blickpunkt - Ausgabe 2/2016
Magazin zur Kultur, Geschichte und Freizeit im Westmünsterland Magazin zur Kultur, Geschichte und Freizeit im Westmünsterland
Aus dem Inhalt Freizeitgestaltung Der »Baumberger Ludgerusweg« »Heimat im Wandel der Zeit« – Teil 8 Die Coesfelder Jakobikirche Geschichte und Geschichtliches Das Haus von Croy: Vom Landesherrn zum Bürger April 2016 blickpunkt Magazin zur Kultur, Geschichte und Freizeit im Westmünsterland 1
- Seite 2: Inhalt Vorwort 5 Freizeitgestaltung
- Seite 6: KAPITEL 1 FREIZEITGESTALTUNG Der »
- Seite 10: Ortskern von Havixbeck, im Hintergr
- Seite 14: chen wir die Umflut der Berkel, seh
- Seite 18: KAPITEL 2 HEIMAT IM WANDEL DER ZEIT
- Seite 22: »Mit Tradition die bleibenden Akze
- Seite 26: den Kursen abzusprechen. Die Kurse
- Seite 30: Der besondere Dank der Mitglieder d
- Seite 34: KAPITEL 4 GESCHICHTE UND GESCHICHTL
- Seite 38: Schlossruine 1945 Das herzogliche S
- Seite 42: Erinnerung an eine Hochzeit im Haus
- Seite 46: Mit der ambulanten Rehabilitation S
Aus dem Inhalt<br />
Freizeitgestaltung<br />
Der »Baumberger Ludgerusweg«<br />
»Heimat im Wandel der<br />
Zeit« – Teil 8<br />
Die Coesfelder Jakobikirche<br />
Geschichte<br />
und Geschichtliches<br />
Das Haus von Croy:<br />
Vom Landesherrn zum<br />
Bürger<br />
April <strong>2016</strong><br />
<strong>blickpunkt</strong><br />
Magazin zur Kultur, Geschichte und<br />
Freizeit im Westmünsterland<br />
1
Inhalt<br />
Vorwort<br />
5<br />
Freizeitgestaltung –<br />
Der »Baumberger Ludgerusweg«<br />
6<br />
Heimat im Wandel der Zeit –<br />
Die Coesfelder Jakobikirche<br />
18<br />
Erlebenswertes –<br />
Autos, Innovation und Musik –<br />
Kommen Sie nach Coesfeld!<br />
28<br />
Geschichte und Geschichtliches –<br />
Die Herzöge von Croy und<br />
die Stadt Dülmen 1802 bis 1918:<br />
Vom Landesherrn zum Bürger<br />
34<br />
Frühlingshafte Allee bei<br />
Burg Vischering
Vorwort<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
die Überlieferung besagt, dass sich am 13. Mai<br />
1940 in der Nähe des Schweizer Ortes Waldenburg<br />
ein Wunder ereignet haben soll. Die<br />
Bürger der Schweiz befürchteten zu diesem<br />
Zeitpunkt, dass auch ihr Land ein Opfer des<br />
Eroberungshungers der Nationalsozialisten<br />
werden könnte. Die Wehrmacht hatte Polen,<br />
Dänemark und Norwegen bereits unterworfen.<br />
Der Westfeldzug war in vollem Gange.<br />
An dem besagten Tag soll sich Folgendes<br />
ereignet haben: Über dem Ort erschien<br />
plötzlich eine große, blendend hell leuchtende<br />
Hand am Himmel. Die Bewohner erkannten<br />
sie sofort als die schützende Hand ihres Landespatrons<br />
Bruder Klaus. Sie verstanden es<br />
als himmlisches Zeichen des Schutzes, und<br />
tatsächlich blieb die Schweiz vom Krieg<br />
verschont.<br />
Diese Geschichte ist vermutlich nur wenigen<br />
bekannt. Auch die Person des »Bruder<br />
Klaus«, mit richtigem Namen Nikolaus von<br />
Flüe, ist in unserer Region eher unbekannt –<br />
zumindest im direkten Vergleich mit dem<br />
»Apostel der Franken und Sachsen«, dem heiligen<br />
Ludger. Nun bietet sich für Interessierte<br />
und Freunde des Wanderns die Möglichkeit,<br />
auf den Pfaden der beiden Heiligen durch die<br />
Baumberge von Schapdetten bis nach Coesfeld<br />
zu »wandeln« und dabei nicht nur die<br />
atemberaubende Landschaft zu erkunden,<br />
sondern auch kulturelle und geschichtliche<br />
Besonderheiten zu beiden Seiten des Wanderweges<br />
kennenzulernen. Mit unserem Beitrag<br />
über den »Baumberger Ludgerusweg« wollen<br />
wir Sie dazu einladen – ja, die Lust in Ihnen<br />
wecken –, diese Region einmal kennenzulernen.<br />
Es lohnt sich!<br />
In dieser <strong>Ausgabe</strong> stellt sich Ihnen auch die<br />
Stadt Coesfeld vor. Im Verlauf des Frühjahrs<br />
und Frühsommers bietet sie allerhand Festliches.<br />
Im Fokus unserer <strong>Ausgabe</strong> stehen dabei<br />
die Automeile, die Gewerbeschau sowie die<br />
weit über die Grenzen Coesfelds bekannte<br />
Pfingstwoche. Das sind natürlich nicht alle Ereignisse,<br />
die die Kreisstadt zu bieten hat. Unmittelbar<br />
an die Pfingstwoche schließt sich die<br />
viertägige Pfingstkirmes an, und im Juni findet<br />
auf dem Marktplatz das Hansemahl statt.<br />
Schließlich freuen wir uns darüber, dass<br />
wir den Dülmener Stadtarchivar Dr. Stefan Sudmann<br />
für einen spannenden und äußerst<br />
detailreichen historischen Bericht über das Dülmener<br />
Adelsgeschlecht derer von Croy gewinnen<br />
konnten. Angereichert wird der Bericht<br />
mit beeindruckenden Fotografien, die zudem<br />
zurückführen in die untergegangene Stadtgeschichte<br />
Dülmens.<br />
Die nächste <strong>Ausgabe</strong> unseres modernen,<br />
der Tradition verpflichteten Heimatblattes wird<br />
Mitte Juni erscheinen. Bis dahin wünschen<br />
wir Ihnen viel Freude bei der Lektüre unserer<br />
<strong>Ausgabe</strong> und einen schönen Frühsommer.<br />
Herzlichst Ihr<br />
Christian Damhus<br />
Der Billerbecker Dom<br />
4 5
KAPITEL 1 FREIZEITGESTALTUNG<br />
Der »Baumberger<br />
Ludgerusweg«<br />
Von Heiligen und unheimlichen Sagen<br />
Der Frühling ist da und nährt die Lust aufs<br />
Wandern. Die längeren Tage, die an Kraft<br />
und Dauer zulegende Sonne – all dies lädt<br />
uns ein, die Heimat auf festen Sohlen zu<br />
erkunden. Und zu erkunden gibt es viel.<br />
Wie es mittlerweile eine gute Tradition<br />
unseres westmünsterländischen Magazins ist,<br />
möchte dieser Bericht Ihnen den jüngst eröffneten<br />
»Baumberger Ludgerusweg« schmackhaft<br />
machen – einen Wanderweg, der seine<br />
Reize nicht nur aus der atemberaubenden<br />
Landschaft, sondern auch aus vielen interessanten<br />
historischen Sehenswürdigkeiten<br />
bezieht.<br />
Dabei gilt auch für diesen Bericht, dass er<br />
nicht exakt den Wegverlauf zu beschreiben<br />
versucht. Und so sollten Sie sich vor dem Wandern<br />
am besten eine geeignete Karte besorgen<br />
und den markanten Markierungen folgen,<br />
die in Abständen den Verlauf des Wanderweges<br />
anzeigen.<br />
Lambertikirche auf dem<br />
Marktplatz in Coesfeld<br />
Von Schapdetten zur<br />
»Bruder-Klaus«-Kapelle<br />
An manchen Abenden, wenn es<br />
im kleinen Ort Schapdetten, wenige<br />
Kilometer östlich von Nottuln<br />
gelegen, ganz still ist, kann man<br />
vom Detter Berg herab das eiserne<br />
Hämmern des Grinkenschmieds<br />
hören, der – für Unwissende unauffindbar<br />
– in einem tiefen Erdloch,<br />
das ganz und gar mit Gras<br />
und Sträuchern überwachsen war,<br />
lebte. Der Grinkenschmied war ein<br />
wilder Mann, der sich jedoch auf<br />
seine Arbeiten verstand wie kein<br />
Zweiter. In seinem Loch hatte er<br />
nämlich eine Schmiede stehen,<br />
auf der er die feinsten Sachen zu<br />
schmieden vermochte. Gingen nun<br />
in der Nachbarschaft zwei Menschen<br />
den Bund der Ehe ein, so<br />
war es Brauch, sich vom Grinkenschmied<br />
einen Bratspieß zu leihen.<br />
Denn zu jener Zeit besaßen die<br />
Bauern so was nur selten – und<br />
nicht von jener auserlesenen Qualität,<br />
die nur der Mann im tiefen<br />
Loch herzustellen vermochte. Als<br />
Gegenleistung verlangte dieser<br />
kein Geld und keinen Schmuck,<br />
sondern sie mussten ihm einen<br />
Braten geben.<br />
Eines Tages jedoch kam ein<br />
Bauer, dessen Sohn heiraten sollte,<br />
zum wilden Schmied ans Loch und<br />
rief: »Grinkenschmied, gib mir einen<br />
Spieß!« Aus dem Loch erscholl<br />
die tiefe Stimme: »Den Spieß kriegt<br />
er nicht! Gib er den Braten erst!«<br />
Der Schmied im tiefen Erdloch<br />
traute dem Bauern nämlich nicht.<br />
Doch der Bauer, der nie vorhatte,<br />
dem Schmied in der Erde einen<br />
Braten zu geben, erwiderte dem<br />
Grinkenschmied trotzig: »Kriegst<br />
keinen Braten! Behalte doch deinen<br />
Spieß!« – und stieg vom Berge<br />
hinab, um in Ruhe nach Hause<br />
zu gehen. Der Schmied jedoch war<br />
erzürnt, hatte dieser Bauer doch<br />
den vorväterlichen Brauch gebrochen.<br />
Er schrie dem Bauern nach:<br />
»Pass auf, dass ich mir keinen<br />
Braten nehme.«<br />
Kaum hatte der Bauer aber<br />
seinen Hof erreicht, hörte er leidvolles<br />
Klagen aus dem Stalle. Seine<br />
Frau, sein Sohn, die Magd und der<br />
Knecht standen um sein bestes<br />
Pferd herum, das tot dalag. Aus<br />
dem Schenkel eines seiner Hinterbeine<br />
war ein großes Stück Fleisch<br />
herausgelöst. Das war der Braten<br />
des Grinkenschmieds.<br />
Unser Wanderweg beginnt<br />
nicht am unauffindbaren Loch<br />
des Schmieds, sondern zwischen<br />
Tilbeck und Schapdetten – dort,<br />
wo die Gräben dreier Landwehren<br />
aufeinandertreffen und das<br />
bekannte »Tilbecker Mordkreuz«<br />
steht. Hier befindet sich der westliche<br />
Einstieg in den »Baumberger<br />
Ludgerusweg«.<br />
Bereits der kleine, idyllisch gelegene<br />
Ort Schapdetten lädt zu einem<br />
Verweilen und Genießen ein.<br />
Auch zu dieser frühen Jahreszeit,<br />
in der sich die Natur noch den<br />
Schlaf aus ihren Augen wischt und<br />
die im Sommer prächtig grünenden<br />
Baumberge von kaum einem<br />
Blatt bedeckt sind, lohnt sich das<br />
Wandern in dieser Region.<br />
Schon der Einstieg in den<br />
»Baumberger Ludgerusweg« bietet<br />
allerhand geschichtliche und<br />
geologische Besonderheiten. Markant<br />
sind selbstredend das »Tilbecker<br />
Mordkreuz«, das an den<br />
grausamen und heimtückischen<br />
Mord an der »Mersche von Tilbeck«<br />
erinnert, die von zwei hab-<br />
gierigen Landsknechten auf ihrem<br />
nächtlichen Heimweg getötet worden<br />
