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OCEAN7 2013-02

Das ist schon so eine Sache: Wie chartere ich ein Boot für meinen Urlaub, damit alles wirklich passt? In welchem Revier? Kat oder Mono? Bei welcher Charterfirma oder Agentur? Wie sichere ich mich rechtlich gut ab, damit es ein gelungener Törn mit Familie oder Freunden wird? Auf all diese Fragen gibt das Team von OCEAN7 in dieser Ausgabe ausführliche Antworten.

Das ist schon so eine Sache: Wie chartere ich ein Boot für meinen Urlaub, damit alles wirklich passt? In welchem Revier? Kat oder Mono? Bei welcher Charterfirma oder Agentur? Wie sichere ich mich rechtlich gut ab, damit es ein gelungener Törn mit Familie oder Freunden wird? Auf all diese Fragen gibt das Team von OCEAN7 in dieser Ausgabe ausführliche Antworten.

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www.ocean7.at<br />

DAS YACHTMAGAZIN für Österreich<br />

<strong>02</strong>/<strong>2013</strong> März/April<br />

Tolle Boote, schöne Reviere<br />

Tipps<br />

Richtig<br />

chartern<br />

Per Anhalter über Ozeane<br />

Das Abenteuer<br />

Segeln in Kampanien<br />

Küche & Kultur<br />

Mit Yacht Club Austria-News<br />

und Hochseeverband-News


ÖSTERREICHS<br />

BOOTSMESSE NR. 1<br />

28.2. – 3.3.<strong>2013</strong><br />

www.messe-tulln.at<br />

Folgen Sie uns auf


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ACHTUNG:<br />

Öffnungszeiten täglich<br />

10.00 bis 18.00 Uhr<br />

• BOOTE • YACHTEN<br />

• ZUBEHÖR • TAUCHEN<br />

März/April <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> 3


<strong>02</strong>/<strong>2013</strong> März/April 4,50 EUR<br />

Mit Yacht Club Austria-News<br />

und Hochseeverband-News<br />

<strong>OCEAN7</strong>InhaltImpressum<br />

www.<strong>OCEAN7</strong>.at<br />

DAS YACHTMAGAZIN FÜR ÖSTERREICH<br />

Tolle Boote, schöne Reviere<br />

TIPPS<br />

Richtig<br />

chartern<br />

Per Anhalter über Ozeane<br />

Das Abenteuer<br />

Segeln in Kampanien<br />

Küche & Kultur<br />

Coverfoto: Moorings, Fotograf Gary Fellton<br />

Revier<br />

12 News<br />

14 Andamanen & Nikobaren<br />

Freude, Neugier und große Erwartungen<br />

People<br />

20 News<br />

22 Volkmar Baurecker<br />

Per Schiffsanhalter um die Welt<br />

Service<br />

28 News<br />

30 Boot Tulln <strong>2013</strong><br />

40 Feuer an Bord<br />

Prävention ist die stärkste Waffe<br />

44 Richtig chartern<br />

Die besten Tipps für den perfekten Törn<br />

Yachten<br />

50 Saphire 27<br />

Die Neue aus der Schweiz<br />

Regatta<br />

54 Cilento Cup<br />

Back to the roots<br />

Verbände<br />

60 Yacht Club Austria<br />

64 Hochseeverband<br />

P. b. b. Verlagsort: 9<strong>02</strong>0 Klagenfurt am Wörthersee · 12Z039473 M<br />

<strong>02</strong>/<strong>2013</strong><br />

März/April<br />

5 Editorial<br />

6 <strong>OCEAN7</strong>-Panorama<br />

10 <strong>OCEAN7</strong>-Woman<br />

12 Best of<br />

66 Bücherschapp<br />

Impressum<br />

Medieninhaber:<br />

Satz- und Druck-Team GmbH | Feschnigstraße 232 | A-9<strong>02</strong>0 Klagenfurt<br />

Tel. +43(0)463/4619<strong>02</strong>5 | www.ocean7.at<br />

redaktion@ocean7.at | office@ocean7.at<br />

Firmenbuchnummer 105347 y | Landesgericht Klagenfurt | UID ATU 25773801<br />

Anwendbare Vorschrift: Österreichische Gewerbeordnung, Mediengesetz<br />

(www.ris.bka.gv.at)<br />

Geschäftsführer: Wolfgang Forobosko<br />

Redaktion: Thomas D. Dobernigg<br />

Lilienthalstraße 30 a, A-9<strong>02</strong>0 Klagenfurt<br />

Tel. +43(0)664/73622140, thomas.dobernigg@ocean7.at<br />

Art-Direktion: Catharina Pichler<br />

Mitarbeiter dieser Fritz Abl, Volkmar Baurecker, Stefan Detjen,<br />

Ausgabe:<br />

Dr. Reinhard und Lilly Kikinger, Dominic Marsano,<br />

Alexandra Schöler, Hinnerk Weiler<br />

Produktion: Satz- und Druck-Team GmbH<br />

Anzeigen:<br />

Ing. Thommy Woels<br />

Tel. +43(0)676-3814736, thommy.woels@ocean7.at<br />

Druck:<br />

Satz- und Druck-Team GmbH<br />

Einzelverkaufspreis: Österreich 4,50 Euro<br />

Abo-Preise: Bezugspreis Inland für sechs Ausgaben: 25 Euro<br />

Abo-Bestellung: abo@ocean7.at | www.ocean7.at<br />

Vertrieb:<br />

Presse Großvertrieb Austria Trunk GmbH<br />

St. Leonharder Straße 10, 5081 Anif/Salzburg<br />

Offenlegung für <strong>OCEAN7</strong><br />

(Offenlegung gem. § 25 Mediengesetz)<br />

Medieninhaber: Satz- und Druck-Team GmbH,<br />

Feschnigstraße 232, A-9<strong>02</strong>0 Klagenfurt<br />

Geschäftsführer: Wolfgang Forobosko<br />

<strong>OCEAN7</strong> steht im Alleineigentum von Satz- und Druck-Team GmbH,<br />

FN 105347 y<br />

Unternehmensgegenstand: Druck bzw. Herstellung von<br />

Druckwerken und Magazinen.<br />

Grundlegende Richtung: <strong>OCEAN7</strong> ist ein Magazin, das<br />

sich an yachtsportinteressierte Österreicher richtet.<br />

Verantwortlich für YCA-Mitteilungen<br />

Yacht Club Austria, Generalsekretariat<br />

A-4<strong>02</strong>0 Linz, Lederergasse 88, www.yca.at<br />

14<br />

Verantwortlich für Mitteilungen des Hochseeverbandes<br />

Österreichischer Hochseeyachtsport-Verband/<br />

ABA – Austrian Boating Association<br />

1030 Wien, Am Heumarkt 7/6/49m www.hochseeverband.at<br />

Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der<br />

engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes bedarf der Zustimmung des<br />

Herausgebers. Die Ver wendung von Zitaten aus Berichten für Anzeigen ist<br />

möglich. Durch Annahme eines Manuskriptes erwirbt der Herausgeber das<br />

ausschließliche Recht zur Veröffentlichung. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen.<br />

Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2.<br />

Urheberschutzgesetz, sind durch den Herausgeber genehmigungspflichtig.<br />

Bei Nichtbelieferung ohne Herausgeber-Verschulden oder wegen Störungen<br />

des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegenüber dem Herausgeber.<br />

44<br />

50<br />

40 54<br />

www.ocean7.at


<strong>OCEAN7</strong>Editorial<br />

Besuchen<br />

Sie uns doch<br />

Sie könnten nicht unterschiedlicher sein – und sind sich doch so<br />

ähnlich: Der eine ist Pensionist jenseits der 70, der andere gerade<br />

mal 37 Jahre alt. Was sie gemeinsam haben ist ihr unbändiger Drang<br />

nach Abenteuer im ursprünglichen Sinn, ohne schon vorab großmäulig<br />

nach der Öffentlichkeit zu fischen, wie das ja inzwischen<br />

weit verbreitet ist.<br />

Da werden Pressekonferenzen abgehalten, noch bevor die erste<br />

Meile gesegelt ist. Da werden Einhand-Weltumsegelungen angekündigt,<br />

gleich zweimal nonstopp, bei denen nach 40 Seemeilen<br />

schon heimlich die erste Begleiterin an Bord genommen wird; oder<br />

Sponsoren wird die „erste Weltumrundung ohne Segel und ohne<br />

fossile Brennstoffe“ versprochen, die dann als Charterfahrten zwischen<br />

den Ionischen Inseln endet.<br />

Nein, die beiden Herren sind da ganz anders:<br />

Der Mühlviertler Pensionist Volkmar Bau -<br />

recker ist ein echter Abenteurer, wie wir<br />

ihn aus den Romanen von Jack London,<br />

B. Traven oder Joseph Conrad kennen.<br />

Mit kleinstem Budget startete er auf den<br />

Balearen zu einer Reise, die ihn<br />

letztlich rund um die Welt<br />

führte – per Anhalter sozusagen<br />

mit wechselnden<br />

Schiffen. Unterwegs verdiente<br />

er sich Geld für<br />

die Reisekasse von der<br />

Karibik bis in die Südsee<br />

als Gärtner, Dachdecker,<br />

Möbelbauer. Die vorletzte<br />

Etappe legte er mit<br />

der Transsibirischen Eisenbahn<br />

zurück, die letzte stilgerecht<br />

auf einem Dampfer<br />

der Donauflotte.<br />

!<br />

Der zweite ist Journalist von Beruf und daher von Haus aus erstklassiger<br />

Beobachter, hervorragender Schreiber und exzellenter<br />

Fotograf. Er heißt Hennik Weiler, ist 37 Jahre alt und überquerte<br />

mit seiner 31 Fuß kleinen, rund 50 Jahre alten Sparkman & Stephens-Yacht<br />

einhand den Nordatlantik Richtung New York. Mit<br />

Sturmböen von bis zu 60 Knoten gegenan musste er eine erstklassige<br />

Seemannschaft beweisen. Die will er seinen Zuhörern während<br />

der Boot in Tulln auch täglich in einer Multivisions-Show exklusiv<br />

am Stand von <strong>OCEAN7</strong> vermitteln. In einem weiteren täglichen<br />

Vortrag berichtet er von seiner spannenden Reise, die ihn im Landesinneren<br />

auf dem Mississippi quer durch die USA bis in den Golf<br />

von Mexico führte.<br />

Wir freuen uns, wenn Sie uns auf der Austrian Boatshow in Tulln<br />

besuchen. Treffen Sie Redakteure und Autoren von <strong>OCEAN7</strong>, probieren<br />

Sie das exzellente Olivenöl, das die Diplom-Human -<br />

energetikerin Sandra Stibor-Milovcic in ihrer 300 Jahre alten Olivenmühle<br />

im kroatischen Kobas am Peljesac presst und daraus handgerührte<br />

Olivenölseifen und Energieöle herstellt.<br />

Sie treffen uns in der Halle 5, Stand 525. Ich freue mich auf Sie!<br />

Mit herzlichen Grüßen,<br />

Thomas D. Dobernigg<br />

März/April <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> 5


<strong>OCEAN7</strong>Panorama<br />

Ein Juwel<br />

mitten<br />

in der Adria<br />

Dieses Leuchtfeuer steht am östlichsten Ende der kroatischen Adriainsel<br />

Hvar und wird in den Karten als Rt Sucuraj geführt. Ein paar hundert Meter<br />

weiter liegt die malerische Ortschaft Sucuraj, von kaum 500 Einheimischen<br />

bewohnt. Obwohl die Fähre regelmäßig im Hafen anlegt und an den Stränden<br />

ein wenig Badetourismus entstanden ist, herrscht hier im Gegensatz<br />

zum etwa 60 Kilometer westlich gelegenen und touristisch erschlossenen<br />

Hauptort Hvar meist beschauliche Ruhe. Die Insel Hvar hat eine lange<br />

Geschichte, archäologische Keramikfunde, die auf 5.500 vor Christi datiert<br />

wurden, gelten als Hinterlassenschaft der sogenannten Danilo-Hvar-Kultur.<br />

Foto: Weiler<br />

6 <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> | März/April <strong>2013</strong>


Ostkap Hvar<br />

März/April <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> 7


Bestof<br />

Man soll die Feste wie sie fallen und weil es das zehnjährige<br />

Jubiläum ist, haben die Macher der Allianz Traunseewoche presented<br />

by BMW <strong>2013</strong> besondere Gäste geladen. Mit der GCRacing<br />

32 Klasse zelebriert heuer ein völlig neuer Katamaran-Typ seine<br />

Weltpremiere, anschließend gehen die Hochgeschwindigkeitsboote<br />

auf Europatournee. Mit an Bord: die Multihull-Pros Andreas Hagara<br />

und Roland Gäbler (GER). Der attraktive Geschwindigkeitsgipfel wird<br />

ab 7. Mai zelebriert, für 16 weitere Bootsklassen und über 700<br />

Seglern wird es zwei Tage später ernst. Insgesamt fünf Yachtclubs<br />

sind für die organisatorische Abwicklung der Monsterveranstaltung<br />

verantwortlich und wieder gibt es vor der Gmundner City etwas zu<br />

bestaunen, was bisher noch nicht zu bestaunen war.<br />

www.traunseewoche.at<br />

Welt Premiere<br />

Bregenzer<br />

Festspiele<br />

Digital direkt<br />

Yachtcharter Müller-Linz bietet mehr als nur Charterschiffe: Im<br />

App-Store kann man kostenlos eine eigens entwickelte Smartphone-<br />

App herunterladen, damit Crewlisten erstellen und diese digital<br />

direkt vom iPad oder iPhone verschicken.<br />

www.yachtcharter-mueller.at<br />

America’s Cupper<br />

in klein<br />

Den Schwerpunkt des Angebots von stock -<br />

maritime bilden schnelle Modellboote aus<br />

Carbon. Nun präsentiert das Hamburger<br />

Unternehmen ein Modellboot mit klassischer<br />

Optik – den berühmten America’s<br />

Cupper Columbia. Der Rumpf der<br />

C-Class hat eine Länge von 1,2 m.<br />

Genau wie ihr Vorbild trägt sie ein<br />

langes Bugspriet und einen gewaltigen<br />

Großbaum, der weit über das<br />

Heck hinausragt, die Gesamtlänge<br />

wird durch diese Details um 48 cm erhöht.<br />

Rumpf, Mast und Bugspriet sind aus Carbon und<br />

damit extrem robust und haltbar.<br />

www.stockmaritime.com<br />

Die Austrian Olympics verstehen sich als nationale<br />

Meisterfindung sämtlicher olympischer Klassen. Ein<br />

spezieller Event mit besonderem Anstrich, der lediglich<br />

alle vier Jahre abgehalten wird und sämtliche Stars an die<br />

Linie lockt. Diesjähriger Veranstalter ist der YC Bregenz,<br />

der vom 15. bis 18. August zum Showdown lädt. Neben<br />

dem heimischen Olympia- und Nationalkader wird auch<br />

hochkarätige internationale Konkurrenz erwartet.<br />

www.ycb.at<br />

Klicktipp:<br />

Street View<br />

Wer gern einen gemütlichen Hafenrundgang in Kroatien<br />

machen möchte, kann jetzt auch in Kroatien Street View<br />

von Google nutzen. Google setzte in Kroatien nicht nur auf<br />

Sehenswürdigkeiten und stark befahrene Straßen, sondern<br />

zeigt den Nutzern auch abgelegene Wege auf den Inseln.<br />

www.google.at<br />

8 <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> | März/April <strong>2013</strong>


Neue Bootswerft<br />

Wachstum und neue Ideen machten einen Standortwechsel notwendig. Die 85 Jahre alte Frauscher<br />

Bootswerft expandiert und eröffnete eine neue Werft auf einem 35.000 m² Gelände in Steyrermühl.<br />

Die Werft wurde von arge.ateliers/Gmunden konzipiert und gemeinsam mit Porsche Consulting über<br />

zwei Jahre lang geplant. Stefan Frauscher: „Wir kombinieren traditionelle Handwerkskunst mit moderner<br />

Technik und all unsere Mitarbeiter sind engagierte Bootskenner mit außergewöhnlichem Know-how.<br />

Das ist unsere Stärke.”<br />

www.frauscherboats.com<br />

Uhr als<br />

Pokal<br />

White Dolphin ist die Gewinnerin der Panerai<br />

Transat Classique 2012. Der Preis für die<br />

1967 gebaute Marconi-Ketsch: Die Luminor<br />

1950 Rattrapante 8 Days Titanio – 47mm,<br />

eine von Panerai speziell für diesen Anlass<br />

entworfene Special Edition-Uhr mit dem Logo<br />

der Transat Classique auf dem Gehäuseboden.<br />

www.panerai.com<br />

Für<br />

extremen<br />

Einsatz<br />

Das Obermaterial des Sebago ® Plunge besteht aus<br />

synthetischem Leder. Zusammen mit der speziellen<br />

Nylon-Mesh-Innensohle wird eingetretenes Wasser<br />

zuverlässig nach außen transportiert. Die gepolsterten<br />

Bereiche von Zunge und Knöchelabschluss,<br />

die Kerbe im Bereich der Achilles-Sehne sowie das<br />

anatomisch geformte Fußbett und der extra<br />

Zehenschutz garantieren neben angenehmem<br />

Komfort auch Schutz und Sicherheit der Füße.<br />

Durch das Sebago ® SiphonTM System mit seinen<br />

Rillen, Filtern und Öffnungen verdrängt der Plunge<br />

Wasser absolut zuverlässig. Preis: 109,90 Euro.<br />

www.sebago.com<br />

„<br />

Alte Denker<br />

In einem wankenden Schiff fällt um,<br />

“<br />

wer stillsteht, nicht wer sich bewegt.<br />

Ludwig Börne, politischer Schriftsteller und Kritiker (1786–1837)


<strong>OCEAN7</strong>Kolumne<br />

So ein Mist!<br />

Volle Windeln sind mistmäßig wohl das Schlimmste, was einem auf<br />

einem Segelboot passieren kann.<br />

Unser Sohn Finn war von Baby an mit uns segeln. Unvergesslich:<br />

der süßlich, grausige Duft aus dem fest verschlossenen Müllsack,<br />

der sich, wenn der Wind die richtige Richtung einschlug, im Cockpit<br />

bemerkbar machte. Diesen Geruch bekam ich auf unserer<br />

Weltumsegelung noch einmal in die Nase, als wir im Konvoi unseren<br />

holländischen Segelfreunden auf der Antares Richtung Jemen<br />

folgten. Ihr Sohn Marein, gerade zwei, schaffte es noch nicht aufs<br />

Töpfchen. Vorteil: Antares konnte man auch orten, wenn wegen<br />

der Piratengefahr die Positionslichter ausgeschaltet waren.<br />

Das Bordleben zeigt einem noch deutlicher vor Augen, wie viel<br />

Dreck man in seinem Leben produziert. Als Fahrtensegler ist eben<br />

der nächste Müllkübel nicht im Hof zwei Stockwerke<br />

tiefer. An Land gibt einem das tägliche Müllsackerl<br />

nicht das Gefühl, dass es gar so schwer ins Gewicht<br />

fällt. Oder? Anders beim Fahrtensegeln.<br />

Nach einer Woche sitzt<br />

meist ein riesiger Müllsack im<br />

Alexandra Schöler ist<br />

WOMAN@ocean7.at<br />

Cockpit und stinkt. In Thailand erwischte ich einmal Müllsäcke mit<br />

Erdbeerduft. Die Mischung aus künstlichem Erdbeeraroma und Mist<br />

ist wirklich einzigartig und fördert den Brechreiz enorm, was auf<br />

einem Segelboot ja nun wirklich gar nicht sein muss.<br />

Das Einzige, was beim Müllproblem half und hilft: weniger Dreck<br />

produzieren.<br />

Plastik an Bord zu nehmen wurde für uns zum absoluten No-Go.<br />

Einkaufen gingen wir ab sofort mit Stoffsäcken und Körben. Trinkwasser<br />

kauften wir in wiederbefüllbaren 20-l-Gallonen. Kartons<br />

und anderes Verpackungsmaterial wurden noch im Hafen bzw.<br />

Bucht ordnungsgemäß entsorgt.<br />

Und dann trafen wir auf Tonga unsere Surferboys. Vier junge Kanadier<br />

auf der Suche nach der perfekten Welle, allesamt Riffforscher<br />

im Auftrag ihrer Universität. Auf jeder kleinen Insel, die die Jungs<br />

anliefen, säuberten sie den Wetterstrand vom Plastikmüll, verstauten<br />

ihn an Bord und segelten damit in den nächstgrößeren Hafen – in<br />

der Hoffnung, dort auf Mülltrennung zu stoßen. Auch wir entdeckten<br />

auf den entlegensten Inseln Strände, die mit Computerbildschirmen,<br />

Fischerbojen, zerborstenen Bierkisten und Kühlboxen übersät waren.<br />

An Bord hämmerten wir sauber ausgewaschene Konservendosen<br />

flach, Papier und Plastik trennten wir in Säcken, aber es blieb uns<br />

nicht erspart, den Müll an unseren Zielorten zu entsorgen.<br />

Am einfachsten war es noch mit dem Biomüll, den warf ich ohne<br />

schlechtes Gewissen über Bord. Nur auf dem Atoll Suwarrow, ei-<br />

10 <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> | März/April <strong>2013</strong>


Unsere Welt ist<br />

schön – sorgen<br />

wir dafür, dass<br />

sie so bleibt<br />

nem Nationalpark, wurden wir vom Ranger darauf hingewiesen, in<br />

keinem Fall Fischreste über Bord zu werfen – wegen der Haie!<br />

Die waren trotzdem da, selbst wenn höchstens ein schimmliges<br />

Gurkenscheibchen die Reling überflog!<br />

Interessant war aber auch beim Biomüll, dass an Bord fast nichts<br />

weggeworfen wurde, weil es eben begrenzt zu haben war. Voller<br />

Geiz hütete ich meine letzte Zwiebel auf der Atlantiküberquerung<br />

und schaffte es sogar, noch mit einem Viertel davon in Tobago<br />

anzukommen. Zweieinhalb Knoblauchzehen hatte ich noch nach<br />

der Neuseelandüberfahrt. Und eine halbe Limette schaffte es auf<br />

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<strong>2013</strong><br />

HAUPTKATALOG<br />

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Viel Spaß<br />

auf dem Wasser!<br />

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Der neue<br />

Katalog ist da!<br />

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4 Über 140 Seiten Mode<br />

4 Vielfältiges Service-Angebot<br />

die Marchesas. Seltsame Vorstellung, wenn ich heute den Kühlschrank<br />

aufmache und die welken Frühlingszwiebeln und etwas<br />

angegatschen Tomaten entsorgen will.<br />

Zu selten denke ich hier, mitten in der Stadt, an den im Nordpazifik<br />

treibenden gigantischen Teppich aus Kunststoffabfall. Auch im<br />

Nordatlantik gibt es eine solche schwimmende Deponie, drei weitere<br />

werden in den Ozeanen der Südhalbkugel vermutet.<br />

David Rothschild, ein Abenteurer und Öko-Aktivist, wollte darauf<br />

mit seinem Plastiki-Projekt aufmerksam machen. Einem Katamaran,<br />

gebaut aus 12.000 Plastikflaschen. Er wollte ein Zeichen gegen die<br />

Verschmutzung der Weltmeere und für Recycling setzen. Gegen das<br />

qualvolle Sterben der Meerestiere, gegen die Ignoranz der zivilisierten<br />

Welt. Und was tu ich? Ich mach’ aus den angegatschten<br />

Tomaten ein Sugo und die Zwiebel schneide ich auch hinein.<br />

Vielleicht würde es etwas helfen, wenn im Hof bei den Mülltonnen<br />

ein paar Haie herumschwimmen würden?<br />

AWN auf der „Boot Tulln“:<br />

Stand: H 6 - 614<br />

Die ganze Welt des Wassersports erleben Sie<br />

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Pottendorferstraße 15-23 . 2700 Wiener Neustadt<br />

Telefon: <strong>02</strong>622/64 00 1 . Fax: <strong>02</strong>622/64 00 120<br />

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RevierNews<br />

101 In Tagen<br />

um die Welt<br />

SeaHelp hilft<br />

EU-Beitritt Kroatiens: Die kroatischen<br />

Finanzbehörden haben einen ersten Leitfaden<br />

zur Durchführungsver ordnung zur<br />

Nach verzollung erarbeitet. SeaHelp<br />

bietet Schiffseignern jetzt einen<br />

„All-inclusive-Service“ an.<br />

www.sea-help.eu<br />

Hofer-Reisen bietet für alle, die sich den<br />

Traum einer Weltumrundung mit einem Luxus-<br />

Kreuzfahrtschiff erfüllen wollen, eine 101-tägige<br />

Traum-Weltreise der Extraklasse. Die Fahrt an<br />

Bord des Luxus-Kreuzfahrtschiffs Costa Deliziosa<br />

führt vom italienischen Savona über fünf Kontinente<br />

in 23 Länder und insgesamt 38 Häfen. Im Preis<br />

von 9.999 Euro sind die An- und Rückreise, die<br />

Verpflegung an Bord inklusive Tischgetränke,<br />

Visa sowie 15 Landausflüge inkludiert. Die Costa<br />

Deliziosa ist das Flaggschiff der Reederei Costa<br />

und bietet elf Bars und Lounges, mehrsprachiges<br />

Bordpersonal, drei Swimmingpools, vier Whirlpools,<br />

Sauna, Fitnessstudio und vieles mehr.<br />

Die Kreuzfahrt findet von Jänner bis<br />

April 2014 statt.<br />

Foto: Susanne Moser www.hofer-reisen.at<br />

Aluyacht im Charter<br />

Klara Grassl, Chefin von<br />

Trend Travel & Yachting,<br />

meldet: „Derzeit sind in<br />

unserer Ausstellungshalle in<br />

Kirchbichl Dufour 335, 375 und<br />

405 zu sehen. Dazu eine OVNI 395.<br />

Für eine Weltumsegelung wird von<br />

uns gerade eine Ovni 395 mit<br />

Generator, Wassermacher und<br />

vielen technischen Einbauten<br />

ausgestattet.“ Auf den<br />

kroatischen Trend Travel &<br />

Yachting-Stützpunkten in<br />

Pula, Murter und Split-<br />

Kastela können zwei Dufour<br />

375, vier Dufour<br />

405 und eine Dufour<br />

445 gechartert werden.<br />

Klara Grassl: „In<br />

Kürze kommt noch<br />

eine neue Ovni 395<br />

– 100 % Aluminium<br />

in den Charter,<br />

es ist die einzige<br />

Ovni im Charter im<br />

Mittelmeer.“<br />

www.trend-travel-yachting.com<br />

Boot Tulln, Halle 10, Stand 1008<br />

12 <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> | März/April <strong>2013</strong>


