OCEAN7 2010-03-04
Ab dieser Ausgabe ist OCEAN7 das einzige deutschsprachige Yachtmagazin mit einer regelmäßigen Kolumne einer Weltumseglerin: OCEAN Woman, nicht nur für Frauen! Außerdem: Psychogramm der unterschiedlichen Typen in den Dinghis.
Ab dieser Ausgabe ist OCEAN7 das einzige deutschsprachige Yachtmagazin mit einer regelmäßigen Kolumne einer Weltumseglerin: OCEAN Woman, nicht nur für Frauen! Außerdem: Psychogramm der unterschiedlichen Typen in den Dinghis.
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www.<strong>OCEAN7</strong>.at<br />
DAS YACHTMAGAZIN FÜR ÖSTERREICH<br />
<strong>03</strong> – <strong>04</strong>/10<br />
Neue Kolumne:<br />
ocean<br />
Woman<br />
Monte Carlo 47 Fly:<br />
Ein Platz an der Sonne<br />
new york<br />
Segeln im<br />
Big Apple<br />
Die dinghi-typen:<br />
Ein Psychogramm<br />
Mit Yacht Club Austria News
AEZ RÄDER<br />
2<br />
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Revier<br />
3<br />
Liebe ocean7-leser<br />
Gäbe es eine „Hall of Fame“ für Verdienste um die österreichische<br />
Wassersport-Branche, ein Mann müsste wohl als erster<br />
dort aufgenommen werden: Mag. Thomas Diglas, der Projektleiter<br />
der Boot Tulln.<br />
Er hat geschafft, was viele für schlicht unmöglich gehalten<br />
haben. Er hat der Branche das Lächeln wieder geschenkt. Seine<br />
Kreativität, sein unternehmerischer Mut und sein unermüdliches<br />
Engagement haben die Austrian Boat Show <strong>2010</strong> mit<br />
einer Rekordteilnahme an Ausstellern in das Spitzenfeld der<br />
großen internationalen Wassersportmessen gehoben.<br />
Natürlich hat auch <strong>OCEAN7</strong> von der wunderbar positiven<br />
Stimmung profitiert und dafür sind wir der Messeleitung mehr<br />
als dankbar.<br />
Auch ohne Freibier war das Gedränge auf unserem <strong>OCEAN7</strong>-<br />
Stand mitunter fast schon beängstigend. Bei uns gab es Emotionen<br />
und Informationen im Überfluss, schließlich standen<br />
bei <strong>OCEAN7</strong> zeitweise sechs Weltumsegler und somit gleich<br />
mehrere hunderttausend Seemeilen den Besuchern Rede und<br />
Antwort. Die „Seenomaden“ Wolfgang und Doris, die Crew<br />
der <strong>OCEAN7</strong>-Autoren Peter, Alexandra und Finn von der<br />
RISHO MARU sowie die österreichische Abenteurer-Legende<br />
Claus Gintner.<br />
Täglicher Höhepunkt am Stand war die Interviewrunde<br />
zwischen Claus Gintner und den Weltumseglern von der<br />
RISHO MARU mit der anschließenden Fragestunde, die<br />
wegen des großen Interesses regelmäßig jeden zeitlichen Rahmen<br />
sprengte.<br />
Ebenfalls während der Tullner Messe wurde die Idee zu einer<br />
neuen Kolumne geboren, die Sie, liebe <strong>OCEAN7</strong>-Leserinnen<br />
und Leser ab dieser Ausgabe unterhalten und zum Nachdenken<br />
anregen soll. Sie trägt den Titel OCEAN WOMAN und ist<br />
ganz ausdrücklich nicht nur den Damen vorbehalten! Alexandra<br />
Schöler-Haring wird OCEAN WOMAN schreiben und<br />
dabei unseren doch immer noch weitgehend männerlastigen<br />
Sport mit den Augen einer Frau betrachten. Alexandra ist<br />
Schauspielerin und Sängerin. Bevor Sie gemeinsam mit ihrem<br />
Mann und dem damals fünfjährigen Sohn Finn losfuhr um die<br />
Welt zu umsegeln, war sie an Bühnen wie dem Theater in der<br />
Josefstadt oder der Volksoper engagiert. Wenn Sie Anregungen<br />
haben oder mit ihr Kontakt aufnehmen möchten, erreichen Sie<br />
unsere OCEAN WOMAN Alexandra unter der Mailadresse<br />
woman@ocean7.at.<br />
Jetzt bleibt mir nur noch, Ihnen mit dieser Ausgabe viel Freude<br />
zu wünschen. Wir entführen Sie diesmal zu einem Segeltörn,<br />
der mitten in New York startet und nur darauf wartet, nachgesegelt<br />
zu werden. In das raue Revier der Magellanstraße bringt<br />
uns Kap Hoorn-Experte Osvaldo Escobar Torres, und<br />
<strong>OCEAN7</strong> Meeresbiologe Dr. Reinhard Kikinger erklärt, worauf<br />
zu achten ist, damit das Schnorcheln ein unvergessliches<br />
Erlebnis wird.<br />
Natürlich stellen wir auch wieder interessante, neue Schiffe vor.<br />
Daniel Wälti ist für <strong>OCEAN7</strong> in Südfrankreich mit der neuen<br />
Regatta-Sensation First 35 gesegelt und hat anschließend den<br />
Luxus der Monte Carlo 47 Fly genossen.<br />
Ganz herzlich,<br />
thomas.dobernigg@ocean7.at
4<br />
Inhalt<br />
DAS YACHTMAGAZIN FÜR ÖSTERREICH<br />
Neue kolumne!<br />
14 NEW YORK. Erhebender Anblick.<br />
24 Montenegro. Bevorzugte Natur erleben.<br />
Revier<br />
14 NEW YORK. Segeln im Big Apple.<br />
24 Montenegro. Großes kleines Land.<br />
People<br />
10 OCEAN WOMAN.<br />
Nicht nur für Frauen.<br />
34 KOBAŠ. Zur alten Olivenmühle.<br />
Kobas ist einen Umweg wert.<br />
36 DINGHI-Typen. Ein Psychogramm.<br />
42 LUTINE. Die Droge gegen Fernweh.<br />
Service<br />
50 Feuerland. Auf den Spuren<br />
der Seefahrtsgeschichte.<br />
58 SCHNORCHELN. Ein nützliches Vergnügen.<br />
88 ENERGIEVERSORGUNG. Lösungsansätze.<br />
50 GESCHICHTE. Auf den Spuren von Magellan.<br />
58 SCHNORCHELN. Die Unterwasserwelt erleben.
Revier<br />
5<br />
YACHTCHARTER<br />
IN KROATIEN<br />
36 DINGHI. Von typisch deutsch bis sportlich italienisch.<br />
Yachten<br />
66 FIRST 35.<br />
Ein spannendes<br />
Angebot.<br />
70 MONTE CARLO 47 Fly.<br />
Ein Platz an der Sonne.<br />
74 SUNBEAM.<br />
Am Ursprung der<br />
Sonnenstrahlen.<br />
Regatta<br />
70 MONTE CARLO 47 Fly.<br />
Luxus in Perfektion.<br />
90 America’s CUP. Ritter aus Leidenschaft.<br />
94 AASW/ASW. Zwei Regatten für Europa.<br />
Ihre Vorteile auf einen Blick:<br />
• Drei Stützpunkte in Kroatien zur Auswahl:<br />
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• Perfekt gewartete Schiffe in Top-Zustand:<br />
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• Große Auswahl an Schiffen und<br />
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• Ortung jederzeit<br />
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Mitarbeiter immer<br />
erreichbar<br />
| 3 Editorial.<br />
| 6 Best of.<br />
| 82 YCA News.<br />
| 96 Bücherschapp.<br />
| 98 Inserentenverzeichnis – Impressum.<br />
Kroatien Croatia<br />
Croatia<br />
Vodice<br />
<strong>03</strong>–<strong>04</strong>/10<br />
Ausgabe Nr. 20<br />
Alle Infos und vieles mehr unter<br />
www.ocean7.at<br />
Trogir<br />
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6<br />
oCEAN7 BEST OF<br />
„wir schwören auf Exturn“<br />
Exturn, das Manövriersystem des 21. Jahrhunderts,<br />
ist seit 2007 auf dem Markt und hat sehr großen<br />
Anklang bei einem breit gefächerten Publikum gefunden<br />
Dr. H. Stark: „Schon seit längerem wollte ich ein Bugstrahlruder<br />
für meine Hanse 430. Nach einiger Marktrecherche fiel<br />
meine Entscheidung auf Exturn von Marinno: einfachste Installation,<br />
starke Leistung und minimale Lautstärke. Ebenfalls<br />
kam für mich nicht in Frage, den Bootsrumpf durch riesige<br />
Löcher zu schwächen, was nur mit Exturn als Bugstrahlruder möglich<br />
ist. Ich schwöre auf das System“. R. Hatz aus Spittal an der Drau fährt<br />
eine Galeon 330<br />
Fly auf der Donau.<br />
„Vorher bin ich bei<br />
stärkererm Wind nie<br />
in Häfen ein oder<br />
ausgefahren, einige<br />
Donauhäfen sind<br />
dazu einfach zu<br />
eng. Jetzt habe ich<br />
ein Exturn Heckstrahlruder<br />
mit Fernbedienung und bin diese Sorgen los. Es bringt<br />
definitiv Komfort und Sicherheit für den Hobby-Kapitän und verursacht<br />
außerdem keinen Lärm. Daher kann ich jedem Bootsbesitzer Exturn<br />
als Heckstrahlruder sehr empfehlen.“<br />
www.marinno.com<br />
Erster Sunsail<br />
International Sailing<br />
Cup in Kroatien<br />
Der weltweit aktive Charteranbieter Sunsail veranstaltet<br />
zum ersten Mal eine Regatta ausgehend<br />
von der Marina Kremik. Vom 15. bis 22. Mai wird<br />
von dem Sunsail-Stützpunkt in der Marina Kremik<br />
in der Nähe von Primošten gestartet. Die Regattaroute<br />
führt über Trogir, Milna auf der Insel Brač,<br />
Stari Grad auf Hvar, Palmizana auf Sv. Klement<br />
nach Maslinica auf Šolta. Gesegelt wird bei der<br />
Regatta mit Sunsail Oceanis 393 von Bénéteau.<br />
Einschränkungen gibt es sowohl bei der Anzahl<br />
der teilnehmenden Schiffe als auch durch den<br />
Umstand, dass maximal vier Boote pro Land teilnehmen<br />
dürfen. Mit einem Wanderpokal wird das<br />
Siegerboot jedes einzelnen Rennens sowie das<br />
nach Gesamtpunktezahl beste Land belohnt. Der<br />
Preis für die Regatta-Teilnahme beträgt 2.498<br />
Euro pro Boot, dieser Preis ist inklusive Treibstoff,<br />
Kautionsversicherung und Endreinigung. Die Regatta-Gebühren<br />
betragen 792 Euro pro Boot. Für<br />
Extras wie drei Abendessen mit Cocktail, Galadinner<br />
und T-Shirt kommen Gebühren von 210 Euro<br />
pro Person dazu. Der komplette Preis bei einer<br />
Crew von sechs Personen beträgt pro Boot 4.550<br />
Euro und pro Person 759 Euro. Als Austragungsort<br />
soll jedes Jahr eine andere Sunsail-Basis<br />
dienen.<br />
www.sunsail.de
NEWS BEST OF<br />
7<br />
Hilfe unter Freunden<br />
Unter dem Namen Helpliste fand sich bereits im Jahr 2009<br />
eine Gruppe von 140 Seefahrern zusammen, die bereit sind,<br />
sich im Fall des Falles gegenseitig zu helfen. Ein Schritt in<br />
Richtung mehr positiver<br />
Kollegialität<br />
unter den Wassersportlern.<br />
Die Anlässe<br />
für gegenseitige<br />
Hilfe sind vielfältig<br />
und reichen von zu<br />
Ende gegangenem<br />
Treibstoff, über benötigte<br />
Ersatzteile<br />
oder Werkzeuge bis<br />
zur Schlepphilfe.<br />
Allerdings wird von<br />
niemandem erwartet,<br />
dass er bei<br />
Sturm eine riskante Rettungsaktion durchführt – dafür gibt es<br />
professionelle Fachleute, sind sich die Initiatoren einig. Zusätzlich<br />
zur Steigerung der Sicherheit haben sich durch den<br />
Einsatz der praktischen Liste einige erfreuliche Bekanntschaften<br />
unter Gleichgesinnten ergeben.<br />
Das Eintragen in die Helpliste ist kostenlos und verpflichtet zu<br />
nichts, die Daten werden laut den Betreibern vertraulich behandelt<br />
und nicht an Außenstehende weitergegeben. Für den<br />
Eintrag in die Helpliste sind Nickname sowie der richtige<br />
Vorname, Rufnummer, unter der man in Kroatien erreichbar<br />
ist, Mailadresse, Bootsname und Typ, Bootslänge und PS,<br />
Rufzeichen, erster und letzter Urlaubstag sowie der Ausgangshafen<br />
und das Fahrgebiet erforderlich. Alle, die bei<br />
diesem interessanten und praktischen Service mitmachen<br />
wollen, können sich unter helpliste@gmx.de anmelden oder<br />
weitere Informationen beziehen. Eingetragene, die vor ihrem<br />
ersten Urlaubstag eine Mail mit dem Betreff „Bitte<br />
Liste schicken“ an die Adresse senden, bekommen die<br />
hilfreiche, aktuelle Helpliste <strong>2010</strong> zugesendet.<br />
helpliste@gmx.de<br />
in rekordzeit um die welt<br />
Franck Cammas und seiner Crew der GROUPAMA 3 gelang<br />
im Rahmen der Jules Vernes Trophy die schnellste Weltumsegelung<br />
aller Zeiten. In nur 48 Tagen, 7 Stunden 44 Minuten<br />
und 52 Sekunden segelte der orangegrüne Hochgeschwindigkeits-Trimaran<br />
eine Strecke von 28.523 Seemeilen einmal<br />
um den Erdball und stellte damit den neuen Weltrekord für Weltumsegelungen<br />
auf. Bei dieser rasanten Fahrt betrug die Durch-<br />
schnittsgeschwindig-<br />
keit der GROUPAMA 3<br />
gigantische 24,6 kn.<br />
Wegen schlechter<br />
Wetterbedingungen<br />
konnte Franck Cammas<br />
nicht den kürzesten<br />
Weg wählen<br />
und segelte so 28.523 Seemeilen statt der idealen Linie von<br />
21.760 Seemeilen. Schwierig war für die Crew vor allem der<br />
Südatlantik, berichtet ein Crewmitglied, da entweder zu wenig<br />
Wind oder Gegenwind herrschten. Der bisherige Rekord wurde<br />
vor fünf Jahren von Bruno Peyron aufgestellt, der etwa 51<br />
Tage für eine Rennweltumsegelung brauchte. Wie lange sich<br />
Franck Cammas und die Mannschaft der GROUPAMA 3 über<br />
ihren Sieg und den Rekord freuen können, wird sich wahrscheinlich<br />
Ende des Jahres zeigen, wenn der Franzose Pascal<br />
Bidegorry mit seiner BANQUE POPULAIRE versuchen wird, den<br />
jetzigen Rekord zu unterbieten.<br />
www.cammas-groupama.com
8<br />
oCEAN7 BEST OF<br />
Brauerei an Bord<br />
Seglerherz, was willst du mehr? Auf dem Kreuzfahrtschiff AIDABLU wurde jetzt eine<br />
besondere Neuheit verwirklicht, die so manchen Gast an Bord begeistern wird. In der<br />
ersten schiffseigenen Bierbrauerei an<br />
Bord eines Kreuzfahrtschiffs werden täglich<br />
500 Liter Bier produziert. Die<br />
Haus(Schiffs)marke wird Aida Zwickel<br />
genannt und aus entsalztem und gereinigtem<br />
Meerwasser unter Zugabe von<br />
Qualitätsmalz der Firma Weyermann hergestellt,<br />
dem vor dem Brauvorgang noch<br />
die notwendigen Mineralien zugesetzt<br />
werden. Dieser Vorgang macht das Wasser<br />
weich und für die Bierherstellung<br />
sehr geeignet. Das Bier entspricht dem deutschen Reinheitsgebot von 1516. In dem<br />
an die Brauerei angeschlossenen Pub kann das frische Bier sofort verkostet werden.<br />
www.aida.de<br />
www.weyermann.de<br />
Alte Denker<br />
„Man muss gesegelt haben,<br />
fern von jedem Land, um zu<br />
wissen, wie reich ein Tag<br />
auf See ist, an dem nichts<br />
passiert.”<br />
BERNARD MOITESSIER,<br />
Kap Hoorn, der logische Weg<br />
Thomas Pehn, der Selbst tester<br />
Der österreichische Vertreter für<br />
UK Halsey hat neben seinen<br />
hervorragenden Segeln noch<br />
viele andere interessante Ausrüstungsgegenstände<br />
für Yachtbesitzer<br />
im Sortiment. Auf die<br />
Frage, wie der Segelprofi seine<br />
Auswahl trifft, welche Produkte<br />
es in den erlesenen Kreis seines<br />
Angebotes schaffen, antwortet<br />
der in Gmunden ansässige<br />
Fachmann, dass er viele Artikel<br />
in erster Linie für sich selbst und den Gebrauch auf seinem<br />
Boot angeschafft hat. Nach sorgfältiger Prüfung und den<br />
harten Belastungstests entscheidet Pehn, ob das Produkt für<br />
seine Kunden geeignet und es wert ist, von ihm vertrieben zu<br />
werden. Im Sortiment von UK-Halsey Sailmakers Austria finden<br />
sich nützliche Kleinigkeiten genauso wie edle Ausstattung.<br />
Was sie alle gemeinsam haben ist ihre hohe Qualität, die<br />
lange Lebensdauer und die dauerhafte Funktion. Dieser Umstand<br />
beschert dem österreichischen Segelmacher ein hohes<br />
Vertrauen bei seinen Kunden sowie viel Freude mit dem eigenen<br />
Boot.<br />
Die Bandbreite der von Thomas Pehn angebotenen Artikel<br />
reichen von der Karbon-Hightech-Gangway über praktische,<br />
klappbare Maststufen, Drehflügel-Propeller bis zu Hochleistungsbatterien<br />
oder kompletten Riggs für Selbstbauer des<br />
renommierten französischen Herstellers Soromap, bei denen<br />
Planung, Berechnung und Lieferung inklusive ist. Als Drauf gabe<br />
gibt es bei Thomas Pehn und seinem Team fachgerechte und<br />
persönliche Beratung zu allen Fragen rund um den Schiffsbau.<br />
www.uk-sails.at<br />
<strong>OCEAN7</strong>-Klicktipp: Bootsmarkt zum anklicken<br />
Ganz neu für die Besucher unserer Homepage www.<strong>OCEAN7</strong>.at ist ein Service, dass hilft, aus einer<br />
schier endlosen Zahl von Schiffen eine treffende Auswahl zu finden. Mit den übersichtlichen und<br />
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Homepage www.<strong>OCEAN7</strong>.at einfach auf den Button Bootsmarkt in der Kopfleiste klicken oder direkt<br />
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NEWS BEST OF<br />
9<br />
ganz Ohne wegweiser<br />
Liebe Freunde des rasenden Propellers,<br />
kalimera, kalimera, da bin ich also wieder!<br />
Erlebnisse auf See beeindrucken mich immer wieder aufs<br />
Neue und regen mich zum Nachdenken an. Die meisten<br />
Landratten denken nämlich, dass auf hoher See nichts los<br />
wäre, aber das ist ein gewaltiger Irrtum. Es ist eine eigene Welt<br />
für sich da draußen. Man sieht Delfine, jagende Thunfische,<br />
treibende Schildkröten – ja und sogar einen Mondfisch hab<br />
ich im Tyrrhenischen Meer gesehen. Wenn man dann vielleicht<br />
noch eine Schleppangel hinten nachzieht, ist das Abenteuer<br />
schon vorprogrammiert. Aber es gibt auch Begegnungen der<br />
anderen Art.<br />
Vor kurzem war ich wieder einmal nach Griechenland unterwegs<br />
und ziemlich in der Mitte der Adria, hatte das Verkehrstrennungsgebiet<br />
gefahrlos in der Nacht überquert und<br />
befand mich etwa auf der Höhe von Brindisi mit südlichem<br />
Kurs. Es war noch früh am Morgen und das Meer war glatt wie<br />
Öl. Noch schlaftrunken schlürfte ich meinen ersten Kaffee hinunter,<br />
als ein großes Schlauchboot auf mich zuraste. Wird<br />
doch nicht etwa die Guardia-Civil oder ähnliches sein, dachte<br />
ich mir und ging kurz in mich, ob ich nicht irgendwelche<br />
„Leichen“ im Keller hätte. Man weiß ja nie, was diesen Herren<br />
missfällt. Manchmal sind es die zu vielen geistigen Getränke,<br />
dann wieder die Lebensmittel, Waffen, Pornohefte oder andere<br />
interessante Lektüre.<br />
In solchen Situationen wird mir sowieso immer schlecht und<br />
ich griff instinktiv nach meinem Metaxa, als das Riesending<br />
auch schon herangekommen war. Ich staunte nicht schlecht,<br />
denn es hatte sogar eine richtige Kajüte und zwei Mal 150 PS<br />
Außenborder am Spiegel.<br />
Was war bloß aus unseren heißgeliebten Gummidinghis geworden,<br />
mit denen man vom verankerten Schiff aus unbedarft<br />
mit luftgekühltem „Rasenmäher-Außenborder“ im Schleichgang<br />
zu jeder Gifthütte gelangen konnte, um sich dort den<br />
alkoholischen und kulinarischen Genüssen hinzugeben!<br />
Der Fahrer dieses aufgemotzten Nylonsackerls entpuppte sich<br />
als Italiener, kam heran, blickte auf meine Flagge und rief dann<br />
auf deutsch „Scusi, wo sind wir hier?“ Ich grüßte freundlich<br />
zurück und sagte. „Bon Tschorno, auf See, in der Adria, und<br />
zwar ziemlich in der Mitte!“<br />
Er zeigte mir den Stinkefinger, drehte voll auf und fuhr davon.<br />
Ich verstand die Welt nicht mehr, hatte ich was falsch gemacht?<br />
Man konnte doch annehmen, dass ein Boots-Skipper,<br />
der hier draußen herumfuhr, seine ungefähre Position kennt.<br />
Es gibt ja da einige Hilfsmittel wie Seekarten, GPS und solche<br />
Dinge. Es soll zwar Leute gegeben haben, die immer mit dem<br />
Straßenatlas „navigierten“, doch diese Spezies des Homo-<br />
Navigarius ist doch schon lange ausgestorben. Gestrandet,<br />
abgesoffen, auf einer unbekannten Insel verhungert, am Riff<br />
zerschellt – die natürliche Auslese sozusagen.<br />
Möglicherweise gab es aber vielleicht doch<br />
noch vereinzelt Überlebende dieser Epoche.<br />
Eigentlich sollten wir ja für diese Fossilien der navigatorischen<br />
Urzeit entsprechende Schutzmaßnahmen ergreifen,<br />
um ihnen das Überleben im Computerzeitalter zu ermöglichen.<br />
Ich hätte da dann gleich einen Vorschlag für die Tourismusministerien:<br />
Bojen mit Wegweisern im Meer verankern!<br />
Wie z. B.: Hier geht’s nach Zadar 20 km, Dubrovnik 110 km,<br />
Korcula 85 km geradeaus und dann hart links abbiegen usw.<br />
Und das Ganze wird von den einschlägigen politischen Parteien<br />
finanziert!<br />
Auch wenn Sie, geneigter Leser, vielleicht jetzt über mich<br />
herfallen und mit dem Finger auf die Stirn tippen: So absurd<br />
ist das gar nicht, denn in der Türkei habe ich schon solche<br />
schwimmenden Wegweiser gesehen, allerdings nur vor Restaurants.<br />
Aber sollte ich auch einmal nur nach solchen Wegweisern<br />
navigieren müssen, na dann Prost,<br />
Ihr sehr ergebener, den kleinen Gummi-Dinghis nachtrauender<br />
Kapitän Metaxa<br />
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10<br />
hallo,<br />
Ist da jemand?<br />
Liebe <strong>OCEAN7</strong>-Leserinnen, ab sofort finden sie in diesem Magazin eine regelmäßige Kolumne<br />
für die OCEAN WOMAN. Und liebe <strong>OCEAN7</strong>-Leser, unter uns gesagt, es schadet nichts,<br />
wenn auch Sie diese Kolumne lesen. Vielleicht gehen Ihnen ja die Augen auf.<br />
Neue kolumne!<br />
Von Alexandra Schöler<br />
Hallo, ist da jemand? Der mit „See” anfängt und mit „frau”<br />
aufhört? Ich verstehe natürlich, dass nach der Boot Tulln der<br />
Sättigung s grad betreffend Schiff und alles rundherum erreicht<br />
ist. Ganz klar. Auch ich bin neben, beziehungsweise hinter meinem<br />
Mann, dem Kapitän, nachgeschlurft, habe mehr oder weniger<br />
begeistert das Innen leben der Dieselmotoren betrachtet,<br />
mich in die Schlange vor der größten Yacht zum Tag eingereiht<br />
und bin mit eingefrorenem Lächeln vor einem Herrn gestanden,<br />
der die Vorzüge diverse Rettungsinseln anpries. Nein, ich meckere<br />
nicht. Ich bin da sowieso abgehärtet.<br />
OCEAN WOMAN von <strong>OCEAN7</strong><br />
Sie heißt Alexandra Schöler-Haring und hat seglerisch geschafft,<br />
wovon selbst 99,9 Prozent der ach so hartgesottenen<br />
Seemänner nur träumen können. Sie hat den Mut gehabt,<br />
als erfolgreiche Schauspielerin, unter anderem an<br />
Josefstadt und Volksoper, einfach auszusteigen, um mit<br />
ihrem Mann Peter und dem damals fünfjährigen Sohn Finn<br />
in viereinhalb Jahren die Welt zu umsegeln. Sie war Bordfrau<br />
der RISHO MARU, ist nächtelang Wache gegangen, hat<br />
den Haushalt – sorry, das gesamte Bordleben<br />
gemanagt. So ganz nebenbei hat sie<br />
auch noch Finn so ausgezeichnet unterrichtet,<br />
dass der sich nach der Rückkehr<br />
sofort in der vierten Klasse Volksschule<br />
perfekt zurecht fand und<br />
jetzt reif für das Gymnasium ist.<br />
Alexandra ist aber auch und<br />
vor allem Frau. OCEAN WOMAN<br />
eben, die ab sofort in jeder Ausgabe<br />
schreiben wird, wie eine<br />
Frau an der Seite eines<br />
Seemannes<br />
fühlt und denkt.<br />
Mit meinem Mann um die Welt gesegelt und in zusammengerechnet<br />
3.000 bis 4.000 Marinageschäften gestanden, kenne die<br />
Marinas dieser Welt und ihre Schiffe und habe sämtliche Yachtbekleidung<br />
sämtlicher Yachtbrands probiert oder zumindest<br />
betrachtet. Ich mag Segeln noch immer. Und um gleich eines<br />
klarzustellen, ihr „Noch-nicht-Seglerinnen” da draußen – ich<br />
war nie ein Segelfreak!<br />
Ich habe nie von den Weltmeeren geträumt, außer jetzt, aber<br />
das ist eine andere und lange Geschichte.<br />
Bevor ich auf meinen Mann traf, wusste ich gerade mal, dass<br />
Segel weiß sind und man mit Stöckelschuhen kein Schiff betritt.<br />
Ich las ab und an, wenn wirklich gar nichts anderes mehr da<br />
war, auch in einem Yachtmagazin. Das ist jetzt nicht gerade gute<br />
Werbung hier und ich hoffe, ihr da draußen seid etwas lesefreudiger<br />
und kriegt diese Zeilen vor die Augen. Vielleicht hat<br />
euer Geliebter die Zeitung am Klo liegengelassen oder ordnungshalber<br />
mal wieder eure Magazine zu Gunsten seiner<br />
Bootmagazine entsorgt.<br />
Und gibt euch entschuldigend diese Kolumne zum Lesen.<br />
„Schau Schatz, da ist auch was für dich drinnen!“ Ja, das will<br />
ich meinen. Seefrauen dieser Welt vereinigt euch!<br />
An diesem Wochenende in Tulln habe ich mit vielen Frauen<br />
geplaudert und die meisten starrten mich an und meint:. „So<br />
was würd’ ich mich nicht trauen, um die Welt segeln.“<br />
Hab ich auch mal gesagt und während der Reise ganz selten,<br />
aber doch überlegt, ob ich überhaupt noch bei Trost bin. So im<br />
5-6
OCEAN WOMAN<br />
11<br />
Sturmtief Richtung Neuseeland, vier Tage ohne Dusche, salzverklebte<br />
Haare, rote Augenlider, Riesenwellen im Nacken.<br />
Aber was soll ich sagen. Man glaubt ja gar nicht, was man sich<br />
alles traut. Vor allem muss man es mal austesten. Ich war erstaunt<br />
über mich. Und wenn da draußen gerade ein paar Mütter<br />
sind, ich finde das erste Jahr mit einem Baby und dem damit<br />
einhergehenden Schlafentzug immer noch um vieles härter als<br />
Nachtwachen, Stürme und ausgefallene Autopiloten.<br />
Ich glaube, oft wissen wir gar nicht, was wir alles aushalten. So<br />
ging es zumindest mir. Schön war es dann aber auch, mit ein<br />
paar Mädels vom Austrian Woman Sailing Team zu plaudern.<br />
Da war diese hübsche Blondine, die mir begeistert von der<br />
letzen Regatta vorschwärmte, als es volle Kanne blies; oder die<br />
sportliche Brünette, die gerne mal das Motorservice bei Papas<br />
Yacht übernimmt.<br />
Nur, dass Segeln noch immer einen Männerdomäne sei, das<br />
-10_210x70.FH10<br />
gestanden<br />
Fri Apr<br />
beide<br />
09 14:33:56<br />
sofort ein.<br />
<strong>2010</strong><br />
Bei der<br />
Seite<br />
letzten<br />
4<br />
Regatta stand es bei<br />
den Teams 8 zu 1. Ratet mal, wer die eins war?<br />
Auf unserer Weltreise muss ich sagen, stand es immer fiftyfifty.<br />
Natürlich gibt es die Einhandsegler, aber Paare gibt es<br />
mehr. Und die Frauen sind definitiv nicht auf die Kombüse<br />
reduziert. Wäre auch nicht möglich bei solch einem Unternehmen.<br />
Sie schaukeln Kinder, Küche und Segelboot. Sie trauen<br />
sich, sie schaffen das und sie sind verdammt gute Seglerinnen.<br />
WeltumseglerINNEN!<br />
Was ist es also, was uns so erschöpft werden lässt, sobald Boote,<br />
Motoren, Radar und Navigationsinstrumente am Horizont<br />
erscheinen?<br />
Vielleicht einfach die Tatsache, dass es schwierig ist, in so einer<br />
Umgebung einen guten Cappuccino zu kriegen.<br />
Ich liebe Segeln. Ich liebe meinen Mann und wenn er keine<br />
Spompanadeln macht, auch unseren Autopiloten.<br />
Und natürlich den besagten Cappuccino. Mhm. Ich mach’ mir<br />
gleich einen und ...verdammt noch mal, wo ist meine Caféliteratur?<br />
Classic Boat Magazin?! Yachting? Ocean7?<br />
Das darf doch nicht wahr sein! Captain!<br />
C M Y CM MY CY CMY K<br />
Sea Ray Weekend 29. & 30.5. '10<br />
Probefahrten mit den neuen Sea Ray Modellen am Attersee - Kammer Schörfling im MYC Salzkammergut.<br />
Mehr Infos und Anmeldung unter www.bootefeichtner.at<br />
Saxingerstrasse 5 | 4020 Linz | +43 732 7744 16<br />
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12<br />
oCEAN7 REVIER<br />
Da ist alles drin –<br />
Segelwoche<br />
ab 499 Euro<br />
Ein ganz besonderes Angebot für Crews, die das schönste<br />
Hobby der Welt einmal ungezwungen und günstig ausprobieren<br />
wollen, gibt es von der österreichischen Charteragentur<br />
Procedo Yachting. Ausgehend von Wien wird in einem<br />
praktischen Kleinbus nach Split im Herzen des kroatischen<br />
Küstenreviers angereist. An Bord findet die Unterbringung<br />
für den siebentägigen Törn in Doppelkabinen statt. Im Preis<br />
enthalten ist bei diesem Angebot nicht nur das Frühstück<br />
an Bord oder an Land, sondern bei Überfahrten auch der<br />
Lunch an Bord. Ebenfalls keine weiteren Ausgaben sind für<br />
die Softdrinks am Schiff notwendig. Um die Entrichtung der<br />
anfallenden Hafen- und Marinagebühren oder der Treibstoffkosten<br />
braucht sich der entspannte Chartergast auch nicht<br />
sorgen, der österreichische Skipper, der die Yacht professionell<br />
durch die Inselwelt Dalmatiens steuert, kümmert sich<br />
um diese manchmal lästigen Aufgaben. Häfen wie Split,<br />
Korčula, Dubrovnik, Hvar und Lastovo zählen zu den schönsten<br />
Orten an der Mittelmeerküste und werden bei dieser<br />
reizvollen Törnvariante abhängig von den herrschenden<br />
Witterungsbedingungen angelaufen. Gefahren wird ab einer<br />
Teilnehmerzahl von fünf Personen. Die Kosten belaufen sich<br />
auf 499 bis 799 Euro pro Person, abhängig vom Zeitpunkt<br />
des Törns.<br />
29. Mai bis 5. Juni 699 Euro 10. bis 17. Juli 699 Euro<br />
7. bis 14. Aug. 799 Euro 18. bis 25 Sept. 599 Euro<br />
16. bis 23 Okt. 499 Euro<br />
http://yachting.procedo.at/dt/kojencharter.asp<br />
Mehr style, mehr party<br />
Partyurlaub für 20- bis 35-jährige unter dem Motto „get-wet.at“<br />
– aber nicht in Appartementdörfern mit Riesenevents, viel Alkohol<br />
und zweideutigen Partyspielen, sondern mit „mehr<br />
Style“. Darauf setzt Dr. Bernd Forstner, Geschäftsführer von<br />
Suntours und seit drei Jahren Veranstalter von get-wet.at.<br />
Auf Segelyachten wird die Riviera von Makarska erobert, dabei<br />
steht Individualismus an erster Stelle. Dr. Forstner: „Jede Yacht<br />
