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DER JUSTIZMINISTER<br />
Justizministerium Baden-Württemberg Postfach 103461 70029 Stuttgart<br />
Sehr geehrte Damen und Herren<br />
„Die europäische Patentgerichtsbarkeit und das EU-Gemeinschaftspatent -<br />
Fluch oder Segen für das Land der Dichter und Denker, Tüftler und Erfinder?“<br />
Veranstaltung des Justizministeriums am 20. Juli 2009, 17.00 Uhr<br />
bis 19.00 Uhr im Landgericht Mannheim<br />
Anlagen: Programm<br />
Rückmeldebogen<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
die Einführung einer Europäischen Patentgerichtsbarkeit und eines EU-<br />
Gemeinschaftspatents rechnen momentan zu den interessantesten<br />
Projekten der europäischen Rechtspolitik. Gerade in den vergangenen<br />
Monaten haben die Verhandlungen deutlich an Fahrt gewonnen und die<br />
Konturen möglicher Einigungsszenarien werden langsam sichtbar.<br />
Mit dem Gemeinschaftspatent will die EU ein Patentrecht schaffen, das eine<br />
einheitliche Schutzwirkung für das Gebiet aller Mitgliedstaaten der<br />
Europäischen Union entfalten soll. Damit ginge es weit über das derzeitige<br />
„Europäische Patent“ hinaus. Zudem soll die Europäische Patentgerichts-<br />
barkeit in Zukunft für alle Rechtsstreitigkeiten über Patente, die über einen<br />
Schillerplatz 4 70173 Stuttgart Telefon 0711 279-0 Telefax 0711 279-2264 poststelle@jum.bwl.de<br />
www.justiz.baden-wuerttemberg.de www.service-bw.de<br />
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Staat hinaus wirken, zuständig sein. Damit entstünde eine europaweite<br />
Patentgerichtsbarkeit mit weitreichenden Kompetenzen.<br />
Dieses Zusammenspiel zwischen Gemeinschaftspatent und europäischer<br />
Gerichtsbarkeit soll Patentrechteinhabern einen einfacheren Rechtsschutz<br />
an die Hand geben, da sie nicht mehr - wie bisher - in mehreren Prozessen<br />
in mehreren Ländern ihr Recht einklagen müssten; statt dessen würde ein<br />
Verfahren vor der Europäischen Patentgerichtsbarkeit genügen. Anderer-<br />
seits sind für die europäische Patentgerichtsbarkeit in jedem Mitgliedstaat<br />
bislang nur sehr wenige Gerichte <strong>als</strong> Eingangsinstanz der europäischen<br />
Patentgerichtsbarkeit vorgesehen.<br />
Wir wollen daher darüber diskutieren, welche Folgen die Einführung der<br />
europäischen Patentgerichtsbarkeit und des Gemeinschaftspatents für das<br />
„Erfinderland“ Baden-Württemberg und den Patentstandort Deutschland<br />
haben könnte. Außerdem wollen wir näher auf die konkrete Ausgestaltung<br />
der geplanten europäischen Patentgerichtsbarkeit eingehen und<br />
beispielsweise erörtern, wie europaweit einheitliche Qualitätsstandards und<br />
die Sprachkompetenz der zukünftigen europäischen Patentrichter<br />
gewährleistet werden könnten, wie die Rolle des technischen Richters<br />
aussehen und wie das Verhältnis des Patentverletzungs- zum<br />
Anfechtungsverfahren ausgestaltet werden könnte. Beim Thema<br />
Gemeinschaftspatent wollen wir uns näher mit dem umstrittenen<br />
Sprachenregime befassen und diskutieren, wie der Spagat zwischen dem<br />
verständlichen Interesse der Unternehmer an möglichst geringen<br />
Übersetzungskosten einerseits und dem gebotenen Respekt nationaler<br />
Amtssprachen andererseits gelingen kann.<br />
Zusammen mit Frau Direktorin Dr. Margot Fröhlinger (Europäische<br />
Kommission, Leiterin der Direktion für wissensbestimmte Wirtschaft in der<br />
Generaldirektion Binnenmarkt und Dienstleistungen), Herrn Rechtsanwalt
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Dr. Marcus Grosch (Kanzlei Allen & Overy LLP, Mannheim), Herrn Dr.<br />
Jürgen Koch (Robert Bosch GmbH, Leiter der Zentralabteilung Gewerblicher<br />
Rechtsschutz), Herrn Dr. Stefan Walz (Bundesministerium der Justiz, Leiter<br />
des Referats Patentrecht), Herrn Vorsitzenden Richter am<br />
Oberlandesgericht Karlsruhe Schmukle, zuständig für gewerblichen<br />
Rechtsschutz, sowie Herrn Präsidenten des Landgerichts Mannheim Günter<br />
Zöbeley wollen wir unter dem Titel<br />
„Die europäische Patentgerichtsbarkeit und das EU-Gemeinschaftspatent -<br />
Fluch oder Segen für das Land der Dichter und Denker, Tüftler und Erfinder?“<br />
die im Raum stehenden Vorschläge vorstellen und mit Ihnen diskutieren.<br />
Um die Reformen auf europäischer Ebene konstruktiv begleiten zu können,<br />
ist uns Ihre fachkundige Meinung wichtig. Ich möchte Sie daher sehr<br />
herzlich zu unserer Veranstaltung am<br />
Montag, 20. Juli 2009 um 17:00 Uhr<br />
im Landgericht Mannheim<br />
- Schwurgerichtssaal -<br />
A1, 1, 68159 Mannheim<br />
einladen. Bitte lassen Sie uns zur Erleichterung unserer Planung das<br />
beiliegende Anmeldeformular bis zum 13. Juli 2009 ausgefüllt per Fax oder<br />
E-Mail zukommen.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Prof. Dr. Ulrich Goll MdL