Best brand 2012: Charteranbieter – Top 10<br />

„Welche 3 Charteranbieter sind Ihrer Meinung nach am Besten?“<br />

Best<br />

Brand<br />

Ecker Yachting<br />

Sunsail<br />

Moorings<br />

Yacht- u. Charterzentrum Heiligenhafen<br />

Angaben in %; * Nicht erhoben!<br />

Mola<br />

Master Yachting<br />

Sun Charter<br />

Pitter Yachting*<br />

Barone<br />

KH+P<br />

4<br />

5<br />

5<br />

5<br />

6<br />

5<br />

5<br />

6<br />

6<br />

6<br />

7<br />

8<br />

8<br />

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9<br />

11<br />

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15<br />

17<br />

17<br />

17<br />

19<br />

19<br />

19<br />

22<br />

23<br />

Leserbefragung 2012<br />

Market Research<br />

Neuhausen - Stuttgart<br />

2012<br />

2011*<br />

2010*<br />

Mit Abstand der beste internationale Charteranbieter ist Ecker Yachting aus Ried in<br />

Oberösterreich: Das hat Europas größtes Segelmagazin Yacht in einer Umfrage bei<br />

mehreren Tausend ihrer Leser ermittelt. Ecker Yachting-Chef Mag. Hannes Kikinger:<br />

„Was uns besonders freut ist der deutliche Trend nach oben“.<br />

www.eckeryachting.com<br />

ECKER WorldWide<br />

3:<br />

inings: basic / advanced / ladies / Noch-nicht-Segler / Kochkurs<br />

in Griechenland<br />

Karneval Venedig und mehr<br />

t: Bodrum/Yalikavak Delfin adoptiert<br />

rtörns: 4 Tage für Segel-Neulinge + Meer-Lustige<br />

Deutsche Forscher wurden auf den Azoren Zeugen einer ungewöhnlichen<br />

Beziehung zwischen einer Gruppe von Pottwalen und einem Großen<br />

13 anfordern:<br />

Tümmler<br />

info@eckeryachting.com<br />

mit Rückenverkrümmung, der sich der Wal-Gruppe anschloss.<br />

g GmbH, Schnalla 63b, 4910 Ried im Innkreis, Österreich · T: +43 (0) 77 52 - 87 974 - 0, www.eckeryachting.com<br />

Der Delfin suchte den Kontakt zu den Meeresriesen und positionierte<br />

sich sogar direkt vor dem gigantischen Maul eines ausgewachsenen<br />

Pottwal-Weibchens – ein Verhalten, das sonst nur Kälber und Jungtiere<br />

zeigen. Auch die Pottwale suchten Körperkontakt zu dem ungewöhnlichen<br />

Gruppenmitglied mit der<br />

verkrümmten Wirbelsäule.<br />

„Diese Tiere tolerieren<br />

den Delfin. Das ist<br />

erstaunlich, denn Pottwale<br />

wurden bisher noch nie in<br />

freundlicher Interaktion mit<br />

anderen Arten beobachtet“,<br />

berichtet Alexander Wilson<br />

vom Leibniz-Institut für<br />

Gewässerökologie und<br />

Binnenfischerei.<br />

www.ige-berlin.de


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

Ein Tauchboot liegt am Ufer der Andamanen Insel Havelock vor<br />

Anker. Die üppige Vegetation, die abenteuerlichen Tauchboote<br />

und die vorgelagerten Korallenriffe erwecken Freude, Neugier und<br />

große Erwartungen in die Unterwasserwelt. Ob die Erwartungen<br />

erfüllt wurden, lesen Sie in diesem zweiten Teil über das Inselreich<br />

zwischen Indien und Thailand.<br />

1<br />

Das Korallenriff. Die Andamanen liegen im Golf<br />

von Bengalen, hunderte Kilometer vom nächsten Festland<br />

entfernt. Auf den Inseln selbst sind weder Industrie noch<br />

Landwirtschaft, Tourismus oder Fischerei hoch entwickelt.<br />

Anthropogene negative Einflüsse auf die<br />

Korallen sollten daher minimal sein. Die Fischfauna<br />

ist tatsächlich artenreich und eindrucksvoll. Wirbellose<br />

Meeresbewohner wie Schwämme, Haarsterne,<br />

Manteltiere und viele andere Evertebraten sind zahlreich<br />

vorhanden. Auch Horn- und Weichkorallen bringen mit<br />

ihren fächer- und bäumchenförmigen Gestalten<br />

Struktur und Farbe in die Unterwasser Welt.<br />

Die wichtigsten Baumeister im Korallenriff<br />

sind jedoch die Steinkorallen (Scleractinia).<br />

Durch ihr steinhartes Skelett aus<br />

Kalziumkarbonat bilden sie jene<br />

Struktur, die als Korallenriff bezeichnet<br />

wird und vielen Riffbewohnern<br />

als Lebensraum dient.<br />

14 <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> | März/April <strong>2013</strong>


Andamanen und Nikobaren<br />

Andamanen<br />

Nikobaren<br />

&Exotisch und unbekannt<br />

Teil 2<br />

Text und Fotos: Dr. Reinhard Kikinger<br />

Text: Dr. Reinhard Kikinger<br />

Fotos: Reinhard und Lilly Kikinger<br />

Tote Steinkorallen. Viele der Steinkorallen waren tot.<br />

Speziell in den obersten 10 bis 15 Metern Wassertiefe gab es ausgedehnte<br />

Korallen-Friedhöfe.<br />

Zu den wichtigsten Riffbildnern innerhalb der Steinkorallen zählt<br />

die artenreiche Familie Acroporidae. Dazu gehören die raschwüchsigen<br />

Geweihkorallen und die riesigen Tischkorallen. Von den<br />

Geweihkorallen war großteils nur noch Korallenschutt übrig. Die<br />

abgestorbenen Tischkorallen standen zum Teil noch, andere Tische<br />

waren bereits umgestürzt oder zerbrochen. Die Korallenskelette<br />

werden durch Bohrschwämme und Bohrmuscheln erodiert oder<br />

dienen als Aufwuchsfläche für neue Korallen und andere Organismen.<br />

Beide Entwicklungen waren zu beobachten. Das ist eine Momentaufnahme<br />

vom Mai 2012 von der Ost- und Westküste der Insel<br />

Havelock. Es ist aber bekannt, dass dieses Korallensterben weite<br />

Bereiche der Andamansee betraf. Was war da passiert?<br />

Geheimnisvolle Symbionten. Um das massenhafte<br />

Sterben von Steinkorallen erklären zu können, müssen wir einen<br />

1 Kaiserfische – sie gehören zu den farbenprächtigsten Fischen im Korallenriff.<br />

Neben anderen diagnostischen Merkmalen zeichnet sie ein Dorn am<br />

Vorkiemendeckel aus. Im Bildvordergrund ein Imperator-Kaiserfisch<br />

(Pomacanthus imperator), im Hintergrund der größere Koran-Kaiserfisch<br />

(Pomacanthus semicirculatus).<br />

2 Die Fischfamilie der Schnapper umfasst sowohl solitäre Arten als auch<br />

Schwarmfische. Die Schwärme sind oft gemischt. Auch hier ist im Schwarm<br />

der Blaustreifen-Schnapper (Lutjanus kasmira) eine zweite Art eingemischt.<br />

2<br />

März/April <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> 15


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

1 2<br />

Blick in ihr Inneres werfen. Ihr Kalkskelett ist von einem dünnen<br />

lebenden Gewebe überzogen. Bei vielen Steinkorallen befinden<br />

sich in der innersten Zellschicht dieses Gewebes einzellige Algen,<br />

die sogenannten Zooxanthellen. Sie sind winzig klein, aber sehr<br />

zahlreich – bis zu einer Million Algen pro Quadratzentimeter Korallengewebe.<br />

Die pflanzlichen Zooxanthellen versorgen ihre Wirtskoralle<br />

mit Sauerstoff, mit Zucker und Aminosäuren und beschleunigen<br />

die Kalkproduktion und damit das Wachstum der Koralle. Im<br />

Gegenzug versorgt die Koralle die Zooxanthellen mit Kohlendioxyd<br />

und düngenden Stoffwechselprodukten. Beide Partner profitieren<br />

in einer Lebensgemeinschaft, die Symbiose genannt wird. Diese<br />

Symbiose ist sehr effizient, aber auch störungsanfällig. Zu einem<br />

dramatischen Stressfaktor entwickelt sich manchmal die Wassertemperatur.<br />

Wenn das Meer zu warm wird,<br />

bleichen Korallen und sterben<br />

3<br />

16 <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> | März/April <strong>2013</strong>


Andamanen und Nikobaren<br />

4<br />

Korallenbleiche. Wenn das Meer zu warm wird, tritt aufgrund<br />

des Temperaturstresses eine Reihe physiologischer Vorgänge<br />

ein. An deren Ende steht meist der Verlust der Zooxanthellen und<br />

damit auch der Farbe der Korallen. Ohne die Algen wird das Gewebe<br />

der Korallen transparent und es scheint das weiße Kalkskelett<br />

durch. Die Korallen sehen bleich aus, man spricht von einer Korallenbleiche.<br />

Der Verlust der Farbe ist aber nur das äußerliche Indiz,<br />

1 Extraklasse. Eine unbestimmte Seewalze, auch Seegurke oder Holothurie<br />

genannt. Das Tier war etwa 40 cm lang. Ich habe diese Art weder zuvor noch<br />

danach jemals wieder gesehen.<br />

2 Red velvet. Das schleierförmige Gebilde ist das Gelege einer Nacktschnecke.<br />

Es enthält tausende Eier, die sich zu Planktonlarven und danach zur fertigen<br />

Schnecken entwickeln werden.<br />

3 Farbenpracht. Hier dominieren bunte Horn- und Weichkorallen und sie sind in<br />

gutem Zustand. Ihr gemeinsames Merkmal: Sie kommen ohne symbiontische<br />

Algen aus und reagieren dadurch weniger empfindlich auf den Anstieg der<br />

Wassertemperatur.<br />

4 Korallenschutt. Es leben nur einige Äste einer ehemaligen Korallen-Kolonie.<br />

Der Großteil der Korallen starb 2010 durch zu hohe Wassertemperaturen ab<br />

und ist nun bereits zu Schutt erodiert.<br />

5 Geister-Landschaft. Die großen Tischkorallen zählen zu den wichtigsten<br />

Riff-Baumeistern. Aber sie reagieren besonders empfindlich auf die Meeres -<br />

erwärmung und sind hier großflächig abgestorben.<br />

6 Zarte Schönheit. Nicht nur im Riff, sondern auch im Freiwasser sind<br />

interessante Beobachtungen möglich. Die Ohrenqualle (Aurelia aurita) verdankt<br />

ihren Populärnamen den ohrenförmigen Gonaden, die durch den transparenten<br />

Schirm gut erkennbar sind. Diese Qualle besitzt nur geringe Nesselkraft.<br />

7 Wie ein Raumschiff schwebt eine Rippenqualle (Ctenophora) schwerelos im<br />

Ozean. Sie hat keine Nesselkapseln, sondern fängt ihre planktische Nahrung<br />

mit Klebzellen an ihren rückziehbaren Tentakeln.<br />

6<br />

5<br />

7


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

1<br />

dass der Stoffwechsel des Systems Koralle–Algen schwer gestört ist.<br />

Wenn der Stress mehrere Wochen anhält, sterben die Korallen und<br />

sind unwiederbringlich verloren, sie wurden Opfer der berüchtigten<br />

Korallenbleiche. Das ist keine Krankheit, sondern eine Stressreaktion<br />

auf schlechte Umweltbedingungen wie etwa zu hohe Wassertemperaturen.<br />

Genau das wurde den Korallen der Andamanen zum<br />

Verhängnis. Im April 2010 stieg die Meerestemperatur in dieser<br />

Region in den obersten zehn Metern der Wassersäule auf 34 (!) °C.<br />

Für Zooxanthellen ist das zu warm (es gibt Ausnahmen) und ihre<br />

Wirtskorallen starben ab. Dieses Korallensterben wurde also nicht<br />

durch Umweltverschmutzung, sondern durch thermischen Stress<br />

verursacht. Dieser kann wohl als Auswirkung des Klimawandels<br />

verstanden werden.<br />

2<br />

Erdbeben und Tsunamis. Die Andamanen und Nikobaren<br />

liegen in einer der tektonisch aktivsten Zonen der Welt. In<br />

jüngerer Vergangenheit haben starke Erdbeben in den Jahren 1847,<br />

1941 und 2004 die Region erschüttert. Die Ursache sind Plattenbewegungen<br />

der Erdkruste. Der Sunda-Andamanengraben gehört zu<br />

einer Subduktionszone, in der die indo-australische Platte unter die<br />

eurasische Platte abtaucht. Dabei kann es zum Aufbau gewaltiger<br />

Spannungen kommen, die nach einiger Zeit in Form von Erdbeben<br />

freigesetzt werden. Erfolgt ein solches Erdbeben auf dem Meeresgrund,<br />

spricht man von Seebeben – und diese können vernichtende<br />

Wellen, die sogenannten Tsunamis, generieren. Der verheerende<br />

3<br />

4<br />

18 <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> | März/April <strong>2013</strong>


Andamanen und Nikobaren<br />

Bis zu 20 Meter hohe Tsunami-<br />

Wellen verwüsteten die Inseln<br />

Tsunami vom 26. Dezember 2004 hat hunderttausenden Menschen<br />

das Leben gekostet und die Andamanen und Nikobaren mit voller<br />

Wucht getroffen. Die Nikobaren wurden von acht Wellen, die bis<br />

zu 20 (!) Meter hoch waren, verwüstet. Die nördlicher gelegenen<br />

Andamanen wurden von zehn Meter hohen Wellen getroffen. Die<br />

Ostküste der Insel South Andaman sank bis zu einem Meter ab und<br />

ist dort nun permanent überflutet, während die nördlichen Inseln<br />

der Andamanen bis zu drei Meter hochgehoben wurden.<br />

Ausblick. Solch gewaltige Wellen entfalten ihre zerstörerische<br />

Wirkung auch im Korallenriff. Die Schäden sind jedoch lokal begrenzt,<br />

hauptsächlich mechanischer Natur und kommen nur in<br />

langen Zeitabständen vor, sodass die Korallen regenerieren können.<br />

Langfristig gefährlicher ist für die Riffe wahrscheinlich der Klimawandel<br />

mit der Erwärmung des Meeres. Extreme Spitzenwerte in<br />

El Niño-Jahren, die immer kurzfristiger auftreten, führen großflächig<br />

zu Korallenbleichen und zum Verlust vitaler Korallenriffe. Die entlegenen<br />

Inseln der Andamanen sind dafür ein eindrucksvolles<br />

Beispiel. Sie brauchen nun Zeit und passende Umweltbedingungen,<br />

damit die abgestorbenen Areale durch Korallenlarven neu besiedelt<br />

werden können. Die nächste Station unserer Reise sind die Philippinen,<br />

genauer die Insel Busuanga nördlich von Palawan. Diese<br />

Region liegt im sogenannten Korallen-Dreieck, das sich durch die<br />

höchste Artenzahl an Korallen auszeichnet. Dieser Bericht folgt in<br />

der nächsten Ausgabe von <strong>OCEAN7</strong>.<br />

1 Naturgewalten. Seebeben können Tsunamis auslösen, die ihre zerstörerische<br />

Kraft am Ufer entfalten. Dagegen sind selbst solche Baumriesen machtlos.<br />

2 Dschungel-Farm. Mit einfachsten Mitteln wird dem Regenwald landwirtschaftliche<br />

Fläche abgerungen.<br />

3 Ohne Worte.<br />

4 Zeitzeugen. Die Andamanen liegen in einer tektonisch hochaktiven Zone.<br />

Ein Strandspaziergang führt das durch Schichtungen und Verwerfungen der<br />

Uferzone eindrücklich vor Augen.<br />

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März/April <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> 19


PeopleNews<br />

Freud & Leid<br />

Wie knapp Erfolg und Niederlage beim Vendée Globe beieinander<br />

liegen, spiegeln die Storys zweier Schweizer wider: Während<br />

Bernard Stamm beim Everest der Einhand-Segler bei seinem dritten<br />

Gipfelsturm abermals scheiterte, stellte Landsmann Dominique<br />

Wavre mit der neunten Umrundung des Kap Hoorn einen neuen<br />

Rekord auf. Der Genfer hat gute Chancen auf einen neuerlichen<br />

Top 5-Platz, Stamm setzt die Weltumsegelung bis Les Sables<br />

d’Olonne zwar fort, jedoch außerhalb der Wertung. Durch den<br />

Ausfall beider Hydrogeneratoren war die Energieversorgung des<br />

Waadtländers zusammengebrochen. Mit der zwingend notwendig<br />

gewordene Übernahme von Kraftstoff verstieß Stamm gegen das<br />

Reglement, das Hilfe von außen untersagt.<br />

www.vendeeglobe.org<br />

In der Spur<br />

Laut der Taranaki<br />

Daily News ist Russell<br />

Coutts der mit Abstand<br />

bestbezahlteste Sportler<br />

Neuseelands. Mit einer<br />

jährlichen Gage von 8,6<br />

Millionen Euro liegt der<br />

Chef der Cup-Verteidigers<br />

Oracle Team USA deutlich<br />

vor dem Football-Star<br />

Ryan Nelson und dem<br />

Boxer und Rugby-Spieler<br />

Sonny Bill Willams.<br />

MoneyMaker<br />

Für Nico Delle Karth und<br />

Niko Resch beginnt die Rio-<br />

Kampagne im Kraftraum und an<br />

der frischen Luft. Die Olympia-<br />

Vierten von London spulen ein<br />

umfangreiches Kraft-Ausdauer-<br />

Programm ab, um für die kommenden<br />

Aufgaben gerüstet zu<br />

sein. Abschluss und Höhepunkt<br />

der monatelangen Schinderei ist<br />

die Teilnahme am Ganghoferlauf,<br />

der am 3. März in Seefeld gestartet<br />

wird. Anschließend folgt<br />

die Rückkehr ins Element und<br />

das Pendeln zwischen Innsbruck<br />

und dem Gardasee.<br />

www.nickomania.at<br />

Erste Duftnoten<br />

Schon richtig, es war nur das Christmas Race, aber was Lara<br />

Vadlau und die Polin Jolanta Ogar bei ihrem Regattadebüt vor<br />

Palamos auf die Bahn zauberten, lässt gespannt in die Zukunft<br />

blicken. Bei den Weltcups vor Miami und Palma trifft das neu<br />

formierte Duo erstmals auf die versammelte Weltspitze, dann<br />

wird sich zeigen, wie der überlegene Sieg in Nordspanien zu<br />

werten ist. Die 470er-Damen wurden im vergangenen Herbst<br />

in die OeSV-Nationalmannschaft integriert und bekommen volle<br />

Unterstützung. Im Sommer folgt eine sportliche Beurteilung,<br />

dann die nächsten Schritte. Apropos Palamas: Die Vorarlberger<br />

David Bargehr und Lukas Mähr gaben mit Platz vier ebenfalls<br />

eine Duftnote ab, das Podest und den durchaus möglichen Gesamtsieg<br />

vergaben die 470er-Herren durch eine Disqualifikation<br />

wegen Frühstarts.<br />

20 <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> | März/April <strong>2013</strong>


TM<br />

Frohe Kunde für das Team Austria: Unter mehr als 30<br />

Bewerben ergatterten die heimische Auswahl einen<br />

Halbfinalplatz für den Youth America’s Cup, der von Russel<br />

Coutts aus der Taufe gehoben wurde, um zielstrebige<br />

Talente bei ihren AC-Ambitionen zu unterstützen. Als<br />

Sportdirektoren dieser Nachwuchsserie fungieren Roman<br />

Hagara und Hans Peter Steinacher. Der Cup geht Anfang<br />

September <strong>2013</strong> in San Francisco über die Bühne, die<br />

Selection Series werden im Februar bestritten. Das Team<br />

Austria trifft dabei auf Australien, Dänemark, Deutschland,<br />

Neuseeland und Südafrika. In der zweiten Gruppe rangeln<br />

Argentinien, Frankreich, Italien, die Niederlande, Portugal<br />

und die Schweiz um die Cup-Ehre. Gesegelt wird auf AC45-<br />

Katamaranen, das heimische Jugend-Team, dem unter<br />

anderem Lukas Mähr, Benjamin<br />

Bildstein und David Hussl angehören,<br />

wird vom Unternehmer<br />

Werner Deuring gemanagt.<br />

A<br />

Ja zu<br />

WetterSeminar<br />

Christian Kargl ist einer der führenden Einhand-<br />

Regattasegler Österreichs. Im Jahr 2005 nahm er<br />

erfolgreich an der Mini Transat-Einhandregatta teil, bei der mit nur<br />

6,5 Meter langen Rennyachten über den Atlantik gesegelt wird.<br />

Am 22. und 23. März <strong>2013</strong> haben Seeleute die Gelegenheit, ihr<br />

Wissen über das Wetter unter der Anleitung des Profiseglers<br />

Christian Kargl zu erweitern. Der Kurs endet mit einer Theorie-<br />

Abschlussprüfung und dem Erlangen des Meteorologie-Diploms,<br />

die Kosten betragen 85 Euro pro Person.<br />

www.celox-sailing.eu<br />

World<br />

Peace Fleet<br />

Gute Nachrichten von Christian Winkler, dem engagierten<br />

Mastermind der World Peace Fleet. Als neueste unterstützende<br />

Mitglieder der guten Sache konnten Mercedes<br />

Benz Österreich und Victor Meierhofer von Condura<br />

Yachting Austria begrüßt werden. Für die Friedensflotte<br />

Ostsee sind bereits 15 Kinder angemeldet, die vom 16.<br />

bis 22. Juni <strong>2013</strong> von Greifswald/Stralsund mit vier bis<br />

sechs Schiffen in See stechen werden. Die Friedensflotte<br />

Ijsselmeer soll mit etwa zwei Schiffen und maximal acht<br />

Kindern im Sommer gestartet werden. In der ersten Juliwoche<br />

wird im Ionischen Meer um Korfu die Friedensflotte<br />

Griechenland stattfinden.<br />

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<strong>OCEAN7</strong>People<br />

In einer Zeit, in der viele angeberisch<br />

auf Medienprominenz schielen, noch<br />

bevor die Leistung erbracht ist,<br />

startet ein Pensionist still und leise mit<br />

kleinstem Budget eine abenteurliche<br />

Reise um die Welt. Lesen Sie hier<br />

die unglaubliche Geschichte des<br />

Mühlviertlers Volkmar Baurecker.<br />

Text und Fotos: Volkmar Baurecker<br />

Ein echter<br />

Abenteurer<br />

Per Anhalter über die Ozeane<br />

St<br />

– M<br />

22 <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> | März/April <strong>2013</strong>


Volkmar Baurecker<br />

Vom Mittelmeer zu den Kanaren. Ich bin Senior<br />

in einer Gesellschaft, in der es einen Generationenvertrag gibt. Das<br />

stellt mich frei von der Erwerbsarbeit. Ich bin frei von familiären<br />

Pflichten und kann mir die Zeit frei einteilen. Wer langsam reist,<br />

reist länger. Ich reise langsam. Die Seele hat Zeit zum Nachkommen.<br />

Ich kann es mir leisten, wenig zu fliegen und meinen ökologischen<br />

Fußabdruck klein zu halten.<br />

In Linz beginnt’s mit dem Zug nach Barcelona. Während ich auf<br />

die Fähre nach Mallorca warte und dem Tagebuch die schönen<br />

süßen Stunden des Abschieds anvertraue, klaut mir jemand den<br />

Laptop aus der Reisetasche. „Pass auf deine Sachen auf!“ verstehe<br />

ich die Botschaft.<br />

Wir segeln zu dritt von Mallorca nach Gran Canaria. Heinz aus<br />

Schwaben ist der Eigner. Mein Freund Erwin ist wie ich erfahrener<br />

Segler. Nun begleitet er mich auf der ersten Etappe.<br />

Erstmals segle ich außerhalb des Mittelmeeres. Der Atlantik zeigt<br />

sich ruhig. Kaum Wind. Sanfte Dünung. Alle Ufer bleiben hinter<br />

uns. Ich krame Gallensteine hervor. 14 Jahre habe ich sie in meinem<br />

Bauch getragen. Vor einem halben Jahr habe ich mich für einschneidende<br />

Maßnahmen entschieden. Strukturen der Vergangenheit,<br />

sie haben mich gepeinigt, haben lebenswichtigen Fluss der<br />

Säfte blockiert – ich werfe sie über Bord. Das große Wasser wird<br />

lösen, was an Zorn, Wut und Kränkungen hart geworden war in<br />

meiner kleinen Gallenblase.<br />

Den Guanchen, den Ureinwohnern der Kanarischen Inseln, ist am<br />

Berg ein Museum gewidmet. Von der langen Segelfahrt noch im<br />

Ungleichgewicht, erschüttert mich nun das Schicksal dieser Menschen.<br />

Die spanischen Eroberer hatten die Ureinwohner innerhalb<br />

weniger Jahrzehnte abgeschlachtet. Niemand pinkelt den Spaniern<br />

deshalb heute noch ans Bein. Niemand fordert Schadenersatz.<br />

Zugegeben, das war vor 500 Jahren – die Zeiten haben sich gottlob<br />

geändert. Oder nicht?<br />

Weihnachten feiere ich in der Kneipe – mit Claus, dem Nachbarn.<br />

Er sei eigentlich Segler, sagt er. Doch das Boot fährt nicht mehr, der<br />

Mast ist gebrochen. Er baut jetzt an einem Katamaran. Mit Gelegenheitsarbeit<br />

verdient er sich das Nötigste. Frau habe er auch mal<br />

gehabt. Es wird eine lange Lebensbeichte. Ich habe ihm lange und<br />

gerne zugehört.<br />

Atlantik. Den Atlantik überqueren wir zu zweit. Eigner und<br />

Kapitän ist Arnd aus Bremen. Ich bin sein erster und einziger Maat.<br />

21 Nächte am Stück auf See – das ist neu für mich. Es hat gar nicht<br />

wehgetan. Es sind lange wache Nächte gewesen. Manchmal sternenklar,<br />

manchmal bewölkt, manchmal bläst ein Wal. Alle sechs<br />

Stunden lösen wir uns ab am Ruder. Wind haben wir wenig. Der<br />

Passat ist ganz und gar nicht das, was der Arnd darüber gelesen<br />

und sich vorgestellt hat. Daher ist er recht unglücklich. Ich lese<br />

wenig und habe mir nichts vorgestellt. Mir geht es gut.<br />

Worum es geht<br />

. Gotthard im Mühlkreis (Österreich) – Mallorca Zuerst weht es den – gebürtigen Kanarische Puchenauer in Inseln den Atlantik. – Kapverd<br />

