OCEAN7 2009-11-12
Große Fotoreportage über die Wiederentdeckung einer kroatischen Tradition - die Lateinersegel.
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DAS YACHTMAGAZIN FÜR ÖSTERREICH<br />
<strong>11</strong> – <strong>12</strong>/09<br />
kornaten<br />
Tradition<br />
verpflichtet<br />
mantas<br />
Die eleganten Riesen<br />
panerai restauriert eilean<br />
Neues Leben für<br />
eine edle Yacht<br />
oCEAN7 SPECIAL<br />
BOOT Düsseldorf 2010<br />
neu beim Yacht Club Austria<br />
So werden Sie Yachtmaster!<br />
Mit Yacht Club Austria News
2<br />
Cruiser 32 34cruiser 35cruiser 38cruiser 40cruiser 43cruiser 47cruiser 51cruiser Cruiser 55<br />
VIEL ZU SCHADE, UM<br />
IM HAFEN ZU LIEGEN.<br />
38CRUISER.<br />
Bavaria Yachts präsentiert die 38cruiser. Eine Segelyacht für große und kleine Crews, die klassische<br />
Eleganz und Funktionalität miteinander vereint. Vereinbaren Sie einen individuellen Beratungstermin<br />
bei Ihrem Händler vor Ort. Mehr Informationen erhalten Sie unter www.bavaria-yachtbau.com<br />
Allert marin GmbH<br />
Zur Uferaue 1<br />
D-14542 Werder, Havel<br />
Tel. + 49 3327 42330<br />
Fax + 49 3327 42332<br />
www.allertmarin.de<br />
info@allertmarin.de<br />
Baltic Yachting GmbH<br />
Pierspeicher, Am Hafen 19<br />
D-24376 Kappeln<br />
Tel. + 49 4642 9158 0 - 0<br />
Fax + 49 4642 9158 0 - 18<br />
www.baltic-yachting.de<br />
baltic.yachting@t-online.de<br />
Yachten Meltl GmbH<br />
Chiemseestr. 65<br />
D-83233 Bernau, Chiemsee<br />
Tel. + 49 8051 96553 - 0<br />
Fax + 49 8051 96553 - 10<br />
www.yachten-meltl.de<br />
mail@yachten-meltl.de
Editorial 3<br />
Liebe ocean7-leser<br />
In schwierigen Zeiten zeigt sich der Charakter: Läuft es für<br />
eine Person oder ein Unternehmen wirtschaftlich plötzlich<br />
nicht mehr optimal, weil sich die Umstände geändert haben,<br />
reagieren die einen kreativ mit innovativen Maßnahmen auf<br />
den Markt. Das sind diejenigen, die erfolgreich auch aus einer<br />
Krise wieder heraus steuern.<br />
Und es gibt diejenigen, die sich selbst nicht auf den Prüfstand<br />
stellen, dafür lieber über die Konkurrenz schimpfen und auch<br />
vor Verleumdungen und gezielten Falschinformationen nicht<br />
zurückschrecken. Die eigene Situation verbessert Diffamieren<br />
hingegen nicht.<br />
Beispiele dafür hat es in den vergangenen Wochen und Monaten<br />
der Krise genug gegeben.<br />
Eines davon: Immer wieder wurde lanciert, Bavaria-Yachtbau<br />
stehe unmittelbar vor dem Konkurs. Selbst jetzt noch, wo die<br />
Werft aus Giebelstadt durch eine neue Eigentümerkonstellation<br />
gewinnbringend und schuldenfrei dasteht, machen diese<br />
Falschmeldungen ihre Runden.<br />
Auch ein Mitbewerber von <strong>OCEAN7</strong> kann es nicht lassen. In<br />
Gesprächen wird gelegentlich behauptet, <strong>OCEAN7</strong> sei unmittelbar<br />
vor der Einstellung oder gar schon eingestellt. In seiner<br />
letzten Ausgabe vergleicht dieser Mitbewerber zwei zu völlig<br />
unterschiedlichen Zeitpunkten und somit verschiedenen Umständen<br />
erhobene Reichweitenzahlen der beiden Magazine.<br />
Selbst die schönste Balkengrafik kann Falschaussagen nicht zur<br />
Wahrheit machen.<br />
Fakt ist: Weder die Qualität des Inhalts oder der Aufmachung<br />
noch die Höhe der Auflage und Reichweite von <strong>OCEAN7</strong><br />
müssen irgendwelche Vergleiche mit irgendwem scheuen, solange<br />
diese Vergleiche nur fair und korrekt angestellt werden.<br />
Ein Wort unsererseits zu den Mitbewerbern: Wir sind froh,<br />
dass es sie gibt, denn Konkurrenz hält uns wachsam und lässt<br />
uns zwangsläufig unsere Qualität ständig verbessern. Ganz zum<br />
Wohle unserer vielen Leser, solange wir nicht überheblich<br />
werden und uns selbst belügen. Aber das haben wir nicht vor.<br />
Mit dieser Ausgabe von <strong>OCEAN7</strong> können Sie das wieder gut<br />
überprüfen. In einer kompakten Vorschau auf die boot Düsseldorf<br />
zeigen wir jetzt bereits die Highlights.<br />
Mit dem Meeresbiologen Dr. Kikinger tauchen Sie zu den<br />
Mantas, diesen eleganten Unterwassergleitern, ab. Die Familie<br />
Schöler nimmt Sie mit auf Weltreise – erleben Sie dabei fremde<br />
Kulturen und Inseln aus ganz neuer Sicht. Die Mädels vom<br />
neu geschaffenen „awo sailingteam“ haben sich auf ihre Fahnen<br />
geschrieben, den harten Burschen in der Szene so richtig<br />
einzuheizen. Sie berichten von ihren ersten beiden erfolgreichen<br />
internationalen Regattateilnahmen.<br />
Harry Huber war dabei, als der klassische Schoner EILEAN<br />
im italienischen La Spezia nach intensiver, liebevoller Revitalisierung<br />
von Panerai der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Alle,<br />
für die das kroatische Küstenpatent, der FB II oder FB III, nicht<br />
das Ende der Ausbildung ist, sondern der Anfang, bietet der<br />
Yacht Club Austria jetzt Kurse zur Erlangung des hoch angesehenen<br />
Yachtmaster der Royal Yachting Association an. Wie<br />
das geht, was man dafür tun muss und was man damit tun darf,<br />
lesen Sie ausführlich in dieser Ausgabe von <strong>OCEAN7</strong>.<br />
Ganz herzlich,<br />
thomas.dobernigg@ocean7.at
4<br />
Inhalt<br />
16 GRIECHENLAND. Versteckte Idylle.<br />
16 GIBRALTAR. Der Punkt.<br />
30 Unterricht auf der<br />
Reise um die Welt.<br />
62 FRIEDENSFLOTTE.<br />
105 Schiffe, 900 Teilnehmer.<br />
Revier<br />
16 Gibraltar. Revier der Winde.<br />
24 KORNATEN. Freeclimbing statt Badestopps.<br />
People<br />
30 Familie schöler. Stolze Weltumsegler.<br />
40 Claus Gintner. Die letzte Fahrt.<br />
Service<br />
46 YACHTMASTER. Christian Schifter – das Interview.<br />
48 KÖNIGLICHER RAUCH. Die Yachtmaster-Prüfung.<br />
54 kikinger. Mantas – unnachahmliche Eleganz.<br />
62 MIRNO MORE. Die guten Piraten der Kornaten.<br />
Yachten<br />
66 EILEAN. Liebe auf den ersten Blick.<br />
70 boot düsseldorf 2010. DIE Megaschau.<br />
74 boot TULLN 2010. Die Vorschau.<br />
76 THALIA. Strahlende alte Lady.<br />
Regatta<br />
88 Austrian women sailingteam. Gestartet.<br />
92 LATINSKI IDRO. Lebendige Geschichte.<br />
30 historische segel.<br />
Regatten und Feste.<br />
| 3 Editorial.<br />
| 6 Best of.<br />
| 10 foto des Monats.<br />
| 82 YCA News.<br />
| 96 Bücherschapp.<br />
| 98 Inserentenverzeichnis – Impressum.<br />
<strong>11</strong>-<strong>12</strong>/09<br />
Ausgabe Nr. 18<br />
Alle Infos und vieles mehr unter<br />
www.ocean7.at<br />
Coverfoto von gindlfoto
Revier<br />
5<br />
ÖSTERREICHS<br />
BOOTSMESSE NR. 1<br />
4. – 7. MÄRZ 10<br />
Willkommen in Tulln. Volle Vielfalt voraus: Die AUSTRIAN BOATSHOW – BOOT TULLN präsentiert sich<br />
2010 sensationeller als je zuvor! Das Nr. 1 Event für Boote, Yachten, Wassersport-Touristik und Tauchsport zeigt die wichtigsten<br />
Trends, die interessantesten Neuheiten und einzigartige Auswahl:<br />
Von Motorbooten über Luxusyachten bis zum breit gefächerten Zubehör.<br />
Der sichere Hafen für den größten Überblick. www.boot-tulln.at
6<br />
oCEAN7 BEST OF<br />
aufwertung für<br />
den austria cup<br />
Der Austria Cup, vor 21 Jahren von Österreichs Seglerlegende Moni Eisl erfunden<br />
und als Einheitsklasse ins Leben gerufen und einst größte österreichische<br />
Regatta in der Adria, soll bereits im Frühjahr 2010 zu einem neuen Höhenflug<br />
ansetzen.<br />
Möglich macht das eine spektakuläre Einheitsklasse mit Jeanneau One<br />
Design 35 und eine großzügige Subvention durch den Yacht Club<br />
Austria. Ausgetragen wird der Cup im Rahmen der bereits seit mehreren<br />
Jahren erfolgreichen Alpe Adria Sailing Week.<br />
Da die Zahl der zur Verfügung stehenden Schiffe limitiert ist, gilt<br />
hier: ganz schnell anmelden.<br />
Die weiteren Bewerbe der Alpe Adria Sailing Week 2010,<br />
darunter der Alpe Adria Cup, die Kärntner Cruising Trophy<br />
oder der Alpe Adria Racing Cup werden wieder unter den<br />
gleichen Bedingungen wie in den vergangenen Jahren<br />
ausgetragen.<br />
Die genaue Ausschreibung<br />
und Anmeldung:<br />
www.yca-crew-ktn.at<br />
Alte Denker<br />
„Das Segeln ist eine<br />
Lebensschule, in der jeder<br />
lernt, sich ins Team einzureihen.<br />
Das ist entscheidend für den<br />
Erfolg bei der täglichen Arbeit.”<br />
Hans H. Lubinus,<br />
Admiral’s Cup-Teilnehmer 1977<br />
Steiner kompakt<br />
Der STEINER CommanderXP hat eine<br />
beispiellose Erfolgsgeschichte und<br />
gilt als bestes Marine-Fernglasr der<br />
Welt. Jetzt gibt es die überlegene<br />
Technologie des CommanderXP 7x50<br />
in einem kleinen, kompakten Fernglas<br />
gebündelt, ohne dass es an<br />
Performance einbüßt. Das Sehfeld<br />
von 130 Metern erleichtert das Auffinden<br />
von Objekten wie Tonnen, Hafeneinfahrten<br />
oder Untiefen auf dem<br />
Wasser. STEINER CommanderXP<br />
7x30 ohne Kompass 479 Euro, mit<br />
Kompass 549 Euro.<br />
www.steiner.de<br />
Hausmesse bei Procedo Yachting<br />
Am 27. November <strong>2009</strong> ist es wieder soweit, Procedo Yachting veranstaltet in Kooperation mit Sailbig Yachting die vierte<br />
Hausmesse. Bei Punsch, Buffet und guter Stimmung können sich die Gäste über die Termine und Preise für das Jahr<br />
2010 informieren und sich neben den üblichen Vergünstigungen auch den speziellen Hausmesserabatt sichern.<br />
Das Angebot umfasst Bareboatcharter in den schönsten Segelrevieren dieser Welt, Regattatraining, VIP- und Zuschaueryacht<br />
bei Top-Segelveranstaltungen und Teambuilding auf dem Volvo Ocean Racer V.O.60 Tokio II oder<br />
Fahrtenyachten und vieles mehr. Vorausschauende decken sich bei dieser Gelegenheit gleichzeitig mit<br />
Weihnachtsgeschenken in Form von nautischer Literatur oder Kalendern für das kommende Jahr ein. Die<br />
Hausmesse findet am Freitag, den 27. November <strong>2009</strong> von <strong>12</strong>.00 bis 21.00 Uhr in der Business Lounge<br />
im Dachgeschoss des CITYPORT <strong>11</strong> auf der Simmeringer Hauptstraße 24 im <strong>11</strong>. Bezirk statt.<br />
http://yachting.procedo.at<br />
www.sailbig.at
NEWS BEST OF<br />
7<br />
oCEAN7 empfiehlt<br />
tommy pimps your boat: Yachttuning vom Profi<br />
Standardyachten sind zwar für die meisten Urlaubstörns wunderbar<br />
geeignet und völlig ausreichend, will die Crew jedoch<br />
das Segelerlebnis auf weiter entfernte Reviere ausdehnen,<br />
womöglich eine Weltumsegelung unternehmen oder einfach<br />
gemütlich und komfortabel auf dem Schiff wohnen, gibt es<br />
zahllose Punkte, an denen professionelle Um- und Einbauten<br />
die Sicherheit oder die Unabhängigkeit verbessern können.<br />
Tommy und Heidi Palmetshofer von der gleichnamigen Yachtausrüsterfirma<br />
„Palmetshofer Nautic“ in Luftenberg bei Linz<br />
haben sich neben ihrem Zubehörshop genau auf dieses<br />
Service für Individualisten, die von ihrem Schiff etwas mehr<br />
haben wollen, spezialisiert. Der Preis, die Qualität und die Erfahrung<br />
für ein solches Unterfangen spielen hierfür eine wesentliche<br />
Rolle.<br />
„Besonders wichtig ist bei einem solchen Umbau die Auswahl<br />
der richtigen Komponenten“, weiß der Fachmann aus Oberösterreich<br />
zu berichten. Er ermittelt in einem persönlichen<br />
Gespräch mit dem Kunden, was genau dieser vorhat und<br />
worauf es ihm ankommt. Die neue Ausrüstung muss nicht nur<br />
haltbar und robust sein, sondern auch einfach und in allen<br />
Situationen leicht zu bedienen sein. Erhöhten Strombedarf<br />
kann man zum Beispiel mittels spezieller Hochleistungssolar-<br />
und Lichtmaschinenregler abdecken,<br />
ohne einen Generator<br />
einzubauen zu müssen. Allein<br />
bei der Installation und Kombination<br />
der Elektrik sind wahre<br />
Quantensprünge möglich.<br />
Die Möglichkeiten, ein bestehendes<br />
Schiff zu verbessern und zu<br />
optimieren, sind aber noch vielfältiger.<br />
Spezielle Segelgarderobe<br />
für Passatregionen wird von UK<br />
Halsey angeboten. Dabei wird<br />
gleich das gesamte Rigg überprüft und optimiert. Watermaker,<br />
Schiffsheizungen und Raymarine-Yachtelektronik sowie Tender-<br />
Rettungsmittel bis hin zum Reserveschäkel wird alles aus einer<br />
Hand geboten. Der gute Ruf von „Palmetshofer Nautic“ in der<br />
Insiderszene baut seit 1997 auf Verlässlichkeit, optimale Beratung<br />
und gutes Preis-Leistungsverhältnis und macht die Firma<br />
zur Top-Adresse für Langfahrt-Yachtoptimierung.<br />
Zubehörshop nach Vereinbarung +43(0)7237/37360<br />
www.palmetshofer-nautic.at<br />
regatta und club all-inclusive<br />
Das gab’s noch nie: Der exklusive Club Magic Life in Marmaris<br />
an der türkischen Südküste bietet die erste all-inclusive-<br />
Re gatta der Welt an. Die Sailing Trophy 2010 wird vom 15. bis<br />
22. Mai 2010 in Kooperation mit Phoenix Yachting durch -<br />
geführt. Es ist eine Kombination aus täglich spannendem<br />
Regatta segeln mit modernen Yachten und entspannendem<br />
Club urlaub unter dem Motto „alles drinklusive“ für Segler und<br />
Begleitperson.<br />
www.magiclife.com/yachting
8<br />
oCEAN7 BEST OF<br />
Am Nacktstrand<br />
Hallo liebe Freunde,Vorstag-Streichler und Trimmklappen-<br />
Gurus, da bin ich wieder!<br />
Seid ihr schon einmal auf Männertörn gewesen, ja?<br />
Einmal im Jahr der häuslichen Demokratur entfliehen und so<br />
richtig die Sau rauslassen, das ist dabei meistens die Devise,<br />
so war es auch bei unserem letzten Männertörn.<br />
Also, eigentlich ist mir die Sache hinterher ja auch etwas peinlich,<br />
aber da ich beschlossen habe, solche Erlebnisse schonungslos<br />
der Öffentlichkeit preiszugeben, sollt ihr auch davon<br />
erfahren. Namen und Ort sind aber entsprechend abgeändert,<br />
um rachsüchtigen Ehefrauen keinerlei Handhabe gegen ihren<br />
LAP (Lebens-Abschnitt-Partner) zu liefern und um den beteiligten<br />
Personen Spott und Schmach zu ersparen.<br />
Wir waren also auf Männertörn und wirklich ziemlich gut drauf.<br />
Eine eigeschworene Crew aus etwas in die Jahre gekommenen<br />
Halbstarken aus vergangenen Rock ’n’ Roll- und Hippie-<br />
Tagen und immer noch auf der Ausschau nach dem weiblichen<br />
Geschlecht.<br />
Da gibt es auf Istrien einen großen FKK-Campingplatz und<br />
gleich daneben einen zweiten, aber normalen Zeltplatz. Auf<br />
beiden Plätzen gibt es je einen kleinen Supermarkt. Wir ankerten<br />
in der schönen Bucht davor und erfreuten uns an den<br />
Surferinnen, die neugierig, schwungvoll und hüllenlos an unserem<br />
Schiff vorbeizogen. Das Fernglas machte die Runde von<br />
Mann zu Mann und die dabei fallenden Bemerkungen wären<br />
sicherlich unters Jugendverbot gefallen.<br />
„Bier ist aus!“ meldete sich da der Schiffs-Kellermeister, „und<br />
frisches Brot könnten wir auch gebrauchen.“<br />
„Wir gehen einkaufen“, erboten sich sofort Willi und Petruccio<br />
(der eigentlich Peter heißt, aber italienische Wurzeln hat) mit<br />
einer Schnelligkeit, die mich sehr verwunderte, weil gerade die<br />
beiden bei Einkäufen oder Besorgungen kaum vom Schiff<br />
herunterzubekommen waren. Sie stiegen ins Schlauchboot<br />
und starteten den kleinen „Sprudler“, um dem nahen Nackedei-Ufer<br />
zuzustreben. „Bedenkt, dass es ein FKK-Camp<br />
ist,“ rief ich den beiden nach „Und ihr müsst euch<br />
auch ausziehen!“<br />
„Ja, ja, das wissen wir“, riefen sie zurück und fort<br />
waren sie.<br />
Kurz darauf stellte der Außenborder seine Dienste ein<br />
und streikte. Er war sozusagen „OUT of ORDER“ und<br />
wollte es auch bleiben. Den beiden blieb daher<br />
nichts anderes übrig, als zu den Rudern zu greifen<br />
und mit Muskelkraft die Fahrt fortzusetzen. „Wir<br />
nehmen die Abkürzung und fahren nicht bis zur<br />
Anlegestelle“, meinte Petruccio, „das letzte Stück<br />
gehen wir einfach zu Fuß und sehen uns die nackten<br />
Zuckermäuschen direkt aus der Nähe an.“ Sie<br />
zogen den „Gummilelli“ ans Ufer, entledigten sich<br />
der Badehosen, nahmen die Einkaufstaschen und<br />
machten sich auf den Weg zum Supermarkt.<br />
„Eigentlich hab ich mir das Leben auf so einem FKK-<br />
Camp ganz anders vorgestellt,“<br />
meinte Willi dann nach kurzer Zeit,<br />
„Siehst du nicht, wie uns die Leute anstarren,<br />
als ob wir Außerirdische wären, dabei sollten doch auf<br />
einem FKK-Camp nackte Menschen ganz normal sein.“<br />
„Ja, und erst die Kinder, wie die unverschämt lachen“ erwiderte<br />
Petruccio.<br />
„Na ja, wenn ich dich so anschaue, kommt mir auch das<br />
Lachen,“ feixte Willi, denn Petruccios Figur wurde hauptsächlich<br />
von einem Gössermuskel (Bierbauch) mit erheblichen<br />
Ausmaßen bestimmt. „ Von einem lieben Menschen kann<br />
man nicht genug haben und schau dich selbst einmal an,<br />
du wirfst ja nicht einmal einen anständigen Schatten,“<br />
stichelte Petruccio zurück.<br />
Als sie endlich den Supermarkt erreicht hatten und die Tür<br />
öffneten, stieß die Kassiererin an der Kassa einen Schrei aus<br />
und rief:“ No, no, other side, other side“<br />
Erst wollten die beiden nicht so richtig begreifen, was hier<br />
vor sich ging, aber als sie sahen, dass die anderen Kunden<br />
alle angezogen waren, dämmerte es ihnen schlagartig. Sie<br />
waren im falschen Camp und im falschen Supermarkt gelandet.<br />
Verschämt hielten sie sich die Einkaufstaschen vor<br />
und Willi meinte: „Komm’, lass uns blitzartig von hier verschwinden“.<br />
„Jetzt, wo wir schon hier sind, kaufen wir auch<br />
ein,“ knurrte Petruccio und strebte eilig auf ein Regal mit<br />
Geschirrtüchern zu. Aus je zwei zusammengebundenen<br />
Tüchern machten sie sich dann einen Lendenschurz und<br />
kauften Bier und Brot ein. An der Kassa stellten sie sich<br />
ordentlich in der Reihe an und bemerkten auch, dass die<br />
hinter ihnen Stehenden einen Sicherheitsabstand von mindestens<br />
einen Meter hielten. Die Kassiererin nahm das Geld<br />
und sagte ihnen noch einmal in schlechtem Englisch und<br />
auf Kroatisch, was sie von den beiden „Flitzern“ hielt.<br />
Jetzt, da sie wussten, dass sie im falschen Camp waren, glich<br />
der Rückweg einem optischen Spießrutenlauf. Gott sei Dank<br />
war das Schlauchboot noch dort, wo sie es gelassen hatten.<br />
Wir lachten uns halb tot, als sie angerudert kamen. Braungebrannte,<br />
gut genährte Männer mit Lendenschurz wie einst<br />
die Südseeinsulaner auf Tahiti. James Cook hätte seine Freude<br />
daran gehabt. Verschämt erzählten sie uns von ihrem<br />
Einkaufsabenteuer, aber wenigstens hatten sie Bier und Brot<br />
mitgebracht. Die Crew starrte weiterhin sehnsüchtig den<br />
vorbeisegelnden Nackedeis hinterher, denn ich hatte ein<br />
Landgangverbot verhängt, um weitere Verwicklungen zu<br />
verhindern.<br />
Na ja, so gut drauf wie in früheren Zeiten waren wir also nicht<br />
mehr, aber wenn mir so etwas auch einmal passieren sollte,<br />
na dann Prost,<br />
Ihr sehr ergebener, bereits Lendenschurz vorbereitender<br />
Kapitän Metaxa
NEWS BEST OF<br />
9<br />
<strong>OCEAN7</strong>-KLICKTIPP<br />
Es tut sich immer<br />
etwas in der Welt<br />
der Seefahrt und<br />
der Ozeane.<br />
Stets aktuell finden<br />
<strong>OCEAN7</strong><br />
Online-Leser die<br />
neuesten, interessantesten<br />
und informativsten<br />
Infos über Schiffe, Reviertipps,<br />
Abenteuer und vieles mehr. Das<br />
Spektrum umfasst ebenso Regattaergebnisse<br />
wie spektakuläre Weltumsegelungen<br />
bis hin zu ökologisch<br />
brisanten Themen. <strong>OCEAN7</strong><br />
versucht mit den Möglichkeiten<br />
des Mediums Internet den Lesern<br />
das gesamte Meer näherzubringen.<br />
Immer aktuell informiert:<br />
www.ocean7.at<br />
eos – eine göttin für alle<br />
EOS ist die griechische Göttin der Morgenröte. EOS ist aber auch ein<br />
sportlich rasanter Trimaran und EOS Austria ein von Martin Seyer ins<br />
Leben gerufener gemeinnütziger Verein, der diesen Trimaran für Menschen<br />
mit Behinderungen adaptiert hat und ihnen die Schönheit und<br />
das Glücksgefühl des Segelns näherbringen möchte. Für Ver eine,<br />
Einzelpersonen mit Behinderung, Reha-Zentren und sozial -<br />
pädagogisch-therapeutische Einrichtungen für Kinder und Jugendliche.<br />
Anfallende Kosten übernimmt der Verein. 2010 werden auch<br />
Segler aus Österreich am EOS-Cup am Gardasee teilnehmen.<br />
www.eosvela.at<br />
Den Moment festhalten.<br />
maxmarine<br />
A STEP AHEAD<br />
MaxMarine GmbH, Hauptstraße 2, A-3021 Pressbaum<br />
Jeanneau Vertragshändler – Service, Beratung & Verkauf<br />
T: +43 (0)2233 575 50 15, E: info@maxmarine.at, I: www.maxmarine.at<br />
Servicestützpunkte: Antibes – Koper – Zadar – Mallorca
gegen den wind<br />
Nicht immer zur Freude der Bootsbesitzer fliegen Möwen sehr gern zwischen den<br />
Masten der Segelyachten. Die exponierten Landeplätze auf den Mastspitzen sind besonders beliebt.<br />
Von den gelegentlichen Hinterlassenschaften an Deck abgesehen ist es immer wieder ein<br />
spektakuläres Schauspiel, den eleganten Flugkünstlern zuzusehen. Der Schnappschuss von<br />
Petra Müller wurde bei lebhafter Bora in Kroatien aufgenommen.<br />
Liebe <strong>OCEAN7</strong>-Leser, haben auch Sie auf einem Ihrer Törns ein<br />
außergewöhnliches Foto geschossen? Schicken Sie es an uns! Bei<br />
Veröffentlichung als Foto des Monats zahlt Ihnen <strong>OCEAN7</strong> für Ihren<br />
nächsten Törn 150 Euro in die Bordkasse. Bitte denken Sie daran, dass<br />
nur Fotos ab 300 dpi (bei Originalgröße) Druckqualität haben.
<strong>12</strong><br />
oCEAN7 REVIER<br />
NEUES BEI ECKERYACHTING<br />
Viel ist die Rede von Krise. Viel Gejammere in der Branche, weil<br />
<strong>2009</strong> weniger Charterkunden unterwegs waren. <strong>OCEAN7</strong><br />
sprach dazu mit Michael Simharl von Eckeryachting.<br />
<strong>OCEAN7</strong>: Stirbt die Branche?<br />
Michael Simharl: Kurt Ecker ist derzeit gerade im griechischen<br />
Volos unterwegs, um alle Details rund um unseren neuen<br />
Stützpunkt zu klären. Das beantwortet doch schon einen Teil<br />
der Frage: Wir expandieren weiter, versuchen, unseren Kunden<br />
neue Stützpunkte und neue Gebiete anzubieten und möchten<br />
neuen Ideen Raum geben.<br />
<strong>OCEAN7</strong>: Aber ist nicht das natürliche Limit im Charterbusiness<br />
erreicht? Segler werden älter, Nachwuchs spärlicher. Und schon<br />
wieder sind Glücksritter unterwegs mit Rabatten, die sich nie<br />
rechnen können.<br />
Michael Simharl: Das Charterbusiness wird aus unserer Sicht<br />
weiter steigen. Wir sind sicher, dass die Leute nicht auf Urlaub<br />
verzichten. Die Panik in der Branche, der teilweise mit immensen<br />
Nachlässen begegnet wird, können wir in dieser ganzen Breite<br />
nicht nachvollziehen, aber wir dürfen uns auch nicht komplett<br />
davor verschließen. Sodass es bei uns zehn Prozent Rabatt für<br />
Frühbucher geben wird, bei Buchung bis Ende November.<br />
<strong>OCEAN7</strong>: Und einen neuen Familienrabatt.<br />
Michael Simharl: Ecker Yachting ist bekannt für seine sehr restriktive<br />
Rabattpolitik. Auch wenn wir heuer einen speziellen Familienrabatt<br />
einführen – der sich als Familienförderung und als<br />
Anreiz, Kinder und Jugendliche das Segeln nahe zu bringen,<br />
versteht – sind wir der Meinung, dass sich das Chartergeschäft<br />
für alle rechnen sollte. Das ist seit Jahren nicht mehr der Fall.<br />
Der Kunde erwartet sehr gute Qualität, die sich nur über vernünftige<br />
Preise finanzieren lässt. Der Vercharterter und die Eigner<br />
haben die letzten Jahre mit ständigen Preiserhöhungen zu<br />
kämpfen – egal ob bei den Angestellten, den Liegegebühren<br />
oder den Abgaben.<br />
<strong>OCEAN7</strong>: Was tut sich auf dem Sektor mit neuen Charteryachten,<br />
mit größeren, mit noch besser ausgestatteten?<br />
Michael Simharl: Da wird es schwierig. Ich denke, dass es momentan<br />
allen gleich geht. Banken halten sich mit Finanzierungen<br />
zurück und Kunden kaufen nur zögerlich ein neues Schiff.<br />
Der Trend geht wieder etwas weg von den großen Yachten hin<br />
zu mittleren von 40 – 46 Fuß und kleinen von 33 – 35 Fuß. Die<br />
Katamarane bleiben weiterhin interessant, jedoch gehen wir jetzt<br />
den lange diskutierten Schritt: Weg von Privilège und hin zu<br />
Lagoon. Preislich etwas günstiger, einfachere Ausstattung und<br />
damit verbunden leichtere Pflege und günstigere Wartung. Das<br />
ist nicht nur ein Vorteil für den Veranstalter, sondern auch für den<br />
jeweiligen Eigner.
NEWS Revier 13<br />
<strong>OCEAN7</strong>: Und bei Einrumpfbooten?<br />
Michael Simharl: Da bleibt Bavaria momentan mit dem hervorragenden<br />
Preis/Leistungsverhältnis sicher vor den anderen,<br />
wobei aber Beneteau mit Oceanis aufholt. Es ist doch so: Charterkunden<br />
wünschen sich wahrscheinlich immer die am besten<br />
ausgestattete Yacht. Aber für den Eigner muss ein vernünftiger<br />
und finanzierbarer Weg gefunden werden. So halten wir Radar<br />
für verzichtbar, wie oft wird es wirklich benutzt? Dafür sollte der<br />
Inverter zum Standard gehören. Die Heizung in Kroatien ebenso,<br />
das Bugstrahlruder ab etwa 44 Fuß ist ein Sicherheitsaspekt.<br />
Der Plotter wandert schön langsam ins Cockpit, auch<br />
wenn wir das nicht für so optimal halten. Aber es ist halt Trend<br />
der Zeit. Das German Mainsheet-System wird auch immer<br />
öfter genommen, Yachten mit Lattengroß und Lazy Jack/Bag<br />
sollte man im Angebot haben, die Mastrollreffanlage überwiegt<br />
aber.<br />
Sportliche<br />
Jetskis<br />
in Halle 10<br />
Spektakuläres<br />
Windsurfen<br />
in Halle 1<br />
Rasante<br />
Motorboote<br />
in Halle 4-6, 9-10<br />
360° Wassersport erleben.<br />
23. - 31.1. 2010<br />
Alle, die Lust auf Geschwindigkeit, spritzende Gischt und glitzerndes Wasser haben, erwartet die boot Düsseldorf<br />
mit den faszinierendsten Motorbooten und Ausrüstungen. Besuchen Sie die weltgrößte Yacht- und Wassersportmesse<br />
vom 23. bis 31. Januar 2010 und erleben Sie hautnah die gesamte Vielfalt des Wassersports:<br />
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14<br />
oCEAN7 REVIER<br />
coolste bar auf kefalonia<br />
<strong>OCEAN7</strong>-Leserin Ulrike Fitzinger aus dem Pinzgau schreibt:<br />
„Danke für die Revier-Reportage ‚Ionische Inseln‘, die uns<br />
noch vor unserem Törn in diesem Revier erreichte. Kleine<br />
Korrektur zur ‚coolsten Bar‘: Sie ist in Poros auf Kefalonia<br />
– und nicht, wie von Ihnen angegeben in Sami/Kefalonia.<br />
Sie heißt ‚Remetzo‘, liegt ca. 10 sm südlich von Sami – und<br />
ist tatsächlich cool. Das Foto zeigt einen Unglücks-Kat, den<br />
wir auf dem Schlag von Nidri nach Lefkas vor der ‚Onassis-<br />
Insel‘ entdeckten. Es gibt übrigens eine günstige Variante<br />
der Anreise: Die Auto-Fähre von Venedig nach Igoumenitsa,<br />
pro Kopf mit ÖAMTC-Rabatt 140 Euro hin und retour“.<br />
Wimmer: 13 Jahre erfolgreich<br />
Begonnen hat Wolfgang Wimmer mit acht Yachten in Punat.<br />
Inzwischen besteht die bestens gewartete und ausgestattete<br />
Flotte aus 40 Schiffen, verteilt auf drei Stützpunkte<br />
entlang der kroatische Küste. Auf den Charterbasen Punat,<br />
Trogir/Agana und Split/Makarska werden auch insgesamt<br />
zehn Katamarane von 38 bis 44 Fuß angeboten. 90 Prozent<br />
der Yachten hat Wimmer Yachting in eigenem Besitz, so ist<br />
es möglich, bestens gewartete Yachten zu einem günstigen<br />
Preis/Leistungsverhältnis anzubieten. Neu bietet Wimmer<br />
Yachting in Zusammenarbeit mit einer großen österreichischen<br />
Bank die Möglichkeit, Yachten aus Leasingrückläufen<br />
– keine Einzüge von privaten Eignern, sondern aus einer<br />
ungarischen Flotte – zu günstigen Konditionen zu erwerben.<br />
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Volltreffer<br />
Auf der Route von Rijeka nach Süden krachte das Flaggschiff<br />
der kroatischen Jadrolinija-Flotte aus bisher unerklärlicher<br />
Ursache in die Nordküste der kleinen Insel Sit, etwa drei Seemeilen<br />
nördlich von Zut.<br />
Unmittelbar neben der Unglücksstelle befindet sich ein winziger<br />
Hafen für Fischer und ein Haus am Ufer, die dem Bug der<br />
Fähre nur knapp entgingen. Die kroatischen Behörden haben<br />
umgehend mit der Untersuchung über die Ursache des Unglücks<br />
begonnen, es soll auch überprüft werden, ob die Besatzung<br />
der Marko Polo unter dem Einfluss von Alkohol stand.<br />
Zum Zeitpunkt des Unglücks befand sich der Kapitän der<br />
Marko Polo nicht an Bord, sondern wurde von Kapitän Zdravko<br />
Radic vertreten.<br />
Die 41 Passagiere und 64 Besatzungsmitglieder<br />
konnten<br />
nach dem Crash unverletzt geborgen<br />
werden. Die Bergung<br />
des <strong>12</strong>8 Meter langen Schiffs<br />
stellt jedoch ein Problem dar, da<br />
sich die Marko Polo auf dem<br />
felsigen Grund derart festgefahren<br />
hat, dass sie weder mit eigener<br />
Maschinenkraft noch mit Schlepphilfe freizubekommen ist.<br />
Experten aus Österreich und den Niederlanden prüfen die<br />
Möglichkeit, das Schiff durch Sprengungen aus seiner misslichen<br />
und peinlichen Lage zu befreien.
