18.04.2016 Aufrufe

OCEAN7 2013-03

Ein nahezu unberührtes tropisches Segelparadies. Das ist Kuba im Herzen der Karibik. Aber man muss sich auf so manches einstellen, wenn man in dem streng kommunistischen Land für seinen Törn einkaufen will. Dafür entschädigen dann wundervolle Korallenriffe und viel Ursprüngliches, meint OCEAN7-Autor Tahsin Özen.

Ein nahezu unberührtes tropisches Segelparadies. Das ist Kuba im Herzen der Karibik. Aber man muss sich auf so manches einstellen, wenn man in dem streng kommunistischen Land für seinen Törn einkaufen will. Dafür entschädigen dann wundervolle Korallenriffe und viel Ursprüngliches, meint OCEAN7-Autor Tahsin Özen.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

www.ocean7.at<br />

DAS YACHTMAGAZIN für Österreich<br />

<strong>03</strong>/<strong>2013</strong> Mai/Juni<br />

Ein marxistisches Segelabenteuer<br />

frühstück<br />

auf Kuba<br />

So war die Austrian Boatshow<br />

Frischer Wind<br />

Korallenriffe<br />

128 Inseln<br />

Mit Yacht Club Austria-News<br />

und Hochseeverband-News


SEGELN SIE<br />

DEM FRÜHLING<br />

ENTGEGEN<br />

YACHTURLAUB<br />

DER EXTRAKLASSE<br />

Segeln Sie mit Master Yachting in<br />

mehr als 30 Destinationen weltweit.<br />

Master Yachting Deutschland<br />

Yachtcharter 1a<br />

97286 Sommerhausen<br />

Fon +49(0)9333-904400<br />

info@master-yachting.de<br />

www.master-yachting.de


Editorial<br />

Am Steg<br />

gesunken<br />

„Yacht unmittelbar nach dem Kranen im Frühjahr am Steg gesunken!“<br />

Was soll das denn? Was ist das für Blödsinn, dachte ich, als<br />

ich diese Meldung auf den Schreibtisch bekam.<br />

„Das kommt sogar ziemlich häufig vor,“ erklärte mir Yacht Club<br />

Austria-Commodore Christian Schifter auf der Austrian Boatshow<br />

in Tulln. Und da er auch Österreich-Chef des Yachtversicherers<br />

Pantaenius ist, hatte er sogleich eine eindrucksvolle Statistik zur<br />

Hand, die seine Aussage bewies. Das war Grund genug, gemeinsam<br />

mit den Experten der Versicherung und einem Bootsbauer der<br />

Sache auf den Grund zu gehen, die Ursachen aufzulisten und festzustellen,<br />

was dagegen vorbeugend unternommen werden kann.<br />

Was sonst noch so alles im Frühjahr bedacht werden sollte, wenn<br />

man sein Boot zum Wassern klar macht, haben wir dann in einer<br />

Reihe von Check-Listen zusammengefasst. Sie finden diese auf den<br />

Seiten 52/53 in dieser Ausgabe.<br />

gerettet werden. Auch darüber – und was die Werft Erstaunliches<br />

dazu zu sagen hatte – lesen Sie in dieser Ausgabe von <strong>OCEAN7</strong>.<br />

Jetzt aber zu wesentlich erfreulicheren Themen: Wir haben <strong>OCEAN7</strong><br />

Online einen weitgehend verbesserten Internet-Auftritt verpasst,<br />

das Portal ist jetzt noch spannender, noch besser, noch multi -<br />

medialer. Unsere Besucher können mittels einer neuen Gratis-App<br />

exklusiv Kurzvideos, Bilder und gesprochene Texte im Handumdrehen<br />

und nahezu vollautomatisch von ihrem iPhone auf unsere<br />

Homepage hochladen. Sozusagen ein lebendiges, bewegtes Infoportal<br />

für unsere User. Von denen gibt es inzwischen rund 3.000,<br />

die täglich unser Newsangebot nutzen – Tendenz steigend.<br />

Nun wünsche ich Ihnen interessante und informative Leseerlebnisse<br />

und schöne Musestunden mit den Reportagen in dieser Ausgabe.<br />

Foto: Shutterstock<br />

Genauso wenig erfreulich, wenn auch wesentlich gefährlicher für<br />

die Crews ist das, was zwei Eignern sogenannter teurer „Qualitätsschiffe“<br />

auf hoher See passiert ist: Fenster im Rumpf sind unterwegs<br />

einfach herausgefallen. In einem Fall konnte die Yacht nur durch<br />

gute Seemannschaft des erfahrenen Skippers vor dem Untergang<br />

Mit herzlichen Grüßen,<br />

Thomas D. Dobernigg<br />

Mai/Juni <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> 3


<strong>03</strong>/<strong>2013</strong> Mai/Juni 4,50 EUR<br />

Mit Yacht Club Austria-News<br />

und Hochseeverband-News<br />

9 190001 016481<br />

<strong>OCEAN7</strong>InhaltImpressum<br />

Inhalt<br />

<strong>03</strong>/<strong>2013</strong><br />

Mai/Juni<br />

www.<strong>OCEAN7</strong>.at<br />

DAS YACHTMAGAZIN FÜR ÖSTERREICH<br />

Ein marxistisches Segelabenteuer<br />

FRÜHSTÜCK<br />

auf Kuba<br />

So war die Austrian Boatshow<br />

Frischer Wind<br />

Korallenriffe<br />

128 Inseln<br />

P. b. b. Verlagsort: 9020 Klagenfurt am Wörthersee · 12Z<strong>03</strong>9473 M<br />

Revier<br />

14 News<br />

16 Kuba<br />

Wie Bergsteigen im Himalaya<br />

24 Südliche Karibik<br />

Weniger ist mehr<br />

Coverfoto: Tahsin Özen<br />

16<br />

People<br />

32 Volkmar Baurecker<br />

Begegnung mit den Altkanaren<br />

Service<br />

38 News<br />

40 Das war Tulln <strong>2013</strong><br />

Men at work – die Auffaller<br />

46 Philippinen<br />

128 Inseln der Calamian-Gruppe<br />

52 Checklisten für die neue Saison<br />

Bevor das Boot ins Wasser geht<br />

24<br />

32


56<br />

46<br />

Impressum<br />

Medieninhaber:<br />

Satz- und Druck-Team GmbH | Feschnigstraße 232 | A-9020 Klagenfurt<br />

Tel. +43(0)463/4619025 | www.ocean7.at<br />

redaktion@ocean7.at | office@ocean7.at<br />

Firmenbuchnummer 105347 y | Landesgericht Klagenfurt | UID ATU 25773801<br />

Anwendbare Vorschrift: Österreichische Gewerbeordnung, Mediengesetz<br />

(www.ris.bka.gv.at)<br />

Yachten<br />

54 News<br />

56 Fenster herausgefallen<br />

Eine unerwartete Katastrophe<br />

40<br />

Geschäftsführer: Wolfgang Forobosko<br />

Redaktion: Thomas D. Dobernigg<br />

Lilienthalstraße 30 a, A-9020 Klagenfurt<br />

Tel. +43(0)664/73622140, thomas.dobernigg@ocean7.at<br />

Art-Direktion: Catharina Pichler<br />

Mitarbeiter dieser Fritz Abl, Volkmar Baurecker, Stefan Detjen,<br />

Ausgabe:<br />

Birgit Hackl, Horst Juan, Dominic Marsano,<br />

Dr. Reinhard und Lilly Kikinger, Tahsin Özen,<br />

Alexandra Schöler<br />

Produktion: Satz- und Druck-Team GmbH<br />

Anzeigen:<br />

Ing. Thommy Woels<br />

Tel. +43(0)676-3814736, thommy.woels@ocean7.at<br />

Robert Rainer<br />

Tel. +43(0)664-2011699, r.rainer@ocean7.at<br />

Druck:<br />

Satz- und Druck-Team GmbH<br />

Einzelverkaufspreis: Österreich 4,50 Euro<br />

Abo-Preise: Bezugspreis Inland für sechs Ausgaben: 25 Euro<br />

Abo-Bestellung: abo@ocean7.at | www.ocean7.at<br />

Vertrieb:<br />

Presse Großvertrieb Austria Trunk GmbH<br />

St. Leonharder Straße 10, 5081 Anif/Salzburg<br />

Verbände<br />

60 Yacht Club Austria<br />

64 Hochseeverband<br />

Rubriken<br />

3 Editorial<br />

6 <strong>OCEAN7</strong>-Panorama<br />

8 Best of<br />

12 <strong>OCEAN7</strong>-Woman<br />

66 Bücherschapp<br />

Offenlegung für <strong>OCEAN7</strong><br />

(Offenlegung gem. § 25 Mediengesetz)<br />

Medieninhaber: Satz- und Druck-Team GmbH,<br />

Feschnigstraße 232, A-9020 Klagenfurt<br />

Geschäftsführer: Wolfgang Forobosko<br />

<strong>OCEAN7</strong> steht im Alleineigentum von Satz- und Druck-Team GmbH,<br />

FN 105347 y<br />

Unternehmensgegenstand: Druck bzw. Herstellung von<br />

Druckwerken und Magazinen.<br />

Grundlegende Richtung: <strong>OCEAN7</strong> ist ein Magazin, das<br />

sich an yachtsportinteressierte Österreicher richtet.<br />

Verantwortlich für YCA-Mitteilungen<br />

Yacht Club Austria, Generalsekretariat<br />

A-4020 Linz, Lederergasse 88, www.yca.at<br />

Verantwortlich für Mitteilungen des Hochseeverbandes<br />

Österreichischer Hochseeyachtsport-Verband/<br />

ABA – Austrian Boating Association<br />

1<strong>03</strong>0 Wien, Am Heumarkt 7/6/49m www.hochseeverband.at<br />

Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der<br />

engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes bedarf der Zustimmung des<br />

Herausgebers. Die Ver wendung von Zitaten aus Berichten für Anzeigen ist<br />

möglich. Durch Annahme eines Manuskriptes erwirbt der Herausgeber das<br />

ausschließliche Recht zur Veröffentlichung. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen.<br />

Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2.<br />

Urheberschutzgesetz, sind durch den Herausgeber genehmigungspflichtig.<br />

Bei Nichtbelieferung ohne Herausgeber-Verschulden oder wegen Störungen<br />

des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegenüber dem Herausgeber.<br />

www.ocean7.at


<strong>OCEAN7</strong>Panorama<br />

Knallharte Positionskämpfe bei<br />

den Starts und an den Luvtonnen –<br />

Feindberührung nicht ausgeschlossen.<br />

Entspannte Abende im Ragattazelt bei<br />

kulinarischen Delikatessen. Interessante<br />

Gespräche am Rande. All das erwartet<br />

Teilnehmer und Gäste wieder bei der<br />

Alpe Adria Sailing Week <strong>2013</strong> vor und in<br />

der slowenischen Marina Izola vom 5. bis<br />

9. Mai <strong>2013</strong>.<br />

Foto: gindlfoto.at<br />

Hot Stuff<br />

6 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> | Mai/Juni <strong>2013</strong>


Alpe Adria Sailing Week<br />

in der Adria<br />

Mai/Juni <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> 7


Bestof<br />

Erinnern Sie sich noch an die Zeiten der<br />

Friesennerze? Die Urgroßeltern der modernen<br />

wasserdichten Hochsee-Funktionsbekleidung?<br />

Das klassische, meist signalgelbe Ölzeug?<br />

Marinepool hat diese Designs neu entdeckt,<br />

die Klassiker modisch geschnitten und – wie<br />

könnte es bei Marinepool anders sein – aus<br />

den modernsten Materialien gefertigt. Die<br />

modische Jacke im glänzenden Friesennerz-<br />

Look, Brusttasche, verstellbare Kapuze,<br />

Régates Royales Artwork am Ärmel,<br />

wasserresistent, 100 % Polyurethan,<br />

kostet 99,90 Euro. Den modischen Mantel<br />

im glänzenden Friesennerz-Look mit Zwei-<br />

Wege-Reißverschluss, aufgesetzten Hüfttaschen, Régates<br />

Royales-Artwork am Ärmel, Stickerei auf dem Rücken,<br />

verstellbarer Kapuze, wasserresistent, 100 % Polyurethan,<br />

gibt es für 119,90 Euro.<br />

www.marinepool.de<br />

Zurück zur Klassik<br />

Sails East<br />

Familienbetrieb in Österreich, Marktführer mit 100<br />

Mitarbeitern in Hongkong. Familie Rataj vertritt den<br />

Segelhersteller für Österreich und den Mittelmeerraum:<br />

„Wir sehen uns als Alternative auf dem Markt, der dem<br />

Breitensport nahe steht und dem Segler ermöglicht, sein<br />

Hobby bezahlbar zu halten.“<br />

www.sailseast.at<br />

Zwei in einem<br />

Energieversorgung auf Yachten ist eine wichtige<br />

Angelegenheit. Meist sind mindestens zwei voneinander<br />

unabhängige und unterschiedliche Batteriekreise<br />

notwendig. Statt zwei Ladegeräten hat Votronic<br />

mit seiner Serie VAC-Duo die perfekte Lösung –<br />

überwachungsfrei und sicher für alle unterschiedlichen<br />

Batterietypen. Preis: ab 692 Euro inkl. MwSt.<br />

www.votronic.de<br />

„<br />

Alte Denker<br />

Meine Gegner werfen mir vor, ich stelle die<br />

Segel nach dem Winde. Darin besteht<br />

ja gerade die Kunst des Segelns!<br />

“<br />

Otto Fürst von Bismarck, preußisch-deutscher Staatsmann, 1815–1898<br />

8 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> | Mai/Juni <strong>2013</strong>


Mit gewinnen<br />

!<br />

Boots-Schuhe im Trend-Design<br />

Ponyfell für Damen<br />

Der Slipper Boat Shoe Audrey von Sperry Top-Sider für Damen besteht<br />

aus hochwertigen Materialien wie weichem Leder, glänzenden Lacken<br />

und Ponyfellmuster. Er hat eine 350°-Schnürung mit rostfreien Ösen für<br />

einen sicheren Sitz und ein Fußbett aus Leder für mehr Komfort. Der Boat<br />

Shoe Audrey bietet ultimative Rutschfestigkeit auf trockenem und nassem<br />

Untergrund durch seine abriebfeste Gummilaufsohle mit Razor-Cut Wave-<br />

Siping. Das leichtere Design machen den Audrey ideal für tägliche<br />

Freizeitabenteuer an Bord und an Land. Preis: 100 Euro.<br />

Klassik-Look für Herren<br />

Der Boat Oxford Wing Tip von Sperry Top-Sider ist ein Herren-<br />

Bordschuh im Design der eleganten britischen Klassiker.<br />

Lockeres Obermaterial aus Leder und Wildleder sorgt für<br />

zwanglosen Komfort, die stoßdämpfende EVA-Fersenkappe für<br />

zusätzliche Polsterung. Die abriebfeste EVA-Gummilaufsohle<br />

mit Wave-Siping bietet ultimative Rutschfestigkeit auf<br />

trockenem und nassem Untergrund. Preis: 130 Euro.<br />

Mit <strong>OCEAN7</strong> gewinnen<br />

Wir verlosen je ein Paar dieser trendigen Boat Shoes für Damen und für Herren unter allen<br />

Einsendungen. Beantworten Sie folgende Frage, mailen Sie uns die Antwort bis 6. Mai <strong>2013</strong><br />

mit dem Betreff „Damenschuh“ oder „Herrenschuh“ und der Angabe Ihrer Postadresse und<br />

Schuhgröße an: gewinnen@ocean7.at<br />

Die Frage: Wie heißt der Abenteurer, der im<br />

Pensionistenalter per Anhalter um die Welt gesegelt ist?<br />

Tipp: Seine Reportage lesen Sie in dieser Ausgabe!<br />

Die Ziehung der Gewinner erfolgt unter Ausschluss<br />

der Öffentlich keit, die Gewinner werden per E-Mail<br />

verständigt. Eine Barablöse der Gewinne ist nicht<br />

möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen,<br />

Angaben ohne Gewähr. Mitarbeiter von <strong>OCEAN7</strong><br />

und deren Angehörige sind von der Teilnahme am<br />

Gewinnspiel ausgeschlossen.<br />

SkipperTraining<br />

Das praxisbezogene nautische Lehrbuch<br />

„Hafenmanöver, Ankermanöver und<br />

Bojenmanöver“ von Thomas Brückner ist<br />

jetzt in seiner fünften, überarbeiteten<br />

Auflage erschienen und behandelt noch mehr<br />

wissenswerte Finessen für den Skipper.<br />

Im Format DIN A5 passt das nützliche<br />

Buch sowohl in die Jacken -<br />

tasche als auch in das<br />

Bücherschapp an Bord.<br />

53 Manöver auf 112 Seiten,<br />

88 Abbildungen.<br />

Preis: 21 Euro.<br />

UmsatzPlus<br />

Die französische Werft Beneteau meldet<br />

Umsätze von 294,7 Millionen Euro und ein<br />

Plus von 2,4 Prozent zum Vorjahresvergleich<br />

für die ersten sechs Monate im Geschäfts -<br />

jahr 2012/<strong>2013</strong>.<br />

www.masteryachting.com<br />

Mai/Juni <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> 9


Bestof<br />

praktische<br />

2Knoten-Tricks<br />

von Otto Waczek<br />

Der Zweiknoten-Trick: Vor vielen Jahren, als man beim Windsurfen<br />

den Gabelbaum noch mit einer Leine am Mast befestigte, hatte ich<br />

immer das Problem, dass sich der Stopperstek am Mast löste – er<br />

„drehte“ sich auf. Ich brauchte drei Tage, bis er festsaß und einen<br />

weiteren halben Tag am Ende des Urlaubs, bis ich<br />

ihn wieder lösen konnte.<br />

Dieses Problem hätte ich noch heute beim Segeln<br />

– insbesondere, wenn der Gegenstand um den der<br />

Stopper- oder auch<br />

der Webeleinstek<br />

gelegt werden soll,<br />

drehbar ist oder der Stek fest zugezogen werden<br />

soll – wenn ich nicht auf den Zweiknoten-Trick<br />

gekommen wäre – siehe Bild.<br />

Der „innere“ Knoten verhindert das Aufdrehen des<br />

Steks OHNE etwas an der Festigkeit zu ändern. Der Knoten am freien<br />

Part des Tampens dient als Haltehilfe. Ohne abzurutschen kann man<br />

den Webeleinstek leicht wieder aufziehen und lösen.<br />

Leinenverlängerung: Anstelle eines Kreuzknotens (der oft verpönt<br />

ist) verwende ich seit Jahren einen anderen Knoten zum Verlängern von<br />

Leinen. Dieser ist unter Bergsteigern gang und gäbe – bei den Seglern<br />

aber praktisch unbekannt. Trotzdem ist er in meinen Augen dem<br />

Kreuzstek überlegen. In der Praxis mache ich noch an den Enden einen<br />

Achterknoten – damit kann man die Verbindung auch nach längerem<br />

Einsatz leichter auseinander ziehen.<br />

Er besteht (s. Bild) nur aus je einem halben Schlag an jedem Tauende.<br />

Er hält auch ohne Zug bombenfest.<br />

Vorteile gegenüber dem Kreuzstek:<br />

• leicht herzustellen<br />

• lässt sich auch bei längerem Einsatz gut lösen<br />

• man kann nichts verkehrt machen<br />

SelbstbauOfen<br />

Das hat <strong>OCEAN7</strong> beim Segler Anton Kuzmanic<br />

abgeschaut: Falls es an Bord einmal zu kalt werden<br />

sollte, einfach ein Fenster in einen alten Blecheimer<br />

schneiden, ein oder zwei Kerzen auf einen feuerfesten<br />

Untergrund stellen und den Eimer darüberstülpen.<br />

Binnen kurzer Zeit wird es so im Salon behaglich warm.<br />

Kuzmanic bietet auch perfekte Reinigungs- und Pflegeprogramme<br />

an.<br />

www.akuline.at<br />

Klicktipp:<br />

<strong>OCEAN7</strong><br />

3.000 tägliche unterschiedliche Besucher auf der<br />

Homepage von <strong>OCEAN7</strong> – knapp 100.000 waren es<br />

im Monat März – signalisieren, dass hier tagtäglich<br />

Spannendes passiert. Damit unser Webauftritt noch<br />

interessanter, abwechslungsreicher und multimedialer<br />

wird, arbeiten wir derzeit mit unserem IT-Entwickler an<br />

tollen neuen Angeboten. Darunter auch eine iPhone-<br />

App, die unseren Besuchern und Lesern die kostenlose<br />

Möglichkeit bieten wird, ein Video-Logbuch auf einer<br />

<strong>OCEAN7</strong>-Map zu veröffentlichen. Näheres<br />

lesen Sie in dieser Ausgabe auf Seite 15.<br />

www.ocean7.at<br />

www.ts-animations.com<br />

10 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> | Mai/Juni <strong>2013</strong>


Mit Master Yachting Deutschland ganz im<br />

Norden der Ostsee segeln: Stützpunkt ist<br />

Klaipeda, der nördlichste eisfreie Hafen an der<br />

Ostküste der Ostsee und eine der Attraktionen<br />

der Region. Klaipeda ist die drittgrößte<br />

Stadt in Litauen und hat einen spektakulären<br />

Burghafen. Von hier werden zwei verschiedene<br />

Routen angeboten: Die kurische Nehrung, eine<br />

schmale, aber fast hundert Kilometer lange<br />

Landzunge. Die Ostsee entlang der Küstenzone<br />

und im offenen Meer. Zur Verfügung stehen<br />

fünf Yachten (Jeanneau Sun Odyssey 36i und<br />

409i). Die Törns können als Bareboat oder<br />

inklusive Skipper und Schulungsprogramm<br />

gebucht werden. Wochenpreis für Mai bis<br />

November <strong>2013</strong> ab 2086 Euro.<br />

www.master-yachting.de<br />

Segeln im Norden<br />

Wer auch dann, wenn er<br />

nicht an Bord einer Yacht ist,<br />

seine Segelbegeisterung zur<br />

Schau stellen will, ist mit den<br />

maritimen und handgefertigten<br />

Armbändern des Wiener<br />

Design-Unternehmens<br />

Vista-Fashionista gut bedient.<br />

Ab 49 Euro.<br />

www.vista-fashionista.com<br />

Seglerschmuck<br />

Happy<br />

birthday!<br />

Sir William Robin Knox-Johnston, der<br />

britische Ausnahmesegler, feierte am<br />

17. März seinen 74. Geburtstag. Er war<br />

der erste Mensch, der die Welt nonstop<br />

und einhand umsegelte. 1994 wurde er von<br />

der International Sailing Federation zum<br />

„Weltsegler des Jahres“ ernannt und 1995<br />

in den Adelsstand erhoben. 2007 segelte er<br />

im Alter von 68 Jahren zum zweiten Mal solo<br />

um die Welt.<br />

www.robinknox-johnston.co.uk


<strong>OCEAN7</strong>Kolumne<br />

Gefangen<br />

im Netz<br />

!<br />

Und da war ich mal wieder. Auf der BOOT Tulln. OCEAN WOMAN<br />

wurde ja einst dort aus der Taufe gehoben. Die erste Kolumne ging<br />

damals erfolgreich, wenn auch „bootsmessenkritisch“ über die Seebühne.<br />

Es war der kritische Blick einer Seefrau, die zwar gern segelt,<br />

aber Hallen mit aufgebockten Plastik yachten, schlechter Luft und<br />

noch schlechterem Kaffee definitiv nichts abgewinnen konnte. Und<br />

daran hat sich bis heute nichts geändert.<br />

Aber dennoch, irgendwie<br />

bedeutet die Bootsmesse<br />

in Tulln immer:<br />

Die Segelsaison rückt<br />

näher! Ich setzte mich an<br />

diesem Samstag auf eine<br />

knallorange Plane unter<br />

einer großen Yacht irgendeiner<br />

Marke – sorry,<br />

keine Ahnung, welche –<br />

während meine Seemänner<br />

eine drei Meter hohe<br />

Leiter bestiegen, um sich<br />

in eine Menschenschlange<br />

ohne Schuhe<br />

einzureihen. Vor mir lag<br />

ein Hund und blickte<br />

mich erwartungsvoll an.<br />

Vielleicht wegen der typischen Bootmessen-Snacks, die sich auf einem<br />

Kaffeehaustisch neben mir türmten? Soletti, Zuckerl, Chips,<br />

Speckbrotreste.<br />

Der Yachtvertreter und Hundebesitzer steuerte freudenstrahlend auf<br />

mich zu. Ich schenkte dem Hund meine Chips und flüchtete. Meine<br />

Seemänner winkten mir fröhlich von Deck und verschwanden im<br />

Polyesterbauch der Yacht. Einige Meter weiter stoppte ich abrupt, da<br />

ich – oh Schreck – ein<br />

iPhone in einem Aquarium<br />

versinken sah.<br />

Tragödie? Nein! Werbung!<br />

Das iPhone trug<br />

eine Art Handy-Plastikkondom<br />

und schwebte<br />

langsam auf den falschen<br />

Sandgrund seines<br />

Wassergrabes zu. Rund<br />

um das Becken stand<br />

eine staunende Messe -<br />

besuchermenge, einer<br />

von ihnen warf sein<br />

iPad dem iPhone nach.<br />

Mit Kondom natürlich.<br />

„Toll, praktisch, perfekt,<br />

cool, genial – wozu?“<br />

Foto: Shutterstock<br />

12 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> | Mai/Juni <strong>2013</strong>


OceanWoman<br />

fügte ich der Lobeslitanei leise zu. Zu leise, keiner beachtete mich.<br />

„Jederzeit einsteigen ins Netz, überall Wetter runterziehen, Mail<br />

checken, absolute Freiheit.“ Etwas abseits stellte ich mir diese begeisterten<br />