Auf Gran Canaria, in der Karibik und auf Fidschi pflanzt er<br />

artinique – St. Lucia – Grenadinen – Trinidad und Tobago – Venezuela – Kolum<br />

Auf Gran Canaria finde ich dank Internet Nuria und ihren Bio-<br />

Garten. Für täglich ein paar Stunden Arbeit bekomme ich hier vier<br />

Monate lang Unterkunft und Verpflegung. Während kältescheue<br />

Europäer sich in den Sanddünen von Maspalomas den Hintern<br />

wärmen, repariere ich das Dach, verlege Steinplatten, errichte<br />

Steinmauern und installiere Wasserleitungen.<br />

1 Sonnenaufgang (hinter) Gibraltar<br />

2 Vanuatu, am Start zum Wettschwimmen<br />

3 Auf Tobago, aktiv in der Rhythmusgruppe<br />

1 2 3<br />

Salat, repariert Dächer, Fenster, Treppen und Terrassen, baut<br />

Möbel aus Bambus und schwimmt mit Eingeborenen um die<br />

Wette.<br />

In einer Kokosnuss-Ölmühle im pazifischen Inselstaat<br />

Vanuatu macht er den Betriebselektriker.<br />

In Südostasien, in Thailand erlernt er Thaimassage und hält<br />

Einkehr in buddhistischen Klöstern.<br />

Er fährt schließlich mit der Transsibirischen Eisenbahn heim<br />

nach Europa. Nach fast vier Jahren findet er hier seine<br />

Freunde wieder, die vertrauten Menschen, die vertraute Natur,<br />

die Jahreszeiten, die Kälte des Winters, das verschneite<br />

Mühlviertel – und ein wenig, wie er meint, auch sich selbst.<br />

Herz und Seele sind voll.<br />

März/April <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> 23


<strong>OCEAN7</strong>People<br />

1 2<br />

3<br />

Karibik. Georg, ein Niederösterreicher, nimmt mich mit auf<br />

seiner Yacht bis Trinidad. Vor der Küste Trinidads hat es in der<br />

Vergangenheit mehrmals Zwischenfälle mit Piraten gegeben. Wir<br />

wollen das Risiko, in Piratenhände zu geraten, minimieren und<br />

drehen daher alle Lichter ab. Georg lauert vor dem Radarschirm.<br />

Ich äuge mit freiem Auge in die finstre Nacht. Unbehelligt können<br />

wir in der Peaks Marina von Chaguaramas an die Boje gehen.<br />

Tobago ist die kleine Schwesterinsel östlich von Trinidad. Im<br />

Fischerdorf Charlottville am anderen Ende von Tobago lebe ich<br />

zwei Monate. Es regnet viel. Einmal in der Woche besuche ich die<br />

Sunday School von Bucco. Das bedeutet zwei Stunden Steel-Pan-<br />

Musik live mit Tanz und Unterhaltung.<br />

Mein nächster Kapitän ist Bernd. Seine Alu-Yacht steht in der Peaks<br />

Marina von Chaguaramas auf Trinidad an Land. Als ich an Bord<br />

komme, gibt es noch viel zu reparieren und zu pflegen. Meine<br />

Hauptaufgabe: Halblosen Lack vom Deck abkratzen und dann alles<br />

neu streichen. Das Schiff kommt dennoch nicht zu Wasser, denn<br />

mein Kapitän wird krank. Er entschädigt mich und fliegt heim nach<br />

Deutschland. Ich lass’ mich daraufhin mit der Fähre nach Vene zuela<br />

übersetzen und fahre im Bus bis Cartagena in Kolumbien.<br />

Im „Casa Vienna“, dem Backpackers Hostel in Cartagenas Altstadt,<br />

findet mich zu Weihnachten 2009 nicht nur das Christkind, sondern<br />

auch Peter, ein Segler aus Australien. Ich segle mit ihm bis zu den<br />

traumhaften San-Blas-Inseln vor Panama.<br />

7<br />

8<br />

Pazifik. Ich durchquere als Deckshand dreimal den Kanal. Bei<br />

der dritten Fahrt entdecken mich Stu und Lynn, ein australisches<br />

Paar. Sie suchen einen zweiten Maat von Panama nach Tahiti. Ich<br />

bin mit ihnen 105 Tage unterwegs. Wir haben viele Tage Zeit auf<br />

und zwischen den Perleninseln. Zwei Wochen lang entdecken wir<br />

Galapagos. Wir hüpfen mehrere Wochen im Marquesas-Archipel<br />

von Inseln mit steilen, dunkelgrünen Bergen zu Inseln mit hochaufragenden<br />

spitzen Felstürmen.<br />

An der Tür des Hafenkapitäns von Papeete, der Hauptstadt Tahitis,<br />

entdeckt Joachim meinen Zettel. Mit ihm segle ich weiter. Nach drei<br />

Woche landen wir wohlbehalten auf Fidschi. Hier wandle ich zunächst<br />

auf Pfaden, die dem Rucksack-Touristen auf Fidschi reichlich<br />

geboten werden: Aufenthalte in sauberen Resorts am Strand, Fahrt<br />

im kleinen Motorboot zu den malerisch schönen, kleinen Inseln<br />

der Mamanuca-Gruppe im Westen der Hauptinsel, eine Fahrt mit<br />

dem Kajak auf einem Fluss. Schließlich finde ich Unterkunft und<br />

Verpflegung auf einer Permakulturfarm. Ich kann mich mit verschiedenem<br />

handwerklichem Geschick nützlich machen. Am Vormittag<br />

baue ich Möbel aus Bambus, am Nachmittag schnorchle ich über<br />

prachtvolle Gärten von Korallen.<br />

narische Inseln – Kapverden – Martinique – St. Lucia – Grenadinen – Trinidad un<br />

idschi – Neuseeland – Vanuatu – Salomonen – Indonesien – Singapur – Thailand<br />

24 <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> | März/April <strong>2013</strong>


Volkmar Baurecker<br />

4 5 6<br />

Am Vormittag baue ich Möbel,<br />

dann schnorchle ich am Riff<br />

Mit Miki, dem pensionierten Flugzeugkapitän aus Israel, segle ich<br />

eine Runde um Vitu Levu, der Hauptinsel von Fidschi. Im November<br />

2010 ist es so weit: Wir wagen gemeinsam die einwöchige Fahrt<br />

von den Tropen in die Subtropen.<br />

Neuseeland. Wir landen im Norden der Nordinsel von Neuseeland.<br />

Hier nehme ich meine Tochter Sigrid in die Arme. Sie und<br />

ihr Ehemann leben hier seit zehn Jahren. Ein halbes Jahr lang bereise<br />

ich nun Neuseeland im Camper-Van. Weihnachten erlebe ich<br />

in sommerlicher Einsamkeit eines Naturparks, unter einer neuseeländischen<br />

Weißbuche. Deren Krone ist voll von rotblühenden<br />

Misteln. Vom schweren Erdbeben in Christchurch bekomme ich<br />

einiges mit.<br />

Westpazifik. Zu Pfingsten 2010 finden Miki und ich uns<br />

wieder. Wir segeln mitsammen nordwärts zum Inselstaat Vanuatu<br />

und trennen uns in der Hauptstadt Port Villas. Auf Fähren und<br />

Versorgungsschiffen gelange ich bis zu den Banks und Torres Inseln<br />

im Norden des Archipels. Ich habe viel freundschaftlichen Kontakt<br />

mit den hier lebenden Melanesiern. Einige Wochen mache ich den<br />

Betriebselektriker auf einer Kokosnussölmühle. Zuletzt repariere<br />

ich dem Father Luk ein paar Elektrogeräte in seinem kleinen Bungalow-Resort<br />

und versuche, ein Bambusbett zu bauen.<br />

Fabio, der Segler aus Italien, kann mich brauchen und ich segle<br />

mit ihm zu den Salomonen. Nach ein paar Tagen in der Hauptstadt<br />

Honiara werde ich mir des hier gegebenen hohen Risikos bewusst,<br />

1 Blick von der Anhöhe oberhalb von Vaitahu auf Tahuata,<br />

einer Insel in den Marquesas<br />

2 In einer Schleuse im Panamakanal<br />

3 Atlantik zwischen Gibraltar und Gran Canaria. Freund Erwin am Ruder.<br />

4 In Vanuatu – bei den glücklichsten Menschen. Hier Kinder auf<br />

Motalava, Banks-Inseln<br />

5 Hafen von d’Hakahau im Süden von Ua Pou<br />

6 Der Autor als Volonteer auf Qamea, Fidschi.<br />

7 Mit dem Cargo-Schiff von Honiara nach Gizo, Solomon-Islands<br />

8 Bei Father Luk auf Ra, Banks-Inseln, Vanuatu.<br />

Mein Versuch, ein Bett zu bauen.<br />

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März/April <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> 25


<strong>OCEAN7</strong>People<br />

Ich lebe in<br />

Lust meine<br />

reifen Jahre<br />

die Malaria zu bekommen. Ich besteige bald ein personenbeförderndes<br />

Versorgungsschiff in den Norden des Inselstaates. In Gizo<br />

finde ich Hostels mit wunderschönem Blick aufs Meer. Ich geh auf<br />

Schnorcheltour. Mit dem Kajak paddle ich zur Insel, wohin J. F.<br />

Kennedy und seine Männer sich seinerzeit schwimmend gerettet<br />

hatten, als im Zweiten Weltkrieg sein Patrouillenboot von den Japanern<br />

versenkt worden war.<br />

Was mir hier in Gizo fehlt, sind Segelboote. Die Salomonen liegen<br />

ziemlich abseits der Milchmannroute, auf der Segler für gewöhnlich<br />

den Erdball umrunden. Ich bin darauf gefasst, hier länger sitzen zu<br />

bleiben. Eines Mittags nähert sich ein Zweimaster der Pier. Ich helfe<br />

beim Festmachen. Das Schiff soll nach Singapur überstellt werden,<br />

sagt mir Rupert, der Kapitän. Am Abend sind wir handelseins. Ich<br />

komme mit.<br />

Wir segeln zu dritt nach Singapur. Rupert, der Skipper, ist Engländer.<br />

Rafael, der erste Maat, ist Brasilianer. Ich bin der Rest der<br />

Mannschaft. Weihnachten überkommt uns auf hoher See. Wir sind<br />

umgeben von Lichtern und Leuchten von Bohrtürmen, Blitzbojen,<br />

Fischerbooten und riesigen Frachtschiffen.<br />

Asien auf dem Festland. In Singapur angekommen,<br />

segle ich weiter mit Autobus, Eisenbahn und Flussschiffen: Malaysien,<br />

Thailand, Laos, China, Russland, Ukraine, Ungarn und schließlich<br />

Österreich.<br />

In Thailand finde ich einige Wochen Einkehr in buddhistische<br />

Klöster. Ich besuche einen Kurs, wo ich Thai-Massage lerne. Am<br />

Oberlauf des Mekongs in Laos gehe ich noch einmal auf ein Schiff.<br />

Zwei Tage dauert die Fahrt von der Grenze zu Thailand bis Luang<br />

Prabang, der alten Königsstadt. In Peking lasse ich mich überwältigen<br />

vom Palastmuseum (Verbotene Stadt) und von der chinesischen<br />

Mauer.<br />

Heimkehr. Dreieinhalb Jahre am Stück und sehr entschleunigt<br />

habe ich mich einmal um die Erde herum bewegt, vorwiegend auf<br />

Segelbooten per „Hand gegen Koje“, wie das bei Seglern heißt. So<br />

konnte ich Kleinrentner mir die lange Reise leisten. Es hat lange<br />

Landaufenthalte gegeben. Ich habe 19 Kapitäne „verbraucht“. Wir<br />

haben uns in 18 Fällen als Freunde getrennt. Mit 14 von ihnen bin<br />

ich auf dem Wasser gefahren.<br />

Ich habe 1.441 Nächte in Schiffskojen, auf der Ladefläche eines<br />

Cargo-Schiffes, im Campingauto, im Zelt, in Hängematten, in Hotels,<br />

Hostels, Herbergen, Nachtbussen und Schlafwagen verbracht. Am<br />

1. Mai 2012 besteige ich in Grein mein letztes Schiff, die „Anton<br />

Bruckner“. Als 72-jähriger lasse ich mich im Jubel von Freunden und<br />

Verwandten an der Donaulände beim Lentos in Linz empfangen.<br />

Ich lebe in Lust und Selbstbestimmtheit meine reifen Jahre. Ich<br />

verschenke die Früchte meiner Talente. Ich schaue fremden Menschen<br />

in lachende Augen und offene Herzen und bin glücklich<br />

dabei.<br />

Der Mund geht über …<br />

In seinen Vorträgen zeigt Volkmar Baurecker ausgewählte<br />

Bilder und Videos von Himmel, Wasser, Stränden, Bergen,<br />

Palmen, Inseln und Menschen. Er weiß unzählige<br />

Geschichteln zu erzählen – so lebendig, dass die Zuhörer<br />

vermeinen, selbst dabei zu sein.<br />

„Eine ungewöhnliche Reise um die Welt und zu<br />

sich selbst“ am 28. Februar <strong>2013</strong>,<br />

19.30-20.30 Uhr in Hörsching,<br />

Gasthaus Cagitz. Veranstalter<br />

ist die Marktgemeinde<br />

Hörsching.<br />

„Segelgschichtln von der<br />

Reise um die Welt“ beim YCA<br />

am 10. April <strong>2013</strong> in Innsbruck.<br />

1 Der Autor als Betriebselektriker in einer Kokosnussölmühle auf<br />

Vanuatu<br />

2 Rupert, mein Käptn auf der Hakuna Matata von den Salomonen<br />

nach Singapur<br />

3 Letzte Etappe – Grein nach Linz auf dem Passagierschiff<br />

Anton Bruckner<br />

26 <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> | März/April <strong>2013</strong>


Ocean7-Guide<br />

ARC <strong>2013</strong>, erfahrene Seglerin<br />

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März/April <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> 27


ServiceNews<br />

ActionCam<br />

Maptaq bietet mit qMountZ ein transparentes, wasserdichtes,<br />

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iPhone, mit dem sich das Smartphone in eine Outdoorund<br />

Action-Kamera verwandeln lässt. Ein extra sensitiver<br />

Bereich der Hülle sorgt für einen bequemen Zugriff<br />

auf die Bildschirmsymbole, sogar mit Handschuhen. Die<br />

Hülle kostet 79 Euro, die Linse 29 Euro.<br />

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Rutscht nicht<br />

Gaastra bringt in der kommenden Saison ganz neu konzipierte<br />

Modelle mit einer speziell entwickelten Anti-Rutsch-Sohle.<br />

Die „PRG-Grip-Sole“ sorgt für optimalen Halt bei widrigen<br />

Bedingungen. Ein Team aus Experten entwickelte die neuartige<br />

Sohlenkonstruktion, die von professionellen Seglern unter<br />

realistischen Umständen auf dem Boot getestet wurde.<br />

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Schützt den<br />

Propeller<br />

Bewuchs auf dem Propeller kann das Zusammenspiel von<br />

Antriebskraft und Steuerung erheblich negativ beeinträchtigen.<br />

Ungewünschten Bewuchs kann Velox, das Propeller-Antifouling<br />

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schwarz angeboten, eine 250 ml-Dose kostet 34,95 Euro,<br />

500 ml 59,95 Euro. Den dazupassenden Metall-Primer gibt es<br />

in grün, 250 ml kosten 14,95, 500 ml 24,95 Euro.<br />

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Viel<br />

Spaß<br />

Unter dem Motto „Viel<br />

Spaß auf dem Wasser!“<br />

präsentiert A.W. Niemeyer,<br />

der Spezialist für Bootsausrüstung,<br />

über 15.000<br />

Artikel rund um das Thema<br />

Wassersport in seinem<br />

neuen Hauptkatalog. Ein<br />

Spezialisten-Team im<br />

Telefonservice berät Kunden<br />

bei sämtlichen Fragen, die<br />

sie zum Thema Boot, Yacht<br />

oder Wassersport haben.<br />

Erstmals bietet AWN auch<br />

die Gelegenheit, sich in Seminaren<br />

zum Thema „Sicherheit<br />

an Bord“ fortzubilden. Der<br />

Katalog kann über die<br />

AWN-Homepage kostenlos<br />

bestellt werden.<br />

www.awn.de<br />

Sicher aufs Schiff<br />

Das italienische Unternehmen Exit Engineering ist auf die Fertigung<br />

edler Bauteile aus Carbon spezialisiert. Jetzt bringt es die bisher breiteste<br />

Carbon-Gangway für einen sicheren Bordzugang auf den Markt. Die BLADE Gangway<br />

ist 76 Zentimeter breit und bietet mit ihren sechs Zentimeter hohen Seitenschienen<br />

auch für ängstliche oder körperlich eingeschränkte Crewmitglieder ein sicheres Gefühl beim<br />

Überqueren der Distanz zwischen Steg und Boot. www.exitengineering.com<br />

28 <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> | März/April <strong>2013</strong>


Taschen aus<br />

Segeltuch<br />

Wie bei vielen Kultfirmen hat auch bei 360° alles in<br />

einer Garage begonnen. Mittlerweile sind 360°-<br />

Artikel auch in Österreich erhältlich. Segeltuch-<br />

Taschen von 360° sind mehr als schöne und praktische<br />

Begleiter. Jede von ihnen hat eine eigene<br />

Geschichte und war zuvor als Segel an Bord eines<br />

Schiffes unterwegs. Alle sind Einzelstücke. Die<br />

Taschen kosten zwischen 49 und 149,90 Euro.<br />

www.taschen-aus-segeltuch.de<br />

seamanship<br />

sea-man-ship Austria bietet an seinem neuen Standort<br />

in Fertörakos, am südlichen Ende des Neusiedler<br />

Sees, in Zusammenarbeit mit dem Yacht Club<br />

Austria ab Frühsommer <strong>2013</strong> hochwertiges<br />

Segeltraining mit einer Seascape18 an.<br />

Heinz Ressl: „sea-man-ship Austria ist die einzige<br />

Seefahrtschule Österreichs, die in England<br />

als praktische Ausbildungsstätte gemäß Richtlinien<br />

der RYA und der MCA zugelassen ist.“<br />

www.sea-man-ship.at<br />

Navigationsprofi<br />

Das neue e165 Großbild-Multifunktionsdisplay (MFD) von Raymarine besticht<br />

mit dem Hybrid-TouchScreen und der LightHouse-Benutzersoftware. Wie alle<br />

Geräte der neuen c/e-Serie kann auch der e165 mit dem iPhone (4 oder höher)<br />

oder dem iPad (1 & 2) über Bluetooth ® kommunizieren.<br />

Mit dem Gratis-App „RayVew“ stellt das<br />

Smartphone oder Tablet das Bild des MFD direkt<br />

dar. Mit dem App „RayControl“ wird das Smartphone<br />

oder Tablet zum voll funktionstüchtigen<br />

Raymarine-Multifunktionsbildschirm. Es können die<br />

Seekartendarstellung, das Radar, das Sonar und<br />

sogar die Wärmebildkamera direkt auf dem mobilen<br />

Gerät betrachtet und bedient werden.<br />

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Boot Tulln<br />

<strong>2013</strong><br />

Simply the best: Austrian Boatshow – Boot Tulln <strong>2013</strong> · 28. Febr<br />

Tulln <strong>2013</strong><br />

Super<br />

BoatShow<br />

Die Segelsaison kann losgehen. Am 28. Februar<br />

beginnt die Austrian Boat Show. Nach eher<br />

verhaltenen Messen in Friedrichshafen und<br />

Düsseldorf verspricht die Boot Tulln <strong>2013</strong> ein<br />

Feuerwerk an tollen Schiffen, interessanten<br />

Premieren und spannenden Events.<br />

30 <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> | März/April <strong>2013</strong>


uar bis 3. März · Österreichs Bootsmesse Nr. 1 · Simply the best: Austrian Boatshow – Boot Tulln<br />

Messedaten zur<br />

Austrian Boat Show – Boot Tulln <strong>2013</strong><br />

Veranstaltungstitel: Austrian Boat Show – Boot Tulln <strong>2013</strong><br />

Österreichs Nr 1. Event für Boote, Yachten, Tauchsport<br />

bis hin zum breitgefächerten Zubehör.<br />

Termin: Donnerstag, 28. Februar bis Sonntag, 3. März <strong>2013</strong><br />

ACHTUNG: NEUE ÖFFNUNGSZEITEN:<br />

täglich von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr.<br />

Veranstaltungsort: Messegelände Tulln<br />

Veranstalter:<br />

MESSE TULLN GmbH, 3430 Tulln<br />

Tel. +43(0)2272/624 030, Fax +43/(0)2272/652 52<br />

www.messe-tulln.at | Mail: messe@tulln.at<br />

Eintrittspreise: Erwachsene 11 Euro<br />

Senioren- und Studentenkarte<br />

9,50 Euro<br />

Jugendkarte (6–15 Jahre)<br />

2 Euro<br />

Kinder bis 6 Jahre<br />

Eintritt frei<br />

Gruppenkarte (ab 20 Pers.)<br />

9,50 Euro<br />

Besucherservice:<br />

Aussteller:<br />

Messeführer<br />

Informationszentrale, Wireless Lan, Wechselstube,<br />

Bankomat, Personenrufe, Vortragszentrum<br />

Still- und Wickelräume, Kindergarten<br />

Sanitäranlagen für Behinderte<br />

7.000 Parkplätze (mit Gratis-Zubringerdienst)<br />

Behinderten-Parkplätze in unmittelbarer Eingangsnähe<br />

Pannendienst<br />

325 Firmen aus Brasilien, Deutschland, Frankreich,<br />

Griechenland, Italien, Kanada, Kroatien, Liechtenstein,<br />

Niederlande, Österreich, Polen, Schweden, Schweiz,<br />

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Messegelände: Tulln besitzt das größte und modernste Ausstellungs -<br />

gelände Niederösterreichs mit mehr als 85.000 m 2<br />

Gesamtfläche, davon 25.000 m² in neun Hallen und<br />

60.000 m² im Freigelände.<br />

Für das leibliche Wohl: Messerestaurants in den Hallen 1, 7, 8 und 10<br />

Kaffeehaus, Erfrischungs- und Spezialitätenstände,<br />

Wein- und Mostheuriger, Vollwertbuffet<br />

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BOOT TULLN<br />

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<strong>OCEAN7</strong>Special<br />

Boot Tulln<br />

<strong>2013</strong><br />

Simply the best: Austrian Boatshow – Boot Tulln <strong>2013</strong> · 28. Febr<br />

<strong>OCEAN7</strong> – das Magazin für<br />

Fahrten segler, von der Adria bis<br />

in den Pazifik. Auch an unserem<br />

Stand 525 in der Halle 5 auf der<br />

Boot Tulln ist <strong>OCEAN7</strong> jedes Jahr<br />

ein Treffpunkt der prominentesten<br />

Weltumsegler – von Bobby Schenk<br />

über Wolfgang Hausner bis zu PAF,<br />

der Crew der Risho Maru.<br />

Gab es im vergangenen Jahr täglich<br />

zwei Vorträge von Seglerlegende<br />

Bobby Schenk, so ist in diesem<br />

Jahr ein Vertreter der jüngeren<br />

Generation dran: Hinnerk Weiler.<br />

Treffpunkt<br />

der Weltumsegler<br />

Hinnerk Weiler segelte mit seinem winzigen 9-Meter-Boot bei<br />

Böen von 60 Knoten gegenan über den Nordatlantik nach<br />

Amerika. Wer, wenn nicht er, kann darüber berichten, welche<br />

Seemannschaft Schwerwetter für eine kleine Crew erfordert.<br />

Hinnerk Weiler wird täglich zwei Multimedia-Vorträge am Stand<br />

von <strong>OCEAN7</strong> halten. Um 12.00 Uhr berichtet er von seiner Reise<br />

„Im Segelboot zum Mississippi“ und um 14.00 Uhr zum Thema<br />

„Schwerwettersegeln – Wenig Hände für viel Wind“.<br />

Täglich um 12.00 Uhr:<br />

Im Segelboot zum Mississippi<br />

Die Idee, einmal in meinem Leben nach Amerika zu segeln, war<br />

sicher schon in meinen Kindertagen geboren. Dass ich das wirklich<br />

einmal schaffen könnte, habe ich aber erst so recht geglaubt,<br />

nachdem ich zum ersten Mal einen Fuß auf den amerikanischen<br />

Kontinent gestellt habe. Das war im kanadischen Halifax im Sommer<br />

vor drei Jahren.<br />

32 <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> | März/April <strong>2013</strong>


Paulinchen ist kein typisches Langfahrtboot<br />

und mit ihren 9,30 Meter Länge und nur 2,50<br />

uar bis 3. März · Österreichs Bootsmesse Nr. 1 · Simply the best: Austrian Boatshow – Boot Tulln<br />

Meter Breite auch nicht das, was man heute als<br />

Raumwunder bezeichnen würde.<br />

Sie wurde in den späten Sechzigern vom<br />

legendären amerikanischen Designbüro<br />

Auf der Route 66 für<br />

Sparkman & Stephens als „Ocean-Racer“<br />

entworfen und von der schwedischen<br />

Segler durch die USA IW-Varvet auf Orust gebaut. Die Kombination<br />

aus klassischen Linien mit dem traditionellen<br />

schwedischen Werftbau hat auf der Atlantiküberquerung<br />

über die Nordroute gegen<br />

Golfstrom und gegen die Hauptwindrichtung<br />

gezeigt, was in ihr steckt: Mit 120 Meilen am<br />

Tag muss sie sich sicher nicht vor modernen<br />

Europa hatte ich von England aus Richtung Azoren verlassen und statt den üblichen Weg<br />

mit den Passatwinden über den Atlantik zu wählen, überquerte ich meinen ersten Ozean<br />

weit im Norden: Mein Ziel war der sogenannte Great Loop. Ein Binnentörn durch die USA,<br />

Äquivalent zur Route 66, nur eben nicht für Motorradfahrer, sondern Skipper. Der Törn<br />

startet in New York mit dem Hudson River. Der weite<br />

Horizont eines Ozeans verschwindet bereits einige<br />

Stunden nach der Atlantikküste hinter der hügeligen<br />

Landschaft und man folgt andächtig den Spuren der<br />

ersten Siedler in die großen nordamerikanischen<br />

Seen. Einen Sommer hatte ich dafür vorgesehen.<br />

Über zwei Jahre hat es gedauert, bis ich den Mittleren<br />

Westen und Süden der USA durchquert und<br />

im vergangenen November an der Golfküste endlich<br />

wieder Salzwasser unter dem Kiel hatte. Hinter mir<br />

lagen mehr als nur Flüsse, Kanäle und Schleusen:<br />

Geblieben sind Orte wie Killarney, die erst vor fünzig<br />

Jahren ans Straßennetz angeschlossen wurden und<br />

deren Kinder noch heute im Winter mit Schlitten<br />

übers Eis zur Schule in die nächste Stadt fahren.<br />

Orte, in deren Hafen man immer stets einen Blick<br />

nach oben werfen sollte, denn schnell wird es auf dem Wasser eng, wenn ein Wasserflugzeug<br />

landet. Kanadas wilder Süden gehört zweifellos zu den Highlights auf dem Törn, wie<br />

auch Roy Eaton immer wieder betont, wenn er den Charterbootcrews in der Gegend im<br />

morgendlichen Funknetz Tipps gibt, wo zuletzt Bären am Ufer gesichtet wurden. „Vielleicht<br />

das beste Cruising-Revier der Welt – zumindest im Sommer“, erklärte er mir.<br />

