OCEAN7 2013-04

Diese Ausgabe von OCEAN7 ist dem Schwerpunktthema Jugend und Segeln gewidmet. Ein Rentner schildert in einer spannenden Reportage, wie er per Anhalter um die Welt gesegelt ist. Und OCEAN7-Redakteur Gernot Weiler besuchte eine Regatta mit klassischen Schiffen auf den British Virgin Islands. Diese Ausgabe von OCEAN7 ist dem Schwerpunktthema Jugend und Segeln gewidmet. Ein Rentner schildert in einer spannenden Reportage, wie er per Anhalter um die Welt gesegelt ist. Und OCEAN7-Redakteur Gernot Weiler besuchte eine Regatta mit klassischen Schiffen auf den British Virgin Islands.

18.04.2016 Aufrufe

www.ocean7.at DAS YACHTMAGAZIN für Österreich 04/2013 Juli/August OCEAN7 bei der BVI-Spring Regatta Klassiker in der Karibik Papua Neuguinea unter Wasser Garten Eden Sport 35 im OCEAN7-Test Gut, besser, Bavaria Mit Yacht Club Austria-News und Hochseeverband-News

www.ocean7.at<br />

DAS YACHTMAGAZIN für Österreich<br />

<strong>04</strong>/<strong>2013</strong> Juli/August<br />

<strong>OCEAN7</strong> bei der BVI-Spring Regatta<br />

Klassiker<br />

in der Karibik<br />

Papua Neuguinea unter Wasser<br />

Garten Eden<br />

Sport 35 im <strong>OCEAN7</strong>-Test<br />

Gut, besser,<br />

Bavaria<br />

Mit Yacht Club Austria-News<br />

und Hochseeverband-News


YACHTURLAUB<br />

DER EXTRAKLASSE


Editorial<br />

!<br />

Jugend<br />

an die Macht<br />

Lauter alte Männer dominieren die Segel-Clubs und Segel-Verbände.<br />

Lauter Gestrige, die ihre Macht in den Vereinen nicht aus der Hand<br />

geben wollen und Bestrebungen junger, ambitionierter Segler im<br />

Keim ersticken. Diesen Eindruck gewinnt man, wenn man sich die<br />

Strukturen gewisser Organisationen ansieht.<br />

Beim Yacht Club Austria (YCA) hat man die alarmierenden Signale<br />

offenbar erkannt und das Jahr <strong>2013</strong> zum „Jahr der Jugend“ ausgerufen.<br />

Dass dies kein reines Lippenbekenntnis ist, beweisen nicht<br />

nur Aktivitäten in den einzelnen Crews, sondern vor allem die jugendlichen<br />

Teilnehmer an der Alpe Adria Sailingweek AASW <strong>2013</strong><br />

im slowenischen Izola, die vom YCA tatkräftig unterstützt wurden.<br />

Da war einmal der 24-jährige Student Matthias Eckerstorfer aus Linz,<br />

der mit seiner jugendlichen Crew die spannendsten Wettfahrten in<br />

der Einheitsklasse um den Austria Cup fuhr. Gegen erfahrene alte<br />

Männer und (einige wenige) erfahrene Damen. Kopf an Kopf ging<br />

es bis in die letzte Wettfahrt, in der Eckerstorfer schließlich die Nase<br />

vorne und den begehrten, traditionsreichen Pokal in Händen hatte.<br />

Weiterer höchst erfreulicher Lichtblick bei der AASW <strong>2013</strong> in Izola<br />

war die junge Studentin Veronika Steger mit ihrer Mädels-Crew.<br />

Trotz größter unverschuldeter Probleme mit ihrem gecharterten<br />

Schiff verloren die fünf jungen Damen nie ihre vorbildlich positive<br />

Einstellung und segelten tolle Wettfahrten mit viel Spaß und Coolness.<br />

„Girls set sail“ nannte Veronika das Projekt und hat dazu und<br />

darüber einen im höchsten Maße kreativen Blog im Internet erstellt,<br />

der es wert ist, besucht zu werden: girls-set-sail.blogspot.co.at.<br />

Ja, meine lieben alten Herren aus den Vereinen und Verbänden, zu<br />

denen natürlich auch ich schon gehöre: Das ist die Zukunft im<br />

Segelsport. Kein verbissenes Konkurrenz- und Machtdenken um<br />

Funktionen, Eitelkeiten und Pfründen, sondern jugendliche Lockerheit,<br />

Kreativität, Spaß an der Sache. Wie sagte Veronika Steger in<br />

ihrem fröhlichen und unbeschwerten Tirolerisch unmittelbar vor<br />

einem Start zu einer Wettfahrt vor Izola? „Los, Mädls, mach’ ma was<br />

Cooles“! Und nach einem kurzen Tänzchen im Cockpit gingen die<br />

fünf Squaws in bunter Kriegsbemalung auf die Regattastrecke (Foto<br />

von Dr. Udo Reichmann oben).<br />

Auch anderswo wird viel für den Nachwuchs getan. Bei vielen<br />

Yachtclubs laufen in den Sommerferien Jugendwochen, bei denen<br />

Kinder spielerisch lernen, mit Optimisten zu segeln (Panoramafoto<br />

auf Seite 6/7). Hier sind auch die Eltern gefragt, derartige Angebote<br />

nicht nur anzunehmen, sondern in der Folge das erweckte Interesse<br />

ihrer Kinder auch zu fördern und zu unterstützen.<br />

Natürlich bietet diese Ausgabe von <strong>OCEAN7</strong> wieder viele Informationen<br />

und Lesestoff für Fahrtensegler und Motorbootfahrer und<br />

mir bleibt nur noch, Ihnen viel Spaß mit dieser Ausgabe und einen<br />

Segelsommer voller toller Erlebnisse zu wünschen.<br />

Fair Winds,<br />

Thomas D. Dobernigg<br />

Juli/August <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> 3


<strong>04</strong>/<strong>2013</strong> Juli/August 4,50 EUR<br />

Mit Yacht Club Austria-News<br />

und Hochseeverband-News<br />

9 190001 016481<br />

<strong>OCEAN7</strong>InhaltImpressum<br />

28<br />

www.<strong>OCEAN7</strong>.at<br />

DAS YACHTMAGAZIN FÜR ÖSTERREICH<br />

<strong>OCEAN7</strong> bei der BVI-Spring Regatta<br />

KLASSIKER<br />

in der Karibik<br />

Papua Neuguinea unter Wasser<br />

Garten Eden<br />

Sport 35 im <strong>OCEAN7</strong>-Test<br />

Gut, besser,<br />

Bavaria<br />

P. b. b. Verlagsort: 9020 Klagenfurt am Wörthersee · 12Z039473 M<br />

Inhalt<br />

<strong>04</strong>/<strong>2013</strong><br />

Juli/August<br />

Coverfoto: Gernot Weiler<br />

Revier<br />

14 News<br />

16 Frankreich<br />

Kulinarisches Hausboot-Tagebuch<br />

22 Kurskorrektur auf den Balearen<br />

Das Glück liegt so nah!<br />

26 Melilla<br />

Multikulturelles Spanien<br />

an der afrikanischen Küste<br />

People<br />

28 Volkmar Baurecker<br />

Von Gran Canaria nach Kapverden<br />

und über den Atlantik<br />

Impressum<br />

Medieninhaber:<br />

Satz- und Druck-Team GmbH | Feschnigstraße 232 | A-9020 Klagenfurt<br />

Tel. +43(0)463/4619025 | www.ocean7.at<br />

redaktion@ocean7.at | office@ocean7.at<br />

Firmenbuchnummer 105347 y | Landesgericht Klagenfurt | UID ATU 25773801<br />

Anwendbare Vorschrift: Österreichische Gewerbeordnung, Mediengesetz<br />

(www.ris.bka.gv.at)<br />

Geschäftsführer: Wolfgang Forobosko<br />

Redaktion: Thomas D. Dobernigg<br />

Lilienthalstraße 30 a, A-9020 Klagenfurt<br />

Tel. +43(0)664/73622140, thomas.dobernigg@ocean7.at<br />

Art-Direktion: Catharina Pichler<br />

Mitarbeiter dieser Fritz Abl, Volkmar Baurecker, Stefan Detjen,<br />

Ausgabe:<br />

Birgit Hackl, Horst Juan, Dominic Marsano,<br />

Dr. Reinhard und Lilly Kikinger, Tahsin Özen,<br />

Alexandra Schöler, Gernot Weiler<br />

Produktion: Satz- und Druck-Team GmbH<br />

Anzeigen:<br />

Robert Rainer<br />

Tel. +43(0)664-2011699, r.rainer@ocean7.at<br />

Druck:<br />

Satz- und Druck-Team GmbH<br />

Einzelverkaufspreis: Österreich 4,50 Euro<br />

Abo-Preise: Bezugspreis Inland für sechs Ausgaben: 25 Euro<br />

Abo-Bestellung: abo@ocean7.at | www.ocean7.at<br />

Vertrieb:<br />

Presse Großvertrieb Austria Trunk GmbH<br />

St. Leonharder Straße 10, 5081 Anif/Salzburg<br />

Offenlegung für <strong>OCEAN7</strong><br />

(Offenlegung gem. § 25 Mediengesetz)<br />

Medieninhaber: Satz- und Druck-Team GmbH,<br />

Feschnigstraße 232, A-9020 Klagenfurt<br />

Geschäftsführer: Wolfgang Forobosko<br />

<strong>OCEAN7</strong> steht im Alleineigentum von Satz- und Druck-Team GmbH,<br />