Messebesucher im Sommer auf ihren Charter yachten vor,<br />

wie sie gerade online ihr Handy im Bora-aufgewühlten Adria-Gewässer<br />

versenkten und die neueste Wetterkarte auf dem nassgespritzten,<br />

salzkrustigen iPad-Gehülse nicht entziffern können. „Scotty, es<br />

könnte sein, dass wir eine Bora kriegen, beam uns hier weg!“<br />

Der Artikel „Life without the Web“ vom amerikanischen Comic -<br />

zeichner James Sturm rückte in mein Gedächtnis. Der hatte sich<br />

freiwillig vier Monate ohne Internet verschrieben. Das Handy hatte<br />

er zwar eingeschalten, aber nur, um zu telefonieren und sonst nix.<br />

Leben ohne Internet? Wäre das möglich? Wäre das lebbar? Wäre das<br />

sinnvoll?<br />

Ich erinnere mich an meine erste Bekanntschaft mit Facebook. Wir<br />

waren gerade vier Tage von Sri Lanka zu den Malediven gesegelt.<br />

Ein Minidorf ganz im Norden der Inselgruppe, Häuser mit hohen<br />

Lehmmauern, Männer die sich allesamt als Agents, Tourist guides<br />

oder Ship Chandler ausgaben.<br />

Nach einigen Tagen lernten wir die Menschen etwas näher kennen.<br />

Die unverheirateten Mädels waren mitten im Geschehen, fröhlich<br />

und mit Handys ausgestattet, die in selbstgenähten funkigen Täschchen<br />

an ihren Hälsen baumelten. Als wir so ins Plaudern kamen,<br />

fragten mich die Girls, ob ich denn Michael Ballack kenne. Sorry,<br />

keine Ahnung. The Soccer Star! German guy, very good looking! Und<br />

schon zückten sie ihre Handys, stiegen ins Netz ein und Facebook<br />

erleuchtete vor meinen erstaunten Fahrtenseglerinnenaugen.<br />

Heute bin ich selber dabei. Klar. Ich weiß, natürlich könnte ich hier<br />

schreiben, dass mich so etwas gar nicht interessiert – aber ehrlich:<br />

So stimmt das nun auch wieder nicht.<br />

Aber dafür im Sommer auf dem Schiff einen kroatischen Internetstick<br />

kaufen? Sicher nicht. Auch mein Skipper pfeift auf Internet auf dem<br />

Schiff, wenn wir drei Wochen durch die kroatische Inselwelt zuckeln.<br />

Wenn unbedingt nötig, frequentieren wir ein Internetcafé, dies aber<br />

auch eher aus nostalgischen Gründen. Auf unserer Weltumsegelung<br />

war dies nun mal die beste Verbindung nach Hause. Und ich spreche<br />

hier von Weltumsegelung. Mit fernem Pazifik, wildem Jemen, indonesischem<br />

Dschungel. Nicht von Mali Lošinj, Korcula und Murter.<br />

Braucht es Internet an Bord? Im Urlaub? Nein. Bei uns nicht. Nicht<br />

auf dem Schiff. Wetter gibt es auch im Radio oder noch besser:<br />

Schaut euch die Wolken an, riecht die Luft und<br />

sucht einen sicheren Hafen (in Kroatien gibt es<br />

den wahrscheinlich alle zehn Seemeilen).<br />

Alexandra Schöler ist<br />

WOMAN@ocean7.at<br />

Und was ist mit meinen Mails, Blogs, Jobs, Networks, Google, Twitter,<br />

Whats App …?<br />

Ok., bei der nächsten Weltumsegelung sind wir wieder online beim<br />

Segeln, aber sonst: Vielen Dank für Ihre Nachricht! Ich bin am<br />

TT.MM.JJJJ ab hh:mm Uhr wieder erreichbar. Ihre Nachricht wird<br />

nicht weitergeleitet! Mit besten Grüßen Ihre OCEAN WOMAN.<br />

Pago pur.<br />

Pago pur.<br />

Pago pur.<br />

seit 125 Jahren<br />

seit 125 Jahren<br />

seit 125 Jahren<br />

Sei eins mit der Natur.<br />

Und das seit 125 Jahren.<br />

Sei eins mit der Natur.<br />

Und das seit 125 Jahren.<br />

Sei eins mit der Natur.<br />

Und das seit 125 Jahren.<br />

Wer Pago liebt, weiß: Unser Fruchtsaft schmeckt<br />

nur so gut, weil wir ihn seit 1888 ohne künstliche<br />

Zutaten zubereiten. Es freut uns sehr,<br />

dass wir mit diesem Erfolgsrezept heuer unser<br />

bereits 125. Jubiläum begehen. Nur dadurch<br />

ist es uns gelungen, ein unvergleichliches<br />

Geschmackserlebnis aus erlesenen Fürchten<br />

zu kreieren. Das möchten wir nun feiern und<br />

uns gleichermaßen dafür bedanken – bei allen<br />

Pago-Fans und unserer geliebten Natur.<br />

Denn ohne euch gäbe es kein Pago. Das werden wir<br />

nie vergessen, auch nicht die kommenden 125 Jahre.<br />

Pago pur. Sei eins mit der Natur.<br />

Wer Pago liebt, weiß: Unser Fruchtsaft schmeckt<br />

nur so gut, weil wir ihn seit 1888 ohne künstliche<br />

Zutaten zubereiten. Es freut uns sehr,<br />

dass wir mit diesem Erfolgsrezept heuer unser<br />

bereits 125. Jubiläum begehen. Nur dadurch<br />

ist es uns gelungen, ein unvergleichliches<br />

Geschmackserlebnis aus erlesenen Fürchten<br />

zu kreieren. Das möchten wir nun feiern und<br />

uns gleichermaßen dafür bedanken – bei allen<br />

Pago-Fans und unserer geliebten Natur.<br />

Denn ohne euch gäbe es kein Pago. Das werden wir<br />

nie vergessen, auch nicht die kommenden 125 Jahre.<br />

Pago pur. Sei eins mit der Natur.<br />

Wer Pago liebt, weiß: Unser Fruchtsaft schmeckt<br />

nur so gut, weil wir ihn seit 1888 ohne künstliche<br />

Zutaten zubereiten. Es freut uns sehr,<br />

dass wir mit diesem Erfolgsrezept heuer unser<br />

bereits 125. Jubiläum begehen. Nur dadurch<br />

ist es uns gelungen, ein unvergleichliches<br />

Geschmackserlebnis aus erlesenen Fürchten<br />

zu kreieren. Das möchten wir nun feiern und<br />

uns gleichermaßen dafür bedanken – bei allen<br />

Pago-Fans und unserer geliebten Natur.<br />

Denn ohne euch gäbe es kein Pago. Das werden wir<br />

nie vergessen, auch nicht die kommenden 125 Jahre.<br />

Pago pur. Sei eins mit der Natur.<br />

www.pago.at<br />

www.pago.at<br />

www.facebook.com/PagoFruchtsaft<br />

www.facebook.com/PagoFruchtsaft


RevierNews<br />

In die Karibik<br />

GEO Reisen, das Salzburger Unternehmen für<br />

Abenteuerurlaube, veranstaltet vom<br />

20. August bis 1. September <strong>2013</strong> eine<br />

13-tägige Schiffsreise, die einen Aufenthalt<br />

in New York mit einer Karibik-Kreuzfahrt<br />

verbindet. Nach zwei Tagen im Big Apple geht<br />

es mit der Explorer of the Seas über<br />

Bermuda, St. Maarten und Puerto Rico<br />

zum Privatstrand von Royal Carribean<br />

in Labadee. Ab 2.190 Euro.<br />

www.georeisen.com<br />

Flussreisen<br />

in Europa<br />

Vergessener Golf<br />

Master Yachting Deutschland bietet Schiffe für Törns in einem<br />

unberührten und ruhigen Segel-Idyll an der türkischen Südwestküste<br />

an – und das nur wenige Meilen von den mondänen Jet-Set-Orten<br />

Bodrum und Marmaris entfernt. Der Golf von Hisarönü bietet große<br />

und kleine Buchten, Halbinseln, Gebirge, ungewöhnlich viele Ankerbuchten<br />

und Häfen. Ideal für Segler, die nur eine Woche Zeit haben<br />

oder einfach keine großen Schläge machen wollen. Der Stützpunkt<br />

Orhaniye liegt im Herzen des zauberhaften Golfes. Günstige Direktflüge<br />

von Wien nach Dalaman oder nach Bodrum.<br />

www.masteryachting.de<br />

Von den offenen Küstengewässern in die<br />

sagenumwobenen Flüsse und Lochs in den<br />

schottischen Highlands auf der Lord of the Glens<br />

vom 22. bis 31. Juli <strong>2013</strong>. Maximal 52 Gäste,<br />

Preis ab 3.690 Euro.<br />

Quer durch Schweden, von Göteborg nach<br />

Stockholm durch den Naturpark auf dem<br />

Göta-Kanal mit der MS Diana, bekannt aus<br />

Kommissar Becks erstem Fall.<br />

Zwölftägige Tour, ab 4.220 Euro.<br />

14 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> | Mai/Juni <strong>2013</strong><br />

14 Tage Portugal erleben, dabei acht Tage<br />

über den Douro-Fluss und das UNESCO-<br />

Weltnaturerbe Douro-Tal. Ab 3.750 Euro.<br />

Alle drei Reisen bei Lernidee Erlebnisreisen.<br />

www.lernidee.de


<strong>OCEAN7</strong>Online<br />

Viel Neues bei<br />

<strong>OCEAN7</strong><br />

Online<br />

Noch spannender, noch besser, noch multimedialer! So ist das neue <strong>OCEAN7</strong><br />

Online. Ab sofort wird <strong>OCEAN7</strong> Online zu Ihrer persönlichen Video-Plattform für<br />

Ihre Törnberichte. Außerdem können Sie interessante Revierberichte, die bisher im<br />

Magazin erschienen sind, herunterladen – und das alles völlig kostenlos.<br />

Viele Leser von <strong>OCEAN7</strong> erinnern sich daran, im Magazin einen<br />

interessanten Bericht über genau das Revier gelesen zu haben, in<br />

dem sie demnächst segeln möchten. Jetzt hat das mühsame Herumsuchen<br />

nach dem Bericht ein Ende: Ab sofort geht das ganz bequem<br />

bei <strong>OCEAN7</strong> Online über eine Landkarte: Sie suchen auf der<br />

Karte das Revier, klicken auf den roten Pin und schon ist die Revierreportage<br />

mit allen wichtigen Tipps – von Chartermöglichkeiten,<br />

Marinas, Ankerbuchten und Tavernen – zum Download bereit.<br />

Anders als bei fast allen anderen Yachtmagazinen ist dieser Service<br />

bei <strong>OCEAN7</strong> Online gratis!<br />

Revolutionär neu und ebenfalls gratis ist ein anderer Service,<br />

den <strong>OCEAN7</strong> Online ab sofort seinen Besuchern ganz exklusiv<br />

bietet: Sie laden sich eine kostenlose App für Ihr iPhone herunter<br />

und schon kann es losgehen: Wenn Sie ein besonderes Lokal<br />

entdecken, über eine Gefahr in der Einfahrt zu einer Ankerbucht<br />

berichten wollen oder einfach nur eine schöne Szene während<br />

ihres nächsten Törns festhalten und der <strong>OCEAN7</strong>-Seglergemeinde<br />

zugänglich machen wollen: Wir haben die perfekte Lösung für Sie.<br />

Sie heißt fomito und platziert ihre Nachricht inklusive Video und<br />

Fotos mit gesprochenem Text ebenfalls mit einem Pin auf einer<br />

<strong>OCEAN7</strong>-Landkarte.<br />

fomito für <strong>OCEAN7</strong> funktioniert ganz einfach: Im Prinzip vereint<br />

fomito Ihre Bilder mit einer von Ihnen aufgenommenen Videooder<br />

Sprachnachricht und setzt diese Informationen auf der Website<br />

von <strong>OCEAN7</strong> zusammen. Machen Sie ein Video oder ein paar<br />

Fotos, sprechen eine persönliche Nachricht auf oder drehen Sie ein<br />

Kurzvideo. Den Rest erledigt fomito für Sie und gestaltet daraus im<br />

Handumdrehen Ihre Website, die Sie dann bequem per Mail, Twitter<br />

oder Facebook versenden oder einfach für eine spätere Verwendung<br />

archivieren. fomito ist für Ihre Verwendung bei <strong>OCEAN7</strong><br />

gratis!<br />

Probieren Sie fomito aus! Sie können eine mittels<br />

fomito erstellte Website auf jedem Endgerät ansehen, welches einen<br />

Webbrowser integriert hat. fomito erstellt Ihre Website so, dass<br />

keine zusätzliche Software oder Plugins notwendig sind. Egal ob<br />

bei einem Sonnenuntergang in einer schönen Ankerbucht, bei einem<br />

Crewabend in der Taverne, oder weil Sie sich über Missstände<br />

in einer Marina ärgern – fomito ist immer zur Hand. Innerhalb<br />

weniger Minuten erstellt man mit fomito eine Website mit Video<br />

oder mit bis zu fünf<br />

Bildern und zugehöriger<br />

Audionachricht.<br />

Über diese und die<br />

vielen anderen spannenden<br />

Neuerungen<br />

auf der Homepage<br />

von <strong>OCEAN7</strong> Online<br />

informieren wir sie detailliert<br />

und regelmäßig<br />

auf www.ocean7.at<br />

und Facebook.<br />

Der fomito-Entwickler<br />

René Meschuh und sein Team entwickeln seit<br />

über zwölf Jahren Webanwendungen und<br />

Internetauftritte für<br />

Kunden in den unter -<br />

schiedlichsten Branchen.<br />

Vom Großkonzern bis zur<br />

Ich-AG gibt es tolle<br />

Lösungen für jeden<br />

Geldbeutel. Hauptaugenmerk<br />

legen die Profis auf<br />

Usability und barrierefreies<br />

Webdesign.<br />

www.ts-animations.com<br />

Mai/Juni <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> 15


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

mission:<br />

[im]possible<br />

Segeln in Kuba ist wie Bergsteigen im Himalaya: Ein Extrem, dem<br />

man sich nur im Vollbesitz seiner körperlichen und geistigen Kräfte<br />

stellen sollte. Dies nicht nur, um das Segelabenteuer in einer<br />

der letzten kommunistisch-marxistisch durchwirkten<br />

(Volks-)Diktaturen zu bestehen. Sondern vielmehr auch, um<br />

hier die Karibik in ihrer ursprünglichsten und gehaltvollsten<br />

Form in sich aufnehmen zu können.<br />

Text und Fotos: Tahsin Özen<br />

16 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> | Mai/Juni <strong>2013</strong>


Kuba<br />

2<br />

Zu beneiden ist Uwe nicht. Mit einer Zigarre<br />

in der linken und einer Flasche<br />

braunem Rum in der rechten Hand steht<br />

der 44-jährige Hamburger an der Kaimauer<br />

der Marina in Cienfuegos und<br />

blickt auf einen einsamen Kompass, der<br />

nur gelegentlich zwischen den Wellen<br />

der aufgewühlten See zum Vorschein<br />

kommt. Den Rest des Bootsrumpfes seiner<br />

46-Fuß-Segelyacht hatte sich letzte<br />

Nacht Hurrikan Sandy geholt und inmitten<br />

der Marina versenkt.<br />

„Da segelt man wochenlang problemlos<br />

übers Meer – und dann passiert so was!“,<br />

ruft Uwe unserem Vercharterer Adolph<br />

Platten zu, der uns gleich gegenüber mit<br />

dem Katamaran, einer Athena 38, vertraut<br />

macht. „Von Juli bis Oktober muss man<br />

mit Hurrikans rechnen, die beste Segelzeit<br />

in Kuba ist von Dezember bis Mai“, erklärt<br />

uns der Barkeeper am frühen Abend<br />

bei unserem ersten Mojito an der Marina-<br />

Bar. Nach dem zweiten erfahren wir von<br />

anderen Seglern, dass die kubanische<br />

Bürokratie fast noch schlimmer ist als ein<br />

Hurrikan. So werden viele Wochen, wenn<br />

nicht Monate vergehen, bis Uwe alle behördlichen<br />

Formalitäten erledigt, alle Bewilligungen<br />

eingeholt und alle Gebühren<br />

entrichtet hat, ehe er offiziell an die Bergung<br />

seiner Yacht denken kann. Und bis<br />

Ersatzteile verzollt eingeführt und die<br />

1<br />

1 Koloniale Pracht in der Marina von Cienfuegos<br />

2 Revolutionärer Empfang in der<br />

Bahia de Cienfuegos<br />

Mai/Juni <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> 17


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

1<br />

Törn around. Den dritten Mojito trinken wir mit unserem<br />

Skipper Domingo, der sich mit den neuesten Wetterberichten sowie<br />

einer guten und einer schlechten Nachricht zu uns gesellt hat. Die<br />

gute: Wir können morgen auslaufen. Die schlechte: Die „Jardines<br />

de la Reina“ als Highlight des geplanten Törns fallen sprichwörtlich<br />

ins Wasser. Schuld ist wieder Sandy, der den aus ca. 660 Koralleninseln<br />

bestehenden Archipel südöstlich von Kuba im Vorbeiziehen<br />

überschwemmt und jegliche Sicht auf das Unterwasserparadies<br />

genommen hat. Dass wir eines der letzten unberührten Korallenriffe<br />

und faszinierendsten Tauchreviere der Welt – Christoph Kolumbus<br />

persönlich hat das Archipel wegen seiner Schönheit zu Ehren Ihrer<br />

Majestät Isabella von Spanien „Gärten der Königin“ genannt – nun<br />

doch nicht zu Gesicht bekommen werden, bricht uns beinahe das<br />

Herz, als uns Domingo auch schon einen neuen Plan präsentiert.<br />

Erstes karibisches Ziel im Osten: Trinidad – Kubas Perle der Kolonialzeit,<br />

danach mit dem Wind zurück nach Cienfuegos. Zweites<br />

karibisches Ziel im Westen: Cayo Largo – die „Lange Insel“ im<br />

3<br />

2<br />

Eine Handbreit Sand<br />

unter dem Kiel hat man<br />

in Cayo Largo immer<br />

Reparaturarbeiten in einer halbstaatlichen Werft aufgenommen<br />

werden können – ja, das kann schon eine Weile dauern. Da aber in<br />

einem marxistisch-sozialistischen Land wie Kuba sowieso zuerst<br />

jeder staatliche (und somit i. d. R. schrottreife) Versorgungs-, Fischoder<br />

Transportkutter bevorzugt behandelt wird, ehe man sich der<br />

Yacht eines kapitalistischen Ausländers widmet (Uwe hat etwas Geld<br />

mit Wertpapieren gemacht und gibt sich nun als Privatier), bringt<br />

man mit etwas Glück, viel Rum und stoischer Ruhe letztlich doch<br />

alles wieder ins Lot.<br />

Canarreos-Archipel. Das der Insel vorgelagerte<br />

Korallenriff ist zwar nicht ganz so groß wie jenes<br />

der Königinnengärten, aber nicht minder<br />

artenreich und farbenprächtig – und gegen<br />

lange, zuckerweiße Strände unter Palmen sowie<br />

kristallklares Wasser unterm Kiel haben wir nun<br />

wirklich nichts einzuwenden.<br />

Nach dem vierten Mojito sehen wir alle Sterne,<br />

Zeit fürs Bett. Müde von der Anreise via Ha-<br />

18 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> | Mai/Juni <strong>2013</strong>


Kuba<br />

4<br />

5<br />

vanna schleppen wir uns zurück an Bord, um nur wenige Augenblicke<br />

später von Piraten, Haien und im Sand vergrabenen Schatzkisten<br />

zu träumen.<br />

Oh Mann, ein Katamaran! „Buenvenidos Socialista“<br />

lautet der Morgengruß, der uns in riesigen Lettern von einer Betonwand<br />

am Ufer gegeben wird, als wir kurz nach dem Auslaufen<br />

verschlafen an Deck kommen. Nur wenige Meter längsseits des<br />

unter Motor gleitenden Katamarans stürzt sich ein Pelikan in artentypischer<br />

Kamikaze-Manier in die Fluten, hier ein halsbrecherisches<br />

Unterfangen in Anbetracht der Tatsache, dass die weite Bahia de<br />

Cienfuegos oft weniger als zwei Meter tief ist. Völlig entspannt<br />

beobachten wir vom Netz unseres Katamarans aus eine Einrumpf-<br />

Segelyacht, deren Skipper mit seiner schweißnassen Stirn am GPS<br />

zusammengewachsen zu sein scheint. Mit gespielter Langeweile<br />

lassen wir ihn links liegen und genießen die Aussicht auf dutzende<br />

bunt bemalte Holzhütten am Ufer. Um uns herum winken Fischer<br />

aus winzigen Booten, die wohl nicht ganz dicht sind. Aber nicht<br />

aus Seenot, wie man beim Anblick der Nuss-Schalen meinen<br />

möchte, sondern aus Liebe zu unserer Blondine an Bord, die zum<br />

Glück Kuba-Expertin ist und den schmachtenden Fischern mit<br />

knappen Worten klar macht, dass sie ihnen bestimmt nicht ins Netz<br />

gehen wird …<br />

Kaum ist die Bucht in südöstlicher Richtung verlassen, wendet sich<br />

das Blatt völlig. Gleich nach dem Leuchtturm am Punta de los Colorados<br />

steigt der Tiefenmesser auf 1.000 Meter und mehr, was typisch<br />

für die kubanischen Gewässer ist. Der Gegenwind nimmt unserem<br />

Skipper die Lust am Segeln, Strömung und Festland lassen die Wellen<br />

ordentlich tanzen. Während wir auf unserem Katamaran kräftig<br />

durchgeschüttelt werden und jede Welle zweimal in der Magengegend<br />

zu spüren bekommen, zieht plötzlich der Skipper von vorhin<br />

sehr entspannt und höflich winkend mit seiner schweren Einrumpf-<br />

Yacht an einer Linie an uns vorbei. Doch Poseidon ist uns gnädig,<br />

sodass wir ab dem Leuchtturm Yaguanabo in Ruhe die Aussicht auf<br />

die Sierras de Trinidad genießen können, die ab der Küstenlinie<br />

schnell und eindrucksvoll auf bis zu 1.140 Meter anwachsen.<br />

Wir steuern Ihren Erfolg sicher<br />

durch unruhige Gewässer!<br />

1 Arm, aber stimmungsvoll<br />

2 Seeräuber-Romantik am Schwimmsteg<br />

3 Einsame Sandbank vor der Marina von Cayo Largo<br />

4 Sonnensegeln in der Karibik, mit tollen Ausblicken auf Flora und Fauna<br />

5 Karibisch inspirierte Kat-Bemalung<br />

Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung, Unternehmensberatung<br />

Rechnungswesen mit Buchhaltung und Lohnverrechnung<br />

Vermögensberatung, Treuhandaufgaben<br />

TREUHAND UNION ÖSTERREICH<br />

mit Kanzleien in Ihrer Nähe in ganz Österreich<br />

www.treuhand-union.com


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

2<br />

1<br />

Während wir unsere Blicke auf die hohen Berge richten, verbeißt<br />

sich unter uns in tiefer See ein gewichtiger „Dorado“ in die Schleppleine.<br />

Skipper Domingo macht kurzen Prozess und serviert uns<br />

seinen Fang nach einer knappen Stunde direkt aus der Bratpfanne<br />

auf den Tisch. Das feste und doch saftig-aromatische Fleisch der<br />

Goldmakrele wird uns noch lange in guter Erinnerung bleiben.<br />

3<br />

4<br />

Trinidad – Tor in die Vergangenheit. Gut versteckt<br />

auf der Halbinsel Ancón liegt die Marina von Trinidad. Wer es nicht<br />

bei Tag in diesen sicheren Hafen schafft, hat nach Einbruch der<br />

Dunkelheit seine liebe Not. Neben mehreren Untiefen sind vor<br />

allem die letzten 50 Meter vor dem Ziel eine echte Herausforderung:<br />

Die kurvige Fahrrinne zwischen den dichtgewachsenen<br />

Mangroven ist nicht nur eng, sondern auch noch unbeleuchtet. Mit<br />

den letzten Sonnenstrahlen legen wir an einem leeren Schwimmsteg<br />

an und werfen uns in Schale, schließlich erwartet uns in der<br />

UNESCO-geadelten Stadt Kultur und Musik, wie sie hier schon seit<br />

Jahrhunderten gelebt und gefeiert wird. Zu verdanken ist diese<br />

einzigartige Konservierung einerseits der Tatsache, dass Trinidad<br />

zur Kolonialzeit als Zuckerrohr-Hochburg Berühmtheit und Reichtum<br />

erlangte – beides verging rasch nach der Sklavenbefreiung.<br />

Andererseits hatte die 1513 gegründete Stadt bis tief ins 19. Jh. keine<br />

Straßenverbindung ins Landesinnere und lag somit lange Zeit in<br />

einem Dornröschenschlaf. Heute karren täglich dutzende Busse<br />

Touristen aus allen Ecken und Enden der Insel hierher, doch gottlob<br />

machen sich diese vor Sonnenuntergang wieder aus dem Staub<br />

und die Stadt gehört uns.<br />

20 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> | Mai/Juni <strong>2013</strong>


