blickpunkt - Ausgabe 2/2016

Magazin zur Kultur, Geschichte und Freizeit im Westmünsterland Magazin zur Kultur, Geschichte und Freizeit im Westmünsterland

25.04.2016 Aufrufe

Aus dem Inhalt Freizeitgestaltung Der »Baumberger Ludgerusweg« »Heimat im Wandel der Zeit« – Teil 8 Die Coesfelder Jakobikirche Geschichte und Geschichtliches Das Haus von Croy: Vom Landesherrn zum Bürger April 2016 blickpunkt Magazin zur Kultur, Geschichte und Freizeit im Westmünsterland 1

Aus dem Inhalt<br />

Freizeitgestaltung<br />

Der »Baumberger Ludgerusweg«<br />

»Heimat im Wandel der<br />

Zeit« – Teil 8<br />

Die Coesfelder Jakobikirche<br />

Geschichte<br />

und Geschichtliches<br />

Das Haus von Croy:<br />

Vom Landesherrn zum<br />

Bürger<br />

April <strong>2016</strong><br />

<strong>blickpunkt</strong><br />

Magazin zur Kultur, Geschichte und<br />

Freizeit im Westmünsterland<br />

1


Inhalt<br />

Vorwort<br />

5<br />

Freizeitgestaltung –<br />

Der »Baumberger Ludgerusweg«<br />

6<br />

Heimat im Wandel der Zeit –<br />

Die Coesfelder Jakobikirche<br />

18<br />

Erlebenswertes –<br />

Autos, Innovation und Musik –<br />

Kommen Sie nach Coesfeld!<br />

28<br />

Geschichte und Geschichtliches –<br />

Die Herzöge von Croy und<br />

die Stadt Dülmen 1802 bis 1918:<br />

Vom Landesherrn zum Bürger<br />

34<br />

Frühlingshafte Allee bei<br />

Burg Vischering


Vorwort<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

die Überlieferung besagt, dass sich am 13. Mai<br />

1940 in der Nähe des Schweizer Ortes Waldenburg<br />

ein Wunder ereignet haben soll. Die<br />

Bürger der Schweiz befürchteten zu diesem<br />

Zeitpunkt, dass auch ihr Land ein Opfer des<br />

Eroberungshungers der Nationalsozialisten<br />

werden könnte. Die Wehrmacht hatte Polen,<br />

Dänemark und Norwegen bereits unterworfen.<br />

Der Westfeldzug war in vollem Gange.<br />

An dem besagten Tag soll sich Folgendes<br />

ereignet haben: Über dem Ort erschien<br />

plötzlich eine große, blendend hell leuchtende<br />

Hand am Himmel. Die Bewohner erkannten<br />

sie sofort als die schützende Hand ihres Landespatrons<br />

Bruder Klaus. Sie verstanden es<br />

als himmlisches Zeichen des Schutzes, und<br />

tatsächlich blieb die Schweiz vom Krieg<br />

verschont.<br />

Diese Geschichte ist vermutlich nur wenigen<br />

bekannt. Auch die Person des »Bruder<br />

Klaus«, mit richtigem Namen Nikolaus von<br />

Flüe, ist in unserer Region eher unbekannt –<br />

zumindest im direkten Vergleich mit dem<br />

»Apostel der Franken und Sachsen«, dem heiligen<br />

Ludger. Nun bietet sich für Interessierte<br />

und Freunde des Wanderns die Möglichkeit,<br />

auf den Pfaden der beiden Heiligen durch die<br />

Baumberge von Schapdetten bis nach Coesfeld<br />

zu »wandeln« und dabei nicht nur die<br />

atemberaubende Landschaft zu erkunden,<br />

sondern auch kulturelle und geschichtliche<br />

Besonderheiten zu beiden Seiten des Wanderweges<br />

kennenzulernen. Mit unserem Beitrag<br />

über den »Baumberger Ludgerusweg« wollen<br />

wir Sie dazu einladen – ja, die Lust in Ihnen<br />

wecken –, diese Region einmal kennenzulernen.<br />

Es lohnt sich!<br />

In dieser <strong>Ausgabe</strong> stellt sich Ihnen auch die<br />

Stadt Coesfeld vor. Im Verlauf des Frühjahrs<br />

und Frühsommers bietet sie allerhand Festliches.<br />

Im Fokus unserer <strong>Ausgabe</strong> stehen dabei<br />

die Automeile, die Gewerbeschau sowie die<br />

weit über die Grenzen Coesfelds bekannte<br />

Pfingstwoche. Das sind natürlich nicht alle Ereignisse,<br />

die die Kreisstadt zu bieten hat. Unmittelbar<br />

an die Pfingstwoche schließt sich die<br />

viertägige Pfingstkirmes an, und im Juni findet<br />

auf dem Marktplatz das Hansemahl statt.<br />

Schließlich freuen wir uns darüber, dass<br />

wir den Dülmener Stadtarchivar Dr. Stefan Sudmann<br />

für einen spannenden und äußerst<br />

detailreichen historischen Bericht über das Dülmener<br />

Adelsgeschlecht derer von Croy gewinnen<br />

konnten. Angereichert wird der Bericht<br />

mit beeindruckenden Fotografien, die zudem<br />

zurückführen in die untergegangene Stadtgeschichte<br />

Dülmens.<br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong> unseres modernen,<br />