FN 105347 y<br />

Unternehmensgegenstand: Druck bzw. Herstellung von<br />

Druckwerken und Magazinen.<br />

Grundlegende Richtung: <strong>OCEAN7</strong> ist ein Magazin, das<br />

sich an yachtsportinteressierte Österreicher richtet.<br />

Verantwortlich für YCA-Mitteilungen<br />

Yacht Club Austria, Generalsekretariat<br />

A-4020 Linz, Lederergasse 88, www.yca.at<br />

Verantwortlich für Mitteilungen des Hochseeverbandes<br />

Österreichischer Hochseeyachtsport-Verband/<br />

ABA – Austrian Boating Association<br />

1030 Wien, Am Heumarkt 7/6/49m www.hochseeverband.at<br />

16<br />

22<br />

www.ocean7.at<br />

Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der<br />

engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes bedarf der Zustimmung des<br />

Herausgebers. Die Ver wendung von Zitaten aus Berichten für Anzeigen ist<br />

möglich. Durch Annahme eines Manuskriptes erwirbt der Herausgeber das<br />

ausschließliche Recht zur Veröffentlichung. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen.<br />

Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2.<br />

Urheberschutzgesetz, sind durch den Herausgeber genehmigungspflichtig.<br />

Bei Nichtbelieferung ohne Herausgeber-Verschulden oder wegen Störungen<br />

des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegenüber dem Herausgeber.


Service<br />

34 News<br />

36 Papua-Neuguinea<br />

Ein Garten Eden unter Wasser<br />

Yachten<br />

44 Palena 6.2 &<br />

Torqeedo Deep Blue<br />

Ein rasantes Team<br />

36<br />

46 Bavaria Sport 35<br />

Motoryacht zum Wohlfühlen<br />

50 Grand Soleil 47<br />

Edel und rasant<br />

44 46 50<br />

AUSSTERBEN<br />

TUT WEH.<br />

Regatta<br />

54 Planet BVI<br />

Klassiker bei der BVI-Spring Regatta<br />

Verbände<br />

60 Yacht Club Austria<br />

64 Hochseeverband<br />

Rubriken<br />

3 Editorial<br />

6 <strong>OCEAN7</strong>-Panorama<br />

8 Best of<br />

12 <strong>OCEAN7</strong>-Woman<br />

66 Bücherschapp<br />

Grausame Wilderer machen Jagd<br />

auf die letzten in Freiheit lebenden<br />

Tiger. Wenn wir jetzt nichts tun,<br />

werden sie bald für immer verschwunden<br />

sein. Helfen Sie uns.<br />

Werden Sie Pate!<br />

rette-den-tiger.at<br />

54 WWF<br />

Der WWF dankt <strong>OCEAN7</strong> für die Unterstützung unserer Arbeit<br />

durch die Schaltung dieses Gratisinserats.<br />

Österreich ZVG: 751753867 Visualisierung: www.gaijeger.at


<strong>OCEAN7</strong>Panorama<br />

6 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> | Juli/August <strong>2013</strong>


Segelspaß für Kinder<br />

Viele Yachtclubs und Segelschulen in ganz Österreich widmen sich<br />

der Nachwuchsförderung. Auf den Jugendbooten Optimist lernen<br />

die Jüngsten ab circa fünf Jahren spielerisch den Umgang mit Wind<br />

und Segel, wie zum Beispiel hier auf dem Foto beim Kärntner Yacht<br />

Club Pörtschach, wo die Jugendwoche im Juli seit Jahren Tradition<br />

hat. Nähere Informationen, Anmeldung: www.kycpoe.at<br />

Foto: Thomas D. Dobernigg<br />

Segelspaß<br />

für Kinder<br />

Opti-Wochen in den Ferien<br />

Juli/August <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> 7


Bestof<br />

SommerRennen<br />

„Summer of Racing“ in San<br />

Francisco. Die Wettfahrten<br />

des Louis Vuitton Cup, der<br />

Herausfordererserie für den<br />

America’s Cup, starten am<br />

7. Juli mit dem Match<br />

zwischen dem Emirates<br />

Team New Zealand und Luna<br />

Rossa Challenge aus Italien.<br />

Es folgen die Duelle zwischen<br />

Artemis Racing (Schweden)<br />

und den Neuseeländern<br />

(9. Juli) sowie zwischen Luna<br />

Rossa und Artemis Racing<br />

(10. Juli). Gesegelt wird<br />

mit AC72-Katamaranen mit<br />

Tragflächensegeln.<br />

Klicktipp:<br />

WAVE – Die<br />

perfekte Welle<br />

Leuchttürme<br />

fürs iPad<br />

„Leuchttürme der Balearen“ ist eine informative iPad-App für alle<br />

Leuchtturmfans, Hobbyfotografen und Segler. Hier werden alle 32<br />

Leuchttürme der Balearen mit Fotos und Hintergrundinformationen<br />

vorgestellt. Auf drei Insel-Übersichtskarten – für jede Hauptinsel<br />

eine – werden alle Leuchttürme mit Namen gezeigt, in der Nacht -<br />

darstellung sind die Leuchtfeuer animiert. Die Gesamtausgabe mit<br />

allen balearischen Inseln kostet 4,49 Euro.<br />

www.2k-yachting.de<br />

Ein neues Yachtmagazin aus der Schweiz belebt die<br />

Szene. Und wie! Eben ist das erste Heft erschienen<br />

und ergänzend dazu ein grandioser Internetauftritt.<br />

Ein tolles Magazin. Ein mutiges Projekt in einer Zeit,<br />

in der Printmedien immer mehr mit Problemen zu<br />

kämpfen haben. Modernes, klares Design. Perfektes<br />

Verhältnis zwischen Fotos, Text und gezielt<br />

eingesetztem Weißraum. Locker, leicht, luftig.<br />

So präsentieren<br />

sich WAVE, das<br />

Magazin und<br />

WAVE, die<br />

Homepage.<br />

Tolle Mischung an<br />

Geschichten und<br />

Themen. WAVE –<br />

die perfekte Welle.<br />

www.wave-mag.ch<br />

8 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> | Juli/August <strong>2013</strong>


