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OCEAN7 2009-07-08

Sonderteil 32 Seiten Kroatien. Die schönsten Inseln, die interessantesten Buchten, die besten Konobas.

Sonderteil 32 Seiten Kroatien. Die schönsten Inseln, die interessantesten Buchten, die besten Konobas.

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DAS YACHTMAGAZIN FÜR ÖSTERREICH<br />

<strong>07</strong> – <strong>08</strong>/09<br />

Gewinnspiel<br />

Superpreis<br />

Die stärkste<br />

Batterie der Welt<br />

32 seiten kroatien-special<br />

die inseln<br />

der Düfte<br />

Tipps & Tricks<br />

Unter Wasser<br />

fotografieren<br />

Segler-Legende Wolfgang Hausner:<br />

Mein liebstes Revier<br />

Mit Yacht Club Austria News


2<br />

Zeit für neue Werte: 6,3 l/100km.<br />

Die neue Generation RX fährt vor: von Verantwortung gesteuert, von<br />

Perfektion angetrieben und mit neuem, innovativem Design ausgestattet.<br />

Der neue RX ist mehr als ein Auto, er ist eine Lebenseinstellung:<br />

ein Crossover, der das Beste aus SUV und Kombi vereint – und durch<br />

einen Verbrauch von 6,3 l/100 km überrascht. Das Vollhybrid-System<br />

ermöglicht neben dem elektrischen Allradantrieb auch rein elektrisches<br />

Fahren. Am besten, Sie überzeugen sich gleich selbst – bei einer ersten<br />

Probefahrt. Gleich anmelden: LEXUS SERVICE-LINE 01-610 04 610.<br />

tOYOtA freY AuStriA LEXUS DIVISION<br />

www.lexus.at<br />

Abbildungen sind Symbolfotos. Normverbrauch: 6,3 l/100 km, CO 2<br />

-Emission: 148 g/km<br />

299 PS<br />

148 g/km<br />

cO 2<br />

Der neue unD einZigArtige vOllhYbriD rX 450h


EDITORIAL<br />

3<br />

Liebe ocean7-leser<br />

Wieder können wir einen prominenten österreichischen Weltumsegler<br />

im Team von <strong>OCEAN7</strong> begrüßen: Segler-Legende und<br />

Katamaran-Pionier Wolfgang Hausner schreibt in dieser Ausgabe<br />

über sein Lieblingsrevier, die Philippinen. Und räumt dabei<br />

gleich mit einigen Vorurteilen über Piraten und Taifune auf.<br />

Die Urlaubszeit ist da. Immer mehr Segler sind inzwischen mit<br />

einer kleinen Unterwasser-Kamera ausgerüstet. Die Geräte<br />

werden immer günstiger und immer leistungsfähiger. Da kommt<br />

es gerade recht, dass <strong>OCEAN7</strong>-Meeresbiologe Dr. Reinhard<br />

Kikinger unsere Leser an seinem großen Schatz an Erfahrung<br />

teilhaben lässt und Tipps und Tricks verrät, wie ihre Urlaubsfotos<br />

unter Wasser noch besser zur Geltung kommen können.<br />

Die Crew der SLEIPNIR2 berichtet aus den entlegensten und<br />

exotischsten Revieren in ihrer Bilanz einer halben Weltumsegelung.<br />

Es muss aber nicht immer um die halbe Welt gehen, um perfekte<br />

Urlaubsfreuden zu genießen. Wir waren im Lieblingsrevier<br />

der Österreicher unterwegs. In Kroatien. Einmal ganz im<br />

Norden mit Start in Istrien. Und einmal weit im Süden. Dort<br />

haben wir die eher etwas abseits gelegenen und nicht so häufig<br />

angesteuerten Ziele besucht. Die bis vor kurzem gesperrte<br />

Insel Lastovo zum Beispiel, die heute als Ganzes unter Naturschutz<br />

gestellt ist.<br />

Weil immer wieder Klage darüber geführt wird, dass Segler<br />

und Motorbootfahrer in Kroatien gnadenlos abgezockt und<br />

über den Tisch gezogen werden, haben wir genau das auf seinen<br />

Wahrheitsgehalt getestet.<br />

Was wir dabei erlebt haben, können Sie in unserem Kroatien-<br />

Special lesen. So viel vorweg: Wir haben uns in nahezu jeder<br />

der aufgesuchten Konobas hervorragend betreut gefühlt. Das<br />

Verhältnis zwischen Preis und Leistung war stets ein ausgewogenes<br />

und wenn man berücksichtigt, dass die meisten Lokale<br />

in Dalmatien auch noch kostenlose Mooring-Liegeplätze mit<br />

Strom und Wasser an Schwimmstegen direkt vor ihren Restaurants<br />

anbieten, ist Kroatien abseits der total überlaufenen Reviere<br />

nach wie vor ein preiswertes Urlaubsland, das locker den<br />

Vergleich mit zum Beispiel Italien stand hält. „Der Lukullustörn“<br />

ist eindeutig zum Nachsegeln empfohlen.<br />

Wenn wir schon beim Preis-Leistungsverhältnis sind: Kaum<br />

eine Werft bietet das in einem Maße wie Bavaria Yachtbau. Der<br />

absolute Renner mit 154.900 Euro ist momentan die Bavaria<br />

Cruiser 55, entworfen von Bruce Farr, dem Superstar unter den<br />

modernen Yacht-Architekten. So viel Schiff in einer derartigen<br />

Qualität und einem solchen Design zu diesem Preis hat es wohl<br />

noch nie gegeben. Grund genug, der Werft im bayerischen<br />

Giebelstadt einen Besuch abzustatten und auch ausführlich mit<br />

den kreativen Köpfen hinter dem Konzept Bavaria zu sprechen.<br />

Jetzt bleibt mir nur noch, Ihnen viel Spaß beim Lesen und einen<br />

erholsamen Urlaub zu wünschen.<br />

Ganz herzlich,<br />

thomas.dobernigg@ocean7.at


4<br />

Inhalt<br />

Revier<br />

14 Kroatien 1. Der Sonne entgegen.<br />

30 Kroatien 2. Genuss-Segeln.<br />

44 Antarktis. Nie mehr Sushi.<br />

People<br />

14 Inseln der düfte. Alles hinter sich lassen.<br />

54 WOLFGANG HAUSNER. Über Piraten und Taifune.<br />

Service<br />

62 Kikinger. Unter Wasser fotografieren.<br />

72 SLEIPNIR2. Halbzeit.<br />

44 ANTARKTIS.<br />

Besuch bei den Pinguinen.<br />

30 Süd-Dalmatien.<br />

Von Marko Polo bis Marschall Tito.<br />

Gewinnspiel<br />

82 ENERGIE VON MASTERVOLT.<br />

Gewinnspiel<br />

54 PHILIPpINEN.<br />

Malerische Inseln unter tropischer Sonne.<br />

<strong>07</strong>-<strong>08</strong>/09<br />

Ausgabe Nr. 16<br />

Alle Infos und vieles mehr unter<br />

www.ocean7.at<br />

Coverfoto von GINDLFOTO<br />

62 Unterwasser-fotografie.<br />

Tipps und Tricks.


Inhalt<br />

5<br />

86 bavaria. 11 Millionen investiert.<br />

Yachten<br />

86 BAVARIA. Entschlossen durch die Krise.<br />

92 MASTER-YACHTING. Traumyacht ohne Nebenkosten.<br />

94 Frauscher. Elektroboot mit Wasserstoffantrieb.<br />

98 Haber 33 reporter. Das Raumwunder.<br />

| 3 Editorial.<br />

| 6 Best of.<br />

| 10 foto des Monats.<br />

| 102 YCA News.<br />

| 112 Bücherschapp.<br />

1<strong>08</strong> vor. Die Supersieger.<br />

| 114 Inserentenverzeichnis – Impressum.<br />

Regatta<br />

94 IDEE MIT ZUKUNFT.<br />

Die Brennstoffzelle.<br />

1<strong>08</strong> Volvo ocean race.<br />

Sieg für Ericsson 4.<br />

SAIL<br />

TECHNOLOGY<br />

LEADER<br />

UK-HALSEY<br />

A U S T R I A<br />

THOMAS PEHN GmbH<br />

Buchmoserweg 50 · 4810 Gmunden<br />

tel.: +43 (0) 7612 / 62 0 64<br />

mobil: +43 (0) 664 34 14 0 38<br />

e.Mail: info@uk-sails.at<br />

Furling systems<br />

Mastsysteme<br />

Sromversorgung<br />

Drehfl ügelpropeller<br />

www.uk-sails.at


6<br />

oCEAN7 BEST OF<br />

Revier der ewigen Sonne<br />

Die Kapverden sind das ideale Segelrevier: Keine großen Stürme oder gar Hurrikane,<br />

dafür immer guter Segelwind. Im Winter 4–5, im Sommer 2–4 Bft. Unberührte<br />

Natur, interessante Meeresfauna und Flora, herrlich warmes Atlantikwasser,<br />

freundliche Menschen auf abwechslungsreich schönen Inseln. Tolle Feste und ein<br />

Karneval fast wie in Rio. Das alles bietet dieses Revier vor der afrikanischen Atlantikküste.<br />

Trend Travel & Yachting bietet ab der Insel Sao Vicente (Foto) Segelyachten<br />

und Katamarane zwischen 41 und 51 Fuß für Bareboat und Mitsegeltörns an<br />

und organisiert auch die Flüge, zum Beispiel mit TUI FLY von München schon ab<br />

250 Euro inklusive Taxen.<br />

www.trend-travel-yachting.com<br />

<strong>OCEAN7</strong>-KLICKTIPP<br />

Die Zahl der Piratenangriffe auf Frachtschiffe stieg dieses Jahr fast um das Doppelte<br />

an. Weder verstärkter Einsatz von internationalen Marineeinheiten noch die<br />

Ausrüstung der Schiffe mit Defensivverteidigungsanlagen scheinen Wirkung zu<br />

zeigen. Das auf dem Gebiet der modernen Piraterie führende International Maritime<br />

Bureau in London veröffentlichte nun<br />

eine aktuelle, interaktive Weltkarte, auf der<br />

alle registrierten Attacken von Piraten verzeichnet<br />

sind. Per Mausklick kann man sich<br />

die Details der Angriffe, Entführungen und<br />

Sichtungen aufrufen.<br />

www.icc-ccs.org<br />

Den Hai<br />

auf den<br />

Arm nehmen<br />

In der Bezeichnung der Designlinie<br />

Mare erkennt man schon die Absicht<br />

des Herstellers, das bevorzugte Element<br />

dieser Uhr hervorzuheben. In<br />

der Zahl 20 des markanten Drehringes<br />

und auf der Rückseite des Gehäuses<br />

findet sich der namensgebende<br />

Raubfisch einmal als farbige<br />

Prägung und als Gravur.<br />

Die sportliche Uhr ist mit ihrer verschraubbaren<br />

Krone bis zehn Bar<br />

wasserdicht.<br />

Das im Karbondesign gehaltene Zifferblatt<br />

wird von gehärtetem Mineralglas<br />

abgedeckt.Die neue Kreation<br />

heißt Squalo und ist exzellent für den<br />

Wassersport geeignet.<br />

Die Locman Squalo ist im guten<br />

Fachhandel erhältlich und kostet<br />

etwa 595 Euro.<br />

www.locman.it<br />

WUSSTEN SIE, DASS …<br />

… Yachten Meltl am Chiemsee mit dem modernsten Yachtzentrum Deutschlands seinen 40. Geburtstag feiert?<br />

… es bis zu 1.000 Kuna kosten kann, wenn man in einem kroatischen Lokal raucht?<br />

… das Hausboot Haber 33 Reporter mit bis zu 280 PS motorisiert werden und ins Gleiten kommen kann?<br />

… Bobby Schenk, der Pionier der modernen Yachtnavigation, dieses Jahr seinen 70. Geburtstag feierte?


NEWS BEST OF<br />

7<br />

Alte Denker<br />

„Wenn Du ein Schiff bauen<br />

willst, so trommle nicht Männer<br />

zusammen, um Holz zu beschaffen,<br />

Werkzeuge vorzubereiten, die<br />

Arbeit einzuteilen und Aufgaben zu<br />

vergeben, sondern lehre die<br />

Männer die Sehnsucht nach dem<br />

endlosen weiten Meer!“<br />

STIlvoll durch<br />

das neue revier<br />

Montenegro – das Revier der Zukunft.<br />

Jetzt bietet MennYacht die Gelegenheit,<br />

die touristisch noch weitgehend unverdorbene<br />

Natur mit ihren tiefen Buchten,<br />

schroffen und hohen schwarzen Bergen<br />

(monte negro) im Hinterland besonders<br />

stilvoll zu erleben: Auf einer der edlen<br />

Luxusyachten aus der umfangreichen<br />

Flotte von MennYacht, zum Beispiel der<br />

Navetta 26: Vier Besatzungsmitglieder<br />

sorgen rund um die Uhr für das Wohlergehen<br />

der Gäste auf dieser 26,22 Meter<br />

langen und 6,93 Meter breiten Yacht, die<br />

unter österreichischer Flagge fährt.<br />

Alle Informationen:<br />

www.mennyacht.com<br />

Antoine de Saint-Exupéry<br />

oCEAN7 empfiehlt<br />

Vollautomatisch lenzen<br />

Das Prinzip der neuen Lenzpumpe überzeugt ebenso durch seine Unverwüstlichkeit wie durch die<br />

Einfachheit der Konstruktion. Die Lenzpumpe arbeitet rund um die Uhr umweltfreundlich und<br />

leistungsstark. Sie wird zwischen Festmacherleine und Boot montiert und hat auf jeder Seite eine<br />

Schlaufe, die unter Zug die Pumpwirkung in Gang setzt. Die Lenzpumpe Länsman macht sich die<br />

natürlichen Bewegungen durch Wind, Schwell und den Zug an der Vertäuung zunutze und pumpt<br />

im Boot vorhandenes Wasser mit einer Leistung von<br />

etwa 2.500 Litern Regen- oder Leck-Wasser pro Tag<br />

heraus. Die Materialien ermöglichen eine Zugfestigkeit<br />

von bis zu einer Tonne. Der empfohlene Verkaufspreis<br />

beträgt 58,95 EUR.<br />

www.gotthardt-yacht.de<br />

www.hartmann.at<br />

... am Neusiedler See<br />

29.2 & 30i zu besichtigen …<br />

TOP ANGEBOTE<br />

NEU- & Gebrauchtboote<br />

Bootrefit – Restaurationen<br />

Winterlager – Hallen<br />

Neusiedlerseeadaption < 32 Fuß<br />

Yachthafen Oggau<br />

www.charteraustria.at<br />

Unterweger …<br />

der Weg zum besten Service!<br />

www.yachtservice.at<br />

Yachtservice Unterweger Anton<br />

7063 Oggau, Seeg. 34-36, Sebastianstr. 54<br />

Tel. 0664/260 57 21, office@yachtservice.at<br />

Internationale Transporte


8<br />

oCEAN7 BEST OF<br />

die Seemannsgräber von cres<br />

Kalimera liebe Leser, kalimera!<br />

Da bin ich also wieder.<br />

Sicherlich wissen die wenigsten von euch, dass bei mir Seefahrtsausbildung<br />

ganz groß geschrieben wird und hin und wieder organisiere<br />

ich auch einen Ausbildungs- und Prüfungstörn.<br />

Es war wunderschönes Segelwetter, als ich ein paar Tage vor Ostern<br />

wieder einmal mit einer Prüfungscrew und meinem Schiff unterwegs<br />

war. Die große Bucht vor Cres war ein ideales Übungsrevier,<br />

die Sonne lachte vom Himmel, der Wirt vom Adria-Grill verwöhnte<br />

uns mit den besten Schmankerln, die die Küche zu bieten hatte und<br />

der Rotwein war süffig.<br />

Die Crew arbeitete fleißig mit und alles war eitle Wonne. Wenn, ja,<br />

wenn … nicht dieser Eine immer alles besser gewusst und auch<br />

die Anderen langsam, aber sicher zur Verzweiflung getrieben hätte.<br />

Die Wiener nannte er Sumpf-Segler, die Ebenseer Salzgurkerl, die<br />

Kandidaten vom Attersee Pfützensegler usw.<br />

Nur er wusste über alles genau Bescheid und das alles nur, weil er<br />

einmal um Kap Hoorn gefahren war. Wie sich später herausstellte<br />

mit einem Kreuzfahrtschiff, aber das wussten wir zu diesem Zeitpunkt<br />

noch nicht.<br />

Ich gab ihm also den Auftrag, das Ruder zu übernehmen und gab<br />

Kurs Leuchtturm Zaglav an, kannst rechts oder links daran vorbeifahren,<br />

lautete meine Order.<br />

„Das heißt doch backbord oder steuerbord,“ war seine Antwort.<br />

Wobei er natürlich recht hatte, aber es nagte doch irgendwie an<br />

meinem Ego.<br />

Wer die große Bucht vor Cres kennt, weiß auch, dass dort viele Fischerbojen<br />

der Einheimischen ausgelegt sind. Bunte Plastik-Kanister<br />

mit langer Leine und Reuse am Grund. Hin und wieder fischen<br />

dort aber auch Berufsfischer und legen ihre Netze aus, die sie mit<br />

Bojen kennzeichnen.<br />

An solch einer Boje fuhren wir eben vorbei. Sie bestand aus einem<br />

Styropor-Schwimmer, auf den eine Nummer aufgemalt war und<br />

einer kurzen Stange, auf der aus einem schwarzen Plastiksack eine<br />

Art Fahne gemacht war. Ich nahm meine rote Skippermütze vom<br />

Kopf und sah andächtig zu der Boje hinüber.<br />

„Was hast du denn?“ fragte unser Besserwisser.<br />

„Siehst du denn das nicht, das ist ein Seemannsgrab“, antwortete<br />

ich mit gedämpfter Stimme.<br />

„Red’ doch keinen Unsinn“, meinte er, „das ist eine Fischerboje.“<br />

„ Jetzt hör mal gut zu, du alter Besserwisser, die kleinen Plastik-<br />

Kanister hier in der Bucht, das sind die Fischerbojen, aber das hier<br />

ist ein Seemannsgrab, siehst du den nicht die schwarze Fahne an<br />

der Stange?“<br />

„ Ja schon, aber was ist damit?<br />

„An dieser Boje ist ein langes Seil angebracht und unten hängt die<br />

Urne eines verstorbenen Seemanns dran und zu den großen Feiertagen<br />

kommen dann die Angehörigen mit ihren kleinen Booten,<br />

ziehen die Urne herauf, putzen die Algen ab, beten ein wenig und<br />

gehen dann gemeinsam ins Wirtshaus“, erzählte ich ihm.<br />

„Ja das kann sein, das hab ich schon öfters gesehen, so viele<br />

kleine Boote auf einem Platz!“<br />

Super, jetzt weiß ich das auch. „Schau einmal, da steht sogar eine<br />

Nummer drauf!“ meinte er wieder ganz wichtig und zeigte auf die<br />

Registriernummer der Boje.<br />

„Ja, das wird das Sterbedatum sein,“ entgegnete ich, mein Lachen<br />

verbeißend.<br />

„26.2.<strong>07</strong>! Das ist ja erst vor kurzem gewesen!“ ereiferte er sich.<br />

„Kann schon sein,“ murmelte ich, „Pass lieber auf den Kurs auf<br />

und fahr nicht den Leuchtturm nieder!“ riet ich ihm und wir fuhren<br />

weiter.<br />

Am nächsten Tag war Prüfung angesagt und der Vorsitzende stand<br />

schon um 6.00 Uhr morgens an der Hafenmauer. Er war ein untersetzter,<br />

drahtiger Mann mit einem Schmiss auf der linken Wange.<br />

In seinem Staubmantel eingehüllt, den Kragen aufgestellt, sah er<br />

irgendwie unwirklich aus. In anderen Zeiten hätte man gesagt, der<br />

ist ganz sicher von der Gestapo.<br />

Ich kannte ihn von früheren Prüfungen und wir begrüßten uns. Nach<br />

einem gemeinsamen Frühstück legten wir ab und fuhren aus der<br />

Marina.<br />

„Zufälligerweise“ stand unser Besserwisser am Ruder (Vordrängen<br />

ist auch eine Art von Selbstdarstellung) und blickte den Vorsitzenden<br />

fragend an. „Nehmen sie Kurs auf diesen Leuchtturm da vorne“,<br />

kam die Order. Der Navigator nannte den Kurs und die Rückmeldung<br />

des Rudergängers kam prompt. „Kurs liegt an“.<br />

Der Prüfer nickte nur kurz und sah nach vorne.<br />

„Jetzt muß ich aber ausweichen, weil da vorne ist ein Seemannsgrab!“,<br />

meldete sich der Rudergänger zu Wort.<br />

„Bitte, waaaas ist dort?“, fragte erstaunt der Prüfer.<br />

„Ein Seemannsgrab“, wiederholte der Steuermann mit fester Stimme.<br />

„Erklären sie mir das einmal etwas genauer“ meinte der Prüfer.<br />

Und dann erzählte er ihm die ganze Story, von Urne und Algen<br />

putzen und so – und ich verdrückte mich still und leise nach unten<br />

ins Schiff.<br />

„Wer hat ihnen denn das erzählt?“ wollte der Prüfer wissen.<br />

„Na, der Skipper“ antwortete der Rudergänger, jetzt schon<br />

etwas unsicher geworden.<br />

Ein schallendes Gelächter des Prüfers folgte. So hatte<br />

ich unseren Mister Besserwisser doch noch eins ausgewischt.<br />

Aber wenn mir das nochmals passieren<br />

sollte, na dann Prost!<br />

Ihr sehr ergebener<br />

Kapitän Metaxa


NEWS BEST OF<br />

9<br />

Baumreffanlagen<br />

von Profurl<br />

Skepsis gegenüber Baumreffanlagen<br />

ist nicht mehr<br />

angebracht, heute sind<br />

die Erfahrungen mit ihnen<br />

durchweg positiv. Sie funktionieren<br />

tadellos und sind<br />

allen Herausforderungen<br />

seglerischer Situationen<br />

gewachsen. Selbst gerefft<br />

behält das Segel sein vortriebsstarkes<br />

Profil.<br />

Damit unterscheidet sich<br />

die Baumreffanlage deutlich<br />

von der Mastreffanlage,<br />

bei der das Segelprofil<br />

beim Reffen negativ verändert<br />

wird. Die Konsequenz<br />

ist eine deutliche<br />

Leistungseinbuße. Die neu ent wickelten Baumreffanlagen<br />

von Profurl sind leistungsorientiert und damit für durchgelattete<br />

Großsegel mit normaler und verstärkter Achter -<br />

lieksrundung konzipiert. Durch diese Achterlieksrundung<br />

wird die Segel fläche des Groß um rund 15 Prozent erweitert.<br />

Außerdem kann eine Baumreffanlage bei kleiner Crew oder<br />

Einhandseglern entscheidend zur Sicherheit an Bord beitragen.<br />

Sämtliche Manöver lassen sich vom Skipper einfach<br />

und problemlos vom Cockpit aus durchführen. Das Handling<br />

ist einfach, lediglich das Fall und eine Reffleine müssen<br />

bedient werden.<br />

Baumreffanlagen können ganz einfach auf Yachten mit<br />

Standardmast nach gerüstet werden, das Entmasten entfällt<br />

und macht die Installation schnell und leicht.<br />

Für ein Schiff von 40 Fuß liegen die Kosten bei rund 5.800<br />

Euro inkl. MwSt.<br />

www.uk-sails.at<br />

immer gesehen werden<br />

Wer kein Radar an Bord hat, kann mit dem Radarwarner Mer<br />

Veille Schiffe mit aktivem Radar erkennen und auch<br />

sehen, in welchem Quadranten vom Schiff<br />

aus gesehen diese sich befinden. Das<br />

Gerät kommt mit wenig Strom (ca. 15 mA<br />

im Überwachungsmodus) aus<br />

und ist einfach zu installieren.<br />

Vom selben Hersteller gibt<br />

es auch einen Mini AIS<br />

Detektor, der AIS-Signale<br />

empfängt und<br />

deren Richtung anzeigt.<br />

www.blauwasser.at<br />

business cup: das original kommt zurück<br />

Mayer Yachten aus Feldbach ist der Erfinder des ursprünglichen höchst beliebten und erfolgreichen<br />

Business Cup, der zuletzt von „Die Presse“ veranstaltet, aber für dieses Jahr abgesagt<br />

wurde. Jetzt füllt Mayer Yachten diese Lücke und organisiert in diesem Jahr den „Performance<br />

Cruiser Cup“: Das Original kommt sozusagen zurück. Start ist am 18. Oktober in Vodice. Neben<br />

den Einheitsklassen Elan 340, Salona 37, Dufour44 Performance und Bavaria 46 sind auch<br />

Eignerschiffe und Racer zugelassen. Die Abschlussveranstaltung ist in Skradin. Alle ständig<br />

aktualisierten Informationen und die Anmeldung über die eigens eingerichtete Homepage.<br />

www.performance-cruiser-cup.at<br />

www.mayer-yachten.com


Segelyacht mit<br />

Landeplatz<br />

„In einer einsamen Bucht an der türkischen Küste ließ sich ein beeindruckender<br />

Besucher auf der Dirk unserer Segelyacht nieder und verweilte dort in völliger Ruhe“, erzählt<br />

<strong>OCEAN7</strong>-Leser Gernot Brennwies. Das harmlose Insekt nutzte den strahlenden Sonnenschein<br />

zum Aufwärmen und als Ruhepause zwischen ihren Jagdausflügen auf andere Insekten,<br />

denn Libellen ernähren sich am liebsten von lästigen Blutsaugern.<br />

Liebe <strong>OCEAN7</strong>-Leser, haben auch Sie auf einem Ihrer Törns ein<br />

außergewöhnliches Foto geschossen? Schicken Sie es an uns! Bei<br />

Veröffentlichung als Foto des Monats zahlt Ihnen <strong>OCEAN7</strong> für Ihren<br />

nächsten Törn 150 Euro in die Bordkasse. Bitte denken Sie daran, dass<br />

nur Fotos ab 300 dpi (bei Originalgröße) Druckqualität haben.


12<br />

oCEAN7 REVIER<br />

Saronisches Meer<br />

Das abgegrenzte Gebiet westlich von Athen birgt viele idyllische Häfen,<br />

ursprüngliche Lokale und gute Segelverhältnisse. Die Liegegebühren sind<br />

erfreulich niedrig.<br />

Etwa 18 Seemeilen WSW von Athen befindet der Hafen von Aigina. Im inneren<br />

Hafenbecken kann man römisch-katholisch direkt an der Promenade<br />

festmachen und hat im Heckbereich 2,5 und im Mittschiffsbereich Wassertiefen<br />

von über drei Metern. In den Seitengassen finden sich authentische<br />

Lokale sowie ein Fischmarkt.<br />

Der Hafen von Korphos liegt in einer nahezu quadratischen Bucht an der<br />

Südküste der ersten Halbinsel des Peloponnes südlich des Kanals von Korinth.<br />

Anlegeplätze befinden sich an der Nordwestseite der etwa eine drittel<br />

Meile breiten Bucht an den Molen der dort ansässigen Restaurants.<br />

Nur 15 Seemeilen südöstlich von Korphos befindet sich der kleine Hafen<br />

Vathy auf der vulkanischen Halbinsel Methana. Das Hafenbecken ist länglich<br />

und misst nur etwa 100 x 50 Meter, was aber den besonderen Reiz dieses<br />

Platzes ausmacht. Hier wird direkt an der südlichen Mole festgemacht. Die<br />

Wassertiefen reichen auch hier problemlos für eine 50 Fuß-Yacht.<br />

Epidavros zählt zu den Häfen im Saronischen Meer, die durchaus vom<br />

Tourismus geprägt sind. Grund dafür sind die zahlreichen historischen<br />

Ausgrabungsstätten, die überall in dem Gebiet zu finden sind, ebenso wie<br />

die von duftenden Orangenplantagen dominierte Landschaft.<br />

Die häufigste Art in dieser Region anzulegen ist mit Buganker und Heckleinen.<br />

Die geeignete Yacht kann bei www.weltweiter-yachtcharter.at und<br />

South Aegean Yachting direkt in Athen gechartert werden. Wer die Marina<br />

Kalamaki in Athen von früher (vor etwa 15 bis 18 Jahren) kennt, wird überrascht<br />

sein, dass aus dem einst unansehlichen Gelände mittlerweile ein<br />

hübscher Sportboothafen geworden ist. Weitere wichtige und informative<br />

Reviertipps finden Sie auf www.ocean7.at unter der Rubrik Revier.<br />

www.gnto.gr<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

1 Korphos<br />

2 Vathy<br />

3 Epidavros<br />

4 häufiger Besuch<br />

5 Aigina<br />

Rauchverbot in Kroatien<br />

Ein neues Gesetz untersagt in kroatischen Lokalen und öffentlichen Räumen das Rauchen. Setzt man sich<br />

über dieses Verbot hinweg, hat der Wirt laut Gesetz die Pflicht, die Behörden zu benachrichtigen.<br />

Das Gesetz sieht außerdem Geldstrafen von 500 bis 1.000 Kuna vor, was etwa 135 Euro entspricht.<br />

Sollte der Betreiber der Lokalität den Verstoß gegen das neue Gesetz tolerieren, droht<br />

ihm eine noch wesentlich höhere Geldstrafe. Wer trotzdem rauchen will, muss vor das Lokal<br />

gehen, eine dementsprechend deklarierte Terrasse oder ein entsprechendes Raucherzimmer<br />

aufsuchen. Dort muss allerdings auf sonstige Genüsse wie Essen und Trinken verzichtet werden.<br />

Ein generelles Rauchverbot galt bis jetzt bereits auf Flughäfen und Bahnhöfen. Beim Autofahren ist<br />

das Rauchen bis auf weiteres erlaubt.


AEZ RÄDER<br />

Design and Quality in Perfection<br />

NEWS Revier 13<br />

NEW<br />

Traumtörn mit Weltumsegler<br />

Lassen Sie sich von einem erfahrenen Weltumsegler an die versteckten Traumstrände<br />

des Mittelmeeres und der Karibik entführen: Erst geht es in einzelnen Etappen<br />

kreuz und quer an die schönsten mediterranen Plätze, von Kroatien über Griechenland,<br />

die Türkei und Italien nach Korsika und die Balearen, dann durch die Straße von<br />

Gibraltar hinaus in den Atlantik auf die Kanaren und schließlich zu den eindrucksvollsten<br />

Inseln der Karibik. Gesegelt wird mit einer nagelneuen Bavaria Cruiser 50.<br />

Skipper ist Gerhard Tersch: Der gelernte Maschinenbauer und Diplom-Sozialarbeiter<br />

fühlte sich in einem Büro „eingesperrt“ und so lag es nahe, dass er schon 1988 als<br />

Profiskipper einstieg, als sich die erste Gelegenheit<br />

dazu bot. Jahrelange Erfahrung als Skipper<br />

von Mitsegeltörns im Mittelmeer, bei mehreren<br />

Atlantiküberquerungen und einer kompletten<br />

Weltumsegelung mit wechselnder Crew bringen<br />

ihm rund 100.000 Seemeilen im persönlichen<br />

Logbuch und Dutzende von Referenzen begeisterter<br />

Mitsegler.<br />

Jetzt gibt es neuerlich die Gelegenheit, mit Gerhard<br />

zu segeln und von seinen profunden Revierund<br />

Segelkenntnissen zu lernen und zu profitieren.<br />

Alle Details, Törnpläne und Preise unter:<br />

www.ecker-yachtcharter.com<br />

LASCAR<br />

8,0 x 17<br />

8,0 x 18<br />

8,5 x 19<br />

9,5 x 19<br />

8,5 x 20<br />

9,5 x 20<br />

NEW<br />

7,0 x 16<br />

7,0 x 17<br />

8,0 x 17<br />

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14<br />

SEGELN ENTLANG<br />

der INSELN DER DÜFTE<br />

Wer hat diesen Wunsch nicht schon gehabt:<br />

Einfach alles hinter sich lassen. Aussteigen. Weg von allem.<br />

Die Türe hinter sich zumachen und alles vergessen. Nur noch der Sonne entgegen.<br />

Text: Thomas D. Dobernigg · Fotos: Georg Gindl


Revier<br />

15


16<br />

1<br />

2<br />

Wir liegen römisch-katholisch an der Stadtmole von Cres und<br />

genießen den Blick auf den kleinen Fischerhafen und die bunte<br />

Altstadt. Der leichte Wind weht verführerisch exotische<br />

Essens-Düfte aus der Yacht neben uns in unser Cockpit. Das<br />

Schiff daneben ist eine Dufour 36 Classic. Sie heißt GALLO-<br />

NA und wird von einem interessanten Paar gesegelt. Er, gerade<br />

50 geworden, stammt aus Hamburg. Sie, halb so alt, von den<br />

Philippinen.<br />

„Im Winter haben wir das Schiff in Italien entdeckt und sehr<br />

günstig erstanden“, erzählt er uns. „Ein paar Monate lang haben<br />

wir es langfahrttauglich gemacht, unseren gesamten Privatbesitz<br />

verkauft und jetzt sind wir sozusagen auf Probetörn<br />

– ob wir überhaupt dafür geschaffen sind, auf einem Schiff zu<br />

leben. Es geht erst einmal kreuz und quer durch das Mittelmeer,<br />

überwintert wird auf Malta und dann vielleicht segeln<br />

wir weiter in die Heimat meiner Frau. Egal, ob auf West- oder<br />

Ostkurs. Jedenfalls immer der Sonne entgegen.“<br />

Der Sonne entgegen.<br />

Wer will das nicht. Auch wir. Obwohl wir nur eine Woche Zeit<br />

haben. „Der Sonne entgegen“ liegt für uns nicht auf der anderen<br />

Seite der Welt, sondern lediglich fünf Seemeilen südwestlich<br />

von Cres. Es heißt Valun und ist ein kleines Fischerdorf.<br />

Anfang 1985 wurde Valun schlagartig berühmt, als der<br />

ORF begann, die Serie „Der Sonne entgegen“ auszustrahlen.<br />

Eine Serie um vier Aussteiger, die sich nach Jugoslawien abgesetzt<br />

hatten.<br />

1 erleben. Im Fischerdorf Valun kann man es sich in einem der Restaurants<br />

gut gehen lassen und mit Einheimischen ins Gespräch kommen.<br />

2 entspannen. Wer es einsam und romantisch haben möchte: Gleich um<br />

die Ecke wartet eine stille Ankerbucht auf Besucher.<br />

3 geniessen. Bordküche vor Anker – ein Imbiss zubereitet aus den frischen<br />

Produkten des Landes.<br />

4 aussteigen. Valun auf der Insel Cres ist spätestens seit der ORF-Serie der<br />

Aussteigerort schlechthin.<br />

3


Revier<br />

17<br />

4<br />

750 ST. TROPEZ<br />

Auch Boote brauchen Pflege –<br />

gönnen Sie ihrem Boot ein<br />

Rundum-Service von Frauscher.<br />

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Tel. +43 (0)7612 63 655-0<br />