Das gibt es<br />
so nur bei<br />
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Geronimo im tal der Indianer<br />
Dietmar und Susanne Landsiedler lieben Indianer. Deshalb<br />
heißt ihre Gib Sea 31 auch GERONIMO. Wie der berühmteste<br />
Apachenhäuptling der Geschichte. Jetzt machten sie<br />
sich segelnd auf die Spuren der Karl May-Figuren Winnetou<br />
und Old Shatterhand.<br />
Plitvice, Krka-Wasserfälle, Paklenica und Mir-See kennt jeder<br />
als Kulissen zu den Winnetou-Filmen. Doch wer kennt das<br />
schönste Filmset, den Zrmanja-Canyon? Hier wurden 1963<br />
bis 1965 die Karl May-Filme „Winnetou“ Teil 1 und Teil 3,<br />
„Old Surehand“, „Winnetou und das Halbblut Apanatschi“<br />
und „Winnetou und Old Shatterhand im Tal der Toten“ gedreht.<br />
Im Sommer <strong>2009</strong> segelten wir mit unserer GERONIMO<br />
ins Tal der Indianer. Durch die Autobahn- und Maslenicabrücke<br />
führt der zwei Seemeilen lange Kanal ins Novigradsko<br />
More. Vorbei an Maslenica tuckerten wir in Richtung Flussmündung<br />
des Zrmanja Canyon. Die Einfahrt (N 44°<strong>12</strong>.33 E<br />
15°35.34) in den sechs Seemeilen langen Canyon ist mit<br />
roten und grünen Dalben gut gekennzeichnet. Vor der niedrigen<br />
Brücke an der neuen Betonmolevon Obrovavc war<br />
Endstation für unsere GERONIMO. Ab hier kommt man nur<br />
noch mit kleineren Booten weiter. Gleich gegenüber im<br />
Hotelrestaurant „Kanjon Zrmanje“ gibt es gute und preiswerte<br />
Hausmannskost. Von hier kann man entweder mit dem<br />
Dingi drei Seemeilen flussaufwärts zum ersten Wasserfall<br />
fahren oder über einen schmalen Weg das linke Flussufer<br />
entlang wandern. An den Wasserfällen angekommen, erwartet<br />
den Besucher der Blick in die karstige, enge Schlucht,<br />
den wir aus den Karl May-Filmen kennen.<br />
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Ihre Yacht muss zur nächsten<br />
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16<br />
Dos mares<br />
zwischen Mittelmeer<br />
und Atlantik<br />
Ein Törn im Revier der Winde, des Stroms und der ganz großen Dampfer.<br />
Tipps für das Revier um den südlichsten Zipfel des europäischen Kontinents.<br />
Text: Tom Holzner · Fotos: Thommy Woels
Revier<br />
17<br />
Bei Nordwestwind führt der Anflug auf den Flughafen von Malaga<br />
in einem weiten nahezu 300 Grad final turn über das Meer<br />
auf die Landebahn 310. Die Luft ist glasklar, die Sicht exzellent,<br />
unter uns die Hügellandschaft der Costa del Sol, baumlos, aride<br />
und nach einem südspanischen Hitzesommer verbrannt. Dennoch<br />
haben die ersten Herbststürme mit ihren flutartigen Gewitterregen<br />
die Dürre gebrochen. Der Flughafen von Malaga ist<br />
klein, angenehm überschaubar und – die Ferienmonate im Sommer<br />
ausgenommen – frei von Gedränge und Hektik. Angeflogen<br />
wird er aus Österreich hauptsächlich von Fly Niki, Air Berlin, der<br />
AUA und der IBERIA.<br />
Zehn Minuten nach der Autobahnabfahrt erreichen wir die Marina<br />
von Sotogrande (36º17‘24“N 5º16‘10“W), eine neue, in einem<br />
ehemaligen Flussdelta lagunenartig angelegte, gepflegte<br />
Anlage mit rund 680 Liegeplätzen. Die wichtige Infrastruktur der<br />
Marina ist um das östlich gelegene Hauptbecken angeordnet, das<br />
nach Osten und Süden durch einen mächtigen, äußeren Wellenbrecher<br />
geschützt ist. An seinem meerwärts gelegenen Drittel<br />
befinden sich der Meldesteg und die Tankstelle. Direkt dahinter<br />
auf dem Damm ist das Marinaoffice in einem quaderförmigen<br />
Turm untergebracht. Wie in Spanien allgemein üblich, legt der<br />
Ankommende am Meldesteg an, um die Hafenformalitäten zu<br />
erledigen und einen Liegeplatz zugewiesen zu bekommen. Schiffspapiere,<br />
Versicherungsbestätigung, Chartervertrag und sämtliche<br />
Pässe der Crew sind notwendig. Da wegen der EU-Außengrenze<br />
auch andere Behörden, wie etwa die Guardia Civil, das eine oder<br />
andere Mal eine Charteryacht kontrollieren, ist vor allem bei der<br />
Schiffsübergabe auf die Vollständigkeit der Dokumente zu achten.<br />
Im Allgemeinen sind die Beamten sehr höflich, sprechen nicht<br />
deutsch und nur sehr selten englisch. Dennoch ist eine Kontrolle<br />
meist in kurzer Zeit und unkompliziert erledigt.<br />
Die Ansteuerung der Marina ist nautisch unproblematisch. Details<br />
wie Befeuerung etc. werden am besten aktueller Literatur<br />
und dem Kartenmaterial entnommen, mit denen die Charter -<br />
yachten im Allgemeinen gut bestückt sind. Aus größerer Entfernung<br />
können die beiden auffallenden Hochhaustürme, die dicht<br />
beieinander direkt am Meer stehen, als Ansteuerungspunkte<br />
dienen. Nähert man sich, ist der Wellenbrecher mit dem Officeturm,<br />
den dahinter aufragenden Masten und dem blauen, großen<br />
Travelkrahn der Werft gut auszumachen. Die Hafeneinfahrt<br />
öffnet sich gegen Südwesten und bietet eine gute Abdeckung bei<br />
Ostwinden. Bei Süd- und Südwestwind allerdings muss mit einigem<br />
Schwell gerechnet werden, der in die Einfahrt steht. Seichtere,<br />
versandete Stellen sind vor den nach Westen laufenden<br />
Stränden recht häufig, darum ist es ratsam, sich von der Küste<br />
gut frei zu halten und das Lot im Auge zu behalten. Die Marina<br />
Sotogrande gehört sicherlich zur Topkategorie an der südspanischen<br />
Mittelmeerküste. Um das Hauptbecken finden sich nicht<br />
nur die marinaspezifischen Yachtbrokerbüros, ein gut sortierter<br />
Bootsausrüster und eine Wäscherei, sondern auch ein Minimarkt,<br />
ein kleines Postamt, zwei oder drei Bankfilialen samt Bankomaten<br />
und einige andere Shops, die durchaus einen gemütlichen<br />
„Hafenbummel“ rechtfertigen. Auch zahlreiche Restaurants und<br />
Bars mit Gastgärten und angenehmen Ambiente servieren eine<br />
reichhaltige Auswahl an spanischer, aber auch italienischer und<br />
chinesischer Küche mit durchgehend guter, genussreicher Qualität.<br />
Es muss nicht hervorgehoben werden, dass Fisch und Meeresfrüchte<br />
in großer Variation frisch angeboten werden. Besonders<br />
zu empfehlen für seine Steaks und Entrecôtes, aber auch<br />
üppigen Salatkreationen ist das direkt am Hafenbecken gelegene<br />
„KE“. Eine feine, französisch inspirierte Küche findet man im<br />
Restaurant des Real club maritimo, ca. zehn Gehminuten vom<br />
Hauptbecken entfernt am westlichen Ende des Hafenareals.<br />
Die durchgehend hohen Standards der Marina haben aber auch<br />
ihren Preis. In den Sommermonaten kostet ein Liegeplatz für<br />
eine 40 Fuß-Yacht ca. 80 Euro pro Nacht. Auch die Gastronomie<br />
hält mit Preisen bis zu 25 Euro für eine Hauptspeise wacker mit.<br />
Alkoholische Getränke sind im Allgemeinen günstiger, weil sie<br />
in Spanien kaum besteuert werden. Dafür gibt es auch im August<br />
um Liegeplätze kein Gedränge und kaum einmal ist die Marina<br />
tatsächlich voll belegt. Günstiger sind die beiden nordöstlich von<br />
Sotogrande gelegenen Marinas von La Duquesa und Estepona.<br />
1 Around the Rock. Von Sotogrande nach La Linea.<br />
2 Nicht nur Riesen. Mini-Ketsch vor der Marina „Puerto Sotogrande“.<br />
Segeln in der strasse<br />
von gibraltar,<br />
einem der interessantesten Reviere der Welt.<br />
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18<br />
1<br />
Restaurant<br />
Dusche/WC<br />
Shop<br />
2<br />
Office<br />
Tankstelle<br />
Der fünf Seemeilen entfernte Hafen von La Duquesa ist ebenfalls<br />
ein recht neues, architektonisches Kunstprodukt. Dennoch<br />
durchaus ansehnlich ist das kleine, innenhofartig angelegte Hafenbecken,<br />
umgeben von Gebäuden in klassischem südspanischem<br />
Baustil mit einer Vielzahl von Balkonen, Terrassen, Arkaden<br />
und Erkern. Auch hier eine gute Infrastruktur an Gastronomie<br />
und kleineren Geschäften in einer beschaulichen, eher ruhigen<br />
Atmosphäre abseits der großen Tourismusströme. Während<br />
Sotogrande und La Duquesa ihre relative Abgeschiedenheit auch<br />
dem noch wenig urbanisiertem Hinterland verdanken, ist die<br />
Marina von Estepona schon integrierter Bestandteil einer Tourismusmetropole<br />
mit über 50.000 Einwohnern.<br />
Das von den drei Marinas begrenzte Segelgebiet eignet sich bestens<br />
für sehr entspannte Segeltage, vor allem, wenn man das<br />
Revier noch nicht kennt oder die ersten Tage einer Törnwoche<br />
gemütlich angehen will. Es gibt kaum nautische Hindernisse<br />
oder Gefahrenstellen. Wenn auch die eine oder<br />
andere Untiefe nahe der Küste zu beachten ist,<br />
sind die Anfahrten zu den Marinas ohne<br />
Schwierigkeiten und vor allem bei Tag leicht<br />
zu bewältigen. Wegen der in Küstennähe<br />
sehr häufigen Treibnetzfischerei ist allerdings<br />
besonders auf entsprechende Bojen,<br />
Fähnchen und ähnliches zu achten. Die<br />
Netze werden fast immer von Fischerbooten<br />
bewacht, die sich lautstark bemerkbar<br />
machen, sollte sich ein Segler dem Netz gefährlich<br />
nähern. Auch bei gutem, ruhigem<br />
3
Revier<br />
19<br />
Wetter, wie es von Mai bis September nahezu durchgehend<br />
herrscht, wehen meist angenehme, stete Brisen. Windschwächere<br />
Stunden können für einen Badestopp vor einem der zahllosen<br />
Sandstrände genützt werden. Bei den Wassertemperaturen kann<br />
man sich für das eher kühle, vom Atlantik kommende Wasser von<br />
18 Grad Celsius entscheiden, wie es vor Sotogrande vorherrscht,<br />
oder im 23 Grad warmen Mittelmeerwasser um Estepona baden.<br />
Eine andere Route, die sich ebenfalls ideal für eine interessante<br />
Genusssegelei mit nautischem Pfeffer eignet, führt an der Küste<br />
nach Westen, vorbei am südlichsten Kap Europas, dem Point of<br />
Europe, in die Bucht von Algeciras, nach La Linea oder Gibraltar.<br />
Die zu segelnde Distanz ab Sotogrande beträgt etwa zehn Seemeilen.<br />
Man verlässt die Marina in südsüdwestlicher Richtung<br />
und hält bei guter Sicht direkt auf den Felsen bzw. seine südliche<br />
Huk zu. Es ist zwar bei Westwind hart am Wind zu segeln oder<br />
aufzukreuzen. Da er aber ablandig über die Küstenhügel weht, ist<br />
unter Land so gut wie keine Welle vorhanden. Auch hier ist auf<br />
die recht häufig vorhandenen Treibnetze bzw. auf die Fischerei<br />
zu achten. Einige Kabellängen südöstlich des Point of Europe<br />
ankern bereits Frachter und Tanker, die auf das Löschen ihrer<br />
Ladung in Algeciras warten. Man kann sie ohne Probleme landwärts<br />
passieren oder mit genügend Abstand zwischen ihnen<br />
durchsegeln, um sich das eine oder andere Schiff genauer anzusehen.<br />
Auf den nördlich gelegenen Häusern am Fuße des Felsens<br />
ist mit dem Fernglas schon die eine oder andere herumturnende<br />
Affenbande auszumachen. Der Westwind kann, vor allem wenn<br />
er etwas stärker weht, recht böig werden. Man sollte sich durch<br />
die Abdeckung des Felsens nicht täuschen lassen, gut auf die<br />
Windzeichnung der Wellen achten und früh genug und ausgiebig<br />
das Tuch wegreffen, wenn stärkere Böenstriche das Schiff treffen.<br />
Die Kreuz um den Point auf Europe in die Bucht von Algeciras<br />
birgt bei stärkerem Wind einige nautische Herausforderungen.<br />
Zum einen legt der Wind durch den Kapeffekt gewöhnlich vor<br />
der Huk um ein bis zwei Beaufort zu, zum anderen setzt der<br />
Strom um die Huk gewöhnlich nach Ost, sodass das Kreuzen<br />
gekonnt sein muss, damit man auch tatsächlich um die Felsennase<br />
herumkommt. Weil Stromdynamiken vor ihr zu einer kabbeligen,<br />
chaotischen Kreuzsee führen können, empfiehlt es sich, den<br />
letzten Schlag recht weit nach Süden zu setzen, damit man auf<br />
dem anderen Bug dann auch mit genügend Abstand vom felsigen<br />
Legerwall auf Nordkurs in die Bucht halten kann. Bei leichten<br />
Winden stellt das Umschiffen des Felsens kein Problem dar. Auch<br />
WC<br />
Office<br />
Tankstelle<br />
4<br />
5<br />
1 Morgenkaffee. Sonnenaufgang von der Terrasse des Hotels „Club Maritimo<br />
de Sotogrande“.<br />
2 Hafenplan Marina Puerto Sotogrande.<br />
3 Hafenbecken der Marina Sotogrande.<br />
4 Hafenplan Estepona.<br />
5 Morgenstimmung. Sonnenaufgang in der Straße von Gibraltar.<br />
6 Der Punkt. Point of Europe und der Felsen von Gibraltar.<br />
6
20<br />
1<br />
steigt die Wahrscheinlichkeit, in diesem Bereich auf die ersten<br />
Schulen von Delphinen zu stoßen, die in den Gewässern sehr<br />
häufig vorkommen und einer Yacht schon zwei-, dreimal an einem<br />
Segeltag begegnen können. Die Häufigkeit von großen Pötten in<br />
Fahrt und vor Anker steigt in der Bucht ebenfalls rapide an. Um<br />
eine Marina in Gibraltar oder La Linea anzulaufen, hält man sich<br />
am besten recht nahe am östlichen Ufer der Bucht. Fährt man<br />
zwischen ankernden Schiffen hindurch, vermeidet man leichter,<br />
dem einen oder anderen manövrierenden Dampfer in die Quere<br />
zu kommen. Zu beachten ist, dass eine stehende Peilung weder<br />
ein hinreichendes noch ein notwendiges Kriterium für eine steigende<br />
Kollisionsgefahr darstellt. Dreht ein Frachter nämlich an<br />
oder befindet sich sonst wie auf einem nichtlinearen Kurs – und<br />
dies ist in und vor der Bucht häufig der Fall – wandert die Peilung<br />
unter Umständen in die eine, dann in die andere Richtung aus,<br />
bis es schlussendlich rumpelt. Der Schiffsverkehr der Großen und<br />
Kleinen in der Bucht von Algeciras ist sehr dicht, deswegen ist<br />
besonders umsichtig, langsam und mit aufmerksamstem Rund -<br />
umausguck zu navigieren. Absolut abzuraten ist Revierunkundigen<br />
vom Befahren der Bucht bei Nacht oder bei schlechter Sicht. Der<br />
Kontrollturm von Algeciras, der die Bucht mit Radar und Funk<br />
überwacht, verzeichnet rund 70 Nahezukollisionen und ca. 20<br />
Havarien pro Jahr. Besser ist es jedenfalls, nicht an dieser Statistik<br />
beteiligt zu sein.<br />
Die kleine nautische Nervenanspannung wird allerdings belohnt.<br />
In einer vier Meilen langen, durchaus attraktiven Panoramafahrt<br />
ist Gibraltar vom Meer aus zu besichtigen. An einem großen Tanker,<br />
der vor Anker liegt, in nächster Nähe sicher vorbeizufahren,<br />
vermittelt einen ganz anderen Eindruck, als das Teil aus einigen<br />
Meilen Entfernung zu sehen. Kleine Lotsen- und Behördenboote,<br />
kleinere und größere Schlepper, ein oder zwei Feuerwehrschiffe,<br />
die mit mehreren hundert PS-Außenbordern bestückten Schlauchboote<br />
der Guardia Civil, dazwischen Fischer und Angler, andere<br />
Segler, also mehr oder weniger alles, was schwimmt, sind unterwegs.<br />
Das Auffinden der beiden am häufigsten angefahrenen Marinas,<br />
Marina Bay in Gibraltar und der Marina des Club nautico<br />
linense in La Linea ist aufgrund der dichten Bebauung nicht ganz<br />
einfach. Als guter Orientierungspunkt dient aber das Flugfeld von<br />
Gibraltar, das in Westostrichtung verlaufend einige hundert Meter<br />
in die Bucht von Algeciras ragt und am nördlichen Ende des Felsens<br />
gut ausgemacht werden kann. Der Wellenbrecher des Flugfeldes<br />
bildet die nördliche Begrenzung einer längeren Einfahrt, an<br />
2
AEZ RÄDER<br />
Design and Quality in Perfection<br />
Revier 21<br />
NEW<br />
Office<br />
WC<br />
Shop<br />
Neue Marina in Bau<br />
3<br />
deren Ende Marina Bay liegt. Die Marina bietet einen guten<br />
Ausgangspunkt, um Gibraltar zu Fuß zu erkunden. Typisch englische<br />
Speisen und englische Biere gibt es in den Restaurants und<br />
Bars der Marina billiger als im stark vom Tourismus geprägten<br />
Zentrum der Halbinsel. Neben einem Einkaufsbummel in den fast<br />
basarartigen Einkaufsstraßen, der sich wegen der gegenüber der<br />
EU günstigeren Preisen (z. B. für elektronische Markenwaren,<br />
Zollvorschriften beachten!) sehr lohnen kann, gibt es für kulturell<br />
und geschichtlich Interessierte jede Menge zu sehen. Wer einen<br />
atemberaubenden Rundblick von Europa bis Afrika genießen will,<br />
fährt mit einer Gondelbahn auf den Gipfelkamm des für militärische<br />
Zwecke ausgehöhlten Felsens. Teile dieses Tunnelsystems sind<br />
ebenfalls zu besichtigen.<br />
Zwei Nachteile allerdings bringt ein Aufenthalt in der Marina Bay<br />
mit sich: Der Ankommende muss eine recht aufwändige Einklarierung<br />
beim Zoll auf sich nehmen und die Marina liegt direkt<br />
neben dem Flugfeld, auf dem vor allem an Wochenenden reger<br />
Betrieb herrscht. Von einer startenden 737 frühmorgens aus der<br />
Koje katapultiert zu werden, ist nicht jeder Crews Sache. Ruhiger<br />
ist es jedenfalls in der nördlich des Flugfeldes gelegenen Marina<br />
von La Linea. Ihr großer, gegen Westen gerichteter Wellen -<br />
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1 Club Maritimo Linense in La Linea de la Concepción.<br />
2 Bucht von Algeciras. Rechts die Marina Bay, der Flughafen Gibraltar und<br />
La Linea de la Concepción.<br />
3 Hafenplan „Club Maritimo Linense“ in La Linea de la Concepción.<br />
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22<br />
brecher ist vom Ende des Flugfeldes gut zu erkennen. Man folgt<br />
ihm in nördlicher Richtung, bis es dann am Molenkopf nach<br />
Osten in die Marina geht. Weil die Marina über keinen Meldesteg<br />
verfügt, ist es notwendig, sich über Funk anzumelden. Von der<br />
Marina sind sowohl Gibraltar als auch der maurisch-spanische<br />
Ortskern von La Linea, das als Städtchen mit typisch südspanischem<br />
Flair neben Gibraltar durchaus bestehen kann, zu Fuß zu<br />
erreichen. Bars und Restaurants in La Linea sind günstig und<br />
bieten Abwechslung und Qualität. Besonders hervorzuheben sind<br />
das Steakrestaurant „Patagonia“, fünf Gehminuten von der Marina<br />
Richtung Ortskern entfernt, und mehrere ausgezeichnete<br />
Fischrestaurants, die am langen Oststrand der Stadt liegen.<br />
Den Höhepunkt eines Törns stellt sicherlich die Querung der<br />
„Straße“ in die spanische Enklave Ceuta und in das marokkanische<br />
Smir dar. Vom Point of Europe sind es rund 13 Seemeilen<br />
nach Ceuta und weitere zehn nach Smir. Die Überfahrt ist bei<br />
den im Revier vorherrschenden Ost- und Westwinden gut zu<br />
bewältigen, allerdings ist sie nautisch schon auf einem gehobenem<br />
Niveau, was dem Spaßfaktor allerdings keinerlei Abbruch<br />
tut. Eine solide Vorbereitung einschließlich genauen Wetter -<br />
studiums müssen einer verantwortungsbewussten Crew nicht<br />
extra ans Herz gelegt werden. Bei stärkerem Westwind ist zu<br />
beachten, dass er vor allem in Landnähe zulegen kann; bei anhaltendem<br />
stärkeren Ostwind ist höherer Seegang zu erwarten.<br />
In der Marina von Smir kann dann erheblicher Schwell in die<br />
Hafeneinfahrt stehen. Der südliche Kurs von Sotogrande oder<br />
vom Point of Europe birgt so gut wie keine Hindernisse. Strom<br />
und Strömung setzen auf dem allergrößten Teil der Strecke nach<br />
Ost. Für eine genaue Stromnavigation ist die entsprechende<br />
Literatur heranzuziehen. Es kann aber auch schon bei mittleren<br />
Sichtverhältnissen mit einiger Erfahrung gut auf Sicht navigiert<br />
werden. Mit geschätztem Vorhaltewinkel wird man vielleicht<br />
nicht auf einer schnurgeraden Linie über Grund fahren, die<br />
Hafeneinfahrt von Ceuta aber auch nicht verfehlen. Besondere<br />
Aufmerksamkeit ist allerdings dem kreuzenden Dampferverkehr<br />
zu widmen. Da die Verkehrstrennungszone weiter westlich beginnt,<br />
hat der Segler zwar Wegerecht, wegen der Geschwindigkeit,<br />
Zahl und Größe der Schiffe muss dennoch mit größter<br />
Umsicht navigiert werden. Ein guter Rat ist jedenfalls, durch eine<br />
frühe Kursänderung den stehend gepeilten Dampfer achtern zu<br />
passieren, als sich auf sein – später möglicherweise – stattfindendes<br />
Ausweichmanöver zu verlassen.<br />
1
Revier<br />
23<br />
2 3 4<br />
Nahe der Bucht von Ceuta sind der Wellenbrecher und der dahinter<br />
liegende große Kontrollturm auszumachen. Vom vorgelagerten<br />
Punta Almina an Backbord hält man sich vor allem bei<br />
Westwind gut frei. Die Felsenküste ist in diesem Falle Legerwall,<br />
auf die der Strom mit bis zu drei Knoten stehen kann. Da die<br />
abfahrenden und ankommenden Fähren den steuerbordseitigen<br />
Molenkopf eng umfahren, benützen Segler die Backbordhälfte<br />
der breiten Hafeneinfahrt. Die eigentliche Marinaeinfahrt liegt<br />
etwas versteckt direkt hinter dem Hauptbecken. Auf ihrem westlichen<br />
Molenende steht ein markanter Steinturm. Eine Anmeldung<br />
in der Marina per Funk ist vorgeschrieben. Von den vorbeiführenden<br />
Straßen ans Meer gedrückt, bietet die günstige<br />
Marina von Ceuta recht wenig Komfort, einige Bars und Restaurants<br />
sind jedoch vorhanden. Umso vielfältiger und schon „echt<br />
afrikanisch“ ist Ceuta selbst. Es lohnt sich, zumindest einen Tag<br />
für Ausflüge und Besichtigungen zu reservieren und eine Nacht<br />
in der Marina zu bleiben.<br />
Unser nächster Tag führt in einem weiteren, gemütlichen Schlag<br />
von rund 13 Seemeilen nach Smir. Man rundet in gutem Abstand<br />
Punta Almina und hält auf südlichem Kurs auf die marokkanische<br />
Küste zu. Der Wellenbrecher der Marina und die dahinter stehenden<br />
Masten sind an der durchwegs aus Sandstränden bestehenden<br />
Küste früh zu sehen. Die ruhige und gastfreundliche<br />
Marina liegt in einer kleinen Feriensiedlung. Das Einklarieren<br />
ist mit außereuropäischem Zettelwerk etwas aufwändiger. Einige<br />
Restaurants, Cafés und Bars bieten dann aber hervorragende<br />
Meeresküche mit marokkanischem Charme. Alkoholhaltige Getränke<br />
sind allerdings unverhältnismäßig teuer. Die Umgebung<br />
von Smir ist wenig erschlossen, die breiten, weitläufigen Sandstrände<br />
jedoch sind sehr sauber und gepflegt. Zu empfehlen ist<br />
eine Taxi fahrt samt Führung in die nahe gelegene schöne alte<br />
Stadt Tetuan.<br />
Smir, die Lieblingsmarina des marokkanischen Königs, ist schon<br />
ab Mai und bis Ende Oktober vor allem ein Ort maritimer, sommerlicher<br />
Urlaubsentspannung. Nach diesem Genuss und entsprechend<br />
ausgeruht bietet sich an, die Segelwoche mit einer<br />
La Duquesa<br />
Estepona<br />
Sotogrande<br />
La Linea de la conception<br />
ganztägigen Segelüberfahrt von Smir nach Sotogrande abzuschließen.<br />
Für die rund 35 Seemeilen gelten in umgekehrter<br />
Reihenfolge die entsprechenden Hinweise. Wiederholt sei, dass<br />
auf den Schiffverkehr und die wechselnden Windverhältnisse in<br />
Küstennähe besonderes Augenmerk zu legen ist.<br />
Leider konnten aus Platzgründen die Routen in den Atlantik,<br />
etwa nach Cádiz, an die Algarve oder nach Lissabon nicht aufgenommen<br />
werden. Und wiederum war es nur möglich, einen<br />
kleinen Ausschnitt dieses vielfältig faszinierenden Segelreviers zu<br />
beschreiben. Wenn es dennoch gelang, in der Einen oder dem<br />
Anderen nautische Neugierde zu wecken, ist aber das Ziel mehr<br />
als erreicht.<br />
1 Kultur. „Casa de los Dragones am<br />
Plaza de los Reyes“ in Ceuta.<br />
2 Übersicht. Der Hafen von Ceuta mit<br />
Kontrolltower.<br />
3 Tankstelle. Marina Hercules Puerto<br />
Deportivo de Ceuta.<br />
4 Nordafrika. Marina Hercules Puerto<br />
Deportivo de Ceuta.<br />
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24
Revier<br />
25<br />
Sailing<br />
on the rocks<br />
Weil der Sohn begeisterter Freeclimber ist und der Weg mit der Yacht mitten durch die Kornaten<br />
führte, wurden statt Badestopps an den markantesten Felsen eben Kletterstopps eingelegt.<br />