der Tradition verpflichteten Heimatblattes wird<br />

Mitte Juni erscheinen. Bis dahin wünschen<br />

wir Ihnen viel Freude bei der Lektüre unserer<br />

<strong>Ausgabe</strong> und einen schönen Frühsommer.<br />

Herzlichst Ihr<br />

Christian Damhus<br />

Der Billerbecker Dom<br />

4 5


KAPITEL 1 FREIZEITGESTALTUNG<br />

Der »Baumberger<br />

Ludgerusweg«<br />

Von Heiligen und unheimlichen Sagen<br />

Der Frühling ist da und nährt die Lust aufs<br />

Wandern. Die längeren Tage, die an Kraft<br />

und Dauer zulegende Sonne – all dies lädt<br />

uns ein, die Heimat auf festen Sohlen zu<br />

erkunden. Und zu erkunden gibt es viel.<br />

Wie es mittlerweile eine gute Tradition<br />

unseres westmünsterländischen Magazins ist,<br />

möchte dieser Bericht Ihnen den jüngst eröffneten<br />

»Baumberger Ludgerusweg« schmackhaft<br />

machen – einen Wanderweg, der seine<br />

Reize nicht nur aus der atemberaubenden<br />

Landschaft, sondern auch aus vielen interessanten<br />

historischen Sehenswürdigkeiten<br />

bezieht.<br />

Dabei gilt auch für diesen Bericht, dass er<br />

nicht exakt den Wegverlauf zu beschreiben<br />

versucht. Und so sollten Sie sich vor dem Wandern<br />

am besten eine geeignete Karte besorgen<br />

und den markanten Markierungen folgen,<br />

die in Abständen den Verlauf des Wanderweges<br />

anzeigen.<br />

Lambertikirche auf dem<br />

Marktplatz in Coesfeld<br />

Von Schapdetten zur<br />

»Bruder-Klaus«-Kapelle<br />

An manchen Abenden, wenn es<br />

im kleinen Ort Schapdetten, wenige<br />

Kilometer östlich von Nottuln<br />

gelegen, ganz still ist, kann man<br />

vom Detter Berg herab das eiserne<br />

Hämmern des Grinkenschmieds<br />

hören, der – für Unwissende unauffindbar<br />

– in einem tiefen Erdloch,<br />

das ganz und gar mit Gras<br />

und Sträuchern überwachsen war,<br />

lebte. Der Grinkenschmied war ein<br />

wilder Mann, der sich jedoch auf<br />

seine Arbeiten verstand wie kein<br />

Zweiter. In seinem Loch hatte er<br />

nämlich eine Schmiede stehen,<br />

auf der er die feinsten Sachen zu<br />

schmieden vermochte. Gingen nun<br />

in der Nachbarschaft zwei Menschen<br />

den Bund der Ehe ein, so<br />

war es Brauch, sich vom Grinkenschmied<br />

einen Bratspieß zu leihen.<br />

Denn zu jener Zeit besaßen die<br />

Bauern so was nur selten – und<br />

nicht von jener auserlesenen Qualität,<br />

die nur der Mann im tiefen<br />

Loch herzustellen vermochte. Als<br />

Gegenleistung verlangte dieser<br />

kein Geld und keinen Schmuck,<br />

sondern sie mussten ihm einen<br />

Braten geben.<br />

Eines Tages jedoch kam ein<br />

Bauer, dessen Sohn heiraten sollte,<br />

zum wilden Schmied ans Loch und<br />

rief: »Grinkenschmied, gib mir einen<br />

Spieß!« Aus dem Loch erscholl<br />

die tiefe Stimme: »Den Spieß kriegt<br />

er nicht! Gib er den Braten erst!«<br />

Der Schmied im tiefen Erdloch<br />

traute dem Bauern nämlich nicht.<br />

Doch der Bauer, der nie vorhatte,<br />

dem Schmied in der Erde einen<br />

Braten zu geben, erwiderte dem<br />

Grinkenschmied trotzig: »Kriegst<br />

keinen Braten! Behalte doch deinen<br />

Spieß!« – und stieg vom Berge<br />

hinab, um in Ruhe nach Hause<br />

zu gehen. Der Schmied jedoch war<br />

erzürnt, hatte dieser Bauer doch<br />

den vorväterlichen Brauch gebrochen.<br />

Er schrie dem Bauern nach:<br />

»Pass auf, dass ich mir keinen<br />

Braten nehme.«<br />

Kaum hatte der Bauer aber<br />

seinen Hof erreicht, hörte er leidvolles<br />

Klagen aus dem Stalle. Seine<br />

Frau, sein Sohn, die Magd und der<br />

Knecht standen um sein bestes<br />

Pferd herum, das tot dalag. Aus<br />

dem Schenkel eines seiner Hinterbeine<br />

war ein großes Stück Fleisch<br />

herausgelöst. Das war der Braten<br />

des Grinkenschmieds.<br />

Unser Wanderweg beginnt<br />

nicht am unauffindbaren Loch<br />

des Schmieds, sondern zwischen<br />

Tilbeck und Schapdetten – dort,<br />

wo die Gräben dreier Landwehren<br />

aufeinandertreffen und das<br />

bekannte »Tilbecker Mordkreuz«<br />

steht. Hier befindet sich der westliche<br />

Einstieg in den »Baumberger<br />

Ludgerusweg«.<br />

Bereits der kleine, idyllisch gelegene<br />

Ort Schapdetten lädt zu einem<br />

Verweilen und Genießen ein.<br />

Auch zu dieser frühen Jahreszeit,<br />

in der sich die Natur noch den<br />

Schlaf aus ihren Augen wischt und<br />

die im Sommer prächtig grünenden<br />

Baumberge von kaum einem<br />

Blatt bedeckt sind, lohnt sich das<br />

Wandern in dieser Region.<br />

Schon der Einstieg in den<br />

»Baumberger Ludgerusweg« bietet<br />

allerhand geschichtliche und<br />

geologische Besonderheiten. Markant<br />

sind selbstredend das »Tilbecker<br />

Mordkreuz«, das an den<br />

grausamen und heimtückischen<br />

Mord an der »Mersche von Tilbeck«<br />

erinnert, die von zwei hab-<br />

gierigen Landsknechten auf ihrem<br />

nächtlichen Heimweg getötet worden<br />

sein soll.<br />

Einige hundert Meter weiter<br />

in Richtung Schapdetten finden<br />

sich die »Sieben Quellen« – auch<br />

»Hexenpütt« genannt. Aus verschiedenen<br />

kleinen Quellen sprudelt<br />

dort das Wasser an die Oberfläche.<br />

Und obwohl eine Brücke<br />

über diese Quellen führt, will dieses<br />

Gebiet doch nur mit Sorgfalt<br />

Entspanntes Wandern<br />

durch eine atemberaubende<br />

Natur –<br />

der »Ludgerusweg«<br />

ist an verschiedenen<br />

Stellen gekennzeichnet<br />

(s. Baum rechts).<br />

6 7


Einstieg in den<br />

»Ludgerusweg« bei<br />

Schapdetten – links<br />

zwischen den Bäumen<br />

das sog. »Tilbecker<br />

Mordkreuz«. An verschiedenen<br />

Stellen des<br />

Weges finden sich<br />

Tafeln, die die Besonderheiten<br />

der Gegend<br />

gut verständlich<br />

beschreiben.<br />

Die kleine<br />

»Bruder-Klaus«-<br />

Kapelle<br />

und Vorsicht begangen werden,<br />

denn sonst drohen nasse Füße.<br />

Der Einstieg in den »Ludgerusweg«<br />

wird begleitet vom Zusammentreffen<br />

dreier historischer<br />

Landwehren, deren Tiefe noch<br />

heute dem Betrachter imponiert.<br />

Hierbei handelt es sich um mittelalterliche<br />

Verteidigungsanlagen,<br />

die Zeugnis von häufigen Fehden<br />

und Konflikten ablegen.<br />

Die ersten Kilometer des Wanderweges<br />

führen über einen<br />

attraktiven Teil des Baumberger<br />

Höhenzuges. Über den »Hoheberg«<br />

mit seinen fast 182 Metern<br />

erreichen wir nach knapp drei<br />

Kilometern die »Leopoldshöhe«.<br />

Sie ist ein beliebtes Ausflugsziel<br />

für Wanderer und Reiter – aber<br />

auch für Mountainbiker. Letzteres,<br />

dies soll hier erwähnt werden, ist<br />

auf diesem Gebiet nicht gern<br />

gesehen, vielerorts gar verboten,<br />

da durch rücksichtsloses Fahren<br />

die Landschaft und vor allem die<br />

historischen Landwehren irreparabel<br />

beschädigt werden.<br />

Über die »Leopoldshöhe« und<br />

den »Vaders Platz«, benannt nach<br />

einem der Gründerväter des Baumberge-Vereins,<br />

Professor Dr. Joseph<br />

Vaders, erreichen wir nach weiteren<br />

rund 1,4 Kilometern eine kleine<br />

Kapelle jüngeren Datums: die<br />

»Bruder-Klaus«-Kapelle. Sie wurde<br />

1987 im Rahmen der 850-Jahr-Feier<br />

der Havixbecker Pfarrgemeinde<br />

St. Dionysius errichtet und gibt der<br />

tiefen Verwurzelung des christlichen<br />

Glaubens im Westmünsterland<br />

auch in der Gegenwart Ausdruck.<br />

Der Ort bietet nicht nur die<br />

Möglichkeit, sich ein wenig zu<br />

erholen und durch Gebet zur inneren<br />

Ruhe zu finden, sondern er<br />

ermöglicht an klaren Tagen eine<br />

grandiose Aussicht.<br />

Innenansicht der<br />

»Bruder-Klaus«-Kapelle<br />

Mit dem Bruder Klaus haben<br />

wir den ersten der beiden<br />

Heiligen, die uns auf unserem Weg<br />

begegnen werden. Nikolaus von der<br />

Flühe oder auch Niklaus von Flüe<br />

geschrieben, war ein Schweizer Asket<br />

und Mystiker. Geboren irgendwann<br />

im Jahre 1417, hegte er zeit<br />

seines Lebens den Wunsch, Gott zu<br />

dienen und das Leben eines Asketen<br />

zu führen. Doch sein Leben verlief<br />

zunächst in anderen Bahnen. Für die<br />

damaligen Verhältnisse war er anfangs<br />

ein wohlhabender Bauer und<br />

später auch Ratsherr des Kantons<br />

Obwalden sowie Richter seiner Gemeinde.<br />

Er nahm sogar als Offizier<br />

am Krieg gegen Zürich in den Jahren<br />

1440/41 teil. Seine Frau schenkte<br />

ihm zehn Kinder. 1467 jedoch verließ<br />

er mit Zustimmung seiner Familie<br />

ebendiese, um sich gänzlich<br />

einem gottgefälligen Leben zu verschreiben.<br />

Als Asket führte er ein<br />

strenges Leben des Gebets und der<br />

Buße und lebte ausschließlich von<br />

der Eucharistie. Geschlafen habe er,<br />

so heißt es, auf einem Brett, und<br />

als Kopfkissen habe er einen Stein<br />

benutzt. Als der Teufel ihn einmal<br />

mit der Frage, was er für die größte<br />

Gabe Gottes an die Menschen<br />

halte, in Versuchung führen wollte,<br />

soll Bruder Klaus erwidert haben:<br />

»Die Vernunft.«<br />

Bruder Klaus gilt als einer der<br />

letzten großen Mystiker des Mittelalters.<br />

Sein Rat war weit über die<br />

Grenzen der Schweiz hinaus auch<br />

bei vielen ausländischen Politikern<br />

TEITEKERL<br />

gefragt. Am 21. März 1487 verstarb<br />

er in seiner kleinen Klause.<br />

Von der »Bruder-Klaus«-Kapelle<br />

sind es noch rund 800 Meter<br />

bis zum Restaurant und Hotel<br />

»Teitekerl«, dessen Name auf<br />

weitere Sagengestalten hinweist –<br />

die »Teitekerlken« –, Kobolde oder<br />

auch Erdgeister, die den Steinbrechern,<br />

-metzen und Bildhauern<br />

das Leben ordentlich schwer<br />

gemacht haben sollen. Der Weg<br />

dorthin ist übrigens ein Kreuz-<br />

Kreuzweg in der<br />

Nähe der »Bruder-<br />

Klaus«-Kapelle<br />

8 9


Ortskern<br />

von Havixbeck, im<br />

Hintergrund das<br />

historische Torhaus<br />

Das Sandsteinmuseum<br />

in Havixbeck<br />

ist einen Abstecher<br />

vom Weg wert.<br />

weg, und links und rechts dieses<br />

Weges finden wir die Leidensstationen<br />

Christi.<br />

Über die L 874 führt der Weg<br />

weiter. Begleitet werden wir immer<br />

wieder von Resten der Landwehr.<br />

Bald schon erreichen wir<br />

die »Sophienburg«, die 1668 als<br />

Sommerresidenz der Havixbecker<br />

Familie von Twickel errichtet<br />

worden ist.<br />

An dieser Stelle sei Ihnen ein<br />

Abstecher nach Havixbeck ans<br />

Herz gelegt. Dieser Ort bietet<br />

allerhand: einen wunderschönen<br />

Ortskern und vor allem das Sandsteinmuseum.<br />

Zahlreich sind die historischen<br />

Sandsteinbauten, die Hofanlagen<br />

und Wassermühlen, die Spieker<br />

und natürlich die Wasserschlösser,<br />

von denen sich allein in Havixbeck<br />

drei befinden.<br />

Von der Berkelquelle<br />

zur Jakobikirche<br />

Über die Bauerschaft Bombeck<br />

gelangen wir langsam an die<br />

Grenzen Billerbecks. Auf den rund<br />

sieben Kilometern zeigt sich die<br />

Herrlichkeit des Westmünsterlandes:<br />

Felder und Wiesen prägen<br />

das Bild. Immer wieder durchziehen<br />

die Erhebungen der Baumberge<br />

die Landschaft.<br />

Das Wahrzeichen dieser Stadt,<br />

die beiden Türme des mächtigen<br />

»Doms«, ist schon aus großer<br />

Entfernung zu erkennen. Über die<br />

Münsterstraße erreichen wir<br />

schließlich den Ort, an dem am<br />

26. März 809 der heilige Ludgerus<br />

verstarb.<br />