sein soll.<br />
Einige hundert Meter weiter<br />
in Richtung Schapdetten finden<br />
sich die »Sieben Quellen« – auch<br />
»Hexenpütt« genannt. Aus verschiedenen<br />
kleinen Quellen sprudelt<br />
dort das Wasser an die Oberfläche.<br />
Und obwohl eine Brücke<br />
über diese Quellen führt, will dieses<br />
Gebiet doch nur mit Sorgfalt<br />
Entspanntes Wandern<br />
durch eine atemberaubende<br />
Natur –<br />
der »Ludgerusweg«<br />
ist an verschiedenen<br />
Stellen gekennzeichnet<br />
(s. Baum rechts).<br />
6 7
Einstieg in den<br />
»Ludgerusweg« bei<br />
Schapdetten – links<br />
zwischen den Bäumen<br />
das sog. »Tilbecker<br />
Mordkreuz«. An verschiedenen<br />
Stellen des<br />
Weges finden sich<br />
Tafeln, die die Besonderheiten<br />
der Gegend<br />
gut verständlich<br />
beschreiben.<br />
Die kleine<br />
»Bruder-Klaus«-<br />
Kapelle<br />
und Vorsicht begangen werden,<br />
denn sonst drohen nasse Füße.<br />
Der Einstieg in den »Ludgerusweg«<br />
wird begleitet vom Zusammentreffen<br />
dreier historischer<br />
Landwehren, deren Tiefe noch<br />
heute dem Betrachter imponiert.<br />
Hierbei handelt es sich um mittelalterliche<br />
Verteidigungsanlagen,<br />
die Zeugnis von häufigen Fehden<br />
und Konflikten ablegen.<br />
Die ersten Kilometer des Wanderweges<br />
führen über einen<br />
attraktiven Teil des Baumberger<br />
Höhenzuges. Über den »Hoheberg«<br />
mit seinen fast 182 Metern<br />
erreichen wir nach knapp drei<br />
Kilometern die »Leopoldshöhe«.<br />
Sie ist ein beliebtes Ausflugsziel<br />
für Wanderer und Reiter – aber<br />
auch für Mountainbiker. Letzteres,<br />
dies soll hier erwähnt werden, ist<br />
auf diesem Gebiet nicht gern<br />
gesehen, vielerorts gar verboten,<br />
da durch rücksichtsloses Fahren<br />
die Landschaft und vor allem die<br />
historischen Landwehren irreparabel<br />
beschädigt werden.<br />
Über die »Leopoldshöhe« und<br />
den »Vaders Platz«, benannt nach<br />
einem der Gründerväter des Baumberge-Vereins,<br />
Professor Dr. Joseph<br />
Vaders, erreichen wir nach weiteren<br />
rund 1,4 Kilometern eine kleine<br />
Kapelle jüngeren Datums: die<br />
»Bruder-Klaus«-Kapelle. Sie wurde<br />
1987 im Rahmen der 850-Jahr-Feier<br />
der Havixbecker Pfarrgemeinde<br />
St. Dionysius errichtet und gibt der<br />
tiefen Verwurzelung des christlichen<br />
Glaubens im Westmünsterland<br />
auch in der Gegenwart Ausdruck.<br />
Der Ort bietet nicht nur die<br />
Möglichkeit, sich ein wenig zu<br />
erholen und durch Gebet zur inneren<br />
Ruhe zu finden, sondern er<br />
ermöglicht an klaren Tagen eine<br />
grandiose Aussicht.<br />
Innenansicht der<br />
»Bruder-Klaus«-Kapelle<br />
Mit dem Bruder Klaus haben<br />
wir den ersten der beiden<br />
Heiligen, die uns auf unserem Weg<br />
begegnen werden. Nikolaus von der<br />
Flühe oder auch Niklaus von Flüe<br />
geschrieben, war ein Schweizer Asket<br />
und Mystiker. Geboren irgendwann<br />
im Jahre 1417, hegte er zeit<br />
seines Lebens den Wunsch, Gott zu<br />
dienen und das Leben eines Asketen<br />
zu führen. Doch sein Leben verlief<br />
zunächst in anderen Bahnen. Für die<br />
damaligen Verhältnisse war er anfangs<br />
ein wohlhabender Bauer und<br />
später auch Ratsherr des Kantons<br />
Obwalden sowie Richter seiner Gemeinde.<br />
Er nahm sogar als Offizier<br />
am Krieg gegen Zürich in den Jahren<br />
1440/41 teil. Seine Frau schenkte<br />
ihm zehn Kinder. 1467 jedoch verließ<br />
er mit Zustimmung seiner Familie<br />
ebendiese, um sich gänzlich<br />
einem gottgefälligen Leben zu verschreiben.<br />
Als Asket führte er ein<br />
strenges Leben des Gebets und der<br />
Buße und lebte ausschließlich von<br />
der Eucharistie. Geschlafen habe er,<br />
so heißt es, auf einem Brett, und<br />
als Kopfkissen habe er einen Stein<br />
benutzt. Als der Teufel ihn einmal<br />
mit der Frage, was er für die größte<br />
Gabe Gottes an die Menschen<br />
halte, in Versuchung führen wollte,<br />
soll Bruder Klaus erwidert haben:<br />
»Die Vernunft.«<br />
Bruder Klaus gilt als einer der<br />
letzten großen Mystiker des Mittelalters.<br />
Sein Rat war weit über die<br />
Grenzen der Schweiz hinaus auch<br />
bei vielen ausländischen Politikern<br />
TEITEKERL<br />
gefragt. Am 21. März 1487 verstarb<br />
er in seiner kleinen Klause.<br />
Von der »Bruder-Klaus«-Kapelle<br />
sind es noch rund 800 Meter<br />
bis zum Restaurant und Hotel<br />
»Teitekerl«, dessen Name auf<br />
weitere Sagengestalten hinweist –<br />
die »Teitekerlken« –, Kobolde oder<br />
auch Erdgeister, die den Steinbrechern,<br />
-metzen und Bildhauern<br />
das Leben ordentlich schwer<br />
gemacht haben sollen. Der Weg<br />
dorthin ist übrigens ein Kreuz-<br />
Kreuzweg in der<br />
Nähe der »Bruder-<br />
Klaus«-Kapelle<br />
8 9
Ortskern<br />
von Havixbeck, im<br />
Hintergrund das<br />
historische Torhaus<br />
Das Sandsteinmuseum<br />
in Havixbeck<br />
ist einen Abstecher<br />
vom Weg wert.<br />
weg, und links und rechts dieses<br />
Weges finden wir die Leidensstationen<br />
Christi.<br />
Über die L 874 führt der Weg<br />
weiter. Begleitet werden wir immer<br />
wieder von Resten der Landwehr.<br />
Bald schon erreichen wir<br />
die »Sophienburg«, die 1668 als<br />
Sommerresidenz der Havixbecker<br />
Familie von Twickel errichtet<br />
worden ist.<br />
An dieser Stelle sei Ihnen ein<br />
Abstecher nach Havixbeck ans<br />
Herz gelegt. Dieser Ort bietet<br />
allerhand: einen wunderschönen<br />
Ortskern und vor allem das Sandsteinmuseum.<br />
Zahlreich sind die historischen<br />
Sandsteinbauten, die Hofanlagen<br />
und Wassermühlen, die Spieker<br />
und natürlich die Wasserschlösser,<br />
von denen sich allein in Havixbeck<br />
drei befinden.<br />
Von der Berkelquelle<br />
zur Jakobikirche<br />
Über die Bauerschaft Bombeck<br />
gelangen wir langsam an die<br />
Grenzen Billerbecks. Auf den rund<br />
sieben Kilometern zeigt sich die<br />
Herrlichkeit des Westmünsterlandes:<br />
Felder und Wiesen prägen<br />
das Bild. Immer wieder durchziehen<br />
die Erhebungen der Baumberge<br />
die Landschaft.<br />
Das Wahrzeichen dieser Stadt,<br />
die beiden Türme des mächtigen<br />
»Doms«, ist schon aus großer<br />
Entfernung zu erkennen. Über die<br />
Münsterstraße erreichen wir<br />
schließlich den Ort, an dem am<br />
26. März 809 der heilige Ludgerus<br />
verstarb.<br />
Mit dieser »Perle der Baumberge«<br />
und ihren zahlreichen<br />
Sehenswürdigkeiten ließen sich<br />
ganze Bücher füllen, und sie trägt<br />
– wie wir in früheren <strong>Ausgabe</strong>n<br />
unseres Magazins zu zeigen versuchten<br />
– die Bezeichnung »Perle«<br />
wahrlich nicht umsonst.<br />
Der neugotische Ludgerus-<br />
»Dom« ist ohne Frage beeindruckend.<br />
Er steht dort, wo der<br />
heilige Ludger gestorben sein<br />
soll – oder zumindest in unmittelbarer<br />
Nähe zum Sterbeort. Der<br />
»Dom« selbst stammt vom Ende<br />
des 19. Jahrhunderts (1892–1898).<br />
In Billerbeck stoßen wir auf nachweisbare<br />
Spuren des »Namensgebers«<br />
unseres Wanderweges.<br />
Vermutlich im Jahre 742 oder 744<br />
im heutigen niederländischen Zuilen<br />
(Stadtteil von Utrecht) geboren,<br />
wurde er 777 zum Priester geweiht.<br />
Kurz darauf wurde er von Karl<br />
Martell als Missionar nach Friesland<br />
geschickt, musste aber aufgrund<br />
des Einfalls der damals heidnischen<br />
Sachsen das Land verlassen und<br />
Als kleiner Bach startet<br />
die Berkel, die bereits<br />
in Coesfeld deutlich an<br />
Stärke zugenommen<br />
haben wird.<br />
pilgerte nach Montecassino. Ab 792<br />
war Ludger Missionar in Westsachsen,<br />
also der Gegend rund um Münster.<br />
793 gründete er in »Mimigernaford«<br />
– dem späteren Münster – das<br />
Benediktinerkloster »Monasterium«.<br />
804 erhielt er die Bischofsweihe,<br />
doch bereits fünf Jahre darauf starb<br />
er in Billerbeck.<br />
Auf verschiedenen Abbildungen<br />
sieht man den heiligen Ludger mit<br />
Wildgänsen. Diese Symbolik nimmt<br />
Bezug auf die Sage, nach der er ein<br />
ganzes Missionsgebiet, welches<br />
von Wildgänsen geplagt wurde, auf<br />
wundersame Weise von diesen Tieren<br />
befreit haben soll.<br />
Mit Unterstützung der »Sparkassenstiftung für den<br />
Kreis Coesfeld« wurden 23 Informationstafeln<br />
aufgestellt, die den Wanderer mit zahlreichen ortsspezifischen<br />
Informationen rund um die historischen,<br />
kulturellen und geologischen Besonderheiten<br />
versorgen.<br />
Am 15. Februar dieses Jahres wurden die neuen<br />
Informationstafeln offiziell vorgestellt.<br />
Von links nach rechts im oberen Bild: Josef Räkers<br />
(Wanderwart), Heinz Öhmann (Bürgermeister<br />
der Stadt Coesfeld), Heinrich-Georg Krumme<br />
(Vorstandsvorsitzender Sparkasse Westmünsterland<br />
und Vertreter der Sparkassenstiftung), Michael<br />
Lukas (Sparkassendirektor) sowie Christian Wermert<br />
(Sprecher Baumberge-Touristik).<br />
10 11
Die St.-Johannes-<br />
Kirche, in welcher der<br />
heilige Ludger kurz<br />
vor seinem Tod noch<br />
gepredigt haben soll<br />
Die Kolvenburg,<br />
kulturelles<br />
Herz Billerbecks<br />
Der Wanderweg führt vorbei<br />
am kleinen Quellteich der Berkel,<br />
der das von der eigentlichen<br />
Quelle, die zwischen Billerbeck<br />
und Nottuln liegt, kommende<br />
Bächlein verstärkt, und folgt nun<br />
einige Zeit dem Verlauf der Berkel.<br />
Unweit des Weges erblicken<br />
wir die katholische Pfarrkirche<br />
St. Johannes der Täufer, deren<br />
Ursprung vermutlich bereits in die<br />
Zeit vor 800 reicht. Die Gründung<br />