Mit gewinnen<br />

!<br />

Alte Denker<br />

André Gide<br />

Literaturnobelpreisträger<br />

1869–1951<br />

„ Man kann keine neuen Ozeane<br />

entdecken, hat man nicht<br />

den Mut, die Küste aus<br />

den Augen zu verlieren.<br />

Pflicht-<br />

Lektüre<br />

Seefahrt hat Tradition in Österreich. Viele<br />

haben während ihrer Ausbildung von Otto<br />

Waczek, dem österreichischen „Mister<br />

Seemannschaft“, gelernt. Jetzt hat er sein<br />

„Handbuch für Segler und Motorbootfahrer<br />

– Theorie und viele Tipps für die Praxis“,<br />

allgemein als „der Waczek“ bekannt, komplett überarbeitet und in<br />

der dritten Auflage im Eigenverlag herausgebracht. Es ist nicht nur<br />

ein Lehrbuch, sondern vor allem mit seinen 340 großformatigen<br />

Seiten ein perfektes Nachschlagewerk für Segler und Motorbootfahrer.<br />

Ob Navigation mit Radar und GPS oder ein Wörterbuch,<br />

das mitunter schwer verständliche Navtex-Mitteilungen leicht<br />

lesbar macht, der neue „Waczek“ lässt kein nautisches Thema<br />

aus. Über 400 Skizzen und Bilder, über 350 Fachworte, ein aus -<br />

führliches Stichwortverzeichnis mit über 550 Positionen,<br />

6 Farbbeilagen, die Wolkenbilder, Frontendurchgänge, Positionslichter<br />

und gefährliche Meeresbewohner zeigen, runden das Bild<br />

ab. Dazu viele Übungsbeispiele, Checklisten und Leerformulare.<br />

Freytag & Berndt, 49,90 Euro<br />

Wohlfühl-Schuh<br />

Triton Three-Eye, benannt nach Triton, dem griechischen<br />

Gott des Meeres, heißt der neue Herrenschuh von<br />

Sebago. <strong>OCEAN7</strong> hat ihn getestet: Er sieht schön und<br />

elegant aus. Doch das klassisch angelehnte Design mit<br />

den sportlich-rasant wirkenden roten Streifen seitlich<br />

und auf der Sohle ist nur ein Teil der Qualitätsmerkmale<br />

dieses Bordschuhs. Das Besondere sind Features,<br />

die das Tragen des Triton an Bord und beim Landgang<br />

höchst komfortabel machen: Er ist aus feinstem,<br />

samtweichem Vollleder gefertigt, hat eine angenehm<br />

ledergefütterte Ferse und ein anatomisch<br />

geformtes, herausnehmbares Fußbett.<br />

Die Zunge ist superweich gepolstert<br />

und die zweimal drei Ösen (Three-Eye)<br />

sind ein rostfreies Sebago-Patent.<br />

Die schwarze Triton Rubber<br />

Cups Sohle mit dem<br />

charakteristischen roten<br />

S ist an Bord perfekt<br />

rutschfest und färbt<br />

garantiert nicht ab.<br />

Der Triton ist viel zu schön,<br />

um nur als Bordschuh verwendet<br />

zu werden. Aber wie heißt der Seglerspruch: „Ein Bordschuh ist<br />

nur solange ein Bordschuh, solange er an Bord bleibt“. Deshalb am<br />

besten gleich zwei Paar davon kaufen – eines für die Yacht und eines<br />

für den Abend im Restaurant und in der Marina-Bar. Den Triton<br />

Three-Eye gibt es für 139,90 Euro.<br />

Mit <strong>OCEAN7</strong> gewinnen<br />

Wir verlosen ein Paar dieser Wohlfühl-Bordschuhe. Beantworten<br />

Sie folgende Frage, mailen Sie die Antwort bis 8. Juli <strong>2013</strong> mit dem<br />

Betreff „Sebago Bootsschuh“, der Angabe Ihrer Postadresse und<br />

Schuhgröße an: gewinnen@ocean7.at<br />

Die Frage: Auf welcher Inselgruppe ist der<br />

„Painkiller“ quasi Nationalgetränk?<br />

Tipp: Die Antwort finden Sie in einer Reportage in dieser Ausgabe.<br />

Die Ziehung der Gewinner erfolgt unter Ausschluss der Öffentlich keit, die Gewinner werden<br />

per E-Mail verständigt. Eine Barablöse der Gewinne ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist<br />

ausgeschlossen, Angaben ohne Gewähr. Mitarbeiter von <strong>OCEAN7</strong> und deren Angehörige<br />

sind von der Teilnahme am Gewinnspiel ausgeschlossen.<br />

Gewinner Ausgabe 03/<strong>2013</strong><br />

Damenschuh: Elisabeth R. aus Innsbruck<br />

Herrenschuh: Robert K. aus Kaprun<br />

ECKER<br />

WorldWide<br />

Katalog <strong>2013</strong> anfordern:<br />

info@eckeryachting.com<br />

Juli/August <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> 9<br />

Ecker Yacht & Flug GmbH, Schnalla 63b, 4910 Ried im Innkreis, Österreich · T: +43 (0) 77 52 - 87 974 - 0, www.eckeryachting.com


Bestof<br />

Rostschutz<br />

für Werkzeuge<br />

Tipps aus der Praxis von Otto Waczek<br />

Wer kennt nicht das Problem, dass Werkzeuge aus Stahl an Bord<br />

rosten? Viele sind zwar in verchromter Ausführung erhältlich – aber<br />

wie sieht es zum Beispiel mit den Schraubendreher-Bits aus? Ich habe<br />

mich immer wieder darüber geärgert, dass ich diese nach drei Jahren<br />

wegwerfen musste, nicht etwa, weil sie „vernudelt“, sondern weil sie<br />

bis zur Unbrauchbarkeit verrostet waren.<br />

Irgendwann habe ich mich an meine Schulzeit erinnert – da war doch<br />

was mit Rostschutz und Phosphatieren? So startete ich einen Versuch.<br />

Ich kaufte mir für wenig Geld einen Viertelliter Phosphorsäure (die<br />

Transportflasche und das Gefahrenetikett waren teurer als der Inhalt)<br />

und stellte daraus in einem alten Gurkenglas zunächst eine zehnprozentige<br />

Lösung her. Achtung: Immer zuerst das Wasser und dann die<br />

Säure hinzugeben! Dort hinein gab ich meine gesammelten Bits und<br />

wartete, bis sich eine gleichmäßige Phosphatschicht gebildet hatte.<br />

Dies dauerte einige Minuten. Anschließend wurde alles gründlich mit<br />

Wasser gespült. Später erfuhr ich, dass man<br />

• bereits vorhandene Rostschichten theoretisch mit Salzsäure abbeizen<br />

könnte – meines Erachtens überflüssig, da der Rost ohnehin im<br />

Phosphorbad abfällt und abgewischt werden kann .<br />

• besser mit einer dreiprozentigen Lösung arbeiten sollte. Dadurch<br />

dauert der Vorgang zwar länger, aber durch geringeres Rücklösen<br />

wird die erzeugte Phosphatschicht dicker.<br />

Man kann auch<br />

bereits angerostete<br />

Teile behandeln.<br />

Zwar wird dadurch<br />

die Rostbeschädigung<br />

nicht rückgängig<br />

gemacht,<br />

aber eine weitere<br />

Zersetzung der<br />

Werkzeuge kann<br />

aufgehalten<br />

werden.<br />

Auch stärker verrostete,<br />

größere<br />

Teile kann man<br />

noch behandeln. Auf meinen Wantenschneider habe ich acht Jahre<br />

total vergessen. Als ich das Schapp ausräumte,<br />

„<br />

traute ich meinen<br />

Augen nicht. Die Rostschicht war teilweise 1 mm dick und bröselte<br />

bereits ab. Nach etwa sechsmaligem Bestreichen mit 10 %-iger Phosphorsäure<br />

dazwischen jeweils ca. 5 min Einwirken lassen und leichtem<br />

Abbürsten sah er nicht wie neu, aber schon wieder brauchbar aus …<br />

Vor allem: Jetzt ist er phosphatiert und sieht heute, nach weiteren<br />

zwei Jahren, genauso aus. Die reine Arbeitszeit war weniger als zehn<br />

Minuten.<br />

Abschließend noch meine Erfahrung als Nichtchemiker: Der häufig<br />

verwendete Begriff „Rostumwandler“ ist irreführend. Was der Rost<br />

weggefressen hat, ist weg – man kann nur das „Weiterfressen“ vermindern<br />

bzw. verhindern.<br />

Guo Chuan (47) hat als erster chinesischer<br />

Offshore-Segel-Profi seine Einhand- und<br />

Non-stop-Weltumsegelung mit einer Class<br />

40 Qingdao erfolgreich abgeschlossen. Guo<br />

erreichte seinen Heimathafen Qindao, die<br />

chinesische Olympiastadt, nach 138 Tagen<br />

auf See. Unterstützt wurde Guo<br />

unter anderem von Marinepool, das ihn als<br />

offizieller Bekleidungs-Partner ausstattete.<br />

www.guochuansailing.com<br />

Ohne<br />

Kompromiss<br />

Ein Pionier<br />

Die Crew Kärnten im Yacht Club Austria bietet als Ausbildungsstätte<br />

umfassende Schulung für alle Hochsee-Führerscheine in<br />

Theorie und Praxis – unter anderem auf der Segelyacht „Kompro-<br />

Miss“. Die liegt in der slowenischen Marina Izola. Es ist eine<br />

12,50 Meter lange Voyage, ein erprobtes und perfekt ausgerüstetes<br />

Fahrtenschiff. Ideal für die Ausbildung zum Segelschein<br />

bis FB3. Auf der<br />

„Kompro-Miss“<br />

lernen Hochsee-<br />

Führerschein-<br />

Aspiranten in<br />

konsequenter,<br />

aber entspannter<br />

Atmosphäre<br />

bei den beiden<br />

Segelprofis Marlen<br />

Rauchenwald und<br />

ihrem Sohn Mario<br />

das Handwerkzeug<br />

eines Schiffsführers.<br />

Ganz ohne Kompromiss. ÖSV- und MSVÖ-Prüfer Anton<br />

Kuzmanic: „Alle Prüflinge, die ich bisher von der Kompro-Miss<br />

hatte, waren perfekt. Hervorragend ausgebildet, beherrschten<br />

sie nicht nur alle Manöver erstklassig, sondern hatten ergänzend<br />

dazu auch ein umfassendes theoretisches Wissen“. Auf der<br />

Segelyacht „Kompro-Miss“ werden nicht nur Interessenten auf<br />

Prüfungen vorbereitet. Marlen Rauchenwald: „Selbstverständlich<br />

machen wir auch Skippertrainings, Meilen- und Perfektionstörns<br />

mit Seglern, die ihre Führerscheine bereits haben, aber sich<br />

noch nicht 100 Prozent sicher fühlen“.<br />

Anmeldungen und Informationen:<br />

www.kompro-miss.at<br />

www.yca-crew-ktn.at<br />

10 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> | Juli/August <strong>2013</strong>