Kuba<br />

Oldies sind Goldies. Die Zeitreise in die Vergangenheit<br />

begehen wir passenderweise mit einem azurblauen Chevrolet-<br />

Oldtimer-Taxi Baujahr 1952 mit roten Ledersitzen, Rumba-Musik<br />

aus dem Originalradio begleitet uns auf dem rund zehn Kilometer<br />

langen Weg nach Trinidad. Am Schranken vor der Altstadt steigen<br />

wir aus und begehen mit gemischten Gefühlen das grob gehauene<br />

Kopfsteinpflaster, das von Sklaven unter unvorstellbaren Bedingungen<br />

in den Boden eingelassen worden war.<br />

Wenige Minuten später stehen wir auf dem prächtigen Plaza Mayor<br />

und bewundern die pastös gestrichenen Kolonialhäuser der ehemals<br />

reichsten und vornehmsten Gutsbesitzer. Bei einem Straßenverkäufer<br />

laben wir uns an einer eisgekühlten Piña Colada, ehe<br />

wir die Casa de la Trova betreten und uns im Hof des Hauses<br />

unter einer Laube niederlassen. Was sich nun vor unseren Augen<br />

und Ohren abspielt, ist pure Magie: Zwar stimmen die Musiker auf<br />

5<br />

ihr weißhaariger Tanzpartner mit der überdimensionierten Kapitänsmütze<br />

da entrückt aufs Parkett legen, geschweige denn mithalten.<br />

Berauscht von der kolonialen Pracht, den heißen Rhythmen<br />

und zwei weiteren Piña Coladas kehren wir so glücklich zurück<br />

an Bord, dass uns selbst das Schnarchen unseres Skippers vorkommt<br />

wie der Gesang einer (etwas schwerfälligen) Nachtigall.<br />

100 Feuer und keine Zwiebel. Als wir am nächsten<br />

Tag wieder in der Marina von Cienfuegos anlegen, ist Proviant und<br />

Wasserfassen für die Überfahrt nach Cayo Largo oberstes Gebot.<br />

Doch wer meint, dass man in Kuba einfach in den nächsten Supermarkt<br />

geht und sich kauft, was man braucht, irrt gewaltig. Es gibt<br />

diese Supermärkte zwar, doch sind viele Regale nach altem DDR-<br />

Vorbild schlicht und ergreifend leer. „Wir benötigen einen Food-<br />

Guide“, so der gute Rat unserer blonden Kuba-Expertin. Wir finden<br />

ihn in Person eines Bici-Taxifahrers an der nächsten Kreuzung und<br />

machen uns sogleich auf die Jagd. Nach einem Dutzend aufgesuchter<br />

Märkte und Kleinmärkte dampfen wir unsere Einkaufsliste auf<br />

das Existenzminimum ein. Vier Passantenanfragen und neun aufgesuchte<br />

Miniläden später verzichten wir schließlich auch auf<br />

Zwiebel und begnügen uns mit einer Handvoll Schalotten, die<br />

kleiner sind als Walnüsse.<br />

Ernüchterndes Resümée: Die Stadt, in der dem Namen nach hundert<br />

Feuer leuchten, sind keine zehn Zwiebel zu bekommen. Aber<br />

immerhin haben wir auf diesem Weg die „sauberste Stadt“ Kubas<br />

kennengelernt und im Restaurante Las Mamparas vorzüglich zu<br />

Abend gegessen. Da uns nicht weniger als 80 (Hochsee-)Meilen<br />

von Cayo Largo trennen, einigen wir uns gleich im Anschluss an<br />

Bord auf eine Nachtfahrt und schwärmen bei einem Sundowner<br />

vom bevorstehenden Frühstück unter Palmen.<br />

Zum Bunkern braucht man auf<br />

Kuba einen „Food-Guide“<br />

der kleinen Bühne noch ihre Instrumente, dennoch scheint sich<br />

die Luft elektrostatisch aufzuladen, der Boden unter den Füßen<br />

beginnt zu vibrieren – und von einem Augenblick auf den nächsten<br />

folgt die explosive Entladung, die einen fast vom Stuhl katapultiert.<br />

Die Band spielt mit transzendenter Leidenschaft den legendären<br />

Son, Voodoo-Vibrations durchdringen jede einzelne Pore<br />

und geht unter die Haut, das junge Publikum tanzt völlig losgelöst<br />

von Raum und Zeit den Salsa, begleitet von den strengen Augen<br />

der Alten.<br />

Sittenwächter? Weit gefehlt! Es wird nur darauf geachtet, dass die<br />

von Generation zu Generation tradierten Tänze auch perfekt wiedergegeben<br />

werden. Da lehnt die Big Mama vom Nachbartisch<br />

auch schon den Gehstock an die Hauswand und zeigt, was beim<br />

Tanzen bis zum Schluss nie fehlen darf: emocion. Wir können<br />

kaum fassen, was die mindestens 60-jährige Kubanerin in Rot und<br />

Wenn Träume in Erfüllung gehen. Das Bild, das sich<br />

uns am nächsten Morgen bietet, könnte einer Szene aus der Filmreihe<br />

„Fluch der Karibik“ entnommen sein: Wir liegen vor einem unendlich<br />

langen, weißen und menschenleeren Sandstrand. Eine sanfte Brise<br />

weht von den schön gewachsenen Palmen herüber, die Sonne strahlt<br />

uns freundlich ins Gesicht. Ein Gefühl von grenzenloser Freiheit<br />

1 Cayo Largo – the Carribean at its best: weiße Sandstrände, türkises Wasser,<br />

volle Sonne und viel, viel Kuba Libre<br />

2 Skipper Domingo mag Fisch, die meisten Kubaner essen ihn<br />

kurioserweise ungern …<br />

3 … und ernähren sich lieber von der Sonne am Malecón wie hier in Cienfuegos<br />

4 Der große Markt von Cienfuegos – die Auswahl ist bescheiden,<br />

die Ware dafür frisch vom Bauernhof<br />

5 Zeitreisen: US-Oldtimer aus den 1950ern bringen Nostalgie und<br />

Lebensfreude auf die Straßen Kubas<br />

Mai/Juni <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> 21


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

durchströmt unsere Körper, als wir achtern in genau das türkise<br />

Wasser eintauchen, das wir schon als Kinder beim Piratenspielen vor<br />

Augen hatten. Ein Traum ist soeben in Erfüllung gegangen.<br />

Es sind zwar keine Piratenschiffe, sondern zwei Ausflugsboote, die<br />

wir etwas später erspähen, dennoch – oder gerade deswegen –<br />

lichtet Domingo sofort den Anker, um ihn eine halbe Seemeile vor<br />

der Insel am Cayo Hijo de los Ballenatos wieder auszuwerfen. „Wer<br />

zuerst kommt, schwimmt mit den Fischen!“, erklärt der sonst eher<br />

wortkarge Domingo und öffnet die Kiste mit der Schnorchelausrüstung.<br />

Mit einem kräftigen Sprung katapultieren wir uns inmitten<br />

eines bunten tropischen Fischschwarms, die See um uns herum<br />

brodelt wie ein Whirlpool. Etwas abseits des vorgelagerten Korallenriffs<br />

zieht in aller Ruhe ein kleiner Hai vorbei und direkt unter<br />

dem Katamaran streift ein Rochen über einen lichtdurchfluteten<br />

Seegras-Teppich, als wolle er nachsehen, ob unser Anker auch<br />

ordnungsgemäß hält. Fehlt nur noch, dass der legendäre Jacques<br />

Cousteau im Mini-U-Boot um die Ecke biegt. Was leider wirklich<br />

kommt, sind die Ausflugsboote und mit ihnen dutzende Touristen.<br />

Wir suchen Zuflucht am „Playa Sirena“, dem Strand der Meerjungfrau.<br />

Der über Millionen Jahre hinweg aus abgestorbenen Korallen<br />

entstandene, feinkörnig-weiße Kalksand ist trotz Mittagshitze angenehm<br />

kühl, ein paar Sonnenschirme aus Schilf spenden genug<br />

Schatten, um in einfachen Liegestühlen völlig entspannt die Seele<br />

baumeln zu lassen. Siesta.<br />

Im Dschungelcamp. Das Signalhorn, mit dem uns Domingo<br />

aus unseren Träumen reißt, könnte man genauso gut zur<br />

Abwehr von Piraten vor Somalia einsetzen. Mit klappernden Gliedern<br />

erklimmen wir den Katamaran und fluchen wie alte Seebären<br />

1<br />

Kuba-Törns<br />

Planen: Master-Yachting ist auf Kuba-Törns spezialisiert<br />

und kümmert sich nicht nur um die Charteryacht, sondern auch<br />

um An- und Abreise, die obligate Touristenkarte und sämtliche<br />

Transfers. Infos unter www.master-yachting.de<br />

Ankommen: Z. B. mit Condor via Frankfurt<br />

nach Havanna.<br />

Bezahlen: Neben dem weichen Peso Cubano gibt es auf<br />

Kuba den harten Peso Cubano Convertible (CUC), dem wichtigsten<br />

Zahlungsmittel auf Kuba, der fix an den US-Dollar gebunden<br />

ist. Detaillierte Infos sind auf Wikipedia nachzulesen. Bezahlung<br />

per Kreditkarte ist i. d. R. nicht möglich, daher unbedingt<br />

aus reichend Euros am Flughafen eintauschen – provisionsfrei, da<br />

alle Devisenläden verstaatlicht sind (1 Euro ~ 1,30 CUC).<br />

An Bord gehen: Marina Cienfuegos (22° 7.58 ’ N/<br />

80° 27.17 ’ W), die Kurtaxe in der Höhe von 12,– CUC pro Tag<br />

ist bei Ankunft in der Marina im Voraus zu bezahlen. Generelle<br />

Liegegebühr für kubanische Marinas: 21,– CUC pro Nacht.<br />

Segeln: Zur Auswahl stehen Katamarane von 38 bis 46 Fuß<br />

und eine Bavaria 50 (Monohull) des deutschen Vercharterers<br />

„Platten Sailing Cuba“. Zu haben ab 2.450 Euro pro Woche, ab<br />

zwei Wochen 5 % Rabatt, bei Buchung mind. sechs Monate vor<br />

Reisebeginn werden noch einmal 5 % abgezogen.<br />

Erleben: „Cayo Largo del Sur“, die lange Karibik-Insel im<br />

Süden, ca. 80 sm westlich von Cienfuegos (21° 38’ N/81°<br />

28’ W). Mind. eine Woche ist für ihre Erkundung einzuplanen.<br />

„Jardines de la Reina“ – die Gärten der Königin (20° 50’ N/<br />

78° 55’ W), ca. 100 sm südöstlich von Cienfuegos. Gut zwei<br />

Wochen sind erforderlich für die Erkundung des Archipels, das<br />

von professionellen Tauchern und Wissenschaftlern auch als die<br />

„Galapagos-Inseln“ Kubas bezeichnet wird.<br />

Nicht versäumen: Havanna mit seinem einzigartigmaroden<br />

Charme, der mittelalterlichen Festung „El Morro“ zum<br />

Schutz vor Piraten in der Hafeneinfahrt, mit der Flaniermeile<br />

„Malecón“, an dessen Kaimauern sich der Atlantik bricht und<br />

die Jugend tanzt, musiziert und lacht, mit der UNESCO-geschützten<br />

Altstadt „Habana Vieja“ im bezaubernden Kolonialstil,<br />

in der schon Ernest Hemingway allabendlich durch die Kneipen<br />

zog auf der Suche nach den besten Mojitos und Daiquiris der<br />

Stadt …<br />

Zwei bis drei Tage im Anschluss an den Segeltörn genügen, um<br />

sich einen bleibenden Eindruck von Havanna zu verschaffen,<br />

danach wird die Luft in der Stadt leider zu dick. Master-Yachting<br />

ist auch bei der Organisation eines individuellen Aufenthaltes in<br />

Havanna gerne behilflich.<br />

2<br />

22 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> | Mai/Juni <strong>2013</strong>


Kuba<br />

3 4<br />

Kuba ist Karibik ohne Make-Up.<br />

Und das ist gut so.<br />

auf unseren wasserscheuen Skipper, dessen Reaktion auf unsere<br />

20-minütige Ausweitung des Landgangs mehr als nur unangemessen<br />

erscheint. Auch wenn man die Marina von Cayo Largo am<br />

besten bei Tag erreicht, ist sie dennoch viel einfacher anzusteuern<br />

als jene von Trinidad – und viel schöner, wie sich bei moderatem<br />

Halbwindkurs zeigt. An Steuerbord passieren wir einen mit lautem<br />

Vogelgezwitscher geschwängerten Mangrovenwald, an Backbord<br />

eine blendend weiße Sandbank, die man in anderen Gefilden leicht<br />

für eine frische Schneewechte halten könnte. Voraus eine Kulisse<br />

wie aus dem Dschungelbuch, nur die modernen Schwimmstege im<br />

smaragdgrünen Wasser passen nicht so recht ins Bild, machen aber<br />

das Anlegemanöver zum Kinderspiel. Achtern versinkt die tropische<br />

Sonne in der Karibik, während unter uns kolossale Sábalos (Tarpun-<br />

Fische) bedächtig ihre Kreise ziehen. Alles von der Marina über das<br />

Restaurant bis zum Shop wirkt sehr gepflegt und bemüht westlich,<br />

sodass uns sogleich die Lust am Schwelgen im Überfluss überkommt<br />

und wir auf der weit übers Wasser gezogenen Terrasse des<br />

Restaurants unsere Plätze einnehmen.<br />

Schon bei der Bestellung zeigt sich, dass alles nur Fassade ist und<br />

hinter den Kulissen alles seinen gewohnt kubanischen Weg geht.<br />

Speisekarte? Gibt’s nicht. Frischen Fisch? Leider aus. Languste? Ja,<br />

aber tiefgefroren. Das Tagesmenü: ein halbes Huhn aus der Fritteuse<br />

mit Reis und Bohnen.<br />

1 Unterwasserparadies am Cayo Hijo de los Ballenatos<br />

2 Im Paradies: am Playa Paraíso auf Cayo Largo, Kubas einzigem FKK-Strand<br />

3 Am Leuchtturm von Cayo Guano, die Insel bietet den Leguanen ein<br />

sonniges Heim und dem Segler windgeschützte Ankerplätze<br />

4 La Perla: Die Athena 38 ist ein komfortabler Wegbereiter in der<br />

karibischen See<br />

Wo sich Leuchtturmwärter und Leguan „Gute<br />

Nacht“ sagen. Am letzten Tag machen wir noch einen kurzen<br />

Abstecher ins Paradies – genauer gesagt an den Playa Paraíso, dem<br />

einzigen FKK-Strand in Kuba (überall sonst ist das Nacktbaden verboten).<br />

Nur mit Mühe erspähen wir ein einziges Pärchen im Adamund-Eva-Kostüm,<br />

ansonsten ist der<br />

lange Sandstrand überraschend frei<br />

von Touristen. Der Kuba Libre, den uns<br />

der flotte Kellner von der etwas abseits<br />

gelegenen „Mini-Bar“ serviert,<br />

schmeckt vorzüglich, sodass wir uns<br />

hier tatsächlich wie im siebten Himmel<br />

fühlen und gerne noch weitere sieben<br />

Tage verweilen würden. Doch Skipper<br />

Domingo, Herr über das Signalhorn,<br />

drängt höflich, aber bestimmt zur Weiterfahrt.<br />

Vor dem Leuchtturm des Cayo Guano,<br />

der östlichsten Insel des Archipels,<br />

werfen wir zum letzten Mal den Anker<br />

in kubanische Gewässer. Wie der<br />

Name schon verrät, sind die wahren<br />

Herrscher über die Insel nicht die beiden<br />

Leuchtturmwärter, sondern die<br />

unzähligen Leguane, die sich tagsüber<br />

wie ein riesiger Ledergürtel über die<br />

schroffen Felsen legen. Dieselben Felsen<br />

sind es auch, die dem Segler<br />

nachts Schutz vor den teils heftigen<br />

Ostwinden bieten, ehe er am nächsten<br />

Morgen den Schlag zurück nach Cienfuegos<br />

wagt.


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

Durch die<br />

Text und Fotos: Birgit Hackl<br />

südliche<br />

Karibik<br />

„Have you been up and down the Antilles?“ („Seid ihr<br />

die Antillen schon rauf- und runtergesegelt?) ist die<br />

Standardfrage, wenn man im Süden der Karibik mit<br />

anderen Fahrtenseglern ins Gespräch kommt. Antworten<br />

wir darauf: „Nein, und wir haben es auch nicht vor,“<br />

ernten wir meist erstaunte Blicke. Doch wir wollen auch<br />

in der Karibik unserem Motto treu bleiben: Weniger<br />

ist mehr. Anstatt also alle Antillen im Schnelldurchlauf<br />

abzuklappern, beschränken wir uns auf wenige Inseln und<br />

erkunden diese dafür genauer.<br />

24 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> | Mai/Juni <strong>2013</strong>


Südliche Karibik<br />

Von Suriname kommend sind die ersten logischen Stopps für uns<br />

Tobago und Grenada. Yachties mit 20 Jahren Karibikerfahrung<br />

hatten uns Appetit gemacht: Auf diesen beiden mit dichtem Regenwald<br />

bewachsenen Inseln könne man die Karibik noch so erleben,<br />

wie sie vor Ankunft des Massentourismus war. Von dort aus segeln<br />

wir dann immer vor dem Wind westwärts zu den trockenen, wüstenhaften<br />

ABC-Inseln, die unterhalb des Hurrikan-Gürtels liegen<br />

und deshalb auch im Sommer zum Cruisen einladen.<br />

Tobago – „Liming“ und unberührte Natur. Wir<br />

steuern als erstes die Man O’ War Bay im Norden von Tobago an.<br />

Nach einer ruhigen Überfahrt von Suriname mit freundlicher Unterstützung<br />

der Guyana-Strömung erreichen wir Tobago kurz vor<br />

Sonnenuntergang. Normalerweise warten wir vor der Einfahrt in<br />

eine unbekannte Ankerbucht das Tageslicht ab, aber wir wollen<br />

keine weitere Nacht mit Nachtwachen auf See zubringen, die Bucht<br />

vor Charlotteville ist groß und so wagen wir die nächtliche Einfahrt.<br />

Am Morgen bietet sich uns ein Anblick wie auf einer Postkarte: Die<br />

weite Bucht leuchtet türkis, rundherum saftig grüner Regenwald,<br />

bunt bemalte Fischerboote bestückt mit starken Außen-bordern<br />

sausen vorbei, ein ebenso buntes Dorf mit kleinen, gepflegten<br />

Häusern, dazwischen blühende Büsche – wir sind begeistert.<br />

Laut Noonsite (www.noonsite.com) ist mit den Behörden nicht zu<br />

spaßen. Alles sei sehr strikt und man müsse sich sofort nach Ankunft<br />

melden, wird in drohendem Tonfall vermerkt. Die Realität<br />

sieht ganz anders aus: Zoll und Immigration sind praktischerweise<br />

im gleichen Raum gegenüber, die Beamten sind freundlich, hilfsbereit<br />

und nach einer Viertelstunde sind alle Formalitäten abgeschlossen.<br />

Tobago hat eine turbulente Geschichte, die Kolonialmächte wechselten<br />

sich ständig ab und es war ein Versteck für Piraten und<br />

Freibeuter. Die Namen zeugen noch von dieser Zeit: Wir ankern in<br />

der Pirate’s Bay und die Nachbarbucht heißt Bloody Bay. Heutzutage<br />

ist es friedlich hier, nur wenige Touristen verirren sich in das<br />

verschlafene Städtchen Charlotteville. Hier gehen die Uhren langsamer.<br />

Entlang der Hauptstraße reihen sich bunte Standln, in denen<br />

einheimische Rasta-Männer und hängengebliebene Europäer und<br />

Amerikaner von Andenken über Lebensmittel bis Kleidung allerlei<br />

Krimskram vertreiben. Überall liest man „Liming area“. Raum zum<br />

Limonisieren? Wir sind verwirrt, finden aber bald heraus, dass „Liming“<br />

Herumhängen, Bier trinken, Entspannen bedeutet und hier<br />

der Nationalsport ist. Es verirren sich nur wenige Yachten nach<br />

Charlotteville, obwohl das Wasser perfekt zum Schnorcheln ist und<br />

der Strand zum Grillen einlädt. Wasser kann man direkt am Dinghi-<br />

Steg in Kanister abfüllen und an der Straße dahinter liegt gleich<br />

eine Tankstelle, daneben ein kleiner Supermarkt und auf dem<br />

nahen Fischmarkt wartet der Fang des Tages für wenig Geld. Nach<br />

drei wunderschönen, aber rolligen Wochen (das Wetter ist für die<br />

Jahreszeit ungewöhnlich rau und regnerisch) machen auch wir uns<br />

auf den Weg nach Süden.<br />

Weil Charlotteville und Scarborough zwei getrennte Distrikte sind,<br />

muss man regional ausklarieren und darf laut strikter Theorie keine<br />

Zwischenstopps auf dem Weg einlegen. Der Beamte erklärt uns<br />

Wellen brechen<br />

bedrohlich<br />

aber zwinkernd, wie schön die Buchten an der Nordseite sind und<br />

dass wir einfach nicht allzu lange bleiben sollen. So machen wir<br />

uns trotz hohem Seegang auf den Weg. Die Bloody Bay wird im<br />

Segelführer nur bei ruhiger See empfohlen. Nach einem Blick auf<br />

die Brecher am Strand drehen wir wieder ab und segeln weiter zur<br />

Parlatuvier Bay. Diese wird im Segelführer als ruhig und geschützt<br />

beschrieben, ist aber winzig und so voll mit Fischerbooten an Bojen,<br />

dass wir keine Chance auf ein Ankermanöver sehen. Langsam<br />

zweifeln wir, ob aus dem Zwischenstopp noch etwas wird, die<br />

Wellen brechen bedrohlich an der klippenbewehrten Küste, doch<br />

1 Englishman’s Bay, Tobago<br />

2 Waschtag im Paradies<br />

3 Charlotteville<br />

4 Dschungelwanderung<br />

Foto: Shutterstock (1)<br />

2 3 4<br />

Mai/Juni <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> 25


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

sobald sich der Blick auf die Englishman’s Bay öffnet, wissen wir:<br />

Hier bleiben wir. Schwarze Klippen an der Einfahrt, im Inneren ein<br />

golden leuchtender Sandstrand, Kokospalmen wiegen sich im<br />

Wind, eine einzelne mit bunt gefärbten Tüchern geschmückte Bar<br />

lädt zum Sundowner – Minuten später ziert auch noch eine einsame<br />

Segelyacht das Postkartenmotiv. Wir ankern ganz im Norden der<br />

Bucht, wo ein Felsvorsprung Schutz vor der immer noch beachtlichen<br />

Dünung bietet.<br />

Zwei Tage später segeln wir entlang der spektakulären Nordküste<br />

Tobagos weiter Richtung Store Bay, machen einen weiten Bogen<br />

um das vorgelagerte Buccoo Reef und ankern inmitten einer<br />

Gruppe von Yachten vor dem Strand (Achtung, in Verlängerung<br />

der Straße verläuft ein Hochspannungskabel, vor dem Hotel zur<br />

Rechten soll man zum Schutz des Riffs ebenfalls nicht ankern, aber<br />

in der Mitte bleibt genug Platz). Store Bay ist auf den ersten Blick<br />

nicht übermäßig attraktiv, aber praktisch: Mit dem Dinghi landet<br />

man neben Bagos Beach Bar, John Stickland’s Yachtservice ist<br />

gleich nebenan, dahinter Restaurants und Bars. Store Bay ist auch<br />

ein Super-Ausgangspunkt für Erkundungen. Alle Autos, deren<br />

Nummerntafel mit P beginnt, sind Sammeltaxis und so kommt man<br />

billig und schnell in die Hauptstadt Scarborough (zum Einklarieren<br />

muss man nicht hinsegeln). Die lebhafte Stadt Scarborough ist sehenswert,<br />

Wanderungen im Nationalpark im Inselinneren sind<br />

ebenfalls empfehlenswert. Der Reiseführer warnt vor Horden von<br />

Touristen, aber wir sind keinem anderen Wanderer begegnet –<br />

scheinbar wurde die Tourismusindustrie auf Tobago von der Wirtschaftskrise<br />

hart getroffen.<br />

Grenada – Rasta, Reggae und Reparaturen.<br />

Nach den einsamen Buchten auf Tobago versetzt uns der Blick auf<br />

die Südküste von Grenada einen ordentlichen Schreck: Hunderte<br />

Masten in den Buchten – wollen wir da wirklich hin? Nach kurzem<br />

Zögern ankern wir an der Außenseite des Ankerfelds in der Prickly<br />

Bay. Wir haben uns für die Prickly Bay entschieden, weil man hier<br />

problemlos einklarieren kann, an der Tankstelle der Marina gibt es<br />

Diesel und Wasser und das Yachtzubehörgeschäft „Budget Marine“<br />

lockt mit Ersatzteilen. Außerdem ist die Prickly Bay ein guter Ort,<br />

um alte Freunde wiederzutreffen und neue Leute kennenzulernen.<br />

Erst wollen wir uns ein Mietauto leisten, um die Insel zu erkunden,<br />

entscheiden uns aber schnell dagegen: Grenada hat das perfekte<br />

Bussystem. Minibus-Linien verbinden alle Orte auf der Insel. Kaum<br />

steht man neben der Straße, hört man schon laut dröhnende Reggae-Musik.<br />

Jeder Bus ist individuell bemalt, während der Fahrer<br />

sich auf den Verkehr konzentriert, ist es die Aufgabe des Kassiers,<br />

laut schreiend und gestikulierend Leute einzusammeln. Die Einheimischen<br />

sind freundlich und hilfsbereit, man kommt schnell mit<br />

1<br />

2<br />

26 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> | Mai/Juni <strong>2013</strong>