dieser Kirche soll auf den heiligen<br />
Ludger zurückgehen, und hier soll<br />
er – so besagt es die Überlieferung<br />
– kurz vor seinem Tod seine<br />
letzte Messe gefeiert haben.<br />
Diese Kirche ist eine kleine<br />
baugeschichtliche Besonderheit,<br />
wie bereits Georg Dehio anmerkte,<br />
indem er diese wie folgt lobt:<br />
»Unter den kleineren Kirchen des<br />
westfälischen Übergangsstils eine<br />
der besten …« In der Tat blieb<br />
diese Kirche, obgleich auch sie<br />
mehrfach verändert worden war,<br />
schaft Osthellen führt, sollten<br />
Liebhaber von Wasserburgen<br />
einen kurzen Abstecher in die<br />
nicht weit entfernte Bauerschaft<br />
Alstätte unternehmen. An der<br />
nach Coesfeld führenden L 580<br />
findet sich dort die Wasserburg<br />
Hameren. Sie ist – wie leider so<br />
viele Burgen und Schlösser im<br />
Westmünsterland – nicht zu besichtigen.<br />
Aber gerade im Winter<br />
bietet sich auch von außerhalb<br />
ein toller Blick auf die Burganlage,<br />
die eigentlich aus zwei Burgen<br />
besteht:<br />
Bereits im 13. Jahrhundert wurde<br />
der ältere Teil der Burganlage,<br />
die auf einen Ritter von Hameren<br />
zurückgeht, urkundlich erwähnt.<br />
Die Burgen stehen auf zwei Inseln:<br />
Die ältere Burg – Hameren-Raesfeld<br />
genannt – auf der östlichen<br />
Insel wird von einem Turmspeicher,<br />
Die Einfahrt des Hauses Hameren<br />
von allzu großen, ihr Antlitz wandelnden<br />
»Bausünden« verschont,<br />
sodass sie noch heute ein wunderbares<br />
Beispiel spätromanischer<br />
Baukunst ist. Umgeben ist sie von<br />
einer herrlichen Altstadt. Ein<br />
Abstecher lohnt!<br />
Der Ludgerusweg biegt auf<br />
eine Straße ein, deren Namen eine<br />
weitere bekannte Besonderheit<br />
Billerbecks ankündigt: die Kolvenburg.<br />
Dieser Bau ist das letzte<br />
Überbleibsel einer Wasserburg,<br />
deren älteste Elemente vermutlich<br />
bis ins 15. Jahrhundert zurückreichen.<br />
Die Burg wird heute für Veranstaltungen,<br />
Aufführungen,<br />
Konzerte und Trauungen genutzt.<br />
Der Wanderweg führt uns nun<br />
aus Billerbeck heraus und nimmt<br />
langsam Kurs auf unser Ziel.<br />
Obwohl er über die Nikolausstraße<br />
nun eher in Richtung der Bauereinem<br />
barocken Wirtschaftsgebäude<br />
sowie einer neugotischen<br />
Burgkapelle gebildet. Die jüngere<br />
Burg ist eher als Schloss oder Herrenhaus<br />
zu bezeichnen und liegt<br />
auf der westlichen Insel. Sie wird<br />
»Hameren-Schilder« genannt. Es<br />
handelt sich um einen Zweiflügelbau<br />
mit kräftigem Rundturm im<br />
niederländischen Specklagen-Mauerwerk,<br />
der vermutlich um 1600<br />
errichtet wurde.<br />
Unser Weg nimmt nun Kurs auf<br />
das Kloster Gerleve. Wir durchwandern<br />
die Osthellermark mit<br />
ihren zahlreichen kleinen Bächen<br />
und Teichen. Über den Königsweg<br />
und den Ludgerusweg erreichen<br />
wir bald die hoch gelegene Benediktinerabtei<br />
Gerleve, die 1899 auf<br />
dem Gebiet eines älteren Bauernhofes<br />
gegründet und in neuromanischem<br />
Stil errichtet worden ist.<br />
Oberhalb der Abtei befindet<br />
sich »Ludgerirast«. Die Geschichte<br />
erzählt, dass der heilige Ludger<br />
am Passionssonntag, dem<br />
25. März 809, in Coesfeld die<br />
Frühmesse feierte. Zu diesem<br />
Zeitpunkt war der »Apostel der<br />
Franken und Sachsen« allerdings<br />
schon schwer erkrankt. Nach dem<br />
Feiern der heiligen Messe brach<br />
er auf und machte sich auf den<br />
Weg nach Billerbeck. An der Stelle,<br />
die heute als »Ludgerirast« bekannt<br />
ist, pausierte er und erholte<br />
sich von der Reise. Dabei soll er<br />
noch einmal von dieser erhöhten<br />
Stelle auf das Münsterland geblickt<br />
haben, bevor er seinen letzten<br />
Weg fortsetzte und wenige<br />
Tage später zu Billerbeck verstarb.<br />
Der letzte Abschnitt des<br />
Weges führt uns nun direkt in das<br />
Herz der Kreisstadt Coesfeld.<br />
Ludgerirast (oben), Kloster Gerleve (unten)<br />
12 13
chen wir die Umflut der Berkel,<br />
sehen zur Linken den Pulverturm<br />
und gelangen schließlich über die<br />
»Hamms Gasse« und die Walkenbrückenstraße<br />
zum Coesfelder<br />
Marktplatz, wo der eigentliche<br />
Wanderweg endet.<br />
Auf dem Coesfelder<br />
Marktplatz endet<br />
der »Baumberger<br />
Ludgerusweg«<br />
Noch einmal erklimmen wir einen<br />
der Ausläufer der Baumberge: den<br />
Coesfelder Berg. Der Weg führt<br />
vorbei am Kloster Annenthal und<br />
dem St.-Pius-Gymnasium. Über<br />
die Friedrich-Ebert-Straße errei-<br />
Gehen Sie jedoch noch einige<br />
Meter weiter und schlendern<br />
Sie vielleicht die Schüppenstraße<br />
hinab in Richtung Letter Straße, so<br />
gelangen Sie zur Jakobikirche, die<br />
im Mittelalter Ausgangspunkt für<br />
unzählige Pilgerfahrten nach Santiago<br />
de Compostela war – und<br />
wer weiß: Vielleicht haben Sie ja<br />
nun Lust, ein neues Wanderkapitel<br />
in Ihrem Leben aufzuschlagen?<br />
Zuhause bleiben …<br />
… bedeutet auch bei Pflegebedürftigkeit,<br />
DARFELD<br />
Der »Baumberger<br />
Ludgerusweg«<br />
eine vertraute, geborgene Atmosphäre zu finden,<br />
selbstbestimmt zu leben,<br />
soziale Kontakte aufrechtzuerhalten,<br />
Lebensqualität auch in schwierigen Zeiten zu<br />
bewahren.<br />
RB63<br />
COESFELD<br />
LUTUM<br />
R62<br />
BILLERBECK<br />
DARUP<br />
R62<br />
RB63<br />
NOTTULN<br />
B32<br />
SCHAPDETTEN<br />
HAVIXBECK<br />
RB63<br />
B32<br />
TILBECK<br />
R63<br />
R63<br />
RICHTUNG<br />
MÜNSTER<br />
Auch wenn auf Dauer medizinische und pflegerische Betreuung<br />
benötigt wird, sollte möglichst niemand seine Wohnung<br />
und sein familiäres Umfeld aufgeben müssen. Heute ist es mit<br />
Unterstützung der ambulanten Pflege häufig möglich, wesentlich<br />
länger zu Hause zu leben, oft können Krankenhaus- oder<br />
Heimaufenthalte vollständig vermieden werden.<br />
Dafür steht Ihnen unser Team zur Verfügung. Wir sehen es<br />
als unsere Verpflichtung, Pflegeleistungen ausschließlich durch<br />
ausgebildetes Fach personal erbringen zu lassen.<br />
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6211 <strong>blickpunkt</strong> 10. Juni 2015<br />
14 15
IMPRESSUM<br />
Herausgeber und Herstellung:<br />
Typographische Werkstatt & Verlag<br />
Stegemann<br />
Fleigenkamp 3, 48249 Dülmen<br />
Telefon (0 25 94) 89 0111<br />
Telefax (0 25 94) 89 0112<br />
Mail: typo-stegemann@onlinehome.de<br />
Redaktion und Anzeigen:<br />
Christian Damhus<br />
Telefon (0 25 66) 90 9194<br />
Mail: redaktion_<strong>blickpunkt</strong>@t-online.de<br />
Internet: www.<strong>blickpunkt</strong>-westmünsterland.de<br />
V.i.S.d.P.: Norbert Stegemann<br />
Mit größter Sorgfalt recherchierten wir<br />
die im »<strong>blickpunkt</strong>« aufgeführten Informationen<br />
und Angaben. Für etwaige im<br />
»<strong>blickpunkt</strong>« auftretende Fehler können<br />
Autor, Redaktion und Verlag keine Verantwortung<br />
und daraus folgende oder<br />
sonstige Haftung übernehmen.<br />
Sämtliche Fotografien entstanden<br />
entweder von öffentlich zugänglichen<br />
Plätzen oder mit Zustimmung des<br />
Eigentümers.<br />
Das Werk einschließlich aller seiner<br />
Teile unterliegt den engen Grenzen<br />
des Urheberrechts.<br />
Mitunter werden von der Redaktion<br />
Anzeigen in einem größeren Format<br />
ohne Aufpreis abgedruckt als lt. Auftrag<br />
geschaltet. Dies geschieht aus reiner<br />
Kulanz. Daraus lässt sich keinerlei<br />
Anspruch seitens des Anzeigenschalters<br />
ableiten.<br />
Titelbild:<br />
Pferdekoppel vor dem Kloster Gerleve<br />
Erscheinung: April <strong>2016</strong><br />
Verspannungen und Blockaden ganzheitlich betrachten!<br />
Wie Form- und Funktionsstörungen<br />
des Kausystems Muskeln und Gelenke<br />
im ganzen Körper belasten können.<br />
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Tradition seit 1897 Telefon (0 28 61) 47 11<br />
Einfach >>gut abschneiden
KAPITEL 2<br />
HEIMAT IM WANDEL<br />
DER ZEIT<br />
Die Coesfelder<br />
Jakobikirche<br />
Unweit der Berkel errichtete 1195 der<br />
Münsteraner Bischof Hermann II. eine kleine<br />
Kapelle, die er dem Apostel Jakobus<br />
weihte. In diesem Bau liegen die Wurzeln<br />
der heutigen Jakobikirche an der Letter<br />
Straße.<br />
Bereits vor 1258 war aus dieser kleinen<br />
Kapelle eine Pfarrkirche geworden, die im<br />
Stile einer spätromanischen Hallenkirche<br />
errichtet worden war. Die alte Jakobikirche<br />
stand am historischen Jakobsweg und<br />
war daher im Mittelalter für die Pilger ein<br />
wichtiger Sammel- und Ausgangspunkt.<br />
Ihr kunstvoller Reichtum wurde oft gepriesen.<br />
So bezeichnete Georg Dehio sie als<br />
einen »reiche[n] Bau des Übergangs« und<br />
hob besonders das kunstvoll verzierte, in<br />
die Kirche führende Portal hervor – »ein<br />
berühmtes Glanzstück der reichen münsterländischen<br />
Stufenportale aus dem 2. Viertel<br />
13. Jh.«.<br />
Am 21. März 1945 und in den<br />
Folgetagen wurde Coesfeld von<br />
alliierten Luftverbänden schwer<br />
bombardiert. Bereits am ersten<br />
Tag wurden Zigtausende Sprengund<br />
Brandbomben auf die Stadt<br />
abgeworfen und verheerten sie.<br />
Die historische Jakobikirche wurde<br />
ein Raub der Bomben und vollständig<br />
zerstört.<br />
Nach dem Ende des Krieges<br />
begann der Neubau der Kirche an<br />
einem – im Vergleich zum Vorbau<br />
– versetzten Platz. Es gelang<br />
zudem, aus dem Schutt der Zerstörung<br />
einige kunsthistorische<br />
Besonderheiten zu bergen und<br />
diese wiederherzustellen, sodass<br />