Mit dieser »Perle der Baumberge«<br />

und ihren zahlreichen<br />

Sehenswürdigkeiten ließen sich<br />

ganze Bücher füllen, und sie trägt<br />

– wie wir in früheren <strong>Ausgabe</strong>n<br />

unseres Magazins zu zeigen versuchten<br />

– die Bezeichnung »Perle«<br />

wahrlich nicht umsonst.<br />

Der neugotische Ludgerus-<br />

»Dom« ist ohne Frage beeindruckend.<br />

Er steht dort, wo der<br />

heilige Ludger gestorben sein<br />

soll – oder zumindest in unmittelbarer<br />

Nähe zum Sterbeort. Der<br />

»Dom« selbst stammt vom Ende<br />

des 19. Jahrhunderts (1892–1898).<br />

In Billerbeck stoßen wir auf nachweisbare<br />

Spuren des »Namensgebers«<br />

unseres Wanderweges.<br />

Vermutlich im Jahre 742 oder 744<br />

im heutigen niederländischen Zuilen<br />

(Stadtteil von Utrecht) geboren,<br />

wurde er 777 zum Priester geweiht.<br />

Kurz darauf wurde er von Karl<br />

Martell als Missionar nach Friesland<br />

geschickt, musste aber aufgrund<br />

des Einfalls der damals heidnischen<br />

Sachsen das Land verlassen und<br />

Als kleiner Bach startet<br />

die Berkel, die bereits<br />

in Coesfeld deutlich an<br />

Stärke zugenommen<br />

haben wird.<br />

pilgerte nach Montecassino. Ab 792<br />

war Ludger Missionar in Westsachsen,<br />

also der Gegend rund um Münster.<br />

793 gründete er in »Mimigernaford«<br />

– dem späteren Münster – das<br />

Benediktinerkloster »Monasterium«.<br />

804 erhielt er die Bischofsweihe,<br />

doch bereits fünf Jahre darauf starb<br />

er in Billerbeck.<br />

Auf verschiedenen Abbildungen<br />

sieht man den heiligen Ludger mit<br />

Wildgänsen. Diese Symbolik nimmt<br />

Bezug auf die Sage, nach der er ein<br />

ganzes Missionsgebiet, welches<br />

von Wildgänsen geplagt wurde, auf<br />

wundersame Weise von diesen Tieren<br />

befreit haben soll.<br />

Mit Unterstützung der »Sparkassenstiftung für den<br />

Kreis Coesfeld« wurden 23 Informationstafeln<br />

aufgestellt, die den Wanderer mit zahlreichen ortsspezifischen<br />

Informationen rund um die historischen,<br />

kulturellen und geologischen Besonderheiten<br />

versorgen.<br />

Am 15. Februar dieses Jahres wurden die neuen<br />

Informationstafeln offiziell vorgestellt.<br />

Von links nach rechts im oberen Bild: Josef Räkers<br />

(Wanderwart), Heinz Öhmann (Bürgermeister<br />

der Stadt Coesfeld), Heinrich-Georg Krumme<br />

(Vorstandsvorsitzender Sparkasse Westmünsterland<br />

und Vertreter der Sparkassenstiftung), Michael<br />

Lukas (Sparkassendirektor) sowie Christian Wermert<br />

(Sprecher Baumberge-Touristik).<br />

10 11


Die St.-Johannes-<br />

Kirche, in welcher der<br />

heilige Ludger kurz<br />

vor seinem Tod noch<br />

gepredigt haben soll<br />

Die Kolvenburg,<br />

kulturelles<br />

Herz Billerbecks<br />

Der Wanderweg führt vorbei<br />

am kleinen Quellteich der Berkel,<br />

der das von der eigentlichen<br />

Quelle, die zwischen Billerbeck<br />

und Nottuln liegt, kommende<br />

Bächlein verstärkt, und folgt nun<br />

einige Zeit dem Verlauf der Berkel.<br />

Unweit des Weges erblicken<br />

wir die katholische Pfarrkirche<br />

St. Johannes der Täufer, deren<br />

Ursprung vermutlich bereits in die<br />

Zeit vor 800 reicht. Die Gründung<br />

dieser Kirche soll auf den heiligen<br />

Ludger zurückgehen, und hier soll<br />

er – so besagt es die Überlieferung<br />

– kurz vor seinem Tod seine<br />

letzte Messe gefeiert haben.<br />

Diese Kirche ist eine kleine<br />

baugeschichtliche Besonderheit,<br />

wie bereits Georg Dehio anmerkte,<br />

indem er diese wie folgt lobt:<br />

»Unter den kleineren Kirchen des<br />

westfälischen Übergangsstils eine<br />

der besten …« In der Tat blieb<br />

diese Kirche, obgleich auch sie<br />

mehrfach verändert worden war,<br />

schaft Osthellen führt, sollten<br />

Liebhaber von Wasserburgen<br />

einen kurzen Abstecher in die<br />

nicht weit entfernte Bauerschaft<br />

Alstätte unternehmen. An der<br />

nach Coesfeld führenden L 580<br />

findet sich dort die Wasserburg<br />

Hameren. Sie ist – wie leider so<br />

viele Burgen und Schlösser im<br />

Westmünsterland – nicht zu besichtigen.<br />

Aber gerade im Winter<br />

bietet sich auch von außerhalb<br />

ein toller Blick auf die Burganlage,<br />

die eigentlich aus zwei Burgen<br />

besteht:<br />

Bereits im 13. Jahrhundert wurde<br />

der ältere Teil der Burganlage,<br />

die auf einen Ritter von Hameren<br />

zurückgeht, urkundlich erwähnt.<br />

Die Burgen stehen auf zwei Inseln:<br />

Die ältere Burg – Hameren-Raesfeld<br />

genannt – auf der östlichen<br />

Insel wird von einem Turmspeicher,<br />

Die Einfahrt des Hauses Hameren<br />

von allzu großen, ihr Antlitz wandelnden<br />

»Bausünden« verschont,<br />

sodass sie noch heute ein wunderbares<br />

Beispiel spätromanischer<br />

Baukunst ist. Umgeben ist sie von<br />

einer herrlichen Altstadt. Ein<br />

Abstecher lohnt!<br />

Der Ludgerusweg biegt auf<br />

eine Straße ein, deren Namen eine<br />

weitere bekannte Besonderheit<br />

Billerbecks ankündigt: die Kolvenburg.<br />

Dieser Bau ist das letzte<br />

Überbleibsel einer Wasserburg,<br />

deren älteste Elemente vermutlich<br />

bis ins 15. Jahrhundert zurückreichen.<br />

Die Burg wird heute für Veranstaltungen,<br />

Aufführungen,<br />

Konzerte und Trauungen genutzt.<br />

Der Wanderweg führt uns nun<br />

aus Billerbeck heraus und nimmt<br />

langsam Kurs auf unser Ziel.<br />

Obwohl er über die Nikolausstraße<br />

nun eher in Richtung der Bauereinem<br />

barocken Wirtschaftsgebäude<br />

sowie einer neugotischen<br />

Burgkapelle gebildet. Die jüngere<br />

Burg ist eher als Schloss oder Herrenhaus<br />

zu bezeichnen und liegt<br />

auf der westlichen Insel. Sie wird<br />

»Hameren-Schilder« genannt. Es<br />

handelt sich um einen Zweiflügelbau<br />

mit kräftigem Rundturm im<br />

niederländischen Specklagen-Mauerwerk,<br />

der vermutlich um 1600<br />

errichtet wurde.<br />

Unser Weg nimmt nun Kurs auf<br />

das Kloster Gerleve. Wir durchwandern<br />

die Osthellermark mit<br />

ihren zahlreichen kleinen Bächen<br />

und Teichen. Über den Königsweg<br />

und den Ludgerusweg erreichen<br />

wir bald die hoch gelegene Benediktinerabtei<br />

Gerleve, die 1899 auf<br />

dem Gebiet eines älteren Bauernhofes<br />

gegründet und in neuromanischem<br />

Stil errichtet worden ist.<br />

Oberhalb der Abtei befindet<br />

sich »Ludgerirast«. Die Geschichte<br />

erzählt, dass der heilige Ludger<br />

am Passionssonntag, dem<br />

25. März 809, in Coesfeld die<br />

Frühmesse feierte. Zu diesem<br />

Zeitpunkt war der »Apostel der<br />

Franken und Sachsen« allerdings<br />

schon schwer erkrankt. Nach dem<br />

Feiern der heiligen Messe brach<br />

er auf und machte sich auf den<br />

Weg nach Billerbeck. An der Stelle,<br />

die heute als »Ludgerirast« bekannt<br />

ist, pausierte er und erholte<br />

sich von der Reise. Dabei soll er<br />

noch einmal von dieser erhöhten<br />

Stelle auf das Münsterland geblickt<br />

haben, bevor er seinen letzten<br />

Weg fortsetzte und wenige<br />

Tage später zu Billerbeck verstarb.<br />

Der letzte Abschnitt des<br />

Weges führt uns nun direkt in das<br />

Herz der Kreisstadt Coesfeld.<br />

Ludgerirast (oben), Kloster Gerleve (unten)<br />

12 13


chen wir die Umflut der Berkel,<br />

sehen zur Linken den Pulverturm<br />

und gelangen schließlich über die<br />

»Hamms Gasse« und die Walkenbrückenstraße<br />

zum Coesfelder<br />

Marktplatz, wo der eigentliche<br />

Wanderweg endet.<br />

Auf dem Coesfelder<br />

Marktplatz endet<br />

der »Baumberger<br />

Ludgerusweg«<br />

Noch einmal erklimmen wir einen<br />

der Ausläufer der Baumberge: den<br />

Coesfelder Berg. Der Weg führt<br />

vorbei am Kloster Annenthal und<br />

dem St.-Pius-Gymnasium. Über<br />

die Friedrich-Ebert-Straße errei-<br />

Gehen Sie jedoch noch einige<br />

Meter weiter und schlendern<br />

Sie vielleicht die Schüppenstraße<br />

hinab in Richtung Letter Straße, so<br />

gelangen Sie zur Jakobikirche, die<br />

im Mittelalter Ausgangspunkt für<br />

unzählige Pilgerfahrten nach Santiago<br />

de Compostela war – und<br />

wer weiß: Vielleicht haben Sie ja<br />

nun Lust, ein neues Wanderkapitel<br />

in Ihrem Leben aufzuschlagen?<br />

Zuhause bleiben …<br />

… bedeutet auch bei Pflegebedürftigkeit,<br />

DARFELD<br />

Der »Baumberger<br />

Ludgerusweg«<br />

eine vertraute, geborgene Atmosphäre zu finden,<br />

selbstbestimmt zu leben,<br />

soziale Kontakte aufrechtzuerhalten,<br />

Lebensqualität auch in schwierigen Zeiten zu<br />

bewahren.<br />

RB63<br />

COESFELD<br />

LUTUM<br />

R62<br />

BILLERBECK<br />

DARUP<br />

R62<br />

RB63<br />

NOTTULN<br />

B32<br />

SCHAPDETTEN<br />

HAVIXBECK<br />

RB63<br />

B32<br />

TILBECK<br />

R63<br />

R63<br />

RICHTUNG<br />

MÜNSTER<br />

Auch wenn auf Dauer medizinische und pflegerische Betreuung<br />

benötigt wird, sollte möglichst niemand seine Wohnung<br />

und sein familiäres Umfeld aufgeben müssen. Heute ist es mit<br />

Unterstützung der ambulanten Pflege häufig möglich, wesentlich<br />

länger zu Hause zu leben, oft können Krankenhaus- oder<br />

Heimaufenthalte vollständig vermieden werden.<br />

Dafür steht Ihnen unser Team zur Verfügung. Wir sehen es<br />

als unsere Verpflichtung, Pflegeleistungen ausschließlich durch<br />

ausgebildetes Fach personal erbringen zu lassen.<br />

– Ihr Partner in der<br />

häuslichen Senioren- und<br />

Krankenpflege<br />

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Raesfeld und Reken –<br />

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6211 <strong>blickpunkt</strong> 10. Juni 2015<br />

14 15


IMPRESSUM<br />

Herausgeber und Herstellung:<br />

Typographische Werkstatt & Verlag<br />

Stegemann<br />

Fleigenkamp 3, 48249 Dülmen<br />

Telefon (0 25 94) 89 0111<br />

Telefax (0 25 94) 89 0112<br />

Mail: typo-stegemann@onlinehome.de<br />

Redaktion und Anzeigen:<br />

Christian Damhus<br />

Telefon (0 25 66) 90 9194<br />

Mail: redaktion_<strong>blickpunkt</strong>@t-online.de<br />

Internet: www.<strong>blickpunkt</strong>-westmünsterland.de<br />

V.i.S.d.P.: Norbert Stegemann<br />

Mit größter Sorgfalt recherchierten wir<br />

die im »<strong>blickpunkt</strong>« aufgeführten Informationen<br />

und Angaben. Für etwaige im<br />

»<strong>blickpunkt</strong>« auftretende Fehler können<br />

Autor, Redaktion und Verlag keine Verantwortung<br />

und daraus folgende oder<br />

sonstige Haftung übernehmen.<br />

Sämtliche Fotografien entstanden<br />

entweder von öffentlich zugänglichen<br />

Plätzen oder mit Zustimmung des<br />

Eigentümers.<br />

Das Werk einschließlich aller seiner<br />

Teile unterliegt den engen Grenzen<br />

des Urheberrechts.<br />

Mitunter werden von der Redaktion<br />

Anzeigen in einem größeren Format<br />

ohne Aufpreis abgedruckt als lt. Auftrag<br />

geschaltet. Dies geschieht aus reiner<br />

Kulanz. Daraus lässt sich keinerlei<br />

Anspruch seitens des Anzeigenschalters<br />

ableiten.<br />

Titelbild:<br />

Pferdekoppel vor dem Kloster Gerleve<br />

Erscheinung: April <strong>2016</strong><br />

Verspannungen und Blockaden ganzheitlich betrachten!<br />

Wie Form- und Funktionsstörungen<br />

des Kausystems Muskeln und Gelenke<br />

im ganzen Körper belasten können.<br />

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Tradition seit 1897 Telefon (0 28 61) 47 11<br />