ihnen ins Gespräch und bekommt Tipps zu Sehenswürdigkeiten und<br />

Wanderungen. Wir wandern auf den Mount Qua Qua im Grand Etang<br />

Rainforest Reserve, zu den Seven Sisters Falls, besuchen die Fischerdörfer<br />

Grenville und Guyave. Guyave an der Westküste hat es uns besonders<br />

angetan. Der Ort ist gänzlich untouristisch, es gibt keine Hotels und die<br />

wenige Lokale werden von Einheimischen frequentiert. Die Leute wohnen<br />

in ärmlichen, aber gepflegten Häuschen, doch das Besondere ist die<br />

freundliche Atmosphäre. Man fühlt sich als willkommener Gast, alle lächeln<br />

und grüßen. Hauptattraktion ist der Fish Friday: Jeden Freitag ab 6.00 Uhr<br />

werden Standln aufgebaut und bald duften verschiedenste Fischköstlichkeiten<br />

und verlocken zum Gustieren in Volksfestatmosphäre mit Live-<br />

Musik.<br />

Die Altstadt liegt<br />

hoch über dem Meer<br />

Die Hauptstadt St. George besteht aus zwei durch einen Hügel getrennten<br />

Stadtteilen und zieht sich schmuck um zwei große Buchten herum. In der<br />

Südbucht (Lagoon) findet sich die Port St. Luis Marina, doch in der Bucht<br />

dahinter gibt es auch geschützte Ankerplätze. Die Altstadt liegt hoch über<br />

dem Meer, vom Fort aus bieten sich atemberaubende Blicke über die Bucht.<br />

Grenada liegt am Rand des Hurrikan-Gürtels und wird selten getroffen,<br />

doch 2004 hat Hurrikan Ivan die Insel verwüstet. Noch heute sind die<br />

Zerstörungen unübersehbar. Viele Gebäude werden renoviert, doch die<br />

meisten Kirchen warten als Ruinen ohne Dach auf Reparaturen. Wem der<br />

Anstieg in die Altstadt bei den schweißtreibenden Temperaturen zu anstrengend<br />

ist, kann auch durch einen Tunnel in den Nordteil der Stadt<br />

marschieren. Dort befindet sich der Gemüsemarkt und die unüberriechbare<br />

Markthalle: Grenada hat den Beinamen Spice Island (Gewürzinsel): Säcke<br />

mit Zimt, Muskatnuss, Kakao und Gewürzketten veranstalten hier ein<br />

olfaktorisches Feuerwerk. Unten am Meer findet sich der Fischmarkt und<br />

gleich daneben der Busbahnhof.<br />

1 St. George auf Grenada<br />

2 St. Davids Harbour


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

1<br />

2<br />

Im Süden von Grenada reihen sich tief eingeschnittene, gut geschützte<br />

Buchten aneinander. Je weiter man nach Osten segelt, desto weniger Yachten<br />

trifft man. Beim Segeln hier ist Vorsicht geboten, man muss sich durch<br />

ein Labyrinth aus Riffen tasten, die Einfahrten zu Buchten und Häfen sind<br />

aber betonnt und die meisten Untiefen markiert. An der Westküste befinden<br />

sich auch einige attraktive und angeblich wenig besuchte Ankerplätze, doch<br />

erst einmal ist bei uns Arbeit angesagt.<br />

Nach einem Jahr im Wasser hat unsere Pitufa dringend einen neuen Anstrich<br />

Antifouling nötig, das Hempel Alusafe, das wir in Kroatien aufgebracht<br />

hatten, wurde mit dem Getier in karibischen Gewässern absolut nicht fertig<br />

(obwohl wir wöchentlich Muscheln und Algen manuell abschabten). Außerdem<br />

wollen wir checken, warum unsere Steuerung immer steifer wurde. Auf<br />

der Atlantiküberfahrt quietschte sie schon so furchteinflößend, dass wir uns<br />

nicht mehr viel weiter wagen wollten, ohne vorher den Grund herauszufinden.<br />

Wir vergleichen also Werftpreise in Grenada, den ABC-Inseln und<br />

Kolumbien und haben bald einen Gewinner: Grenada Marine liegt in der<br />

schönen, ruhigen Bucht St. David’s Harbour im Südosten von Grenada. Sie<br />

bietet nicht nur vernünftige Preise, sondern erlaubt Yachties auch, selbst am<br />

eigenen Boot zu arbeiten (was in der Karibik nicht selbstverständlich ist).<br />

Grenada Marine stellt sich für uns bald als Glücksgriff heraus, denn sobald<br />

Der schmale, seichte<br />

leuchtet<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Pitufa auf dem Trockenen ist, entdecken wir immer mehr Probleme. Grenada<br />

Marine bietet versierte Handwerker in verschiedensten Fachgebieten (Mechaniker,<br />

Rigger, Fieberglas-Experten, Schweißer, Tischler etc.), die alle<br />

Reparaturen professionell erledigen. Ein Kran (bis 70 Tonnen) hebt Katamarane<br />

bis 32 Fuß Breite, am Werftgelände kann an bis zu 20 Yachten gleichzeitig<br />

gearbeitet werden, weiter hinten bietet das Lagergelände 240 Booten<br />

Platz. Spezielle Halterungen und Gurte bieten auch in der Hurrikan-Saison<br />

genug Schutz, um das Boot ruhigen Gewissens hier zu „übersommern“.<br />

Wir heben Pitufa am 17. April 2012 aus dem Wasser und beginnen sofort<br />

die Arbeiten an unseren beiden Hauptprojekten: Ruder und Antifouling.<br />

Um das Ruder abnehmen zu können, muss Christian erst den Skeg abmontieren<br />

– keine leichte Aufgabe, wenn die Bolzen hinter einer dicken Schicht<br />

Filler versteckt sind und auch nachdem der Skeg endlich ab ist, steckt der<br />

Ruderschaft noch fest. Nach einem halben Tag Hämmern, Schieben und<br />

Ziehen kommt der Schuldige zum Vorschein: ein aufwändiges, doppeltes,<br />

selbstausrichtendes Rollenlager. Der Chef der Mechaniker findet schnell<br />

eine einfachere, stabilere Lösung: Delrin-Lagerbuchsen. Das Heraushebeln<br />

des alten Lagers erfordert aber noch einmal einiges an Brutalität … Auch<br />

das ausgeschlagene Propellerwellenlager wird ersetzt und ich gehe mit<br />

einem Exzenterschleifer den Muschelresten und dem losen Antifouling auf<br />

Pitufas Rumpf an den Kragen. Es ist nicht so leicht, ein effektives Antifouling<br />

für ein Aluminiumboot zu finden und letztendlich entscheiden wir uns für<br />

Seahawk Biotin Plus und hoffen, dass das ein paar Jahre Schutz bietet.<br />

Während die Rigger die Oberwanten tauschen, bessern wir einige Lackschäden<br />

aus. Eigentlich sind wir somit fertig, doch dann lassen wir den<br />

28 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> | Mai/Juni <strong>2013</strong>


Südliche Karibik<br />

Rigger vorsichtshalber unser stehendes Rigg prüfen. Als der Rigger<br />

vom Mast herunterklettert, bringt er jedoch niederschmetternde<br />

Neuigkeiten mit: Er hat einen etwa 30 cm langen, vertikalen Riss<br />

fast oben an der Mastspitze entdeckt. So loszusegeln steht außer<br />

Frage. Der Mast muss gezogen und genau inspiziert werden.<br />

Sobald der Mast auf dem Boden ist, gibt<br />

der Schweißer Entwarnung:<br />

Das Alu rund um den Riss<br />

sieht gesund aus und er kann<br />

den Riss reparieren.<br />

Nun, da wir den Mast schon auf<br />

dem Boden haben, nutzen wir<br />

gleich die Chance, die alte, abblätternde<br />

Farbe abzuschleifen (das hatten<br />

wir uns schon seit Ewigkeiten vorgenommen).<br />

Außerdem wollen wir Maststufen montieren,<br />

die wir schon seit Kroatien mitschleppen.<br />

Wir lassen den Mast blank, er wird mit der Zeit<br />

grau und fleckig werden, aber das stört uns nicht.<br />

Es kostete uns trotzdem eine Woche harte Arbeit<br />

6<br />

Uferbereich<br />

pastellig türkis<br />

7<br />

Foto: Shutterstock (1)<br />

in der prallen Sonne (über 30 Grad, 97 % Luftfeuchtigkeit), den<br />

Mast fertigzumachen. Zusätzlich lassen wir das Vorstag und das<br />

innere Vorstag tauschen, um für den Pazifik gerüstet zu sein.<br />

Nach drei Wochen (anstatt der erwarteten zehn Tage) ist Pitufa<br />

bereit, wieder ins Wasser zu hüpfen – jetzt in viel schlumpfigerem,<br />

blauem Outfit. Die Crew ist erschöpft, aber glücklich.<br />

Bonaire – im Land der Taucher und Kakteen.<br />

Auf der Überfahrt von Grenada nach Bonaire fliegt Pitufa vor dem<br />

Wind nur unter stark gereffter Genua mit 7 Knoten dahin. Schon<br />

nach drei Tagen nähern wir uns nach 380 Seemeilen der Insel. Laut<br />

Kartenplotter sind es noch 15 Meilen, dann noch zehn Meilen, noch<br />

fünf – doch wo ist die Insel? Im Norden zeichnen sich Hügel ab,<br />

sind wir so weit ab vom Kurs? Doch nein, direkt vorm Bug ist ein<br />

Antennenmast – der Süden von Bonaire ist so niedrig, dass man<br />

fast darüberstolpert, bevor man es sieht. Wir umrunden das Kap<br />

ganz knapp, denn schon wenige Meter neben der Insel fällt der<br />

Meeresboden schon wieder auf hundert Meter ab. Im Wellenschatten<br />

der Insel brettern wir mit 8 Knoten nordwärts Richtung Kralendijk<br />

und schwelgen im Farbenrausch. In den Salinen wird Salz<br />

gewonnen und in strahlend weißen Hügeln an der Küste aufgetürmt.<br />

Der schmale, seichte Uferbereich leuchtet in pastelligem<br />

Türkis, dahinter das Meer in tiefem Azur.<br />

Kralendijk, die Hauptstadt, liegt geschützt in einer großen Bucht mit<br />

der vorgelagerten Insel Klein Bonaire. Ganz Bonaire ist von einem<br />

schroff abfallenden Riff umgeben, Ankern ist zum Schutz des Riffs<br />

verboten, doch vor Kralendijk sind Bojen für Yachten ausgelegt. Als<br />

wir ankommen, liegen ca. 50 Yachten vor der Stadt und es sind noch<br />

Bojen frei. Unter Pitufas Bug liegt der Betonblock der Muring auf<br />

8 Metern Tiefe, bunte Rifffische tummeln sich im glasklaren Wasser.<br />

Direkt unter uns fällt das Riff steil ab – wir sehen deutlich Korallen<br />

und Schwämme – hinter dem Heck hat es bereits 34 Meter. Die<br />

Privatsphäre hält sich allerdings in Grenzen: Die Boote liegen dicht<br />

an dicht, Schnorchler plantschen neben dem Cockpit, unter dem<br />

Rumpf tummeln sich Taucher und die Straße samt Bars verläuft<br />

direkt am Ufer. Für die Benutzung der Bojen zahlt man pro Tag 10<br />

US-Dollar an die Marina (dort gibt es auch eine Tankstelle und<br />

Wasser), dazu kommen 25 Dollar pro Person für die Taucherlaubnis<br />

im Marinepark rund um die Insel (bei allen Tauchbasen erhältlich,<br />

gilt für ein Jahr). Das Einklarieren im gelben Zollgebäude gleich<br />

neben dem Stadtpier ist schnell erledigt und schon dürfen wir in<br />

die Unterwasserwunderwelt Bonaires abtauchen.<br />

1 Pitufa wird aus dem Wasser gehoben<br />

2 Bauchmassage für Pitufa<br />

3 Ein Rastafari als zuverlässiger Machaniker<br />

4 Überprüfen des Riggs<br />

5 Karibisches Bier nach einem Tag schleifen<br />

6 Tierwelt über Wasser auf Bonaire<br />

7 ... und unter Wasser<br />

Mai/Juni <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> 29


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

Wer keine Tauchausrüstung dabei hat, kann sie von den diversen<br />

Tauchbasen ausborgen, eigene Tauchflaschen kann man günstig<br />

auffüllen lassen (z. B. bei yellow submarine kostet ein Sammelpass<br />

für 21 Füllungen 110 US-Dollar). Die Dive-Sites sind auf Plänen<br />

genau beschrieben und mit gelben Bojen markiert. Bei diesen kann<br />

man mit der Yacht – oder noch besser mit dem Dinghi – festmachen<br />

und auf eigene Faust das Riff erkunden. Die Sicht ist unglaublich,<br />

an der geschützten Westseite gibt es keine starken Strömungen,<br />

spektakuläre Röhrenschwämme wachsen meterweit in die Höhe,<br />

Fächerkorallen wiegen sich in der Dünung, die Fischpopulation<br />

begegnet Tauchern unerschrocken (Harpunieren ist verboten), mit<br />

etwas Glück begegnet man Barracudas, Rochen und gelegentlich<br />

Schildkröten. Bei den meisten Dive-Sites kommen auch Schnorchler<br />

auf ihre Kosten.<br />

Aus Blow-Holes<br />

spritzt Wasser<br />

50 Meter hoch<br />

1<br />

Leider gibt es auf Bonaire keine Linienbusse, man muss sich also<br />

ein Mietauto nehmen, um die Insel zu erkunden. Für den Washington-Slagbaai<br />

Nationalpark im Norden der Insel braucht man ein<br />

geländegängiges Fahrzeug. Der Eintritt ist mit Marinepark-Ticket<br />

frei (Rechnung und Lichtbildausweis nicht vergessen!), Kartenmaterial<br />

und Info gibt’s bei der Einfahrt. Die holprigen Straßen führen<br />

durch Wüstengebiete mit riesigen Säulenkakteen, vorbei an bizarren<br />

Felsformationen, durch stachelige Wälder (jegliche Vegetation auf<br />

der Insel ist wehrhaft), bis an die klippengesäumte Küste, an der<br />

sich die rauhe See bricht. Bei „Blow-Holes“ spritzt das Meer oft<br />

über 50 Meter hoch (sämtliche Sehenswürdigkeiten sind im Nationalparkplan<br />

vermerkt und beschildert). Überall, wo man aussteigt,<br />

flitzen bunte Eidechsen und manchmal sogar Leguane heran und<br />

fordern ganz unerschrocken ihren Anteil am Picknick. Auch im<br />

Nationalpark kann man an diversen Stellen schnorcheln und von<br />

der Küste aus tauchen.<br />

Curaçao – koloniales Europa trifft quirliges<br />

Südamerika. Nach Curaçao (früher Teil der niederländischen<br />

Antillen, jetzt ein Land im niederländischen Königreich) sind es<br />

gerade mal 35 Seemeilen. Trotzdem warten viele Boote wochenlang<br />

auf ein „Wetterfenster“, denn der Passat bläst hier meist um die 30<br />

Knoten stark und die Wellen sind dementsprechend hoch. Wir sind<br />

wiederum nur unter gereffter Genua unterwegs und brauchen<br />

trotzdem nur fünf Stunden für die Strecke.<br />

Unser Ziel ist „Spanish Waters”, eine rundum geschützte Ankerbucht<br />

an der Westküste, deren Einfahrt bei rauen Bedingungen etwas<br />

abenteuerlich ist: Die Wellen heben Pitufa hoch hinauf und wir<br />

fühlen uns beim Hinuntersurfen auf die schmale Einfahrt zu mit<br />

Felsen links und einer Sandbank rechts nicht sehr wohl. Der Kanal<br />

öffnet sich dann in eine Art See mit vielen Inseln und Mini-Buchten.<br />

Es gibt mehr von diesen natürlichen Häfen auf Bonaire und Curaçao<br />

und sie scheinen ein geologisches Wunder: Eine steile abfallende<br />

Küste umgibt die niedrigen Inseln, doch dann hat das Ufer<br />

plötzlich ein „Loch“ und drinnen befindet sich eine rundum abgeschirmte,<br />

künstlich anmutende Bucht.<br />

Innerhalb von Spanish Waters gibt es vier Ankerzonen<br />

(Info dazu findet man auf www.noonsite.com)<br />

und mehrere Marinas. Die Dinghi-Anlegestelle befindet<br />

sich beim Fisherman’s Jetty (zwischen den<br />

Stegen hinter der Ankerzone A). Sämtliche Ankerzonen sind voll<br />

mit Yachten, viele warten hier die Hurrikan-Saison ab. Hängengebliebene<br />

(meist holländische) Cruiser bieten diverse Services auf<br />

dem Cruising-Net (jeden Morgen 7.45 Uhr auf VHF-Kanal 72): Ein<br />

Boot verkauft Internet-Zugang um zehn US-Dollar/Woche, ein<br />

anderes liefert Wasser direkt ans Boot, Mechaniker bieten Reparaturservices<br />

und auch Watermaker sind im Angebot. Zwei große<br />

Supermärkte offerieren ein tägliches Gratis-Shuttleservice zum<br />

Einkaufen.<br />

Zum Einklarieren nimmt man den Bus nach Willemstad. Das Zollgebäude<br />

liegt unweit des Busbahnhofs (an der Markhalle vorbei)<br />

am Schottegatt. Am besten beginnt man bei den freundlichen Beamten<br />

hier. Diese schicken die Yachties dann weiter zu Immigration<br />

und Hafenmeister (Achtung, Mittagspause!) auf der anderen Seite<br />

der Hafeneinfahrt. Wir spazieren Richtung Zentrum am „Floating<br />

Market“ vorbei, wo venezolanische Händler direkt vom Boot frisches<br />

Gemüse verkaufen. Die meisten Häuser sind frisch renoviert,<br />

die Stadt ist bunt und freundlich, Geschäfte und Restaurants reihen<br />

sich aneinander. An der Hafeneinfahrt angekommen, sind wir erstaunt<br />

und begeistert: Wäre es nicht so heiß, wäre die Illusion einer<br />

30 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> | Mai/Juni <strong>2013</strong>


Südliche Karibik<br />

2<br />

nordeuropäischen Hafenstadt perfekt. Die zwei Teile der Altstadt<br />

(Punda und Otrobanda) sind durch eine schwimmende Fußgängerbrücke<br />

verbunden, die mehrmals täglich geöffnet wird, um<br />

großen Schiffen die Einfahrt in den riesigen Naturhafen mit – Gott<br />

sei Dank weit hinten versteckter – Petrochemie zu ermöglichen.<br />

Von der Brücke aus bieten die bunten Fassaden der Altstadt das<br />

perfekte Fotomotiv.<br />

Am Ufer von Otrobanda liegt die Mole für Großschifffahrt auf einem<br />

abgesperrten Gelände. Dort befinden sich auch Immigration<br />

und Hafenmeister. Auf Curaçao ist nur das Ankern in Spanish Waters<br />

länger möglich. Wer in einer der anderen Buchten ankern<br />

möchte, muss beim Hafenmeister um Genehmigung anfragen und<br />

für Dreitagesgenehmigungen jeweils zehn Dollar bezahlen.<br />

Tauchen ist auch auf Curaçao die Haupttourismusattraktion. Die<br />

Dive-Sites sind jedoch weniger leicht zugänglich und vom Schwierigkeitsgrad<br />

her höher als in Bonaire. Man sollte sich also einer<br />

geführten Gruppe bei einer Tauchbasis anschließen. Abgesehen<br />

von Willemstad und den Korallenriffen bietet die Insel wenige<br />

Touristenattraktionen. Bei jeder noch so unspektakulären Sehenswürdigkeit<br />

und an vielen Stränden und Buchten wird Eintrittsgeld<br />

kassiert. Ein Mietauto zahlt sich also nicht wirklich aus. Wir bleiben<br />

trotzdem einen Monat lang und nutzen den geschützten Ankerplatz<br />

und die gute Infrastruktur in Spanish Waters für Wartungsarbeiten<br />

am Motor und weitere Reparaturen, bevor es uns dann wieder<br />

westwärts Richtung Horizont weiterzieht.<br />

1 Bonaire,Wandern im Land der Kakteen<br />

2 Ein Stück Niederlande in der Karibik: Willemstad auf Curaçao<br />

Von uns kommt <strong>OCEAN7</strong> und noch viel mehr …<br />

Buchproduktionen<br />

PVC- und<br />

Papier-<br />

Aufkleber<br />

Geschäftsdrucksorten<br />

Geschäftsberichte<br />

Präsentations-<br />

Mappen<br />

Magazine<br />

Zeitungen<br />

Flyer<br />

Imagebroschüren<br />

3D-Kippeffekt-<br />

Drucke<br />

UV-Foliendrucke<br />

Verpackungen<br />

und vieles mehr …<br />

Nehmen Sie Kontakt mit uns auf – wir beraten Sie gerne!<br />

Feschnigstraße 232 · 9020 Klagenfurt am Wörthersee · Tel. +46(0)463-46190-0 · offi ce@sdt.at · www.sdt.at<br />

Umweltzertifi ziert<br />

UW-Nr. 931


<strong>OCEAN7</strong>People<br />

Von Linz nach Gran Canaria<br />

Begegnung<br />

Altkanaren<br />

mit den<br />

Volkmar Baurecker ist ein echter Abenteurer. Der 72-jährige<br />

Linzer segelte per Anhalter um die Welt (Bericht in <strong>OCEAN7</strong><br />

Ausgabe 02/<strong>2013</strong>). Hier schildert er, wie alles begann. Wie es<br />

kam, dass es ihn in die Welt hinauszog. Die erste Etappe der<br />

spannenden Reise seines Lebens.<br />

Text und Fotos: Volkmar Baurecker<br />

32 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> | Mai/Juni <strong>2013</strong>


Volkmar Baurecker<br />

2<br />

Ich stehe auf einer Anhöhe und blicke nach Süden. Im Dunst sehe<br />

ich blaues Meer – den Atlantik, davor die Stadt Maspalomas mit<br />

ihrem Meer an Häusern und Hotels. Ringsum kahles Felsgebirge,<br />

Geröllhalden und tiefe Schluchten.<br />

Ich fühle mich schwach am Körper. Zwei Wochen hat die Fahrt<br />

von Mallorca nach Gran Canaria gedauert.<br />

Stets mehrere Nächte am Stück – ich weiß<br />

endlich, wie das ist und wie sich das<br />

hinterher anfühlt. Ich bin wirklich geschafft.<br />

1 Im Freilichtmuseum<br />

2 Blick auf die marokkanische<br />

Hafenstadt Agadir<br />

1<br />

Und nun treffe ich auf die Zeugnisse der Altkanaren. Deren grausame<br />

Ausrottung durch uns Europäer wird mir vor Augen geführt.<br />

„Mundo Aborigen“, heißt das Freilichtmuseum im Süden von Gran<br />

Canaria. Es berichtet vom Leben und Sterben der Guanchen, wie<br />

die Altkanaren auch genannt werden.<br />

Aus versteckten Lautsprechern dringt sanfte Musik an mein Ohr<br />

und tief ins Herz. Schritt um Schritt wandle ich durch die nachgebaute<br />

Guanchen-Siedlung. Ich schaue den lebensgroßen Abbildern<br />

von Altkanaren beim Tagwerk zu und fühle mich wie auf einem<br />

Kriegerfriedhof.<br />

In der Eroberung des Kanarischen Archipels hatten die Spanier die<br />

Nase vorn, vor den Portugiesen. Hier sei die planmäßige Invasion<br />

Mittel- und Südamerikas geprobt worden, schreibt Harald Braem<br />

(Harald Braem: Auf den Spuren der Ureinwohner ISBN 978-84-<br />

934857-3-3, 2008 bei Zech, Santa Ursula, Teneriffa). Und Braem<br />

weiter: „Die Folgen der gnadenlosen, menschenverachtenden Invasionspolitik<br />

sind bekannt: Unterwerfung, Vergewaltigung und<br />

Versklavung fremder Rassen, die als minderwertig, weil heidnisch,<br />

eingestuft wurden, systematischer Völkermord im Namen des Kreuzes<br />

an den Ureinwohnern …“<br />

So beginnen meine ersten Tage nach dem ersten Landgang zu<br />

Beginn meiner Reise um die Welt.<br />

Und so war das von Anfang an. Seit meine Augen<br />

sehen, blicken sie auf die Donau und die Schiffe auf ihr. In Puchenau,<br />

einem damals kleinen Dorf nahe Linz, kam ich 1940 zur Welt.<br />

Ziellos in die weite Welt zu fahren, versuche ich erstmals als 26-jähriger,<br />