Ein Bericht von einem Familientörn der ganz besonderen Art.<br />
Text und Fotos: Paul Lechner<br />
Unser Sohn Michi ist nicht nur ein hervorragender Segler,<br />
sondern auch ein Freeclimber mit Ambition. Somit stand das<br />
Motto unseres diesjährigen Lechner-Family-Törns fest: Segeln<br />
was das Zeug hält und Klettern im vierten bis sechsten Schwierigkeitsgrad.<br />
Das Schiff, eine vertraute Elan 38, alt aber gut, war heuer mit<br />
neuen Segeln ausgestattet. Wir starteten bei Kaiserwetter von<br />
Vodice. Strahlend blauer Himmel, 3 bis 4 Windstärken. Mama<br />
Susi am Steuer trieb Sohn Michi und Papa Pauli an: „Burschen,<br />
bei dem Wind nur 5 Knoten, da muass wos g‘schehn.“ Was so<br />
viel heißt – an die Winschen, Segeltrimm bis zum Abwinken.<br />
„Na geht ja, endlich 7,5 Knoten und die 8 haben wir gleich.“<br />
Unser Ziel „Zut“ erreichten wir so viel früher als erwartet.<br />
Am nächsten Tag ideales Wetter für unser Unternehmen. Wenig<br />
Wind, Seegang nicht erwähnenswert. Unter Motor durch<br />
die Mala Proversa und dann an den Außenmauer von Dugi<br />
Otok entlang. Michi mit Fernglas sitzt und späht nach „seiner<br />
Wand“. Knapp oberhalb der Insel Garmenjak ist sie in seinem<br />
Visier.<br />
„Schlauchboot zu Wasser, Mädels an die Ruder, wo sind meine<br />
Kletterpatschen“, sein knapper Kommentar. Reden ist in diesem<br />
Moment nicht sein Ding, zu konzentriert ist er schon auf<br />
seine Wand. Mama Susi krallt sich die Kamera mit Tele. Ihr<br />
Bub ist soeben eingestiegen und lässt ihren Puls höher schlagen.<br />
Sie knipst wie wild, um sich zu beruhigen. Skipper Papa<br />
Pauli dreht mit der „Zeca“ ganz ruhig seine Runden und beobachtet<br />
gespannt das Geschehen. Michi steigt ruhig und zügig<br />
bis zu einem Felsband, wo er ein bisschen durchatmen kann.<br />
Und weiter geht’s, noch zehn Meter und er hat es geschafft.<br />
Jetzt sollte er nicht mehr stürzen, denn er klettert schon 15<br />
Meter über dem Meer. Die Mädels im Schlauchboot, Mama<br />
Susi und auch ich sind in diesem Moment sehr still und mindestens<br />
so konzentriert wie Michi. Ein kurzes Innehalten,<br />
nochmals höchste Konzentration, vier Höhenmeter und geschafft.<br />
Applaus von der Segelyacht und dem Schlauchboot.<br />
Abstieg ist ein Klacks, heiß ist uns allen und der Sprung ins<br />
tiefblaue Meer nimmt uns die Anspannung. Glücklich drehen<br />
wir ab, setzen die Segel, der Wind hat’s diesmal gut gemeint
26<br />
1<br />
2<br />
3<br />
und frischt erst jetzt auf. Zurück durch die Mala Proversa ist<br />
unser Ziel Sali. Auch für den nächsten Tag ist die Wettervorhersage<br />
perfekt. Wind erst ab Mittag. Schon am Vortag ist uns<br />
südlich des Leuchtturms Sestrica ein Felszahn aufgefallen, der<br />
ist unser heutiges Kletterziel. Die Seekarte stellt uns diesen als<br />
„Obrucan“ vor. Wir umrunden den Felsen mit dem Boot.<br />
Michi beschließt eine Route an der sehr schroffen Außenwand.<br />
Wieder macht sich an Deck diese ruhige Konzentration breit.<br />
Auch Gabi will heute ihre Wand durchsteigen. Schlauchboot<br />
ins Wasser und schon macht Michi seine ersten Höhenmeter.<br />
Gabi bleibt jetzt doch im Boot, zu groß ist der Respekt vor<br />
dieser schwierigen, schroffen Wand. Wie gewohnt ruhig und<br />
rasch erreicht Michi sein Ziel und wandert an der Rückseite,<br />
begleitet von drei Schafen (wie kommen die dort hin?), zu dem<br />
wartenden Boot.<br />
Pause für alle. Tochter Tanja, Steuerfrau und Rudergängerin<br />
des Schlauchbootes in einer Person, ist schweißgebadet. Trinken,<br />
Durst, aber noch entlässt uns der Felszahn nicht aus seiner<br />
Faszination. Michi und Gabi suchen sich eine leichtere Route<br />
durch einen Kamin. Beide steigen ein, Mama Susi knipst schon<br />
wieder wie wild, weil ja jetzt zwei ihrer Küken da herumkraxeln.<br />
Nach 20 Minuten ist die Aufregung für sie und auch für unsere<br />
zwei Freeclimber vorbei. Tanja erwartet die beiden mit dem<br />
Schlauchboot und bringt sie glücklich grinsend zurück an Bord<br />
der ZECA.<br />
Der Rest der Woche ist dann wirklich Family-Törn vom Feinsten.<br />
Das Wetter bleibt bestens, der Wind kommt gegen Mittag<br />
wie auf Bestellung. Wir segeln auf dem offenen Meer die Kornaten<br />
entlang, buchteln bei Kakan. Schlafen, Lesen, Schwimmen<br />
und natürlich Segeln lassen die Tage wie im Flug vergehen.<br />
Captain’s Dinner vom Feinsten gibt es in Murter im<br />
TicTac. Ein wahres Festmahl zu einem fairen Preis. Wenige<br />
Tage zuvor waren wir in Zut beim Festa zum Essen. Die Qualität<br />
war gut, aber der Preis ein Irrsinn – doppelt so teuer wie<br />
im TicTac. Das Festa sieht uns nimmer.<br />
Crew: Susi Lechner, Tanja Lechner, Michi Lechner, Gabi<br />
Mäser und Pauli Lechner<br />
4
Revier<br />
27<br />
5<br />
1 Einstieg. Tanja und Gabi bringen Michi zu seiner Wand. Funktioniert besser als erwartet.<br />
2 Überhang. „Puh – wie kumm I do drüba“.<br />
3 Aufmerksam. „Jo jetzt geht’s guat“. Ein bisschen noch durchhalten und er hat den Überhang<br />
gemeistert.<br />
4 Anspannung. Mama Susi lässt ihren Sohn nicht aus den Augen.<br />
5 Geschafft. On the Rock – schweißgebadet am Ziel. Anspannung fällt von allen ab.
28<br />
oCEAN7 People<br />
Schauspieler rudert<br />
für die Menschenrechte<br />
Der junge Schauspieler Peter Gadiot will mit einer spektakulären<br />
Aktion auf die Probleme der modernen Sklaverei und des<br />
Menschenhandels aufmerksam machen und plant, ausgehend<br />
von La Gomera auf den Kanarischen Inseln über den<br />
Atlantik nach Antigua in der Karibik zu rudern. Die Crew, der der<br />
junge Schauspieler angehört, will am 6. Dezember starten und<br />
die Überfahrt in einer Rekordzeit unter 33 Tagen bewältigen.<br />
Zum Anlass der gewagten Reise machen sich die Extremruderer<br />
den internationalen Tag der Abschaffung der Sklaverei am<br />
2. Dezember. Um die Rekordüberfahrt zu schaffen, soll in zweistündigen<br />
Schichten gerudert werden, damit das Boot auf der<br />
über 2.500 Seemeilen weiten Fahrt nie zum Stillstand kommt.<br />
Der bei uns weniger bekannte Schauspieler Peter Gadiot zeigt<br />
durch diese Aktion großes soziales Engagement, die Publicity<br />
sollte seiner Kariere auch nicht schaden.<br />
www.rowingagainstslavery.org<br />
Hoher Besuch in Marmaris<br />
Bei der sechsten von Phoenix Yachting organisierten Volvo<br />
Russian Sailing Week vom 10. bis 17. Oktober konnte sich die<br />
Crew der Dufour 425 LORELEY mit ihrer jungen Skipperin über<br />
einen besonderen Überraschungsbesuch freuen. Ian Walker,<br />
der Skipper der GREEN DRAGON beim Volvo Ocean Race, kam<br />
an Bord und steuerte das Schiff souverän auf den zweiten<br />
Platz. Bei der abschließenden Preisverleihung freute sich die<br />
Crew der LORELEY besonders über ihre erhaltenen Segellektionen<br />
von dem prominenten Segler und wurde von den anderen<br />
Crews wegen der prominenten Unterstützung<br />
beneidet. Die Volvo Russian Sailing Week ist<br />
eine Fun-Regatta und erfreut sich in den letzten<br />
Jahren immer stärker wachsender Beliebtheit<br />
und wird sowohl von den Seglern<br />
als auch von den Organisatoren sehr ernst<br />
genommen. Dieses Jahr waren 25 Schiffe mit<br />
etwa 200 Teilnehmern am Start.<br />
www.phoenixyachting.com<br />
FRANCO PACE<br />
Er ist der unumstrittene Meister der Yachtfotografie.<br />
Der 67-jährige Italiener zeigte am Rande<br />
der Barcolana in Triest eine Auswahl seiner weltweit<br />
geschätzten Werke. Er äußerte sich lobend über die<br />
ästhetische Qualität von <strong>OCEAN7</strong> und sagte: „Ich<br />
grüße alle <strong>OCEAN7</strong>-Leser“.<br />
www.francopace.it
NEWS People<br />
29<br />
besser schlafen<br />
Was haben der Eigner des absoluten Luxus-Seglers<br />
MALTESE FALCON und der Chef<br />
der Ferretti-Group Roberto Ferretti auf seiner<br />
Yacht ZIACANAIA gemeinsam? Den<br />
Schlafkomfort aus Österreich auf den hochwertigen<br />
Flexima-Spezialmatratzen. Das<br />
Foto oben zeigt den Flexima-Erfinder Wilhelm<br />
Bretis in der Eignerkabine des MALTE-<br />
SE FALCON.<br />
www.flexima-systems.com<br />
Neue Frau an der Spitze<br />
Mag. Yvonne Aigner wurde einstimmig zur neuen<br />
Obfrau des Yachtclub Ried im Innkreis gewählt.<br />
Die begeisterte Seglerin übernimmt die<br />
Leitung des überaus aktiven Yachtclubs und<br />
folgt dem im Sommer leider verstorbenen Paul<br />
Hafner nach. Noch in diesem Jahr plant der<br />
engagierte Yachtclub eine Fülle von Aktivitäten<br />
wie den beliebten Seglerstammtisch mit interessanten<br />
Vorträgen und dem Gedenken an Paul<br />
Hafner. Oder die Optimisten-Regatta „Eisarsch <strong>2009</strong>“ am 5. Dezember um<br />
<strong>12</strong>.<strong>12</strong>.<strong>12</strong> Uhr in Nussdorf am Attersee, die als Charityevent zugunsten des<br />
Kinderschutzzentrums WIGWAM ausgetragen wird. Außerdem werden auch<br />
gemeinsame Fahrten zu Bootsmessen sowie die Teilnahme an Kursen und<br />
Regatten organisiert. Damit der Aufnahme in den ÖSV nichts mehr im Weg<br />
steht, wurden auch einige formale Punkte in den Vereinsstatuten geändert<br />
und die Mitgliedsbeiträge festgesetzt. Für Jugendliche ist die Mitgliedschaft<br />
beim Yachtclub Ried im Innkreis völlig kostenlos, aber sicher nicht umsonst.<br />
Der Seglerstammtisch des Yachtclub Ried im Innkreis findet am 26. November<br />
im Gasthof Mayrhofer, 4910 Tumeltsham 20, ab 19.00 Uhr statt.<br />
www.yachtclubried.at<br />
sind Haftungsansprüche gegen Schiffsführer durchgesetzt<br />
worden, wenn durch das geführte Schiff ein Schaden<br />
verursacht worden ist, und zwar auch wenn dem<br />
Schiffsführer ein schuldhaftes Verhalten nicht vorzuwerfen<br />
war. Das Vorliegen einer Haftpflicht-Polizze gibt<br />
keine abschließende Sicherheit.<br />
Vor allem für den Charterskipper können sich unerwartete<br />
Probleme ergeben, wenn für das von ihm<br />
geführte Schiff zwar eine Haftpflichtversicherung<br />
abgeschlossen worden ist, der Charterunternehmer<br />
aber z. B. die fällige Versicherungsprämie nicht<br />
bezahlt hat oder der Deckungsumfang aus anderen<br />
Gründen unzureichend ist.<br />
www.yachtpool.at<br />
Buchrücken:Layout 1 02.<strong>11</strong>.<strong>2009</strong> 16:19 Seite 1<br />
In unserer täglichen Praxis werden wir immer wieder mit rechtlichen Problemen und dabei<br />
insbesondere mit Haftungsfragen konfrontiert.<br />
Nicht wenige davon sind sehr komplex und damit auch mitunter kompliziert. Insbesondere,<br />
wenn sie im Ausland stattfinden. Denn viele Rechtsbereiche können dabei eine Rolle<br />
spielen.<br />
Davon ist auch die Charterbranche berührt. Dies trifft sowohl für den Charterskipper (und<br />
seine Crew) zu, wie auch für die Agentur und Flottenbetreiber vor Ort.<br />
Immer wieder sehen wir dabei auch rechtliche Auseinandersetzungen, die aus mangelnder<br />
rechtlicher Information mitunter bei allen Beteiligten entstehen. Viel Nerven und Anwaltskosten,<br />
die man sich sparen könnte, sind manchmal die Folge.<br />
Wir haben uns deshalb bemüht, die rechtlichen relevanten Bestimmungen der verschiedenen<br />
Rechtsbereiche in verständlicher Form darzustellen, so dass auch nicht so juristisch<br />
Bewanderte die kritischen Punkte erkennen können, um sich daran mit ihren weiteren<br />
Handlungen orientieren zu können.<br />
Die jeweiligen Hinweise auf die entsprechenden Rechtsquellen sollen dabei dem Leser,<br />
der in einzelnen Detailfragen noch tiefer gehen will, eine praktische Hilfestellung sein.<br />
Die dabei behandelten Themen entnehmen Sie bitte dem Inhaltsverzeichnis.<br />
Der Rechtsexperte der Yacht, Herr Dr. Wychodil, Fachanwalt für Rechtsfragen der Freizeitschifffahrt<br />
hat die Arbeit kritisch beurteilt. Sein Statement finden Sie im Vorwort.<br />
Wir hoffen Ihnen damit einen weiteren Service zu Ihrer Rechtssicherheit leisten zu können<br />
und verbleiben<br />
Ihr Dr. Friedrich Schöchl<br />
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Dr. Schöchl hat das Fahrtensegeln sicherer und sorgenfreier gemacht.<br />
Er ist der Erfinder des Sicherungsscheines, der Skipper-<br />
Haftpflichtversicherung und des Charter-FAIRtrages. Jetzt hat er sein<br />
umfassendes Branchenwissen zu einem Buch gemacht, das jeder<br />
Skipper gelesen haben sollte.<br />
Dr. Heyko Wychodil, Rechtsexperte der Zeitschrift YACHT, schreibt zu<br />
diesem Werk: „Der Autor lässt in seinen Darstellungen stets deutlich<br />
werden, dass er selbst ein Kenner der Praxis ist. Dr. Friedrich Schöchl<br />
verweist darauf, dass im Ausland oft ganz andere Regelungen gelten.<br />
Gerade am Mittelmeer<br />
Die Haftung des Skippers seine Rechte / seine Pflichten<br />
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30
Revier<br />
31<br />
Wie es ist,<br />
Weltumsegler zu sein<br />
Es ist toll. Ganz klar. Die letzten vier Jahre haben uns geformt, verändert, gestärkt,<br />
glücklich gemacht. Da ist jetzt etwas in uns, das uns keiner wegnehmen kann. Der Duft der Südsee.<br />
Das Licht Venezuelas. Der Stolz, einen Ozean bezwungen zu haben.<br />
Text und Fotos: Alexandra und Peter Schöler
32<br />
Das Glückgefühl, wenn man nach zwei Wochen auf See den<br />
ersten Schimmer von Land sieht. Die weisen Augen der Pelikane,<br />
das Lachen der Delfine, die Farben der Marchesas.<br />
Neuseelands Ruhe, die Wildheit des Sudans, das Lachen der<br />
Leute in Vanuatu, die Geister der Vulkane Indonesiens, die<br />
Schärfe Thailands, der Rhythmus Südamerikas, die Trommeln<br />
dieser Welt.<br />
Der Geschmack der Guyanabana, ganz frischer, selbst gefischter<br />
Thunfisch, der Duft des Landes nach langer Zeit auf See,<br />
der Geruch einer Stadt vom Meer aus, ranziges Kopra auf den<br />
Tuamotus.<br />
Das Blau des Mittelmeers, die Weite des Pazifiks, der beständige<br />
Atlantik, der ruhige Indische Ozean.<br />
Das Bauchweh bei zu viel Wind, die Angst vor den Piraten des<br />
Jemen, der Gusto nach frischem Käse.<br />
Die coolen Rastamänner Tobagos, die Wärme der Polynesier.<br />
Samoas Tätowierungen, Tongas Schweine, Neuseelands Kühle,<br />
Kolumbiens Farben.<br />
Das alles ist jetzt in uns gespeichert, unverrückbar, berührt<br />
unser Handeln jeden Tag, jetzt hier in der alten Heimat, im<br />
alten Leben, das so nicht mehr geführt werden kann wie vor<br />
der Reise.<br />
Sohn Finn sieht sofort die Inderinnen in seiner Wiener Volksschule<br />
und träumt von Sri Lanka, den schönen Frauen mit den<br />
schönen Saris, die sein Bubenherz erstmals schneller klopfen<br />
ließen. Aber auch schon dort in Little India in Singapur bei<br />
dem Lichterfest funkelten ihre Augen für ihn wie Sterne.<br />
Er trägt als Pyjama immer noch seinen Sarong aus Indonesien.<br />
1<br />
Die Reise und mehr<br />
Alexandra, Peter und Finn sind zurück in Wien, zurück in einem Leben nach der Weltumsegelung. Sie schreiben an einem<br />
etwas anderen Buch einer Reise zu fremden Kulturen und Landschaften. Sie bereiten einen multimedialen Vortrag vor,<br />
zu dem sie live ihre Musik einspielen werden. Auf ihrer Homepage finden Sie alles darüber – und viel mehr.<br />
www.rishomaru.com
Revier<br />
33<br />
3<br />
So schwer fiel das Loslösen vor vier Jahren, das Auflösen aller<br />
Bande, der Ruf des Abenteuers, die Angst vor der Unsicherheit,<br />
vor dem Ausgesetzt sein und dem „danach”.<br />
Was ist das jetzt alles gegen die grünen Hänge Tobagos im<br />
Morgenlicht?<br />
Die Reise begann am 21. Juni 2005<br />
Wir durchquerten von Italien aus das Mittelmeer, genossen<br />
Gibraltar und die wunderschönen Kanarischen Inseln.<br />
Die Kap Verden machten uns bewusst, dass wir uns mehr und<br />
mehr vom Gewohnten entfernten, in das Fremde eintauchten.<br />
Die Karibik, von vielen Fahrtenseglern so verpönt wie ein<br />
Massenstrand in Lignano, schlossen wir in unsere Herzen. Vor<br />
allem die Menschen, entspannt und freundlich, kommt man<br />
ihnen näher. Das wilde Dominica und das piratische St.Vincent,<br />
das schicke Antigua mit seinem fantastischen Classic Race.<br />
Crew der Risho Maru<br />
Peter: Skipper, Musiker, Zahntechnikermeister, segelt seit 25<br />
Jahren. Weltumsegelung war sein großer Traum, Rishomaru<br />
ist sein Traumschiff. Spielt Gitarre und Saxophon. Er will<br />
sich neu orientieren, der Musik mehr Raum geben und auch<br />
seiner Malkunst. Er komponiert eigene Songs, geht gerne<br />
windsurfen, klettern und kajaken. Und bastelt leidenschaftlich<br />
an Schiffen herum.<br />
Alexandra: Schauspielerin, Sängerin, arbeitet am Theater.<br />
Musiktheater, Operette, Schauspiel, Chanson, Jodelabend,<br />
Regie – je vielseitiger, umso mehr Freude hat sie. Jetzt ist<br />
auch noch das Schreiben dazugekommen. Das Buch zur<br />
Reise ist in Arbeit. Zum Segeln kam sie durch Peter, lernte<br />
ihn durch seine Band kennen.<br />
Finn: 10 Jahre alt, geht begeistert seit wenigen Wochen in<br />
Wien zur Schule, nachdem Mama die ersten drei Grundschulklassen<br />
an Bord übernommen hat. Einstieg kein Problem,<br />
hat viele Freunde. Hat vor vier Jahren als begeisterter<br />
Playmobil- und Legobauer die Reise gestartet. Heute hört<br />
er leidenschaftlich gerne Hardrock und spielt mit seiner<br />
Gitarre mit, hat eine Schwäche für die schönen Inderinnen,<br />
liebt das Schnorcheln, Windsurfen und Asterix lesen.
34<br />
Dann vor der Küste Venezuelas das lagunenblaue La Tortuga<br />
mit den schönsten Puderzuckerstränden der Welt, die freundlichen<br />
Korallenfische der Los Roques, genannt Franzosengrunzer<br />
und der immer beständig blasende Passatwind. Traum jedes<br />
Seglers, immer gutes Tempo, immer blauer Himmel, ahhh …<br />
Dann das quirlige Kartagena in Kolumbien, Zeiten der Cholera,<br />
hundert Jahre Einsamkeit – jaja, der leidenschaftlich Garcia<br />
Marquez weiß, wovon er spricht.<br />
Und schließlich der Panama Kanal – eine Oper, ein Spektakel,<br />
blanke Nerven, klopfende Herzen, bis man endlich nach der<br />
letzten Schleuse den Pazifik erblickt und mit Tränen in den<br />
Augen unter der erhabenen Bridge of Amerika durchsegelt.<br />
Natürlich Galapagos, die stinkenden, süßen Seehunde, Pin -<br />
guine, der einsame Riesenschildkröten-Single George – 100<br />
Jahre alt!<br />
Dann 18 Tage auf See, leider spinnt der Autopilot, aber der<br />
Kapitän ist nicht nur guter Seemann, sondern auch perfekter<br />
Handwerker, alles läuft doch noch glatt.<br />
Im Abendlicht die Jungfernbucht Fatu Hivas, Ankunft im Paradies,<br />
unglaublich.<br />
Spaziergänge zu Wasserfällen unter Mangobäumen, an glasklaren<br />
Bächen vorbei, Blütenpracht, sogar der Polizist trägt die<br />
berühmte Tiare hinterm Ohr.<br />
Gauguins Hiva Oha, Nuku Hiva mit seinen Tikis in den Papayawäldern<br />
– nie vergessen wir diese Zauberlandschaften.<br />
Dann leben wir mit den Polynesiern Gaston und Valo auf dem<br />
Atoll Tuao in den Tuamotus, helfen bei der Kopraarbeit, lernen<br />
Kokosbrot zu backen, Fische zu harpunieren, Finn weint beim<br />
Bescherung an bord<br />
Heiliger Abend in tropischen Gewässern. Finn<br />
schmückt einen am Strand gefundenen kleinen<br />
Baum mit Strohsternen.
Revier 35<br />
Abschied bittere Tränen. Seine erste Vertreibung aus einem<br />
Paradies und der Entschluss, irgendwann noch mal zu Valo zu<br />
segeln.<br />
Schließlich Tahiti, Bora Bora und Huhaine – es gibt Plätze, die<br />
sehen genau so aus wie im Reiseführer!<br />
Suwarow, Samoa, Tonga, die Südsee ist das absolute Highlight<br />
dieser Reise.<br />
Dann ein heftiger Ritt nach Neuseeland und die wohlverdiente<br />
Landpause für sechs Monate. Finn geht zur Schule, wir bereiten<br />
den letzten Abschnitt der Reise vor.<br />
Im bezaubernden Vanuatu verlassen wir die Südsee und träumen<br />
noch lange von Vulkanen, sanften Menschen und dem<br />
einfachen Leben.<br />
Die Lousiaden Papa Neuguineas streifen wir nur – absolute<br />
Einsamkeit, fürchterliche Riffe.<br />
Durch die windige Torresstreet geht es gleich nach Indonesien<br />
– plötzlich unendlich viele Menschen, Schmutz, Armut. Kulturschock,<br />
den wir schwer verarbeiten, dazu kaum Wind, aber<br />
unser Schiff Risho Maru lässt sich nicht beirren und segelt<br />
sanft unter Spinnaker.<br />
Schließlich das moderne Singapur, die schönste Marina (one<br />
15 degree) der gesamten Strecke, zwei Wochen wieder in der<br />
Zivilisation – wunderbar für uns und wir tauchen ein in die<br />
kulinarischen Genüsse Asiens.<br />
Keiner der gefürchteten Sumatra-Winde erwischt uns in der<br />
Malaka Street, Georgetown in Malaysien bezaubert mit seinem<br />
indischen Viertel Finn und seine Eltern!<br />
Über Lankawi geht es nach Thailand, Weihnachten mit Familie<br />
aus Österreich! Das Christkind hat auch diesmal wieder zur<br />
RISHO MARU gefunden!<br />
2<br />
3<br />
1 abhängen. Vor dem einzigartigen Licht des Regenwaldes.<br />
2 lernen. Kann es einen besseren Natur- und Erdkundeunterricht geben als<br />
auf einer Reise um die Welt?<br />
3 anfreunden. Segelgefährten auf Ankerplätzen. Einziges Problem: Immer<br />
wieder heißt es Abschied nehmen.<br />
4 spielen. Welches Kind hat schon eine derartige Sandkiste und ein derart<br />
klares Wasser zur Verfügung?<br />
5 reisen. Die brave RISHO MARU unter vollen Segeln.<br />
4<br />
5
36<br />
1<br />
2<br />
In Thailand schließen wir uns mit Segelfreunden zusammen<br />
zu einem Konvoi, um das gefürchtete Rote Meer in Angriff zu<br />
nehmen.<br />
Sri Lanka und die Malediven sind viel zu schnell vorbei, der<br />
Indische Ozean zeigt sich von der besten Seite – flache See, 15<br />
Knoten! Im Golf von Aden werden Tanker in unmittelbarer<br />
Nähe gekidnappt. Manche schalten ihre Positionslichter aus<br />
und rasen mit 20 Knoten durch die Nacht. Wir verdrücken uns<br />
an die Küste Jemens und erreichen ohne besondere Vorkommnisse<br />
(außer einmal eine mit Kalaschnikows bewaffnete vermummte<br />
Patroullientruppe, rahhhhh!) Al Mukalla und schließlich<br />
Aden.<br />
Ziemlicher Kulturschock hier mit all den Burkas und der rauen<br />
Wüste. Natürlich wieder Panik unter den Seglern wegen<br />
der Gegenwinde im Roten Meer.<br />
Wir nehmen uns für diese Strecke vier Wochen Zeit, denn mit<br />
unserem Diesel-Outboard ist „Gegenanbrettern” unmöglich.<br />
Obwohl die Gribfiles perfekt sind, schaffen es zahlreiche Segler,<br />
doch in schlechtes Wetter zu kommen. Wir kreuzen kein<br />
einziges Mal auf und segeln sogar unter Spinnaker nach<br />
Suez!<br />
Im Konvoi bleiben wir bis nach Suez – nicht aus Notwendigkeit,<br />
sondern weil wir uns von unseren holländischen und kanadischen<br />
Freunden einfach nicht trennen können.<br />
So verbringen wir gemütliche Abende in den geschützten Marsas<br />
an der Küste des Sudan inklusive Kamele am Strand oder<br />
schwimmen gemeinsam mit 100 Delfinen im Dolfin Reef in<br />
Ägypten.<br />
Fische, Fische, Fische. Egal was man raushängt, hier kriegt man<br />
bestimmt einen Fisch an die Angel und die Korallenriffe sind<br />
wirklich die schönsten der Welt – leider ist das Wasser im März<br />
hier saukalt!<br />
1 schmecken. Das Essen in Asien.<br />
2 riechen. Die Düfte in Malaysia.<br />
3 näher kommen. Die Menschen auf entlegenen Inseln.<br />
4 kennen lernen. Die Kulturen rund um die Welt.<br />
3<br />
5 erleben. Die Fischer mit ihren regionalen Booten.<br />
6 beobachten. Die Weißen von der Yacht werden neugierig betrachtet.<br />
4
Revier<br />
37<br />
RISHO MARU – das Schiff<br />
Wharram Katamaran, Selbstbau: Epoxy, Sperrholz<br />
Typ: Narai 4, kuttergetakelete Ketsch,<br />
James Wharram Design<br />
Länge: <strong>12</strong> m<br />
Breite: 5,80 m<br />
Baujahr: 1984<br />
Die flotte Dame wurde dieses Jahr 25 Jahre alt!<br />
Ausrüstung<br />
Windfahne, Amateurfunkanlage mit Pactor, 1 Garmin-GPS, zwei Ersatz-GPS, Iridium-<br />
Telefon, Handfunkgerät, VHF-Funk, Radar (Furuno, gebraucht in Panama gekauft),<br />
Epirb, Rettungsinsel, vier Solarpaneele, große Sonnendächer, superpraktische Plastikkübel<br />
– in Teneriffa gekauft für Wasser auffangen, Segel von UK Sails, Antirutsch-<br />
Deckanstrich, Backofen von Plastimo, Waeco-Kühlbox, Windstromgenerator, elektrischer<br />
Autopilot (obernervig, unzuverlässlich, schlecht gebaut –ohne Windfahne<br />
wären wir viel handgesteuert).<br />
Hauptmaschine: Outboard-Diesel, Yanmar 27 PS, sehr verlässlich, einmal neuer<br />
Zahnriemen, einmal neues Starterkabel.<br />
Dinghi: Novomar mit 9,8 PS Tohatsu Outborder, super!<br />
Navigation: Zwei Notebooks mit diversen elektronischen Karten, aber auch alle<br />
Papierkarten.<br />
Ein Fahrrad, drei Surfbretter, drei Gitarren, viel Schulzeug, noch mehr Bücher, iPod.<br />
Fahrtenyachten mit<br />
überdurchschnittlichem Komfort<br />
zu erschwinglichen Preisen<br />
Hunter 36<br />
L 10,89 m · B 3,76 m · T 1,52 m · S 67 m 2<br />
Hunter 41 DS<br />
L <strong>12</strong>,29 m · B 4,0 m · T 1,52 m · S 86 m 2<br />
5<br />
Hunter 50<br />
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38<br />
Der Suez-Kanal ist die Hochburg der ägyptischen Korruption.<br />
Auch eine Erfahrung, die wir nie mehr vergessen werden!<br />
Schließlich landen wir wieder im ach so blauen Mittelmeer in<br />
der Türkei – echt schön dort, Schnee auf den Bergen, Frühling<br />
an der Küste! In Finike essen wir die besten Orangen auf dem<br />
ganzen Trip. Die besten Bananen gab es übrigens in der Karibik,<br />
die beste Grapefruit auf den Marquesas, die besten Papaya<br />
in Kolumbien, den besten Kaffee in Italien.<br />
Absolut entspannt segelten wir in Tagestörns von 20 Seemeilen<br />
pro Tag – für Fahrtensegler ein Klacks – durch die Kykladen<br />
und stellen wieder fest: der Zauber Griechenlands ist unvergleichlich!<br />
Schließlich noch Kroatien voller charternder Nacktsegler und<br />
schließlich bella Italia!<br />
Am 15. August <strong>2009</strong> empfangen uns in der Stella Marina<br />
bei Latisana Freunde und Familie mit Pauken und Trompeten!<br />
Wir haben es geschafft!<br />
Finn fuhr los als fünfjähriger Kindergartenbub und<br />
ist jetzt ein neunjähriger Hardrockfan mit Schwäche<br />
für indische Mädchen. Er geht inzwischen<br />
in die vierte Volksschulklasse in Wien und integriert<br />
sich bestens zwischen Wienern, Türken,<br />
Serben und Tschetschenen. Ein Weltenkind<br />
eben!<br />
Wir planen um, versuchen uns Zeit zu geben, unsere Träume<br />
weiter zu verfolgen und spüren die Wärme in uns nach, die uns<br />
hoffentlich nie loslässt, nicht im Stau auf der Autobahn, nicht<br />
in der überfüllten Straßenbahn nach Gersthof, nicht im Alltag<br />
des Stadtlebens.<br />
Familie und Freunde fangen uns auf, zeigen uns, wie sehr sie<br />
sich freuen uns wiederzuhaben und geben uns Mut.<br />
Wir sind bereit für dieses nächste Abenteuer!<br />
Noch eine tiefe Verbeugung: Danke,<br />
RISHO MARU – du bist das<br />
tollste, beste, sicherste Schiff<br />
der Welt!
Revier TIPPS<br />
39<br />
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40<br />
The last waltz<br />
der escapada<br />
Claus Gintner ist Österreichs Weltumsegler und Abenteurer Nummer eins. Nach seinen jahrelangen<br />
Reisen in die entlegensten Reviere rund um die Welt und dem brutalen Piratenüberfall, bei dem er nur<br />
um Haaresbreite mit dem Leben davonkam, ist er wieder unterwegs: Ein letztes Mal segelt er seine<br />
ESCAPADA über den Nordatlantik. Jetzt steht das Schiff in Süditalien zum Verkauf.<br />
Text und Fotos: Claus Gintner<br />
Am 20. August <strong>2009</strong> landet die SATA Airline in Ponta Delgada<br />
auf den Azoren. Zwei Österreicher steigen aus und nehmen ein<br />
Taxi zum Yachthafen. Gemeinsam mit Michael plane ich, in<br />
circa fünf Tagen mit der Segelyacht ESCAPADA (Nordwind<br />
47) von den Azoren nach Gibraltar zu segeln. Die Yacht stand<br />
zuvor für ein Jahr in der Marina von Ponta Delgada. Es ist<br />
wegen der langen Stehzeit einiges zu tun, bevor die ESCAPA-<br />
DA fertig für den 1.000 Meilen langen Törn ist.<br />
Michael rutscht am zweiten Tag nach der Ankunft aus und<br />
prellt sich eine Rippe. Drei Tage später klagt Michael noch<br />
immer über Schmerzen an der geprellten Stelle. Ein Besuch im<br />
Krankenhaus ergibt keinen besonderen Befund. Er soll sich<br />
schonen, sagt man. Michael entscheidet zwei Tage vor dem<br />
Auslaufen, dass er nicht mitsegeln wird, es ist ihm zu risikoreich,<br />
mit einer geprellten Rippe auf dem Atlantik zu segeln.<br />
So segle ich wieder einmal alleine über den Nordatlantik.