Einfach >>gut abschneiden


KAPITEL 2<br />

HEIMAT IM WANDEL<br />

DER ZEIT<br />

Die Coesfelder<br />

Jakobikirche<br />

Unweit der Berkel errichtete 1195 der<br />

Münsteraner Bischof Hermann II. eine kleine<br />

Kapelle, die er dem Apostel Jakobus<br />

weihte. In diesem Bau liegen die Wurzeln<br />

der heutigen Jakobikirche an der Letter<br />

Straße.<br />

Bereits vor 1258 war aus dieser kleinen<br />

Kapelle eine Pfarrkirche geworden, die im<br />

Stile einer spätromanischen Hallenkirche<br />

errichtet worden war. Die alte Jakobikirche<br />

stand am historischen Jakobsweg und<br />

war daher im Mittelalter für die Pilger ein<br />

wichtiger Sammel- und Ausgangspunkt.<br />

Ihr kunstvoller Reichtum wurde oft gepriesen.<br />

So bezeichnete Georg Dehio sie als<br />

einen »reiche[n] Bau des Übergangs« und<br />

hob besonders das kunstvoll verzierte, in<br />

die Kirche führende Portal hervor – »ein<br />

berühmtes Glanzstück der reichen münsterländischen<br />

Stufenportale aus dem 2. Viertel<br />

13. Jh.«.<br />

Am 21. März 1945 und in den<br />

Folgetagen wurde Coesfeld von<br />

alliierten Luftverbänden schwer<br />

bombardiert. Bereits am ersten<br />

Tag wurden Zigtausende Sprengund<br />

Brandbomben auf die Stadt<br />

abgeworfen und verheerten sie.<br />

Die historische Jakobikirche wurde<br />

ein Raub der Bomben und vollständig<br />

zerstört.<br />

Nach dem Ende des Krieges<br />

begann der Neubau der Kirche an<br />

einem – im Vergleich zum Vorbau<br />

– versetzten Platz. Es gelang<br />

zudem, aus dem Schutt der Zerstörung<br />

einige kunsthistorische<br />

Besonderheiten zu bergen und<br />

diese wiederherzustellen, sodass<br />

sie auch heute noch im modernen<br />

Neubau aufzufinden sind.<br />

Ohne Zweifel stellt die Rettung<br />

des glanzvollen Portals eine Besonderheit<br />

dar. Auch heute schreitet<br />

der Besucher durch dieses<br />

reich verzierte Element von der<br />

Turmhalle in die Kirche.<br />

Erhalten geblieben sind auch<br />

ein imposanter flandrischer<br />

Schnitzaltar aus dem 16. Jahrhundert,<br />

der mit zahlreichen Szenen<br />

und Figuren detailreich ausgestattet<br />

ist, sowie der spätromanische<br />

Taufstein aus dem 13. Jahrhundert,<br />

an dem unter anderem die<br />

Mystikerin Anna Katharina Emmerick<br />

getauft worden war.<br />

Postkartenansicht der historischen<br />

romanischen Jakobikirche um 1905<br />

(Foto: Stadtarchiv Coesfeld)<br />

Postkartenmotiv der historischen<br />

Innenansicht der noch nicht<br />

zerstörten Jakobikirche nach 1935<br />

(Foto: Stadtarchiv Coesfeld)<br />

18 19


Die Letter Straße<br />

von der Kuchenstraße<br />

(links) Richtung<br />

St. Jakobi vor 1935<br />

(Foto: A. Walterbusch,<br />

Stadtarchiv<br />

Coesfeld)<br />

Das historische romanische Portal<br />

der Jakobikirche vor seiner<br />

Zerstörung (Foto: A. Walterbusch,<br />

Stadtarchiv Coesfeld)<br />

20 21


»Mit Tradition die bleibenden<br />

Akzente setzen«<br />

Das ist ein sehr geschichtsträchtiger<br />

Standort zwischen der<br />

Jakobikirche als mittelalterlicher<br />

Sammelpunkt für die Jakobsweg-<br />

Pilger einerseits und der Lambertikirche<br />

mit dem weithin bekannten<br />

›Coesfelder Kreuz‹ andererseits«,<br />

weiß die Goldschmiedemeisterin<br />

Petra Heming die zentrale Lage<br />

der seit 1858 in der Schüppenstraße<br />

ansässigen Goldschmiede<br />

Theodor Heming zu schätzen.<br />

Diese spiegelt sich auch in ihrem<br />

Verständnis von Arbeit wider:<br />

»Unsere Verwurzelung in der<br />

Coesfelder Geschichte und im<br />

christlichen Glauben findet sich<br />

auch immer in unseren Arbeiten.«<br />

Besonderer Ausdruck hierfür<br />

ist das »Coesfelder Kreuz«, das in<br />

feinster Handarbeit in der Goldschmiede<br />

gefertigt wird. Als rund<br />

30 cm großes Reliquiar fand es<br />

2004 im Rahmen der Seligsprechung<br />

der Mystikerin Anna Katharina<br />

Emmerick seinen Weg in den<br />

Vatikan.<br />

Besonders beliebt sind die<br />

Coesfelder-Kreuz-Anhänger bei<br />

Kommunionkindern und bei<br />

Menschen, die aus Coesfeld fortziehen,<br />

aber ein Stück ihrer Heimat<br />

mitnehmen möchten. »Jedes<br />

›Coesfelder Kreuz‹ ist ein Unikat.<br />

Wir fertigen es in Gold oder Silber<br />

und in verschiedenen Größen.<br />

Wenn es machbar ist, berücksichtigen<br />

wir auch Sonderwünsche«,<br />

erklärt Petra Heming.<br />

Zur Tradition der Coesfelder<br />

Goldschmiede gehört seit 1920<br />

auch die Trauringproduktion,<br />

deren historische Werkstätte nach<br />

vorheriger Anmeldung besichtigt<br />

werden kann (siehe »<strong>blickpunkt</strong>«-<br />

<strong>Ausgabe</strong> Oktober 2015).<br />

»Das Frühjahr steht traditionell<br />

für Hochzeiten. Daher bieten wir<br />

jedes Jahr eine exklusive Kollektion<br />

an Trauringen, die sowohl<br />

klassische Modelle beinhaltet als<br />

auch individuelle, die wir nach<br />

den Wünschen und Vorstellungen<br />

der Paare herstellen. Natürlich<br />

können wir auch alte Schmuckstücke<br />

umarbeiten«, erklärt Goldschmiedemeister<br />

und Diplom-<br />

Designer Reiner Wedler.<br />

Die klassischen Modelle sind<br />

seit jeher in Gelbgold gefertigte<br />

Trauringe. Sie erleben in diesen<br />

Tagen eine Renaissance, wie das<br />

Goldschmiede-Ehepaar mit Blick<br />

auf den diesjährigen Trend zu<br />

berichten weiß: »Es gibt in der Tat<br />

eine Rückkehr zur Tradition. Der<br />

Trauring war früher eigentlich<br />

immer in Gelbgold gehalten, damit<br />

er sofort für jeden als Trauring<br />

zu erkennen war. In den letzten<br />

Jahren aber hatte sich das gewandelt,<br />

und junge Paare wählten bevorzugt<br />

Trauringe aus Weißgold.<br />

Heute jedoch wollen viele junge<br />

Leute ihre Trauringe wieder in der<br />

klassischen Farbe haben und damit<br />

für jedermann auf den ersten<br />

Blick sichtbar demonstrieren, dass<br />

sie verheiratet sind. Wir erkennen<br />

hier eine Rückbesinnung auf die<br />

ursprünglichen Werte. Es hat vielleicht<br />

auch damit zu tun, dass<br />

einerseits unsere Zeit so schnelllebig<br />

ist und andererseits der Trauring<br />

für eine langfristige, auch<br />

heute in der Mehrzahl der Fälle<br />

lebenslange Beziehung steht.«<br />

Mit der Auswahl der richtigen<br />

Trauringe setzt das Paar einen<br />

lebenslangen Akzent seiner Liebe.<br />

»Der Tag der Hochzeit ist für<br />

alle Menschen ein ganz besonderer<br />

Moment. Und bereits das Aussuchen<br />

der Ringe ist ein entscheidender<br />

Schritt, der sich über viele<br />

Wochen hinziehen kann. Wir begleiten<br />

die Paare bei der Wahl ihrer<br />

Trauringe nicht nur, indem wir<br />

sie bei der Auswahl beraten, sondern<br />

wir möchten ihnen helfen,<br />

durch die Wahl und Gestaltung<br />

der Trauringe den Tag ihrer Eheschließung<br />

zu etwas ganz Besonderem<br />

zu machen, und bleibende<br />

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Schüppenstr.11-13 • 48653 Coesfeld<br />

Tel. 02541-947794 • www.heming.de<br />

Akzente setzen<br />

mit dem passenden<br />

Schmuck<br />

Akzente setzt man nur mit dem<br />

passenden Schmuck«, schildert die<br />

Goldschmiedemeisterin.<br />

Setzen auch Sie für Ihren geliebten<br />

Menschen einen bleibenden<br />

Akzent und verbinden Sie Tradition<br />

mit Moderne. Besuchen Sie<br />

die Goldschmiede Theodor Heming<br />

in der Schüppenstraße 11–13 in<br />

Coesfeld.<br />

22 23


Das neue Gesundheitszentrum<br />

»Betriebliches Gesundheitsmanagement« aus der Sicht der Mitarbeiter des<br />

Borkener Unternehmens Vesuvius GmbH<br />

Die Sonne wirft ihr Licht durch die<br />

Fenster des neuen Gesundheitszentrums<br />

»alamed« in der Gelsenkirchener<br />

Straße 5, wo das »bgmForum« seit<br />

Januar dieses Jahres seine neue Heimat<br />

hat. Frühling liegt an diesem Tag im<br />

März in der Luft – Frühling und auch<br />

Schweiß. Zu den rhythmischen Klängen<br />

mitreißender Musik bewegen sich<br />

fünfzehn Angestellte des Borkener Unternehmens<br />

Vesuvius in dem hohen<br />

Tempo, das die Gesundheitsmanagerin<br />

und Kursleiterin Meike Langguth vorgibt.<br />

Dehnübungen, Rückengymnastik,<br />

Seilspringen fordern die Teilnehmer,<br />

doch sie sind eben auch mit viel Spaß<br />

bei der Sache – und das nach einem<br />

achtstündigen Arbeitstag.<br />

»Als ich anfangs von dem Programm<br />

hörte, war ich neugierig und<br />

wollte zuerst einmal reinschnuppern«,<br />

gibt Tuncay C., der seit vielen Jahren<br />

bei Vesuvius in der Produktion arbeitet,<br />

zu. Mag Skepsis zu Beginn vorhanden<br />

sein, so legt sich diese spätestens dann,<br />

wenn man einmal aus erster Hand von<br />

den teilnehmenden Arbeitskollegen<br />

erfährt, wie locker und dynamisch es in<br />

den angebotenen Kursen zugeht. So<br />

erklärt Marek S.: »Bei mir war das so,<br />

dass ich aufgrund dessen, was meine<br />

Kollegen mir über die Kurse erzählten,<br />

Lust bekam und es auch einmal ausprobieren<br />

wollte. Das war vor einem<br />

Dreivierteljahr. Seitdem bin ich regelmäßig<br />

dabei.«<br />

in Borken<br />

Marek S., Tuncay C. und Taner D.<br />

sind Männer von großer und kräftiger<br />

Statur, die anpacken können und es<br />

auch müssen: »Wir sind hier im Stahlbereich«,<br />

führt Taner D. aus, »die<br />

Arbeit ist körperlich enorm anspruchsvoll«,<br />

und Marek S. ergänzt: »Ich war<br />

früher ebenfalls in der Produktion und<br />

wechselte dann aufs Büro. Wenn man<br />

acht Stunden sitzt, dann ist das eine<br />

einseitige Belastung.«<br />

Das Kursangebot, das im Rahmen<br />

des »Betrieblichen Gesundheitsmanagements«<br />

für die Mitarbeiter des Unternehmens<br />

Vesuvius angeboten wird,<br />

stößt nicht nur bei diesen drei auf große<br />

Beliebtheit: »Mittlerweile haben wir<br />

sogar eine eigene WhatsApp-Gruppe<br />

gegründet, um uns für die Teilnahme an<br />

Impuls Präventivmedizin –<br />

Vorsprung durch Gesundheit!<br />

Vorsorge zu Hause und<br />

im Betrieb<br />

Basis Check<br />

mit zahlreichen ärztlichen Untersuchungen:<br />

Ultraschall der Schilddrüse, Doppler-<br />

Sonographie der Halsgefäße,<br />

Herz-Kreislauftest, umfangreiche<br />

Blutuntersuchung, Wirbelsäulenanalyse<br />

etc.<br />

Optionale<br />

Zusatzuntersuchungen<br />

z. B. Knochendichtemessung, Coloskopie,<br />

Gastroskopie<br />

Sport Check<br />

Gesundheitscheck im Hinblick auf das<br />

Erreichen sportlicher Ziele (für Leistungsgenauso<br />

wie für Freizeitsportler), u. a. mittels<br />

der sogenannten Spiroergometrie-Untersuchung<br />

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den Kursen abzusprechen. Die Kurse<br />

fördern den Zusammenhalt enorm. Bei<br />

Vesuvius arbeiten über achthundert<br />

Leute. Durch die Kurse kommen wir mit<br />

Kollegen in Kontakt, die wir sonst nie<br />

sehen«, erzählt Taner D. von den sozialen<br />

Vorteilen, die das Programm mit<br />

sich bringt. »Und wenn man mal keine<br />

Lust hat, wird man von den anderen<br />

Kollegen mitgeschleift«, lacht Tuncay C.<br />

Die drei Männer litten häufig unter<br />

Rückenschmerzen. Ein früherer<br />

Check-up zeigte Marek S., dass seine<br />

Rückenmuskulatur nur noch rund<br />

60 Prozent der Normalleistung erzielte.<br />

Doch das Trainieren in einem Fitnessstudio<br />

erwies sich als keine adäquate<br />

Maßnahme zur Linderung des Leidens:<br />

»Ich war in einem Fitnessstudio angemeldet,<br />

doch an den Geräten ist man<br />

in der Regel auf sich allein gestellt.<br />

Da passt keiner auf, ob man sie auch<br />

richtig bedient. Bei Meike, unserer<br />

Therapeutin, bekomme ich sofort Rückmeldung,<br />

wenn ich eine Übung falsch<br />

ausführe«, schildert Tuncay C. einen<br />

wichtigen Unterschied. »Hier werden<br />

wir von Profis begleitet, die Ahnung<br />

haben und den Inhalt der Kurse super<br />

strukturieren«, führt Marek S. weiter<br />

aus.<br />

Auch Taner D. ist vom Angebot des<br />

Gesundheitszentrums überzeugt:<br />

»Einen Unterschied zum Fitnessstudio<br />

sehe ich auch darin, dass ich dort<br />

eigentlich nur die Kraft trainiere. Hier<br />

wird aber ganz gezielt die Tiefenmuskulatur<br />

angesprochen, und wir trainieren<br />

nicht nur die Kraft, sondern auch die<br />

Ausdauer.«<br />

»Gut ist auch, dass wir individuell<br />

betreut werden. Das fängt ja schon bei<br />

den Check-ups an. Dazu gehören Blutuntersuchung,<br />

Analyse der Muskulatur,<br />

ein Wirbelsäulenscreening und noch<br />

andere Untersuchungen. Und dann<br />

wird auf Basis der Ergebnisse ein Trainingsplan<br />

für jeden Mitarbeiter entwickelt.<br />

Wichtig ist auch, dass in die<br />

Kurse immer wieder neue Geräte und<br />

Übungen eingebaut werden. Das ist<br />

richtig abwechslungsreich, und zudem<br />

sind sie flexibel organisiert. Die Meike,<br />

unsere Therapeutin, kommt sogar um<br />

sechs Uhr morgens, um auch Kurse<br />

für die Nachtschicht, die dann gerade<br />

zu Ende ist, anzubieten«, erklärt Marek<br />

den Charakter des Programms mit<br />

knappen Worten.<br />

Die anfängliche Skepsis wich der<br />

Begeisterung. Mittlerweile nehmen die<br />

drei Mitarbeiter regelmäßig mehrfach<br />

in der Woche am Kursprogramm teil –<br />

und das nicht nur, weil es ihnen Spaß<br />

bereitet, sondern weil sie auch die Verbesserungen<br />

für ihren Körper spüren.<br />

»Seitdem ich an dem Programm teilnehme,<br />

habe ich kein einziges Mal mehr<br />

gesundheitsbedingt am Arbeitsplatz<br />

gefehlt«, lobt Marek S. das Angebot<br />

des »bgmForums«.<br />

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international bedeutenden<br />