spät reif gewordener Absolvent einer HTL. Per Autostopp<br />

durch Schweiz, Frankreich, Belgien und Deutschland finde ich auf<br />

einem Bananendampfer einen Job als Tellerwäscher. Die erste Fahrt<br />

geht nach Martinique und wieder zurück. Aufgemustert zum<br />

E-Assistenten komme ich nach Kolumbien. Es folgt ein Monat Seemannsheim<br />

in Hamburg. Tagsüber verkaufe ich Christbäume. Doch<br />

Liebesfäden ziehen mich nach Hause. Familie und berufliche<br />

Karriere verankern mich auf dem österreichischen Festland. Es ist<br />

Mai/Juni <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> 33


<strong>OCEAN7</strong>People<br />

mir Freiheit genug, mit dem jugoslawischen Kaffeepatent in der<br />

Tasche hin und wieder die Adria zu besegeln.<br />

Ins Pensionsalter gekommen, löse ich mich aus Erwerbsarbeit und<br />

familiären Bindungen. Zunächst sichere ich die neue Freiheit mit<br />

dem Erwerb des FB3-Segelscheines ab und chartere mit Freunden<br />

im Mittelmeer.<br />

Eine meiner Töchter hatte nach Neuseeland geheiratet. „Mein Vati<br />

wird mich mal mit dem Segelboot besuchen“, hat sie sich getröstet,<br />

denn sie wusste von meiner Abneigung zu fliegen. Das war ein<br />

wesentlicher Impuls, meinem wiedererwachenden Fernweh auf die<br />

Beine zu helfen.<br />

Andreas aus Bayern sucht Mitsegler im Ionischen<br />

Meer auf seiner Reinke, einem Selbstbau-Stahlschiff. Ich bin<br />

„Hand gegen Koje“ dabei und gewinne Vertrauen in diese Verein-<br />

20 Jahre vorher hatte ich mehr Glück. Es war<br />

nach einem vierwöchigen Balearentörn. Ich schlafe nachts vor dem<br />

Bahnhof, den Rücken an die Wand gelehnt, Arme in Rucksack und<br />

Reisetasche gehakt. Als einer mit der Rasierklinge meine Gesäß -<br />

tasche bearbeitet, werde ich wach und vereitle den Verlust meines<br />

Barvermögens.<br />

Ich kenne Barcelona und bin auf der Hut! Ich setze mich nachts<br />

nicht mehr vor den Bahnhof, sondern tags in den Wartesaal zur<br />

Fähre nach Barcelona und vertiefe mich ins Tagebuch. Reisetasche<br />

und Rucksack stehen wieder neben mir auf dem Boden. Ich bin<br />

der einzige Gast im riesigen Wartesaal und merke nicht, dass Diebe<br />

mich belauern. Die Kellnerin sieht einen Mann in dunklem Anzug<br />

mit einem Laptop davoneilen – es ist der meine. Ich eile nach, sehe<br />

weder Mann noch Laptop. Einfach aus der Reisetasche gezogen!<br />

Das nenne ich dreist!<br />

1 2<br />

3<br />

Hand sucht Koje – Schiff sucht Crew<br />

barung für gemeinsames Segeln. Daraufhin entwickle ich den Plan,<br />

auf der Grundlage von „Hand gegen Koje“ um die Welt zu reisen.<br />

Einen Schiffseigner aus Wien habe ich im Internet gefunden. In<br />

Italien beschnuppern wir uns. Drei Tage bohren, schleifen, sägen,<br />

schrauben und pinseln wir gemeinsam an seinem Schiff. Bei Pizza,<br />

Pasta und Antipasti – wir haben uns wenig zu sagen. Er hat den<br />

Mut, es auszusprechen: Chemie passt nicht. Als Kapitän zur See<br />

geht er mir verloren. Ich empfinde es nicht als Niederlage, denn<br />

dazu schnuppert man ja.<br />

Der Bernd aus Deutschland findet mich im Internet. Ich besuche<br />

ihn. Wir können uns riechen und werden handelseins: Von Trinidad<br />

nach Panama wollen wir zusammen segeln, vielleicht auch in den<br />

Pazifik. Das ist doch schon mal was.<br />

Es geht los – mit Paukenschlag. Mit Johannes sitze ich in München<br />

zusammen. Das Ergebnis: Ich packe meine Sachen und gehe am<br />

31. August 2008 in Mallorca auf die Yacht seines Freundes Heinz<br />

aus Schwaben. Mit an Bord ist mein Freund Erwin aus Nieder -<br />

österreich. Er braucht ein paar Meilen für den FB3 und außerdem<br />

mögen wir uns.<br />

Um durch die Straße von Gibraltar zu navigieren, ist es für den<br />

Segler unerheblich, ob er Kenntnis hat von der Messinischen Salinitätskrise<br />

oder nicht. Was man heute über sie weiß, ist noch keine<br />

zehn Jahre alt. Und ich finde das sehr spannend:<br />

Es war einmal vor sechs Millionen Jahren. Man nennt es das erdgeschichtliche<br />

Zeitalter des Messiniums. Da hat es eine Hebung der<br />

Landmassen gegeben. Afrika und Europa wurden in der Folge über<br />

Land verbunden, Mittelmeer und Atlantik voneinander getrennt.<br />

Das Mittelmeer ist mit den Jahren ausgetrocknet und zum Salzsee<br />

geworden. Das ist die Messinische Salinitätskrise.<br />

Dem heutzutage westfahrenden Fahrtensegler begegnet in der<br />

Straße von Gibraltar ein stetiger, ostsetzender Strom von etwa<br />

1 Knoten. Wenn Westwind weht, kommen je Bft etwa 0,1 Knoten<br />

Windstrom dazu. Schließlich überlagert sich dem der Gezeitenstrom<br />

mit weiteren plus/minus 3 Knoten, schwankend je nach mondstandabhängiger<br />

Gezeitenstärke.<br />

Wer mit Rahsegeln in den Atlantik hinaus unterwegs ist, hat es<br />

schwer bei Gibraltar: Viel Strom von vorne, Wind meist auf die<br />

Nase, aber auch unvermutet wechselnd in Stärke und Richtung.<br />

34 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> | Mai/Juni <strong>2013</strong>


Volkmar Baurecker<br />

4<br />

Foto: Shutterstock (1)<br />

Heutzutage mit unseren Schratsegeln tun wir uns da leichter, wenngleich<br />

nicht immer. Man sollte die aktuellen Gezeiten kennen und<br />

beim Rechnen keine Vorzeichen vertauschen.<br />

Genau das scheint mir unsere Schwachstelle gewesen zu sein. Wir<br />

haben es nicht gewollt, doch es hat sich so ergeben: Es ist Nipptide.<br />

Hart am Wind und gegen den Gezeitenstrom segeln wir ein in die<br />

Straße von Gibraltar. Mitten in der Straße machen wir eine Wende.<br />

Das GPS zeichnet die Spur über Grund auf. Es ist eine Schleife nach<br />

hinten. Erst in Ufernähe gewinnen wir wieder Höhe. Hier haben<br />

wir den nördlichen Neerstrom. Sein Zyklus weicht ab von dem des<br />

Hauptstromes. In Ufernähe heißt es dann wieder wenden. Das Spiel<br />

beginnt von Neuem. Nach der Wende draußen fahren, auf der<br />

gleichen Spur wieder zurück. Das machen wir dreimal. Dann wird<br />

der Strom schwächer.<br />

Es kann ja eigentlich gar nichts schief gehen. Der Strom kentert<br />

irgendwann ja doch. Man muss es nur erwarten können. In dieser<br />

Haltung werde ich mich auf meinem „Hitchhiking by sailing“ noch<br />

öfter finden.<br />

Ich habe es natürlich gleich gewusst. Aber auf mich hört ja keiner.<br />

Ich habe Recht behalten. Bloß freut das niemanden so richtig. Mein<br />

Freund Erwin gesteht es mir heimlich ein. Der Kapitän gibt keinen<br />

Kommentar ab. Das Bordklima ist angekratzt. Ich lerne daraus: Sei<br />

nie gescheiter als der Kapitän! Lass es ihn – ohne Not – zumindest<br />

nicht anmerken. Der Heinz segelt doch schon seit Jahrzehnten in<br />

aller Welt herum! Warum in aller Welt sollte er nicht auch die Straße<br />

von Gibraltar schaffen?<br />

Vorabend des Ramadan in Casablanca. Zwei<br />

Tage nach Gibraltar haben wir kaum noch Wasser im Tank, völlig<br />

unerwartet. Ich halte es für nötig, mich ungemütlich zu zeigen. Eine<br />

Nacht lang ist Stummfilm. Es gelingt mir, das Frühstück mit ein paar<br />

freundlichen Worten einzuleiten. Das befreit uns alle. Jetzt geht es<br />

uns besser als je zuvor.<br />

Wir laufen Casablanca an. Hier gibt es frisches Wasser. Und ganz<br />

viele Menschen in Festtagsgewand auf den Straßen: Es ist der Vorabend<br />

zum Ramadan!<br />

In wunderschöne Tücher gehüllt promenieren junge wie reife<br />

Frauen an uns vorbei. Sie bewegen sich würdevoll, jedoch locker.<br />

1 Taktische Gespräche vor dem Wetterfax<br />

2 Blick in die Segel<br />

3 Der Autor schreibt Tagebuch<br />

4 Am Affenfelsen mit Blick nach Afrika<br />

5 „The Rock“ – Gibraltar von See her<br />

5


<strong>OCEAN7</strong>People<br />

1<br />

Sie zeigen sich. Man sieht es! Von den Männern sehe ich viele in<br />

den Kaffeehäusern an der Straße. Mit Blick und Körper signalisieren<br />

sie unbeteiligte Langeweile. Selbstverständlich sind sie voll dabei.<br />

Was wirklich vorgeht in ihnen? Phantasien vom Paradies? Furcht<br />

vor dem/der Unbekannten? Manchmal kommt es mir so vor, als<br />

rätselten sie. Welche Rolle wartet auf sie als Mann? Soll bei uns auch<br />

vorkommen. Die Regie jedenfalls haben heute die Frauen. Etwa ein<br />

Fünftel von ihnen ist westlich gekleidet: nackte Arme, enge Hosen,<br />

kein Kopftuch. Bei den Männern dürften es neun Zehntel sein, die<br />

westlich gekleidet sind. Ein Zehntel wandelt heute in langen, meist<br />

weißen Kleidern herum.<br />

Ich muss an unser Salzkammergut denken. Dort ist es vielen Frauen<br />

und Männern selbstverständlich, wochen- wie feiertags Dirndl und<br />

Lederhosen zu tragen. Ist es in Marokko die religiöse Vorschrift des<br />

Ramadan oder schlicht Tradition und Eigenart, sich so zu zeigen?<br />

Wenn ich höre, dass im Ramadan nachts mehr gegessen wird als<br />

an anderen Zeiten am Tag, dann kommt mir vor, dass auch hier<br />

die Lebensfreude Vorrang bekommen hat vor religiöser Zwanghaftigkeit.<br />

Allah ist groß!<br />

2<br />

3<br />

Lanzarote erschüttert mich. Asche. Berge, Täler.<br />

Grauer Kies, soweit das Auge reicht. Es liegt eine herbe Schönheit<br />

in dieser Landschaft, als ob da etwas schliefe. Diese Insel ist ein<br />

Wesen, das nicht drauf aus ist, uns zu gefallen oder nicht zu gefallen.<br />

Die Natur ist so wie sie ist. „Die Ros ist ohn’ Warum, sie blühet,<br />

weil sie blühet“. Der Wind ist der Wind, auch wenn er von vorne<br />

bläst. Das Meer ist das Meer und Lanzarote ist Lanzarote. „Wir sind<br />

um die ganze Insel gefahren. Die kannst du vergessen.” Das tut<br />

weh. Das wird dem Wesen einer Insel nicht gerecht. Wohin führt<br />

das, wenn wir die Welt in Kategorien unseres Gefallens oder Missfallens<br />

be- und verurteilen?<br />

Freilich, wer möchte hier – ich meine in den grauen Bergen – wirklich<br />

leben? Ich schau’ jetzt nicht auf die üppig blühenden Gärten,<br />

die öffentlichen, wirklich gut gepflegten Grünanlagen. Das alles<br />

gibt es tourismushalber. Das ist nicht die Natur der Insel. Das drängen<br />

wir der Insel auf. Auf wie lange? Was ist das für eine Kultur – zu<br />

Hause betonieren und asphaltieren wir immer mehr zu, die Städte<br />

machen wir immer unwohnlicher, unmenschlicher. Wer kann flüch-<br />

4<br />

36 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> | Mai/Juni <strong>2013</strong>


Volkmar Baurecker<br />

Es liegt eine herbe Schönheit<br />

in dieser Landschaft<br />

tet für ein paar Tage, Wochen oder Monate, zum Beispiel hierher?<br />

Daraus entstehen große Ferienhotel-Anlagen, Flughäfen mit Dreiminutentakt,<br />

eine aufgesetzte Wohnkultur, die Flucht aus der einen<br />

Skurrilität in eine andere. Ich sehe Lanzarote leiden unter einer<br />

neuen Eroberungswelle.<br />

Einen Tag nur sind wir auf der Insel. Einklarieren, frühstücken,<br />

Vorräte ergänzen, ein Eis noch, die Stadt Arrecife anschauen, unsere<br />

Lieblingsspeisen auftischen lassen, zurück im Taxi und Schiff klar<br />

zum Auslaufen. Mit Einbruch der Dämmerung segeln wir an der<br />

SE-Küste von Lanzarote entlang. Ja, wir segeln! Es hat Wind aus N,<br />

dazu wieder schöne Welle aus ebendieser Richtung.<br />

Las Palmas de Gran Canaria. Am nächsten Tag<br />

machen wir in der Marina von Las Palmas fest. Ich tauche zur<br />

Schraube. Da haben wir doch tatsächlich ein paar Leinen von den<br />

Fischern vor Marokko dran! Dann Sachen packen, klar Schiff für<br />

die nächste Crew und Abschiedsabendessen.<br />

Um 8.00 Uhr Früh stehen wir vor dem Tor der Marina. Eigentlich<br />

wollten wir noch gemeinsam frühstücken, der Erwin und ich. Und<br />

so ein wenig nachbesprechen, was war denn da, meine Wahrnehmung,<br />

deine Wahrnehmung und überhaupt …<br />

Da kommt auch schon das Taxi mit der neuen Crew vom Flugplatz.<br />

Erwin ist in Gedanken schon daheim bei seinen/seiner Lieben. Es<br />

hält es ihn nichts mehr. Die Gelegenheit ist günstig. Schon steigt<br />

er ins Flughafen-Taxi und weg ist er. Wenn bei uns Männern die<br />

Hormone schieben …<br />

Da stehe ich nun mutterseelenalleine, segelfreundverlassen und<br />

morgenhungrig auf der Pier in der Marina von Las Palmas de Gran<br />

Canaria. Was will diese Stadt von mir?<br />

Hans im Glück. So<br />

alleine bin ich schon<br />

lange nicht mehr gewesen.<br />

Die fremde<br />

Stadt auf der fremden<br />

Alle Informationen<br />

über Vorträge des<br />

Autors, Mitsegelmöglichkeiten<br />

bei ihm<br />

und vieles mehr:<br />

www.segelnumdiewelt.at<br />

Insel. Weit und breit keine Bäckerei. Wo bleibt meine innere Ordnung?<br />

Ich beginne in der Außenwelt: Meine Knie schmerzen. Ich<br />

habe einen Rucksack und zwei Gepäckstaschen. Aus Zweien mache<br />

ich eine. Immerhin: Ich bin erleichtert vom Laptop. Hat ja auch<br />

was Gutes. „Hans im Glück” ist das dazupassende Märchen.<br />

An Land: Hand gegen Koje plus Futter. Auf<br />

den Kanarischen Inseln will ich WWOOFen. WWOOF steht etwa<br />

für „Weltweite Organisation für Ferienjobs auf Bio-Höfen”. Man<br />

arbeitet einige Stunden täglich, dafür gibt’s Schlafen und Essen. Man<br />

lernt dabei gut Land und Leute kennen. Meine Kinder haben das<br />

vor Jahren gemacht. Jetzt bin ich dran.<br />

Ein Bewerbungsschreiben in Englisch habe ich auf meinem Laptop<br />

gespeichert. Doch den hat der Bandit geklaut. Abends sitze ich in<br />

Gran Canaria in einem chinesischen Internetcafé vor einer spanischen<br />

Tastatur, die weder Umlaute noch „ß“ kennt. Und dort, wo<br />

ich das „z“ suche, steht hartnäckig ein „y“ und umgekehrt! Auf<br />

geheimnisvolle Weise ist ein englisches Rechtschreib-Korrekturprogramm<br />

aktiv geworden, während ich meine Bewerbung eintippe.<br />

Sonst säße ich wohl heute noch dort.<br />

Sechs Bio-Betriebe gibt es auf Gran<br />

Canaria. Nach einer Stunde habe ich<br />

alle bemailt. Es ist inzwischen 22.00<br />

Uhr geworden. Ich begebe mich erschöpft<br />

in ein Café ohne Internet, jedoch<br />

mit Kaffee (den gibt’s im Internet-Café<br />

nämlich gar nicht).<br />

Noch am gleichen Abend bekomme<br />

ich Antwort. Eine Frau namens Nuria<br />

schreibt was auf Spanisch. Eine Absage<br />

ist es nicht, als Zusage kann ich<br />

es auch nicht erkennen. Am nächsten<br />

Morgen rufe ich einfach an. Sie staunt:<br />

„You stay in Las Palmas?“ Einen halben<br />

Tag später kommt sie nochmal<br />

ins Staunen, als nicht ein junger Student,<br />

sondern ich, der reife Mann von<br />

gefühlten 60, vor ihr steht.<br />

1 Dünen von Maspalomas<br />

2 Schlafkabine im Biogarten<br />

3 Im Hochland von Gran Canaria<br />

4 Chefin im Biogarten<br />

5 Erschöpft von harter Arbeit<br />

DECLARE YOUR<br />

INDEPENDENCE<br />

Die Frauscher Bootswerft setzt<br />

bei Ihren edlen Elektroyachten<br />

in vielen Bereichen auf Mastervolt<br />

Li-Ion Batterien, da es im Moment<br />

keinen besseren und innovativeren<br />

Partner in Bezug auf Sicherheit und<br />

Leistungsfähigkeit gibt.<br />

Stefan Frauscher, Managing Director, Head of Sales,<br />

Frauscher Bootswerft GmbH & Co KG<br />

Die am weitesten fortgeschrittenen,<br />

leistungsfähigsten und zuverlässigsten<br />

elektrische Systeme der Welt.<br />

5


ServiceNews<br />

Sonnenkraft<br />

Für die Segelsaison <strong>2013</strong> stellt SunWare zwei neue Solar-<br />

Laderegler vor. FOX-260 und FOX-360. Die Ladetechnik reizt<br />

alle Möglichkeiten der aktuellen Batterietypen aus – schnellere<br />

schonende Ladung. Merkmale: großes beleuchtetes Display,<br />

auch in schummriger Umgebung sehr gut lesbar. Robuste<br />

Ausführung für dauerhaft störungsfreien Betrieb. Kombinierbar<br />

mit Solarmodulen aller Hersteller. FOX-360 ist auch für<br />

2-Batterie-Systeme geeignet. Einstellbar für AGM-, Gel- und<br />

Blei-Säure-Batterien. Beim Start ermittelt der Regler, ob<br />

12V- oder 24V-System. Das FOX-260 kostet 179 Euro, das<br />

FOX-360 gibt es für 199 Euro.<br />

Infos und Videos unter www.sunware.de<br />

Logbuch<br />

elektronisch<br />

TripCon ist eine neue, moderne Logbuchsoftware,<br />

die von den Entwicklern optimal auf die Bedürfnisse<br />

von Fahrtenseglern abgestimmt wurde.<br />

Sie lässt sowohl die automatische Erfassung der<br />

wichtigsten Parameter der Schiffsreise zu, als<br />

auch manuelle Eingaben eines Reisetagebuches<br />

inklusive einfacher Übertragung auf die Homepage,<br />

als Diashow oder mit Google Earth. Selbst<br />

eine Mann-über-Bord-Überwachung ist ohne<br />

Zusatzhardware mit Bluetooth-fähigen Mobiltelefonen<br />

möglich.<br />

www.bernwieser.at<br />

Sturmfahrt<br />

Speziell für sportliche Jollensegler wurde<br />

die Camaro‘s Boardshort entwickelt – mit<br />

einer wärmenden Titanium Tight darunter.<br />

Schnitt und Taschen sind optimal auf diese<br />

Sportart ausgerichtet. Das SCS Open<br />

Cell Titanium hält perfekt warm und sorgt<br />

für ein angenehmes, trockenes Gefühl<br />

auf der Haut. Ein Mal ausschütteln und<br />

alles ist wieder trocken! Kein Gefühl mehr<br />

von nasser Kleidung auf der Haut. Gibt es<br />

auch für Kinder. Preis: 129,95 Euro.<br />

www.celox-sailing.eu<br />

38 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> | Mai/Juni <strong>2013</strong>


Fisch in Gefahr<br />

Von Greenpeace gibt es einen neu aufgelegten<br />

Fisch-Ratgeber, der erklärt, welchen Fisch man<br />

mit gutem Gewissen noch essen kann. So soll auf<br />

gefährdete Arten wie Alaska-Seelachs, Zander<br />

oder Makrele besser verzichtet werden. Die<br />

Orientierungshilfe gibt es auch als Mobilversion für<br />

Smartphones.<br />

www.greenpeace.org<br />

Gegen Kratzer<br />

Die neue Ahoy-Bootspflegeserie besteht aus insgesamt fünf Produkten,<br />

der Hochglanz-Politur, der Schleif-Politur, dem Langzeitschutz-Wachs,<br />

dem Decks- und GFK-Reiniger sowie dem Wasserpass-Reiniger. Preis<br />

pro 480 Milliliter jeweils 9,95 Euro.<br />

www.yachticon.de<br />

Für Hochsee<br />

Das neue High-Tech Produkt von Marinepool heißt Mandurah Ocean-Modell<br />

und wurde speziell für den harten Einsatz im Salzwasser entwickelt Die Jacke<br />

ist aus Stretch-3-Lagen-Material gefertigt, hat eine verstell- und verstaubare<br />

Kapuze, Reflektoren. wasserdichte Reißverschlüsse und einen mit Microfleece<br />

gefütterten Kragen. Die atmungsaktive Mandurah Ocean-Hose ist die ideale<br />

Ergänzung zur Jacke. Beide Kleidungsstücke sind in gelb oder anthrazit<br />

erhältlich. Die Jacke gibt es um 499,90 Euro, die Hose um 359,90 Euro.<br />

www.marinepool.com<br />

®


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

Men at work<br />

Frischer<br />

Tulln ist eine ganz besondere Bootsmesse – das war auch <strong>2013</strong><br />

wieder so. Während von Friedrichshafen über Hamburg und<br />

Amsterdam bis Düsseldorf eher Flaute herrscht, funktioniert das<br />

Messekonzept in Tulln einfach perfekt: Rekordzahl zufriedener<br />

Aussteller, tolle Schiffe und staunende Besucher. Hier einige<br />

Höhepunkte von der Austrian Boatshow.<br />

Haber.<br />

Polnische Handarbeit<br />

in Perfektion<br />

bieten die tollen<br />

Fahrtenyachten<br />

von Haber –<br />

präsentiert von<br />

Barbara und<br />

Olgierd Kajak.<br />

Palmetshofer. Er gilt als der<br />

absolute Profi unter den Yachtausrüstern<br />

und arbeitet weltweit vor Ort:<br />

Thommy Palmetshofer.<br />

Grand Soleil. Peter Pöschl ist<br />

der neue Österreich-Vertragshändler<br />

für die italienischen Edel-Schiffe.<br />

Kräutler. Die Firma aus Lustenau führte ihre<br />

neueste Entwicklung vor: Einen Elektro-Saildrive<br />

mit enormer Kraft, um 360 Grad drehbar.<br />

Raymarine. Willkommen zurück! Nach<br />

zwei Jahren schwerer Krankheit war Hubert<br />

Ober in Tulln wieder im Einsatz.<br />

40 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> | Mai/Juni <strong>2013</strong>


Fotos: Gernot Weiler!<br />

Wind<br />

in Tulln<br />

Aufgefallen in Tulln<br />

Hinnerk Weiler. Zwei Vorträge täglich über seine Segelreise<br />

von Europa zum Mississippi und über die Taktik mit kleinen Booten<br />

im Sturm hielt Hinnerk Weiler am Stand von <strong>OCEAN7</strong>.<br />

Czajka & Frank.<br />

Die beiden österreichischen<br />

Ausnahmesegler<br />

besuchten das Team von<br />

<strong>OCEAN7</strong> und blätterten<br />

interessiert im Magazin.<br />

Wolfgang Schmalzl. Der<br />

innovative Bootsbauer aus Velden am<br />

Wörthersee freut sich, endlich mit dem<br />

Wiederaufbau seiner Anlage beginnen<br />

zu können.<br />

Olivum. Feinstes Olivenöl,<br />

gepresst in ihrer 300 Jahre<br />

alten Mühle in Kobas am<br />

kroatischen Peljesac, und<br />

Energieöle bot Sandra<br />

Stibor-Milovcic am Stand von<br />

<strong>OCEAN7</strong> an.<br />

Mirno More. Schwimmstar und Friedensbotschafterin Mirna Jukic<br />

unterstützte das Team der Friedensflotte.<br />

Ecker Yachting. Weltumsegler Peter<br />

Schöler präsentierte UK-Sails und Michael<br />

Simharl den Charterbereich.<br />

Phoenix Türkei-Charterinfos und<br />

Partystimmung mit Berni, seine charmanten<br />

Damen Steffi und Judith – und Efes Bier.<br />

Seidl. Die Weltmarke North-Sails<br />

präsentierte Familie Seidl – gemeinsam mit<br />

Weltmeister Hans Spitzauer und seiner Lago 26.<br />

Mai/Juni <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> 41


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

Hochseeverband. Seemannschaft und die<br />

Frage der korrekten Versteuerung der Yachten im<br />

neuen EU-Land Kroatien waren Hauptthemen.<br />

Yacht Club Austria. Eine stark vertretene Crew Kärnten<br />

warb vor allem für ihre Ausbildungsveranstaltungen und die Alpe<br />

Adria Sailing Week im Mai in Izola.<br />

Freytag & Berndt. Der Spezialist<br />

für maritime Literatur präsentierte den Autor<br />

Otto Waczek und sein Standardwerk, das<br />

„Handbuch für Segler und Motorbootfahrer“.<br />

Maletschek. Laser-Ass Andreas<br />

Geritzer beriet auf dem Stand des<br />

Zentrums für Bootssport am Neusiedler<br />

See über alle Fragen zum Segeln.<br />

Pantaenius. Die Versicherungsprofis für Wassersportler<br />

erklärten die einzelnen Versicherungen. Legendär wie jedes<br />

Jahr die Pantaenius-Suppenparty.<br />

42 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> | Mai/Juni <strong>2013</strong>


Aufgefallen in Tulln<br />

Die in der<br />

großen Halle<br />

Marinekart. Das leichteste Designer-Funboat<br />

der Welt erreicht 27 Knoten und darf ohne Führerschein<br />

gefahren werden.<br />

Yachten Meltl. Der Bavariahändler zeigte die<br />

Neuen der Werft aus Giebelstadt, darunter den<br />

Regatta-Hit B/One.<br />

Masteryachting. Die<br />

österreichische Charteragentur ist<br />

auch Vetragshändler für Beneteau,<br />

Lagoon und Allures.<br />

Frauscher. Österreich-Premiere der eleganten<br />

und außergewöhnlichen 1017 GT der Edel-Motorbootwerft<br />

aus Gmunden.<br />

PAF. Weltumsegler<br />

auf Besuch.<br />

Peter, OCEAN-<br />

Woman Alexandra<br />

und Finn informierten<br />

sich über<br />

Neuheiten und<br />

besuchten den<br />

Stand von<br />

<strong>OCEAN7</strong>.<br />

Sunbeam. „Ist das ein geiles Boot“, waren die<br />

begeisterten Kommentare zur neuen Sunbeam 28.1<br />

– einer Weltpremiere in Tulln.<br />

Offshore. 51 Fuß lang, hoch<br />

wie ein Haus, innen wie eine<br />

Villa. Die Adagio 51.5 war das<br />

größte Schiff der Messe.<br />

Aichfeld. Der neue Salona-Händler brachte die<br />

41 als Österreich-Premiere nach Tulln und bot die<br />

schnittige Kroatin um 184.756 Euro an.