Doch zu lange darf man nicht bleiben, wenn noch 2.000 Meilen Flüsse vor dem nächsten<br />

Winter zu schaffen sind. Ab Chicago geht das zum Glück schnell. Der Mississippi schiebt<br />

mit bis zu fünf Knoten Strom und einziges Hindernis sind die Barges. 600 Meter lang,<br />

dreihundert Meter breit schieben sie auf dem berühmtesten Fluss der USA Tag und<br />

Nacht tausende Tonnen von Getreide zu den Häfen der Küsten. Wir „Looper“ haben Zeit<br />

für Pausen, verzichten auf Shanty und Quetschkommode und folgen den Hausbooten auf<br />

dem Cumberland River bis nach Nashville zur Wiege der Countrymusik. Dann kommen<br />

die Sumpfe. 30 Grad warme Novembertage, Moskitos und „Southern Hospitality“. Die<br />

einzigartige Weise, in der man im Süden der USA willkommen ist. Vor allem, wenn man<br />

von irgendwo herkommt, wo hier eigentlich niemand herkommt: Vom Meer.<br />

Mit einem Winzling<br />

auf Weltreise<br />

31-Fuß-Riesen verstecken. Auch wenn das<br />

geringe Freibord von knapp unter einem<br />

Meter häufig das Gefühl „im Atlantik zu<br />

segeln“ sprichwörtlich macht. Auf Einhandfahrt<br />

ausgelegt, findet unter Deck alles Platz, was<br />

eine Langfahrtyacht auf dem Weg in abgelegene<br />

Regionen ausmacht: vom Wassermacher<br />

über eine umfangreiche Ersatzteilliste und<br />

Proviant bis zum Kurzwellenfunk.<br />

Daten:<br />

Länge über alles: ..........31 Fuß (9,30 m)<br />

Länge Wasserlinie: .........22 Fuß (6,70 m)<br />

Breite: ...................9 Fuß (2,70 m)<br />

Tiefgang: .............1,65 m (mittlerweile<br />

eher 1,85 m)<br />

Verdrängung: ............. 3,8 t (gemessen<br />

ohne Weltreiseausstattung)<br />

Kielgewicht: ......................1,6 t<br />

Ballastanteil: ..................... 42 %<br />

Groß: ........................ 15,7 m 2<br />

Rollgenua: ......................28 m 2<br />

Parasailor: ......................67 m 2<br />

Trinkwasser: .....100 l + elektr. und manuell<br />

bedienbarer Katadyn PowerSurvivor<br />

40E (4,5 l/h)<br />

Motor: .....Yanmar 2GM20, 18 PS (13,3 kW)<br />

Propeller: ..Variprop – 3-Flügel-Drehpropeller<br />

Kraftstoff: ....... 45 l (ca. 40 h Marschfahrt)<br />

+ 60 l in Reservekanistern<br />

Akkus: ...........zwei Bänke á zwei 75Ah<br />

Optima Blue Top AGM Batterien<br />

Solarstrom: ...ein nachführbares 55W Paneel<br />

(zweites Paneel in Planung)<br />

Generator: ...........240V/600W Yamaha


<strong>OCEAN7</strong>Special<br />

Boot Tulln<br />

<strong>2013</strong><br />

Simply the best: Austrian Boatshow – Boot Tulln <strong>2013</strong> · 28. Febr<br />

Täglich um 14:00 Uhr:<br />

Wenige Hände für viel Wind –<br />

Schwerwettersegeln<br />

Manöver, Taktik und Ausrüstung für<br />

kleine Crews in schlechtem Wetter<br />

So recht wollte ich es nicht glauben, als etwa mittig zwischen den<br />

Azoren und den USA die Vorhersage kam: 40 Knoten, in Böen 60,<br />

sechs bis acht Meter See – zwei Tage lang. Ganz so dicke muss<br />

es gar nicht kommen, damit ein schöner Segeltörn zum Albtraum<br />

wird. Doch mit etwas Wettertaktik kann man nicht nur einen<br />

Hurrikan, sondern auch ein Gewitter zähmen. Am Ende macht<br />

es sogar Spaß, wenn die ersten Brecher über die Sprayhood<br />

rauschen. Wie man sein Boot auf schweres Wetter vorbereitet,<br />

welche Ausrüstung auch auf Eignerbooten und auch bei kleinen<br />

Chartercrews hilfreich ist und wie man überhaupt an zuverlässige<br />

Wetterinformationen bekommt, zeige ich anhand von Beispielen<br />

von meiner Reise.<br />

Pazifischer<br />

Ozean<br />

geplante Route<br />

bisherige Route<br />

Atlantischer<br />

Ozean<br />

<br />

Hinnerk Weiler,<br />

Weltenbummler<br />

Im Herbst 2008 machte der Hamburger Segeljournalist Hinnerk<br />

Weiler Nägel mit Köpfen und tauschte den Schreibtisch im Büro<br />

gegen den Kartentisch seiner Paulinchen. „Ich hatte einige<br />

Jahre vorher für ein halbes Jahr an Bord meiner sechs Meter<br />

langen Carina gelebt und mir damals das Versprechen<br />

gegeben, später einmal auf eine größere Reise zu gehen. Auf<br />

einmal wurde mir klar, später war inzwischen ‚Jetzt‘ geworden“,<br />

erzählt er.<br />

Seine Reise geht inzwischen ins vierte Jahr und an ein Ende des<br />

Törns will der mittlerweile 37-Jährige nicht denken: „Ich werde<br />

unterwegs häufig gefragt, wann ich wieder Kurs auf Europa<br />

setzen und nach Hause fahren würde. Meist antworte ich dann<br />

so etwas wie: ‚Ich bin doch zuhause.‘ Das ist schließlich das<br />

Einmalige am Leben an Bord: Man reist nicht von zuhause aus<br />

zu einem Ort der Welt, nur um dann zurückzukehren, sondern<br />

nimmt sein Zuhause einfach dorthin mit. Ich bin immer<br />

zugleich auf Reise und dort, wo ich sein möchte.“<br />

Weilers Route beschreibt genau diese Orte: „Ich habe Städte<br />

und Länder zusammengetragen, die ich zum Teil schon seit<br />

meiner Kindheit unbedingt einmal erleben wollte. Interessanterweise<br />

sind die meisten problemlos per Boot zu erreichen. Aber<br />

für einige werde ich mir noch Abstecher auf anderen Wegen<br />

ausdenken müssen. In Südamerika zum Beispiel, da ist das<br />

Hochland der Anden nur mit dem Rucksack zu erreichen.“ Am<br />

Ende kam ein Törnplan über 50.000 Seemeilen durch Europa,<br />

über den Atlantik und um den Pazifik heraus. „Anfangs dachte<br />

ich, dass ich das in etwa sechs Jahren schaffen könnte, heute<br />

weiß ich, dass dieser Törn meine Lebensaufgabe ist.“ Obwohl<br />

er betont, wie wichtig das Verfolgen eines „großen Bildes“ ist,<br />

folgt er stets nur kurzfristigen Plänen zu den jeweils nächsten<br />

Zielen. „Es gibt einen ‚Masterplan‘, aber im Moment bin ich auf<br />

dem Weg nach Feuerland. Vor allem ist es wichtig, seine<br />

Flexibilität zu erhalten. Im Pazifik wird es beispielsweise so viel<br />

zu entdecken geben, dass ich mir über die genaue Route erst<br />

Gedanken mache, wenn ich Patagonien hinter mir habe.“<br />

Seinen Lebensunterhalt bestreitet der Berufsweltenbummler an<br />

Bord und berichtet für Zeitschriften und im Internet vom Alltag<br />

auf Reisen und rund um Seemannschaft und Fahrtensegeln.<br />

Sein neuestes Projekt ist ein interaktives E-Book über seine<br />

Reisen: „Digital zu publizieren eröffnet uns Reise-Autoren ganz<br />

neue Möglichkeiten. Bisher waren wir auf wenige Fotos<br />

beschränkt, die meist weit ab vom Text in Büchern zusammengefasst<br />

wurden. Jetzt können wir die beeindruckenden<br />

Momente direkt mit Videos und Bildern zeigen und gleichzeitig<br />

unsere Gedanken und Eindrücke im Text beschreiben.“ Die<br />

erste Folge meiner Geschichte wird so aufbereitet demnächst<br />

unter der Domain pocketstory.com für 0,99 Euro zum Download<br />

bereitstehen und ist dann sowohl auf Smartphones,<br />

eReadern und am Computer zu lesen.<br />

34 <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> | März/April <strong>2013</strong>


uar bis 3. März · Österreichs Bootsmesse Nr. 1 · Simply the best: Austrian Boatshow – Boot Tulln<br />

Benzin oder Strom<br />

Die Edel-Werft aus Gmunden präsentiert elegante und rasante<br />

Motorboote: Die 560 Valencia für Liebhaber klassischer Linienführung,<br />

liebevollen Details, großzügigem Raumangebot und viel<br />

entspannendem Komfort. Die 1017 GT, eine Racer der Extra -<br />

klasse. Mit exklusivem Interieur, außergewöhnlichem Design<br />

und beeindruckenden Fahreigenschaften. Das Elektroboot 650<br />

Alassio bietet ein unvergessliches Fahrvergnügen und Spaß auf<br />

dem Wasser bei einfachem Handling.<br />

www.frauscherboats.com<br />

Halle 10, Stand 1001<br />

E-Rasant<br />

Noch in Bau ist dieses Elektromotorboot Cosmo 600, das zur<br />

Boot Tulln fertig sein und 22 Knoten schnell werden soll.<br />

Angetrieben wird es von einem 30-PS-E-Außenborder. Das<br />

Unterwasserschiff ist exakt auf die Performance des Motors<br />

konstruiert. 6 m Länge, 1,8 m Breite, bei einem Gewicht<br />

(ohne Batterie und Motor) von nur 190 kg. Die Batterie -<br />

kapazität reicht in der Standardversion für ca.<br />

35 Minuten Vollgasfahrt. Preis: ca. 45.000 Euro<br />

www.exner.at<br />

Halle 1, Stand 111<br />

Boot Tulln H 10 – 1008<br />

Viel Vergnügen<br />

Riesenspaß auf knapp neun Metern Länge bietet die<br />

Bavaria Sport 29, die Motorland nach Tulln bringt. Mit<br />

wenigen Handgriffen kann die Sitzgruppe im Vorschiff zu<br />

einer komfortablen Koje umgebaut werden. Eignerkabine<br />

und Bad sind im Heckbereich. Motorisiert ist die<br />

Sport 29 ion jeder Variante so, dass sie unbändiges<br />

Fahrvergnügen bietet.<br />

www.motorland.de | Halle 2, Stand 209


<strong>OCEAN7</strong>Special<br />

Boot Tulln<br />

<strong>2013</strong><br />

Simply the best: Austrian Boatshow – Boot Tulln <strong>2013</strong> · 28. Febr<br />

Kunsthandwerk<br />

Wolfgang Friedl, der österreichische Spezialist für traditionelle Holzboote<br />

und deren Restaurierung zeigt dieses Jahr in Tulln die Kotik, ein fast<br />

sieben Meter langes Segelboot, das seinen Namen von der russischen<br />

Bezeichnung für eine am Baikalsee heimische Seehundart hat.<br />

www.woodenboat.at | Halle 5, Stand 512<br />

Pitter<br />

Mit 170 topgepflegten Segelyachten,<br />

Katamaranen und Motorbooten verteilt<br />

auf sechs Basen – Veruda, Biograd,<br />

Murter, Sibenik, Agana und Split – bleibt<br />

bei Yachtcharter Pitter kein Wunsch offen.<br />

Jährlich wird die Flotte um die neuesten<br />

Yachtmodelle der Serien Bavaria, Jeanneau,<br />

Lagoon aufgestockt.<br />

www.yachtcharter-pitter.com<br />

Halle 10, Stand 1016<br />

Schwertertanz<br />

Die Haber 800 C4 erzielt durch<br />

entsprechende Regelung der vier<br />

Schwerter volle Kursstabilität bei<br />

allen Windverhältnissen. Dieses<br />

System der Selbststeuerung<br />

benötigt keine zusätzliche Energie<br />

und entlastet den Steuermann auf<br />

Familientörns. Obwohl für längere<br />

Fahrten bestimmt, bringt die<br />

Vier-Schwerter-Technologie auch<br />

Vorteile auf kürzeren Strecken. Alle<br />

Schwerter werden leicht und unabhängig<br />

vom Cockpit aus bedient.<br />

www.haberyachten.at<br />

Halle 5, Stand 527<br />

Welt-<br />

Marke<br />

STEYR<br />

Ein neuer Eigentümer aus<br />

Hongkong macht für den<br />

österreichischen Motoren -<br />

hersteller STEYR MOTORS den<br />

Weg nach China frei. Derzeit<br />

entwickeln die Oberösterreicher<br />

einen 1-Zylindermotor für den<br />

Industriebereich, der in der Folge<br />

auch für den Marinegebrauch<br />

eingesetzt werden soll. STEYR<br />

MOTORS ist auf dem Weg zum<br />

globalen Player und baut gerade<br />

den Standort Steyr in allen<br />

Bereichen, schwerpunktmäßig im<br />

Engineering und in der Produktion,<br />

aus. Im Frühsommer wird mit<br />

dem Bau einer neuen Halle<br />

begonnen, bereits in den letzten<br />

Wochen wurden neue Mitarbeiter<br />

aufgenommen.<br />

www.steyr-motors.com<br />

Halle 2, Stand 2<strong>02</strong><br />

36 <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> | März/April <strong>2013</strong>


Freytag &<br />

Berndt<br />

Bei Freytag & Berndt stellt Otto Waczek seine<br />

Skripten für die Bootsführerscheine sowie sein<br />

neues Werk „Handbuch für Sport-Motorbootfahren<br />

in Österreich“ vor. Thomas Brückner<br />

von MedCreation präsentiert seine Lehrwerke<br />

zum Thema Skippertraining. Aus dem Hause<br />

Garmin zeigt Freytag & Berndt mit der Oregon<br />

600-Serie Neuheiten auf dem GPS Sektor.<br />

www.freytagberndt.at | Halle 10, Stand 1006<br />

DECLARE YOUR<br />

INDEPENDENCE<br />

uar bis 3. März · Österreichs Bootsmesse Nr. 1 · Simply the best: Austrian Boatshow – Boot Tulln<br />

DIE FRAUSCHER BOOTSWERFT SETZT<br />

BEI IHREN EDLEN ELEKTROYACHTEN<br />

IN VIELEN BEREICHEN AUF MASTERVOLT<br />

LI-ION BATTERIEN, DA ES IM MOMENT<br />

KEINEN BESSEREN UND INNOVATIVEREN<br />

PARTNER IN BEZUG AUF SICHERHEIT UND<br />

LEISTUNGSFÄHIGKEIT GIBT.<br />

Stefan Frauscher, Managing Director, Head of Sales,<br />

Frauscher Bootswerft GmbH & Co KG<br />

Adagio<br />

„Offshore Boote“bringt die<br />

größte Yacht zur Boot Tulln:<br />

Eine Adagio 51.5, ein Trawler<br />

der Superklasse. Nach der<br />

Messe in Tulln wird sie über<br />

die Donau, das Schwarze<br />

Meer, Türkei und Griechenland<br />

nach Kroatien zum Offshore<br />

Boote-Stützpunkt in der<br />

Marina Kremik gebracht.<br />

www.offshore-boote.at<br />

Halle 10, Stand 10<strong>02</strong><br />

Flüster-Panda<br />

Alle Generatoren von Fischer Panda sind leise und ideal für den Einbau bei<br />

wenig Platz. Der Panda 4000s EcoPower-Generator mit einer Leistung bis zu<br />

3,8 kW ist das ideale Einsteigermodell. Listenpreis: 5.519 Euro netto.<br />

Sportboot Center Schmitt, Halle 6, Stand 642<br />

www.fischerpanda.de<br />

AYC<br />

AYC präsentiert in Tulln den AYC Easter<br />

Cup, einer Fun-Regatta zu Ostern. Außerdem<br />

stellt sich das Adria Yacht Center als<br />

offizieller Österreich-Importeur und Händler<br />

der französischen Werft Jeanneau vor.<br />

www.ayc.at www.adria-yacht-center.com<br />

Halle 4, Stand 431<br />

Besuchen Sie uns in Halle 5 Stand 628<br />

Die am weitesten fortgeschrittenen,<br />

leistungsfähigsten und zuverlässigsten<br />

elektrische Systeme der Welt.


<strong>OCEAN7</strong>Special<br />

Boot Tulln<br />

<strong>2013</strong><br />

Seekarten<br />

Seekartenspezialist<br />

Bernwieser bringt mit<br />

dem Fugawi Marine 5<br />

eine ganz neue, vielseitige<br />

PC-Software für<br />

maritime Navigation<br />

nach Tulln. Schnelle<br />

und übersichtliche<br />

Kartendarstellung sowie<br />

überdurchschnittlich<br />

schnelles Zoomen und<br />

Schwenken sind ebenso<br />

möglich wie gleichzeitiges<br />

Darstellen verschiedener<br />

Ausschnitte. Unterstützt<br />

werden alle Navionics<br />

Karten ab 2010.<br />

www.bernwieser.at<br />

Halle 5, Stand 516<br />

Simply the best: Austrian Boatshow – Boot Tulln <strong>2013</strong> · 28. Febr<br />

Neuer Cruiser<br />

Nach der VISION Luxusline von Bavaria zeigt sich auch die<br />

CRUISER Line in modernerem Finish. Das aktuellste Modell, die<br />

CRUISER 33, wurde zusammen mit DESIGN UNLIMITED entwickelt<br />

und wird von Yachten Meltl präsentiert.<br />

www.yachten-meltl.de | Halle 10, Stand 1018<br />

Weltmeisterboot<br />

Die Lago 26 hat Weltpremiere in Tulln: 7,95 Meter lang, für eine Crew<br />

von zwei bis sechs Personen, gebaut aus E-Glas mit Carbon<br />

mit einem 55 m 2 Gennaker. „Wir bereichern<br />

das Segeln um ein neues Bootskonzept:<br />

Lago 26 ist die perfekte Kombination aus<br />

Regatta-und Freizeitboot. Mit der Lago haben wir ein<br />

modernes Schwertschiff für Binnenseen und küstennahe Gewässer<br />

entwickelt,“ sagt Hans Spitzauer, Weltmeister, Europameister, fünffacher<br />

Olympiateilnehmer und der Mann hinter dem Konzept.<br />

www.championships.at | Halle 4, Stand 419<br />

KRETSCHMANN<br />

YACHTING-VELDEN.AT<br />

Seecorso Seecorso 5, A-9220 5, A-9220 Velden Velden am am Wörthersee<br />

Tel.: ++43(0)4274/2939, Tel. +43(4274)2939, Fax-DW.: Fax-DW 9 9<br />

office@yachting-velden.at<br />

www.yachting-velden.at<br />

Raymarine<br />

Werner Ober, der Spezialist für Yacht- und Navigationselektronik<br />

aus Vorarlberg, präsentiert in Tulln die spannendsten<br />

und komplett neuen Geräte von Weltmarktführer Raymarine:<br />

Perfekte Kommunikation zwischen allen Komponenten an Bord,<br />

sogar die Steuerung über das Smartphone ist möglich.<br />

www.yachtelektronik.futuredreams.at<br />

Halle 4, Stand 416<br />

Boot Tulln · Halle 10, Stand 1007


uar bis 3. März · Österreichs Bootsmesse Nr. 1 · Simply the best: Austrian Boatshow – Boot Tulln<br />

Perfekter<br />

Durchblick<br />

ZYLINDER<br />

HIGH<br />

PERFORMANCE<br />

exzellenter<br />

Drehmomentverlauf<br />

und Leistungbereich<br />

AWN bringt das limitierte Sondermodell STEINER Marine 7x50<br />

mit Kompass nach Tulln. Neben seiner optischen Leistung,<br />

seiner Druckwasserdichtigkeit und der legendären STEINER-<br />

Robustheit überzeugt das STEINER Marine 7x50 mit präzisem<br />

Kompass. Die integrierte Strichplatte und der stabilisierte<br />

Kompass machen die Navigation besonders einfach und die<br />

High-Contrast-Optik sorgt für den richtigen Durchblick. Das<br />

Sondermodell STEINER Marine 7x50 mit Kompass ist serien -<br />

mäßig mit einer Tasche, einem Trageriemen, einem Regenschutzdeckel<br />

und Objektivschutzklappen ausgestattet. Auf<br />

der Messe und exklusiv in allen Filialen von AWN oder online<br />

erhältlich. Preis: 449 Euro.<br />

www.awn.de | Halle 6, Stand 615<br />

Marinemotorenserie – SE 6 Zylinder<br />

MIT HIGH PRESSURE<br />

PUMPEDÜSE-TECHNOLOGIE<br />

Das Klimawunder<br />

Klimaanlage ohne Generator: Für eine Schlafkabine einer<br />

Segelyacht benötigt man ca. 5.000 BTU Kühlleistung, die<br />

einen Strom von 2,2 A bei 220 V verbraucht. Das kann<br />

ein Wechselrichter mit ca. 500 Watt bei 12 V liefern.<br />

Ein komplettes Klimasystem mit dieser Leistung samt<br />

Einbauzubehör bietet Palmetshofer Nautik ab 2490 Euro<br />

www.palmetshofer-nautic.at | Halle 5, Stand 507<br />

FACTS<br />

LEISTUNG: 88 - 215 kW<br />

HUBRAUM: 3200 cm 3<br />

GEWICHT: 340 kg<br />

ELEKTRONISCHE MOTORDIAGNOSE<br />

DOPPELHUB-PUMPEDÜSE<br />

BESUCHEN SIE UNS AUF DER BOOT TULLN<br />

HALLE 2 STAND 2<strong>02</strong><br />

DAS YACHTMAGAZIN für Österreich<br />

Halle 5, Stand 525<br />

STEYR MOTORS GmbH<br />

Im Stadtgut B1,<br />

4407 Steyr, T: +43 7252 222 0<br />

Kontakt: Hubert März/April Boxleitner <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> 39<br />

www.steyr-motors.com


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

Wo Rauch ist,<br />

Kurz vor Weihnachten 2012 zerstörte ein<br />

Großbrand in der kroatischen Marina Punat<br />

20 Yachten. Millionenschaden. Je früher<br />

ein Feuer entdeckt wird, desto größer die<br />

Chance, Schaden abzuwenden.<br />

Prävention ist die stärkste Waffe im Kampf<br />

gegen die Flammen.<br />

Der Skipper hatte Glück im Unglück. Als Ende August an Bord<br />

seiner Motoryacht ein Feuer ausbrach, wachte er von dem beißenden<br />

Rauch auf und konnte sich noch rechtzeitig in Sicherheit<br />

bringen. Nicht selten wachen die Betroffenen gar nicht auf und<br />

ersticken im Schlaf.<br />

Zwar versuchte der Skipper noch, das Feuer zu bekämpfen, allerdings<br />

gelang es ihm durch die starke Rauchentwicklung nicht, den<br />

Brandherd zu lokalisieren, sodass die Bemühungen vergebens<br />

waren. Als die Feuerwehr kurze Zeit später im Yachthafen von San<br />

Remo eintraf, stand das Schiff bereits lichterloh in Flammen. Die<br />

Einsatzkräfte konnten nicht mehr verhindern, dass die Motoryacht<br />

ausbrannte und an ihrem Liegeplatz sank.<br />

40 <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> | März/April <strong>2013</strong>


Feuer an Bord<br />

Feuerlöscher und Feuerlöschanlagen müssen alle zwei Jahre<br />

kontrolliert und mit einem neuen Prüfsiegel versehen werden.<br />

Ist das nicht der Fall, und im Bedarfsfall funktioniert das Gerät<br />

nicht, dann könnten das einige Versicherer als grob fahrlässig<br />

ansehen und die Deckung verweigern. Ebenso wie<br />

!<br />

Feuer -<br />

löscher müssen auch alle anderen sicherheitsrelevanten<br />

Einrichtungen wie Rettungsinsel, selbstauslösende<br />

Schwimmwesten und Leuchtmunition alle zwei Jahre zur<br />

Wartung gebracht beziehungsweise erneuert werden.<br />

ist auch Feuer<br />

Flashover: vom lokalen Feuer zum Vollbrand.<br />

Es ist nicht überraschend, dass sich das Feuer innerhalb von Minuten<br />

rasend schnell ausbreitete. Vermutlich gab es einen sogenannten<br />

Flashover, wie der schlagartige Übergang eines lokalen Brandes<br />

zu einem Vollbrand genannt wird. Dies passiert, wenn sehr hohe<br />

Temperaturen wirken und sich Rauchgase, die brennbare Bestandteile<br />

enthalten, entzünden. Dann greift das Feuer sprunghaft um<br />

sich. In diesem Fall auch auf den Nebenlieger, eine Maiora 28. Um<br />

zu verhindern, dass noch weitere Yachten in Brand geraten, wurde<br />

sie von den Einsatzkräften aus dem Hafen geschleppt, wo sie vollständig<br />

ausbrannte und ebenfalls sank. Der Gesamtschaden belief<br />

sich auf rund acht Millionen Euro.<br />

Rauchmelder,<br />

Feuerlöscher & Co.<br />

Ganz wichtig ist der Einsatz von Rauchmeldern an Bord! Meist<br />

entscheiden Sekunden darüber, ob ein Feuer durch einen<br />

Laien noch unter Kontrolle zu bekommen ist. Rauchmelder<br />

sind kostengünstig und helfen dabei, den Brand rechtzeitig zu<br />

ent decken und die Yacht sowie unter Umständen sogar Leben<br />

zu retten.<br />

Je nach Schiffsgröße ausreichend Feuerlöscher an Bord zu<br />

haben, ist zwar selbstverständlich, aber sie sollten an<br />

unterschiedlichen Plätzen gelagert und vor allem schnell<br />

zugänglich sein. In der Regel haben die Eigner Pulverlöscher<br />

an Bord, aber auch ein CO 2 -Löscher kann hilfreich sein.<br />

Gerade für Brände in der Elektrotechnik sind diese geeignet,<br />

da sie keinerlei Rückstände hinterlassen. Löschpulver kann<br />

hingegen nie vollständig entfernt werden und die spätere<br />

Funktionalität der elektrischen Komponenten beeinträchtigen.<br />

In Maschinenräumen sind selbstauslösende Feuerlöschanlagen<br />

eine gute Investition.<br />

Für die Pantry sollte darüber hinaus eine Löschdecke bereit<br />

liegen. Damit sind beispielsweise Fettbrände am effektivsten<br />

zu bekämpfen. Wer keine Löschdecke parat hat, der kann<br />

auch ein Baumwollhemd nehmen, nur niemals Kunststoff -<br />

fasern verwenden.<br />

März/April <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> 41


Hier lauert der Feuerteufel<br />

Elektrische Anlagen: Die Hauptursache für Feuer an Bord liegt<br />

in der Elektrotechnik. Alte Kabel, defekte Isolationen, Korrosion oder verschmutzte<br />