Museum! Die<br />

ausgestellte Bildersammlung<br />

mit über 700<br />

Gemälden gilt als die größte historisch<br />

gewachsene private Bildersammlung<br />

Nordrhein-Westfalens. Herausragende<br />

Arbeiten niederländischer Maler des<br />

17. Jahrhunderts (z.B. Rembrandt, Jan<br />

van Goyen u.a.) sowie deutscher, spanischer<br />

und italienischer Meister sind<br />

auf der Wasserburg Anholt zu finden.<br />

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Wir danken allen<br />

Inserenten für die<br />

freundliche<br />

Unterstützung!<br />

Foto: F. Nowakewitz<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

MUSEUM<br />

Winter<br />

1. Oktober bis 30. April<br />

sonntags 13–16 Uhr<br />

und nach Vereinbarung<br />

Sommer<br />

1. Mai bis 30. September<br />

täglich, außer montags<br />

11–16 Uhr<br />

Das Museum ist nur<br />

mit einer Führung zu<br />

besichtigen.<br />

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Jahr täglich geöffnet.<br />

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26 27


KAPITEL<br />

3 ERLEBENSWERTES<br />

gestalten oder sich schminken<br />

lassen.<br />

Die Coesfelder Geschäfte und<br />

Gastronomen beteiligen sich an<br />

der »Automeile«. Sie öffnen ihre<br />

Geschäfte – sowohl in der Innenstadt<br />

als auch am Letter Tor und<br />

an der Dülmener Straße.<br />

Coesfeld ist eine Stadt unternehmerischer<br />

Vielfalt. Davon<br />

können Sie sich am 30. April<br />

überzeugen. Unter dem Motto<br />

»ZukunftsUNTERNEHMEN made in<br />

Coesfeld« präsentieren von 12 bis<br />

18 Uhr in Coesfeld ansässige Unternehmen<br />

auf dem Industrie- und<br />

Gewerbetag ihre Produkte und<br />

Schwerpunkte. 94 Aussteller aus<br />

den Wirtschaftssektoren Handwerk,<br />

Dienstleistung und Industrie<br />

erwarten Sie und legen Zeugnis<br />

von der Zukunftsfähigkeit der<br />

Kreisstadt ab. Ein Shuttleservice<br />

steht für Sie bereit, um Sie zu den<br />

Unternehmen Ihrer Wahl zu fahren.<br />

Zugleich können Sie eine Vielzahl<br />

an Coesfelder Produkten und<br />

Dienstleistungen im Messezelt im<br />

Dreischkamp erleben. Der Eintritt<br />

ist frei.<br />

Zum Programm der Gewerbeschau<br />

gehört überdies der Fachvortrag<br />

»ZukunftsUNTERNEHMEN<br />

4.0 – Digitalisierung der Wertschöpfung«<br />

von Professor Dr.<br />

Carsten Feldmann (Kompetenzzentrum<br />

Coesfeld – Institut für<br />

Geschäftsprozessmanagement e.V.,<br />

An-Institut der FH Münster),<br />

der jeweils um 13 und um 17 Uhr<br />

Autos, Innovation und<br />

Musik – Kommen Sie nach<br />

Coesfeld!<br />

Der Frühling wird bunt und erlebnisreich<br />

in Coesfeld. Drei große<br />

Ereignisse werfen ihre Schatten<br />

voraus, und Sie sollten sie auf gar<br />

keinen Fall versäumen!<br />

Den Anfang macht am 24. April<br />

die »22. Coesfelder Automeile«.<br />

Von 11 bis 18 Uhr steht die Coesfelder<br />

Innenstadt vollständig im<br />

Zeichen des Autos. 12 Autohändler<br />

präsentieren über 100 Fahrzeuge<br />

von 18 Marken: von der Nobelkarosse<br />

über den Familien-Van zum<br />

Kleinwagen.<br />

Die überregional bekannte<br />

und geschätzte »Automeile« bietet<br />

nicht nur die Möglichkeit, sich<br />

über die aktuellen Modelle direkt<br />

bei den Ausstellern zu informieren,<br />

sondern Termine für Probefahrten<br />

können auch vereinbart werden.<br />

Ergänzt wird die Ausstellung durch<br />

ein buntes Rahmenprogramm,<br />

das Jung und Alt ansprechen wird.<br />

Zu seinen Höhepunkten zählen die<br />

niederländischen »Bellebloazers«.<br />

Die 20 Straßenmusikanten begeistern<br />

mit holländischen Schlagern<br />

und Oldies sowie mitreißendem<br />

Rock ’n’ Roll.<br />

Dieses Jahr ist der »Rosenkavalier«<br />

zu Gast. Der »Stelzenmann<br />

im maßgeschneiderten schwarzen<br />

Frack« begrüßt Sie in der Innenstadt<br />

und beschenkt die Damen<br />

ganz stilvoll und klassisch mit zauberhaften<br />

Rosen – ein optisches<br />

Erlebnis!<br />

Die »Automeile« ist ein Ereignis<br />

für die ganze Familie, und so kommen<br />

auch die Jüngsten auf ihre<br />

Kosten. Im Pavillon des Fördervereins<br />

Liebfrauenkindergarten, der<br />

in der Schüppenstraße aufgebaut<br />

sein wird, können sie basteln und<br />

Keine Geschenk-Idee?<br />

Coesfeld-Gutschein im Wert von:<br />

5, 10, 20, 50 Euro<br />

Erhältlich in 80 Geschäften in Coesfeld und Lette!<br />

Fotos:<br />

Stadtmarketing<br />

Coesfeld<br />

Die Gutscheine sind<br />

zusätzlich auch im<br />

Bürgerbüro (Rathausfoyer)<br />

erhältlich.<br />

Es ist werktags von<br />

8 bis 18 Uhr und samstags<br />

von 10 bis 12 Uhr<br />

für die Kunden geöffnet.<br />

28 29


Der besondere Dank<br />

der Mitglieder der<br />

Arbeitsgruppe Industrie-<br />

und Gewerbetag<br />

gilt den Premium-<br />

Sponsoren Bernadette<br />

Weiling (3.v.l., bioladen<br />

Weiling), Heinrich-Georg<br />

Krumme<br />

(Sparkasse Westmünsterland<br />

2.v.r.) und<br />

Georg Kremerskothen<br />

(VR-Bank Westmünsterland<br />

3.v.r.).<br />

gehalten wird. – Und ab 15 Uhr<br />

diskutieren namhafte Coesfelder<br />

Persönlichkeiten über die Herausforderung<br />

der Nachwuchsgewinnung<br />

für den Standort Coesfeld.<br />

An der Diskussion werden teilnehmen:<br />

Matthias Entrup (Generalbevollmächtigter<br />

der VR-Bank Westmünsterland),<br />

Dr. Mark Lönnies<br />

(Geschäftsführer Christophorus<br />

Trägergesellschaft), Michael Lukas<br />

(Bereichsdirektor Personal und<br />

Vorstandsvertreter der Sparkasse<br />

Westmünsterland), Johann Meiners<br />

(Leiter der Agentur für Arbeit),<br />

Dr. Michael Oelck (Hauptgeschäftsführer<br />

Kreishandwerkerschaft) und<br />

Joachim Theisen (Organisator der<br />

Coesfelder Messe für Bildungsund<br />

Berufsorientierung).<br />

Die Moderation übernimmt<br />

Prof. Dr. Torben Bernhold (Kompetenzzentrum<br />

Coesfeld – Institut<br />

für Geschäftsprozessmanagement<br />

e.V., An-Institut der FH Münster).<br />

Zu den Höhepunkten der<br />

Gewerbeschau zählen auch der<br />

Hubschrauber-Rundflug (Tickets<br />

sind auf der Internetseite www.<br />

madeincoe.de/besucher.html<br />

bestellbar) sowie ein spannendes<br />

Kinderprogramm.<br />

Nähere Informationen zur<br />

Gewerbeschau erhalten Sie unter<br />

www.madeincoe.de.<br />

Schließlich öffnet vom 11. bis<br />

zum 14. Mai die jährliche<br />

Pfingstwoche ihre Pforten. An<br />

der Promenade am Schützenwall<br />

organisieren abwechselnd die<br />

Coesfelder Gastronomen das<br />

»Wirtezelt« vor dem historischen<br />

Kreishaus. Das bedeutet: Originalität<br />

und Authentizität! Das »Wirtezelt«<br />

ist zu allen Seiten offen und<br />

beinhaltet eine große Thekeninsel<br />

mit Barcharakter. Ergänzt wird es<br />

von Pagodenzelten, in denen<br />

sich u.a. eine Cocktailtheke, ein<br />

Küchenzelt und eine Kaffeebar<br />

befinden. Organisiert wird das<br />

»Wirtezelt« in diesem Jahr von<br />

den Gastronomen der Diskothek<br />

»Fabrik« und des »Café Central«.<br />

Diesjährige Höhepunkte sind<br />

zum einen die Bon Jovi Tribute<br />

Band »Bounce« (Freitag, 13. Mai,<br />

21 bis 24 Uhr), die seit zwölf Jahren<br />

Musikfans mit Rockhits der<br />

US-Gruppe »Bon Jovi« begeistert,<br />

sowie der »Lonely Hearts Club«<br />

aus Gescher (Samstag, 14. Mai,<br />

20 bis 24 Uhr), dessen sieben<br />

Musiker um die Sängerin Mareen<br />

Levers und den Sänger Frank<br />

Osburg seit mehr als 20 Jahren<br />

aktiv sind. Sie werden Sie auf eine<br />

Zeitreise durch die Geschichte der<br />

Rock- und Popmusik mitnehmen –<br />

Der Eintritt ist frei!<br />

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der Fahrrad-Saison<br />

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6263 <strong>blickpunkt</strong> April <strong>2016</strong> 9. 3. <strong>2016</strong><br />