Revier<br />
41<br />
Auszüge aus dem Logbuch<br />
Sonntag 30. August<br />
Verlasse Ponta Delgada um <strong>11</strong>.30 Uhr. Motorsegeln entlang<br />
der Südseite von Isla Sao Miguel nach Osten. 18.00 Uhr, habe<br />
das Ende der Insel erreicht. Wind: 5 Knoten aus SW; Kurs 80<br />
Grad magnetisch; Segel: Groß- + Stagsegel.<br />
Montag 31.August<br />
Pos. <strong>12</strong>.00 Uhr UTC 37 Grad 55 N, 23 Grad 19 W; Wind:<br />
NNO 20 Knoten; See: moderat; Welle: 1,5 Meter; Wolken:<br />
100 % ; Barometer 1029 ; Speed: 5,5 Knoten; Kurs: 100 Grad<br />
magn. Um 9.00 Uhr Vormittag verdichten sich die Wolken,<br />
eine Front zieht von Norden auf, sie bringt eine Winddrehung<br />
von W nach NNO mit sich und eine Zunahme des Windes bis<br />
zu 30 Knoten. Ein Schiff gesehen.<br />
Dienstag 1. September<br />
Pos: <strong>12</strong>.00 Uhr UTC 38 Grad N, 20 Grad 20 W; Wind aus N<br />
mit 5 – 7 Knoten; See: große Dünung; Wolken: 40 %; Barometer<br />
1032 ; Speed: 4,8 Knoten; Kurs 100 magn.; Etmal 130<br />
Seemeilen; noch 718 Meilen bis Gibraltar; Schiffsbegegnung:<br />
keine.<br />
Um 9.00 Uhr überprüfe ich den Motor, Kühlwasser und Öl in<br />
Ordnung, doch der Dieselvorfilter ist verschmutzt. Ich wechsle<br />
den Dieselfilter. Der Motor läuft rund und klingt gut.<br />
Mittwoch, 2. September<br />
Pos: <strong>12</strong>.00 Uhr UTC: 38 Grad 05 N, 17 Grad 40 W; Wind:<br />
NW <strong>12</strong> Knoten; See: moderat; Wolken: 100 % ; Barometer<br />
1033; Speed 5,2 Knoten; Kurs 94 magn.; Segel: Groß und<br />
Genua ausgebaumt; Etmal: <strong>12</strong>2 Seemeilen; noch 600 Meilen<br />
bis Gibraltar.<br />
Die vergangene Nacht war von ruhigem Motorsegeln geprägt.<br />
Um <strong>11</strong>.00 Uhr ein Schiff an Steuerbord. Um 20.00 Uhr fällt<br />
GPS aus. Ich finde den Fehler, Korrosion im Sicherungsschalter,<br />
eine Stunde später ist alles wieder bestens. Weil ich aber<br />
immer einen Sextanten mit an Bord habe, wäre die Navigation<br />
nach alter Art kein Problem gewesen.<br />
Nach drei Tagen hat sich mein Körper an die Bewegungen und<br />
das Leben auf See gewöhnt. Heute gibt es wieder Filterkaffee,<br />
ein Frühstücksei und zu Mittag eine Gemüsesuppe. Ich beginne<br />
auch wieder mit einfachen Näh-, Reinigungs- und Streicharbeiten<br />
an Bord. Morgen werde ich einen Teil der Vorhänge<br />
waschen, denn Heißwasser habe ich ja genug. Vorgestern begleiteten<br />
mich Delfine für eine Weile, eine Schildkröte hat<br />
ängstlich aus dem Wasser geguckt, als das große Segelboot auf<br />
sie zukam. Ein fliegender Fisch sprang an Bord, er war aber zu<br />
klein für die Pfanne und die kleinen Seemöwen mit ihren putzigen,<br />
stets freundlichen Blicken umkreisen täglich das Boot.<br />
Donnerstag, 3. September<br />
Heute Nacht Motorsegeln, denn der Wind weht schwach aus<br />
NW. Pos: <strong>12</strong>.00 Uhr UTC: 38 Grad 05 N, 15 Grad 05 W;<br />
Wind 15 Knoten aus N; See: ruhig; Kurs: 90 magn. Wolken:<br />
10 % ; Barometer 1025; Speed: 5,8 Knoten. Schönes Segeln<br />
bei Sonnenschein.<br />
1<br />
1 farbenpracht. Kratersee „Lagune des Feuers“ auf der Azoreninsel Sao<br />
Miguel.<br />
2 verflogen. Ein fliegender Fisch ist auf der Flucht vor einem Räuber auf<br />
dem Deck der ESCAPADA gelandet.<br />
2
42<br />
1<br />
2<br />
Donnerstag, 3. September, 14.00 Uhr<br />
Die See ist unglaublich ruhig, das Boot segelt wie auf Schienen.<br />
Obwohl die Dünung aus NNW zwei Meter hoch ist, spüre ich<br />
diese langgezogenen Wellen überhaupt nicht. Bei <strong>12</strong> bis 15<br />
Knoten Wind aus Nord läuft die ESCAPADA mit 5,5 bis 6,5<br />
Knoten. Bisher war das Deck trocken, das heißt, es ist noch<br />
keine Welle übergekommen. Aber ich habe ja noch drei Tage<br />
vor mir. Die aktuelle Wetterkarte bekomme ich über SSB-<br />
Funk, sie zeigt, es liegt das ausgedehnte Azorenhoch über dem<br />
Nordatlantik und es reicht bis Portugal.<br />
Wenn die Sonne als goldgelbe Scheibe im Westen untergeht und<br />
genau gegenüber im Osten der Mond weiß leuchtend sich über<br />
die Kimm erhebt, dann ist Vollmond und das ist heute am 3.<br />
September. Dieses Ereignis kann man nur mitten auf dem Meer<br />
beobachten, denn bei uns zu Hause ist ja immer Land im Weg.<br />
Meine Konsumation heute: 1 Tasse Kaffee, 1 Handvoll Gummibärli,<br />
1 Joghurt, 1 Orange und eine Scheibe Brot, belegt mit<br />
Schinken und Käse.<br />
Freitag, 4. September<br />
In der Nacht verdunkeln schwarze Wolken den Vollmond, der<br />
Wind nimmt zu und dreht am Morgen auf NNO.<br />
Position <strong>12</strong>.00 Uhr UTC: 38 Grad 02 N, <strong>12</strong> Grad 02 W; Wind:<br />
NNO 20 Knoten; See: moderat; Welle: 1,5 Meter; Wolken:<br />
100 %; Barometer 1024; Speed: 5 Knoten; Kurs: 98 magn.<br />
Erträgliches Segeln am Wind.<br />
Kein Spritzwasser an Deck, das war in den vergangenen vier<br />
Tagen. Doch heute, am Tag 5, ist alles anders. Es weht mit 20<br />
Knoten aus NNO, also ein Am-Wind-Kurs. Ich möchte den<br />
Ostkurs solange wie möglich halten, um dann mit dem zunehmenden<br />
portugiesischen Passat (Nordwind 30 Knoten) abfallen<br />
zu können. Es ist für den Fahrtensegler von großem Vorteil<br />
und ein Faktor der Sicherheit, wenn er das Cabo San Vicente<br />
mit raumem Wind passieren kann. Dazu kommt noch, dass am<br />
Kap von San Vicente reger Großschiffverkehr herrscht und die<br />
Yacht gut steuerbar sein sollte.<br />
Samstag, 5. September<br />
Position <strong>12</strong>.00 Uhr UTC: 36 Grad 50 N, 9 Grad 23 W; Wind:<br />
NNW 25 bis 33 Knoten; See: rau; Welle 3 Meter; Wolken,<br />
keine; Barometer 1019; Speed: 6,5; Kurs: der See angepasst<br />
140 magn. ; hartes Segeln in schwerer See.<br />
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Revier<br />
43<br />
Am 5. September um 9.00 Uhr empfange ich über UKW-Funk<br />
von Lissabon Radio die Nachricht, dass der Kanal 16 wegen<br />
„Emergency " für den normalen Funkverkehr blockiert ist. Alle<br />
Anrufe, die normalerweise auf Kanal 16 kommen, werden auf<br />
Kanal <strong>11</strong> umgeleitet.<br />
Der Grund: Die Segelyacht MR MARGU hat auf der Position<br />
36 Grad 17 N, <strong>12</strong> Grad <strong>12</strong> W, mittels EPIRB ein Notsignal<br />
abgesetzt. Der Tanker DOMENIA befindet sich in der Nähe<br />
und kann über UKW-Funk mit MR MARGU Kontakt aufnehmen.<br />
Die Segelyacht berichtet dem Tanker, dass sie von Ponta<br />
Delgada kommend auf dem Weg nach Amsterdam ist. In der<br />
schweren See wurde die Yacht entmastet, außerdem hat die<br />
Yacht auch noch einen Motorschaden. Der Tanker fungiert als<br />
Relay-Station zwischen dem entmasteten Segler und Lissabon<br />
Radio.<br />
Ich befinde mich zu dieser Zeit auf der Position 36 Grad N, 9<br />
Grad W, der Wind kommt aus NNW mit 25 bis 33 Knoten,<br />
die See ist rauh und hat drei Meter hohe Wellen. Auf Grund<br />
meiner Position kann ich sowohl den Tanker als auch Lissabon<br />
Radio empfangen.<br />
<strong>11</strong>.55 Uhr: Lissabon Radio entscheidet, man kann als Hilfe lediglich<br />
anbieten, dass der Tanker DOMENIA die Crew von MR<br />
MARGU abbergen kann. Die Crew hat Angst und lehnt ab.<br />
<strong>12</strong>.10 Uhr: Ein spanisches Kriegsschiff wird losgeschickt. Es<br />
soll Hilfe leisten. Es wird jedoch bis Mitternacht dauern, bis es<br />
vor Ort sein kann.<br />
17.00 Uhr: Lissabon Radio ruft erneut die treibende Yacht und<br />
bietet ein Abbergen der Crew mittels Hubschrauber an. Erneut<br />
lehnt die Crew ab. Man will auf das Kriegsschiff warten und<br />
hofft, dass die Besatzung der Fregatte Hilfe leisten und möglicherweise<br />
Reparaturen an Bord durchführen kann, damit die<br />
MR MARGU in die Lage kommt, mit eigener Kraft den nächsten<br />
Hafen anzulaufen. Hier endet mein Funkempfang, ich bin<br />
mittlerweile schon außerhalb des Sendebereiches.<br />
Fazit: Die Wettersituation war eindeutig, der starke Nordwind<br />
war schon Tage vorher voraussehbar. Die Yacht MR MARGU<br />
hätte nicht in Richtung Amsterdam auslaufen dürfen; doch<br />
immer wieder höre ich von Seglern, „wir laufen zu dem festgesetzten<br />
Termin aus, ungeachtet der Wettersituation“. Oft ist<br />
es die Crew oder es sind die Mitsegler, die als treibende Kraft<br />
den Skipper oder den Kapitän drängen, pünktlich auszulaufen.<br />
Ich habe z. B. auf den Azoren eine ganze Woche bis zum 30.<br />
August mit dem Auslaufen gewartet, weil die Wettersituation<br />
nicht entsprechend war.<br />
Sonntag, 6. September<br />
Der Wind schläft langsam ein, also Motor an. Mit 1.700 Umdrehungen<br />
brumme ich langsam Richtung Osten. Tarifa Radio<br />
meldet: Sturmwarnung, Windstarke 8 in der Straße von Gibraltar,<br />
heute ab 20.00 Uhr. Deshalb versuche ich den Yachthafen<br />
von Cádiz so bald wie möglich zu erreichen. Es sind noch 35<br />
Seemeilen. Noch weht nur eine leichte Brise aus NE. Motorsegelnd<br />
komme ich flott voran, doch meine Sorge ist, ab wann<br />
der Wind aus Osten einsetzen wird. Werde ich dann noch in<br />
der Lage sein, die geschützte Marina von Cádiz zu erreichen?<br />
<strong>12</strong>.00 Uhr UTC, der angesagte Ostwind setzt langsam ein und<br />
nimmt Stunde um Stunde zu. Um 16.00 Uhr erreicht die<br />
ESCAPADA die Marina Rota und macht an der „Waitingpier“<br />
fest. Die letzte Atlantikfahrt der Escapada ist damit zu Ende.<br />
Anmerkung: Während der gesamten Reise von den Azoren bis<br />
Spanien habe ich nie das Steuerrad angegriffen, der Autopilot<br />
hat das Boot immer tadellos auf dem gewünschten Kurs gehalten,<br />
obwohl manchmal wirklich große Seen das Heck gepackt<br />
haben und es aus dem Kurs werfen wollten.<br />
1 Ponta Delgada. Typisch die schwarzweißen<br />
Mosaikarbeiten, die man überall<br />
auf den Fußwegen und Plätzen findet.<br />
2 vielplatz. Neue Marina von Ponta Delgada.<br />
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15 Euro pro Tag, Wasser und Strom gratis.<br />
3 wetterkarte. Kommt mehrmals am<br />
Tag über den SSB-Empfänger. Sendestation<br />
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Die Haupthäfen oder Marinas, die über eine praktische<br />
Tankstelle verfügen, liegen nicht immer auf den Routen<br />
abenteuerlustiger Crews. Treibstoff braucht man aber<br />
trotzdem manchmal. Also muss man eine kleine<br />
Wette anzetteln, der Verlierer holt dann den Diesel<br />
mit dem Kanister. Nun muss das energiereiche<br />
Gebräu nur noch in den Schiffstank<br />
eingefüllt werden. In den Tank und möglichst<br />
nicht daneben aufs Deck oder ins Wasser.<br />
Oft wird nun mit einem Trichter gearbeitet, was<br />
in den allermeisten Fällen zu viel Gespritze und<br />
Diesel an Deck führt. Um den praktischen Prozess<br />
des Schlauchhebers, der den Treibstoff von selbst fließen<br />
lässt, in Gang zu setzen, wird meistens heftig an dem unteren Schlauchende<br />
gesaugt, was unweigerlich einen Schluck Diesel in<br />
den Mund befördert.<br />
Viel, viel geschickter stellt sich hier der Profi an, der<br />
ein Stück Gartenschlauch in den Kanister steckt, ein<br />
Stück Küchenrolle oder altes Geschirrtuch hervorzaubert<br />
und damit den Ausguss des Kanisters abdichtet,<br />
jedoch eine kleine Stelle frei lässt. Das andere Ende<br />
des Schlauches kommt natürlich in den Schiffstank.<br />
Durch diese kleine Öffnung wird nun beherzt in den<br />
Kanister geblasen. Die Luftblase im Kanister wird aufgeblasen<br />
und verstärkt den Druck auf den Diesel, der<br />
nur durch den Schlauch entweichen kann. Ist der<br />
Punkt erreicht, an dem sich mehr Treibstoff im hinabführenden<br />
Teil des Schlauches befindet, fließt er von<br />
selbst und man muss nur noch aufpassen, dass er<br />
keine Luft an- oder sich am Kanisterboden festsaugt.<br />
Wichtig ist bei dieser einfachen Methode, dass der<br />
Kanister höher als der Tank steht und zu Beginn fast<br />
voll ist, sonst braucht man wirklich viel Puste. Der Erfolg<br />
kann auch noch verbessert werden, wenn man<br />
das kanisterseitige Schlauchende ein wenig einschneidet, um ein restloses Entleeren<br />
des Kanisters ohne Festsaugen zu ermöglichen.<br />
Dieser elegante und praktische Tipp erspart auf jeden Fall alle Kleckereien mit<br />
Trichter und den übelschmeckenden Dieselgenuss und sollte sofort ins Repertoire<br />
der coolen seemännischen Fertigkeiten aufgenommen werden.<br />
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und somit nicht auftragende<br />
Passform ergibt – und das, obwohl<br />
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Schwimmkörper verbirgt. Er<br />
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Entspannung in der Adria<br />
Der andauernde Streit über die Grenze zwischen Kroatien und Slowenien soll nun durch eine neutrale Kommission<br />
geschlichtet werden. Der von Slowenien blockierte EU-Beitritt Kroatiens rückt damit näher. Zankapfel in dem<br />
Grenzstreit waren Gebiete an der Küste, die für Slowenien einen wichtigen eigenen Zugang zum Meer darstellen.<br />
Durch die Rücknahme des slowenischen Vetos zeichnet sich Kroatiens EU-Beitritt für 20<strong>11</strong> bis 20<strong>12</strong> ab. Für<br />
Seefahrtstouristen kann diese Entwicklung nur Positives bedeuten, da dann die wichtigsten nautischen Urlaubsländer<br />
in der näheren Umgebung der EU angehören. Bleibt zu hoffen, dass dieser Prozess nicht noch durch<br />
neuerliche Differenzen aufgehalten wird.
NEWS SERVICE<br />
45<br />
Boote Feichtner feiert:<br />
firmenjubiläum und eine jubiläumsmesse<br />
Das Unternehmen Boote Feichtner gibt es bereits seit 35<br />
Jahren. Und zum 25. Mal findet vom 21. bis 29. November<br />
die traditionelle Bootsmesse bei Boote Feichtner statt. Über<br />
100 Motorboote und Yachten bis 50 Fuß und Schlauchboote<br />
können besichtigt werden. Darunter mit Spannung erwartete<br />
Österreichpremieren wie die Princess V56 (Bild unten),<br />
die Sea Ray 240 SDA oder die Sea Ray Pachanga 22. Gezeigt<br />
werden auch Azimut von 39 bis 50 Fuß und zahlreiche<br />
interessante Gebrauchtboote.<br />
Das Rahmenprogramm steht den Ausstellungsschiffen in<br />
keiner Weise nach: Es gibt wieder die Fahrt mit dem Kristallschiff<br />
der Reederei<br />
Wurm & Köck auf<br />
der Donau mit Candle-Light-Dinner, den Besuch des neuen<br />
Ars Electronica Centers und des traditionellen Linzer Christkindlmarktes.Das<br />
Team von Boote Feichtner bietet diese<br />
exklusive Rahmenprogramm inklusive dem Besuch der<br />
Hausmesse und einer Übernachtung inklusive Frühstücksbuffet<br />
vom 21. zum 22. November im Vier-Sterne-Hotel direkt<br />
an der Donau an. Paketpreis pro Person im Doppelzimmer:<br />
<strong>11</strong>9 Euro.<br />
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nur mit der sonne<br />
Wie mehrfach berichtet, planen die beiden Kärntner Heike<br />
Patzelt und Mag. Michael Köhler mit einem selbst entworfenen<br />
Katamaran ohne Segel und ohne Verbrennungsmotoren<br />
die Welt zu umrunden. Im Jänner wird das innovative Boot<br />
auf der Düsseldorfer Bootsmesse ausgestellt und im Fe bruar<br />
starten sie mit einer Fahrt die Donau abwärts ihre Weltumrundung.<br />
Im März werden sie in Wien erwartet. Noch nie<br />
zuvor ist die Welt von einem Boot ohne Segel und ohne<br />
fossile Brennstoffe umrundet worden.<br />
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46<br />
Der<br />
meistermacher<br />
Der Yacht Club Austria YCA bietet ab Januar 2010 die Ausbildung zum Yachtmaster<br />
der Royal Yachting Association an. <strong>OCEAN7</strong> sprach darüber und über die Qualität<br />
österreichischer Skipper mit dem Commodore des YCA, Christian Schifter.<br />
<strong>OCEAN7</strong>: Der Yacht Club Austria YCA arbeitet sehr engagiert daran,<br />
die Fahrtensegler solide und umfassend aus- und praxisnah weiterzubilden.<br />
Viele sind aber ausschließlich mit dem bequem erhältlichen kroatischen<br />
B-Schein unterwegs. Ganz wenig Theorie im Schnellschuss-Verfahren,<br />
null Praxis. Wie ist denn im Allgemeinen die Qualität der<br />
österreichischen Fahrtensegler?<br />
C. Schifter: An dieser Stelle muss einmal klar gesagt werden, dass<br />
die österreichische Skipperausbildung (FB 2und FB 3) sehr, sehr<br />
gut ist. Viele Staaten, unter anderem auch Deutschland, beneiden<br />
uns darum. Ich kann aber auch verstehen, dass ein Segler sich nicht<br />
mit einer langwierigen und schwierigen Ausbildung, wie das nun<br />
mal die Skippertätigkeit verlangt, herumschlagen will. Auf der<br />
anderen Seite muss man aber auch sehen, dass in unserer übertechnisierten<br />
Welt das Bewusstsein für Gefahren abnimmt. Im<br />
Normalfall ist das auch kein Problem, aber wenn Probleme auftreten?<br />
Was passiert dann? Wir müssen einfach zur Kenntnis<br />
nehmen, dass wir ein Hobby ausüben, für das andere zehn Jahre<br />
lernen und Berufserfahrung erwerben müssen, bevor sie das Kommando<br />
eines Schiffes übernehmen dürfen. Und wir glauben wirklich,<br />
dass wir das in Abendkursen lernen können? Ich finde das<br />
schon ein bisschen überheblich. Vor dem Seegericht werden wir<br />
jedenfalls dem Tankerkapitän gleichgestellt.<br />
Und genau in diesem Bewusstsein wollen wir als Yacht Club Austria<br />
unseren Mitgliedern und auch Nicht-Mitgliedern die Möglichkeit<br />
bieten, in lockerer, freundschaftlicher Atmosphäre ihre Erfahrungen<br />
zu erweitern, die Grenzen der eigenen Möglichkeiten und des<br />
Wissens auszudehnen. Wenn ich ein für mich neues, schwieriges<br />
Revier erkunden möchte, gibt es doch nichts Besseres, als über<br />
meinen Club dort einen Segeltörn mit einem erfahren Skipper zu<br />
machen. Erstens macht es Spaß, neue Leute kennen zu lernen,<br />
zweitens lerne ich aus den Erfahrungen der anderen und des Skippers<br />
und ich lerne das Revier kennen. Wir machen es genauso. Mein<br />
Kollege in Linz ist heuer mit einem befreundeten Skippertrainier<br />
in Schottland gesegelt. Bereits nächstes Jahr bieten wir diesen Törn<br />
als Urlaub und Praxistörn unseren Mitgliedern an.<br />
Der YCA versucht einfach zu vermitteln, dass eine abgeschlossene<br />
Ausbildung der Beginn ist, nicht der Abschluss!<br />
<strong>OCEAN7</strong>: Sind die amtlichen österreichischen Segelscheine für die<br />
verschiedenen Fahrtbereiche das Optimum? Oder könnte es auch da in<br />
dem einen oder anderen Bereich Verbesserungen geben – namentlich in<br />
der Praxis?<br />
C. Schifter: Es verhält sich genauso, wie Sie es eben gesagt haben.<br />
Die österreichischen Segelscheine sind das Optimum an Ausbildung,<br />
das ich als beginnender Skipper bekommen kann. Dann allerdings<br />
heißt es Erfahrung sammeln. Als Skipper, aber auch als „competent<br />
Crew“ mit anderen Skippern auf anderen Gewässern.<br />
Wenn ich heute einen Besitzer des kroatischen Patentes im Solent<br />
als Skipper auf einer Yacht aussetze, möchte ich nicht auf diesem<br />
Schiff sein. Er hat noch nie von Overfalls oder Eddys gehört. Ich<br />
bin mir auch nicht sicher, ob das unsere B-Schein-Besitzer wissen.<br />
Sie lernen zwar alles über Tidenberechnungen (wenn auch sehr<br />
theoretisch), sind aber nie in Tidengewässern gesegelt. Was bitte<br />
auch ok. ist, wenn ich nichts anderes will als eine Woche im Jahr<br />
auf einer Yacht Urlaub in Kroatien machen.<br />
<strong>OCEAN7</strong>: Der YCA ist inzwischen der Royal Yachting Association beigetreten<br />
und hat sich offiziell als Ausbildungsstätte der Königlichen Yacht<br />
Vereinigung eintragen lassen. Sie waren im September in den schwierigen<br />
englischen Gezeitengewässern unterwegs, um sich zum Yachtmaster trainieren<br />
und ausbilden zu lassen – und anschließend zum Yachtmaster-Instructor.<br />
Was dürfen Sie damit und worin unterscheidet sich eine solche Ausbildung<br />
mit anschließender Prüfung von den sonst in Österreich üblichen?<br />
Kontaktdaten, Infos<br />
Yacht Club Austria<br />
Lederergasse 88, 4020 Linz<br />
Tel. +43(0)732/781086, office@yca.at
Revier<br />
47<br />
C. Schifter: Vom grundsätzlichen Konzept unterscheiden sich die<br />
Ausbildungen nicht so sehr, das liegt aber nur daran, dass die österreichische<br />
Ausbildung eben sehr gut ist. Im Detail sind aber<br />
doch erhebliche Unterschiede zu erkennen.<br />
Der RYA/MCA-Yachtmaster Offshore berechtigt zum Führen von<br />
englisch geflaggten Yachten bis 24 m im Seebereich bis 150 NM<br />
vor den Küsten. So gesehen kann er das gleiche wie der österreichische<br />
Schein. Der Unterschied besteht darin, dass die RYA ihre<br />
Ausbildung mit der MCA (Maritime Coastguard Agency – UK)<br />
koordiniert hat. Die MCA bietet die Ausbildung für Lizenzen für<br />
Großyachten bis 3.000 GT an. In der untersten Stufe der MCA-<br />
Ausbildung, also bei Yachten bis 200 GT, ist der RYA-Yachtmaster<br />
voll anerkannt (deswegen RYA/MCA-Yachtmaster). Mit einem<br />
„Commercial Endorsement“ kann der RYA-Yachtmaster für ein<br />
kommerziell registriertes Schiff unter englischer Flagge verwendet<br />
werden. Da die RYA/MCA-Lizenzen aber weltweit anerkannt<br />
werden und als Qualitätsnachweis gelten, kann auch ein anders<br />
geflaggtes Schiff geführt werden, der Skipper muss sich nur vom<br />
Flaggenstaat ein „Certificate of Competence“, also eine Anerkennung,<br />
holen. Das muß jeder Tankerkapitän auch.<br />
Bis dato gab es keine Möglichkeit, in Österreich eine Lizenz zu<br />
erwerben, die auch kommerziell genutzt werden kann. Daher freut<br />
es mich, dass der Yacht Club Austria nun über drei RYA/MCA-<br />
Yachtmaster und RYA-Instruktoren verfügt: meine Tochter Cornelia<br />
Schifter, Willi Dibl und meine Person.<br />
Der weitere Unterschied ist, dass die RYA-Ausbildung wesentlich<br />
praxisbezogener ist. In der Theorie lernt man nichts, was nicht auf<br />
dem Schiff benötigt wird. Die Tidenberechnungen sind sehr vereinfacht<br />
und standardisiert, sie müssen auch nicht auf den Zentimeter<br />
genau sein, das braucht keiner. Die RYA macht auch einige<br />
Manöver (MoB, Bojenmanöver) anders und immer zusätzlich<br />
unter Motor. Weiters trainierten wir auch Blindnavigation, davon<br />
habe ich in Österreich zumindest noch nicht gehört. Ein ganz<br />
wesentlicher Aspekt, auf den die RYA besonderen Wert legt, ist die<br />
Sicherheit an Bord.<br />
Aus österreichischer Sicht gibt es zwei Punkte: Erstens wird in der<br />
Praxis bis zum Abwinken und auch auf Tempo Tidenberechnung<br />
geübt und zweitens, wenn man zwei Wochen 15 bis 20 Stunden<br />
am Tag im Solent trainiert, also in einem Gebiet, wo man in einem<br />
Tag mehr navigatorischen Dinge sieht als in der Adria in 20 Jahren,<br />
erweitert man einfach seinen Erfahrungshorizont, und warum soll<br />
ich mir das nicht von der RYA für alle sichtbar bestätigen lassen?<br />
<strong>OCEAN7</strong>: Welche Vorteile haben Segler durch den YM? Einmal im<br />
Vergleich zum kroatischen Patent und dann im Vergleich zu den diversen<br />
anderen österreichischen Befähigungsnachweisen.<br />
C. Schifter: Für jeden Segler, der noch nicht in Tidengewässern wie<br />
Solent oder Kanalinseln gesegelt ist, bringt der YM eine sehr praxisnahe<br />
Weiterbildung bzw. Auffrischung und Training. Für Skipper,<br />
die nur das kroatische Patent haben, ist es sicher schwieriger, den<br />
Anforderungen gerecht zu werden als für Inhaber der österreichischen<br />
Patente, da diese die Theorie ja nur auffrischen müssen. Und<br />
das alles in englischer Sprache, was in unserer heutigen Zeit sicher<br />
angebracht ist. Aber keine Angst: Solange Sie ein bisschen Schulenglisch<br />
beherrschen, passt das, den Rest lernt jeder im Seminar.<br />
<strong>OCEAN7</strong>: Für wen ist eine Ausbildung zum Yachtmaster sinnvoll?<br />
C. Schifter: Für jeden, der seinen Horizont und seine Erfahrung<br />
erweitern will, ist der RYA/MYA-Yachtmaster eine sinnvolle,<br />
praxisnahe und mit hohem Qualitätsstandard versehene Möglichkeit<br />
sich weiterzuentwickeln. Für jemanden, der vielleicht international<br />
in der Yachtbranche arbeiten will, ist der YM ein Muss,<br />
er kommt einfach nicht daran vorbei.<br />
<strong>OCEAN7</strong>: Wann und wo werden Kurse angeboten? Was kostet es?<br />
C. Schifter: Wir starten in Wien am 9./10. Jänner 2010 mit einem<br />
Seminar, das drei Wochenenden dauern wird und bereiten für<br />
Februar/März eines in Salzburg vor und überall dort, wo sich<br />
genügend Interessenten finden.<br />
Die Kosten des Theoriekurses belaufen sich auf 895 Euro für sechs<br />
volle Tage, dies inkludiert aber alle Kursartikel wie Trainingsalmanach,<br />
Karten, Prüfungsgebühr usw., unser Seminarteilnehmer<br />
braucht nichts mitzunehmen außer viel guter Laune, denn wir<br />
wollen ja auch unseren Spaß haben.<br />
Wir laden auch alle Yachtclubs und Segelschulen ein, sich mit uns<br />
in Verbindung zu setzen, wir organisieren gerne mit ihnen gemeinsam<br />
RYA-Kurse für deren Interessenten.<br />
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48
SERVICE<br />
49<br />
königliche zigarre<br />
für den yachtmaster<br />
Die junge Skipperin Cornelia Schifter hat die Prüfung zum Yachtmaster und zum<br />
Instructor der Royal Yachting Association bestanden und darf jetzt selbst ausbilden.<br />
Hier ihr Bericht, wie es bei Ausbildung und Prüfung zugeht.<br />
Text und Fotos: Cornelia Schifter<br />
Februar <strong>2009</strong><br />
Am frühen Morgen im verschneiten Wien treffen sich sechs<br />
verschlafene Segler in einem Seminarraum. Es werden Seekarten<br />
ausgebreitet, Zirkel und Kartenplotter hergerichtet, Bleistifte<br />
gespitzt und noch schnell ein warmer Kaffee getrunken.<br />
Die Gruppe besteht aus erfahrenen Seglern, die zum Teil ihr<br />
tägliches Brot mit dem Führen von Yachten, Ausbildungen und<br />
Trainings verdienen. Da wir alle jedoch nie auslernen, haben<br />
wir uns für eine Weiterbildung entschieden. Wir werden zusammen<br />
den englischen RYA/MCA-Yachtmaster machen.<br />
Die englische Segelausbildung ist weltweit eine der anerkanntesten<br />
und für ihr niveauvolles Training berühmt. Nicht nur<br />
für unsere beruflichen Segler ist der Yachtmaster ein Muss –<br />
nein, auch für Hobby- und Regattasegler ist diese praxisnahe<br />
Ausbildung ein gutes Training. Unser Trainer Bernd, der seit<br />
Jahren in Deutschland erfolgreich die englische Ausbildung<br />
anbietet und uns in Wien jetzt eine Woche lang unterrichtete<br />
spricht sogar von der „Krone des Yachtsports“.<br />
Ich hatte davor „nur“ die Ausbildung vom FB2 und somit war<br />
die Tidenberechnung ein ganz neues Gebiet. Außerdem wurde<br />
der Großteil des Kurses in englisch abgehalten, denn für die<br />
Ausbildung und Prüfung an Bord müssen wir auch die ganze<br />
Kommunikation in englisch halten. Schon im Voraus hat uns<br />
Bernd geraten, die britischen Kollisionsverhütungsregeln „Rules<br />
of the Road“ zu lernen.<br />
Eine solche Theoriewoche ist aber nicht Voraussetzung für den<br />
Yachtmaster. Wie schon erwähnt, ist diese Ausbildung praxisorientiert<br />
und somit gibt es nur eine Prüfung – die an Bord.<br />
September <strong>2009</strong><br />
Gleiche Gruppe, andere Zeit, anderer Ort – nämlich Hamble<br />
Marina, River Hamble, Südengland.<br />
Nach und nach treffen wir sechs hier am Solent auf der Bavaria<br />
46 ein. Der Solent ist ein berühmtes Segelrevier, historisch hat<br />
es viel zu erzählen, auch segeltechnisch zählt es zu den anspruchsvollsten<br />
der Welt. Mit seinen Tidenverhältnissen und<br />
seiner Betonnung ist es ein perfektes Revier, um ausgiebig zu<br />
trainieren. Es gibt Schifffahrtsstraßen, Untiefen, die man nur<br />
zu Hochwasserzeiten passieren kann, Häfen und Buchten, in<br />
die man nur bei bestimmten Wasserständen fahren kann und<br />
die auf der Karte nur grün sind. Die berühmten und wunderschönen<br />
Needles, bei denen eine Passage gut geplant sein<br />
sollte sowie Schiffsverkehr, vergleichbar mit einer Autobahn.<br />
Kurzum: Für uns Yachtmaster-Anwärter das perfekte Revier!<br />
Die kommenden Tage und Nächte werden wir (anfangs bei<br />
Wind bis 8) trainieren, wie man bei starker Strömung an- und<br />
ablegt, eine Boje mit einer bestimmten „Lasso-Technik“ fängt,<br />
mit starker Seitenströmung etwas anläuft, anspruchsvolle Häfen<br />
und Buchten ansteuert.<br />
Blind Navigation<br />
Was mir besonders gefallen hat, war „blind navigation“. Der<br />
Navigator sitzt am Kartentisch und darf nicht ins Cockpit raus.<br />
Es wird geübt, wie man sich verhält, wenn Nebel auftritt und<br />
man gerade noch 50 m Sicht hat. Der Navigator muss innerhalb<br />
kürzester Zeit Kurse im Strom absetzen und das Boot über<br />
ein paar Zwischenziele von A nach B bringen. Ich kann mich<br />
erinnern, wie aufgeregt ich war, als ich verkündet habe: „In ca.<br />
zwei Minuten sollten wir auf Backbord eine rote Tonne sehen“.<br />
Man sitzt am Kartentisch, die Augen am Echolot fixiert und<br />
vergleicht die Tiefe mit der in der Karte – stimmen die Informationen<br />
überein? Sehen sie bald meine rote Tonne? Ja, endlich<br />
kommt von oben die Bestätigung. Mein Kurs ist richtig,<br />
wir sind auf dem richten Weg!<br />
Plötzlich von oben: „Wir hören das Schallsignal – •• und<br />
müssen ausweichen!“ Ich korrigiere den Kurs und gebe neue<br />
Anweisungen. Zehn Minuten später wird die Fahrt verringert<br />
und ich darf ins Cockpit kommen. Das Gefühl ist unbeschreiblich,<br />
wenn man eine halbe Stunde unter Deck war, Kurse<br />
durchgegeben hat, ohne zu sehen, wohin man fährt, nur die<br />
2D-Ansicht von meiner Karte auf dem Tisch vor mir. Dann<br />
kommt man raus und sieht in ca. 15 m Abstand das Kardinalzeichen,<br />
das man sehen wollte. Toll! Stolz übergebe ich an den<br />
Nächsten, der sein Glück probieren darf.
