OCEAN7 2010-03-04
Ab dieser Ausgabe ist OCEAN7 das einzige deutschsprachige Yachtmagazin mit einer regelmäßigen Kolumne einer Weltumseglerin: OCEAN Woman, nicht nur für Frauen! Außerdem: Psychogramm der unterschiedlichen Typen in den Dinghis.
Ab dieser Ausgabe ist OCEAN7 das einzige deutschsprachige Yachtmagazin mit einer regelmäßigen Kolumne einer Weltumseglerin: OCEAN Woman, nicht nur für Frauen! Außerdem: Psychogramm der unterschiedlichen Typen in den Dinghis.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
76<br />
1<br />
Obernberg liegt auf einem Hügel über dem Mattsee im Salzburger<br />
Seenland. Der Wind weht mir an diesem Februarmorgen<br />
eisig ins Gesicht und es ist kaum zu glauben, dass hier der<br />
Ursprung der Sonnenstrahlen liegen soll: die Geburtsstätte<br />
aller Sunbeam-Yachten, die weltweit für Bootsbaukunst auf<br />
allerhöchstem Niveau stehen. Von dieser Anhöhe aus haben in<br />
den vergangenen 50 Jahren schon mehr als 6.000 Boote ihren<br />
Weg in die ganze Welt angetreten. Doch bevor eine Yacht die<br />
Werft verlassen kann, ist jede Menge Handarbeit erforderlich.<br />
Backe, Backe Kuchen<br />
Mit Backen kenne ich mich aus. Deshalb bin ich Gerhard<br />
Schöchl sehr dankbar, dass er mir über den Umweg des Backens<br />
die Grundprinzipien des Bootsbaus erklärt. Die Grundzutaten<br />
heißen Wachs, Gelcoat, Glasfasermatten, Polyesterharz, Edelstahl,<br />
Teak, Mahagoni, Lack, Primer ...<br />
Mit der Liebe zum Detail und dem hohen persönlichen Anspruch<br />
an Technik und Design entsteht aus diesen Zutaten die<br />
richtige Balance zwischen Segeleigenschaften, Sicherheit,<br />
Langlebigkeit und Komfort. Genau diese Eigenschaften verkörpern<br />
die Familienphilosophie die von den beiden Schöchl,<br />
Cousins Manfred und Gerhard mittlerweile in zweiter Generation<br />
gelebt wird.<br />
Am Anfang steht eine feine „Düse“. Diesen kleinsten Teil einer<br />
Glasfasermatte halte ich zwischen den Fingern, während mir<br />
Gerhard Schöchl die Kunststofffertigung zeigt. Zurück zum<br />
Kuchenbacken: Wie beim Gugelhupf braucht es beim Bootsbau<br />
eine Negativform. Als Butter dient das Wachs, die Streusel sind<br />
das Gelcoat und der Teig die Kombination aus Glasfasermatten<br />
und Polyesterharz.<br />
Alle vier Bestandteile (Rumpf, Innenschale, Deck, Himmel)<br />
werden von Hand laminiert. Gerade macht sich der blau gekleidete<br />
Laminiertrupp an die Arbeit: Glasfasermatten werden<br />
nach festgelegtem Plan in verschiedenen Stärken aufgebracht,<br />
Wussten sie, dass …<br />
... die Wurzeln des Namens SUNBEAM bis nach England reichen? Am Anfang stand der Traum<br />
eines jungen segelbegeisterten Werbegrafikers, der zwei Dinge in seinem Leben besitzen<br />
wollte: eine moosgrüne Sunbeam (Motorrad) und ein Segelboot. Dieser Grafiker wurde von<br />
Gottfried Schöchl 1967 damit beauftragt, ein Segelzeichen für ein 22-Fuß-Boot zu entwickeln.<br />
Und was lag da näher, als diese beiden Wünsche zu vereinen. Das Boot erhielt den Namen<br />
SUNBEAM und das Logo mit der durchbrochenen Sonne war geboren.