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Cindy Sherman<br />
-US-amerikanische Künstlerin und Fotografin<br />
-vor allem bekannt für ihre Fotoserien, in denen sie sich konzeptuell<br />
mit Fragen der Identität, Rollenbildern, Körperlichkeit und<br />
Sexualität beschäftigt<br />
-bekam ihren ersten Fotoapparat mit 10, Vater war leidenschaftlicher<br />
Kamerasammler<br />
-initiierte die unabhängige Künstlergalerie „Hallwalls", die bis heute<br />
noch existiert<br />
-roter Faden ihrer Werke: fotografische Selbstporträts in<br />
verschiedenen Kostümierungen (mithilfe von Perücken, Schminke und<br />
unterschiedlichen Klamotten)<br />
-beispielsweise ihr Projekt ,,Bus riders", in dem sie sich als<br />
Menschen verschiedener Hautfarbe, Alters und sozialer Herkunft<br />
(einzige Requisiten: ein Stuhl und eine kahle, weiße Wand)<br />
-bekannteste Arbeit: ,,Untitled Film stills", 69 nummerierten, aber<br />
nicht einzeln betitelten Fotografien, in denen sich Sherman in fiktiven<br />
Filmszenen (Filmstills) als Schauspielerin inszeniert ( Schwarzweiß-<br />
Fotografien)<br />
-zur gleichen Zeit enstanden die ,,Rear-Screen Projections", die der<br />
Inszenierung des vorherigen Projekts ähnlich waren, benutzte<br />
filmische Technik der Tückprojektion, um Hintergrund flach und<br />
künstlich wirken zu lassen<br />
-ein Jahr später (1981) beauftragte sie das Magazin ,,Artforum" ein<br />
Bild für eine Doppelseite herzustellen: Sherman fertige provokantere<br />
Bilder aus der Vogelperspektive an, in denen sie in verschiedenen<br />
Verkleidungen und Posen am Boden hockte oder lag, der Blick der<br />
Kamera suggeriert Dominanz, während das Modell ängstlich,<br />
unterwürfig oder verträumt wirkt<br />
-die Bilder wurden nicht gedruckt, da sie als sexistisch<br />
missverstanden werden konnten ( erinnerten an Pin-Up-Girls)<br />
-Shermans Statement dazu: ,,Ich wollte mit diesen Bildern auf jeden<br />
Fall provozieren, aber es ging eher darum, Männer dazu zu bringen,
ihre Annahmen zu überdenken, mit denen sie Bilder von Frauen<br />
betrachten. Ich dachte an eine Verletzlichkeit, bei der ein männlicher<br />
Betrachter sich unwohl fühlen würde, wie wenn man seine Tochter in<br />
einer verletzlichen Lage sieht. [...] Mir ist erst später klar geworden,<br />
dass es eine Bandbreite von Interpretationen geben wird, die ich nicht<br />
kontrollieren kann, und auch nicht kontrollieren will, weil es das für<br />
mich interessant macht. Aber ich war verstört, dass man meine<br />
Absichten so missverstehen konnte, und deshalb versuchte ich sie in<br />
der nächsten Serie klarer darzulegen."<br />
-Anschließend kamen die sogenannten ,,Fashion Photos", die<br />
weniger forciert waren und subtiler mit den gesellschaftlichen<br />
Stereotypen von Weiblichkeit spielten<br />
-ihr letztes Projekt waren die ,,History Portraits", in denen sich<br />
Sherman als historisches Gemälde inszenierte, ss ist möglich, sie als<br />
Kommentar zur Rolle der Frau in der Geschichte der Kunst zu sehen -<br />
Frauen treten meistens nur als Modelle auf, die dem Blick des Malers<br />
und indirekt dem des heutigen Betrachters ausgesetzt sind<br />
-zweiter Schwerpunkt Cindy Shermans war das Bild des Körpers<br />
-Beispiel dafür:ihre Fotoreihe: ,,Disasters", in denen sie erstmals<br />
selbst nicht auftauchte, sondern Körperteil-Prothesen, verrottende<br />
Nahrungsmittel, Körperausscheidungen, Erde und Abfall zu<br />
grotesken Studien des Verfalls arrangierte<br />
- ihre Arbeit an den Disasters begann mit dem Ekel vor artifiziell<br />
(=gekünstelt) inszenierten Körpern in der Mode-Fotografie, die sie als<br />
viel entfremdeter und künstlicher empfindet als ihre eigenen Schock-<br />
Bilder, in denen sie humorvolle Züge sieht<br />
-Mit den ,,Sex Pictures" (oder Mannequin Pictures) setzte Cindy<br />
Sherman ihr Interesse am Grotesken und Schockierenden des<br />
Körpers fort. Für die Fotografien arrangiert sie Prothesen,<br />
anatomische Modelle und Schaufensterpuppen, die sexuelle<br />
Handlungen simulieren. Der kurze Abstand zwischen Kamera und<br />
Objekt, Beleuchtung und das Arrangement auf Samt und Satin<br />
suggerieren pornografische Bilder, während die verstümmelten und<br />
grotesken Körperteile Abscheu erregen.<br />
Beispielbilder:
verschiedene Auszugsbilder aus der Reihe ,,Bus riders"
zwei Beispielbilder aus der Reihe ,,Untilted Film stills"<br />
Bild aus der Bildreihe ,,Rear screen projection"
Bild für das Magazin "Artforum"
Foto aus der Reihe ,,Fashion Photos"
Cindy Shermans Projekt "History Portraits"
ld aus der Reihe ,,Disaster"<br />
Bi<br />
to aus der Reihe ,,Sex Pictures"<br />
Fo<br />
Meine Meinung zu Cindy Shermans Fotografie:<br />
Meiner Meinung nach ist Cindy Shermans Fotografie sehr kontrovers<br />
zu anzusehen. Bei Betrachtung all ihrer veröffentlichten Bilderreihen,<br />
überkommen mich bei jedem Bild andere Gefühle, die von angenehm<br />
bis entsetzt oder gar angewidert gehen. Ich mag ihre Art humorvoll
mit Themen wie beispielsweise Klischees und Stereotypen bezogen<br />
auf die Frau und ihre Weiblichkeit umzugehen oder dass sie die<br />
gekünstelte Abbildung von Menschen in der Mode-Fotografie ablehnt.<br />
Jedoch finde ich ihre Darstellung in den Fotoreihen ,,Disaster" und<br />
,,Sex Pictures" sehr derb und übertrieben, wobei ich auch denke, dass<br />
sie Cindy Shermans Arbeit überhaupt ausmachen und genau diesen<br />
Effekt des Ekels oder der Schockiertheit beim Publikum auslösen<br />
wollen und dies jedenfalls bei mir gelungen ist.