PANTAENIUS<br />

I N S I D E R N E W S<br />

PeaceDance<br />

Der 7. Yachting Ball auf dem Schaufelraddampfer<br />

MS Stadt Wien stand ganz im Zeichen der Worls Peace<br />

Fleet. Eröffnet wurde mit einem Auftritt von Schülerinnen<br />

der Ballettschule der Wiener Staatsoper, ein Großteil des<br />

Reinerlöses der Tombola wurde der Welt-Friedensflotte<br />

für deren Kindersegelprojekte in Griechenland und<br />

an der Ostsee gespendet. Friedensflotten-Gründer<br />

Christian Winkler wurde von Herta Margarete Habsburg-<br />

Lothringen der Flame-of-Peace-Preis verliehen.<br />

www.worldpeacefleet.org<br />

Auf<br />

Kollisionskurs<br />

Einige Hindernisse kennen kein Manöver<br />

des letzten Augenblicks.<br />

AUT13120 www.hqhh.de <strong>04</strong>/<strong>2013</strong><br />

Sicher sauber<br />

Ob Kroatien, Griechenland oder die Karibik – nano tours<br />

hat für jedes Revier das richtige Charterangebot.<br />

„Die Umwelt schützen. Keine Chemie ins Meer!“, ist<br />

dabei der Leitsatz von nano tours-Chef Dr. Manfred<br />

Bruckmiller. Deshalb bietet er jetzt mit den neuen<br />

Sonnenschutz- und Waschpflege-Produkten von<br />

Ringana ausschließlich pflanzliche, garantiert<br />

nicht konservierte und parfümierte Mittel an.<br />

www.bionano.cc<br />

www.pantaenius.at/kollision<br />

Die ganze Geschichte online<br />

Deutschland · Großbritannien · Monaco · Dänemark<br />

Österreich · Spanien · Schweden · USA · Australien<br />

Wien · Tel. +43 1 710 92 22<br />

www.pantaenius.at


<strong>OCEAN7</strong>Kolumne<br />

Als ich kürzlich eine kleinen Reise als Crewmitglied<br />

antrat, fiel es mir wie Schuppen von den Augen.<br />

Was bei mir, auf dem eigenen Boot, im Leben, ganz<br />

selbstverständlich ist, scheint so gar nicht im<br />

Wertesystem andere verankert zu sein.<br />

Seemannschaft – eine vergessenen Tugend?<br />

?<br />

Wer geht<br />

an die Leinen<br />

Oder: Warum Leonardo diCaprio sterben musste<br />

12 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> | Juli/August <strong>2013</strong>


OceanWoman<br />

Früher war Seemannschaft auch<br />

eine Frage des Charakters<br />

Foto: Shutterstock<br />

Wikipedia sagt über „Seemannschaft“, dass man darunter „die Fertigkeiten<br />

versteht, die ein Seemann zur praktischen Handhabung<br />

eines Wasserfahrzeuges beherrschen muss“.<br />

Zwei Negativ-Beispiele: Wenn ich wegen überhöhtem Tempo gegen<br />

einen Eisberg knalle oder zu nahe am Ufer mit meinem Kreuzfahrschiff<br />

ein Riff ramme, nennt man das schlechte Seemannschaft.<br />

Was ist nun aber, wenn eine Crew die immense Kapazität von<br />

Außenlautsprechern am Ankerplatz testet? Jemand ganz schnell den<br />

Motorhebel auf Anschlag drückt, wenn er/sie das letzte Plätzchen<br />

an der Kaimauer erspäht?<br />

Wenn es regnet und niemand an die Leinen gehen will, weil man<br />

sonst nass werden könnte und der Kapitän das eh freiwillig macht?<br />

Oder was ist mit FKK-Ankermanövern? Oder Leuten, die mit der<br />

Badehose zum Hafenkapitän spazieren? Würden Sie in ihrer Heimatgemeinde<br />

oben ohne beim Bürgermeister antanzen?<br />

Und warum verführt manche das Schiffsleben dazu, Frauen auf die<br />

Venus und Männer auf den Mars zu schicken?<br />

Auf meinem letzen Trip drückte ich einem bekennenden Hausmann<br />

und Crewmitglied am dritten Tag charmant lächelnd das Geschirrtuch<br />

in die Hand und musste beifügen: „Jeder macht mal die Küche.<br />

Auch am Schiff!“ Und ich war nicht mal die Kapitänin. Oder vielleicht<br />

doch?<br />

Seemannschaft war früher neben der Überlebensfrage auch eine<br />

Charakter- und Stilfrage. Im Yacht Club de Monaco gibt es eine<br />

Charta, in der wichtige Leitbegriffe verankert sind, wie zum Beispiel:<br />

Die Beachtung der nautischen Etikette; die gegenseitige<br />

Unterstützung; die beiderseitige Hilfe; würdiges Verhalten an Land<br />

und auf See; Achtung vor der Umwelt.<br />

Mhm. Das klingt alles sehr nobel, klar, aber alles ist auch auf dem<br />

stinknormalsten Charterboot machbar. Dazu braucht es kein klassisches<br />

Rigg, keine Segel aus feinstem Tuch oder blitzblank polierte<br />

Messingbeschläge. Es reicht, die Vorrangregeln neben das Steuer<br />

zu kleben, zu schauen, ob man vielleicht doch zu nahe geankert<br />

hat, den Müllsack nicht in einer Bucht zu „vergessen“ und ja, anzupacken,<br />

wenn es nötig ist. Zum Beispiel die Leinen zu nehmen<br />

und danach wieder aufzuschießen. Oder einfach das Cockpit trockenzuwischen.<br />

Mit anpacken? Vielleicht ächzt jemand da draußen: Meine Güte,<br />

wie altmodisch, wie langweilig, wie unentspannt. Aber hey, wer<br />

hat mehr zu erzählen? Die SonnenliegerInnen am Vordeck oder die<br />

AbenteurerInnen am Steuer nach einem gelungenen Ankermanöver?<br />

Kann natürlich sein, dass es Leute gibt, die nichts erleben<br />

wollen. Aber vielleicht nur deshalb, weil sie noch nie etwas erlebt<br />

haben.<br />

Und mit Abenteuer ist nicht gemeint, mit Vollgas an anderen Seglern<br />

vorbeizudonnern, um als erstes die letze Boje zu kriegen. Sicher<br />

– man wird deswegen wohl nicht mit einem geschichtsträchtigen<br />

Untergang bestraft werden wie die Besatzung der Titanic,<br />

aber man trägt dazu bei, Höflichkeit, Hilfsbereitschaft, Respekt und<br />

Verantwortung – eben Seemannschaft – zu zeigen. Ein solches<br />

Verhalten „adelt“ den Seemann und es adelt die Mannschaft.<br />

Außerdem wäre doch schön gewesen, wenn Leonardo DiCaprio nicht<br />

wegen schlechter Seemannschaft hätte erfrieren müssen, oder?<br />

Alexandra Schöler ist<br />

WOMAN@ocean7.at<br />

®


<strong>OCEAN7</strong>Links<br />

AD_nanotours_83x24,5_Layout 1 19.05.11 14:01 Seite 1<br />

Tel.: +43 -1 403 50 03<br />

Mo - Fr: 9:00 bis 18:00, Sa 9:00 bis 12:00<br />

A-1160 Wien, Neulerchenfelder Str. 50<br />

www.allesyacht.at<br />

LAST MINUTE - ONLINE BUCHEN - JETZT<br />

www.nano-tours.com<br />

www.seefunk.net<br />

GMDSS SRC nur 1 Tag!<br />

www.seefunk.net<br />

GMDSS SRC nur 1 Tag!<br />

Neuwertiges h 26 Boot zu verkaufen.<br />

Komplettausstattung.<br />

Rumpf dunkelblau, Deck Teak.<br />

Fotos werden auf Wunsch zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

Standort Yachtclub Attersee.<br />

Kontakt: 0664/3386906.<br />

The Dreckpack – Country,<br />

Blues, Rock … Musikalische<br />

Umrahmung für Feiern, Sessions<br />

usw. Tel. 0676/848267611.<br />

300 Meilen-Törns auf Basis der ÖSV-Anforderungen für den FB III · Intensiv-Skippertraining<br />

Perfektions-Törns · Charter ab Marina Hramina über Pitter-Yachting Alle Termine:<br />

www.inschallah-sailing-team.at<br />

Hochwertig bestickt,<br />

preiswert bedruckt –<br />

Segeltaschen, Seesäcke, Sweater,<br />

Polos, Hemden, Windjacken,<br />

Caps, Lanyards …<br />

Crew<br />

Branding<br />

Ihr Spezialist für<br />

Werbeartikel<br />

Europaweite Lieferung!<br />

9020 Klagenfurt<br />

Bahnstraße 13<br />

Tel. +43(0)463-36688<br />

www.waldex.at<br />

Fertigung zu 100% in unserer<br />

Glückstädter Segelmanufaktur<br />

S E E K A R T E N<br />

w w w . b e r n w i e s e r. a t<br />

S E E K A R T E N<br />

w w w . b e r n w i e s e r. a t<br />

S E E K A R T E N<br />

w w w . b e r n w i e s e r. a t<br />

Täglich aktuell!<br />

www.ocean7.at<br />

online<br />

www.yachticon.<br />

HIRSCH – ARmbändeR füR UHRen<br />

HIRSCH setzt seit Generationen den internationalen Qualitätsmaßstab bei Armbändern für Uhren.<br />