ist bei get-wet.at autark, das heißt, jede Crew kann selbst<br />
bestimmen, ob sie lieber in einsamen Buchten chillen,<br />
schwimmen und schnorcheln, in den Touristenzentren wie<br />
Markaska und Baska Voda shoppen und die Stadt erkunden<br />
oder das Actionprogramm mit Speedboot, Wakeboard, Cliffdiving<br />
uvm. in Anspruch nehmen will.“ Doch auch das Segeln<br />
kommt nicht zu kurz. Ein erfahrener Skipper auf jeder Yacht<br />
zeigt den meist segelunerfahrenen jungen Urlaubern die<br />
Grundkenntnisse des Segelns und vermittelt auch das richtige<br />
Urlaubsfeeling. Zweimal pro Woche trifft man sich zu einer<br />
Fun-Regatta, wo das Erlernte dann auch in die Praxis umgesetzt<br />
werden kann. Teilnehmen kann man an get-wet.at entweder<br />
als Einzelbucher oder als Skipper mit eigener Crew.<br />
Mehr Party – natürlich kommt bei get-wet.at auch die Party<br />
nicht zu kurz. Das tägliche Tagesziel bei get-wet.at ist immer<br />
eine Disco oder<br />
eine Beachparty,<br />
wo die 20- bis<br />
35-jährigen so<br />
richtig abfeiern<br />
können. „Jeden<br />
Tag eine andere<br />
Location, jeden<br />
Tag eine andere<br />
Party und das<br />
Gefühl von Freiheit auf einer Yacht – das ist der perfekte<br />
Urlaub“, schwärmt Lisa, die auch heuer wieder mit dabei ist.<br />
„Die einzige Einschränkung ist die TeilnehmerInnenzahl. Wir<br />
können nur 160 Leute pro Törn mitnehmen. Segeln ist eben<br />
ein exklusives Vergnügen, Individualität zu genießen.“ Exklusivität,<br />
die sich aber nicht im Preis niederschlägt. „Zwischen<br />
20 und 35 hat man oft große Träume, aber ein schmales<br />
Budget. Deshalb kalkulieren wir auch messerscharf.“<br />
www.get-wet.at
NEWS REVIER<br />
13<br />
Im Ionischen Meer<br />
auf der Apollonia II<br />
Im Jahr 1987 befuhr Horst Kainz das erste Mal in seinem<br />
Leben auf einer Segelyacht die Adria, danach wurde ihm<br />
bewusst, dass ab jetzt Segeln sein Leben bestimmen würde.<br />
Jedes Jahr nahm der Traum vom eigenen Schiff konkretere<br />
Formen an, 20<strong>04</strong> manifestiere sich der Traum in Form einer<br />
Sunbeam 40. Die Yacht, die auf den klangvollen Namen<br />
Apollonia II getauft wurde, rüsteten Horst und seine Frau Ute<br />
nach ihren persönlichen Vorstellungen aus. Im Frühjahr 2006<br />
fand der erste Törn ins Ionische Meer statt. Seit August 2008<br />
durchkreuzt die Apollonia II ausgehend von ihrem Liegeplatz<br />
in Gouvia, Kerkyra, das großartige Revier in den griechischen<br />
Gewässern.<br />
In der Saison <strong>2010</strong> will das segelnde Paar ab Mai wieder<br />
Korfu, Paxos, Preveza, Lefkas, Meganissi, Ithaka, Kefallonia,<br />
Zakynthos und rund Peloponnes nach Athen, die westlichen<br />
Kykladen und eventuell Kreta erkunden. Interessierte Mitsegler<br />
können auch spontan nach kurzfristiger Kontaktaufnahme<br />
einen unvergesslichen und unbeschwerten Segeltörn miterleben,<br />
aber Vorsicht: ein derartiger Törn birgt hohes Suchtgefährdungspotential!<br />
www.asyc.at<br />
Grösser planen<br />
Segelsportler, die einmal das Gefühl genießen möchten, auf<br />
einem echten Volvo Ocean Racer V.O.60 zu fahren, sind dieses<br />
und Anfang nächsten Jahres in Südspanien und den angrenzenden<br />
Gewässern vollkommen richtig. Mit der Tokio II kann<br />
trotz ihres mächtigen Potentials aber auch entspanntes<br />
Cruising oder Fun Sailing betrieben werden. Richtiges Racer-<br />
Feeling kommt beim sportlichen Training in den windreichen<br />
Gewässern von Gibraltar auf. Interessierte werden auch die<br />
Möglichkeit des Crew- und Skipper-Trainings sowie Meilentörns<br />
für FB3 und FB4 zu schätzen wissen.<br />
V.O.60 Tokio II-Törnprogramm <strong>2010</strong>/2011<br />
26. Mai bis 2. Juni, 12. Juni bis 24. Juli,<br />
31. Juli bis 21. Aug. <strong>2010</strong><br />
Sotogrande – Malaga – Cadiz – Lissabon – Ceuta – Melilla<br />
(Afrika) • Preise ab 420 Euro/Koje/Woche, Bareboot ab 4.000<br />
Euro/Woche<br />
Atlantiktörn 24. Juli bis 31. Juli <strong>2010</strong><br />
Sotogrande – Gibraltar – Cadiz – Lissabon – Sotogrande<br />
Preise ab 420 Euro/Koje/Woche, Bareboot ab 4.000 Euro/<br />
Woche<br />
6. September bis 18. September <strong>2010</strong><br />
La Gomera – Madeira - Sotogrande • Preise ab 420 Euro/<br />
Koje/Woche, Bareboot ab 4.000 Euro/Woche<br />
Offshore Atlantiktörn 11.–18. Dezember <strong>2010</strong><br />
Fb3/Fb4-Meilentörn • Sotogrande - Madeira - Santa Cruz/<br />
Tenerife • Preis 480 Euro/Koje<br />
Weihnachtscruisen auf den Kanaren 22. bis 29. Dez. <strong>2010</strong><br />
Tenerife – Gran Canaria – Fuerte Ventura – La Gomera<br />
Preis 550 Euro/Koje • Auch Barebootcharter möglich<br />
Neujahrssegeln 29. Dez. <strong>2010</strong> bis 5. Jän. 2011<br />
Tenerife – Gran Canaria – Fuerte Ventura – La Gomera<br />
Preis 550 Euro/Koje • Auch Barebootcharter möglich<br />
8. Jän. bis 16. April 2011<br />
1- und 2-wöchige Törns auf den Kanaren • Kojen- und Barebootcharter<br />
möglich • Preise ab 420 Euro/Koje/Woche Bareboot<br />
ab 4.000 Euro/Woche<br />
Andere Fahrgebiete, Regatten etc. auch zu den oben genannten<br />
Terminen auf Anfrage jederzeit möglich!<br />
(Preise inkl. MwSt, exkl. Bordkasse, An/Abreise).<br />
www.sailbig.at
14
Revier<br />
15<br />
Segeln im<br />
Big apple<br />
Die Weltmetropole New York ist immer ein faszinierendes Erlebnis – erst recht, wenn man mit<br />
der Yacht unterwegs ist. Ablegen mitten in Manhattan, vorbei an der Freiheitsstatue, der<br />
Brooklyn Bridge und der Blick zurück zum Empire State Building. Master Yachting Deutschland<br />
hat die Hunter 36 organisiert, Rainer Herzog ist den Törn gesegelt.<br />
Text und Fotos: Rainer Herzog
16<br />
3,1 Knoten. Mehr sind nicht drin gegen die Strömung des<br />
Hudson Rivers. Hier an den Narrows, der engsten Stelle zwischen<br />
Brooklyn und Staten Island, ist die Strömung am stärksten,<br />
obwohl wir uns schon so nah wie möglich am Ufer entlang<br />
hangeln. Hoch über uns gleitet die riesige Verrazano-Brücke<br />
vorbei. Wir warten alle gespannt auf den Moment, an dem wir<br />
die letzte Biegung passieren und sich die Skyline von Manhattan<br />
zeigt. Aber wir kommen nur langsam voran, müssen immer<br />
wieder Fähren und Anglern ins tiefe und strömungsreiche<br />
Fahrwasser ausweichen. Da entdecken wir die Freiheitsstatue,<br />
viel kleiner und unscheinbarer als erwartet, und dann, endlich,<br />
zeigt sich auch Manhattan. Ein wenig fühlen wir uns wie die<br />
Auswanderer vor über 100 Jahren auf ihrem Weg ins Land der<br />
unbegrenzten Möglichkeiten. Im Gegensatz zu uns wussten<br />
diese allerdings nicht, was sie dort erwartet.<br />
1<br />
Start in New York<br />
Wir sind gut vorbereitet, sogar sehr gut vorbereitet. Dachten wir.<br />
Das Zeitfenster war genau berechnet. Bootsübernahme in der<br />
Surfside Marina in Manhattan, am Hudson River, um 10.00 Uhr.<br />
Ablegen 12.00 Uhr und flussabwärts an der Skyline entlang. Der<br />
Himmel meint es gut mit uns, wolkenlos, eine Fotogelegenheit<br />
jagt die nächste. Es ist nicht immer leicht, sich auf den Verkehr<br />
zu konzentrieren. Besonders die schnellen Fähren, die hier ständig<br />
den Fluss kreuzen und auf nichts und niemanden Rücksicht<br />
nehmen, kommen uns oft bedrohlich nahe. Nicht nur zu Lande,<br />
sondern auch auf dem Wasser scheint in New York Zeit Geld zu<br />
sein. Um die Südspitze Manhattans herum in den East River<br />
hinein wird es etwas ruhiger, und wir können die Aussicht auf die<br />
Brooklyn Bridge, das UN-Gebäude und den Fixpunkt im Häusermeer,<br />
das Empire State Building, ungestört genießen.<br />
Hell’s Gate, die schmale Durchfahrt in den Long Island Sound,<br />
kommt immer näher und wir sind pünktlich, überpünktlich<br />
sogar. Dachten wir. Wenn sich die Strömungen von Fluss und<br />
Gezeiten addieren, können in dieser knapp eine Seemeile<br />
langen Enge Strömungen um die fünf Knoten entstehen, sie<br />
können sich aber auch aufheben. Soweit der Plan. Aber irgendetwas<br />
ist schief gelaufen. Die Strömung ist gewaltig,<br />
überall Strudel und brodelndes Wasser. Was sollen wir tun?<br />
Der Wind hat aufgefrischt, achterlich. Kurze Beratung, die<br />
Fock ausgerollt, Maschine Vollgas und durch. Am Ufer entlang<br />
chartern in new york<br />
Die deutsche Agentur Master-Yachting bietet unterschiedliche Schiffe in den diversen Revieren der USA an.<br />
Ochsenfurterstraße 1a, D-97286 Sommerhausen, Tel. +49 (0)9333 / 9<strong>04</strong>400.<br />
www.master-yachting.de
Revier<br />
17<br />
2<br />
kommen wir mit etwa zwei Knoten auf dem GPS voran, freundlich<br />
gegrüßt von der Armada an Booten in der Gegenrichtung. Sie fliegen<br />
an uns vorbei, haben ihre Berechnungen wohl sorgfältiger gemacht.<br />
Nach einer guten halben Stunde ist der Spuk vorbei, die Strömung lässt<br />
nach und das Fahrwasser öffnet sich allmählich. Der Long Island Sound<br />
ist in der Ferne zu erahnen und wir segeln erstmals unter Vollzeug gemächlich<br />
gen Osten. Unser geplanter Ankerplatz in der Nähe von Port<br />
Washington ist noch ein paar Meilen entfernt und so kann die Anspannung<br />
langsam von uns abfallen. Das Restaurant „Louis“ liegt direkt am<br />
Wasser und bietet seinen Gästen Schwimmstege, an denen man für den<br />
Abend festmachen kann. Welch ein Service! Wir müssen einige Zeit auf<br />
unseren Tisch warten und nutzen die Wartezeit für unseren Großeinkauf<br />
im nahen Supermarkt. Kaum sind die letzten Lebensmittel verstaut, wird<br />
unser Tisch frei und wir genießen im Sonnenuntergang unser erstes<br />
Dinner. Wir sind jetzt hundemüde, der Jetlag holt uns ein, zu Hause<br />
wird es wohl schon wieder hell. Der erste Tag geht zu Ende, spektakulär<br />
und aufregend. Es sollen noch weitere folgen.<br />
1 gänsehaut. Vorbei an der Freiheitsstatue unter Segel. Ein fast historischer Moment.<br />
2 konzentration. Viel Schiffsverkehr auf dem Great Salt Pond erfordert höchste Aufmerksamkeit<br />
vom Rudergänger.<br />
3 auf dem weg. Der Long Island-Leuchtturm markiert die Einfahrt in Richtung New York.
18<br />
1<br />
Das Boot<br />
Es regnet und es ist schwülwarm. Wir sind früh wach und<br />
wollen schwimmen gehen, das Wasser ist trüb und sieht nicht<br />
sehr einladend aus. Trotzdem: hinein ins Nass. Ein leichtes<br />
Prickeln auf der Haut lässt uns Böses ahnen, mit roten Flecken<br />
als Abschiedsgruß von den Quallen klettern wir wieder an Bord.<br />
Das haben wir uns anders vorgestellt. Da Windstille herrscht,<br />
schmeißen wir die Maschine an und motoren gemütlich an der<br />
Küste von Connecticut entlang.<br />
Zeit, sich etwas mit dem Boot zu beschäftigen. Wir segeln eine<br />
Hunter 36, in einer Zwei-Kabinen-Version. Wir sind zu sechst<br />
unterwegs, zwei Paare und zwei Singles, alle mit unterschiedlicher<br />
Segelerfahrung. Da wir auch den Salon als Schlafplatz<br />
nutzen müssen, rotieren wir die Schlafmöglichkeiten auf unserem<br />
14-tägigem Törn alle fünf Tage durch, damit jedes Team<br />
einmal in den Genuss der geräumigen Eignerkabine im Heck<br />
kommt. Das ist kein Problem, Platz ist genug da, nur das morgendliche<br />
Abbauen und abendliche Bettenmachen wird über<br />
die Zeit doch etwas mühsam. Die Hunter ist amerikanischen<br />
Verhältnissen entsprechend üppig ausgestattet und hat einen<br />
Generator, Mikrowelle, elektrische Toilette und sogar Klimaanlage.<br />
Zugegeben, wir waren ein wenig skeptisch und hatten<br />
als bodenständige Segler ob so viel technischer Spielerei ein<br />
wenig abfällig die Nase gerümpft. Anfangs zumindest, aber am<br />
Ende wollen wir dies alles nicht mehr missen. Beim nächsten<br />
Karibik-Törn, wenn wir bei Tropenregen oder wegen der<br />
Moskitos abends unter Deck müssen, werden wir mit Wehmut<br />
an die Klimaanlage zurückdenken …<br />
So, jetzt ein paar Anmerkungen für die Fachleute: Das Boot<br />
segelt sich leicht, liegt gut auf dem Ruder und lässt sich vernünftig<br />
trimmen. Oft fahren wir mit festgestelltem Ruder<br />
stundenlang dahin und müssen nur gelegentlich nachsteuern.<br />
Nur Wind über 15 Knoten mag sie nicht so gerne und legt sich<br />
dann flott auf die Seite. Das liegt wohl am flachen Kiel, der in<br />
diesem Revier aber unabdingbar ist und den wir noch schätzen<br />
werden. Aber rechtzeitig gerefft, ist die Hunter gut zu beherrschen,<br />
und nach kurzer Zeit sind wir mit ihr vertraut. Als sehr<br />
angenehm empfinden wir die Hunter-Spezialität, den Traveller<br />
auf einem Bügel über dem Cockpit anzubringen. Das Großsegel<br />
kann so jederzeit vom Rudergänger ohne große Probleme<br />
feingetrimmt werden und im Cockpit wird der Weg nicht<br />
versperrt. Auch die beiden Winschen für die Fockschoten sind<br />
in Reichweite untergebracht, man könnte sie also bequem<br />
einhand segeln. Hier zeigt sich der Fokus bei Hunter auf kleine<br />
Crews oder eignergeführte Boote. Nicht so gut gefallen hat<br />
uns das Rigg. Durch die stark gepfeilten Salinge hat man auf<br />
das Achterstag verzichtet und das Vorstag hängt auf verschiedenen<br />
Kursen doch etwas früh durch. Alles in allem waren wir<br />
dennoch zufrieden.<br />
Langsam frischt der Wind auf und wir setzen die Segel. An<br />
Backbord liegt die Küste Connecticuts, an Steuerbord lässt sich<br />
die Küste Long Islands im Dunst erahnen. Steile Felsen und
STEYR MOTORS<br />
MARINE DIESEL PO<br />
Revier<br />
19<br />
lange Sandstrände wechseln sich ab, gelegentlich kreuzt ein<br />
Fischerboot unseren Weg. Die See ist auch bei 18 Knoten<br />
Wind ohne große Welle, der Long Island Sound wirkt eher wie<br />
ein großes Binnengewässer. Dennoch wollen wir nicht so richtig<br />
vorankommen, wir müssten doch viel schneller sein. Ein<br />
Blick auf die Gezeitentabelle verrät uns, dass wir gerade gegen<br />
die Flut ansegeln. Die Gezeiten sind in diesem Revier das alles<br />
beherrschende Thema. Jeder, der irgendwie mit dem Meer zu<br />
tun hat, kann den Tidenkalender im Schlaf herunterbeten. Auch<br />
wir gewöhnen uns daran und so wird der tägliche Umgang mit<br />
Ebbe und Flut bald zur Routine. Die vielen vorgelagerten Inseln<br />
bieten eine Menge reizvoller privater Ankerplätze. Man<br />
sollte aber darauf achten, immer genug Wasser unter dem Kiel<br />
zu haben, der Tidenhub kann an manchen Stellen bis zu zwei<br />
Meter betragen.<br />
2<br />
1 gepflegt. Das Anwesen der Long Island Montauk Coast Guard. Hier vor den<br />
Toren New Yorks leben die Reichen und Schönen.<br />
2 stimmungsvoll. Long Island hat viel zu bieten – auch den täglich frisch<br />
gefangenen Fisch.<br />
3 gemütlich. Dekoration ist alles. Eine Wand der Block Island Bar.<br />
3<br />
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auf der Messe in Tulln<br />
von 4. – 7. März <strong>2010</strong><br />
»<br />
5<br />
G<br />
A
20<br />
1<br />
2<br />
Am nächsten Morgen wollen wir früh los, die Küste verlassen<br />
und Richtung Block Island segeln. Beim Aufwachen dichter<br />
Nebel. Nicht unüblich in der Gegend, wie wir später erfahren,<br />
deshalb auch die vielen mit Glocke oder sogar Horn ausgerüsteten<br />
Tonnen. Unter GPS-Plotter fahren wir langsam los. Mit<br />
einem Mann im Ausguck am Bug tasten wir uns voran. Manchmal<br />
beträgt die Sicht nur zwei bis drei Bootslängen. Plötzlich<br />
ein Tuten neben uns und aus dem Nebel rauscht ein Fischkutter<br />
direkt auf uns zu. Ehe wir reagieren können, ist er auch<br />
schon wieder verschwunden. Durch sein Radar hatte er uns<br />
sicher schon lange auf dem Schirm, aber so eng hätte es dann<br />
doch nicht sein müssen. Der Schreck ist uns gehörig in die<br />
Glieder gefahren. Gelegentlich kommt die Sonne durch, aber<br />
die Sicht bleibt schlecht. Erst als wir uns weiter von der Küste<br />
entfernen, können wir durch Nebelschwaden hindurch Fisher<br />
Island erkennen. Riesige Villen, umgeben von großen, makellosen<br />
Rasenflächen – wer hier wohnt, hat es geschafft, zumindest<br />
bis zur nächsten Bankenkrise.<br />
Auf halbem Weg nach Block Island löst sich der Nebel auf, in<br />
der Ferne ist die Insel schon zu sehen. Hier haben wir einen<br />
segelfreien Tag eingeplant, das Boot wird sicher im Great Salt<br />
Pond geankert. Wir haben kurz mit der Marina geliebäugelt,<br />
aber bei Preisen von fünf Dollar pro Fuß und Nacht uns dann<br />
doch für das Ankern entschieden und nur für sechs Dollar<br />
Wasser vollgetankt. Mit dem Fahrrad erkunden wir die Insel<br />
und sind begeistert. Alles ist sehr ordentlich und liebevoll hergerichtet,<br />
bunte Häuser im Neuengland-Stil an jeder Ecke.<br />
Irgendwie scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Den Nachmittag<br />
genießen wir am Strand und toben uns in der Brandung<br />
aus. Den Abend verbringen wir mit anderen Yachties beim<br />
Sundowner auf einer Anhöhe. Ein wenig wehmütig reisen wir<br />
am nächsten Tag weiter, ein Besuch dieser Insel sollte in keiner<br />
Törnplanung fehlen.<br />
1 erhaben. Einen viel besseren Platz kann man auf Long Island kaum finden.<br />
2 millionen. Eine Marina im Block Island Great Salt Pond. Hier haben die<br />
Multimillionäre ihre Traumyachten liegen.<br />
3 turbulent. Block Island Great Salt Pond Dinghi-Dock. Die Suche beginnt<br />
nach dem Landgang.<br />
4 farbenprächtig. Ein idyllischer Ankerplatz mit Sunset-Feeling am Intra<br />
Coastal Water Way, direkt vor den Toren New Yorks.<br />
3<br />
Bier mit meerjungfrau<br />
Block Island Beer gehört zur Standardverpflegung der Yachties und Speedboat-<br />
Fahrer in dem Revier rund um die Millionen-Metropole. Wer einmal ab New York<br />
segeln möchte, ist bei Master-Yachting Deutschland gut aufgehoben und wird<br />
bestens betreut.<br />
www.master-yachting.de
Revier<br />
21<br />
4<br />
Die Hamptons<br />
Wir hatten schon viel von den Hamptons gehört und wollen<br />
uns den Ort East Hampton stellvertretend für die ganze Gegend<br />
etwas genauer anschauen. Schon an unserem Ankerplatz<br />
in Sag Harbor sehen wir, was abgeht: Riesige Yachten mit<br />
Helikopter und einem Mini Cooper an Deck, alles was man<br />
eben so braucht für die kleinen und großen Ausflüge an Land.<br />
Nach dem Preis für die Marina haben wir erst gar nicht gefragt.<br />
Mit dem Bus fahren wir die zehn Meilen nach East Hampton<br />
und bummeln durch den Ort. Auf einer Bank lassen wir uns<br />
nieder, beobachten das bunte Treiben des Sehen-und-Gesehen-<br />
Werdens und zählen dabei die vorbeifahrenden Ferraris. Nach<br />
ein paar Stunden geht es zurück auf unsere Nussschale, immerhin<br />
mit Klimaanlage! Leider ist kein Wind, wahrscheinlich wird<br />
er erst wieder am Nachmittag kommen, wie so oft in den letzten<br />
Tagen. Dennoch wollen wir Shelter Island umrunden, bevor<br />
wir uns auf den Weg nach Montauk machen, am östlichen<br />
Zipfel Long Islands. So motoren wir wieder einmal gemütlich<br />
durch die schmalen Kanäle und Fahrwasser und genießen den<br />
Ausblick auf die Uferszenerie, die abwechselnd unberührte<br />
Natur und viele kleine und große Villen bietet.<br />
Das Wetter ist nicht so, wie wir es uns für die Umrundung von<br />
Montauk Point mit dem großen Leuchtturm gewünscht hätten.<br />
Immerhin segeln wir, aber es nieselt und Nebel kündigt sich an.<br />
Am Shinnecock Inlet wollen wir in den Intra Coastal Waterway<br />
einfahren und die Südküste Long Islands auf der Innenseite,<br />
geschützt durch Fire Island, entlangfahren. Bei der Einfahrt ist<br />
der Nebel so dicht, dass man die Hand vor Augen nicht sieht.<br />
Mit Hilfe des GPS hangeln wir uns von Tonne zu Tonne und<br />
finden einen schönen geschützten Platz. Es war ein langer Tag<br />
und Lust zu Kochen hat keiner. Daher gehen wir an Land und<br />
suchen ein Lokal. Der Reiseführer sprach von mehreren Restaurants<br />
am Kanal. Im „Indian Cove“-Restaurant lassen wir uns<br />
nieder und gönnen uns einen spektakulären Lobster. Als wir<br />
zum Boot zurückkehren, ist der Nebel weg und der Mond steht<br />
hell am Himmel. Wir sinken erschöpft, aber satt, in die Kojen.<br />
Saisonbeginn:<br />
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22<br />
Intra Coastal Waterway<br />
Heute scheint die Sonne und wir können alles wieder trocknen.<br />
Die Laune ist gut und wir machen uns auf den Weg. Die<br />
Einfahrt in den ICW beginnt mit einer Brückendurchfahrt.<br />
Es sieht verdammt knapp aus, aber laut Karte müsste die<br />
Durchfahrtshöhe auch bei Flut reichen. Müsste. Wir halten<br />
die Luft an und schleichen auf die Brücke zu. Passt es oder<br />
passt es nicht? Plötzlich ein Kratzen und von oben kommt uns<br />
der Windex entgegen, aber dann sind wir auch schon durch.<br />
Schnell die Windanlage und die Lichter geprüft, alles funktioniert.<br />
Das war knapp, müssen nur ein paar Zentimeter, pardon,<br />
Inch, wie man hier sagt, gewesen sein und hätte teuer<br />
werden können.<br />
Wir kommen gut voran, unzählige Tonnen werden passiert.<br />
Das Fahrwasser ist teilweise sehr eng und heute, am Wochenende,<br />
sind eine Menge Boote unterwegs. Aber die Landschaft<br />
entschädigt dafür, Natur pur. Einige Schwenkbrücken sind zu<br />
durchfahren, diese werden auf Zuruf über Funk geöffnet. Bei<br />
der ersten plauschen wir ein wenig mit dem Brückenwärter und<br />
er kündigt uns bei seinen Kollegen an. Wie von Geisterhand<br />
öffnen sich die Brücken, ohne dass wir uns melden müssen, und<br />
von oben winkt jedes Mal freundlich der Brückenmann. Wir<br />
cruisen so dahin, als sich ein knallgelbes Boot schnell nähert.<br />
Es ist von SeaTow, so etwas wie der ADAC auf dem Wasser,<br />
und der freundliche Captain warnt uns vor einer Sandbank<br />
mitten im Fahrwasser, die wir erst mit der Flut passieren könnten.<br />
Vielleicht, denn es könnte knapp werden. Wir ankern vor<br />
der Sandbank und vertreiben uns die Wartezeit mit Sonnenbaden<br />
bis die Flut kommt. Immer und immer wieder versuchen<br />
wir, einen Durchgang zu finden, bleiben aber jedes Mal hängen.<br />
Mittlerweile haben sich ein paar Boote eingefunden, die uns<br />
aufmerksam beobachten. Dann bekommen wir Hilfe, ein kleines<br />
Boot fährt vor und versucht, die tiefste Passage für uns zu<br />
finden. Aber wieder bleiben wir hängen. Nur 20 Meter vor uns<br />
ist unser Scout wieder im tiefen Wasser, nur noch ein kurzes<br />
Stück, aber wir setzen auf. Kurze Beratung, wieder den ganzen<br />
Weg zurück? Nein, wir versuchen es. Alles Gewicht auf die<br />
Kante, den Kiel etwas gelupft, und mit Vollgas juckeln wir uns<br />
langsam aber beständig über die Sandbank. Dann sind wir frei,<br />
stoßen unter dem Applaus der Beobachter Jubelschreie aus und<br />
ein paar Dosen Bier wechseln den Besitzer. Ohne den Flachkiel<br />
wäre das nicht gegangen.<br />
Auch aufgrund dieses Erlebnisses können wir eine Passage des<br />
ICW mit dem Segelboot nicht empfehlen. Man motort die<br />
meiste Zeit, wegen der starken Gezeitenströme stimmen die<br />
Karten nicht, und man hat eine Menge Stress. Es gibt nur<br />
wenige Ankerplätze, die auch noch schwierig zu erreichen sind.<br />
Rechts und links der Fahrrinne ist es teilweise nur einen halben<br />
Meter tief. Selbst die wenigen Marinas waren für uns zu flach,<br />
und wir hatten nur 1,3 Meter Tiefgang!<br />
1
Revier<br />
23<br />
Durch das Fire Island Inlet geht es wieder hinaus auf den Atlantik<br />
für das letzte Stück der Reise. Diesmal waren wir wirklich<br />
pünktlich, keine Strömung bei der Durchfahrt. Wir haben<br />
dazugelernt. Jetzt segeln wir an schier endlosen Stränden entlang<br />
und suchen uns in der letzten Durchfahrt einen Ankerplatz<br />
für die Nacht. Morgen geht es auf die letzte Etappe, zurück<br />
nach New York.<br />
Fazit<br />
Ein zweiwöchiger, spektakulärer Törn geht für uns zu Ende, dort,<br />
wo er begonnen hat. Davor lagen zwei Jahre Vorbereitungen und<br />
Momente, wo wir fast aufgegeben hätten. Es war einfach nicht<br />
möglich, ein Boot zu bekommen. Die wenigen, die für einen<br />
Charter zu Verfügung standen, waren entweder sehr teuer oder<br />
hatten zu viele Auflagen, die den Törn nicht möglich gemacht<br />
hätten. Dann entdeckten wir SailTime, eine Art Timesharing-<br />
Agentur für Segel- und Motorboote. Wir erzählten Basisleiter<br />
Mathias Chouraki von unserem Vorhaben, und der war sofort<br />
Feuer und Flamme. Er unterstützte uns, wo er nur konnte, und<br />
da er ohnehin seine Operation um einen Charterbetrieb erweitern<br />
wollte, waren wir sozusagen seine Testcrew. Bei der vertraglichen<br />
Abwicklung unterstützte uns Master Yachting, die dieses<br />
Revier in Zukunft in ihr Programm aufnehmen will.<br />
New York und der Long Island Sound sind ein schönes, ein<br />
spektakuläres, aber kein einfaches Revier. Gezeitenberechnung<br />
sollte beherrscht werden, es herrschen zum Teil beträchtliche<br />
Strömungen. Im Sound selbst ist das Segeln herrlich, da es<br />
selbst bei stärkeren Winden kaum Welle gibt. Erst am Ende,<br />
auf dem Weg nach Block Island oder Martha’s Vineyard, kommt<br />
die Dünung des Atlantiks hinzu. Wegen des schwer berechenbaren<br />
Wetters (Nebel!) sollte man die Routenplanung etwas<br />
konservativer angehen, als wir es taten.<br />
Die Infrastruktur ist sehr gut ausgebaut, hat allerdings ihren<br />
Preis. Internet und Wetterinformationen sind gut zugänglich,<br />
Gezeitentabellen hängen überall aus. Große Supermärkte liegen<br />
eher abseits und sind oft nur mit dem Taxi zu erreichen. In<br />
den Marinas findet man jedoch immer kleinere Läden für das<br />
Nötigste. Diesel ist billig, Wasser oft umsonst. Sehr ausführlich<br />
und eine große Hilfe war unser Revierführer „Dozier’s Waterway<br />
Guide Northern Atlantic“<br />
Wir haben immer geankert, waren zweimal die Woche gut<br />
essen, haben sonst an Bord gekocht und pro Person und Woche<br />
etwa 200 Euro ausgegeben. SailTime bietet die Bootsübernahme<br />
an mehreren Marinas an. Wer nach Manhattan möchte,<br />
sollte das Boot auch dort übernehmen, hier ist dann die Marinanutzung<br />
inklusive. Sonst ist man schnell bei 300 US-Dollar<br />
die Nacht.<br />
Wir sind von dem Revier begeistert und wollen unbedingt wieder<br />
dorthin. Dann aber weiter nach Norden, von Long Island<br />
über Martha’s Vineyard und Cape Cod bis nach Boston.<br />
1 gastlich. Auf Shelter Island kann man den Hummer und eisgekühlten<br />
Chablis auf den Terrassen freundlicher Lokale mit Blick auf den Sund<br />
genießen.<br />
2 freundlich. Die Hamptons sind die exklusive Enklave für die reichen<br />
New Yorker.<br />
2
GROSSES<br />
KLEINES LAND<br />
Montenegro ist wie eine Welt im Kleinformat – wilde Berge, tiefe Schluchten und eine<br />
wunderschöne Küste. Ein ungarisch-kanadischer Geschäftsmann und Segler verwirklicht hier seine<br />
Vision der perfekten Marina, die natürlich viel mehr bietet als nur Liegeplätze für Yachten.<br />
Text: Detlef Jens · Fotos: Porto Montenegro
26<br />
1<br />
Maya ist begeistert. „Ziemlich genau hier haben auch schon<br />
Sophia Loren und Kirk Douglas gebadet“, sagt sie, „wenn auch<br />
nicht unbedingt gemeinsam, und gleich dort drüben, in Prevest,<br />
hat sich Michael Douglas gerade ein Haus gekauft“ – vermutlich,<br />
denke ich, weil Papa immer so begeistert von Monte negro<br />
erzählt hat. Sie streicht die langen schwarzen Haare aus der<br />
Stirn und schaut sich voller Besitzerstolz um. Maya ist von hier,<br />
sie wurde nicht weit entfernt von Kotor geboren, und auch<br />
wenn sie in den 1990ern etliche Jahre in New York und London<br />
verbracht hat: Jetzt – so beteuert sie – ist sie glücklich, wieder<br />
in ihrer hübschen Heimat zu sein.<br />
Tatsächlich ist die Szenerie kaum weniger als atemberaubend.<br />
Wir motoren bei absoluter Windstille über glattes, grünlich<br />
schimmerndes Wasser, ringsum erheben sich steile bewaldete<br />
Hänge und schroffe Felsen in schwindelerregende Höhen.<br />
Diese tiefe Bucht, ein riesiger Naturhafen, wirkt wie ein Fjord<br />
oder mehr noch wie ein alpiner Bergsee – doch dieser hier hat<br />
einen Ausgang zum Meer. Es ist schon verblüffend, dass man<br />
mit einem seegängigen Schiff so einfach und auf so kurzer<br />