Kontakte führen immer wieder zu Kurzschlüssen oder erhöhten<br />

Übergangswiderständen. Grundsätzlich gilt: Je älter das Schiff, desto größer<br />

die Wahrscheinlichkeit eines Feuers, das seinen Ursprung in der elektrischen<br />

Anlage hat. Außerdem sind besonders warme und feuchte Reviere, wie die<br />

Karibik nicht sonderlich geeignet für elektrische Anlagen. Die Kontakte der<br />

Bordelektronik sollten regelmäßig überprüft und gegebenenfalls gereinigt<br />

werden. Es gibt spezielle Kontaktsprays, die eigens für den Einsatz im<br />

maritimen Umfeld geeignet sind und vor nässe- und feuchtigkeitsbedingten<br />

Kurzschlüssen, Ausfällen und Korrosion schützen.<br />

Pantry und Kombüse: Häufig verfügen Motor- und Segelschiffe<br />

in ihrer Pantry über einen kardanisch aufgehängten Gasherd. Die Gashähne<br />

sollten bei Nichtbetrieb immer geschlossen gehalten werden. Das gilt sowohl<br />

für den Verschluss an der Gasflasche als auch für den Gashahn in der<br />

Pantry und am Herd. Auf diese Weise wird verhindert, dass weiter Gas<br />

ausströmt, auch wenn einer der Verschlüsse defekt ist. Die Installation und<br />

der Umbau von Gasanlagen darf ausschließlich von einem ausgewiesenen<br />

Fachbetrieb vorgenommen werden. Im Schadenfall kann es andernfalls<br />

dazu führen, dass der Versicherungsschutz entfällt. Außerdem ist der Betrieb<br />

von Gasanlagen einfach zu gefährlich, um den Einbau einem Laien zu<br />

überlassen. Eine Gasexplosion kann tödlich enden. Ein weiterer Rat: Die<br />

Gasanlage alle zwei Jahre von einem Fachmann überprüfen lassen.<br />

Maschinenanlage: Vor allem mit Benzin angetriebene Boote mit<br />

einem Innenbordmotor bieten ein gewisses Gefahrenpotenzial. Da Benzin<br />

ein flüchtiger Stoff ist, können sich schnell entzündliche Gase bilden. Deshalb<br />

ist die Frischluftzufuhr über Lüftungssysteme, sogenannte Blower, sehr<br />

wichtig. Andernfalls könnte sich beim Starten des Motors das Benzinluftgemisch<br />

entzünden. Die Funktionstüchtigkeit<br />

des Blower sollte deshalb<br />

regelmäßig kontrolliert werden.<br />

Heizung und Lüfter: Heizungsanlagen<br />

können in vielerlei Hinsicht Ursache<br />

für einen Brand sein. So können schon<br />

Ölzeug und Segelsäcke, die unachtsam<br />

vor einen Auslass geworfen werden,<br />

Schmelzschäden herbeiführen. Ein<br />

Knick im Lüftungsschlauch führt nicht<br />

selten zum Stau heißer Luft, und das<br />

bedeutet Brandgefahr, denn in der Regel<br />

bestehen Lüftungsschläuche nur<br />

aus einer mit Aluminium kaschierten<br />

Pappe. Außerdem gehen von den Abgasleitungen<br />

erhöhte Risiken aus, da<br />

sie besonders heiß werden. Umliegende<br />

Kabelbinder können schmelzen<br />

und zu einem Kurzschluss führen. Deshalb<br />

sollte der Einbau durch einen Fachmann vorgenommen werden.<br />

Vorsicht ist auch bei Heizlüftern angesagt, da die offenen Glühdrähte schon<br />

häufig zu Bränden geführt haben.<br />

Brandstiftung: Traurig, aber wahr – Brandstiftung ist immer noch<br />

eine sehr häufige Ursache für Feuer. Nicht selten sind die Verursacher<br />

einfach nur auf Zerstörung und Vandalismus aus, oft ist aber auch Versicherungsbetrug<br />

der Hintergrund. Der Yachtversicherer Pantaenius geht<br />

davon aus, dass bei zehn bis zwölf Prozent aller Totalverluste durch Brand<br />

in irgendeiner Weise der Eigner absichtlich involviert ist. In wirtschaftlich<br />

schlechten Zeiten steigt die Quote sogar auf 15 bis 20 Prozent.<br />

Pantaenius rät: In allen Fällen von Brandgefahr oder Feuer an<br />

Bord ist Zeit der entscheidende Faktor. Rauchmelder eignen sich für Yachten<br />

aller Größen und bieten eine kostengünstige Möglichkeit, den Brand<br />

rechtzeitig zu entdecken und das Schlimmste zu verhindern.<br />

Bei Feuer<br />

ist Zeit der<br />

wichtigste Faktor<br />

Wenn eine Motor- oder Segelyacht auf See in Brand gerät, dann<br />

wird es oft noch viel gefährlicher, wie ein anderer Fall aus der<br />

letzten Saison im Mittelmeer beweist. Der elegante Cruiser-Racer<br />

nahm an einer Regatta von Palermo nach Montecarlo teil, als in der<br />

Nacht, etwa zehn Seemeilen vor der Nordspitze von Sardinien,<br />

Rauchgeruch die Wache an Deck überraschte. In Windeseile wurde<br />

der Rest der Mannschaft, die schlafend in den Kojen lag, geweckt.


0 1 / 2 0 1 3 J ä n n e r / F e b r u a r 4 , 5 0 E U R<br />

www.<strong>OCEAN7</strong>.at<br />

Feuer an Bord<br />

Der Brandherd konnte hinter den Panelen der Navigationsecke<br />

lokalisiert werden. Die Besatzung versuchte noch, vom Niedergang<br />

aus das Feuer mit Pulverlöschern zu bekämpfen, ein Vordringen<br />

unter Deck war aber aufgrund der starken Rauchentwicklung nicht<br />

mehr möglich.<br />

Auch in diesem Fall breiteten sich die Flammen extrem schnell aus,<br />

sodass sich die Segler letztendlich über die vorbereiteten Rettungsinseln<br />

in Sicherheit bringen mussten. Als die Coast Guard die Crew<br />

kurze Zeit später vollständig und unverletzt aufnahm, stand die<br />

Yacht schon weit sichtbar in Flammen und sank bald darauf.<br />

Rauchmelder: Sicherheit für kleines Geld.<br />

Auch wenn in beiden Fällen sofort Brandbekämpfungsmaßnahmen<br />

eingeleitet wurden, waren die Bemühungen letztendlich doch<br />

vergeblich. Hier wird deutlich, dass bei Feuer tatsächlich jede Sekunde<br />

zählt. Selbst Laien haben gute Chancen, einen Brand in der<br />

ersten Entstehungsphase unter Kontrolle zu bekommen. Verzögerungen<br />

hingegen geben dem Feuer so viel Vorsprung, dass ein<br />

ungeübtes Crewmitglied den Flammen mit Bordmitteln, wie beispielsweise<br />

2-kg-Löscher, kaum mehr Herr werden kann.<br />

Im Vergleich zu Holzyachten breiten sich gerade auf modernen<br />

Kompositkonstruktionen die Flammen ungemein schnell aus und<br />

entwickeln gefährliche Rauchgase. Deshalb ist es unverständlich,<br />

warum Rauchmelder nicht zur Standardausrüstung von Serienschiffen<br />

gehören. Gute Rauchmelder gibt es bereits für kleines Geld,<br />

das in keinem Verhältnis zum Gesamtwert einer Yacht steht. Sie<br />

schützen nicht nur das Eigentum, sondern unter Umständen auch<br />

Leben.<br />

Unter www.pantaenius.de/brand sind viele hilfreiche Informationen<br />

zu Gefahren, Schutzmaßnahmen, Brandbekämpfung, sicherheitsrelevanten<br />

Einrichtungen und Praxisbeispiele zu finden.<br />

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Tolle Boote, schöne Reviere<br />

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Per Anhalter über Ozeane<br />

Das Abenteuer<br />

Segeln in Kampanien<br />

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März/April <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> 43<br />

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P. b. b. Verlagsort: 9<strong>02</strong>0 Klagenfurt am Wörthersee · 12Z039473 M


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

Wer chartert, kann frei zwischen<br />

Schiffstyp, Region und Urlaubsziel<br />

wählen. <strong>OCEAN7</strong> präsentiert die<br />

besten Tipps und Ideen für den<br />

perfekten Chartertörn. Egal ob mit<br />

Richtig<br />

Segel- oder Motoryacht.<br />

Text: Thomas D. Dobernigg<br />

Fotos: Sunsail, LeBoat, Linssen<br />

chartern<br />

44 <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> | März/April <strong>2013</strong>


Charter-Tipps<br />

Mit der Familie oder Freunden auf einer Segel- oder Motoryacht<br />

– das ist wohl die schönste und entspannendste Art, Urlaub auf<br />

dem Wasser zu machen. Man kann aus einer Fülle unterschiedlicher<br />

Reviere von Kroatien bis in die Südsee, von der Ägäis bis in die<br />

Karibik das Passende auswählen und im Internet binnen Sekundenbruchteilen<br />

tausende Charterangebote finden. Doch Achtung:<br />

Wer ausschließlich nach dem Preis geht, handelt sich möglicherweise<br />

sehr schnell statt der schönsten Wochen des Jahres den<br />

größten Ärger ein.<br />

Zu viel ist in der Vergangenheit passiert. Glücksritter und Betrüger<br />

wie zum Beispiel die sattsam bekannte BlueBalu mit ihrer gigantischen<br />

Pleite vor einigen Jahren haben die gesamte Branche schwer<br />

geschädigt und gebeutelt. Deshalb: Vorsicht mit Anbietern, deren<br />

Preise deutlich unter dem Durchschnitt liegen und deren Firmensitz<br />

irgendwo im Ausland ist. Es gibt wohl nichts Schlimmeres, als mit<br />

der Familie oder den Segelfreunden und den gepackten Segel taschen<br />

am Steg der Marina zu stehen und zu erfahren, dass es das gebuchte<br />

und bereits bezahlte Schiff nicht gibt – und auch keinen Ersatz.<br />

Ein Segelurlaub<br />

ist Glück und<br />

Emotion pur<br />

Ein Segelurlaub ist wesentlich mehr als nur der Betrag für die<br />

Schiffscharter. Er ist Emotion, Glück, das Gefühl von Freiheit. Und<br />

all das kann auf einen Schlag dahin sein, wenn der falsche Charteranbieter<br />

gewählt wurde. Wenn das gebuchte Schiff schwere<br />

Mängel aufweist und mehrere Tage mit lästigen Reparaturen in<br />

schmutzigen Häfen verbracht werden müssen, statt vor Anker in<br />

romantischen Buchten oder Lagunen zu liegen. Oder wenn gar –<br />

wie das bei BlueBalu war – die Firma pleite ist und es die gebuchte<br />

Yacht gar nicht gibt oder diese an der Kette liegt.<br />

Bareboat – selbst skippern. Eine Agentur oder einen<br />

Vercharterer zu wählen, die einen Sicherungsschein anbieten, ist<br />

da kein schlechter Rat. Das bewahrt zumindest vor finanziellem<br />

Verlust.<br />

Hände weg von Online-Charteragenturen, die ihren Sitz im nicht<br />

deutschsprachigen Ausland haben und somit juristisch in Österreich<br />

nicht greifbar sind. Ein Beispiel: Über Google findet sich ein „Yachtcharterfinder“,<br />

der von einer englischen Ltd. betrieben wird, deren<br />

Geschäftsführer in Australien ansässig ist.<br />

Wählen Sie Schiffstyp, Yachtgröße und Revier nach ihren Fähigkeiten<br />

als Skipper und nach der Erfahrung der Crew. Es wäre verantwortungslos,<br />

mit einer Familiencrew eine Biskaya-Überquerung zu<br />

planen oder zu weite Strecken zu segeln – um dann bei möglicherweise<br />

schwierigen Wetterbedingungen rechtzeitig zurück zum<br />

Stützpunkt zu müssen.<br />

Mit einem Profi<br />

über den Atlantik<br />

Alljährlich startet im November die Atlantic Rallye for<br />

Cruisers (ARC), bei der über 200 Yachten mit mehr als<br />

1.200 Teilnehmern an den Start gehen, um die Reise über<br />

2.800 Seemeilen in Richtung Karibik anzutreten. celox sailing<br />

in-MOTION bietet die einzigartige Möglichkeit, bei diesem<br />

Event dabei zu sein – als aktiver Bestandteil des celox sailing<br />

Teams. Start zu diesem Event der Extraklasse ist am 24.<br />

November <strong>2013</strong> in Las Palmas auf Gran Canaria. Ankunft in<br />

der Karibik ist auf St. Lucia. Für die Atlantik-Überquerung<br />

benötigen die Yachten zwischen 12 und 24 Tage.<br />

Celox segelt mit der Bavaria 51 WaveRunner. Die luxuriöse<br />

15,5 m lange Yacht bietet alles, was sich der anspruchsvolle<br />

Segelgast erwartet. Komfortable Kabinen, eine topausgestattete<br />

Pantry, einen großen Salon mit viel Platz zum Wohnen und ein<br />

großzügiges Cockpit. Die WaveRunner verfügt natürlich auch<br />

über modernste Sicherheitsausrüstung, Generator, Entsalzungsanlage<br />

und segelt unter österreichischer Flagge. Am 18.<br />

Dezember geht es zurück nach Österreich – optional ist<br />

natürlich auch ein früherer Rückflug möglich.<br />

Pauschalpreis ohne An- und Abreise, Bordkassa und<br />

Treibstoff: 3.390 Euro.<br />

Neben einem dreitägigen Vorbereitungstraining in Gran<br />

Canaria, bei dem die Teilnehmer unter der Anleitung des<br />

Skipperteams bestens auf das ARC eingestimmt werden und<br />

der eigentlichen Regattateilnahme<br />

beinhaltet<br />

dieses Angebot zusätzlich<br />

einen ca. 5- bis 8-tägigen<br />

Urlaubsaufenthalt (je nach<br />

Zielankunft) auf der Yacht<br />

in der karibischen<br />

Insel welt rund um<br />

St. Lucia und Martinique.<br />

Am 18. Dezember geht es<br />

rechtzeitig vor Weihnachten<br />

zurück nach Österreich.<br />

Optional sind natürlich auch frühere Rückflugtermine<br />

direkt nach Ankunft in der Karibik möglich.<br />

thomas.lackerbauer@celox-sailing.eu<br />

März/April <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> 45


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

One-Way verdoppelt den Spaß. Da bietet sich ein<br />

One-Way-Törn an. In den Revieren Kroatien und Türkei gibt es<br />

seriöse österreichische Charterfirmen mit erstklassig ausgestatteten<br />

Yachten an mehreren eigenen Stützpunkten. Alles abgesichert<br />

durch einen Sicherungsschein.<br />

Phoenix Yachting (www.phoenix-yachting.com) hat als größter<br />

Anbieter in der Türkei an drei Stützpunkten an der Südküste durchwegs<br />

neue Dufour-, Hanse- und Benneteau-Yachten bis 50 Fuß,<br />

jeweils komfortable Eignerversionen, zum Teil mit Klimaanlage und<br />

Generator sowie eine Katamaran-Charterflotte mit Nautitecs von 40<br />

bis 47 Fuß.<br />

Oder Ecker Yachting (www.eckeryachting.com), die „Number One<br />

in One-Way“, mit fünf eigenen Stützpunkten in Kroatien, drei in<br />

„ Die Tendenz geht eindeutig zu schnelleren<br />

Yachten. Es ist durchaus wieder Thema,<br />

keine Mastrollreffanlage zu nehmen –<br />

jedoch muss das Segel mit Bindereff dann<br />

auch Lazy Jack und Lazy Bag haben.<br />

Größer und luxuriöser darf die Yacht nur<br />

sein, wenn sie dabei auch preisgünstig ist.<br />

Grundsätzlich erwarten Crews neue Schiffe,<br />

aber viele wissen, dass der Markt das momentan nicht hergibt und<br />

akzeptieren auch ältere und günstige, jedoch nur wenn sie in<br />

perfektem Zustand sind. Der Trend geht dahin, Schiffe nicht<br />

unbedingt voll zu belegen. Leider sinkt die nautische Qualität der<br />

Charter skipper. Das ist auch der Grund für die immer größere<br />

Anzahl an Schäden, die auch umfangreicher werden. Für die<br />

Anlege manöver wünschen sich Crews nun schon<br />

“<br />

Bugstrahlruder<br />

auf Yachten unter 44 Fuß, das gab es früher nicht.<br />

Michael Simharl<br />

Ecker Yachting<br />

Wettsegeln<br />

Auf dem Regattagebiet ist<br />

Yachtcharter Pitter (www.<br />

pitter-yachting.com) mit seiner<br />

Einheitsflotte von 20 x Bavaria<br />

Cruiser 40S Spezialist. Das<br />

Regattaprogramm ist sehr<br />

umfangreich und für jeden<br />

Segler – ob Einsteiger oder<br />

Regattacrack – ist etwas dabei.<br />

Kornati Cup (27.4.–1.5.<strong>2013</strong>)<br />

Die Kultregatta in den<br />

Kornaten. www.kornaticup.at<br />

BMW Business Cup<br />

(11.5.–15.5.<strong>2013</strong>)<br />

www.bmw-businesscup.at<br />

Croatia Coast Cup (5.10.–<br />

11.10.<strong>2013</strong>) Für alle Langstreckenbegeisterten<br />

geht es bei<br />

dieser Regatta von Biograd<br />

nach Cres und wieder zurück.<br />

www.CroatiaCoastCup.at<br />

der Türkei und zwei in Griechenland.<br />

In Kroatien zum<br />

Beispiel lässt Ecker bei One-<br />

Way-Charter das Auto auf einem<br />

Autotransporter an den<br />

Zielhafen transportieren und<br />

es steht dort für den Chartergast<br />

bei dessen Ankunft für<br />

die Rückfahrt bereit. Beide<br />

Firmen, Phoenix und Ecker,<br />

betreiben eine eigene Flotte<br />

mit erstklassig ausgestatteten<br />

Yachten. Ecker zwischen<br />

Kusadasi, Bodrum und<br />

Göcek; Phoenix zwischen Bodrum,<br />

Marmaris und Fethiye.<br />

Einmal ein neues Revier. Für exotische, ausgefallene<br />

Reviere hat Trend, Travel & Yachting (www.trend-travel-yachting.<br />

com), die Tiroler Charterfirma der Familie Grassl, Interessantes im<br />

Programm: Sie betreibt einen exklusiven Stützpunkt auf den tropischen<br />

Kap Verden vor der Küste Westafrikas mit Monohulls und<br />

Katamaranen und bietet auch immer wieder Törns in der Südsee<br />

an. Trend Travel & Yachting ist außerdem mit eigenen Stützpunkten<br />

in Kroatien vertreten.<br />

Entspannt segeln lassen. Wer sich an Bord richtig<br />

verwöhnen lassen und nicht die Verantwortung des Schiffsführers<br />

tragen möchte, der kann sich für eine Charteryacht mit Skipper<br />

entscheiden. Weltumsegler Gerhard Tersch (www.gerhard-tersch.<br />

at) mit jahrzehntelanger Erfahrung in fast allen Revieren der Welt<br />

übernimmt gegen einen Tagessatz derartige Aufgaben. Selbstverständlich<br />

haben seriöse Charterfirmen auf Anfrage auch erfahrene<br />

Skipper für jedes Revier im Programm.<br />

46 <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> | März/April <strong>2013</strong>


Charter-Tipps<br />

Das ultimative<br />

Abenteuer:<br />

Kap Hoorn<br />

Abenteuer Kap Hoorn. Das ultimative Abenteuer in<br />

atemberaubender Landschaft ist für viele Segler ein Törn am Ende<br />

der Welt: Durch die Kanäle Feuerlands und rund Kap Hoorn oder<br />

in die Antarktis. So mancher Segler hat sich auf der SY Polarwind<br />

schon seinen Lebenstraum erfüllt und auf ihr das legendäre Kap<br />

Hoorn am Südzipfel Südamerikas umrundet. Die für dieses raue<br />

Revier ausgestattete Yacht bietet nicht nur größte Sicherheit, sondern<br />

auch eine äußerst komfortable Ausstattung. Mit nur vier Gästen an<br />

Bord sind die Törns ganz individuell. Außerdem haben sie einen<br />

ganz besonderen Bonus: Auf allen Törns ist Eigner Osvaldo E. Escobar<br />

Torres selbst als Skipper an Bord. Der Chilene und ehemaliger<br />

Leuchtturmwärter von Kap Hoorn spricht fließend Deutsch. Er ist<br />

Autor des Foto-Bildbands „Am Leuchtturm von Kap Hoorn – Segeln<br />

vor Feuerland und Patagonien (Delius Klasing, 2011), lebt und segelt<br />

seit vielen Jahren auf und um Feuerland und hat das Kap Hoorn<br />

„<br />

Berni Blaha<br />

Phoenix Yachting<br />

Kunden tendieren zu größeren und<br />

besser ausgestatteten Yachten. Im<br />

technischen Bereich sind die Gäste an<br />

neuestem Stand interessiert.<br />

Stamm kunden, die unsere Qualität<br />

kennen, akzeptieren auch ältere<br />

Yachten. Phoenix bietet bewusst eine<br />

relativ große Zahl an 45 bis 50-<br />

“<br />

Fuß-Yachten mit nur drei Kabinen<br />

und viel Luxus an.<br />

inzwischen mehr als 60 Mal umrundet. Es gibt wohl kaum einen<br />

Skipper, der über Land, Leute, Flora und Fauna am Kap Hoorn so<br />

gut Bescheid weiß wie er. In der Saison <strong>2013</strong>/14 wird die SY Polarwind<br />

außerdem eine Antarktis-Expedition im Programm haben, auch<br />

dort ist Skipper Osvaldo schon mehrfach gesegelt. Buchungen direkt<br />

beim Skipper: skipper@polarwind-expeditions.com. Nähere Infos zu<br />

Terminen, Preisen etc.: www.polarwind-expeditions.com


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

Urlauben wie ein Millionär. „Offshore Boote“, der österreichische<br />

Vercharterer von eleganten Motoryachten (www.offshore-boote.at),<br />

bietet ab dem Sommer <strong>2013</strong> in Kroatien echtes<br />

Millionärs-Feeling für seine Chartergäste. „Wir vermieten erstmals<br />

eine Adagio 51.5, die Interessenten bereits auf der Messe in Tulln<br />

besichtigen können“, berichtet „Offshore Boote“-Eigentümer Mag.<br />

Gerhard Bergmann: „Diese Yacht ist ein Trawler der Superklasse.<br />

Nach der Messe in Tulln wird sie über die Donau, das Schwarze<br />

Meer, Türkei und Griechenland nach Kroatien zum Stützpunkt in<br />

unsere Marina Kremik gebracht. Für diese Überstellungsreise, die<br />

ab April <strong>2013</strong> beginnt, können Kabinen etappenweise gebucht<br />

werden. Dies ist eine einzigartige Möglichkeit, die Unterläufe der<br />

Donau bis ins Mündungsdelta im Schwarzen Meer zu besuchen<br />

oder auch einen Törn von Istanbul bis Athen oder in der Folge<br />

auf den Ionischen Inseln zu machen“.<br />

Neben einer erstklassigen Ausstattung, die keine Wünsche<br />

offen lässt, einer Einrichtung komplett in Teak und<br />

einem großen Platzangebot verfügt das Schiff über Stabilisatoren,<br />

die dafür sorgen, dass die Yacht bei jedem<br />

Seegang wie auf Schienen fährt. Mag. Bergmann: „Das<br />

lästige Rollen, das so manchem Bootsliebhaber die<br />

Freude auf eine Bootsfahrt vergällt, gehört damit der<br />

Vergangenheit an. Neu im Charterprogramm haben wir<br />

heuer auch noch eine Princess 65, die trotz ihrer Größe<br />

bareboot gechartert werden kann, wenn der Chartergast<br />

nachweist, dass er in der Lage ist, eine solche Yacht zu<br />

steuern. Außerdem haben wir eine Starfischer 34 im<br />

Programm, eine Yacht für die kleine Familie.“<br />

Für Skipper mit weniger Erfahrung hat „Offshore Boote“ ein<br />

ganz spezielles Angebot: Eine Einsteigerwoche bietet allen, die<br />

noch nie die Möglichkeit hatten, selbst eine Yacht zu fahren, die<br />

Gelegenheit vom Schiffsführer-Patent über die entsprechende Praxis<br />

alles zu einem günstigen Preis zu erwerben. Und dabei auch<br />

noch einen wunderschönen Urlaub zu machen.<br />

Thomas Hickersberger<br />

Yachtcharter Müller<br />

„Der Trend geht durchaus zu schnelleren und<br />

luxuriöseren Schiffen. Kroatien ist als Segelrevier<br />

zwar noch immer vorne, das Interesse an exotischen<br />

Reisezielen wächst allerdings. Da Segeln immer<br />

touristischer wird, sinkt die nautische Qualität. Nach<br />

der letzten Wirtschaftskrise und der Markt -<br />

bereinigung sehe ich die Zukunft des Chartergeschäfts positiv und im<br />

Wachsen. Unseriöse Anbieter verschwinden meist schnell vom Markt.<br />

www.yachtcharter-mueller.at<br />

“<br />

Richtig vorbereitet. Nicht nur für Motorbootfahrer ist ein<br />

Skippertraining sinnvoll. Ecker Yachting zum Beispiel führt seit<br />

Jahrzehnten derartige Praxis-Schulungen unter der Leitung erfah-<br />

Osvaldo Escobar<br />

SY Polarwind<br />

Mit seiner speziell ausgerüsteten<br />

Yacht segelt Osvaldo<br />

im schwierigsten Revier der<br />

Welt – um Kap Hoorn und in<br />

die Antarktis. Bis zu vier<br />

Chartergäste nimmt er mit auf<br />

die faszinierenden Törns.<br />

48 <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> | März/April <strong>2013</strong>


Charter-Tipps<br />

Im Hausboot zum Markusplatz<br />

rener Skipper durch. Dabei werden alle Manöver so lange geübt,<br />

bis sie perfekt sitzen: An- und Ablegen, alle Hafenmanöver, Ankern,<br />

Festmachen mit Mooring, Tricks für schwierige Situationen.<br />

Ab diesem Jahr gibt es auch spezielle Trainings nur für Damen.<br />

Im Hausboot zum Markusplatz. Es muss nicht<br />

immer Segeln oder Motorbootfahren auf Hoher See sein. Auch in<br />

geschützten Lagunen wie rund um Venedig lässt sich perfekt Urlaub<br />

mit der ganzen Familie machen. Zum Beispiel mit einem der eleganten<br />

Hausboote von LeBoat (www.leboat.de).<br />

Was bietet dieses so nahe an Österreich gelegene familienfreundliche<br />

Revier nicht alles: Gutes Essen und hervorragende Weine,<br />

abwechslungsreiche Landschaft, Großstadt und Fischerdörfer, Kultur<br />

und Vergnügen, Strandnähe und Naturschutzgebiete – was will<br />

man mehr? Und wer hat schon mal den Sonnenaufgang über dem<br />

Markusplatz vom Deck eines Bootes aus bewundert?<br />

Abfahrtsbasis: Ab Casale nördlich von<br />

Venedig über die Kanäle der Lagune<br />

bis nach Venedig. Precenicco am<br />

Fluss Stella ist ein idealer Startpunkt,<br />

um die Lagune von Marano zu erkunden<br />

oder One-Way nach Casale<br />

zu fahren.<br />

Sicher ist sicher. Der Skipper<br />

einer Yacht trägt große Verantwortung.<br />

Mit einer Skipper-Haftpflichtversicherung<br />

ist er weitgehend<br />

abgesichert. Alle großen Yachtversicherungen<br />

bieten derartigen Schutz<br />

an: Pantaenius (www.pantaenius.at),<br />

Yacht-Pool (www.yacht-pool.at).<br />

Eine Kautionsabdeckungsversicherung<br />

(meist rund 150 Euro pro Törn)<br />

statt der Hinterlegung einer Kaution<br />

in bar oder per Kreditkarte bietet<br />

zusätzliche Sicherheit für die Bordkasse<br />

und wird meist von der Charterfirma<br />

oder der Agentur alternativ<br />

angeboten.