sie auch heute noch im modernen<br />
Neubau aufzufinden sind.<br />
Ohne Zweifel stellt die Rettung<br />
des glanzvollen Portals eine Besonderheit<br />
dar. Auch heute schreitet<br />
der Besucher durch dieses<br />
reich verzierte Element von der<br />
Turmhalle in die Kirche.<br />
Erhalten geblieben sind auch<br />
ein imposanter flandrischer<br />
Schnitzaltar aus dem 16. Jahrhundert,<br />
der mit zahlreichen Szenen<br />
und Figuren detailreich ausgestattet<br />
ist, sowie der spätromanische<br />
Taufstein aus dem 13. Jahrhundert,<br />
an dem unter anderem die<br />
Mystikerin Anna Katharina Emmerick<br />
getauft worden war.<br />
Postkartenansicht der historischen<br />
romanischen Jakobikirche um 1905<br />
(Foto: Stadtarchiv Coesfeld)<br />
Postkartenmotiv der historischen<br />
Innenansicht der noch nicht<br />
zerstörten Jakobikirche nach 1935<br />
(Foto: Stadtarchiv Coesfeld)<br />
18 19
Die Letter Straße<br />
von der Kuchenstraße<br />
(links) Richtung<br />
St. Jakobi vor 1935<br />
(Foto: A. Walterbusch,<br />
Stadtarchiv<br />
Coesfeld)<br />
Das historische romanische Portal<br />
der Jakobikirche vor seiner<br />
Zerstörung (Foto: A. Walterbusch,<br />
Stadtarchiv Coesfeld)<br />
20 21
»Mit Tradition die bleibenden<br />
Akzente setzen«<br />
Das ist ein sehr geschichtsträchtiger<br />
Standort zwischen der<br />
Jakobikirche als mittelalterlicher<br />
Sammelpunkt für die Jakobsweg-<br />
Pilger einerseits und der Lambertikirche<br />
mit dem weithin bekannten<br />
›Coesfelder Kreuz‹ andererseits«,<br />
weiß die Goldschmiedemeisterin<br />
Petra Heming die zentrale Lage<br />
der seit 1858 in der Schüppenstraße<br />
ansässigen Goldschmiede<br />
Theodor Heming zu schätzen.<br />
Diese spiegelt sich auch in ihrem<br />
Verständnis von Arbeit wider:<br />
»Unsere Verwurzelung in der<br />
Coesfelder Geschichte und im<br />
christlichen Glauben findet sich<br />
auch immer in unseren Arbeiten.«<br />
Besonderer Ausdruck hierfür<br />
ist das »Coesfelder Kreuz«, das in<br />
feinster Handarbeit in der Goldschmiede<br />
gefertigt wird. Als rund<br />
30 cm großes Reliquiar fand es<br />
2004 im Rahmen der Seligsprechung<br />
der Mystikerin Anna Katharina<br />
Emmerick seinen Weg in den<br />
Vatikan.<br />
Besonders beliebt sind die<br />
Coesfelder-Kreuz-Anhänger bei<br />
Kommunionkindern und bei<br />
Menschen, die aus Coesfeld fortziehen,<br />
aber ein Stück ihrer Heimat<br />
mitnehmen möchten. »Jedes<br />
›Coesfelder Kreuz‹ ist ein Unikat.<br />
Wir fertigen es in Gold oder Silber<br />
und in verschiedenen Größen.<br />
Wenn es machbar ist, berücksichtigen<br />
wir auch Sonderwünsche«,<br />
erklärt Petra Heming.<br />
Zur Tradition der Coesfelder<br />
Goldschmiede gehört seit 1920<br />
auch die Trauringproduktion,<br />
deren historische Werkstätte nach<br />
vorheriger Anmeldung besichtigt<br />
werden kann (siehe »<strong>blickpunkt</strong>«-<br />
<strong>Ausgabe</strong> Oktober 2015).<br />
»Das Frühjahr steht traditionell<br />
für Hochzeiten. Daher bieten wir<br />
jedes Jahr eine exklusive Kollektion<br />
an Trauringen, die sowohl<br />
klassische Modelle beinhaltet als<br />
auch individuelle, die wir nach<br />
den Wünschen und Vorstellungen<br />
der Paare herstellen. Natürlich<br />
können wir auch alte Schmuckstücke<br />
umarbeiten«, erklärt Goldschmiedemeister<br />
und Diplom-<br />
Designer Reiner Wedler.<br />
Die klassischen Modelle sind<br />
seit jeher in Gelbgold gefertigte<br />
Trauringe. Sie erleben in diesen<br />
Tagen eine Renaissance, wie das<br />
Goldschmiede-Ehepaar mit Blick<br />
auf den diesjährigen Trend zu<br />
berichten weiß: »Es gibt in der Tat<br />
eine Rückkehr zur Tradition. Der<br />
Trauring war früher eigentlich<br />
immer in Gelbgold gehalten, damit<br />
er sofort für jeden als Trauring<br />
zu erkennen war. In den letzten<br />
Jahren aber hatte sich das gewandelt,<br />
und junge Paare wählten bevorzugt<br />
Trauringe aus Weißgold.<br />
Heute jedoch wollen viele junge<br />
Leute ihre Trauringe wieder in der<br />
klassischen Farbe haben und damit<br />
für jedermann auf den ersten<br />
Blick sichtbar demonstrieren, dass<br />
sie verheiratet sind. Wir erkennen<br />
hier eine Rückbesinnung auf die<br />
ursprünglichen Werte. Es hat vielleicht<br />
auch damit zu tun, dass<br />
einerseits unsere Zeit so schnelllebig<br />
ist und andererseits der Trauring<br />
für eine langfristige, auch<br />
heute in der Mehrzahl der Fälle<br />
lebenslange Beziehung steht.«<br />
Mit der Auswahl der richtigen<br />
Trauringe setzt das Paar einen<br />
lebenslangen Akzent seiner Liebe.<br />
»Der Tag der Hochzeit ist für<br />
alle Menschen ein ganz besonderer<br />
Moment. Und bereits das Aussuchen<br />
der Ringe ist ein entscheidender<br />
Schritt, der sich über viele<br />
Wochen hinziehen kann. Wir begleiten<br />
die Paare bei der Wahl ihrer<br />
Trauringe nicht nur, indem wir<br />
sie bei der Auswahl beraten, sondern<br />
wir möchten ihnen helfen,<br />
durch die Wahl und Gestaltung<br />
der Trauringe den Tag ihrer Eheschließung<br />
zu etwas ganz Besonderem<br />
zu machen, und bleibende<br />
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Akzente setzen<br />
mit dem passenden<br />
Schmuck<br />
Akzente setzt man nur mit dem<br />
passenden Schmuck«, schildert die<br />
Goldschmiedemeisterin.<br />
Setzen auch Sie für Ihren geliebten<br />
Menschen einen bleibenden<br />
Akzent und verbinden Sie Tradition<br />
mit Moderne. Besuchen Sie<br />
die Goldschmiede Theodor Heming<br />
in der Schüppenstraße 11–13 in<br />
Coesfeld.<br />
22 23
Das neue Gesundheitszentrum<br />
»Betriebliches Gesundheitsmanagement« aus der Sicht der Mitarbeiter des<br />
Borkener Unternehmens Vesuvius GmbH<br />
Die Sonne wirft ihr Licht durch die<br />
Fenster des neuen Gesundheitszentrums<br />
»alamed« in der Gelsenkirchener<br />
Straße 5, wo das »bgmForum« seit<br />
Januar dieses Jahres seine neue Heimat<br />
hat. Frühling liegt an diesem Tag im<br />
März in der Luft – Frühling und auch<br />
Schweiß. Zu den rhythmischen Klängen<br />
mitreißender Musik bewegen sich<br />
fünfzehn Angestellte des Borkener Unternehmens<br />
Vesuvius in dem hohen<br />
Tempo, das die Gesundheitsmanagerin<br />
und Kursleiterin Meike Langguth vorgibt.<br />
Dehnübungen, Rückengymnastik,<br />
Seilspringen fordern die Teilnehmer,<br />
doch sie sind eben auch mit viel Spaß<br />
bei der Sache – und das nach einem<br />
achtstündigen Arbeitstag.<br />
»Als ich anfangs von dem Programm<br />
hörte, war ich neugierig und<br />
wollte zuerst einmal reinschnuppern«,<br />
gibt Tuncay C., der seit vielen Jahren<br />
bei Vesuvius in der Produktion arbeitet,<br />
zu. Mag Skepsis zu Beginn vorhanden<br />
sein, so legt sich diese spätestens dann,<br />
wenn man einmal aus erster Hand von<br />
den teilnehmenden Arbeitskollegen<br />
erfährt, wie locker und dynamisch es in<br />
den angebotenen Kursen zugeht. So<br />
erklärt Marek S.: »Bei mir war das so,<br />
dass ich aufgrund dessen, was meine<br />
Kollegen mir über die Kurse erzählten,<br />
Lust bekam und es auch einmal ausprobieren<br />
wollte. Das war vor einem<br />
Dreivierteljahr. Seitdem bin ich regelmäßig<br />
dabei.«<br />
in Borken<br />
Marek S., Tuncay C. und Taner D.<br />
sind Männer von großer und kräftiger<br />
Statur, die anpacken können und es<br />
auch müssen: »Wir sind hier im Stahlbereich«,<br />
führt Taner D. aus, »die<br />
Arbeit ist körperlich enorm anspruchsvoll«,<br />
und Marek S. ergänzt: »Ich war<br />
früher ebenfalls in der Produktion und<br />
wechselte dann aufs Büro. Wenn man<br />
acht Stunden sitzt, dann ist das eine<br />
einseitige Belastung.«<br />
Das Kursangebot, das im Rahmen<br />
des »Betrieblichen Gesundheitsmanagements«<br />
für die Mitarbeiter des Unternehmens<br />
Vesuvius angeboten wird,<br />
stößt nicht nur bei diesen drei auf große<br />
Beliebtheit: »Mittlerweile haben wir<br />
sogar eine eigene WhatsApp-Gruppe<br />
gegründet, um uns für die Teilnahme an<br />
Impuls Präventivmedizin –<br />
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Vorsorge zu Hause und<br />
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mit zahlreichen ärztlichen Untersuchungen:<br />
Ultraschall der Schilddrüse, Doppler-<br />
Sonographie der Halsgefäße,<br />
Herz-Kreislauftest, umfangreiche<br />
Blutuntersuchung, Wirbelsäulenanalyse<br />
etc.<br />
Optionale<br />
Zusatzuntersuchungen<br />
z. B. Knochendichtemessung, Coloskopie,<br />
Gastroskopie<br />
Sport Check<br />
Gesundheitscheck im Hinblick auf das<br />
Erreichen sportlicher Ziele (für Leistungsgenauso<br />
wie für Freizeitsportler), u. a. mittels<br />
der sogenannten Spiroergometrie-Untersuchung<br />
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den Kursen abzusprechen. Die Kurse<br />
fördern den Zusammenhalt enorm. Bei<br />
Vesuvius arbeiten über achthundert<br />
Leute. Durch die Kurse kommen wir mit<br />
Kollegen in Kontakt, die wir sonst nie<br />
sehen«, erzählt Taner D. von den sozialen<br />
Vorteilen, die das Programm mit<br />
sich bringt. »Und wenn man mal keine<br />
Lust hat, wird man von den anderen<br />
Kollegen mitgeschleift«, lacht Tuncay C.<br />
Die drei Männer litten häufig unter<br />
Rückenschmerzen. Ein früherer<br />
Check-up zeigte Marek S., dass seine<br />
Rückenmuskulatur nur noch rund<br />
60 Prozent der Normalleistung erzielte.<br />
Doch das Trainieren in einem Fitnessstudio<br />
erwies sich als keine adäquate<br />
Maßnahme zur Linderung des Leidens:<br />
»Ich war in einem Fitnessstudio angemeldet,<br />