30 31


Mit eingespieltem Team in die Zukunft<br />

Übergabe der ANDREAS APOTHEKE an Sabine Hoffeld und Katrin Niermann<br />

Alles unter einem Dach<br />

im Ärztehaus Velen<br />

Das hellbraune Schaukelpferd<br />

steht mitten in der Apotheke.<br />

Es zieht die Aufmerksamkeit der<br />

jüngsten Besucher auf sich, deren<br />

Eltern sich in der ANDREAS APO-<br />

THEKE sachkundig beraten lassen<br />

oder ihre Arzneien abholen.<br />

»Oft kommen Eltern zu uns,<br />

die ihren Kindern das Schaukelpferd<br />

zeigen, auf dem sie selbst<br />

als Kind gesessen haben«, schildert<br />

Frau Niermann und ergänzt:<br />

»Für Kinder ist das Schaukelpferd<br />

ein echter Höhepunkt!«<br />

Das Schaukelpferd ist eine Erinnerung<br />

an die lange Geschichte<br />

der ANDREAS APOTHEKE, die<br />

Frau Eversmann vor 37 Jahren gegründet<br />

hat und nun seit 22 Jahren<br />

im Ärztehaus Velen untergebracht<br />

ist. Es ist ein Symbol für das<br />

Fortbestehen der Tradition dieser<br />

Apotheke.<br />

Sabine Hoffeld und Katrin<br />

Niermann, die beide seit einigen<br />

Jahren als Apothekerinnen in der<br />

ANDREAS APOTHEKE tätig sind,<br />

haben diese zum 1. Februar <strong>2016</strong><br />

von Frau Eversmann übernommen<br />

und werden die Apotheke in<br />

ihrem Sinne weiterführen.<br />

Hohe Beratungsqualität, Service<br />

und Vertrauen zeichnen die<br />

ANDREAS APOTHEKE seit Jahrzehnten<br />

aus. »Daher arbeiten<br />

wir auch weiterhin mit dem<br />

bewährten Team zusammen«,<br />

betont Sabine Hoffeld.<br />

Ein anderes wichtiges Motiv<br />

liegt in der Nähe zum Kunden.<br />

»Der soziale Aspekt war uns beiden<br />

sehr wichtig. Wir haben hier<br />

Kontakt zum Menschen und können<br />

so helfen«, betonen beide.<br />

»Als Apothekerinnen verstehen<br />

wir uns auch als Gesundheitshelferinnen.<br />

Wir helfen unseren Kunden<br />

bei der Orientierung durch<br />

das Dickicht des Gesundheitswesens<br />

und bieten qualifizierte<br />

pharmazeutische Beratung an«,<br />

so Katrin Niermann.<br />

Der Standort der Apotheke im<br />

Ärztehaus Velen hat große Vorteile.<br />

»Falls Fragen oder Probleme<br />

auftreten, können wir auf ›kurzem<br />

Weg‹ Rücksprache mit dem<br />

behandelnden Arzt nehmen«,<br />

ergänzt Frau Hoffeld.<br />

Ein BRINGSERVICE ergänzt<br />

das kundenfreundliche Angebot!<br />

Das Unternehmen ist auch<br />

orthomolekulare Fachapotheke.<br />

Beide Apothekerinnen weisen darauf<br />

hin, dass die orthomolekulare<br />

Medizin sowohl auf die Gesunderhaltung<br />

als auch die Behandlung<br />

von Krankheiten zielt. Der Bedarf<br />

an Vitaminen, Mineralstoffen und<br />

Spurenelementen kann insbesondere<br />

in bestimmten Lebenslagen<br />

– beispielsweise in der Schwangerschaft<br />

– oder bei akuten oder<br />

chronischen Krankheiten zunehmen.<br />

Die ANDREAS APOTHEKE<br />

bietet auch hierzu umfassende<br />

und kompetente Beratung.<br />

Über die Ortsgrenze hinaus<br />

ist die Apotheke dafür bekannt,<br />

dass Kompressionsstrümpfe und<br />

-hosen maßgerecht angefertigt<br />

werden können.<br />

Das Team der ANDREAS APOTHEKE<br />

freut sich auf Ihren Besuch.<br />

Kontakt:<br />

ANDREAS APOTHEKE OHG<br />

Sabine Hoffeld – Katrin Niermann<br />

Ignatiusstraße 12, 46342 Velen<br />

Telefon (0 28 63) 26 42<br />

www.andreas-apotheke-velen.de<br />

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32 33


KAPITEL 4 GESCHICHTE<br />

UND GESCHICHTLICHES<br />

Die Herzöge von Croy<br />

und die Stadt Dülmen<br />

1802 bis 1918: Vom<br />

Landesherrn zum Bürger<br />

Nachdem ein Mitglied der französischen Adelsfamilie<br />

von Croÿ (Croy) schon 1741 auf einer Reise auch<br />

durch Dülmen gekommen war, sollte im Jahre 1802<br />

dann die bis heute anhaltende Verbindung der<br />

Herzöge von Croy zur Stadt Dülmen ihren Anfang<br />

nehmen.<br />

Der Herzog als Landesherr und<br />

Bürgermeister<br />

Im Friedensvertrag von Lu né ville hatte das – nur noch<br />

wenige Jahre bestehende – Heilige Römische Reich<br />

Deutscher Nation 1801 umfangreiche territoriale<br />

Zugeständnisse an Frankreich gemacht: Die schon seit<br />

mehreren Jahren von französischen Truppen<br />

besetzten linksrheinischen Gebiete des Reichs fielen<br />

an Frankreich. Als Entschädigung der zuvor dort<br />

regierenden Landesherren sah der Reichsdeputationshauptschluss<br />

von 1803 die nun bis auf wenige Ausnahmen<br />

säkularisierten und mediatisierten (also aufgelösten)<br />

geistlichen Territorien und Reichsstädte vor.<br />

Hiervon profitierte auch der Herzog von Croy, der<br />

Eingangstor zum herzoglichen Schloss<br />

Herzog Anna Emanuel von Croy<br />

(1743–1803)<br />

hierfür – allerdings recht umstrittene<br />

– Ansprüche geltend machte<br />

und letztlich als Herrschaft den<br />

größten Teil des Amtes Dülmen<br />

(einschließlich der Stadt) zugewiesen<br />

bekam.<br />

Am 29. November 1802, also<br />

schon drei Monate vor dem formalen<br />

Beschluss des Reichstages zu<br />

Regensburg, erklärte Herzog Anna<br />

Emanuel von Croy auf dieser<br />

Grundlage seine Besitzergreifung.<br />

Schon im Dezember 1803 verstarb<br />

er allerdings; Nachfolger<br />

wurde sein Sohn August Philipp,<br />

der jedoch schon drei Jahre später<br />

seine Herrschaft über Dülmen<br />

an den Herzog von Arenberg abtreten<br />

musste, der 1803 als neues<br />

Herrschaftsgebiet u.a. das Vest<br />

Recklinghausen erhalten hatte.<br />

Große Veränderungen brachte<br />

diese kurze Landesherrschaft des<br />

Herzogs von Croy nicht für Dülmen.<br />

Der neue Herr ließ die bisherigen<br />

Strukturen der fürstbischöflichen<br />

Zeit größtenteils bestehen.<br />

Zumindest konnte sich Dülmen<br />

aber so für drei Jahre als Residenzstadt<br />

und Hauptstadt eines kleinen<br />

Territoriums ansehen.<br />

Vier Jahre nach dem Verlust<br />

der Croy’schen Herrschaft über<br />

Dülmen an die Arenberger wurde<br />

Dülmen mit dem größten Teil<br />

Nordwestdeutschlands Ende 1810<br />

dem Kaiserreich Frankreich eingegliedert.<br />

Der Herzog von Croy<br />

erhielt nun eine neue Funktion in<br />

Dülmen: Er wurde vom französischen<br />

Staat zum Bürgermeister<br />

(»Maire«) ernannt.<br />

Schon im November 1813 marschierten<br />

jedoch nach der französischen<br />

Niederlage in der Völkerschlacht<br />

bei Leipzig preußische<br />

und russische Soldaten in Dülmen<br />

ein. Der russische Fürst Narischkin<br />

Herzog August Philipp von Croy<br />

(1765–1822)<br />

wollte die früheren Fürsten wieder<br />

als Landesherren einsetzen,<br />

woraufhin der Herzog von Croy<br />

sein Amt als Bürgermeister niederlegte<br />

und wieder als Landesherr<br />

auftrat. Der Vertreter Preußens –<br />

das 1813 provisorisch und 1815<br />

offiziell die Kontrolle über das<br />

Münsterland übernahm – untersagte<br />

dies jedoch. So blieb dem<br />

Herzog seine von 1803 bis 1806<br />

ausgeübte Funktion als Landesherr<br />

für die Zukunft versagt. Jedoch<br />

blieb ihm als früherer Landesherr<br />

der Status eines Standesherrn in<br />

Preußen, verbunden mit entsprechenden<br />

Privilegien.<br />

Der Herzog und die Kirche<br />

Drei wichtige kirchliche Einrichtungen<br />

traf der Herzog von Croy 1803<br />

hier an: in der Stadt das Viktorstift<br />

und das Agnetenkloster (in dem<br />

die 2004 seliggesprochene Anna<br />

Katharina Emmerick als Nonne<br />

lebte) sowie in der Bauerschaft<br />

Weddern die Kartause Marienburg,<br />

das einzige Kartäuserkloster<br />

in Westfalen. Aufgrund der<br />

gesetzlichen Bestimmungen hatte<br />

er das Recht zur Aufhebung dieser<br />

Einrichtungen und zur Einziehung<br />

dieser Güter. Aufgehoben wurde<br />

vom katholischen und kirchentreuen<br />

Herzog jedoch nur das früher<br />

prosperierende, nun aber heruntergewirtschaftete<br />

Kartäuserkloster<br />

– und auch dies erst nach der<br />

erbetenen und erhaltenen päpstlichen<br />

Erlaubnis. Das Viktorstift und<br />

das Agnetenkloster wurden erst<br />

DR. STEFAN SUDMANN<br />

Ab 1993 Studium der<br />

Fächer Geschichte,<br />

Klassische Philologie<br />

und Sprachwissenschaft<br />

an den Universitäten<br />

Marburg und<br />

Münster; 2004 Promotion<br />

in Münster im<br />

Fach Mittelalterliche<br />

Geschichte mit einer<br />

Dissertation über ein<br />

kirchengeschichtliches<br />

Thema des Spätmittelalters<br />

(Das Basler Konzil,<br />

1431–1449) als Stipendiat<br />

der Deutschen<br />

Forschungsgemeinschaft<br />

im Graduiertenkolleg<br />

»Gesellschaftliche<br />

Symbolik im Mittelalter«;<br />

2004/05<br />

Tätigkeit an der Universität<br />

Münster; 2005 bis<br />

2007 Archivreferendariat<br />

(Hauptstaatsarchiv<br />

Stuttgart und Archivschule<br />

Marburg); 2007<br />

ein paar Monate als<br />

Postdocstipendiat an<br />

der Universität Bielefeld;<br />

seit August 2007<br />

Leiter des Stadtarchivs<br />

Dülmen<br />

34 35


einige Jahre später vom französischen<br />

Staat aufgehoben; deren<br />

Archivalien und Güter wurden<br />

schließlich aber dem Herzog übertragen.<br />

1824 schlossen das Bistum<br />

Münster und der Herzog von Croy<br />

einen Vertrag, in dem der Herzog<br />

auf einige Kirchengüter verzichtete,<br />

die unter der französischen<br />

Herrschaft irrtümlich als Stiftseigentum<br />

eingezogen worden<br />

waren, und sich zur Zah lung eines<br />

jährlichen Gehalts an die Geistlichen<br />

und an die Kirchendiener<br />

verpflichtete. Dafür erhielt er das<br />

Präsentationsrecht für die Pfarrkirche<br />

St. Viktor sowie für einige<br />

Kirchen bzw. Kapellen in den umliegenden<br />

Orten. Diese Regelung<br />

blieb bis zur Verzichtserklärung<br />

1964 in Kraft. Ein eigener Vertrag<br />

wurde 1835 für die ehemalige<br />

Kartause in Weddern geschlossen:<br />

Der Herzog übernahm die<br />

Instandhaltungskosten der Kirche,<br />

die Besoldung eines geistlichen<br />

Rektors sowie des Küsters und die<br />

Kultuskosten; dafür erhielt er das<br />

Präsentationsrecht und die Grabkapelle<br />

als Familiengruft. Allerdings<br />

waren sich Kirche und Herzog<br />

in der Folge nicht immer<br />

einig: So lehnte der Herzog kurz<br />

vor dem Ersten Weltkrieg die vom<br />

Bistum gewünschte Erhebung<br />

der Kirche in Weddern zur Pfarrkirche<br />