<strong>OCEAN7</strong>Yachten<br />

Jekyll&<br />

Dr.<br />

Mr. Hyde<br />

Text: Stefan Detjen | Fotos: Stefan Detjen, Werft<br />

All-in-one, Alleskönner, Crossover-<br />

Boote – in diese boomende Sparte von<br />

sportlichen Funbooten, die auch als<br />

Familien- und Fahrtenschiff punkten,<br />

zielt die neue Saphire 27 aus der<br />

Schweiz. Wie segelt sich dieses Novum<br />

und wer ist der Kopf dahinter?<br />

50 <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> | März/April <strong>2013</strong>


Saphire 27<br />

1 2<br />

Lokaltermin am windsicheren Gardasee. Ende November hatte<br />

Michael Tobler die internationale Fachpresse zum Testsegeln seiner<br />

Saphire 27 bei Malcesine eingeladen. Ich hatte Mann und Boot<br />

bereits in Friedrichshafen gesehen, mit ihm in Hamburg ausführlich<br />

gesprochen und in Genua sein Boot im Wasser besichtigt. Optisch<br />

gefiel mir die Saphire auf den ersten Blick sehr gut, jetzt bin ich<br />

sehr gespannt, wie sich das Boot im Test verhält. Der umtriebige<br />

Tobler ist nach seinem Messemarathon froh, wieder einmal segeln<br />

zu können und kann es kaum erwarten, auszulaufen. Wunschgemäß<br />

bläst bereits der Pelér, ein kühler, heftiger Wind aus Norden.<br />

Ich würde zwar nach der frühmorgentlichen Anreise einen belebenden<br />

heißen Espresso vorziehen, aber ich steige in mein Ölzeug<br />

und wir laufen aus. Raus aus der Marina, Groß hoch und den<br />

Torqueedo-Elektromotor wegklappen. Der Antrieb schwenkt an<br />

einem Rohrbügel nach oben, Deckel auf den Motorenschacht,<br />

Cockpitboden absenken – Einfachheit und Cleverness springen<br />

bereits das erste Mal ins Auge, das Boot überrascht nach und nach<br />

mit mehr gelungenen, weil höchst praktischen Lösungen. Der<br />

morgendliche Gardasee-Nordwind bläst mit kühlen 20 Knoten. Ich<br />

fingere in meiner Tasche nach der Wollmütze. Wie lange war ich<br />

eigentlich nicht mehr auf einer kleineren Yacht? Und wann bin ich<br />

das letzte Mal mit Wollmütze gesegelt? Dickbauchschiffe und sonniges<br />

Mittelmeer sind eher mein Ding … Wir rauschen mit halbem<br />

Wind über den See und Michael Tobler erklärt mir sein Konzept.<br />

Der ehemalige A-Cat-Segler hat seinen Job als Chief Sales Officer<br />

einer bekannten Outdoor-Firma an den Nagel gehängt und sich für<br />

mehr Familie und Lebensqualität entschieden. Als er das ideale<br />

Boot für schnelles Regattsegeln und für den Freizeitplausch mit der<br />

Familie nicht auf dem Markt fand, sah er die Marktchance für sein<br />

Wunschboot. Als Vollblut-Geschäftsmann weiß er aus dem Effeff,<br />

wie man ein Produkt plant und konzipiert, ein Unternehmen aufgleist<br />

und Schritt für Schritt realisiert. Als Designer holte er sich<br />

Claudio Maletto vom Studio Fontana Maletto in Como ins Boot.<br />

Dieser arbeitete viele Jahre für italienische Syndikate im America’s<br />

Cup und trug als Designer zur Entwicklung von elf America’s Cup-<br />

Yachten bei. Projektleiter Sebastiano Rech Morassutti kommt ebenfalls<br />

aus der AC-Szene und ist spezialisiert auf moderne und leichte<br />

Verbundstoffe. Selbst das Segeldesign ist eine Eigenentwicklung,<br />

Alessandro Castelli (natürlich auch er mit AC-Know-how) entwickelte<br />

die Renn- und Freizeittücher und bringt große Erfahrung im<br />

One-Design mit. Gebaut werden die Saphire-Boote bei Delphia in<br />

Polen, schon längst ein Garant für Qualität und Präzision selbst bei<br />

hohen Stückzahlen.<br />

Technische Daten<br />

Länge.................................................................................. 8,00 m<br />

Breite.................................................................................. 1,70 m<br />

max. Tiefgang.................................................................... 2,50 m<br />

· Kiel eingezogen............................................................... 0,45 m<br />

Gesamtgewicht............................................................... 1.250 kg<br />

Gewicht Ballast.................................................................. 500 kg<br />

Segelfläche Groß............................................................ 29,00 m 2<br />

Segelfläche Fock............................................................. 15,00 m 2<br />

Masthöhe.......................................................................... 10,50 m<br />

Transportlänge................................9,50 m + 1 m Mastüberhang<br />

CE-Kategorie............................................................................C-6<br />

Designer.............................................................. Claudio Maletto<br />

Segelfertiger Preis inkl .....................................rund 50.000 Euro<br />

Membran-Großsegel, Fock und Carbonmast<br />

SAPHIRE AG<br />

Krähbüel 15, 6403 Küssnacht am Rigi<br />

Tel. +41 79 333 84 84<br />

www.saphireboats.com<br />

1 Offenes und aufgeräumtes Cockpit<br />

2 Ausfahrbarer Bugspriet<br />

März/April <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> 51


<strong>OCEAN7</strong>Yachten<br />

Das Schiff mit zwei Seelen. Spannend für den Regattasegler,<br />

entspannend für die Familiencrew – so könnte man die<br />

beiden Seiten des Saphire-Konzeptes beschreiben. Im Moment sind<br />

wir im Race-Modus unterwegs: Das oben durchgelattete und 1.7<br />

Meter weit ausgestellte Folien-Großsegel (Fathead) in Kombination<br />

mit dem Carbon-Mast ohne Back- bzw. Achterstag ist die ideale<br />

Kombination für schnelles und trotzdem einfaches Segeln. Dieser<br />

Segelplan kommt – wie könnte es anders sein mit solchen Saphire-<br />

Vätern – von den America’s Cuppern und den modernen Katamaranen.<br />

Die Fock ist optimiert für viel Höhe am Wind und überlappt<br />

den Mast leicht, um die Leistung zu erhöhen. Für das klassische<br />

Familiensegeln und für Anfänger steht ein einfach zu handhabendes<br />

Dacron-Großsegel mit 5 m 2 weniger Fläche und weniger ausgestelltem<br />

Top zur Auswahl. Doch jetzt heißt es halsen, das Seeufer mit<br />

Bergwand kommt bedrohlich näher, mit rund 9 Knoten ist der<br />

Gardasee hier schnell überquert. Beim Rundgehen werde ich von<br />

der Rassigkeit des Manövers des 8-Meter-Flitzers überrascht, rutsche<br />

aus und lande auf dem Hintern. Zum Glück sind meine Mitsegler<br />

bereits mit dem Vorbereiten des Gennakers beschäftigt, sodass ich<br />

mich unbeschadet aus der Affäre ziehen kann. Das Nylontuch geht<br />

hoch und die Saphire 27 steigt auf die Welle. So viel Power hätte<br />

ich nicht erwartet, unsere Dreiercrew hat alle Hände voll zu tun,<br />

den rasenden Edelstein zu trimmen. Auf der Pinne ist ziemlich viel<br />

Zug drauf, aber das stört mich persönlich nicht, ich ziehe einen<br />

eher ausgeprägten Ruderdruck einer allzu schwammigen Variante<br />

vor. Für die 3 bis 4 Beaufort haben wie ziemlich viel Tuch oben,<br />

unser gesamter Lebendballast verschiebt sich auf die Heckkante,<br />

die Saphire geht los wie Schmidts Katze. Das Speedmeter klettert<br />

auf 14 Knoten, knackt in Böen locker die 15er-Grenze – jetzt ist<br />

volle Aufmerksamkeit gefragt. Der große asymmetrischen Gennaker<br />

wird über einen mittelachsig platzierten Bugspriet gefahren – wir<br />

rauschen über den See, es ist eine helle Freude. Zum Glück habe<br />

ich keine Zeit mit einem Espresso verschwendet, Adrenalin ist<br />

besser als Koffein …<br />

Da auch der längste See einmal zu Ende ist, wenden wir, der Gennaker<br />

geht weg und die Fock wird wieder gesetzt. Die Manöver<br />

lassen sich einfach und effizient durchführen, das Cockpit ist ergonomisch,<br />

alle Beschläge sind dort, wo sie hingehören und gebraucht<br />

werden.<br />

1<br />

2<br />

Mit ihrer hohen Segeltragezahl verlangt<br />

die Saphire nach frühem Reffen<br />

3<br />

52 <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> | März/April <strong>2013</strong>


Saphire 27<br />

4 5 6<br />

Auch an der Kreuz macht die Saphire eine gute Figur. Der Wind<br />

frischt noch etwas auf, selbst die 500 Kilo Ballast in der T-Kielbombe<br />

haben jetzt Mühe, den Winddruck zu kompensieren. Mit<br />

ihrer hohen Segeltragezahl verlangt die Saphire nach frühem Reffen.<br />

Und siehe da, selbst mit gerefftem Groß sind wir gleich schnell,<br />

aber viel entspannter unterwegs. Trotz Welle und böigem Wind<br />

kommen wir gut voran, die Saphire segelt sich schön steif und<br />

hoch, anluven, abfallen, immer mit dem Blick auf die Geschwindigkeit<br />

(zwischen 6 und 7 Knoten) … Jetzt werden auch wieder<br />

Jugenderinnerungen an meine jungen Seglertage mit der 505 auf<br />

dem Neuenburgersee wach, so schön kann pures und reines Segelvergnügen<br />

sein.<br />

Etwas unbequem ist der für mich zu kurze Abstand zur Fußstütze.<br />

Zum Abstemmen muss ich die Beine anwinkeln, das ist auf Dauer<br />

etwas ermüdend. Wer etwas kleiner ist, hat damit kein Problem,<br />

mir wäre mit einer verstellbare Stütze geholfen.<br />

Clever, smart & easy. Der Carbonmast ist ohne Achterstag,<br />

das macht das Handling ziemlich unkompliziert und auch<br />

Legen und Stellen werden zum Kinderspiel. Das ist ein wichtiger<br />

Teil des Tobler-Konzepts: Die Saphire 27 ist trailer- und slipbar.<br />

Steckruder raus, den Hubkiel hochfahren und ab auf den Trailer.<br />

Heute hier segeln, morgen dort regattieren – kein Problem mit der<br />

Saphire.<br />

Speziell Regattasegler wird es interessieren, dass das gesamte Rigg<br />

mit Baum nur lediglich 42 kg auf die Waage bringt – Carbon sei<br />

Dank. Familiensegler werden mehr daran interessiert sein, dass die<br />

Badeleiter teleskopisch ist und auch unter Deck praktische Lösungen<br />

und clevere Ideen zum Einsatz kommen und somit für ein<br />

sorgenfreies Ferienfeeling sorgen. So kann man zum Beispiel schon<br />

zu Hause die Saphire-Stautaschen und -bags packen, die dann auf<br />

dem Schiff auf- oder eingehängt werden. Das gleiche gilt für die<br />

Kühltruhe, die sich zum Bordkühlschrank verwandelt. Mit dem<br />

optionalen Kochpaket und einem tragbaren chemischen WC ist die<br />

Fahrtenyacht einzugsbereit. Beim Polsterbezug schlägt die Outdoor-<br />

Erfahrung von Tobler durch: Der Bezugstoff ist aus einem pflegeleichten<br />

und wasserabweisenden Material, wie man es von Hitec-<br />

Funktionsbekleidung kennt. Zwei Rohrkojen erinnern an die Schlaflösungen<br />

auf spartanischen Rennyachten und können wie ihre<br />

großen Vorbilder hochgeklappt und festgezurrt werden.<br />

Nach einem nochmaligen Rauf- und Runterprogramm stufe ich die<br />

Segeleigenschaften der Saphire als sehr gut ein. Kleinere Kinderkrankheiten<br />

des Prototyps werden für die Serienfertigung noch<br />

behoben. Das duale Konzept verlangt nach nur wenigen Kompromissen,<br />

Regattasegler und sportlich-mobile Familien kommen voll<br />

auf ihre Kosten. In diesem Bootsegment gibt es bereits ein paar<br />

interessante Mitbewerber, aber die Saphire hat alle Trümpfe in der<br />

Hand, um ganz vorne mitzumischen. Man möchte es Michael Tobler<br />

gönnen, dass er in möglichst kurzer Zeit genügend Käufer für<br />

sein „Smartboat“ findet, sodass sich rasch eine kleine One-Design-<br />

Klassenflotte etablieren kann. Ein klares Konzept, eine denkbar<br />

einfache Vertriebsstruktur und das Internet als geduldiger und<br />

mehrsprachiger Verkaufsberater: Auf www.saphireboats.com kann<br />

man sich sein Wunschboot selbst zusammenstellen, der Preisrechner<br />

kalkuliert parallel zur Auswahl jeweils den Endpreis der maßgeschneiderten<br />

Konfiguration.<br />

Wer die Wahl hat, hat zuerst die Qual … aber dann auch das unbezahlbare<br />

Vergnügen, das einfaches und schnelles Segeln eben<br />

so mit sich bringt.<br />

1 Praktisch: Backskiste mit einhängbarer Stautasche<br />

2 Rohrkojen (hier hochgeklappt) wie bei einer puren Rennziege<br />

3 Michael Tobler (links) will sein Boot nach vorne segeln.<br />

4 Torqueedo-Elektroantrieb in Ruheposition<br />

5 Am Bügel hochklappen …<br />

6 … und absenken<br />

eigene Basen in Kroatien und Italien<br />

Y A C H T C H A R T E R<br />

Y A C H T M A N A G E M E N T<br />

Y A C H T S A L E<br />

A-4111 Walding, Überlendnerstr. 24 a<br />

Tel. +43 7234 84545, Fax +43 7234 85545<br />

office@yachting2000.at<br />

März/April <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> 53


<strong>OCEAN7</strong>Regatta<br />

An der süditalienischen Küste des<br />

Cilento, einem der letzten Geheimtipps<br />

im Mittelmeerraum, wird Segeln<br />

zum wahren Back-to-the-roots-Törn.<br />

Hier, rund 100 Kilometer südlich von<br />

Neapel, darf Italien noch italienisch<br />

sein, ohne hochgezüchtete Marinas,<br />

ohne in Reih und Glied aufgestellte<br />

Sonnenschirme und vor allem ohne<br />

horrende Hafengebühren fürs<br />

Schickimicki-Klientel.<br />

Segeln in Kampanien<br />

Küste,<br />

& Kultur Küche<br />

Text und Fotos:<br />

Kirsten Panzer-Gunkel<br />

Bei all dem „Ohne“, dem Ausbleiben, das erst den wahren Luxus der Geoparks gehört – aber ein royaler Ritterschlag ist der königliche<br />

Einkauf allemal.<br />

ausmacht, ist Segeln im Cilento aber auch ein Erlebnis mit ganz viel<br />

„Mit“! Mit Natur im Überfluss, Freundlichkeit und Ursprünglichkeit, Zur Küche kommt hier dann noch die Kultur, nicht umsonst haben<br />

in der noch ein Hauch der Anfangszeit des Italien-Tourismus zu sich im Südteil des italienischen Stiefels einst sowohl Römer als<br />

spüren ist, mit sauberem Wasser, kleinen Häfen, einfachen Trattorias,<br />

Spaghetterias und Osterias, mit Restaurants vom Feinsten und für romantische Grundstimmung.<br />

auch Griechen getummelt. Massige dorische Tempelsäulen sorgen<br />

dazu eine Küche mit ganz viel Mozzarella di Bufala und feinstem Auch auf dem Wasser – spätestens, wenn man sich der Geschichtsträchtigkeit<br />

der Region bewusst wird. Da fragt man sich bald, wa-<br />

sonnengereiften Gemüse, eine Küche, deren Zutaten sich selbst<br />

Kate Middleton frisch nach Haus ins triste England fliegen lässt. rum der Süden oft so verpönt ist, bei all dem kulturellen Reichtum<br />

Vielleicht geht solch eine Order nicht unbedingt konform mit dem und auch der Gastfreundschaft, der man im Cilento noch überall<br />

Naturgedanken rund um den beeindruckenden Nationalpark, der begegnet. Man ist willkommen, einerlei, ob man über Land oder<br />

seit 1998 ein UNESCO-Welterbe ist und seit 2010 zum Weltnetzwerk von der Wasserseite aus anreist, auch wenn unsere Stegnachbarn<br />

54 <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> | März/April <strong>2013</strong>


Cilento Cup/Kampanien<br />

2<br />

3<br />

im Yachthafen von Salerno bei ihrer Ankunft noch leise Zweifel<br />

daran hegten. Vorrübergehende Baustelle statt Urlaubsambiente.<br />

Die Kreuzfahrer brauchen mehr Platz und in diesem Zuge soll in<br />

Salerno auch gleich noch eine neue Marina entstehen. Damit sich<br />

die Wassersportler hier an der Grenze zum Cilento nicht vor den<br />

schwimmenden Großhotels verstecken müssen und sich den Kreuzfahrgästen<br />

neben Dom und Altstadt auch noch ein eindrucksvoller<br />

Anblick auf der Wasserseite bietet.<br />

4<br />

Jede Menge üppige Natur. „Ursprünglich soll es aber<br />

auch dann noch bleiben“, blickt Evaristo in die Zukunft. Er hat den<br />

in Salerno startenden Cilento Cup, den wir hier segeln wollen, vor<br />

zwei Jahren ins Leben gerufen. Durch ihn soll die Region bekannter<br />

werden. „Die meisten wissen ja gar nicht, wie es hier aussieht.<br />

Die legen gleich ab nach Capri oder Richtung Liparische Inseln –<br />

tolle Ziele, klar, aber die ahnen noch nicht einmal, was ihnen hier<br />

entgeht!“ Sagt’s und wuselt gleich schon wieder zwischen den<br />

Yachten herum, erklärt den Weg zum Supermarkt, in den nicht<br />

mehr als eine Crew zur gleichen Zeit hineinpasst, bespricht das<br />

Programm und lädt zum morgendlichen Empfang mit Buffet und<br />

Ansprache ein.<br />

Sie liegt ihm am Herzen, die Gegend und vor allem ihre maritime<br />

Seite. Man kann’s verstehen, selbst dann, wenn der Wind vollkommen<br />

apathisch vor sich hinhaucht. Wir fassen uns in Geduld, beäugen<br />

die Mitkonkurrenten. Elf Yachten insgesamt, gegen die wir<br />

beim Cilento Cup antreten werden. Mehr aus Spaß, weniger, um<br />

wahre Regattaambitionen auszuleben. Es wäre auch zu schade,<br />

hier nur so herumzuhetzten, up-wind – down-wind oder nur von<br />

A nach B. Lieber auch die Region genießen. Und ankern zum<br />

Beispiel. Da sind wir uns schnell einig, ein Spruch über Funk, in<br />

dem jetzt erst mal von dem Gegeneinandersegeln Abstand genommen<br />

und die Badebucht empfohlen wird. Schließlich geht es beim<br />

1 Kurz vor dem Start<br />

2 Frische Zitronen auf dem Land – Agriturismo I Moresanix<br />

3 Das Ankerparadies Baia infreschi<br />

4 Blick auf den Hafen von Acciaroli<br />

März/April <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> 55


<strong>OCEAN7</strong>Regatta<br />

Cup nicht nur ums Regattasegeln, der Cilento an sich ist vielmehr<br />

das Ziel. Seine unterschiedlichen Charakteristika werden in jedem<br />

Hafen präsentiert und unterwegs in stillen Buchten unter hohen<br />

Felsen oder waldigem Hang kann sich jeder selbst ein Bild machen<br />

von der eindrucksvoll üppigen Natur; und von einer Region, die<br />

gerade erst aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht. Zu unserem<br />

Glück, denn so treffen wir unterwegs zwar auf einige Sonntagsausflügler,<br />

die die Buchten italienisch geräuschvoll zum Leben<br />

erwecken, doch meist bleibt es ruhig und beschaulich. Badespaß<br />

mit Fischanschluss, während der vino bianco auf Eis liegt und nach<br />

der äußerlichen Abkühlung gleich auch noch für die innere sorgen<br />

wird. Man prostet sich zu, von Yacht zu Yacht, von Bayern nach<br />

Österreich, vom Rhein nach Russland, während geschmeidige<br />

Italiener stolz am Vorstag posen. Wettsegeln tritt in den Hintergrund.<br />

Dolce vita am Stiefel – italienisches Lebensgefühl, mediterranes<br />

Ambiente, so wie es der Segler liebt, der Blick vom Wasser aus aufs<br />

Land. Auf Kurs Süd ist deshalb auch unbedingt die Steuerbordseite<br />

als Sitzposition zu empfehlen, selbst wenn man bei stärkeren südöstlichen<br />

Winden dann kurz vor der Wasserkante hocken sollte.<br />

Der Ausblick lohnt sich: Erst die Ebene des Sele, dann die grünschattierten<br />

Berge, die sich drei-, vierreihig tief ins Landesinnere<br />

ziehen und sich an der Küste dicht bewachsen ins Tyrrhenische<br />

Meer ergießen. Später der Fels, er fällt steil herab, bildet Türme,<br />

Fenster und Grotten. Letztere gibt es vor allem rund ums Capo<br />

Palinuro. Sie zählen zu den Highlights der Region und warten mit<br />

den verschiedensten Formen und Farben auf. Mal dringt Tageslicht<br />

durch einen Unterwassertunnel ins Innere und lässt das Wasser fast<br />

schon unnatürlich blau leuchten, mal sorgt eisenhaltiges Gestein<br />

für blutrote Färbung oder Kalkstein für ein Bad in Silber. Wer will<br />

da noch nach Capri segeln?<br />

3<br />

1<br />

2<br />

Alle sechs Meilen ein Hafen. Das überlegte sich auch<br />

die legendäre Chartercrew, von der man sich immer noch in den<br />

pittoresken Häfen erzählt. Kaum angekommen und von Acciaroli<br />

aus gestartet, hat sie ihre lang geplante Route gen Äolische Inseln<br />

über Bord geworfen und ist geblieben. Die 70 Kilometer lange<br />

Küste war dann ihr Segelrevier, alle sechs Seemeilen ein Hafen,<br />

besser geht es nicht. Sie haben die Ursprünglichkeit,<br />

Schönheit und Unberührtheit genossen<br />

statt zu wuseligen Inseln aufzubrechen.<br />

„Ob da aber unbedingt die Grotten<br />

und Buchten auschlaggebend waren, weiß<br />

ich nicht so recht“, erzählt Evaristo, „Vielleicht<br />

waren es auch unsere Preise. Vom<br />

Bierpreis haben sie jedenfalls bei der Rückgabe<br />

ganz schön geschwärmt. Nirgendwo<br />

sonst hätten sie bisher so<br />

günstiges Bier getrunken“. Was<br />

auch immer der Grund gewesen<br />

sein mag, ich präferiere den Wein<br />

und somit auch die Weinprobe,<br />

die als eines der Highlights am<br />

Strand von Ogliastro organisiert<br />

wird. Auch ein Teil der Cup-Idee.<br />

56 <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> | März/April <strong>2013</strong>