Jedes Armband wird ausschließlich aus hochwertigen Materialien in original HIRSCH-Qualität<br />

gefertigt und garantiert seinem Träger Ästhetik, Langlebigkeit und höchsten Tragekomfort.<br />

www.hirschag.com<br />

HIRSCH Viscount Alligator<br />

14 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> | Juli/August <strong>2013</strong>


RevierNews<br />

Toller Auftakt für die Panerai Classic Yachts Challenge <strong>2013</strong>, die von<br />

Officine Panerai gesponserte Regattaserie für klassische und historische<br />

Yachten. An ihrer ersten Etappe, der 26. Auflage der Antigua Classic<br />

Yacht Regatta vom 18. bis 23. April, nahmen 65 wunderschöne<br />

historische Yachten teil.<br />

www.panerai.com<br />

Antigua Classic Regatta<br />

Rund um Amerika<br />

Charter<br />

jetzt noch<br />

sicherer<br />

Sicherungsschein war gestern –<br />

Eckeryachting geht jetzt ganz neue<br />

Wege und hat mit der UNIQA ein völlig<br />

neues Sicherheitsnetz für alle Kunden<br />

abgeschlossen. „Insolvenzausfall<br />

Versicherung für Ecker Yacht & Flug GmbH“<br />

heißt das neue System zur Absicherung der<br />

Zahlungen aller Ecker-Kunden im Falle einer<br />

Zahlungsunfähigkeit des Vercharterers.<br />

Ecker Yachting-Prokurist Michael Simharl:<br />

„Versichert ist der Fall, dass wir den<br />

Chartervertrag mit dem Skipper im Zeitraum<br />

zwischen der Buchung und dem vereinbarten<br />

Charterbeginn nicht erfüllen können.“<br />

Voraussetzung für den Charterer ist lediglich,<br />

dass dieser bereits eine Teilzahlung geleistet<br />

hat. Michael Simharl: „Diese Versicherung<br />

ist laut unseren Anwälten für unsere Kunden<br />

sehr viel mehr wert, als es der bisher übliche<br />

Sicherungsschein war“.<br />

www.ecker-yachtcharter.com<br />

An Bord des Kreuzfahrtschiffs Golden Princess haben Menschen, die<br />

sich für große Seereisen begeistern, die Gelegenheit, acht verschiedene<br />

Länder Südamerikas zu besuchen. Die 37 Tage dauernde Reise wird von<br />

GEO Reisen angeboten und führt, aus gehend von Los Angeles, entlang des<br />

amerikanischen Doppel kontinents nach Süden, über den Äquator bis Kap<br />

Hoorn, die legendäre Südspitze Südamerikas und an der atlantischen Küste<br />

Südamerikas wieder nach Norden bis nach Rio de Janeiro. 2.12.<strong>2013</strong> bis<br />

7.1.2014. Kosten: ab 4.990 Euro inklusive Flüge ab München.<br />

www.georeisen.com<br />

Juli/August <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> 15


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

2<br />

Leben wie eineGöttin<br />

in Frankreich<br />

Ein kulinarisches Hausboot-Tagebuch von<br />

Weltumseglerin Alexandra Schoeler-Haring<br />

16 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> | Juli/August <strong>2013</strong>


Frankreich<br />

3 4 5<br />

Donnerstag – Anreise. Der Organisator dieser Reise,<br />

Herr Böckl, seines Zeichens auch Chef der Agentur Hausboot<br />

Böckl, hat es erfolgreich geschafft, uns – eine ausgesprochen zusammengewürfelte<br />