50<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Tidenspiele<br />
Eines Nachmittags zeigt uns der Trainer seine beliebten Tidenspiele:<br />
Ein Segelschiff ohne Motorunterstützung im Kreis<br />
um eine Boje bewegen, die starkem Strom ausgesetzt ist. Sehr<br />
spannend. Man nehme eine Boje mit Bugwelle – so stark muss<br />
der Strom sein – und eine Crew, die kurbelmotiviert ist. Mit<br />
einem „Fetz’n Genua“, gerade genug, um Geschwindigkeit<br />
über Grund zu machen, vorwärts fahren, das Schiff etwas quer<br />
zum Strom stellen, man merkt sofort, wie der Lateralplan vom<br />
Wasser gefasst wird, Genua wegrollen, einfach zurücktreiben<br />
lassen, dann seitwärts und dann wieder voraus segeln. So lernt<br />
man das Handling mit Schiff im Strom am besten.<br />
Die Nachtansteuerungen im Solent sind herausfordernd. Entweder<br />
keine beleuchteten Seezeichen oder so viele, dass es<br />
schwierig ist, die gewünschten herauszusuchen. Ohne einem<br />
vorgezeichneten Pilotage, also ein vorbereiteter Zettel mit allen<br />
wichtigen Kursen, Leuchtfeuern, Peilungen und Tiefenlinien<br />
ist das unmöglich. Gerade darauf legt die RYA-Ausbildung sehr<br />
viel Wert.<br />
Passage Planning<br />
Ein wichtiges Kapitel in der Yachtmasterausbildung ist außerdem<br />
das Passage Planning. Im Vorhinein sollte jeder eine Überfahrt<br />
von der französischen Küste oder den Kanalinseln in den<br />
Solent vorbereiten. Mit allen Aspekten, die ein verantwortungsvoller<br />
Skipper beim richtigen Passage Planning berücksichtigen<br />
muss. Die meisten von uns mussten bei den Kanalinseln durch<br />
den Alderney Race. Diese Engstelle ist berüchtigt für seine<br />
gefährlichen und extrem starken Strömungen. Wenn starker<br />
Wind gegen Strom steht, ist eine sichere Passage nicht möglich<br />
und so mussten wir ein so genanntes Tidal-Gate erstellen. Also<br />
herausfinden, in welcher Zeitspanne wir durch diese Engstelle<br />
kommen, ohne jegliches Risiko für Schiff und Mannschaft.<br />
Dann geht das Planen mit der Kanalüberquerung weiter. Komme<br />
ich durch eine Schifffahrtsstraße? Wenn ja, worauf muss ich<br />
achten? Welchen Kurs setze ich ab, wann versetzt mich die<br />
Strömung in welche Richtung? Welche durchschnittliche Versetzung<br />
habe ich dadurch und wie ist mein darauffolgender<br />
Kurs? Wie lange bin ich insgesamt unterwegs? Welchen Wachrhythmus<br />
wähle ich? Wann kann ich als Skipper beruhigt schlafen?<br />
Ist mein Schiff für diese Passage überhaupt ausgerüstet?<br />
Und, und, und …<br />
4
SERVICE<br />
51<br />
5<br />
Entspannte Prüfung<br />
Francis, unser Prüfer, kommt in Cowes an Bord. „Good morning,<br />
gentlemen!“<br />
Ich habe in meinem Leben schon mehrere Prüfungen abgelegt,<br />
ob in der Schule oder seglerisch. Ich habe nie verstanden,<br />
warum Prüfer immer ernst, eher barsch und unantastbar sind<br />
und eine Ausstrahlung haben, die einen nervösen Prüfling wie<br />
ich es bin, immer noch nervöser macht. All meinen Erfahrungen<br />
zum Trotz war Francis mein bester Prüfer. Gleich zu Beginn<br />
setzten wir uns zusammen, tranken Tee und redeten über<br />
alles Mögliche, auch über die Prüfung, wie sie ablaufen wird,<br />
was er von uns erwartet. Zum Schluss meinte er einfach: Wir<br />
haben zwei wunderschöne Tage vor uns, tolles Wetter, tolles<br />
Revier und erfahrene Segler an Bord, lasst uns einfach zwei<br />
Segeltage genießen!<br />
1 routine. Regelmäßiges Abhören des Wetterberichtes ist absolute Pflicht.<br />
2 im gezeitenstrom. Genaues Beobachten der Tide aus dem Cockpit.<br />
3 0100 uhr nachts. Theorieprüfung im Salon der Yacht weit nach Mitternacht.<br />
4 handwerkszeug. Zirkel, Seekarten, Tidenatlas, Peilkompass. Unverzichtbar<br />
in solchen Revieren.<br />
5 abendstimmung. Der Solent bietet nicht nur spannende Gewässer, sondern<br />
auch stimmungsvolle Momente.<br />
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52<br />
Allmählich wurde jeder entspannt, ohne natürlich<br />
die Wichtigkeit dieser zwei Tage aus den Augen zu<br />
verlieren. Eine relaxte Atmosphäre während einer Prüfung ist<br />
schon mal der beste Start für ein erfolgreiches Ergebnis!<br />
Zu Beginn hatte jeder ein Briefing und die Sicherheitseinweisung<br />
gemacht. Eine exakte und verantwortungsvolle Einweisung<br />
dauert schon ein paar Stunden und so liefen wir erst aus,<br />
als die Sonne am höchsten stand.<br />
Jeder steuerte einen Hafen an, zwischendurch ein paar MOB-<br />
Manöver mit oder ohne Motor (auch ein Beispiel von praxisorientiertem<br />
Training – MOB mit Motor!), zwischendurch Ankern<br />
und an Bojen anlegen, mit und ohne Motor.<br />
Ein Prüfungskollege musste Wotton Creek anlaufen. Das ist<br />
eine Bucht, die bei Niedrigwasser ganz trocken fällt (auf der<br />
Karte ist gar kein Wasser eingezeichnet!). Also düsten wir ein<br />
paar Stunden vor Niedrigwasser zur Einfahrt, der Prüfer sagte:<br />
Christian, bring uns so weit rein, wie du denkst, dass es geht!<br />
Gesagt, getan … Langsam tasteten wir uns in den Wotton<br />
Creek rein, immer ein wachsames Auge auf den Tiefenmesser,<br />
bei 0,5 m unterm Kiel reichte es uns. Das war’s, fahren wir<br />
wieder raus. Francis schaute zufrieden, lächelte in die untergehende<br />
Sonne, wir fuhren zu einem Ankerplatz, um zu essen und<br />
uns für die Nacht fertig zu machen.<br />
Mittlerweile war ich so entspannt, dass ich zum Spaß Blind<br />
Navigation machte und es funktionierte tadellos! Francis schien<br />
beeindruckt. Nach einem guten Abendessen ging’s los in die<br />
Nachtfahrt. Nun mussten wir alle prüfungsbedingt Blind Navigation<br />
machen und hatten auch keine Probleme dabei. Wir<br />
hatten es ja oft genug mit Bernd geübt.<br />
1<br />
königlicher rauch<br />
Auch das gehört zur Zeremonie der Royal Yachting Association:<br />
Wer bestanden hat und sich jetzt „Yachtmaster“ nennen darf, bekommt<br />
nicht nur das Diplom, sondern auch eine edle Yachtmaster-Zigarre.<br />
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SERVICE<br />
53<br />
2 3<br />
4<br />
5<br />
Später (ca. 1.00 Uhr nachts) legten wir in Cowes an und besprachen<br />
den Tag, Francis war zufrieden mit uns, Ergebnisse<br />
gab es jedoch noch nicht, morgen ging’s ja noch weiter. Er<br />
fragte uns noch ein bisschen Theorie mit Hilfe von kleinen<br />
Lichterführungs- und Schallsignalkarten ab, schaute unsere<br />
vorbereiteten Passage Plannings an und besprach sie mit uns.<br />
Danach fielen wir Prüflinge erschöpft in unsere Kojen.<br />
Nächster Tag – nächste Herausforderung. Wir mussten noch<br />
an Bojen anlegen und diverse Manöver fahren. Unser Prüfer<br />
wollte sehen, wie jeder von uns die Schiffsführung ausübt.<br />
Danach hatten wir es geschafft. Francis wollte mit jedem ein-<br />
zeln über die Prüfung sprechen, klären, was gut war, was wir<br />
noch verbessern sollten. Doch er war zufrieden mit uns. Bernd<br />
hatte für jeden frisch gebackenen Yachtmaster eine sogenannte<br />
„Yachtmasterzigarre“ parat. Überglücklich übergaben wir<br />
das Schiff mit unserer Zigarre im Mund an die nächste Gruppe,<br />
die schon am Steg wartete.<br />
Rückblickend sind wir alle der Meinung, dass der Yachtmaster<br />
Offshore eine tolle Ausbildung ist. Selbst die erfahrenen Profis<br />
unter uns haben noch dazulernen können und schließlich sind wir<br />
alle froh und stolz, uns diesen Herausforderungen gestellt und nun<br />
„die Krone des Yachtsports“ unser Eigen nennen zu können.<br />
1 markant. Der moderne Spinnakertower in Portsmouth ist eine eindrucksvolle<br />
Landmarke.<br />
2 fix und fertig. 15 bis 20 Stunden Training täglich schaffen jeden.<br />
3 acht beaufort. Arbeit an der Sturmfock unter harten Bedingungen.<br />
4 gezeichnet. Seewasser, Kälte und Schoten hinterlassen ihre Spuren.<br />
5 rasant. Da weiß man, was man hat: Bavaria 46 mit 9,6 Knoten Speed durch<br />
das Wasser.
54<br />
Mantas<br />
die eleganten Riesen<br />
Die Tage werden kürzer und die Sehnsucht nach Sonne und Wärme führt viele Urlauber in<br />
südliche Gefilde. Falls die Reise in tropische Meeresregionen geht, so besteht für Wassersportler<br />
die Chance, einen der imposantesten Meeresbewohner zu treffen, den Manta. Alle Taucher wollen<br />
Mantas sehen. Jedoch ist nicht jeder der vermeintlichen Mantas tatsächlich so ein Riesenrochen.<br />
Häufig werden sie mit Mobulas, Adlerrochen oder Stachelrochen verwechselt.<br />
Text und Fotos: Dr. Reinhard Kikinger
Revier<br />
55
56<br />
1<br />
Steckbrief<br />
Mantas zählen innerhalb der Fische zu den Rochen. Im Gegensatz<br />
zu den Knochenfischen haben Rochen und Haie ein Skelett<br />
aus Knorpeln. Sie besitzen auch keine Schwimmblase, sondern<br />
verwenden ihre ölreiche Leber als Auftriebsorgan. Mantas sind<br />
die größten aller Rochen und erreichen gewaltige Spannweiten.<br />
Ihre „Flügel“ sind die stark verbreiterten Brustflossen. Bei den<br />
größten Exemplaren beträgt die Spannweite zwischen sechs und<br />
sieben Meter. Der peitschenförmige Schwanz ist ohne Stachel.<br />
Ihren wissenschaftlichen Artnamen, Manta birostris, verdanken<br />
sie ihren beiden Kopflappen. Das sind zwei bewegliche, flossenähnliche<br />
Strukturen am Kopf, die eingerollt werden können<br />
und dann wie Hörner aussehen. Daher kommt wahrscheinlich<br />
der Populärname „Teufelsrochen“. Meistens sind<br />
diese Kopflappen jedoch entfaltet und dienen als Leitwerke, vor<br />
allem beim Nahrungserwerb.<br />
Speiseplan<br />
Trotz ihrer Größe bevorzugen sie Kleinkost. Sie sind Planktonfresser,<br />
ernähren sich also von kleinen Organismen wie Planktonkrebsen<br />
und Algen. Wenn mal eine Schule von Jungfischen<br />
im Weg ist, so werden die auch konsumiert. Ein fressender<br />
Manta hat den Mund weit geöffnet, die beiden Kopflappen<br />
leiten planktonreiches Wasser in die Mundhöhle, das Plankton<br />
wird in Kiemenreusen ausfiltriert und das Wasser tritt durch die<br />
Kiemenspalten an der Bauchseite wieder aus. Häufig dreht der<br />
Manta dabei Loopings, um stationäre Planktonwolken möglichst<br />
komplett abzuweiden. Dieses Schauspiel bietet sich manchmal<br />
an Bord von verankerten Schiffen, die in der Nacht einen starken<br />
Heckscheinwerfer eingeschaltet haben. Im Lichtkegel sammeln<br />
sich Schwärme von Plankton. Das ist im wahrsten Sinn des<br />
Wortes ein gefundenes Fressen für Mantas, die dann vor versammelter<br />
Bootscrew ihre Looping-Show vorführen.
SERVICE<br />
57<br />
Putzerstationen<br />
Eine andere gute Gelegenheit Mantas zu beobachten, ergibt<br />
sich an den sogenannten „Putzerstationen“. Das sind spezielle<br />
Stellen im Riff, zu denen die Mantas kommen, um sich dort<br />
putzen zu lassen. Diese Aufgabe übernehmen die Putzerfische.<br />
Diese gehören vor allem der Familie der Lippfische (Labridae)<br />
an. Sie umschwärmen die Mantas wie ein Schwarm Mücken,<br />
belästigen sie aber nicht, sondern entfernen Hautparasiten und<br />
reinigen kleine Wunden. Wenn sie nicht gestört werden, dann<br />
halten sich die Mantas an diesen Putzerstationen stundenlang<br />
auf und können aus der Nähe bewundert werden.<br />
3<br />
Vermehrung und Gefährdung<br />
Mantas sind getrennt geschlechtlich, es gibt Männchen und<br />
Weibchen. Die Geschlechter sind an der unterschiedlichen<br />
Ausbildung der Bauchflossen zu unterscheiden, die bei den<br />
Männchen zu Begattungsorganen umgebildet sind. Die Weibchen<br />
bringen lebende Junge zur Welt, die von Beginn an auf<br />
sich selbst gestellt sind. Obwohl Mantas die größten aller Rochen<br />
sind, so haben auch sie Fressfeinde. Auf dem Speiseplan<br />
ausgewachsener Tigerhaie stehen auch Mantas. Die größte<br />
4<br />
1 LUFTDUSCHE. Die Begegnung zwischen Mantas und Tauchern kann durchaus<br />
beiden Seiten Freude bereiten. Manche der riesigen Rochen genießen es,<br />
in den aufsteigenden Luftblasen der Taucher zu duschen.<br />
2 ELEGANZ. Mantas bewegen sich mit unnachahmlicher Eleganz. Selbst in<br />
stärkster Strömung scheinen sie ohne jede Anstrengung unterwegs zu sein.<br />
3 SCHIFFSHALTER. Drei dieser langgestreckten Fische (Echeneis naucrates)<br />
schwimmen mit dem Manta mit. Sie können sich auch mit ihrer dorsalen<br />
Saugscheibe an ihrem Wirt festsaugen und werden auf diese Weise kostenlos<br />
transportiert.<br />
4 KOLLISIONSKURS. Obwohl weitaus stärker als jeder Taucher, so ist es doch<br />
der Manta, der schließlich ausweicht. Bei den ersten Erfahrungen dieser Art<br />
schlägt das Herz des Tauchers aber deutlich schneller.<br />
5 NEUGIER. So mancher Manta ist interessiert an den seltsamen Geschöpfen<br />
aus der Oberwelt und nimmt sie genau in Augenschein. Auch wir können durch<br />
seine Nähe sein Auge, die Kopflappen und Kiemenspalten bestens sehen. Die<br />
dunklen Flecken an der Bauchseite sind bei jedem Individuum unterschiedlich.<br />
5<br />
6 GUT BESCHIRMT. Eine ungewöhnliche Perspektive! Wie ein Baldachin wölbt<br />
sich die riesige Flosse des Mantas über den Fotografen.<br />
It was my pleasure and privilege<br />
to snorkel with the Mantas.<br />
Originalzitat eines englischen Schnorchlers –<br />
dem ist nichts hinzuzufügen.<br />
6
58<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Bedrohung geht jedoch vom Menschen aus. Der direkte Fang<br />
ist zwar eher selten, indirekt leiden Mantas aber unter der<br />
zunehmenden Verschmutzung der Meere. Als Planktonfresser<br />
konsumieren sie im Wasser treibende Partikel, und das ist<br />
immer mehr synthetisches Material wie Plastikbeutel und anderer<br />
Müll. Eine tödliche Falle stellen für sie die Langleinen<br />
der Fischerei dar. Diese Fischleinen sind viele Kilometer lang.<br />
Die Mantas verwickeln sich darin, die Leine schneidet tief in<br />
ihr Fleisch ein und führt zu schrecklichen Wunden.<br />
Verwechslungen<br />
Am öftesten werden Mantas mit Mobulas verwechselt. Diese<br />
sehen Mantas sehr ähnlich und haben ebenfalls zwei Kopflappen.<br />
Sie sind aber etwas kleiner als die Mantas und haben einen<br />
kantigeren Umriss. Auch sie sind Planktonfresser. Im Gegensatz<br />
zu Mantas ist ihre Mundöffnung jedoch an der Bauchseite<br />
(unterständig), beim Manta endständig. Aus der Ferne wird<br />
manchmal auch der Adlerrochen mit Mantas verwechselt. Er<br />
unterscheidet sich aber deutlich von seinem großen Verwandten:<br />
er hat ein spitzes Kopfprofil, ist kleiner und seine dunkle<br />
Oberseite ist meistens weiß gepunktet. Im Gegensatz zum<br />
Manta trägt sein Schwanz Stacheln. Er ist kein Planktonfresser,<br />
sondern ernährt sich von Tieren, die er auf dem Meeresgrund<br />
erbeutet. Und schließlich lösen manchmal auch frei schwimmende<br />
Stechrochen Manta-Alarm aus. Sie sind jedoch ebenfalls<br />
kleiner als die Mantas, haben einen eher kreisförmigen<br />
Umriss und schwimmen mit undulierenden Bewegungen ihrer<br />
verbreiterten Brustflossen. Auf ihrem Speiseplan stehen im<br />
Sand vergrabene Tiere und ihr Schwanz ist mit einem oder<br />
mehreren giftigen Stacheln ausgestattet.<br />
Zerstörte Hightech<br />
Dieser Manta wurde von Fischern getötet, um seine Flossen als Köder zum<br />
Fang von Tigerhaien zu verwenden. Diesen werden ebenso die Flossen<br />
abgeschnitten, um daraus Haifischflossen-Suppe zu machen. Die Schnittfläche<br />
der Manta-Flosse offenbart eine Hightech-Konstruktion, die an eine<br />
Flugzeug-Tragfläche erinnert.
SERVICE<br />
59<br />
5<br />
1 BEGLEITER. Auch diese Blauflossen-Stachelmakrele (Caranx melampygus) sucht die Nähe des Riesenrochens.<br />
In seinem Schutz ist sie vor Fressfeinden sicher und hat außerdem die Chance, unbemerkt an kleine Beutefische<br />
heran zu kommen.<br />
Yachtcharter<br />
Yachtinvest<br />
Yachtservice<br />
Verkauf<br />
Ausbildung<br />
2 TUT DAS GUT! Dieser Manta stand minutenlang über dem Fotografen und badete genussvoll in den Luftblasen.<br />
Diese perlen entlang seiner Unterseite ab und zeichnen danach bei ihrem weiteren Aufstieg seinen Umriss nach.<br />
3 FLÜCHTIGE BEGEGNUNG. In der Morgendämmerung segelt ein Manta das Außenriff entlang. Im nächsten Moment<br />
wird er in den Weiten des Ozeans verschwunden sein.<br />
4 SONNENFINSTERNIS. Mantas sind groß, sehr groß. So kann es schon passieren, dass sich die Sonne verdunkelt,<br />
wenn er über uns hinweg gleitet.<br />
5 GESCHWADER. Es waren siebenundzwanzig Mobulas, die hier das Außenriff entlang segeln. Das sieht gemächlich<br />
aus, tatsächlich sind sie aber viel zu schnell, um ihnen als Taucher folgen zu können.<br />
Systematik<br />
Klasse: Chondrichthyes (Knorpelfische)<br />
Unterklasse: Elasmobranchii (Haie und Rochen)<br />
Ordnung: Myliobatiformes (Stechrochenartige)<br />
Familie: Mobulidae (Teufelsrochen)<br />
Gattung: Manta<br />
Art: Manta birostris<br />
A-4<strong>11</strong>1 Walding, Überlendnerstrasse 24a<br />
Tel. ++43 7234 84545<br />
Fax ++43 7234 85545<br />
office@yachting2000.at<br />
eigene Stützpunkte in Kroatien:<br />
Marina Dalmacija, Bibinje Sukošan<br />
Marina Mandalina, Šibenik<br />
www.yachting2000.at
60<br />
1<br />
Manta-Begegnung<br />
Sie verläuft für beide Seiten umso interessanter, wenn wir einige<br />
Benimm-Regeln akzeptieren, die von Mantas geschätzt werden:<br />
Ruhig von Bord ins Wasser gleiten und sich langsam dem Riesen<br />
nähern.<br />
Für Schnorchler: Ruhig an der Wasseroberfläche treiben, nicht<br />
über den Manta schwimmen, hastige Bewegungen oder lautes<br />
Geschrei vermeiden. Nachdem Mantas oft ganz knapp an der<br />
Wasseroberfläche sind, haben Schnorchler gute Chancen, die<br />
Gesellschaft der Mantas zu genießen.<br />
Für Taucher: Meistens werden die Mantas an Putzerstationen<br />
angetroffen. Als Taucher knapp über dem Meeresgrund<br />
ruhig verharren. Wenn die Mantas hier bleiben, die<br />
Taucher umkreisen und neugierig beäugen, dann scheint<br />
die Zeit still zu stehen und man würde sich am liebsten<br />
ihnen anschließen.<br />
Literatur und Links<br />
HASS, H. (1959). Manta – Teufel im Roten Meer. Ullstein Verlag, 162S.<br />
www.saveourseas.com/manta-rays-maldives
Revier<br />
61<br />
1 Angepasst. Im Gegensatz zu Mantas, Mobulas<br />
und Adlerrochen sind Stechrochen Bodenbewohner.<br />
Durch ihre abgeflachte Körperform sind sie dem Leben<br />
auf Sandböden sehr gut angepasst (Schwarzpunkt Stechrochen,<br />
Taeniura melanospilos).<br />
2 wie ein schmetterling. Adlerrochen haben ein spitzes Kopfprofil und<br />
ihre dunkle Oberseite ist weiß gepunktet. Durch den Schlag ihrer Brustflossen<br />
und wegen ihrer schönen Zeichnung erinnern sie an flatternde Riesen-Schmetterlinge.<br />
3 charakterkopf. Wie eine Grabschaufel kann der Adlerrochen (Aetobatus<br />
narinari) seine Kopfspitze verwenden, um Würmer, Schnecken und Krebse<br />
auszugraben. Die Mundöffnung befindet sich an der Unterseite, ebenso wie die<br />
Kiemenspalten.<br />
4 Drohgebärde. Stechrochen haben einen oder mehrere Giftstacheln an<br />
ihrem Schwanz. Die Tiere sind harmlos, solange man nicht auf sie tritt oder sie<br />
in die Enge treibt. Eine Drohgebärde ist das Aufrichten des Schwanzes und<br />
Abspreizen des Stachels, der hier deutlich sichtbar ist (Federschwanz-Stechrochen,<br />
Pastinachus sephen).<br />
4
62<br />
Mirno more<br />
Die gute flotte<br />
Am Anfang stand eine mutige Idee des österreichischen Seglers und Visionärs Christian Winkler:<br />
Er startete 1994 mit drei Schiffen und 17 Kindern aus den unterschiedlichen, verfeindeten<br />
Volksgruppen des ehemaligen Jugoslawien und dem erklärten Ziel, dass ein friedliches Mit -<br />
einander nicht nur möglich, sondern auch unterhaltsam und lehrreich sein kann.<br />
Im September <strong>2009</strong> fuhr die Friedensflotte mit der sagenhaften Anzahl von 105 Schiffen und fast<br />
900 Teilnehmern. Die aktuellen Ziele der Friedensflotte haben sich mit der politischen Klima -<br />
änderung am Balkan und dem stetigen Wachstum an Popularität und Umfang der Mirno<br />
More erweitert und beziehen sich heute auf Integration sozial benachteiligter Kinder,<br />
Förderung sozialer Randgruppen sowie die Einbindung körperlich oder geistig ge -<br />
handicapter Menschen.<br />
Bester Beweis für den dauerhaften Erfolg der Friedensflotte sind zahlreiche junge<br />
Mitarbeiter wie Davor Bartel, geboren in Bosnien und seit 1994 dabei, oder<br />
Sergeja Kramzar vom Activityteam aus Slowenien, die auch seit den Anfängen<br />
des Projekts dabei ist. Beide fuhren bereits als Kinder bei der ersten Mirno<br />
More Friedensflotte mit und unterstützen die gute Sache mit Begeisterung<br />
und aus Überzeugung.<br />
Christian Winkler<br />
Er ist der Erfinder und Vater der Mirno More Friedensflotte. Von allem Anfang an war es sein erklärtes<br />
Ziel, eine Flotte mit 100 Schiffen zustande zu bringen. Heuer konnte der Visionär und<br />
Menschenfreund Christian Winkler erstmals persönlich eine Flotte erleben, die seine ehemals<br />
unglaubliche Zahl sogar noch überstieg. Für Christian Winkler ist das Ziel, dem er so viel Zeit,<br />
Aufwand und große Teile seines Lebens gewidmet hat, erreicht.<br />
www.mirnomore.org
Service<br />
63<br />
2<br />
3<br />
4<br />
1 Formation. Ein erhebender Augenblick, 105 Schiffe fahren mit dem<br />
gleichen Ziel übers Meer.<br />
2 Sergeja. Seit Anfang dabei, Moderation und Showtalent, eine der guten<br />
Seelen der Friedensflotte.<br />
3 Davor. 1994 als Flüchtlingskind bei der ersten Friedensflotte, heute im<br />
Vorstand und Leiter der Helfercrew.<br />
4 Die Piraten der Kornaten. Viel Spaß und Action in den Häfen.<br />
5 Arbeit. Seemännische Fertigkeiten werden von den Kindern gern und<br />
schnell erlernt.<br />
6 Symbole. Hunderte Mirno More-Luftballons wurden gleichzeitig bei<br />
der Formationsfahrt losgelassen.<br />
7 Kinder an die Macht. Die kleinen Menschen steuern besser als<br />
manche Erwachsene.<br />
5<br />
6<br />
7
64<br />
oCEAN7 YACHTEN<br />
Benaco und<br />
das Herz von Vw<br />
Ein sensationelles Boot mit einem<br />
einzigartigen Motor: Die<br />
weltweit erstmalige serienmäßige<br />
Nutzung der Volkswagen Marine<br />
TDI 350-8 Motortechnologie und<br />
die 909 Benaco.<br />
Der V-8 Hochleistungsdiesel TDI<br />
350-8 und die außergewöhnlichen<br />
Eigenschaften des Top-<br />
Modells von Frauscher, der 909 Benaco, ergänzen sich derart optimal, dass beim<br />
Beschleunigen in die Gleitfahrt neue Maßstäbe gesetzt werden.<br />
Die Hightech-Antriebslösung auf Audi-Basis, bei der in der 909 Benaco 514 kW (700<br />
PS) zur Verfügung stehen, besticht schon bei niedrigen Drehzahlen durch ein enormes<br />
Drehmoment – und dies bei perfekter Laufruhe und hoher Geräuscharmut.<br />
Das niedrige Gewicht der Motorisierung, vorbildliche Abgaswerte (EU-Emissionsstandards<br />
wie auch die US-EPA-Zertifizierung werden mühelos eingehalten), die hohe<br />
Sicherheit eines Hochleistungsdiesels und der niedrige Verbrauch lassen die schönen<br />
Stunden auf dem Wasser zu einem neuen Lebensgefühl werden.<br />
www.frauscherboats.com<br />
Ein richtiges Schiff<br />
In Zusammenarbeit mit den Konstrukteuren Jouvert und Nivelt sowie<br />
dem Designer Frutschi schuf das Beneteau-Planungsteam die Swift<br />
Trawler 52, eine klassisch angehauchte Motoryacht mit moderner<br />
Fahrleistung, die durch ihr angenehmes Verhalten auf See auch den<br />
anspruchsvollsten Seefahrern ein komfortables Reisen auf dem<br />
Wasser ermöglicht. Besonderes Augenmerk wurde bei der Rumpfkonstruktion<br />
auf harmonische Linien gelegt, die ein ruhiges Kielwasser<br />
hinterlassen. Vom zentralen Steuerstand erreicht man sämtliche<br />
Wohnbereiche, die nach dem Motto „weniger ist mehr“ ohne unnötige<br />
Schnörkel auskommt. Die Swift Trawler 52 ist ein Schiff mit einem<br />
besonderen Charakter für Menschen, die das Besondere bevorzugen<br />
und sich von der breiten Masse abheben möchten.<br />
Swift Trawler 52<br />
Länge über alles: 17 m<br />
Rumpflänge: 15,24 m<br />
Breite:<br />
4,92 m<br />
Verdrängung: 20 t<br />
Höhe über Wasserlinie: 6,40 m<br />
Tiefgang:<br />
1,20 m<br />
Motor:<br />
2 x 575 PS<br />
Treibstoff:<br />
4.000 l<br />
Frischwasser: 800 l<br />
Geschwindigkeit: max. 25 Knoten<br />
www.leers.com
NEWS YACHTEN Revier<br />
65<br />
die unglaubliche yacht<br />
Offenbar gelingt es Wally immer wieder, völlig revolutionäre<br />
Ideen in den Yachtbau zu bringen. Dieses Mal entsteht die<br />
58 Meter lange und 38 Meter breite Superyacht WHY in<br />
Zusammenarbeit mit dem französischen Luxusdesigner<br />
Hermès. Das unglaubliche Schiff sieht aus wie ein auf dem<br />
Wasser gelandetes UFO und soll den zukünftigen Besitzern<br />
ein ganzjähriges, komfortables Leben auf dem Meer ermöglichen.<br />
Die Yacht verfügt über drei Decks und dank der extremen<br />
Breite über gigantische Terrassen und Balkone im Heck<br />
des Schiffs. Aber es wäre nicht Wally, wenn sich die Neuerungen<br />
ausschließlich auf auffälliges Design beschränken würden.<br />
So soll die WHY auch ökologisch eine Revolution darstellen.<br />
Durch ein raffiniertes System für Belüftung und<br />
Heizung kann auf energieintensive Klimaanlagen verzichtet<br />
werden. Der Strom für die sonstigen Bordsysteme soll zum<br />
größten Teil über riesige Solarkollektoren auf dem Dach des<br />
Schiffs gewonnen werden. Trotz der ungewöhnlichen Rumpfform<br />
soll die Yacht bis zu 14 Knoten erreichen.<br />
www.why-yachts.com<br />
FAKTEN<br />
LEISTUNG:<br />
7 kW bei 48 V (56 V Ladung)<br />
GEWICHT:<br />
75 kg (165,4 lb) für die Hybrideinheit<br />
(ausgenommen Batterie)<br />
ZUSÄTZLICHE LÄNGE:<br />
100 mm (4,2 ’’)<br />
Bilder mit freundlicher Genehmigung von<br />
www.royalcapecatamarans.com<br />
THE ART OF<br />
GREEN TECHNOLOGY<br />
WELTWEIT ERSTES SERIENMÄSSIGES<br />
HYBRIDANTRIEBSSYSTEM FÜR FREIZEITBOOTE<br />
FÜR ALLE STEYR MOTORS<br />
DIESELMODELLE<br />
DIE VORTEILE FÜR UMWELT UND FAHRER<br />
4 Betriebsarten des Elektromotors<br />
Emissions- und geräuschloses Manövrieren<br />
Elektrisch verstärkter Boost Betrieb<br />
Keine separaten Generatoreinheiten<br />
www.steyr-motors.com
66<br />
was schön ist,<br />
ist auch schnell<br />
Von Panerai-Boss Angelo Bonati in der Karibik als sterbendes Wrack entdeckt, wurde die EILEAN,<br />
ein von William Fife III. gebautes Schiff, in eine italienische Spezialwerft gebracht und dort zu neuem<br />
Leben erweckt. In einem grandiosen Festakt wurde die edle Dame jetzt der Öffentlichkeit präsentiert.<br />
<strong>OCEAN7</strong> war exklusiv für seine Leser dabei.<br />
Text und Fotos: Harry Huber<br />
Gewitter, Sturm und Starkregen machten die Flugzeuglandungen<br />
der aus aller Welt nach La Spezia angereisten Journalisten<br />
zum spannenden Erlebnis. Anlass für den Italien-Besuch der<br />
über 200 Gäste war die Übergabe der rekonstruierten Klassikyacht<br />
EILEAN von der Francesco Del Carlo-Werft an den<br />
Eigner, die Officine Panerai mit ihrem CEO Angelo Bonati.<br />
In einer aufregend inszenierten Zeremonie bei strömendem<br />
Regen in der Militär-Marina von La Spezia wurde die Geschichte<br />
der aufwändigen Restaurierung anhand von demontierten<br />
alten Bauteilen, eindrucksvollen Bildern und einer durch<br />
Filme begleiteten Ansprache von Angelo Bunati erzählt.<br />
Es war die Wiedergeburt eines der schönsten von William Fife<br />
III. konstruierten und gebauten Schiffe. Auf die Frage an Fife<br />
III., warum seine Schiffe so schnell seien, soll dieser einmal<br />
geantwortet haben: „Weil sie einfach schön sind. Und was schön<br />
ist, ist auch richtig“. Fife, der unter anderem die Shamrock<br />
I und Shamrock III für den englischen Teemagnaten Thomas<br />
Lipton konstruiert und gebaut hat, schuf viele schnelle<br />
Segelyachten in seinem langen, schaffensreichen Leben (1857<br />
– 1944). Es war der eigene, einzigartige Stil und die hohe Qualität<br />
der Fife Werft, die Yachten schuf, die heute noch be -<br />
wundernde Blicke auf sich ziehen.<br />
Wenn es schön ist, ist es richtig.<br />
William Fife III.<br />
1937 lief die EILEAN (gälisch = kleine Insel) in der Fife Werft<br />
in der Nähe von Glasgow vom Stapel. Ein langer, durchgehender<br />
Kiel, geschwungene Linien, wohlproportionierte Formen.<br />
Das sind nur einige der charakteristischen Merkmale der<br />
EILEAN. Merkmale einer vergangenen Yacht-Ära. Ein Blick<br />
auf die EILEAN genügt, und man taucht ein in eine uralte<br />
Geschichte der Schiffsarchitektur. Auf dem Trockenen fallen<br />
die stattlichen Proportionen des Rumpfes unter der Wasserli-
yachten<br />
67<br />
nie auf. Die großzügigen Flächen und die mächtige Präsenz<br />
vermitteln besonders im Vergleich mit dem Rumpf jüngerer<br />
Yachtgenerationen einen Eindruck von Robustheit und Solidität.<br />
Die EILEAN ist im Verbund gebaut. Das bedeutet, dass<br />
die „Haut“ des Schiffes, die Beplankung in Burma-Teakholz,<br />
auf einem Gerüst aus Rahmen, Bodenbalken, Trägern und<br />
Verstrebungen aus Metall anstelle von Holz befestigt ist.<br />
Das Ballastsystem der EILEAN besteht aus einem äußeren mit<br />
Bronzesilikonstiften am Balkenkiel befestigten Bleiteil. Stabilität<br />
und Lage des Schiffes auf See hingen zum Großteil von<br />
seinem Ballastgewicht ab, das sich idealerweise am tiefsten<br />
Punkt des Rumpfes befand. Die Eleganz einer historischen<br />
Yacht wie der EILEAN, die der Fife-Philosophie entspricht<br />
(„wenn es schön ist, ist es richtig“), entsteht auch durch andere<br />
Merkmale. Dazu gehören die betonten Überhänge<br />
von Bug und Heck, eine harmonische Linie<br />
des Seitenprofiles des Längsschiffes<br />
oder der kleine, tiefliegende Querbalken<br />
(auf dem der Name des<br />
Schiffes steht).<br />
Die Anordnung der Segel entspricht<br />
der einer Bermuda-<br />
Ketsch, mit zwei Masten,<br />
an denen zwei dreieckige<br />
Haupt segel gesetzt werden.<br />
Eine Ketsch ist mit einem<br />
vorderen Großmast und einem<br />
kürzeren achterlichen Besanmast<br />
ausgestattet, der vor dem<br />
Ruderschaft positioniert ist. Steht<br />
der Besanmast hinter dem Ruder, handelt<br />
es sich um eine Yawl. Neben dem<br />
Groß- und dem Besansegel, die an den entsprechenden<br />
Masten angeschlagen werden, verfügt die Eilean über<br />
mehrere Vorsegel: eine Fock, einen Klüver und einen Flieger.<br />
TECHNISCHE DATEN<br />
Stapellauf: 1937<br />
Entwurf:<br />
William Fife III & Robert<br />
Balderton Fife – 1936<br />
Werft:<br />
William Fife & Son Fairlie<br />
(Scotland)<br />
Nationalität: italienisch<br />
Material:<br />
Composite (Teakbeplankung<br />
– 4 cm auf<br />
Stahlskelett)<br />
Länge unter Segel: 25,60 m<br />
Gesamtlänge: 22.20 m<br />
Länge der Wasserlinie: 15,52 m<br />
Breite:<br />
4,65 m<br />
Tiefgang:<br />
3,25 m<br />
Gewicht:<br />
50 t<br />
Segelplan: Bermuda-Ketsch<br />
Segelfläche: 301 m²<br />
Kraftstofftanks: 800 l<br />
Wassertanks: 600 l<br />
Motoren:<br />
2 x <strong>11</strong>0 PS Yanmar<br />
(Drehpropeller)<br />
Kabinen: 4 Doppel +<br />
1 Mannschaft (2)<br />
Restaurierung: 2007–<strong>2009</strong> Francesco<br />
Del Carlo Boatyard,<br />
Viareggio (Italien)<br />
Skipper:<br />
Andrew Cully<br />
1 Elegante linien. Die EILEAN erstrahlt wieder in neuem Glanz.<br />
2 Fliegender drache. Das typische Symbol der Fife-Werft.<br />
3 markant. Der handgearbeitete Bugspriet bietet die Möglichkeit,<br />
drei Vorsegel zugleich zu fahren.<br />
4 Aufgeräumt. Freie Flächen für schnelle, sichere Manöverarbeit.<br />
2 3 4
68<br />
Die EILEAN wurde nicht für Regatten gebaut, sondern um<br />
schnelle Fahrten zu haben. So ist sie 36 Mal über den Atlantik<br />
gesegelt. Die Aufteilung der Segelfläche auf zwei Masten ermöglicht<br />
kleinere Segel und damit eine leichtere Handhabung<br />
als bei Schiffen ähnlicher Länge mit nur einem Mast (Slupoder<br />
Kutterbesegelung). Darüber hinaus lässt sich ein weiteres<br />
dreieckiges Segel zwischen den beiden Masten setzen, das<br />
Besanstagsegel genannt wird und auf Raumwindkursen nützlich<br />
ist. Im Falle eines Mastbruchs können mit dieser Anordnung<br />
die Segel des verbleibenden Mastes für die Fahrt in den nächsten<br />
Hafen genutzt werden.<br />
Über die breiten Wege an Deck der EILEAN kann sich die<br />
Crew ohne Hindernisse zwischen Bug und Heck bewegen.<br />
Deckaufbauten und Oberlichter sind wohlproportioniert und<br />
entlang der Mittellinie positioniert. Sie ragen beinahe diskret<br />
aus dem Deckprofil hervor, ganz in Harmonie mit der Ästhetik<br />
und ohne die eleganten Linien des Schiffs zu stören. Die Takelage<br />
an Deck, essentiell, funktional und nur dort, wo es unbedingt<br />
notwendig ist, hat eine fast minimalistische Anmutung.<br />
1 alles original. Kompass, Ruderlageanzeiger, Steuerrad mit Wetterschutz.<br />
2 präzisionsanzeigen. Die Bordinstrumente stammen aus der Nobel-Instrumenten-<br />
und Uhrenschmiede Panerai.<br />
3 hochglanzpoliert. Originale Winschen und Beschläge am Hauptmast<br />
aus Douglas-Kiefer.<br />
4 massarbeit. Glanzlack, poliertes Messing und Bootsbaukunst vom Feinsten.<br />
1<br />
der Retter der Eilean<br />
Panerai-CEO Angelo Bonati: „Es war wie Liebe auf den ersten Blick.“<br />
www.panerai.com
yachten<br />
69<br />
2 3 4<br />
Unter Deck sind drei Doppelkabinen und ein Quartier für die<br />
Mannschaft am Bug, dazu Nassräume, die Kombüse, eine<br />
große Offiziersmesse, der Kartenraum und ein Maschinenraum.<br />
Keine Yacht dieser Größenordnung kommt ohne Innenbordmotor<br />
aus, da er für Manöver im Hafen oder das Fortkommen<br />
auf See bei Flaute unverzichtbar ist. Heute verfügt die EI-<br />
LEAN über zwei Motoren. Und das ist wohl eine der wenigen<br />
Änderungen gegenüber dem Originalzustand. Alle anderen<br />
Bestandteile wurden entweder liebevoll restauriert oder mit<br />
der Originalmaterial-Zusammensetzung nachgebaut. Fast alles<br />
ist wie vor 72 Jahren.<br />
2006 wurde die mittlerweile heruntergekommene Yacht von<br />
Angelo Bonati, dem CEO von Panerai, während der Antigua<br />
Classic Week entdeckt. 20 Jahre war die EILEAN im bekannten<br />
English Harbour von Antigua gelegen. Bonati war damals<br />
innerhalb von fünf Minuten klar, dass er diese Yacht retten<br />
muss: „Es war eine tiefe Empfindung, eine Art Liebe auf den<br />
ersten Blick. Ich schloss die Augen und sah die EILEAN so,<br />
wie sie jetzt dasteht.“.<br />
Wie die Yacht denn segelt?<br />
Bonati: „Elegant, weich, schnell, stabil, sicher, aber auch anstrengend.<br />
Nachdem alles so gelassen wurde, wie es war, gibt<br />
es keine modernen Helfer wie Rollsegel oder selbstholende<br />
Winschen.“<br />
Angelo Bonati erzählt: „Die EILEAN wird nicht eine historische<br />
Yacht wie alle anderen sein. Ihre noble Schönheit und<br />
alles, was sie ihren Passagieren sonst noch zu bieten hat, prädestinieren<br />
sie als Symbol der traditionellen Seefahrt an sich.“<br />
Sie passt zum Image der Marke Officine Panerai.<br />
Die EILEAN wurde in der Francesco Del Carlo-Werft in<br />
Viareggio unter der Leitung von Enrico Zaccagni sorgfältig<br />
restauriert. Officine Panerai als Auftraggeber ist bekannt als<br />
offizieller Lieferant der italienischen Marine für hochwertige<br />
Präzisionsinstrumente. Neben zahlreichen Ideen und Instrumenten<br />
entwickelt Panerai eine Reihe von Armbanduhren, die<br />
speziell für den Einsatz unter extremen und riskanten Bedingungen<br />
ausgelegt sind. Mit dem Einstieg in den internationalen<br />
Markt begann die Erfolgsgeschichte von Officine Panerai im<br />
Segment der hochwertigen Sportuhren. Die Francesco Del<br />
Carlo-Werft in Viareggio hatte als Auftraggeber eigentlich<br />
einen Uhrmacher und dementsprechend genau musste gearbeitet<br />
werden.<br />
Die „kleine Insel“ EILEAN soll nicht nur Segelfans begeistern,<br />
auch Initiativen von gesellschaftlichem Wert sind angedacht,<br />
mit der Einbindung junger Menschen und einem intensiven<br />
Kulturprogramm.