doch an den Geräten ist man<br />
in der Regel auf sich allein gestellt.<br />
Da passt keiner auf, ob man sie auch<br />
richtig bedient. Bei Meike, unserer<br />
Therapeutin, bekomme ich sofort Rückmeldung,<br />
wenn ich eine Übung falsch<br />
ausführe«, schildert Tuncay C. einen<br />
wichtigen Unterschied. »Hier werden<br />
wir von Profis begleitet, die Ahnung<br />
haben und den Inhalt der Kurse super<br />
strukturieren«, führt Marek S. weiter<br />
aus.<br />
Auch Taner D. ist vom Angebot des<br />
Gesundheitszentrums überzeugt:<br />
»Einen Unterschied zum Fitnessstudio<br />
sehe ich auch darin, dass ich dort<br />
eigentlich nur die Kraft trainiere. Hier<br />
wird aber ganz gezielt die Tiefenmuskulatur<br />
angesprochen, und wir trainieren<br />
nicht nur die Kraft, sondern auch die<br />
Ausdauer.«<br />
»Gut ist auch, dass wir individuell<br />
betreut werden. Das fängt ja schon bei<br />
den Check-ups an. Dazu gehören Blutuntersuchung,<br />
Analyse der Muskulatur,<br />
ein Wirbelsäulenscreening und noch<br />
andere Untersuchungen. Und dann<br />
wird auf Basis der Ergebnisse ein Trainingsplan<br />
für jeden Mitarbeiter entwickelt.<br />
Wichtig ist auch, dass in die<br />
Kurse immer wieder neue Geräte und<br />
Übungen eingebaut werden. Das ist<br />
richtig abwechslungsreich, und zudem<br />
sind sie flexibel organisiert. Die Meike,<br />
unsere Therapeutin, kommt sogar um<br />
sechs Uhr morgens, um auch Kurse<br />
für die Nachtschicht, die dann gerade<br />
zu Ende ist, anzubieten«, erklärt Marek<br />
den Charakter des Programms mit<br />
knappen Worten.<br />
Die anfängliche Skepsis wich der<br />
Begeisterung. Mittlerweile nehmen die<br />
drei Mitarbeiter regelmäßig mehrfach<br />
in der Woche am Kursprogramm teil –<br />
und das nicht nur, weil es ihnen Spaß<br />
bereitet, sondern weil sie auch die Verbesserungen<br />
für ihren Körper spüren.<br />
»Seitdem ich an dem Programm teilnehme,<br />
habe ich kein einziges Mal mehr<br />
gesundheitsbedingt am Arbeitsplatz<br />
gefehlt«, lobt Marek S. das Angebot<br />
des »bgmForums«.<br />
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26 27
KAPITEL<br />
3 ERLEBENSWERTES<br />
gestalten oder sich schminken<br />
lassen.<br />
Die Coesfelder Geschäfte und<br />
Gastronomen beteiligen sich an<br />
der »Automeile«. Sie öffnen ihre<br />
Geschäfte – sowohl in der Innenstadt<br />
als auch am Letter Tor und<br />
an der Dülmener Straße.<br />
Coesfeld ist eine Stadt unternehmerischer<br />
Vielfalt. Davon<br />
können Sie sich am 30. April<br />
überzeugen. Unter dem Motto<br />
»ZukunftsUNTERNEHMEN made in<br />
Coesfeld« präsentieren von 12 bis<br />
18 Uhr in Coesfeld ansässige Unternehmen<br />
auf dem Industrie- und<br />
Gewerbetag ihre Produkte und<br />
Schwerpunkte. 94 Aussteller aus<br />
den Wirtschaftssektoren Handwerk,<br />
Dienstleistung und Industrie<br />
erwarten Sie und legen Zeugnis<br />
von der Zukunftsfähigkeit der<br />
Kreisstadt ab. Ein Shuttleservice<br />
steht für Sie bereit, um Sie zu den<br />
Unternehmen Ihrer Wahl zu fahren.<br />
Zugleich können Sie eine Vielzahl<br />
an Coesfelder Produkten und<br />
Dienstleistungen im Messezelt im<br />
Dreischkamp erleben. Der Eintritt<br />
ist frei.<br />
Zum Programm der Gewerbeschau<br />
gehört überdies der Fachvortrag<br />
»ZukunftsUNTERNEHMEN<br />
4.0 – Digitalisierung der Wertschöpfung«<br />
von Professor Dr.<br />
Carsten Feldmann (Kompetenzzentrum<br />
Coesfeld – Institut für<br />
Geschäftsprozessmanagement e.V.,<br />
An-Institut der FH Münster),<br />
der jeweils um 13 und um 17 Uhr<br />
Autos, Innovation und<br />
Musik – Kommen Sie nach<br />
Coesfeld!<br />
Der Frühling wird bunt und erlebnisreich<br />
in Coesfeld. Drei große<br />
Ereignisse werfen ihre Schatten<br />
voraus, und Sie sollten sie auf gar<br />
keinen Fall versäumen!<br />
Den Anfang macht am 24. April<br />
die »22. Coesfelder Automeile«.<br />
Von 11 bis 18 Uhr steht die Coesfelder<br />
Innenstadt vollständig im<br />
Zeichen des Autos. 12 Autohändler<br />
präsentieren über 100 Fahrzeuge<br />
von 18 Marken: von der Nobelkarosse<br />
über den Familien-Van zum<br />
Kleinwagen.<br />
Die überregional bekannte<br />
und geschätzte »Automeile« bietet<br />
nicht nur die Möglichkeit, sich<br />
über die aktuellen Modelle direkt<br />
bei den Ausstellern zu informieren,<br />
sondern Termine für Probefahrten<br />
können auch vereinbart werden.<br />
Ergänzt wird die Ausstellung durch<br />
ein buntes Rahmenprogramm,<br />
das Jung und Alt ansprechen wird.<br />
Zu seinen Höhepunkten zählen die<br />
niederländischen »Bellebloazers«.<br />
Die 20 Straßenmusikanten begeistern<br />
mit holländischen Schlagern<br />
und Oldies sowie mitreißendem<br />
Rock ’n’ Roll.<br />
Dieses Jahr ist der »Rosenkavalier«<br />
zu Gast. Der »Stelzenmann<br />
im maßgeschneiderten schwarzen<br />
Frack« begrüßt Sie in der Innenstadt<br />
und beschenkt die Damen<br />
ganz stilvoll und klassisch mit zauberhaften<br />
Rosen – ein optisches<br />
Erlebnis!<br />
Die »Automeile« ist ein Ereignis<br />
für die ganze Familie, und so kommen<br />
auch die Jüngsten auf ihre<br />
Kosten. Im Pavillon des Fördervereins<br />
Liebfrauenkindergarten, der<br />
in der Schüppenstraße aufgebaut<br />
sein wird, können sie basteln und<br />
Keine Geschenk-Idee?<br />
Coesfeld-Gutschein im Wert von:<br />
5, 10, 20, 50 Euro<br />
Erhältlich in 80 Geschäften in Coesfeld und Lette!<br />
Fotos:<br />
Stadtmarketing<br />
Coesfeld<br />
Die Gutscheine sind<br />
zusätzlich auch im<br />
Bürgerbüro (Rathausfoyer)<br />
erhältlich.<br />
Es ist werktags von<br />
8 bis 18 Uhr und samstags<br />
von 10 bis 12 Uhr<br />
für die Kunden geöffnet.<br />
28 29
Der besondere Dank<br />
der Mitglieder der<br />
Arbeitsgruppe Industrie-<br />
und Gewerbetag<br />
gilt den Premium-<br />
Sponsoren Bernadette<br />
Weiling (3.v.l., bioladen<br />
Weiling), Heinrich-Georg<br />
Krumme<br />
(Sparkasse Westmünsterland<br />
2.v.r.) und<br />
Georg Kremerskothen<br />
(VR-Bank Westmünsterland<br />
3.v.r.).<br />
gehalten wird. – Und ab 15 Uhr<br />
diskutieren namhafte Coesfelder<br />
Persönlichkeiten über die Herausforderung<br />
der Nachwuchsgewinnung<br />
für den Standort Coesfeld.<br />
An der Diskussion werden teilnehmen:<br />
Matthias Entrup (Generalbevollmächtigter<br />
der VR-Bank Westmünsterland),<br />
Dr. Mark Lönnies<br />
(Geschäftsführer Christophorus<br />
Trägergesellschaft), Michael Lukas<br />
(Bereichsdirektor Personal und<br />
Vorstandsvertreter der Sparkasse<br />
Westmünsterland), Johann Meiners<br />
(Leiter der Agentur für Arbeit),<br />
Dr. Michael Oelck (Hauptgeschäftsführer<br />
Kreishandwerkerschaft) und<br />
Joachim Theisen (Organisator der<br />
Coesfelder Messe für Bildungsund<br />
Berufsorientierung).<br />
Die Moderation übernimmt<br />
Prof. Dr. Torben Bernhold (Kompetenzzentrum<br />
Coesfeld – Institut<br />
für Geschäftsprozessmanagement<br />
e.V., An-Institut der FH Münster).<br />
Zu den Höhepunkten der<br />
Gewerbeschau zählen auch der<br />
Hubschrauber-Rundflug (Tickets<br />
sind auf der Internetseite www.<br />
madeincoe.de/besucher.html<br />
bestellbar) sowie ein spannendes<br />
Kinderprogramm.<br />
Nähere Informationen zur<br />
Gewerbeschau erhalten Sie unter<br />
www.madeincoe.de.<br />
Schließlich öffnet vom 11. bis<br />
zum 14. Mai die jährliche<br />
Pfingstwoche ihre Pforten. An<br />
der Promenade am Schützenwall<br />
organisieren abwechselnd die<br />
Coesfelder Gastronomen das<br />
»Wirtezelt« vor dem historischen<br />
Kreishaus. Das bedeutet: Originalität<br />
und Authentizität! Das »Wirtezelt«<br />
ist zu allen Seiten offen und<br />
beinhaltet eine große Thekeninsel<br />
mit Barcharakter. Ergänzt wird es<br />
von Pagodenzelten, in denen<br />
sich u.a. eine Cocktailtheke, ein<br />
Küchenzelt und eine Kaffeebar<br />
befinden. Organisiert wird das<br />
»Wirtezelt« in diesem Jahr von<br />
den Gastronomen der Diskothek<br />
»Fabrik« und des »Café Central«.<br />
Diesjährige Höhepunkte sind<br />
zum einen die Bon Jovi Tribute<br />
Band »Bounce« (Freitag, 13. Mai,<br />
21 bis 24 Uhr), die seit zwölf Jahren<br />
Musikfans mit Rockhits der<br />
US-Gruppe »Bon Jovi« begeistert,<br />
sowie der »Lonely Hearts Club«<br />
aus Gescher (Samstag, 14. Mai,<br />
20 bis 24 Uhr), dessen sieben<br />
Musiker um die Sängerin Mareen<br />
Levers und den Sänger Frank<br />
Osburg seit mehr als 20 Jahren<br />
aktiv sind. Sie werden Sie auf eine<br />
Zeitreise durch die Geschichte der<br />
Rock- und Popmusik mitnehmen –<br />
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30 31
Mit eingespieltem Team in die Zukunft<br />
Übergabe der ANDREAS APOTHEKE an Sabine Hoffeld und Katrin Niermann<br />
Alles unter einem Dach<br />
im Ärztehaus Velen<br />
Das hellbraune Schaukelpferd<br />
steht mitten in der Apotheke.<br />
Es zieht die Aufmerksamkeit der<br />
jüngsten Besucher auf sich, deren<br />
Eltern sich in der ANDREAS APO-<br />
THEKE sachkundig beraten lassen<br />
oder ihre Arzneien abholen.<br />
»Oft kommen Eltern zu uns,<br />
die ihren Kindern das Schaukelpferd<br />
zeigen, auf dem sie selbst<br />
als Kind gesessen haben«, schildert<br />
Frau Niermann und ergänzt:<br />
»Für Kinder ist das Schaukelpferd<br />
ein echter Höhepunkt!«<br />
Das Schaukelpferd ist eine Erinnerung<br />
an die lange Geschichte<br />
der ANDREAS APOTHEKE, die<br />
Frau Eversmann vor 37 Jahren gegründet<br />
hat und nun seit 22 Jahren<br />
im Ärztehaus Velen untergebracht<br />
ist. Es ist ein Symbol für das<br />
Fortbestehen der Tradition dieser<br />