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

Besuch in der Lagune<br />

Yachtpool. Dr. Schöchl, Erfinder des Sicherungs -<br />

scheins, informierte in seinen Vorträgen über die<br />

Situation mit der Mehrwertsteuer für Schiffe in Kroatien.<br />

Jugendarbeit. Josef Oppelmayer vom Polizeisportverein Wien<br />

engagiert sich seit Jahren für Kids. Hier bei einem <strong>OCEAN7</strong>-Besuch.<br />

Dauergast.<br />

Hinnerk Weiler<br />

referierte täglich<br />

zweimal über seine<br />

Segelabenteuer.<br />

Trend Travel & Yachting. Die<br />

Familie Grassl präsentierte ihre Charterstützpunkte<br />

und Yachten von Dufour, Fountaine<br />

Pajot und die Langfahrtyachten Sonate Ovni.<br />

Sleipnir2. Mit einem Wharram-<br />

Katamaran umsegelten sie die Welt,<br />

in Tulln kamen Evi und Wolfgang<br />

zu Besuch bei <strong>OCEAN7</strong>.<br />

Otto Waczeck. Er gilt als<br />

Österreichs „Mr. Seemannschaft“<br />

und ist Autor der wichtigsten<br />

Standardwerke zu diesem Thema<br />

für Segler und Motorbootfahrer.<br />

Volkmar<br />

Baurecker. Der<br />

Abenteurer, der per<br />

Anhalter die Welt umsegelte,<br />

im Gespräch mit<br />

<strong>OCEAN7</strong>-Chefredakteur<br />

Thomas Dobernigg.<br />

Celox. Die Experten für<br />

Sicherheit auf See<br />

demonstrierten unter<br />

anderem auch den Einsatz von<br />

Seenot-Signalmitteln.<br />

44 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> | Mai/Juni <strong>2013</strong>


Aufgefallen in Tulln<br />

CBS One Sails.<br />

Österreichs Regatta-Star<br />

Christian „Bimbo“ Binder<br />

berichtete über Wing Sail, die<br />

Neuentwicklung von OneSails:<br />

„Schnell wie ein Flügel, leichter<br />

als ein Segel und bereit, in<br />

Serie zu gehen.<br />

Norbert<br />

Sedlacek. Der<br />

Extremsegler plant<br />

Neues und<br />

präsentierte es auf<br />

der Messe: Mit<br />

einem nur 16 Fuß<br />

kleinen Boot aus<br />

Vulkanstein-Fasern<br />

will er solo über<br />

den Atlantik und<br />

wieder zurück.<br />

SeaHelp. Wolfgang Dauser, der Mann hinter<br />

dem Seenot-Rettungsdienst in der Adria,<br />

organisiert auch die korrekte Mehrwert-<br />

Versteuerung der Eigneryachten in Kroatien.<br />

Zwei Viecher<br />

Südost Yachting. Der Hanse-Importeur für Österreich<br />

stellte in Tulln die Hanse 415 und die 445 vor.<br />

Der Floh. Kreativ und hochklassig sind die Speisen und<br />

Weine in diesem Restaurant in Langenlebarn.<br />

AYC. Willkommen<br />

zurück, Andrè Leers! Er berät<br />

jetzt AYC, Charter -<br />

unternehmen in Kroatien<br />

und neuer Jeanneau-<br />

Vertreter für Österreich.<br />

Der Wolf. Wenige Meter weiter werden Besucher in<br />

elegantem Ambiente mit erlesenen Speisen bewirtet.<br />

Mai/Juni <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> 45


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

1 Unter Naturschutz. Die Insel Coron besticht durch ihre<br />

spektakuläre Küstenlinie, besitzt schroffe Felsformationen, hat<br />

urzeitlichen Charakter und ist als Naturschutzgebiet ausgezeichnet.<br />

2 Sea Runner 44. Dieser Katamaran brachte uns zu interessanten<br />

Tauch- und Schnorchelplätzen. Durch seinen geringen Tiefgang und<br />

den absenkbaren Propeller ist er auch im flachen Wasser bestens<br />

zu manövrieren.<br />

3 Ausguck. Am Bug des Tauchbootes hält der dive guide Ausschau.<br />

Das ist wichtig, um nicht in eine der zahlreichen Perlenzucht-<br />

Anlagen zu geraten.<br />

4 Okikawa Maru. Dieses Schiff der japanischen Kriegsflotte wurde<br />

am 9.10.1944 von der amerikanischen Luftwaffe versenkt.<br />

Das 160 m lange Wrack hat sich in der Zwischenzeit zu einem<br />

künstlichen Riff entwickelt.<br />

2<br />

46 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> | Mai/Juni <strong>2013</strong>


Philippinen<br />

Philippinen<br />

Die Calamian Inselgruppe<br />

Text und Photos: Dr. Reinhard und Lilly Kikinger<br />

Zwischen Südchinesischem Meer und<br />

Sulusee liegen die 128 Inseln der Calamian<br />

Gruppe. Sie befinden sich im Nordosten der<br />

bekannten Insel Palawan. Die Calamian Inseln<br />

bestehen aus Kalkstein, der durch Erosion<br />

bizarre Formen angenommen hat. Unser<br />

Ziel war die Hauptinsel Busuanga, um von<br />

dort aus die umliegenden Korallenriffe zu<br />

erkunden.<br />

Mit dem Katamaran durch die Inselwelt.<br />

Von Manila erreicht man nach fünfzig minütigem Flug Coron<br />

Town, die Hauptstadt Busuangas. Dort trafen wir im „Sea<br />

Dive Resort“ einen Freund und Kollegen, der uns als Eigner<br />

und Skipper mit seinem Katamaran durch die Inselwelt<br />

segelte. Wir hatten auf diese Weise die Gelegenheit, an<br />

entlegene Riffe zu kommen, die von den Ausflugsbooten<br />

nicht angefahren werden. Eine weitere Woche verbrachten<br />

wir in einem Resort an der Westküste Busuangas. Die angeschlossene<br />

Tauchschule ermöglichte Tauchgänge in den<br />

umliegenden Riffen und das Betauchen der zahlreichen<br />

Wracks der Umgebung.<br />

3 4<br />

Mai/Juni <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> 47


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

1<br />

Die Korallenriffe – zwischen Überfluss und<br />

Todeszonen. Das Meer um die Philippinen zählt zu den artenreichsten<br />

Regionen der Welt. Eine Küstenlänge von mehr als<br />

36.000 Kilometern bietet Lebensraum für ein reiches Spektrum<br />

tropischer Organismen. Korallen, Rifffische, Weichtiere, Krebse,<br />

Ascidien und viele andere Arten kommen in gewaltiger Vielfalt vor.<br />

Allerdings nur dort, wo die Riffe geschützt sind und zusätzlich<br />

bewacht werden. Der Bevölkerungsdruck von mehr als 92 Millionen<br />

Einwohnern führt zur Ausbeutung natürlicher Ressourcen und<br />

4<br />

2<br />

3<br />

48 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> | Mai/Juni <strong>2013</strong>


hinterlässt auch in den Riffen deutliche Spuren. An erster Stelle ist die Verwüstung durch<br />

Dynamitfischen bzw. mit selbst gemischtem Sprengstoff zu nennen. Das zerstört nicht<br />

nur das Korallenriff, sondern mit der Fischbrut auch den potentiellen Fang der Zukunft.<br />

Dazu kommt die ebenfalls verbotene Cyanid-Fischerei, die gegenüber dem geräuschvollen<br />

Dynamitfischen den „Vorteil“ der Geräuschlosigkeit hat und damit schwerer<br />

auszumachen ist. Taucher spritzen Natriumcyanid zwischen die Korallen. Die lebensnotwendige<br />

Zellatmung der Fische wird dadurch unterbrochen und die bewegungslosen<br />

Fische können eingesammelt werden. Sie landen je nach Art und Zustand in Restaurants,<br />

auf dem Fischmarkt oder im Zierfischhandel für die Aquaristik. Korallenpolypen reagieren<br />

auf Cyanid empfindlicher als Fische, die Auswirkungen auf das Riff sind verheerend.<br />

Wie viele Menschen<br />

kann das Meer<br />

noch ernähren?<br />

5<br />

1 Drachenkopf. Auch er ist ein Lauerjäger und wartet geduldig auf Beute. Seinen Umriss löst er optisch<br />

durch viele Hautanhänge auf (Scorpaenopsis oxycephalus).<br />

2 Neugierig. Einer der Bewohner des Wracks ist dieser Plattkopf (Cymbacephalus beauforti). Gut getarnt<br />

lauert er auf kleine Fische und Krebse, die auf seinem Speisezettel stehen.<br />

3 Nahrungsspezialist. Der Kupferstreifen Pinzettfisch (Chelmon rostratus) kommt mit seinem<br />

röhrenförmigen Maul in Spalten und Ritzen, die für andere Fischen unzugänglich sind. Das<br />

Verbreitungsgebiet dieses prächtigen Fisches liegt zwischen der Andamansee und Neuguinea.<br />

4 Achtung, Lebensgefahr! Würfelquallen haben extrem starkes Nesselgift. Sie werden auch Seewespen<br />

oder box jellyfish genannt. Im Bild ist Chiropsalmus sp. in ein Meter tiefem Wasser zu sehen. Seine<br />

Nesselung kann für Menschen lebensbedrohlich sein.<br />

5 Familienausflug. Die traditionellen Auslegerboote werden Bancas genannt und sind entlang der Küsten<br />

in großer Zahl unterwegs.<br />

6 Grazile Schönheit. Nacktschnecken besitzen keine Schale und zählen wegen ihrer Schönheit zu den<br />

Favoriten der Unterwasser-Fotografen. Das kronenförmige Gebilde ist das Kiemenbüschel, die beiden<br />

Fühler am Kopf sind mit zahlreichen Sinnesorganen bestückt.<br />

6<br />

Reguliert das<br />

Feuchtig keits -<br />

gleichgewicht der<br />

Haut und wirkt<br />

hautglättend.<br />

Schützt die<br />

Haut vor freien<br />

Radikalen und<br />

Photooxidation<br />

(UV-Strahlung).<br />

für alle Hauttypen geeignet<br />

A-9020 Klagenfurt, Suppanstraße 69<br />

info@calen.at · www.calecosmetics.at


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

1<br />

Vom Korallenriff zu Algenwäldern. Manche Riffe<br />

der bereisten Region sind so schwer geschädigt, dass sie nicht mehr<br />

regenerieren. Sie werden von raschwüchsigen Algen überwachsen<br />

und sind damit verloren. Mit den Korallen verschwindet auch die<br />

Vielzahl von Riffbewohnern, für die das Riff der Lebensraum war.<br />

Auch Algenwälder haben in der Natur ihre Berechtigung. Sie können<br />

aber die vielfältigen Funktionen eines Korallenriffs nicht erfüllen.<br />

Der Verlust eines funktionierenden Riffs ist ökologisch und<br />

ökonomisch schwerwiegend.<br />

3<br />

4<br />

5<br />

2<br />

50 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> | Mai/Juni <strong>2013</strong>


Philippinen<br />

6 7<br />

Erwärmung, Überfischung, Sprengstoff<br />

und Gift sind ein tödlicher Cocktail<br />

Synergieeffekte. Komplexe Ökosysteme wie Korallenriffe<br />

haben eine Stabilität, die durch einzelne Einwirkungen meistens<br />

nicht dauerhaft zerstört werden kann. Kommen jedoch mehrere<br />

negative Faktoren zusammen, kann das zum Totalverlust führen.<br />

In der gegebenen Situation ist die Erwärmung der Meere, die Überfischung,<br />

der Einsatz von Sprengstoff und Gift, zusammen mit<br />

weiteren anthropogenen Störungen ein tödlicher Cocktail für Korallenriffe.<br />

Nach den gebleichten Riffen der Andamanen (<strong>OCEAN7</strong><br />

01 und 02/<strong>2013</strong>) und den übernutzen Riffen der Calamian Inseln<br />

steht in der nächsten Ausgabe ein Besuch der Riffe in Papua Neuguinea<br />

bevor.<br />

1 Prächtiges Gewürm. So schön können Würmer sein. Der Kalkröhrenwurm<br />

Spirobranchus giganteus hat eine doppelte, rückziehbare Fiederkrone. Die Tiere<br />

sind individuell unterschiedlich gefärbt und siedeln bevorzugt auf massiven<br />

Korallenstöcken.<br />

2 Farbenpracht. Die Muscheln der Gattung Tridacna zählen zu den buntesten<br />

Riffbewohnern. Sie ernähren sich von Plankton und ähnlich wie viele Korallen leben<br />

sie in Symbiose mit einzelligen Algen.<br />

3 Verwüstung. Wo mit Sprengstoff gefischt wird bleibt von der komplexen und<br />

bunten Vielfalt des Korallenriffs nur Schutt übrig.<br />

4 Es war einmal … nämlich ein Korallenriff. Es wurde so geschädigt, dass es<br />

nun komplett von Braunalgen überwachsen ist. Dadurch sind die Korallen vom<br />

lebenswichtigen Licht abgeschnitten und damit dem Untergang geweiht.<br />

5 Waffenstarrende Armada. In geschlossener Front zieht der Diademseeigel dahin<br />

(Diadema savignyi). Überfischung hat viele seiner Fressfeinde entfernt. Das fördert<br />

lokales Massenauftreten dieser Seeigel, mit negativen Konsequenzen für das<br />

Korallenriff.<br />

6 Puerto del Sol. Dieses kleine aber feine Resort liegt an einem Berghang oberhalb<br />

einer geschützten Ankerbucht. Vor dem Buchteingang laden mehrere gut<br />

bewachsene Wracks zu Tauchgängen ein.<br />

7 Abenteuerlich. Die Fahrt durch das Innere der Insel Busuanga ist für<br />

Überraschungen gut. Hochwasser führende Flüsse und überladene LKWs<br />

fordern ihren Tribut von so mancher Brücke.<br />

eigene Basen in Kroatien und Italien<br />

Y A C H T C H A R T E R<br />

Y A C H T M A N A G E M E N T<br />

Y A C H T S A L E<br />

A-4111 Walding, Überlendnerstr. 24 a<br />

Tel. +43 7234 84545, Fax +43 7234 85545<br />

office@yachting2000.at<br />

Mai/Juni <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> 51


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

Checklisten<br />

5Die fünf häufigsten<br />

Gründe, warum Boote<br />

im Frühjahr sinken<br />

• Fehlende oder beschädigte Schlauchschellen: Diese<br />

Schellen werden oft im Herbst entfernt, um den Motor<br />

winterfest zu machen; im Frühling nach Inbetriebnahme<br />

der Yacht, werden sie vergessen. In den engen Zwischenräumen<br />

im Motorraum sind ungesicherte oder verschlissene<br />

Schellen schwer zu erkennen.<br />

• Ungesicherte Schläuche: Im Winter kann gefrierendes<br />

Wasser Schläuche aus den Seeventilen herausheben.<br />

• Frühjahrsniederschläge: Undichte Anschlüsse oder Deckluken,<br />

geborstene oder schlecht abgedichtete Anschlussstücke<br />

oder Püttinge in Kombination mit z. B. durch Laub<br />

verstopfte Speigatten, können Ihr Boot schnell zum Sinken<br />

bringen.<br />

• Defekte Seewasserfilter: Filterbehälter aus Glas, Plastik<br />

und sogar Bronze können den Winter über bersten oder<br />

sich verbiegen, wenn sie nicht richtig winterfest gemacht<br />

wurden. So kann Wasser hineintropfen, wenn das<br />

Seeventil geöffnet ist.<br />

• Undichte Stopfbuchse: Durch ständiges Tropfen einer<br />

schlecht angepassten Stopfbuchse (falls vorhanden; die<br />

„Packung“ der Antriebswelle), kann bekanntermaßen ein<br />

Boot überschwemmt werden.<br />

für die neue Saison<br />

Jeden Frühling, kurz nach dem<br />

Zuwasserlassen, sinken viele am Kai<br />

vertäute Boote. <strong>OCEAN7</strong> hat mit Experten<br />

des Yachtversicherers Pantaenius die<br />

häufigsten Sinkursachen ermittelt und gibt Tipps<br />

zur Schadenprävention, damit Bootseigner<br />

unbeschwert und sicher in die Saison starten<br />

können.<br />

Tipps zur Prävention:<br />

Vor dem Stapellauf<br />

• Inspizieren Sie die Schlauchschellen und ersetzen Sie diese bei<br />

Bedarf. Sinnvoll sind doppelte Klemmschlauchverbindungen mit<br />

seefesten, rostfreien Schlauchschellen. Schließen Sie Seeventile<br />

bei Abwesenheit.<br />

• Überprüfen Sie Kühlschläuche auf Starrheit, Zerfall, undichte<br />

Stellen oder Risse. Stellen Sie sicher, dass sie gut sitzen.<br />

• Tauschen Sie verbrauchte Opferanoden aus.<br />

• Überprüfen Sie den/die Schiffspropeller auf Beulen, Rostfraß und<br />

Verformung.<br />

• Stellen Sie sicher, dass die Splinte fest sitzen. Greifen Sie an den<br />

Propeller und versuchen Sie, die Achse zu bewegen – wenn sie<br />

zu locker ist, muss das Lager der Propellerachse (bei Innenbord-<br />

Antriebssystemen) eventuell ausgewechselt werden.<br />

52 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> | Mai/Juni <strong>2013</strong>


Checklisten für die neue Saison<br />

• Stellen Sie sicher, dass der Ruderschaft nicht verbogen ist.<br />

• Überprüfen Sie die Bootshaut auf Blasen, Verzerrungen und<br />

Spannungsrisse.<br />

• Stellen Sie sicher, dass der Seewasserfilter des Antriebs nicht<br />

geborsten oder verbogen ist, und dass er rostfrei, sauber und<br />

korrekt gesichert ist.<br />

• Prüfen Sie bei Innenbordmotoren, ob die Motorwelle und die<br />

Stopfbuchsen der Steuerruder locker sitzen. Eine Stopfbuchse<br />

sollte nur undicht sein, wenn die Gelenkwelle sich dreht und<br />

muss regelmäßig inspiziert werden.<br />

• Prüfen und schmieren Sie die Seeventile.<br />

• Verwenden Sie einen Gartenschlauch, um die Anschlüsse und<br />

Luken auf undichte Stellen an Deck zu prüfen. Erneuern Sie die<br />

Fugen oder Abdichtungen bei Bedarf.<br />

• Stellen Sie sicher, dass die Heck-Ablassschraube installiert ist,<br />

falls vorhanden.<br />

Booten mit Kraftstofftanks aus Glasfaser sollten einen professionellen<br />

Spezialisten bei allen Fragen zu Ethanol zu Rate ziehen.<br />

• Alle paar Jahre muss der Abgaskrümmer entfernt und auf Rost<br />

überprüft werden.<br />

• Gummimanschetten und Faltenbälge an Z-Antrieben und Saildrives<br />

prüfen und nach Angaben der Hersteller oder sichtbaren<br />

Verschleiß auch eher wechseln.<br />

• Reinigen und spannen Sie elektrische Verbindungen, besonders<br />

beide Enden der Batteriekabel. Reinigen Sie Batterieklemmen<br />

mit einer Drahtbürste und füllen Sie die Zellen mit destilliertem<br />

Wasser auf (falls zutreffend).<br />

• Überprüfen Sie den Schlauch des Bilgenlüfters auf Löcher.<br />

Bootsanhänger<br />

• Inspizieren Sie Reifenprofile und Seitenwände auf Risse oder<br />

fehlendes Profil und ersetzen Sie diese, wenn nötig. Prüfen Sie<br />

den Luftdruck - auch beim Ersatzreifen.<br />

• Inspizieren Sie die Radlager und erneuern Sie diese, wenn nötig.<br />

• Testen Sie die Rücklichter und Reservelichter und winden Sie<br />

diese hoch, um sicherzustellen, dass sie korrekt funktionieren.<br />

Inspizieren Sie die Ketten des Anhängers.<br />

• Inspizieren Sie den Rahmen des Anhängers auf Rost. Schleifen<br />

und streichen Sie ihn, um weiterem Verschleiß entgegen zu<br />

wirken.<br />

• Überprüfen Sie die Bremsen und den Bremsflüssigkeitsbehälter.<br />

Außenbordmotoren<br />

• Inspizieren Sie die Gummis des Außenbordmotors auf rissige,<br />

getrocknete und/oder verschlissene Stellen (schauen Sie besonders<br />

in die Falten) und ersetzen Sie diese bei Verdacht.<br />

• Überprüfen Sie die Servolenkung und den Ölstand des Power -<br />

trimms.<br />

• Ersetzen Sie Anoden, die über die Hälfte abgenutzt sind.<br />

• Inspizieren Sie die Umhüllung der Steuerungskabel. Risse und<br />

Quellungen deuten auf Korrosion hin und bedeuten, dass das<br />

Kabel ersetzt werden muss.<br />

Motoren und Kraftstoffanlagen<br />

• Inspizieren Sie Kraftstoffleitungen, auch Füll- und Ablassschläuche<br />

auf Nachgiebigkeit, Brüchigkeit oder Risse. Überprüfen Sie<br />

alle Anschlüsse auf undichte Stellen und stellen Sie sicher, dass<br />

alle Leitungen durch feuerfeste Clips oder Gurte mit abgerundeten<br />

Kanten gut abgestützt sind.<br />

• Inspizieren Sie Kraftstofftanks, -pumpen und Filter auf Undichtigkeit.<br />

Die Schellen sollten gut sitzen und rostfrei sein. Reinigen<br />

oder ersetzen Sie Kraftstofffilter. Besitzer von benzinbetriebenen<br />

Verschiedenes<br />

• Prüfen Sie das Verfallsdatum der Leuchtsignale und Feuerlöscher.<br />

• Prüfen Sie den Herd und äußeren Tank auf lose Aufbauten und<br />

undichte Schläuche.<br />

• Inspizieren Sie die Bilgenpumpe und fluten Sie den Schalter, um<br />

die korrekte Funktion zu überprüfen.<br />

• Prüfen Sie, ob die Dock- und Ankerleitungen durchgescheuerte<br />

Stellen aufweisen.<br />

• Prüfen Sie die Kabelverbindungen für die Fremdeinspeisung auf<br />

verbrannte Stellen, die bedeuten, dass das Kabel und/oder der<br />

Stecker für die Fremdeinspeisung ausgewechselt werden müssen.<br />

• Stellen Sie sicher, dass Ihre Bootslizenz und/oder Registrierung<br />

aktuell sind. Vergessen Sie Ihre Anhänger-Kennzeichen nicht.<br />

• Sehen Sie Ihre Bootsversicherungspolice an und aktualisieren Sie<br />

die Deckung falls nötig.<br />

• Stellen Sie sicher, dass Sie tragbare Schwimmwesten in der richtigen<br />

Größe und in gutem Zustand haben, und zwar für jeden<br />

Passagier, auch für Kinder. Prüfen Sie die Zylinder für aufblasbare<br />

Schwimmwesten.<br />

• Testen Sie den Rauchmelder, und den Kohlenstoffmonoxid-,<br />

Dampf- und Bilgenalarm.<br />

Stellen Sie sicher, dass Sie tragbare Schwimmwesten in der richtigen<br />

Größe und in gutem Zustand haben, und zwar für jeden an Bord,<br />

auch für Kinder. Prüfen Sie die Zylinder für aufblasbare Schwimmwesten.<br />

Beachten Sie auch die Wartungsintervalle von Schwimmwesten<br />

und Rettungsinsel.<br />

Mai/Juni <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> 53


YachtNews<br />

Polen-<br />

Sieger<br />

Gerade in dieser<br />

Klasse der kleinen<br />

Yachten hat Polen sehr<br />

viele hervorragende<br />

eigene Schiffe auf dem<br />

internationalen Markt.<br />

Dennoch machte eine<br />

„Deutsche“ in der<br />

Klasse Segelboote bis<br />

7,5 Meter das Rennen<br />

um die „Boat of the<br />

Year <strong>2013</strong>“ Trophäe in<br />

Polen: Die Varianta 18.<br />

www.varianta.info<br />

Ganz einfach<br />

Speziell für die Bevölkerung von Entwicklungsländern<br />

wie Sri Lanka hat der Produktionsdesign-Student<br />

Felix Großklaus ein Boot entwickelt, das einfach<br />

und kostengünstig zu bauen ist und zu 100 Prozent<br />

recycelt werden kann. Die Baustoffe sind Sand,<br />

Zement, Wasser, Holz, Hanfseile und Kokosfasern.<br />

Der Entwurf orientiert sich an der Bauweise<br />

traditioneller Katamarane.<br />

www.hs-coburg.de<br />

Kraftpaket<br />

Dynamisch und kraftvoll präsentiert<br />

sich diese 55 Meter lange Yacht<br />

Acapulco 55 Christian Grande –<br />

benannt nach seinem Designer,<br />

dem jungen italienischen<br />

Yacht-Architekten, der 1992<br />

erstmals ein Schiff für die<br />

traditionsreiche Werft<br />

Sessa Marine entwickelt<br />

hat. Die Acapulco 55 verfügt<br />

über einen Hydrojet-Antrieb und<br />

soll mit zweimal 2.400 und<br />

einmal 4.000 PS-Motoren<br />

ausgestattet werden.<br />

www.christiangrande.com/<br />

works/acapulco-55<br />

54 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> | Mai/Juni <strong>2013</strong>


