OCEAN7 2010-03-04
Ab dieser Ausgabe ist OCEAN7 das einzige deutschsprachige Yachtmagazin mit einer regelmäßigen Kolumne einer Weltumseglerin: OCEAN Woman, nicht nur für Frauen! Außerdem: Psychogramm der unterschiedlichen Typen in den Dinghis.
Ab dieser Ausgabe ist OCEAN7 das einzige deutschsprachige Yachtmagazin mit einer regelmäßigen Kolumne einer Weltumseglerin: OCEAN Woman, nicht nur für Frauen! Außerdem: Psychogramm der unterschiedlichen Typen in den Dinghis.
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Revier<br />
23<br />
Durch das Fire Island Inlet geht es wieder hinaus auf den Atlantik<br />
für das letzte Stück der Reise. Diesmal waren wir wirklich<br />
pünktlich, keine Strömung bei der Durchfahrt. Wir haben<br />
dazugelernt. Jetzt segeln wir an schier endlosen Stränden entlang<br />
und suchen uns in der letzten Durchfahrt einen Ankerplatz<br />
für die Nacht. Morgen geht es auf die letzte Etappe, zurück<br />
nach New York.<br />
Fazit<br />
Ein zweiwöchiger, spektakulärer Törn geht für uns zu Ende, dort,<br />
wo er begonnen hat. Davor lagen zwei Jahre Vorbereitungen und<br />
Momente, wo wir fast aufgegeben hätten. Es war einfach nicht<br />
möglich, ein Boot zu bekommen. Die wenigen, die für einen<br />
Charter zu Verfügung standen, waren entweder sehr teuer oder<br />
hatten zu viele Auflagen, die den Törn nicht möglich gemacht<br />
hätten. Dann entdeckten wir SailTime, eine Art Timesharing-<br />
Agentur für Segel- und Motorboote. Wir erzählten Basisleiter<br />
Mathias Chouraki von unserem Vorhaben, und der war sofort<br />
Feuer und Flamme. Er unterstützte uns, wo er nur konnte, und<br />
da er ohnehin seine Operation um einen Charterbetrieb erweitern<br />
wollte, waren wir sozusagen seine Testcrew. Bei der vertraglichen<br />
Abwicklung unterstützte uns Master Yachting, die dieses<br />
Revier in Zukunft in ihr Programm aufnehmen will.<br />
New York und der Long Island Sound sind ein schönes, ein<br />
spektakuläres, aber kein einfaches Revier. Gezeitenberechnung<br />
sollte beherrscht werden, es herrschen zum Teil beträchtliche<br />
Strömungen. Im Sound selbst ist das Segeln herrlich, da es<br />
selbst bei stärkeren Winden kaum Welle gibt. Erst am Ende,<br />
auf dem Weg nach Block Island oder Martha’s Vineyard, kommt<br />
die Dünung des Atlantiks hinzu. Wegen des schwer berechenbaren<br />
Wetters (Nebel!) sollte man die Routenplanung etwas<br />
konservativer angehen, als wir es taten.<br />
Die Infrastruktur ist sehr gut ausgebaut, hat allerdings ihren<br />
Preis. Internet und Wetterinformationen sind gut zugänglich,<br />
Gezeitentabellen hängen überall aus. Große Supermärkte liegen<br />
eher abseits und sind oft nur mit dem Taxi zu erreichen. In<br />
den Marinas findet man jedoch immer kleinere Läden für das<br />
Nötigste. Diesel ist billig, Wasser oft umsonst. Sehr ausführlich<br />
und eine große Hilfe war unser Revierführer „Dozier’s Waterway<br />
Guide Northern Atlantic“<br />
Wir haben immer geankert, waren zweimal die Woche gut<br />
essen, haben sonst an Bord gekocht und pro Person und Woche<br />
etwa 200 Euro ausgegeben. SailTime bietet die Bootsübernahme<br />
an mehreren Marinas an. Wer nach Manhattan möchte,<br />
sollte das Boot auch dort übernehmen, hier ist dann die Marinanutzung<br />
inklusive. Sonst ist man schnell bei 300 US-Dollar<br />
die Nacht.<br />
Wir sind von dem Revier begeistert und wollen unbedingt wieder<br />
dorthin. Dann aber weiter nach Norden, von Long Island<br />
über Martha’s Vineyard und Cape Cod bis nach Boston.<br />
1 gastlich. Auf Shelter Island kann man den Hummer und eisgekühlten<br />
Chablis auf den Terrassen freundlicher Lokale mit Blick auf den Sund<br />
genießen.<br />
2 freundlich. Die Hamptons sind die exklusive Enklave für die reichen<br />
New Yorker.<br />
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