Apotheke.<br />
Sabine Hoffeld und Katrin<br />
Niermann, die beide seit einigen<br />
Jahren als Apothekerinnen in der<br />
ANDREAS APOTHEKE tätig sind,<br />
haben diese zum 1. Februar <strong>2016</strong><br />
von Frau Eversmann übernommen<br />
und werden die Apotheke in<br />
ihrem Sinne weiterführen.<br />
Hohe Beratungsqualität, Service<br />
und Vertrauen zeichnen die<br />
ANDREAS APOTHEKE seit Jahrzehnten<br />
aus. »Daher arbeiten<br />
wir auch weiterhin mit dem<br />
bewährten Team zusammen«,<br />
betont Sabine Hoffeld.<br />
Ein anderes wichtiges Motiv<br />
liegt in der Nähe zum Kunden.<br />
»Der soziale Aspekt war uns beiden<br />
sehr wichtig. Wir haben hier<br />
Kontakt zum Menschen und können<br />
so helfen«, betonen beide.<br />
»Als Apothekerinnen verstehen<br />
wir uns auch als Gesundheitshelferinnen.<br />
Wir helfen unseren Kunden<br />
bei der Orientierung durch<br />
das Dickicht des Gesundheitswesens<br />
und bieten qualifizierte<br />
pharmazeutische Beratung an«,<br />
so Katrin Niermann.<br />
Der Standort der Apotheke im<br />
Ärztehaus Velen hat große Vorteile.<br />
»Falls Fragen oder Probleme<br />
auftreten, können wir auf ›kurzem<br />
Weg‹ Rücksprache mit dem<br />
behandelnden Arzt nehmen«,<br />
ergänzt Frau Hoffeld.<br />
Ein BRINGSERVICE ergänzt<br />
das kundenfreundliche Angebot!<br />
Das Unternehmen ist auch<br />
orthomolekulare Fachapotheke.<br />
Beide Apothekerinnen weisen darauf<br />
hin, dass die orthomolekulare<br />
Medizin sowohl auf die Gesunderhaltung<br />
als auch die Behandlung<br />
von Krankheiten zielt. Der Bedarf<br />
an Vitaminen, Mineralstoffen und<br />
Spurenelementen kann insbesondere<br />
in bestimmten Lebenslagen<br />
– beispielsweise in der Schwangerschaft<br />
– oder bei akuten oder<br />
chronischen Krankheiten zunehmen.<br />
Die ANDREAS APOTHEKE<br />
bietet auch hierzu umfassende<br />
und kompetente Beratung.<br />
Über die Ortsgrenze hinaus<br />
ist die Apotheke dafür bekannt,<br />
dass Kompressionsstrümpfe und<br />
-hosen maßgerecht angefertigt<br />
werden können.<br />
Das Team der ANDREAS APOTHEKE<br />
freut sich auf Ihren Besuch.<br />
Kontakt:<br />
ANDREAS APOTHEKE OHG<br />
Sabine Hoffeld – Katrin Niermann<br />
Ignatiusstraße 12, 46342 Velen<br />
Telefon (0 28 63) 26 42<br />
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32 33
KAPITEL 4 GESCHICHTE<br />
UND GESCHICHTLICHES<br />
Die Herzöge von Croy<br />
und die Stadt Dülmen<br />
1802 bis 1918: Vom<br />
Landesherrn zum Bürger<br />
Nachdem ein Mitglied der französischen Adelsfamilie<br />
von Croÿ (Croy) schon 1741 auf einer Reise auch<br />
durch Dülmen gekommen war, sollte im Jahre 1802<br />
dann die bis heute anhaltende Verbindung der<br />
Herzöge von Croy zur Stadt Dülmen ihren Anfang<br />
nehmen.<br />
Der Herzog als Landesherr und<br />
Bürgermeister<br />
Im Friedensvertrag von Lu né ville hatte das – nur noch<br />
wenige Jahre bestehende – Heilige Römische Reich<br />
Deutscher Nation 1801 umfangreiche territoriale<br />
Zugeständnisse an Frankreich gemacht: Die schon seit<br />
mehreren Jahren von französischen Truppen<br />
besetzten linksrheinischen Gebiete des Reichs fielen<br />
an Frankreich. Als Entschädigung der zuvor dort<br />
regierenden Landesherren sah der Reichsdeputationshauptschluss<br />
von 1803 die nun bis auf wenige Ausnahmen<br />
säkularisierten und mediatisierten (also aufgelösten)<br />
geistlichen Territorien und Reichsstädte vor.<br />
Hiervon profitierte auch der Herzog von Croy, der<br />
Eingangstor zum herzoglichen Schloss<br />
Herzog Anna Emanuel von Croy<br />
(1743–1803)<br />
hierfür – allerdings recht umstrittene<br />
– Ansprüche geltend machte<br />
und letztlich als Herrschaft den<br />
größten Teil des Amtes Dülmen<br />
(einschließlich der Stadt) zugewiesen<br />
bekam.<br />
Am 29. November 1802, also<br />
schon drei Monate vor dem formalen<br />
Beschluss des Reichstages zu<br />
Regensburg, erklärte Herzog Anna<br />
Emanuel von Croy auf dieser<br />
Grundlage seine Besitzergreifung.<br />
Schon im Dezember 1803 verstarb<br />
er allerdings; Nachfolger<br />
wurde sein Sohn August Philipp,<br />
der jedoch schon drei Jahre später<br />
seine Herrschaft über Dülmen<br />
an den Herzog von Arenberg abtreten<br />
musste, der 1803 als neues<br />
Herrschaftsgebiet u.a. das Vest<br />
Recklinghausen erhalten hatte.<br />
Große Veränderungen brachte<br />
diese kurze Landesherrschaft des<br />
Herzogs von Croy nicht für Dülmen.<br />
Der neue Herr ließ die bisherigen<br />
Strukturen der fürstbischöflichen<br />
Zeit größtenteils bestehen.<br />
Zumindest konnte sich Dülmen<br />
aber so für drei Jahre als Residenzstadt<br />
und Hauptstadt eines kleinen<br />
Territoriums ansehen.<br />
Vier Jahre nach dem Verlust<br />
der Croy’schen Herrschaft über<br />
Dülmen an die Arenberger wurde<br />
Dülmen mit dem größten Teil<br />
Nordwestdeutschlands Ende 1810<br />
dem Kaiserreich Frankreich eingegliedert.<br />
Der Herzog von Croy<br />
erhielt nun eine neue Funktion in<br />
Dülmen: Er wurde vom französischen<br />
Staat zum Bürgermeister<br />
(»Maire«) ernannt.<br />
Schon im November 1813 marschierten<br />
jedoch nach der französischen<br />
Niederlage in der Völkerschlacht<br />
bei Leipzig preußische<br />
und russische Soldaten in Dülmen<br />
ein. Der russische Fürst Narischkin<br />
Herzog August Philipp von Croy<br />
(1765–1822)<br />
wollte die früheren Fürsten wieder<br />
als Landesherren einsetzen,<br />
woraufhin der Herzog von Croy<br />
sein Amt als Bürgermeister niederlegte<br />
und wieder als Landesherr<br />
auftrat. Der Vertreter Preußens –<br />
das 1813 provisorisch und 1815<br />
offiziell die Kontrolle über das<br />
Münsterland übernahm – untersagte<br />
dies jedoch. So blieb dem<br />
Herzog seine von 1803 bis 1806<br />
ausgeübte Funktion als Landesherr<br />
für die Zukunft versagt. Jedoch<br />
blieb ihm als früherer Landesherr<br />
der Status eines Standesherrn in<br />
Preußen, verbunden mit entsprechenden<br />
Privilegien.<br />
Der Herzog und die Kirche<br />
Drei wichtige kirchliche Einrichtungen<br />
traf der Herzog von Croy 1803<br />
hier an: in der Stadt das Viktorstift<br />
und das Agnetenkloster (in dem<br />
die 2004 seliggesprochene Anna<br />
Katharina Emmerick als Nonne<br />
lebte) sowie in der Bauerschaft<br />
Weddern die Kartause Marienburg,<br />
das einzige Kartäuserkloster<br />
in Westfalen. Aufgrund der<br />
gesetzlichen Bestimmungen hatte<br />
er das Recht zur Aufhebung dieser<br />
Einrichtungen und zur Einziehung<br />
dieser Güter. Aufgehoben wurde<br />
vom katholischen und kirchentreuen<br />
Herzog jedoch nur das früher<br />
prosperierende, nun aber heruntergewirtschaftete<br />
Kartäuserkloster<br />
– und auch dies erst nach der<br />
erbetenen und erhaltenen päpstlichen<br />
Erlaubnis. Das Viktorstift und<br />
das Agnetenkloster wurden erst<br />
DR. STEFAN SUDMANN<br />
Ab 1993 Studium der<br />
Fächer Geschichte,<br />
Klassische Philologie<br />
und Sprachwissenschaft<br />
an den Universitäten<br />
Marburg und<br />
Münster; 2004 Promotion<br />
in Münster im<br />
Fach Mittelalterliche<br />
Geschichte mit einer<br />
Dissertation über ein<br />
kirchengeschichtliches<br />
Thema des Spätmittelalters<br />
(Das Basler Konzil,<br />
1431–1449) als Stipendiat<br />
der Deutschen<br />
Forschungsgemeinschaft<br />
im Graduiertenkolleg<br />
»Gesellschaftliche<br />
Symbolik im Mittelalter«;<br />
2004/05<br />
Tätigkeit an der Universität<br />
Münster; 2005 bis<br />
2007 Archivreferendariat<br />
(Hauptstaatsarchiv<br />
Stuttgart und Archivschule<br />
Marburg); 2007<br />
ein paar Monate als<br />
Postdocstipendiat an<br />
der Universität Bielefeld;<br />
seit August 2007<br />
Leiter des Stadtarchivs<br />
Dülmen<br />
34 35
einige Jahre später vom französischen<br />
Staat aufgehoben; deren<br />
Archivalien und Güter wurden<br />
schließlich aber dem Herzog übertragen.<br />
1824 schlossen das Bistum<br />
Münster und der Herzog von Croy<br />
einen Vertrag, in dem der Herzog<br />
auf einige Kirchengüter verzichtete,<br />
die unter der französischen<br />
Herrschaft irrtümlich als Stiftseigentum<br />
eingezogen worden<br />
waren, und sich zur Zah lung eines<br />
jährlichen Gehalts an die Geistlichen<br />
und an die Kirchendiener<br />
verpflichtete. Dafür erhielt er das<br />
Präsentationsrecht für die Pfarrkirche<br />
St. Viktor sowie für einige<br />
Kirchen bzw. Kapellen in den umliegenden<br />
Orten. Diese Regelung<br />
blieb bis zur Verzichtserklärung<br />
1964 in Kraft. Ein eigener Vertrag<br />
wurde 1835 für die ehemalige<br />
Kartause in Weddern geschlossen:<br />
Der Herzog übernahm die<br />
Instandhaltungskosten der Kirche,<br />
die Besoldung eines geistlichen<br />
Rektors sowie des Küsters und die<br />
Kultuskosten; dafür erhielt er das<br />
Präsentationsrecht und die Grabkapelle<br />
als Familiengruft. Allerdings<br />
waren sich Kirche und Herzog<br />
in der Folge nicht immer<br />
einig: So lehnte der Herzog kurz<br />
vor dem Ersten Weltkrieg die vom<br />
Bistum gewünschte Erhebung<br />
der Kirche in Weddern zur Pfarrkirche<br />
ab.<br />
Der Herzog als Bauherr<br />
Das frühere Kloster Agnetenberg<br />
wurde in den Jahren 1838 bis<br />
1840 zum herzoglichen Verwaltungsgebäude<br />
umgebaut, das<br />
1945 im Zweiten Weltkrieg wie<br />
der größte Teil der Stadt zerstört<br />
wurde.<br />
Weitaus stärker prägte der<br />
Herzog das Stadtbild jedoch durch<br />
einen repräsentativen Schlossbau<br />
und zwei bedeutende Parkanlagen.<br />