Boot Düsseldorf 2010 · Boot Düsseldorf 2010 · Boot D<br />
70<br />
Mega-Bootsmesse<br />
Boot Düsseldorf 2010<br />
Vom 23. bis 31. Jänner findet auf dem<br />
Messegelände in Düsseldorf die 41.<br />
Internationale Bootsausstellung statt.<br />
Die Pforten dieser Megaschau sind<br />
täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr für die<br />
Besuchermassen geöffnet, der Eintritt<br />
kostet für einen Erwachsenen 15 Euro.<br />
Kommt man von Montag bis Freitag nach<br />
15.00 Uhr, müssen fairerweise nur noch 9 Euro bezahlt<br />
werden. Schüler und Studenten können sich über einen<br />
reduzierten Preis von 10 Euro freuen, Kinder bis zum 14.<br />
Lebensjahr dürfen um 6 Euro die unzähligen Schiffe bewundern.<br />
Die boot in Düsseldorf ist nicht nur eine der<br />
größten und meistbesuchten nautischen Messen der Welt,<br />
sondern auch ein Trendbarometer für den Wassersport. Der<br />
Erfolg bei dieser gewaltigen Ausstellung gilt als Messlatte<br />
für viele Hersteller und als Wegweiser für die zukünftigen<br />
Entwicklungen. Mit einer Vielzahl von interessanten Events<br />
und Präsentationen wird für Besucher so viel geboten, dass<br />
ein Messetag meistens nicht ausreicht, um alles gesehen zu<br />
haben. Für den Fall eines zweitägigen Besuches empfiehlt<br />
sich die Eintrittskarte um 23 Euro. <strong>OCEAN7</strong> liefert hier<br />
einen Überblick über die interessantesten Highlights, die<br />
in Düsseldorf zu sehen sein werden.<br />
Ständig aktuelle Informationen über die Standorte der<br />
Aussteller und deren Angebote können per Internet über<br />
www.boot.de oder vor Ort über einen Terminal des Messenetzwerks<br />
abgerufen werden.
üsseldorf 2010 · Boot Düsseldorf 2010 · Boot Düsseldo<br />
Revier<br />
71<br />
Zwei verschiedene<br />
Klassen von Beneteau<br />
Beneteau wird aus seinem reichhaltigen Programm unter anderem zwei<br />
sehr unterschiedliche Schiffe zeigen. Die neue First 35 wird mit ihrem<br />
schnittigen, von Farr Yacht-Design für IRC-Regatten optimierten Rumpf,<br />
vor allem sportliche Segler ansprechen, obwohl ihre Inneneinrichtung<br />
auch für gemütliche Urlaubstörns geeignet ist. Bei diesem Schiff sind<br />
nicht nur zwei Kielvarianten, sondern auch die Wahl zwischen einem<br />
herkömmlichen und einem sportlichen Racingrigg möglich.<br />
Als zweites neues Schiff von Beneteau besegelt die<br />
Oceanis 50 andere Wege, das etwa 15 Meter lange<br />
Boot ist in Richtung Komfort und entspanntes Segeln<br />
konzipiert. Das zeigt die Oceanis 50 eindrucksvoll mit<br />
großen Stehhöhen, viel Stauraum und guter Bedienbarkeit<br />
auch für kleine Crews.<br />
www.leers.com<br />
www.beneteau.com<br />
GroSSangriff von Jeanneau<br />
Der französische Hersteller Jeanneau zeigt sich in gewohnter<br />
Vielfalt und bringt sowohl das neue Topmodell, die Jeanneau 57<br />
mit ihren fünf verschiedenen Kabinen-Varianten und der genialen<br />
Beibootgarage im Heck sowie die Sun Odyssey 33i, die mit<br />
Kielschwert sogar Neusiedler See-tauglich ist, dem Publikum<br />
näher. Als Highlight bei den Motoryachten wird die neue Prestige<br />
60 FB, das komfortable Spitzenmodell unter den Motorbooten, zu<br />
sehen sein, das trotz allem erdenklichen Luxus zu einem erstaunlich<br />
günstigen Preis angeboten wird und jetzt auch von Maxmarine<br />
in Österreich offiziell angeboten wird.<br />
www.maxmarine.at<br />
www.jeanneau.com<br />
... am Neusiedler See<br />
29.2 & 30i zu besichtigen …<br />
TOP ANGEBOTE<br />
NEU- & Gebrauchtboote<br />
Bootrefit – Restaurationen<br />
Winterlager – Hallen<br />
Neusiedlerseeadaption < 32 Fuß<br />
Yachthafen Oggau<br />
www.charteraustria.at<br />
Unterweger …<br />
der Weg zum besten Service!<br />
www.yachtservice.at<br />
Yachtservice Unterweger Anton<br />
7063 Oggau, Seeg. 34-36, Sebastianstr. 54<br />
Tel. 0664/260 57 21, office@yachtservice.at<br />
Internationale Transporte
Boot Düsseldorf 2010 · Boot Düsseldorf 2010 · Boot D<br />
72<br />
Immer was neues von bavaria<br />
Bavaria präsentiert exklusiv auf der boot in Düsseldorf 2010<br />
die nagelneue Cruiser 45. Die als 44 Fuß-Schiff geplante<br />
Segelyacht wuchs im Zuge der Konstruktion in enger Zusammenarbeit<br />
mit BMW DesignworksUSA und Farr Yacht<br />
Design ein wenig in der Länge. Die Yacht glänzt durch ihr<br />
gut durchdachtes Raumkonzept und bietet viel Platz an und<br />
unter Deck. Besonders praktisch ist die einfache Umbaumöglichkeit<br />
von der Charter- zur Eignerversion. Für viel Platz<br />
und Komfort an Deck wird durch ein breites Cockpit und<br />
elegante und bündig eingebaute Luken gesorgt. Eine gewaltige<br />
Badeplattform und drei Sanitärräume mit separater<br />
Dusche runden das Wohlfühl-Konzept von Bavaria ab.<br />
www.bavaria-yachtbau.com www.yachten-meltl.de<br />
Handarbeit aus Österreich<br />
Die neue Sunbeam 42.1 aus dem Hause Schöchl wird 2010<br />
in Düsseldorf ihre Prämiere feiern und dem gespannt wartenden<br />
Publikum präsentiert. Die Konstruktion des bewährten<br />
Erfolgsteams Schöchl/Nissen schuf mit der fast 13 Meter<br />
langen Mittelcockpityacht ein weiteres Vorzeigestück der<br />
österreichischen Erfolgswerft. Komfortabel und doch sportlich<br />
ist die Sunbeam 42.1 ein Qualitätsschiff der oberen Klasse<br />
das auch durch seine Wertbeständigkeit heraussticht. Gezielte<br />
Materialauswahl und sorgfältige Handarbeit beim<br />
Rumpfbau gewährleisten die besondere Langlebigkeit der<br />
Sunbeam. Der isolierte Rumpf schützt vor Kälte, Hitze und<br />
Schwitzwasser. Die Sunbeam 42.1 wurde speziell für das<br />
segeln mit kleiner Crew konzipiert, verfügt aber trotzdem über<br />
eines der längsten Cockpits in der Mittelcockpitklasse.<br />
www.sunbeam.at<br />
Edelsteine<br />
in Düsseldorf<br />
Saffier Maritiem präsentiert erstmals die<br />
neue Saffier 23ft. Die in Kennerkreisen<br />
ebenso bekannten wie bewunderten<br />
Daysailer sind auch abgesehen von<br />
ihrem prunkvollen Namen wahre<br />
Schmuckstücke. Die neue Saffier 23ft<br />
ist die Nachfolgerin der bekannten<br />
Saffier 6.50 und zeichnet sich neben<br />
ihrem klassischen Aussehen<br />
auch durch geringe Wasserverdrängung<br />
und ausgezeichnete<br />
Segeleigenschaften aus. Konzipiert<br />
ist der kleine Daysailor für<br />
Crews bis sechs Personen, die<br />
in dem gut durchdachten<br />
Cockpit bequem Platz finden.<br />
Mit dem eingebauten elektrischen<br />
Antrieb kann 1½ Stunden<br />
gefahren werden, optio-<br />
nal ist aber auch eine Version mit acht Stunden-Motorbetrieb<br />
möglich. Der Einführungspreis beträgt 43.850 Euro. Allein auf<br />
der Grundlage der Entwürfe wurden bereits sechs Saffier 23ft<br />
verkauft. Die größere Schwester, die Saffier 26ft Open Daysailer<br />
Race Version mit Steuerrad wird ebenfalls ausgestellt und mit<br />
ihrem Rigg aus Karbon mit 3 dl-Segeln vor allem sportliche<br />
Crews interessieren. Für ausgedehntere Ausfahrten eignet sich<br />
die Saffier 8.00, die nicht nur über vier Kojen sondern auch über<br />
Kochherd, Kühlschrank und Toilette verfügt.<br />
www.saffieryachts.com www.bavariaboote.de
üsseldorf 2010 · Boot Düsseldorf 2010 · Boot Düsseldo<br />
Revier<br />
73<br />
Phoenix macht Schule<br />
Zu dem bekannten Service von Phoenix Yachting mit eigenen<br />
Charterbasen in der Türkei und der Vermittlung von weltweiten<br />
Yachttörns organisiert der renommierte Profi Berni Blaha aus<br />
Österreich auch die Organisation von weltweiten Regatta events<br />
mit allem Drum und Dran an. Völlig neu im reichhaltigen Portfolio<br />
von Phoenix ist ab dem Frühjahr 2010 die Zusammenarbeit mit<br />
der „East Anglian Sea School“, die Kurse und Prüfungen der „Royal<br />
Yachting Assiciation“ durchführt. Der Besitzer der East Eas Anglian Sea School ist<br />
der Trainer des englischen Nationalteams und wird die ganze Woche am Phoenix-<br />
Stand anwesend sein. Im Zuge dieser Fusion werden sogar Mitsegelgelegenheiten<br />
beim berühmten Rolex Fastnet Race 20<strong>11</strong> möglich werden. Die von Phoenix vertretenen<br />
Werften Dufour und Nautitech werden vom professionellen Phoenix-Team<br />
präsentiert.<br />
www.phoenixyachting.com<br />
völlig neues Bootskonzept von haber<br />
Unter dem Namen HABER 20 Mini Reporter präsentiert die polnische Werft das<br />
neueste Schiff des innovativen Konstrukteurs Janusz Konkol, der den Mut und das<br />
Können besitzt, komplett neue Wege im Bootsbau zu beschreiten. Bei der nur etwas<br />
über sechs Meter langen HABER 20 Mini Reporter handelt es sich um ein Hausboot,<br />
das in den verschiedensten Variationen erhältlich sein wird. Mit niedrigem Aufbau<br />
erhebt sie sich nur 1,5 Meter über die Wasseroberfläche, der Tiefgang beträgt nur<br />
20 Zentimeter. Mit hohem Aufbau erreicht sie eine Stehhöhe von 2,2 Metern in der<br />
Kabine. Besonders vielseitig zeigt sich die Haber 20 bei den Antriebsmöglichkeiten.<br />
So sind Elektromotor mit bis zu 4 kW, Außenborder mit bis zu 8 PS oder ein origineller<br />
Antrieb mittels Muskelkraft über Pedale möglich. Die große Schwester der Mini<br />
Reporter, die Haber 33 Reporter kann in der Nähe von Danzig auf der Weichsel, einer<br />
der schönsten Flusslandschaften Europas gechartert werden.<br />
www.haber-yachten.at<br />
Foto: Jacques Vapillon<br />
Offizieller Partner & Ausrüster der<br />
Allianz Traunsee Woche<br />
und des RC44 Austria Cup <strong>2009</strong><br />
www.marinepool.at
Boot TULLN 2010 · Boot TULLN 2010 · Boot TULLN 2010 · Bo<br />
74<br />
boot tulln<br />
was sonst?<br />
Wer wissen will, was im Wassersport angesagt ist, der kommt an der Boot Tulln nicht vorbei.<br />
Die Messestadt Tulln an der Donau veranstaltet bereits seit 40 Jahren Österreichs Bootsmesse.<br />
Im März 2010 ist es wieder soweit.<br />
Mehr als 45.000 kaufkräftige Besucher aus dem In- und Ausland<br />
reisen jährlich an, um die Attraktivität des Messeangebots<br />
und -standorts genießen zu können.<br />
2010 verspricht die Boot Tulln noch mehr Erlebnis, noch mehr<br />
Show und noch mehr Begeisterung – ein Messe-Event der<br />
Superlative. Die Austrian Boatshow ist die wichtigste nautische<br />
Fachmesse für Österreich sowie dem zentral- und osteuropäischen<br />
Raum.<br />
Durch den Termin Anfang März kann die Tullner Messe unmittelbar<br />
nach der boot Düsseldorf die Neuheiten auf dem<br />
nautischen Sektor sowie im Bereich<br />
Wasser- und Tauchsport in<br />
Österreich vorstellen.<br />
Über 300 der wichtigsten Aussteller präsentieren auf dem<br />
Messegelände Tulln ihre Neuheiten und zeigen einen imposanten<br />
Überblick der nautischen Branche.<br />
Segel- und Motoryachten, erhabene Segel- und turboschnelle<br />
Jetboote, Motor- und umweltfreundliche Elektroboote, Bootsausrüstungen,<br />
sportive Katamarane sowie Kajaks, Kanus,<br />
Schlauch-, Tret- und Beiboote werden zu sehen sein. Einzigartig<br />
sicher auch die Fülle an nautischem Zubehör. Alles für<br />
den Taucher, Charteranbieter, Segelschulen, Marinas und Tourismus-Infos<br />
der schönsten Wassersport-Destinationen runden<br />
das Spektrum ab.<br />
Kompetenzzentren und Themenhallen<br />
Die Austrian Boatshow – Boot Tulln 2010 bietet nicht nur ein<br />
umfassendes und breit gefächertes Angebot, sondern hat die<br />
Messe auch logisch nach Themen zusammengefasst und aufgebaut.<br />
Halle 1 und Halle 2:<br />
Das Motorbootzenrum<br />
Hier präsentiert sich dem Messebesucher ein riesiges Angebot<br />
an Motorbooten, Motoren sowie passendem Zubehör.<br />
Halle 3:<br />
„Natur Pur“ – Kanu, Kajaks,<br />
Faltboote, Ruderboote & Co.
ot TULLN 2010 · Boot TULLN <strong>2009</strong> · Boot TULLN <strong>2009</strong> · Boot<br />
Revier<br />
75<br />
Halle 4 und Halle 5:<br />
Das Segelkompetenzzentrum der Austrian Boat Show<br />
Segeln ist das große Thema der Messehallen 4 und 5. Vom<br />
Optimisten bis zum Starboot: alle Infos rund um das Thema<br />
Jollen, Katamarane, Trimarane, Segeln für Segeleinsteiger und<br />
-profis. Gegen Fernweh bieten die Charter-Experten Abhilfe<br />
und versorgen die Messebesucher mit Informationen für den<br />
Traumtörn; Reviere, Boote und Leute bis tief in die Südsee.<br />
Halle 6:<br />
Zubehör soweit das Auge reicht,<br />
Schlauchboote & Motoren<br />
Österreichs größtes Angebot für Zubehör rund um Yachten<br />
und Boote findet in der Messehalle 6 ein Zuhause. Bootsausrüstungen,<br />
Bootselektronik, Motoren, technisches Zubehör,<br />
hochwertige Funktionsbekleidung, Marina-Ausrüstungen sowie<br />
ein umfangreiches Angebot an Schlauch- und Motorbooten<br />
finden sich hier wieder.<br />
Halle 10:<br />
„Luxus pur“<br />
In der Halle 10 sind atemberaubend schöne, große Segelschiffe<br />
beheimatet und Luxus-Motoryachten, die das nautische Herz<br />
höher schlagen lassen. Weitere beeindruckende Höhepunkte<br />
in dieser Halle sind Motorboote, unter anderem mit Hybridantrieb<br />
und Elektroboote im trendigen Retrodesign. <strong>2009</strong><br />
waren insgesamt elf Segelschiffe über 40 Fuß in der Halle 10<br />
ausgestellt – davon drei Segelyachten über 50 Fuß.<br />
Austrian<br />
Boot<br />
Boatshow<br />
Tulln<br />
4. - 7. März 2010<br />
ALL INCLUSIVE<br />
YACHTCHARTER IN KROATIEN<br />
Ihre Vorteile<br />
auf einen Blick:<br />
Drei Stützpunkte in Kroatien zur Auswahl:<br />
Vodice, Krvavica, Trogir<br />
Perfekt gewartete Schiffe in Top-Zustand:<br />
Qualitätsgarantie<br />
Große Auswahl an Schiffen und<br />
Preisklassen, persönliche Beratung<br />
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All-inclusive-Preise – keine Extrakosten<br />
Wettergarantie – 10 % Gutschrift für den<br />
nächsten Törn bei mehr als 3 Tagen<br />
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First Class Service<br />
Hilfe vor Ort von Spezialisten in jeder<br />
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Zusätzliche Sicherheit mit<br />
Webeye-Satellitensystem<br />
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ADRIA YACHT CENTER GmbH • A-1010 Wien, Tiefer Graben 7<br />
Tel. 0043 / 1 / 5330640 Fax: 0043 / 1 / 5350501<br />
e-mail: ayc@ayc.at<br />
www.ayc.at
76<br />
100 Jahre<br />
unter dampf<br />
Könnten Schiffe Geschichten erzählen, so würde die THALIA, einer der letzten<br />
Schraubendampfer Europas, viele Buchbände füllen. Eines ist gewiss: Damals wie<br />
heute begeistert sie mit ihrer eleganten, einzigartigen Fahrweise. Selbst eingefleischte Segler<br />
schwärmen vom ruhigen Dahingleiten der alten Lady.<br />
Text: Verena Schneider · Fotos: Gindlfoto
YACHTEN<br />
77<br />
Klagenfurt, Friedelstrand, 10.00 Uhr. Lautes Tuten lässt die<br />
Luft vibrieren und die „alte Dame vom Wörthersee“, wie sie<br />
hier liebevoll genannt wird, stampft gemächlich über den See<br />
und legt am Promenadensteg an. Dass die THALIA, das Flaggschiff<br />
der Wörthersee-Flotte, Kärntner Kulturgut und Wahrzeichen<br />
des Wörthersees, heuer ihren 100. Geburtstag feiern<br />
darf, ist keine Selbstverständlichkeit. Denn obwohl der Name<br />
THALIA aus der griechischen Mythologie stammend eigentlich<br />
„Göttin der Komödie“ bedeutet, gleicht ihr Leben eher<br />
einem Drama – jedoch mit Happy End.<br />
Wie alles begann<br />
1909 steht die Wörthersee-Schifffahrt ganz im Zeichen des<br />
Aufbruchs. Da die Bedeutung des Fremdenverkehrs steigt und<br />
der See als Verkehrsweg genützt wird, gibt die Wörthersee-<br />
Dampfschifffahrtsgesellschaft einen neuen Salondampfer in<br />
Auftrag. Erbauer des Schiffes ist die Dresdner Maschinenfabrik<br />
und Schiffswerft Übigau an der Elbe. 1909 kommt die THA-<br />
LIA in ihre Einzelteile zerlegt mit der Bahn in Klagenfurt an<br />
und wird in der damaligen Werft bei Pritschitz für ihre Reise<br />
über den See zusammengebaut. Die Jungfernfahrt findet am<br />
20. Juni 1909 statt. Während der beiden Weltkriege wird das<br />
Schiff als Verkehrsverbindung auf dem See immer wichtiger.<br />
Der Kessel wird in dieser Zeit oftmals mit Holz statt mit Kohle<br />
befeuert oder bleibt überhaupt kalt.<br />
Bei der Explosion des Motorschiffs Wulfenia 1945 wird<br />
auch die THALIA stark in Mitleidenschaft gezogen. 1946 sind<br />
jedoch alle Schäden wieder behoben und der Eigner beschließt,<br />
das Schiff auf Dieselbetrieb umzustellen. Doch Gott sei Dank<br />
lässt sich kein geeignetes Wendegetriebe auftreiben und so<br />
bleibt die Dampfmaschine weiter erhalten.<br />
In den 1970er-Jahren folgen zahlreiche Modernisierungsmaßnahmen:<br />
Der alte Kohledampfkessel wird durch einen Ölfeuerungskessel<br />
ersetzt, die Schiffsschraube erneuert, die Antriebswelle<br />
repariert und die seit 1910 in Betrieb stehende dampfgesteuerte<br />
Ruderanlage von einer elektrohydraulischen abgelöst.<br />
1974 – das Schicksalsjahr<br />
Die Flotte der Wörthersee-Schifffahrt bekommt mit den beiden<br />
modernen Motorschiffen Klagenfurt (1971) und Kärnten<br />
(1974) Zuwachs. Da wenig Bedarf an zusätzlichen Beförderungskapazitäten<br />
besteht und ein Schaden an der Wellenanlage<br />
des Dampfschiffes auftritt, wird die Thalia am 24. Juli<br />
1974 fahruntüchtig in die Klagenfurter Werft geschleppt. Aus<br />
wirtschaftlichen Gründen stellen die Stadtwerke Klagenfurt als<br />
Eigner noch im selben Jahr einen Verschrottungsantrag.<br />
Die Odyssee beginnt<br />
Die Verschrottung der THALIA ist eigentlich gewiss, doch<br />
verschiedene Bürgerinitiativen können sie vorerst verhindern.<br />
Die Nachdenkphase dauert bis 1982. In dieser Zeit rostet der<br />
einstige Stolz des Sees langsam vor sich hin. An Ideen für eine<br />
neue Bestimmung des Schiffes fehlt es nicht – sie reichen vom<br />
schwimmenden Restaurant über eine Segelheimstätte bis hin<br />
zur Nutzung als schwimmendes Bordell! Idealisten sind während<br />
dieser Zeit nicht untätig und bergen wichtige Bauteile des<br />
Dampfers. Einer der unermüdlichen Kämpfer in dieser frühen<br />
Phase ist der Veldener Alfred Kretschmann sen., der bereits<br />
1970 die alte dampfgesteuerte Ruderanlage erstanden hatte.<br />
Sie ist bis heute erhalten geblieben und im Museum „Historama“<br />
in Ferlach zu sehen. Später entwickelte er sogar den Plan,<br />
die THALIA ganz zu kaufen und sie in der Veldener Bucht als<br />
Schiffsmuseum einzusetzen. Sein Sohn Peter Kretschmann –<br />
von Intersport Yachting Kretschmann in Velden – meint dazu:<br />
„Mein Vater hatte sich in den Kopf gesetzt, das Schiff zu retten,<br />
aber die finanziellen Mittel ließen dies nicht zu.“<br />
2<br />
1 strahlend. Im Lichterglanz zur Mondscheinfahrt.<br />
2 nostalgisch. Das alte Holzruder, davor zeitgemäß moderne Kartenplotter<br />
und Radartechnik.<br />
3 stimmungsvoll. Sanft gleitet die Thalia am Pyramidenkogel vorbei<br />
Richtung Velden. 3
78<br />
1 2 3<br />
Zumindest können die frühen Idealisten die Bevölkerung aufrütteln<br />
und sich Gehör beim damaligen Bürgermeister der<br />
Landeshauptstadt, Leopold Guggenberger, verschaffen. Von<br />
1976 an hält er seine Hand schützend über die Thalia und<br />
schmettert sämtliche Verschrottungsanträge ab.<br />
SOS „Rettet die THALIA“<br />
1983 kommt es auf Initiative des Klagenfurter Rechtsanwalts<br />
Dr. Herwig Jasbetz zur Gründung des privaten Vereins „Wörtherseeschiff<br />
Thalia“. Der Verein setzt es sich zum Ziel, möglichst<br />
viel Geld für eine geplante Revitalisierung des Schiffes<br />
aufzutreiben. Obmann Dr. Jasbetz selbst hat auch die Idee für<br />
die Aktion „Rettungsoffiziere“. Für 1.000 Schilling kann jeder<br />
zum „Rettungsoffizier“ ernannt werden. Selbst aus Deutschland<br />
und aus der Schweiz kommen die Spenden. Über drei Mio.<br />
Schilling werden auf diesem Weg mobilisiert.<br />
Für die technische Unterstützung wird der über die Stadtgrenzen<br />
hinaus bekannte „Schrauber“ Ing. Hansgeorg Prix gewonnen.<br />
Die Dampfschifffreunde vom Schweizer Vierwaldstätter See<br />
dienen als Vorbild. Mit Hilfe ihrer Erfahrung bei der Revitalisierung<br />
von alten Dampfschiffen soll die THALIA saniert und<br />
wieder in Betrieb genommen werden. Da schnell klar wird, dass<br />
durch Spenden alleine die Kosten nicht gedeckt werden können,<br />
entsteht die Idee, eine Leasingfirma mit ins Boot zu holen. Der<br />
Verein schafft es sogar, das DS als eines von vier erhaltenswürdigen<br />
Binnenschiffen Österreichs am 14. Juni 1986 unter Denkmalschutz<br />
zu stellen. Nach diesem Bescheid steht der Revitalisierung<br />
des Schiffes nichts mehr im Weg und es beginnen die<br />
umfangreichen Arbeiten (rund 100.000 Arbeitsstunden).<br />
Der Schiffstraum fährt wieder<br />