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18<br />

1<br />

Valun ist wohl wegen seiner geografischen Enge das kleine Fischerdorf<br />

geblieben, auch wenn jetzt in einigen Häusern Fremdenzimmer<br />

angeboten werden, es eine kleine Mole mit drei oder<br />

vier abenteuerlichen Moorings und ein paar Konobas gibt.<br />

Einen Besuch ist der Ort allemal wert. Wenn die Mole belegt<br />

ist, kann gegenüber mit Landleine geankert werden. Vorsicht<br />

ist in jedem Fall geboten: An der Mole wird es rasch untief, also<br />

besser mit dem Bug zum Pier anlegen und bei Bora ist die<br />

Bucht eine echte Falle.<br />

Der Sonne entgegen gestartet sind wir gerade einmal zweieinhalb<br />

Autostunden von Österreich entfernt in der Marina Veruda<br />

bei Pula auf der Halbinsel Istrien, wo Sunsail eine neue<br />

Charter-Basis aufgemacht hat. Für uns war die RUFFSIDE<br />

reserviert, eine Oceanis 393, in gewohnter Sunsail-Qualität.<br />

Erstklassig ausgestattet und hervorragend gewartet. Wer möchte,<br />

erhält von den lokalen Betreuern ein perfektes Revier-<br />

Briefing mit vielen Insider-Tipps.<br />

Einfach nur um die Ecke<br />

Egal wie spät es ist, auslaufen aus der Marina lohnt sich in jedem<br />

Fall, solange es noch nicht stockfinster ist. Denn einfach<br />

nur eine knappe Meile um die Ecke ist bereits die erste, durch<br />

eine vorgelagerte Insel gut geschützte Bucht. Sie heißt Soline<br />

und bietet jede Menge Platz zum Ankern. Der Grund hält gut,<br />

auch bei starker Bora. Wir haben es ausprobiert. Ringsum<br />

wachsen dichte Wälder bis an die Ufer, es ist die perfekte Einstimmung<br />

auf einen Törn in der nördlichen Adria, bei einem<br />

Glas Rotwein im Cockpit.<br />

Das sunsail-team<br />

Der neue Stützpunkt in Pula ist neben Kremik und Dubrovnik der dritte von Sunsail in Kroatien. Betreut<br />

wird er von Daniela Jerkovic, dem aus Cres stammenden Techniker Nikola Matovinovic und seinem<br />

Assistenten Marko. Insgesamt hat Sunsail in Kroatien 150 Yachten von 32 bis 50 Fuß sowie Katamarane<br />

zwischen 38 und 41 Fuß. Die Sunsail 393 gibt es bereits ab 1.061 Euro/Woche. Sunsail bietet<br />

Oneway-Charter und Flotillien mit Rundum-Service an.<br />

www.sunsail.eu www.trend-travel-yachting.com<br />

www.hofbauer.at www.csi-yachtcharter.at


Revier<br />

19<br />

Ein kurzer Schlag von zehn Seemeilen führt in den Golf von<br />

Medulin – zwischen den beiden eindrucksvollen Leuchttürmen<br />

Porer und Albanez hindurch und an dem Kap Kamenjak vorbei.<br />

Hier muss sauber navigiert werden, denn die Bucht ist voller<br />

Untiefen. Bei schlechtem Wetter sollte möglichst nur die befeuerte<br />

Hauptansteuerung befahren werden.<br />

Wir nutzen allerdings die Gunst der Stunde und ankern bei<br />

nahezu Windstille im Norden vor der kleinen Insel Ceja auf<br />

sechs Metern Tiefe. Es gibt dort auch eine kleine Mole, doch<br />

die ist stellenweise für größere Yachten untief.<br />

Mega-Party im Kaktus-Garten<br />

Die Insel selbst ist ein Idyll. Zahlreiche Wildhasen erstaunlicher<br />

Größe hoppeln herum, hunderte Möwen brüten hier und<br />

fliegen Spaziergänger, die dem Gelege zu nahe kommen, im<br />

Sturzflug an. <strong>OCEAN7</strong>-Fotograf Georg Gindl hat es hautnah<br />

erlebt.<br />

Inmitten eines Kaktus-Gartens betreibt Denis Fedel eine urtümliche<br />

Konoba am Nordufer. „Die Insel ist seit jeher im<br />

Besitz meiner Familie“, sagt er. „Das war auch unter Tito nicht<br />

anders.“ Er ist ein geschäftstüchtiger, kreativer Unternehmer.<br />

2<br />

3<br />

1 natürlich. Subtropische Vegetation umgibt die Konoba. Die üppig wachsenden<br />

Kakteen haben ihr den Namen gegeben.<br />

2 stimmungsvoll. Die Lichter von Medulin am Horizont, Sterne am Himmel<br />

und eine einladende Beleuchtung in der Konoba Kaktus.<br />

3 beschaulich. Wenige Meter vor der Konoba ankert die Sunsail-Yacht<br />

RUFFSIDE. Der Wirt betreibt ein Taxiboot-Service.<br />

4 abenteuerlich. Hier können Kinder gut auf Entdeckungsreise gehen und<br />

Muscheln und Steine sammeln.<br />

4


20<br />

Pula<br />

Bucht mit<br />

Kiesstrand<br />

Valun<br />

CRES<br />

Cres<br />

Nedomisje<br />

(Olivenbucht)<br />

Soline<br />

Pomer<br />

Ceja<br />

Konoba Kaktus<br />

Radiboj<br />

(Wrackbucht)<br />

Osor<br />

Lošinj<br />

Krivica<br />

Kloster<br />

Ilovik


Revier<br />

21<br />

Hinter der Wirtshaus-Terrasse baut er gerade einen Meerwasser-Pool<br />

mit Bar. Ein Stück weiter weg hat er einen großen<br />

Grillplatz angelegt und Verträge mit Hotels und Campingplätzen<br />

in der Medulin-Bucht geschlossen. Denis erzählt: „Ich<br />

fahre mit meinem Taxiboot bei Bedarf im Stundentakt die<br />

Hotels an, um Gäste für Ausflüge hierher abzuholen. Abends<br />

gibt es hier Partys, oft sind bis zu 700 junge Menschen auf der<br />

kleinen Insel und feiern.“<br />

Der Weg nach Süden wird begleitet<br />

von verführerischen Düften nach<br />

Lavendel und Rosmarin<br />

Wir hatten Glück. Wir konnten ohne Mega-Party die Ruhe<br />

und Beschaulichkeit der Vorsaison genießen.<br />

Entlang der Insel Cres segelten wir weiter nach Süden. Ein<br />

verführerischer Duft wehte uns entgegen – eine Mischung von<br />

Harz, Salbei, Thymian, Lavendel und Rosmarin. Die Hänge<br />

der Insel sind üppig grün bewachsen. Einzelne Olivenbäume<br />

wurden mit kleinen, teilweise überwucherten Steinmauern vor<br />

den Fallwinden der Bora geschützt.<br />

Vorbei an dem schön gelegenen Martinscica und der karibisch<br />

anmutenden Insel Zeca machen wir einen Zwischenstopp zum<br />

Fotografieren vor dem malerischen Osor. Hier verbindet eine<br />

kleine Drehbrücke die beiden Inseln Cres und Losinj. Sie sind<br />

durch einen schmalen, schiffbaren Kanal getrennt. Die Brücke<br />

wird zwei Mal am Tag geöffnet. Um 9.00 und um 17.00 Uhr.<br />

Gleich um die Ecke nach Westen finden wir die verträumte,<br />

dicht bewaldete Einbuchtung Radiboj mit glasklarem Wasser<br />

und einem guten Ankergrund – wenn man die mit Seegras<br />

bewachsenen Flecken meidet. Auf etwa fünf Metern Tiefe liegt<br />

gut sichtbar ein Wrack im Scheitel der Bucht.<br />

Dichte Pinienwälder säumen<br />

die Ufer der Badebucht<br />

Den Moment festhalten.<br />

Pinien und Oleander, Agaven, Salbei und Ginster begleiten uns<br />

auf unserem Weg entlang von Losinj in den Süden. Es gibt zahlmaxmarine<br />

A STEP AHEAD<br />

MaxMarine GmbH, Hauptstraße 2, A-3021 Pressbaum<br />

Jeanneau Vertragshändler – Service, Beratung & Verkauf<br />

T: +43 (0)2233 575 50 15, E: info@maxmarine.at, I: www.maxmarine.at<br />

Servicestützpunkte: Antibes – Koper – Zadar – Mallorca


22


Revier<br />

23<br />

2<br />

reiche Badebuchten, in denen man vor Anker gehen kann. Die<br />

schönste von allen finden wir ein Stück unter Mali Losinj. Die<br />

Krivica: Intensiver Harzduft empfängt den Segler. Dichte Pinienwälder<br />

rechts und links bis an die Ufer, in der Mitte eine saftig<br />

grüne Wiese. Hier kann man den Rest der Welt vergessen.<br />

Es ist ein tief in die Insel einschneidender Fjord mit gut über<br />

20 Meter Wassertiefe, der erst ganz innen seichter wird. Der<br />

Anker fällt hier auf rund sieben Metern Tiefe. Über einen<br />

Hügel führt ein Wanderweg in die nächste Bucht, die Balvanida,<br />

in der ein Restaurant betrieben wird. Es empfiehlt sich,<br />

eine Landfeste auszubringen.<br />

Wer es bequemer zur Konoba haben möchte, ankert – etwas<br />

weniger romantisch – in der daneben gelegenen Balvanida.<br />

Südlich von Losinj liegen die beiden Inseln Ilovik und die<br />

kleine Sv. Petar. Letztere mit dem verlassenen Benediktinerkloster,<br />

einer venezianischen Festung, dem Dorffriedhof von<br />

Ilovik und einer Sandbucht im Süden.<br />

Ilovik ist autofrei, in der Durchfahrt zwischen den beiden Inseln<br />

sind mit teilweise sehr knappen Abständen rund 100 Festmacherbojen<br />

ausgebracht. Am Stadtkai liegt man sicher vor<br />

Moorings mit Strom und Wasser.<br />

Von hier aus ist es über die schönen Inseln Silba und Olib nur<br />

noch ein Sprung in die Kornaten. Weil der Wetterbericht jedoch<br />

starke Bora ankündigt, entschließen wir uns, den Weg in<br />

den Norden etwas früher als geplant anzutreten, um nicht<br />

gegenan in der Düse des Kvarna festzustecken.<br />

1 verträumt. Die engen Gassen der Altstadt von Cres haben eine ganz besondere<br />

Atmosphäre und bieten auch an heißen Sommertagen angenehme<br />

Kühle.<br />

2 stimmungsvoll. Abends erwacht Cres rund um den idyllischen kleinen<br />

Fischerhafen zum quirligen Leben.


24<br />

1<br />

2<br />

Der Charme des<br />

Tito-Kommunismus<br />

Wir sind zurück in Istrien. In der Bucht von Medulin. Ein<br />

Paradies für Camper, Wohnwagenfahrer und FKK-Liebhaber.<br />

Eine schöne, sehr gut gepflegte Landschaft. Segler sollten das<br />

etwas differenzierter sehen. Viele Riffe, Unterwasserfelsen und<br />

seichtes Wasser durchziehen die Bucht.<br />

Vor dem Ort Medulin gibt es eine Werft mit Liegeplätzen an<br />

Schwimmstegen und es wurde eine kleine Marina gebaut. Doch<br />

Vorsicht bei der Ansteuerung! Für ein Schiff mit zwei Metern<br />

Tiefgang gibt es kaum eine Chance, die versandete Einfahrt zu<br />

nutzen. Ähnlich ist es mit der ACI-Marine Pomer, direkt gegenüber,<br />

ganz im Nordwesten. Bei Nacht oder schlechtem<br />

Wetter sollte derzeit niemand die Annäherung wagen, denn es<br />

wird hefig gebaut und erweitert – ohne dass Baustelle oder<br />

Einfahrt ausreichend befeuert oder überhaupt gekennzeichnet<br />

sind. Eine Bavaria 36 ist nur knappe zwei Meter neben uns<br />

aufgesessen.<br />

Hier lebt ein Stück düsterer<br />

Vergangenheit munter weiter<br />

Hier in Pomer scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Nicht<br />

in einer besseren, beschaulicheren Ära, an die man gerne zurück<br />

denkt, sondern mitten im Tito-Kommunismus. Was anderswo<br />

längst Vergangenheit ist, hier lebt es froh und munter weiter.<br />

Zigaretten rauchende Kellner zeigen sich verärgert, wenn<br />

Gäste auftauchen. Die Preise sind hoch, das Niveau des Dargebotenen<br />

niedrig.<br />

3


Revier<br />

25<br />

4<br />

5<br />

1 geschäftig. Höhepunkt des Tagesablaufes im beschaulichen Ilovik ist die Ankunft der Katamaran-Fähre.<br />

2 ruhig. Abends zeigt sich Ilovik so still und stimmungsvoll in einem ganz besonderen Licht.<br />

3 beschaulich. Der Blick auf das verlassene Benediktinerkloster gegenüber von Ilovik, Fischerboote im<br />

Vordergrund.<br />

4+5 naturbelassen. Etwas südlich der Stadt Cres, schräg gegenüber von Valunj, findet sich diese herrliche<br />

Ankerbucht, die Nedomisje. Pinienwälder rechts und links bis ans Ufer, im Scheitel der Bucht ein Olivenhain<br />

und eine saftig grüne Wiese.


26<br />

1<br />

2<br />

Mit dem Auto in<br />

kürzester Zeit zum Schiff<br />

Ein düsteres, dunkles, barackenähnliches Restaurant gleich<br />

außerhalb der Marina. Vier Gäste, ein desinteressierter Kellner.<br />

Im Nebenraum spielen Kinder Billard mit einem Lärmpegel,<br />

dass man meint, direkt hinter einer großen Bowlingbahn zu<br />

sitzen. Ein hilflos unmusikalischer Ziehharmonikaspieler quält<br />

sein Instrument und seine Stimme. In einem Fernseher über<br />

der Theke läuft ein Fußballspiel. Die Speisekarten sind mit<br />

vergilbten Fotos der angebotenen Essen versehen, die viele<br />

Assoziationen hervorrufen, nur nicht die nach etwas Genießbarem.<br />

Wir wollen flüchten. Wir wollen zahlen. „Geht nicht“, sagt der<br />

Kellner, „erst ein Geschenk vom Haus“. Und serviert wenig<br />

später einen Teller mit Scheiben einer Wassermelone, drei<br />

Erdbeeren und ein paar weißen Häufchen Schlag aus der<br />

Sprühdose, die aussehen wie hingepatzter Rasierschaum. Dann<br />

kommt die Rechnung. Mit der Überraschung, dass man überall,<br />

auf jeder Insel, ein komplettes Menü mit hervorragendem<br />

Fisch für das Geld bekommt, das man hier für ein paar steinharte<br />

Cevapcici und fetttriefende Pommes hinlegen muss.<br />

Aber es wäre ein falsches Bild von diesem Nah-Revier, würde<br />

der Törnbericht mit einem solchen Misston enden. Der Norden<br />

der Adria ist immer eine Reise wert. Aus Österreich in<br />

kürzester Zeit erreichbar, bietet er schönes Segeln in einer<br />

faszinierenden Inselwelt. Ursprüngliche kleine Fischerdörfer<br />

gibt es hier, bunte, quirlige Hafenstädte und jede Menge herrlicher<br />

Badebuchten mit üppiger Vegetation bis an die Ufer.<br />

Während sich der Großteil des Yacht-Tourismus in den vergangenen<br />

Jahren nicht zuletzt durch die Fertigstellung der<br />

3<br />

2 3 4


Revier<br />

27<br />

4<br />

Yachtcharter<br />

Yachtinvest<br />

Yachtservice<br />

Verkauf<br />

Ausbildung<br />

1 weiSSer strand. Gleich um die Ecke des historischen Ortes Osor liegt Radiboj, eine der schönsten<br />

Buchten dieses Reviers<br />

2 verkehrsknoten. Die Drehbrücke in dem sehr alten Ort Osor ist das Verbindungsglied zwischen den<br />

Inseln Cres und Losinj.<br />

3 wrack. In dem glasklaren Wasser gut sichtbar ist das Wrack dieses kleinen Bootes in der Bucht Radiboj.<br />

4 landfeste. Die Bucht neben der Radiboj ist bei Bora etwas weniger geschützt. Deshalb ist es ratsam, eine<br />

Leine zum Ostufer auszubringen.<br />

A-4111 Walding, Überlendnerstrasse 24a<br />

Tel. ++43 7234 84545<br />

Fax ++43 7234 85545<br />

office@yachting2000.at<br />

eigene Stützpunkte in Kroatien:<br />

Marina Dalmacija, Bibinje Sukošan<br />

Marina Mandalina, Šibenik<br />

www.yachting2000.at<br />

6 7 8


28<br />

GroSSbaustelle<br />

ACI Marina Pomer<br />

Es ist eine der ganz alten Marinas in Kroatien – die ACI in<br />

Pomer im nordwestlichsten Eck der Medulin-Bucht. Schon<br />

der Weg dorthin ist bei unklarem Wetter nicht ganz einfach,<br />

weil die gesamte Bucht mit Untiefen gespickt ist. Die Einfahrt<br />

in die Marina ist häufig versandet. Derzeit erschwert eine<br />

nicht gerade übersichtlich betonnte oder gar befeuerte<br />

Baustelle die Annäherung erheblich.<br />

Sämtliche Schwimmstege werden erneuert und verlängert.<br />

Das soll eine Erweiterung der bisherigen Kapazität von 220<br />

Liegeplätzen um zusätzliche 74 bringen, sorgt aber derzeit<br />

für teilweise nicht ungefährliche Situationen bei der Ansteuerung<br />

und für eine erhebliche Lärmbelästigung während des<br />

Aufenthaltes.<br />

1 gebeutelt. Nordost-Böen schaukeln die Yachten an den Stegen der ACY-<br />

Marina heftig durch.<br />

2 stürmisch. Blick von Pomer nach Medulin bei heftiger Bora. In dem flachen<br />

Wasser baut sich eine unangenehm kurze, steile Welle auf.<br />

3 sicher. Bei Starkwind empfiehlt es sich, die sichere Durchfahrt zwischen<br />

den Leuchttürmen Porer und Albanez zu wählen, um die Untiefen bei der<br />

Ausfahrt aus der Medulin-Bucht Richtung Pula zu vermeiden.


Revier<br />

29<br />

1 2<br />

Autobahn bis hinter Split weiter in den Süden verlagert hat und<br />

speziell in den Kornaten schon gegen Mittag der Vollgas-<br />

Wettlauf um die letzten Marina- oder Bojenplätze beginnt,<br />

findet man hier auch während der Hochsaison immer eine<br />

stille Ankerbucht und einen Platz in einem Stadthafen oder<br />

einer Marina.<br />

Kein Billigland mehr, aber Preis<br />

und Leistung stimmen überein<br />

Die Preise in den Konobas und Restaurants liegen im Vergleich<br />

zum Süden Dalmatiens spürbar höher, aber mit wenigen Ausnahmen<br />

stimmen Preis und gebotene Leistung dennoch überein<br />

und halten einem Vergleich mit der seglerisch und landschaftlich<br />

deutlich uninteressanteren Adria-Küste Italiens<br />

locker stand. Dass Kroatien kein Billigland mehr ist wie es<br />

früher Jugoslawien war, das wissen wir ja schon lange. Dafür<br />

wurde aber heftig in eine gut funktionierende Infrastruktur mit<br />

hohem Service-Charakter investiert und dem<br />

Yachturlauber werden alle Annehmlichkeiten<br />

geboten, die seinen Urlaub zum erholsamen<br />

Vergnügen machen.<br />

Händler Tofinou & Brenta<br />

Händler Salzkammergut Bénéteau<br />

Verkauf von Harken – Musto – Sebago – FSE Robline<br />

Service – Reparatur – Refit – Winterlager<br />

Yachtworks GmbH · Dorfstraße 16 · 4865 Nußdorf am Attersee · Tel. +43 7666 80 59 20 · Mobil +43 664/83 96 111 · www.yachtworks.at


30


Revier<br />

31<br />

DER LUKULLUSTÖRN<br />

VON MARKO POLO<br />

BIS MARSCHALL TITO<br />

Genuss-Segeln der besonderen Art durch die süd-dalmatinische Inselwelt.<br />

Der „Kulinarische Küstenatlas“ bestimmte die Reiseroute.<br />

Text und Fotos: Thomas D. Dobernigg und Harry Huber


32<br />

1<br />

Es ist fast wie der wehmütige Abschied von guten, alten Freunden:<br />

Die korpulente Wirtin Ana steckt den Kopf aus der Tür<br />

der Küche, um uns nachzuschauen und die junge Kellnerin mit<br />

dem freundlichen Lächeln und den exotischen Augen winkt<br />

uns vom Steg aus zu, als wir Heckleinen und Mooring losgeworfen<br />

haben und aus der idyllischen Pomena-Bucht auf Mljet<br />

motoren.<br />

Die Pomena-Bucht und die Konoba Ana haben unser Herz<br />

erobert. Mit herzlicher Gastfreundlichkeit, einer peinlich sauberen<br />

Anlage und nicht zuletzt einer exzellenten Küche. Von<br />

hier aus ist es ein kurzer Fußmarsch über den Hügel nach<br />

Südosten in eine völlig andere Welt. Hier liegt der Nationalpark<br />

von Mljet. Gepflegte Wanderwege führen durch eine<br />

Urlandschaft aus üppigem Forst, entlang einer engen Bucht<br />

mit so klarem Wasser, dass man meint, zu den Entdeckern<br />

dieses Naturwunders zu gehören.<br />

Dabei wurde die Lagune V. Jezero, die heute Kern des Nationalparks<br />

Mljet ist, bereits von Illyrischen Stämmen besiedelt,<br />

später von Römern im 1. Jahrhundert erobert. Benediktinermönche<br />

errichteten auf der kleinen Insel Sv. Marija im 12.<br />

Jahrhundert ein Kloster. Eine steinerne Brücke wurde über die<br />

Meerenge gebaut, die den Zugang von der Adria zur Lagune<br />

bildet, mit einer Mühle drauf, die den Gezeitenstrom nutzte.<br />

Als Marschall Tito das Kleinod entdeckte, ließ er Brücke und<br />

SMS-Wetterbericht<br />

Auf allen Reisen in allen Revieren, so auch wieder in Süd-Dalmatien, waren wir mit dem zwei Mal<br />

täglich verschickten SMS-Wetterbericht von Yacht-Pool sehr zufrieden. Gut investierte 1,29 Euro pro<br />

Tag. Wenn auch allgemeiner, so waren die SMS-Prognosen den Jugo betreffend zutreffender und<br />

zuverlässiger als der viel gepriesene Aladin mit seinen sehr detaillierten Windkarten, die leider aber<br />

nicht immer stimmten.<br />

www.yacht-pool.at www.dhmz.htnet.hr www.prognoza.hr/jadran_n.html


Revier<br />

33<br />

2<br />

3<br />

1 köstlich. Die Kellnerin der Konoba Ana in der Pomena-Bucht von Mljet<br />

serviert Hummer auf Spaghetti.<br />

2 ökologisch. Statt Massentourismus wohldosierte umweltgerechte Freizeitmöglichkeiten<br />

im Nationalpark von Mljet.<br />

3 idyllisch. Im Herzen des Nationalparks Mljet, mitten im Salzwassersee<br />

Veliko Jezero, liegt die kleine Insel mit dem ehemaligen Kloster.<br />

4 beschaulich. Der Nationalpark bietet herrliche Wanderwege und immer<br />

wieder Rastplätze in schöner Natur.<br />

5 historisch. Das ehemalige Kloster im Nationalpark wird derzeit restauriert<br />

und wieder in den Originalzustand zurückversetzt.<br />

4<br />

5


34<br />

1<br />

Mühle wegreißen, um mit seiner Yacht bequem zur Insel zu<br />

gelangen. Das Kloster wurde zu einem luxuriösen Gästehaus<br />

umgestaltet. Es war eine kritische Situation für das empfindliche<br />

Ökosystem, wie das halt immer so ist, wenn allmächtige<br />

Politherren ihre eigenen Interessen über die der Allgemeinheit<br />

stellen und selbstherrlich in die Natur eingreifen.<br />

Naturschutz wird<br />

groß geschrieben<br />

2<br />

Heute ist das Einlaufen strengstens verboten und Naturschutz<br />

wird groß geschrieben. Eine kleine Barkasse transportiert Gäste<br />

zur Insel, das Kloster wird wieder in den Originalzustand<br />

zurückversetzt und Besucher können Mountainbikes oder<br />

Kanus mieten.<br />

Törn der irdischen Genüsse<br />

Zwei Tage zuvor hat unsere Reise begonnen, in der neuen<br />

kleinen Marina Krvavica, zwischen Baska Voda und Markaska<br />

gelegen und von kilometerlangen Sandstränden umgeben. Der<br />

ideale Ausgangspunkt für Törns zu den ruhigen und selten<br />

angelaufenen Inseln Süd-Dalmatiens oder nach Montenegro.<br />

Hier betreibt das österreichische Charter-Unternehmen AYC-<br />

Hummel einen Stützpunkt mit überaus freundlichem und<br />

kompetentem Personal und hervorragend gepflegten Yachten.<br />

Wir starten mit der Sun Odyssey 40 BALANCE2. Sie ist Baujahr<br />

2002, läuft seither im Charter und zeigt sich in einem ta-<br />

3


Revier<br />

35<br />

4<br />

dellosen Zustand, wie ein nagelneues Schiff. Deutlicher kann<br />

ein Charterunternehmen seine Top-Qualität nicht unter Beweis<br />

stellen.<br />

Der erste Tag hat uns mangels Wind unter Motor auf der<br />

spiegelglatten Adria vorbei an der traumhaften Kulisse der<br />

Stadt Korčula in die nahe gelegene kleine Marina Lumbarda<br />

geführt. Wir haben diesen Hafen gewählt, weil neben den<br />

Seekarten und Hafenhandbüchern aus dem Verlag Delius<br />

Klasing und dem unentbehrlichen Beständig mit seinen „8<strong>08</strong><br />

Häfen & Buchten“ unsere Route maßgeblich von einem weiteren<br />

Buch bestimmt wurde, das den Titel trägt „Kulinarischer<br />

Küstenatlas. Himmlische Ansichten und irdische Gaumenfreuden“<br />

aus dem Verlag Geospace.<br />

1 Im Gespräch. Frühmorgens, vor dem Ansturm der Touristenmassen, bleibt<br />

Zeit für einen Plausch auf einem der Plätze der Stadt Korčula.<br />

2 im Blickfeld. Der Klosterbau liegt in unmittelbarer Blickweite südlich der<br />

Stadt Korcula.<br />

3 am berühmtesten. Wie einige andere Städte auch, nimmt Korčula für sich<br />

in Anspruch, Geburtsstadt von Marko Polo zu sein. Das soll sein Elternhaus<br />

sein.<br />

4 Vor Buganker. So liegt man bei ruhigem Wetter gut und sicher für einen<br />

Stadtbummel am Kai von Korčula.<br />

5 Im Abendlicht. Von ihrer schönsten Seite zeigt sich die Stadt Korčula im<br />

Licht der untergehenden Sonne von See aus.


36<br />

Restoran<br />

Augusta Insola<br />

Bucht Zaklopatica auf Lastovo<br />

Tel. +385(0)989386035<br />

E-Mail: antoni@augustainsula.com<br />

www.augustainsula.com<br />

Der junge Wirt Antoni Jurica hat elf Jahre in der Gastronomie in Kalifornien<br />

gearbeitet und ist voller neuer Ideen auf seine Heimatinsel zurückgekehrt.<br />

Seine Küche ist ganz nach der Tradition von Lastovo. Er verwendet<br />

ausschließlich Produkte, die dort wachsen und liebevoll zubereitet werden.<br />

Sein Vater betreibt eine Landwirtschaft und Weinkellerei, der Sohn experimentiert<br />

mit den Rebsorten und brennt milde, sortenreine Schnäpse aus<br />

den Früchten der Insel. Probieren Sie den aus der Frucht des Maulbeerbaumes<br />

oder den herb schmeckenden vom Affenbrotbaum.<br />

Besondere Empfehlung für das Essen: Das<br />

Lamm aus dem Ofen mit verschiedenem<br />

Gemüse gegart. Selbstverständlich<br />

gibt es auch hier den<br />

Liegeplatz am Schwimm steg<br />

mit Mooring, Strom und Wasser<br />

gratis.<br />

Eben dieser Atlas empfiehlt das Restaurant „Zure“, das in<br />

Lumbarda hinter dem Friedhof ein paar hundert Meter hügelaufwärts<br />

ein „exquisites kulinarisches Erlebnis“ verspricht. Wir<br />

wurden – wie bei allen anderen Empfehlungen dieses Gastroführers<br />

– nicht enttäuscht. Alles stammt aus eigenem Anbau,<br />

vom herben, erdigen Rotwein über die Oliven, den Käse, das<br />

Brot, bis hin zum fangfrischen Fisch. Das heißt aber auch, dass<br />

man nach dem schweißtreibenden Fußmarsch seinen Durst<br />

nicht mit einem kühlen Bier stillen kann – denn das stellt der<br />

„Zure“-Wirt eben nicht selbst her und bietet es konsequenterweise<br />

seinen Gästen auch nicht an.<br />

Wir legen früh ab, um rechtzeitig in die Stadt Korčula zu gelangen,<br />

bevor wieder eines der riesigen Kreuzfahrtschiffe ankommt<br />

und hunderte Touristen die engen Gassen verstopfen.<br />

Korčula, neben Dubrovnik und Venedig eine der drei Perlen<br />

der Adria, nimmt für sich in Anspruch, Geburtsstadt des Händlers,<br />

Reisenden und Entdeckers Marco Polo zu sein, den man<br />

hier „Marko“ schreibt, mit k.<br />

Die Insel Lastovo ist unser nächstes Ziel. Sie war während der<br />

Tito-Ära absolutes militärisches Sperrgebiet. Hier versteckte<br />

sich die jugoslawische U-Boot-Flotte in Felstunneln und jeglichem<br />

Tourismus war der Zutritt verwehrt. Das hat die neben<br />

Vis am weitesten außen liegende bewohnte kroatische Adria-<br />

Insel in einem sehr naturnahen Zustand belassen. Heute ist<br />

Lastovo mitsamt sämtlichen umliegenden Inselchen und Klippen<br />

Naturpark.


Revier<br />

37<br />

Elf Jahre Kalifornien<br />

In der gut geschützten Bucht Zaklopatica im Norden von<br />

Lastovo betreibt der junge Wirt Antoni Jurica das „Restoran<br />

Augusta Insula“. Nach elf Jahren in der Gastronomie in Kalifornien<br />

ist er zurück auf seiner Heimatinsel. Er hat einen Steg<br />

gebaut, mit Mooringleinen, direkt vor seinem Elternhaus. Das<br />

Restaurant wird unter seiner Regie Schritt für Schritt erweitert<br />

und verbessert, die Terrasse überdacht und das Haus aufgestockt.<br />

Der Vater betreibt Weinbau und Landwirtschaft. Er<br />

liefert die Zutaten zur ursprünglichen Inselküche, die hier<br />

geboten wird. Der Sohn bringt innovativen Schwung in das<br />

Geschäft, ohne die Tradition zu vergessen. Er experimentiert<br />

mit den heimischen Rebsorten und kocht ausschließlich mit<br />

Produkten der Insel.<br />

1 FRUCHTBAR. Die Hochebene der Insel Lastovo, die als gesamtes als Naturpark<br />

ausgewiesen ist, erstreckt sich direkt vor dem historischen Ort. Hier wird<br />

Wein und Gemüse angebaut. Orangen- und Zitronenbäume wachsen an den<br />

Hängen.<br />

Zure Agro Turisam<br />

Lumbarda · Tel. +385(0)2<strong>07</strong>120<strong>08</strong> · E-Mail: batistic.zure@du.tel.hr<br />

Beim Friedhof zweigt der Weg den Hügel aufwärts zu dem dicht bewachsenen<br />

Gastgarten von „Zure“ ab. Hier sitzen Sie in schattiger Kühle unter<br />

Zitronenbäumen und können die herrlichen Köstlichkeiten genießen, die<br />

allesamt ausschließlich aus der eigenen Produktion stammen. Besonders<br />

empfehlenswert sind der frische gegrillte Fisch des Tages und die Variationen<br />

an Vorspeisen. Exzellent, aber gewöhnungsbedürftig der herbe,<br />

erdige Hauswein.