Distanz – die Adria ist gerade mal zehn Seemeilen entfernt – in<br />
eine so andere Welt einlaufen kann.<br />
Eine noch andere Welt en miniature liegt nun direkt voraus.<br />
Es ist ein winziges Eiland, auf dem seit hunderten von Jahren<br />
Mönche leben. Nur ein paar Quadratmeter klein, mit einem<br />
Steinhaus, Zypressen, Palmen, das war’s. Wir legen am Nachbareiland<br />
an, der noch bemerkenswerteren „Maria vom Felsen“.<br />
An der Stelle im See, wo zwei Fischer 1452 eine Ikone der<br />
Jungfrau Maria gefunden haben sollen oder, je nach bevorzugter<br />
Legende, ein schiffbrüchiger Seemann überlebt haben soll,<br />
indem er sich an einem Felsen festklammerte, wurde eine<br />
künstliche Insel aufgeschüttet. 100 Jahre lang werkelten die<br />
Bewohner der Küstenstadt Perast angeblich daran, indem sie<br />
an eben dieser flachen Stelle Schiffe versenkte und Steine<br />
warfen. Schließlich war es soweit, im 15. Jahrhundert konnte
Revier<br />
27<br />
die Kapelle „Our Lady of the Rock“ auf der Kunstinsel errichtet<br />
werden. Jedes Jahr am 22. Juli fahren die paar Boote, die im<br />
einst prosperierenden Ort Perast noch übrig sind, zur Insel<br />
hinaus, aneinander gebunden und voller Steine, die dann rund<br />
um die Rock-Lady im Wasser abgeladen werden. Die Kirche<br />
beschützt vor allem Seeleute, zahlreiche von Seefahrerfrauen<br />
und -müttern gestiftete Silberplaketten zeugen davon. Heute<br />
werden hier auch viele Hochzeiten abgehalten – nur ein amerikanischer<br />
Tourist, der die Insel einige Monate lang als privates<br />
Feriendomizil mieten wollte, bekam eine Absage.<br />
Perest ist heute ein verschlafener, idyllischer, erholsamer Ort,<br />
in dem es sich direkt am Ufer auch ganz nett tafeln und verweilen<br />
lässt. Kaum zu glauben, dass dies einst in venezianischen<br />
Zeiten eine 3000-Seelen-Stadt war, wo vier Werften Schiffe<br />
bauten und mehr als hundert Handels- und Kriegsschiffe ihren<br />
Heimathafen hatten. Einige Indizien auf diese grandiose Vergangenheit<br />
finden sich im winzigen, aber sehenswerten Museum<br />
auf der Insel und in den wenigen erhaltenen Villen im venezianisch-gotischen<br />
Stil.<br />
Umso lebhafter ist die Altstadt von Kotor, geschützt durch eine<br />
gewaltige Mauer, die sich, ganz ihrem chinesischen Vorbild<br />
entsprechend, den Berghängen hinter der Stadt in gewagtem<br />
Zickzack hinauf- und wieder hinabschlängelt. Diese Altstadt ist<br />
weitgehend historisch getreu erhalten und steht auf der<br />
UNESCO-Liste des Weltkulturerbes. Sie ist aber vor allem<br />
bewohnt und belebt. „Abends verwandelt sich der Stadtkern in<br />
eine einzige Freiluftbar“, schwärmt Maya, und ich kann ihre<br />
Begeisterung nur teilen, als ich es selber erlebte.<br />
2<br />
3<br />
1 Bilderbuchidylle. Der Golf von Kotor ist unendlich reich an bezaubernden<br />
Juwelen aus der Vergangenheit.<br />
2 Traumkulisse. Sveti Juraj liegt inmitten dem von schwarzen Bergen<br />
umrahmten stillen Wasser.<br />
3 Blaues Meer. Perast: ein kompletter Ort unter Denkmalschutz.<br />
4 weiSSer Strand. Sveti Stefan ist durch eine dünne Landzunge mit dem<br />
herrlichen Sandstrand verbunden.<br />
4
28<br />
1<br />
Revier Brevier<br />
Beste Segelzeit<br />
Sommer (Anfang Mai bis Ende September)<br />
Schwierigkeitsfaktor<br />
Niedrig. Die Gewässer sind geschützt, die Distanzen<br />
gering.<br />
Familientauglichkeit<br />
Hoch. Es gibt wunderbare Strände und auch sonst<br />
an Land viel zu sehen und zu erleben.<br />
Wie kommt man hin<br />
Der Flughafen Tivat wird von verschiedenen europäischen<br />
Metropolen aus angeflogen, darunter auch<br />
aus Wien. Oder nach Dubrovnik fliegen, von dort per<br />
Taxi zum Charterstützpunkt (vorher beim Vercharterer<br />
buchen), die Fahrt dauert etwa 1,5 Stunden.<br />
Was kann man segeln<br />
Bareboats und Katamarane ab Kotor. In einer Woche<br />
kann man wunderbar die schönsten Spots der montenegrinischen<br />
Küste erforschen.<br />
Was kann man ansehen<br />
Altstadt und Mauer von Kotor, Maria vom Felsen, die<br />
Luxusinsel Sveti Stefan, aber auch das Hinterland:<br />
Nationalparks, Canyon.<br />
Was geht gar nicht<br />
Nur segeln ohne Landausflüge – auch ins wilde<br />
Hinterland.<br />
Bevorzugt von Natur und Geschichte<br />
Historisch betrachtet liegt Montenegro ja eher in einer unruhigen<br />
Ecke der Welt, meine ich, aber Maya bestreitet dies:<br />
während der Kriege nach dem Zerfall Jugoslawiens blieb dieses<br />
landschaftlich so spektakuläre Fleckchen Erde glücklicherweise<br />
schön abseits, Kämpfe habe es hier keine gegeben. Montenegro<br />
scheint tatsächlich bevorzugt zu sein, von der Natur, von<br />
der Geschichte, auch von internationalen Hilfsgeldern zum<br />
Wiederaufbau nach dem Krieg, wie einige Nachbarregionen<br />
neidisch bemerkten. Selbst Tito hielt sich bevorzugt hier auf,<br />
seine ehemalige Yacht – ein schmuckloses Motorboot, das wie<br />
ein heruntergekommenes Schnellboot der Marine wirkt – liegt<br />
noch immer in einem Hafenbecken, das bald zur neuen Megamarina<br />
„Porto Montenegro“ gehören wird. Hier an Bord erholte<br />
er sich, in seiner Residenz Villa Milocer südlich von<br />
Budva und auf der winzigen Ferieninsel Sveti Stefan, der „Ikone<br />
Montenegros“, hielt der Herrscher des sozialistischen Jugoslawien<br />
Hof und empfing seine berühmten Gäste aus dem<br />
Westen: Politiker, Künstler, Schauspieler.<br />
Die finden sich heute wieder hier ein. Titos Ferienvilla ist<br />
schon ein Luxushotel, das exklusive Inselchen Sveti Stefan wird<br />
gerade dazu umgebaut und verspricht, zur spektakulärsten<br />
Herberge vielleicht nicht des gesamten Mittelmeers, aber zumindest<br />
der Adria zu werden. Montenegro sei ganz besonders<br />
Cool, befand jüngst die Financial Times in ihrer Beilage „How<br />
to spend it“, einer Anleitung zum Ausgeben für all jene armen
Revier<br />
29<br />
Menschen, die mehr Geld als Ideen haben. Tatsächlich ist es<br />
vor allem ein extrem junger Staat, der in der heutigen Form<br />
gerade einmal seit 2006 besteht. Und damit auch besonders<br />
pragmatisch. Man ist vor allem ökologisch und Internetvenetzt,<br />
die Landeswährung ist der Euro, auch wenn das Land<br />
noch kein EU-Mitglied ist, was es jedoch mit Macht anstrebt.<br />
Schon in den letzten paar Jahren vor Einführung des Euro<br />
hatten die Montenegriner kurzerhand die D-Mark zur offiziellen<br />
Landeswährung erhoben – nachdem sie es de facto schon<br />
längst war, nämlich auf dem Schwarzmarkt bei katastrophaler<br />
Inflation. Maya kann sich noch lebhaft daran erinnern: „Es kam<br />
damals wirklich darauf an, wie schnell meine Schwestern und<br />
ich es zum Schwarzmarkt schafften, wenn wir mal wieder Geld<br />
bekamen. Die Preise schossen von Stunde zu Stunde in die<br />
Höhe!“<br />
Heute genießt das kleine Land mit seinen rund 600.000 Einwohnern<br />
politische und ökonomische Stabilität. Basis dafür ist<br />
die naheliegende, aber auch kluge Besinnung der Montenegriner<br />
auf ihre natürlichen Reichtümer, die Natur. Jegliche Investitionen<br />
sind vor allem der Nachhaltigkeit und der ökologischen<br />
Verträglichkeit verpflichtet, so steht es sogar in der<br />
jungen Verfassung. Dafür kann die Welt dankbar sein. Die<br />
eingangs beschriebene Bucht von Kotor, die man unbedingt<br />
einmal auf eigenem Kiel befahren sollte, aber auch das wilde,<br />
gebirgige und oft fast unerreichbare Hinterland sind einmalige<br />
Schätze. In den Bergen Montenegros gibt es die letzte noch<br />
unberührte Wildnis Europas. An die 70 Prozent der Fläche des<br />
Landes sind Nationalparks, in einem davon liegt auch ein<br />
Canyon, der nach dem Grand Canyon in den USA der zweitgrößte<br />
der Welt ist. Fast noch besser: Nur knappe zwei Autostunden<br />
von der Küste und den neuen Yachtliegeplätzen in<br />
Porto Montenegro entfernt befindet sich ein hervorragendes<br />
Schigebiet. Während es am Wasser auch im Winter fast frühlingshaft<br />
mild bleibt, mit Temperaturen, die niemals unter zehn<br />
Grad fallen, aber auch mal 20 bis 25 Grad erreichen können,<br />
kann man dort oben echten, alpinen Wintersport genießen.<br />
2<br />
3<br />
4<br />
1 Tiefe einschnitte. Eine stark gegliederte Adriaküste, Fjorde reichen tief in<br />
die Schwarzen Berge.<br />
2 durmitor gebirge. 48 Berge über 2.000 Meter, Schilifte, Restaurants.<br />
3 Brücke über die Tara. 366 Meter lang, 149 Meter hoch.<br />
4 Golfen. Gepflegte Greens inmitten einer abwechslungsreichen Landschaft.<br />
5 Porto Montenegro. Die modernste Marina in der gesamten Adria bietet<br />
selbst für Megayachten ausreichend Platz.<br />
5
30<br />
1<br />
Platz für Megayachten<br />
Der perfekte Ort für die perfekte Marina. Das jedenfalls muss<br />
sich Peter Munk gedacht haben, ein 81-jähriger Unternehmer<br />
aus Kanada mit Wurzeln in Ungarn, als er an die Bucht von<br />
Kotor kam, hierher, bei Tivat, in einen verlassenen und verfallenen<br />
Marinehafen des früheren Jugoslawiens. Und hier die<br />
erstaunliche Vision hatte, aus dem Abbruchgelände mit den<br />
gigantischen Hafenanlagen einen Anlegeplatz für Megayachten<br />
und deren Crews und Eigner zu machen.<br />
Die Idee kam an. Bei Investoren ebenso wie bei Yachteignern.<br />
Die ersten Häuser in mediterranem Stil mit Wohnungen und<br />
Appartements waren jedenfalls binnen weniger Wochen ausverkauft,<br />
obwohl der Bau noch nicht einmal begonnen hat, im<br />
Hafenbecken liegen schon etliche, teils sehr große Yachten. Die<br />
Klientel ist international: Deutsche, Briten, Italiener, Russen.<br />
Beteiligt am gigantischen Bauvorhaben – innerhalb von wenigen<br />
Jahren wird hier quasi eine neue Stadt entstehen – sind<br />
Lord Jacob Rothschild, Nathaniel Rothschild, der Luis Vuitton-Eigentümer<br />
Bernard Arnault und der russische Oligarch<br />
Oleg Deripaska.<br />
Wenn der Hafen in zwei Jahren fertig ist, wird er vor allem<br />
Superyachten einen einzigartigen Stützpunkt bieten. Mit Docks<br />
von angemessener Größe, entsprechender Wassertiefe sowie<br />
sämtlichen Serviceeinrichtungen inklusive zollfreier Bunkerstation,<br />
Entsorgung, Reparatur und Wartung – die Megayachtwerft<br />
aus La Ciotat wird hier einen Ableger aufbauen – und<br />
einer luxuriösen und stilvollen Infrastruktur an Land. Die<br />
Häuser orientieren sich architektonisch an den mediterranen<br />
Altstadtkernen der Umgebung. Die Wohnungen, Hotels, Restaurants,<br />
Bars und vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten werden<br />
diesen Teil der Küste und den Ort Tivat deutlich beleben.<br />
Schon jetzt bietet das Projekt vielfältige Perspektiven und<br />
Chancen für lokale Unternehmen und Arbeitsplätze – auch<br />
Maja arbeitet hier, im PR-Team von Porto Montenegro. Es war<br />
auch dieser Job, der sie zurück in ihre Heimat gelockt hat:<br />
„Sonst hätte ich irgendwo an einer Hotelrezeption arbeiten<br />
können, dann wäre ich eher im Ausland geblieben!“<br />
Den Bauleiter Gary Spence begeistert vor allem ein Aspekt:<br />
„Diese Anlage ist eine der wenigen Projekte in Europa, die sich<br />
konsequent auf eine nachhaltige Entwicklung konzentriert!“<br />
Dazu gehört vor allem eine gründliche Reinigung des Erd- und<br />
Meeresbodens, für die alleine mehrere Millionen Euro veran-
Revier<br />
31<br />
schlagt sind, aber auch umweltbewusstes Bauen. Alle Häuser<br />
sind als Niedrigenergiegebäude ausgelegt, das Material aus dem<br />
Abriss der alten Gebäude wird auf vielerlei Weise wieder verwendet.<br />
„Montenegro hat eine Reihe von Gesetzen, um die<br />
Ressourcen des Landes gegen die schädlichen Auswirkungen<br />
des Massentourismus zu schützen“, erklärt Spence. „Wir teilen<br />
diese fortschrittliche Haltung und verstehen unter verantwortungsvollem<br />
Bauen auch die Hinwendung zur Region und zum<br />
Naturschutz!“<br />
Die erstaunliche Vision des Unternehmers und Yachties Peter<br />
Monk, der sich auch schon entlang der Côte d’Azur geschäftlich<br />
engagiert hatte, wird aufgehen. Vermutlich dürfte es vielen<br />
so gehen wie ihm: Als Liegeplatz für seine Yacht wurde es ihm<br />
dort irgendwann zu eng, zu laut, zu teuer. Der Kontrast zur<br />
Bucht von Kotor, zu Montenegro mit seiner grandiosen Wildnis,<br />
könnte kaum größer sein. Und irgendwie könnte dies auch<br />
Kanada sein. Aber es ist mitten in Europa.<br />
1 stille plätze. An der Küste Montenegros findet jeder seinen individuellen<br />
Ankerplatz.<br />
2 gute winde. Die bis zu 2.500 Meter hohen Gebirge entlang der Küste<br />
sorgen für gute Segelwinde.<br />
Porto montenegro<br />
Auf einer Fläche von 24 Hektar entstehen 650 Yachtliegeplätze, darunter<br />
150 für Schiffe von mehr als 24 Metern Länge. An Land wird es eine<br />
Hafenpromenade mit Hotels, Wohnungen, Bars und Restaurants sowie ein<br />
umfangreiche Freizeitangebot, darunter auch ein Sportzentrum, eine<br />
Kunstgalerie und ein nautisches Museum geben. In der Umgebung gibt<br />
es Möglichkeiten für Golf, Tennis, Wandern, Rafting und Skifahren. Zahlreiche<br />
Strände sind dicht bei. Portomontenegro.com
32<br />
oCEAN7 People<br />
neues von bavaria<br />
Andres Cardenas hat die Giebelstädter<br />
Werft Bavaria erfolgreich durch die Krise<br />
geführt und dem Produktprogramm ein<br />
neues Gesicht gegeben. Unter seiner Leitung<br />
wurde die Bilanzrestrukturierung<br />
erfolgreich abgeschlossen. Jetzt tritt Cardenas<br />
auf eigenen Wunsch von seiner<br />
Funktion als CEO zurück.<br />
Er wird dem Unternehmen aber weiterhin<br />
als Berater im Beirat zur Verfügung<br />
stehen. Bis zur Neubesetzung der Funktion<br />
des CEO wird er im Amt bleiben und<br />
Bavaria unterstützen.<br />
www.bavaria-yachtbau.com<br />
Ehre dem Gründer –<br />
Viel Erfolg dem Nachfolger<br />
Christian Winkler, der charismatische Gründer der Mirno More<br />
Friedensflotte, wurde im Rahmen der Boot in Tulln mit dem<br />
Ehrenpreis des österreichischen Hochseeverbands geehrt.<br />
Nach 15 Jahren intensivster Arbeit und dem Erreichen seines<br />
persönlichen Zieles, eine Flotte mit über 100 Schiffen zu leiten,<br />
tritt Christian Winkler nun nach langjährigem Engagement im<br />
Dienst der guten Sache von seinem Posten als Leiter der Friedensflotte<br />
zurück und gibt das Ruder an Leopold Frey weiter,<br />
der gemeinsam mit DI Michael Fuchs MBA und dem erfahrenen<br />
Stab den Fortbestand des grandiosen Projekts sichern wird.<br />
Christian Winkler bleibt der Friedensflotte als Ratgeber und<br />
Vater des Projektes erhalten und wird sich in Zukunft seiner<br />
Familie und der internationalen Weiterverbreitung des Geistes<br />
von Mirno More widmen.<br />
www.mirnomore.org
NEWS People<br />
33<br />
Kostenloses<br />
Schnuppersegeln <strong>2010</strong><br />
Auch im Jahr <strong>2010</strong> führt das Team der Polizeisportvereinigung<br />
Sektion Yacht & Tauchsport wieder ihr<br />
beliebtes Projekt des sozialen Schnuppersegelns in<br />
Kooperation mit<br />
der Segelschule<br />
Hofbauer auf der<br />
oberen Alten Donau<br />
durch. Projektleiter<br />
Josef<br />
Oppelmayer erklärt<br />
das Engagement<br />
des ehrenamtlichen<br />
Teams:<br />
„Unser Ziel ist es,<br />
Kinder und Jugendliche<br />
zwischen sechs und 18 Jahren an Ideale<br />
wie Teamgeist, Kameradschaft und soziale Kompetenz<br />
heranzuführen und damit positive Akzente zu<br />
setzen. Wo könnte das besser gelingen als auf einem<br />
Boot, wo alle gemeinsam an einem Strang ziehen<br />
müssen, um etwas zu erreichen?“<br />
Wer an dem Projekt teilnehmen möchte sollte sich<br />
rasch anmelden, die Plätze sind sehr begehrt. Gesegelt<br />
wird auf der oberen Alten Donau am Sonntag,<br />
30. Mai, Sonntag, 6. Juni, Sonntag, 4. Juli und am<br />
Sonntag, 5. September jeweils von 10.00 Uhr bis<br />
14.30 Uhr. Anmelden kann man sich bei der Segelschule<br />
Hofbauer unter der Nummer 01/2<strong>04</strong>3435-0<br />
oder unter office@hofbauer.at. Die Schlussveranstaltung<br />
findet am Samstag, den 6. November <strong>2010</strong> ab<br />
16.00 Uhr im Bogi-Park Wien 23, Gutheil Schoder-<br />
Gasse 17, statt.<br />
www.polizeisv-wien.at<br />
gegen den Wind um die welt<br />
Ein Paar aus Wien möchte die lange Tradition der österreichischen<br />
Weltumsegler fortsetzen. Barbara und Christoph Einspieler planen,<br />
ausgehend von Holland mit ihrer zwölf Meter langen, in Hamburg<br />
gebauten TAURUS, einem Langkieler der Firma Feltz, die Welt in<br />
westlicher Richtung zu umrunden. Das jungen Paar ist seit jüngsten<br />
Jahren mit dem Segelsport verbunden und plant die Weltumsegelung<br />
schon lange sehr sorgfältig. Auf dem Programm der beiden<br />
steht zuerst die Überquerung des Atlantiks, dann nach einigen<br />
Zwischenstopps an der südamerikanischen Ostküste die Umrundung<br />
des berüchtigten Kap Hoorn – in falscher Richtung, gegen die<br />
vorherrschenden Winde. Im Pazifik sollen Polynesien, Samoa und<br />
Fiji erkundet werden. Für einen mehrmonatigen Zwischenstopp ist<br />
Neuseeland vorgesehen.<br />
Danach wird der australische Kontinent im Norden umrundet und<br />
der Indische Ozean angesteuert, der nach der Umrundung des Kaps<br />
der Guten Hoffnung im Kielwasser liegen soll. Mitten im Atlantik wird<br />
sich die Kurslinie der Taurus kreuzen und die Weltumsegelung<br />
wäre an sich vollbracht. Von dieser Position<br />
aus wollen die beiden abenteuerlustigen<br />
Seeleute aus Wien aber noch<br />
in die Karibik vorstoßen und erst danach<br />
die Rückfahrt nach Europa auf<br />
der nördlichen Atlantikroute antreten.<br />
Auf ihrer Internetseite werden Barbara<br />
und Christoph regelmäßig<br />
über ihre Position und ihre<br />
Abenteuer berichten.<br />
www.sytaurus.com<br />
Die mirno more friedensflotte dankt allen Sponsoren<br />
und viele andere<br />
Unsere Sponsoringpartner<br />
leisten durch ihr Engagement<br />
für Solidarität und Vielfalt einen<br />
ganz wesentlichen Beitrag zur<br />
nachhaltigen Entwicklung der<br />
Friedensflotte, ihr Vorteil ist die<br />
Steigerung von Sympathie und<br />
Imagewerten durch die Verbundenheit<br />
zu einem weltweit einzigartigen<br />
Projekt.<br />
Es muss nicht immer Bargeld sein:<br />
Der Verein Mirno More dankt <strong>OCEAN7</strong> für die kostenlose Bereitstellung dieser Inserat-Fläche<br />
Auch Sachleistungen wie<br />
dieser von Mercedes Benz<br />
Österreich kostenlos bereitgestellte<br />
Vereinsbus sowie<br />
dessen kostenlose Versicherung<br />
durch die Generali sind<br />
eine große Hilfe.
34<br />
Kobaš<br />
ist einen Umweg wert<br />
Die Traumbucht abseits des nautischen Trampelpfades hat viel zu bieten.<br />
Drei Konobas, herzliche Gastfreundschaft – und Sandras 500 Jahre alte Olivenmühle.<br />
Hier beschreibt sie ihre besondere Bucht.<br />
Text und Fotos: Sandra Stibor-Milovcic<br />
Nautischer Steckbrief: Kobaš 42°48,20’ N 017°44,70’ E, liegt<br />
am südlichen Ausläufer der Halbinsel Pelješac. Läuft man in<br />
den Stonski-Kanal ein, sieht man nach ein paar Minuten backbord<br />
eine Bucht – Kobaš. Sie begeistert schon seit vielen Jahren<br />
Nautiker aus der ganzen Welt mit ihrem bezaubernden Charme<br />
und dem glasklaren Wasser. In der Bucht liegt man bei jedem<br />
Wetter sicher, nur starke Bora kann (besonders an der Nordseite)<br />
unter Umständen unangenehm werden. Beim Anlegen<br />
sollte man genügend Abstand zur Mole halten, denn in der<br />
Hochsaison kann es vorkommen, dass vorbeifahrende Motoryachten<br />
einen unangenehmen Schwell erzeugen. Da der Ankergrund<br />
vor allem aus Seegras besteht, sollte man die vorhandenen<br />
Mooringleinen nutzen.<br />
Als kroatische Österreicherin kam ich mit einem besonderen<br />
Erbe auf die Welt – Grund und Boden und ein paar Ruinen in<br />
einem kleinen romantischen Fischerdorf in Süd-Dalmatien.<br />
Seit meiner Kindheit verbindet mich ein besonderes Band mit<br />
dieser Bucht. Hier verbrachte ich all meine Sommerferien,<br />
lernte schwimmen, segeln, fischen, kroatisch und vor allem<br />
erfuhr ich, was es bedeutet, geschützt und dennoch frei in einer<br />
kleinen Gemeinschaft zu leben. In der Zwischenzeit ist doch<br />
einige Zeit vergangen, und Kobaš hat sich gewandelt – heute<br />
gibt es drei hervorragende Konobas (Kneipe, Taverne, Beisl)<br />
und meine mit viel Liebe restaurierte Ölmühle, in der ich<br />
unser sortenreines, kalt gepresstes, extra natives Olivenöl und<br />
Olivenöl-Pflegeprodukte anbiete.<br />
Konoba „Ribarska Kuća: Wenn man in die Bucht einläuft, fällt<br />
der Blick sofort auf das Ribarska Kuća mit seiner wunderschönen<br />
Terrasse am Meer und seinem großen Anleger für ca. 20<br />
Yachten – Mooringleinen, Wasser und Strom vorhanden –<br />
Wassertiefe ca. fünf Meter. Die Brüder Ante und Niko Bilić<br />
führen dieses Lokal schon seit mehr als zehn Jahren und ihr<br />
hoher Anspruch an Qualität und Dienstleistung macht diese<br />
Konoba zu einem Ort, an dem sich Genießer aus der ganzen<br />
Welt treffen, um sich an fangfrischen Fischen, Langusten,<br />
Scampi, Muscheln, Austern und anderen Köstlichkeiten (exzellent<br />
zubereitet von Ante) zu erfreuen. Im Winter träume ich<br />
oft von den am Holzkohlengrill zubereiteten Fischen oder<br />
einer Portion Spaghetti mit Langusten oder Scampi, die ich zu<br />
jeder Tageszeit essen kann. In der Hochsaison ist es ratsam, sich<br />
ein Plätzchen zu reservieren: Tel.: 0<strong>03</strong>8520/754774<br />
Sandra Stibor-Milovcic<br />
erweckte die alte Olivenmühle zu neuem Leben.<br />
www.olivum-kobas.at
PEOPLE<br />
35<br />
Luka’s Taverna: Liegt etwa 200 m neben der Ribarska Kuća. Es<br />
ist ein Anleger für ca. fünf Yachten mit ausreichender Wassertiefe<br />
vorhanden, für einige weitere Boote gibt es die Möglichkeit<br />
am Ufer anzulegen. Auch bei Luka sind Mooringleinen,<br />
Wasser und Strom vorhanden. Die Taverne unterscheidet sich<br />
vom Ribarska Kuća, da sie kleiner ist und einen besonderen,<br />
urigen Charme hat. So haben sich schon viele Boote und Crews<br />
an der Steinwand von Luka’s Taverna verewigt. Fische, Muscheln,<br />
Austern und andere exquisite Schätze des Meeres werden<br />
hier auf typisch dalmatinische Art zubereitet. Auch für<br />
Luka’s Taverna gilt: in der Hoch saison einen Platz reservieren:<br />
Tel: 0<strong>03</strong>8520/754771<br />
Gastromare: Das jüngste Lokal in Kobaš liegt an der Nordspitze<br />
der Bucht. Vor dem Lokal können ca. vier Yachten anlegen<br />
– Wasser und Strom vorhanden. Tony, der Chefkoch, verwöhnt<br />
seine Gäste mit vielgängigen Menüs, die er in der<br />
offenen Küche vor den Augen der Gäste zubereitet.<br />
Reservierung unter: 0<strong>03</strong>8599/2007111<br />
Olivum Kobaš: Die Olivenmühle, mehr als 500 Jahre alt, ist<br />
Teil des großen Herrenhauses, das weithin sichtbar im Zentrum<br />
der Bucht liegt. Der Eingang liegt etwas versteckt hinter drei<br />
Palmen. Vor fünf Jahren haben wir sie gemeinsam mit Freunden<br />
restauriert und damit eine imposante Sehenswürdigkeit<br />
geschaffen. Es freut mich, wenn in der Hochsaison Gäste aus<br />
der ganzen Welt in die Mlinica (Ölmühle) kommen und ich<br />
ihnen erzählen darf, wie man einst Olivenöl hergestellt hat und<br />
sie meine Produkte probieren können. Nachdem wir die Olivenmühle<br />
renoviert hatten, wollten wir natürlich auch unser<br />
eigenes Olivenöl produzieren und so begann ich, unsere alten<br />
Olivenbäume zu kultivieren.<br />
Unglaublich schön ist es, im November die Oliven händisch<br />
zu ernten. Die Luft ist so samtig, es ist tagsüber noch angenehm<br />
warm und man steht den ganzen Tag in den Olivenhainen und<br />
fühlt die Fülle des Lebens mit jeder Olive. Am Ende eines<br />
Erntetages werden die Früchte sofort kalt gepresst, was für die<br />
Qualität des Öls unentbehrlich ist.<br />
Unser Öl verarbeite ich auch zu Pflegeprodukten – Energieöle,<br />
Körperbutter, Energie-Roll-Ons – in die jahrhunderte altes<br />
Wissen und modernes Know-how einfließen. Alle meine Produkte<br />
ebenso wie das fruchtige Olivenöl kann man online das<br />
ganze Jahr über unter www.olivum-kobas.at beziehen.<br />
Dieser kleine Ort, an dem Fremde wie Freunde aufgenommen<br />
werden und dessen bewegte Geschichte man in jedem Winkel<br />
erfühlen kann, ist ein besonderes Juwel in einer Region, die mit<br />
so vielen Natur- und Kulturschätzen gesegnet ist.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
1 Geschmackvoll. Unsere Oliven vor der Ernte.<br />
2 AUSBLICK. Blick auf die Traumbucht.<br />
3 BEWÄHRT. Die Olivenmühle aus dem 16. Jahrhundert.<br />
4 AUSWAHL. Ein Querschnitt meiner Olivenöl-Pflegeprodukte.<br />
4
Dinghi-typen<br />
ein psychogramm<br />
Aus dem Englischen: Dinghi – kleines Boot – so steht es im Wörterbuch und<br />
damit wäre eigentlich alles geklärt – weit gefehlt!<br />
Text und Fotos: Alexandra Schöler
38<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Ein Dinghi nur ein kleines Boot? Ha!<br />
Wir lagen drei Wochen vor Anker in Le Marin auf Martinique<br />
in der Karibik. Hier gab es unglaublich viele Yachten und Segler.<br />
Fahrtensegler, Chartersegler, einsame Segler, Segelboote ohne<br />
Segler. Aber niemals ohne Dinghis!<br />
Hier staunten wir nicht nur über die unglaubliche Artenvielfalt<br />
der „kleinen“ Boote, sondern auch über deren Besitzer. Es<br />
begann damit, dass ich überrascht mit Segelfreundin Sam feststellte,<br />
dass viele Segler in ihren Dinghis standen: Standen!<br />
Sam meinte, das sei typisch amerikanisch.<br />
Komisch – die besten Steher schienen mir, nach einem Nachmittag<br />
mit Fernglas, die Franzosen zu sein. Knapp gefolgt von<br />
den Deutschen, die aber auch beim Sitzen sehr gerade wirkten.<br />
Die Briten pumpten hingegen erstaunlich oft noch während<br />
sie Richtung Land steuerten ihre Dinghis auf. Was sehr kunstfertig<br />
aussah und besonders bei der Abfahrt vom Supermarket<br />
Ponton, vollbepackt mit Einkäufen, fast olympiareif wirkte.<br />
Immer nur sitzend sah ich James, den Iren. Sehr gemütlich, fast<br />
ein bisschen österreichisch.<br />
Auffallend auch ein junges Pärchen – hintereinander stehend.<br />
Sie vor ihm – bis es ihm offensichtlich zuviel wurde und er sich<br />
setzte – mit wunderbarer Aussicht auf ihr Hinterteil. Vielleicht<br />
waren das Amerikaner? Familien mit Kindern saßen prinzipiell.<br />
Hatte wohl etwas mit der Vorbildwirkung zu tun. „Nein, du<br />
darfst nicht im Dinghi stehen, der Papa sitzt ja auch!“<br />
Emanzipation und Dinghi –<br />
eine kurze Geschichte<br />
Meist steuern die Männer. Und wenn mal die Frauen dran sind,<br />
sind meist so viele Kinder an Bord, dass trotz kräftigem Außenborder<br />
nicht mehr als Rudertempo zu erreichen ist. Bis auf<br />
diese flotte Blondine mit Tatoo, die mehrmals an unserem<br />
Schiff vorbeidüste und meinen Mann freundlich grüßte. Im<br />
Sitzen. Naja. Ausnahmen bestätigen die Regel. Toll auch die<br />
Individualisten unter den Dinghi-Besitzern. Dinghi mit Auslegern,<br />
Glasboden und Heizung! Das waren übrigens Deutsche.<br />
Ich habe das dann mit dem Stehen sofort ausprobiert. Lustig.<br />
Blöd war, als Peter abbremste, während ich noch stand und eine<br />
gemeine Bugwelle über unsere gesamten Einkäufe schwappte.<br />
Die Dinghis sind so verschieden<br />
wie ihre Besitzer<br />
4
PEOPLE<br />
39<br />
5<br />
Gut war, dass nur meine Füße nass wurden und nicht meine<br />
Hose. Denn woran erkennt man Dinghi-Besitzer an Land sofort?<br />
Am nassen Popo. In der Karibik ankert man meist frei in<br />
einer Bucht und relativ weit weg vom Land. Gibt es einen Steg<br />
zum Anlegen, ist das super. Muss man am Strand anlegen, kann<br />
man froh sein, einen Surfer als Ehemann zu haben. Die Atlantikwelle,<br />
für Landratten ein gemütliches Geklatsche auf dem<br />
Strand, hat schon so manchen Dinghi-Fahrer zum U-Boot-<br />
1 Der hafen. Die Artenvielfalt im Überblick.<br />
2 Der popo. Spannender Ausblick für den Steuermann.<br />
3 DIE DEUTSCHEN. Alles perfekt, sogar ein Dinghi-Fender ist an Bord.<br />
4 DER TÜFTLER. Ein Tender Marke Eigenbau.<br />
5 unser dingi. Gebrauchsgegenstand in perfekt gewartetem Zustand.