Vielkönner<br />

Das erste neue Dienstboot der Donau-Schifffahrtsaufsicht<br />

ist seit März im Einsatz. Konstruiert<br />

wurde es von Daniel Huber von Spirit Design<br />

in Wien: „Die Mischung aus Schnell-, Transportund<br />

Arbeitsboot ist absolut neuartig“. Reinhard<br />

Vorderwinkler von der Obersten Schifffahrtsbehörde:<br />

„Neue Personenbergungseinrichtung,<br />

Schleppmöglichkeiten, neues Feuerlöschsystem<br />

und diverse Informationssysteme sorgen für<br />

optimale Erfüllung aller Behördenaufgaben“.<br />

www.spiritdesign.com<br />

Geschenk<br />

von Bavaria<br />

Mit einer Limited Edition bietet Bavaria zwei seiner Erfolgs-Yachten zum<br />

absoluten Sonderpreis an: Die Cruiser 36 gibt es in überkompletter<br />

Ausstattung inkl. MwSt. bereits um 112.913,15 Euro – Preisvorteil<br />

somit 24.990 Euro! Die Bavaria Cruiser 40 kostet in der Limited<br />

Edition 149.821 Euro, hier beträgt die Ersparnis 28.679 Euro. In<br />

diesem attraktiven Preis beinhaltet sind unter anderem ein Hightech-<br />

Segelsatz für Groß und Fock, CD-Receiver, Selbststeueranlage<br />

Garmin GHP 12 Saildrive, elektrisches Ankerspill, 50 Meter verzinkte<br />

Ankerkette und verzinkter Delta-Anker und vieles mehr.<br />

www.bavaria-yachtbau.com<br />

www.yachten-meltl.de<br />

HIRSCH – ARmbändeR füR UHRen<br />

HIRSCH setzt seit Generationen den internationalen Qualitätsmaßstab bei Armbändern für Uhren.<br />

Jedes Armband wird ausschließlich aus hochwertigen Materialien in original HIRSCH-Qualität<br />

gefertigt und garantiert seinem Träger Ästhetik, Langlebigkeit und höchsten Tragekomfort.<br />

www.hirschag.com<br />

HIRSCH Viscount Alligator


<strong>OCEAN7</strong>Yachten<br />

Eine unerwartete<br />

Katastrophe<br />

Sie gelten als „Rolls Royce“ unter den<br />

Segelyachten, Inbegriff für Sicherheit auf<br />

Hoher See – die Schiffe mit dem markanten<br />

marineblauen Streifen am Rumpf und der festen<br />

Windschutzscheibe. Lesen Sie hier, was der<br />

erfahrene Segler Wilfried Krusekopf erleben<br />

musste. Der Bericht erschien zuerst auf Bobby<br />

Schenks Homepage www.bobbyschenk.de<br />

Text und Fotos: Wilfried Krusekopf<br />

An einem Nachmittag liefen wir mit unserer jahrelang hochseerprobten<br />

Cassiopeia (35 Fuß, Baujahr 1988) in Le Palais, dem Haupthafen<br />

der Belle-Île vor der französischen Atlantikküste aus mit Ziel<br />

Port-Joinville zu der gut 50 Meilen südöstlich gelegenen Île d‘Yeu.<br />

Ein frischer Südwest bläst mit etwa 5 Bft, sodass wir zwar am Wind,<br />

aber immerhin ohne zu kreuzen unser Ziel anliegen können. Zum<br />

Sonnenuntergang legt der Wind etwas zu und ich binde vorsichtshalber<br />

ein zweites Reff ins Groß. Seegang etwa ein bis eineinhalb<br />

Meter. Es sind noch etwa 20 Meilen bis Port Joinville. Das Boot<br />

stampft zwar recht grob in der bewegten See, nicht zuletzt, weil<br />

der Tidenstrom gegen die vorherrschende Windrichtung steht, aber<br />

es gibt keinen Grund, sich irgendwelche Sorgen zu machen. Frank,<br />

der zweite Mann an Bord, ruht sich in der Achterkajüte etwas aus<br />

und ich halte Kurs in Richtung des Leuchtfeuers von Yeu, das inzwischen<br />

in der Dunkelheit auszumachen ist.<br />

Plötzlich erblicke ich voller Entsetzen durch den geöffneten Niedergang<br />

ein silbriges, wild spritzendes Glitzern auf der Leeseite im<br />

Salon. Mit einem Knopfdruck übergebe ich das Ruder dem Autopiloten<br />

und zwei Sekunden später sehe ich unter Deck das Desaster:<br />

Das etwa 40 x 15 cm große Fenster im Rumpf unter der Scheu-<br />

56 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> | Mai/Juni <strong>2013</strong>


Seemannschaft<br />

erleiste, durch das man etwa ab 20° Krängung normalerweise geschützt<br />

in die grüne See schaut, ist nur noch ein großes Loch, durch<br />

das sturzbachähnlich die See in den Salon schießt. Ich springe den<br />

Niedergang hoch zurück zum Ruder, entkoppele den Autopiloten<br />

und gehe, so schnell ich kann, über Stag auf den anderen Bug, um<br />

das havarierte Fenster so hoch wie möglich über die Wasserlinie<br />

zu bringen. Frank ist natürlich inzwischen auch aus der Koje, erkennt<br />

sofort die Situation und drückt ein großes Salonkissen in das<br />

gähnende Loch.<br />

Die Gefahr des weiteren Wassereinbruchs ist vorerst sehr provisorisch<br />

gebannt, doch führt dieser neue Kurs eher zu den Azoren als<br />

nach Ile d’Yeu. Was tun? Vermutlich hatte die Werft unseres Schiffes<br />

schon bei der Neuauslieferung gewisse Bedenken gehabt hinsichtlich<br />

der Seefestigkeit der Fenster im Rumpf, denn diese Bauserie<br />

wurde werftseitig von Anfang an in der Standardausrüstung mit<br />

zwei hölzernen Brettern ausgeliefert, die – in den Maßen etwas<br />

größer als die Rumpffenster – mittels einer ausgeklügelten Verschraubung<br />

von innen durch ein „geöffnetes“ Fenster gesteckt<br />

werden konnten, um dann mit zwei drehbaren Innenbrettchen<br />

gesichert zu werden. Zum Glück konnte ich mich recht schnell an<br />

den Stauraum erinnern, in den ich vor vielen Jahren die Schlagbret-<br />

ter gelegt hatte und wo sie inzwischen fast in Vergessenheit geraten<br />

waren. Binnen weniger Minuten war das Loch von den Ausmaßen<br />

eines Schuhkartons ausreichend verschlossen und wir konnten es<br />

wagen, wieder zu wenden und zurück auf den alten Kurs in Richtung<br />

Hafen zu gehen. Angesichts des völlig durchnässten Salons<br />

waren die kleinen Rinnsale, die zwischen Schlagbrett und Fensterrahmen<br />

nach wie vor ins Boot flossen, vernachlässigbar. Die Bilgepumpe<br />

hatte gut zu tun.<br />

Drei Stunden später erreichten wir Port Joinville und konnten mitten<br />

in der Nacht mit dem Aufklaren beginnen. Unter Deck war im<br />

Salon natürlich alles klitschnass, meine drei Werkzeugkisten unter<br />

der Salonkoje inklusive … Ich räumte dann im Hafen den kompletten<br />

Salon leer, brachte alles Nasse auf den Ponton und spülte mit<br />

Süßwasser ab, versprühte drei Dosen WD 40 über meine Werkzeuge<br />

(davon habe immer genug mit an Bord) und spritzte ebenfalls<br />

den gesamten Salon mit dem Süßwasserschlauch ab.<br />

Zum Glück war das Wetter am nächsten Tag sonnig (Sommer) und<br />

das meiste trocknete schnell genug (Polster auf dem Steg). Nicht<br />

auszudenken, wenn mir dies während schlechten Wetters nachts<br />

mitten in der Biskaya 150 Meilen vom nächsten Land bei Schwerwetter<br />

mit eingesteckten Niedergangsschotten passiert wäre. Wenn<br />

dann bei einer solchen Havarie niemand unter Deck ist, würde man<br />

das Leck möglicherweise erst bemerken, nachdem bereits soviel<br />

Wasser im Rumpf wäre, dass die Bootsbewegungen ungewöhnlich<br />

träge würden. Und das wäre dann möglicherweise zu spät.<br />

Am nächsten Tag im Hafen, nachdem der Schreck einigermaßen<br />

verdaut war, wagte ich es, die anderen verbleibenden fünf Scheiben<br />

einer Belastungsprobe durch Drücken von innen auszusetzen.<br />

Tatsächlich war es ohne größere Anstrengung möglich, zwei weitere<br />

Scheiben von innen nach außen zu drücken.<br />

Mai/Juni <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> 57


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

Die Werft putzt sich ab: Der<br />

Skipper trage die Verantwortung<br />

Ein paar technische Infos dazu: Die Fenster waren bei dieser Bauserie,<br />

wie auch heutzutage wieder auf einigen modernen Yachten<br />

zu sehen, in den Rumpf nur etwa einen guten halben Meter über<br />

der Wasserlinie eingeklebt. Wären die Scheiben zwischen einem<br />

Innen- und einem Außenrahmen stabil eingesetzt worden, so wäre<br />

es vermutlich niemals zu dieser Havarie gekommen. Indes waren<br />

bei den eingebauten Fenstern die Scheiben lediglich von außen auf<br />

einen Flansch des Innenrahmens geklebt worden. Der Außenrahmen<br />

verdiente seinen Namen nicht, denn er diente lediglich dekorativen<br />

Zwecken und hielt in keiner Weise die Scheiben. Man kann<br />

zwar dem Hersteller zugute halten, dass in den 1980er Jahren die<br />

Qualität der Klebstoffe nicht dem heutigen Niveau entsprach, aber<br />

dies wissend hätte man die äußere Aluminiumdekoration tatsächlich<br />

als Rahmen bauen sollen. Und auch bei heutigen modernen<br />

Yachten ist die Frage erlaubt, wie lange denn eine lediglich eingeklebte<br />

Scheibe der UV-Strahlung im Mittelmeer oder gar in den<br />

Tropen standhalten wird. Natürlich hatte ich nach dieser Erfahrung<br />

die Werft angeschrieben und eine ausführliche Beschreibung der<br />

Probleme geliefert.<br />

Was meint die Werft? Die Antwort des Werftchefs im<br />

Hinblick auf meinen Vorwurf der unverantwortlichen Verwendung<br />

nicht seefester Fenster im Rumpf nahe oberhalb der Wasserlinie<br />

beschränkte sich auf die Bemerkung, dass es zu den Pflichten eines<br />

jeden verantwortungsbewußten Skippers gehört, vor jedem Auslaufen<br />

auch die Festigkeit der Fenster zu prüfen. Kommentar überflüssig.<br />

Fakt ist, dass die Werft in allen nachfolgenden Serien keine<br />

Fenster mehr in den Rumpf unter der Scheuerleiste eingebaut hat.<br />

Auch bei heutzutage verfügbaren Hightech-Klebern muss ernsthaft<br />

in Frage gestellt werden, ob das Einbauen von lediglich geklebten<br />

Fenstern in den Rumpf von Yachten zu verantworten ist.<br />

Wilfried Krusekopf<br />

Seit 35 Jahren auf Yachten unterwegs – als Fahrtensegler und<br />

Profiskipper – segelt der Fachjournalist mit Schwerpunkt<br />

Nordatlantik/Bretagne.<br />

Von Wilfried Krusekopf sind<br />

folgende Bücher erschienen:<br />

„Der Yachtskipper, Training<br />

für die optimale Schiffsführung“,<br />

Delius-Klasing.<br />

„Praxiswissen für Chartersegler“<br />

Delius-Klasing.<br />

„Segeln bei Dunkelheit“,<br />

Praxistipps für Skipper und<br />

Crew auf Nachtfahrt.<br />

Lehre hieraus: Nachdem dieses Ereignis leider kein Einzelfall<br />

ist, muss Eignern und Skipper tatsächlich geraten werden, die<br />

Festigkeit von geklebten Stellen von Zeit zu Zeit zu überprüfen.<br />

Ein zweiter Fall. Es kann einem Angst und Bange werden!<br />

Daran denkt man normalerweise nicht: Dass man auf hoher See<br />

plötzlich im Rumpf mehrere große Lecks hat, die bei stürmischem<br />

Seegang in kurzer Zeit soviel Wasser schöpfen können, dass sie die<br />

Yacht in wenigen Minuten zum Absaufen bringen. Sigfried Waskewitz<br />

hat dieses traumatische Erlebnis gehabt und kam – mit Glück<br />

– glimpflich davon. Er schreibt:<br />

Mir sind im September vor Barcelona Fenster aus meiner Segelyacht,<br />

Baujahr 1984, ohne äußeren Einfluß, auf dem Meer aus den<br />

Alurahmen gefallen. Gemerkt haben wir es erst in Mataro im Hafen,<br />

als meine Frau das Schiff außen abgespritzt hatte. Es hätte für uns<br />

lebensbedrohend werden können, da sich die Fenster bei diesen<br />

Modellen im Freibord kurz über der Wasserlinie befinden.<br />

Nachdem ich mich vom ersten Schrecken erholt hatte,<br />

schaute ich mir die fensterlosen Rahmen an. Es ist<br />

schon bemerkenswert: Die Scheiben sind nur in Silikon<br />

eingesetzt, ohne zusätzlich gesichert zu sein. Ich<br />

denke, dass die UV-Belastung in der südlichen Sonne<br />

das Silikon in seiner Haftung zerstört hat und die<br />

Fenster dann nach außen gefallen sind. Da sie nicht<br />

getönt sind, fällt der Verlust natürlich nicht sofort auf.<br />

Man bemerkt es eigentlich erst, wenn das Schiff voll<br />

Wasser ist, oder, wie Gott sei Dank bei uns, im Hafen.<br />

Der Verlust der Fenster betraf die zur Sonne gewandte<br />

Seite auf meinem Liegeplatz. Das bedeutet,<br />

dass das Silikon seine Haftung bei längerer Sonneneinstrahlung<br />

verliert. Das wiederum kann auf See<br />

zum Totalverlust der Yacht führen.<br />

58 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> | Mai/Juni <strong>2013</strong>


Ocean7-Guide<br />

Tel.: +43 -1 4<strong>03</strong> 50 <strong>03</strong><br />

Mo - Fr: 9:00 bis 18:00, Sa 9:00 bis 12:00<br />

A-1160 Wien, Neulerchenfelder Str. 50<br />

www.allesyacht.at<br />

Besuchen Sie <strong>OCEAN7</strong><br />

auch auf Facebook!<br />

www.seefunk.net<br />

GMDSS SRC nur 1 Tag!<br />

Skippertraining, Segelbücher,<br />

Hafenmanövermodelle, Incentive,<br />

Teamentwicklung, open60:<br />

www.medcreation.at<br />

www.segelschule.at<br />

AD_nanotours_83x24,5_Layout 1 19.05.11 14:01 Seite 1<br />

LAST MINUTE - ONLINE BUCHEN - JETZT<br />

www.nano-tours.com<br />

www.yachticon.<br />

S E E K A Tel. R0664/6108635.<br />

T E N<br />

www.seefunk.net<br />

GMDSS SRC nur 1 Tag!<br />

The Dreckpack – Country,<br />

Blues, Rock … Außergewöhnliche<br />

musikalische Umrahmung<br />

für kleine Feiern, Sessions usw.<br />

w w w . b e r n w i e s e r. a t<br />

S E E K A R T E N<br />

w w w . b e r n w i e s e r. a t<br />

300 Meilen-Törns auf Basis der ÖSV-Anforderungen für den FB III · Intensiv-Skippertraining<br />

Perfektions-Törns · Charter ab Marina Hramina über Pitter-Yachting Alle Termine:<br />

www.inschallah-sailing-team.at<br />

S E E K A R T E N<br />

w w w . b e r n w i e s e r. a t<br />

www.ocean7.at<br />

<strong>OCEAN7</strong> ist Emotion · Information · Genuss<br />

Hochwertig bestickt,<br />

preiswert bedruckt –<br />

Segeltaschen, Seesäcke, Sweater,<br />

Polos, Hemden, Windjacken,<br />

Caps, Lanyards …<br />

Ihr Spezialist für<br />

Werbeartikel<br />

Europaweite Lieferung!<br />

Crew<br />

Branding<br />

9020 Klagenfurt<br />

Bahnstraße 13<br />

Tel. +43(0)463-36688<br />

www.waldex.at<br />

Mai/Juni <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>-<strong>2013</strong> 59


Yacht Club Austria<br />

Diesmal wage ich mich an ein absolutes No-Go in unserer<br />

schnelllebigen Welt: Ich berichte hier über unsere Aktivitäten im<br />

abgelaufenen Jahr. Manche werden nun sagen „Geh bitte, ist ja<br />

eh alles Schnee von gestern!“<br />

Ist der<br />

Schnee<br />

Text: Gottfried „Titzl“ Rieser<br />

von gestern ?<br />

wirklich schon geschmolzen<br />

Allerdings, man kann es fast nicht glauben, auf welche Fülle und<br />

Schätze der Yacht Club Austria zurückgreifen kann:<br />

Beginnen wir mit der<br />

Ge schichte. Wir sind 40<br />

Jahre jung: 1972 hob Prof. Claus<br />

Krieger den YCA aus der Taufe,<br />

seitdem blicken wir auf eine wechselvolle<br />

Geschichte zurück …<br />

Jetzt kommen wir<br />

mit zur Ausbildung.<br />

Heftig diskutiert, Vorschläge gemacht,<br />

wieder verworfen, mit Nationalräten aller Couleurs gesprochen, im<br />

Parlament gewesen, Sitzungen über Sitzungen und zum Schluss eine<br />

gute Lösung gefunden: Es gibt nunmehr sieben Prüfungsorganisationen,<br />

unsere beiden Dachverbände<br />

MSVÖ und HSV haben die Lizenzen<br />

vom Ministerium erhalten und nehmen<br />

nun unsere Prüfungen ab.<br />

Wir im YCA bekennen uns zu qualitativ<br />

hochwertigen Ausbildungen,<br />

wir wollen nicht, dass unsere Mitglieder<br />

aus Nichtwissen und Ahnungslosigkeit<br />

in Seenot geraten.<br />

Damit sind wir bei der<br />

OSI-Ausbildung: 2012 haben<br />

wir den 2. Lehrgang zum „Offshore<br />

Sailing Instructor © “ gestartet.<br />

Die Teilnehmer durchlaufen Theorie-<br />

und Praxismodule unter der Leitung<br />

von Heinz Ressl von Sea-Man-<br />

Ship Austria.<br />

Bitte vormerken: Der 3. Lehrgang<br />

startet im Herbst 2014, wir sind bereits<br />

jetzt bei der Sondierung der<br />

Interessenten.<br />

Und dann natürlich „unsere“ Austrian Boat<br />

Show – die Messe Tulln. Wir präsentierten ein wahres<br />

Feuerwerk an Highlights und Aktivitäten: Spleißen mit dem Pantaenius-Knotenmann,<br />

Versteuern der Yachten in Kroatien, Energieversorgung<br />

auf Yachten, Ankern und Bojenmanöver, Kärnter<br />

Schmankerl – es war eine Freude zu erleben, wie unsere Angebote<br />

von den Messebesuchern angenommen wurden.<br />

Die tatsächliche Arbeit passiert aber in den<br />

Crews. Und an dieser Stelle darf ich ein herzliches Dankeschön<br />

an alle engagierten Mitglieder richten: Ohne euch geht gar nichts!<br />

Und bitte verzeiht mir, wenn ich nicht alles erwähnen kann – ich<br />

habe ja nur 4.000 Zeichen vom Redaktionsteam zur Verfügung …<br />

Die Alpe-Adria-Sailing-Week. Die Kärntner Freunde<br />

führen eine der besten Regatten in der oberen Adria duch.<br />

2012: 27 Schiffe, 170 Teilnehmer, schwarze Bora (bis 40 Knoten<br />

Wind), 6 Wettfahrten, prominente Teilnehmer (Christian „Kletzi“<br />

Bayer, Helmut Raudaschl, Helmut Mayr, Karl Müllner, u.v.a), Sensationelle<br />

Organisation und würdige Sieger:<br />

Alpe Adria Cup Gesamt und Gruppe B: Helmut Raudaschl (Lithos)<br />

Alpe Adria Cup Gruppe A: Helmut Mayr (IMA III)<br />

23. Austria Cup – Einheitsklasse: Gottfried Rieser (YCA Crew OÖ)


News Mai/Juni <strong>2013</strong><br />

Der Gebirgssegler-Cup. Nomen est omen, da haben die Eisenerzer den Nagel<br />

auf den Kopf getroffen. Der GSC ist die ideale Einsteiger-Regatta für uns Alpensegler. 25<br />

Yachten, 150 Teilnehmer, und es geht natürlich heiß her – die Kameradschaft, die Seemannschaft<br />

und der Spaß, all das kommt sicher nicht zu kurz.<br />

Der Clubtörn 2012 führte<br />

uns nach Norwegen: Segeln am 70.<br />

Breitengrad, Mitternachtssonne und<br />

Schnee in Sichtweite! Dieser Explorer-<br />

Törn der Oberösterreicher war ein<br />

Highlight der Extraklasse, das Revier<br />

bietet eine Vielzahl an Spezialitäten:<br />

pittoreske Landschaften, Sonnenschein<br />

rund um die Uhr, Fische bis zum Abwinken<br />

und das Bier um € 10,00!<br />

Das Jugendlager in Krumpendorf<br />

am Wörthersee: Die Jugendarbeit<br />

der Steirer ist Vorbild im Club: 25 Kinder<br />

lernen Segeln – das ist eine der Kernaufgaben<br />

bei uns im Club!<br />

Und, und, und … Jedenfalls wird <strong>2013</strong> wieder so ein erfolgreiches Jahr – das<br />

zeichnet sich jetzt schon ab! Anregungen für Clubaktivitäten, Ideen und Visionen nehme<br />

ich als Generalsekretär gerne entgegen.<br />

„In einem schwankenden Schiff fällt um, wer sich nicht bewegt!“ – Ist doch ein schönes<br />

Zitat, nicht wahr?<br />

Prominente Mitglieder<br />

im Yacht Club Austria<br />

Bobby Schenk<br />

Blauwassersegler par excellence,<br />

ehemaliger YCA-Commodore und<br />

„Deutschlands berühmtester<br />

Hochseesegler“ (Süddeutsche Zeitung)<br />

Wie sind Sie zum<br />

Wassersport gekommen?<br />

1965 habe ich aufs Geradewohl auf dem<br />

Wörthersee ein Segelboot (Kajütboot mit<br />

Skipper) angemietet, also habe ich hier<br />

österreichische Wurzeln.<br />

Was sind Ihre<br />

seemännischen Highlights?<br />

In meinem Seglerleben war die<br />

Umrundung von Kap Hoorn mit meiner<br />

Frau Karla auf der Thalassa (20-Tonnen-<br />

Stahl-Segler) auf der offenen See direkt aus<br />

Tahiti kommend das persönliche Highlight.<br />

Man muss die brüllenden Vierziger einmal<br />

erlebt haben – diese Erfahrung möchte ich<br />

nicht missen<br />

Was schätzen Sie am<br />

YCA?<br />

Seine Weltoffenheit und dass dieser Yacht<br />

Club gleichermaßen den Seglern und den<br />

Motorbootfahrern offen steht. Außerdem,<br />

dass er in Richtung Mittelmeer<br />

Pionierarbeit für das gesamte<br />

deutschsprachige Europa geleistet hat.<br />

Was möchten Sie noch<br />

anmerken?<br />

Dass ich den YCA als Commodore vier<br />

Jahre lang leiten durfte und dass ich<br />

anschließend zum Ehrencommodore des<br />

YCA gewählt wurde, war für mich die<br />

höchste der zahlreichen Auszeichnungen,<br />

die ich wegen des Segelns erhalten habe.<br />

Mai/Juni <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> 02-<strong>2013</strong> 61