38<br />

Konoba Ana<br />

Pomena auf Mljet<br />

Tel. +385(0)2<strong>07</strong>44034<br />

Mooringplätze mit Strom und Wasser gratis direkt vor dem Lokal.<br />

Gleich neben den Tischen große Betonbecken, in denen sich<br />

Fische, Langusten und Hummer tummeln, die abends auf den<br />

Tisch kommen. Beobachten Sie bei einem kühlen Drink auf der<br />

Terrasse den nahezu karibischen Sonnenuntergang, dann verwöhnt<br />

Sie die charmante, gut englisch sprechende<br />

Kellnerin mit einer einzigartigen klaren<br />

Fischsuppe und als besondere<br />

Empfehlung Languste auf Spaghetti.<br />

Ausgezeichnet der<br />

weich schmeckende Inselwein.<br />

Am nächsten Morgen sitzen wir zusammengepresst zu dritt<br />

vorne neben Antoni Jurica in dessen abenteuerlich altem Transportbus<br />

und fahren den Berg hoch in das Inseldorf Lastovo mit<br />

seinen 800 Einwohnern. Es liegt direkt an der Kante der rund<br />

200 Meter steil abfallenden Küste, so versteckt gebaut, dass die<br />

ursprünglichen Steinhäuser von See kommend nicht zu entdecken<br />

waren. Lediglich die Neubauten sind heute auch von den<br />

Schiffen auszumachen. Hinter dem Dorf breitet sich eine fruchtbare,<br />

kultivierte Hochebene aus. Hier hat das tägliche Leben<br />

noch das gemächliche Tempo wie vor ein paar hundert Jahren.<br />

Wir segeln weiter rund um Lastovo. Ein uriger Leuchtturm<br />

markiert die enge Einfahrt in die weit ausladende Bucht Skrivena<br />

Luka mit ihren üppigen Wäldern bis an die Ufer und dem<br />

glasklaren türkisfarbenen Wasser. Hier lassen wir den Anker<br />

für einen Badestopp auf vier Metern Wassertiefe fallen. Eine<br />

nahezu unwirkliche Stille empfängt uns. Zwei Restaurants gibt<br />

2


Revier<br />

39<br />

1<br />

es in dieser Bucht, beide haben Schwimmstege und Moorings<br />

ausgebracht. Hätten wir mehr Zeit … hier könnten wir etliche<br />

Tage verbringen.<br />

Tagesziel ist aber die von Süden her tief einschneidende Velji<br />

Lago, deren Scheitel in die Mali Lago mündet – eine Steinbrücke<br />

trennt die nördliche kleinere und die südliche große Bucht.<br />

Neben der Brücke erstreckt sich ein neu angelegter Kai mit<br />

Moorings, der ein paar Dutzend Yachten Platz bietet. Er gehört<br />

zu dem ebenfalls neu errichteten Hotel Solitudo, das Seglern die<br />

Nutzung einer modernen Wellness-Anlage ermöglicht. In der<br />

zugehörigen Konoba Mali Lago haben wir in luxuriösem Ambiente<br />

den besten 400-Gramm Adriatic Kalamar vom Grill, ein<br />

butterzartes Steak und köstlichen Inselwein genossen. Wie überall<br />

auf diesem kulinarischen Törn stimmte die gebotene Qualität<br />

mit dem Preis perfekt überein. Nirgendwo hatten wir das Gefühl,<br />

abgezockt und über den Tisch gezogen worden zu sein.<br />

1 karibik-Feeling. Tiefblau bis türkis mit weißem Strand – so zeigt sich die<br />

Skrivena Luka im Süden von Lastovo.<br />

2 gross genug. Ein nicht mehr ganz junges deutsches Ehepaar lebt auf<br />

dieser gerade acht Meter langen Yacht.<br />

3 kleiner hafen. Nur für flache Fischerboote und nur bei Schönwetter geeignet<br />

ist Lucica an der Nordküste von Lastovo.<br />

4 befeuert. Die Einfahrt zur idyllischen Skrivena Luka wird von dem mächtigen<br />

Leuchtturm Struga markiert.<br />

5 in der lagune. Mali Lago – die Lagune ganz im Nordwesten von Lastovo<br />

ist ein gepflegter, touristisch erschlossener Platz.<br />

3<br />

4<br />

5


40<br />

Konoba Mali Lago<br />

Lastovo<br />

Tel. +385(0)992265522<br />

www.hotel-solitudo.com<br />

Elegantes Luxusambiente. Marina mit Mooringplätzen, Strom und<br />

Wasser (kostenpflichtig). Möglichkeit, die Wellness-Anlage des<br />

Hotels zu nutzen. In der Konoba sollten Sie neben den köstlichen<br />

Weinen den Adriatic Kalamar oder das Rumpsteak probieren.<br />

Karibik-Idylle pur<br />

Der nächste Tag überrascht mit einem Erlebnis der besonderen<br />

Art. In dem Vis vorgelagerten kleinen Archipel Budikovac<br />

finden wir eine Idylle, die ihresgleichen sucht. Vorsichtig tasten<br />

wir uns zwischen den Klippen auf etwa vier Meter Wassertiefe,<br />

um unseren Anker in ein Stück Sandgrund zu setzen. Eine<br />

Felsbarriere mit rund 1,4 Metern Wassertiefe versperrt den<br />

Weg für jede Yacht vor dem schneeweißen Kiesstrand, der nur<br />

schwimmend oder mit dem Dinghi erreicht werden kann. Wir<br />

genießen ein paar Stunden Karibik-Idylle pur: Palmen, Strand<br />

und ein Wasser, das in der kompletten Farb-Palette zwischen<br />

tiefblau über türkis bis hellgrün leuchtet und so klar ist, dass<br />

man selbst aus 20 Metern noch den Grund sieht.<br />

Wir schnorcheln und schwimmen. Harry, der mit seiner Frau<br />

viele Jahre in der Adria auf seiner 30 Meter langen Yacht SÜR-<br />

GÜN-D gelebt hat, taucht mit dem Free-Diver ab. Dann genießen<br />

wir die Ruhe und Beschaulichkeit im Cockpit. Bis eine<br />

große Elan-Charteryacht rasant um die Ecke biegt, mit zwei<br />

Metern Abstand in flotter Fahrt an uns vorbei und direkt auf<br />

die davor liegende felsige Untiefe rauscht.<br />

Mit Vollgas auf das Riff<br />

Es kracht und rumpelt grässlich, Geräusche, die uns nahezu<br />

körperliche Schmerzen bereiten. Dann macht der Skipper den<br />

zweiten, entscheidenden Fehler. Mit minutenlangem Vollgas<br />

voraus setzt er die Yacht immer weiter und fester auf die Untiefe.<br />

Aus dem Auspuff qualmt es schwarz. Ratlosigkeit bei der<br />

gesamten Crew. Fassungslosigkeit bei uns. Der kroatische<br />

Schein ist eben eine Sache. Echte Ausbildung, Seemannschaft<br />

und Erfahrung die andere.<br />

Der Abend sieht unser Schiff wieder direkt mit dem Heck vor<br />

einer hervorragenden Konoba. Diesmal in Kut, gegenüber der<br />

Inselhauptstadt Vis: Im Lokal „Vatrica“ stillen wir erst mit Bier<br />

unseren Durst, essen Octopussalat, grandiose Riesen-Steaks


Brac<br />

Krvavica<br />

Konoba Ramova<br />

Revier 41<br />

Hvar<br />

VIS<br />

Konoba Vatrica<br />

Korčula<br />

Korčula<br />

Konoba Zure<br />

Restoran<br />

Augusta Insola<br />

Konoba<br />

Mali Lago Lastovo<br />

MLJET<br />

Konoba Ana<br />

Nationalpark<br />

1<br />

1 Natur pur. Kilometerweit säumen Wanderwege<br />

die beiden Buchten Mali und Veli<br />

Lago im Westen von Lastovo.<br />

2 gestrandet. Immer wieder erlebt man<br />

haarsträubende Szenen – verursacht von<br />

Crews, die im Schnelldurchgang ihre Segelscheine<br />

erkauft haben.<br />

2


42<br />

mit Mangold und Kartoffeln und trinken reichlich köstlichen<br />

Inselwein. Das alles gerade ein paar Schritte von der AYC-<br />

Jeanneau BALANCE2 entfernt, unserem schwimmenden Zuhause<br />

auf Zeit. Es wird das teuerste Abendessen dieser Reise.<br />

Mit 410 Kuna, das sind umgerechnet rund 55 Euro für zwei<br />

Personen, aber keineswegs überzahlt für das, was uns geboten<br />

wurde: Wie bei den anderen Wirten war auch hier der sichere<br />

Mooring-Liegeplatz mit Strom und Wasser inbegriffen. Hilfe<br />

beim Anlegen sowieso.<br />

Ein kräftiger Jugo bläst uns am nächsten Tag zur Insel Hvar,<br />

wo wir in Starigrad festmachen, einer lebhaften Stadt am südöstlichsten<br />

Ende der tief einschneidenden Bucht, die an den<br />

Ufern zahlreiche Ankermöglichkeiten bietet. Bars, Cafés, Restaurants,<br />

Kneipen entlang der gesamten Uferpromenade. Die<br />

Auswahl fällt schwer. Trotzdem sollte man für das Abendessen<br />

ein Lokal abseits der Wasserfront wählen.<br />

Der Jugo legt zu. Der letzte Schlag zurück in den Ausgangshafen<br />

Krvavica bringt uns erst bei halbem Wind in Rauschefahrt an<br />

das nördliche Ende zwischen Brac und Solta – dann kocht die<br />

Adria mit breiten Schaumstreifen und fliegender Gischt. Wir<br />

müssen gegenan. Kurz vor dem Ziel ist der Jugo urplötzlich<br />

vorbei. Die freundliche AYC-Crew empfängt uns und ein letztes<br />

Mal genießen wir die dalmatinische Gastfreundschaft im durchaus<br />

empfehlenswerten Marina-Restaurant von Krvavica.<br />

AYC Adria Yacht Center<br />

Der älteste Stützpunktbetreiber in Kroatien wurde 1978 von Mira und<br />

Harald Hummel gegründet. Die AYC-Flotte besteht aus rund 50 Yachten.<br />

Von ihrer hervorragenden Qualität konnte sich das <strong>OCEAN7</strong>-Team überzeugen:<br />

Wir segelten die seit 2002 im Chartereinsatz befindliche Sun<br />

Odyssey 40 BALLANCE2. Ein Schiff ohne den geringsten Mangel in einem<br />

Zustand, als käme es frisch aus der Werft. AYC hat Stützpunkte in Vodice,<br />

Trogir und Krvavica. Von letzterem gibt es Chartermöglichkeiten von einigen<br />

Yachten, die für eine Reise nach Montenegro ausgerüstet sind. Eine<br />

Sun Odyssey 30i gibt es ab 730 Euro/Woche.<br />

www.ayc.at


Revier<br />

43<br />

Vatrica<br />

Kut auf Vis<br />

Liegeplatz mit Mooring, Wasser<br />

und Strom direkt vor dem Lokal.<br />

Hierher kommen auch einheimische<br />

Fischer, um im lauschigen<br />

Gastgarten mit Blick auf die Stadt<br />

Vis Bier zu trinken und See -<br />

mannsgarn zu spinnen.<br />

Gute Fischgerichte und Steaks.<br />

Nicht ganz billig.<br />

Konoba Ramova<br />

In der Marina von Krvavica<br />

Gelegentlich kreischende Papageien in großen<br />

Käfigen, künstliche Wasserfälle und<br />

exotische Pflanzen vermitteln den Eindruck,<br />

irgendwo in den Tropen zu sein.<br />

Der ideale Platz, um einen Törn zu starten<br />

oder ihn zu beenden. Einfache,<br />

bodenständige Küche in hervorragender<br />

Qualität und zu angemessenen<br />

Preisen. Eiskaltes Bier vom Fass, gute<br />

Weine der Region, köstliche Vorspeisen<br />

und ein besonders gutes, leicht<br />

scharfes Muckalica. Positive Überraschung<br />

bei der Rechnung.


44


Revier<br />

45<br />

Eine Segelreise<br />

zu den Pinguinen<br />

Ein Törn in die Antarktis erweckte bei vier österreichischen Seglern<br />

ein deutlich sensibleres Umweltbewusstsein.<br />

Text und Fotos: Dr. Bernhard Bader


46<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Vier Österreicher stehen auf dem Flugplatz von Ushuaia, der<br />

südlichsten Stadt in Argentinien und warten auf ihr Gepäck.<br />

Als alle Taschen auf dem Laufband liegen, lässt die Anspannung<br />

nach. Die Ausrüstung für einen Antarktistörn will wohlüberlegt<br />

sein. Gepäckbeschränkungen der Fluglinien zwingen dazu, sich<br />

auf das Notwendigste zu beschränken, wenn dann eine Tasche<br />

nicht ankommt, wirkt sich das schlimmer aus als bei einem<br />

Törn in der Karibik.<br />

Es ist der 17.1.<strong>2009</strong> und mit dem Taxi gelangen wir in zehn<br />

Minuten zum Segelclub Afasyn. Dieser besteht aus einem Steg,<br />

an dem ungefähr zehn Yachten im Päckchen liegen. Diese<br />

Yachten unterscheiden sich in vielen Details von jenen, mit<br />

denen wir im Mittelmeer unterwegs sind. Durchwegs aus Stahl<br />

oder Aluminium, alle mit einem Rauchfang, dicke Rollen von<br />

Festmacherleinen an Deck, schwere Anker und auch mehrere<br />

Anker einsatzbereit an Deck, gedeckter Steuerstand oder Niedergang,<br />

doppeltes Vorsegel, Satelliten-Kommunikationstechnik.<br />

Von außen nicht gleich sichtbar – viele Schiffe sind mit<br />

zwei Maschinen ausgestattet.<br />

Wir finden die Santa Maria Australis und aus dem<br />

Niedergang taucht der Skipper Wolf Kloss auf. Mit Wolf und<br />

der Santa Maria, dem zweiten Schiff des Unternehmens<br />

Kloss, war ich gemeinsam mit Harry und Theo schon 2002 am<br />

Kap Hoorn. Er ist ein Vertrauen erweckender Typ, Jahrgang<br />

1957, ein Mann ohne Schnörkel, drahtig und zielorientiert, der<br />

auf einem Schiff einfach alles kann und viele Dinge anders sieht<br />

als wir sie gewohnt sind. Die SMA ist ein Glacer & Reinke-<br />

Entwurf, 1998 in Danzig aus Aluminium auf Kiel gelegt, gemäßigter<br />

Langkiel, ketschgetakelt, mit einer LÜA von 20,20<br />

m, 32 Tonnen, Tiefgang 2,30 m, sie verfügt über zwei Deutz<br />

Vetus Marinediesel mit je 78 KW (106 PS). 70 kg Rocna-Bügelanker<br />

mit 150 m 14 mm-Kette, Lofrans-Ankerwinde, Reflex-<br />

Dieselheizung, Fischer Panda-Generator, Zodiac-Beiboot für<br />

acht Personen. 4.800 Liter Diesel und 5.000 Liter Wasser.<br />

Die übrigen Crewmitglieder sind in der Stadt unterwegs, aber<br />

wir sind vollzählig. Sechs Österreicher (Christiana und Georg<br />

sind bereits vor einigen Tagen angereist), Christoph (Deutscher),<br />

Michael (Schweizer) und John (Amerikaner). Neun<br />

Crewmitglieder, Wolf, sein Bootsmann Jochen und dessen<br />

Freundin Verena – macht insgesamt zwölf Personen. Das Schiff<br />

ist übervoll und ich kriege deswegen leichte Bedenken. Wir<br />

bringen 30 Laib Brot, extra trocken gebacken und in Frischhaltefolie<br />

gewickelt an Bord. In der Bilge stapeln sich Wäschekörbe<br />

an Obst und Gemüse. Das Bier- und Weinkontingent ist<br />

gegen unsere Mittelmeertörns trotz der Größe des Schiffes<br />

äußerst überschaubar. Ersatzteile sind wichtiger als persönlicher<br />

Luxus. Zu kaufen gibt es in der Antarktis nichts und auch<br />

in unserer Koje wird noch eine Schachtel mit irgendwelchen<br />

Kleinteilen untergebracht.<br />

Unweit vom Steg liegt die entmastete Veolia PRB von Vincent<br />

Riou. Riou hatte zuvor beim Vendee Globe Jean Le Cam von<br />

dessen durchgekenterten Boot abgeborgen und dabei sein Rigg<br />

beschädigt, was zwei Tage später zum Mastbruch führte.<br />

4


Revier<br />

47<br />

5<br />

Zu Mittag klarieren wir in Argentinien aus und zwei Windstärken<br />

bringen uns in vier Stunden nach Puerto Williams. Dort<br />

klarieren wir zunächst in Chile ein. Wir tanken 2.900 Liter<br />

Diesel und verlegen uns danach in die Marina MICALVI.<br />

Diese besteht aus einem ehemaligen deutschen Munitionsschiff,<br />

das als Anlegepier und Clubgebäude in einer kleinen,<br />

geschützten Bucht auf Grund gesetzt wurde.<br />

Tags darauf fahren wir im Beaglekanal ostwärts. Für die nächsten<br />

Tage sind für die Drake Passage 55 Knoten Wind angesagt,<br />

das bedeutet laut Wolf tatsächlich bis 70 Knoten Wind. Erst<br />

auf Lennox soll die Entscheidung, ob wir trotzdem losfahren,<br />

getroffen werden.<br />

Am Ufer ziehen die schönen Regenwälder Feuerlands vorbei,<br />

das Licht und die Farben sind einfach anders. Um 16.00 Uhr<br />

erreichen wir Lennox und nach einigem Überlegen entscheidet<br />

sich Wolf dafür weiterzufahren. Die höchsten Windwerte sind<br />

erst in zwei Tagen für den Bereich südlich von Kap Hoorn<br />

prognostiziert und dort sollten wir vorbei sein, wenn das<br />

Sturmtief durchzieht. Das Dinghi wird zusammengelegt, an<br />

Deck verzurrt und der Anker zusätzlich gesichert. Wenig später<br />

beginnt es zu blasen und in der Nacht haben wir 40 Knoten<br />

Wind mit Böen bis 55. Einige werden seekrank. Die Seen<br />

kommen nicht regelmäßig, sondern versetzen das Schiff in eine<br />

schlingernde Bewegung. Bis zur Mitte der Drake Straße – immerhin<br />

250 Seemeilen – ändert sich nicht viel. Schönes Segeln<br />

ist es keines. Am Mittwoch, den 23.1., überqueren wir den 60.<br />

südlichen Breitegrad und sind damit im Südpolarmeer, das der<br />

Antarktis zugerechnet wird. An Bord wird der Müll sorgfältig<br />

getrennt und sogar der Biomüll landet ab nun entsprechend<br />

den Richtlinien der IAATO in einer Tonne.<br />

1im nebel. Das wild-romantische Diego Ramirez vor dem berüchtigten Kap<br />

Hoorn, der Südspitze Südamerikas.<br />

2 fergusonkanal. Hier kreuzten Wale den Kurs der Segelyacht.<br />

3 doppelzack. Diese markante Felsformation markiert die Einfahrt in den Le<br />

Mer-Kanal.<br />

4 Deception Island. Das erste Land, das nach der Drake-Pasage vor dem<br />

Bug auftaucht.<br />

5 port locroy. Nach einer Fahrt im Schlauchboot versperrte ein Eisfeld die<br />

Rückfahrt zur Yacht.<br />

PERFORMANCE CRUISER CUP<br />

powered by Mayer Yachten<br />

18. bis 21. Okt. <strong>2009</strong>, von Vodice bis Skradin, Anmeldung unter office@mayer-yachten.com


48<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Es wird merklich kälter. Wir sind in der Konvergenzzone, in<br />

der das wärmere Wasser des Nordens auf das kältere des Südens<br />

trifft. Die Luft wird feuchter und auf den Wachen kriecht die<br />

Kälte durch alle Bekleidungsschichten.<br />

Am Morgen des 23. haben wir mit dem hoch aufragenden<br />

Smith Island eine alpine Szenerie vor uns. Zwischen Snow Island<br />

mit dem vor gelagerten Castle Rock und Smith Island geht<br />

es um ein Untiefenfeld herum auf Deception Island zu. Deception<br />

Island ist ein Vulkankrater mit einer schmalen Einfahrt<br />

und einem geschützten Binnensee. Obwohl auch größere<br />

Kreuzfahrtschiffe die Einfahrt passieren, ist sie mit Vorsicht zu<br />

durchfahren. Innen erstreckt sich ein weites Becken, steuerbord<br />

zunächst die Whalers Bay, eine verfallene norwegische Walfangstation<br />

mit Industrie-Denkmalcharakter, backbord weiter<br />

drinnen die spanische und argentinische Forschungsstation.<br />

Ganz am Ende liegt die so genannte Telefonbucht, eine gut<br />

geschützte kleine Bucht, umgeben von schwarzen Sanddünen,<br />

in der wir zwei holländische Fahrtenyachten vorfinden. Am<br />

Strand liegt eine große Weddellrobbe, die unser Ankermanöver<br />

gelangweilt verfolgt. Bart, der Skipper der Yacht TRANQUI-<br />

LO, einer wunderschönen, gepflegten Bestevaer 56 ST, kommt<br />

mit dem Dinghi herüber, um sich Wetterinformationen zu<br />

holen. Er ist ein 30-jähriger smarter Typ, den man sich eher in<br />

ein Kabriolett vor einer Nobeldisko denkt, der aber solo um<br />

die Welt mit einem Abstecher in die Antarktis segelt.<br />

An den Ufern des Binnenmeeres von Deception Island gibt es<br />

vulkanische Rest-Aktivität und daher einige warme Quellen.<br />

Am Nachmittag verlegen wir uns in die Whalers Bay. Auch hier<br />

liegen Pinguine und Raubmöwen vor einem leicht dampfenden<br />

Wasser auf dem warmen Boden.<br />

Unser nächstes Ziel ist Enterprise Island, wo wir am Abend des<br />

folgenden Tages ankommen. Dort liegt in einer gut geschützten<br />

Bucht ein gestrandetes Walfangschiff, an dem wir anlegen<br />

wollen. Ein Eisberg verhindert das Manöver, weshalb wir uns<br />

angesichts des prognostizierten ruhigen Wetters mit zwei<br />

Landleinen quer über die Bucht legen.<br />

Nächstes Tagesziel ist Curverville Island, wo wir eine große<br />

Eselspinguin-Kolonie mit Steinnestern und zahlreichen halbstarken<br />

Küken vorfinden. Um die Kolonie lauern Skuas, das<br />

sind große Raubmöwen, hässliche dunkle Vögel, jedoch elegante<br />

Flieger. Sie stehlen den in Steinnestern sitzenden Pinguinen<br />

die Eier und fallen über unbewachte Küken her. Unter den<br />

Buchungs-Adressen<br />

Segelreisen Hering, Hohenzollerndamm 184, D-1<strong>07</strong>13 Berlin<br />

Tel. +49/30/8616191, info@segelreisen-hering.de<br />

SIM Expeditions, Puerto Williams, Cape Horn Region, Chile<br />

Tel. 0056/61/621150, info@simexpeditions.com, www.simexpeditions.com<br />

Polarwind Segelreisen & Expeditionen, Zumsandestraße 37, D-48145 Münster<br />

Tel. +49/251/7602128, info@polarwind-expeditions.com


Revier<br />

49<br />

Pinguinen gibt es lautes Geschnatter, wenn sie sich gegenseitig<br />

die für den Steinnestbau notwendigen Steine stehlen. Im Wasser<br />

schwimmen Seeleoparden und warten auf ihre Chance. Mit<br />

lautem Getöse dreht sich plötzlich ein Eisberg. Wir ankern in<br />

einer Bucht und trotz des bekannt schlechten Ankergrundes<br />

aus großen Steinen und Schlick hält der neue, 70 kg schwere<br />

Ronca-Bügelanker auf Anhieb. Wolf hat in dieser Bucht schon<br />

öfters geankert und mit dem CQR hatte es immer mehrerer<br />

Versuche bedurft. Meine hartnäckige Fragerei, wieso Kette und<br />

ob nicht Leinen – natürlich mit Kettenvorlauf – mehr Elastizität<br />

ins System bringen würden und wieso kein Ankerwirbel,<br />

schmettert er ab, während er den Anker einfährt. Er vertraue<br />

auf seine 14 mm-Qualitätskette und der Anker würde sich nicht<br />

verdrehen. Dass mir der Ankerschäkel etwas unterdimensioniert<br />

vorkommt, hinterfrage ich lieber nicht mehr. Der Mann<br />

fährt seit 25 Jahren in exponierten Gegenden ohne nennenswerten<br />

Bruch. Die Entlastung der Kette mit Leine ist obligat.<br />

Drei Buckelwale<br />

Am nächsten Morgen suchen wir durch ein Eisfeld den Weg<br />

in den Errera Channel. Ein Seeleopard räkelt sich auf einer<br />

Eisscholle und verfolgt eher gelangweilt unsere Vorbeifahrt.<br />

Wir fahren in den Kanal zwischen Lemaire Island und Duthies<br />

Point. Es ist einer der wenigen sonnigen Tage, die Eisberge<br />

zeigen intensive Farbtöne von grün bis blau. Es ist eine beschauliche<br />

Fahrt bei 10 °C und spiegelglatter See.<br />

Zu Mittag finden wir in der Paradise Bay drei dösende Buckelwale,<br />

die sich durch unsere vorsichtige Annäherung nicht stören<br />

lassen. Unsere hektischen Fotografiermanöver wecken die Neugier<br />

der gutmütigen Riesen und für uns ergibt sich die Möglichkeit,<br />

im Meterabstand mit den Walen auf Tuchfühlung zu<br />

gehen. Einige Objektive beschlagen sich durch die Fontäne aus<br />

dem Atemloch.<br />

Eine Stunde gewähren uns die Wale ein außergewöhnliches<br />

Erlebnis, sind ganz offensichtlich ihrerseits interessiert und<br />

verlassen uns erst, als Wolf für Unterwasseraufnahmen<br />

mit einem Taucheranzug zu ihnen ins<br />

Wasser steigt. Bei der Weiterfahrt versperrt<br />

ein riesiger Tafeleisberg im Ferguson Kanal<br />

fast unsere Weiterfahrt. Durch ein Eisfeld suchen wir uns<br />

den Weg zurück in die Gerlach Straße. Es kommt Nordwestwind<br />

auf. Unser geplantes Tagesziel bei Waterboat<br />

Point erreichen wir durch die Verzögerungen nun<br />

nicht mehr und wir laufen auf Wiencke Island Port<br />

Lockroy, eine frühere britische Forschungsstation,<br />

an. Die liebevoll restaurierte Station wurde zur<br />

Touristenattraktion, enthält einen kleinen Souvenirshop<br />

und das südlichstes Postamt der Erde.<br />

Unweit der Station liegen zwei riesige und teilweise<br />

schon verwitterte Walskelette, ein beliebtes Fotoziel<br />

für Kreuzfahrtschiffe. Wir melden uns bei der<br />

Station über Funk für einen Besuch am nächsten Tag<br />

an.<br />

Seit der Früh donnert es in dem 200 m entfernten Gletscherabbruch<br />

ständig und wir können das Gletscherkalben beobachten.<br />

Nach jedem größeren Abbruch schaukelt die Flutwelle die<br />

SMA durch. Bei der Rückfahrt von der Station finden wir die<br />

40 Jahre Vertrauen<br />

1 Walross. Im Beagle-Kanal beobachtet dieser See-Elefant gelangweilt die<br />

Vorgänge.<br />

2 Wedell-Robbe. Mit einem belustigt wirkenden Gesicht empfängt dieser<br />

Seehund die Eindringlinge in sein Gebiet.<br />

3 Buckelwal. Auf Futtersuche taucht dieser Meeressäuger vor den Augen<br />

der Österreicher in die Tiefe ab.<br />

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50<br />

Santa Maria Australis komplett im Eis liegend vor.<br />

Die Flut hat ein Eisfeld in die Bucht gedrückt und es kostet<br />

einige Anstrengung, mit dem Zodiac zurück zum Schiff zu<br />

kommen.<br />

Zu Mittag verlassen wir Port Lockroy, fahren zunächst im<br />

Neumayerkanal, überqueren die Bismarckstraße und gelangen<br />

mit dem Le Maire-Kanal zu einem der landschaftlichen Highlights<br />

dieser Region. Die markante Felsformation ist von beiden<br />

Seiten bereits auf große Entfernung sicher zu identifizieren.<br />

Eine auf die Entfernung solide wirkende Eisbarriere in der<br />

engen Wasserstraße, löst sich beim Näherkommen in zahllose<br />

kleinere Eisbrocken auf, die wir in Schlangenlinien umfahren.<br />

Am anderen Ende des Kanals kommen wir in die Argentina<br />

Islands und zu unserem Tagesziel, der ukrainische Forschungsstation<br />

Vernadsky als südlichster Wendepunkt (65°14,9S,<br />

64°15,2W) unserer Reise. Um 19.30 Uhr liegen wir in einem<br />

schärenartigen Buchtlabyrinth unweit der ukrainischen Station.<br />

Nach dem Abendessen – Georg (gelernter Patissier und Kaffeehausbesitzer<br />

aus Wien) und Michael (Techniker, Spezialist<br />

für Großtanker-Dieselmotoren) haben haubenverdächtig aufgekocht<br />

– besuchen wir die Ukrainer und erhalten eine Führung<br />

durch die Station, die sie vor einigen Jahren von den<br />

Briten übernommen haben. Vladim, der Stationsarzt, zeigt mir<br />

zusätzlich die Krankenstation und die medizinische Ausrüstung.<br />

Na ja, Basis halt. Einen wirklichen Notfall kann er dort nicht<br />

versorgen. Ein Patient mit einem eingeklemmten Leistenbruch<br />

musste mit einem Eisbrecher der Amerikaner abgeborgen und<br />

nach Ushuaia ins Spital gebracht werden.<br />

Aufstieg zum<br />

Gipfel des Gletschers<br />

Viele Wodkas später kriechen wir wieder in die Kojen. Nach<br />

dem Frühstück schleppt uns Wolf zu einer nahen Gletscherspalte<br />

und einigen gelingt trotz Gummistiefel der Durchstieg<br />

zum Gletschergipfel. Am Nachmittag treten wir die Rückreise<br />

an, machen vorübergehend Station auf Petermann Island für<br />

eine Fotosession in einer Adeliepinguin-Kolonie. Wegen einsetzenden<br />

Nordwinds können wir nicht wie geplant in der<br />

Dorian Bay ankern, sondern gehen wieder in die geschützte<br />

Bucht von Port Lockroy. Das Problem<br />

wäre weniger der Wind, als dass durch den Wind<br />

Eis in die Bucht verfrachtet und uns einschließen<br />

könnte. Eine Bergtour am nächsten Morgen wird wegen Regens<br />

und schlechter Sicht abgesagt und wir machen uns auf den Weg<br />

nach Melchior Islands, dem Sprungbrett wieder zurück über die<br />

Drake Passage. Im Neumayer Kanal-fahren wir einige Zeit<br />

hinter einem jagenden Rudel Orcas her. Melchior Island ist eine<br />

traumhaft geschützte sichere Ankerbucht, ein richtiges Hurricanhole<br />

und so verwundert es nicht, dass sich dort vier Yachten<br />

treffen und nur an Landleinen fest, ins Päckchen gehen. Eine<br />

italienische Crew klebt gerade ihr Schlauchboot, das ein Seeleopard<br />

offenbar für ein Gummibärli gehalten und ein bisschen<br />

extra darauf gekaut hat. Einige von uns besteigen einen nahen<br />

Gipfel und können von dort das whale watching der anderen<br />

Hälfte der Crew mit dem Zodiac verfolgen. Einige Buckelwale<br />

tummeln sich unmittelbar um die Yachten. Beim Abstieg vom<br />

Gipfel betreten wir ungewollt das Wohnzimmer einer schlechtgelaunten<br />

Pelzrobbe, die sich lauthals beschwert, Anzeichen<br />

einer Attacke zeigt und keinesfalls an Rückzug denkt. Das Zodiac<br />

hieven wir vorsichtshalber während der Nacht an Bord.<br />

Andrej zaubert aus dem Ofen eine Gemüselasagne.<br />

Am nächsten Morgen beginnt wieder unser Transfer über die<br />

Drake Passage. Zwar sind nur 15 bis 20 Knoten Wind prognostiziert,<br />

eine unangenehme kurze Dünung lässt das Schiff aber<br />

wieder schlingern und wir haben wieder einen Seekranken an<br />

Bord. Der Ofen fällt aus und die Kojentemperatur sinkt auf 10<br />

°C. Die Windrichtung aus Südwest lässt ein Anlegen des Kurses<br />

auf die Diego Ramirez-Inseln zu. Dieser eigentlich letzte Ausläufer<br />

des Festlandsockels (nicht Kap Hoorn) kann aufgrund<br />

der vorherrschenden Windrichtung selten angelegt werden und<br />

so legen wir allen Ergeiz hinein auch wirklich dorthin zu gelangen.<br />

Am Dienstag Nachmittag wird die Luft spürbar wärmer,<br />

die Luft trockener und die Dünung länger. Wir sind wieder in<br />

der Konvergenzzone. In der Nacht vom 3. auf den 4. 2. dreht<br />

der Wind ca. 30 Meilen vor den Inseln genau auf gegen an und<br />

wir fahren die restlichen Meilen unter Motor. Das 1<strong>08</strong> Meter<br />

hoch stehende Sektorenfeuer von Diego Ramirez sehen wir<br />

erstmals so um Mitternacht, aber tief hängende Wolken und<br />

Regen lassen es immer wieder verschwinden. Erst<br />

in der Morgendämmerung tauchen<br />

auch die Inseln auf.


Revier<br />

51<br />

2<br />

3<br />

Mit den hier stationierten Chilenen haben wir schon während<br />

der Nacht am Funk geplaudert. 30 Knoten Wind zwischen den<br />

Inseln und ein breiter Kelpgürtel verhindern einen Landgang.<br />

Dafür tobt ein Pelzrobbenrudel um unser Schiff und nur die<br />

schummrigen Lichtverhältnisse in der Morgendämmerung<br />

verbunden mit Regen und tief hängenden Wolken bewahren<br />

unsere Speicherkarten vor dem Kollaps. Raumschots geht es<br />

Richtung Kap Hoorn. Wolf möchte gleich direkt zur Isla Herschel<br />

und es kostet mich einiges an Überredung, bis er sich<br />

doch noch breitschlagen lässt und das Kap anlegt. Ich glaube,<br />

er tut es der Crew zuliebe, die sich als sehr homogen und für<br />

ihn Nerven schonend erwiesen hat. Sekt bei dieser weiteren<br />

Kaprundung und um ca. 16.00 Uhr bringen wir das Zodiac zu<br />

Wasser. Während Wolf vor der Station mit der SMA einsame<br />

Runden dreht, steigen die Übrigen die steile Holztreppe zum<br />

Leuchtturm hinauf und ich mache mich daran, am Ufer Steine<br />

zu sammeln. Seit unserem letzten Besuch 2002 hat sich viel<br />

verändert. Der schöne alte Leuchtturm wurde in ein hässliches<br />

Gewand gesteckt und auch der Wohnbereich der stationierten<br />

chilenischen Offiziersfamilie ist nicht schöner, fraglos für die<br />

Bewohner aber angenehmer geworden. Schlimmere, eingreifendere<br />

Dinge sind für das Ufer geplant. Hier soll ein Steg<br />

errichtet werden und dann kommen noch mehr Massen zum<br />

Kap. Wir besuchen das Albatrosdenkmal, welches zum Gedenken<br />

an 10.000 Seemänner, die um das Kap ihr Leben verloren<br />

haben, errichtet wurde. Um 19.30 Uhr geht es weiter zur Isla<br />

Herschel. Via Iridiumtelefon schicken Harald, Theo und ich<br />

Norbert Sedlacek, der im Vendee Globe unterwegs ist und kurz<br />

vor uns das Kap gerundet haben muss, eine Mail. Leider habe<br />

ich mir die Adresse falsch gemerkt und so scheitert der erste<br />

Versuch. Um 20.30 Uhr liegen wir in der Caleta Matial sicher<br />

vor Anker. Zeitig in der Früh geht es weiter Richtung Lennox,<br />

um später zwischen Isla Picton und Navarino wieder in den<br />

Beaglekanal einzubiegen. Auf der Insel Martillo verabschieden<br />

wir uns mit einer Magellanpinguinkolonie von diesen berührenden<br />

Geschöpfen und liegen um 18.45 Uhr wieder in der<br />

Marina Micalvi von Puerto Williams. Für ein letztes gemeinsames<br />

Abendessen hat Wolf gleich ein ganzes Gasthaus – im<br />

wesentlichen eine kleine Bretterbude – geordert.<br />

Am nächsten Tag bei der Ansteuerung von Ushuaia kommen<br />

wir noch bei einer bekannten Robbeninsel vorbei und verheizen<br />

unsere letzten Bytes.<br />

Mit 1600 sm, neuen Freunden, einem Erlebnispaket im Gemüt,<br />

vollen Speicherkarten und einigen Steinen vom Kap Hoorn im<br />

Gepäck treten wir den Heimflug an. Keine Frage – mit unserem<br />

Besuch in der Antarktis haben wir unsere persönliche Bilanz an<br />

CO 2 -Emissionen enorm verschlechtert und damit zur Klimaerwärmung<br />

beigetragen. Wir haben aber viele Eindrücke mitgenommen,<br />

die uns künftig für den Schutz dieser sensiblen Region<br />

eintreten lassen. Wir haben es gesehen – wie rapide die Eisberge<br />

schmelzen. Diese wunderbare Welt muss einfach erhalten<br />

bleiben. Ich verstehe und unterstütze immer mehr das militante<br />

Auftreten von Sea Shepherd und esse kein Sushi mehr!<br />

1 eisbarriere. An der Einfahrt in die<br />

Gerlach-Straße treibt dieser Riese vorbei.<br />

2 Ansteuerung. Dieses Bild bietet sich<br />

bei der Einfahrt in den Le Mer-Kanal.<br />

3 walfängerboot. Das Wrack eines der<br />

Beiboote, von denen aus Wale verfolgt und<br />

harpuniert wurden.