40<br />
1<br />
Es gibt sie,<br />
die DingHi-Etiquette!<br />
Und so gibt es nun – um Ärger zu vermeiden – schnell ein<br />
paar kleine Dinghi-Benimm-Dich-Tipps:<br />
· Außenborder nicht hochklappen – außer man will das<br />
Nachbar-Dinghi aufspießen.<br />
· Mit Vollgas zum Steg zu fahren erleichtert anderen, gerade<br />
aus- oder einladenden Dinghi-Besitzern nicht gerade<br />
das Leben.<br />
· Sich an der Mole zu kurz an die Leiter zu hängen, verhindert<br />
sicher, dass irgend jemand sonst die Leiter benützen<br />
kann und macht beim Tidenhub Ärger.<br />
· Nicht Längsparken in einer Querparkzone. Wie beim<br />
autofahren. Nimmt Platz weg!<br />
· Schild mit der Aufschrift „No Dinghi“ – im Englisch-<br />
Wörterbuch nachschauen!<br />
· Leinen und Kabel unter den bereits festgemachten Leinen<br />
und Kabeln festmachen. Klingt komplizierter als es ist!<br />
. Das Dinghi bei Niedrigwasser weit genügend den Strand<br />
hochziehen – sonst gibt es eine böse Überraschung,<br />
wenn die Crew bei Hochwasser zurückkommt.<br />
Kapitän werden lassen. Kommt die Welle und man surft sie<br />
nicht mit Geschick und Dinghi ab, kentert auch das beste Beiboot.<br />
Alles unter Wasser, nicht gut für Fotoapparat, Handy,<br />
Lieblingssonnenbrille, Kreditkarten und gar nicht gut für Außenbordmotoren.<br />
Schlucken die mal Salzwasser, gibt es meistens<br />
Ärger.<br />
Außenbordmotoren!<br />
Je stärker, desto besser. Oder ist es etwa lustig, drei Tage<br />
Knäcke brot zu essen, nur weil der Wind so böse bläst und man<br />
seinem Dinghi-Außenborder die Fahrt zum Ort nicht zutraut?<br />
Und der Duft von frischem Baguette aus der ach so fernen<br />
Dorfbäckerei einen an der Reling lechzen lässt? Schließlich<br />
schafft man es an Land. Da verkettet man sein Dinghi am<br />
Besten mit Stahlseil und Schloss, damit es ja keiner stiehlt.<br />
Denn das passiert in der Karibik angeblich sehr oft. Ich glaube,
PEOPLE<br />
41<br />
wesentlich öfter passiert es in der Karibik, dass Dinghi-Besitzer<br />
einen Rum Punsch zuviel trinken und dann keiner mehr sicher<br />
ist, wer eigentlich das Dinghi festgemacht hat oder wie.<br />
Schön auch die Geschichte des wiedergefundenen Dinghis, das<br />
vom Besitzer um teures Geld zurückgekauft werden musste,<br />
oder die Geschichte von Mascha.<br />
Mascha<br />
Mascha, die wir in Tobago kennenlernten, segelte mit ihrem<br />
Mann und ihren zwei Kindern auf dem wunderschönen alten<br />
Segelboot Vilona May. Sie hatten zwei hölzernen Ruderboote<br />
als Dinghis, ohne Motoren, aber dafür mit einem kleinen<br />
Mast, den man aufstellen konnte und dann eben an Land segelte.<br />
Einst sah Mascha ein „gestohlenes“ Dinghi ins offene<br />
Meer treiben, und holte es rudernd zurück, da kein Wind vorhanden<br />
war. Nach einer Stunde kräftigen Ruderschlagens befestigte<br />
sie das Dinghi am Steg. Die Besitzer hatten gar nichts<br />
davon mitbekommen. Maschas Tochter Casey fand indes eine<br />
bessere Beschäftigung. Die Siebenjährige ruderte ihr rosarotes<br />
Dinghi Primerose Mary zur RISHO MARU und holte<br />
Finn zum ersten Rendezvous seines Lebens ab. Er war begeistert.<br />
Also – Dinghi verketten ist auf jeden Fall gut, solange man<br />
nicht jemanden „mitverkettet“ oder den Schlüssel des Schlosses<br />
auf dem Schiff vergisst. Peter lernte auf diese Art einen<br />
netten „sitzenden“ Amerikaner kennen, der so freundlich war,<br />
ihn zurück zur RISHO MARU zu bringen. Finn passte inzwischen<br />
auf unser fest verschlossenes Dinghi auf. Ein „Dinghi-<br />
Watcher“ sozusagen. „No Dinghis“ ist eine Aufforderung für<br />
viele, einfach kein Englisch zu verstehen.<br />
Aufregend auch senkrecht hängende Dinghis, deren Besitzer auf<br />
den Tidenhub vergessen haben. Oder Hunde in Dinghis. Als<br />
Galleonsfiguren mit dringlichem „Gassi-Blick“. Nicht zu vergessen:<br />
vor Wut kochende Dinghi-Fahrer, die verzweifelt an ihrem<br />
verstummten Außenborder herumfuchteln und langsam abtreiben,<br />
ohne Ruder an Bord zu haben. Also dann, Dinghi Ahoi!<br />
2<br />
3<br />
1 SHIT! SHIT! Motor-Aussetzen im ungünstigsten Moment.<br />
2 DER FERRARI. Rasante, rote Rennversion.<br />
3 DER IRE. Gemütlich und immer ein Guinness an Bord.<br />
4 DAS FRAUENBOot. Penibel sauber und aufgeräumt.<br />
5 DAS ALTERNATIVE. Aber der Außenborder ist mit Kette gesichert.<br />
4<br />
5
42
PEOPLE<br />
43<br />
LUTINe – die droge<br />
gegen Fernweh<br />
Es ist wieder passiert, es hat mich erwischt. Das Fernweh! Ich heiße Conny, stamme aus Wien<br />
und sitze mit meinem Freund Kai aus Schweden auf unserer kleinen, aus Holz gebauten, betagten<br />
Segelyacht LUTINE in der Karibik. LUTINE, unsere Droge gegen Fernweh.<br />
Text und Fotos: Conny Schifter<br />
Kai hat LUTINE vor zwei Jahren entdeckt und lebt seither auf<br />
ihr. Sie wurde im Jahr 1963 in der Bretagne aus Holz gebaut<br />
und ist neun Meter lang. Ihre Geschichte ist ein Abenteuer der<br />
eigenen Art. Zwei Mal wurde sie über den Atlantik gesegelt,<br />
vor Martinique entmastet, im Sturm in der Biskaya leck geschlagen<br />
und nach einer Kollision mit einem Potwal ist sie mit<br />
Ruderbruch fast in Venezuela gestrandet.<br />
Jetzt sind Kai und ich mit LUTINE unterwegs, wohin uns der<br />
Wind treibt. Unterwegs werden wir uns Arbeit suchen, Geld<br />
verdienen. Wir sind beide ausgebildete Yachtmaster und für<br />
unser doch junges Alter sehr erfahren. Wir hoffen, unterwegs<br />
interessante Menschen kennenzulernen und aufregende Jobs<br />
auf Schiffen zu bekommen.<br />
Egal, was kommt. Unser Motto heißt: “The important thing<br />
is, to go sailing!”<br />
Von El Hierro nach Tobago<br />
„Grün, wow, was für ein saftiges Grün“! Das war das Erste, das<br />
mir durch den Kopf gegangen ist, als ich Land sah. Ein grüner<br />
Fleck am Horizont. Je näher man einer Insel kommt, desto<br />
mehr Geräusche hört man. Ich liebe dieses Gefühl. Langsam<br />
nähert man sich einer anderen Welt, weg vom blauen Ozean,<br />
hin zum Farbenreichtum eines anderen Landes.<br />
Wir haben uns entschieden, unseren Landfall in Tobago zu<br />
machen. Die letzten 22 Tage haben wir auf LUTINE am blauen<br />
Atlantik verbracht. Es ist kurz vor Weihnachten 2009. Die<br />
Überquerung war eine meiner angenehmsten. Wie man sich<br />
eine Atlantiküberquerung im Dezember mit den Passatwinden<br />
vorstellt. Stetiger NO-Wind, großer Schwell von Norden und<br />
der Strom immer von hinten anschiebend.<br />
Den Propeller von Lutine haben wir in El Hierro auf den<br />
Kanaren abmontiert. Bei einer Atlantiküberquerung, haben wir<br />
einstimmig beschlossen, wollen wir den Motor nicht benutzen.<br />
Unser alter Faryman ist älter als das Schiff, schwer zu bedienen<br />
und ich persönlich würde mich bei einer Mann-über-Bord-<br />
Situation mit dem Segel auf LUTINE sicherer fühlen. Somit<br />
war das Problem gelöst, Propeller weg und schon waren wir<br />
mindestens einen Knoten schneller.<br />
Das Leben an Bord ist ziemlich bald nach Verlassen der Zwischenstation<br />
auf den Cap Verden zu der angenehmen Routine<br />
geworden, wie sie sich an Bord oft einstellt. Das Leben ist<br />
plötzlich um so vieles simpler, die Tage vergehen wie im Flug.<br />
Man verliert das Zeitgefühl. Man kann Stunden damit verbringen,<br />
einfach in „die Gegend” zu schauen. Wellen, Wolken und<br />
Horizont geben einen super Fernseh-Ersatz.<br />
Unsere Wachen waren drei Stunden in der Nacht und unter<br />
Tags hatten wir beide Freiwache. Dieses System hat sehr gut<br />
funktioniert, wird sicher für künftige Passagen beibehalten. Die<br />
letzte Woche, bevor wir karibisches Land sehen konnten, setzte<br />
ein merkwürdiger Gegenstrom ein, ca. 1,5 Knoten von<br />
Westen. LUTINE machte in diesen Tagen<br />
nur 40 – 60 sm in 24 Stunden.<br />
conny und kai<br />
Mit einem Holzboot auf den Weltmeeren unterwegs –<br />
dazu gehört eine ganz spezielle Liebe zur See und zu Schiffen.<br />
www.freewebs.com/lutine/
44<br />
1<br />
Ankunft in der Pirates Bay<br />
Ein paar Tage später passierte etwas, was unsere Routine und<br />
das Leben auf LUTINE geändert hat. Das beste Crewmitglied<br />
erleidet Schaden. Unsere „Atom“-Selbststeueranlage bricht.<br />
Besser gesagt, das Ruderblatt bricht und wir haben keinen<br />
Ersatz an Bord. Wir bemerkten rechtzeitig, wie das Schiff vom<br />
Kurs abwich und nahmen das Steuer selbst in die Hand – für<br />
die letzten drei Tage.<br />
Dieses Ereignis hat es dann entschieden. Nicaragua muss warten,<br />
Tobago ist das nächste Ziel! Kurz nach Sonnenaufgang<br />
erreichten wir die große „Man-of-War-Bay“ im Norden der<br />
Insel. Mit der Sonne erwachten die meisten Vögel und zwitscherten<br />
fröhlich ein Willkommenslied für uns. Wir lieben den<br />
Zeitpunkt des Ankommens, das gespannte Schauen und Erkunden<br />
des neuen Ortes, des Waldes, anderer Boote. Deswegen<br />
segeln wir gerne in eine neue Bucht. Eine große Wahl hat man<br />
ohne Propeller eh nicht. An diesem Morgen hatten wir eine<br />
sehr freundliche, leichte Brise vom Land, sodass wir langsam<br />
und gemütlich zu unserem Ankerplatz kreuzen konnten. Vorbei<br />
an anderen vor Anker liegenden Booten, man winkt seinen<br />
neuen Nachbarn zu, jeder beobachtet gespannt das kleine Boot,<br />
wie es seinen Platz im Inneren des Ankerfeldes findet. In acht<br />
Metern Tiefe fällt der Anker und bleibt für die nächsten drei<br />
Wochen liegen.<br />
Der Platz heißt „Pirates Bay“ und ich kann euch sagen, wenn<br />
man seine Augen schließt und sich die alten, riesigen Holzschiffe<br />
der Piraten vorstellt, die Augen wieder öffnet, ja dann sieht<br />
man sie durch die Bucht segeln. Ein Fischer von hier hat<br />
uns erzählt, dass es sogar eine Geschichte gibt, die besagt,<br />
dass ein Schatz am Grund dieser Bucht liegt. Also genug<br />
Freiraum, um seine Fantasie spielen zu lassen ...<br />
Ich muss gestehen, diese Insel ist einer der schönsten Plätze,<br />
die ich in meinem Leben sehen durfte. Eines Morgens saß ich<br />
im Cockpit, trank meinen Kaffe und schaute in die Gegend.<br />
Plötzlich realisierte ich, dass da etwas im Wasser war, ich schaute<br />
genauer und bemerkte, dass ich den Grund nicht sehen<br />
konnte, was für das klare Wasser in Tobago nicht normal ist.<br />
Es dauerte eine Weile, bis ich begriff, was ich sah: Millionen<br />
kleine Fische, die sich unter Lutine versteckten. Ich wusste<br />
sofort warum, recht nah bei unterem Boot ragten Felsen aus<br />
dem Wasser, diese Felsen sind das Zuhause von acht Pelikanen.<br />
Diese Vögel leben ein paradiesisches Leben hier und wir beobachten<br />
jeden Tag ihre Jagd nach Fischen. Übrigens leben auf<br />
Tobago über 150 verschiedene Vogelarten! Informationen über<br />
diese Vögel oder diverse Wanderstrecken bekommt man im<br />
Tourismusbüro in Charlotteville.<br />
Das ist der kleine Ort im Norden der Insel. Er ist bekannt für<br />
das gute Wasser, das von den Bergen ins Dorf fließt. Die Menschen<br />
sind extrem nett und hilfsbereit, nach drei Wochen ist es<br />
unmöglich zu sagen: „Ich geh kurz zum Supermarkt und bin<br />
in einer halben Stunde wieder da!“. An jeder Straße, jeder Ecke<br />
trifft man Leute, man grüßt, bleibt stehen, tratscht für eine
PEOPLE<br />
45<br />
Weile, geht weiter, trifft die nächste Person, fragt, wie der Tag<br />
so war. Am meisten Tumult ist beim Fischmarkt. Die lokalen<br />
Fischer (es scheint, als würde jeder Mann hier ein Fischer sein)<br />
kommen mit ihrer frisch gefangenen Beute zum Markt und<br />
verkaufen ihren Fang.<br />
Einmal nahm uns ein Fischer, der ein guter Freund wurde, zum<br />
Fischfangen mit. Mit ihren vier Meter langen und ca. zwei<br />
Meter breiten Booten, die von einem starken Außenborder<br />
angetrieben werden, fahren sie hinaus. Zum Fischen verwenden<br />
sie zwei lange Bambus-Stangen, die seitlich am Boot befestigt<br />
sind. Daran sind je Stange zwei verschieden lange Leinen festgemacht,<br />
eine dritte sehr dicke Leine ist am Heck des Bootes<br />
befestigt. Diese Leinen schleppen die Fischer mit einem ziemlichen<br />
Speed hinterher und fangen so einige Kilo Fisch pro<br />
Tag.<br />
Unterwegs mit „Red Eye“<br />
Red Eye (der Spitzname des Fischers) fuhr mit uns zu einer<br />
etwa eine halbe Meile entfernten Inselgruppe, an denen sich<br />
drei Atlantik-Ströme treffen, plus Atlantikschwell. Ihr könnt<br />
euch wahrscheinlich vorstellen, wie die See dort ausschaut –<br />
ziemlich erschreckend. Aber das mit dem Fische fangen scheint<br />
wirklich gut zu funktionieren. Riesige Köder hängen an Red<br />
Eyes Leinen und nach ein paar Mal auf- und abfahren hatten<br />
wir drei große Thunfische und zwei riesige Kingfische am<br />
Hacken. Unser Freund war ziemlich zufrieden und machte sich<br />
langsam auf dem Heimweg mit uns, wir feierten den Fang mit<br />
Kuchen von Red Eyes Mutter und Kaffee auf LUTINE.<br />
Und so lief unser Leben dahin, die geplante Abreise wurde nach<br />
hinten verschoben, so weit es geht. Weihnachten und Silvester<br />
wurden zusammen mit den Crews der anderen Boote gefeiert.<br />
Ein paar Tage später kamen Kais Eltern und sein Bruder mit<br />
ihrem Schiff an. Das letzte Mal haben wir sie in El Hierro auf<br />
den Kanaren gesehen, nun nach ihrer ersten Atlantiküberquerung<br />
waren sie stolz und wir feierten das Wiedersehen. Wir<br />
gingen zusammen schnorcheln und fingen vom Schiff aus<br />
unser Abendessen.<br />
Eines Morgens erreichte eine deutsche Ketsch unseren Ankerplatz<br />
und ich paddelte zu ihnen, um sie willkommen zu heißen<br />
und um ein paar deutschsprachige Bücher zu tauschen. Sie<br />
erzählten mir, dass sie die letzten 30 Jahre auf diesem Schiff<br />
2<br />
3<br />
4<br />
1 weites land. Die Pirate Bay auf Tobago bietet der LUTINE nach der Überfahrt<br />
Schutz in atemberaubender Schönheit.<br />
2 enger raum. Arbeiten am Motor der LUTINE sind nur mit Verrenkungen<br />
möglich. Kai bei einem Ölwechsel.<br />
3 piratenbucht. Blaues Meer, bunte Riffe, Sand und eine improvisierte karibische<br />
Bar.<br />
4 tagwache. Der erste Blick aus dem Cockpit der LUTINE am frühen Morgen<br />
lädt zum Schwimmen und Schnorcheln ein.<br />
5 handwerk. Ein betagtes Holzschiff ist nicht nur Segelromantik, sondern<br />
erfordert tagtägliche Pflege. Conny schmirgelt eine Winsch glatt.<br />
5
46<br />
gelebt haben und z. B. im Indischen Ozean zusammen mit<br />
unseren österreichischen Seenomaden gesegelt sind. Manchmal<br />
sind auch die größten Ozeane ziemlich klein ...<br />
Nach drei tollen Wochen in Tobago ist es Zeit für uns aufzubrechen.<br />
Wir setzen Segel Richtung St. Martin, wo wir einiges<br />
an Zubehör und Ersatzteile für LUTINE besorgen wollen. Ein<br />
komisches Gefühl, nach so langer Zeit wieder unterwegs zu<br />
sein. Die Zeit in Tobago war wundervoll, aber wir müssen<br />
weiter, LUTINE braucht ein wenig Arbeit und St. Martin ist<br />
neben Martinique für so etwas der beste Platz in der Karibik.<br />
1<br />
Vergangenheit und Zukunft<br />
Wir treffen hier Patrick, den Voreigner von Lutine. Er lebt<br />
jetzt mit seiner Frau und Kind auf seinem neuen Schiff und<br />
freut sich riesig, uns und LUTINE wiederzusehen. Er erzählt<br />
uns viele Geschichten aus dem Leben von unserem kleinen<br />
Boot: Von der Familie, die einst auf LUTINE gelebt hat. In<br />
der Bugkabine, wenn man die Matratzen hebt, sieht man, dass<br />
ein Kind die Bretter darunter bemalt hat. Lauter kleine Segelboote,<br />
Sonnen, Vögel und Fische. Auch die Achterkabine hat<br />
eine Menge blaue Punkte an der Wand. Alles kreative Ergüsse<br />
eines kleinen Kindes, das einst auf unserem Schiff gelebt hat.<br />
Patrick ist von Frankreich in die Karibik, Venezuela, Kolumbien<br />
und Panama gesegelt. Als er seine Frau schwanger wurde,<br />
wollte er LUTINE verkaufen. Kai war zur richtigen Zeit am<br />
richtigen Ort (Martinique, 2008) und hat das Boot gegen Geld<br />
für Patricks Flugticket getauscht.<br />
Kais damaliges Boot wurde dann zum Eigentum eines jungen<br />
Deutschen, der unbedingt segeln gehen wollte. Angeblich ist<br />
er hier in St. Martin irgendwo. Ich hoffe, wir sehen ihn und die<br />
alte J24.<br />
LUTINE ist ein einmaliges Boot mit einer sehr interessanten<br />
Geschichte. Viele verschiedene Eigner, verschiedene Leben.<br />
Jeder lebt auf diesem Schiff, hinterlässt seine Spuren und mit<br />
ein bisschen Liebe und Arbeit wird dieses Schiff noch viele<br />
enthusiastische Eigner haben. Ich hoffe auch, dass dieses Boot<br />
einmal rund um die Welt segelt. Sie hat es verdient!<br />
Patrick hat uns seine Glückwünsche mit auf den Weg gegeben:<br />
„Mit diesem Schiff seid ihr sicher, geht euren Weg, sie begleitet<br />
euch. Sie hat eine gute Aura, eine Geschichte und eine<br />
Zukunft. Seid gut zu ihr und sie ist gut zu euch!“<br />
In diesem Sinne haben wir die letzten Tage damit verbracht,<br />
DIE reisen der lutine<br />
Planung ist das eine. Wohin der Wind Schiff und Crew treibt das andere.<br />
Conny und Kai werden für <strong>OCEAN7</strong> regelmäßig berichten.<br />
www.freewebs.com/lutine/
PEOPLE<br />
47<br />
LUTINE Gutes zu tun. Überall am Schiff sind Holzteile die<br />
entweder neu lakiert oder geölt werden müssen. Es ist ein<br />
tolles Gefühl, den alten Lack abzuschleifen, bis man die feine<br />
Maserung des Holzes wieder sieht.<br />
Ein anderer Rhythmus stellt sich an Bord ein. Wir stehen auf,<br />
frühstücken ausreichend, sprechen über die Jobs, die am Tag<br />
erledigt werden müssen und gehen an die Arbeit.<br />
Nach einer Woche hier schaut LUTINE wirklich gut aus.<br />
Nicht nur das Boot strahlt, auch die Besitzer sind glücklich.<br />
In St. Martin kann man überall Projekte beobachten. Hier<br />
reihen sich die Bootswerften nebeneinander. Viele Menschen<br />
leben anstatt in Wohnungen auf einem Boot und so entstand<br />
über die Jahre eine richtige Bootsgemeinschaft. Der Dinghi-<br />
Verkehr ist enorm, manche düsen mit ihrem Beiboot so schnell,<br />
dass wir mit unseren Paddeln aufpassen müssen.<br />
Kai hat vor zwei Jahren längere Zeit hier verbracht und nun<br />
David und seine Frau Natalie als gute Freunde wiedergetroffen.<br />
Auch sie haben ein Projekt. David hat eine alte Morgan 33, die<br />
lange Zeit an Land verbracht hat und nun wieder ins kühle<br />
Nass soll. Er beauftragte uns, das Boot soweit zu renovieren,<br />
dass er es mit seiner Familie wochenends benutzen kann.<br />
Der Plan ist, die nächsten drei Wochen unsere Zeit der alten<br />
MIA zu widmen und uns so etwas Geld für Panama oder andere<br />
Projekte auf die Seite zu legen.<br />
1 unter segel. LUTINE in voller Fahrt.<br />
2 red eye. Der Fischer holt Köder aus dem seichten Wasser, um damit die<br />
großen Fische zu angeln.<br />
2<br />
Mit voller Power<br />
der Freiheit entgegen<br />
maxmarine<br />
Jeanneau Vertragshändler Österreich: MaxMarine GmbH, Hauptstraße 2<br />
A-3021 Pressbaum, T: +43 (0)2233 53005-0, E: info@maxmarine.at, I: www.maxmarine.at<br />
A STEP AHEAD<br />
Maxmarine-Handelspartner West: Yachtservice Gebetsroither GesmbH & CoKG<br />
Unterbuchberg 15, 4863 Seewalchen,T: +43 (0)664 211 68 33, E: info@yacht.co.at, I: www.yacht.co.at
48<br />
oCEAN7 Service<br />
Österreichisch-Deutsche<br />
Koproduktion<br />
Der österreichische Drehflügelpropeller-Entwickler Martin<br />
godderidge hat sich mit dem Elektromotoren-Hersteller Lindner<br />
Marine zusammengesetzt und zwei Komponenten kombiniert,<br />
die jede Menge Kraft ins Wasser bringen. Das Ergebnis der<br />
Kooperation sind extrem kompakte, jedoch unglaublich kraftvolle<br />
Elektroantriebe, die bei ihrer<br />
Präsentation größtes Interesse<br />
hervorgerufen haben. Im<br />
Inneren der wasserdichten Gehäuse<br />
arbeiten bürstenlose<br />
Drehstrommotoren, die trotz ihrer<br />
kleinen Bauweise einen extremen<br />
Drehmoment entwickeln.<br />
Ins Wasser übertragen wird die<br />
Kraft über die innovativen Propeller,<br />
die der einfallsreiche<br />
Konstrukteur anfangs eigentlich<br />
nur für den Eigengebrauch<br />
entwickelt hat.<br />
Die wartungsfreien Antriebe<br />
sind besonders leise, brauchen wenig Platz, bedeuten eine<br />
große Gewichtsersparnis und sind dank ihrer einfachen Technik<br />
robust und servicefreundlich. Aufgrund der hervorragenden<br />
Testergebnisse werden die deutschen Elektromotoren der Firma<br />
Lindner nun serienmäßig mit den Propellern aus Österreich<br />
ausgerüstet. Die Antriebe sind in den drei Varianten Mini-, Midiund<br />
Maxi drive erhältlich. Schon der kleine Minidrive mit seinen<br />
winzigen Abmessungen von nur 20 Zentimetern Länge und<br />
einem Durchmesser von gerade mal acht Zentimetern erzeugt<br />
eine Antriebsleistung wie ein 10 PS-Dieselmotor. Der große<br />
Bruder Maxidrive bringt es sogar auf 16 KW und kann auch<br />
schwerere Boote antreiben. Als nächster Hit wird zur Zeit an<br />
einer sinnvollen Umsetzung der fortschrittlichen Antriebe für<br />
Küstengewässer gearbeitet.<br />
www.drehfluegelpropeller.com<br />
Niro auf Schiffen,<br />
eine eigene Wissenschaft<br />
Als Fachmann im Umgang mit Niro auf Yachten bietet die<br />
Schlosserei Ortauf in Riegersburg neben Sonderanfertigungen<br />
aus seewasserbeständigen Materialien auch eine Menge an<br />
Pflegeprodukten für diese hochwertigen Teile an, damit die<br />
wertvollen Bug- und Heckkörbe oder Badeleitern auch nach<br />
Jahren im Salzwasser noch ihre perfekte Oberfläche und Festigkeit<br />
behalten. Der Metallspezialist kann aus seiner Berufserfahrung<br />
von zahlreichen Fällen berichten, in denen durch den<br />
falschen Umgang mit nichtrostendem Stahl nicht nur optische,<br />
sondern auch strukturelle Schäden entstanden sind. In der<br />
Schlosserei Ortauf werden für die Sonderanfertigungen ausschließlich<br />
austenitische Nirostähle mit der Bezeichnung A4<br />
verwendet. Die Gefahren, solche Werkstoffe durch unsachgemäße<br />
Behandlung zu beschädigen, sind vielfältig. Zum Beispiel<br />
kann durch Überhitzung beim Schweißen die Gefügestruktur<br />
des Stahls so verändert werden, dass er entlang der<br />
Korngrenzen korrodiert und schließlich bricht. Ein wichtiger<br />
Punkt bei der Bewahrung von edlen Stahloberflächen ist die<br />
richtige Bearbeitung und Pflege, weiß der Nirospezialist aus<br />
Österreich, da die Korrosionsbeständigkeit nur bei metallisch<br />
sauberer Oberfläche gesichert ist. Deshalb werden hochwertige<br />
Produkte hochglanzpoliert. Das größte Risiko ist in diesem<br />
Fall die Verwendung von Werkzeugen, mit denen vorher bereits<br />
normaler Stahl bearbeitet wurde, da dies zu einer Kontamination<br />
und Fremdrostbildung führt. Nirostahl bildet nämlich, sobald<br />
er der Luft ausgesetzt ist, eine Passivschicht, die den Stahl<br />
vor Umwelteinflüssen<br />
schützt. Diese Schicht kann<br />
sich aber nur auf glatten<br />
und sauberen Oberflächen<br />
bilden, deshalb sind Fette,<br />
Anlauffarben und Zunder<br />
dem Korrosionsschutz hinderlich.<br />
Die Bildung der<br />
natürlichen Schutzschicht<br />
beginnt bereits nach wenigen<br />
Minuten, wenn der<br />
Stahl mit Sauerstoff in Berührung<br />
kommt, ist aber<br />
erst nach etwa 14 Tagen<br />
vollständig abgeschlossen.<br />
Auf die Frage, wie man als<br />
Bootseigner selbst die wertvollen<br />
Oberflächen pflegen<br />
und erhalten kann, antwortet der Metallfachmann mit einigen<br />
wenigen und einfachen Tipps: Zuerst soll die Niroberfläche mit<br />
Süßwasser abgewaschen, dann müssen Rostansätze und<br />
Verunreinigungen entfernt und stumpfe Oberflächen auf Hochglanz<br />
poliert werden. Die dafür am besten geeigneten Mittel<br />
und Werkzeuge, wie der Plus 3000 Reiniger, um Flugrost zu<br />
entfernen, diverse Polierscheiben, Pasten und Putzkalk sowie<br />
Öle zum Schutz der Oberfläche sind bei der Schlosserei Ortauf<br />
in Riegersburg erhältlich.<br />
www.ortauf.at
NEWS SERVICE<br />
49<br />
Wetterwarnung mit dem Handy<br />
Als ein zusätzliches Service und einen wesentlichen Beitrag<br />
zur nautischen Sicherheit hat SeaHelp ein praktisches Service<br />
für seine Mitglieder eingeführt. Per SMS werden Skipper, die<br />
sich für das neue Warn-Service angemeldet haben, vor plötzlich<br />
auftretenden Wetterverschlechterungen gewarnt, die es<br />
möglich machen, noch schnell einen schützenden Hafen anzulaufen<br />
und dort Schutz vor dem Unwetter zu suchen. Diese<br />
Wetterwarnungen per SMS entbinden den Skipper jedoch<br />
keinesfalls von seinen seemännischen Sorgfaltspflichten und<br />
sind nur als Ergänzung, keinesfalls als Ersatz für das intensive<br />
Studium des Wetterberichtes vor dem Auslaufen anzusehen.<br />
SeaHelp-Geschäftsführer<br />
Walter Ebli will<br />
mit dem SMS-Service eine<br />
Lücke schließen, die durch<br />
die offiziellen Wetterberichte<br />
nicht abgedeckt werden<br />
kann, wenn das Schiff bereits<br />
ausgelaufen ist und die<br />
aktuellsten Updates nicht zur<br />
Verfügung hat. „Aus den Erfahrungen des<br />
letzten Jahrhundertsturms haben wir die<br />
Konsequenzen gezogen. Unzählige Skipper sind<br />
morgens bei strahlendem Sonnenschein gestartet,<br />
der Wetterbericht wies in den meisten Fällen keine Auffälligkeiten<br />
auf. Ab zehn Uhr braute sich dann ein Sturm zusammen.<br />
Das hat viele Skipper buchstäblich kalt erwischt, mit teilweise<br />
erheblichen Folgen für Schiff und Besatzung.“ SeaHelp baut<br />
dabei besonders auf die Erfahrung der Stützpunktleiter entlang<br />
der kroatischen Küste und die guten Beziehungen zu den SAR-<br />
Einheiten. Die Anmeldung zu diesem Service für SeaHelp-<br />
Mitglieder erfolgt über die SeaHelp-Homepage.<br />
www.sea-help.eu<br />
Foto: Shutterstock<br />
viel neues bei Palmetshofer Nautic<br />
Die auf die Optimierung und Verbesserung von Yachten spezialisierte Firma Palmetshofer Nautic<br />
rüstet sich, um den Wünschen von Schiffseignern, die etwas<br />
Besseres als den Standard haben wollen, noch besser nachkommen<br />
zu können. Gleichzeitig mit der Bekanntgabe der<br />
umfassenden Zusammenarbeit mit dem großen Hamburger<br />
Bootszubehörhändler Ocean Marine wurden auch die Büround<br />
Verkaufsräume der nautischen Experten aus Luftenberg<br />
bei Linz umgebaut und komplett renoviert.<br />
In den neuen Räumlichkeiten werden Heidi und Tommy<br />
Palmetshofer sowie ihr Team die beste Ausrüstung aus allen technischen Bereichen des Bootsbedarfs<br />
zu überraschend günstigen Preisen anbieten und ihre Kunden mit ihrer freundlichen und<br />
sachkundigen Beratung empfangen. Der Name Palmetshofer Nautic bleibt erhalten, da er seit<br />
nunmehr 13 Jahren ein Inbegriff<br />
für Qualität und beste Beratung<br />
in der Branche ist.<br />
Das große Sortiment umfasst<br />
Schiffselektronik, Watermaker,<br />
Klimaanlagen, Schiffsheizungen,<br />
Rigging und Segel sowie<br />
die komplette Produktpalette in<br />
Sachen Schiffsausrüstung mit<br />
allen namhaften Produkten.<br />
www.palmetshofer-nautic.at<br />
Allroundmarin+Terhi-Boote,<br />
Bartels+Furlex-Rollreffs,<br />
Allroundmarin+Terhi-Boote,<br />
Garmin, Bartels+Furlex-Rollreffs,<br />
Harken, Honda, Henry-<br />
Allroundmarin+Terhi-Boote,<br />
Garmin, Lloyd, Bartels+Furlex-Rollreffs,<br />
Hella, Harken, International, Harken, Honda, Henry- H<br />
Garmin, Lloyd, Star-Brite, Hella, Harken, International,<br />
Yachticon,<br />
Honda, Hella, Henry-In<br />
MinnKota, Lloyd, Star-Brite, Hella, Marinepool, International,<br />
Yachticon, Musto, Y<br />
MinnKota, Star-Brite, Marinepool, Yachticon,<br />
Paul&Shark, Raymarine, Marin<br />
Musto,<br />
MinnKota, Marinepool, Musto,<br />
Selden, Paul&Shark, Raymarine, R<br />
Paul&Shark, Silva, Steiner-Gläser,<br />
Raymarine,<br />
Selden, Silva, Steiner-Gläser, Silva, St<br />
Tacktick, Selden, Torqeedo, Silva, Steiner-Gläser, Velocitec<br />
Tacktick, Torqeedo, Torqee<br />
Velocitec<br />
Tacktick, Torqeedo, Velocitec<br />
A-9220 Velden,Seecorso 555<br />
Tel.:+43(0)4274 2953,FDW:9<br />
2<br />
office@yachting-velden.at<br />
www.yachting-velden.at<br />
www.yachting-velden.at
Auf den Spuren<br />
der Seefahrtsgeschichte<br />
Am Südende des amerikanischen Kontinents verbindet eine Meerenge den<br />
Atlantischen mit dem Pazifischen Ozean – die Magellanstraße. Sie trennt<br />
das südamerikanische Festland von der Insel Feuerland.<br />
Osvaldo E. Escobar Torres berichtet von diesem gefährlichen Segelrevier.<br />
Text: Osvaldo E. Escobar Torres · Übersetzung: Jutta Walter · Fotos: Segelreisen Polarwind
52<br />
Die Magellanstraße galt seit ihrer Entdeckung als gefährliches<br />
Gewässer und schwierig zu befahren, denn die für Patagonien<br />
typischen starken Winde sowie starke Strömung und unberechenbare<br />
Fallwinde stellten ein großes Risiko dar. Dennoch<br />
war die Durchfahrt eine beliebte Alternative zur Umrundung<br />
des berüchtigten Kap Hoorn. Ihren größten Ruhm erlangte die<br />
Magellanstraße vor dem Bau des Panamakanals, als sie wichtige<br />
Station auf dem Seeweg an die Westküste Amerikas war.<br />
Trotz genauester Wettervorhersagen und modernster Navigationsgeräte<br />
birgt die Magellanstraße auch heute noch ein gewisses<br />
Risiko. Aber genau dort wollen wir segeln.<br />
489 Jahre nach der Entdeckung der Magellanstraße fliegen wir<br />
also Anfang Oktober in den Süden Chiles. Im Vergleich zu der<br />
Expedition des portugiesischen Seefahrers und Entdeckers<br />
Fernando Magellan, von dem die Meerenge ihren Namen hat,<br />
erreichen wir unser Ziel relativ schnell: 15 Flugstunden von<br />
Frankfurt a. M. bis Santiago de Chile und dann noch einmal<br />
vier Stunden mit einem Inlandsflug südwärts bis Punta Arenas.<br />
Unsere Crew besteht aus drei erfahrenen Seglern.<br />
Nach unserer Ankunft geht es direkt an Bord der Yacht<br />
Chonos, deren Eigner unser Freund und der in Chile berühmte<br />
Taucher Francisco Ayarza Ordenes ist. Francisco kennt<br />
die Magellanstraße wie seine Westentasche. So ist er der ideale<br />
Begleiter, um das große Labyrinth aus Kanälen, Inseln und<br />
Fjorden zu erforschen, denn die Magellanstraße ist immerhin<br />
373 Seemeilen (ca. 670 km) lang, aber an der engsten Stelle nur<br />
2,5 Seemeilen (ca. 4,5 km) breit.<br />
Während wir noch in der Stadt sind, um die letzten Lebensmittel<br />
zu bunkern und die entsprechenden Berechtigungen für<br />
den Törn von der chilenischen Marine zu organisieren, klingelt<br />
mein Handy: Francisco teilt mir mit, dass in der Magellanstraße<br />
momentan ein starker Ostwind von 45 Knoten bläst, mit<br />
Böen bis 60 Knoten. Dadurch sind wir gezwungen, bessere<br />
Wetterbedingungen abzuwarten. So verzögert sich unser Törn<br />
in Richtung Süden. Uns bleibt nichts weiter zu tun, als abzuwarten<br />
– es sollte nicht das letzte Mal sein, dass uns das Wetter<br />
während unseres Törns einen Strich durch die Rechnung<br />
macht. Wir nutzen die Wartezeit für einen Stadtbummel.<br />
Punta Arenas ist die Hauptstadt der Region Magallanes und<br />
direkt an der Magellanstraße gelegen. Die Stadt hat ca. 130.000<br />
Einwohner. Viele von ihnen sind Nachkommen von Einwanderern<br />
verschiedenster Nationen: Kroaten, Spanier, Schweizer,<br />
Deutsche, Italiener etc. Zu Wohlstand kam die Stadt einst zum<br />
einen durch die Schafzucht, zum anderen durch den Handel<br />
auf einem der wichtigsten Seehandelswege. Heute lebt die<br />
Bevölkerung immer mehr vom Tourismus. Nachdem wir uns<br />
an einem Aussichtspunkt einen Überblick über die Stadt verschafft<br />
und die imposanten Gebäude aus der Kolonialzeit im<br />
Zentrum bewundert haben, besuchen wir das Marinemuseum<br />
von Punta Arenas.<br />
Die Entdeckung der Magellanstraße<br />
Die Magellanstraße wurde im Jahr 1520 von dem portugiesischen<br />
Kapitän Ferndando Magellan entdeckt. Er war davon<br />
überzeugt, dass es in Südamerika eine Durchfahrt in den<br />
Pazifik geben musste. Am 10. August 1519 brach er von Sevilla<br />
in Spanien mit seiner aus fünf Schiffen bestehenden Flotte zu<br />
einer Weltumseglung auf, um eben diese Durchfahrt zu suchen.<br />
Nach einem längeren Aufenthalt an der brasilianischen Küste<br />
sowie am Rio de la Plata und einer Überwinterung in Puerto<br />
San Julian an der argentinischen Küste, entdeckte er am 21.<br />
Oktober 1520, in der Nähe des 52. Breitengrades ein Kap, das<br />
1
SERVICE<br />
53<br />
2<br />
1 LONSDALE. Nur einige Kilometer südlich von Punta Arenas liegt das Wrack<br />
der Lonsdale am Strand.<br />
2 SY CHONOS. Die SY Chonos verlässt unter Segel Punta Arenas für einen<br />
zweiwöchigen Törn durch die Fjorde und Kanäle der Magellanstraße<br />
3 ON TOUR. Osvaldo Escobar Torres und Francisco Ayarza an Bord der SY<br />
Chonos bei Beginn des Törns durch die Magellanstraße.<br />
3
54<br />
1<br />
2<br />
Osvaldo<br />
E. Escobar<br />
Torres (34) ist Chilene.<br />
Mit 15 Jahren trat er in<br />
die chilenische Marine<br />
ein und ist seitdem in<br />
ständigem Kontakt mit<br />
dem Meer. Sechs Jahre<br />
lang war er während seiner<br />
Zeit in der Marine im<br />
Archipel Feuerland in<br />
verschiedenen Marinestationen<br />
eingesetzt und<br />
u. a. Leuchtturmwärter<br />
auf Kap Hoorn. Nach seinem Austritt aus der Marine reiste<br />
er ein Jahr lang durch Südamerika und studierte danach<br />
Tourismus in Punta Arenas, Patagonien, Chile. Nach erfolgreichem<br />
Abschluss seines Studiums machte er sein Hobby<br />
zum Beruf und wurde Skipper. Mit der SY Santa Maria segelte<br />
er mehr als 37 Mal rund um das Kap Hoorn und begleitete<br />
sechs Antarktis-Expeditionen. In der Marine erwarb<br />
er alle notwendigen chilenischen Kapitänspatente und im<br />
Jahr 20<strong>03</strong> den Yachtmaster Offshore in England. Er ist<br />
Mitglied der chilenischen Sektion der Kap Hoorniers. Seit<br />
2006 lebt er in Deutschland und ist Geschäftsführer der<br />
Firma Polarwind, die Segelreisen und Expeditionen zum Kap<br />
Hoorn und in die Antarktis organisiert. Osvaldo Escobar ist<br />
verheiratet und hat einen Sohn.<br />
er Cabo Virgenes, zu deutsch Kap der Jungfrauen, nach dem<br />
Tag seiner Entdeckung, dem Tag der 11.000 Jungfrauen, benannte.<br />
Einige Tage später wurden zwei seiner Schiffe bei einem<br />
Sturm in eine große Bucht getrieben. Erst später stellte<br />
sich heraus, dass es sich dabei um den Eingang zur Durchfahrt<br />
in den Pazifischen Ozean handelte – Magellan hatte also Recht<br />
gehabt, es gab sie! Mit dreien seiner Schiffe erreichte Magellan<br />
am 8. November 1520 den Pazifischen Ozean. Ein Schiff war<br />
desertiert und nach Spanien zurückgekehrt, eines hatte bei<br />
einer Erkundungsfahrt Schiffbruch erlitten. Magellan nannte<br />
die entdeckte Meerenge zunächst Estreito de todos los Santos,<br />
den Kanal von Allerheiligen.<br />
Auf seiner weiteren Reise kam Magellan im Jahr 1521 auf der<br />
Insel Mactan auf den Philippinen ums Leben, doch sein Schiff<br />
Victoria erreichte Spanien und somit war die erste Weltumseglung<br />
gelungen. Eine ganze Reihe berühmter Seeleute<br />
hat im Folgenden Kurs auf die Magellanstraße genommen, um<br />
zu überprüfen, ob es sich wirklich um eine neu entdeckte Route<br />
in dieser Tierra australis incognita, diesem unbekannten<br />
Land im Süden, handelte. Unter ihnen waren: Sir Francis<br />
Drake 1578, Sarmiento de Gamboa 1579, Tomas Cavendish<br />
1587, Ricardo Hawkins 1494 und Olivero van Noort 1599.<br />
Unter Segeln durch die Magellanstraße<br />
Endlich flaut der Wind ab und wir legen ab. 35 Seemeilen geht<br />
es an der Nordküste der Magellanstraße entlang südwärts.<br />
Noch im Stadtgebiet von Punta Arenas sehen wir am Ufer den<br />
Rumpf eines alten Segelschiffes, an dem sich die Wellen brechen.<br />
Es sind die Überreste der Lonsdale, eines historischen<br />
Segelschiffes, das 1889 in England mit einem Stahlrumpf gebaut<br />
wurde. Zu seiner Zeit wurden mit der Lonsdale kommer-<br />
1 lonsdale. Eine gefährliche Küste. Zahlreiche Wracks wie dieses zeugen<br />
davon.<br />
2 AMADEO. Das Wrack der Amadeo vor der Estancia San Gregorio.<br />
3 ANLAUFHAFEN. Punta Arenas wird von vielen Kreuzfahrtschiffen, Forschungsschiffen<br />
und auch Yachten auf dem Weg zum Kap Hoorn oder in die Antarktis<br />
angelaufen.<br />
4 EXOTISCH. Auf der Insel Magdalena, die 30 Seemeilen von Punta Arenas<br />
entfernt liegt, befindet sich eine der größten Magllean-Pinguin-Kolonien Patagoniens.