Yacht Club Austria<br />

Gute Gründe, Mitglied<br />

beim YCA zu sein!<br />

1. Sie bekommen Ocean7 als unsere Clubzeitschrift<br />

kostenlos.<br />

2. Wir haben eine Clubyacht in der Adria im<br />

Dienst. Unsere Adventus, eine Sun Odyssey<br />

42.2 ist bestens ausgestattet – jedes Mitglied<br />

kann sie nutzen.<br />

3. Unsere Clubyacht am Attersee, eine Gibsea<br />

32 kann jedes Mitglied gegen eine geringe<br />

Benützungsgebühr nutzen.<br />

4. Wir organisieren Spi-Training, Manöver unter<br />

Segeln, Erste Hilfe am Motor u.v.m.<br />

5. Wir führen die Funkkurse für SRC-GMDSS<br />

durch.<br />

6. Wir bilden die Skipper für Fahrtenbereiche<br />

Binnen, 1, 2 und 3 aus.<br />

7. Wir sind ein anerkanntes Trainingscenter der<br />

Royal Yacht Association und führen<br />

Ausbildungen zum „Yachtmaster Offshore“<br />

durch.<br />

8. Unsere Clubtörns erfreuen sich großer<br />

Beliebtheit – <strong>2013</strong> befahren wir den<br />

Ärmelkanal und besuchen die Kanalinseln<br />

Jersey, Guernsey, Sark, Herm, etc.<br />

9. Wir veranstalten die Alpe-Adria-Sailing-Week<br />

mit dem Austria-Cup und damit eine der<br />

größten Regattaveranstaltungen in der Adria.<br />

10. Der Gebirgssegler-Cup der Crew Steiermark<br />

ist die ideale Einsteiger-Regatta.<br />

11. Die ÖSV-Mitgliedschaft kostet ab <strong>2013</strong> nur<br />

mehr € 23,50 und die „Yachtrevue“ und die<br />

ISAF-Lizenz ist dabei inkludiert.<br />

12. Die Clubabende sind für unsere Mitglieder<br />

kostenlos, Sie erleben berühmte Weltumsegler<br />

und interessante Menschen.<br />

13. Brauchen Sie günstige Sommer- oder<br />

Winterreifen? Wir haben Spezialkonditionen<br />

bei Profi-Reifen: Unsere Kundennummer<br />

lautet 45911!<br />

14. Sind Sie Schiffseigner? Sie bekommen<br />

Rabatte und Preisnachlässe bei Ausrüstern.<br />

15. Sollte Ihre Yacht in Kroatien noch unversteuert<br />

liegen: Wir organisieren Zoll und MwSt.<br />

16. Brauchen Sie eine Yacht-Versicherung?<br />

Pantaenius gibt Ihnen einen Spezialrabatt.<br />

17. Günstig chartern mit dem YCA-Sonderrabatt<br />

– Details im Generalsekretariat!<br />

18. Suchen Sie Infos über Reviere, suchen Sie<br />

Antworten auf spezielle Fragen?<br />

19. Unser Büro ist ganztägig (9.00 bis 16.00<br />

Uhr) für unsere Mitglieder geöffnet.<br />

20. Unsere Stützpunkte sind im ganzen<br />

Mittelmeer präsent! Ein Beispiel gefällig? Ein<br />

Mitglied ist auf dem Weg von Kroatien nach<br />

Mallorca, dabei werden seine Medikamente<br />

nass und unbrauchbar, er läuft den Stützpunkt<br />

in Catania/Sizilien an. Rino und Bea<br />

Anfuso helfen unkompliziert und direkt.<br />

21. Brauchen Sie einen Seebrief für Ihre Yacht?<br />

Vielleicht ein Yachtzertifikat?<br />

22. Und das Wichtigste: Sie dürfen unseren<br />

Clubstander führen.<br />

Karibik …<br />

das Paradies<br />

Es gibt kein anderes Segelgebiet auf der Welt, das die Schönheit und Vielfalt an Farben sowie ideale<br />

Wetterbedingungen miteinander besser verbindet als die Antillen.<br />

Vor allem um die Grenadinen sind die Gewässer besonders idyllisch und bereiten ein erstklassiges<br />

Segelerlebnis. Der Clubtörn des Yacht Club Austria führt uns 2014 in dieses Revier!<br />

Die kleinen Antillen bilden einen Kreis zwischen Puerto Rico im Nordwesten und Venezuela im Süden.<br />

Die Inseln unterscheiden sich erheblich voneinander – doch bieten alle Inseln herrliche, geschützte<br />

Ankerplätze mit schneeweißen Sandstränden und Palmen, die bis zum kristallklaren Wasser reichen.<br />

Die karibische Sonne scheint fast ununterbrochen zwölf Stunden am Tag. Das Klima ist ideal. Die<br />

Temperaturen bewegen sich das ganze Jahr über bei durchschnittlich 27 Grad.<br />

Die Trockenzeit dauert von Dezember bis Mai – es regnet dann nur gelegentlich.<br />

Und genau in dieser Zeit planen wir den Törn: 22.3. bis 5.4.2014<br />

Der Passat weht das ganze Jahr über aus östlicher Richtung und überschreitet selten eine Windstärke<br />

von 5. Dieser Wind sichert uns einmalig schöne Segelbedingungen, und kombiniert mit den zahlreichen<br />

herrlichen und menschenleeren Ankerplätzen auf den Inseln wird dies ein Explorer-Törn der Extraklasse.<br />

Interessenten bitte bei Crewcommander für OÖ Gottfried „Titzl“ Rieser (gottfried.rieser@yca.at) melden.


News Mai/Juni <strong>2013</strong><br />

Clubabende<br />

Wien/NÖ/Burgenland<br />

Clublokal Restaurant Pistauer, 1110 Wien, Ravelinstraße 3 · cschifter@pantaenius.com<br />

Dienstag, 14.5.<strong>2013</strong> Crewcommander Christian Schifter: Verhalten in Seenot – Bergung!<br />

Salzburg/Tauern<br />

Clublokal Jägerwirt, Kasern 4, 5101 Salzburg · zimmer_christian@ymail.com<br />

Mittwoch, 12.6.<strong>2013</strong> Bordfest im Grünen<br />

Crewtörn <strong>2013</strong> Malta – hier suchen wir noch Mitsegler –<br />

Interessenten bitte beim CC Zimmer Christian melden!<br />

FB2 Theorie- FB2 in Portorož – Kursleiter Sepp Höller – 14 Tage Intensivkurs<br />

Intensivkurs FB2 Theorie mit Prüfung (vormittags Theorie, nachmittags Segeln)<br />

Trainingtörns Wir veranstalten wieder Trainingstörns mit praktischer Prüfung.<br />

mit prakt. Prüfung Termine stehen noch nicht fest. Anmeldung bitte beim<br />

CC Christian Zimmer.<br />

Kärnten<br />

Clublokal Gasthof Jerolitsch, Jerolitschstraße 43–44, 9201 Krumpendorf ·<br />

office@yca-crew-ktn.at<br />

jeden Dienstag Themenabende werden jeweils auf der Website<br />

ab 19.00 Uhr www.yca-crew-ktn.at veröffentlicht<br />

5.–9.5.<strong>2013</strong> ALPE ADRIA SAILLING WEEK in Izola<br />

Freitag, 28.6.<strong>2013</strong> Sommerfest um 18.00 Uhr bei der Seenixe in Reifnitz<br />

Herbstvorschau Theoriekurs für Begfähigungsaus BFA: Fahrtbereich-2 Kurs (FB2)<br />

<strong>2013</strong> Küstenfahrt 20 Seemeilen – für Motor- und Segelboot<br />

Kursbeginn: Okotber/November <strong>2013</strong> in Klagenfurt<br />

Oberösterreich<br />

Clublokal Volkshaus Dornach, Niedermayrweg 7, 4040 Linz-Dornach · gottfried.rieser@yca.at<br />

Dienstag, 30.4.<strong>2013</strong> Um 19.30 Uhr – Ewald Pöchtrager – Segeln in den Phillipinen<br />

Dienstag, 28.5.<strong>2013</strong> Um 19.30 Uhr – Helmut Biberle – Weltumsegler – Esperanza<br />

Eisenerz/Steiermark<br />

Clublokal Eisenerzer Hof, Hieflauerstraße 17, 8790 Eisenerz · mike@gebirgssegler.at<br />

jeden ersten Montag Programme der Clubabende und der Stammtische werden per Mail<br />

im Monat, 18.00 Uhr bekannt gegeben und können auch auf www.yca.at abgerufen<br />

werden. Die Jugendstunde ist jeweils 1 Stunde vor dem Crewabend!<br />

8.4.<strong>2013</strong> Crewabend Eisenerz – „Die Steirischen Sieger“<br />

6.5.<strong>2013</strong> Crewabend Eisenerz – „Filmpremiere GSC <strong>2013</strong>“<br />

Tirol/Vorarlberg<br />

Clublokal Cafe-Restaurant Pirmin Stub’n, Radetzkystraße 47, 6020 Innsbruck<br />

albert.plachel@aon.at<br />

Mittwoch, 15.5.<strong>2013</strong><br />

Vortrag von Manfred Ober von Ober-Yachtelektronik Lustenau.<br />

Manfred Ober bringt uns auf den aktuellen Stand der Yachtelektronik<br />

und zeigt die neueste Generation an Kartenplottern. Auch das Thema<br />

Sicherheit wird nicht zu kurz kommen: EPIRB und AIS sind ebenfalls<br />

Bestandteil seines Vortrages, entsprechende Geräte werden vorgestellt.<br />

!<br />

Es sind noch<br />

Plätze frei<br />

Jugendtörn in der Adria<br />

vom 17. bis 24. August <strong>2013</strong><br />

Als Skipper ist ein erfahrener OSI © (Offshore<br />

Sailing Instructor) an Bord. Wir vom Yacht Club<br />

Austria übernehmen die Charterkosten fürs Schiff<br />

– als Unkostenbeitrag werden 150 Euro pro<br />

TeilnehmerIn eingehoben.<br />

Teilnahmeberechtigt sind YCA-Mitglieder<br />

im Alter zwischen 16 und 25 Jahren.<br />

Anmeldungen per E-Mail: gottfried.rieser@yca.at<br />

YACHT CLUB AUSTRIA<br />

Generalsekretariat<br />

Lederergasse 88 · A-4020 Linz<br />

+43(0)732/781086 · Fax +43(0)732/771345<br />

office@yca.at · www.yca.at<br />

Crew Salzburg/Tauern<br />

Crew-Commander Arch. DI Christian Zimmer<br />

Fadingerstraße 6 · 5020 Salzburg<br />

+43(0)650/4229647<br />

zimmer_christian@ymail.com<br />

Crew Wien, Nö, Burgenland<br />

Crew-Commander Christian Schifter<br />

Ludwiggasse 3, Haus 4<br />

1140 Wien · +43/(0)1/7109222<br />

cschifter@pantaenius.com<br />

Crew Oberösterreich<br />

Crew-Commander Gottfried Rieser<br />

Fischillstraße 1<br />

4063 Hörsching · +43/(0)7221/72353<br />

gottfried.rieser@yca.at<br />

Crew Tirol und Vorarlberg<br />

Crew-Commander Albert Plachel<br />

Laningerweg 1 · 6410 Telfs +43/(0)699/15267890<br />

albert.plachel@aon.at<br />

www.yca-tirol.at<br />

Crew Kärnten<br />

Crew-Commander und Vize-Commodore<br />

Univ.-Prof. Dr. Jürgen Adlmannseder<br />

Rudolf Kattnigweg 3 · 9201 Krumpendorf<br />

+43/(0)650/3400475<br />

juergen.adlmannseder@uni-klu.ac.at<br />

office@yca-crew-ktn.at · www.yca-crew-ktn.at<br />

Crew Eisenerz/Steiermark<br />

Crew-Commander Mike Hecker<br />

Freiheitsplatz 4 · 8790 Eisenerz<br />

+43/(0)664/3458529<br />

mike@gebirgssegler.at · www.gebirgssegler.at<br />

Crew Bayern<br />

Yacht Club Austria, Generalsekretariat<br />

Lederergasse 88, 4020 Linz<br />

Tel. +43(0)732/781086 · Fax +43(0)732/771345<br />

office@yca.at · www.yca.at<br />

Crew Kroatien<br />

Ehren-Commodore und Crew-Commander<br />

Kapitän Miljenko Zanic · Lucka Ispostava<br />

HR-51250 Novi Vinodolski · Tel./Fax +385/51/244345<br />

Crew Schweiz<br />

Yacht Club Austria, Generalsekretariat<br />

Lederergasse 88, 4020 Linz<br />

Tel. +43(0)732/781086 · Fax +43(0)732/771345<br />

office@yca.at · www.yca.at<br />

Mai/Juni <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> 02-<strong>2013</strong> 63


HochseeVerband<br />

Logbuch in der<br />

64 <strong>OCEAN7</strong> 02-<strong>2013</strong> | Mai/Juni <strong>2013</strong>


News Mai/Juni <strong>2013</strong><br />

Seit Beginn der Seefahrt ist das Logbuch, auch Schiffstagebuch<br />

oder Schiffsjournal genannt, fester Bestandteil des seemännischen<br />

Alltags. Trotz modernster Technik findet sich auch heute noch auf<br />

jedem Berufsschiff ein solches Protokoll, in dem alle Vorgänge und<br />

Ereignisse eingetragen werden. Mit der Reform des österreichischen<br />

Seeschifffahrtsrechts im Vorjahr wurde das Logbuch auch wieder im<br />

Freizeityachtsport in den Mittelpunkt gerückt.<br />

Die österreichischen gesetzlichen Bestimmungen um die Sportsschifffahrt<br />

schreiben bekanntlich seit dem Mai 2012 vor, dass die<br />

seemännische Praxis und die Seefahrtserfahrung nur mittels Logbuch<br />

vom Schiffsführer unterfertigter, auszugsweiser Abschrift<br />

(Kopie) des Logbuchs oder sonstiger logbuchähnlicher Aufzeichnungen<br />

nachgewiesen werden kann. Eine Seemeilenbestätigung<br />

alleine ohne dazugehöriges Logbuch reicht jetzt nicht mehr aus,<br />

um einem Mitsegler seine „Seemeilen zu bestätigen“. Auch die<br />

Prüfungsorganisationen müssen Prüfungs-Logbücher mindestens<br />

drei Jahre für die Einsichtnahme durch die Behörde bereithalten.<br />

Die neuen Vorschriften bedeuten für Skipper, Seefahrtschulen,<br />

Ausbilder, Kandidaten und Prüfer einerseits Aufwand, bringen aber<br />

andererseits ein Instrument zur Sicherheit und ein Stück guter<br />

Seemannschaft wieder an Bord zurück.<br />

Was ist nun so ein Logbuch? Ein formgerecht geführtes<br />

Logbuch ist vor allem ein Dokument und was im Logbuch<br />

steht, das gilt als Tatsache. Zumindest so lange nicht das Gegenteil<br />

bewiesen werden kann. Im Logbuch müssen alle Fakten, Tätigkeiten<br />

und Vorfälle im Zusammenhang mit der Schiffsführung, die für<br />

die sichere Schiffsführung von Bedeutung sind, aufgezeichnet<br />

werden. Diese Aufzeichnungen müssen so ausreichend ausführlich<br />

sein, dass nachträglich ein vollständiges Bild von der Reise erstellt<br />

werden kann.<br />

Natürlich kann ein Logbuch im Fall des Falles entscheidende Bedeutung<br />

in zivil- und strafrechtlichen Verfahren haben.<br />

Beispiele: Der Skipper unterliegt bekanntlich einer Einweisungspflicht.<br />

Er muss alle Personen an Bord auf die Gefahren und ihre<br />

Aufgaben hinweisen. Steht im Logbuch, dass die Einweisung vor<br />

Fahrtantritt durchgeführt wurde, so ist auch davon auszugehen.<br />

Entsprechendes gilt für das Mannschaftstraining wie das Verhalten<br />

bei Mann über Bord, Feuer an Bord, Wassereinbruch usw. Ordnet<br />

der Skipper an, dass Rettungswesten angelegt werden, so sollte dies<br />

auch in das Logbuch eingetragen werden. Ist mit Uhrzeit verzeichnet,<br />

dass die Yacht unter Segel und ohne Maschine läuft, hat das<br />

klare Auswirkungen im Fall einer Kollision. Mit einem Logbuch<br />

kann der Skipper seine Sorgfalt nachweisen und eine Diskussion<br />

über eine mögliche Fahrlässigkeit verhindern.<br />

Besondere Formvorschriften für derartiges Tagebuch gibt es nur<br />

hinsichtlich der Dokumentenechtheit, wie dass alle Eintragungen<br />

unradierbar und in Echtzeit mit Angabe der Bordzeit gemacht<br />

werden, Korrekturen lesbar bleiben, Streichungen und Zusätze mit<br />

Datum und Unterschrift versehen sind und erkennbar ist, wenn<br />

Seiten entfernt wurden. Und das Logbuch ist natürlich an Bord zu<br />

führen und mitzuführen.<br />

Alle Einträge<br />

müssen<br />

unradierbar<br />

erfolgen<br />

Darüber hinaus muss jeder Skipper selbst auf den möglichst sinnvollen<br />

Inhalt achten: Schiffsname, Daten des Schiffes, des Schiffsführer<br />

und der kompletten Crew, Funkrufzeichen, Wetterlage,<br />

Vorhersage und Warnungen, technische Überprüfungen, Reparaturen,<br />

Reiseplanung, Vorräte an Wasser, Lebensmittel, Treibstoff,<br />

Position, beobachtete Orte, Kurse, Gezeiten, Strom, Antriebsart,<br />

tägliche Unterschrift des Schiffsführers usw.<br />

Die Aufzählung könnte beliebig lange fortgesetzt werden. Wer<br />

lieber Vordrucke verwenden will, findet solche im Internet, im<br />

Buch- und Yachtsporthandel oder bei unseren Vereinen.<br />

Beratung und Infos auch unter www.hochseeverband.at oder per<br />

Mail an: info@hochseeverband.at<br />

Sportschifffahrt<br />

Mai/Juni <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> 02-<strong>2013</strong> 65


<strong>OCEAN7</strong> Bücherschapp<br />

Tim Kröger<br />

Ich bin Wir<br />

Strategien für erfolgreiches Teambuilding<br />

192 Seiten | 112 Farbfotos | 2 S/W-Fotos | 14,8 x 21,9 cm |<br />

Verlag Delius Klasing | 20,50 Euro<br />

Profisegler Tim Kröger wirbt mit seinem Buch „Ich bin wir – das Crew-Konzept“ für<br />

effiziente Teamführung und Strategien, die Menschen für unterschiedliche Aufgaben stark<br />

machen können. So sehr, dass sie über sich hinauswachsen. „Wer sich von der See<br />

inspirieren lässt“, so Krögers Überzeugung, „der segelt überall auf gutem Kurs“.<br />

Cees de Reus<br />

Auf gutem<br />

Kurs<br />

Um die Welt mit einem Lächeln<br />

Humorvoller Törnbericht<br />

304 Seiten | 13,5 x 21,4 cm | gebunden mit Schutzumschlag |<br />

Verlag Delius Klasing | 20,50 Euro<br />

Cees de Reus, Privatier, Segler und Besitzer einer wunderschönen<br />

12 Meter langen Yacht, beschließt gemeinsam mit seiner Frau zum<br />

Ende seines Berufslebens, den neuen Lebensabschnitt mit einer<br />

Weltumsegelung unlimitiert zu feiern. Einzige Bedingung: Jeder Tag<br />

sollte mit einem Lächeln erhellt werden. Wer meint, schon alles über die Barfußroute<br />

gelesen zu haben, wird hier schnell eines Besseren belehrt. Ungetrübtes Lesevergnügen<br />

auch für Nicht-Segler.<br />

Inserenten-<br />

verzeichnis<br />

59 Alles Yacht<br />

www.allesyacht.at<br />

59 Bernwieser Seekarten<br />

www.bernwieser.at<br />

49 Calen Cosmetics<br />

www.calecosmetics.at<br />

37 Doma Elektro Engineering<br />

www.doma.at<br />

35 Haber Yachts<br />

www.haber-yachts.eu<br />

55 Hirsch Armbänder<br />

www.hirschag.com<br />

59 Inschallah Sailing Team<br />

www.inschallah-sailing-team.at<br />

U2 Masteryachting<br />

www.master-yachting.de<br />

59 Nano Tours<br />

www.nano-tours.com<br />

27 Werner Ober GmbH Yachtelektronik<br />

www.yachtelektronik.at<br />

13 Pago International GmbH<br />

www.pago.at<br />

U4 Pantaenius Yachtversicherungen<br />

www.pantaenius.com<br />

23 Phoenix Yachting<br />

www.phoenixyachting.at<br />

31 Satz- und Druck-Team GmbH<br />

www.sdt.at<br />

59 Segelschule Attersee<br />

www.segelschule.at<br />

Jan Christophersen<br />

Ein extraherrlicher<br />

Meersommerabend<br />

Achtzehn Geschichten mit Salzwasser<br />

320 Seiten | gebunden mit Schutzumschlag und Lesebändchen |<br />

Verlag Mare | 320 Seiten | 18,50 Euro<br />

Achtzehn Meeresgeschichten von prominenten deutschsprachigen Autoren wie Artur<br />

Becker, Ulla Hahn, Ricarda Junge, Stefan Moster, Leif Randt oder Roger Willemsen. Das<br />

Meer wird ersehnt, gefürchtet, durchschwommen, verflucht; am, im oder auf dem Meer<br />

wird sich verliebt, sich erinnert, sich selbst gesucht (und manchmal sogar gefunden).<br />

Entwurf_neu_fertig.qxd 21.01.2008 16:24 Seite 1<br />

39 Sea-Help<br />

www.sea-help.eu<br />

19 Treuhand Union Österreich<br />

www.treuhand-union.com<br />

59 Yachticon<br />

www.yachticon.de<br />

51 Yachting 200<br />

www.yachting2000.at<br />

59 Waldex Druck- & Verlags GmbH<br />

www.waldex.at<br />

Österreichs größte Seefahrtsbuchhandlung<br />

präsentiert den <strong>OCEAN7</strong> Bücherschapp!<br />

Kohlmarkt 9, 1010 Wien, 01/533 86 85-18, nautic@freytagberndt.at<br />

freytag & berndt<br />

www.freytagberndt.at<br />

66 <strong>OCEAN7</strong> 02-<strong>2013</strong> | Mai/Juni <strong>2013</strong>


0 2 / 2 0 1 3 M ä r z / A p r i l 4 , 5 0 E U R<br />

0 1 / 2 0 1 3 J ä n n e r / F e b r u a r 4 , 5 0 E U R<br />

0 3 / 2 0 1 3 M a i / J u n i 4 , 5 0 E U R<br />

Mehrwertsteuer Kroatien<br />

9 190001 016481<br />

Keine Ausgabe mehr verpassen,<br />

jetzt bequem nach Hause bestellen!<br />

Jahres-<br />

ABO<br />

D A S Y A C H T M A G A Z I N F Ü R Ö S T E R R E I C H<br />

www.<strong>OCEAN7</strong>.at<br />

www.<strong>OCEAN7</strong>.at<br />

D A S Y A C H T M A G A Z I N F Ü R Ö S T E R R E I C H<br />

www.<strong>OCEAN7</strong>.at<br />

1.000 Meilen Race Zadar–Alanya<br />

IM STURM<br />

durchs Mittelmeer<br />

Andamanen<br />

Exotik und<br />

Traumstrände<br />

D A S Y A C H T M A G A Z I N F Ü R Ö S T E R R E I C H<br />

Tolle Boote, schöne Reviere<br />

TIPPS<br />

Richtig<br />

chartern<br />

Per Anhalter über Ozeane<br />

Das Abenteuer<br />

Segeln in Kampanien<br />

Küche & Kultur<br />

Mit Yacht Club Austria-News<br />

und Hochseeverband-News<br />

YCA + SeaHelp<br />

helfen Eignern<br />

Ein marxistisches Segelabenteuer<br />

FRÜHSTÜCK<br />

Mit Yacht Club Austria-News<br />

und Hochseeverband-News<br />

auf Kuba<br />

So war die Austrian Boatshow<br />

Frischer Wind<br />

Korallenriffe<br />

128 Inseln<br />

Mit Yacht Club Austria-News<br />

und Hochseeverband-News<br />

P. b. b. Verlagsort: 9020 Klagenfurt am Wörthersee · 12Z<strong>03</strong>9473 M<br />

Verlagsort: 9020 Klagenfurt am Wörthersee · 12Z<strong>03</strong>9473 M<br />

P. b. b. Verlagsort: 9020 Klagenfurt am Wörthersee · 12Z<strong>03</strong>9473 M<br />

P. b. b. Verlagsort 9020 Klagenfurt | GZxxxxxxxx<br />

6 Ausgaben<br />

für nur<br />

€ 25,–<br />

Ausland zzgl. €<br />

13,– Porto<br />

abo@ocean7.at | www.ocean7.at


PANTAENIUS<br />

CHARTERVERSICHERUNG<br />

Ob Bootseigner oder<br />

Charterer, wir haben das<br />

individuelle<br />

Versicherungspaket<br />

für Sie.<br />

AUT12230 www.hqhh.de 04/<strong>2013</strong><br />

Skipperhaftpflicht auch<br />

einzeln abschließbar!<br />

www.pantaenius.at/charter<br />

Einfach online abschließen!<br />

Deutschland · Großbritannien · Monaco · Dänemark · Österreich · Spanien · Schweden · USA · Australien<br />

Wien · Tel. +43 1 710 92 22

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!