52<br />

oCEAN7 People<br />

vom ski<br />

auf die yacht<br />

Normalerweise sind<br />

Sprungschanzen und<br />

Rennloipen die Angelegenheit<br />

von Tomaž Druml,<br />

Carlos Kammerlander, Johannes<br />

Weiss und dem<br />

Trainer Robert Treitinger.<br />

Die sportlichen Burschen<br />

sind nämlich Österreichs<br />

Nationalmannschaft in<br />

Nordischer Kombination. Nach erfolgreicher Saison jedoch<br />

wagten sich die Sportler aber vom Ski auf die Yacht „Odin“<br />

von Yachting 2000. Von Šibenik aus ging es zu den Inseln<br />

Vis, Hvar und Žirje.<br />

www.yachting2000.at<br />

Gütesiegel für die<br />

Friedensflotte<br />

Österreichs soziales Vorzeigeprojekt, die<br />

mobilkom austria friedensflotte mirno more,<br />

kann seit kurzem mit dem österreichischen Spendengütesiegel<br />

sämtliche Bedenken der Spendenden beruhigen. Das<br />

Siegel garantiert eine zielgerichtete und effiziente Verwendung<br />

der Spende. Um das hervorragende österreichische<br />

Friedensprojekt finanziell nicht zu gefährden, bewarb sich<br />

die weitsichtige Vereinsleitung schon sehr früh unter anderem<br />

um Zuerkennung des österreichischen Spendengütesiegels,<br />

das dem sozial engagierten Verein am 18. Mai <strong>2009</strong><br />

offiziell verliehen wurde.<br />

www.miromore.org<br />

happy birthday Bobby Schenk<br />

Im Mai feierte der Pionier der modernen Computer-Navigation<br />

seinen 70. Geburtstag. 1970 umsegelte er mit seiner<br />

Frau Karla als eines der ersten Paare aus Deutschland die<br />

Welt, gemeinsam haben die beiden mehr als 100.000<br />

Seemeilen im Kielwasser. In seinem abenteuerlichen Leben<br />

schrieb Bobby Schenk zahlreiche Bücher, die den „normalen<br />

Seglern“ die Themen Navigation und Seefahrt auf anschaulichste<br />

Weise vermitteln.<br />

www.bobbyschenk.de


NEWS People<br />

53<br />

extremsportler in seenot<br />

Als Extremsportler bezwang der Österreicher Christian Schiester<br />

den Himalaja, trotzte der Kälte der Antarktis bei einem<br />

100-km-Marathon und hielt der schwülen Hitze des Amazonas<br />

bei einem 202-km-Marathon ebenso stand wie den trockenen<br />

Winden der Sahara und der Atacamawüste, die er ebenfalls<br />

laufend durchquerte. Dass der mediengewandte Buchautor<br />

und Sportmanager auf seiner Segelyacht in der kroatischen<br />

Adria aber fast das Opfer einer einzigen Windbö geworden<br />

wäre, hätte er sich wohl kaum träumen lassen. Bis zum Eintreffen<br />

professioneller Hilfe in Form von zwei Einsatzbooten des<br />

Pannendienstes SeaHelp kämpfte er gegen das eindringende<br />

Wasser an und konnte so Schlimmeres verhindern. Christian<br />

Schiester: „Diese gelben Engel schickte mir wirklich der Himmel<br />

– und gerade noch rechtzeitig“.<br />

Dabei sah nichts nach einer Extremwetterlage aus. Der prominente<br />

österreichische Sportler war mit einem Filmteam unterwegs<br />

zu Aufnahmen. Die äußeren Bedingungen waren perfekt:<br />

Die Adria präsentierte sich spiegelglatt, der kroatische Wetterdienst<br />

Aladin meldete beständig schönes Wetter. Schiester<br />

ankerte in der Bucht der Möwenkolonie U. Gogligna.<br />

Kurz nach Mitternacht bereitete eine plötzlich auftretende<br />

Windbö von weit über 40 Knoten der Idylle ein jähes Ende. Der<br />

Anker konnte die Yacht nicht halten und drückte sie gegen die<br />

Felsen, sodass die Rumpfwand leck schlug. Der Skipper kämpfte,<br />

die Yacht über Wasser zu halten. SeaHelp wurde über SAR<br />

informiert. Vor Ort forderte das Einsatzboot aus Mali Losinj<br />

sofort Verstärkung aus dem Stützpunkt Punat an, da das Wasser<br />

im Rumpf des Schiffes schon über einen Meter Höhe erreicht<br />

hatte und Salon und Kabinen so gut wie nicht mehr zu<br />

betreten waren. Drei kräftige Pumpen hielten die Yacht über<br />

Wasser, während notdürftig am Rumpf angebrachte Planen für<br />

kurzfristige, provisorische Dichtigkeit sorgten.<br />

Nach drei Stunden Schlepparbeit war die havarierte Segelyacht<br />

im ACI Marina Mali Losinj angekommen und konnte an<br />

Land gekrant werden. Hier wurde erst das komplette Ausmaß<br />

des Schadens sichtbar. Dennoch hatte Christian Schiester<br />

Glück im Unglück: Nur durch die schnelle Hilfe und die professionelle<br />

Einsatzkoordination von SeaHelp, dem flächendeckend<br />

in der kroatischen Adria vertretenen Pannendienst auf See und<br />

Kooperationspartner des ADAC, ÖAMTC und ÖSV konnte die<br />

Yacht noch rechtzeitig geborgen und ein Totalverlust verhindert<br />

werden. Bei seinen „Rettern“ hat sich Christian Schiester<br />

gleich vor Ort persönlich bedankt – und zwar mit einem<br />

ganzen Karton Red Bull, die er in letzter Sekunde aus den<br />

Fluten retten konnte: „Vielleicht verleiht es ihnen ja für kommende<br />

Einsätze zusätzlich Flügel und kommt somit auch<br />

anderen Skippern zu Gute.“<br />

www.sea-help.eu<br />

Schnupper-segeltage <strong>2009</strong> eröffnet<br />

Bei strahlendem Wetter konnte von der Polizeisportvereinigung Wien Sektion Yachtsport und Tauchen auf der Oberen Alten<br />

Donau über 70 Kindern und Jugendlichen der Segelsport näher gebracht werden und damit die Schnuppersegeltage eröffnet<br />

werden. Zum ersten Mal wurden auch Kinder vom SOS-Kinderdorf Wien betreut und ihnen eine vergnügter Tag auf<br />

Segelbooten der Segelschule Hofbauer geboten. Weitere kostenlose Schnuppersegeltermine finden am13. und 20. September<br />

<strong>2009</strong> jeweils von 9.00 bis 13.00 und 14.00 bis 18.00 Uhr statt. Um einen reibungslosen Ablauf organisieren zu<br />

können, ist eine vorherige Anmeldung unter office@hofbauer.at oder telefonisch unter +43(0)1/2043435 erforderlich.<br />

www.polizeisv-wien.at www.alexissorbas.at/segeln/


54


Revier<br />

55<br />

Wolfgang Hausner:<br />

Mein Revier<br />

Malerische Inseln unter der tropischen Sonne, weiße Strände, über denen die Palmen im Monsun<br />

rascheln, klares Wasser und Korallenriffe. Klingt fast zu gut, um wahr zu sein – und gleich melden sich<br />

die ersten Zweifel an: Was ist eigentlich mit den Piraten und Taifunen, mit denen dieses Land immer<br />

in Verbindung gebracht wird? Obendrein wurden die Philippinen von einem namhaften deutschen<br />

Segler als das gefährlichste Revier der Welt bezeichnet. Vielleicht ist es an der Zeit, diese Vorurteile<br />

unter die Lupe zu nehmen und die Tatsachen für sich sprechen zu lassen. Wolfgang Hausner, die<br />

Segler-Legende aus Österreich, tut das exklusiv für <strong>OCEAN7</strong>.<br />

Text und Fotos: Wolfgang Hausner


56<br />

1<br />

Fangen wir mit den Piraten an<br />

Sicherlich gibt es welche, aber sie beschränken sich auf die<br />

Tausugs des Sulu Archipels, die dieser für sie rechtschaffenen<br />

Erwerbsquelle seit Jahrhunderten nachgehen. Als Abbu Sayaf-<br />

Terroristen machten sie im April 2000 Schlagzeilen, als sie die<br />

Taucherinsel Sipidan in Sabah auf Borneo überfielen und zehn<br />

Touristen nach Jolo verschleppten. Der politische Hintergrund,<br />

der Kampf für eine autonome muslimische Region, soll dieser<br />

und ähnlichen Aktionen eine Berechtigung geben, aber in erster<br />

Linie geht es um internationale Schlagzeilen und ein saftiges<br />

Lösegeld. Der abenteuerliche Lebensstil ohne geregelte Arbeit<br />

muss ja irgendwie finanziert werden. Kein Wunder, dass da<br />

halbwüchsige Burschen angelockt werden, die sowieso nichts zu<br />

tun, aber eine Faszination für Waffen haben. Der Moro Liberation<br />

Front wurde allerdings in den letzten Jahren mit Hilfe der<br />

Amerikaner schwer zugesetzt und die paar hundert Kämpfer sind<br />

momentan mehr beschäftigt, sich im Dschungel von Jolo oder<br />

Tawitawi zu verbergen als versuchen, Yachten zu überfallen, die<br />

genau aus diesem Grund sowieso die Philippinen meiden.<br />

Eine weitere ethnische Gruppe, die Bajos, oder Seezigeuner,<br />

mit den ich schon öfter Kontakt hatte, sind harmlos und glauben<br />

an Geister, werden aber genauso von den agressiven<br />

Tausugs überfallen und ausgeraubt, sollten sie z. B. mit einem<br />

neuen Außenborder unterwegs sein.<br />

Das fragwürdige Gebiet erstreckt sich von Zamboanga auf<br />

Mindanao bis auf wenige Meilen vor der Küste Sabah’s auf<br />

Borneo. Der überwiegend größere Teil der Sulu See ist im<br />

Norden durch Palawan, Mindoro und Panay eingegrenzt und<br />

bietet keine Gefahren.<br />

Die Seezigeuner sind harmlos<br />

und glauben an Geister<br />

In den letzten Jahren ist keine einzige Yacht auf den Philippinen<br />

zu Schaden gekommen – im Gegensatz zu anderen Teilen<br />

der Welt, wie z. B. der Karibik, Südamerika oder letztlich Thailand.<br />

Dort wurde am 25. März <strong>2009</strong> in Satun, nahe der Grenze<br />

von Malaysien, die englische Yacht Mr. Bean von drei herangeschwommenen<br />

Burmesen geentert, die den Skipper Malcom<br />

Robertson mit bordeigenen Hammer und Messer umbrachten,<br />

über die Seite warfen und dann mit dem Schiff das<br />

Weite suchten, während seine Frau Linda gefesselt und geknebelt<br />

auf dem Kabinenboden lag. Zehn Stunden später flüchtete<br />

die Bande mit einigen gestohlenen Sachen im Beiboot, die<br />

Frau konnte sich befreien und fuhr mit der Yacht zu einem<br />

nahen Fischerboot, dessen Crew die Behörden alamierte. Kurz<br />

darauf wurden die Burmesen festgenommen. In diesem Fall<br />

handelte es sich auch nicht um Piraten, sondern um unbewaffnete<br />

Jugendliche und eine Situation, die total entgleiste.<br />

Nichtsdestoweniger zeigt dieser Vorfall, dass man überall vorsichtig<br />

sein muss, auch in sicheren Revieren wie Thailand. Ich<br />

wurde zwar auf Raja Noi, einer Insel südlich von Phuket, am


People<br />

57<br />

Ankerplatz von einem Fischerboot aus beschossen und später<br />

verfolgt, aber in den 1980er Jahren waren das noch andere<br />

Zeiten und so etwas würde heutzutage nicht mehr passieren.<br />

Im Laufe der letzten Jahre segelte ich dutzende Male über die<br />

Sulu See und durch die Balabac Strait, die Borneo und die<br />

Philippinen trennt.<br />

Meist sind es Schmuggler,<br />

keine Piraten<br />

Dort kann es schon vorkommen, dass sich vermummte Gestalten<br />

in kleinen flotten Booten nähern, aber nicht in feindlicher<br />

Absicht, sondern um Zigaretten oder Alkohol zu erbetteln.<br />

Vermummt deswegen, um sich vor der Sonne zu schützen. Nur<br />

ein einziges Mal sah ich in diesen Gewässern ein unbeleuchtetes<br />

Boot mit hoher Geschwindigkeit schemenhaft und fast<br />

lautlos über das nächtliche Meer jagen, sicherlich ein Schmuggelschiff,<br />

das unbemerkt bleiben wollte. Aber das ist auch schon<br />

die einzige Gegend, in der ich mein Schnellfeuergewehr Marke<br />

M 16 griffbereit halte.<br />

2<br />

1 geschützt. TABOO III an einem sicheren Ankerplatz von solcher Schönheit<br />

wie aus einem Bilderbuch.<br />

2 waschstation. Hier wird die Wäsche der TABOO III regelmäßig gesäubert.<br />

3 Bordbesuch. Seezigeuner kommen an Bord der TABOO III, um den Katamaran<br />

in Augenschein zu nehmen.<br />

3<br />

Piraten und taifune:<br />

Mein persönlicher Standpunkt<br />

Die sogenannten Piraten sind kein eigentliche Gefahr, sofern man das Sulu Archipel meidet.<br />

Überfallen kann man natürlich überall werden, deshalb muss man vorsichtig sein, aber die<br />

Chancen dafür sind auf den Philippinen weitaus geringer als in vielen anderen Teilen der Welt.<br />

Mit der Taifunsituation kann ich auch leben, man wird ja nicht ständig bedroht. Wenn ich zurückblicke,<br />

sind es zwei bis drei im Jahr, die von mir eine Aktion verlangen. Die Häufigkeit in Mitleidenschaft<br />

gezogen zu werden, steht fast in einem direktem Verhältnis zum Breitengrad, je weiter<br />

man sich im Norden befindet, desto höher ist sie.


58<br />

1<br />

2<br />

Wie sieht es mit den Taifunen aus?<br />

Tropische Wirbelstürme kommen fast überall vor und im nordwestlichen<br />

Pazifik häufiger als sonstwo – aber nicht alle berühren<br />

die Philippinen. Auch halten sie sich an gewisse Regeln und<br />

schrauben sich in der Hochsaison, Juli bis September, meist<br />

nördlich des 10. Breitengrades entlang. Ein Taifun mag über<br />

Manila ziehen, macht sich aber in Cebu, einige hundert Meilen<br />

weiter südlich, weit weniger bemerkbar. Gegen Ende des Jahres<br />

kann es schwere Wirbelstürme geben, die aber schon Tage<br />

vorher von den Wettersatelliten geortet werden.<br />

Über mein Handy, das als Modem funktioniert und mit dem<br />

Laptop verbunden ist, klicke ich regelmäßig www.typhoon2000.<br />

com an und habe auf einen Blick alle Informationen, die ich<br />

brauche, um die richtige Entscheidung zu treffen. Das ist<br />

entweder zu bleiben wo ich bin, in den sicheren Halbkreis<br />

auszuweichen – also nach dem Süden – oder zeitgerecht einen<br />

der vielen Schlupfwinkel aufzusuchen, die Platz bieten und frei<br />

von später schlierenden Yachten sind.<br />

Das im krassen Gegensatz zur Karibik, wo sich oft hunderte<br />

von Schiffen eine Bucht teilen müssen, was in<br />

der Vergangenheit zu einem<br />

vorprogrammierten Desaster<br />

geführt hat.<br />

Lieblingsplätze auf<br />

den Philippinen<br />

Meine Lieblingsplätze auf den Philippinen sind eher abgelegene<br />

Gebiete, so wie z. B. Busuanga und Koron, nordöstlich<br />

von Palawan. Die Gegend ist interessant wegen der gut erhaltenen<br />

Wracks japanischer Herkunft, die am Meeresboden in<br />

einer Tiefe von 30 m verstreut herumliegen.<br />

Öfter tauchte ich dort, aber letztlich vermieste die vermehrte<br />

Perlenzucht diese Tätigkeit. Ganze Buchten sind vollgerammelt<br />

mit Bojen, die so eng aneinander gereiht sind, dass man<br />

nicht dazwischen durchsegeln kann.<br />

Mein Tauchkompressor<br />

erweckte Misstrauen<br />

Bei meinem letzten Besuch ankerte ich am Rand einer solchen<br />

Zuchtanlage und gleich war ein schnelles Motorboot da, dessen<br />

Crew mit Schnellfeuergewehren herumfuchtelte und mich<br />

aufforderte, sofort zu verschwinden, das ich verweigerte. Erstens<br />

wegen des barschen Tons und zweitens wurde es bereits<br />

dunkel und ich hatte keine Lust, mich um diese Zeit zu verlegen.<br />

Während der Nacht kurvte noch zweimal das Boot vorbei<br />

und richtete einen starken Scheinwerfer auf uns. Sicherlich<br />

erregte der Kompressor und die Tauchflaschen am Achterdeck<br />

Misstrauen und wir wurden wahrscheinlich verdächtigt, die<br />

Austernzucht im Schutz der Dunkelheit plündern zu wollen.<br />

Segeln mit wolfgang hausner<br />

Der Weltumsegler und Abenteurer nimmt Gäste mit auf ausgewählte Törns mit seinem<br />

Katamaran TABOO III in diesem wundervollen Revier. Alle notwendigen Informationen<br />

und Buchungen über:<br />

www.eckeryachting.com/wolfgang_hausner.html


People<br />

59<br />

3<br />

4<br />

Im Norden von Busuanga gibt es diese Probleme allerdings<br />

nicht.<br />

Die Insel Palawan selbst ist ein nettes Segelrevier, auf der<br />

Westseite – dem südchinesischen Meer zugewandt – kann man<br />

sich wochenlang aufhalten und jeden Tag woanders ankern.<br />

Auch auf der anderen Seite der Philippinen, also nahe dem<br />

Pazifik, findet man ebenso noch kleine unberührte Inseln.<br />

Diese malerischen und oft einsamen Ankerplätze nahe der<br />

Insel Dinagat erinnern mich sehr an die Südsee: Sandstrände,<br />

Urwald, klares Wasser und lebendige Korallenriffe. Wenn man<br />

Einheimische trifft, sind sie durchwegs freundlich und das<br />

selbe gilt auch für die Stadt Surigao auf Mindanao, die ausgezeichnete<br />

Einkaufsmöglichkeiten bietet.<br />

Öfters ziehe ich auch eine Schleife von Carmen auf Cebu nach<br />

den Camotes und Cuatros Inseln und momentan bin ich<br />

gerade dabei, kleine Eilande zwischen der Nordspitze von<br />

Leyte und Samar zu erkunden. Aber das sind nur einige der<br />

über 7.000 Inseln der Philippinen – also warten noch viele<br />

auf mich.<br />

1 menschenleer. Einsam, nur mit der unberührten Natur. Alleine dafür lohnt<br />

sich das Segeln in diesem Revier.<br />

2 Hausners Zuhause. Die TABOO III vor Anker. Der Österreicher hat den<br />

Katamaran eigenhändig gebaut.<br />

3 unwirklich. Wie im Traum – die palmenbestandene Insel Cuatros mit<br />

ihrem schneeweißen Sandstrand.<br />

4 Ungefährlich. Diese riesige Seeanemone bietet einen faszinierenden<br />

Anblick. Sie ist völlig harmlos.


60<br />

oCEAN7 Service<br />

yachten meltl – der pionier wird 40<br />

Begonnen hat alles 1969 mit einer kleinen Bootsvermietung am Chiemsee. Heute ist Yachten Meltl<br />

das modernste Yachtzentrum Deutschlands. Ganz nach dem Motto: „Nie stehen bleiben“ strebt der<br />

bisher exklusive Bavaria-Händler im Jubiläumsjahr eine Mehrmarkenstrategie an. Ein Rückblick in<br />

Bildern.<br />

1 1969. Die Bootsvermietung Josef Meltl übernahm die Vertretung von Neptun Jollenkreuzern und Kielschwertern.<br />

1<br />

2 1970. Erste Ausstellungshalle am Chiemsee mit eigener Werkstatt. Vertretung von Sailhorse und Klepper.<br />

3 1973. Produkterweiterung durch Aufnahme der sportlichen Comar-Yachten mit eleganter Linienführung. Entscheidung<br />

erwies sich als absolut richtig, weil jetzt die Jahre stetigen Aufstiegs begannen.<br />

4 1970er. Weiterer Ausbau der Vertriebsstrukturen an sämtliche bayerische Seen, Bodensee und Gardasee. Um neue<br />

Kundenkreise zu erschließen, organisierte Meltl Familien- und Freizeitregatten mit bis zu 50 Yachten.<br />

1979: Nach ständigem Wachstum übernimmt Meltl die Vertretung der holländischen Friendship, deren Verkaufshit die<br />

Friendship 22 war. Als zweites Standbein wird Meltl auch Händler der Yachten der jungen bayerischen Werft Bavaria.<br />

5 1980. Aus der Enzelfirma Josef Meltl wird die Yachtagentur Josef Meltl GmbH. Der Neubau in Rimsting Aiterbach wird<br />

bezogen.<br />

2<br />

6 1980er. Bau einer zweiten Ausstellungshalle. Najad und Nauticat kommen neu ins Programm. Der Sprung in das<br />

Mittelmeer, seitdem Hauptabsatzmarkt von Yachten Meltl. Ausbau des Geschäftsfeldes Gebrauchtyachten. Nach dem<br />

Konkurs von Bavaria beteiligt sich Josef Meltl zu 50 Prozent an der neuen Bavaria-Yachtbau GmbH. Erstes Modell: Bavaria<br />

7<strong>07</strong>.<br />

Erste Meltl-Service-Punkte in Portoroz, Lignano und am Bodensee.<br />

7 1993. Yachten Meltl erhält die Generalvertretung für Bavaria Yachten in Österreich und eröffnet einen weiteren Serviceund<br />

Auslieferstützpunkt in Port Grimaud. Bis 1999 boomen die Bavaria-Verkäufe, die Produktionszahlen der inzwischen<br />

größten deutschen Werft betragen 1990 2.000 Schiffe im Jahr. Meltl konzentriert sich ausschließlich auf den Vertrieb<br />

dieser Marke.<br />

3<br />

8 2002. Am 26 Juli eröffnet<br />

Yachten Meltl in Bernau am<br />

Chiemsee das modernste Yachtzentrum<br />

Europas für Bavaria<br />

Yachts.<br />

2000er: Meltl erweitert die Angebotspallette<br />

durch eine Charteragentur<br />

für europaweiten Segelurlaub<br />

auf Bavaria Yachts. Frau<br />

Dorothea Meltl engagiert sich im<br />

großen Stil in sozialen Projekten<br />

und erhält 20<strong>07</strong> dafür den Bayerischen<br />

Verdienstorden. Yachten<br />

Meltl betreibt jetzt Stützpunkte in<br />

Kroatien, der Türkei, Griechenland<br />

und auf Elba.<br />

www.yachten-meltl.de<br />

8<br />

4<br />

5 6 7


NEWS SERVICE<br />

61<br />

Detailgenaue<br />

Relief-Karten<br />

vom Meeresboden<br />

Im Forschungsinstitut des<br />

NATO Undersea Research<br />

Centre im italienischen La Spezia ist Dr. Gaetano Canepa der<br />

entscheidende Durchbruch gelungen: Er hat mit seinem<br />

Team ein Verfahren entwickelt, das es erstmals ermöglicht,<br />

großflächig Reliefkarten vom Meeresboden zu erstellen, die<br />

auch die Bodenbeschaffenheit angeben. „Für das Militär sind<br />

derartige Karten eine wichtige Entscheidungshilfe bei der<br />

Minenjagd“, erklärt Canepa. Die Bodenbeschaffenheit bestimmt<br />

nämlich maßgeblich, ob mit Echoloten, Tauchern oder<br />

Delphinen gesucht werden muss und in welchem Zeitraum<br />

ein Gebiet geräumt werden kann. „Detailgenaue Bodenkarten<br />

vom Meeresgrund sind aber nicht nur für das Militär von<br />

Wert“, betont Canepa. „Biologen werden sie neue Einblicke<br />

in den Lebensraum Meer geben, Fischern bei der Suche<br />

nach lohnenden Fanggründen helfen und Bauingenieuren<br />

die Planung von Bauvorhaben im Meer erleichtern.“ Die<br />

Detailgenauigkeit der Karten ist dabei ganz beachtlich. Im<br />

flachen Küstenmeer lassen sich Details unterscheiden, die<br />

kleiner als ein Quadratmeter sind und selbst in der Tiefsee<br />

liegt der Wert unter hundert Quadratmetern.<br />

Die Entwicklung eines kommerziellen Produkts strebt Canepa<br />

nicht an. „Unsere Stärke ist die Forschung“, erklärt er. „Sollte<br />

aber jemand die Kommerzialisierung übernehmen wollen,<br />

sind wir gerne bereit, Gespräche zu führen. Von uns aus<br />

können wir derzeit lediglich anbieten, in Einzelfällen Karten<br />

zu erstellen. Für meeresbiologische Forschungsprojekte<br />

haben wir das zum Beispiel auch schon mehrfach getan.<br />

Unsere Kapazität ist hier allerdings begrenzt.“<br />

www.nurc.nato.int<br />

Genial und gratis,<br />

Schiffsimulator für<br />

Google Earth<br />

Für Freizeitkapitäne, die einmal ein großes Schiff um die Welt<br />

steuern wollen, gibt es jetzt ein Programm, das man sich als<br />

Plug-In zu dem bereits installierten Google Earth herunterladen<br />

kann. Der Simulator macht es möglich, Ozeanliner, Containerfrachter<br />

oder Tankschiff in jedem beliebigen Hafen der<br />

Google Earth Welt zu steuern. Auf www.planetinaction.com<br />

kann man das Plug-In unter „Ships“ und dem grünen Button<br />

„Play now“ gratis herunterladen.<br />

Um es zu aktivieren,<br />

muss es nur noch installiert<br />

werden und<br />

eventuell die Berechtigung<br />

zur Ausführung der<br />

Programmelemente gegeben<br />

werden.<br />

www.planetinaction.com<br />

Reliefdarstellung einer<br />

Bodenkarte vom Meeresgrund<br />

vor Halifax, Kanada.<br />

Der gezeigte Ausschnitt<br />

misst etwa 2.000 auf 600<br />

Meter. Die schwarzgrauen<br />

Flächen sind Fels, die roten<br />

eine Mischung aus<br />

Fels und Sand, die gelben<br />

harter Sand und die dunkelgelben<br />

weicher Sand.


Unter wasser<br />

Fotografieren<br />

Tipps und tricks<br />

Digitale Kompakt-Kameras haben die Unterwasserfotografie erobert. Legionen von Tauchern und<br />

Schnorchlern sind damit unterwegs und knipsen um die Wette. Um gute Ergebnisse zu erzielen, sind<br />

aber manche Voraussetzungen nötig: perfekte Tauchtechnik, Vertrautheit mit der Kamera, Kenntnis der<br />

Unterwasserwelt und ihrer Bewohner sowie das Verständnis einiger fotografischer Zusammenhänge.<br />

Text und Fotos: Dr. Reinhard Kikinger


64<br />

1<br />

2<br />

Die Sommerferien stehen vor der Türe und damit oft auch ein<br />

Aufenthalt am Meer. Von dieser schönsten Zeit des Jahres<br />

nimmt man gerne Souvenirs mit nach Hause. Was wäre dafür<br />

besser geeignet als die eigenen Fotos? Sie konservieren unsere<br />

Erlebnisse, Eindrücke und Stimmungen für viele Jahre und sind<br />

jederzeit griffbereit. Allerdings erfüllt ihre Qualität nicht immer<br />

unsere Erwartungen. Besonders Unterwasser Fotos gelingen<br />

dem Newcomer selten so wie erhofft. Die Beachtung einiger<br />

Richtlinien kann helfen, deutlich bessere Resultate zu erzielen.<br />

Die Unterwasser-Jagd mit der Kamera ist<br />

derjenigen mit der Harpune bei weitem<br />

vorzuziehen. Sie ist genauso spannend<br />

und fördert unser Wissen über submarine<br />

Lebensräume, anstatt sie auszuplündern.<br />

3


Service<br />

65<br />

Kamera-Einstellungen<br />

1 seegurken. Sind ideale Objekte, um<br />

die Unterwasser Fotografie zu üben. Sie<br />

laufen nicht davon, leben auf Sandböden wo<br />

man nichts kaputt machen kann und sind groß<br />

genug für formatfüllende Bilder. Diese Aufnahme<br />

entstand bei natürlichem Tageslicht,<br />

ohne Blitzlicht (Ananas Seegurke,<br />

Thelenota ananas).<br />

2 geblitzt. Dieselbe Seegurke nochmals aufgenommen, diesmal mit Blitzlicht.<br />

3 Details. Schliesslich eine Nahaufnahme, und unser Fotoobjekt hält immer<br />

noch geduldig still. Erst wenn es uns gelingt solch stationäre Objekte fehlerfrei<br />

abzulichten, sollten wir uns an schwierigeren Motiven wie Fischen versuchen.<br />

4 freigestellt. Das heisst, das Motiv von störendem Hintergrund abzuheben.<br />

Der Hai hebt sich vom einheitlichen Blau des Wassers deutlich ab. Die darunterliegende<br />

Sandfläche mit den Röhrenaalen stört nicht die Silhoutte des<br />

Raubfisches (Weißspitzen Riffhai, Triaenodon obesus).<br />

5 da stört was. Dieser Zackenbarsch ist zwar scharf abgebildet und gut<br />

beleuchtet, aber das Bild wirkt wegen des störenden Hintergrundes unruhig.<br />

Der Fisch ist nicht freigestellt, darunter leidet der Gesamteindruck des Fotos<br />

(Pfauen Zackenbarsch, Cephalopholis argus).<br />

4<br />

5


66<br />

1<br />

Alles digital<br />

Die digitale Revolution hat auch die Fotografie gewandelt.<br />

Digitalkameras haben den klassischen Papier- und Diafilm in<br />

den Hintergrund gedrängt. Das gilt auch für die Unterwasser-<br />

Fotografie. Das Angebot an Unterwasser-Digitalkameras wird<br />

jährlich größer. Damit stellt sich zu Beginn die Frage:<br />

2<br />

Welche Kamera ist für mich die Richtige?<br />

Sobald man sich für digitale Fotografie entschieden hat bleibt<br />

die Frage, ob eine Spiegelreflex- oder eine Kompakt-Kamera<br />

den Vorzug erhält. Die Vorteile der Spiegelreflex-Kameras sind<br />

unter anderem der größere Bildsensor, Wechselobjektive, die<br />

große Vielfalt an Bedienprogrammen und in der Regel bessere<br />

Bildqualität. Die Nachteile sind der höhere Preis, höheres<br />

Gewicht und größere Abmessungen. Die Mehrheit der Amateur-Fotografen<br />

entscheidet sich daher für die kleineren, billigeren<br />

und leichteren digitalen Kompakt-Kameras. Sie erzielen<br />

in der Zwischenzeit Bildqualitäten, die noch vor einigen Jahren<br />

teuren Profi Kameras vorbehalten waren. Für den Unterwasser-<br />

Einsatz muss die Kamera wasserdicht verpackt sein. Einige<br />

Modelle schaffen das auch ohne zusätzliches Unterwasser-<br />

Gehäuse, sind aber auf geringe Tauchtiefen beschränkt. Gebräuchlicher<br />

sind maßgeschneiderte Unterwasser-Gehäuse.<br />

Immer häufiger werden Sets angeboten, die aus Kamera und<br />

zugehörigem Gehäuse bestehen. Diese sind aufeinander abgestimmt,<br />

klein und handlich und werden zunehmend preiswerter.<br />

Damit ist der Einstieg in die Unterwasser-Fotografie möglich<br />

und es sind erste gute Resultate zu erzielen.<br />

3<br />

4 5


SERVICE<br />

67<br />

Spezielle Unterwasser-Anforderungen<br />

Die Kamera sollte eine leichte Weitwinkel-Optik haben. Das<br />

ermöglicht näheres Herangehen an das Objekt und bringt<br />

größere Tiefenschärfe. Ein großer und heller Display erleichtert<br />

sein Ablesen auch unter Wasser. Für kreative Fotografie<br />

sollte auch Zeit- und Blendenautomatik sowie einstellbarer<br />

Weißabgleich vorhanden sein. Besonders nützlich ist unter<br />

Wasser eine Makro-Einstellung. So gelingen Großaufnahmen<br />

kleiner Details, die unter Wasser besonders reizvoll sind.<br />

6<br />

Bildaufbau<br />

1 Harmonie. Die beiden Adlerrochen sind wie Synchronschwimmer unterwegs.<br />

Sie füllen mit aufwärts gerichteter Längsachse die Diagonale des Bildes<br />

aus. Das tiefe Blau des Ozeans ist ein idealer Hintergrund (Gepunkteter Adlerrochen,<br />

Aetobatus narinari).<br />

2 Dynamik. Fische sollten nach Möglichkeit von vorne oder seitlich fotografiert<br />

werden.Der auf den Fotografen zukommende Manta, die aufsteigenden Luftblasen<br />

im Hintergrund und der Lichtgradient von der Oberfläche in die Tiefe<br />

verleihen dem Bild Dynamik (Manta, Manta birostris).<br />

3 Tiefenwirkung. Die gemeinsame Abbildung naher und entfernter Objekte<br />

geben Bildern räumliche Tiefenwirkung. Der externe Blitz ist nach links ausgerichtet<br />

und beleuchtet die bunten Weichkorallen. Der Blitz strahlt nicht nach<br />

vorne, es sind daher auch keine Schwebteilchen im Bild zu sehen. Die Kamerablende<br />

ist entsprechend dem Umgebungslicht gewählt.<br />

4 Schwerelos. Die Taucherin schwebt schwerelos vor einem Höhleneingang.<br />

Die Höhlendecke ist angeblitzt, der Wasserkörper zwischen Fotograf und<br />

Taucherin jedoch nicht. Dadurch erscheint das trübe Wasser klarer als es<br />

tatsächlich ist, da die Schwebteilchen nicht zu sehen sind.<br />

5 Blickwinkel. Es ist immer gut, auch mal den Blickwinkel zu wechseln.<br />

Korallen werden fast immer von oben fotografiert. Diese Tischkoralle an einem<br />

steilen Aussenriff gibt aber auch den Blick von unten frei. Der zarte Fuß ist an<br />

der Riffwand festgewachsen und die delikate Struktur der Kolonie hebt sich<br />

gegen die Wasseroberfläche ab (Tischkoralle, Acropora sp.).<br />

7<br />

Farbe und Blitz<br />

6 Düster. Ein roter Seestern in 20 Meter Tiefe bei natürlichem Umgebungslicht<br />

ohne Blitz aufgenommen. Bis auf den blau-grünen Spektralbereich sind die<br />

meisten Wellenlängen des Tageslichts in dieser Tiefe kaum noch vorhanden.<br />

Alles erscheint in düsteren Farbtönen.<br />

7 Bunt. Der selbe Seestern mit Blitzlicht aufgenommen, die Farben werden<br />

wieder sichtbar.<br />

8 Noch besser. Der Seestern ist nicht mehr frontal im Bildzentrum, sondern<br />

schräg in den Vordergrund gestellt. Die Weitwinkeloptik, der Schattenwurf und<br />

die Riffstruktur verleihen dem Bild Plastizität (Walzen Seestern, Choriaster<br />

granulatus).<br />

8<br />

Perspektive<br />

9 Riesenhaft. Der Napoleonfisch erscheint riesig im Vergleich zum zwergenhaften<br />

Taucher. Dieser Effekt kommt dadurch zustande, dass der Fisch dem<br />

Fotografen viel näher ist als der Taucher und dadurch größer erscheint. Tatsächlich<br />

war der Taucher wesentlich größer als der Fisch (Napoleonfisch, Cheilinus<br />

undulatus).<br />

9


68<br />

1<br />

Das Unterwasser-Kamera-Gehäuse<br />

Auch das Gehäuse kann über Erfolg oder Misserfolg der<br />

Fotojagd entscheiden. Besonders für Schnorchler ist das Ablesen<br />

des Displays wegen des hellen Umgebungslichtes oft<br />

schwierig. Hilfreich sind Kunststoff- oder Gummi-Aufsätze,<br />

die das Display wie einen Schacht umschließen, abdunkeln und<br />

damit besser ablesbar machen. Wichtig ist, dass möglichst<br />

viele der Kamera-Funktionen auch am Gehäuse bedienbar sind.<br />

Die dazugehörigen Knöpfe und Schalter sollten eindeutig<br />

gekennzeichnet und leicht bedienbar sein. Das ultimative Kriterium<br />

jedes Unterwasser-Gehäuses ist seine Dichtigkeit. Die<br />

moderenen Kameras sind mit Elektronik vollgepackt und verzeihen<br />

keinen Wassereintritt.<br />

2<br />

Häufige Anfänger-Fehler<br />

· Mangelnde Schnorchel- und Tauch Fähigkeiten.<br />

· Zuerst Tauchen und Tarieren lernen, erst dann mit der Unterwasser-Fotografie beginnen.<br />

· Fehlende Kenntnis der Kamera-, Blitz- und Gehäuse-Funktionen.<br />

· Zu großer Abstand vom Motiv.<br />

· Hastige Bewegungen und Flossengeplätscher verjagen die Fische.<br />

· Keine oder falsche Verwendung des Blitzlichts.<br />

· Teure Ausrüstung ist keine Garantie für gute Fotos.