SERVICE<br />
55<br />
3<br />
zielle Reisen zwischen Singapur, Sydney, Rio den Janeiro,<br />
Buenos Aires und New York gemacht. Oft segelte sie am Kap<br />
Hoorn vorbei und überstand die schlimmsten Unwetter. Im<br />
Jahr 1902 wurde sie allerdings durch einen starken Sturm beschädigt<br />
und schaffte es gerade noch nach San Francisco in den<br />
USA. Während einer Reise zwischen Hamburg und Mexiko,<br />
vorbei am Kap Horn, bricht am 6. Oktober 1909 ein Feuer an<br />
Bord aus. Das Schiff wurde nach Punta Arenas gebracht und<br />
bis 1940 als Lagerraum genutzt. Später wurde das Schiff fast<br />
im Zentrum von Punta Arenas, wo es auch heute noch liegt,<br />
seinem Schicksal überlassen.<br />
Wir segeln weiter und ankern in der Fischerbucht Bahia Mansa.<br />
Dort besuchen wir das historische Fort Bulnes, eine Festung,<br />
die von den Chilenen im Jahr 1843 an strategisch günstiger<br />
Stelle erbaut worden war, um die Meerenge zu überwachen.<br />
Zurück an Bord nehmen wir Kurs auf das Kap Froward, allerdings<br />
nicht ohne einen besorgten Blick zum Himmel. Die<br />
Windböen werden immer stärker, Schaumkronen bilden sich<br />
an der Wasseroberfläche, aber solange Francisco ruhig bleibt,<br />
versuchen wir ganz unbesorgt den Törn zu genießen. Das Kap<br />
Froward ist der südlichste Punkt des südamerikanischen Kontinents<br />
und stellt zugleich den südlichsten Punkt der Magellanstraße<br />
dar. Der englische Freibeuter Thomas Cavendish<br />
benannte das Kap im Januar 1587 nach den starken Niederschlägen<br />
und Winden, die er hier erlebte. Der Name Froward<br />
bedeutet soviel wie hässlich oder rebellisch – sehr zutreffend<br />
für diesen entlegenen Winkel der Erde, wie alle Segler und<br />
lokalen Fischer, die es umrunden, bestätigen können. Auf dem<br />
Hügel über dem Kap wurde zu Ehren von Papst Johannes<br />
Paul II. ein 24 m hohes Metallkreuz errichtet. Von weitem<br />
sehen wir das riesige Kreuz, aber da gibt unser Skipper das<br />
Kommando zur Umkehr – Sicherheit hat in diesen Breitengraden<br />
oberste Priorität. Wir kehren so schnell es der nun ständig<br />
drehende Wind zulässt in unsere geschützte Bucht zurück. So<br />
langsam bekommen wir eine Ahnung davon, wie unberechenbar<br />
das Wetter in Patagonien ist. Über Funk hören wir abends<br />
die Wettervorhersage: Sturm ist angekündigt; d. h. bis auf<br />
weiteres bleiben wir in der Bucht.
56<br />
1<br />
2<br />
Aber schon nach 15 Stunden Warten mit ständiger Ankerwache<br />
wagen wir es, Anker auf zu gehen. Der Tag begrüßt uns mit<br />
Nebel und Regen – durchaus typischem Wetter in Patagonien.<br />
Wir sind gespannt, wie sich das Wetter weiter entwickelt. Die<br />
Einheimischen sagen, dass man in Patagonien alle vier Jahreszeiten<br />
an einem Tag erleben kann und so langsam beginnen wir<br />
zu glauben, dass es stimmt. Unser Kurs führt uns von der Küste<br />
weg zur Insel Carlos III, wo wir Wasser bunkern wollen. Francisco<br />
zeigt uns auf der Seekarte, wo in der Nähe des Jeronimo-<br />
Kanals abgelegene Gletscher in den Fjorden kalben – genau da<br />
wollen wir hin. Plötzlich tauchen ein paar Buckel wale an Backbord<br />
auf. Wir sind völlig hingerissen von dem Naturschauspiel,<br />
das sie uns bieten und können uns einfach nicht satt sehen.<br />
In der Abenddämmerung suchen wir uns eine geschützte Bucht.<br />
Das Ankermanöver klappt sofort und wir sind froh, Schutz für<br />
die Nacht gefunden zu haben. Unser Skipper erzählt uns Anekdoten<br />
aus seinem Seefahrerleben, mit seinem weißen Bart und<br />
der Pfeife im Mund sieht er aus wie ein echter Seebär. Früh am<br />
nächsten Morgen gehen wir Anker auf mit Kurs auf den Seno<br />
Ballena. Dort lassen wir das Dingi ins Wasser und starten zu<br />
den Gletschern. Wir sind überwältigt.<br />
Letzte Station auf unserer Erkundung im Süden der Magellanstraße<br />
ist der Estero Condor. Allerdings verschlechtern sich die<br />
klimatischen Bedingungen, das Barometer fällt beständig und<br />
Kumuluswolken bedecken den Himmel, der uns noch vor<br />
wenigen Stunden die letzten Sonnenstrahlen zwischen den<br />
hohen Bergen der Fjorde sehen ließ.<br />
So segeln wir zurück nach Punta Arenas. Unterwegs unterhalten<br />
wir uns über die Route des englischen Seefahrers Fitz Roy<br />
in diesen Kanälen. An der Mole Capitán Prat legen wir schließlich<br />
an. Sie bekam ihren Namen von einem der großen Helden<br />
Chiles im Pazifikkrieg 1879. Punta Arenas ist die einzige Hafenstadt<br />
im chilenischen Teil Patagoniens. Kreuzfahrtschiffe,<br />
Frachter, Fischkutter, Forschungsschiffe auf dem Weg in die<br />
Antarktis, Segelyachten auf Weltreise sowie immer mehr<br />
Kreuzfahrtschiffe liegen im Sommer, also zwischen Dezember<br />
und März, dicht an dicht in dem kleinen Hafen.<br />
Am nächsten Tag brechen wir zur Erkundung des Ostteils der<br />
Magellanstraße auf. Wir segeln an der Nordküste entlang, um<br />
alte Schaffarmen, sogenannte Estancias, und Wracks aufzusuchen.<br />
Mit einem Nordwind von 15 Knoten kommen wir gut<br />
voran und ankern nach 40 Seemeilen vor der Estancia San<br />
Gregorio. Gegründet wurde sie im Jahr 1870, sie war die erste<br />
Estancia Patagoniens. Die nun verlassenen Gebäude erinnern<br />
uns eher an ein ganzes Dorf als an eine einzige Farm. Wir sind<br />
sichtlich beeindruckt von der Größe. Zur Estancia gehörten<br />
91.300 ha Land; 130.000 Schafe, 400 Rinder und 500 Pferde<br />
wurden dort gehalten. Aus den verlassenen, aber gut erhaltenen<br />
Gebäuden hätte man in Deutschland wahrscheinlich längst ein<br />
Freilichtmuseum gemacht. Hier sind sie frei zugänglich, was<br />
leider auch einen gewissen Verfall mit sich bringt. Aber wir<br />
lassen uns von kaputten Fensterscheiben nicht abschrecken und<br />
stöbern stundenlang in diesem begehbaren Andenken an die<br />
goldenen Jahre der Viehzucht in Patagonien.<br />
Direkt am Strand neben der Estancia liegt das Wrack der<br />
Amadeo, dem ersten in den Schiffsregistern von Punta Arenas<br />
1893 eingeschriebenen Dampfschiff. Dieses eher kleine<br />
Schiff von nur 400 Tonnen hat eine wichtige Rolle für die<br />
wirtschaftliche Entwicklung Patagoniens gespielt und wurde<br />
1972 zum nationalen Schiffahrtsdenkmal Chiles erklärt.<br />
Die Amadeo<br />
Auf dieser historischen Aufnahme ist die Amadeo noch in voller<br />
Pracht zu bewundern. Heute ist nur noch das Wrack übrig.
09 – 10/09<br />
3,80 EUR<br />
DAS YACHTMAGAZIN FÜR ÖSTERREICH<br />
Revier<br />
57<br />
Nur einige Meter weiter liegen die rostigen Überreste eines<br />
großen Segelschiffes aus Eisen. Es handelt sich um den englischen<br />
Klipper Ambassador, mit 692 Tonnen. Er war einer<br />
der berühmten „Tea-Clipper“, die um 1870 die Route zwischen<br />
den chinesischen Häfen von Canton, Shanghai und London<br />
verbanden. Dieses Schiff sowie das Segelschiff Cutty Sark,<br />
das sich in Greenwich, England befindet und dort als Museumsschiff<br />
dient, sind die letzten Klipper, die aus der Zeit der<br />
Wettrennen um den Teetransport übrig geblieben sind. Wir<br />
sind völlig verblüfft, hier am Ende der Welt Wracks von Schiffen<br />
zu finden, die nicht nur regional, sondern auch in der Schiffahrtsgeschichte<br />
weltweit so eine große Rolle gespielt haben.<br />
Weiter geht es ostwärts, an der sogenannten Punta Delgada,<br />
der engsten Stelle der Magellanstraße vorbei, wo eine Fährverbindung<br />
das Festland mit Feuerland verbindet. Und dann<br />
sichten wir in der Ferne den Leuchtturm von Punta Dungeness.<br />
Wir haben das östliche Ende der Magellanstraße und<br />
damit unser Ziel erreicht, vor uns liegt der Atlantik. Wir drehen<br />
ab und nehmen Kurs auf Punta Arenas.<br />
Viel zu schnell sind diese 14 Tage Abenteuer auf den Spuren<br />
der Seefahrtsgeschichte vergangen. Aber noch bevor wir von<br />
Bord gehen, steht für uns fest: Wir freuen uns auf eine Dusche,<br />
auf die Zivilisation und zu Hause, aber es war bestimmt nicht<br />
unser letzter Törn an diesem gleichzeitig so unwirtlichen wie<br />
faszinierenden Ende der Welt.<br />
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Foto: Shutterstock<br />
1 FORT BULNES. In der Nähe des Fort Bulnes wurde 1848 die Magellanstraße<br />
zu chilenischem Territorium erklärt.<br />
2 SY CHONOS. Die SY Chonos segelt langsam Richtung Süden, im Hintergrund<br />
sind die hohen Berge der Darwin-Kordillere zu sehen.<br />
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58
SERVICE<br />
59<br />
Schnorcheln<br />
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Vergnügen<br />
Skipper überzeugen sich im Zweifelsfall gerne durch einen Blick unter Wasser, ob der Anker<br />
richtig greift. Urlauber genießen es, schwerelos an der Wasseroberfläche zu treiben<br />
und den Blick in die Tiefe schweifen zu lassen. In wissenschaftlichen Feldstudien ist es<br />
manchmal methodisch besser, an der Wasseroberfläche zu verweilen,<br />
anstatt mit voller Tauchausrüstung zu arbeiten. Alle diese unterschiedlichen Aufgaben<br />
und Anforderungen erfüllt das Schnorcheln bestens.<br />
Text und Fotos: Dr. Reinhard Kikinger
60<br />
1<br />
Welche Ausrüstung benötigen wir?<br />
Namensgebend für diesen Sport ist der Schnorchel. Er ist<br />
nichts anderes als ein gebogenes Atemrohr. Sein Vorteil: durch<br />
die Verwendung des Schnorchels muss der Kopf zum Atem<br />
holen nicht über Wasser gehoben werden. Das spart Kraft und<br />
Energie. Damit wir unter Wasser scharf sehen, brauchen wir<br />
eine Tauchmaske. Sie umschließt Augen und Nase und ermöglicht<br />
den ungetrübten Blick in Poseidon’s Reich. Als Antrieb<br />
dienen die Flossen. Durch Flossenschlag kommt der Schnorchler<br />
rasch voran und kann weite Strecken zurücklegen. Diese<br />
einfache Grundausrüstung Maske – Schnorchel – Flossen wird<br />
auch ABC-Ausrüstung genannt.<br />
Kann jeder, der schwimmen kann,<br />
auch schnorcheln?<br />
Die weit verbreitete Meinung ist „Ja“. Die Erfahrung zeigt,<br />
„Nein“! Nehmen wir als Beispiel andere Sportarten, etwa<br />
Tennis. Kann jeder Tennis spielen? Irgendwann wird jeder mal<br />
einen Tennisball zufällig so treffen, dass der Ball über das Netz<br />
fliegt. Kann diese Person deswegen Tennis spielen? Beispiel<br />
Schi fahren: fast jeder wird in der Lage sein, den Babyhang so<br />
herunterzukugeln, dass er schließlich unten ankommt. Kann er<br />
deswegen Schi fahren? Genauso verhält es sich mit dem<br />
Schnorcheln. Jeder Schwimmer wird es schaffen, sich auch mit<br />
Maske, Schnorchel und Flossen über Wasser zu halten. Schnor-<br />
„Schnorcheln kann doch jeder!<br />
Diese weit verbreitete Fehleinschätzung<br />
führt zu Unfällen und Umwelt-<br />
Zerstörung. Wie jede andere Sportart<br />
will auch Schnorcheln erlernt und<br />
geübt werden.“
SERVICE<br />
61<br />
cheln kann er deswegen aber noch lange nicht. Die erste größere<br />
Welle, stärkere Strömung, beschlagene oder vollgelaufene<br />
Maske reicht oft aus, um den vermeintlich guten Schnorchler in<br />
größte Schwierigkeiten zu bringen. Ganz zu schweigen von den<br />
Schäden, die hilflos stramplende Schnorchler an der empfindlichen<br />
Meeresfauna anrichten, indem sie auf ihr stehen oder sie mit den<br />
Flossen prügeln. Fazit: Auch Schnorcheln will gelernt sein!<br />
Worauf es ankommt<br />
Die Fähigkeit an der Wasseroberfläche zu schweben ist die<br />
wichtigste Voraussetzung. Nicht alle schaffen das auf Anhieb.<br />
Viele sind verkrampft, atmen viel zu schnell und die Beine<br />
sinken ab. Die perfekte Schnorchellage ist aber waagrecht an<br />
der Wasseroberfläche schwebend, nicht senkrecht im Wasser<br />
hängend. Ist das Schweben geschafft, wollen wir auch vorankommen.<br />
Da helfen die Flossen, aber nur dann, wenn sie auch<br />
richtig verwendet werden. Ein häufiger Fehler ist das sogenannte<br />
„Radfahren“. Diese Tretbewegungen sind ermüdend,<br />
bringen uns aber nicht vorwärts. Der richtige Flossenschlag<br />
erfolgt aus der Hüfte und dem Kniegelenk. Die Arme sind am<br />
Körper angelegt oder vorgestreckt, Armtempi sind nicht erforderlich.<br />
Ruhiges Atmen, entspannte Körperhaltung und effizienter<br />
Flossenschlag sind die Grundelemente des genussvollen<br />
und sicheren Schnorchelns.<br />
2<br />
3<br />
1 Früh übt sich. Schnorcheln können schon kleine Kinder lernen, vorausgesetzt<br />
sie haben Spaß daran. Die entsprechende Sicherheitsausrüstung wie<br />
Schwimmhilfe, Sicherheitsleine, Sonnenschutz sowie ständige Beaufsichtigung<br />
minimieren das Risiko.<br />
2 Elegant. In Harmonie mit dem Medium Wasser – so gleitet diese Schnorchlerin<br />
lautlos dahin. Diese einfache Technik ist leicht erlernbar. Schnorcheln ist<br />
vergnüglich und nützlich zugleich, ermöglicht kontemplative Entspannung und<br />
genaue Beobachtung der Unterwasserwelt.<br />
3 Hohe Schule. Submarine Tunnel zu durchtauchen oder in Grotten vorzudringen<br />
erfordert ausgezeichnete Schnorchel- und Freitauch-Fähigkeiten. Speziell<br />
beim Auftauchen ist Vorsicht angebracht, denn Fels ist härter als der Kopf.<br />
4 Schwerelos. Freitauchen ist die natürliche Ergänzung zum Schnorcheln.<br />
Wir stoßen damit von der Oberfläche mit dem Luftvorrat unserer Lunge in den<br />
dreidimensionalen Raum der Tiefe vor.<br />
5 Umweltsünde. Wer im Korallenriff geht oder steht, zerbricht die Korallen<br />
und hinterlässt starke Schäden. Gute Schnorchler und umweltbewusste Menschen<br />
vermeiden solche gedankenlosen Aktionen.<br />
4<br />
5
62<br />
1<br />
Abtauchen<br />
Irgendwann entsteht der Wunsch, auch mal zum Meeresgrund<br />
hinunterzutauchen. Auch dabei macht Übung den Meister. Die<br />
Bewegungsabfolge ist: an der Wasseroberfläche schweben und<br />
einige Male ruhig durchatmen, einatmen, Oberkörper senkrecht<br />
nach unten kippen und Beine nach oben heben, einen<br />
kräftigen Armzug machen, nun sind auch die Flossen unter<br />
Wasser und helfen uns beim Abtauchen. Mit zunehmender<br />
Tiefe steigt der Wasserdruck, der auf unserem Körper lastet.<br />
Vor allem das Trommelfell der Ohren und die Nebenhöhlen<br />
im Kopf bekommen das zu spüren. Daher ist es wichtig, einen<br />
inneren Gegendruck aufzubauen. Das erfolgt durch den sogenannten<br />
Druckausgleich, der während des Abtauchens regelmäßig<br />
zu machen ist. Ähnlich wie bei einer Autofahrt in den<br />
Bergen kann das durch Schlucken geschehen. Funktioniert das<br />
nicht, hält man mit Daumen und Zeigefinger die Nase zu und<br />
bläst leicht in die zugeklemmte Nase. Nur wenn der Druckausgleich<br />
funktioniert, kann der Vortstoß in die Tiefe erfolgen.<br />
Bei schmerzenden Ohren oder stechenden Nebenhöhlen keinesfalls<br />
tiefer tauchen. Beim Auftauchen die Wasseroberfläche<br />
im Auge behalten, sonst rammt man unter Umständen den<br />
nächsten Schnorchler oder schlimmer, einen Felsüberhang.<br />
Nachdem der Schnorchel beim Abtauchen mit Wasser voll<br />
gelaufen ist, muss er an der Oberfläche ausgeblasen werden.<br />
Dazu reicht ein kräftiger Atemstoß und schon kann durch den<br />
Schnorchel wieder eingeatmet werden.<br />
Einige Tipps<br />
Beim Kauf der Ausrüstung ist gute Beratung wichtig, Tauchsport<br />
Geschäfte tun das gerne. Die Tauchmaske muss perfekt passen,<br />
der Schnorchel soll ein bequemes Mundstück haben und die<br />
Flossen sind bezüglich Größe, Sitz und Härte genau zu prüfen.<br />
Ein häufiges Ärgernis ist, wenn das Glas der Tauchmaske beschlägt<br />
und dadurch die Sicht beeinträchtigt. Aber es gibt<br />
vielerlei Abhilfe, das Prinzip ist immer dasselbe. Man trägt den<br />
Wirkstoff auf die trockene Glas-Innenseite der Tauchmaske<br />
auf, verteilt ihn dort, lässt ihn eintrocknen und spült ihn vor<br />
dem Schnorchelgang gründlich ab. Als Wirkstoff gibt es spezielle<br />
Sprays, aber auch Zahnpasta oder Flüssig-Waschmittel<br />
wirken gut. Die klassische Methode ist Spucke und vorteilhafter<br />
weise hat sie jeder immer dabei. Die ersten Schnorchelgänge<br />
sollten im flachen und ruhigen Wasser erfolgen, idealerwei-<br />
Literatur:<br />
BRUEMMER, F. & D. ANDRES-BRUEMMER (2007). Schnorcheln<br />
im Mittelmeer. Delius Klasing, 110S. ISBN 978-3-768-81897-1<br />
PAUL, Stanley (1991). Snorkelling for all. BSAC,<br />
British Sub-Aqua Club.118p. ISBN 0 09 174377x<br />
2
SERVICE<br />
63<br />
3<br />
se über Sandböden, wo man jederzeit stehen kann. Dort kann<br />
perfekt geübt werden, wie man eingedrungenes Wasser aus der<br />
Maske entfernt, den vollgelaufenen Schnorchel ausbläst und<br />
am effizientesten mit den Flossen vorankommt. Erst danach<br />
sollten Schnorchelgänge im tieferen Wasser und in fragilen<br />
Ökosystemen wie Korallenriffen erfolgen. Mit zunehmender<br />
Übung und Erfahrung werden alle Bewegungsabläufe automatisiert<br />
und das Schnorcheln wird zu einem ungetrübten Genuss.<br />
Ein letzter Tipp: den Sonnenschutz nicht vergessen. Nicht nur<br />
Nacken und Rücken, auch die Oberschenkel und Waden sind<br />
der Sonne ausgesetzt. In warmen Meeren empfehlen sich<br />
Tropen-Overalls, die sowohl vor Sonnenbrand als auch vor<br />
Nesselungen durch Plankton schützen. So ausgerüstet und<br />
vorbereitet steht dem ultimativen Schnorchel-Vergnügen nichts<br />
mehr im Wege.<br />
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1 Supervision. Entspannt an der Meeresoberfläche treiben und die darunter<br />
liegende Wunderwelt betrachten, das ist Vergnügen pur (Pracht Anemonen,<br />
Heteractis magnifica und Haarstern, Comanthus benetti).<br />
2 So nicht! Die weitverbreitete Einstellung „Schnorcheln kann sowieso jeder“<br />
endet oft in solch chaotischen Aktionen. Die Flossen prügeln das Korallenriff,<br />
die Arme rudern wild durch das Wasser und schon ist wieder ein Stück Korallenriff<br />
zerstört.<br />
3 Unterwasser-Ballett. Die Schwerelosigkeit unter Wasser verführt zu<br />
Balletteinlagen, die an Land nicht möglich wären.<br />
4 Aufwärts. Die Rückehr aus der Tiefe, der Oberfläche entgegen.<br />
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Der Smartkat besteht aus zwei gut vier Meter langen Rümpfen<br />
aus gewebeverstärktem PVC. Dieses Material gilt als unverwüstlich<br />
und findet weltweit bei der Herstellung hochwertiger<br />
Schlauchboote Verwendung. Die Nähte sind sauber verklebt<br />
und abgedeckt, an besonders belasteten Stellen ist das Material<br />
aufgedoppelt und die Rumpfenden schließen mit schlagfesten<br />
Kunststoffkappen ab. Bei Rahmen und Trampolin wurden<br />
lasergeschnittene Aluminiumkomponenten mit den kräftigen<br />
Alurohren des Rahmens sauber verschweißt und eloxiert. Der<br />
gesamte Rahmen wird aus vier Teilen zusammengesteckt und<br />
ist so konstruiert, dass ein falscher Zusammenbau unmöglich<br />
erscheint. Das mittels Spannleine an der Unterseite auf Zug<br />
gebrachte Trampolin hält die Rahmenteile in Form und bietet<br />
eine Fläche, die zwei groß gewachsenen Seglern Platz bietet.<br />
Aluminiumlaschen an den Ecken des Trampolins, die in die<br />
dafür vorgesehenen Taschen der halb aufgeblasenen Rümpfen<br />
geschoben werden, verbinden den Rahmen, wenn der Fülldruck<br />
von 0,25 bar erreicht ist, fest mit den Rümpfen. Das eigentliche<br />
Boot ist kaum zehn Minuten, nachdem man die<br />
ersten Teile aus den Taschen geholt hat, fertig aufgebaut. Weiter<br />
geht es mit Schwert und Ruder, die in der Bootsmitte angeordnet<br />
sind und die Abdrift verhindern. Sie sind aus einem<br />
Verbundmaterial gefertigt und mit einem Edelstahlholm verstärkt.<br />
Bei Grundberührung klappen die arretierten Blätter nach<br />
oben und verhindern so eine Beschädigung. Bis zu diesem<br />
Zeitpunkt des Zusammenbaues wurde überraschenderweise<br />
noch kein einziges Werkzeug benötigt.<br />
Der dreiteilige Mast und der Bugspriet sind wie der Rahmen<br />
aus eloxiertem Aluminium gefertigt. Die Wanten aus High-Tech-<br />
Dyneema sind bereits am Masttop angeschlagen und brauchen<br />
nur noch in die Püttinge<br />
eingehängt werden. Das Top der<br />
Fock wird am Fockwirbel an<br />
der Mastspitze angeschäkelt<br />
und nun kann der Mast gerichtet<br />
werden. Das Vorstag,<br />
das ins Vorliek der<br />
Fock eingearbeitet ist,<br />
wird mit der Rolltrommel<br />
an der<br />
Spitze des Bugsprits<br />
verbunden und<br />
mittels Übersetzung gespannt. Damit<br />
gehen die Wanten auf Zug und die Takelage<br />
steht mit einem Handgriff. Die Fock hat den<br />
Zuschnitt einer Genua und kann mit einem kräftigen Zug an<br />
der Rollreff-Leine einfach aus dem Verkehr gezogen werden.<br />
Das Großsegel hat ein weit ausgestelltes Top und durchgehende<br />
Segellatten und erstrahlt ebenso wie das Vorsegel in leuchtendem<br />
Orange, kombiniert mit tiefem Schwarz. Zuletzt werden<br />
die Schoten einfädeln, der Baumniederholer gespannt und der<br />
Großschotblock eingehängt, damit ist der Smartkat segelfertig.<br />
Angesichts des fertigen Smartkats ist es kaum zu glauben, dass<br />
das ganze Boot eine halbe Stunde zuvor noch in zwei Taschen<br />
mit gerade180 cm Länge und 35 cm Durchmesser steckte. Mit<br />
einem Gesamtgewicht von gut 43 Kilo, einer Aufbauzeit von 20<br />
bis 30 Minuten, dem geringen Packmaß, einem Handling, das<br />
auch Anfänger nicht mutlos macht und Segeleigenschaften, die<br />
jede Menge Spaß bereiten, wurde mit dem Smartkat eine neue<br />
Bootsklasse ins Leben gerufen, die sich seit ihrer Einführung<br />
einer rasant wachsenden weltweiten Fangemeinde erfreut.