Gruppe – von Wien, über Zürich und Lyon in<br />

das kleinen Örtchen Louhans im Süburgund auf unsere Hausboote<br />

zu verfrachten.<br />

Unser Hausboot: Name – kein exakter; Typ – Magnifique von le<br />

Boat, 14 Meter, mit eingebautem Apartment, großem Innencockpit,<br />

bequemen Außencockpit plus Außensteuerstand. Vier Kojen für<br />

acht Leute. Ich residiere im Doppelzimmer mit eigener Dusche und<br />

Toilette. Die Göttin beginnt sich heimisch zu fühlen.<br />

Am Nachmittag: Probefahrt auf der Seille – unserem ersten Fluss.<br />

Die Weltumseglerin – das hat sich verdammt schnell herumgesprochen<br />

– meldet sich „freiwillig“ zur Probefahrt. Der witzige Colin<br />

vom le Boat-Stützpunk in Louhans erklärt alles Nötige und schon<br />

tuckere ich aus der Parklücke. Einmal im Stand drehen, Bugstrahlruder<br />

hilft mit, bisschen noch Schlangenfahrt und schon wieder<br />

eingeparkt. Nichts zerstört, nichts versenkt, passt.<br />

Die Reise kann losgehen! Herr Böckl hat geplant, dass wir eine<br />

Nacht in der Wildnis unweit des Château Molaise verbringen. Aber<br />

gern.<br />

Die Wildnis ist ein Schwimmsteg im Grünen, ganz in der Nähe des<br />

sensationellen Restaurants Moulin de Bourg Château. Poulet de<br />

Bresse – wenn Sie wissen, was ich meine. Non? Vous ne savez pas?<br />

Also wir sind hier in der Region Bresse gelandet, berühmt wegen<br />

seiner blaufüßigen weißen Hühner. Diese sehen hübsch aus auf<br />

den weichen Wiesen entlang der Seille und sie schmecken herrlich<br />

à la Creme et Champions.<br />

Hab ich schon das Risotto aux légumes, escargots persillés erwähnt<br />

oder die Moelleux tiède au chocolat? Herr Böckl hat gut vorgesorgt,<br />

der Pastis steht bereit, als wir spät abends zum Hausboot heimkehren.<br />

Das Mondlicht schimmert am Wasser und die Nachtschwalben<br />

singen uns Schlaflieder!<br />

Mon dieu! Enchanté! Santé! Die Göttin freut sich auf ihre ausgesprochen<br />

kuschelige Koje! Und – unser Boot hat jetzt einen Namen:<br />

Escargot, die Schnecke, denn mehr als 12 km/h sind ohne Führerschein<br />

nicht drin.<br />

Freitag. Ich müsste wirklich lügen, wenn ich schreiben würde,<br />

ich hätte gewusst, wie man die Schleusen hier betätigt. Kanäle habe<br />

ich als Seefrau schon einige hinter mir – Panama, Suez – aber selbst<br />

Hand anlegen und ein Schleusentor in Bewegung setzen?<br />

Es klappt irgendwie, auch bei der nächsten, der ganz langen (120 m),<br />

die wir per Knopfdruck in Gang setzen. Die Landschaft zieht an<br />

uns vorbei. Weiden streichen über das Wasser. Alte Bäume liegen<br />

malerisch am Ufer, da und dort ein schönes Refugium, ein Reiher,<br />

wieder Hühner und … Achtung Schleuse!<br />

Wir erreichen über den donaubreiten Fluss Saône das mittelalter -<br />

liche Städchen Tournus. Un café, s‘il vous plaît! Gleich neben der<br />

großen Kathedrale eine Patisserie. Wer will, sieht sich die Krypta<br />

an (sehr unheimlich, Voldemort aus Harry Potter könnte hier<br />

wohnen) oder das Souvenir-Geschäft mit wahrscheinlich 2.000<br />

Porzellan-Bresshühnern. Mein Güte, hier könnte man wirklich viel<br />

einkaufen. Mit Müh’ und Not schafft es Herr Böckl, seine Hausboothühner<br />

und -hähne wieder auf ihre Schiffe zu kriegen!<br />

1 Abfahrt vom Le Boat-Stützpunkt Louhans<br />

2 Innenhof der Kathedrale in Tournus<br />

3 Weingut „Louis Knie“<br />

4 Altstadt Tournus<br />

5 Landidyll an der Seille<br />

Juli/August <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> 17


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

Eines ist klar: Unsere vier Tage in den Kanälen werden nicht ausreichen,<br />

um alles intensiv zu besichtigen.<br />

Es beginnt zu regnen – was wirklich selten ist in der sonnigen,<br />

milden Burgund. Aber der Innensteuerstand gehört eben auch<br />

getestet. Ich fühle mich ein bisschen wie in einem VW-Bus auf<br />

Campingurlaub, nur luxuriöser, weil eigenes Klo und stehenbleiben,<br />

wo man will.<br />

In den Städten zahlt man manchmal ein paar Euros, aber sonst kann<br />

man überall anlegen. Entweder sind Poller vorhanden oder man<br />

1 2<br />

nimmt einen Metallpflock, der in jedem Hausboot vorhanden ist<br />

und schlägt sich mit dem Hammer seinen hauseigenen Anleger!<br />

Das nenn ich ja mal praktisch!<br />

Chalon – Geburtsstadt des ersten Fotografen überhaupt: Joseph<br />

Nicéphore Niépce. Seine Bilder – Land, Städte, Menschen der Burgund<br />

vor 200 Jahren – schmücken die Wände vieler Restaurants.<br />

Apropos, Chalon hat eine Restaurantinsel. St. Laurent, gleich bei<br />

der Marina. Wie es in Herrn Böckls Hausbootführer vorgeschlagen<br />

wird, gehen wir die Hauptstraße der Insel einfach auf und ab, bis<br />

unsere innere Stimme beziehungsweise der knurrende Magen sich<br />

für „Chez Jules“ entscheidet. Nach dem üblichen Kir – einem typischen<br />

burgundische Aperitif aus Weißwein und Cassis – gibt es<br />

Bœuf Bourguignon, von den Rindern der Umgebung, mit einer<br />

Chorizo infuse verfeinert. Davor wurde der oder das (?) übliche<br />

Mise au bouche d‘accueil gerreicht – ein Überraschungshappen aus<br />

der Küche. Keinen Ahnung, was da drin ist – aber es schmeckt<br />

göttlich!<br />

Zart schmelzende Nachspeise „Soufflé glacé à l’anis et sa sauce au<br />

réglisse“– ein cremiges Anisgedicht mit einem Hauch von Lakritze<br />

und ab in die Koje!<br />

Ein Anblick wie das Gemälde,<br />

das ein Impressionist gemalt hat<br />

3<br />

18 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> | Juli/August <strong>2013</strong>


Frankreich<br />

4<br />

5<br />

6<br />

Samstag. Ich hüpf’ früh aus den Federn. Meine Vorstellung<br />

von Hausbootreise war nämlich immer diese: Man erwacht vom<br />

sanften Plätschern des Uferwassers, holt sich das ofenwarme<br />

Baguette und Croissants aus der Dorfbäckerei und trinkt schnell so<br />

nebenbei in der ersten Bar einen Cafe au lait! Für längere Ausflüge<br />

gibt es übrigens auch Räder an Bord oder man kann seine eigenen<br />

mitnehmen. Würde ich sehr empfehlen, denn das Essen hier könnte<br />

die Figur in Gefahr bringen …<br />

Wieder „on the canal“! Nach der siebten Schleuse innerhalb einer<br />

dreiviertel Stunde macht sich auf unserem Boot Müdigkeit breit. Ja,<br />

es braucht nun mal zwölf Schleusen nach dem großem Canal des<br />

Center (11 Meter hoch!), wenn man mitten in die Weinberge der<br />

Côte d‘Or will! Dafür können es nachher alle! Cool ansteuern,<br />

Leinen werfen, festmachen, Schleuse auf, Schleuse zu, vor lauter<br />

Schleusenprofessionalismus finde ich sogar Zeit mit George zu<br />

7<br />

1 Schleuse auf<br />

2 Schleuse zu<br />

3 Impressionistisches Santenay<br />

4 Platz für Kind und Kegel und Fahrrad<br />

5 Marina Chalon/ Restaurantinsel St. Laurent<br />

6 George, chef de l‘Ecluse<br />

7 Villa gefällig?<br />

ECKER<br />

WorldWide<br />

Katalog <strong>2013</strong> anfordern:<br />

info@eckeryachting.com<br />

Ecker Yacht & Flug GmbH, Schnalla 63b, 4910 Ried im Innkreis, Österreich · T: +43 (0) 77 52 - 87 974 - 0, www.eckeryachting.com


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

1<br />

Trotz Haubenküche dinieren die<br />

Franzosen völlig unaufgeregt<br />

Plaudern, dem Chef de l’Ecluse – nein, kein Hauben-Lokal-Chef!<br />

George ist Schleusenwärter seit 30 Jahren wie sein Großvater zuvor<br />

es war und seine Söhne danach es sein werden. Ein schöner Job<br />

sagt er, frei und entspannt – man sieht’s ihm an und ich erkundige<br />

mich nach dem Schleusenwärterinnen-Zertifikat. Danach gehen wir<br />

in einen Salzspeicher – zum Essen. Salade paysanne, Brouchette<br />

de Volaille aux herbes, Crème brûlée. Auch wenn Sie vielleicht<br />

nicht wissen, was das genau heißt – es war köstlich!<br />

Unsere Escargot dieselt gemütlich vor sich hin. Inzwischen kennen<br />

wir ihre Eigenheiten und hupen jeden an, der uns entgegenkommt.<br />

Ein Schloss zieht in der Ferne vorbei, die Fahrt zu unserem letzen<br />

Hafen ist wunderschön. Wir fahren in luftiger Höhe auf einem<br />

Aquätukt, Blick zu den Weinbergen, Blick auf die Dächer eines<br />

Steindorfes. Kühe, Kirchen, Kinder, die fischen. Ruhe. Die Ent -<br />

deckung der hausbootischen Langsamkeit!<br />

Endstation Santenay, durch Wald und Wiese spazieren wir zur<br />

Domain „Louis Knie“. Der Hausherr persönlich öffnet den Weinkeller<br />

und wir verkosten Chardonnay und Pinot Noir.<br />

Danach im „L‘Ouillette“ gibt es den berühmten Coq au vin –<br />

Hahn in der burgundischen Rotweinsauce und eine exorbitante<br />

Käseplatte.<br />

Was ich aber wirklich mag an diesen tollen Lokalen sind die leger<br />

gekleideten Franzosen, die trotz Haubenküche völlig unaufgeregt<br />

und entspannt dinieren.<br />

Château Rully für uns. Seine Kinder toben im Schlosshof, ja hier<br />

wird wirklich gewohnt! Die Vorfahren haben die selbe Nase wie<br />

der Comte und kannten sich sicher ebenso gut mit Wein aus. In<br />

der riesigen Schlossküche mit zahllosen Messingtöpfen und einem<br />

überdimesionalen Bratspieß gibt es mal wieder Wein zu probieren,<br />

dazu werden gougères gereicht – Käsegebäck, das auf der Zunge<br />

schmilzt. Ich muss mir unbedingt das Kochbuch des Schlossherrn<br />

kaufen und krieg’ ein wunderschön signiertes Exemplar.<br />

Wir verabschieden uns von Escargot, geduldig wartet sie auf die<br />

nächsten Gäste, auf Familien mit Kinder, Ehepaare, Geburtstagsfahrten,<br />

Mädelstörns, Jungstage … wie auch immer.<br />

Auf so einer Reise gibt es für jeden etwas.<br />

Ruhe, Kulinarik, Kultur, Radfahren, Wandern<br />

und natürlich dieses schöne Leben<br />

am Wasser, auf das eine Göttin<br />

in Frankreich nie und nimmer<br />

verzichten möchte! Salut!<br />

Sonntag. Abreisetag, aber nicht ohne vorher einen echten<br />

Comte getroffen zu haben! Comte Raoul de Terny öffnet sein<br />

20 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> | Juli/August <strong>2013</strong>