Anfangs hatte der Herzog<br />
zuerst im umgebauten Dollhofen’schen<br />
Haus residiert. Ab<br />
1834 ließ er dann von der hierfür<br />
nach Dülmen umgesiedelten Firma<br />
Kirschner ein klassizistisches<br />
Schloss errichten, nachdem er sich<br />
entschlossen hatte, Dülmen endgültig<br />
zu seiner Hauptresidenz zu<br />
machen. Dazu gehörte auch der<br />
in der Folge ausgebaute Schlossgarten<br />
mit Teich und Orange rie.<br />
Durch den Zukauf von Grundstücken<br />
des Guts Hinderkinck und<br />
die Um wandlung dieser Landwirtschaftsflächen<br />
verwirklichte der<br />
Herzog von Croy mit dem 250<br />
Hektar großen Wildpark wenig<br />
später ein bedeutendes Gartenkunstwerk<br />
im englischen Stil. Das<br />
Schloss wurde 1945 im Krieg zerstört,<br />
die Parkanlagen sind bis<br />
heute ein wichtiger Teil der Stadt<br />
geblieben.<br />
Die Kirche des 1804<br />
vom Herzog aufgehobenen<br />
Kartäuserklosters<br />
Marienburg<br />
in Weddern<br />
St. Viktor in Dülmen,<br />
bis 1811 mit einem<br />
Stiftskapitel verbunden,<br />
dessen Akten und<br />
Urkunden sich im<br />
Herzog von Croy’schen<br />
Archiv befinden<br />
36 37
Schlossruine 1945<br />
Das herzogliche Schloss<br />
in Dülmen<br />
Teil der Fassade des<br />
klassizistischen Schlossbaus<br />
aus den 1830er-Jahren<br />
Das Dollhofen’sche Haus,<br />
auch »altes Schloss« genannt,<br />
Zeichnung von Johanna Droste,<br />
1827<br />
38 39
Die Dülmener<br />
Wildpferde verdanken<br />
ihr Überleben<br />
letztlich Herzog Alfred<br />
von Croy.<br />
Foto: Nadine Haase<br />
(fotolia)<br />
Der Herzog und die<br />
Wildpferde<br />
Auch die 1316 erstmals urkundlich<br />
erwähnten und über Dülmen<br />
hinaus bekannten Wildpferde verdanken<br />
ihr Überleben bis in die<br />
Gegenwart dem Herzog von Croy.<br />
Der Bestand war zu Beginn des<br />
19. Jahrhunderts wie überall stark<br />
dezimiert und vom Aussterben<br />
bedroht. Nachdem der letzte Herr<br />
von Merode, Erbe der früheren<br />
Herren von Merfeld, Haus Merfeld<br />
in den 1830er-Jahren an den<br />
Herzog von Croy verkauft hatte,<br />
ließ der Herzog einige Jahre<br />
später zwanzig Wildpferde einfangen<br />
und diese mit einem kleinen<br />
Restbestand der Emscherbrücher<br />
Wildpferde im Merfelder Bruch<br />
einhegen.<br />
Der Herzog<br />
als Firmengründer<br />
Nachdem eine Zuckerfabrik in<br />
Weddern nach nur kurzer Existenz<br />
geschlossen wurde, spielte der<br />
Herzog bei der Gründung eines<br />
weitaus langlebigeren Projekts<br />
eine wichtige Rolle: Der bereits im<br />
Raum Bochum aktive Geschäftsmann<br />
Friedrich Beisenherz wollte<br />
nun auch in der Nähe von Haltern<br />
eine Eisenhütte errichten. Der<br />
Waldreichtum und die verkehrsgünstige<br />
Lage an der Lippe sprachen<br />
für diesen Ort. Da Haltern<br />
aber zur Standesherrschaft Croy-<br />
Dülmen gehörte, war dazu die<br />
Genehmigung des Herzogs von<br />
Croy notwendig, der das Bergregal<br />
besaß. Dieser ließ das Vorhaben<br />
durch den bekannten Industriellen<br />
Friedrich Harkort prüfen und<br />
be stand schließlich darauf, dass<br />
die Hütte bei Dülmen gebaut<br />
werden solle. Zugleich stieg er als<br />
Hauptanteilseigner in das 1842<br />
gegründete Unternehmen ein. Der<br />
Herzog stellte auch ein geeignetes<br />
Grundstück in der südlichen Feldmark<br />
vor den Toren der Stadt auf<br />
Erb pacht zur Verfügung. 1844<br />
begann die Verhüttung des Erzes.<br />
Der Herzog und die<br />
Märzrevolution 1848<br />
Nur wenige Jahre später schlug die<br />
Stimmung in Dülmen gegen den<br />
Herzog um. In der wirtschaftlich<br />
angespannten Lage sorgten die<br />
hohen Pachtabgaben für Unmut.<br />
Im März 1848 eskalierte die Lage:<br />
Eine Gruppe von Pächtern machte<br />
sich auf den Weg zum Schloss.<br />
Herzog Alfred von Croy war wohl<br />
auch bereit, mit den Männern<br />
zu verhandeln. Als sich aber in der<br />
Stadt die Nachricht verbreitete,<br />
dass die Männer bereits betrunken<br />
seien, befürchtete er Ausschreitungen<br />
und begab sich mit seiner<br />
Familie zum Frei herrn von Romberg<br />
in das benachbarte Schloss<br />
Buldern. Als die Beschwerdeführer<br />
von den zurückgelassenen Dienern<br />
davon erfahren hatten, drangen<br />
sie durch ein geschlagene Fenster<br />
in das Schloss ein und zerstörten<br />
Mobiliar.<br />
Nicht unbegründet war deshalb<br />
die Befürchtung, der Herzog<br />
von Croy könnte aufgrund dieser<br />
Vorfälle die Stadt verlassen, was<br />
sich negativ auf die Stadt auswirken<br />
könnte. So versuchten meh-<br />
rere Bürger der Stadt, den Her zog<br />
zu besänftigen und von einer etwaigen<br />
Verlegung seiner Residenz<br />
oder der Eisenhütte abzubringen.<br />
Die Befürchtungen bewahrheiteten<br />
sich aber nicht: Herzog und<br />
Eisenhütte blieben in Dülmen.<br />
Der Herzog feiert – die Stadt<br />
feiert den Herzog<br />
Was der Herzog für die Stadt<br />
bedeutete, lässt sich auch an den<br />
Herzog Alfred von Croy<br />
(1789–1861)<br />
Die Eisenhütte Prinz<br />
Rudolph, an deren<br />
Gründung der Herzog<br />
von Croy beteiligt war<br />
40 41
Erinnerung an eine<br />
Hochzeit im<br />
Hause Croy 1853<br />
Das erste in Dülmen<br />
verzeichnete<br />
Auto gehörte 1903 dem<br />
Herzog von Croy.<br />
Glückwünschen der Stadt bei besonderen<br />
Feiern der herzoglichen<br />
Familie erkennen. 1853 organisierte<br />
die Stadt ein Fest für die<br />
Hochzeit des Erbprinzen Rudolph<br />
von Croy mit Prinzessin Natalie<br />
von Ligne – was in der Forschung<br />
auch als eine Art »Wiedergutmachung«<br />
für die Vorfälle von 1848<br />
interpretiert wird. Bei anderen<br />
Hochzeiten von Mitgliedern der<br />
herzoglichen Familie gab es ebenfalls<br />
offizielle Glückwünsche der<br />
Stadt, Abordnungen der Stadt<br />
und Fackelzüge.<br />
Ebenso war bei der Beerdigung<br />
der Herzogin 1891 die<br />
»Stadt im Trauerschmuck«, wie<br />
es in der Lokalpresse hieß; der<br />
Herzog spendete anlässlich der<br />
Beerdigung 400 Mark für die<br />
Dülmener Armen.<br />
Der Herzog als Grund- und<br />
Automobilbesitzer<br />
Das Bevölkerungswachstum im<br />
Zuge der Industrialisierung brachte<br />
auch Probleme mit sich. Eines<br />
war, dass in einer Ackerbürgerstadt<br />
wie Dülmen mit einem großen<br />
Umfang der Selbstver sorgung<br />
das Pachtland knapp wurde, vor<br />
allem die kleinen Gartenparzellen<br />
in der Feldmark. Die Pachtpreise<br />
stiegen in die Höhe. An den<br />
Ankauf von Land konnten viele<br />
Ange hörige der unteren Schichten<br />
schon aus finanziellen Gründen<br />
nicht denken. Dagegen gelang es<br />
dem Herzog von Croy, seine<br />
Güter durch ständige Zukäufe zu<br />
erweitern und bei Verkäufen<br />
aufgrund seiner guten finanziellen<br />
Möglichkeiten meist den<br />
Zuschlag zu erhalten. Am Vorabend<br />
des Ersten Weltkriegs<br />
waren so 30% der Grundstücke<br />
im Besitz des Herzogs von Croy,<br />
des größten privaten Grundbesitzers<br />
der Stadt.<br />
Nicht zufällig war der wohlhabende<br />
Herzog auch der erste<br />
Besitzer eines Automobils in Dülmen:<br />
Im Dezember 1903 wur de<br />
aus Dülmen gemeldet, dass<br />
der Herzog von Croy sein in Belgien<br />
gemel detes Auto nun auch<br />
in Deutschland nutzen werde.<br />
Der Herzog und die städtischen<br />
Finanzen<br />
Seit dem Dreißigjährigen Krieg litt<br />
die Stadt Dülmen unter einer drückenden<br />
Schuldenlast. Nachdem<br />
dann zur preußischen Zeit das<br />
Wegegeld als städtische Einnahmequelle<br />
weggefallen war, musste<br />
die Leitung der Stadtverwaltung<br />
nach neuen Möglichkeiten suchen.<br />
Hier bot sich der Herzog von Croy<br />
an. So wurde umfangreicher<br />
Grundbesitz der Stadt an den Herzog<br />
verkauft, wobei dieser auch<br />
die auf den Grundstücken haftenden<br />
Hypotheken übernahm. Mit<br />
der Zahlung verrechnete man die<br />
Schulden von 8400 Talern, die<br />
die Stadt im 17. Jahr hundert beim<br />
Frei herrn von Kerkerink-Stapel<br />
aufgenommen hatte und an dessen<br />
Ansprüche der Herzog von<br />
Croy gelangt war. Die Kaufsumme<br />
wurde so auf 1281 Taler reduziert.<br />
Langwierige Auseinandersetzungen<br />
be rei tete der Stadt jedoch<br />
das Eintreiben der Kommunalsteuern<br />
beim Herzog von Croy. 1837<br />
kam es zu einer Einigung, die den<br />
Herzog gegen eine einmalige<br />
Zahlung für die Zukunft von den<br />
Kommunalsteuern und -abgaben<br />
befreite. An gesichts der er heblichen<br />
finanziellen Einbußen bemühte<br />
sich die Stadtverwaltung<br />
seit dem Ende des Deutsch-Französischen<br />
Krieges 1870/71, diesen<br />
Vertrag auch auf gerichtlichem<br />
Wege wieder rückgängig zu machen,<br />
blieb aber erst einmal ohne<br />
Erfolg: 1879 wurde der Vertrag<br />
gerichtlich für rechtsgültig erklärt.<br />
Der Herzog wird Bürger<br />
Das Problem der Steuerprivilegien<br />
endete mit der Novemberrevolution<br />
1918, die das Ende der Monarchie<br />
und der Vorrechte des Adels<br />
brachte. Nachdem es Gerüchte<br />
über einen neuen Sturm auf das<br />
Schloss gegeben hatte, suchte der<br />
Herzog von Croy am 9. November<br />
1918 das Gespräch mit dem Bürgermeister;<br />
dort erklärte er seinen<br />
Verzicht auf diese Steuerprivilegien<br />
und die ebenfalls gewünschte<br />
Öffnung des 1913 geschlossenen<br />
Wildparks.<br />
Der einige Jahre später abgefasste<br />
Ver waltungsbericht des Bürgermeisters<br />
schrieb dazu: »[…] unter<br />
der Einwirkung der Revolution<br />
ver zichtete der Herzog bei einer<br />
