OCEAN7 2010-07-08

YACHTEN
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Die THENDARA ist der Star jeder
Klassikerwoche und bewahrt ihre
Würde auch in engen Fahrwassern.
Wie zuletzt in der Kieler Förde.
135Tonnen
Ästhetik
Text und Fotos: Ron Valent (Flensburg) und Detlef Jens (Cowes)
Wer das sieht, hält unwillkürlich den Atem an. Mit fast 15
Knoten donnert eine riesige Gaffelketsch unter einer Wolke
von Segeln die Flensburger Förde hinab. Navigator Lukas
Reimbold hat derweil Sorgenfalten auf der Stirn. Ein kleiner
Fehler von ihm, und der vier Meter tiefe Kiel der Thendara
bohrt sich mit Macht in den Sandgrund der Förde. Oder,
schlimmer noch, trifft einen der vielen Steine, die am Boden
herumliegen. Das würde den Seglern an Bord nicht nur den
Tag verderben, sondern vermutlich den Rest der Saison. Liefe
das Schiff bei dieser Geschwindigkeit auf, würde zweifellos das
mächtige Rigg von oben kommen. Umso erstaunlicher, dass
Lukas mehrmals mit leicht nervösem Lächeln sagt: „Da sind
wir eben über einen Hügel gerauscht – mit 60 Zentimetern
unter dem Kiel! Bestimmt haben wir ein paar Krebse zu Tode
erschreckt …“
Segeln in solch engen und flachen Gewässern, das ist ein Novum
für die Crew der 39-Meter-Ketsch. Selbst bei einer Veranstaltung
wie der Robbe & Berking Classic Week, in deren
Verlauf an die 200 klassische Yachten in Etappen von Flensburg
aus über Sonderburg und Kappeln nach Kiel segeln. Denn die
von Alfred Mylne im Jahre 1937 entworfene THENDARA ist
eine prominente Größe im Klassiker-Zirkus am Mittelmeer.
So wie die vom „Kollegen“ Fife schon 1911 entworfene 19
Meter lange MARIQUITA (links im Bild) auch. Doch dieser
Kutter segelte nur wenige Wochen nach der Classic Week
ebenfalls im Norden, bei der Panerai Cowes Regatta des British
Classic Yacht Club.