Frankreich<br />

Le Boat/Tui. Ich durfte Katja Meinken-Wiedemann von le<br />

Boat/Tui (www.leboat.de) auf unserer Escargot kennenlernen. Katja<br />

sieht sich ganz genau an, was Le Boat seinen Kunden und Kundinnen<br />

anbietet. Außerdem ist sie eine Super-Seefrau und hatte die<br />

Crew voll im Griff!<br />

2<br />

Hausboot<br />

Böckl<br />

Harald Böckl hat sein Hobby zum<br />

Beruf gemacht und legt sein Herz seit<br />

bald 30 Jahren in seine Hausboot-<br />

Agentur.<br />

Er liebt Kulinarik, Kultur und das<br />

Leben auf dem Hausboot. Ständig<br />

forscht er persönlich nach Neuem<br />

und Unentdecktem, hält seine<br />

zahlreichen Hausbootführer up-todate<br />

und lässt sich selbst von Land<br />

und Menschen verzaubern! Frankreich, Italien, Holland,<br />

Belgien, Irland Deutschland, Polen, Portugal, Schottland –<br />

Hausboote überall!<br />

Harald Böckls Hausboot-Leidenschaft ist groß und man kann<br />

getrost die Auswahl der Kanäle, Städte, Länder, Lokale in<br />

seine Hände legen!<br />

www.hausboot-boeckl.com<br />

1 Comte Raoul de Ternay in der Küche des Château Rully<br />

2 Schleuse, die Erste – und wie geht das jetzt?<br />

Von<br />

Von<br />

uns<br />

uns<br />

kommt<br />

kommt<br />

<strong>OCEAN7</strong><br />

<strong>OCEAN7</strong><br />

und<br />

und<br />

noch<br />

noch<br />

viel<br />

viel<br />

mehr<br />

mehr …<br />

Geschäftsdrucksorten<br />

Geschäftsdrucksorten<br />

Geschäfts-<br />

Geschäfts- berichte<br />

Präsentations- berichte<br />

Präsentations-<br />

Mappen<br />

Mappen<br />

Buch-<br />

Buch-<br />

PVC- und<br />

PVC- Papier- und<br />

Papier- Aufkleber<br />

Aufkleber<br />

produktionen<br />

produktionen<br />

3D-Kippeffekt-<br />

3D-Kippeffekt-<br />

Drucke<br />

UV-Folien- Drucke<br />

UV-Folien- drucke<br />

Verpackungen drucke<br />

Verpackungen<br />

Magazine<br />

Zeitungen<br />

Magazine<br />

Zeitungen<br />

Flyer<br />

Image-<br />

Flyer<br />

Image-<br />

broschüren<br />

broschüren<br />

und vieles mehr …<br />

und vieles mehr …<br />

Nehmen Sie Kontakt mit uns auf – wir beraten Sie gerne!<br />

Nehmen Sie Kontakt mit uns auf wir beraten Sie gerne!<br />

Feschnigstraße 232 · 9020 Klagenfurt am Wörthersee · Tel. +46(0)463-46190-0 · offi ce@sdt.at · www.sdt.at<br />

Feschnigstraße 232 · 9020 Klagenfurt am Wörthersee · Tel. +46(0)463-46190-0 · offi ce@sdt.at · www.sdt.at<br />

Umweltzertifi ziert<br />

UW-Nr. 931<br />

Umweltzertifi ziert<br />

UW-Nr. 931


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

Ferne<br />

schweifen …<br />

Warum in der<br />

Kurskorrektur auf den Balearen: Um wieder mehr anspruchs -<br />

volle Segler auf die Inseln zu holen, haben die Spanier abseits<br />

des Ballermanns die Ärmel hochgekrempelt und ihre Marinas<br />

auf Vordermann gebracht. Jetzt liegt das Glück wieder<br />

ganz nah – besonders auf Mallorca und Menorca.<br />

Real Club<br />

Náutico<br />

Text und Fotos: Tahsin Özen<br />

Manche Klischeés halten sich hartnäckig, diese bittere Erfahrung<br />

mussten auch die Balearen machen. So ist Mallorca beispielsweise<br />

untrennbar mit Bildern von grölenden Rothäuten und exzessiven<br />

Orgien aller Unart verbunden.<br />

„Das ist unfair“, sagen die Insulaner – und haben Recht. Denn wer<br />

weiß schon, dass die Balearen vor allem für 1.000 km beste Küstenlinie<br />

und 68 Marinas mit mehr als 20.000 Moorings stehen? Und<br />

während viele beim Wort „Ballermann“ problemlos mit dem Finger<br />

auf Palma zeigen können, ist kaum bekannt, dass die seit 5000 v.<br />

Chr. besiedelte Kulturmetropole allein sechs Marinas mit mehr als<br />

Port Adriano<br />

2.000 Moorings zu bieten hat. Gepaart mit dem vergleichsweise<br />

milden Klima und den bezaubernden Insel-, Wasser und Unterwasserwelten<br />

ergibt das mehr als 1001 geschmackvolle Möglichkeiten,<br />

einen kutlivierten Törn in den Balearen zu planen.<br />

Viele Marinas auf Mallorca und Menorca haben sich übrigens in den<br />

letzten Jahren fein herausgeputzt und heißen ihre Gäste ab heuer<br />

mit vielen neuen Features willkommen. <strong>OCEAN7</strong> hat sich umgeschaut<br />

und präsentiert die besten Adressen für maritime Genießer.<br />

Foto: Shutterstock (1)<br />

22 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> | Juli/August <strong>2013</strong>


Mallorca<br />

Port Alcudiamar<br />

Club de Mar<br />

Club Nautico Rapita<br />

Cabrera<br />

Club Náutic Arenal<br />

s‘ Arenal, 39° 30‘ 02“ N, 02° 44‘ 09“ E<br />

Dank der tollen Palma-<br />

City-Nähe und dem<br />

Flughafen vor der Tür ist<br />

der Club Nàutic Arenal in<br />

den letzten Jahren in<br />

jeder Hinsicht gewachsen.<br />

Mit Saisonbeginn <strong>2013</strong><br />

bietet er nicht nur<br />

Yachten bis 25 Meter<br />

Länge ausreichend Platz,<br />

sondern auch Incentives<br />

wie z. B. Team-Building-<br />

Regatten für bis zu<br />

45 Personen an.<br />

Sailors best:<br />

Von Bord an Bord – die<br />

Marina ist nur sieben<br />

Autominuten vom<br />

Flughafen Palma entfernt.<br />

www.cnarenal.com<br />

Real Club Náutico de Palma<br />

Palma, 39° 30‘ 02“ N, 002° 44‘ 03“ E<br />

Mit einem Jubiläum geht man im Real Club Náutico de Palma <strong>2013</strong> an den Start:<br />

Nicht weniger als 1.000 Moorings werden nun geboten – und das in bester<br />

zentraler Lage. Das Clubhaus mit Restaurant und Sonnenterrasse erinnert ein<br />

bisschen an einen Airport-Tower und bietet sensationelle Ausblicke über die<br />

ganze Bucht und die Altstadt. Das gefällt ebenso gut wie die private Segelschule<br />

für Kinder, weshalb der royale Club auch rund 1.800 ständige Mitglieder zählt.<br />

Sailors best: Keine Frage, natürlich die Top-Lage mitten in der Altstadt.<br />

Am Besten zu genießen im Abraxas gleich neben der Marina, wo Reich und<br />

Schön ab Mitternacht auf der sonnenbesegelten-Terrasse an ihren Cocktails<br />

nippen. www.realclubnauticopalma.com


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

Club de Mar<br />

Palma, 39° 33‘ 03“ N, 002° 37‘ 08“ E<br />

„Klasse statt Masse“ ist das Motto des Club de Mar, das zwar „nur“ 575<br />

Liegeplätze hat, dafür aber locker auch Superyachten (135 m) ein<br />

würdiges Quartier in der City bieten kann. Als Veranstalter und<br />

Partner hochkarätiger Sport- und Vintage-Regatten wie z. B. der „Illes<br />

Baleares Classics“ genießt die Marina schon seit über 40 Jahren einen<br />

ausgezeichneten Ruf. <strong>2013</strong> stehen erstmals zehn Regatten auf dem<br />