ab.<br />

Der Herzog als Bauherr<br />

Das frühere Kloster Agnetenberg<br />

wurde in den Jahren 1838 bis<br />

1840 zum herzoglichen Verwaltungsgebäude<br />

umgebaut, das<br />

1945 im Zweiten Weltkrieg wie<br />

der größte Teil der Stadt zerstört<br />

wurde.<br />

Weitaus stärker prägte der<br />

Herzog das Stadtbild jedoch durch<br />

einen repräsentativen Schlossbau<br />

und zwei bedeutende Parkanlagen.<br />

Anfangs hatte der Herzog<br />

zuerst im umgebauten Dollhofen’schen<br />

Haus residiert. Ab<br />

1834 ließ er dann von der hierfür<br />

nach Dülmen umgesiedelten Firma<br />

Kirschner ein klassizistisches<br />

Schloss errichten, nachdem er sich<br />

entschlossen hatte, Dülmen endgültig<br />

zu seiner Hauptresidenz zu<br />

machen. Dazu gehörte auch der<br />

in der Folge ausgebaute Schlossgarten<br />

mit Teich und Orange rie.<br />

Durch den Zukauf von Grundstücken<br />

des Guts Hinderkinck und<br />

die Um wandlung dieser Landwirtschaftsflächen<br />

verwirklichte der<br />

Herzog von Croy mit dem 250<br />

Hektar großen Wildpark wenig<br />

später ein bedeutendes Gartenkunstwerk<br />

im englischen Stil. Das<br />

Schloss wurde 1945 im Krieg zerstört,<br />

die Parkanlagen sind bis<br />

heute ein wichtiger Teil der Stadt<br />

geblieben.<br />

Die Kirche des 1804<br />

vom Herzog aufgehobenen<br />

Kartäuserklosters<br />

Marienburg<br />

in Weddern<br />

St. Viktor in Dülmen,<br />

bis 1811 mit einem<br />

Stiftskapitel verbunden,<br />

dessen Akten und<br />

Urkunden sich im<br />

Herzog von Croy’schen<br />

Archiv befinden<br />

36 37


Schlossruine 1945<br />

Das herzogliche Schloss<br />

in Dülmen<br />

Teil der Fassade des<br />

klassizistischen Schlossbaus<br />

aus den 1830er-Jahren<br />

Das Dollhofen’sche Haus,<br />

auch »altes Schloss« genannt,<br />

Zeichnung von Johanna Droste,<br />

1827<br />

38 39


Die Dülmener<br />

Wildpferde verdanken<br />

ihr Überleben<br />

letztlich Herzog Alfred<br />

von Croy.<br />

Foto: Nadine Haase<br />

(fotolia)<br />

Der Herzog und die<br />

Wildpferde<br />

Auch die 1316 erstmals urkundlich<br />

erwähnten und über Dülmen<br />

hinaus bekannten Wildpferde verdanken<br />

ihr Überleben bis in die<br />

Gegenwart dem Herzog von Croy.<br />

Der Bestand war zu Beginn des<br />

19. Jahrhunderts wie überall stark<br />

dezimiert und vom Aussterben<br />

bedroht. Nachdem der letzte Herr<br />

von Merode, Erbe der früheren<br />

Herren von Merfeld, Haus Merfeld<br />

in den 1830er-Jahren an den<br />

Herzog von Croy verkauft hatte,<br />

ließ der Herzog einige Jahre<br />

später zwanzig Wildpferde einfangen<br />

und diese mit einem kleinen<br />

Restbestand der Emscherbrücher<br />

Wildpferde im Merfelder Bruch<br />

einhegen.<br />

Der Herzog<br />

als Firmengründer<br />

Nachdem eine Zuckerfabrik in<br />

Weddern nach nur kurzer Existenz<br />

geschlossen wurde, spielte der<br />

Herzog bei der Gründung eines<br />

weitaus langlebigeren Projekts<br />

eine wichtige Rolle: Der bereits im<br />

Raum Bochum aktive Geschäftsmann<br />

Friedrich Beisenherz wollte<br />

nun auch in der Nähe von Haltern<br />

eine Eisenhütte errichten. Der<br />

Waldreichtum und die verkehrsgünstige<br />

Lage an der Lippe sprachen<br />

für diesen Ort. Da Haltern<br />

aber zur Standesherrschaft Croy-<br />

Dülmen gehörte, war dazu die<br />

Genehmigung des Herzogs von<br />

Croy notwendig, der das Bergregal<br />

besaß. Dieser ließ das Vorhaben<br />

durch den bekannten Industriellen<br />

Friedrich Harkort prüfen und<br />

be stand schließlich darauf, dass<br />

die Hütte bei Dülmen gebaut<br />

werden solle. Zugleich stieg er als<br />

Hauptanteilseigner in das 1842<br />

gegründete Unternehmen ein. Der<br />

Herzog stellte auch ein geeignetes<br />

Grundstück in der südlichen Feldmark<br />

vor den Toren der Stadt auf<br />

Erb pacht zur Verfügung. 1844<br />

begann die Verhüttung des Erzes.<br />

Der Herzog und die<br />

Märzrevolution 1848<br />

Nur wenige Jahre später schlug die<br />

Stimmung in Dülmen gegen den<br />

Herzog um. In der wirtschaftlich<br />

angespannten Lage sorgten die<br />

hohen Pachtabgaben für Unmut.<br />

Im März 1848 eskalierte die Lage:<br />

Eine Gruppe von Pächtern machte<br />

sich auf den Weg zum Schloss.<br />

Herzog Alfred von Croy war wohl<br />

auch bereit, mit den Männern<br />

zu verhandeln. Als sich aber in der<br />

Stadt die Nachricht verbreitete,<br />

dass die Männer bereits betrunken<br />

seien, befürchtete er Ausschreitungen<br />

und begab sich mit seiner<br />

Familie zum Frei herrn von Romberg<br />

in das benachbarte Schloss<br />

Buldern. Als die Beschwerdeführer<br />

von den zurückgelassenen Dienern<br />

davon erfahren hatten, drangen<br />

sie durch ein geschlagene Fenster<br />

in das Schloss ein und zerstörten<br />

Mobiliar.<br />

Nicht unbegründet war deshalb<br />

die Befürchtung, der Herzog<br />

von Croy könnte aufgrund dieser<br />

Vorfälle die Stadt verlassen, was<br />

sich negativ auf die Stadt auswirken<br />

könnte. So versuchten meh-<br />

rere Bürger der Stadt, den Her zog<br />

zu besänftigen und von einer etwaigen<br />

Verlegung seiner Residenz<br />

oder der Eisenhütte abzubringen.<br />

Die Befürchtungen bewahrheiteten<br />

sich aber nicht: Herzog und<br />

Eisenhütte blieben in Dülmen.<br />

Der Herzog feiert – die Stadt<br />

feiert den Herzog<br />

Was der Herzog für die Stadt<br />

bedeutete, lässt sich auch an den<br />

Herzog Alfred von Croy<br />

(1789–1861)<br />

Die Eisenhütte Prinz<br />

Rudolph, an deren<br />

Gründung der Herzog<br />

von Croy beteiligt war<br />

40 41


Erinnerung an eine<br />

Hochzeit im<br />

Hause Croy 1853<br />

Das erste in Dülmen<br />

verzeichnete<br />

Auto gehörte 1903 dem<br />

Herzog von Croy.<br />

Glückwünschen der Stadt bei besonderen<br />

Feiern der herzoglichen<br />

Familie erkennen. 1853 organisierte<br />

die Stadt ein Fest für die<br />

Hochzeit des Erbprinzen Rudolph<br />

von Croy mit Prinzessin Natalie<br />

von Ligne – was in der Forschung<br />

auch als eine Art »Wiedergutmachung«<br />

für die Vorfälle von 1848<br />

interpretiert wird. Bei anderen<br />

Hochzeiten von Mitgliedern der<br />

herzoglichen Familie gab es ebenfalls<br />

offizielle Glückwünsche der<br />

Stadt, Abordnungen der Stadt<br />

und Fackelzüge.<br />

Ebenso war bei der Beerdigung<br />

der Herzogin 1891 die<br />

»Stadt im Trauerschmuck«, wie<br />

es in der Lokalpresse hieß; der<br />

Herzog spendete anlässlich der<br />

Beerdigung 400 Mark für die<br />

Dülmener Armen.<br />

Der Herzog als Grund- und<br />

Automobilbesitzer<br />

Das Bevölkerungswachstum im<br />

Zuge der Industrialisierung brachte<br />

auch Probleme mit sich. Eines<br />

war, dass in einer Ackerbürgerstadt<br />

wie Dülmen mit einem großen<br />

Umfang der Selbstver sorgung<br />

das Pachtland knapp wurde, vor<br />

allem die kleinen Gartenparzellen<br />

in der Feldmark. Die Pachtpreise<br />

stiegen in die Höhe. An den<br />

Ankauf von Land konnten viele<br />

Ange hörige der unteren Schichten<br />

schon aus finanziellen Gründen<br />

nicht denken. Dagegen gelang es<br />

dem Herzog von Croy, seine<br />

Güter durch ständige Zukäufe zu<br />

erweitern und bei Verkäufen<br />

aufgrund seiner guten finanziellen<br />

Möglichkeiten meist den<br />

Zuschlag zu erhalten. Am Vorabend<br />

des Ersten Weltkriegs<br />

waren so 30% der Grundstücke<br />

im Besitz des Herzogs von Croy,<br />

des größten privaten Grundbesitzers<br />

der Stadt.<br />

Nicht zufällig war der wohlhabende<br />

Herzog auch der erste<br />

Besitzer eines Automobils in Dülmen:<br />

Im Dezember 1903 wur de<br />

aus Dülmen gemeldet, dass<br />

der Herzog von Croy sein in Belgien<br />

gemel detes Auto nun auch<br />

in Deutschland nutzen werde.<br />

Der Herzog und die städtischen<br />

Finanzen<br />

Seit dem Dreißigjährigen Krieg litt<br />

die Stadt Dülmen unter einer drückenden<br />

Schuldenlast. Nachdem<br />

dann zur preußischen Zeit das<br />

Wegegeld als städtische Einnahmequelle<br />

weggefallen war, musste<br />

die Leitung der Stadtverwaltung<br />

nach neuen Möglichkeiten suchen.<br />

Hier bot sich der Herzog von Croy<br />

an. So wurde umfangreicher<br />

Grundbesitz der Stadt an den Herzog<br />

verkauft, wobei dieser auch<br />

die auf den Grundstücken haftenden<br />

Hypotheken übernahm. Mit<br />

der Zahlung verrechnete man die<br />

Schulden von 8400 Talern, die<br />

die Stadt im 17. Jahr hundert beim<br />

Frei herrn von Kerkerink-Stapel<br />

aufgenommen hatte und an dessen<br />

Ansprüche der Herzog von<br />

Croy gelangt war. Die Kaufsumme<br />

wurde so auf 1281 Taler reduziert.<br />

Langwierige Auseinandersetzungen<br />

be rei tete der Stadt jedoch<br />

das Eintreiben der Kommunalsteuern<br />

beim Herzog von Croy. 1837<br />

kam es zu einer Einigung, die den<br />

Herzog gegen eine einmalige<br />

Zahlung für die Zukunft von den<br />

Kommunalsteuern und -abgaben<br />

befreite. An gesichts der er heblichen<br />

finanziellen Einbußen bemühte<br />

sich die Stadtverwaltung<br />

seit dem Ende des Deutsch-Französischen<br />

Krieges 1870/71, diesen<br />

Vertrag auch auf gerichtlichem<br />

Wege wieder rückgängig zu machen,<br />

blieb aber erst einmal ohne<br />

Erfolg: 1879 wurde der Vertrag<br />

gerichtlich für rechtsgültig erklärt.<br />

Der Herzog wird Bürger<br />

Das Problem der Steuerprivilegien<br />

endete mit der Novemberrevolution<br />

1918, die das Ende der Monarchie<br />

und der Vorrechte des Adels<br />

brachte. Nachdem es Gerüchte<br />

über einen neuen Sturm auf das<br />

Schloss gegeben hatte, suchte der<br />

Herzog von Croy am 9. November<br />

1918 das Gespräch mit dem Bürgermeister;<br />

dort erklärte er seinen<br />

Verzicht auf diese Steuerprivilegien<br />

und die ebenfalls gewünschte<br />

Öffnung des 1913 geschlossenen<br />

Wildparks.<br />

Der einige Jahre später abgefasste<br />

Ver waltungsbericht des Bürgermeisters<br />

schrieb dazu: »[…] unter<br />

der Einwirkung der Revolution<br />

ver zichtete der Herzog bei einer<br />

Ver handlung mit dem Bürgermeister<br />

am 9. No vem ber 1918 für sich<br />

und seine Rechts nachfolger auf<br />

das ihm nach § 32 der In struktion<br />