SERVICE<br />

69<br />

Ein spezielles Kapitel: Farben und Licht<br />

Die Enttäuschung über die eigenen Unterwasser-Fotos ist oft<br />

groß, weil die Bilder nicht so bunt sind, wie wir sie aus Büchern<br />

oder aus Fernsehfilmen kennen. Dort strahlt alles in den schönsten<br />

Farben, auf den eigenen Fotos ist alles nur einheitlich blaugrün.<br />

Das hat weniger mit Fehlern des Fotografen zu tun, sondern<br />

eher mit Physik. Wenn das Tageslicht durch die Wasseroberfläche<br />

in die Tiefe dringt, werden seine unterschiedlichen Wellenlängen<br />

selektiv absorbiert. Am schnellsten verschwindet der rotwellige<br />

Anteil, am tiefsten dringt blau-grün vor. Resultat: ein knallroter<br />

Seestern in zehn Meter Tiefe sieht für den Taucher nicht mehr<br />

rot aus. Will man die Farben in der Tiefe tatsächlich sehen, muss<br />

zusätzliches Licht wie Lampen oder Blitzlicht eingesetzt werden.<br />

Bei publizierten Fotos, auch bei den hier vorliegenden, ist das fast<br />

immer der Fall. Damit sind wir beim nächsten Kernthema der<br />

Unterwasser-Fotografie gelandet:<br />

3<br />

Blitzlicht<br />

Die kleinen Kompakt-Kameras haben einen internen Blitz<br />

eingebaut. Der reicht aus, um nahe gelegene Objekte auszuleuchten.<br />

Allerdings sitzt der Blitz nahe am Kamera-Objektiv<br />

und beleuchtet damit nicht nur das Objekt, sondern auch den<br />

gesamten Wasserkörper zwischen Kamera und Motiv. Nach<br />

4<br />

Raumwirkung<br />

1 Inner space. Bei klarem Wasser und guten Lichtverhältnissen macht sich<br />

der Einsatz einer Weitwinkel Linse bezahlt. Wie ein Raumfahrer schwebt die<br />

Taucherin über dem in die Tiefe abfallenden Korallenriff. Die schräg verlaufende<br />

Grenze zwischen Riffkante und Sandfläche, die Fischschwärme und die<br />

aufsteigenden Luftblasen vermitteln eine Atmosphäre von Raum und Stille.<br />

2 Blick Kontakt. Die beiden Hai-Babys ruhen in ihrer Kinderstube im Schutz<br />

eines großen Korallenblockes. Die Weitwinkel Linse verleiht dem Bild Perspektive<br />

und Raumwirkung (Weißspitzen Riffhai, Triaenodon obesus).<br />

Makro-Aufnahmen<br />

3 Details ganz groSS. Makro-Aufnahmen erschließen dem Unterwasser-<br />

Fotografen die phantastische Welt kleiner Strukturen und prächtiger Details.<br />

Voraussetzungen für solche Aufnahmen sind eine Makrofunktion der Kamera,<br />

perfektes Tarieren als Taucher und ruhiges Wasser ohne Strömung. Kleine<br />

Blendenöffnung für große Tiefenschärfe wählen (Oberfläche des Kissen Seesterns,<br />

Culcita sp.).<br />

5<br />

Interaktionen<br />

4 Neugier. Am schönsten ist es, wenn der Fotograf mit seinem Motiv interagieren<br />

kann. Dieser Riesenrochen ist am Fotografen interessiert und betrachtet<br />

ihn aufmerksam. In diesem Fall ist es besonders wichtig sich ruhig zu verhalten.<br />

Mantas schätzen es nicht, wenn sie von oben oder von hinten ange -<br />

schwommen werden (Manta, Manta birostris).<br />

5 KontaktAufnahme. Manche Fische interessieren sich für die glänzende<br />

Oberfläche des Kamera-Objektives und nehmen es in Augenschein (Gepunkteter<br />

Igelfisch, Diodon hystrix).<br />

6 Luftdusche. Die ausperlenden Luftblasen nützen einige Fische, um damit<br />

zu spielen und darin zu duschen. Nachdem Taucher, Luftblasen und Fische in<br />

Bewegung sind, empfiehlt sich für solche Aufnahmen kurze Belichtungszeit,<br />

große Blendenöffnung und Blitzlicht (Masken Nashorndoktorfisch, Naso<br />

vlamingii).<br />

6


70<br />

dem aber Schwebkörper im Wasser sind, werden auch diese<br />

beleuchtet und erscheinen als störendes „Schneetreiben“ im<br />

Bild. Abhilfe kann ein externer Blitz schaffen. Er ist auf einem<br />

eigenen Blitzarm montiert, ist dadurch weit entfernt vom<br />

Kamera-Objektiv, kann genau auf das Motiv ausgerichtet werden,<br />

ist leistungsstärker und liefert daher bessere Ergebnisse.<br />

Allerdings wird die Ausrüstung dadurch sperriger und teurer.<br />

1<br />

2<br />

Literatur und links<br />

Frei, H. (2006). Digitale Unterwasserfotografie –<br />

Spiegelreflexkameras. Kosmos. ISBN 3-440-1<strong>08</strong>11-2<br />

Frei, H. (<strong>2009</strong>). Digitale Unterwasserfotografie –<br />

Kompaktkameras. Kosmos. ISBN 978-3-440-11860-3<br />

www.digideep.com<br />

www.unterwasserkamera.at<br />

www.nautica-underwatervisions.at<br />

Tipps für bessere Unterwasser-Bilder<br />

· Lernen Sie Ihre Kamera, den Blitz und alle Funktionen des<br />

Unterwasser-Gehäuses kennen.<br />

· Prüfen sie das neue Gehäuse auf Dichtigkeit, vorerst ohne<br />

Kamera.<br />

· Wählen Sie zu Beginn stationäre Motive wie Anker, Korallen,<br />

Seegurken, Muscheln etc. aus.<br />

· Testen sie am selben Objekt verschiedene Einstellungen der<br />

Kamera und des Blitzes.<br />

· Beachten Sie den Bildaufbau. Stellen sie das Motiv vom<br />

Hintergrund frei.<br />

· Bilder von der Wasseroberfläche nach unten wirken flach<br />

und konturlos.<br />

· Abtauchen, um auf gleiche Höhe mit dem Motiv zu kommen.<br />

· Versuchen Sie so knapp wie möglich an Ihr Foto-Objekt<br />

heran zu kommen.<br />

· Bewegen Sie sich dabei so ruhig wie möglich, um Fluchtreaktionen<br />

zu vermeiden.<br />

· Das Wichtigste: keine Beschädigung der Unterwasser-Welt,<br />

das ergibt „schmutzige Bilder“.<br />

· Die hohe Schule: gute Bilder ohne Schäden zu hinterlassen<br />

oder die Foto-Objekte zu stören.<br />

Pflege<br />

Die Unterwasser-Fotoausrüstung ist harten Beanspruchungen<br />

wie korrosivem Meerwasser, hohem Druck und Temperaturwechseln<br />

ausgesetzt. Die Gefahr eines Wassereintritts und damit eines<br />

„sudden death“ der Kamera hängt wie ein Damokles Schwert<br />

über jedem Unterwasser-Fotografen. Gute Pflege und sorgsame<br />

Behandlung der teuren Ausrüstung sind nötig, um sie viele Jahre<br />

lang erfolgreich verwenden zu können. An erster Stelle steht die<br />

Pflege der sogenannten O-Ringe, die das Gehäuse abdichten. Sie<br />

sind peinlich sauber zu halten, jedes Sandkorn oder Haar kann<br />

zu einem Wasser Eintritt führen. Um die O-Ringe elastisch zu<br />

halten sind sie von Zeit zu Zeit mit geeignetem Fett einzufetten.<br />

Nur wenig Fett verwenden. Es genügt, wenn die Oberfläche des<br />

O-Ringes glänzt. An überschüssigem Fett bleiben Fremdkörper<br />

kleben und führen zu Undichtigkeiten. Nach jedem Einsatz im<br />

Meer sollte die Ausrüstung in Süßwasser gespült und danach<br />

getrocknet werden. An Bord des Tauchbootes und bei der Urlaubs-An-und<br />

Abreise Kamera, Gehäuse und Blitz vor mechanischen<br />

Beschädigungen schützen. Wer diese einfachen Regeln<br />

beachtet kann jahrelang seine Ausrüstung verwenden und wird<br />

mit zunehmender Erfahrung immer bessere Bilder aus Poseidons<br />

Reich nach Hause bringen.<br />

2


SERVICE<br />

71<br />

3<br />

Porträt<br />

1 SchnappschuSS. Der Fisch stülpt sein Maul nach vor, um die komplizierte<br />

Anordnung der Muskel- und Skelettelemente zu justieren. Um diese rasche<br />

Bewegung einzufangen, sind eine kurze Belichtungszeit und Blitzlicht nötig. Der<br />

Blitz beleuchtet auch Schwebteilchen, die als weiße Punkte störend in Erscheinung<br />

treten (Schwarzweiß Schnapper, Macolor niger).<br />

2 Drachenkopf. Diese Fische sind schlechte Schwimmer und liegen als<br />

Lauerjäger im Riff. Hat man sie erst mal entdeckt, eignen sie sich bestens für<br />

Porträt-Aufnahmen, da sie eine sehr geringe Fluchtdistanz haben. Nicht berühren,<br />

die Flossenstrahlen der Rückenflosse sind giftig (Bärtiger Drachenkopf,<br />

Scorpaenopsis oxycephala).<br />

Halb und Halb<br />

3 Verzerrte Optik. Bei ruhiger Wasseroberfläche und mit Weitwinkelobjektiv<br />

kann man Aufnahmen versuchen, die sowohl unter als auch über Wasser<br />

liegen. Dabei wir deutlich, dass unter Wasser alles größer wirkt und näher zu<br />

sein scheint. So mancher Bericht über einen „riesigen“ Fisch findet damit eine<br />

natürliche Erklärung.<br />

Nachtaufnahmen<br />

4 Blumentier. Die beste Zeit um Korallenpolypen voll entfaltet zu sehen, ist<br />

die Nacht. Nachttauchgänge erfordern Taucherfahrung und zusätzliche Ausrüstung.<br />

Das Fotoobjekt beleuchtet man am besten mit einer schwachen Unterwasserlampe.<br />

Das reicht dem Autofokus der Kamera um scharf zu stellen. Die anschließende<br />

Aufnahme wird geblitzt (Rote Zäpfchenkoralle, Dendrophyllia sp.).<br />

4


72


Revier<br />

73<br />

Highlights einer<br />

halben Weltumsegelung<br />

Die beiden AHS-Lehrer Evi Strahser und Wolfgang Wirtl haben mit ihrem<br />

Segelkatamaran Sleipnir2 nach knapp 17 Monaten Neuseeland erreicht, um dort<br />

die Taifunsaison im Tropengürtel des Pazifiks abzuwarten.<br />

Zeit, nach knapp 15.000 Seemeilen eine Zwischenbilanz zu ziehen.<br />

Text und Fotos: Evi Strahser und Wolfgang Wirtl


74<br />

1 2 3<br />

Im Zusammenhang mit langen Reisen, insbesondere wenn sie<br />

durch verschiedene Länder und Kulturzonen führen, wird man<br />

häufig gefragt, welche Orte die eindrucksvollsten gewesen<br />

wären, welche Plätze man weiterempfehlen könnte.<br />

Nach etwas mehr als einer halben Weltumsegelung haben wir<br />

in Neuseeland Zeit, ein erstes Resümee zu ziehen. Wir wollen<br />

einen kurzen Überblick über jene Reviere geben, die uns aus<br />

verschiedenen Gründen besonders erwähnenswert scheinen.<br />

Vielleicht können wir für jene österreichischen Segler, die<br />

früher oder später eine längere Blauwasserreise in Planung<br />

haben, hinsichtlich der Routenwahl Anregungen geben.<br />

Zur Relativierung sei noch vorweg erwähnt, dass der Artikel<br />

natürlich keineswegs Anspruch auf Vollständigkeit erhebt – wir<br />

berichten nur über jene Gebiete, die wir tatsächlich bereist<br />

haben; außerdem muss fairerweise eingeräumt werden, dass<br />

besonders bekannte oder „klingende“ Plätze teilweise schwer<br />

an der hohen Erwartungshaltung zu tragen haben.<br />

In Diskussionen mit anderen Seglern oder Reisenden hat sich<br />

darüber hinaus auch sehr deutlich gezeigt, dass Geschmäcker<br />

eben verschieden sind...<br />

Entspanntestes Karibik-Flair: Tobago<br />

Zumindest für uns steht Tobago noch immer für „liming“<br />

(Kunst des Nichts-Tuns) und „easy going“ pur. Wir kennen die<br />

Insel seit 13 Jahren, haben ca. drei Monate dort verbracht und<br />

konnten – im positiven Sinn – nicht viel Veränderung feststellen.<br />

Außerhalb der Hauptstadt Scarborough, wo sich die engen<br />

Straßen durch dichten Urwald winden, ist die Zeit noch immer<br />

relativ, Kriminalität – Gott sei Dank – weitgehend unbekannt,<br />

und Autostop ist nach wie vor die übliche Form, kleinere Distanzen<br />

auf der Insel zurückzulegen.<br />

Die wichtigsten Treffpunkte für Segler sind die Man of War Bay<br />

mit dem verschlafenen Dorf Charlotteville (und leider relativ<br />

tiefen Ankergründen) und die Store Bay, zwischen Pigeon Point<br />

und dem geschäftigen Crown Point, wo Reggae Musik, Steel<br />

Bands und die berühmt-berüchtigten Partys der Sunday School<br />

das Leben prägen. Der populärste Platz für diverse Beach- aber<br />

auch Weihnachtspartys ist allerdings die neu eröffnete Bagos<br />

Beachbar unmittelbar vor dem Ankerfeld …<br />

Ursprünglichste Bevölkerung: Fatu Hiva<br />

Fatu Hiva ist meist die erste Anlaufstation der Yachten, die nach<br />

der etwa 3.000 Seemeilen langen Fahrt von den Galapagos in<br />

den Marquesas-Inseln (in Französisch Polynesien) ankommen.<br />

Abgesehen von den Blauwasserseglern gibt es so gut wie keinen<br />

Tourismus auf dieser abgelegenen und ursprünglichen Insel,<br />

deren Bergketten steil vom Wasser aufragen und dicht bewachsen<br />

sind. Vor der Bay of Virgins liegt in einem eng einschneidenden<br />

Tal das Dorf Hanavave, wo es Süßwasser und Früchte<br />

im Überfluss zu geben scheint.<br />

Die Polynesier sind freundlich, nahezu jeder grüßt, viele Kinder<br />

spielen um uns herum und zeigen sich ausgesprochen<br />

kontaktfreudig. Während des Spaziergangs durch den Ort<br />

begegnet man uns mit kindlicher Neugier, immer wieder<br />

werden wir in Gespräche verwickelt, bekommen regelmäßig<br />

Obst geschenkt oder werden zu kurzen Besuchen in die einfachen<br />

Häuser eingeladen. Außer einem wirklich kleinen Laden<br />

gibt es keinerlei Einrichtungen auf der Insel, und Tauschhandel<br />

ist weitaus geläufiger als Geldverkehr. Ein einstündiger<br />

Weg durch üppige und grandiose Dschungellandschaft ist<br />

mindestens genauso beeindruckend wie der Wasserfall, zu dem<br />

er führt …<br />

Fatu hiva<br />

Thor Heyerdahl hat sich in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts<br />

hier aussetzen lassen, um durch ein Robinsonleben seinen Weg zurück<br />

zur Natur zu finden und traf im Zuge dessen auch den letzten hier lebenden<br />

Kannibalen.<br />

Wer mehr Interesse an diesem Eiland verspürt, ist mit seinem Buch „Fatu<br />

Hiva“ sicher gut beraten.


Service<br />

75<br />

4 5 3<br />

Auf der Insel befindet sich kein Einklarierungsbüro, wodurch<br />

Yachten eigentlich zuerst das nördlicher gelegene Hiva Oa<br />

ansteuern müssten, um dann nach Abwicklung der Formalitäten<br />

gegen die vorherrschenden Passatwinde nach Fatu Hiva zurückzukreuzen.<br />

Konjunktiv, da selten so praktiziert – das (zugegebenermaßen<br />

unwahrscheinliche) Zusammentreffen mit<br />

dem Zollboot in der Bay of Virgins würde 200 US Dollar<br />

Strafe kosten …<br />

Freundlichste Menschen:<br />

Aitutaki (Cook Inseln)<br />

Fraglos zählt die Lagune von Aitutaki zu den Schönsten im<br />

gesamten Südpazifik, und es scheint, als würde diese natürliche<br />

Idylle auf die Gemüter der Insulaner abfärben:<br />

freundliche, lebenslustige Polynesier,<br />

deren Kultur sich stark in ihren<br />

Tänzen ausdrückt, die entsprechend<br />

sehenswert sind. „Besuchen<br />

Sie den Himmel, solange Sie auf<br />

Erden weilen“ lautet ein Slogan<br />

der Fremdenverkehrswerbung für<br />

die Cook Inseln, und soweit es Aitutaki<br />

betrifft, finden wir ihn nicht<br />

einmal übertrieben.<br />

Für die Yachties trübt sich dieser Himmel allerdings ein wenig,<br />

wenn es darum geht, vor der Lagune zu ankern. Das Riff bietet<br />

leider keinen Ankergrund, der einer solchen Bezeichnung<br />

würdig wäre, und die Einfahrt durch den Arutunga-Pass in ein<br />

kleines Becken vor dem Hauptort ist eng, gewunden und weist<br />

bei Hochwasser nur 1,8 Meter Wassertiefe auf.<br />

Urtümlichste Gesellschaftsinsel: Huahine<br />

Während Tahiti, Moorea oder Bora Bora klingende Namen<br />

tragen, mit denen man Südseeflair – und alles was damit in<br />

Verbindung steht – assoziiert, war uns Huahine (zumindest zu<br />

Beginn unserer Reise) weitgehend unbekannt. Der Hauptort<br />

Fare hat Charme, am Ankerfeld herrscht eine entspannte At-<br />

1+2 Weihnachtsparty. Am Pigeon Point<br />

in Tobago wird ausgelassen gefeiert.<br />

3 Musikabend. Auf Aitutaki.<br />

4 Traditionelle Tänze. Erlebten wir<br />

ebenfalls auf Aitutaki.<br />

5 Typisch. Die Steel Band sorgt auf Tobago<br />

für Stimmung.<br />

6 Unvergesslich. Sonnenuntergang auf<br />

den San Blas- Inseln.<br />

7 Einladung. Auf Fatu Hiva bei Einhei -<br />

mischen zum Abendessen.


76<br />

1<br />

2<br />

mosphäre und Strandcafés, aber auch der überraschend gut<br />

sortierte Supermarkt laden zum Verweilen ein.<br />

Die meisten Segler mieten hier Fahrräder und lernen eine<br />

relativ ursprüngliche Insel kennen, die eine Ahnung zulässt, wie<br />

das Leben in Polynesien abgelaufen sein mag, bevor zuerst<br />

Missionare und später der Hochpreistourismus den Inseln<br />

ihren Stempel aufgedrückt haben.<br />

Huahine steigt – zumindest in dieser Pazifiksaison – für die<br />

meisten Cruiser zum Favoriten unter den Gesellschaftsinseln<br />

auf – mag sein, dass für oben genannte Inseln die Erwartungshaltung<br />

zu hoch ist …<br />

Malerischste Strände und Inselwelt:<br />

· San Blas Inseln (Panama)<br />

· Pigeon Point (Tobago)<br />

Nahezu alle Befragten, die vor uns auf Langfahrt gegangen<br />

sind, haben die zu Panama gehörenden San Blas-Inseln als<br />

einen der Höhepunkte ihrer Reise bezeichnet.<br />

Bei der Annäherung an den Archipel tauchen vermehrt kleine,<br />

mit Palmen dicht bewachsene, Inseln auf, und ein Vergleich mit<br />

den Malediven würde sich aufdrängen, hätten wir nicht ausreichend<br />

Vertrauen in unsere Navigation.<br />

Man könnte sich wie Robinson fühlen, während man die einzelnen<br />

Inseln, meist in weniger als einer halben Stunde, umrundet<br />

– sofern dies durch den dichten Urwald, der oft undurchdringlich<br />

bis zum Strand reicht, nicht verhindert wird.<br />

Palmenstämme liegen in verschiedenen Vermoderungsgraden<br />

am Strand und im seichten Wasser, maritimes Leben überall<br />

– hier wird nicht gepflanzt oder kultiviert, es regiert ungezähmte<br />

Natur.<br />

1 Altstadt. Cartagena.<br />

2 Strand. Pigeon Point auf Tobago)<br />

3 Ankermanöver. Huahine. vor dem Bug.<br />

4 Österreicher. Sedlaceks Oase III in Huahine.<br />

3<br />

5 Huahine. Einzigartiger Südseezauber.<br />

4


Service<br />

77<br />

3<br />

Die hier lebenden Kuna-Indianer, die ihr Gebiet – das Kuna<br />

Yala – in weitgehender Autonomie von Panama verwalten,<br />

haben sich ihre Kultur und Traditionen lange Zeit gegenüber<br />

jeglichen Fremdeinflüssen erhalten.<br />

Wir haben nur die westlichen Inseln nahe der Hauptinsel<br />

Porvenir besucht, wo Spuren eines langsam aufziehenden<br />

(Yacht-)Tourismus unverkennbar sind. Auf den so gut wie nicht<br />

angefahrenen Gruppen weiter östlich soll auch heute noch eine<br />

unverfälscht Kuna-Kultur gelebt werden.<br />

Der berühmte Pigeon Point in Tobago entspricht – nach wie<br />

vor – dem Postkartenklischee eines karibischen Palmenstrandes,<br />

leider sind die Riffe um die Insel abgestorben und die<br />

Fischbestände in den letzten Jahren zurückgegangen.<br />

Interessanteste Stadt:<br />

Cartagena (Kolumbien)<br />

Von allen Städten, die wir bis dato besucht haben, hat uns<br />

Cartagena am meisten beeindruckt. Die kolumbianische Hafenstadt<br />

muss man sich speziell in den Monaten Jänner bis<br />

März, wenn für die Überfahrt von den ABC-Inseln raue Segelbedingungen<br />

zu erwarten sind, hart erarbeiten – aber die Strapazen<br />

lohnen sich. Beim Spaziergang durch die engen Gassen<br />

mit den kolonialen Bauten der Altstadt kann man das südamerikanische<br />

Flair förmlich einsaugen, und eine Fahrt mit den<br />

farbenfrohen Bussen durch die Außenbezirke bzw. „Downtown“<br />

wird oftmals zum preisgünstigen Abenteuer. Zahlreiche<br />

stilvolle Lokale, aber auch Museen laden zum längeren Verweilen<br />

ein und die freundliche, entspannte Atmosphäre des Club<br />

Nauticos verleitet, die Weiterfahrt zu verschieben.<br />

Kunafrau<br />

Im Ulu auf den San Blas Inseln.


78<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Viele Yachten legen schließlich doch früher ab als ursprünglich<br />

geplant, wobei der Grund dafür weniger in der ungeduldigen<br />

Erwartung auf die traumhaften San Blas Inseln liegt. Die Schiffe<br />

werden leider in kürzester Zeit von einer Staubschicht überzogen,<br />

sodass die Farbe des Decks nur mehr zu erahnen ist, und<br />

das Hafen- bzw. Marinawasser fördert den Bewuchs am Unterwasserschiff<br />

in besonderer Weise und zeigt dem besten<br />

Antifouling-Anstrich Grenzen auf.<br />

Hinsichtlich interessanter Städte gilt aus unserer Sicht der<br />

Spruch: „Wozu in die Ferne schweifen – sieh, das Gute liegt so<br />

nah.“ Um Vergleichbares zu den malerischen, historisch bedeutsamen<br />

Küstenstädten der Adria wie Dubrovnik, Split oder<br />

Rovinj zu finden, muss man sehr weit fahren …<br />

Bestes Preis-Leistungsverhältnis:<br />

· Isla Margarita (Venezuela)<br />

· Colón/Panama City (Panama)<br />

Die zollfreie Insel Margarita ist die größte und wichtigste Insel<br />

Venezuelas und gleichzeitig die populärste Urlaubsdestination<br />

der Venezolaner. Für Yachties ist der weiträumige Ankerplatz<br />

vor Porlamar Ausgangspunkt für Touren ins Einkaufsparadies.<br />

Nach dem Wechseln von US-Dollar in Bolivares auf dem<br />

Schwarzmarkt steht man vor ungeahnten Versorgungsmöglichkeiten,<br />

die nicht selten endlose Diskussionen um die Wasserlinie<br />

der einzelnen Boote mit sich führen.<br />

Der Preis für eine Dose Bier beläuft sich auf 11 Cent, eine<br />

Stunde Internetzugang kostet 26 Cent und die in den weiteren<br />

venezolanischen Inseln als Tauschware einsetzbare Stange<br />

Marlboro- Zigaretten gibt es um 5,40 Euro. Der Preis von 1,4<br />

Cent für einen Liter 95 Oktan Superbenzin kann beim Zahlen<br />

gelegentlich zu leichter Verunsicherung führen …<br />

Leider sind Piratenübergriffe auf der Isla Margarita zwischen<br />

Porlamar und Robledal im Westen der Insel keine Seltenheit.<br />

Die Hochhäuser von Panama City erinnern eher an eine nordamerikanische<br />

Stadt, Einkaufszentren mit Bekleidungs- oder<br />

Elektronikgeschäften sowie etliche Yachtausrüster bieten ein<br />

großes Angebot – nicht zu vergessen: es ist der beste Platz, um<br />

sich mit Seekarten, Revierführern und nautischer Literatur<br />

auszustatten.<br />

Colón, das „karibische Tor“ des Panamakanals, ist mit Sicherheit<br />

die widerwärtigste und gefährlichste Stadt, die wir je bereist<br />

haben. Selbst kürzeste Entfernungen werden mit dem Taxi<br />

zurückgelegt, kein Mensch geht nur einen Meter zu Fuß. Mit<br />

einer Taxifahrt um einen US-Dollar erreicht man den riesigen<br />

Rey-Supermarkt, der die Versorgung für den Pazifik gewährleistet<br />

und die so genannte Free-Zone, das nach Singapur<br />

zweitgrößte Einkaufsmekka dieser Art.<br />

Die nächste Verproviantierungsmöglichkeit in vergleichbarer<br />

Form bietet sich erst nach ca. 5.000 Seemeilen im Carrefour<br />

von Papeete/Tahiti. So manches Lächeln einer Bordfrau – ob<br />

des übervollen Angebots – ist dort allerdings beim Anblick der<br />

Preistafeln eingefroren …<br />

Schönste Charterreviere:<br />

· Tonga & Los Roques (Venezuela)<br />

· Karibische Antillen<br />

Das polynesische Königreich Tonga, insbesondere die Inseln der<br />

Vava’u Gruppe und der Ha’apai Gruppe, ist aus unserer Sicht ein<br />

hervorragendes Segel- und Charterrevier. Wir sind bereits in<br />

einem Artikel auf die Vor- aber auch Nachteile dieses Segelgebietes<br />

eingegangen (siehe Ocean7-Jännerausgabe). Die Los<br />

Roques-Inseln vor der venezolanischen Festlandküste scheinen<br />

uns mindestens ebenso für einen Charterurlaub geeignet.<br />

Das säumende Außenriff ermöglicht herrliches Segeln im meist<br />

gleichmäßigen Passatwind bei flachem, kristallklarem Wasser<br />

und die zahlreichen Riffe und Riffpassagen können leicht aus-


service<br />

79<br />

genommen und sogar unter Segel bewältigt werden. Die einzelnen<br />

Inselgruppen liegen in Sichtweite und die Hauptinsel<br />

und Basis El Gran Roque sollte in jedem Fall innerhalb eines<br />

Tages zu erreichen sein. Von hier gibt es auch eine tägliche<br />

Flugverbindung aufs Festland nach Caracas.<br />

Das – allgemein für Venezuela geltende – erhöhte Risiko von<br />

Piratenübergriffen gilt für die Los Roques-Gruppe nicht und<br />

die Versorgungsmöglichkeiten für die ankommenden Crews<br />

sind in El Gran Roque ausgesprochen preisgünstig!<br />

Nach wie vor stellen – aus unserer Sicht – die Inseln des ostkaribischen<br />

Antillenbogens ein interessantes Charterrevier dar, das<br />

auch dem weniger erfahrenen Skipper Möglichkeiten bietet.<br />

Vorteile liegen vermutlich in den kurzen Distanzen zwischen den<br />

einzelnen Inseln, dem meist leicht einschätzbaren Passatwind,<br />

zahlreichen, geschützten Ankerbuchten und umfangreichen Zugängen<br />

für Wettervorhersagen.<br />

Nachteile sehen wir im dichten (Charter-)Tourismus, dem<br />

hohen Preisniveau und dem Umstand, dass der glückliche<br />

Umgang mit den teilweise sehr aufdringlichen Boatboys gelernt<br />

sein muss.<br />

Eindruckvollste Schnorchelreviere: ·<br />

Tuamotus (Französisch Polynesien)<br />

· Los Roques (Venezuela)<br />

Eine Auflistung der eindrucksvollsten Schnorchelreviere<br />

wäre ohne Erwähnung der Tuamotus natürlich unvollständig.<br />

Die teilweise sehr starken Strömungen in<br />

den Pässen der Atolle erfordern allerdings Erfahrung,<br />

Berücksichtigung der Gezeiten und sollten nicht<br />

ohne Partner unternommen werden.<br />

Wir mussten bei keinem einzigen Schnorchelausflug<br />

auf Haibegegnungen verzichten.<br />

Da die Tuamotus den Status französischer<br />

Gewässer genießen, ist Harpunieren erlaubt<br />

– bei einigen Rifffischen besteht allerdings<br />

Ciguatera-Gefahr und das Spital in Papeete/Tahiti<br />

ist weit …<br />

4<br />

5<br />

1 Restaurant. El Gran Roque in Venezuela.<br />

2 einkaufen. Der Shuttlebus zum Rey-Supermarkt<br />

in Colon bietet Sicherheit.<br />

3 Günstig. Versorgungsmöglichkeit auf El<br />

Gran Roque in Venezuela.<br />

4 – 6 Begegnungen. Tauchen in Rangiroa in<br />

de Tuamotus.<br />

6


80<br />

1<br />

Die zu Venezuela gehörenden Los Roques haben wir als einen<br />

Höhepunkt unserer bisherigen Reise und als einzigartiges Schnorchelgebiet<br />

erlebt, das wir unbedingt weiterempfehlen wollen.<br />

Der Reichtum und die Vielfalt der Fischbestände im kristallklaren<br />

Wasser sind unglaublich – nirgendwo haben wir so<br />

unterschiedliche und große Fischschwärme gesehen. Die meisten<br />

Plätze können in einer kurzen Dinghifahrt erreicht oder<br />

unmittelbar vom Ankerplatz angeschwommen werden.<br />

Die flache See und die geringen Strömungen verleiten vielleicht<br />

auch mit dem nassen Element weniger Vertraute, den<br />

Kopf unter Wasser zu stecken...<br />

Aufregendste Tauchgänge:<br />

· Bonaire (ABC Inseln)<br />

· Tuamotus (Französisch Polynesien)<br />

Bezüglich der Attraktivität der Unterwasserwelt wurden unsere<br />

Erwartungshaltungen größtenteils erfüllt.<br />

Bonaire ist eine Insel für Taucher, weniger für Segler – letztere<br />

finden in Curaçao bessere Versorgungsmöglichkeiten vor. Das<br />

Angebot an Tauchbasen ist groß, die Unterwasserwelt ist weitgehend<br />

intakt und lohnende Tauchgänge kann man bereits<br />

direkt vom Schiff aus unternehmen.<br />

Entlang der Hauptstadt Kralendijk liegen die Yachten an Moorings<br />

unmittelbar über dem abfallenden Riff, sodass auch<br />

Freitaucher hier ihre Herausforderung suchen können.<br />

Über das Ausmaß der Zerstörung durch Hurrikan Omar im<br />

Oktober 20<strong>08</strong> wissen wir gegenwärtig leider wenig.<br />

Die Atolle der Tuamotus in Französisch Polynesien bieten<br />

Tauchmöglichkeiten der Superlative. Das Angebot sollte Anfänger<br />

wie Fortgeschrittene zufrieden stellen – in Rangiroa<br />

konnten wir innerhalb eines 15-minütigen Strandspaziergangs<br />

die Offerte von fünf verschiedenen Tauchbasen vergleichen und<br />

somit auch ein bisschen verhandeln.<br />

Großfische sichtet man bei so gut wie jedem Ausflug: ob patrouillierende<br />

Haie entlang der Riffe, Mantas, die majestätisch<br />

über die Köpfe der – sich hoffentlich ruhig verhaltenden –<br />

Taucher gleiten oder Delphinschulen (sind natürlich keine<br />

Fische …), die mit der Strömung innerhalb der Atollpässe<br />

„spielen“.<br />

Fakarava wird neben Rangiroa am häufigsten als jenes Atoll<br />

genannt, welches die attraktivsten Tauchgänge erwarten lässt.<br />

Einzigartigste Fauna:<br />

· Galapagos Inseln (Ecuador)<br />

· Panama<br />

Die Tierwelt der Galapagosinseln stellt weltweit – nach wie vor<br />

– eine Ausnahmeerscheinung dar. Obwohl der Tourismus deutlich<br />

zugenommen hat – Wolfgang hat den Archipel bereits 1989<br />

bereist – ist es offenbar gelungen, die teilweise endemische<br />

Fauna zu erhalten. Die Artenvielfalt der Tiere in dieser einzigartigen,<br />

vulkanischen Landschaft begeistert auch zoologisch<br />

weniger interessierte Besucher. Ob Seevögel, Pelikane, Riesenschildkröten,<br />

Seelöwen oder Meerechsen, sie alle kennen noch<br />

immer keine Scheu vor dem Menschen.