NEWS YACHTEN Revier 65<br />
Heute wie Damals –<br />
Der Holzbootdoktor<br />
In der Werkstatt von Dr. Wolfgang Friedl im<br />
Norden Wiens wird traditionellen Holzbooten<br />
neues Leben eingehaucht. Mit großem Einfühlungsvermögen<br />
und einem schier unglaublichen Fachwissen<br />
verbindet der promovierte Völkerkundler liebevoll traditionelle<br />
Bootbaukunst und den meisterhaften Einsatz moderner<br />
Materialien. Schon unzählige Male konnte der Liebhaber des<br />
althergebrachten Bootsbaumaterials Holz Schiffen das Leben<br />
retten, die ohne seinen Einsatz dem Untergang und<br />
dem Vergessen ausgeliefert gewesen wären. Unter seinen<br />
fachkundigen Händen werden aber nicht nur historische<br />
Seltenheiten wie zuletzt das Segelkanu NIKE wiederbelebt,<br />
sondern es entstehen auch völlig neue Schiffe nach alten<br />
Bauplänen. Im Falle der NIKE nahm sich der Experte eines<br />
höchst selten Bootstyps aus dem Jahre 1922 an, das durch<br />
den entfernbaren vorderen Mast sowohl als Siebeneinhalber<br />
Doppelkanu oder als fünf Quadratmeter Rennklasse gesegelt<br />
werden kann. Schiffe dieser Art stammen aus den Ursprüngen<br />
des Segelsports auf der Wiener Alten Donau, die<br />
NIKE selbst wurde vermutlich in der Werft von Josef und<br />
Rudolf Slivka gebaut, die heute als Werft und Segelschule von Wolfgang Irzl bekannt ist. Den Bug<br />
der seglerischen Rarität ziert das einprägsame Firmenlogo der Spezialwerft in wunderschöner<br />
Holzeinlegearbeit, das ein Zeichen der Inuit in Form einer Eiderente zeigt. Die Ureinwohner der<br />
nördlichsten Regionen von Grönland verbinden mit dieser Symbolik Ausdauer, Schnelligkeit und<br />
Leichtigkeit. Weitere Schiffe, die Seglergeschichte schrieben und von Wolfgang Friedl restauriert<br />
wurden, sind zum Beispiel die Ness Yawl, deren Ursprünge bis in die Tage der alten Wikinger zurückreichen<br />
und die sich durch höchste Seetüchtigkeit auszeichnen. Ebenso wurden auch schon<br />
Ruderboote wie die Whitehall Arbeitsboote, die sogar von Herreshoff als Grundlage einer seiner<br />
Konstruktionen genommen wurden oder der leichte und tragfähige Lawton Tender hergestellt.<br />
Dr. Wolfgang Friedl wacht aber nicht eifersüchtig über sein spezielles Fachwissen. In lehrreichen<br />
Kursen gibt der Fachmann persönlich seine Erfahrungen im Umgang mit dem edlen Werkstoff Holz<br />
an die Teilnehmer weiter und bietet ihnen die Gelegenheit, ein wunderschönes Kanu mit Paddel<br />
unter seiner fachkundigen Anleitung selbst zu erschaffen. In der Werft von Dr. Wolfgang Friedl werden<br />
althergebrachte Traditionen des Holzbootbaus dem Vergessen entrissen und am Leben erhalten.<br />
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Die First-Reihe von Bénéteau zeichnet sich durch sportliche Eigenschaften verbunden mit<br />
ansprechendem Cruising-Komfort aus – so auch die jüngste Kreation, die brandneue 35.<br />
Text: Daniel Wälti · Fotos: Bénéteau und Daniel Wälti<br />
Schon auf dem Reißbrett legten die Entwickler fest, dass die<br />
neue Bénéteau First 35 guten Komfort für den Ferientörn<br />
bieten soll, aber auch in den verschiedensten Regattaserien<br />
vorne mitmischen kann. So entstand der moderne Racer-Cruiser<br />
mit einigen äußerst interessanten Detaillösungen und hohem<br />
Potential.<br />
Die First-Modellreihe von Bénéteau wurde vor gut 30 Jahren<br />
ins Leben gerufen und überzeugt seither durch eine außergewöhnliche<br />
Vitalität. Über alle Generationen hinweg hat sie sich<br />
immer wieder weiterentwickelt und beweist auch heute noch,<br />
dass sich schnelles Segeln und Komfort nicht à priori ausschließen<br />
müssen.<br />
Jede First wirkt auf Anhieb sportlich und elegant, die neue macht<br />
da keine Ausnahme. Gestreckte Linien, ein flacher Aufbau und<br />
langgezogene Luken im Rumpf lassen das 10,5 Meter-Boot<br />
länger wirken. Auch die stattliche Breite von über 3,6 Metern<br />
wird durch die geschickte Linienwahl optisch eher reduziert.<br />
Der von Farr Yacht Design gezeichnete Rumpf wurde für IRC-<br />
Regatten optimiert und ist in zwei Kielvarianten erhältlich: Für<br />
Schnellsegler ist der T-Kiel mit 2,2 Metern Tiefgang sicher die<br />
richtige Entscheidung, während der bis auf 1,8 Meter reichende<br />
Bulb eher für die gemütliche Fraktion gedacht ist.<br />
Riesiges Rad<br />
Im Cockpit fällt das riesige Rad auf, das den Bereich zweiteilt.<br />
Hinten genießt der Rudergänger viel Raum und findet dank<br />
der in den Boden eingearbeiteten Stützen auf jedem Kurs eine<br />
komfortable Position auf dem angenehm geformten und mit<br />
Teak belegtem Süll. Die Zirkulation im Cockpit wird durch das<br />
im Boden leicht versenkte Rad – auf Wunsch in Karbon-Ausführung<br />
– zwar etwas behindert, dies wird aber durch den<br />
Komfort beim Rudergehen locker wieder ausgeglichen.
68<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Die davor liegenden Cockpitbänke bieten genügend Platz für<br />
die Crew. Die Sitzposition ist komfortabel und sämtliche Bedienungselemente<br />
in Griffweite. Dazu gehören sechs Winschen<br />
– zwei neben dem Niedergang und die restlichen auf den Sülls<br />
– alle angenehm groß dimensioniert. Der lange Traveller ist im<br />
Boden, direkt vor dem Ruder, integriert; genau dort, wo er am<br />
wenigsten stört und am meisten Wirkung erzielt. Der gesamte<br />
Schiffstrimm kann vom Cockpit aus erledigt werden und die<br />
Trimmmöglichkeiten sind zahlreich, wie es sich für ein regattataugliches<br />
Boot auch gehört.<br />
Standardmäßig liefert die Werft ein herkömmliches Alu-Rigg,<br />
aber wer seinen Anspruch auf vordere Plätze im Regattafeld<br />
untermauern möchte, tut gut daran, den gegen Aufpreis lieferbaren<br />
Karbonmast zu ordern. Dieser, in Verbindung mit hocheffizienten<br />
Kevlar-Tüchern, verleiht der 35 beinahe Flügel.<br />
Sportlich, schnell<br />
Auf unserem Testschlag in der Bucht von Marseille wehte ein<br />
zügiger Mistral mit fünf bis sechs Beaufort und die First beschleunigte<br />
auf jedem Kurs locker bis zur Rumpfgeschwindigkeit.<br />
Mit der kleinen Fock konnte gerade noch ohne Reff gefahren<br />
und Wendewinkel von rund 80 Grad realisiert werden.<br />
Raumschots und unter Genaker kam die First dann regelmäßig<br />
ins Gleiten, wenn es eine Welle runter ging.<br />
Dabei vermittelt das Ruder genau den Druck, den man sich<br />
wünscht, um jederzeit über die aktuelle Situation auf dem Laufenden<br />
zu sein. Allerdings ist die First ein sehr lebendiges Boot<br />
und verlangt von der gesamten Crew hohe Aufmerksamkeit –<br />
zumindest wenn man schnell segeln will. Bereits kleinste Fehler<br />
in der Bedienung werden blitzartig auf dem Speedometer sichtbar.<br />
Dies heißt aber nicht, dass nur Vollprofis mit der First 35<br />
segeln sollten, auch bei weniger guten Seglern an Bord wird das<br />
Schiff nie gefährlich – einfach nur weniger schnell.<br />
Gemütlich unter Deck<br />
So sportlich es an Deck zu und her geht, so gemütlich ist es<br />
unten im von Nauta Design gezeichneten Innenraum. Bénéteau<br />
bietet für die First 35 nur ein einziges Innenlayout an. Mit<br />
seinen zwei Kabinen bietet es genügend Raum für vier Personen,<br />
auch auf einer etwas längeren Fahrt. Für die Ausstattung<br />
sind zwei verschiedene Holzausbauten möglich: einmal in<br />
hellem Teak oder gebleichter Eiche. Beide sind einladend und<br />
gemütlich! Im Bug ist eine großzügige Kabine mit genügend<br />
Schrank- und Stauraum. Das Bett misst stolze zwei Meter in der<br />
Länge und bis zu 1,96 Meter in der Breite. Durch eine zweiflügelige<br />
Tür gelangt man in den für die Schiffsgröße sehr geräumigen<br />
Salon, wo sich zwei Längsbänke gegenüber stehen.<br />
An Backbord liegt die Pantry, die in L-Form gebaut ist und alle<br />
für das leibliche Wohl wichtigen Utensilien aufnimmt. Karadanisch<br />
aufgehängter Zweiflammenherd, Spüle und Kühlbox.<br />
Neben dem Niedergang führt eine Tür in die Achterkabine,<br />
die ein Bett mit zwei Metern Länge und einer Breite von bis<br />
zu 1,8 Meter bietet.<br />
4
YACHTEN<br />
69<br />
5<br />
Auf Steuerbord liegt die Naviecke mit viel Arbeitsfläche auch<br />
für große Seekarten und genügend Raum für den Einbau von<br />
eignerspezifischer Elektronik. Ein Klappsitz erlaubt den ungehinderten<br />
Zugang zur dahinter liegenden Nasszelle, die gerade<br />
groß genug ist, um sämtliche Verrichtungen ohne unbequeme<br />
Verrenkungen erledigen zu können.<br />
Interessantes Angebot<br />
In der Basis ist die First 35 von Bénéteau mit einem Basispreis<br />
von 96.900 Euro recht günstig. Will man sich aber ernsthaft<br />
um Regattasilber bemühen, müssen nochmals gute 25.000 Euro<br />
investiert werden. In Anbetracht der gebotenen Leistung aber<br />
immer noch ein faires Angebot, sodass in der Adria und auf<br />
unseren Seen sicher demnächst einige dieser spannenden Yachten<br />
zu sehen sein werden.<br />
1 schöner wohnen. Die Eleganz eines modernen Designs macht den<br />
Innenraum der Yacht zum perfekten Wohnbereich.<br />
2 entspannt kochen. Eine Pantry, in der selbst anspruchsvolle Köche die<br />
Crew perfekt verwöhnen können.<br />
3 präzise steuern. Ein groß dimensioniertes Steuerrad hält die Yacht perfekt<br />
auf dem besten Regattakurs.<br />
4 alles griffbereit. Sechs Winschen, angenehm dimensioniert, lassen<br />
optimalen Trimm zu.<br />
5 leicht zu handeln. Auch mit ganz kleiner Crew ist die First 35 immer<br />
sicher und schnell zu segeln.<br />
Technische Daten<br />
Länge 10,85 m<br />
LWL<br />
9,33 m<br />
Breite 3,64 m<br />
Tiefgang 2,2 m (1,8 m)<br />
Gewicht 5.500 kg<br />
Ballast 1.670 kg<br />
Großsegel 41,5 m 2<br />
Genua (108 %) 31 m 2<br />
Spi 1<strong>03</strong> m 2<br />
Kojen 4<br />
Wassertank 200 l<br />
Treibstofftank 75 l<br />
Motor Yanmar 3YM30 Saildrive<br />
Leistung 29 PS / 21.3 kW<br />
Preis ab 96.900 Euro<br />
Architekt Farr Yacht Design<br />
Innendesign Nauta Design<br />
Werft Bénéteau,<br />
F- 85270 Saint Hilaire de Riez<br />
www.beneteau.com<br />
Import Leers Yachting<br />
Hugo von Hofmannsthalweg 8<br />
8990 Bad Aussee<br />
www.leers-yachting.com
70<br />
EIN PLATZ<br />
an der Sonne<br />
Mit der Monte Carlo-Serie will Bénéteau italienisches Styling, mediterranes Lebensgefühl und<br />
gehobenen Komfort mit Sicherheit und Spaß auf dem Boot verbinden –<br />
ein ambitioniertes Unterfangen!<br />
Text: Daniel Wälti · Bilder: Bénéteau und Daniel Wälti
YACHTEN<br />
71<br />
Die 47 Fly bildet zur Zeit den krönenden Abschluss der Monte<br />
Carlo-Reihe von Bénéteau. Das Styling aller Monte Carlos<br />
stammt vom italienischen Stardesigner Pierangelo Andreani,<br />
der es verstanden hat, den mediterranen Stil mit<br />
Funktionalität und viel Komfort zu verbinden. Zusätzlich<br />
kommt jetzt bei der jüngsten Version noch eine riesige<br />
Dachterrasse dazu – die einen Logenplatz an der Sonne<br />
garantiert.<br />
Die Flybrigde bietet zwei voneinander unabhängige Lebenszonen:<br />
Zum einen der Führerstand mit zwei unabhängigen,<br />
bequemen Sitzen und einer vollständigen Instrumentierung.<br />
Zum anderen eine riesige Sonnenliege und eine Hecksitzgruppe<br />
mit reichlich Platz für sechs Personen, einer Kühlschublade.<br />
Eine stabile Brüstung und ein massives Treppengeländer<br />
sorgen für die notwendige Sicherheit. Überragt wird alles<br />
von einem Geräteträger für Radar und Antennen, der vollständig<br />
aus dem Aktionsradius der Passagiere entfernt wurde.<br />
Raum und Licht<br />
Ein Stockwerk tiefer lädt ein fast vollständig überdecktes Cockpit<br />
zum gemütlichen Verweilen. Unter der elegant geschwungenen<br />
Treppe bietet die Außenküche die Möglichkeit, kleine Mahlzeiten<br />
an der frischen Luft zuzubereiten. Links und rechts der<br />
U-förmigen Sitzgruppe führen zwei breite Durchgänge auf die<br />
Badeplattform, von wo aus auch der Zugang zur Dinghi-Garage<br />
zu bedienen ist. Auf beiden Seiten des Aufbaus gelangt man aufs<br />
Vordeck – zahlreiche Haltestangen sorgen für Sicherheit. Der<br />
Bugbereich wird von einer riesigen Sonnenliege (2 x 1,9 m)<br />
dominiert. Auch hier garantiert eine stabile Reling dafür, dass<br />
sich niemand unfreiwillig über Bord wiederfindet. Doch wenden<br />
wir uns dem Innenraum zu: Die Monte Carlo 47 ist in zwei<br />
verschiedenen Layouts erhältlich; entweder mit zwei oder drei<br />
Kabinen – preislich macht dies keinen Unterschied. Für unsere<br />
Testfahrt stand uns die Dreikabinen-Version zur Verfügung. Der<br />
Bug beherbergt eine Gästekabine, die in dieser Form auf manch<br />
einer 47er auch die Eignerkabine sein könnte. Viel Luft und<br />
Raum sowie erlesene Materialien vermitteln ein wohnliches<br />
Ambiente. Die Nasszelle, die an die Kabine anschließt, wird mit<br />
der kleinen Zweibettkabine in Schiffsmitte geteilt.<br />
Luxus pur<br />
Im Heck erstreckt sich die Eignerkabine<br />
über die gesamte Schiffsbreite. Die beiden<br />
riesigen, speziell geformten Fenster auf beiden Seiten sorgen<br />
für viel Licht. Ein besonderer Clou ist die Liege an Backbord,<br />
die sich genau in die Fensterform schmiegt und die einen einmaligen<br />
Ausblick auf die Wasser fläche bietet. Gegenüber steht<br />
ein herkömmliches Sofa und ein kleiner Schreibtisch zur Verfügung.<br />
Das Badezimmer kann mit Fug und Recht so genannt<br />
werden. Eine separate Dusche und viel Platz sowie Stauraum<br />
sorgen dafür, dass die Körperpflege ein Vergnügen bleibt.<br />
Im „Untergeschoß“ liegt zudem noch die Küche, die kaum<br />
Wünsche offen lässt und auch die Zubereitung von aufwändigeren<br />
Menüs erlaubt. Auch hier kommen edle Materialen wie<br />
gebürstete Eiche, Edelstahl und Corian zum Einsatz. Über drei<br />
Treppenstufen gelangt man in den fast vollständig verglasten<br />
Salon. Eine gemütlich U-Sitzbank lädt zum Verweilen. Gegenüber<br />
eine kleine Fensterbank, die sich als Schreibtisch nutzen<br />
lässt und die auch den voll versenkbaren Fernseher aufnimmt.<br />
Direkt davor liegt die Steuerzentrale der Monte Carlo. Eine<br />
Doppelsitzbank lässt auch längere Fahrten in gemütlicher<br />
Manier verstreichen. Das reichhaltige Instrumentarium sowie<br />
sämtliche Bedienungselemente liegen ergonomisch perfekt und<br />
sind übersichtlich und auch unter Sonneneinstrahlung leicht<br />
ablesbar.<br />
1 rasantes tempo. Die 47 Fly besticht durch eine einzigartige Performance.<br />
2 groSSe gefühle. Der Bug bietet reichlich Platz zum Träumen.
72<br />
1<br />
2<br />
3<br />
IPS sei Dank<br />
Sowohl bei langsamer, wie auch bei schneller Fahrt ist die 47er<br />
immer leicht kontrollierbar. Im Hafen kommen die Vorteile<br />
des IPS-Systems (Inboard Performance System) mit Joystick-<br />
Steuerung voll zur Geltung. Eine einzige Bewegung genügt,<br />
um in jede Richtung zu manöverieren – zur Seite, diagonal,<br />
vorwärts, rückwärts oder um die eigene Achse. So gerüstet<br />
verlieren auch enge Häfen und knapp bemessene Liegeplätze<br />
ihren Schrecken und auch plötzlich auftauchenden Seitenwinden<br />
hat man ein probates Mittel entgegenzusetzen.<br />
Einmal auf freier See beschleunigen die insgesamt 870 Pferdchen<br />
von Volvo Penta die knapp 13 Tonnen zügig bis auf 33<br />
Knoten. Erstaunlich dabei ist die Mühelosigkeit, mit der Leistung<br />
entwickelt wird und angenehm ist, dass der Geräuschpegel<br />
auch bei Volllast auf einem recht tiefen Niveau bleibt. Sogar<br />
in der neben den Motoren liegenden Eignerkabine kann man<br />
sich auch bei Vollgas unterhalten, ohne die Stimme erheben zu<br />
müssen.<br />
Auch das Fahrverhalten gibt zu keinerlei Beanstandungen<br />
Anlass. Selbst raue See mit Wellen bis zu zwei Meter Höhe<br />
schluckt die Monte Carlo einfach weg. Sanft setzt sie ein und<br />
stellt den Piloten nie vor schwierige Entscheidungen. Marschfahrt<br />
erreicht sie mit etwa 2.200 Kurbelwellenumdrehungen<br />
was einer Geschwindigkeit von rund 20 Knoten entspricht und<br />
das beste Verhältnis von Treibstoffverbrauch, Geschwindigkeit<br />
und Spaßfaktor bietet.<br />
4
YACHTEN<br />
73<br />
Hochwertig<br />
Schlussendlich bleibt nur festzuhalten, dass die Monte Carlo<br />
47 Fly von Bénéteau ihren Ansprüchen mehr als gerecht wird.<br />
Das klare Designkonzept, die hochwertigen Materialien und<br />
die vorzügliche Verarbeitung haben allerdings auch ihren Preis:<br />
Für die Basisversion sind 435.000 Euro fällig. Setzt man dann<br />
noch ein paar Kreuze in der umfangreichen Zubehörausrüstung,<br />
steigt der Betrag relativ schnell höher. Aber eben: Diesen<br />
Platz an der Sonne gibt es nicht umsonst!<br />
1 arbeitsplatz. Bequemer kann man ein Schiff nicht steuern.<br />
2 details. Jede Kleinigkeit an Bord ist wohl durchdacht.<br />
3 luxus. Ob Bar oder Eisbox – kein Wunsch bleibt offen.<br />
4 freiheit. Kraftvoll dem Sonnenuntergang entgegen.<br />
TEchnische Daten<br />
Länge<br />
14,8 m<br />
Breite<br />
4,37 m<br />
Höhe<br />
5,86 m<br />
Tiefgang<br />
1,1 m<br />
Gewicht<br />
12.250 kg<br />
Wassertank 640 l<br />
Treibstofftank 1.300 l<br />
Motoren 2 x Volvo Penta IPS 600<br />
Leistung<br />
2 x 435 PS / 320 kW<br />
Vmax<br />
33 Kn<br />
CE-Kat.<br />
B14<br />
Werft<br />
Bénéteau<br />
www.beneteau.com<br />
Import<br />
Leers Yachting<br />
Hugo von Hofmannsthalweg 8<br />
8990 Bad Aussee<br />
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Preise in Euro (exkl. MwSt)<br />
Basispreis 435.000<br />
Generator 13.650<br />
hydr. Gangway 14.630<br />
Klimam 17.190<br />
Zweifarbiger Rumpf 3.150<br />
Dynamic-Paket 18.370<br />
(Aufzugvorrichtung für Tender, Joystick IPS, Sonnenliegematte,<br />
Grill, 32“ TV-Gerät, etc.)<br />
Ambition-Paket 34.400<br />
(wie Dynamic & Sonnenschutz für acht. Cockpitbereich,<br />
Raymarine-GPS, Raymarine-Seefunk, Raymarine-Autopilot, Radar)
74<br />
Am Ursprung<br />
der Sonnenstrahlen<br />
Hochsee-Yachten in einem Familienbetrieb bauen? Kann sich eine Werft das leisten?<br />
Wenn man konsequent über Jahrzehnte auf beste Verarbeitung und Materialien setzt und vieles<br />
anders macht als die Konkurrenz, dann geht das! Das Beispiel der Schöchl-Werft am Mattsee.<br />
Text und Fotos: Verena Schneider
Revier<br />
75
76<br />
1<br />
Obernberg liegt auf einem Hügel über dem Mattsee im Salzburger<br />
Seenland. Der Wind weht mir an diesem Februarmorgen<br />
eisig ins Gesicht und es ist kaum zu glauben, dass hier der<br />
Ursprung der Sonnenstrahlen liegen soll: die Geburtsstätte<br />
aller Sunbeam-Yachten, die weltweit für Bootsbaukunst auf<br />
allerhöchstem Niveau stehen. Von dieser Anhöhe aus haben in<br />
den vergangenen 50 Jahren schon mehr als 6.000 Boote ihren<br />
Weg in die ganze Welt angetreten. Doch bevor eine Yacht die<br />
Werft verlassen kann, ist jede Menge Handarbeit erforderlich.<br />
Backe, Backe Kuchen<br />
Mit Backen kenne ich mich aus. Deshalb bin ich Gerhard<br />
Schöchl sehr dankbar, dass er mir über den Umweg des Backens<br />
die Grundprinzipien des Bootsbaus erklärt. Die Grundzutaten<br />
heißen Wachs, Gelcoat, Glasfasermatten, Polyesterharz, Edelstahl,<br />
Teak, Mahagoni, Lack, Primer ...<br />
Mit der Liebe zum Detail und dem hohen persönlichen Anspruch<br />
an Technik und Design entsteht aus diesen Zutaten die<br />
richtige Balance zwischen Segeleigenschaften, Sicherheit,<br />
Langlebigkeit und Komfort. Genau diese Eigenschaften verkörpern<br />
die Familienphilosophie die von den beiden Schöchl,<br />
Cousins Manfred und Gerhard mittlerweile in zweiter Generation<br />
gelebt wird.<br />
Am Anfang steht eine feine „Düse“. Diesen kleinsten Teil einer<br />
Glasfasermatte halte ich zwischen den Fingern, während mir<br />
Gerhard Schöchl die Kunststofffertigung zeigt. Zurück zum<br />
Kuchenbacken: Wie beim Gugelhupf braucht es beim Bootsbau<br />
eine Negativform. Als Butter dient das Wachs, die Streusel sind<br />
das Gelcoat und der Teig die Kombination aus Glasfasermatten<br />
und Polyesterharz.<br />
Alle vier Bestandteile (Rumpf, Innenschale, Deck, Himmel)<br />
werden von Hand laminiert. Gerade macht sich der blau gekleidete<br />
Laminiertrupp an die Arbeit: Glasfasermatten werden<br />
nach festgelegtem Plan in verschiedenen Stärken aufgebracht,<br />
Wussten sie, dass …<br />
... die Wurzeln des Namens SUNBEAM bis nach England reichen? Am Anfang stand der Traum<br />
eines jungen segelbegeisterten Werbegrafikers, der zwei Dinge in seinem Leben besitzen<br />
wollte: eine moosgrüne Sunbeam (Motorrad) und ein Segelboot. Dieser Grafiker wurde von<br />
Gottfried Schöchl 1967 damit beauftragt, ein Segelzeichen für ein 22-Fuß-Boot zu entwickeln.<br />
Und was lag da näher, als diese beiden Wünsche zu vereinen. Das Boot erhielt den Namen<br />
SUNBEAM und das Logo mit der durchbrochenen Sonne war geboren.