Cilento Cup/Kampanien<br />

Die Region soll vorgestellt, publik gemacht werden – segelnd, vom<br />

Wasser aus – Platz genug gibt es noch. Für Wanderer ist der Nationalpark<br />

bereits ein Ziel, doch für Segler gehört die Küste noch<br />

eher zu den weißen Flecken auf der Seekarte. Sie folgen bisher<br />

dem Ruf des schicken und teuren Amalfi, peilen Capri und Co. an,<br />

gehen nach Sardinien, in den toskanischen Archipel, nach Malta<br />

oder an die Riviera.<br />

Das Wettsegeln tritt bei uns schnell in den Hintergrund. Zeitweise<br />

mutet die Cup-Equipe wie eine Gruppe entspannter Flottillensegler<br />

an, vielleicht auch, weil diesmal zu lange der heiße Wind Scipione<br />

Africano blies. Das Wetter- und Windsystem hat er diesmal außerplanmäßig<br />

durcheinandergewirbelt. „Sonst haben wir selbst im<br />

Hochsommer bessere Winde und vor allem ist es sonst nicht so<br />

heiß“, stöhnt Paula, die bei Starsail immer den Überblick behält,<br />

wischt sich die Stirn trocken, lächelt und erzählt von den geplanten<br />

Stationen.<br />

Turnschuhen bedeutet. Ich hab ihn im Original gesehen – eine<br />

metallene Strigilis, ein sichelförmiger Haken, den die Athleten in<br />

der Antike zur Reinigung ihres Körpers verwendet haben. Als<br />

Grabbeigabe findet man die Schweiß- und Schmutzschaber im<br />

Museum von Paestum. Ob allerdings Carolyn Davidson lukanische<br />

Gräber kannte, als sie vor 42 Jahren als Grafikstudentin das weltberühmte<br />

Logo entwarf, ist fraglich.<br />

Ein reizvolles,<br />

aber unbekanntes<br />

Revier<br />

4<br />

Jahrtausende alte Kulturen. Die erste Etappe führt<br />

die Küste hinunter nach Acciaroli. Ein Blick an Land, irgendwo dort<br />

liegt Paestum. Über Jahrhunderte wurden die riesigen Tempel als<br />

markante Landmarken in den Seekarten verzeichnet. Wir sind zu<br />

weit draußen, um sie zu sehen, doch wer dort war, fühlt noch die<br />

Jahrtausende alten Kulturen. Am Niedergang liegen ein Paar Turnschuhe<br />

– Nikes, wie zur Erinnerung an den Landausflug drapiert.<br />

Gestern habe ich gelernt, was dieser geschwungene Bogen auf den<br />

1 Schroff ergießt sich die Felsküste ins türkisfarbene Meer<br />

2 Fenster mit Aussicht – Blick auf die Wetterstation von<br />

Palinurox<br />

3 Begrüßung in weiß – der Hafenkommandant und sein<br />

Gefolge empfangen die Yachten<br />

4 Ankerplätze gibt es zur Genüge<br />

März/April <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> 57


<strong>OCEAN7</strong>Regatta<br />

Hier wird Europas<br />

Geschichte fühlbar<br />

1<br />

Service Cilento/Italien<br />

Den Cilento Cup gibt es im Sommer seit drei Jahren<br />

und wird von der italienischen Charterfirma Starsail<br />

organisiert. Buchbar sind der Cup sowie Bareboat-Yachten<br />

unter anderem über die Charteragentur Master<br />

Yachting, Yachtcharter 1a, 97286 Sommerhausen,<br />

www.master-yachting.de. Beim Cup steht nicht die<br />

Regatta im Vordergrund, sondern die Region. Hafengebühren,<br />

kleine Buffets in den Häfen, Weinprobe etc.<br />

sind im Charterpreis inbegriffen. In diesem Jahr findet<br />

der Cup vom 22. bis zum 29. Juni statt.<br />

Start- und Zielhafen ist Salerno.<br />

Anreise: Flüge sind nach Neapel buchbar, der<br />

anschließende Transfer kann von der Charteragentur<br />

organisiert werden. Wer mehr Zeit mitbringt und noch<br />

etwas vom Land sehen möchte, nimmt einen Mietwagen.<br />

Air Dolomiti fliegt außerdem samstags direkt von<br />

München aus den neuen Flughafen von Salerno an<br />

(Aeroporto di Salerno – Costa d’Amalfi; QSR).<br />

2<br />

Auch das ist der Cilento. Hier wird die Geschichte Europas fühlbar. Doch<br />

nicht nur in der Antike tummelten sich hier Mediziner, Priester und Philosophen,<br />

auch später noch zog Kampanien viele kunstbegabte Köpfe<br />

an. Ob Goethe, Seume oder Hemingway. Letzteren verschlug es einst<br />

nach Acciaroli, wo er von seiner Geschichte selbst eingeholt wurde: Er<br />

traf auf seinen alten Mann, nachdem er sein Buch „Der alte Mann und<br />

das Meer“ schon längst beendet hatte.<br />

Oder Bosco, ein altes Dorf oben in den Bergen. Unsere Yachten warten<br />

im Hafen von Scario. Auch das ist der Cilento Cup: Landausflüge, die man<br />

sonst als Chartersegler vielleicht nicht machen würde. Und es lohnt sich!<br />

Der Tipp zum Büffel: In der Caseificio und<br />

Yogurteria gibt es ihn ganz frisch, den Mozzarella di<br />

Bufala. Doch nicht nur Käse, auch Büffel-Joghurt und<br />

Eis sind absolut empfehlenswert.<br />

Wer Paestum mit Theater und Musik zwischen den<br />

Tempeln erleben möchte, schaut am besten auf die Seite<br />

www.infopaestum.it<br />

Ein Ausflug ins Landesinnere mit Einblick in die wahre<br />

Kost des Cilento lässt sich von Acciaroli aus organisieren.<br />

Etwa sechs Kilometer weiter im Landesinneren liegt<br />

in Calal Velino die Azienda Agricola i Moresani, beste<br />

landestypische Küche und ganz viel Flair, Seele baumeln<br />

inklusive – Transfer wird organisiert<br />

(Tel. +39 0974 9<strong>02</strong>086) – www.imoresani.com<br />

58 <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> | März/April <strong>2013</strong>


Cilento Cup/Kampanien<br />

Dort oben lebte und arbeitete der antifaschistische spanische Künstler<br />

José García Ortega, ein Schüler und Freund Picassos. Museum und<br />

Wohnhaus locken die Besucher hier hinauf. Doch nicht nur die Kunst<br />

ist sehenswert, auch der Ort mit seinen kleinen Gassen, Kirche und<br />

Kapelle und seinen Bewohnern selbst. So wie Nicolina Cariello, die im<br />

Schatten der Häusermauern sitzt, ihre alte Strickwaren auftrennt und<br />

von ihrer Familie erzählt. Die Kinder sind längst in den Norden gezogen<br />

und „Ach, die Enkel, die haben ja auch nicht mehr so viel Zeit, hier<br />

herunter zu kommen“, und so freut sie sich, auch einmal mit Fremden<br />

plaudern zu können. Steht mühsam auf und zeigt ihr Heim, die Küche<br />

direkt in der Stadtmauer, zwei Kochplatten, Tisch, Plastikdecke und zwei<br />

Stühle. Weiter oben in der Mauer liegt der Rest der Wohnung.<br />

„Auch das ist der Cilento“, geht es mir durch den Kopf, während wir<br />

später wieder die Leinen losmachen, es doch mal wieder mit dem<br />

Wettsegeln probieren und uns schon auf den nächsten Badestopp<br />

freuen. Kühles Wasser zum warmen Wind, Infreschi heißen<br />

Bucht und Kap – wieder ein Name voller Bedeutung;<br />

Kaltwasser zuflüsse sorgen hier fürs kühle Bad. So hat auch<br />

der Süden ein Stück des kühleren Nordens in sich, aber er ist<br />

dabei natürlich und offen geblieben. Solche Ecken gab es früher<br />

viele im Mittel meerraum, und ich bin froh, wieder eine<br />

solche gefunden zu haben.<br />

seit 125 Jahren<br />

seit 125 Jahren<br />

seit 125 Jahren<br />

1 Segeln zu Füßen der gebirgigen Küste<br />

2 Lokalpatriotismus – Lederhosen-Badehose für die Crew<br />

3 Im Sommer genießt Nicolina Cariello ihre Strickstunden<br />

auf der Via S. Nocola in Bosco<br />

4 Blick auf Hafen und Kirche von Scario<br />

3<br />

4<br />

Pago pur.<br />

Pago pur.<br />

Pago pur.<br />

Sei eins mit der Natur.<br />

Und das seit 125 Jahren.<br />

Sei eins mit der Natur.<br />

Und das seit 125 Jahren.<br />

Sei eins mit der Natur.<br />

Und das seit 125 Jahren.<br />

Wer Pago liebt, weiß: Unser Fruchtsaft schmeckt<br />

nur so gut, weil wir ihn seit 1888 ohne künstliche<br />

Zutaten zubereiten. Es freut uns sehr,<br />

dass wir mit diesem Erfolgsrezept heuer unser<br />

bereits 125. Jubiläum begehen. Nur dadurch<br />

ist es uns gelungen, ein unvergleichliches<br />

Geschmackserlebnis aus erlesenen Fürchten<br />

zu kreieren. Das möchten wir nun feiern und<br />

uns gleichermaßen dafür bedanken – bei allen<br />

Pago-Fans und unserer geliebten Natur.<br />

Denn ohne euch gäbe es kein Pago. Das werden wir<br />

nie vergessen, auch nicht die kommenden 125 Jahre.<br />

Pago pur. Sei eins mit der Natur.<br />

Wer Pago liebt, weiß: Unser Fruchtsaft schmeckt<br />

nur so gut, weil wir ihn seit 1888 ohne künstliche<br />

Zutaten zubereiten. Es freut uns sehr,<br />

dass wir mit diesem Erfolgsrezept heuer unser<br />

bereits 125. Jubiläum begehen. Nur dadurch<br />

ist es uns gelungen, ein unvergleichliches<br />

Geschmackserlebnis aus erlesenen Fürchten<br />

zu kreieren. Das möchten wir nun feiern und<br />

uns gleichermaßen dafür bedanken – bei allen<br />

Pago-Fans und unserer geliebten Natur.<br />

Denn ohne euch gäbe es kein Pago. Das werden wir<br />

nie vergessen, auch nicht die kommenden 125 Jahre.<br />

Pago pur. Sei eins mit der Natur.<br />

Wer Pago liebt, weiß: Unser Fruchtsaft schmeckt<br />

nur so gut, weil wir ihn seit 1888 ohne künstliche<br />

Zutaten zubereiten. Es freut uns sehr,<br />

dass wir mit diesem Erfolgsrezept heuer unser<br />

bereits 125. Jubiläum begehen. Nur dadurch<br />

ist es uns gelungen, ein unvergleichliches<br />

Geschmackserlebnis aus erlesenen Fürchten<br />

zu kreieren. Das möchten wir nun feiern und<br />

uns gleichermaßen dafür bedanken – bei allen<br />

Pago-Fans und unserer geliebten Natur.<br />

Denn ohne euch gäbe es kein Pago. Das werden wir<br />

nie vergessen, auch nicht die kommenden 125 Jahre.<br />

Pago pur. Sei eins mit der Natur.<br />

www.pago.at<br />

www.pago.at<br />

www.facebook.com/PagoFruchtsaft<br />

www.facebook.com/PagoFruchtsaft


Yacht Club Austria<br />

Der Dialog und die Diskussion mit<br />

der Jugend ist eröffnet: Drei junge<br />

Menschen legen stellvertretend für<br />

die Jugend ihre Ideen auf den Tisch.<br />

Karin aus Grödig ist mit ihren 30 Jahren Berufsschullehrerin, Matthias<br />

(24) aus Linz studiert und David (25) ist hauptberuflich in der<br />

Segelbranche tätig – allesamt sind sie Mitglieder im Yacht Club<br />

Austria, und die Situation mit der Jugendarbeit in den Segelvereinen<br />

ist ihnen nicht egal.<br />

Die<br />

Jugend<br />

ist am Wort<br />

Welche Problemstellungen erleben Sie,<br />

welche Lösungsmöglichkeiten sehen aus<br />

Ihrer Sicht aus und welche Vorschläge<br />

richten Sie an den YCA?<br />

Karin: „Für eine vernünftige Binnenausbildung ist es natürlich<br />

erforderlich, einen geeigneten Seezugang zu erlangen. Segeln lernst<br />

du halt nur am See. Und so ein Seezugang ist sicher schwierig zu<br />

bekommen: Einerseits gibt es kaum einen freien Seezugang und<br />

die Zusammenarbeit mit anderen Segelclubs wird eher schwierig<br />

sein, weil jeder um den Nachwuchs kämpft und froh ist, wenn er<br />

eine eigene Jugendgruppe hat.“<br />

Matthias: „Vor kurzem hat mich ein Bekannter als Referenz<br />

beim YCA-Anmeldeformular angegeben. Doch ganz bin ich mir da<br />

nicht sicher. Ich wüsste nicht, mit welchen Argumenten ich einen<br />

Jugendlichen für den YCA werben sollte.<br />

Der Mitgliedsbeitrag für Studierende über 25 ist mehr als doppelt<br />

so hoch wie für Senioren. Sonderkonditionen und Rabatte gibt es<br />

zur Genüge, doch das Angebot für Jugendliche fehlt.“<br />

David: „Das größte Problem stellt für die jungen Schüler und<br />

Studenten sicher der finanzielle Part dar. Für die Teilnahme an<br />

nationalen Regatten muss man mit knapp € 1.000,– (pro Teilnehmer!!!)<br />

rechnen. Bei Regatten wie dem Rolex Middle Sea Race, dem<br />

Round Palagruza Race oder anderen Langstreckenregatten, wo alleine<br />

aus Sicherheitsgründen zumindest einige Tage Training (ob<br />

mit oder ohne Trainer) abgehalten werden sollten, kommt man<br />

empfindlich über die 1.000,– Euro.<br />

Das Image des Segelsports, vor allem unter den Jugendlichen, finde<br />

ich auch bedenklich. Verglichen mit den coolen Surferboys und<br />

den Skatern oder Snowboardern mit Boshihauben & Co. hat der<br />

Segelsport nicht nur vom Image, sondern auch von der Medientauglichkeit<br />

große Probleme. Ich denke wir sollten uns einfach die<br />

Frage stellen: Wie bringen wir junge Menschen dazu, den Segelsport<br />

attraktiv, cool und optionsreich zu sehen.“<br />

Was könnte der Yacht Club Austria nun<br />

anbieten? Was soll ein Yacht Club denn tun,<br />

damit er für junge Leute attraktiv wird?<br />

Karin: „Die Jugendschiffe der YCA Crews finde ich eine wirklich<br />

gute Sache! Ich selbst nehme regelmäßig an den YCA Regatten wie<br />

der Alpe-Adria-Sailing-Week oder dem Gebirgsseglercup teil. Egal,<br />

ob nun Jugendliche auf Regatta-Booten zu finden sind oder auf<br />

Fahrtenyachten einfach Spaß haben, die Yacht-Clubs müssen sich<br />

bei der Nase nehmen und attraktive Angebote machen.<br />

Und Zweitens muss ein Yacht Club den Zugang zum Segeln erleichtern,<br />

also auch an den heimischen Seen präsent werden: Österreich<br />

hat echt schöne Segelreviere, vom Bodensee über Achensee,<br />

den Trumer Seen, Traunsee, Attersee, Neusiedler See und<br />

natürlich auch Kärnten mit seinen Seen …“<br />

JugendTörn<br />

in der Adria<br />

Bist Du unter 25 und willst einen tollen<br />

Segeltörn erleben? Bist Du über 25<br />

und willst etwas Gutes tun für deine<br />

„Youngsters“? Dann haben wir die richtige<br />

Idee: Wir veranstalten <strong>2013</strong> wieder einen<br />

Jugendtörn (Alter zwischen 16 und 25<br />

Jahren) mit einem erfahrenen Skipper.


News März/April <strong>2013</strong><br />

Matthias: „Yacht Clubs könnten sich um Kooperationen im Jugendsport<br />

bemühen, das klingt vielversprechend und gibt Hoffnung auf Neues.<br />

Mit der Sarai hat der YCA sicher eine tolle Yacht im Binnenbereich zum<br />

Fahrtensegeln, doch ich meine, die Jugend möchte eher am Puls der Zeit<br />

sein und ein echt geiles Gerät segeln.<br />

Junge Menschen brauchen „junges Engagement“! Der YCA sollte daher<br />

auch eine Plattform für Jugendliche bieten um zu kommunizieren und<br />

Kontakte für zukünftige Segelerlebnisse zu knüpfen.“<br />

David: „Was ich vom YCA erwarte … Der YCA könnte eine Regatta<br />

außerhalb der Prüfungszeiten auf den Unis und außerhalb der Schulzeit<br />

auf die Beine stellen. Für diese Regatta sollen nur Segler bis 25 teilnehmen.<br />

Über Details kann man ja reden.<br />

Ich persönlich hätte, ohne mich großartig umhören zu müssen, zumindest<br />

3 bis 4 Jungs von 18 bis 26, die ausschließlich aus finanziellen Gründen an<br />

den von mir bisher gesegelten Hochseeregatten nicht teilnehmen konnten.<br />

Würden wir vom YCA unterstützt, fänden wir auch das nötige Knowhow<br />

um eine erfolgreiche Crew zu formen und zu trainieren. Und ich bin bestimmt<br />

nicht der Einzige, der diese Erfahrungen macht.“<br />

Wie können wir das organisieren?<br />

Da sind sich Karin, David und Matthias einig:<br />

„Wir würden uns freuen, wenn in diese Richtung endlich was gemacht<br />

wird und nicht nur pünktlich zur Jahreshauptversammlung motiviert einige<br />

Tasks vergeben und spätestens Anfang Juni ist wieder alles beim Alten.“<br />

YCA – The International<br />

Austrian Cruising Club<br />

Auszug aus dem Protokoll der 155.<br />

Vorstandssitzung des Yacht Club Austria:<br />

„Um einen längst fälligen Schritt zur Nachwuchsförderung zu setzen, hat der Vorstand<br />

beschlossen, junge Regattacrews sowohl sportlich als auch finanziell zu fördern<br />

bzw. zu unterstützen.“<br />

„Jugendarbeit: Der YCA-Vorstand bekennt sich zu einer pointierten Jugendarbeit.<br />

Dementsprechend wird eine Crew ‚Jugend‘ geschaffen, die finanziellen Mittel werden<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Jede Crew muss eine/n Jugendbeauftragte/n namhaft machen, dieses<br />

Gremium wird die Jugendarbeit in den Crews unterstützen.<br />

Die Jugendcrew wird durch einen Delegierten in den erweiterten<br />

Vorstand gemäß § 15 (1) d der Satzungen vertreten.“<br />

Wie schon die Chinesen vor jeder Trainingseinheit sagen: „Möge die Übung gelingen“!<br />

Wir veranstalten <strong>2013</strong> wieder einen Hochsee-Törn für unsere Jugend.<br />

Der Jugendtörn in Kroatien findet in der KW 34, das ist vom 17.<br />

August bis 24. August <strong>2013</strong> statt. Als Skipper ist ein erfahrener OSI©<br />

(Offshore Sailing Instructor) an Bord.<br />

Kosten: Die TeilnehmerInnen tragen die Kosten für An- und Rückreise,<br />

Verpflegung und Schiffskosten (Liegegebühren, Treibstoff etc.). Die<br />

Bordkassa wird dementsprechend ca. € 250,– ausmachen.<br />

Wir vom Yacht Club Austria übernehmen die Charterkosten fürs Schiff<br />

– als Unkostenbeitrag werden € 150,– pro TeilnehmerIn eingehoben.<br />

Teilnahmeberechtigt sind YCA-Mitglieder im Alter zwischen<br />

16 und 25 Jahren.<br />

Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eintreffens beim<br />

Generalsekretär per E-Mail entgegengenommen: gottfried.rieser@yca.at<br />

Wir freuen uns über zahlreiche Anmeldungen – für Rückfragen und<br />

Erläuterungen stehen wir natürlich gerne zur Verfügung!!<br />

Mit seemännischen Grüßen Gottfried „Titzl“ Rieser, Generalsekretär<br />

Prominente Mitglieder<br />

im Yacht Club Austria<br />

Seenomaden –<br />

Wolfgang Slanec und<br />

Doris Renoldner<br />

Wie sind Sie zum Wassersport gekommen?<br />

Wolfgang: Durch die Begegnung mit Wolfgang Hausner<br />

bei seiner Buchpräsentation im November 1975 in<br />

Korneuburg. Ich war damals 20 und hatte fortan eine<br />

Vision. Wilfried Erdmanns Buch „Gegenwind im Paradies“<br />

festigte den endgültigen Entschluss: Segelkurs auf der Alten<br />

Donau, Schiffskauf 1983, 1986 Start zur ersten einjährigen<br />

Reise. Seitdem mehr Zeit am Wasser als an Land verbracht.<br />

Doris: Wolfi hat mich vor 24 Jahren gefragt, ob ich mir<br />

vorstellen kann, mit ihm segeln zu gehen. Ich habe sofort<br />

zugesagt, obwohl ich vorher noch nie segeln war. Seitdem<br />

haben wir zweimal die Welt umsegelt und starten nun zu<br />

unserer dritten großen Reise!<br />

Was sind Ihre<br />

wassersportlichen Highlights?<br />

Wolfgang: 1995 Ansteuerung der Insel Tobago (Karibik)<br />

mit Sextanten-Navigation, 2003 um Kap Hoorn, unbewohnte<br />

Südsee-Atolle, Begegnung mit den vier Häuptlingen<br />

von Tikopia (Salomonen) …<br />

Doris: Gibt es viele, z. B. die Ansteuerung der Marquesas<br />

nach 24 Tagen auf See oder stark gerefft durch die<br />

patagonischen Kanäle flitzen oder vor der Osterinsel<br />

ankern …<br />

Was schätzen Sie am YCA?<br />

Wolfgang: YCA ist für mich eine große Seglerfamilie, die<br />

wir immer wieder gerne treffen – sei es bei den lockeren<br />

Crewabenden oder unterwegs auf den Weltmeeren.<br />

Doris: Anlaufstelle für Gleichgesinnte, herzliche Clubabende,<br />

Informationsaustausch …<br />

Was möchten Sie noch anmerken?<br />

Wolfgang: Danke, dass wir bei Österreichs größtem<br />

Segelclub als Ehrenmitglieder aufgenommen worden sind.<br />

Doris: Nicht vergessen, die Jugend fürs Segeln zu<br />

motivieren und zu begeistern!<br />

März/April <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> 61


Yacht Club Austria<br />

Gute Gründe, Mitglied<br />

beim YCA zu sein!<br />

1. Sie bekommen Ocean7 als unsere Clubzeitschrift<br />

kostenlos.<br />

2. Wir haben eine Clubyacht in der Adria im<br />

Dienst. Unsere „Adventus“, eine Sun<br />

Odyssey 42.2, ist bestens ausgestattet – jedes<br />

Mitglied kann sie nutzen.<br />

3. Unsere Clubyacht am Attersee, eine Gibsea<br />

32, kann jedes Mitglied gegen eine geringe<br />

Benützungsgebühr nutzen.<br />

4. Wir organisieren Spi-Training, Manöver unter<br />

Segeln, Erste Hilfe am Motor u.v.m.<br />

5. Wir führen die Funkkurse für SRC-GMDSS<br />

durch.<br />

6. Wir bilden die Skipper für Fahrtenbereiche<br />

Binnen, 1, 2 und 3 aus.<br />

7. Wir sind ein anerkanntes Trainingscenter der<br />

Royal Yacht Association und führen<br />

Ausbildungen zum „Yachtmaster Offshore“<br />

durch.<br />

8. Unsere Clubtörns erfreuen sich großer<br />

Beliebtheit – <strong>2013</strong> befahren wir den<br />

Ärmelkanal und besuchen die Kanalinseln<br />

Jersey, Guernsey, Sark, Herm, etc.<br />

9. Wir veranstalten die Alpe-Adria-Sailing-Week<br />

mit dem Austria-Cup und damit eine der<br />

größten Regattaveranstaltungen in der Adria.<br />

10. Der Gebirgssegler-Cup der Crew Steiermark<br />

ist die ideale Einsteiger-Regatta.<br />

11. Die ÖSV-Mitgliedschaft kostet ab <strong>2013</strong> nur<br />

mehr € 22,90 und die „Yachtrevue“ und die<br />

ISAF-Lizenz ist dabei inkludiert.<br />

12. Die Clubabende sind für unsere Mitglieder<br />

kostenlos, Sie erleben berühmte Weltumsegler<br />

und interessante Menschen.<br />

13. Brauchen Sie günstige Sommer- oder<br />

Winterreifen? Wir haben Spezialkonditionen<br />

bei Profi-Reifen: Unsere Kundennummer<br />

lautet 45911!<br />

14. Sind Sie Schiffseigner? Sie bekommen<br />

Rabatte und Preisnachlässe bei Ausrüstern.<br />

15. Sollte Ihre Yacht in Kroatien noch unversteuert<br />

liegen: Wir organisieren Zoll und MwSt.<br />

16. Brauchen Sie eine Yacht-Versicherung?<br />

Pantaenius gibt Ihnen einen Spezialrabatt.<br />

17. Günstig chartern mit dem YCA-Sonderrabatt<br />

– Details im Generalsekretariat!<br />

18. Suchen Sie Infos über Reviere, suchen Sie<br />

Antworten auf spezielle Fragen?<br />

19. Unser Büro ist ganztägig (09.00 bis 16.00<br />

Uhr) für unsere Mitglieder geöffnet.<br />

20. Unsere Stützpunkte sind im ganzen<br />

Mittelmeer präsent! Ein Beispiel gefällig? Ein<br />

Mitglied ist auf dem Weg von Kroatien nach<br />

Mallorca, dabei werden seine Medikamente<br />

nass und unbrauchbar, er läuft den Stützpunkt<br />

in Catania/Sizilien an. Rino und Bea<br />

Anfuso helfen unkompliziert und direkt.<br />

21. Brauchen Sie einen Seebrief für Ihre Yacht?<br />

Vielleicht ein Yachtzertifikat?<br />

22. Und das Wichtigste: Sie dürfen unseren<br />

Clubstander führen.<br />

Barbara Lange-Hofmayer<br />

Abschied<br />

für immer<br />

Am 28.12.2012 hat uns Barbara für immer verlassen.<br />

Für den Yacht Club Austria ist dies ein großer Verlust. Barbara war nicht<br />

nur ein wichtiger Motor im Vorstand des Clubs, sie hat den YCA als<br />

Crewcommanderin der Crew Bayern auch in Deutschland bei allen<br />

wichtigen Ereignissen und Events vertreten. Als langjährige gute und<br />

erfahrene Seglerin sowie Eignerin eines Schiffes war sie sowohl auf den<br />

Club regatten als auch auf unseren Clubtörns immer vertreten.<br />

Mit ihrer norddeutschen knackigen Art hat sie immer für frischen Wind in unseren österreichischen<br />

Runden gesorgt – wir werden sie vermissen.<br />

Wir sind geschockt und sprechen ihrer Familie, Verwandten und Freunden unser tief empfundenes<br />

Beileid aus. Bon Voyage Barbara!<br />

Austrian Boatshow<br />

Boot Tulln <strong>2013</strong><br />

Wir würden uns freuen, Sie begrüßen zu dürfen – Sie finden uns in der Halle 5. Einen digitalen Ermäßigungsbon<br />

finden Sie auf unserer Homepage www.yca.at zum Herunterladen.<br />

„Der Yacht Club Austria – seit 40 Jahren ein Synonym für Spaß am Wasser“<br />

Professionelle Aus- und Weiterbildung vom Anfänger bis zum gewerblichen RYA-Skipper, ob auf<br />

österreichischen Seen (Attersee und Neusiedler See) oder am Meer, von der Adria bis zum Solent.<br />