Service<br />

81<br />

Mit der eigenen Yacht darf nur an wenigen ausgewählten Plätzen<br />

geankert werden, in Puerto Ayora auf Santa Cruz wird allerdings<br />

jegliche Art von Exkursionen angeboten – die angebliche<br />

Ermäßigung für Yachties scheint eher ein Fake zu sein.<br />

Der Ankerplatz Academy Bay in Puerto Ayora bietet, auch<br />

hinsichtlich nautischer und technischer Ersatzteile, wesentlich<br />

bessere Versorgungsmöglichkeiten als in den Revierführern<br />

beschrieben, ist aber ausgesprochen rollig und nach Südosten<br />

völlig ungeschützt – ruhiger liegt man in der Wreck Bay in San<br />

Cristobal.<br />

Leider sind die Behörden – nach wie vor – ausgesprochen<br />

fantasievoll, um die Ein- und Ausklarierungsformalitäten möglichst<br />

unangenehm zu gestalten.<br />

Die neu eingerichtete Marina Shelter Bay auf der karibischen<br />

Seite des Panamakanals liegt in einem Naturschutzgebiet, landseitig<br />

vollständig von Regenwald umschlossen. Unmittelbar<br />

hinter der Marina, die sich in den nächsten Jahren vermutlich<br />

zu einer gefragten Alternative zu den legendären Flats (Ankerzone<br />

„F“) vor dem Panamakanal Yacht Club (inzwischen leider<br />

abgerissen) entwickeln wird, kann man Kapuziner- und Brüllaffen,<br />

Papageien und Tukane, Wasserschweine und Nasenbären<br />

aus nächster Nähe beobachten. Die Wartezeit auf den Kanaltransit<br />

lässt sich gut für Ausflüge in den Dschungel nützen und auch<br />

ohne Tierbeobachtung legen die Geräusche des Urwaldes Zeugnis<br />

über das Leben ab, das er offensichtlich birgt.<br />

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2<br />

3<br />

1 naturpark. Bartolomé (Galapagos) – hier dürfen nur Ausflugsboote<br />

ankern.<br />

2 festmahl. Gar nicht scheue Pelikane auf Santa Cruz (Galapagos).<br />

3 abwartend. Seelöwen auf den Galapagos Inseln.<br />

4 gelassen. Riesenschildkröte auf Santa Cruz auf den Galapagos-Inseln.<br />

4<br />

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niederländischen Hersteller Mastervolt entwickelte, revolutionäre<br />

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Das Elektrolyt der AGM-Serie ist durch die Glasfasermatten<br />

zwischen den negativen und positiven Platten gebunden. Das<br />

bietet optimale Sicherheit. Gase, die beim Laden entstehen,<br />

werden im Elektrolyt aufgefangen. Sollte es versehentlich zum<br />

Überladen kommen, können die Gase durch Einweg-Sicherheitsventile<br />

entweichen. Ein spontaner Druckaufbau wird dadurch<br />

zuverlässig ausgeschlossen. Kein Wasserstand wie bei<br />

herkömmlichen Modellen muss mehr kontrolliert werden.<br />

Das versiegelte Gehäuse verhindert Leckagen, ein Überlauf ist<br />

gar nicht mehr nötig – die kraftvollen Energiespeicher lassen<br />

sich ganz einfach installieren. Die Mastervolt AGM-Batterien<br />

sind kompakter und vertragen Vibrationen sowie Stöße einfach<br />

besser – eine Allzwecklösung mit einem hervorragenden Preis-/<br />

Leistungsverhältnis.<br />

Denn das neue Kraftpaket, das 270 Amperestunden bei 12 Volt<br />

Nennspannung liefert, eignet sich bestens als Starterbatterie,<br />

die kurze Höchststromstöße liefert. Das Spitzenprodukt ist die<br />

zuverlässigste Stromquelle für Boote aller Art. Als Servicebatterie<br />

ist es für den zyklischen Einsatz gedacht, so zum Beispiel<br />

für den Versorgungsbereich aller Elektrogeräte. Gerade mal 73<br />

Kilogramm wiegt die größte AGM-Batterie der Welt. Sie liefert<br />

aber beeindruckende knapp 2300 Ampere Kaltstartstrom nach<br />

DIN. Mastervolt gibt auf den Energiespeicher zwei Jahre Garantie<br />

und bietet breiten Service. In Österreich wird die sensationelle<br />

neue Batterie von www.doma.at vertrieben.<br />

Die AGM 12/270 kann schon bald Ihnen gehören. Sie müssen<br />

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Die kleinste schwester<br />

Die neue Bavaria Cruiser 32, das kleinste Schwesterschiff<br />

der mit großem Erfolg präsentierten Cruiser 55, wird die<br />

bisherige Bavaria 31cruiser ersetzen. Durch die Zusammenarbeit<br />

mit Farr Yacht Design und BMW Group DesignworksU-<br />

SA konnte eine Yacht mit klarer Linienführung, einem strömungstechnisch<br />

optimierten Rumpf und einem bemerkenswerten<br />

Raumangebot konstruiert werden.<br />

Wie für Bavaria üblich wird auch das neue Schiff durch ein<br />

außergewöhnliches Preis-Leistungs-Verhältnis hervorstechen.<br />

Die vielseitige Bavaria Cruiser 32 soll sowohl sportliches<br />

Potential als auch die Möglichkeit für einen gemütlichen<br />

Familientörn vereinen.<br />

www.yachten-meltl.de<br />

Bavarias neue Sport 28<br />

Die neue Bavaria Sport 28 wird ähnliche Züge wie die Deep<br />

Blue 46 aufweisen und in Sachen Sportlichkeit, Dynamik<br />

und kraftvollen Proportionen Maßstäbe setzen. In der gewohnten<br />

Bavaria-Qualität gefertigt, wird das Boot mit neuen<br />

Funktionen und verbesserten Detaillösungen in der Bedienung<br />

aufwarten.<br />

Zu den zahlreichen neuen Details der neuen Bavaria Sport<br />

28 gehören zum Beispiel eine großzügige Liegefläche und<br />

ein Sitzbereich für fünf Personen im Cockpit. Im hinteren Teil<br />

des Bootes wird eine separate Heckkabine mit Doppelbett<br />

untergebracht sein, ebenso eine große Küche und ein deutlich<br />

verbessertes Badezimmer sowie große Stauräume unter<br />

der Heckliege gehören zu den geplanten Vorzügen der<br />

neuen 28 Fuß-Motoryacht von Bavaria.<br />

Das für das Allroundboot vorgesehene Einsatzfeld liegt in<br />

der Verwendung als sportlicher Familien-Cruiser in Binnenund<br />

Küstengewässern. Die neue Sport 28 wird die bisherige<br />

Bavaria 27 Sport ersetzen und soll im September <strong>2009</strong> auf<br />

dem Markt erscheinen.<br />

www.orsera-nautika.de<br />

Die teuerste Yacht der Welt<br />

Der russische Multimilliardär Roman Abramowitsch hat sich bei Blohm & Voss die größte private Yacht der Welt bauen lassen. Das<br />

riesige Schiff verfügt auf seinen neun Decks nicht nur über ein Kino, zwei Schwimmbecken, eine Disco und vieles mehr, sondern<br />

auch über ein Raketenabwehrsystem, drei Beiboote, zwei Hubschrauber und ein bordeigenes U-Boot. Angetrieben wird die ECLIPSE<br />

von einer 20.000 PS starken Gasturbine, damit schafft die Yacht über 40 Knoten. Die<br />

geschätzten Kosten betragen zwischen 200 und 300 Millionen Euro.<br />

www.blohmvoss.de


NEWS YACHTEN Revier<br />

85<br />

Start your engines<br />

Der abschließende, aktuelle Videoclip der Frauscher 717<br />

GT-Serie, die sehr gekonnt die Entwicklung des wirklich<br />

heißen Racers zeigt, ist wieder ein wahrer Genuss. Wie auch<br />

schon die bisherigen Videos ist die Nummer fünf optisch<br />

und akustisch ausgesprochen gelungen. Der Clip zeigt das<br />

rasante Boot am deutlichsten und vor allem aus beeindruckenden<br />

Perspektiven. Auch Seefahrer, die bisher nicht viel<br />

für schnelle Motorboote übrig hatten, bestätigten die unbestrittene<br />

Attraktivität des Gentleman-Racers. Sowohl Sound<br />

als auch Design der neuen 717 GT sind den Profis von<br />

Frauscher wieder perfekt gelungen.<br />

Zu sehen ist das neue Video auf youtube und<br />

www.frauscherboats.com<br />

Service groSS geschrieben<br />

Der gelernte Bootsbauer Franz Mittendorfer hat seit 20 Jahren<br />

den Bootshandel in Schörfling am Attersee mit Service,<br />

Winterlager und Bootsverkauf. Er verkauft Motor yachten von<br />

Jeanneau und ist seit vier Jahren Vertragshändler für die<br />

Bootswerft Frauscher am Attersee. Mittendorfer: „Darauf bin<br />

ich besonders stolz, weil ich so an der Erfolgsgeschichte von<br />

Frauscher ein Stück mitschreiben darf. “ Seit 20<strong>08</strong> gibt es in<br />

der Bahnhofstraße den Bootsshop und im nächsten Sommer<br />

ist gemeinsam mit Michael Gilhofer von Yachtworks und<br />

dem Yachtservice Gebetsroither eine Gebrauchtbootmesse<br />

geplant.<br />

Foto: Franz Mittendorfer mit Stefan Frauscher und Skispringer<br />

Andreas Kofler.<br />

www.boote-mittendorfer.at<br />

Verwandlungskünstler<br />

Walker Bay 8 und 10<br />

Mit wenigen Handgriffen vom Ruderboot zum Powerboot oder<br />

Segeldinghi: Die Walker Bay Boote 8 und 10 sind aus High<br />

Impact Marine Composite, einem sehr robusten, UV-stabilem<br />

Polypropylen gefertigt. Die Sitzbänke enthalten die Auftriebskörper,<br />

die das Boot unsinkbar machen. Die Rolle im Heck sorgt<br />

für müheloses Slippen. Serienmäßig ist auch die Lenzung im<br />

Heck und zwei Holzruderriemen. Bootsfarbe weiß, Sitze wahlweise<br />

blau oder grau.<br />

www.bike-boot-austria.at<br />

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Vertrieb für Österreich,<br />

Schweiz und Süddeutschland<br />

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86


yachten<br />

87<br />

mut statt<br />

resignation<br />

Die Bavaria-Werft im bayerischen Giebelstadt steuert erfolgreich durch die Krise und<br />

stellt die Weichen für eine Zeit danach. Der neue Boss Andrés Cárdenas bringt den neuen<br />

Schwung, Mike Reuer und Stephan Bayerle die Konstanz und hausinterne Erfahrung.<br />

Text: Thomas D. Dobernigg, Fotos: Georg Gindl<br />

Die Bavaria-Werft im bayerischen Giebelstadt. Wir stehen am<br />

Anfang der Produktionshalle, dort wo die schwarz glänzenden<br />

Formen der Rümpfe und Decks der diversen Bavaria-Yachten<br />

entfettet und vorbereitet werden. Wie bei Weltall-Außenarbeiten<br />

auf der Raumstation ISS sind die Bavaria-Fachkräfte in<br />

dicke Schutzanzüge gekleidet und tragen Atemmasken. Sorgfältig<br />

und konzentriert tragen sie die Polyestermatten auf.<br />

Nahezu Millimeterarbeit.<br />

Die fertig gegossenen Schalen kommen erst für 20 Minuten in<br />

die Trockenkammer und anschließend in den Produktionsablauf<br />

an einem der vier Bänder.<br />

„Die Trockenanlage ist unser Flaschenhals, der die Produktions-Geschwindigkeit<br />

bremst. Denn da müssen alle GFK-<br />

Schalen durch, um auszuhärten“, sagt Bavaria Director of Sales<br />

Stephan Bayerle, der uns durch die Werft begleitet. 5.000<br />

Schiffe könnte Bavaria jährlich bauen. Rund 3.000 sind es<br />

derzeit. „Keines der Schiffe in der Produktion wird auf Vorrat<br />

hergestellt. Alle haben bereits einen Käufer“, erklärt Bayerle.<br />

Es sind wohl geschätzte 150 Schiffe, Motor- und Segelyachten<br />

bunt gemischt, die an diesem Tag im Produktionsablauf sind.<br />

Gleich hinter der Trockenkammer liegt neben der normalen<br />

Produktionsbahn einsam eine Schale, an der intensiv nachgebessert<br />

wird. „Bei uns setzt die Qualitätskontrolle immer ganz<br />

am Beginn ein, nicht erst beim fertigen Produkt“, erklärt Beyerle.<br />

Jetzt lassen sich Mängel problemlos und vor allem ohne<br />

großen Aufwand erkennen und beheben.<br />

„Qualität“ ist überhaupt einer der Begriffe, der immer wieder<br />

fällt, wenn wir später im Gespräch mit drei wichtigen Köpfen<br />

der Bavaria Yachtbau GmbH sind. Neben Stephan Bayerle sind<br />

das der Sprecher der Geschäftsführung Andrés Cárdenas und<br />

Head of Sales Mike Reuer.<br />

Vieles hat sich verändert, seit der Spanier Cárdenas im Oktober<br />

20<strong>08</strong> an Bord von Bavaria gegangen ist. „Haben wir früher<br />

meist aus unserem Gefühl gehandelt, sozusagen aus dem Bauch<br />

heraus, orientieren wir uns jetzt maßgeblich und vorausschauend<br />

an den Bedürfnissen des Marktes“, erklärt Mike Reuer die<br />

neue Gangart. Der erste Weg, der aus dem Bauch heraus, unter<br />

2<br />

1 volle kraft. Eines der inzwischen vier Bänder in der Produktion der Bavaria-Werft.<br />

2 schwungvoll. Erst seit acht Monaten an der Spitze von Bavaria – aber<br />

was hat CEO Andrés Cárdenas nicht bereits alles bewegt.<br />

3 erfahren. Vertriebschef Mike Reuer kennt Bavaria seit vielen Jahren in- und<br />

auswendig.<br />

4 gefordert. Verkaufsdirektor Stephan Bayerle ist in Krisenzeiten eine der<br />

wichtigsten Schaltstellen zwischen Werft und Händler.<br />

3<br />

4


88<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Firmengründer Herrmann war so falsch wohl nicht, denn er<br />

hat die Werft zur zweitgrößten der Welt gemacht. Der jetzt<br />

praktizierte Weg wird Bavaria ganz offenbar sicher und erfolgreich<br />

durch die Krise und wer weiß in welche Höhenregionen<br />

sonst noch führen.<br />

Cárdenas: „Wir haben gemeinsam mit Boston Consulting die<br />

vermutlich umfangreichste Marktstudie gemacht, die es je<br />

gegeben hat. 25.000 aktive Segler wurden intensiv befragt.<br />

Dazu haben wir regionale Fingerabdrücke erstellt, welche<br />

Märkte welche unterschiedlichen Bedürfnisse haben. Von Spanien<br />

über Italien bis zu den USA, Australien und Asien.“<br />

„Auf dieser Basis ist unsere gesamte evolutionäre Produktentwicklung<br />

aufgebaut“, ergänzt Mike Reuer. „Wir sind gestern<br />

mit Bruce Farr und der BMW Group DesignworksUSA zusammengesessen<br />

und haben den kompletten Produktfahrplan<br />

bis zum Ende des nächsten Geschäftsjahres im Juli 2010 beschlossen.<br />

Jedes Detail. Jetzt wird umgesetzt.“<br />

Das betrifft sowohl völlige Neuentwicklungen, die alle die<br />

Handschrift von Farr Yacht Design tragen werden, ganz im<br />

Stile der sensationellen neuen 55er, auch die kleinen Einsteigermodelle,<br />

als auch Weiterentwicklungen an den neuen Modellen.<br />

„Nie stehen bleiben“ war ja schon immer eine der Erfolgsdevisen<br />

bei Bavaria.<br />

Stichwort „Neue Märkte, neue Modelle“<br />

„Im November kommt die neue Flybridge Motoryacht, dann<br />

wird sich etwas im Bereich der Einsteiger-Segelyachten tun.<br />

An der Deep Blue 46 und der Bavaria Cruiser 55 arbeiten wir<br />

laufend an Verbesserungen. Und wir entwickeln spezielle Pakete,<br />

maßgeschneidert für die Bedürfnisse der US-amerikanischen<br />

Segler, der Australier oder der Asiaten. Kunden in den<br />

USA und Dubai zum Beispiel erwarten zwei Klimakreisläufe,<br />

Mikrowelle sowieso“, sagt Mike Reuer.<br />

4


yachten<br />

89<br />

5<br />

„Und die Australier wiederum sind ein Volk, das mit dem Segelsport<br />

ganz anders umgeht“, ergänzt Andrés Cárdenas: „Die<br />

fahren nach der Arbeit erst einmal in den Hafen, um mit ihrer<br />

Yacht ein wenig zu segeln oder an einer privaten Feierabend-<br />

Regatta teilzunehmen. Dann erst geht es heim oder in die<br />

Kneipe. Die wollen dafür natürlich anders ausgelegte Schiffe,<br />

als etwa die Familie, die zwei Mal im Jahr in Kroatien auf Urlaubstörn<br />

geht.“<br />

Australien bezeichnet Reuer als einen der Zukunftsmärkte für<br />

Bavaria: „Bisher verkaufen wir dorthin rund 50 Schiffe pro Jahr.<br />

Australier schätzen unsere Qualität. Das Bavaria-Image als<br />

Qualitätsschiff deutscher Wertarbeit liegt dort deutlich vor<br />

dem Wettbewerb. Da ist noch Potential drin.“<br />

1 die form. Mit Klebestreifen werden die Bavaria-typischen Streifen für die<br />

Schalke festgelegt.<br />

2 der rumpf. Nahezu Millimeterarbeit. Polyestermatten werden von Hand<br />

aufgelegt. Eines der wichtigen Kriterien für hohe Qualität.<br />

3 die trockenkammer. Rund 20 Minuten bleiben die Schalen in tropischer<br />

Luft, um entsprechend auszuhärten.<br />

4 das band. Nach dem Aushärten kommen die Rümpfe in den Produktionsablauf<br />

von Station zu Station.<br />

5 der schutz. Wie im Weltall. Bei Arbeiten mit giftigen Stoffen wird bei Bavaria<br />

größter Wert auf Sicherheit gelegt.<br />

Neuentwicklung<br />

Die Schale einer Deep Blue 46 mit dem Versuchsaufbau einer hydraulisch<br />

stufenlos absenkbaren Badeplattform. Ingenieure aus der Bavaria-<br />

Entwicklungsabteilung begutachten den Mechanismus erstmals in der<br />

Praxis.<br />

www.bavaria-yachtbau.com


90<br />

1 2 3<br />

Stichwort „Krise“<br />

Die Handschrift des neuen Chefs Cárdenas ist an allen Ecken<br />

und Enden spürbar. Obwohl er genau zum Höhepunkt der<br />

Krisen-Hysterie die Verantwortung übernommen hat, wurde<br />

von ihm bereits vieles bewegt.<br />

Mut statt Resignation. Investieren statt Sparen, um nach der<br />

Krise richtig aufgestellt zu sein. „Wir haben zehn Millionen<br />

aus dem Cash-flow in ein weiteres Band investiert, das uns eine<br />

Gesamt-Jahresproduktion von 5.000 Schiffen ermöglicht. Eine<br />

Million ging in die neue, computergesteuerte und vollautomatische<br />

Lackiererei. Alle Möbel werden von Facharbeitern in<br />

unserer Werft entwickelt, laufend verbessert und gebaut. All<br />

das macht uns nicht nur qualitativ perfekt, schneller und größer,<br />

es macht in der Folge auch unsere Schiffe preisgünstiger – was<br />

wiederum bei Bavaria nicht unseren Gewinn maximieren soll,<br />

sondern direkt an den Kunden weiterfließt.“<br />

Wohl nur so ist es zu begreifen, wie Bavaria eine 55 Fuß Segelyacht<br />

von Farr Yacht Design und in Top-Qualität gearbeitet<br />

für vermutlich unschlagbare 254.900 Euro auf den Markt bringen<br />

kann.<br />

7


yachten<br />

91<br />

4 5 6<br />

„Dabei verdienen wir auch noch“, sagt Cárdenas. Es werden<br />

zwar in diesem laufenden Geschäftsjahr rund 50 bis 60 Prozent<br />

weniger Yachten sein, die Bavaria baut, „aber wir sind so gut<br />

aufgestellt, wir verlieren dabei kein Geld.“<br />

Besonders gut muss bei Bavaria auch das sonst so heikle Thema<br />

der internen Kommunikation funktionieren. Ja, es gab und gibt<br />

Kurzarbeit in Giebelstadt. Aber alles lief bisher ohne Verunsicherung<br />

der Betroffenen ab. „Unsere Belegschaft ist sehr<br />

flexi bel und ganz nah am Problem. Innerhalb weniger Stunden<br />

können wir Zusatzschichten für das Wochenende umsetzen,<br />

falls die Auftragslage es erfordert, oder ebenso von zwei auf<br />

eine Schicht zurückfahren. Entlassungen hat es bei uns keine<br />

gegeben“, sagt Cárdenas.<br />

Das Geheimnis dahinter<br />

„Qualitätssicherung“ ist für Cárdenas eine der wesentlichsten<br />

Säulen, um das Vertrauen in die Marke Bavaria zu halten, zu<br />

festigen und auszubauen. „Markentreue“ das, was sich daraus<br />

ergibt. Eine Politik der Vermischung verschiedener Marken<br />

unter einem Dach, wie etwa bei Hanse, die zuletzt die insolvente<br />

Dehler gekauft haben, ist für ihn nicht einmal eine Überlegung<br />

wert. „Wir bekommen täglich Anfragen um Kooperationen.<br />

Bavaria braucht keine Kooperation“.<br />

„Nie die Bodenhaftung verlieren, Augen und Ohren auf den<br />

verschiedenen Märkten immer offen halten“, nennt Stephan<br />

Bayerle als Grundvoraussetzung für den Erfolg.<br />

„Brot und Butter holen wir aus unserem Kerngeschäft. Außerhalb<br />

des Volumenmarktes werden wir vermehrt Nischenprodukte<br />

bedienen. Etwa für performance-orientierte Segler oder für<br />

segelbegeisterte Einsteiger“, sagt Mike Reuer. Andrés Cárdenas<br />

ergänzt: „Warten Sie nur auf die neue 32er von Bruce Farr. Die<br />

wird das perfekte Boot und ein Meilenstein in ihrer Klasse“.<br />

Während andere jammern, klagen und am Produkt sparen,<br />

bleibt Bavaria offensiv auf dem eingeschlagenen Kurs: Neue<br />

Produkte, 12 alleine in diesem Jahr. Mike Reuer: „Bei uns gibt<br />

es keine Budget-Kürzungen. Wir stornieren nichts – nicht in<br />

der Entwicklung, nicht in der Produktion, nicht in der Werbung.<br />

Wir werden auch auf allen Messen so umfangreich vertreten<br />

sein, wie immer“.<br />

Wir sind gespannt: Farr Yacht Design und die BMW Group<br />

DesignworksUSA arbeiten ja bereits an den neuen Modellen<br />

sowohl bei Segel- als auch bei Motor-Yachten, die wir dann in<br />

Düsseldorf präsentiert bekommen.<br />

1–3 am band. Deck und Rumpf werden auf getrennten Bahnen fertig ausgestattet.<br />

4 Die möbel. Nur Tischlermeister und Tischlergesellen arbeiten im Bavaria-<br />

Möbelbau.<br />

5 die 55er. Das von Bruce Farr konstruierte Flaggschiff. Eines bereits<br />

ausgeliefert, drei derzeit in Produktion.<br />

4 die hochzeit. So wird das Zusammenführen der fertig ausgestatteten<br />

Rümpfe und Decks genannt.<br />

5 die halle. Nahezu klinisch sauber gehalten werden die riesigen<br />

Werfthallen bei Bavaria.<br />

das Bavaria-team<br />

Neben Andrés Cárdenas, dem Sprecher der Geschäftsführung<br />

der Bavaria-Yachtbau GmbH, rechts Mike Reuer und<br />

links Stephan Bayerle.<br />

www.bavaria-yachtbau.com


92<br />

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wunschtraum<br />

Master Yachting Deutschland macht Sie zum Eigner einer top ausgestatteten<br />

Sunsail-Traumyacht ohne alle Nebenkosten, dafür mit Renditegarantie und allen Freuden<br />

und Genüssen, die ein eigenes Schiff einem begeisterten Segler bietet.


Yachten<br />

93<br />

Träumen wird man ja auch in Zeiten wie diesen wohl noch<br />

dürfen. Stellen Sie sich vor, das auf dem Foto links sind Sie. Sie<br />

liegen an einem schneeweißen Sandstrand in der Karibik. Vor<br />

Ihnen schnorcheln Ihre Kinder in dem türkisfarbenem Meer.<br />

Ihr Blick ist auf die elegante, wohl gepflegte und hervorragend<br />

ausgestattete Segelyacht gerichtet, eine Sun Odyssey Sunsail<br />

39i. Es ist Ihre Yacht.<br />

Und dann stellen Sie sich weiter vor, drei Monate später wollen<br />

Sie wieder segeln. Diesmal in der Ägäis. Wieder ein ähnliches<br />

Bild. Sie sitzen bei einem Glas Wein in einer stimmungsvollen<br />

Taverne und haben freien Blick auf ihre Sunsail 39i, die dort<br />

vor Anker liegt.<br />

Bis zu zwölf Wochen können Sie in 51 unterschiedlichen Revieren<br />

dieses Erlebnis kostenfrei variieren, wie Sie gerade wollen.<br />

Immer mit „Ihrer“ Yacht.<br />

Zwar nicht ganz, aber fast.<br />

Jedenfalls immer mit einer gepflegten, top ausgestatteten Sunsail<br />

39i, die segelfertig auf Sie wartet – wenn Sie sich entschlossen<br />

haben, genau diesen Yacht-Typ zu kaufen. Die Pallette der<br />

Möglichkeiten reicht allerdings von der 32i bis zur Sunsail 50<br />

oder dem Katamaran Sunsail 404.<br />

Aber bleiben wir bei der Sunsail 39i.<br />

„Sunsail Yachtpartnership“ heißt das Zauberwort – und der<br />

Mann, dem Sie es nur noch sagen müssen, heißt Jan Keller.<br />

Er ist der für das Programm Yachtpartnership zuständige Mitarbeiter<br />

von Master Yachting Deutschland und er erzählt: „Sie<br />

investieren in Ihre eigene Yacht und bekommen alle Rabatte,<br />

die Sunsail und Moorings als weltgrößte Betreiber eigener<br />

Charterflotten für Sie ausgehandelt haben. In unserem Beispiel<br />

zahlen Sie statt 155.000 Euro nur 139.000 Euro. Dafür ist<br />

Ihnen für 66 Monate ein monatlicher Ertrag von 1.043 Euro<br />

garantiert. Ohne Kosten für Wartung, Reparaturen, Liegeplatz<br />

und völlig egal, wie gut das Schiff im Charter ausgelastet ist.<br />

Das ist überhaupt nicht mehr Ihre Sorge. Das ist unser Problem.<br />

Es gibt keine versteckten Kosten oder Risiken“.<br />

Und jetzt kommt das Beste: Nach einem Punktesystem können<br />

Sunsail-Eigner, je nachdem ob in der Haupt- oder Nebensaison,<br />

bis zu zwölf Wochen pro Jahr entweder mit ihrer eigenen<br />

Yacht segeln – oder an einem der 55 Stützpunkte weltweit auf<br />

einem völlig baugleichem Schiff Urlaub machen.<br />

Wie sieht es nach der Laufzeit aus? Jan Keller: „Dann können<br />

sie Ihre Yacht auf Herz und Nieren prüfen, Sunsail führt alle<br />

erforderlichen und gewünschten Reparaturen an dem Schiff<br />

völlig kostenlos aus und Ihre bestens gepflegte Yacht steht Ihnen<br />

für die große Fahrt zur Verfügung. Sollten Sie aber weiter in<br />

dem Programm bleiben wollen, so kauft Ihnen Sunsail das Schiff<br />

zu einem schon zu Vertragsbeginn verbindlich vereinbarten<br />

Preis ab und Sie sind frei, mit einer anderen, vielleicht größeren<br />

Yacht erneut in dieses Programm einzusteigen“.<br />

www.master-yachting.de<br />

1 das team. Kompetent, freundlich und zuverlässig in allen Belangen, die mit<br />

Yachten zu tun haben: Master Yachting aus Würzburg. Chefin Andrea Barbera<br />

(2. v. l.) und „Yachtpartnership“-Experte Jan Keller ganz rechts.<br />

Charter&Yacht 21.04.<strong>2009</strong>.qxp 21.04.<strong>2009</strong> 22:12 Seite 1<br />

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94<br />

Das Silicon Valley<br />

des Bootsbaus<br />

Sauberes Wasser hatte man am Traunsee schon immer, ab sofort kommt von dort auch das<br />

weltweit erste serientaugliche Elektroboot mit Wasserstoffantrieb. Spätestens seit dem<br />

sensationellen Erfolg des Hybridprojekts mit Steyr Motors steht der Name Frauscher zu Recht<br />

als Synonym für die Weiterentwicklung alternativer Antriebskonzepte zu Wasser.<br />

Text: Florian T. Mrazek · Fotos: Heiko Mandl


YACHTEN<br />

95<br />

Die Krise ist die Konjunktur der Fleißigen. Dieser mutige Satz<br />

eines klugen Unternehmers ist weder überheblich noch lebensfremd.<br />

Er ist schlichtweg wahr. Wer ihn bekämpft, hat ihn nicht<br />

verstanden. Vor allem den heute Dreißigjährigen kann man<br />

deswegen nicht bös sein – sie haben die Krisen ihrer Eltern<br />

nicht miterlebt. Die Konjunkturkids der 1990er spüren jetzt<br />

den ersten Gegenwind ihres Lebens. Dabei sprießt in jeder<br />

Krise mindestens eine gute Idee. Kaum hat man sie gefunden,<br />

lässt der Schmerz spürbar nach. Das Antidepressivum unserer<br />

Zeit ist zweifellos der Elektroantrieb. Der von der Not diktierte<br />

Befreiungsschlag der angezählten Motorindustrie lässt nicht<br />

nur uns, sondern viele nachfolgende Generation besser leben.<br />

Eine alltagstaugliche und praktisch emissionsfreie Mobilitätslösung<br />

auf Basis von Elektroantrieben – die bietet die Bootswerft<br />

Frauscher schon heute. Und zwar hier in Österreich!<br />

Doppelte Reichweite<br />

„Was mich persönlich am meisten fasziniert ist die Tatsache,<br />

dass wir als Bootsbauer die Energie für den Antrieb aus unserem<br />

ureigensten Element gewinnen – dem Wasser“, so Projektleiter<br />

Michael Frauscher im Gespräch mit <strong>OCEAN7</strong>. Und<br />

tatsächlich: Nach dem Prinzip, das 1963 bei der Gemini-Mission<br />

der NASA erstmals praktiziert wurde, verwandelt eine<br />

Brennstoffzelle an Bord des Frauscher-Runabouts den direkt<br />

aus H2O gewonnen Wasserstoff in elektrische Energie – und<br />

das überaus effizient. So liefert eine Tankfüllung etwa 11,5<br />

Morgen ist heute<br />

schon gestern<br />

Die Ausgangssituation: Da Verbrennungsmotoren auf vielen<br />

europäischen Binnengewässern verboten sind, erfreuen sich<br />

Elektroboote mit Batterien als Energiespeicher stets wachsender<br />

Beliebtheit. Dem umweltschonenden und geräuscharmen<br />

Betrieb dieser summenden Stromgleiter stehen jedoch lange<br />

Batterieladezeiten sowie mit zunehmender Fahrdauer eine<br />

nachlassende Antriebsleistung gegenüber. Genau an diesem<br />

Punkt tritt die Frauscher Bootswerft auf den Plan. Hier bemüht<br />

man sich seit Jahren intensiv um die Weiterentwicklung alternativer<br />

Antriebslösungen. Bei der Weltpremiere der Frauscher<br />

600 Riviera HP im Schloss Orth präsentierte man den internationalen<br />

Journalisten nicht nur ein technisch vollkommen<br />

ausgereiftes Wasserstoff-Elektroboot, sondern auch gleich ein<br />

cleveres Gesamtnutzungskonzept für Großkunden.<br />

2<br />

1 Alles wasser. Regenwetter gaben der Weltpremiere am Traunsee eine<br />

ironische Fußnote.<br />

2 die väter der idee. Michael Schubert von Fronius, Michael Frauscher und<br />

Mario Habinger von Bitter (v. l.)<br />

3 kräftiges herz. Mit einer Leistung von 11,5 kWh verdoppelt die von Bitter<br />

entwickelte Tank-Kartusche die Reichweite.<br />

Idee mit Zukunft<br />

Die Brennstoffzelle ist ein elektrochemischer Stromerzeuger: Wasserstoff wird oxidiert und direkt<br />

in hochwertige Energie umgewandelt. Sozusagen eine „gasbetriebene Batterie“, deren einzige<br />