YACHTEN<br />
77<br />
2<br />
mit Polyesterharz getränkt und mit Hilfe von unterschiedlichen<br />
Schaumstoff- und Metallrohren festgewalzt. Für das Auftragen<br />
der bis zu 30 Lagen nimmt sich das kleine Team an die drei<br />
Wochen Zeit, damit das Material zwischendurch aushärten<br />
kann. Alles ist hier auf Langlebigkeit ausgerichtet.<br />
Boote für anspruchsvolle Kunden<br />
Dass sich diese Strategie wie ein roter Faden durch sämtliche<br />
Produktionsschritte zieht, davon kann ich mich beim Gang<br />
durch alle weiteren Hallen und Werkstätten überzeugen. So<br />
kommt für die Schöchls beim Ruderblatt und der Ruderwelle<br />
aus Sicherheitsgründen nur Edelstahl in Frage. Und als eine<br />
der wenigen in der Branche leistet sich die Werft sogar eine<br />
eigene Mastabteilung.<br />
Weiter geht es über die Schlosserei in die Tischlerei. Überall<br />
stehen edle Hölzer in den Regalen. Holz verbinden viele mit<br />
dem Bootsbau. Doch leider werden in der Bootsbranche aus<br />
Kostengründen immer öfter Materialien verwendet, die nur<br />
noch so aussehen wie Holz. Diesem Trend folgt man hier am<br />
Mattsee nicht. Verarbeitet werden ausschließlich echte Bootsbausperrhölzer<br />
aus Mahagoni und Teak. Aus einem einfachen<br />
Grund: Tropenhölzer sind enorm witterungsbeständig und<br />
verhindern, dass Wasser in die Platte gezogen wird. Werden<br />
diese Rothölzer fachgerecht verarbeitet, zeigt sich das in einer<br />
hohen Lebensdauer der Möbel.<br />
3<br />
1 teamwork. Konzentration und Präzision beim Laminieren.<br />
2 backform. Vier Formen für Himmel, Deck, Rumpf und Innenschale.<br />
3 lebensversicherung. Ruderblatt und Ruderwelle aus Edelstahl.<br />
4 Vielfalt. Nur edelste Hölzer werden bei SUNBEAM verbaut.<br />
5 rohbau. Der Innenausbau beginnt in der sogenannten Heling.<br />
4<br />
5
78<br />
1<br />
2<br />
Die Hochzeit<br />
Alle Teile treffe ich in der 1.500 Quadratmeter großen Produktionshalle<br />
an. In unterschiedlichen Verarbeitungsstadien. In der<br />
Mitte erhält ein ausgehärteter Rumpf vor dem Rohausbau sein<br />
zusätzliches Bodengerippe aus Kunststoff. Weiter vorne werden<br />
Mitarbeiter zu Trauzeugen: Als Hochzeit wird im Bootsbau die<br />
Verbindung zwischen Rumpf und Deck bezeichnet. Gleich<br />
neben dem Eingang absolviert eine Yacht im Schwimmbecken<br />
gerade den Test für den Freischwimmer. Und dem Teak dahinter<br />
bleibt für kurze Zeit die Luft weg, wenn es seine dauerhafte<br />
Verbindung mit dem Deck mittels Vakuumtechnik eingeht.<br />
An bis zu 15 Booten wird hier gleichzeitig gearbeitet und von<br />
der Sunbeam 24.2 bis zur Sunbeam 53.2 ist derzeit alles vertreten.<br />
An Aufträgen scheint es <strong>2010</strong> nicht zu mangeln. Kompromissloses,<br />
langfristiges Denken zahlt sich offensichtlich<br />
aus.<br />
Wussten sie, dass …<br />
... wer Außergewöhnliches im Bootsbau leisten will, vor allem eines<br />
braucht: qualifizierte und zufriedene Mitarbeiter? Schöchl bietet nicht nur<br />
ein gutes Arbeitsumfeld, 42 der 75 Angestellten leben sogar in firmeneigenen<br />
Wohnungen.<br />
... der Kunde bei Schöchl König ist? Der kurioseste Kundenwunsch war<br />
der Einbau einer Badewanne in einem 39-Fuß-Schiff. Wurde gemacht.<br />
„Geht nicht“ gibt’s nicht.<br />
3
YACHTEN<br />
Das gibt es<br />
79<br />
so nur bei<br />
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Und eigentlich ist alles ganz einfach: Perfektion wird beim<br />
Backen ebenso wie beim Bootsbau erst durch die Auswahl allerbester<br />
Zutaten und die perfekte Verarbeitung erreicht. Und<br />
genau aus diesem Grund lohnt sich der Blick ins Innere einer<br />
Sunbeam-Yacht. Ein Blick, der zeigt, weshalb die „Sonnenstrahlen“<br />
vom Mattsee etwas Besonderes sind und sie zu Recht<br />
in einem Atemzug mit Namen wie Hallberg-Rassy und Najad<br />
genannt werden.<br />
1 Familientreffen. SUNBEAM-Modelle in Reih und Glied.<br />
2 Einblicke. In der Produktionshalle versammeln sich alle Ersatzteile<br />
für die Montage.<br />
3 Richtfest. Immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel.<br />
4 freischwimmer. Im Wasserbecken erfolgt die interne Abnahme.<br />
4<br />
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80<br />
und an dritter Stelle den Sports-Luxury-Cruiser-Markt<br />
(5 %). Wir bewegen uns dort. Dieser Markt setzt in erster<br />
Linie auf Langlebigkeit. Aus diesem Grund ist dieses Konzept<br />
auch bestens geeignet für einen Familienbetrieb.<br />
Manfred Schöchl: Unsere Mitbewerber sind ganz klar die<br />
Schweden (Hallberg-Rassy, Najad, Malö ...). Eine kleine,<br />
feine Gruppe von Premium-Anbietern.<br />
Spinnertum in destillierter<br />
Form nennt man Bootsbau<br />
<strong>OCEAN7</strong> sprach mit dem Erfolgsduo (Manfred Schöchl,<br />
Leiter der Entwicklung und Fertigung, und seinem Cousin<br />
Gerhard Schöchl, zuständig für den Vertrieb) über die Lage<br />
auf dem Bootsmarkt und das Konzept einer Sunbeam.<br />
<strong>OCEAN7</strong>: Wie ist in Ihren Augen die momentane Situation am<br />
Bootsmarkt? Welche Konsequenzen ergaben sich für die Werft?<br />
Manfred Schlöchl: Die gesamte Bootsbranche ist derzeit<br />
schwer unter Druck. Auch wir sind im letzten Jahr nicht davon<br />
verschont geblieben und mussten einen Umsatzeinbruch<br />
von ca. 40 % wegstecken. Unser großer Vorteil war, dass wir<br />
mit zwei neuen Modellen (30.1 und 42.1) in die sogenannte<br />
Krise reingekracht sind. Man kann somit sagen, dass wir mit<br />
gewetzten Säbeln dastanden und das hat uns sicherlich gerettet.<br />
Jetzt scheint es wieder aufwärts zu gehen und unsere<br />
Produktion ist wieder sehr gut ausgelastet.<br />
Gerhard Schlöchl: Den Blattschuss, den die Charterbranche<br />
abbekommen hat, haben auch wir als Streifschuss erlebt. Wir<br />
haben als direkte Konsequenz daraus den After-Sale-Service<br />
verstärkt, unsere „Fettröllchen” die sich im Tagesgeschäft<br />
automatisch aufbauen, konsequent abtrainiert, die Mitarbeiter<br />
geschult und intern neu organisiert.<br />
<strong>OCEAN7</strong>: Wie sieht sich Schöchl auf dem Markt?<br />
Gerhard Schöchl: Die Großen der Branche bedienen derzeit<br />
ca. 80 % des Bootsmarktes. Da gibt es erstens den Chartermarkt<br />
(80 %), den Performance-Cruiser-/Racer-Markt (15%)<br />
<strong>OCEAN7</strong>: Was ist das Konzept einer Sunbeam?<br />
Gerhard Schöchl: Es gibt die Gruppe der Einzelbauer und<br />
die Gruppe der Volumensproduzenten. Wir sitzen genau in<br />
der Mitte. Es gibt bei einer Sunbeam gewisse Fixpunkte,<br />
sogenannte zertifizierte Details wie Deck, Kiel, Ruder usw.<br />
Diese Bestandteile und die Statik bleiben bei jeder Modellreihe<br />
gleich. Das was der Kunde tatsächlich benützt, angreift,<br />
was er jeden Tag braucht, das stimmen wir mit ihm<br />
individuell ab. Aus diesem Grund produzieren wir auch nur<br />
im Auftrag.<br />
<strong>OCEAN7</strong>: Was sind die Eckdaten eines Sports-Luxury-Cruisers?<br />
Gerhard Schöchl: Hervorragende Segeleigenschaften, Sicherheit,<br />
Langlebigkeit und Komfort, das macht einen<br />
Sport-Luxury-Cruiser aus. Der größte Vorteil für den Kunden<br />
ist leider nicht auf den ersten Blick zu sehen:<br />
1. Die überdimensionierte Struktur, die hohe Steifigkeit und<br />
die extrem hohe Langlebigkeit. Das sieht man erst auf den<br />
zweiten Blick, nach ein paar Jahren und vor allem dann,<br />
wenn das Boot verkauft werden soll. Der hohe Wiederverkaufswert<br />
relativiert dadurch den höheren Preis enorm.<br />
2. Unsere Boote sollen von kleinen Crews und Familien bei<br />
jedem Wetter steuerbar und handhabbar sein.<br />
<strong>OCEAN7</strong>: Stichwort Langlebigkeit?<br />
Gerhard Schöchl: Unser Familienbetrieb verfolgt seit 60<br />
Jahren eine klare Strategie. Wir wollen auch in der Zukunft<br />
in Österreich Yachten produzieren. Österreich ist kein Billiglohnland<br />
und Arbeitnehmer- und Umweltschutz werden<br />
bei uns großgeschrieben. Das ist die Basisvoraussetzung für<br />
unsere Produktion.<br />
sunbeam yachts<br />
Anlässlich des Jubiläums „50 Jahre Schöchl Bootsbau“ gibt es von<br />
April <strong>2010</strong> bis April 2011 zahlreiche Jubiläumsveranstaltungen.<br />
Alle aktuelle Informationen finden Sie unter<br />
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YACHTEN<br />
81<br />
<strong>OCEAN7</strong>: Schneiden Sie sich damit nicht ins eigene Fleisch?<br />
Gerhard Schöchl: Natürlich, aber das ist einfach unsere Philosophie,<br />
eine Sunbeam soll vererbt werden. Das ist das Ziel.<br />
Aus diesem Grund bauen wir Boote, die diese langfristige<br />
Strategie widerspiegeln. Das ist Familiendenken und darin<br />
werden unsere Kunden einfach miteinbezogen.<br />
<strong>OCEAN7</strong>: Stichwort Zukunft: Wohin geht es bei den Schöchls?<br />
Manfred Schöchl: Eindeutig in Richtung mehr Dienstleistung.<br />
Service ist das A und O. Die Betreuung muss nach dem Bootskauf<br />
mindestens so intensiv sein wie während der Bauzeit.<br />
Gerhard Schöchl: Bei den Modellen sind wir im Moment<br />
sowieso auf dem neuesten Stand. Wir sind jedoch in der Lage,<br />
extrem schnell auf die Bedürfnisse des Marktes zu reagieren.<br />
Was wir allerdings ausschließen ist eine Ausweitung der Modellreihe<br />
nach oben jenseits der 53 Fuß. Denn das würde gegen<br />
die Ausrichtung auf kleine Crews verstoßen und wäre in der<br />
derzeitigen Werft auch nicht realisierbar.<br />
<strong>OCEAN7</strong>: Sind die Käufer von Hochsee-Yachten irritiert von der<br />
Binnenlage?<br />
Gerhard Schöchl: Die Frage sollte eher lauten: Gibt es<br />
einen Käufer, der davon nicht irritiert ist? Das ist bei uns<br />
fast wie in der Genderdiskussion: Lassen Sie uns die Werft<br />
mit einer Frau vergleichen, die ins Topmanagement will.<br />
Beide müssen doppelt so gut sein wie die Konkurrenz, um<br />
im Topbereich der Branche Bestand zu haben.<br />
<strong>OCEAN7</strong>: Wenn Sie nicht der Diktion des Marktes und der<br />
Kostenrechnung unterlegen wären, welches Boot würden Sie bauen?<br />
Gerhard Schöchl: Genau die Boote die wir bereits bauen.<br />
Wenn wir dem Markt folgen würden, wären wir jetzt schon<br />
steinreich. Wir sind ganz klar Idealisten.<br />
<strong>OCEAN7</strong>: Stichwort Idealismus – derzeit in aller Munde der<br />
Ausdruck „Spinnen ist Pflicht“. Innovation, Kreativität und<br />
Querdenken sind der Schlüssel zum Erfolg. Wieviel „Spinnertum“<br />
steckt in Ihnen?<br />
Gerhard Schöchl: Spinnertum in destillierter Form! Das<br />
nennt man dann vermutlich Bootsbauer.<br />
Manfred Schöchl: Wir waren sehr oft, das Enfant terrible<br />
in der Branche. Inzwischen sitze ich als einziger Nicht-<br />
Deutscher im technischem Ausschuss des Germanischen<br />
Lloyds. Querdenken und Innovation lohnen sich.<br />
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Eine Crew<br />
stellt sich vor<br />
Wie bereits in der vorherigen Ausgabe erwähnt, gliedert sich der „Yacht Club Austria“ in zehn Crews.<br />
Mit dieser Serie stellen wir die einzelnen Crews vor, hier beschreiben wir ihre Aktivitäten, die Ideen und<br />
präsentieren die handelnden Personen. In dieser Ausgabe geht es weiter mit der „Crew Salzburg“.<br />
Wappen von Salzburg<br />
David Liuzzo 2006<br />
1<br />
2<br />
Bald nach der Gründung des YCA Anfang der 1970er Jahre<br />
entstand auch die Crew Salzburg unter dem Kommando des<br />
Gründungsmitglieds Dr. Rudolf Peyrer-Heimstätt.<br />
Beheimatet beim Bräuwirt in Lengfelden begannen die Seglerabende<br />
– jeweils am zweiten Mittwoch des Monats – und die<br />
Ausbildung zum Erwerb des B-Scheines. Bedingt durch den<br />
Zuwachs an Mitgliedern und anstehenden Umbauten folgte<br />
der Umzug zum Jägerwirt nach Kasern, wo die Crew bis heute,<br />
mit einigen Jahren Intermezzo wieder beim Bräuwirt, die<br />
Veranstaltungen abhält.<br />
Ab 1980 folgte als Crew-Commander DI (FH) Georg Buhl<br />
nach und hat das Amt seit nunmehr dreißig Jahren inne!<br />
Unverrückbar halten wir an dem zweiten Mittwoch fest. Immer<br />
für Abwechslung und ein ausgewogenes Verhältnis des Programms<br />
bemüht, konnten wir eine Vielzahl von bekannten und<br />
berühmten Seefahrern begrüßen, unzählige Beiträge lieferten<br />
Segler aus den eigenen Reihen, Fachvorträge kommen ebenso<br />
wie das Feste feiern nicht zu kurz. Mehrfach zu Gast waren<br />
Joachim Schult, Gerald Edlinger, die Seenomaden, Bobby<br />
Schenk, Clark Stede, Heide und Erich Wilts, Claus Gintner,<br />
Hanns Marzzini, Norbert Sedlazcek, um nur einige zu nennen.<br />
Die Fortbildung erstreckt sich auf alle Bereiche der Technik an<br />
Bord, Versicherungen, Wetter,<br />
Medizin, Elektronik usw. Früher<br />
gab es auch Tauchkurse für<br />
Skipper unter Leitung des<br />
langjährigen Schatzmeisters<br />
Dir. Dieter Wass. Auch die<br />
Tradition wird gepflegt, wie<br />
z. B. Lesung aus dem Diensthandbuch<br />
der k.u.k. Marine,<br />
Vorträge über die Seemacht<br />
Österreichs oder das k.u.k.<br />
Yacht-Geschwader.<br />
Der jährliche Seglerball, mit<br />
viel Aufwand vorbereitet, kam<br />
irgendwann aus der Mode,<br />
wurde später durch den Heringsschmaus<br />
ersetzt. Das<br />
sommerliche „Bordfest im<br />
Grünen“ gehört jedoch ebenso<br />
wie das weihnachtliche Bratäpfelessen<br />
zum fixen Bestandteil<br />
des Programms.<br />
Zwischen Weiterbildung<br />
und genussreicher Lebensfreude<br />
angesiedelt waren die<br />
vergleichende Weinverkostung<br />
Friaul – Istrien und vor<br />
allem die Kochkurse für<br />
Skipper. Bereits in den<br />
1980ern wurde dafür Ing.<br />
Hugo Hermann engagiert,<br />
zwanzig Jahre später nahm 3<br />
der Salzburger Crew-Commander<br />
die Organisation<br />
dafür auf, so hatten er und<br />
die über fünfzig Teilnehmer<br />
über drei Jahre viel Spaß am<br />
Rühren und Brutzeln.<br />
Tragendes Element für die<br />
Gewinnung neuer Mitglieder<br />
und die Dotierung der<br />
Crewkasse war und ist die<br />
4<br />
Ausbildung der zukünftigen<br />
Skipper: Seit Beginn des von YCA-Gründer Klaus Krieger<br />
eingeführten B- und C-Scheines, heute der Befähigungsausweis<br />
für die Fahrtbereiche 1 – 4 des ÖSV und MSVÖ. Anfangs<br />
unter Kursleitung von Dr. Egmont Wimmeder, dann Dr. Wilhelm<br />
Schaup-Weinberg, Helmut Knittel und über zwei Jahrzehnte<br />
lang Dr. Konrad Kampas, der auch der Verfasser des<br />
Lehrbuchs „Anker auf Skipper“ ist. Die praktische Ausbildung<br />
mit abschließender Prüfung erfolgt vorwiegend in der Adria<br />
und dem östlichen Mittelmeer. Training für den Fahrtbereich<br />
3 machen wir vorzugsweise im Englischen Kanal oder im<br />
Nordatlantik. Ergänzend dazu bieten wir Unterricht für das<br />
Short Range Certifikate = UKW/GMDSS, dem früheren Seesprechfunkzeugnis<br />
an.<br />
Der alt gediente Crew-Commander bedankt sich an dieser<br />
Stelle bei allen treuen Mitgliedern und aktiven Mitarbeitern<br />
und wünscht sich baldig eine erfolgreiche Nachfolge.<br />
1 KOCHKURS – Spaß beim Rühren und Brutzeln.<br />
2 KOCHKURS – Auszeichnung.<br />
3 Prüfungstörn – Training der Skipper.<br />
4 Prüfungstörn – Praktische Ausbildung.
yca-news<br />
83<br />
Crew Salzburg<br />
CLUBABENDE<br />
Seglertreff jeweils am zweiten Mittwoch des<br />
Monats ab 19.30 Uhr beim Jägerwirt in<br />
Kasern<br />
Vorschau:<br />
Mittwoch, 12. 05. <strong>2010</strong>:<br />
Seglerstammtisch<br />
Mittwoch, 08. 06. <strong>2010</strong>:<br />
Bordfest im Grünen<br />
Bei besonderen Veranstaltungen erfolgt eine persönliche Einladung an alle<br />
Crewmitglieder.<br />
Crew Wien,<br />
Nö,Burgenland<br />
CLUBABENDE<br />
Jeden 2. Dienstag im Monat ab<br />
19.00 Uhr im Clublokal „Restaurant<br />
Pistauer“, 1110 Wien, Ravelinstraße 3<br />
beim Simmeringer Friedhof,<br />
Tel. +43(0)1/7672510<br />
Vorschau:<br />
Dienstag, 13. <strong>04</strong>. <strong>2010</strong>:<br />
Nachmittag ab 14:30 Uhr: Führung in<br />
der Schiffsbautechnischen Versuchsanstalt.<br />
Crew-Commander<br />
DI (FH) Georg Buhl<br />
Crew-Commander<br />
Christian Schifter<br />
Termin bzw. Führung findet ab 12 Personen statt – Unkostenbeitrag € 10,–<br />
Anmeldung bis 26. <strong>03</strong>. <strong>2010</strong> – unter Tel. 01/710 92 22 oder per Email<br />
an cschifter@pantaenius.com. Bitte gebt bei der Anmeldung auch eure<br />
Mailadresse bekannt, damit wir euch informieren können wenn die<br />
Veranstaltung nicht zustande kommt.<br />
Abends ab 19:30 Uhr: Normaler Crewabend. Unser Mitglied Otto Peter<br />
Ziegler zeigt den 3. Teil seiner Großschiffsreise.<br />
Dienstag, 11. 05. <strong>2010</strong>:<br />
Der geplante Vortrag wurde leider vom Vortragenden abgesagt. Nach<br />
Alternative wird derzeit gesucht. Falls wir keinen Vortragenden finden<br />
können werden wir einen netten entspannten Abend in gemeinsamer<br />
Runde verbringen. Ihr werdet hier auf dem laufenden gehalten bzw. eine<br />
dementsprechende Aussendung ist vorgesehen.<br />
STAMMTISCHINFO<br />
Stammtisch Mödling: S‘ Beisl in 2344 M. Enzersdorf, Hauptstraße 84 – bei<br />
Interesse bitte anmelden, da nur begrenzter Raum zur Verfügung steht.<br />
Kontakt<br />
YACHT CLUB AUSTRIA<br />
Generalsekretariat · Lederergasse 88 · A-4020 Linz<br />
+43(0)732/781086 · Fax +43(0)732/771345<br />
office@yca.at · www.yca.at<br />
Crew Salzburg<br />
Crew-Commander DI (FH) Georg Buhl<br />
Lotte-Lehmann-Promenade 14 · 5026 Salzburg<br />
+43/(0)664/9101<strong>04</strong>0 · georg.buhl@aon.at<br />
Crew Wien, Nö, Burgenland<br />
Crew-Commander Christian Schifter · Ludwiggasse 3, Haus 4 ·<br />
1140 Wien · +43/(0)1/7109222, cschifter@pantaenius.com<br />
Crew Oberösterreich<br />
Crew-Commander Gottfried Rieser · Fischillstraße 1 ·<br />
4063 Hörsching · +43/(0)7221/72353 · gottfried.rieser@a1.net<br />
Crew Tirol und Vorarlberg<br />
Crew-Commander Albert Plachel · Laningerweg 1 · 6410 Telfs ·<br />
+43/(0)699/15267890 · albert.plachel@aon.at · www.yca-tirol.at<br />
Crew Kärnten<br />
Crew-Commander und Vize-Commodore<br />
Prov. Univ. Ass. Dr. Jürgen Adlmannseder<br />
Rudolf Kattnigweg 3 · 9201 Krumpendorf<br />
+43/(0)650/340<strong>04</strong>75 · juergen.adlmannseder@uni-klu.ac.at<br />
office@yca-crew-ktn.at · www.yca-crew-ktn.at<br />
Crew Tauern<br />
Crew-Commander Ing. Fritz Breitenstein · Nikolaus Gassner Straße<br />
327 · 5710 Kaprun · +43/(0)6547/7159 oder 7065<br />
office@crewtauern.at · www.crewtauern.at<br />
Crew Eisenerz/Steiermark<br />
Crew-Commander Mike Hecker<br />
Freiheitsplatz 4 · 8790 Eisenerz · +43/(0)664/3458529<br />
mike@gebirgssegler.at · www.gebirgssegler.at<br />
Crew Bayern<br />
Crew-Commander Dipl.-Päd. Barbara Lange-Hofmayer<br />
Waldinger Straße 28 · D-85084 Reichertshofen<br />
+49/160/7358209 · Tel./Fax: +49/8453/8699<br />
langehofmayer@hotmail.com<br />
Crew Kroatien<br />
Ehren-Commodore und Crew-Commander<br />
Kapitän Miljenko Zanic · Lucka Ispostava ·<br />
HR-51250 Novi Vinodolski · Tel./Fax: +385/51/244345<br />
Crew Schweiz<br />
Schatzmeister Gerhard Kremser · Sulzerhof 2 · CH-8355 Aadorf ·<br />
+41/763854179 · Tel./Fax: +41/523654179<br />
g.kremser.yca@gmail.com<br />
PROMINENTER MITGLIEDERZUWACHS<br />
IM YACHT CLUB AUSTRIA<br />
Die Seenomaden sind von ihrer zweiten Weltumseglung zurück und kürzlich Mitglied im Yacht Club<br />
Austria geworden. „Es ist für uns Seenomaden eine Ehre, diesen wunderschönen Stander auf unserer<br />
Nomad führen zu dürfen“ freut sich Doris Renoldner und Wolf Slanec assistiert: „Wir sind beeindruckt,<br />
was der YCA alles für seine Mitglieder leistet“.<br />
Wir wünschen den Seenomaden alles Gute beim „Ankommen“ und freuen uns schon auf ihre neue<br />
Vortragsserie (Tipp: 30. 11. <strong>2010</strong> in Linz!!)
84<br />
Crew<br />
Oberösterreich<br />
Clubabende<br />
Unsere Clubabende finden immer am letzten<br />
Dienstag im Monat im Volkshaus Dornach, Niedermayrweg<br />
7, 4<strong>04</strong>0 Linz-Dornach statt. Beginn<br />
jeweils 19.30 Uhr.<br />
Newsletter<br />
Wir informieren unsere Mitglieder regelmäßig<br />
über Aktuelles aus dem Segel- und Motorbootbereich.<br />
Um möglichst viele Interessierte zu<br />
erreichen, ersuchen wir um Bekanntgabe der<br />
E-Mail-Adresse an gottfried.rieser@a1.net<br />
Crew-Commander<br />
Gottfried Rieser<br />
NEUER VORSTAND<br />
Crew-Commander: Gottfried Rieser; 1. Vize: Ing. Adolf Horst Furchtlehner;<br />
Zahlmeister: Ralph Scholz; Schriftführer: Wolfgang Hoffmann; Bootsmann:<br />
Sieghard List; Ausbildung- und Sportreferent: Christian Lininger; Fahrtenseglerreferent:<br />
Thomas Hickersberger; Motorbootreferent: Martin Fichtenbauer;<br />
Beirat: Wolfgang Tomitza, Erich Jansch; Kassaprüfer: Klaus Czap, Alfred Haberlik<br />
PROGRAMMVORSCHAU<br />
Samstag, 17. <strong>04</strong>. <strong>2010</strong> – 10:00 bis 15:00 Uhr: Volkshaus Pichling-Solarcity,<br />
Kleiner Saal, Lunaplatz 4, 4<strong>03</strong>0 Linz · 1. Hilfe am Motor –Referent<br />
Ing. Horst Furchtlehner - Bitte bei Christian Lininger (c.lininger@linzag.at)<br />
anmelden.<br />
Dienstag, 27. <strong>04</strong>. <strong>2010</strong> – 20:00 Uhr: Volkshaus Dornach, Niedermayrweg 7,<br />
4<strong>04</strong>0 Linz-Urfahr · Revierinfo über Griechenland – Referent Thomas<br />
Wiltner, Freunde sind herzlich willkommen!<br />
Dienstag, 25. 05. <strong>2010</strong> – 20:00 Uhr: Volkshaus Dornach, Niedermayrweg 7,<br />
4<strong>04</strong>0 Linz-Urfahr · Der Himmel über uns – Eine kleine Sternenkunde -<br />
Referent Claus Gintner - der Weltumsegler, Freunde sind herzlich willkommen!<br />
ANGEBOT AN DIE JUGEND<br />
Jugendtörn in der Adria vom 07. bis 14. 08. <strong>2010</strong><br />
Teilnahmeberichtigt sind Jugendmitglieder (15 bis 25 Jahre) der Crew OÖ.<br />
Der Törn findet in der Adria statt. Als Skipper steht mit Matsi Eckerstorfer ein<br />
erfahrener und verantwortungsbewusster junger Mensch zur Verfügung. Die<br />
Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eintreffens vom Crew-Commander<br />
(gottfried.rieser@a1.net) entgegengenommen. Nähere Details:<br />
http://www.yca.at/index.php/oberoesterreich/113-jugendtoern-2009<br />
AUSBILDUNG<br />
Für das Jahr <strong>2010</strong> sind sämtliche Theorie- und Praxiskurse vom BFA Binnen<br />
(ehemaliger A- Schein) bis hin zum BFA FB2 und FB3 geplant. Auf Grund<br />
der großen Nachfrage für das Skippertraining werden wir im Sommer noch<br />
eine Woche einschieben! Ebenso ist noch ein Upgrade Kurs BFA FB2 auf<br />
BFA FB3 in Planung! Und ein Motorboot-Theoriekurs ist ebenfalls in Vorbereitung.<br />
Interessenten bitte bei Christian Lininger (c.lininger@linzag.at)<br />
melden.<br />
STAMMTISCH-INFO<br />
Unsere Stammtische erfreuen sich großer Beliebtheit, hier werden in<br />
zwangloser Atmosphäre Gedanken und Erfahrungen ausgetauscht, Seemannsgarn<br />
gesponnen und was halt sonst noch auf der Welt wichtig ist,<br />
besprochen.<br />
YCA Stammtisch OÖ Zentralraum (Leiter: Rudolf Hanke): Jeden 2. Mittwoch<br />
im Monat am 19.00 Uhr im Gasthaus „Bratwurstglöckerl“, Angerholzerweg<br />
38, 4020 Linz.<br />
YCA Stammtisch OÖ Mitte (Leiter: Wolf-Dieter Grimm, +43(0)676/6276399,<br />
wdgrimm@aon.at): Jeden 2. Freitag im Monat im Seglerstüberl bei Wolf-<br />
Dieter Grimm, Traunstraße 9, 4650 Edt bei Lambach.<br />
YCA Stammtisch OÖ Süd (Leiter: Erich Jansch, +43(0)664/4300711):<br />
Jeden 1. Samstag im Monat im Seglerstüberl bei Erich Jansch, Gmunder<br />
Straße 9 (Eingang Hafnergasse), 4861 Schörfling.<br />
YCA Stammtisch OÖ Nord (Leiter: Sieghart Liest): Die Benachrichtigungen<br />
über Termin und Ort erfolgen per SMS und sind auf der Homepage unter<br />
www.members.aon.at/crlipe abzufragen.<br />
YCA Stammtisch Bad Schallerbach (Leiter: Ralph Scholz): Jeden 3. Freitag<br />
im Monat in der Pizzeria Valentino, Trattnachzeile 1, 4701 Bad Schallerbach.<br />
Crew Tirol und Vorarlberg<br />
CLUBABENDE<br />
Volkshaus Reichenau / Cafe-Restaurant Pirmin<br />
Stubn, A-6020 Innsbruck, Radetzkystraße 47<br />
Crewabende in der Regel jeden 2. Donnerstag<br />
im Monat, ab <strong>2010</strong> um 19:30 Uhr<br />
Vorschau:<br />
Donnerstag, 08. <strong>04</strong>. <strong>2010</strong>: Vortrag: Ing.<br />
Harald Jäger „Abendteuer in der Antarktis“<br />
Donnerstag, 06. 05. <strong>2010</strong>: Vortrag: Ing. Gerd<br />
Kohler – „Norwegen“<br />
Freitag, 18. 06. <strong>2010</strong>: Sommerfest der Crew<br />
Juli und August – Sommerpause<br />
Veranstaltungen: Kochen auf See, dieser Kurs<br />
Crew-Commander<br />
Albert Plachl<br />
ist in Vorbereitung und wird bis zum Beginn der Segelsaison noch<br />
angeboten. Details und Anmeldungen bei: Albert Plachel, Laningerweg 1,<br />
A-6410 Telfs; Tel.: 0699/15267890, E.:albert.plachel@aon.at<br />
AUSBILDUNG<br />
GMDSS-Betriebszeugnis (SRC). Aussteller Royal Yachting Association<br />
London. Grundlagen der englischen Sprache in Wort und Schrift müssen<br />
vorhanden sein. Kurs und Prüfung an einem Wochenende.<br />
Details und Anmeldungen zu unserem Ausbildungsprogramm bei Yachtmeister<br />
Ernst Kocher, Tel. 0650/9063548<br />
Austria Cup <strong>2010</strong><br />
Der Austria Cup findet vom 09.05. bis 13.05.<strong>2010</strong> in Izola statt! Wer mit<br />
dem Sieger des Austria Cup 2009 als Crewmitglied dabei sein möchte, soll<br />
sich mit Karl FLORIAN unter 0664/6146147, karl.florian@aon.at in Verbindung<br />
setzen.<br />
Ich möchte Mitglied beim YCA werden!<br />
Ich bin<br />
m Vollmitglied m Familienmitglied m Jugendmitglied<br />
(Jugendmitglied = bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres)<br />
Ich möchte folgender YCA-Sektion angehören:<br />
m Motoryachtsport m Segelyachtsport<br />
Bitte schicken Sie mir Informationsmaterial zu!<br />
Name/Vorname: _______________________________________________<br />
Anschrift: _______________________________________________________<br />
Geb.-Dat.: ______________________ Beruf: ___________________________<br />
Telefon: _________________________ E-Mail: ___________________________<br />
Geworben von (Name): ________________________________________<br />
Mitgl.-Nr.: _______________________________________________________<br />
Unterschrift: _____________________________________________________<br />
www.yca.at<br />
Anmeldebon
yca-news<br />
85<br />
IN EIGENER SACHE<br />
Wir möchten unsere Mitglieder gerne auf die Möglichkeit hinweisen, uns<br />
Ihre Wünsche, Anregungen und Interessen mitzuteilen. Dadurch konnten wir<br />
bisher schon die Schwerpunkte kennenlernen und unser Veranstaltungsangebot<br />
wie Fotoseminar, Spleißkurs, Kochen auf See, anbieten.<br />
Crew kärnten<br />
CLUBABENDE<br />
YCA-Stammtisch Klagenfurt – Jeden Dienstag<br />
ab 19.00 Uhr im Gasthof Jerolitsch in Krumpendorf.<br />
THEORIEKURSE<br />
Wir organisieren bzw. vermitteln die erforderlichen<br />
Praxisausbildungen wie A Schein Praxiskurse,<br />
Meilentörns für FB2-3, Ausbildungstörns<br />
für FB2-3, Prüfungstörns für FB2-3, Funkprüfung,<br />
Spinnaker- und Gennakertraining, Skippertraining.<br />
Anfragen und Anmeldungen richten Sie<br />
bitte an: office@yca-crew-ktn.at oder telefonisch an Friedrich Abl<br />
(+43(0)664/2436871 – YCA-Crew Kärnten Ausbildungsreferat). Infos auch<br />
unter www.yca-crew-ktn.at.<br />
Crew tauern<br />
CLUBABENDE<br />
Jeweils monatlich – Veranstaltungsort: Veranstaltungssaal<br />
OPTIMUM in Kaprun. Die Einladungen<br />
ergehen wie immer persönlich an<br />
unsere Mitglieder.<br />
STAMMTISCHINFO<br />
Jeden ersten Sonntag/Monat ab 10 Uhr Gasthof<br />
Schett in Piesendorf-Fürth<br />
Crew-Commander<br />
Prov. Univ.-Ass.<br />
Dr. Jürgen Adlmannseder<br />
Crew-Commander<br />
Ing. Fritz Breitenstein<br />
THEORIEKURSE:<br />
Details aller unserer Veranstaltungen, Kurse und Törns finden Sie auf unserer<br />
Homepage www.crewtauern.at. Anmeldungen können gleichfalls direkt über<br />
diese Adresse vorgenommen werden.<br />
Yacht Club Austria<br />
The International Austrian Cruising Club<br />
www.yca.at<br />
CREW EISENERZ/Steiermark<br />
STAMMTISCHINFO<br />
Stammtisch Eisenerz, Leitung: Mike Hecker<br />
0664/3458529, Crewabend jeden 1. Donnerstag im Monat<br />
(Abweichungen werden angekündigt)<br />
um 18.00 Uhr im „GH zur alten Mühle“ 8790 Eisenerz,<br />
Hieflauerstraße 100.<br />
Stammtisch Leoben, Leitung: Angelika Gailberger<br />
0664/5344993, Crewabend jeden 3. Montag im Monat<br />
um 18.00 Uhr im „Schu-Des-Mani-Tu“, 8712 Niklasdorf<br />
bei Leoben, Leobnerstraße 42.<br />
Stammtisch Graz, Leitung: Ing. Manfred Mosing<br />
0664/9158910, Stammtisch jeden Donnerstag,<br />
Crewabend jeden 2. Donnerstag im Monat um 19.00 Uhr beim „Lindenwirt“<br />
8052 Graz, Peter Rosegger Straße 125.<br />
Ausbildung<br />
Für das Jahr <strong>2010</strong> sind sämtliche Kurse vom A-Schein bis zur FB3 Upgrade<br />
Prüfung geplant. Interessenten bitte bei Mike melden. Für das Skippertraining<br />
24.<strong>04</strong>.- 01.05.<strong>2010</strong> sind noch Plätze frei - Kostenbeitrag € 400,-<br />
LEIHSERVICE<br />
Bordapotheke: Die Leihgebühr beträgt € 5,– pro Woche (inkl. verbrauchtem<br />
Verbandsmaterial). Die Medikamente werden individuell nach Verbrauch<br />
berechnet. Seehandfunkgeräte: Die Leihgebühr beträgt € 5,– für ein Gerät<br />
pro Woche, Kaution € 150,–<br />
HERZLICH WILLKOMMEN AN BORD<br />
Ing. Mag. FH Gerhard Hecker, Wolfgang Wimmer, Anton Wagner<br />
Crew BAYERN<br />
Crew-Commander Dipl.-Päd. Barbara Lange-Hofmayer<br />
Waldinger Straße 28<br />
D-85084 Reichertshofen<br />
Mobil: +49/160/7358209<br />
Tel./Fax: +49/8453/8699<br />
E-Mail: langehofmayer@hotmail.com<br />
Crew Kroatien<br />
Crew-Commander<br />
Mike Hecker<br />
Crew-Commander<br />
Dipl.-Päd. Barbara<br />
Lange-Hofmayer<br />
STAMMTISCHINFO<br />
Jeden Sonntag ab 10.00 Uhr - Stammtisch in CAPTAINS CLUB, 51250 Novi<br />
Vinodolski, Obala Kneza Branimira 3<br />
Vorschau:<br />
17. - 18.07.<strong>2010</strong> Regata NOVI OPEN<br />
31.07. – 01.08.<strong>2010</strong> NOVLJANSKA REGATA (Optimist, Laser 4.7, Laser Radial,<br />
Laser)<br />
ÜBERGABE DES STEUERS IN DER CREW OBERÖSTERREICH<br />
Kürzlich fand die Generalversammlung der Crew Oberösterreich statt und Klaus Czap, der bisherige Crew-<br />
Commander übergab das Steuer an Gottfried Rieser. Klaus Czap kann auf eine 10jährige erfolgreiche Arbeitsperiode<br />
zurückblicken. Die Clubabende sind weit über den oberösterreichischen Raum hinaus bekannt und<br />
werden von vielen Seglern und Motorbootfahrern geschätzt. Der neue Crew-Commander Gottfried Rieser „Titzl“<br />
wie ihn seine Freunde nennen, stellt sein Engagement, seinen Ideenreichtum und seine Begeisterung seit einem<br />
Jahr als Generalsekretär des Yacht Club Austria bereits unter Beweis. Die Frage nach seinen Zielen lassen den<br />
frisch gebackenen Crew-Commander sprudeln: „Mit der Ausbildung steht und fällt unser Club, da dürfen wir<br />
nicht nachlassen, weiters sehe ich auch die Aktivierung unseres Clublebens in Oberösterreich als große Aufgabe!<br />
Und als Zukunftsorientierung unterstütze ich das Projekt „Train the Trainer“ mit aller Kraft.“
86<br />
oCEAN7 Regatta<br />
Alinghi round the world?<br />
Die Frage, welche neue Herausforderung Ernesto Bertarelli<br />
nach der Cup-Pleite für sein Alinghi-Team tatsächlich sucht,<br />
könnte mit dem Volvo Ocean Race eng verbunden sein. Glaubt<br />
man Gerüchten, ist der Schweizer am Wettrennen um die Welt<br />
durchaus interessiert, Sinn würde das Unternehmen allemal<br />
machen. Alinghi-Skipper Brad Butterworth hat die Auflage<br />
1989/90 – damals noch als Whitbread Race ausgeschrieben<br />
– siegreich beendet, hinzu kommt, dass den Eidgenossen Abu<br />
Dhabi aufgrund seiner Nähe zum Emirat Ras al Khaimah als<br />
Etappenziel logistisch gut in den Kram passen würde. Alinghi<br />
hatte das Emirat als Austragungsort für den 33. America’s Cup<br />
vorgesehen, gesegelt wurde allerdings vor Valencia.<br />
Comeback der golden girls?<br />
Keine Frage, Sylvia Vogl hat schon fröhlichere Zeiten erlebt.<br />
Seit gut einem Jahr plagt sich die 35-jährige Mattighofenerin<br />
mit ihrer schwer beleidigten Halswirbelsäule herum, ihre heurigen<br />
Regatta-Einsätze will die Oberösterreicherin aber nicht<br />
mehr mit Schmerztabletten möglich machen. Neben einer<br />
umfangreichen Therapie im LKH Salzburg soll chinesische<br />
Medizin Heilung garantieren, wann Vogl wieder ins 470er-<br />
Cockpit zurückkehrt, ist aber ebenso ungewiss wie die Frage,<br />
wer neben ihr Platz nimmt. Die so wichtige Integration von<br />
Neo-Vorschoterin Veronika Haid ist aufgrund der Therapie<br />
weiterhin auf Eis gelegt, spätestens 2011 beginnt aber das<br />
Rennen um die Olympiatickets.<br />
Sollte sich der Heilungsprozess<br />
noch weiter in<br />
die Länge ziehen, könnte ein<br />
Comeback von Carolina Flatscher<br />
die Lösung sein, zumindest eine<br />
Kennenlernphase wäre nicht von Nöten.<br />
Immerhin gewann das Duo<br />
bereits EM-Gold, siegte unter anderem<br />
bei den Klassikern vor Kiel<br />
und Palma und belegte bei den<br />
China-Spielen Rang acht.