Am 2. Juli 1988 ist es endlich so weit: Die THALIA bricht zu<br />
ihrer spektakulären zweiten Jungfernfahrt auf. In allen Orten<br />
rund um den See feiern Tausende Menschen voller Begeisterung<br />
die Wiederauferstehung des luxuriösen Salondampfers.<br />
Heute, 21 Jahre später, ist vom Flair dieser Zeit nichts verloren<br />
gegangen. Auf den Spuren der Jubilarin lasse ich mich auf eine<br />
vergnügliche Schiffsfahrt über den See ein. Die THALIA begrüßt<br />
mich in strahlendem Weiß, mit aufpoliertem Messing<br />
und edlem Mahagonideck. „Herzlich Willkommen an Bord des<br />
DS THALIA“, begrüßt uns Kapitän Ewald Winter, dem ich<br />
auf der Strecke Klagenfurt – Velden und retour einen Blick<br />
über die Schulter werfen darf.<br />
Als Erstes sticht die Steuerungsanlage mit ihrem kleinen<br />
schwarzen Steuerungsknüppel ins Auge. Daneben befindet sich<br />
die Drehzahlanzeige und der Maschinentelegraf, vom Modell<br />
her derselbe, wie er damals auch auf der Titanic im Einsatz<br />
war. Kurz zum Ablauf: Der Kapitän gibt von seinem Posten aus<br />
die Kommandos akustisch und optisch an den Maschinisten.<br />
Der Maschinist, quasi das Getriebe im Maschinenraum, quittiert<br />
den Befehl und setzt die Anweisungen an der Dampfma-<br />
1 verlassen. Jahrelang war die THALIA dem Verfall preisgegeben.<br />
2 erneuert. Steuerstand heute mit beiden Nockständen. Von hier aus werden<br />
alle Anlegemanöver gesteuert.<br />
3 hoffnungsfroh. Rettung in Sicht. Oben die Dampfpfeife, eines der historischen<br />
Details, die den Charme der Dame ausmachen.<br />
4 geschichtsträchtig. Heute ein Stück lebendige Vergangenheit auf dem<br />
Wörthersee.<br />
5 original. Ein Bild aus dem Jahr 1930. Zwischenzeitlich hieß die THALIA<br />
von 1928 – 1932 KLAGENFURT.<br />
6 erbärmlich. So lag die stolze Dame vor ihrer Revitalisierung in der Klagenfurter<br />
Ostbucht.<br />
Die thalia wird<br />
nicht verschrottet!<br />
Leopold Guggenberger, Bürgermeister von<br />
Klagenfurt am Wörthersee i. R., Zitat 1976
Yachten<br />
79<br />
4 5 6<br />
schine um. Doch das Ganze funktioniert natürlich etwas zeitverzögert,<br />
also muss der Kapitän alles, was sich um ihn herum<br />
abspielt, mit Argusaugen beobachten.<br />
Anlegen in Krumpendorf: Die THALIA gleitet sanft auf den<br />
Steg zu. Ein Matrose springt von Bord und unterstützt das<br />
Bremsmanöver mit dem Tauwerk. An zwei Pollern mit doppeltem<br />
Kreuzschlag vertäut und schon wird die Rampe an Bord<br />
geschoben. Neue Fahrgäste steigen zu. Für mich geht es unter<br />
Deck, mitten hinein ins pulsierende Herz.<br />
Der Maschinenraum<br />
Maschinist Franz Brauner und Matrose Mario, heute das erste<br />
Mal zur Einschulung an der Dampfmaschine, sind die Herrscher<br />
über das eigentliche Schmuckstück der THALIA. Bis auf<br />
ein paar Schrauben steht hier tatsächlich die Original-Maschine<br />
aus dem Jahr 1909. Wo früher zwei schweißüberströmte<br />
Männer ihren 170-Stunden-Dienst im Monat versahen und<br />
Kohle in den Kessel schaufelten, stehen heute Franz und Mario.<br />
Kohle müssen die beiden nicht mehr schaufeln – doch geölt<br />
und geschmiert wird noch immer.<br />
Die alte Dame gehört gepflegt.<br />
Ein bisserl massiert und eingeschmiert.<br />
Das tut doch jeder Frau gut.<br />
Franz, der Maschinist<br />
Ein Dampfschiff ist eine handwerkliche Angelegenheit – um<br />
von der Werft ablegen zu können, bedarf es zwei bis zweieinhalb<br />
Stunden Vorbereitungszeit. Zur Dampfaufbereitung wird<br />
Wasser im Kessel auf 160 °C erhitzt. Dabei entsteht ein Druck<br />
-<strong>12</strong>-09_210x70.FH10 von etwa Wed zehn Nov 04 Bar. 17:07:48 Über die <strong>2009</strong> Hauptdampfleitung Seite 2 geht der<br />
Dampf dann direkt in die Maschine. Der große handbetriebene<br />
„Gashebel“ reguliert die Drehzahl und somit die Geschwindigkeit.<br />
Nach Dellach nehmen wir Kurs auf die Veldener Bucht. Vor<br />
uns tauchen immer mehr Wasserfahrzeuge auf. Die Berufsschifffahrt<br />
mit ihrem grünen Signalball hat zwar absoluten<br />
Vorrang, doch den kann selbst ein geschichtsträchtiges Dampfschiff<br />
nicht erzwingen. Deshalb ist in diesem Streckenabschnitt<br />
besondere Vorsicht geboten. Bei voller Kraft voraus benötigt<br />
die THALIA für eine Vollbremsung circa zweieinhalb Schiffslängen.<br />
„Diese 100 Meter können aber verdammt lang werden,<br />
wenn man sie dringend braucht,“ meint Kapitän Winter. Er ist<br />
einer von vier Kapitänen, die innerhalb der Wörthersee-Flotte<br />
dieses Schiff steuern dürfen. Man braucht viel Fingerspitzengefühl,<br />
denn sind die 160 Tonnen Gewicht erstmal in Bewegung,<br />
dürfen keine falschen Entscheidungen getroffen werden.<br />
Nicht selten muss sich die THALIA mit ihrem langen Tut-<br />
Signal „wehren“. Diesen Ton bekommen auch die Segler auf<br />
dem See häufig zu hören. Vor allem in der Regattasaison, wenn<br />
in der engen Veldener Bucht um Millimeter gekämpft wird und<br />
die Segler für ein paar Plätze weiter vorne im Klassement unbedingt<br />
noch rechtzeitig vor dem Bug der alten Dame passieren<br />
wollen.<br />
Die vier Stunden Ausflugsfahrt sind wie im Flug vergangen. In<br />
der Schiffswerft treffe ich mich noch mit Betriebsleiter Josef<br />
Jeller und Daniel Kelih, dem bei der Wörthersee-Schifffahrt<br />
Verantwortlichen fürs Marketing.<br />
Kapitän Jeller wird von vielen als die „gute Seele“ der THALIA<br />
bezeichnet. Er ist seit ihrer zweiten Jungfernfahrt mit dabei<br />
und wenn er über das Aushängeschild der Flotte spricht,<br />
schwingt Stolz in seiner Stimme mit. „Natürlich ist sie mir in<br />
C M Y CM MY CY CMY K<br />
HAUSMESSE BEI BOOTE FEICHTNER<br />
21. – 29.<strong>11</strong>.09 / YACHTFEELING IM ADVENT 21. & 22.<strong>11</strong>.09<br />
Zum bereits 25. Mal findet die traditionelle Bootsmesse vom 21. - 29.<strong>11</strong>.<strong>2009</strong> bei BOOTE FEICHTNER statt. Über 100 Motorboote und<br />
Yachten bis 50 ft, Schlauchboote sowie<br />
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die Fahrt mit dem Kristallschiff der Reederei<br />
Wurm & Köck auf der Donau mit Candle-<br />
Light-Dinner, der Besuch des neuen Ars<br />
Electronica Centers und des traditionellen<br />
Linzer Christkindlmarktes - erwarten Sie.<br />
Das Team von Boote Feichtner würde sich<br />
freuen, Sie begrüßen zu dürfen!<br />
Nähere Information und Buchung zum Yachtfeeling im Advent Wochenende vom 21. bis 22. November:<br />
BOOTE FEICHTNER<br />
Saxingerstraße 5 / A-4020 Linz / Tel. +43 732 77 44 16 / office@bootefeichtner.at / www.bootefeichtner.at
80<br />
1<br />
den vergangenen Jahren sehr ans Herz gewachsen – wir halten<br />
sie so gut wir können in Schuss.“ Dem gesamten Team der<br />
Wörthersee-Schifffahrt liegt viel daran, dem Flaggschiff eine<br />
sichere Zukunft zu bereiten. „Die THALIA ist ganz klar unser<br />
Imageträger am See und wird seit drei Jahren nicht mehr im<br />
regelmäßigen Linienverkehr, sondern hauptsächlich für Charterund<br />
Themenfahrten eingesetzt“, so Kelih. „Es soll einfach eine<br />
Ehre sein, mit ihr fahren zu dürfen.“<br />
Bleibt nur ein Wermutstropfen: Der Ruf nach Wirtschaftlichkeit<br />
macht selbst vor einem Kulturdenkmal wie der THALIA<br />
nicht halt, und so sieht man die elegante Lady seit diesem Jahr<br />
in neuen Gewändern über den See gleiten. Die blaue Planenfarbe<br />
der letzten 100 Jahre hat einer gelben „Metaxa-Plane“<br />
weichen müssen. Viele stimmt diese Maßnahme der Geschäftsführung<br />
missmutig und es ist auch nicht weiter verwunderlich,<br />
wenn beim Anlegen vorm Schlosshotel in Velden ein kleines<br />
Mädchen zu seiner Mama sagt: „Schau mal, da kommt die<br />
Metaxa“. Die neue „Bekleidung“ bewegt die Gemüter am<br />
idyllischen Wörthersee. Dr. Jasbetz, ehemaliger Obmann des<br />
Vereins zur Errettung der THALIA, spricht gar von einer<br />
Verschandelung eines bedeutenden technischen Kulturguts<br />
durch eine „Eierspeisplane“. Er und Hansjörg Prix können<br />
diese Art von Sponsorenverträgen ganz und gar nicht verstehen<br />
und hoffen auf ein Einlenken der Geschäftsführung.<br />
Für Bewegung in allen Bereichen ist also weiterhin gesorgt.<br />
Was bleibt der THALIA zu wünschen? Immer eine Handbreit<br />
Wasser unter dem Kiel und allzeit gute Fahrt für die nächsten<br />
100 Jahre!<br />
Hansgeorg Prix<br />
Buchtipp:<br />
Schiffahrt auf dem Wörthersee<br />
Hansgeorg Prix, Heyn Verlag, ISBN:978-3853665619
YACHTEN<br />
81<br />
Technisches Logbuch<br />
Salondampfer mit Doppeldecks und Schraubenantrieb<br />
Erbaut: Schiffswerft Übigau/Dresden, 1909<br />
Länge:<br />
38,50 m<br />
Breite:<br />
5,54 m<br />
Tiefgang: leer 1,39 m – beladen 1,50 m<br />
Verdrängung: 160 t<br />
Maschine: Stehende Zweizylinder-Verbund-<br />
Schraubendampfmaschine<br />
Zylinder-Durchmesser: 275/480 mm<br />
Hub:<br />
300 mm<br />
Kessel:<br />
Ölgefeuerter Industriekessel<br />
Waagner-Biro-„Steambloc“<br />
Antrieb:<br />
direktantrieb ab Kurbelwelle<br />
der Dampfmaschine<br />
Leistung:<br />
ca. 150 PS (<strong>11</strong>0 kW)<br />
Drehzahl: max. 180 U/min.<br />
Höchstgeschwindigkeit: 15 km/h<br />
Ruderanlage: Elektrohydraulische Ruderanlage<br />
Befehlsübermittlung: Maschinentelegraf, Sprechanlage<br />
Stromversorgung: Fiat-Dieselmotor 6-Zylinder<br />
Signal:<br />
tieftönende Dampfpfeife<br />
am Schornstein<br />
Passagiere: 300 Personen<br />
Besatzung: 6 Mann (Kapitän, Maschinist,<br />
2 Matrosen, 2 Gastronomie)<br />
2<br />
3<br />
1 bewegende momente. Das Herzstück der THALIA ist ihre 100 Jahre alte<br />
Dampfmaschine.<br />
2 ausblicke. Der Bug vom vorderen Salon aus. Im Hintergrund die Kirche von<br />
Maria Wörth.<br />
3 kommandozentrale. Eines der beiden Schaltpulte für die Kommunika tion<br />
zwischen Brücke und Maschinenraum.<br />
4 erbauer. Wenn Firmentafeln Geschichte erzählen ...<br />
5 einblicke. Zuschauer erwünscht – jeder darf einen Blick in den Maschinenraum<br />
werfen.<br />
4<br />
Weitere Informationen<br />
Wörthersee Schifffahrt Klagenfurt - www.woertherseeschifffahrt.at<br />
Nostalgieschiffahrt Wörthersee - www.nostalgieschifffahrt.at<br />
5
82<br />
Es lohnt sich,<br />
mitglied beim yca zu sein<br />
Ausbildungs- und Programmübersicht für YCA-Mitglieder<br />
Vorige Woche wurde ich gefragt, was<br />
denn der Yacht Club Austria für seine<br />
Mitglieder alles so mache.<br />
Und ich habe kurz den Atem angehalten<br />
– nicht, weil mir nichts eingefallen<br />
wäre, sondern weil ich momentan<br />
wirklich nicht wusste, wo ich<br />
zuerst anfangen sollte:<br />
Bei den Stützpunkten? Wir haben<br />
heuer zwei neue Stützpunkte errichten<br />
können, einen in der Setur Marina<br />
in Kusadasi/Türkei, den anderen<br />
in Catania an der Ostküste Siziliens.<br />
Damit ist die Liste der Stützpunkte<br />
mittlerweile auf 23 Standorte im Mittelmeer angewachsen. An<br />
unseren Stützpunkten wird unseren Mitgliedern in Notsituationen<br />
weitergeholfen und sie finden Unterstützung bei Reparaturen, bei<br />
medizinischen Versorgungen, bei Behördenwegen und vieles mehr<br />
– was man halt so braucht, wenn es eng wird!<br />
Bei der Ausbildung? Unsere Crews organisieren in den Regionen<br />
vor Ort laufend Theorie- und Praxiskurse für den BFA Binnen<br />
(vormals A-Schein), für FB1 bis FB3 auf höchstem Niveau, die<br />
Funkkurse für SRC/LRC GMDSS gehören zum Standardprogramm.<br />
Und weil wir ja in unserer Entwicklung nicht stehen<br />
bleiben wollen, haben wir eine Trainingslizenz der britischen<br />
Royal Yacht Association erhalten – weil wir nach eingehender<br />
Überprüfung durch die Engländer bestätigt bekommen haben,<br />
dass wir als YCA zu den besten Ausbildungsstätten Österreichs<br />
gehören.<br />
Soll ich unsere Clubabende, unsere Stammtische, unsere Treffen<br />
erwähnen? Monatlich, manchmal sogar wöchentlich treffen sich<br />
österreichweit hunderte von Motorbootfahrern und Seglern und<br />
reden über die wichtigste Nebensache der Welt. Sie erkundigen<br />
sich über Reviere, über Liegeplätze, über Technik, sie tauschen<br />
Erfahrungen aus, geben sich „Geheimtipps“ und spinnen so manches<br />
Seemannsgarn.<br />
Was ist mit den sportlichen Aspekten? Unsere Mitglieder sind<br />
entweder beim ÖSV oder beim MSVÖ und können daher auch<br />
bei den offiziellen Regatten teilnehmen. Und wir im Club tragen<br />
alljährlich den „Austria-Cup“ aus. Der Austria-Cup, gestiftet von<br />
Franz „Moni“ Eisl, wird 2010 wieder im Rahmen der AASW 2010<br />
ausgetragen, unsere Kärntner Crew des YCA organisiert dieses<br />
Segelevent der Sonderklasse.<br />
Oder die Clubtörns, sollte ich diese nicht voranstellen? Beispiele<br />
gefällig: Die Crew Tauern war heuer mit sechs (!) Yachten zu<br />
Ostern in der Adria unterwegs, die Oberösterreicher organisierten<br />
einen Törn für 15 junge Leute. Und 2010 stellen wir einen Trainingstörn<br />
„Rund Korsika“ auf die Beine und Anfragen für Schottland<br />
2010 liegen auch schon vor.<br />
Und unser Büro? Als einziger Yacht Club in Österreich haben wir<br />
ein ganztägig besetztes Büro. Unsere Mitglieder können hier<br />
täglich ihre Anfragen, Wünsche, ihre Anliegen deponieren, wir<br />
helfen unbürokratisch weiter.<br />
Soll ich vielleicht noch unser Clubboot am Attersee erwähnen – es<br />
steht allen unseren Mitgliedern zur Verfügung? Soll ich die Seebriefe,<br />
das Service bei Bootszulassungen erwähnen? Soll ich die<br />
Hilfe in Notsituationen erwähnen („… bitte, bitte, helfen Sie uns,<br />
ich brauche dringend mein Medikament …“ oder: „… mein<br />
Mann braucht dringend Hilfe, er ist draußen auf See, der Motor<br />
ist kaputt …“, etc.). Ich denke, es gibt viele Gründe warum es sich<br />
lohnt, Mitglied im „Yacht Club Austria“ zu sein!<br />
Mit den besten seemännischen Grüßen<br />
Gottfried „Titzl“ Rieser, Generalsekretär im YCA<br />
Ich möchte Mitglied beim YCA werden!<br />
Ich bin<br />
m Vollmitglied m Familienmitglied m Jugendmitglied<br />
(Jugendmitglied = bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres)<br />
Ich möchte folgender YCA-Sektion angehören:<br />
m Motoryachtsport m Segelyachtsport<br />
Bitte schicken Sie mir Informationsmaterial zu!<br />
Name/Vorname: _______________________________________________<br />
Anschrift: _______________________________________________________<br />
Geb.-Dat.: ______________________ Beruf: ___________________________<br />
Telefon: _________________________ E-Mail: ___________________________<br />
Geworben von (Name): ________________________________________<br />
Mitgl.-Nr.: _______________________________________________________<br />
Unterschrift: _____________________________________________________<br />
www.yca.at<br />
Anmeldebon
YCA-News<br />
83<br />
Crew Salzburg<br />
CLUBABENDE<br />
Jeweils am zweiten Mittwoch des Monats ab 19.30 Uhr, Jägerwirt in Kasern.<br />
Vorschau:<br />
Mittwoch, 9. <strong>12</strong>.<strong>2009</strong> Bratäpfelessen<br />
Mittwoch, 13. 1.2010 Crew-Hauptversammlung<br />
tagesordnung:<br />
· Bericht des Crew-Commander<br />
· Bericht des Schatzmeisters<br />
· Wahlvorschlag für den nächsten Crewvorstand<br />
· Allfälliges<br />
im Anschluss daran berichtet Georg Buhl vom<br />
Sommertörn Vanuatu – Salomon Islands – Papua<br />
Neuguinea – Torres Strait – Darwin<br />
Ausbildung<br />
FB 2 oder FB 3 (ÖSV und MSVÖ): Kosten: € 345,– plus Gebühren der<br />
Verbände und Prüferspesen. Beginn Donnerstag, 7.1.2010, 18.00 Uhr beim<br />
Jägerwirt in Kasern. Dann jeden Montag und Donnerstag ab 18.30 Uhr bis<br />
Ende Februar – Prüfung am 6.3.2010. Mindestteilnehmerzahl zwölf Personen.<br />
Bitte um Voranmeldung beim Crew-Commander Ing. Buhl (georg.buhl@<br />
aon.at).<br />
Crew Wien, Nö, Burgenland<br />
CLUBABENDE<br />
Jeden 2. Dienstag im Monat ab 19.00 Uhr im Clublokal „Restaurant<br />
Pistauer“, <strong>11</strong>10 Wien, Ravelinstraße 3 beim Simmeringer Friedhof, Tel.<br />
+43(0)1/7672510<br />
Vorschau:<br />
Dienstag, 1.<strong>12</strong>.<strong>2009</strong>: Weihnachtsfeier<br />
Genaues Programm ist in Planung und wird rechtzeitig bekannt gegeben.<br />
STAMMTISCHINFO<br />
Stammtisch Mödling: S‘ Beisl in 2344 M. Enzersdorf, Hauptstraße 84 – bei<br />
Interesse bitte anmelden, da nur begrenzter Raum zur Verfügung steht.<br />
Crew Oberösterreich<br />
Clubabende<br />
Unsere Clubabende finden immer am letzten Dienstag im Monat im Volkshaus<br />
Dornach, Niedermayrweg 7, 4040 Linz-Dornach statt. Beginn jeweils<br />
19.30 Uhr.<br />
Newsletter<br />
Wir informieren unsere Mitglieder regelmäßig über Aktuelles aus dem Segelund<br />
Motorbootbereich. Um möglichst viele Interessierte zu erreichen, ersuchen<br />
wir um Bekanntgabe der E-Mail-Adresse an gottfried.rieser@a1.net<br />
Programmvorschau<br />
Dienstag, 24.<strong>11</strong>.<strong>2009</strong>: Das Highlight zum Abschluss der Saison: Norbert<br />
Sedlacek berichtet exklusiv vom VENDEE GLOBE. Spektakuläres Filmmate rial<br />
gepaart mit einer Menge faszinierender Hintergrundinformation und Norbert<br />
Sedlaceks spannende, mitreißende Livemoderation vermitteln unvergessliche<br />
Eindrücke dieses einzigartigen Abenteuers.<br />
AUSBILDUNG<br />
Sprechfunkkurs (22. – 24.1.2010), € 225,–: Jeder Skipper muss eine<br />
GMDSS-Lizenz besitzen, „Short Range Certificate“ (SRC) berechtigt zur<br />
Ausübung des Seefunkdienstes für UKW.<br />
Praxistörn (17. – 23.4.2010), € 400,–: Dieses Angebot richtet sich an<br />
angehende Skipper, die ihre Seemannschaft trainieren und ausbauen<br />
wollen und ihre Praxis vertiefen wollen.<br />
Prüfungstörn mit Skippertraining ÖSV und/oder MSVÖ (22. –<br />
29.5.2010): Im Zuge dieses Törn erfolgt ein letzter Feinschliff mit Hafenmanöver,<br />
Ankermanöver sowie Tipps und Tricks vom Meister. Im Anschluss<br />
daran erfolgt die Praxisprüfung<br />
Die Termine und die Seminarorte für die einzelnen Module werden am<br />
Infoabend gemeinsam mit den Teilnehmern vereinbart.<br />
Die Module können Sie einzeln oder auch im Paket buchen. Sie erhalten<br />
bei Buchung von zwei oder mehreren Modulen 10 % Nachlass. Prüfungsgebühren<br />
richten sich nach den jeweiligen offiziellen Sätzen und werden<br />
separat vorgeschrieben.<br />
Anmeldung per E-Mail an wdgrimm@aon.at.<br />
STAMMTISCH-INFO<br />
Unsere Stammtische erfreuen sich großer Beliebtheit, hier werden in<br />
zwangloser Atmosphäre Gedanken und Erfahrungen ausgetauscht, Seemannsgarn<br />
gesponnen und was halt sonst noch auf der Welt wichtig ist,<br />
besprochen.<br />
YCA Stammtisch OÖ Zentralraum (Leiter: Rudolf Hanke): Jeden 2. Mittwoch<br />
im Monat am 19.00 Uhr im Gasthaus „Bratwurstglöckerl“, Angerholzerweg<br />
38, 4020 Linz.<br />
YCA Stammtisch OÖ Mitte (Leiter: Wolf-Dieter Grimm, +43(0)676/6276399,<br />
wdgrimm@aon.at): Jeden 2. Freitag im Monat im Seglerstüberl bei Wolf-<br />
Dieter Grimm, Traunstraße 9, 4650 Edt bei Lambach.<br />
YCA Stammtisch OÖ Süd<br />
(Leiter: Erich Jansch, +43(0)664/43007<strong>11</strong>): Jeden 1. Samstag im Monat<br />
im Seglerstüberl bei Erich Jansch, Gmunder Straße 9 (Eingang Hafnergasse),<br />
4861 Schörfling.<br />
YCA Stammtisch OÖ Nord (Leiter: Sieghart Liest): Die Benachrichtigungen<br />
über Termin und Ort erfolgen per SMS und sind auf der Homepage unter<br />
www.members.aon.at/crlipe abzufragen.<br />
YCA Stammtisch Bad Schallerbach (Leiter: Ralph Scholz): Jeden 3. Freitag<br />
im Monat in der Pizzeria Valentino, Trattnachzeile 1, 4701 Bad Schallerbach.<br />
Jugendtörn des YCA war voller Erfolg<br />
Der Törn führte von Trogir bzw. Agana Marina über Korcula nach Dubrovnik und wieder retour – insgesamt<br />
kamen wir mit den Kreuzschlägen auf 285 Seemeilen. Ausgeschrieben übers Internet war der Kurs binnen<br />
2 Tagen belegt: 15 Jugendmitglieder zwischen 17 und 24 Jahren heuerten auf zwei Bavaria 46 an: Titzl<br />
Rieser als Flottenverantwortlicher und Jungskipper Matzi Eckerstorfer zeichneten für dieses Projekt verantwortlich.<br />
Dank der großartigen Unterstützung der Crew Oberösterreich konnte der Crewbeitrag für die Koje<br />
sensationell niedrig gehalten werden. Das Pflichtenheft für die entsprechenden Aufgaben wurde vom Vorstand<br />
ausgegeben und umfasste u.a. Üben von An- und Ablegemanöver, Navigieren nach Karte und GPS, Führen<br />
von Logbuch, Funksprüche abgeben, freies Ankern, Nachtfahrt (Ablegen nach 22:00), Segelmanöver, Boje<br />
über Bord Manöver, Backschaft, Motortechnik und vieles mehr. Es hat Riesenspaß gemacht – und wir vom<br />
Yacht Club Austria wissen, dass wir auf dem richtigen Weg sind!