vom 30. Mai 1820 zustehen de<br />

Recht, für seine Person und Fa mi lie<br />

in Absicht aller persönlichen Beziehungen<br />

und Leistungen aus der<br />

Ver bindung mit der Gemeinde<br />

Stadt Dülmen aus zuscheiden. Er<br />

verzichtete ferner mit Wirkung<br />

vom 1. April 1918 auf das ihm nach<br />

§ 8 des Vertrages vom 18. Juli 1837<br />

zu gestandene Recht der Befreiung<br />

von den Gemeindeabgaben. Die<br />

für die Jahre 1911 bis 1918 rückständigen<br />

Steuern wur den alsbald<br />

mit 155 420 Mark ge zahlt. Damit<br />

wurde ein jahrzehntelanger Streit<br />

zu Gunsten der Stadt beendet.<br />

In der gleichen Verhandlung vom<br />

9. No vem ber 1918 erklärte sich der<br />

Herzog be reit, den Wildpark, den<br />

er seit No vem ber 1913 geschlossen<br />

hatte, für jeder mann zu öffnen.<br />

Der Inhalt dieser Ver handlung vom<br />

9. November wurde sofort durch<br />

An schlag bekannt gemacht und<br />

dien te wesentlich der Beruhigung<br />

der Bevölkerung, sodaß Ausschreitungen<br />

ge gen den Herzog und<br />

sein Eigentum in der Re vo lutionszeit<br />

nicht vorgekommen sind.«<br />

Der Berichterstattung der<br />

Dülmener Zeitung zufolge hatte<br />

der Bürgermeister auf einer<br />

Volksversammlung in Dülmen am<br />

9. November ebenfalls erklärt,<br />

dass der Herzog von Croy nach<br />

der ge troffenen Übereinkunft nun<br />

»als Mitbürger im wahrsten Sinne<br />

des Wortes an erkannt werden<br />

müsse«. Der frühere Landesherr<br />

war zum Bürger geworden.<br />

Herzog Karl Rudolf<br />

von Croy (1889–1974)<br />

verzichtete am<br />

9. November 1918 auf<br />

seine Privilegien.<br />

Literatur:<br />

Stefan Sudmann (Hg.),<br />

Geschichte der Stadt<br />

Dülmen, Dülmen 2011<br />

Fotos:<br />

Stadtarchiv Dülmen<br />

42 43


Marcus Schwers: »Wer<br />

mit Hörgeräten seine<br />

Hörminderung ausgleicht,<br />

bleibt im Alter<br />

länger geistig fit!«<br />

»Unsere Ohren hören – unser<br />

Gehirn versteht …«<br />

Team Schwers ist optimal auf neue Technologie vorbereitet,<br />

denn gutes Hören hält geistig fit<br />

Demenz-Prävention durch<br />

Hörgeräte? Diese Frage stellte<br />

Marcus Schwers am 24. Februar<br />

im Vennehof Borken dem<br />

Publikum. Die Räumlichkeit war<br />

bis auf den letzten Platz ausgebucht.<br />

Gutes Hören hält geistig<br />

fit! Zu diesem Resümee kommen<br />

Studien, die sich mit der<br />

Entwicklung des geistigen Vermögens<br />

im zeitlichen Verlauf<br />

beschäftigen. Das Ergebnis<br />

zeigt, dass wir die Entwicklung<br />

nicht aufhalten, aber deutlich<br />

verlangsamen können. »Wer mit<br />

Hörgeräten seine Hörminderung<br />

ausgleicht«, so Marcus Schwers,<br />

»bleibt im Alter länger geistig<br />

fit! Außerdem werden Konzentration<br />

und Ausgeglichenheit<br />

dadurch wiederhergestellt, weil<br />

das Hören weniger Anstrengung<br />

verlangt.«<br />

Diese Hörgeräte des dänischen<br />

Herstellers Oticon können<br />

derzeit im Fachgeschäft auf der<br />

Sternstraße kostenlos und unverbindlich<br />

vierzehn Tage ausprobiert<br />

werden. »Jeder im Team«,<br />

so der Hörgeräteakustik-Meister,<br />

»hat für das Oticon-Hörsystem<br />

eine besondere Schulung absolviert,<br />

damit wir es bestmöglich<br />

einstellen können.«<br />

Der Audiologe Michael<br />

Quante, der eigens zur Vorstellung<br />

der Studienergebnisse als<br />

Gastdozent angereist war, stellte<br />

die Studien im Einzelnen vor.<br />

»Kein Mensch muss aufgrund<br />

seiner finanziellen Lage<br />

auf gutes Hören verzichten«,<br />

schließt der Inhaber und Gründer<br />

von Hörsysteme Schwers,<br />

»diese Hörgeräte klingen sehr<br />

natürlich, sind klein und dezent.<br />

Und sie erfüllen höchste technologische<br />

Ansprüche. Probieren<br />

Sie sie selber zu Hause aus, kostenlos<br />

und unverbindlich. Wir<br />

freuen uns sehr über Ihr Kommen<br />

und heißen Sie herzlich<br />

willkommen!«<br />

Voraussetzungen sind eine<br />

Mitgliedschaft in der gesetzlichen<br />

Krankenkasse, eine ohrenärztliche<br />

Verordnung über<br />

Hörhilfen und ein gesetzlicher<br />

Eigenanteil von zehn Euro.<br />

Klein und dezent —<br />

Oticon Alta2 mit<br />

BrainHearing Technologie<br />

Informationen und Beratung erhalten<br />

Sie beim Meisterbetrieb<br />

der Hörgeräteakustik – Hörsysteme<br />

Schwers in der Sternstraße 1,<br />

Das Revolutionä<br />

Stimmen werden a<br />

Verarbeitung im G<br />

erleichtert.<br />

Besuchen Sie unse<br />

Expertentag am<br />

ab 16 Uhr, und er<br />

Michael Quante,<br />

zum Zusammenha<br />

geistiger Fitness.<br />

Exklusiv für Sie:<br />

haben Sie die Mög<br />

Hörsysteme mit Br<br />

kostenlos in Ihrem<br />

Vortrag in der Stadthalle Vennehof<br />

Whitstable Zimmer am Mittwoch, 24.02.<strong>2016</strong>,<br />

• Beginn 16 Uhr : Michael Quante, Firma Oticon, exklusiv Fachvortra<br />

- BrainHearing, Demenz-Prävention durch Hörgeräte?<br />

• Beginn 17 Uhr: Marcus Schwers, Hörsysteme Schwers, Fachvortra<br />

»Kein Mensch muss<br />

- Hör- und Sprachentwicklung im Kindesalter<br />

aufgrund seiner finanziellen<br />

Lage auf gutes<br />

- Farbe am Ohr: „Wenn Kinder Hörgeräte bekommen“<br />

- Überblick, was zeitgemäße FM Anlagen leisten Hören verzichten«,<br />

sagt der Inhaber von<br />

• 18 Uhr offene Fragen – ca. 18:30 Uhr.<br />

Hörsysteme Schwers.<br />

Für das leibliche Wohl sorgt Hörsysteme Schwers<br />

46325 Borken,<br />

Telefon 0 28 61/890 500,<br />

info@schwers.com,<br />

www.schwers.com<br />

Die Teilnahme ist kostenfrei, b<br />

wahlweise bei<br />

Hörsysteme Schwers, Sterns<br />

oder<br />

telefonisch unter 0 28 61<br />

oder<br />

unter marcus.schwers@s<br />

44 45


Mit der ambulanten Rehabilitation<br />

Schritt für Schritt zurück in den Alltag<br />

Die Zahl der erstimplantierten Knieund<br />

Hüft-Endoprothesen ist in<br />

Deutschland in den letzten Jahren stark<br />

gestiegen. Der hkkGesundheitsreport<br />

führt für 2011 aus, dass 213 934 Hüftund<br />

158 204 Knie-Endoprothesen eingesetzt<br />

worden waren. Für viele Menschen<br />

beginnt damit ein besseres Leben,<br />

denn das neue Gelenk nimmt nicht nur<br />

den Schmerz, sondern es verhilft zu<br />

einer neuen Beweglichkeit.<br />

Auf dem Weg in ein möglichst<br />

beschwerdefreies und uneingeschränktes<br />

Leben wünschen viele Menschen eine<br />

ambulante Rehabilitation in ihrer wohlbekannten<br />

und vertrauten häuslichen<br />

Umgebung. Diese Möglichkeit bietet<br />

Ihnen das Reha-Zentrum in Velen, in dessen<br />

familiärem Umfeld nicht nur kompetente<br />

Physiotherapeuten, Masseure und<br />

diplomierte Sportlehrer tätig sind, sondern<br />

ebenso Ernährungsberaterinnen. Ein<br />

»Rundum-sorgenlos-Paket« ermöglicht es<br />

Ihnen, sich nach einer Hüft- oder Knieoperation<br />

oder schwerer orthopädischer<br />

Krankheit im Kreise eines professionellen<br />

Teams mit exzellenter Ausstattung einzig<br />

auf Ihren Genesungsprozess konzentrieren<br />

zu können.<br />

Doch wie genau läuft eigentlich die<br />

Behandlung bei einer ambulanten Rehabilitation<br />

nach einer orthopädischen<br />

Erkrankung ab? Nach dem chirurgischen<br />

Eingriff – z.B. an der Hüfte, dem Knie, der<br />

Wirbelsäule oder dem Schultergelenk –<br />

erfolgt die ambulante Rehabilitation<br />

unmittelbar im Anschluss an den Krankenhausaufenthalt.<br />

Zunächst spricht der<br />

krankenhauseigene Sozialdienst die Möglichkeiten<br />

einer Nachbehandlung ab<br />

und beantragt diese anschließend bei der<br />

Krankenkasse. In manchen Fällen kann die<br />

Beantragung der ambulanten Rehabilitation<br />

auch durch den Hausarzt erfolgen.<br />

Der hauseigene Fahrdienst des Reha-Zentrums<br />

sorgt dafür, dass Sie ohne Probleme<br />

zu den Therapien abgeholt und im Anschluss<br />

auch wieder nach Hause gebracht<br />

werden.<br />

Im Reha-Zentrum angekommen, werden<br />

Sie von einem freundlichen und kompetenten<br />

Team empfangen. Dieses koordiniert<br />

Ihre Termine mit den Therapeuten,<br />

den Ärzten und auch dem Fahrdienst. In<br />

ruhiger und entspannter Atmosphäre<br />

führt der für Sie zuständige Therapeut die<br />

Anamnese durch, auf deren Grundlage<br />

Ihr individueller Behandlungsplan auf die<br />

Ziele und Bedarfe Ihres Genesungsprozesses<br />

abgestimmt wird und somit den<br />

größtmöglichen Heilungserfolg verspricht.<br />

Anschließend wird ein dem Befund angepasster<br />

Trainingsplan erstellt. Die eigentliche<br />

Behandlung besteht in der Regel aus<br />

Krankengymnastik, Training im Kraftraum<br />

und an den Geräten, einer Gangschule<br />

und Bewegungsschiene sowie einer physikalischen<br />

Wärme-, Fango- und Elektrotherapie.<br />

Ähnlich wie die ambulante Rehabilitation,<br />

die sich an Rentner richtet, läuft die<br />

Erweiterte Ambulante Physiotherapie<br />

(EAP-Maßnahme) ab, deren Zielgruppe<br />

Personen nach Berufsunfällen sind. Ein<br />

Unterschied zeigt sich allerdings bei der<br />

Beantragung der Leistungen. In diesen<br />

Fällen stellt der behandelnde Durchgangsarzt<br />

die Verordnung aus. Das Team vom<br />

Reha-Zentrum Velen kümmert sich dann<br />

um die Genehmigung durch die Berufsgenossenschaft<br />

und koordiniert Ihre Termine<br />

bei Ärzten, Therapeuten und gegebenenfalls<br />

mit dem Fahrdienst.<br />

Haben Sie weitere Fragen? Wünschen<br />

Sie detaillierte Informationen?<br />

Kontaktieren Sie Judith Nahberger<br />

vom Reha-Zentrum Velen unter der<br />

Rufnummer (0 28 63) 44 00.<br />

Ihre Gesundheit im Mittelpunkt<br />

Wir kümmern uns um alle Belange Ihrer Genesung.<br />

In unserem familiären Umfeld übernehmen wir die<br />

gesamte Organisation der ambulanten Rehabilitation –<br />

von der Krankenkasse bis hin zu den Arztbesuchen.<br />

Reha Zentrum<br />

Velen<br />

Ignatiusstraße 8<br />

46342 Velen<br />

Telefon (0 28 63) 44 00<br />

www.reha-velen.de


Frühlings-<br />

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Hörsystem(e) nachgeregelt/<br />

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Sonstiges:<br />

Hörgerät(e) gereinigt<br />

Schlauch/Schläuche erneuert<br />

Schirmchen erneuert<br />

Winkel erneuert<br />

Filter erneuert<br />

Abhörkontrolle durchgeführt<br />

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