NEWS REGATTA Revier 87<br />
Neue häfen, andere wege<br />
Das Volvo Ocean Race nimmt langsam aber doch Gestalt<br />
an. Was 2011 in Alicante beginnt, wird im Jahr der Olympischen<br />
Sommerspiele vor Galway enden, neben den drei<br />
ersten Etappen sind mittlerweile auch die beiden finalen<br />
Wege der Weltumsegler bekannt. Von Spanien geht es zunächst<br />
nach Kapstadt, wo die 11. Auflage des Hochseeklassikers<br />
am Kap der Guten Hoffnung erstmals pausiert. Anschließend<br />
wird Abu Dhabi angesteuert, von wo es nach<br />
China weitergeht. Auf dem 4.800 Seemeilen langen Weg<br />
nach Sanya wird wohl die Straße von Malakka aufgrund der<br />
starken Strömung und der leidigen Piraterie zur Schlüsselstelle.<br />
Auch das Ende der Weltrunde ist mittlerweile skizziert,<br />
über den Atlantik geht es zunächst nach Lissabon, von dort<br />
nach Lorient (FRA) und schließlich nach Galway. Offen ist hingegen<br />
die Teilnehmerfrage, drei Teams haben bis dato gemeldet,<br />
zumindest drei weitere sollen laut Veranstalter bereits fix<br />
zugesagt haben. Sicher ist jedenfalls, dass es einen neuen<br />
Sieger gibt: Die zuletzt erfolgreichen Ericsson-Schweden um<br />
Skipper Torben Grael haben ihren Rückzug aus dem Volvo<br />
Ocean Race-Business bereits im Vorjahr kund getan.<br />
Charter&Yacht 21.<strong>04</strong>.2009.qxp 21.<strong>04</strong>.2009 22:12 Seite 1<br />
DIE RICHTIGEN VERSICHERUNGEN<br />
YACHT&CHARTER<br />
VERSICHERUNG<br />
Charterversicherungen<br />
Skipper-Haftpflicht<br />
(Skipper-)Unfall<br />
Skipper-Rechtschutz<br />
Charter-Folgeschaden<br />
Charter-Kaution<br />
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RITTER<br />
AUS LEIDENSCHAFT<br />
Lassen sie uns den America’s Cup Ausgabe 33 vergessen, an Nummer 34 glauben<br />
und uns über die Gegenwart freuen. Der Österreich-Besuch der weltbesten Offshore-Segler,<br />
darunter die siegreiche AC-Achse, wäre ein durchaus guter Grund. Denn<br />
wenn die Cup-Gewinner erstmals gegeneinander antreten, steht auch<br />
das heimische AEZ RC44 Team Austria breitbeinig im Ring.<br />
Text: Dominic Marsano
90<br />
1<br />
Der kollektive Zweckoptimismus ist durchaus glaubhaft, ebenso<br />
das Versprechen, es würde nun alles besser werden. Denn<br />
ganz ehrlich, schlimmer als das, was sich in den vergangenen<br />
zweieinhalb Jahren hauptsächlich in den Gerichtssälen und<br />
nebensächlich in den gerade einmal 280 Wasserminuten abgespielt<br />
hat, kann es nicht mehr werden. Die 159-jährige Cup-<br />
Historie mag reich an Rechtsstreitigkeiten und gekränkten<br />
Eitelkeiten sein, mit derart groben Bandagen und astronomischer<br />
Finanzkraft wie dieses Mal wurde noch nie gerangelt.<br />
Zumindest eine halbe Milliarde Bares haben die beiden Streithähne<br />
Ernesto Bertarelli (SUI) und Lawrence Joseph Ellison<br />
in den 33. America’s Cup gebuttert, übrig geblieben ist ein<br />
Scherbenhaufen und zwei hoch gezüchtete Rennsemmeln, die<br />
in Zukunft wohl eher Staub denn Salzwasser abbekommen<br />
werden. 15 Jahre nach der letzten US-Niederlage kehrt die<br />
prestigeträchtige Silberkanne also wieder in die Staaten zurück,<br />
„Larry“ Ellison, mit einem Vermögen von 28 Milliarden Dollar<br />
die Nummer sechs auf der Forbes-Liste der Superreichen,<br />
hat die Schlacht für sich entschieden. Der 65-jährige New<br />
Yorker, der neben Segelyachten am liebsten Kampfjets pilotiert,<br />
hatte in seinem Team aber nicht nur die erfolgreicheren Rechtsanwälte,<br />
sondern ganz offenbar auch die besseren Segler. Neben<br />
dem Australier James Spithill, der das Steuerrad des siegreichen<br />
Ami-Tris souverän in Händen hielt, trifft das vor allem<br />
auf Russell Coutts zu.<br />
Nach dem erfolgreichen Valencia-Trip kehren die Macher von<br />
BMW Oracle Racing nun wieder in die RC44-Szene heim. Der<br />
Umstand, dass Spithill im Rahmen der Championship-Tour<br />
<strong>2010</strong> für das slowenische Ceeref Syndikat in den Ring steigt,<br />
bringt neue Würze ins Spiel und Österreich weltweit ins Bild.<br />
Denn die erste Auseinandersetzung der BMW Oracle-Powerachse<br />
spielt sich erfreulicherweise im heimischen Salzkammergut<br />
ab.<br />
Die Champions-League vor der Haustür<br />
Der Traunsee und Gmunden haben, was Barcelona, aber auch<br />
Danzig ganz offenbar fehlt. Anders ist es nicht zu erklären, dass<br />
die Oberösterreicher bereits zum dritten Mal in den Tourkalender<br />
aufgenommen wurden und einmal mehr weit höher<br />
eingeschätzte Bewerber ausgekontert haben. Die erfolgreiche<br />
Rezeptur aus Gastfreundschaft und Charme, mit einer exzellenten<br />
Eventkultur kombiniert und einer herrlich kitschigen<br />
Bilderbuchkulisse gewürzt, hat die Schwanen-Stadt neben<br />
Dubai mittlerweile zum Tourklassiker gemacht. Schenkt man<br />
den Offshore-Legenden Glauben, kommt die seglerische Herausforderung<br />
auf einem Binnensee als zusätzlicher Reiz hinzu<br />
– mit einem Wort, der Traunsee hat es den weltbesten Seglern<br />
ganz offenbar angetan. Womit großes Kino nicht nur angesagt,<br />
sondern definitiv auch garantiert ist. Aufgrund der Konkurrenz<br />
und dessen, was sich beim Saisonauftakt vor Dubai abgespielt<br />
hat, müssen sich selbst Coutts und Spithill warm anziehen.<br />
Neben AC- und Volvo Ocean-Veteran Paul Cayard, der auf<br />
dem russischen Syndikat Kathusa Regie führt, zählt auch Ray<br />
Davies zu den Big Playern im internationalen Offshore-Business.<br />
Seit der vergangenen Saison im niederländischen
REGATTA<br />
91<br />
No-Way-Back-Team am Dirigentenpult, kann der Neuseeländer<br />
auf eine bärenstarke Truppe zurückgreifen, 49er-Olympiasieger<br />
Martin Kirketerp Isben ist nur einer von zahlreichen<br />
klingenden Namen. Auch der Pole Karol Jablonski (Team<br />
Organika) genießt seit seinem frechen AC-Debüt von 2007<br />
einen hervorragenden Ruf, von Altmeister Luis Doreste, immerhin<br />
Doppel-Olympiasieger und aktuell Taktiker von Islas<br />
Canarias Puerto Calero (ESP), ganz zu Schweigen. Das Niveau<br />
in der Liga der charismatischen Segellegenden ist in der Tat<br />
beeindruckend, mit dem dreifachen AC-Teilnehmer Terry<br />
Hutchinson der beim schwedischen Artemis-Team unterschrieb,<br />
ist sie um einen dicken Fisch reicher. Der US-Profi,<br />
2008 TP52-Weltmeister und zuletzt als Taktiker bei Emirates-<br />
Team New Zealand unter Vertrag, zündete gleich beim Tourstart<br />
am Persischen Golf eine mächtige Rakete. Hutchinson<br />
steuerte im Duell Boot gegen Boot auf Rang drei und beendete<br />
das Fleet Race an zweiter Position, womit Artemis im<br />
Overall-Ranking der Al Maktoum Trophy die Nase vorne<br />
hatte. Hinter der Verpflichtung des Amerikaners steckt der<br />
schwedische Industrielle Torbjörn Törnqvist, der sein Geld mit<br />
russischem Öl verdient und leidenschaftlicher Segler ist.<br />
Ceeref-Boss Igor Lah teilt diese Leidenschaft, der angeblich<br />
viertreichste Slowene steht im Fleet Race ebenso am Steuer<br />
wie Törnqvist oder Ellison. Profis wie Coutts, Spithill, Cayard,<br />
Jablonski oder Hutchinson dürfen nur während der Match<br />
Race-Serie am Rad drehen, während der Flottenrennen spielen<br />
sie die taktische Geige. Die Punkte aus Match- und Fleet-<br />
Race werden addiert und ergeben den jeweiligen Gesamtsieger,<br />
die Austragung eines Langstreckenrennens ist für Veranstalter<br />
nicht mehr verpflichtend, aber erlaubt. So lauten die Regeln<br />
der RC44 Championship-Tour, die 2007 von Russell Coutts<br />
ins Leben gerufen wurde und aufgrund ihrer Besetzung längst<br />
als kleiner Bruder des America’s Cup durchgeht. Dass in dieser<br />
Oberliga mit dem AEZ RC44 Team Austria auch eine heimische<br />
Truppe mitspielt, bleibt genial, mit dem bestandenen<br />
Elchtest kommt ein sensationeller Aspekt hinzu.<br />
2<br />
3<br />
1 Volle Fahrt voraus. Der erfolgreiche Saisonstart lässt für das Heimspiel<br />
auf dem Traunsee einiges erwarten.<br />
2 infight. Im Sekundentakt passieren die Karbonmonster die Ziellinie.<br />
3 handarbeit. Jeder Handgriff muss sitzen.<br />
4 Knochenjob. Am Bug ist Stehvermögen gefragt.<br />
4<br />
Links<br />
www.rc44.at www.rc44.com www.profs.at
92<br />
1<br />
Aufstand der Zwerge<br />
Beim Saisonfinale, wie der heurige Ankick vor Dubai gesegelt,<br />
kamen die besonnenen Gemüter erstmals in Wallungen. Behielt<br />
man während der Debütsaison mit berechtigtem Understatement<br />
noch bewusst die Füße am Boden, schwappte die Yes we<br />
can-Welle mit zwei souveränen Tagessiegen beim Finale so<br />
richtig über. Die Freude und enorme Befriedigung, den Giganten<br />
zumindest phasenweise die Schneid abzukaufen, war spürbar<br />
und berechtigt. Denn Fakt ist, dass Christian Binder, Rene<br />
Mangold und Co. die einzigen Amateure in der RC44-Szene<br />
sind und im Unterschied zu den anderen in ihrer Arbeitszeit<br />
nicht segeln. Der Einstieg von AEZ und die Treue langjähriger<br />
Partner ermöglicht den Österreichern eine langfristigere Planung,<br />
die Teilnahme an der kompletten Tour ist mit einem<br />
Budget von knapp 300.000 Euro garantiert. Damit haben die<br />
Austro-Segler um zwei Drittel weniger als der Durchschnitt<br />
auf der Kante, der Abstand zur Spitze ist mit gut und gerne<br />
einer Million beziffert. Entsprechend unterschiedlich verliefen<br />
die Saisonvorbereitung und das jeweilige Aufrüstungsprogramm.<br />
Während einige Teams gleich in Dubai überwinterten<br />
und nebenbei 30 Wassertage abspulten, brachte sich die heimische<br />
Equipe bei Eis und Schnee konditionell in Form. Am<br />
Materialsektor waren eigens aus Neuseeland importierte Karbonfaserlatten<br />
die größte Errungenschaft. Angesichts dieser<br />
Begleiterscheinung war man im Februar skeptisch, an das vorangegangenen<br />
Dubai-Hoch anknüpfen zu können. Berechtigte<br />
Sorgenfalten, die aber gleich nach dem ersten Tag vom Tisch<br />
gewischt wurden. In den Match Race-Entscheidungen gewann<br />
man 60 % der Starts und konnte nahezu jedes Duell bis zum<br />
Schluss offen halten, mit den Siegen über Artemis und Igor<br />
Lah’s Ceeref Team fuhr man auch Zählbares ein. Zweifelsohne,<br />
dieser Erfolg kann dem Ego nie schaden, viel wichtiger als die<br />
ruhmreichen Punkte war Trainer Alfred Pelinka, aber die Erkenntnis,<br />
im Duell eins gegen eins den Größten deutlich näher<br />
gekommen zu sein. „In anderen Breiten wird das Match Race-<br />
Segeln bereits im Teenageralter trainiert, bei uns wurde und<br />
wird diese Entwicklung bisher leider sträflich vernachlässigt.“<br />
Die anfänglichen Watschen fielen entsprechend kräftig aus,<br />
mittlerweile kann sich die AEZ-Truppe aber auch in dieser<br />
Disziplin behaupten.<br />
„Wir treten gegen die besten Match Racer der Gegenwart an,<br />
die Rollen sind klar“, vergleicht Christian Binder die Ausgangsposition<br />
mit dem Kampf Davids gegen Goliath. „Wir können<br />
in den jeweiligen Match Race-Entscheidungen mittlerweile<br />
Punkte einfahren, trotzdem gebührt uns im Normalfall die rote<br />
Laterne. Wir können nicht in einem Jahr aufholen, was uns von<br />
der Pike auf fehlt, aber wir versuchen konsequent daran zu<br />
arbeiten.“ Werden die 14 m langen und mit 300 Quadratmetern<br />
Segelfläche hoch gezüchteten Karbonmonster im Rudel<br />
von der Leine gelassen, sieht die Sache freilich anders aus.<br />
Rene Mangold, der das 3,5 Tonnen leichte Baby bei den Up &<br />
Down Kursen pilotiert, nennt den Anschluss ans Mittelfeld als<br />
langfristiges Ziel. Ein Unterfangen, das schwierig, aber mittlerweile<br />
realistisch erscheint. Beim Dubai-Rennen steuerte der<br />
1
REGATTA<br />
93<br />
Burgenländer, der sich mit Profs-Eigentümer Christian<br />
Feichtinger die Eignerrolle teilt, in neun Wettfahrten zweimal<br />
aufs Podest und unterstrich mit den Rängen vier, fünf und sechs<br />
die teaminterne Marschrichtung. „Wir sind aufgrund der hohen<br />
Qualität auf Fehler der Konkurrenz angewiesen und diese<br />
passieren auch. An einem guten Tag können wir sie nützen,<br />
dafür muss bei uns aber jeder Handgriff sitzen und auch wirklich<br />
alles passen. In der Regel sind alle Boote innerhalb von 20<br />
Sekunden im Ziel, das sagt über die enorme Dichte alles<br />
aus.“<br />
In Sachen Fleet Race kehrte das AEZ RC44 Team Austria mit<br />
Rang sieben vom Persischen Golf wieder, auf Platz fünf fehlten<br />
vier Punkte. Die rote Laterne fasste diesmal das BMW Oracle<br />
Racing Team aus, und das, obwohl sich der beim AC verweilende<br />
Coutts von Landsmann und Shootingstar Adam Minoprio<br />
würdig vertreten ließ. Der 25-jährige Neuseeländer ist<br />
aktueller Match Race-Weltmeister und führt auch die gegenwärtige<br />
Weltrangliste in dieser Disziplin an.<br />
We love to entertain you<br />
Angesichts dieser Vorboten ist die Vorfreude auf den Heimevent,<br />
der von 29. April bis 4. Mai vor der Gmundner Esplanade<br />
zelebriert wird, doppelt groß. Zeigen sich Wind und Wetter<br />
günstig und erwischen die Österreicher eine gute Woche, ist<br />
das Volksfest am Fuße des Traunsteins garantiert, ein Spektakel<br />
wird das Ganze aber in jeden Fall. Dafür bürgen die sensationelle<br />
Besetzung, eine moderne wie überaus schnittige Einheitsklasse<br />
und nicht zuletzt der erstmalige Ringkampf der aktuellen<br />
AC-Champs. Womit sich unterm Strich neben den Segelfans<br />
auch der Tourismus und die Wirtschaft freudig die Hände<br />
reiben dürfen. Feichtinger, der den Österreich-Event managt,<br />
bürgt für Qualität, damit hat er sich die Latte selber sehr hoch<br />
gelegt. Um entsprechend gerüstet zu sein, holte sich der Agenturchef<br />
und Segelfreak mit Peter Farbowski einen geschäftsführenden<br />
Partner ins Boot. Dem Gmundner, der in der Segelszene<br />
als Aktiver immer wieder seine Spuren hinterlässt,<br />
stehen im Mai und Juni acht Wochen purer Stress ins Haus,<br />
denn rund um den RC44 Austria Cup sind ein Klassiker und<br />
immer wieder Leckerbissen eingebaut. Die Allianz Traunseewoche<br />
gehört längst zum guten Ton und es vergeht kaum eine<br />
Saison ohne eine Welt- oder Europameisterschaften. Der maritime<br />
Hochbetrieb zwischen Gmunden und Ebensee bringt<br />
knapp 10.000 zusätzliche Nächtigungen, die Bilder des Events<br />
gehen um die ganze Welt. Die Zuschauer werden durch die<br />
ufernahen Kurse und einen Lifekommentar bei freiem Eintritt<br />
bestens unterhalten, zudem gibt es tolle Incentiv-Pakete<br />
(www.rc44.at), die sich jeder Segelnarr nur allzu gerne wünscht.<br />
Das Dabeisein zahlt sich in jedem Fall aus, sportlich wird noch<br />
ein Extrazuckerl geboten: Denn anders als in Dubai wird am<br />
Traunsee sehr wohl eine Langstrecke abgehalten. Der City of<br />
Gmunden Grand Prix wird neben dem Match- und Fleet-<br />
Race als dritte Entscheidung prämiert. „Im Prinzip ist alles<br />
angerichtet und die gute Leistung von Dubai wird die Leute<br />
hoffentlich motivieren, für unsere Burschen die Daumen zu<br />
drücken. Der sportliche Heimvorteil ist im dritten Jahr wohl<br />
endgültig Geschichte, der emotionale ist der, auf den wir uns<br />
alle sehr freuen.“<br />
1 Szenenwechsel. Nach der Skyline von<br />
Dubai wartet auf die RC44-Klasse die malerische<br />
Kulisse des Traunsees.<br />
Yachtcharter<br />
Yachtinvest<br />
Yachtservice<br />
Verkauf<br />
Ausbildung<br />
RC44 Austria cup, gmunden<br />
29. April Match Race (11.30) • Sailing in the City, Gmundner Esplanade (10.00–17.00)<br />
30. April Match Race (11.30) • Sailing in the City, Gmundner Esplanade (10.00–17.00)<br />
1. Mai Match Race (Reserve Tag) bzw. Practice Race Fleet (11:30) • City of Gmunden<br />
Grand Prix (13.00) • Sailing in the City, Gmundner Esplanade (10.00–17.00)<br />
2.–4. Mai Fleet Race (11.30) • Sailing in the City, Gmundner Esplanade (10.00–17.00)<br />
Siegerehrung: <strong>04</strong>. Mai (ca. 15.00)<br />
RC44 Championship tour <strong>2010</strong><br />
22.–27. Feb. Al Maktoum Sailing Trophy, Dubai/VAE,<br />
29. April–4. Mai RC44 Austria Cup, Traunsee/AUT,<br />
8.–13. Juni RC44 Copenhagen Cup, Kopenhagen/DEN ,<br />
27. Juli–1. Aug. RC44 Valencia Cup, Valencia/ESP,<br />
11.–16. Okt. RC44 World Championships, Puerto Calero/ESP,<br />
07.–12. Dez. tbd., Arabische Emirate<br />
A-4111 Walding, Überlendnerstrasse 24a<br />
Tel. ++43 7234 84545<br />
Fax ++43 7234 85545<br />
office@yachting2000.at<br />
eigene Stützpunkte in Kroatien:<br />
Marina Dalmacija, Bibinje Sukošan<br />
Marina Mandalina, Šibenik<br />
www.yachting2000.at
94<br />
zwei regatten<br />
für europa<br />
Vom 9. bis 13. Mai herrscht in der Adria Hochbetrieb auf österreichisch. Während vor der Marina Izola<br />
in Slowenien der Yacht Club Austria seine Alpe Adria Sailing Week AASW mit dem Austria Cup<br />
veranstaltet, findet zeitgleich mit Start im kroatischen Murter die Adriatic Sailing Week ASW statt.<br />
Text und Fotos: www.gindlfoto.at<br />
AASW: Europäisch, sportlich, gemütlich<br />
Die Alpe Adria Sailing Week AASW mit dem traditionsreichen<br />
Austria Cup des Yacht Club Austria wird mehr und mehr zur<br />
Länder verbindenden Veranstaltung im Raum Österreich,<br />
Italien, Slowenien und Deutschland. Wer <strong>2010</strong> dabei sein will,<br />
muss sich beeilen. Fast alle Kategorien sind bereits sehr gut<br />
gebucht.<br />
Motor hinter dem Regatta-Ereignis ist die Crew Kärnten des<br />
YCA und hier wiederum ganz vorne der Klagenfurter Fritz Abl.<br />
Er sagt: „Grundidee ist der Alpe-Adria-Gedanke, eine große<br />
Hochsee-Regatta mit weitreichender europäischer Beteiligung<br />
durchzuführen. Jeder einzelne Teilnehmer ist persönlich wichtig.<br />
Die Segler nehmen Urlaub, um dabei zu sein, deshalb<br />
müssen wir eine Atmosphäre schaffen, in der sich jeder einzelne<br />
rundum wohl fühlt. Nicht nur auf See, sondern auch bei<br />
allen darüber hinaus gehenden Aktivitäten. Sportliche Höhepunkte<br />
sind genauso wichtig wie Geselligkeit und ein perfekter<br />
Rahmen“.<br />
Die Marina Izola wurde vom YCA gewählt, weil sie eine europareife<br />
Anlage bietet, die alle Wünsche erfüllt. Abl: „Hier stimmt<br />
die Infrastruktur, die Tourismusschule Izola sorgt für das optimale<br />
Catering und erlaubt dem YCA obendrein, seine kulinarischen<br />
Spezialitätenabende in Eigenregie durchzuführen“.<br />
Besonders erfreut ist die YCA-Crew Kärnten, dass die<br />
Jeanneau-Einheitsklasse, in der der Austria Cup ausgesegelt<br />
wird, praktisch restlos ausgebucht ist. Anmeldungen für die<br />
einzelnen Klassen sind bis zum Veranstaltungsbeginn möglich.<br />
Selbst aus St. Petersburg gab es bereits eine Anfrage.<br />
AASW in der Marina Izola vom 9. bis 13. Mai <strong>2010</strong>.<br />
www.yca-crew-ktn.at
REGATTA<br />
95<br />
ASW: Klasse statt Masse<br />
Zeitgleich mit der AASW findet etwas weiter südlich die<br />
Adriatic Sailing Week ASW statt. Von André Leers ins Leben<br />
gerufen, wird diese Veranstaltung heuer erstmals von der Salzburger<br />
Top-Agentur Eventery betreut. Gesegelt wird mit First<br />
45 in einer High-Performance-Einheitsklasse.<br />
Diese extrem sportlichen Yachten bieten in höchstem Maße<br />
französischen Lebensstil dank ihres hervorragenden Designs<br />
und ihrer perfekten Ausstattung. Umgehende Anmeldung ist<br />
dringend geboten, denn es stehen nur noch drei Schiffe in der<br />
Einheitsklasse zur Verfügung.<br />
Gestartet wird die ASW in Murter mit dem Welcome-Dinner.<br />
Tagsüber wird hart gesegelt, abends kulinarisch genossen und<br />
Social Networking betrieben. Ein zehnköpfiges ASW-Betreuungsteam<br />
wird vor Ort dafür sorgen, dass keine Wünsche offen<br />
bleiben.<br />
ASW mit Start in Murter, Etappen in Piskera und Sibenik vom<br />
9. bis 13. Mai, www.eventery.com, www.sailing-week.com<br />
1<br />
2<br />
maxmarine<br />
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96<br />
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Österreichs größte Seefahrtsbuchhandlung<br />
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PIRATEN<br />
UND MEUTERER<br />
In der Gegenwart sind Piraten wieder auf bedrohliche Weise in den Blickpunkt der Öffentlichkeit<br />
gelangt. Die modernen Piraten zeigen aber entgegen den romantischen und teilweise heroisierten<br />
Seeräubern oder Meuterern der Geschichte und Literatur ein wesentlich düsteres Bild. Grund genug,<br />
um die spannenden Geschichten der oft liebenswerten Freibeuter genauso wie wissenswerte<br />
Informationen über ihre heutigen Nachfolger in Form von lesenswerten Büchern mit an Bord zu holen.<br />
Wiese, Eigel<br />
Piraterie<br />
Neue Dimensionen<br />
eines alten Phänomens<br />
Köhler Verlagsgruppe ·<br />
200 Seiten · 16 x 24 cm ·<br />
zahlreiche SW- und<br />
Farbabbildungen · Hardcover ·<br />
Februar <strong>2010</strong> · 25,60 Euro<br />
In diesem Buch, das sich mit der<br />
wachsenden Problematik der modernen Piraterie befasst, werden<br />
unter Zuhilfenahme historisch belegter Berichte die Aktivitäten<br />
der Seeräuber vor der Küste Somalias, aber auch der<br />
weniger bekannten Piratenzentren wie Nigeria und Südamerika<br />
durchleuchtet. Des weiteren geht es um mögliche Lösungswege,<br />
um diesem bedrohlichen Trend Herr zu werden.<br />
Um die Tatsachentreue zu unterstreichen, kommen Mitarbeiter<br />
des eigens gegründeten Büros zur Pirateriebekämpfung,<br />
betroffene Reeder und Besatzungsmitglieder von Schiffen zu<br />
Wort, die von Piratenüberfällen betroffen waren.<br />
Robert Louis Stevenson<br />
Die Schatzinsel<br />
Verlag Diogenes<br />
kartoniert · broschiert ·<br />
10,20 Euro<br />
Robert Louis Stevenson lieferte mit<br />
diesem Werk ein Stück Weltliteratur<br />
ab, das wohl das Bild der historischen<br />
Seeräuber mehr beeinflusst hat als<br />
alle anderen Bücher. Namen wie<br />
Billy Bones, Long John Silver und<br />
Blind Pew beschwören eine abenteuerliche<br />
Geschichte herauf, die, ausgehend vom England des 18.<br />
Jahrhunderts, an Bord der Hispaniola zu der namensgebenden<br />
Schatzinsel führt und dort ihren dramatischen Höhepunkt<br />
findet. Manchmal wurde Stevensons Schatzinsel zu Unrecht als<br />
naive Abenteuergeschichte für Kinder abgetan. In Wirklichkeit<br />
verbirgt sich in der Erzählung genauso wie bei ihrem charismatischen<br />
Bösewicht Silver wesentlich mehr, als auf den ersten<br />
Blick ersichtlich ist. Dieses Buch sollte in keiner Bordbibliothek<br />
fehlen.
BÜCHER<br />
97<br />
Björn Larson<br />
Long John Silver<br />
Verlag Berlin · 480 Seiten ·<br />
kartoniert · 2009 ·<br />
12,30 Euro<br />
Hat man die Schatzinsel von Robert<br />
Louis Stevenson gelesen, ist es fast<br />
Pflicht, sich auch dem Werk von<br />
Björn Larson zu widmen. Sollte<br />
Long John Silver das erste Buch dieser<br />
Thematik sein, wird man automatisch<br />
das Ursprungswerk als Notwendigkeit<br />
ansehen. Björn Larson beschreibt den Werdegang des<br />
berüchtigten Piraten Long John Silver so detailliert und einfühlsam,<br />
dass der Leser Verständnis und Sympathie für den zwiespältigen<br />
Seeräuber entwickelt. Wie beiläufig wird auch ein Einblick<br />
in die damalige Gesellschaft, die verabscheuungswürdigen Praktiken<br />
des Sklavenhandels und die Beweggründe der Hauptperson<br />
John Silver gegeben. Larson gelingt es spielerisch, exakte Recherche<br />
mit köstlicher Phantasie so geschickt zu verbinden, dass die<br />
Brücke zwischen spannendem Roman und historischer Fachliteratur<br />
mühelos geschlagen wird.<br />
Caroline Alexander<br />
Die Bounty<br />
Berlin Verlag · 20<strong>04</strong><br />
Gebunden · zahlreiche Abbildungen<br />
und Karten · 30,70 Euro<br />
Um die berühmte Meuterei auf der<br />
Bounty ranken sich so viele Mythen,<br />
dass die ganze Geschichte manchmal<br />
schon als rein erfundene Roman-<br />
und Filmhandlung erscheint.<br />
Alleine an den unterschiedlichen Verfilmungen kann<br />
ein Trend erkannt werden, dass man sich dem Thema aus den<br />
verschiedensten Blickwinkeln nähern kann. Caroline Alexander<br />
kümmert sich in diesem mitreißenden Buch um eine Richtigstellung<br />
der historischen Ereignisse.<br />
In spannender Erzählart werden die Hintergründe, Auslöser und<br />
Abläufe der Auflehnung an Bord der HMS Bounty ausgebreitet<br />
und den Beteiligten im Nachhinein die richtigen Rollen zugewiesen.<br />
In diesem Werk gewährt Caroline Alexander den Protagonisten<br />
der legendären Meuterei auf der Bounty erstmals in<br />
der Geschichte eine gerechte und fundierte Darstellung der<br />
Vorkommnisse.<br />
Gene Hackman, Daniel Lenihan<br />
Jacks Rache<br />
Verlag Heyne · 2002 · 511 Seiten · 9,20 Euro<br />
Jacks Rache ist ein richtiger Abenteuer-Roman und erzählt die Metamorphose<br />
des Sohnes aus einfachen Verhältnissen zum gefürchteten Piraten. Die<br />
Mischung besteht aus der Andeutung einer Liebesgeschichte, einer Portion<br />
nautischem Wagemut und der Vergeltung von Untaten der Herrscher in<br />
einem klassischen Showdown mit Pulverdampf. Gelegentlich flackern aber<br />
auch kritische Themen wie Gleichberechtigung und Umgang mit Naturvölkern<br />
auf. Das Buch ist spannend und hätte es wohl auch so in die Bücherregale<br />
der an der Thematik interessierten Leser geschafft. Erwähnenswert ist allerdings, dass der<br />
Autor des Werkes der berühmte Oscar- und Golden Globe-ausgezeichnete Hollywoodschauspieler<br />
Gene Hackman ist, der an und für sich nicht als Darsteller in klassischen Piratenfilmen bekannt ist.<br />
Hier beweist der Star, dass er offensichtlich auch andere Qualitäten als die Schauspielerei besitzt,<br />
denn das Buch ist wirklich spannend und gut geschrieben.<br />
CHARTER - SERVICE - SALES<br />
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www.phoenixyachting.com
98<br />
Inserentenverzeichnis<br />
5 Adria Yacht Center AYC<br />
www.ayc.at<br />
U2 AEZ Leichtmetall-Räder GmbH<br />
www.aez-wheels.com<br />
81 AMS Yachtcharter<br />
www.ams-yachting.de<br />
11 Boote Feichtner<br />
www.bootefeichtner.at<br />
96 Freytag & Berndt<br />
www.freytagberndt.at<br />
81 Inschallah Sailing Team<br />
www.inschallah-sailing-team.at<br />
49 Intersport Yachting Kretschmann<br />
www.yachting-velden.com<br />
U4 Jaguar Österreich<br />
www.jaguar.at<br />
63 Marinno maritime Innovationen GmbH & Co KG<br />
www.marinno.com<br />
9 Mastervolt/Doma GmbH<br />
www.doma.at<br />
47 MaxMarine GmbH/Jeanneau<br />
www.maxmarine.at<br />
95 MaxMarine GmbH/Jeanneau<br />
www.maxmarine.at<br />
81 Werner Ober GmbH Yachtelektronik<br />
www.yachtelektronik.at<br />
65 Palmetshofer Nautic<br />
www.palmetshofer-nautic.at<br />
79 Pantaenius Yachtversicherungen<br />
www.pantaenius.com<br />
97 Phoenix Yachting<br />
www.phoenixyachting.com<br />
27 Boote Riedl<br />
www.boote-riedl.at<br />
19 Steyr Motors GmbH<br />
www.steyr-motors.com<br />
39 Suntours<br />
www.suntours.at<br />
21 UK-Halsey Austria Thomas Pehn GmbH<br />
www.uk-sails.at<br />
81 Wimmer Yachting<br />
www.wimmer-yachting.at<br />
81 Yacht-Probleme<br />
93 Yachting 2000<br />
www.yachting2000.at<br />
87 Yacht-Pool Versicherungs-Service GmbH<br />
www.yacht-pool.com<br />
Impressum<br />
Medieninhaber/Herausgeber/Verleger:<br />
Satz- und Druck-Team GmbH | Feschnigstraße 232 | A-9020 Klagenfurt | +43(0)463/4619025<br />
www.ocean7.at | redaktion@ocean7.at | office@ocean7.at<br />
Firmenbuchnummer 105347 y | Landesgericht Klagenfurt | UID ATU 25773801<br />
Anwendbare Vorschrift: Österreichische Gewerbeordnung,<br />
Mediengesetz (www.ris.bka.gv.at)<br />
Redaktion:<br />
ART-Direktorin:<br />
MITARBEITer dieser ausgabe:<br />
Produktionsleitung:<br />
Produktion:<br />
Magazin-konzeption:<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG:<br />
LEITUNG ANZEIGEN:<br />
Abo-Bestellung:<br />
Thomas D. Dobernigg, Harry Huber,<br />
Dominic Marsano, Gernot Weiler<br />
Catharina Pichler<br />
Klaus Czap (Kapitän Metaxa), Georg Gindl (Gindlfoto), Rainer<br />
Herzog, Detlef Jens, Dr. Reinhard Kikinger, Conny Schifter,<br />
Verena Schneider, Alexandra Schöler-Haring (OCEAN WOMAN),<br />
Sandra Stibor-Milovcic, Osvaldo Escobar Torres, Daniel Wälti<br />
Satz- und Druckteam (Catharina Pichler)<br />
Feschnigstraße 232, A-9020 Klagenfurt<br />
Horst Juan, Catharina Pichler<br />
Thomas D. Dobernigg<br />
Thomas D. Dobernigg<br />
Patrick Faber<br />
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Verantwortlich für YCA-Mitteilungen<br />
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Geschäftsführer: Wolfgang Forobosko<br />
<strong>OCEAN7</strong> steht im Alleineigentum von<br />
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Grundlegende Richtung: <strong>OCEAN7</strong> ist ein Magazin,<br />
das sich an yachtsportinteressierte Österreicher richtet.
0 2 / 2 0 1 3 M ä r z / A p r i l 4 , 5 0 E U R<br />
0 1 / 2 0 1 3 J ä n n e r / F e b r u a r 4 , 5 0 E U R<br />
0 3 / 2 0 1 3 M a i / J u n i 4 , 5 0 E U R<br />
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FRÜHSTÜCK<br />
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P. b. b. Verlagsort: 9020 Klagenfurt am Wörthersee · 12Z<strong>03</strong>9473 M<br />
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5.0 V8 Supercharged, 510 PS). Symbolfoto.