Schauen Sie bei uns vorbei und tauchen Sie ein in die Welt des Wassersports. Informieren, Kennenlernen,<br />

Anfragen beantworten, Kontakte schließen, das Netzwerk dichterknüpfen – all das sind die<br />

Gründe, bei der größten österreichischen Bootsmesse präsent zu sein.<br />

Was bietet der Yacht Club Austria <strong>2013</strong> den<br />

Messe-Besuchern?<br />

1. Vorträge im Veranstaltungszentrum<br />

– YCA-Commodore Christian M.F. Schifter hält<br />

gemeinsam mit SeaHelp Vorträge zum Thema<br />

„Versteuerung von Yachten in Kroatien“.<br />

– Michael Köhler bringt das Thema „Ankern und<br />

Bojenmanöver“. Anhand von Fotos und Videos<br />

werden die theoretisch-physikalischen<br />

Grundlagen des Ankerns erklärt und die häufig<br />

vorkommenden Fehler erkannt. Die Zuhörer<br />

verstehen, warum der Anker beim letzten Urlaub<br />

gar nicht halten konnte und werden im<br />

nächsten Urlaub wesentlich stressfreier und<br />

entspannter vor Anker liegen.<br />

2. Vorträge und Events am Messestand des Yacht Club Austria<br />

– Commodore Christian M.F. Schifter hält Kurzvorträge und gibt Erläuterungen zum Thema „Versteuerung<br />

von Yachten in Kroatien“<br />

– Der Pantaenius-Knotenmann zeigt am Messestand des YCA diverse Tipps und Tricks zum<br />

Thema Knoten und Spleißen<br />

– Michael Köhler: Energieversorgung auf Yachten: Fach-Vortrag mit Bildern live gesprochen.<br />

Der Zuhörer verlässt den YCA-Messestand mit einem „Aha-Effekt“, die nächste Saison wird er<br />

mit mehr Strom in der Batterie genießen können!<br />

– Die Verlosung der Boote der Einheitsklasse für den 24. Austria-Cup <strong>2013</strong> findet am<br />

Samstag, 2. März um 13.00 Uhr im Rahmen eines „Kärntner Tages“ statt. Kennen Sie schon<br />

„Käntner Schmankalan“? Wenn ja, freuen Sie sich jetzt schon drauf! Wenn nein, freuen wir uns<br />

schon auf Ihren Besuch!<br />

– Führende Funktionäre des YCA sind präsent und informieren unter anderem über: Jugendarbeit<br />

- Revierinformationen über Schottland, Norwegen – Clubtörns – Serviceleistungen<br />

- Ausbildung im Yacht Club Austria – Neuordnung im Prüfungswesen


News März/April <strong>2013</strong><br />

Clubabende<br />

Wien/NÖ/Burgenland<br />

Clublokal Restaurant Pistauer, 1110 Wien, Ravelinstraße 3 · cschifter@pantaenius.com<br />

Dienstag, 19.2.<strong>2013</strong> Japan und China aus der Yachtsicht. Bruno Hammerler – ein<br />

Urwiener – hat lange in Japan gelebt und war mit seiner Yacht der<br />

erste Ausländer, der in China einklariert hat.<br />

Dienstag, 12.3.<strong>2013</strong> Von Linz bis in den Südpazifik – ein Diavortrag von Birgit und<br />

Florian Zimmermann<br />

Dienstag, 9.4.<strong>2013</strong> Peter Zieger zeigt wieder eine Großsegleretappe (geplant)<br />

Samstag, 13.4.<strong>2013</strong> Ganztags mit Christian Kargl: Von Seenotleuchtmittel bis zur<br />

Rettungsinsel - Verwendung von Seenotrettungsmittel – Details<br />

folgen mit eigener Ausschreibung (1. Teil eines ISAF-Sicherheitstrainings)<br />

Dienstag, 14.5.<strong>2013</strong> Crewcommander Christian Schifter: Verhalten in Seenot – Bergung!<br />

Salzburg/Tauern<br />

Clublokal Jägerwirt, Kasern 4, 5101 Salzburg · zimmer_christian@ymail.com<br />

Mittwoch, 13.2.<strong>2013</strong> Heringsschmaus<br />

Mittwoch, 13.3.<strong>2013</strong> Vortrag von Mag. Giedl – „NW-Passage“<br />

Crewtörn <strong>2013</strong> Malta – hier suchen wir noch Mitsegler –<br />

Interessenten bitte beim CC Zimmer Christian melden!<br />

Kärnten<br />

Clublokal Gasthof Jerolitsch, Jerolitschstraße 43–44, 9201 Krumpendorf ·<br />

juergen.adlmannseder@uni-klu.ac.at, office@yca-crew-ktn.at<br />

jeden Dienstag Themenabende werden jeweils auf der Website<br />

ab 19.00 Uhr www.yca-crew-ktn.at veröffentlicht<br />

Kursbeginn am Theoriekurs für Befähigungsausweis BFA –<br />

22.2.<strong>2013</strong> Fahrtbereich 2 Kurs (FB2) in Klagenfurt<br />

Küstenfahrt 20 Seemeilen für Motor- und Segelboot<br />

Samstag, 2.3.<strong>2013</strong> Besuch der Boot Tulln – Verlosung der Elan 340 und Kärntner Jause<br />

Freitag, 28.6.<strong>2013</strong> Sommerfest um 18.00 Uhr bei der Seenixe in Reifnitz<br />

Oberösterreich<br />

Clublokal Volkshaus Dornach, Niedermayrweg 7, 4040 Linz-Dornach · gottfried.rieser@a1.net<br />

Dienstag, 26.2.<strong>2013</strong> Um 18.00 Uhr – Vorstand Crew Oberösterreich –<br />

Jahreshauptversammlung<br />

Um 19.30 Uhr – Florian Zimmermann – Ein Jahr; Ein Boot; Ein Ozean<br />

Dienstag, 26.3.<strong>2013</strong> Um 19.30 Uhr – Michael Köhler – Ankern & Bojenmanöver –<br />

gerade rechtzeitig zum Saisonbeginn<br />

Dienstag, 30.4.<strong>2013</strong> Um 19.30 Uhr – Ewald Pöchtrager – Segeln in den Phillipinen<br />

Dienstag, 28.5.<strong>2013</strong> Um 19.30 Uhr – Helmut Biberle – Weltumsegler – Esperanza<br />

Eisenerz/Steiermark<br />

Clublokal Eisenerzer Hof, Hieflauerstraße 17, 8790 Eisenerz · mike@gebirgssegler.at<br />

jeden ersten Montag Programme der Clubabende und der Stammtische werden per Mail<br />

im Monat, 18.00 Uhr bekannt gegeben und können auch auf www.yca.at abgerufen<br />

werden. Die Jugendstunde ist jeweils 1 Stunde vor dem Crewabend!<br />

28.2.–3.3.<strong>2013</strong> Bei der Messe Tulln gibt es für GSC <strong>2013</strong>-Teilnehmer Regatta-Gläser<br />

– solange der Vorrat reicht!<br />

4.3.<strong>2013</strong> Crewabend Eisenerz – Spleißen mit Albrecht Frank<br />

9.3.–15.3.<strong>2013</strong> FB2-FB3 – Meilentörns<br />

16.3.–22.3.<strong>2013</strong> Spezialtraining für Paare auf der „JustforFun“<br />

16.3.–22.3.<strong>2013</strong> Spezialtraining für Regatta auf Bavaria 45<br />

24.–27.3.<strong>2013</strong> Gebirgssegler Cup <strong>2013</strong><br />

8.4.<strong>2013</strong> Crewabend Eisenerz – „Die Steirischen Sieger“<br />

6.5.<strong>2013</strong> Crewabend Eisenerz – „Filmpremiere GSC <strong>2013</strong>“<br />

Tirol/Vorarlberg<br />

Clublokal Cafe-Restaurant Pirmin Stub’n, Radetzkystraße 47, 6<strong>02</strong>0 Innsbruck<br />

albert.plachel@aon.at<br />

Mittwoch, 20.2.<strong>2013</strong> Jahreshauptversammlung mit Neuwahl des Vorstandes<br />

und Fotowettbewerb<br />

März <strong>2013</strong><br />

Im März <strong>2013</strong> wird es wieder den beliebten Kochkurs geben.<br />

Der Termin wird noch bekanntgegeben.<br />

Mittwoch, 6.3.<strong>2013</strong> Bruno Hammerler – SY-FREIHEIT – W-24099<br />

Meine Einhand-Japan/China-Törn aus 2005 (der erste Segler,<br />

der die gesamte VR China besegeln durfte).<br />

Mittwoch, 10.4.<strong>2013</strong> Vortrag von Volkmar Baurecker – G’schichtln von meiner Segelreise<br />

um die Welt oder Die etwas andere Weltreise<br />

YACHT CLUB AUSTRIA<br />

Generalsekretariat<br />

Lederergasse 88 · A-4<strong>02</strong>0 Linz<br />

+43(0)732/781086 · Fax +43(0)732/771345<br />

office@yca.at · www.yca.at<br />

Crew Salzburg/Tauern<br />

Crew-Commander Arch. DI Christian Zimmer<br />

Fadingerstraße 6 · 5<strong>02</strong>0 Salzburg<br />

+43(0)650/4229647<br />

zimmer_christian@ymail.com<br />

Crew Wien, Nö, Burgenland<br />

Crew-Commander Christian Schifter<br />

Ludwiggasse 3, Haus 4<br />

1140 Wien · +43/(0)1/7109222<br />

cschifter@pantaenius.com<br />

Crew Oberösterreich<br />

Crew-Commander Gottfried Rieser<br />

Fischillstraße 1<br />

4063 Hörsching · +43/(0)7221/72353<br />

gottfried.rieser@a1.net<br />

Crew Tirol und Vorarlberg<br />

Crew-Commander Albert Plachel<br />

Laningerweg 1 · 6410 Telfs +43/(0)699/15267890<br />

albert.plachel@aon.at<br />

www.yca-tirol.at<br />

Crew Kärnten<br />

Crew-Commander und Vize-Commodore<br />

Univ.-Prof. Dr. Jürgen Adlmannseder<br />

Rudolf Kattnigweg 3 · 9201 Krumpendorf<br />

+43/(0)650/3400475<br />

juergen.adlmannseder@uni-klu.ac.at<br />

office@yca-crew-ktn.at · www.yca-crew-ktn.at<br />

Crew Eisenerz/Steiermark<br />

Crew-Commander Mike Hecker<br />

Freiheitsplatz 4 · 8790 Eisenerz<br />

+43/(0)664/3458529<br />

mike@gebirgssegler.at · www.gebirgssegler.at<br />

Crew Bayern<br />

Yacht Club Austria, Generalsekretariat<br />

Lederergasse 88, 4<strong>02</strong>0 Linz<br />

Tel. +43(0)732/781086 · Fax +43(0)732/771345<br />

office@yca.at · www.yca.at<br />

Crew Kroatien<br />

Ehren-Commodore und Crew-Commander<br />

Kapitän Miljenko Zanic · Lucka Ispostava<br />

HR-51250 Novi Vinodolski · Tel./Fax +385/51/244345<br />

Crew Schweiz<br />

Yacht Club Austria, Generalsekretariat<br />

Lederergasse 88, 4<strong>02</strong>0 Linz<br />

Tel. +43(0)732/781086 · Fax +43(0)732/771345<br />

office@yca.at · www.yca.at<br />

März/April <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> 63


HochseeVerband<br />

Konsequenzen einer<br />

unwahren<br />

Eidesstattlichen<br />

Erklärung<br />

Text: Mag. Eric Breitenedern<br />

Die Konsequenzen einer unwahren „Eidesstattlichen Erklärung“ der/des Bewerberin/Bewerbers<br />

um ein Internationales Zertifikat(nachstehend kurz IC) für die Führung von Yachten. Oder: Warum<br />

Bewerberinnen und Bewerber um ein IC lieber auf eine Textzeile des Blues Brothers-Song „Soul man“<br />

vertrauen sollten als auf so manche neue bescheidmäßig genehmigte Prüfungsordnung.<br />

Mit Verordnung der Bundesministerin bzw. des Bundesministers<br />

für Verkehr, Innovation und Technologie über die Seeschifffahrt<br />

(Seeschifffahrts-Verordnung – kurz: SeeSchFVO) idgF BGBl II Nr.<br />

169/2012 entließ der Verordnungsgeber ein Regelwerk in die freie<br />

Wildbahn der Rechtsanwender. Dieser Beitrag versucht etwas Licht<br />

in vielleicht dunkle Fantasien jener zu bringen, die aufgrund der<br />

neuen Rechtslage versucht sein könnten, rascher und vielleicht<br />

einfacher als früher in den Besitz eines IC zu gelangen und anstelle<br />

Logbüchern oder logbuchähnlicher Aufzeichungen „nur“ verkürzte<br />

eidesstattliche Erklärungen über die Anzahl der an Bord einer Jacht<br />

verbrachten Tage und dabei zurückgelegter Seemeilen vorzulegen<br />

und darauf zu hoffen, dass die jeweilige Prüfungsorganisation deren<br />

Vorlage nicht verlangt.<br />

Ausgangslage: Zusammengefasst heißt es in § 2<strong>02</strong> SeeSch-<br />

FVO: Zum Zeitpunkt der Ablegung der Prüfung ist ua die seemännische<br />

Praxis und die Seefahrterfahrung in Berücksichtigung des<br />

Fahrtbereichs, der Art (Segel- oder Motorjacht) und Größe der Jacht<br />

und deren unterschiedlicher Bedienung und Führung bei Tag und<br />

bei Nacht mittels Logbuch, vom Schiffsführer unterfertigter auszugsweiser<br />

Abschrift des Logbuchs oder sonstiger logbuchähnlicher Aufzeichnungen<br />

nachzuweisen.<br />

Zunächst ist festzuhalten, dass die SeeSchFVO „eidesstattliche Erklärungen“<br />

als geeigneten Erfahrungsnachweis nicht kennt. Die<br />

parlamentarischen Materialien zur SeeSchFVO lassen den Willen<br />

des Gesetzgebers aber auch vieler Interssensverbände, welche im<br />

Zuge der Neufassung der SeeSchFVO zu Wort kamen, erahnen:<br />

Der Ministerialentwurf zur SeeSchFVO sah als einzigen Erfahrungsnachweis<br />

das Logbuch vor, mittels dessen in Berücksichtigung des<br />

Fahrtbereichs, der Art (Segel- oder Motorjacht) und Größe der Jacht<br />

und deren unterschiedlicher Bedienung und Führung bei Tag und<br />

bei Nacht (Anm: seemännische Praxis und die Seefahrterfahrung)<br />

nachzuweisen wäre.<br />

Im Rahmen des im Gesetzwerdungsprozesses üblichen Begutachtungsverfahren<br />

gaben zahlreiche Interessensverbände ua auch der<br />

ÖSV und die Wirtschaftskammer Österreich Stellungnahmen zu der<br />

angedachten Regelung ab. Der ÖSV schlug etwa vor, die Nachweisart<br />

der seemännischen Praxis – „mittels Logbuch“ – entfallen zu<br />

lassen und den bescheidmäßig genehmigten Prüfungsordnungen<br />

zu überlassen. Damit könnte insbesondere der technischen Entwicklung<br />

durch elektronische Aufzeichnung – etwa Geotracker – Rechnung<br />

getragen werden. Man hatte damit offenbar eine Abkehr vom<br />

Papier hin zu elektronischen, GPS unterstützen Daten, im Sinn, die<br />

natürlich einen noch exakteren Wert der versegelten oder unter<br />

Motor zurückgelegten Strecke als Logbücher bieten würden.<br />

Die Wirtschaftskammer Österreich bezog sich in deren Stellungnahme<br />

zum Verordnungsentwurf im Februar 2012 auf SOLAS (Anm:<br />

UN-Konvention: International Convention for the Safety of Life at<br />

Sea) und führte aus: Logbücher oder logbuchähnliche Aufzeichnungen<br />

(Kladden) müssen die folgenden Mindestinhalte aufweisen:<br />

Foto: Shutterstock<br />

64 <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> | März/April <strong>2013</strong>


News März/April <strong>2013</strong><br />

Angaben über Windstärke und Richtung, Seegang, Barometerstand,<br />

Zeitpunkt der jeweiligen Eintragung, Angaben über KaK und KpK,<br />

zurückgelegte Distanzen, Segelführung, Motorbetriebsstunden und<br />

sonstige wesentliche Vorkommnisse. Aus diesen Aufzeichnungen<br />

muss gemäß SOLAS Chapter V, Regulation 28 eine lückenlose Rekonstruktion<br />

der Reise möglich sein.<br />

Weder der Verordnungsgeber noch die im Rahmen des Begutachtungsverfahrens<br />

befragten Interessensverbände äußerten sich darüber,<br />

dass die seemännische Erfahrung dadurch nachgewiesen<br />

werden könnte, dass die Bewerberin/der Bewerber eine „Eidesstattliche<br />

Erklärung“ etwa des Inhaltes abgibt, „Ich erkläre an Eides statt:<br />

Ich segelte 500 Sm als Wachführer und verbrachte 18 Tage an Bord<br />

einer Hochseesegeljacht.“ Dennoch ist dies in der Mehrheit der<br />

durch Bescheid genehmigten Prüfungsordnungen so vorgesehen,<br />

freilich mit dem Hinweis, dass „auf Verlangen, Logbücher oder<br />

logbuchähnliche Aufzeichnungen“ vorgelegt werden müssen. Die<br />

Frage ist also, ob diese verlangt werden oder nicht. Dem Verfasser<br />

sind bereits einige Fälle bekannt, in denen Prüfungskandidatinnen<br />

und -kandidaten von einer Prüfungsorganisation ein IC für den FB3<br />

erhalten haben, obwohl keinerlei (!) Erfahrungsnachweise vorgelegt<br />

werden konnten, was zumindest Zweifel anmelden lässt, ob Logbücher/logbuchähnliche<br />

Aufzeichnungen von allen Prüfungsorganisationen<br />

auch tatsächlich verlangt werden.<br />

Kurzum: Es besteht Handlungsbedarf von Seiten des Verordnungsgebers,<br />

zumal der gute Ruf, den ein österreichischere Segelschein<br />

einst international genoss, zu verblassen droht. Aus gegebenem<br />

Anlass ist es daher geboten, zunächst zu den strafrechtlichen Konsequenzen<br />

einer unwahren eidesstattliche Erklärung Stellung zu<br />

nehmen.<br />

Die Juristen nennen eine derartige, unwahre schriftliche Erklärung<br />

(ob eidesstattlich oder nicht) „Lugurkunde“ oder „schriftliche Lüge“.<br />

Eidesstattliche Erklärungen sind zweifelsfrei Urkunden iSd § 74 Z<br />

7 StGB (Strafgesetzbuch), welche in der Absicht verfasst wurden,<br />

einem Gericht oder einer Behörde einen Sachverhalt glaubhaft zu<br />

machen. Es gab in der juristischen Lehre vereinzelt Meinungen,<br />

wonach die Verwendung einer Lugurkunde durch eine Partei eines<br />

gerichtlichen oder behördlichen Verfahrens nicht strafbar wäre, da<br />

der Gesetzgeber selbst die unwahre uneidliche Aussage einer Partei<br />

vor Gericht straffrei gelassen hat. Die Entscheidung eines verstärkten<br />

Senats des OGH hat allerdings 1994 klare Verhältnisse<br />

geschaffen und ist dieser Lehrmeinung nicht gefolgt.<br />

Ständiger Rechtsprechung zu Folge ist nach § 293 Abs 1 StGB mit<br />

Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr zu bestrafen, wer ein falsches<br />

Interessante Expertengespräche mit<br />

Vertretern der Hochseevereine und<br />

alle Auskünfte und Informationen<br />

rund um die Yachtsportausbildung<br />

und das Prüfungswesen.<br />

Boot Tulln, Halle 4.<br />

Beweismittel herstellt oder ein echtes Beweismittel<br />

verfälscht, wenn er mit dem Vorsatz<br />

handelt, dass das Beweismittel in einem<br />

gerichtlichen oder verwaltungsbehördlichen<br />

Verfahren oder in einem Ermittlungsverfahren<br />

nach der Strafprozessordnung gebraucht<br />

werde. Nach § 293 Abs 2 StGB ist ebenso zu<br />

bestrafen, wer ein falsches oder verfälschtes<br />

Beweismittel in einem gerichtlichen oder<br />

verwaltungsbehördlichen Verfahren oder in<br />

einem Ermittlungsverfahren nach der Strafprozessordnung<br />

gebraucht.<br />

Unwahre Eidesstattliche Erklärungen sind<br />

derartige, vom Schutzzweck des § 293 StGB<br />

umfasste Beweismittel.<br />

Wenn die Bewerberin oder der Bewerber daher weiß, dass er nicht<br />

über die nach der SeeSchFVO vorgeschriebene seemännische Praxis<br />

und die Seefahrterfahrung für<br />

1. 1. Watt- oder Tagesfahrt durch 50 Seemeilen, insbesondere als<br />

Wachführer,<br />

2. für Küstenfahrt durch 500 Seemeilen und 18 Bordtage, insbesondere<br />

als Wachführer,<br />

3. für Küstennahe Fahrt durch 1000 Seemeilen und 30 Bordtage,<br />

insbesondere als Wachführer, jedoch mindestens 250 Seemeilen<br />

als Schiffsführer,<br />

4. für Weltweite Fahrt durch 3500 Seemeilen und 70 Bordtage,<br />

insbesondere als Wachführer, jedoch mindestens 1000 Seemeilen<br />

als Schiffsführer,<br />

in Berücksichtigung des Fahrtbereichs, der Art (Segel- oder Motorjacht)<br />

und Größe der Jacht und deren unterschiedlicher Bedienung<br />

und Führung bei Tag und bei Nacht verfügt, dies jedoch in einer<br />

eidesstattlichen Erklärung wahrheitswidrig so bestätigt, um damit<br />

im verwaltungsbehördlichen Verfahren auf Ausstellung des IC einen<br />

Nachweis für die Erfüllung der Voraussetzungen zu erbringen,<br />

macht sich nach § 293 Abs 1 StGB strafbar. Und ja auch die Prüfer<br />

und Prüfungsorganisationen, welche in Kenntnis der Unrichtigkeit<br />

einer derartigen Eidesstattlichen Erklärung eben diese im verwaltungsbehördlichen<br />

Verfahren verwenden, machen sich nach § 293<br />

Abs 2 StGB strafbar.<br />

Eine andere Geschichte ist die zivilrechtliche Seite eines derart<br />

erschlichenen Befähigungsnachweises. Passieren Unfälle, die auf<br />

eine mangelhafte Ausbildung zurückzuführen sind, werden allfällige<br />

Haftpflichtversicherer auf deren Versicherungsbedingungen<br />

verweisen und nicht zahlen. Verletzte, im schlimmsten Fall, deren<br />

Nachkommen, werden den Skipper und vielleicht auch die Prüfungsorganisationen<br />

in die Haftung nehmen. Und damit wären wir<br />

bei den Blues Brothers angelangt, bei denen es heißt: „Got what I<br />

got the hard way, and I’ll make it better each and every day. So<br />

honey don‘t you fret, cause you ain‘t seen nothing yet.“<br />

1 Mag. Eric Breiteneder, ist Rechtsreferent des Österreichischen<br />

Hochseeverbandes und Rechtsanwalt in Wien<br />

März/April <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>02</strong>-<strong>2013</strong> 65


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Dieser prächtige Bildband präsentiert die wertvollsten und dekadentesten<br />

Besitztümer der Welt. Von Megayachten über opulente Villen und maßge -<br />

fertigte Uhren bis zu exotischen Sportwagen zeigen diese Seiten Luxusspielzeuge,<br />

die selbst den anspruchsvollsten Milliardär<br />

beeindrucken. Die fantastische Auswahl teurer und<br />

erlesener Raritäten weckt garantiert Bewunderung<br />

– und hier und da wohl auch Neid. Sei es eine<br />

Megayacht, ein sündhaft teures Kunstwerk oder<br />

eine Reise in den Weltraum – die hier präsentierten<br />

exklusiven Vergnügungen illustrieren die rastlose<br />

Suche des Menschen nach dem Einzigartigen – und<br />

dem Unerreichbaren!<br />

Bunt<br />

gemischt<br />

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Mit Motorkraft auf<br />

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128 Seiten | kartoniert |<br />

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Ein Manöver mit dem Boot auf engstem Raum bedarf<br />

einiges an Fingerspitzengefühl. Dieses Buch ist notwendiger<br />

Bestandteil einer jeden Bordbibliothek und Nachschlagewerk<br />

für Skipper sowie ambitionierte Hobby-<br />

Segler. Hier werden alle Manöver unter den verschiedensten<br />

Gesichtspunkten abgehandelt, also nicht einfach<br />

„Anlegen längsseits am Steg“, sondern „Anlegen<br />

längsseits am Steg mit Wind von vorn, Tide von vorn“<br />

und viele weitere Kombinationen. Mit Hilfe zahlreicher<br />

Zeichnungen und Skizzen können grundsätzliche Fehler<br />

vermieden werden.<br />

Einsteigen, träumen, cruisen<br />

176 Seiten | kartoniert | 23 x 24 cm |<br />

Verlag: Merian, 2012 | 20,60 Euro<br />

Osvaldo Escobar Torres<br />

Am Leuchtturm<br />

von Kap Hoorn<br />

Segeln vor Feuerland und Patagonien<br />

1. Auflage 2011 | 144 Seiten | 110 Farbfotos,<br />

4 SW-Abbildungen, 1 Karte | 21,6 x 24,8 cm |<br />

gebunden | Verlag: Delius Klasing | 25,60 Euro<br />

Kaum ein Ort ist in der Seglerszene verrufener, kaum eine Region faszinierender,<br />

kaum ein Mythos größer als der von Kap Hoorn. Doch auch traumschöne<br />

Buchten, verschwiegene Ecken, gigantische Gletscher und von Bergen eingerahmte<br />

Kanäle sind kennzeichnend für die südlichste Ecke Südamerikas. Der<br />

Chilene Osvaldo Escobar Torres war lange Jahre Leuchtturmwärter auf Kap<br />

Hoorn. In seinem Buch zeichnet er die schönsten Törns nach, plaudert von<br />

zurückliegenden Ereignissen und schafft den erzählerischen Rahmen für die<br />

stimmungsvollen Fotos von Markus Finsterwald, der ihn auf seinen Törns begleitete.<br />

Bildband, Erzählband, Faszinationsband: Für alle Segler, die vom Außergewöhnlichen<br />

träumen!<br />

Entwurf_neu_fertig.qxd 21.01.2008 16:24 Seite 1<br />

Zehn Reportagen über faszinierende Kreuzfahrten<br />

und abenteuerliche Seereisen auf berühmten Schiffen,<br />

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sowie Übersicht<br />

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Autoren geschriebene,<br />

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