Emission reines Wasser ist. Das Prinzip wurde bereits im 19. Jahrhundert entdeckt.<br />

www.frauscherboats.com


96<br />

1 2 3<br />

<strong>OCEAN7</strong>: Herr Frauscher, welche Vorteile bietet ein Elektroboot<br />

mit Brennstoffzelle gegenüber dem herkömmlichen, mit<br />

Batterien betriebenen Modell?<br />

Michael Frauscher: Der Wasserstoff Antrieb entfallen vor<br />

allem die langen Batterieladezeiten von acht bis zehn Stunden<br />

– ob man nun an der Zapfsäule nachtankt oder einfach<br />

die Kartusche wechselt – das Boot ist in weniger als fünf<br />

Minuten wieder voll einsatzbereit. Durch die höhere Effizienz<br />

verdoppelt sich die Betriebsdauer und damit auch die<br />

Reichweite auf 80 Kilometer bei 4 kW – und das ist gerade<br />

erst der Anfang der Entwicklung. Zudem ist die Lebensdauer<br />

des gesamten Systems weitaus höher als beim herkömmlichen<br />

Elektroantrieb.<br />

<strong>OCEAN7</strong>: Der Start des Wasserstoff-Projekts war vor etwa<br />

einem Jahr. Mit welchen Problemen waren Sie in dieser Entwicklungszeit<br />

konfrontiert?<br />

Michael Frauscher: Vor allem die problemlose Befestigung<br />

des Antriebs im Boot war eine große Herausforderung –<br />

schließlich sollte eine Brennstoffzelle in Betrieb unbedingt<br />

ruhig liegen. Schräglagen, Schaukeln oder harte Schläge<br />

sind dabei Gift – keine leichten Voraussetzungen also für<br />

den Einsatz auf einem Boot. Dazu kam das Problem der<br />

Gewichtsverteilung: Weil die Brennstoffzelle um 150 Kilogramm<br />

leichter ist als die großen Batterien, drohte das Boot<br />

sehr kopflastig zu werden. Heute haben wir diese Probleme<br />

gelöst.<br />

<strong>OCEAN7</strong>: Zum Thema Betriebssicherheit – da gibt es beim<br />

Wasserstoff ja immer wieder Bedenken.<br />

Michael Frauscher: Diese Bedanken kann ich<br />

mit gutem Gewissen zerstreuen: Da Wasserstoff<br />

leichter ist als Luft, lösen sich die meisten<br />

Sicherheitsbedenken sprichwörtlich in Luft<br />

auf – der Wasserstoff verflüchtigt sich. Zusätzlich<br />

gibt es ein dreifach gestaffeltes Sicherheitssystem<br />

an Bord, etwa eine Druckprüfung<br />

vor dem Start oder einen Detektor im Motorraum,<br />

der schon die kleinste Spur von<br />

Wasserstoff „erschnüffelt“ – und bei Bedarf<br />

ein Notaus erzwingt. Den Profis von Fronius<br />

verdanken wir es also, dass sich das System nicht<br />

ständig deaktiviert. Ansonsten hätten wir auch niemals<br />

die strenge TÜV-Prüfung bestanden. Derzeit<br />

existiert wohl kein Boot, das derart streng geprüft wurde.<br />

kWh. Gemeinsam mit einer kleinen Batterie zur Abdeckung<br />

von Leistungsspitzen ergibt sich daraus eine Betriebsdauer von<br />

vier Stunden – bei Volllast und bei konstanter Fahrleistung.<br />

Gegenüber der herkömmlichen Frauscher Riviera mit 230 Ah-<br />

Batterie bedeutet dies eine glatte Verdoppelung der Fahrtdauer!<br />

Und aus dem Auspuff kommt tatsächlich nichts anderes als<br />

Wasser.<br />

Zwei kompetente Partner:<br />

Fronius und Bitter<br />

Mit den Unternehmen Fronius und Bitter hat Frauscher auch<br />

diesmal zwei kompetente Partner gewonnen – beide Weltmarktführer<br />

in ihrer Branche. Während Fronius das weltweit<br />

erste TÜV Süd zertifizierte mobile Energiezellenkonzept beisteuert,<br />

liefert Bitter gleich zwei praxistaugliche Lösungen für<br />

das bisher ungelöste Problem der Wasserstoff-Betankung. Und<br />

in beiden Fällen ist das Boot nach kaum fünf Minuten wieder<br />

voll einsatzbereit. Variante eins umfasst ein eigens entwickeltes<br />

Hochdruck-Kartuschensystem: Dabei tauscht der Bootseigner<br />

die leere Wasserstoff-Kartusche einfach gegen eine volle aus.<br />

Mit knapp 28 Kilogramm Eigengewicht und 0,7 Kilogramm<br />

Wasserstofffüllmenge ist die Kartusche gerade noch für eine<br />

Person zu handhaben. Komfortabler und die von den Projektpartner<br />

auch favorisierte Variante zwei ist die so genannte<br />

„Clean Power“-Energietankstelle. Diese umfasst einer Stromlade-,<br />

Wasserstoff- und Verrechnungseinheit und kann<br />

in Containerbauweise an unterschiedlichen<br />

Standorten montiert werden.


yachten<br />

97<br />

4<br />

5<br />

Bootsvermieter erste Interessenten<br />

Kann – denn bisher existiert außer jener am Traunsee lediglich<br />

eine Tankstelle in Venedig. Dies ist auch der Grund, warum<br />

Frauscher mit dem Wasserstoff-Modell laut eigenen Angaben<br />

zunächst „zu 99 Prozent Großkunden“ ansprechen möchte –<br />

obwohl es dafür grundsätzlich geeignet ist. „Vor allem die noch<br />

recht teure Infrastruktur rechnet sich derzeit erst ab mehreren<br />

Booten“, so Michael Frauscher, der deshalb bei der Premiere<br />

auch gleich eine fertige Kostenkalkulation für Bootsvermieter<br />

oder Hotel-Ressorts anbietet. „Am sinnvollsten ist der Betrieb<br />

mehrere Boote und einer eigenen Zapfsäule – wobei die Energie<br />

für die Herstellung des Wasserstoffs möglichst CO 2-neutral<br />

– etwa mittels einer Fotovoltaik-Anlage – kommen sollte.“<br />

Erste Gespräche mit potenziellen Abnehmern laufen bereits<br />

erfolgreich.<br />

Technische Daten<br />

Frauscher 600 Riviera HP<br />

Länge über alles:<br />

Breite:<br />

Tiefgang:<br />

Motorisierung:<br />

W<br />

Gewicht:<br />

6,00 m<br />

2,20 m<br />

0,65 m<br />

4 kW Elektromotor, luftgekühlt<br />

Brennstoffzellensystem Fronius<br />

Energiezelle 50 F-maritime<br />

Treibstoff Wasserstoff Qualität 5.0<br />

wasserstoff Tanksystem STS 26l<br />

1 Druckwasserstoffwechselkartusche<br />

1.400 kg<br />

Elektrische Dauerleistung: 4 kW<br />

1 pudels kern. Das Herzstück des Antriebs ist der ausklappbare Einsatz mit<br />

Wechselkartusche.<br />

2 Zur rechten zeit. Mit dem „Future Project Hydrogen“ sorgt Frauscher<br />

international für Schlagzeilen.<br />

3 safety first. Das dreifach gestaffelte Sicherheitssystem macht den<br />

Wasserstoffantrieb alltagstauglich.<br />

4+5 taten anstatt worte. Während andere über Wasserstoff reden, gleitet<br />

die Frauscher 600 Riviera HP längst über den Traunsee.<br />

Geschwindigkeit max:<br />

Marschfahrt:<br />

Reichweite max:<br />

Antrieb:<br />

Preis:<br />

5,5 Knoten<br />

5 Knoten<br />

ca. 80 km<br />

saildrive<br />

148.300 Euro netto<br />

Das Elektromotorboot, über das Europa spricht.<br />

„Die Zukunft<br />

der Bootsfahrt!“<br />

NEPTUNE MAGAZIN (FRANKREICH)<br />

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by WOLFGANG SCHMALZL BOOTSBAU<br />

Video auf<br />

www.julika.at


98<br />

ein hausboot<br />

in Gleitfahrt<br />

Die Haber 33 Reporter ist ein ganz spezielles Schiff. Auf ihr lässt sich hervorragend wohnen.<br />

Und wer es eilig hat, kann sie sogar ins Gleiten bringen – die richtige Motorisierung vorausgesetzt.<br />

<strong>OCEAN7</strong> testete den Prototyp auf den Gewässern in und um Berlin.<br />

Text und Fotos: Gernot Weiler


Yachten<br />

99<br />

Berlin ist immer eine Reise wert. Ganz speziell für Bootsleute.<br />

Die deutsche Hauptstadt und ihr Umfeld sind ein wahres Wassersportparadies.<br />

Hunderte Kilometer Wasserwege gibt es hier,<br />

40 davon allein quer durch das Stadtgebiet Berlins. Vom Süden,<br />

weit unter Potsdam, bis an die Nordsee erstreckt sich das Netz<br />

schiffbarer Kanäle, Flussläufe und Seen. Die gesamte Mecklenburgische<br />

Seenplatte steht Freizeitskippern offen. Moderne<br />

Marinas mit Chartermöglichkeiten finden sich alle paar Kilometer,<br />

daneben hervorragende Restaurants und alles an Infrastruktur,<br />

was ein Bootsfahrer sich nur wünschen kann.<br />

Natürlich stellt das Revier besondere Anforderungen an Boote.<br />

Sind es Segelschiffe, müssen sie wegen der zahlreichen Brückendurchfahrten<br />

zwingend mit einem umlegbaren Mast und<br />

einem Jüttbaum ausgerüstet sein, damit der Mast rasch und<br />

einfach gelegt und wieder aufgerichtet werden kann. Erkundet<br />

man das reizvolle Revier lieber mit dem Motorboot, sind eher<br />

ein gemütlicher Wohnraum, einfache Manövrierfähigkeit auf<br />

engstem Raum und eine niedrige Durchfahrtshöhe gefragt.<br />

Als ideales Gefährt für ein solches Revier hat sich die nagelneue<br />

Haber 33 Reporter erwiesen. <strong>OCEAN7</strong> konnte das Hausboot in<br />

und um die deutsche Hauptstadt ausgiebig testen. Sie stammt aus<br />

der polnischen Werft Yacht Service, die bereits vor einem guten<br />

Jahr mit der interessant konzipierten, gaffelgetakelten Segelyacht<br />

Haber 660 für großes Aufsehen auf allen Messen gesorgt hat.<br />

<strong>OCEAN7</strong> berichtete ausführlich in der Ausgabe September-<br />

Oktober 20<strong>08</strong>. Neben der hochwertigen Qualitätsverarbeitung<br />

mit den zahlreichen liebevollen Details war es vor allem das<br />

nahezu unglaubliche Raumkonzept, das diese Segelyacht zu einem<br />

echten Shooting-Star machte. Jetzt hat Yacht-Designer<br />

Janusz Konkol für die Werft ein Hausboot entworfen. Eben die<br />

Haber 33 Reporter. Sie ist in allen positiven Aspekten deutlich<br />

erkennbar eine enge Verwandte der Haber Segelyachten.<br />

Im Heck ist eine geräumige Kabine an Steuerbord untergebracht,<br />

die den Raum unter dem erhöhten Steuerstand einnimmt<br />

und durch eine Tür vom zentralen Wohnraum getrennt<br />

ist. Ebenfalls an Steuerbord befindet sich die Küche, die den<br />

meisten Pantrys in Schiffen dieser Größenordnung an Raum<br />

und Bedienbarkeit weit überlegen ist.<br />

Gegenüber der Küche ist die Nasszelle eingebaut, die neben<br />

Toilette und einem De signer waschbecken sogar über eine vollwertige,<br />

separat abgeschlossene Dusche verfügt.<br />

Die Ventile der dafür notwendigen Frischwassertanks sind<br />

übersichtlich hinter einem kleinen Deckel untergebracht und<br />

bequem zugänglich.<br />

Im Vorschiffsraum befindet sich ein gewaltiges Doppelbett. In<br />

die Seitenwände eingelassen finden sich zahlreiche, unterschiedlich<br />

große Stauräume, die für den nötigen Platz für einen ausgedehnten<br />

Törn oder gar das Leben am Schiff über einen längeren<br />

Zeitraum ausreichen. Das mittlere Frontfenster läßt sich<br />

einfach öffnen und sorgt so für eine völlig ausreichende Belüftung<br />

des Innenraums.<br />

Wer nun annimmt, dass sich die Vortrefflichkeiten dieses Hausbootes<br />

ausschließlich auf den bequemen Lebensraum beschränken,<br />

der sollte zuerst eine Runde an Deck drehen. Das geräumige<br />

Cockpit ist wegen des erhöhten Steuerstands asymmetrisch<br />

angelegt und von der Kabine durch eine große, transparente<br />

Tür getrennt. Ein rechteckiger Deckel im Cockpitboden ermöglicht<br />

den bequemen Zugriff zur Einbaumaschine.<br />

Die erste Haber 33 Reporter<br />

Das allererste Modell der Haber 33 Reporter hat vor wenigen<br />

Wochen die Werft verlassen. In der Marina Lanke an der<br />

Havel machten wir unsere erste Bekanntschaft mit dem Schiff<br />

in seinem Element.<br />

Sofort fällt der langgestreckte Aufbau mit den riesigen Fenstern<br />

und dem hohen Steuerstand ins Auge.<br />

2<br />

1 Einsteigen. Über die Bug-Badeleiter kommt man bequem ins Wasser.<br />

2 Überblick. Der Steuermann hat den vollen Rundumblick.<br />

3 Wendig. Kleiner Wendekreis auch ohne Bugstrahlruder.<br />

3


100<br />

1 2<br />

Über eine Treppe, die weitere Stauräume beinhaltet, erreicht<br />

man den Steuerstand, der sowohl gegen Sonne als auch gegen<br />

Regen durch eine stabile, aber abnehmbare Überdachung<br />

perfekt geschützt ist. Der Steuermannssitz ist so dimensioniert,<br />

dass auch zwei Personen den uneingeschränkten Ausblick genießen<br />

können.<br />

Das Sonnendeck erstreckt sich über die gesamte Fläche des<br />

Aufbaus und gestattet gleich mehreren Sonnenhungrigen bequemen<br />

Aufenthalt. Das Dach kann über eine Leiter vom<br />

Cockpit aus erreicht werden, die in ihren raffinierten Details<br />

die Qualität der Bootsbauer zeigt. Sollte es – wie bei unserer<br />

Testfahrt – notwendig sein, eine niedrige Brücke passieren zu<br />

müssen, kann der obere Handlauf der Leiter ebenso wie der<br />

kleine Mast am Vorschiff bis auf das Dachniveau von weniger<br />

als zweieinhalb Meter umgeklappt werden.<br />

Praktische Badeleiter<br />

am Bug der Reporter<br />

Auf das Vorschiff gelangt man über die seitlichen Laufdecks,<br />

um zum Beispiel das Ankermanöver vorzubereiten oder die<br />

praktische Bugbadeleiter zu erreichen. Stabile Niro-Handläufe,<br />

die sich über die gesamte Länge ziehen, geben auch unerfahrenen<br />

Seeleuten ein Gefühl der Sicherheit. Die begehbaren<br />

Flächen sind alle mit einem unauffälligen Antirutschbelag<br />

ausgestattet, der auch bei nassem Deck einen sicheren Tritt<br />

gewährt. Wiederholt sollte an dieser Stelle sein, dass es sich bei<br />

dem von uns getesteten Schiff um den Prototyp handelte, der<br />

auf speziellen Kundenwunsch gefertigt und ausgestattet wurde.<br />

Der Kons trukteur betont jedoch, dass jede vernünftige und<br />

verwirklichbare Eigneridee machbar sei.<br />

Unsere erste Probefahrt führte uns vorbei an voll belegten<br />

Yachthäfen in einen engen Kanal. Je weiter wir vordrangen,<br />

desto enger wurde er, bis er wegen der tiefhängenden Weiden<br />

und scharfen Biegungen für ein Schiff dieser Größe unpassierbar<br />

erschien. Mit dem vorausschauenden Tiefenmesser und der<br />

exakten Manövrierbarkeit des praktischen Hausboots war hier<br />

aber trotzdem noch lang nicht Schluss.<br />

Vorbei an kleinen Anwesen mit Bootsstegen tasteten wir uns<br />

immer weiter in die Wasserwege Berlins vor und kehrten erst<br />

an einer besonders ungünstig erscheinenden Stelle um, die dem<br />

Steuermann kaum mehr Platz als die Schiffslänge zum Wenden<br />

gab. Doch durch die geniale Wendigkeit der Haber Reporter<br />

war es ein leichtes, fast spielerisches Manöver, das Schiff exakt<br />

auf dem Teller zu drehen.<br />

Das rasende<br />

Hausboot mit 280 PS<br />

Der Trick hinter den phänomenalen Manövriereigenschaften<br />

des polnischen Hausboots wird von Janusz Konkol, dem Konstrukteur,<br />

mit dem großen Einschlag des Ruders und dem weit<br />

vorne eingebautem Bugstrahlruder erklärt. Dieses Zusammenspiel<br />

ermöglicht es dem Steuermann, auf aller engstem Raum<br />

zu wenden und auch die ungünstigsten Liegeplätze anzusteuern.<br />

Als Motorisierung sind im Moment drei grundverschiedene<br />

Varianten möglich.<br />

Die Palette reicht vom Einbaudiesel mit Z-Antrieb und 280<br />

PS, der das Boot ins Gleiten bringt, über einen Wellenantrieb<br />

Janusz Konkol<br />

Janusz Konkol, der außer der Haber 33 Reporter noch zahlreiche andere hervorragende<br />

Schiffe konstruiert hat, erinnert in seinem Aussehen an eine sympathische Version<br />

von Steven Spielberg. Der gebürtige Pole ist in seiner herzlichen und offenen Art jederzeit<br />

bereit, sämtliche Details und seine Überlegungen, die zu ihrer Entwicklung<br />

führten zu erklären, um einen umfassenden Einblick in die Funktionsweisen seiner<br />

Yachten zu gewähren.<br />

Die Haber 33 Reporter gibt es in der Grundausstattung bereits zum Einführungspreis<br />

von 99.000 Euro inkl. MwSt.


Yachten<br />

101<br />

3<br />

mit maximal 38 PS bis zu einem Außenbordmotor im Schacht<br />

mit einer Höchstleistung von 60 PS. Vom Steuerstand hat man<br />

einen hervorragenden Überblick über die Manöver und kann<br />

die Drehzahl der Maschine oder die Dosierung des Bugstrahlruders<br />

exakt einsetzen.<br />

Das von uns verwendete Testboot bewies seine unglaublichen<br />

Eigenschaften sowohl bei den Anlegemanövern an verwinkelten<br />

Liegeplätzen, als auch beim Pläuschchen mit einem alten<br />

polnischen Frachterkapitän, den wir am Ufer der Havel trafen,<br />

und während dessen die Haber 33 Reporter trotz Strömung<br />

mit geringstem Maschineneinsatz präzise auf Position gehalten<br />

werden konnte.<br />

Die Haber 33 Reporter zeigte sich bei den Testfahrten als<br />

ausgesprochen praktisches und zuverlässiges Boot, das auf den<br />

engen Kanälen Berlins ebenso zu Hause sein kann wie auf<br />

großen Seen, der Donau oder vergleichbaren Revieren. Die<br />

uneingeschränkte Wohnlichkeit bewies sie an den gemütlichen<br />

Abenden an Deck oder im Salon und an dem geruhsamen<br />

Schlaf, den wir auf ihr genießen konnten.<br />

www.haber-boote.at<br />

www.yacht-service.com.pl<br />

1 Alles im griff. Übersichtlicher, überdachter Steuerstand.<br />

2 Wohnraum. Viel Platz und riesige Fensterflächen.<br />

3 Sonnig. Große Liegefläche auf dem Decksaufbau der Haber.<br />

BOOTE -<br />

MITTENDORFER<br />

Seit 19 Jahren Ihr kompetenter<br />

Partner rund ums Boot am Attersee<br />

www.boote-mittendorfer.at · Tel. 0664 300 3324<br />

Unsere Serviceleistungen:<br />

• Verkauf von Neu- und Gebrauchtbooten –<br />

Segelyachten, Motorboote und Elektroboote –<br />

• Vertragshändler Bootswerft Frauscher<br />

• Bootstransporte – Refit – Winterlager<br />

• Motorbootfahrschule Attersee<br />

• Jetzt auch: Ausrüstungsshop in der Bahnhofstraße 17 in Kammer


102<br />

yacht club austria<br />

Ausbildungs- und Programmübersicht für YCA-Mitglieder<br />

Alpe Adria Sailing Week –<br />

Ein voller Erfolg!<br />

Die AASW ist erfolgreich über die Bühne gegangen.<br />

Die verschiedenen Klassen, Alpe<br />

Adria Cup – Austria Cup – Kärntner Cruising<br />

Trophy – Alpe Adria Racing Cup – Izola Open<br />

Cup, wurden bei herrlichem Wetter und bester<br />

Stimmung „ausgesegelt“.<br />

Jeder der dabei war wird bestätigen, dass die<br />

Organisation perfekt war. Dies ist der Crew<br />

Kärnten, vor allem dem Organisationskomitee<br />

mit Jürgen Adlmannseder, Klaus Korosch,<br />

Friedrich Abl, Marlen Rauchenwald, Barbara Prommegger, Wolfgang Rutmann<br />

und Helmut Ratzer (der leider wegen einer kurzfristig angesetzten<br />

Operation nicht mitsegeln konnte), zu verdanken. Weiters haben noch<br />

wesentlich zum Erfolg beigetragen: Edwin Serro, Alexander Abl, Herta und<br />

Otto Sattman, Marion Koller und die Crew Rosental. Vor Ort haben noch<br />

geholfen: Herbert Rapp – Präsident des MSVÖ, Hubert Kraft - Schiedsrichter<br />

vom ÖSV, Bojan Gale – Wettfahrtleiter mit seiner Mutter Ljuba vom Yachtclub<br />

Burje. Allen ein herzliches Dankeschön für diese herrliche Segelwoche!<br />

Der Termin für nächstes Jahr ist auch schon fix: 9. bis 13.5.2010<br />

– bitte reservieren.<br />

Einziger Wermutstropfen: Leider wurde die Einheitsklasse des Austria Cup,<br />

die J24, nicht gut angenommen. Lediglich zwei Boote gingen an den Start,<br />

die sich ein hochklassiges Match lieferten. Mir ist das nicht ganz verständlich,<br />

die Boote waren in einem sehr guten Zustand, die Genua sogar neu.<br />

Alle Beschläge waren voll funktionsfähig und die Yachten entsprachen den<br />

Klassenvorschriften. Die J24 ist ein kleines Kielboot, das in der Adria, besonders<br />

in Italien, viel gesegelt wird, auch in Deutschland ist es sehr verbreitet.<br />

Es gibt viele Klassenregatten und das Boot zeichnet sich dadurch<br />

aus, dass alle Beschläge, Segel, Schoten und Fallen genau vorgeschrieben<br />

sind und durch „normales“ Material für jeden leistbar ist.<br />

Vielleicht finden sich für nächstes Jahr einige ambitioniert sportliche<br />

Segler, damit wir mit der J24 eine richtige Klasse zusammenbekommen.<br />

Wir planen im Herbst eine Ausbildungsoffensive und wollen über dieses<br />

Medium viele neue Segler ansprechen, beim Yacht Club Austria ihre Ausbildung<br />

zu machen. Dies hat viele Vorteile:<br />

1) Die Clubmitgliedschaft und damit eine Gemeinschaft, in der Lernen viel<br />

leichter fällt, mit vielen Clubkollegen die jeden mit Tipps und Tricks<br />

unterstützen.<br />

2) Günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

3) Kurs in privater Atmosphäre, die jedem viel Raum und Zeit geben die<br />

neuen Inhalte zu verarbeiten und zu hinterfragen.<br />

4) Viel mehr Zeit, da wir ja Non-Profit organisiert sind.<br />

5) Viel Erfahrung, da wir Ausbildung bereits seit über 30 Jahren betreiben.<br />

6) Ausbildungsmöglichkeiten in ganz Österreich<br />

Sonst bin ich sicher, dass viele unserer Mitglieder bereits auf dem Wasser<br />

sind und die gestartete Saison voll nutzen, dazu wünsche ich Mast u.<br />

Schotbruch und immer eine handbreit Wasser unter dem Kiel.<br />

Euer Commodore<br />

Christian M. F. Schifter<br />

YACHT CLUB AUSTRIA<br />

Generalsekretariat, Lederergasse 88, A-4020 Linz<br />

Tel.: +43(0)732/781<strong>08</strong>6, Fax: +43(0)732/771345<br />

E-Mail: office@yca.at, www.yca.at<br />

Crew Salzburg<br />

Crew-Commander Ing. Georg Buhl<br />

Lotte-Lehmann-Promenade 14, 5026 Salzburg<br />

Mobil: +43/(0)664/9101040, E-Mail: georg.buhl@aon.at<br />

CLUBABENDE<br />

Im Juli und August ist Sommerpause – keine Veranstaltungen. Ab September<br />

wieder Seglerabend jeweils am zweiten Mittwoch des Monats ab 19.30 Uhr<br />

beim Jägerwirt in Kasern.<br />

Vorschau:<br />

Mittwoch, 09. September <strong>2009</strong><br />

Mittwoch, 14. Oktober <strong>2009</strong> Norbert Sedlacek – Vandee Globe<br />

Mittwoch, 11. November <strong>2009</strong> Heide und Erich Wilts – Alaska Teil 2<br />

Mittwoch, 09. Dezember <strong>2009</strong> Bratäpfelessen<br />

THEORIEKURSE<br />

Vorschau:<br />

· SRC – UKW/GMDSS im Oktober<br />

· Upgrading FB 2 auf FB 3 an zwei Wochenenden im November<br />

· FB 2 und FB 3 – ÖSV und Technik MSVÖ ab Do 7.1.2010<br />

Voranmeldung beim Crew-Commander Ing. Georg Buhl – E-Mail: georg.<br />

buhl@aon.at – erbeten.<br />

Einen erfolgreichen und unfallfreien Segelsommer wünscht euch<br />

Crew-Commander Georg Buhl<br />

Crew Wien, Nö, Burgenland<br />

Crew-Commander Christian Schifter<br />

Ludwiggasse 3, Haus 4, 1140 Wien<br />

Tel. +43/(0)1/7109222<br />

E-Mail: cschifter@pantaenius.com<br />

CLUBABENDE<br />

Jeden 2. Dienstag im Monat (Abweichungen werden angekündigt – Juni/<br />

Sommerfest, Juli und August/Sommerpause) ab 19.00 Uhr im Clublokal<br />

„Restaurant Pistauer“, 1110 Wien, Ravelinstraße 3 beim Simmeringer<br />

Friedhof, Tel. +43(0)1/7672510<br />

STAMMTISCHINFO<br />

Stammtisch Mödling:<br />

S‘ Beisl in 2344 M. Enzersdorf, Hauptstraße 84 – bei Interesse bitte anmelden,<br />

da nur begrenzter Raum zur Verfügung steht.<br />

Crew-Commander Christan Schifter


103<br />

Crew Oberösterreich<br />

Crew-Commander Klaus Czap<br />

Haydnstraße 47, 4020 Linz<br />

Mobil: +43/(0)664/26<strong>08</strong>592<br />

E-Mail: klaus.czap@aon.at<br />

Clubabende<br />

Sommerpause im Juli und August!<br />

Unser nächster Clubabend findet am Dienstag, 29.09.<strong>2009</strong> um 19:30 Uhr<br />

im Volkshaus Dornach, Niedermayrweg 7, 4040 Linz-Dornach statt. Programm<br />

wird noch bekanntgegeben!<br />

Newsletter<br />

Wir informieren unsere Mitglieder regelmäßig über Aktuelles aus dem Segelund<br />

Motorbootbereich. Um möglichst viele Interessierte zu erreichen, ersuchen<br />

wir um Bekanntgabe der E-Mail Adresse an gottfried.rieser@a1.net<br />

Programmvorschau für juli<br />

Trainingstörn für YCA-Nachwuchssegler in Kroatien im Sommer <strong>2009</strong><br />

Wir veranstalten auch heuer wieder einen Hochsee-Törn für unsere Youngsters.<br />

Der Jugendtörn in Kroatien findet in der KW 30, das ist vom 18. Juli bis<br />

25. Juli <strong>2009</strong>, statt. Wir vom Yacht Club Austria übernehmen die Charterkosten<br />

fürs Schiff – als Unkostenbeitrag werden 70 Euro pro TeilnehmerIn eingehoben.<br />

Teilnahmeberechtigt sind YCA-Mitglieder im Alter zwischen 16 und<br />

25 Jahren. Anmeldung bitte beim Ausbildungsreferenten Christian Lininger<br />

per E-Mail: c.lininger@linzag.at<br />

A-Schein Ausbildung am Attersee<br />

Auf Grund des regen Interesses im Vorjahr organisieren wir auch heuer<br />

wieder eine A-Schein Ausbildung am Attersee! Der A-Schein ist der „Führerschein“<br />

für die österreichischen Seen und ist die Grundlage für alle weiteren<br />

seglerischen Ausbildungen. Bei unserem Kurs werden wichtige Situationen,<br />

Problemfälle, aber auch gute Seemannschaft vermittelt. Praxisorientiert<br />

werden wir natürlich viel am Wasser unterwegs sein. Der Kurs findet von<br />

Montag, 17. bis 21. August <strong>2009</strong> am Attersee statt, der Ort bzw. der Stützpunkt<br />

wird noch bekanntgegeben. In diesem Kurs bieten wir Theorie und<br />

Praxis, sowie eine abschließende Prüfung durch den ÖSV (Österreichischer<br />

Segelverband) an. Der Kursbeitrag beträgt 70 Euro. Für Jugendmitglieder<br />

des Yacht Club Austria (bis 25 Jahre) ist die Mitgliedschaft <strong>2009</strong> inkludiert!<br />

Selbstverständlich können aber auch unsere erwachsenen Mitglieder diesen<br />

Kurs besuchen! Anmeldung bitte beim Ausbildungsreferenten Christian Lininger<br />

per E-Mail: c.lininger@linzag.at bis längstens 30.06.<strong>2009</strong><br />

Projekt „Boot am Attersee“<br />

Unsere SARAI wird derzeit noch instand gesetzt und steht bei unserem<br />

Stammtischleiter in Schörfling aufgebockt. Wir werden sie Anfang Juli ins<br />

Wasser setzen – Interessenten können sich informieren und anmelden:<br />

gottfried.rieser@a1.net<br />

STAMMTISCH-INFO<br />

Unsere Stammtische erfreuen sich großer Beliebtheit, hier werden in<br />

zwangloser Atmosphäre Gedanken und Erfahrungen ausgetauscht, Seemannsgarn<br />

gesponnen und was halt sonst noch auf der Welt wichtig ist,<br />

besprochen.<br />

YCA Stammtisch OÖ Zentralraum<br />

Leiter: Rudolf Hanke<br />

Jeden 2. Mittwoch im Monat am 19.00 Uhr im Gasthaus „Bratwurstglöckerl“,<br />

Angerholzerweg 38, 4020 Linz<br />

YCA Stammtisch OÖ Mitte<br />

Leiter: Wolf-Dieter Grimm<br />

Mobil: +43(0)676/627 6399, E-Mail: wdgrimm@aon.at<br />

Jeden 2. Freitag im Monat im Seglerstüberl bei Wolf-Dieter Grimm, Traunstraße<br />

9, 4650 Edt bei Lambach<br />

YCA Stammtisch OÖ Süd<br />

Leiter: Erich Jansch<br />

Mobil: +43(0)664/430<strong>07</strong>11<br />

Jeden 1. Samstag im Monat im Seglerstüberl bei Erich Jansch, Gmunder<br />

Straße 9 (Eingang Hafnergasse), 4861 Schörfling<br />

YCA Stammtisch OÖ Nord<br />

Leiter: Sieghart Liest<br />

Die Benachrichtigungen über Termin und Ort erfolgen per SMS und sind auf<br />

der Homepage unter www.members.aon.at/crlipe abzufragen<br />

YCA Stammtisch OÖ West<br />

Leiter: Paul Hafner<br />

Jeden 1. Donnerstag im Monat in Paul Hafner’s Hafenkneipe, Kellergasse 6,<br />

4910 Ried<br />

YCA Stammtisch Bad Schallerbach<br />

Leiter: Ralph Scholz<br />

Jeden 3. Freitag im Monat in der Pizzeria Valentino, Trattnachzeile 1, 4701<br />

Bad Schallerbach<br />

Crew-Commander<br />

Klaus Czap<br />

Anmeldebon<br />

Ich möchte Mitglied beim YCA werden!<br />

Ich bin<br />

m Vollmitglied m Familienmitglied m Jugendmitglied<br />

(Jugendmitglied = bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres)<br />

Ich möchte folgender YCA-Sektion angehören:<br />

m Motoryachtsport m Segelyachtsport<br />

Bitte schicken Sie mir Informationsmaterial zu!<br />

Name/Vorname: _______________________________________________<br />

Anschrift: _______________________________________________________<br />

Geb.-Dat.: ______________________ Beruf: ___________________________<br />

Telefon: _________________________ E-Mail: ___________________________<br />

Geworben von (Name): _________________________________________<br />

Mitgl.-Nr.: _______________________________________________________<br />

Unterschrift: _____________________________________________________<br />

www.yca.at


104<br />

Crew Tirol und Vorarlberg<br />

Crew-Commander Albert Plachel<br />

Laningerweg 1, 6410 Telfs<br />

Mobil: +43/(0)699/15267890<br />

E-Mail: albert.plachel@aon.at<br />

www.yca-tirol.at<br />

Vorstand<br />

Albert Plachel (Crew-Commander), Karl Florian (Vize-Crew-Commander),<br />

Johann Angelmayer (Schatzmeister), Ernst Kocher (Yachtmeister), Marisa<br />

Kocher (Schriftführerin)<br />

CLUBABENDE<br />

Volkshaus Reichenau/Cafe-Restaurant PIRMIN STUB’N, A-6020 Innsbruck,<br />

Radetzkystraße 47. Crewabende in der Regel jeden 2. Donnerstag des Monats<br />

ab 20.00 Uhr, bitte den geänderten Termin im September beachten.<br />

Juli und August – Sommerpause<br />

Donnerstag, 17.09.<strong>2009</strong> Martin Hofmann – „Erfahrungen eines<br />

Anfängers“ bei einem dreiwöchigen Törn<br />

Donnerstag, <strong>08</strong>.10.<strong>2009</strong> Weltumsegler Claus Gintner – „Paradiese,<br />

Wirbelstürme und Piraten“<br />

Der Jahreshöhepunkt<br />

Samstag, 19.09.<strong>2009</strong><br />

Norbert Sedlacek berichtet in seiner<br />

Lifefilmshow über sein Abenteuer „Vendée<br />

Globe 20<strong>08</strong>/09“ im Rathaussaal Telfs<br />

THEORIEKURSE<br />

Ausbildungskurs Befähigungsausweis FB2+3 (ÖSV und MSVÖ)<br />

Praxisprüfungen 10. bis 17.10.<strong>2009</strong> ab Veruda mit Gib Sea 43 – Skipper:<br />

Hannes Angelmayer<br />

GMDSS-Betriebszeugnis (SRC + LRC)<br />

Aussteller Royal Yachting Association London. Grundlagen der englischen<br />

Sprache in Wort und Schrift müssen vorhanden sein. Kurs und Prüfung an<br />

einem Wochenende.<br />

SRC (Hard) 13.11.<strong>2009</strong> (17.00–22.00 Uhr) und 14.11.<strong>2009</strong> (9.00–18.00 Uhr).<br />

InteressentInnen (v.a. auch GMDSS-Kurse wegen beschränkter TeilnehmerInnenanzahl<br />

10) bitte beim Yachtmeister Ernst Kocher, Tel. 0650/9063548,<br />

anmelden.<br />

ALLGEMEINES<br />

Urlaubzeit wird immer mehr mit hohen Roaminggebühren in Verbindung<br />

gebracht. Im Hinblick auf die bevorstehende Urlaubssaison ein aktueller<br />

Hinweis unseres Yachtmeisters: „Telefonieren ohne Roaminggebühren im<br />

Ausland“ - weiterführende Informationen dazu findet Ihr auf seiner Homepage<br />

unter www.ekocher.at<br />

In eigener Sache<br />

Wir möchten unsere Mitglieder gerne noch auf die Möglichkeit hinweisen,<br />

uns Ihre Wünsche, Anregungen und Interessen mitzuteilen. Anlässlich der<br />

Versendung des Protokolls der Generalversammlung wurde auch eine<br />

Mitgliederumfrage gestartet. Jedes teilnehmende Mitglied hat dabei die<br />

Chance einen Sachpreis zu gewinnen. Der Vorstand ersucht um Rückmeldungen<br />

um möglichst viele Meinungen zu erhalten. Dadurch wird es uns<br />

erst ermöglicht, allen Mitgliedern das Beste bieten zu können.<br />

Auch ersuchen wir um Bekanntgabe von neuen oder inzwischen geänderten<br />

E-Mail-Adressen, damit wir unsere Mitglieder noch rascher mit aktuellen<br />

Informationen bedienen können.<br />

Auf unserer Internetseite www.yca-tirol.at besteht die Möglichkeit, sich<br />

mittels des Gästebuches zu äußern, in der „Börse“ zu schmökern und noch<br />

vieles mehr zu erfahren.<br />

Umschreibung ex-jugoslawischer sowie kroatischer<br />

Küstenpatente (Mornar Motorist)<br />

Es sind immer noch viele ex-jugoslawische Küstenpatente im Umlauf. Da es<br />

den jugoslawischen Staat schon seit langem nicht mehr gibt, gelten diese<br />

Ausweise natürlich nicht mehr. Mornar Motorist – welche vor dem Balkankrieg<br />

ausgestellt wurden, haben heute keine Gültigkeit mehr. Auch ein<br />

Mornar Motorist, das durch die Republik Kroatien ausgestellt wurde, hat<br />

mittlerweile seine Gültigkeit verloren und wurde durch die Skipper License<br />

B bzw. C ersetzt. Gerne sind wir unseren Mitgliedern bei der Umschreibung<br />

von alten Mornar Motorist in aktuelle kroatische Küstenpatente behilflich.<br />

Nähere Auskünfte bei: Albert Plachel, Laningerweg 1, A-6410 Telfs; Tel. 0699/<br />