84<br />
Crew Tirol und Vorarlberg<br />
CLUBABENDE<br />
Volkshaus Reichenau/Cafe-Restaurant PIRMIN STUB’N, A-6020 Innsbruck,<br />
Radetzkystraße 47. Crewabende in der Regel jeden 2. Donnerstag des Monats<br />
ab 20.00 Uhr.<br />
Donnerstag, <strong>12</strong>.<strong>11</strong>.<strong>2009</strong><br />
Donnerstag, 10.<strong>12</strong>.<strong>2009</strong><br />
Donnerstag, 19.<strong>11</strong>.<strong>2009</strong><br />
Jahresrückblick der YCA-Crew Tirol und Vorarlberg<br />
mit Buffet und Bekanntgabe unserer FB2<br />
und FB 3 Skipper-Prüflinge. Ehrung der Gewinnercrew<br />
des AUSTRIA CUP <strong>2009</strong><br />
Hannes Angelmayer – Bericht vom Prüfungstörn<br />
im Oktober <strong>2009</strong><br />
RICHTIGSTELLUNG: Um 20.00 Uhr im Rathaussaal/Telfs<br />
berichtet Norbert Sedlacek in seiner<br />
Lifefilmshow über sein Abenteuer Vendée Globe<br />
2008/09. Kartenpreise im Vorverkauf € <strong>12</strong>,– unter<br />
www.yca-tirol.at, bei Freytag & Berndt, Wilhelm-Greil-Str.<br />
15, 6020 Innsbruck, Friseur Gabl,<br />
Weißenbachg 6, 6410 Telfs oder an der Abendkasse<br />
für € 15,–. Tiefgaragenplätze vorhanden!<br />
Der Yacht Club Austria unterstützt<br />
die Vortragsreihe unseres<br />
Mitgliedes Norbert Sedlacek!<br />
Mit einer sensationellen Livefilm-Show tourt unser Clubmitglied<br />
derzeit durch Europa und berichtet vom Abenteuer<br />
Vendee Globe – alleine um die Erde!<br />
Termine:<br />
Kaprun: 18. November <strong>2009</strong>, 20.00 Uhr,<br />
Veranstaltungssaal Optimum<br />
Telfs: 19. November <strong>2009</strong>, 20.00 Uhr<br />
Rathaussaal Telfs<br />
Linz: 24. November <strong>2009</strong>, 19.30 Uhr<br />
Volkshaus Dornach<br />
Ausbildung<br />
Befähigungsausweis FB 1 – 3 (ÖSV und MSVÖ)<br />
Vorbesprechung am 14.1.2010 um 19.00 Uhr im Restaurant Pirmin Stubn,<br />
6020 Innsbruck, Radetzkystr 47. Kursbeginn 19.1.2010, Theoriekurs FB 1,<br />
FB 2 und FB 3 in Innsbruck, 8 mal 2 Abende pro Woche. Der Fahrtbereich 1<br />
berechtigt das Führen von Schiffen bis 3 sm vor der Küste, Fahrtbereich 2<br />
bis 20 sm und Fahrtbereich 3 bis 200 sm vor der Küste. Details bei Yachtmeister<br />
Ernst Kocher, +43(0)650/9063548. Die Theorieprüfungen finden in<br />
Innsbruck, Pirmin Stub‘n am 24. April 2010, ab 9.00 Uhr, für FB 1, FB 2 + FB<br />
3 ganztägig statt.<br />
GMDSS-Betriebszeugnis (SRC + LRC)<br />
Aussteller Royal Yachting Association London. Grundlagen der englischen<br />
Sprache in Wort und Schrift müssen vorhanden sein. Kurs und Prüfung an<br />
einem Wochenende. SRC – Hard (Vbg.) - Fr 13.<strong>11</strong>.<strong>2009</strong> von 17.00 – 22.00<br />
Uhr und Sa 14.<strong>11</strong>.<strong>2009</strong> von 9.00 –18.00 Uhr. SRC – Innsbruck - Fr<br />
15.1.2010 von 17.00 – 22.00 Uhr und Sa 16.1.2010 von 9.00 –18.00 Uhr.<br />
InteressentInnen (v. a. auch GMDSS-Kurse wegen beschränkter TeilnehmerInnenzahl<br />
– 10) bitte beim Yachtmeister Ernst Kocher, +43(0)650/9063548,<br />
anmelden.<br />
YCA-CLUBARTIKEL<br />
Ab sofort sind die YCA-Clubartikel direkt über den Crew-Commander zu<br />
beziehen. Das Angebot findet Ihr auf unserer Homepage unter www.yca-tirol.<br />
at/shop.htm. Die Ausgabe der Waren kann aus organisatorischen Gründen<br />
nur an den Crewabenden erfolgen, daher bitten wir um rechtzeitige Vorbestellung.<br />
Crew kärnten<br />
CLUBABENDE<br />
YCA-Stammtisch Klagenfurt – Jeden Dienstag ab 19.00 Uhr im Gasthof<br />
Jerolitsch in Krumpendorf.<br />
THEORIEKURSE<br />
Wir organisieren bzw. vermitteln die erforderlichen Praxisausbildungen wie A<br />
Schein Praxiskurse, Meilentörns für FB2-3, Ausbildungstörns für FB2-3, Prüfungstörns<br />
für FB2-3, Funkprüfung, Spinnaker- und Gennakertraining, Skippertraining.<br />
Anfragen und Anmeldungen richten Sie bitte an: office@yca-crew-ktn.<br />
at oder telefonisch an Friedrich Abl (+43(0)664/2436871 – YCA-Crew Kärnten<br />
Ausbildungsreferat). Infos auch unter www.yca-crew-ktn.at.<br />
Crew tauern<br />
CLUBABENDE<br />
Jeweils monatlich – Veranstaltungsort: Veranstaltungssaal OPTIMUM in Kaprun.<br />
Die Einladungen ergehen wie immer persönlich an unsere Mitglieder.<br />
STAMMTISCHINFO<br />
Jeden ersten Sonntag im Monat ab 10.00 Uhr im Gasthof Schett in Piesendorf-Fürth<br />
Yacht Club Austria<br />
The International Austrian Cruising Club<br />
www.yca.at
yca-news<br />
85<br />
Kontakt<br />
YACHT CLUB AUSTRIA<br />
Generalsekretariat · Lederergasse 88 · A-4020 Linz<br />
+43(0)732/781086 · Fax +43(0)732/771345<br />
office@yca.at · www.yca.at<br />
Crew Bayern – Gebirgssegler Cup.<br />
THEORIEKURSE:<br />
Details aller unserer Veranstaltungen, Kurse und Törns finden Sie auf unserer<br />
Homepage www.crewtauern.at. Anmeldungen können gleichfalls direkt über<br />
diese Adresse vorgenommen werden.<br />
CREW EISENERZ/Steiermark<br />
STAMMTISCHINFO<br />
Stammtisch Eisenerz (Leitung: Mike Hecker, +43(0)664/3458529): Crew -<br />
abend jeden 1. Donnerstag im Monat (Abweichungen werden angekündigt)<br />
um 18.00 Uhr im „GH zur alten Mühle“ 8790 Eisenerz, Hieflauerstraße 100<br />
Stammtisch Leoben (Leitung: Angelika Gailberger, +43(0)664/5344993):<br />
Crewabend jeden 3. Montag im Monat um 18.00 Uhr in der „Michilinstube“,<br />
87<strong>12</strong> Niklasdorf bei Leoben, Leobnerstraße 42<br />
Stammtisch Graz (Leitung: Ing. Manfred Mosing, +43(0)664/9158910):<br />
Stammtisch jeden Donnerstag, Crewabend jeden 2. Donnerstag im Monat<br />
um 19.00 Uhr beim „Lindenwirt“ 8052 Graz, Peter Rosegger Straße <strong>12</strong>5<br />
LEIHSERVICE<br />
Bordapotheke: Die Leihgebühr beträgt € 5,– pro Woche (inkl. verbrauchtem<br />
Verbandsmaterial). Die Medikamente werden individuell nach Verbrauch<br />
berechnet.<br />
Seehandfunkgeräte: Die Leihgebühr beträgt € 5,– für ein Gerät pro Woche,<br />
Kaution € 150,–<br />
Crew Bayern<br />
Mitglieder der Crew Bayern/Deutschland haben <strong>2009</strong> teilgenommen am:<br />
Gebirgssegler Cup (5. – 8.4.<strong>2009</strong>)<br />
Alpe Adrai Sailing Week – Austria Cup (17. – 21.5.<strong>2009</strong>)<br />
Schiefling Cup (5. – <strong>12</strong>.9.<strong>2009</strong>)<br />
Crew Salzburg<br />
Crew-Commander Ing. Georg Buhl<br />
Lotte-Lehmann-Promenade 14 · 5026 Salzburg<br />
+43/(0)664/9101040 · georg.buhl@aon.at<br />
Crew Wien, Nö, Burgenland<br />
Crew-Commander Christian Schifter · Ludwiggasse 3, Haus 4<br />
· <strong>11</strong>40 Wien · +43/(0)1/7109222, cschifter@pantaenius.com<br />
Crew Oberösterreich<br />
Crew-Commander Klaus Czap · Haydnstraße 47 · 4020 Linz<br />
+43/(0)664/2608592 · klaus.czap@aon.at<br />
Crew Tirol und Vorarlberg<br />
Crew-Commander Albert Plachel<br />
Laningerweg 1 · 6410 Telfs · +43/(0)699/15267890<br />
albert.plachel@aon.at · www.yca-tirol.at<br />
Crew Kärnten<br />
Crew-Commander und Vize-Commodore<br />
Prov. Univ. Ass. Dr. Jürgen Adlmannseder<br />
Rudolf Kattnigweg 3 · 9201 Krumpendorf<br />
+43/(0)650/3400475 · juergen.adlmannseder@uni-klu.ac.at<br />
office@yca-crew-ktn.at · www.yca-crew-ktn.at<br />
Crew Tauern<br />
Crew-Commander Ing. Fritz Breitenstein · Nikolaus Gassner<br />
Straße 327 · 5710 Kaprun · +43/(0)6547/7159 oder 7065<br />
office@crewtauern.at · www.crewtauern.at<br />
Crew Eisenerz/Steiermark<br />
Crew-Commander Mike Hecker<br />
Freiheitsplatz 4 · 8790 Eisenerz · +43/(0)664/3458529<br />
mike@gebirgssegler.at · www.gebirgssegler.at<br />
Crew Bayern<br />
Crew-Commander Dipl.-Päd. Barbara Lange-Hofmayer<br />
Waldinger Straße 28 · D-85084 Reichertshofen<br />
+49/160/7358209 · Tel./Fax: +49/8453/8699<br />
langehofmayer@hotmail.com<br />
Crew Kroatien<br />
Ehren-Commodore und Crew-Commander<br />
Kapitän Miljenko Zanic<br />
Lucka Ispostava · HR-5<strong>12</strong>50 Novi Vinodolski<br />
Tel./Fax: +385/51/244345<br />
Crew Schweiz<br />
Schatzmeister Gerhard Kremser · Sulzerhof 2 · CH-8355<br />
Aadorf · +41/763854179 · Tel./Fax: +41/523654179<br />
g.kremser.yca@gmail.com
86<br />
oCEAN7 Regatta<br />
OeSV-Olympiabilanz: DIE VORZUGSSCHÜLER<br />
Nach dem Abgang der arrivierten Goldschürfer zwangläufig in der ersten Reihe,<br />
kann die gegenwärtige Generation an Spitzensegler auf einen rundum gelungenen<br />
Bühnenauftritt zurückblicken. Im neu definierten und olympiaverdächtig besetzten<br />
ISAF Sailing World Cup geigte die heimische Elite mit zwei Siegen und sechs<br />
weiteren Top Ten-Ergebnissen tadellos auf, hinzu kamen gewinnbringende Auftritte<br />
bei diversen internationalen Titelentscheidungen. Aufgrund zahlreicher Verletzungen<br />
mussten Nico Delle Karth und Niko Resch heuer öfter auf dem Trockenen<br />
bleiben als ihnen lieb war, mit der EM-Bronzemedaille und Platz fünf bei der Weltmeisterschaft<br />
wurden die Miami-Sieger ihrem guten Ruf aber allemal gerecht. In<br />
der aktuellen Weltrangliste auf Platz drei gereiht, basteln die beiden Flügelflitzer<br />
derzeit intensiv an einem Erfolg bringenden WM-Paket. Die 49er-Weltmeister<br />
werden bereits Anfang Jänner auf den Bahamas gekürt.<br />
Nicht minder erfreulich die Leistungen von Andreas Geritzer, der sowohl bei der<br />
Welt- als auch Europameisterschaft in die Top Ten segelte und sich bei seinen<br />
Weltcup-Auftritten – allen voran mit Platz drei im Olympiarevier vor Weymouth<br />
(GBR) – ebenfalls nicht lumpen ließ.<br />
Durchwegs positiv auch die Bilanz der heimischen 470er-Asse: Sylvia Vogl und<br />
Carolina Flatscher gewannen vor Palma und segelten bei der Heim-EM auf dem<br />
Traunsee Rang fünf nach Hause, Matthias Schmid und Florian Reichstädter betrieben<br />
unter anderem mit ihrem sechsten WM-Platz Werbung in eigener Sache.<br />
Auch Florian Raudaschl unterstrich seinen Weltklasse-Anspruch mehrfach, mit<br />
Matthias Sailer sowie den 470er-Youngstern David Bargehr und Lukas Mähr bringt<br />
sich bereits die nächste Generation lautstark ins Gespräch. Gemessen an den<br />
Erfolgen im olympischen Geschäft bleiben die heimischen Asse und der Verband<br />
die Nummer eins unter den heimischen Sommersportarten.<br />
Infos: www.segelverband.at<br />
America’s Cup:<br />
… UND TSCHÜSS<br />
Nach der Verpflichtung von Jochen<br />
Schümann als Teamchef von United<br />
Internet Team Germany kannte die<br />
Euphorie bei unseren Nachbarn<br />
kaum Grenzen.<br />
Deutschlands erfolgreichster Hecht<br />
im Karpfenteich sollte mit seinen<br />
Landsleuten in die AC-Charts stürmen,<br />
einzig Larry Ellison und Ernesto<br />
Bertarelli spielten nicht mit. Der<br />
Rechtsstreit der beiden Superreichen,<br />
die viel lieber zanken denn segeln,<br />
ließ kalkulierte Geldflüsse schnell<br />
versiegen.<br />
Nun ist Deutschland um Schümann<br />
und somit auch um eine Gewinn<br />
bringende AC-Kampagne ärmer. Der<br />
dreifache Olympiasieger und zweifache<br />
America’s Cup-Champion hob<br />
gemeinsam mit Kumpel Stéphane<br />
Kandler das Segelteam „All4One“<br />
aus der Taufe.<br />
Unterstützt wird das Projekt unter anderem<br />
von Schümanns Partner Adidas<br />
Porsche Design, schon Anfang<br />
November will man bei der Louis Vuitton<br />
Trophy in Nizza (7.–22. November)<br />
an den Start gehen.<br />
Für das kommende Jahr ist nicht nur<br />
die Teilnahme an weiteren Regatten<br />
der Louis Vuitton Trophy geplant, sondern<br />
darüber hinaus auch der Start<br />
im Audi MedCup, der RC44-Serie und<br />
in der World Match Racing Tour.<br />
Details:<br />
www.all4onechallenge.com<br />
Eisarsch <strong>2009</strong>: DIE ANTI-SÜNDE<br />
Es ist eine durchaus frostige, aber zugleich herzerwärmende Angelegenheit: der Eisarsch bittet zum achten Mal in den Optimist und<br />
an den Attersee. Wer sich bisher noch nicht den Hintern für Karitatives blau gefroren hat, gilt quasi als Sünder. Der heurige Reinerlös<br />
kommt dem Kinderschutzzentrum WIGWAM zu Gute, gesegelt und somit auch gespendet wird am 5. Dezember.<br />
Infos: www.eisarsch.at www.wigwam.at
NEWS REGATTA Revier<br />
87<br />
Int. BMW Hochseemeisterschaft <strong>2009</strong>:<br />
LUST AUF MEHR<br />
Ein neues Format sollte es werden, eines, wo sich ambitionierte Breitensportler<br />
ebenso wohl fühlen wie traditionelle Strippenzieher. Eines, wo der<br />
seglerische Ernst nicht auf Kosten der nautischen Lust, sondern möglichst<br />
Hand in Hand geht. Also stieg der Österreichische Segel-Verband mit BMW<br />
Austria und Yachtcharter Pitter Anfang Oktober vor Biograd in den Ring, um<br />
genau diesen Ansprüchen im Rahmen der BMW Hochsee-Staatsmeisterschaft<br />
gerecht zu werden. Die Reaktion war mehr als positiv. Knapp 500<br />
Segler versammelten sich auf über sechzig Yachten und in drei verschiedenen<br />
Wertungsklassen an der Linie, darunter alles, was in Sachen Hochseesegelsport<br />
Rang und Namen hat, der Lustfaktor war entsprechend groß.<br />
Mit dem Schmidleitnerischen Gütesiegel versehen wurden sechs spannende<br />
Kursrennen und eine knapp 70 Seemeilen zwar windarme, aber<br />
allemal würdige Langstrecke zelebriert. Das gesellschaftliche Rahmenprogramm<br />
verstärkte den Wohlfühlfaktor zusätzlich – kurzum, die Meisterfindung<br />
wurde den hohen Ansprüchen mehr<br />
als nur gerecht. Bleibt zu hoffen, dass das<br />
positive Echo von vor Ort möglichst lautstark<br />
die Runde macht, denn ob Christian<br />
Bayer (Einheitsklasse), Helmut Böhm (Klasse<br />
mit Spinnaker) sowie Georg Ondrej<br />
(Klasse ohne Spinnaker) 2010 ihre Titel<br />
auf der selben Bühne verteidigen dürfen,<br />
steht derzeit noch in den Sternen.<br />
Ergebnisse:<br />
www.bmw-hochseemeisterschaft.at<br />
Round Palagruza 2010:<br />
DENN SIE WISSEN WAS SIE TUN<br />
Palagruza war noch nie ein sonderlich beliebtes Ausflugsziel, wird wohl auch keines mehr werden,<br />
und ist dennoch in aller Munde. Zum dritten Mal nehmen die Cannonballer den knapp 90 Meter<br />
hohen Steinhaufen, der <strong>12</strong>4 Kilometer südlich von Split und 168 Kilometer östlich von Pescara sein<br />
einsames Dasein in der Adria fristet, ins Visier. Wie in den Jahren zuvor startet die 380 Seemeilen-<br />
Nonstop-Regatta um die Vogelinsel vor Biograd, traditionell winken Schlafentzug, Hygienemangel,<br />
gut und gerne 70 Stunden herrliches Eigenleben Marke Ölzeug und Offshore-Segeln in Reinkultur.<br />
Die 2010er Auflage ist vom 3. bis 10. April ausgeschrieben, gewetteifert wird auf bau gleichen<br />
Yachten der Marke Bavaria Match 42 und Dufour 44.<br />
Infos: www.roundpalagruza.org
88<br />
jetzt kommen<br />
die damen<br />
Das Konzept ist einfach, aber erfolgversprechend: Mehrere ambitionierte, erfolgreiche<br />
Seglerinnen schließen sich zu dem „austrian women sailingteam“ zusammen.<br />
In unterschiedlichen Zusammensetzungen nehmen sie an verschiedenen Regatten teil.<br />
Bei den ersten beiden waren sie schon einmal gut dabei.<br />
Text: Yasmin Weiss · Fotos: awo sailingteam
egatta<br />
89<br />
Wenn wir Seglerinnen bisher in unterschiedlichen Klassen<br />
erfolgreich Regatten gesegelt sind – jetzt müssen wir in völlig<br />
neuen Zusammensetzungen sozusagen über Nacht zu eingespielten<br />
Crews werden, auch wenn wir zuvor so noch nie<br />
miteinander gesegelt sind.<br />
Die erste internationalen Bewährungsprobe für unser „awo<br />
sailingteam“ gab es im Oktober in Kroatien bei Performance<br />
Cruiser Cup und S-Cup. An Bord der gecharterten Elan 340:<br />
Lisa Vrecer als Skipperin und Steuerfrau, Yasmin Weiss, zuständig<br />
für das Großsegel, Eve Lederer als Tailer, Gabriele<br />
Kiesselbach am Bug, als Newcomer Susi Blecha am Pit. Angi<br />
Guwak kümmerte sich um den Genua-Trimm.<br />
Die Voraussetzungen waren denkbar schwierig. Ein Training<br />
ließ der starke Wind nicht zu, dies machte eine realistische<br />
Zielsetzung und Selbsteinschätzung ziemlich schwer. Als gewichts-<br />
und kraftmäßig den Männern unterlegenes Damenteam<br />
mussten wir erst einmal mit Wind und Welle zurecht<br />
kommen und das frisch übernommene Boot mit seinen Tücken<br />
kennen lernen. Die Leistungssteigerung trat rechtzeitig zum<br />
S-Cup ein. Unsere beiden Ziele, bestes Damenteam zu werden,<br />
und unter die Top Ten zu segeln, konnten wir erreichen.<br />
Performance Cruiser Cup<br />
Zum Kennenlernen gab es die Autofahrt von Wien nach Jezera<br />
– für Angi Guwak, Susi Blecha, Gabriele Kiesselbach und<br />
Yasmin Weiss. Bereits in Kroatien waren Lisa Vrecer und Eva-<br />
Maria Lederer. Vodice. 30 bis 35 Knoten Bora. Unruhe an<br />
Bord, nachdem wir noch nie die Segel gesetzt hatten, geschweige<br />
denn gemeinsam Manöver gesegelt waren. Bei 20 bis 25<br />
Knoten Wind, einem stark gerefften Groß und gereffter Genua,<br />
segelten wir zwei Wettfahrten um die Inseln vor Vodice: zwei<br />
sechste Plätze bei sieben Schiffen in der Klasse mit Spi.<br />
Zweiter Regattatag: kein Wind, keine Wettfahrten an diesem<br />
Tag. Dafür lernten wir in Privic Luka, unserem Hafen für die<br />
Nacht, einen Vorteil kennen, eine Mädl-Crew zu sein: Die<br />
Mariniera rief uns beim Anlegen zu: „Girls are for free“.<br />
Dritter Regattatag: Wettfahrt bei der Brücke bei Šibenic. Was<br />
uns dort erwartete, erweckte in Lisa und Yassi Erinnerungen an<br />
die 420er-Zeit auf der Donau beim SC AMS: Wenden-Duelle,<br />
Winddreher, wenig Platz und eine spannende Up and Down-<br />
Wettfahrt. Nach einem guten Start und einer ansehnlichen<br />
ersten Kreuz gingen wir als dritte um die Luv-Tonne. Am Ende<br />
wurden wir schließlich wieder sechste. Die Spannung an Bord<br />
stieg. Leider auch die Spannung zwischen Eve und Yassi, die<br />
sich nicht immer ganz einig waren. Bei 15 bis 20 Knoten segelten<br />
wir die letzte Wettfahrt. Kraft und Konzentration ließen<br />
nach. Wir konnten auch dieses Mal noch ein Schiff einholen<br />
und wurden – wie kann es anders sein – wieder sechste.<br />
Bericht vom S-Cup<br />
Der Anfang war Erfolg versprechend: Nachdem der Regen<br />
etwas nachgelassen hatte, liefen insgesamt 20 Elan 340 zum<br />
ersten Start bei ca. 20 Knoten Wind aus. Top motiviert und<br />
konzentriert segelten wir Probeschläge und waren zufrieden<br />
mit unserem Trimm. An der Luv-Tonne lagen wir unter den<br />
Top 4-Schiffen und der Respekt vor Wind und Welle war wie<br />
ausgelöscht. „Hoist“ von Lisa und der Spi stand. Mit gutem<br />
Speed, ruhigen Manövern und konsequenter Arbeit konnten<br />
wir unseren Platz bis zum letzten Downwind halten. Dann<br />
passierte es: Beim Spi-Setzen hatten wir eine Sanduhr, die sich<br />
nicht lösen ließ. Bis das Problem behoben war, mussten wir<br />
drei Schiffen den Vortritt lassen. Dementsprechend hielt sich<br />
die Freude über den siebten Platz im Ziel in Grenzen.<br />
Neu motiviert segelten wir bei zunehmendem Wind die zweite<br />
Wettfahrt. Bei Böen bis zu 28 Knoten ließen wir den Spi<br />
unter Deck und segelten unter Butterfly noch einen Vorsprung<br />
heraus. Auf der Kreuz konnten wir sehr gut mithalten und<br />
belegten den neunten Platz.<br />
Während der dritten und letzten Wettfahrt des Tages klagte<br />
Lisa über immer stärker werdende Kopfschmerzen.<br />
Nachdem Lisa immer verschwommener sah, war noch intensiveres<br />
Teamwork zwischen Lisa und Yassi gefragt. Dies funktionierte<br />
sehr gut und wir konnten den achten Platz ins Ziel<br />
1 gestartet. Die Damen legen los: Startszene beim S-Cup mit <strong>OCEAN7</strong>-<br />
Power.<br />
2 trainiert. Zum Manöverüben, das Schiff kennenlernen und als Crew zusammen<br />
zu finden blieb nur wenige Zeit.<br />
2
90<br />
1<br />
2<br />
bringen. Die Konzentration während der Wettfahrt war mit<br />
dem Ziel einlauf mit einem Schlag weg. Ein Lazyjack kam uns<br />
beim Bergen des Großsegels aus und brachte das Fass zum<br />
Explodieren. Plötzlich zwei Schrecksekunden an Bord. Angi<br />
hatte sich den Oberschenkel verletzt, fiel aus. Lisa wurde<br />
schwarz vor Augen, sie war nicht mehr ansprechbar. Totales<br />
Chaos. Nachdem das Schiff endlich befestigt war, beruhigten<br />
sich alle wieder einigermaßen. Lisa wurde medizinisch versorgt,<br />
wir klarierten das Schiff. Jede von uns wusste, dass wir für den<br />
nächsten Tag einen „Notfallplan“ brauchen.<br />
Der nächste Tag verschaffte uns wegen Starkwind eine Verschnaufpause:<br />
Auslaufen unmöglich, Startverschiebung, schließlich<br />
alle Wettfahrten abgesagt.<br />
Dann der folgende Morgen: Angi war wieder topfit. Lisa plagten<br />
noch Kopfschmerzen und milchig verschwommenes Sehvermögen.<br />
Kurz vor dem Start die Entscheidung: Yassi steuert,<br />
Gabriele, die Bugfrau, übernimmt die Großschot und bekommt<br />
Anweisungen von Yassi. Yassi hatte genau zwei Versuche, die<br />
Eigenheiten des Schiffes am Steuer auszuprobieren, da ertönte<br />
schon das Fünf-Minuten-Signal.<br />
In der Vorstartphase schlug der Puls immer höher. Es war der<br />
erste Start überhaupt, den Yassi am Steuer und Gabriele am<br />
Groß gesegelt sind. Dafür gelang er gut. Wir segelten diese<br />
Wettfahrt unter den Top Ten, bis der Funkspruch vom Startschiff<br />
kam, dass wir und Maria Kotnig einen Frühstart hatten.<br />
Zweite Wettfahrt: Gegen Ende der Kreuz, als es Lisa wieder<br />
besser ging, tauschten wir die Positionen zurück. Wir merkten<br />
trotzdem, dass es bei uns auf dem Schiff einfach unrund lief. Es<br />
war nicht der geordnete Ablauf wie vor zwei Tagen. Zehnter<br />
Platz. Die dritte Wettfahrt des Tages wurde bei abflauendem,<br />
stark drehendem Wind gestartet. Die Wettfahrt wurde verkürzt,<br />
nachdem der Wind drohte, ganz auszulassen. Mit Mühe<br />
und dem letzten Windhauch kamen wir als 14. ins Ziel.<br />
Wie erwartet, konnten wir den achten Platz nach drei Starkwindwettfahrten<br />
leider nicht halten und fielen auf den zehnten<br />
Gesamtplatz zurück. Trotzdem gewannen wir die Damenwertung<br />
und haben somit unser Ziel erreicht.<br />
3<br />
Siegerehrung<br />
Klaus Vrecer, Gabriele Kiesselbach,<br />
Angi Guwak, Yasmin Weiss, Lisa<br />
Vrecer, Susi Blecha, Eve Lederer, Gert<br />
Schmidleitner
Regatta<br />
91<br />
4<br />
In unserem Resumée der Woche sind wir uns einig: Wir sind als teilweise<br />
Fremde auf das Schiff gekommen, hatten mit Starkwind zu<br />
ringen, genug Probleme und schwierige Situationen zu meistern, aber<br />
schlussendlich sind wir als Team von Bord gegangen.<br />
Was uns alle beeindruckt und motiviert hat weiter zu arbeiten, war das<br />
positive Feedback und die oft von anderen Teams angesprochene<br />
Achtung vor unserer Leistung. Unser Dank geht an die Sponsoren:<br />
Allroundmarin für das Team-Outfit und an den Heimatclub, den KYC<br />
Pörtschach, für seine tatkräftige Unterstützung.<br />
1 vor dem wind. Unter Spi bei wenig Wind. Hier ist Gefühl gefragt.<br />
2 ladypower. Das „awo Sailingteam“tritt in unterschiedlichen Besetzungen bei<br />
Regatten an.<br />
3 früh dran. Etwas zu schnell über die Ziellinie bei der vierten Wettfahrt S-Cup.<br />
4 im ziel. Die Damen überqueren die Ziellinie: Dritte Wettfahrt beim S-Cup.
92
Regatta<br />
93<br />
hier wird<br />
geschichte lebendig<br />
Die Kornaten waren einst im 13. Jahrhundert die Wiege der interinsularen Seefahrt. Hier wurden<br />
die Arbeitsboote mit Lateinersegeln erfunden. Nachgeborene, vor allem viel Jugend, pflegt die<br />
Tradition und lässt die Geschichte der Kornaten Jahr für Jahr erneut lebendig werden.<br />
Fotos: www.gindlfoto.at<br />
Eine Woche lang, jedes Jahr Ende September, scheint in den Kornaten<br />
rund um die Insel Murter eine Zeitmaschine das Meer, die Inseln<br />
und die Menschen in das 13. Jahrhundert zurückzuversetzen. Da<br />
feiern die einheimischen Fischer gemeinsam mit immer zahlreicher<br />
erscheinenden Gästen das Fest der „Latinski Idro“, der „Lateinersegel“.<br />
Auf traditionellen Arbeitsbooten, geriggt mit den historischen<br />
Segeln, werden tagsüber spannende Regatten von Insel zu<br />
Insel ausgetragen und jeden Abend an einem anderen Ort mit<br />
Musik, Literatur-Lesungen, Ausstellungen und üppigen Festessen<br />
gefeiert. Seit vielen Jahren immer wieder dabei ist<br />
<strong>OCEAN7</strong>-Fotograf Georg Gindl, der uns den Zauber der<br />
Veranstaltung in all seiner Buntheit und Vielfalt auf dieser<br />
und den beiden folgenden Seiten vermittelt.
94<br />
LAMM aus stiniva<br />
Vor dem Feiern kommt die Arbeit. Für das Festessen in<br />
Vrulje wurde in der kleinen Bucht Stiniva bei Ivica und Mile<br />
ein Lamm gekauft und noch während der Fahrt an Bord<br />
fachgerecht für den großen Topf zerlegt.<br />
ein fest in Vrulje<br />
Die Dorfstraße zwischen den Häusern von Vrulje wurde zum<br />
Festsaal. Fröhlich gedeckte Tische, ein üppiges Mahl und<br />
kühler Wein – so feierten die Fischer mit den zahlreichen<br />
Gästen.<br />
sie war<br />
MARIA SCHELL<br />
1959 wurden auf der Insel Mana, oberhalb<br />
der 70 Meter hohen Steilklippe, Szenen<br />
des Maria Schell-Films „Tobendes Meer“ gedreht.<br />
Maria Jerat aus Murter doubelte damals die Schell<br />
und besuchte jetzt noch einmal den Drehort.
Regatta<br />
95<br />
foto-kunst von georg gindl<br />
Besonderes Interesse fand die Fotoausstellung, in der<br />
<strong>OCEAN7</strong>-Fotograf Georg Gindl einen Querschnitt seiner<br />
Bilder aus mehreren Jahren von den Festen um die Lateinersegel<br />
präsentierte.<br />
eine insel voll musik<br />
Die Insel Smokvica wurde für eine Nacht zur „Kulturhauptstadt“<br />
Kroatiens: Ein Klavierkonzert mit Buchpräsentation<br />
von Ante Stipanela, dann gemeinsames Musizieren und<br />
Singen der Einwohner mit den zahlreichen Besuchern.
96<br />
Entwurf_neu_fertig.qxd 21.01.2008 16:24 Seite 1<br />
Österreichs größte Seefahrtsbuchhandlung<br />
präsentiert den <strong>OCEAN7</strong> Bücherschapp!<br />
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im bordalltag<br />
Vom besten Skriptum für den Bootsführerschein über medizinische<br />
Ratgeber bis hin zu 99 Tipps, die im Fall der Fälle Leben retten können.<br />
Jürgen Hauert<br />
Medizinischer<br />
Ratgeber an Bord<br />
Delius Klasing · 2007 · 96 Seiten ·<br />
kartoniert · 13,30 Euro<br />
99 Tipps, die Leben<br />
retten können<br />
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Skippertraining von Videosail<br />
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Für und vor dem Törn dient dieser<br />
Ratgeber als Leitfaden in medizinischen<br />
Belangen, die es dem Laien ermöglichen,<br />
in Notfallsituationen richtig und schnell zu reagieren.<br />
Das Vorgehen bei einem Unglück bedarf einer<br />
besonderen Logistik, begonnen von der Versorgung des Opfers<br />
über die zielführende Abwicklung eines Funkgesprächs mit<br />
einem Arzt bis zur Sicherstellung des Verunglückten, bis ein<br />
Mediziner zur Stelle ist. Diese Punkte werden hier eindringlich<br />
erklärt. Gesundheitsvorsorge, Maßnahmen gegen Seekrankheit,<br />
empfehlenswerte Impfungen und die richtige Ernährung an<br />
Bord runden diesen wertvollen Ratgeber ab.<br />
Hier sind eine Menge Tipps auf<br />
einer kleinen silbernen Scheibe<br />
gesammelt, die hoffentlich nie angewendet<br />
werden müssen. Nichtsdestoweniger ist das Wissen<br />
über die Techniken, die die Sicherheit an Bord erhöhen und im<br />
Ernstfall Leben retten können, von höchster Wichtigkeit.<br />
Übersichtlich und leicht verständlich werden das Verhalten in<br />
Notfallsituationen und im täglichen Bordleben erklärt. Da auf<br />
vielen Schiffen schon DVD-Rekorder installiert sind, kann sich<br />
die Crew die wertvollen Informationen vor Beginn des großen<br />
Törns gemütlich an Bord oder bei einem Crewtreffen vor der<br />
Abreise reinziehen.<br />
notfall-navigation<br />
Das lange vergriffene Kultbuch von David Burch, dem Gründer der Starpath School of Navigation, ist nun<br />
auf Deutsch neu erschienen. Kein Survival-Handbuch, sondern ein umfassendes Werk über die eigentlichen<br />
Grundlagen der Orientierung auf See, von den polynesischen Sternenpfaden bis zum Steuern nach Wind<br />
und Wellenbildern. Wenn die Technik versagt, sollte der verantwortungsbewusste Navigator zumindest<br />
einige der hier aufgearbeiteten Grundlagen im Kopf haben. Ein leicht verständliches Standardwerk für<br />
alle, die sich mit dem Hochsee-Segeln befassen.<br />
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Handbuch für Segler<br />
und Motorbootfahrer<br />
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FB2 und FB3<br />
Verlag Waczek · 270 Seiten<br />
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Eines der Standardwerke für alle, die sich auf die große<br />
Fahrt machen, diente seit seiner Erscheinung schon unzählige<br />
Male als Hilfe für medizinische Probleme.<br />
Hier wird nicht nur die Erste Hilfe im Falle eines Unfalls,<br />
sondern auch die Diagnose und Behandlung von Erkrankungen<br />
erklärt, wenn man sich auf hoher See, weitab von jeder ärztlichen<br />
Versorgung befindet. Zusätzlich werden wertvolle Empfehlungen<br />
für die Einrichtung einer sinnvollen Bordapotheke<br />
gegeben, die das gewöhnliche Päckchen mit Pflastern und<br />
Brandsalbe bei weitem übertreffen.<br />
Das umfangreiche Buch wird mit einer praktischen CD-ROM<br />
geliefert, damit die wichtigsten Informationen auch digital<br />
verfügbar sind.<br />
Dieses Handbuch bringt den gesamten Lernstoff präzise auf<br />
den Punkt. Nichts ist überladen, es fehlt auch nichts. Ständige<br />
Nachträge halten das Standardwerk stets topaktuell. Praxisnah<br />
und locker formuliert, ist es das optimale Skriptum zur Vorbereitung<br />
auf die FB-Prüfungen. Darüberhinaus findet aber<br />
auch der bereits erfahrene Skipper viele nützliche Hinweise<br />
und Tipps, von Navigation, Gezeitenrechnung, Astronavigation,<br />
Elektrotechnik und vielen anderen Bereichen, die an<br />
Bord wichtig sind. Besonders hervorzuheben ist die Auflistung<br />
von Fachausdrücken über neun Seiten. Das Werk wird regelmäßig<br />
ergänzt, ist somit immer auf dem neuesten Stand.<br />
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allen Situationen auf See? Ebenfalls von Hans Donat sind die Tafeln für den Notfall, auf denen<br />
systematisch das wirkungsvollste Verhalten in den gefährlichsten Situationen gezeigt wird.<br />
Schon die robuste Aufmachung und der auf 24 Tafeln komprimierte Umfang zeigen hier, dass<br />
es sich um ein Produkt für den Notfall handelt. Präzise und übersichtlich können hier rettende<br />
Informationen schnell abgerufen werden.<br />
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75 Adria Yacht Center AYC<br />
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www.aez-wheels.com<br />
39 Bavaria Boote Bösch/Saffier Jachten<br />
www.bavariaboote.de<br />
U2 Bavaria Yachtbau GmbH<br />
www.bavaria-yachtbau.com<br />
13 Boot Düsseldorf<br />
www.boot.de<br />
5 Boot Tulln<br />
www.boot-tulln.at<br />
79 Boote Feichtner<br />
www.bootefeichtner.at<br />
47 Bootsbau Wolfgang Schmalzl/Julika<br />
www.julika.at<br />
51 Ecker Yachting<br />
www.ecker-yachtcharter.com<br />
29 Fischer Panda GmbH<br />
www.fischerpanda.net<br />
96 Freytag & Berndt<br />
www.freytagberndt.at<br />
39 Inschallah Sailing Team<br />
www.inschallah-sailing-team.at<br />
U4 Leers Yachting<br />
www.leers.com<br />
39 Leimer Marine<br />
www.blauwasser.at<br />
73 Marine Pool<br />
www.marinepool.at<br />
61 Master - Yachting<br />
www.Master-Yachting.de<br />
53 Mastervolt / Doma GmbH<br />
www.doma.at<br />
9 MaxMarine GmbH/Jeanneau<br />
www.maxmarine.at<br />
39 Nano Tours<br />
www.nano-tours.com<br />
39 Offshore Boote<br />
www.offshore-boote.at<br />
29 Palmetshofer Nautic<br />
www.palmetshofer-nautic.at<br />
15 Pantaenius Yachtversicherungen<br />
www.pantaenius.com<br />
97 Phoenix Yachting<br />
www.phoenixyachting.com<br />
27 Werner Ober GmbH Yachtelektronik<br />
www.yachtelektronik.at<br />
91 Pitter Yachting<br />
www.pitter-yachting.com<br />
37 Schnauder Yachts<br />
U3 Schwaiger Nautik<br />
www.schwaigernautik.com<br />
65 Steyr Motors GmbH<br />
www.steyr-motors.com<br />
43 Sunsail Tui Marine<br />
www.sunsail.au<br />
87 Trend Travel Yachting<br />
www.trend-travel-yachting.com<br />
65 Waczek, Otto – Handbuch für Seefahrer<br />
7/39 Wimmer Yachting<br />
www.wimmer-yachting.at<br />
59 Yachting 2000<br />
www.yachting2000.at<br />
23 Yacht-Pool Versicherungs-Service GmbH<br />
www.yacht-pool.com<br />
71 Yachtservice Yachttransport Unterweger<br />
www.yachtservice.at<br />
Impressum<br />
Medieninhaber/Herausgeber/Verleger:<br />
Satz- und Druck-Team GmbH | Feschnigstraße 232 | A-9020 Klagenfurt | +43(0)463/4619025<br />
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Mediengesetz (www.ris.bka.gv.at)<br />
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Claus Gintner, Tom Holzner, Dr. Reinhard Kikinger, Paul Lechner,<br />
Cornelia Schifter, Christian Schifter, Verena Schneider,<br />
Alexandra und Peter Schöler, Yasmin Weiss (awo sailingteam).<br />
Satz- und Druckteam (Catharina Pichler)<br />
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Catharina Pichler<br />
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Thomas D. Dobernigg<br />
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von Druckwerken und Magazinen.<br />
Grundlegende Richtung: <strong>OCEAN7</strong> ist ein Magazin,<br />
das sich an yachtsportinteressierte Österreicher richtet.
Revier<br />
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tel +43 (0) 5246 6263 | mobile +43 (0) 676 750 860 5<br />
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Tel +43 (0)3622 53 002 oder +43 (0)664 300 67 92<br />
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