Ver handlung mit dem Bürgermeister<br />
am 9. No vem ber 1918 für sich<br />
und seine Rechts nachfolger auf<br />
das ihm nach § 32 der In struktion<br />
vom 30. Mai 1820 zustehen de<br />
Recht, für seine Person und Fa mi lie<br />
in Absicht aller persönlichen Beziehungen<br />
und Leistungen aus der<br />
Ver bindung mit der Gemeinde<br />
Stadt Dülmen aus zuscheiden. Er<br />
verzichtete ferner mit Wirkung<br />
vom 1. April 1918 auf das ihm nach<br />
§ 8 des Vertrages vom 18. Juli 1837<br />
zu gestandene Recht der Befreiung<br />
von den Gemeindeabgaben. Die<br />
für die Jahre 1911 bis 1918 rückständigen<br />
Steuern wur den alsbald<br />
mit 155 420 Mark ge zahlt. Damit<br />
wurde ein jahrzehntelanger Streit<br />
zu Gunsten der Stadt beendet.<br />
In der gleichen Verhandlung vom<br />
9. No vem ber 1918 erklärte sich der<br />
Herzog be reit, den Wildpark, den<br />
er seit No vem ber 1913 geschlossen<br />
hatte, für jeder mann zu öffnen.<br />
Der Inhalt dieser Ver handlung vom<br />
9. November wurde sofort durch<br />
An schlag bekannt gemacht und<br />
dien te wesentlich der Beruhigung<br />
der Bevölkerung, sodaß Ausschreitungen<br />
ge gen den Herzog und<br />
sein Eigentum in der Re vo lutionszeit<br />
nicht vorgekommen sind.«<br />
Der Berichterstattung der<br />
Dülmener Zeitung zufolge hatte<br />
der Bürgermeister auf einer<br />
Volksversammlung in Dülmen am<br />
9. November ebenfalls erklärt,<br />
dass der Herzog von Croy nach<br />
der ge troffenen Übereinkunft nun<br />
»als Mitbürger im wahrsten Sinne<br />
des Wortes an erkannt werden<br />
müsse«. Der frühere Landesherr<br />
war zum Bürger geworden.<br />
Herzog Karl Rudolf<br />
von Croy (1889–1974)<br />
verzichtete am<br />
9. November 1918 auf<br />
seine Privilegien.<br />
Literatur:<br />
Stefan Sudmann (Hg.),<br />
Geschichte der Stadt<br />
Dülmen, Dülmen 2011<br />
Fotos:<br />
Stadtarchiv Dülmen<br />
42 43
Marcus Schwers: »Wer<br />
mit Hörgeräten seine<br />
Hörminderung ausgleicht,<br />
bleibt im Alter<br />
länger geistig fit!«<br />
»Unsere Ohren hören – unser<br />
Gehirn versteht …«<br />
Team Schwers ist optimal auf neue Technologie vorbereitet,<br />
denn gutes Hören hält geistig fit<br />
Demenz-Prävention durch<br />
Hörgeräte? Diese Frage stellte<br />
Marcus Schwers am 24. Februar<br />
im Vennehof Borken dem<br />
Publikum. Die Räumlichkeit war<br />
bis auf den letzten Platz ausgebucht.<br />
Gutes Hören hält geistig<br />
fit! Zu diesem Resümee kommen<br />
Studien, die sich mit der<br />
Entwicklung des geistigen Vermögens<br />
im zeitlichen Verlauf<br />
beschäftigen. Das Ergebnis<br />
zeigt, dass wir die Entwicklung<br />
nicht aufhalten, aber deutlich<br />
verlangsamen können. »Wer mit<br />
Hörgeräten seine Hörminderung<br />
ausgleicht«, so Marcus Schwers,<br />
»bleibt im Alter länger geistig<br />
fit! Außerdem werden Konzentration<br />
und Ausgeglichenheit<br />
dadurch wiederhergestellt, weil<br />
das Hören weniger Anstrengung<br />
verlangt.«<br />
Diese Hörgeräte des dänischen<br />
Herstellers Oticon können<br />
derzeit im Fachgeschäft auf der<br />
Sternstraße kostenlos und unverbindlich<br />
vierzehn Tage ausprobiert<br />
werden. »Jeder im Team«,<br />
so der Hörgeräteakustik-Meister,<br />
»hat für das Oticon-Hörsystem<br />
eine besondere Schulung absolviert,<br />
damit wir es bestmöglich<br />
einstellen können.«<br />
Der Audiologe Michael<br />
Quante, der eigens zur Vorstellung<br />
der Studienergebnisse als<br />
Gastdozent angereist war, stellte<br />
die Studien im Einzelnen vor.<br />
»Kein Mensch muss aufgrund<br />
seiner finanziellen Lage<br />
auf gutes Hören verzichten«,<br />
schließt der Inhaber und Gründer<br />
von Hörsysteme Schwers,<br />
»diese Hörgeräte klingen sehr<br />
natürlich, sind klein und dezent.<br />
Und sie erfüllen höchste technologische<br />
Ansprüche. Probieren<br />
Sie sie selber zu Hause aus, kostenlos<br />
und unverbindlich. Wir<br />
freuen uns sehr über Ihr Kommen<br />
und heißen Sie herzlich<br />
willkommen!«<br />
Voraussetzungen sind eine<br />
Mitgliedschaft in der gesetzlichen<br />
Krankenkasse, eine ohrenärztliche<br />
Verordnung über<br />
Hörhilfen und ein gesetzlicher<br />
Eigenanteil von zehn Euro.<br />
Klein und dezent —<br />
Oticon Alta2 mit<br />
BrainHearing Technologie<br />
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der Hörgeräteakustik – Hörsysteme<br />
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Michael Quante,<br />
zum Zusammenha<br />
geistiger Fitness.<br />
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kostenlos in Ihrem<br />
Vortrag in der Stadthalle Vennehof<br />
Whitstable Zimmer am Mittwoch, 24.02.<strong>2016</strong>,<br />
• Beginn 16 Uhr : Michael Quante, Firma Oticon, exklusiv Fachvortra<br />
- BrainHearing, Demenz-Prävention durch Hörgeräte?<br />
• Beginn 17 Uhr: Marcus Schwers, Hörsysteme Schwers, Fachvortra<br />
»Kein Mensch muss<br />
- Hör- und Sprachentwicklung im Kindesalter<br />
aufgrund seiner finanziellen<br />
Lage auf gutes<br />
- Farbe am Ohr: „Wenn Kinder Hörgeräte bekommen“<br />
- Überblick, was zeitgemäße FM Anlagen leisten Hören verzichten«,<br />
sagt der Inhaber von<br />
• 18 Uhr offene Fragen – ca. 18:30 Uhr.<br />
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Für das leibliche Wohl sorgt Hörsysteme Schwers<br />
46325 Borken,<br />
Telefon 0 28 61/890 500,<br />
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44 45
Mit der ambulanten Rehabilitation<br />
Schritt für Schritt zurück in den Alltag<br />
Die Zahl der erstimplantierten Knieund<br />
Hüft-Endoprothesen ist in<br />
Deutschland in den letzten Jahren stark<br />
gestiegen. Der hkkGesundheitsreport<br />
führt für 2011 aus, dass 213 934 Hüftund<br />
158 204 Knie-Endoprothesen eingesetzt<br />
worden waren. Für viele Menschen<br />
beginnt damit ein besseres Leben,<br />
denn das neue Gelenk nimmt nicht nur<br />
den Schmerz, sondern es verhilft zu<br />
einer neuen Beweglichkeit.<br />
Auf dem Weg in ein möglichst<br />
beschwerdefreies und uneingeschränktes<br />
Leben wünschen viele Menschen eine<br />
ambulante Rehabilitation in ihrer wohlbekannten<br />
und vertrauten häuslichen<br />
Umgebung. Diese Möglichkeit bietet<br />
Ihnen das Reha-Zentrum in Velen, in dessen<br />
familiärem Umfeld nicht nur kompetente<br />
Physiotherapeuten, Masseure und<br />
diplomierte Sportlehrer tätig sind, sondern<br />
ebenso Ernährungsberaterinnen. Ein<br />
»Rundum-sorgenlos-Paket« ermöglicht es<br />
Ihnen, sich nach einer Hüft- oder Knieoperation<br />
oder schwerer orthopädischer<br />
Krankheit im Kreise eines professionellen<br />
Teams mit exzellenter Ausstattung einzig<br />
auf Ihren Genesungsprozess konzentrieren<br />
zu können.<br />
Doch wie genau läuft eigentlich die<br />
Behandlung bei einer ambulanten Rehabilitation<br />
nach einer orthopädischen<br />
Erkrankung ab? Nach dem chirurgischen<br />
Eingriff – z.B. an der Hüfte, dem Knie, der<br />
Wirbelsäule oder dem Schultergelenk –<br />
erfolgt die ambulante Rehabilitation<br />
unmittelbar im Anschluss an den Krankenhausaufenthalt.<br />
Zunächst spricht der<br />
krankenhauseigene Sozialdienst die Möglichkeiten<br />
einer Nachbehandlung ab<br />
und beantragt diese anschließend bei der<br />
Krankenkasse. In manchen Fällen kann die<br />
Beantragung der ambulanten Rehabilitation<br />
auch durch den Hausarzt erfolgen.<br />
Der hauseigene Fahrdienst des Reha-Zentrums<br />
sorgt dafür, dass Sie ohne Probleme<br />
zu den Therapien abgeholt und im Anschluss<br />
auch wieder nach Hause gebracht<br />
werden.<br />
Im Reha-Zentrum angekommen, werden<br />
Sie von einem freundlichen und kompetenten<br />
Team empfangen. Dieses koordiniert<br />
Ihre Termine mit den Therapeuten,<br />
den Ärzten und auch dem Fahrdienst. In<br />
ruhiger und entspannter Atmosphäre<br />
führt der für Sie zuständige Therapeut die<br />
Anamnese durch, auf deren Grundlage<br />
Ihr individueller Behandlungsplan auf die<br />
Ziele und Bedarfe Ihres Genesungsprozesses<br />
abgestimmt wird und somit den<br />
größtmöglichen Heilungserfolg verspricht.<br />
Anschließend wird ein dem Befund angepasster<br />
Trainingsplan erstellt. Die eigentliche<br />
Behandlung besteht in der Regel aus<br />
Krankengymnastik, Training im Kraftraum<br />
und an den Geräten, einer Gangschule<br />
und Bewegungsschiene sowie einer physikalischen<br />
Wärme-, Fango- und Elektrotherapie.<br />
Ähnlich wie die ambulante Rehabilitation,<br />
die sich an Rentner richtet, läuft die<br />
Erweiterte Ambulante Physiotherapie<br />
(EAP-Maßnahme) ab, deren Zielgruppe<br />
Personen nach Berufsunfällen sind. Ein<br />
Unterschied zeigt sich allerdings bei der<br />
Beantragung der Leistungen. In diesen<br />
Fällen stellt der behandelnde Durchgangsarzt<br />
die Verordnung aus. Das Team vom<br />
Reha-Zentrum Velen kümmert sich dann<br />
um die Genehmigung durch die Berufsgenossenschaft<br />
und koordiniert Ihre Termine<br />
bei Ärzten, Therapeuten und gegebenenfalls<br />
mit dem Fahrdienst.<br />
Haben Sie weitere Fragen? Wünschen<br />
Sie detaillierte Informationen?<br />
Kontaktieren Sie Judith Nahberger<br />
vom Reha-Zentrum Velen unter der<br />
Rufnummer (0 28 63) 44 00.<br />
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In unserem familiären Umfeld übernehmen wir die<br />
gesamte Organisation der ambulanten Rehabilitation –<br />
von der Krankenkasse bis hin zu den Arztbesuchen.<br />
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Schlauch/Schläuche erneuert<br />
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