15267890, E-Mail:albert.plachel@aon.at<br />

WIR GRATULIEREN UNSEREM „FLO“<br />

Vize-Crew-Commander Karl Florian und seine Crew haben den AUSTRIA CUP<br />

<strong>2009</strong> in Izola gewonnen!<br />

YCA-CLUBARTIKEL<br />

Ab sofort sind die YCA-Clubartikel direkt über den Crew-Commander zu<br />

beziehen. Das Angebot findet Ihr auf unserer Homepage unter www.yca-tirol.<br />

at/shop.htm. Die Ausgabe der Waren kann aus organisatorischen Gründen<br />

nur an den Crewabenden erfolgen, daher bitten wir um rechtzeitige Vorbestellung.<br />

Crew-Commander Albert Plachel<br />

Crew kärnten<br />

Crew-Commander und Vize-Commodore<br />

Prov. Univ. Ass. Dr. Jürgen Adlmannseder<br />

Rudolf Kattnigweg 3, 9201 Krumpendorf<br />

Mobil: +43/(0)650/3400475<br />

E-Mail: juergen.adlmannseder@uni-klu.ac.at<br />

E-Mail: office@yca-crew-ktn.at, www.yca-crew-ktn.at<br />

CLUBABENDE<br />

YCA-Stammtisch Klagenfurt - Jeden Dienstag ab 19.00 Uhr im Gasthof<br />

Jerolitsch in Krumpendorf<br />

THEORIEKURSE<br />

Wir organisieren bzw. vermitteln die erforderlichen Praxisausbildungen wie<br />

A Schein Praxiskurse, Meilentörns für FB2-3, Ausbildungstörns für FB2-3,<br />

Prüfungstörns für FB2-3, Funkprüfung, Spinnaker- und Gennakertraining,<br />

Skippertraining.<br />

Anfragen und Anmeldungen richten Sie bitte an: office@yca-crew-ktn.at oder<br />

telefonisch an Friedrich Abl (Tel. 0043/664/2436871 – YCA-Crew Kärnten<br />

Ausbildungsreferat). Infos auch unter www.yca-crew-ktn.at.<br />

Crew-Commander<br />

Jürgen Adlmannseder


105<br />

Crew Steiermark<br />

Wir suchen für den Crewvorstand der Crew Steiermark<br />

3 bis 4 Mitglieder, die etwas bewegen wollen!<br />

Bitte im YCA-Büro melden – office@yca.at<br />

Crew tauern<br />

Crew-Commander Ing. Fritz Breitenstein<br />

Nikolaus Gassner Straße 327, 5710 Kaprun<br />

Tel.: +43/(0)6547/7159 oder 7065<br />

E-Mail: office@crewtauern.at, www.crewtauern.at<br />

CLUBABENDE<br />

Jeweils monatlich - Veranstaltungsort – Veranstaltungssaal OPTIMUM in<br />

Kaprun. Die Einladungen ergehen wie immer persönlich an unsere<br />

Mitglieder.<br />

STAMMTISCHINFO<br />

Jeden ersten Sonntag im Monat ab 10:00 Uhr im Gasthof Schett in<br />

Piesendorf-Fürth<br />

THEORIEKURSE:<br />

Details aller unserer Veranstaltungen, Kurse und Törns finden Sie auf unserer<br />

Homepage www.crewtauern.at<br />

Anmeldungen können gleichfalls direkt über diese Adresse vorgenommen<br />

werden.<br />

Crew-Commander Fritz Breitenstein<br />

CREW EISENERZ<br />

Crew-Commander Mike Hecker<br />

Freiheitsplatz 4, 8790 Eisenerz<br />

Mobil: +43/(0)664/3458529<br />

E-Mail: mike@gebirgssegler.at<br />

www.gebirgssegler.at<br />

VORSTAND<br />

Mike Hecker (Crew-Commander), Kurt Haider (Vize-Crew-Commander), Ing.<br />

Werner Resch (Schatzmeister), Jörg Vaczulik (Schriftführer), DI Jan Smitterberg<br />

(Trainer), Claus Gintner (Pressesprecher)<br />

STAMMTISCHINFO<br />

Stammtisch Leoben<br />

Leitung: Angelika Gailberger 0664/5344993<br />

Jeden 3. Montag im Monat um 18.00 Uhr in der Michilinstube, 8712 Niklasdorf<br />

bei Leoben, Leobnerstraße 42.<br />

Sommerpause: Juli, August, September<br />

Ein Skipper-Kochkurs in Kapfenberg ist in Planung. Interessenten bitte bei<br />

Angelika melden.<br />

WIR BEGRÜSSEN IN DER CREW<br />

Helga Hecker, Mag. Thomas Sprung, Markus Grentner, Sabine Schmid,<br />

Walter Völsner<br />

Crew-Commander Mike Hecker<br />

Crew Bayern<br />

Crew-Commander Dipl.-Päd. Barbara Lange-Hofmayer<br />

Waldinger Straße 28, D-85<strong>08</strong>4 Reichertshofen<br />

Mobil: +49/160/7358209, Tel./Fax: +49/8453/8699<br />

E-Mail: langehofmayer@hotmail.com<br />

Crew kroatien<br />

Ehren-Commodore und Crew-Commander<br />

Kapitän Miljenko Zanic<br />

Lucka Ispostava, HR-51250 Novi Vinodolski<br />

Tel./Fax: +385/51/244345<br />

PROGRAMMVORSCHAU<br />

18.–19. Juli <strong>2009</strong> Regatta Velebitskog Kanala – Open<br />

<strong>08</strong>.–09. August <strong>2009</strong> Novljanska Regata (Optimist, Lase, Laser radial,<br />

Laser 4.7)<br />

Crew schweiz<br />

Schatzmeister Gerhard Kremser<br />

Sulzerhof 2, CH-8355 Aadorf<br />

Mobil: +41/763854179, Tel./Fax: +41/523654179<br />

E-Mail: g.kremser.yca@gmail.com<br />

CLUBABENDE<br />

Jeden 1. Donnerstag im Monat (Abweichungen werden angekündigt) um<br />

18.00 Uhr im „GH zur alten Mühle“ Fam. Längauer, Hieflauerstraße 100,<br />

8790 Eisenerz.<br />

Sommerpause der Crewabende: Juli, August, September<br />

Im September ist ein A-Schein Kurs geplant. Interessenten bitte bei Mike<br />

melden.<br />

LEIHSERVICE<br />

Bordapotheke<br />

Die Leihgebühr beträgt € 5,– pro Woche (inkl. verbrauchtem Verbandsmaterial).<br />

Die Medikamente werden individuell nach Verbrauch berechnet.<br />

Seehandfunkgeräte<br />

Die Leihgebühr beträgt € 5,– für ein Gerät pro Woche, Kaution € 150,–<br />

Vom 9. bis 10. Mai <strong>2009</strong> war die Crew Eisenerz zu Besuch<br />

bei der Crew Kroatien. Mehr Bilder gibt es auf www.yca.at


106<br />

oCEAN7 Regatta<br />

DOPPELPASS<br />

Zwei Jobs unter einen Hut zu zaubern ist schwer bis unmöglich.<br />

Dennoch ließen es Sylvia Vogl und Carolina Flatscher<br />

auf einen Versuch ankommen, der durchaus Früchte trug.<br />

Nach dem Weltcup-Sieg vor Palma und Rang fünf bei der<br />

Europameisterschaft trat die Innsbruckerin jedoch auf die<br />

Bremse. Die Intensität auf dem Wasser ließe keine universitäre<br />

Weiterentwicklung zu, womit die bereits<br />

im Raum stehende Idee einer Trainingsgemeinschaft<br />

wieder aufgegriffen<br />

wird. Veronika Haid löst Carolina Flatscher<br />

an Sylvia Vogls Vorschot ab, die Tirolerin<br />

sondiert hingegen die Steuerfraubörse und<br />

will mit einer neuen Lenkerin sowie etwas<br />

weniger Regattatätigkeit in den Olympiazirkus<br />

zurückkehren. Vogl, der es hierzulande<br />

an geeigneten Sparringpartnern fehlt, zeigt<br />

sich naturgemäß begeistert, Haid ist ob<br />

ihres neuen Jobs sowieso Feuer und Flamme.<br />

Die 19-jährige Absamerin bringt neben ihrer Jugend auch<br />

noch den Vorteil eigener Steuererfahrung mit ein, zuletzt war<br />

die Seglerin des UYC Attersee auf dem für Damen olympischen<br />

Laser Radial international am Weg.<br />

America’s Cup:<br />

ABSICHT ODER<br />

ZUFALL<br />

Man mag es glauben oder auch<br />

nicht, aber das Match zwischen<br />

Alinghi und BMW Oracle Racing<br />

nimmt tatsächlich Formen an.<br />

Zwar mussten die Anwälte der<br />

Eidgenossen vor Gericht zwei weitere Niederlagen – sowohl<br />

das Austragungsdatum als auch die erhoffte vorzeitige Herausgabe<br />

der technischen Daten des BMW-Oracle-Tris betreffend<br />

– hinnehmen, trotzdem zeigten sich die Eidgenossen<br />

zufrieden. Zumindest nach außen hin. Gesegelt wird<br />

demnach im kommenden Februar auf der nördlichen Hemisphäre,<br />

der Austragungsort muss spätestens am 8. August<br />

verlautbart werden und gilt als Alinghis letzter Trumpf.<br />

Schenkt man Insidern Glauben, stünde den Schweizern<br />

Fremantle gut zu Gesicht. Das Starkwindrevier an der australischen<br />

Westküste würde die Multihulls vor eine große<br />

Belastungsprobe stellen, eventuell genau das, was Syndikatschef<br />

Bertarelli anstrebt.<br />

Foto: © Rama<br />

RC 44: HALBZEIT<br />

Nach dem Austria Cup und Gmunden, wo den heimischen<br />

Neun eine Davis Cup artige Sympathiewelle entgegenschwappte,<br />

steht für Rene Mangold, Christian Binder und Co. Mitte Juli<br />

vor Malcesine der nächste Brüller auf dem Programm. Auch<br />

die Rennen vor Portrroz und Dubai scheinen Dank Neosponsor<br />

AEZ gesichert, bleibt zu wünschen, dass die Österreicher dank<br />

ihrer neuen Millenium Garnitur pfeilschnell ihren Aufwärtstrend<br />

auch am Gardasee bestätigen können. Zwar hat die rot-weißrote<br />

Equipe im Match Race derzeit noch kein Leiberl, die Lücke<br />

wurde aber deutlich kleiner. Mit ein bisschen mehr Windglück<br />

hätte man am Traunsee locker und leicht drei Duelle für sich<br />

entscheiden können. Auch im Fleet Race hat man den Vorwärtsgang<br />

längst gefunden, die Opferrolle gehört definitiv der<br />

Vergangenheit an.<br />

www.rc44.com


NEWS REGATTA Revier 1<strong>07</strong><br />

Shark & Surprise<br />

Europacup <strong>2009</strong>: DES EINEN<br />

FREUD, DES ANDEREN LEID<br />

31 Mannschaften aus Kanada, Deutschland der Schweiz<br />

und Österreich nahmen die Einladung des UYC Neusiedlersees<br />

zum Shark 24 Europacup an und kamen voll auf ihre<br />

Rechnung. Nach neun spannenden und hervorragend abgewickelten<br />

Wettfahrten lagen die ersten vier Teams innerhalb<br />

von nur drei Punkten. Weltmeister Horst Ruhdorffer und<br />

seine Mannen nahmen den Pott mit an den Rhein, Dauerbrenner<br />

Martin Lehner, der mit Thomas Jakobowitz und<br />

Thomas Dohnal zwei echte Kracher im Cockpit hatte, holte<br />

Silber. Bei den punktegleichen Dritten machte ein Tagessieg<br />

mehr den Unterschied aus, womit Marsano/Handl/Kiefhaber<br />

den Sprung auf das Podest schafften.<br />

Beim Surprise Europacup auf dem Wörthersee war das<br />

Glück den Österreichern hingegen weniger Hold. Die Gäste<br />

aus der Schweiz und Italien waren im 20 Boote-starken Feld<br />

dominierend, für Lokalmatador Bernhard Exeli, der sich mit<br />

Christian Binder und Michael Lachsteiner verstärkt hatte,<br />

blieb punktegleich mit den Dritten „nur“ der undankbare<br />

blecherne Rang.<br />

GroSSkampfwochen der<br />

olympischen Klassen:<br />

IM MEISTERSCHAFTSFIEBER<br />

Es wird ein verdammt heißer Sommer, zumindest was das<br />

Segelsportliche anbelangt.<br />

Bis Ende August stehen in den olympischen Disziplinen nicht<br />

weniger als sieben internationale Entscheidungen auf dem<br />

Programm, darunter vier Welt- und drei Europameisterschaften.<br />

Österreichs größte Medaillenhoffnungen lasten auf den<br />

Schultern von Nico Delle Karth und Niko Resch, die Weltmeisterschaft<br />

der 49er-Klasse findet Mitte Juli auf dem<br />

Gardasee, der europäische Schlagabtausch Ende August<br />

vor Zadar statt. Somit sind die Skiffsegler die einzigen Aktiven<br />

aus dem aktuellen OESV-Olympiakader, die der heimischen<br />

Meisterschaft zwangsläufig fernbleiben.<br />

Ausgeschrieben für acht Bootsklassen, teilen sich der Segelclub<br />

Kammer sowie der UYC Attersee zwischen dem 2. und<br />

6. September die Organisation und Durchführung des Mega-<br />

Events, der für die Laserklasse zudem als Europacup ge -<br />

wertet wird.<br />

www.sailingnationals.at


1<strong>08</strong><br />

Kein sieg<br />

für die buchmacher<br />

Die Jungs von Ericsson 4 schreiben mit ihrem vorzeitigem Sieg beim<br />

Volvo Ocean Race Sportgeschichte, allen voran Torben Grael, vor dem<br />

die Segelwelt ehrfürchtig und völlig zu Recht ihr Haupt beugt.<br />

Text: Dominic Marsano · Fotos: Oskar Kihborg und Gustav Morin (Ericsson)


Regatta<br />

109<br />

Mark Christensen war bis dato der einzige Erdenbürger, der<br />

das Volvo Ocean Race dreimal gewinnen konnte. Nach der<br />

heurigen Auflage, der insgesamt zehnten, muss sich der Neuseeländer<br />

dieses Stück famose Segel-Historie mit seinen Landsleuten<br />

Brad Jackson und Stu Bannatyne teilen. Den beiden<br />

Wachführern der Ericsson 4 reichte auf der neunten und vorletzten<br />

Etappe von Marstrand nach Stockholm ein dritter Platz,<br />

um das am 4. Oktober 20<strong>08</strong> in Alicante gestartete Rennen um<br />

die Welt mit ihren Kumpels vorzeitig zu gewinnen. Die finalen<br />

400 Seemeilen nach Sankt Petersburg, wo der Vorhang für das<br />

ehemalige Whitbread Round the World Race, das 2001 erstmals<br />

unter der Flagge Volvos angeschossen wurde, Ende Juni<br />

fiel, wurde für die siegreiche Crew zum kolossalen Triumphritt.<br />

Für Torben Grael, Steuermann des unter schwedischer Flagge<br />

segelnden V70, war es nach Rang drei in der vergangenen<br />

Auflage der erste VOR-Sieg. Der Brasilianer, <strong>OCEAN7</strong>-Lesern<br />

mittlerweile ein alter Bekannter, ließ in der Vorbereitung für<br />

das Rennen sogar die Olympischen Spiele links liegen. Rückblickend<br />

die richtige Entscheidung, denn Olympiamedaillen<br />

hat der 49-jährige aus Sao Paulo bereits fünf und der römische<br />

Einser im aktuellen Volvo Ocean Race kürt Grael, der die AC-<br />

Yacht Luna Rosa 2000 zum Sieg im Louis Vuitton Cup dirigierte,<br />

endgültig zum Allroundgenie.<br />

Der Teufelsritt<br />

Es ist schon beachtlich, was Grael mit seiner Mannschaft in<br />

den vergangenen neun Monaten auf das Wasser gezaubert<br />

hatte. Von der ersten Seemeile an übernahm Ericsson 4 das<br />

Kommando und segelte phasenweise in einer eigenen Liga, was<br />

nicht nur die insgesamt fünf Etappensiege nachhaltig dokumentieren.<br />

Auch bei den heroisch inszenierten In-Port-Rennen<br />

hielt man sich mit den Siegen vor Singapur und Qingdao<br />

schadlos. Auf dem Weg nach Kapstadt schraubten Grael und<br />

Co. mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 25 Knoten<br />

den 24 Stunden-Weltrekord auf 602,66 Seemeilen, was sagenhaften<br />

1.116,126 Straßenkilometern entspricht. Der Auftaktsieg<br />

war quasi das Sahnehäubchen oben drauf und auch in Cochin,<br />

Zielhafen der zweiten Etappe, legten Grael und die Seinen als<br />

erste an. Auf der Indien-Etappe ging es erstmals ein weniger<br />

ruppiger zu Sache, vor allem das erste Drittel der 4.450 Seemeilen<br />

hatte mit Windgeschwindigkeiten über 40 Knoten und<br />

Wellenberge über zehn Meter durchaus Pfeffer. Den anschließenden<br />

Sprint nach Singapur sicherten sich mit Bouwe Bekking<br />

und dem Team Telefonica Blue erstmals andere, für das Team<br />

Russia und somit auch Österreichs Andreas Hanakamp war in<br />

jener Stadt, wo kommendes Jahr im August die ersten Olympischen<br />

Jugendspiele stattfinden, Schluss. Team-Eigner Oleg<br />

Zherebtsov hatte die Kampagne bis dato aus der eigenen Brieftasche<br />

finanziert, der dringend benötigte Einstieg weiterer<br />

Sponsoren wurde durch die Finanzkrise im Keim erstickt.<br />

Wer zuletzt lacht, lacht am besten<br />

Während des Wettlaufs nach China wurde die Flotte von einem<br />

Sturm mit bis zu 50 Knoten Wind und 14 Meter hohen, steilen<br />

Wellen zwischen der Philippinen-Insel Luzón und Taiwan regelrecht<br />

überrollt. An den Yachten entstanden zum Teil so<br />

schwere Schäden, dass Telefonica Black und Delta Lloyd die<br />

Segel streichen mussten. Während Telefonica Blue ihren zweiten<br />

Etappensieg ins Trockene segelte, musste Ericsson 3 zwischenzeitlich<br />

Keelung an der Nordspitze Taiwans anlaufen um ihre<br />

beschädigte Yacht wieder flott zu bekommen. Im Bugbereich<br />

wurde ein etwa zwei Quadratmeter großes, brüchiges Stück<br />

entfernt, ein Ersatzteil eingeflogen und kurzerhand eingepasst.<br />

Die Schweden verpassten den Start zur fünften Etappe hauchdünn<br />

und nahmen mit sieben Stunden Verspätung den Ritt nach<br />

Rio de Janeiro, übrigens mit rund 12.300 Seemeilen die längste<br />

jemals bei dieser Veranstaltung ausgeschriebene Etappe, in Angriff.<br />

Die Äquatorüberquerung, leichte Winde im Pazifik, wohl<br />

etwas härtere Bandagen in den tiefen südlichen Breiten, das<br />

Erlebnis Kap Hoorn und schließlich die Einfahrt in den Süd -<br />

atlantik mit dem Zuckerhut als Ziel – nicht genug der Herausforderung<br />

und Abwechslung, spielten sich bereits beim Start<br />

wahre Dramen ab. Telefonica Blue lief knapp zwei Minuten vor<br />

dem Go etwa eine Bootslänge unterhalb des Pin Ends auf Grund<br />

und musste das Rennen abbrechen, ehe es überhaupt losging.<br />

Laut Seekarte war das Umfeld sauber, die nächste Untiefe war<br />

110 Meter vom eigentlichen Unfallort eingezeichnet. Nach<br />

Reparatur der Kielfinne und 19 Stunden Verzögerung nahm man<br />

die die Verfolgung auf. Doch vorweggenommen, das Happy End<br />

gab es diesmal für Ericsson 3, deren riskante und anfangs milde<br />

belächelte Taktik voll und ganz aufging. Statt wie das Feld die<br />

1 Hochgeschwindigkeit. Die Ericsson 4 in voller Fahrt, ein grandioser<br />

Anblick, aber ein nasses Vergnügen.<br />

2 Bester Platz. Martin Krite, der Bugmann der Ericsson 3 peilt die Konkurrenz<br />

beim In-port-Race in Stockholm. 2


110<br />

1<br />

2<br />

3<br />

traditionelle Route durch das Südpolarmeer zu nehmen, hatte<br />

Navigator Aksel Magdahl nach dem Scoring Gate einen Schlag<br />

nach Nordosten angeordert – so ziemlich das Genialste, was der<br />

30-jährige Norweger, bis dato eher ein No Name in der Szene,<br />

hätte tun können. Bei Kap Horn betrug der Vorsprung 44 Meilen,<br />

im Ziel lagen die Schweden zwölf Stunden vor ihrem<br />

Schwesternschiff und 17 vor Puma.<br />

Hattrick ebnet Gesamtsieg<br />

Auf dem Weg nach Boston, der in Summe sechsten Etappe,<br />

drehte Grael den Spieß um. Diesmal verwies die Ericsson 4 den<br />

kleinen Bruder auf Rang zwei, nach 4900 Seemeilen und 15<br />

Tagen auf See lagen die ersten drei Boote innerhalb von 18<br />

Minuten. Zurück nach Europa ging es noch knapper zur Sache:<br />

In Galway (IRL), dem Zielhafen der siebenten Runde, kreuzte<br />

das gesamte Feld nach nur einer Segelwoche binnen fünf Stunden<br />

die Ziellinie. Die Nase hatten wieder einmal Grael und die<br />

Seinen vorne, die auch den anschließenden Sprint nach Schweden<br />

für sich entschieden, über einen lupenreinen Hattrick jubeln<br />

durften und in Marstrand erstmals das Wort Gesamtsieg<br />

leise aussprachen. Lauthals rausbrüllen dürfen es die Jungs seit<br />

dem 16. Juni und dem Zieleinlauf von Stockholm. Mit 13 Zählen<br />

Vorsprung auf den Rest der Welt war Ericsson 4 der Gesamtsieg<br />

nicht mehr zu nehmen. Torben Grael nannte eine sehr<br />

penible Vorbereitung als Schlüssel zum Erfolg, man hatte sich<br />

früh für die Teilnahme zweier Boote entscheiden, das notwendige<br />

Budget im Beutel und rasch die richtigen Leute aufgestellt.<br />

Mit dem Sieg der neunten Etappe hatte Puma als vorläufig<br />

zweitplatziertes Team sieben Punkte Vorsprung auf Telefonica<br />

Blue, deren Crew eine weitere Schrecksekunde zu verdauen<br />

hatte. Auf dem Weg nach Stockholm liefen Bouwe Bekking und<br />

Co. wieder auf Grund, diesmal unmittelbar nach dem Start,<br />

wieder mit 16 Knoten Vollgas und noch dazu auf einen Felsen.<br />

Der Aufprall fiel derart heftig aus, dass das Boot im Trockenen<br />

lag und erst nach zwei Stunden durch einen Schlepper befreit<br />

werden konnte. Der Schaden hielt sich einigermaßen in Grenzen,<br />

Telefonica Blue kehrte nach einem kurzen aber umso intensiveren<br />

Boxenstopp für die Schlussetappe wieder ins Rennen<br />

zurück – das Gerangel um die Plätze nahm während unseres<br />

Redaktionsschlusses seinen Lauf. Nach vier Äquatorquerungen,<br />

zehn Etappen, elf Häfen und über 37.000 Seemeilen um die<br />

Welt kehrt das Volvo Ocean Rennen 2011 wieder – ob sich<br />

Torben Grael für eine Titelverteidigung oder einen Olympiaauftritt<br />

vor Weymouth entscheidet, bleibt abzuwarten.<br />

4


Regatta<br />

111<br />

5<br />

1 Los geht’s. Konzentrierte Gesichter auf der Ericsson 3 beim Start der<br />

neunten Etappe in Marstrand Schweden.<br />

2 Königlich. Prinz Carl Philip von Schweden mit Skipper Torben Grael am<br />

Steuer der Ericsson 4 beim Sprint Race in Stockholm.<br />

3 Untergetaucht. Ericsson 4 wenige Stunden nach dem Start der neunten<br />

Etappe im Kattegat vor der Westküste von Schweden.<br />

4 Gruppenbild. So nahe beisammen sieht man die Konkurrenten des Volvo<br />

Ocean Race nur bei den In-port Races wie hier im Hafen von Stockholm.<br />

5 Konzentriert. Magnus Olsson Skipper der Ericsson 3 beobachtet angespannt<br />

die Regattagegner und ihre taktischen Entscheidungen.<br />

6 Ericsson 4 war das erste Boot in Marstrand und gewann das achte Rennen<br />

des Volvo Ocean Race 20<strong>08</strong>/<strong>2009</strong>.<br />

6


112<br />

Entwurf_neu_fertig.qxd 21.01.20<strong>08</strong> 16:24 Seite 1<br />

Österreichs größte Seefahrtsbuchhandlung<br />

präsentiert den <strong>OCEAN7</strong> Bücherschapp!<br />

Kohlmarkt 9, 1010 Wien, 01/533 86 85-18, nautic@freytagberndt.at<br />

freytag & berndt<br />

www.freytagberndt.at<br />

kroatien<br />

was jeder Skipper wissen muss<br />

Wir Freizeitskipper sind schon sonderbare Wesen. Wochenlang können wir uns mit<br />

theoretischer Fachliteratur befassen und dabei allein beim Anblick einer Skizze der Tiefenlinien<br />

einer entlegenen Bucht so ins Träumen kommen, als würden wir die phantasiegeladensten<br />

Romane lesen. „Revierführer“ heißt das Zauberwort. Hier die wichtigsten<br />

nautischen Werke über Kroatien, das Lieblingsrevier der Österreicher.<br />

Delius Klasing-Sportbootkarten<br />

Adria 1 (Satz 7)<br />

Venedig - Rijeka - Drvenik V.<br />

Handliches Format 60 x 42 cm ·<br />

Blattschnitt mit nautisch sinnvollen<br />

Überlappungen · Navigationssoftware<br />

· 51,30 Euro<br />

Wer hat sich nicht schon wiederholt<br />

über die unhandlich großen,<br />

klassischen Seekarten geärgert.<br />

Hervorragend für die Kommandobrücke<br />

eines Flugzeugträgers geeignet, aber auf dem engen<br />

Navigationstisch einer Yacht einfach eine ständige Plage. Man<br />

muss sie falten, dann befindet sich ausgerechnet die Untiefe im<br />

Falz, ist nach mehrmaligem Gebrauch nicht mehr zu erkennen<br />

und man wird zu einem Fall für SeaHelp.<br />

Jetzt gibt es endlich auch für die gesamte Adriaküste von Venedig<br />

bis Montenegro die Seekarten im handlichen Format<br />

vom Delius Klasing Verlag in Zusammenarbeit mit den Hydrographischen<br />

Instituten.<br />

Novak und Beckel<br />

Kulinarischer Küstenatlas<br />

176 Seiten · Satellitenbilder,<br />

Seekarten und Farbfotos ·<br />

GEO SPACE Verlag · 39,80 Euro<br />

Dass auf diese Idee bisher noch niemand<br />

gekommen ist, liegt vielleicht<br />

daran, dass es ein unvorstellbarer<br />

Aufwand ist, ein derartiges Buch in<br />

der dargebotenen Zuverlässigkeit<br />

zu recherchieren und aktuell zu<br />

halten. Es bietet im ersten Teil Satellitenbilder in<br />

Kombination mit klassischen Seekarten vom Revier zwischen<br />

Triest bis Dubrovnik.<br />

Der zweite Part befasst sich mit den einzelnen kulinarischen<br />

Höhepunkten an der gesamten Küste und beschreibt detailliert<br />

diverse Lokale und deren Spezialitäten, die nach einem Sternesystem<br />

bewertet sind. <strong>OCEAN7</strong> hat es ausprobiert: Diesen<br />

Empfehlungen können Sie, liebe Leser, getrost vertrauen. Sie<br />

werden bestimmt nicht enttäuscht.


Bücherschapp<br />

113<br />

Volker Lipps<br />

Kroatien<br />

272 Seiten · Format 20 x 22 cm<br />

· gebunden · 335 Farbfotos, 80<br />

farbige Karten, 116 farbige<br />

Pläne · DSV-Verlag ·<br />

30,80 Euro<br />

Dieses Buch präsentiert die<br />

Vielfalt der Inseln, Ankerbuchten<br />

und Marinas Kroatiens in<br />

exakten Beschreibungen. Vom Angebot<br />

jeder einzelnen Marina bis hin zu den Bojenfeldern in den<br />

verschiedenen Buchten.<br />

Daneben enthält es Angaben zu Wetter und Klima, zur Navigation<br />

und zu wichtigen Vorschriften. Den hohen Nutzwert<br />

unterstreichen die einmaligen Luftaufnahmen in Verbindung<br />

mit vielen Detail- und Übersichtskarten. Darüber hinaus gibt<br />

es zahlreiche Tipps für einen gelungenen Landgang.<br />

Bodo Müller<br />

Kroatische Küste<br />

Die Kornaten<br />

88 Seiten · Format 18 x 24 ·<br />

gebunden · Liegeplätze und<br />

Landgänge · Verlag Edition<br />

Maritim · 20,50 Euro<br />

Die karge und schroffe Inselgruppe<br />

der Kornaten vor der dalmatinischen<br />

Küste Kroatiens ist mit<br />

ihren vielen versteckten Buchten ein<br />

Paradies für Bootsfahrer in der Adria. Dieser Reisebegleiter ist<br />

unentbehrlich für alle Segler und Motorbootfahrer in den<br />

Kornaten. Farbige Pläne und Farbfotos ergänzen die Detail -<br />

informationen zu Liegeplätzen und Landgang, Fisch und Wein,<br />

Wind und Wetter.<br />

Karl-H. Beständig<br />

8<strong>08</strong> Häfen & Buchten<br />

Kroatien · Slowenien · Montenegro<br />

124 Seiten · Verlag Karl-Heinz Beständig, 96332 Pressig · 29,90 Euro.<br />

Den kennt jeder Kroatien-Skipper nur als „Der Beständig“. Dabei müsste er „Der Unentbehrlich“<br />

heißen. Es gibt kein anderes Werk, das an Bord einer Yacht an der Küste zwischen<br />

Slowenien, Dalmatien und Montenegro so unverzichtbar ist wie eben „Der Beständig“. Der<br />

absolute Klassiker unter den Handbüchern über Häfen und Ankerplätze. Perfekt, übersichtlich<br />

und immer zuverlässig. Und noch etwas: Mit regelmäßigem Update immer aktuell!


114<br />

Inserentenverzeichnis<br />

13 AEZ Leichtmetall-Räder GmbH<br />

www.aez-wheels.com<br />

61 Adria Yacht Center AYC<br />

www.ayc.at<br />

83 Bavaria Boote Bösch/Saffier Jachten<br />

www.bavariaboote.de<br />

U4<br />

Bavaria Yachtbau GmbH<br />

www.bavaria-yachtbau.com<br />

83 Bike und Boot Attersee<br />

www.atterboot.at<br />

17 Frauscher/Frauscher Bootswerft GmbH & Co. KG<br />

www.frauscherboats.com<br />

112 Freytag & Berndt<br />

www.freytagberndt.at<br />

85 Haber Yachten<br />

www.haber-yachten.at<br />

59 Interboot Friedrichshafen<br />

www.interboot.de<br />

83 Leimer Marine<br />

www.blauwasser.at<br />

U2 Lexus Austria<br />

www.lexus.at<br />

25 Master Yachting Deutschland<br />

www.Master-Yachting.de<br />

21 MaxMarine GmbH/Jeanneau<br />

www.maxmarine.at<br />

47 Mayer Yachten/Grand Soleil<br />

www.mayer-yachten.com<br />

49 Yachten Meltl<br />

www.yachten-meltl.de<br />

U3 MennYacht Austria<br />

www.mennyacht.com<br />

101 Boote Mittendorfer<br />

www.boote-mittendorfer.at<br />

83 Nano Tours<br />

www.nano-tours.com<br />

43 Werner Ober GmbH Yachtelektronik<br />

www.yachtelektronik.at<br />

83 Offshore Boote<br />

www.offshore-boote.at<br />

51 Pitter Yachting<br />

www.pitter-yachting.com<br />

81 Raudaschl Nautic<br />

www.raudaschl.co.at<br />

97 Bootsbau Wolfgang Schmalzl/Julika<br />

www.julika.at<br />

75 Trend Travel Yachting<br />

www.trend-travel-yachting.com<br />

5 UK-Halsey Austria Thomas Pehn GmbH<br />

www.uk-sails.at<br />

83 Wimmer Yachting<br />

www.wimmer-yachting.at<br />

7 Yachtservice Yachttransport Unterweger<br />

www.yachtservice.at<br />

27 Yachting 2000<br />

www.yachting2000.at<br />

93 Yacht-Pool Versicherungs-Service GmbH<br />

www.yacht-pool.com<br />

29 Yachtworks<br />

www.yachtworks.at<br />

Impressum<br />

Medieninhaber/Herausgeber/Verleger:<br />

Satz- und Druck-Team GmbH | Feschnigstraße 232 | A-9020 Klagenfurt | +43(0)463/4619025<br />

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Firmenbuchnummer 105347 y | Landesgericht Klagenfurt | UID ATU 25773801<br />

Anwendbare Vorschrift: Österreichische Gewerbeordnung,<br />

Mediengesetz (www.ris.bka.gv.at)<br />

Redaktion:<br />

ART-Direktorin:<br />

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Thomas D. Dobernigg, Dominic Marsano, Gernot Weiler<br />

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Dr. Bernhard Bader, Klaus Czap (Kapitän Metaxa),<br />

Georg Gindl (Gindlfoto), Wolfgang Hausner, Harry Huber,<br />

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Thomas D. Dobernigg<br />

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Verantwortlich für YCA-Mitteilungen<br />

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<strong>OCEAN7</strong> steht im Alleineigentum von<br />

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Grundlegende Richtung: <strong>OCEAN7</strong> ist ein Magazin,<br />

das sich an yachtsportinteressierte Österreicher richtet.


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