Programm, um Reservierung wird gebeten.<br />

Sailors best: Das neue Bistro Bens D‘ Avall des Clubs. Benet<br />

Vicens, großer Meister der Cuisine mallorquine, schwingt hier den<br />

Kochlöffel. Den Michelin-Stern, den ihm der Kochadel gerne umgehängt<br />

hätte, verweigerte<br />

er. „Ich will mich voll<br />

auf meine Küche<br />

konzentrieren können“,<br />

soll er gesagt haben. Das<br />

schmeckt.<br />

www.clubdemarmallorca.com<br />

Port Alcudiamar<br />

Alcudia, 39° 49‘ N, 03° 08‘ E<br />

Wer rund Mallorca will, kommt an Alcudia mit seinen hohen<br />

Callas samt malerischen Sandstränden nicht vorbei. Eine feine<br />

Bleibe für Yacht (max. 30 m) und Crew bietet der vor stürmischen<br />

Nordwinden gut geschützte Yachthafen Port Alcuidamar<br />

(745 Moorings). Und wenn man einmal von Wind und Wetter<br />

überrascht werden sollte und durchgefroren einläuft, dann wird<br />

einem im preiswerten „Botel“ des Clubs (28 Terrassensuiten,<br />

Tropical Garden, Spa, Whirl-, Innen- und Außenpool mit Meerblick,<br />

Show-Cooking u. v. m.) ganz schnell wieder warm ums Herz.<br />

Sailors best: Der ca. 6 km lange Rundweg durch die<br />

historische Altstadt von Alcudia auf den Puig de San Martí<br />

(toller Panoramablick auf Hafen und Buchten), zur Höhle Sant<br />

Martí und über Albufera wieder retour.<br />

www.alcudiamar.es<br />

Sichere Marinas<br />

gibt es rund um<br />

die Balearen<br />

Port Adriano<br />

El Toro, 39° 29‘ 06“ N,<br />

02° 28‘ 03“ E<br />

„Klotzen, nicht kleckern“ lautet das<br />

Motto dieser Marina, darum wurde<br />

niemand geringerer als Star-Designer<br />

Philippe Starck mit der Gestaltung des<br />

(Super-)Yachthafens betraut. Anfang<br />

Mai fertiggestellt, bietet sie jetzt als<br />

einzige auch Platz für zwei Mega -<br />

yachten. In der Regel freut man sich<br />

aber auf alle Segel- und Motorboote<br />

bis zu 80 Metern Länge.<br />

Sailors best: Das nagelneue<br />

Shoppingcenter auf 4.000 m 2 im<br />

sensationellen Design (puristische<br />

Naturbeton-Stahl-Konstruktion plus<br />

viel Grün) mit 40 Markenboutiquen<br />

und Shops, die nicht nur Frauen-,<br />

sondern vor allem auch Männer -<br />

herzen höher schlagen lassen.<br />

www.portadriano.com<br />

Club Nautico Rapita<br />

Sa Ràpita, 39° 26‘ 14“ N, 03° 00‘ 47“ E<br />

Wenn die 300-Seelen-Gemeinde Sa Ràpita im Sommer auf 14.000 (überwiegend<br />

einheimische) Einwohner anschwillt, dann hat man auch im Club Nautico Rapita, wo seit<br />

heuer 470 Anlegeplätze zur Verfügung stehen, alle Hände voll zu tun. Wer hier festmacht,<br />

bekommt den authentischen „Way of Life“ der Malloquiner gratis dazu. Zum<br />

Beispiel in der Kantine Sa Cantina, wo ebenso einfache wie geniale mallorquinische<br />

Leckerbissen serviert werden. Tipp: Sobrasada (Paprika-gewürzte Wurstspezialität) oder<br />

Coca (mallorquinische Pizza ohne Käse, aber mit viel frischem Gemüse) oder Pa amb oli<br />

(geröstete Brotscheiben mit Olivenöl, Knoblauch<br />

und erntefrischen Tomaten).<br />

Sailors best: Ein Tagesausflug auf die<br />

einsame Insel Cabrera mit Badestopp in der<br />

wildromantischen Cava Blava (Blaue Grotte).<br />

Wer die geschützte Insel selbst ansteuern will,<br />

benötigt eine Bewilligung der Naturschutz -<br />

behörde (online ca. 15 Euro) und darf nur<br />

an den gekennzeichneten Bojen anlegen,<br />

Ankern ist überall strikt verboten.<br />

www.alcudiamar.es<br />

24 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> | Juli/August <strong>2013</strong>


Mallorca<br />

Must go:<br />

Menorca<br />

Fornells<br />

Ciutadella<br />

Favàritx<br />

Mahón<br />

Club Nautic<br />

Ciutadella<br />

Ciutadella,<br />

39° 59‘ 88“ N,<br />

03° 49‘ 50“ E<br />

Ist man erst einmal um Cap de<br />

Formentor herum, ist die<br />

Versuchung groß, einen<br />

Abstecher nach Menorca zu<br />

machen. Besonders jetzt, wo sich<br />

der Club Nautic de Ciutadella<br />

zur Feier seines 90-Jahre-Jubiläums ganz fein herausgeputzt und alle Liegeplätze<br />

an der 170 m langen Mole vor dem Club mit Mooringleinen ausgestattet<br />

hat, kann man diesen Sprung gerne wagen.<br />

Sailors best: Eintauchen mit dem Diving-Club der Marina in die<br />

faszinierende Unterwasserwelt rund um Ciutadella. Besonders eindrucksvoll: die<br />

Pont D‘en Gil mit ihrer 200 m langen und bis zu 18 m tiefen Unterwasserhöhle.<br />

www.cnciutadella.com<br />

Foto: Shutterstock (1)<br />

Mehr Menorca. Glücklich ist, wer zwei Wochen oder mehr zur Verfügung hat! Denn<br />

Menorca, die überraschend grüne und stille Insel, hat weit mehr zu bieten als den klassischen Abstecher<br />

nach Ciutadella. So cruise man beispielsweise weiter nach Fornells, wo im Hostal La Palma vor der Marina<br />

der vielleicht beste Bacacao serviert wird. Nicht versäumen sollte man auch die britisch geprägte Stadt<br />

Mahón, wo der Fischmarkt nahe des Yachthafens ebenso einen Besuch wert ist wie der „Bazar“, auf dem der<br />

berühmte Queso Mahón gratis verkostet und zu günstigen Preisen gekauft werden kann. Und spätestens<br />

wenn man den alles überragenden Leuchtturm von Favàritx passiert, vor dem sich die Wellen meterhoch<br />

auftürmen, um den Turm in einen sprühweißen Schleier zu hüllen,<br />

dann hat man auch die raueste Seite Menorcas<br />

kennen- und lieben gelernt.<br />

Juli/August <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> 25


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

Melilla:<br />

Multikulturelles Spanien<br />

an der afrikanischen Küste<br />

Text und Fotos: Birgit Hackl<br />

Melilla ist eine spanische Stadt, die an der nordafrikanischen Küste<br />

liegt und somit eine Exklave bildet. Sie liegt auf einer schmalen<br />

Halbinsel im Mittelmeer und ist auf allen anderen Seiten von marokkanischem<br />

Gebiet umgeben. Das Stadtgebiet umfasst ca. 13 km 2 ,<br />

auf denen etwa 69.000 Menschen leben. Trotz einer täglichen<br />

Fährverbindung zum spanischen Festland verirren sich nur wenige<br />

Touristen hierher.<br />

Melilla ist eine sehr alte Stadt, die schon auf die Phoenizier und<br />

Punier zurückgeht. Seit 1497 gehört sie durchgehend zu Spanien,<br />

obwohl die benachbarten Völker immer wieder vergeblich versuchten,<br />

sie einzunehmen. Die bewegte Geschichte zeigt sich in der<br />

Architektur und den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Die hübsche<br />

Neustadt ist einheitlich im Jugendstil gehalten und lädt mit ihren<br />

Parks und breiten Alleen zum Flanieren ein. Doch der größte Anziehungspunkt<br />

ist sicher das alte Zentrum von Melilla. Dieses wird<br />

von einer gut erhaltenen Festung dominiert, die von einem wuchtigen<br />

Wallsystem umgeben ist. Ein Großteil der Anlage ist als Freiluftmuseum<br />

gratis zugänglich, Ausstellungen in den alten Gemäuern<br />

geben einen interessanten Einblick in die Geschichte der Stadt<br />

und in die verschiedenen hier vertretenen Kulturen. Eine widmet<br />

sich dem Nomadenvolk der Berber, die einen großen Teil der Einwohner<br />

ausmachen und deren Sprache man überall auf der Straße<br />

hört. Eine andere beleuchtet die Geschichte der Sefardischen Juden,<br />

die – einst aus der Stadt vertrieben – hier gewürdigt werden.<br />

Heute ist Melilla ein Schmelztiegel verschiedenster Kulturen: Spanier,<br />

Berber, Juden, Hindus, afrikanische Immigranten, etc. Das zeigt<br />

sich in den bunten traditionellen Trachten, den Geschäften und<br />

dem breit gefächerten kulinarischen Angebot. Nachdem wir als<br />

durchreisende Segler nur wenige Tage hier verbrachten, haben wir<br />

vielleicht einen falschen Eindruck bekommen, aber es scheint, dass<br />

die Menschen hier sehr tolerant und freundlich sind und die Kulturen<br />

friedlich zusammenleben.<br />

Die Preise sind niedrig und so sind die Einkaufsmöglichkeiten und<br />

die vielen Tapas-Bars umso verlockender. Anders als in Spanien<br />

haben die Tapas-Bars aber erst am Abend geöffnet und auch das<br />

„Bestellsystem“ funktioniert anders als auf der Halbinsel. Zu jedem<br />

bestellten Getränk kann man einen Snack nach Wahl gratis dazubestellen,<br />

wer mehr Hunger hat, findet raciones (Portionen) und<br />

medias raciones (halbe Portionen) auf der Karte.<br />

Ankommende Yachten können entweder innerhalb der Mole vor<br />

dem Stadtstrand ankern oder in die Marina von Melilla direkt neben<br />

dem Fährhafen fahren. Die kleine, aber moderne Anlage mit groß-<br />

26 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> | Juli/August <strong>2013</strong>


Melilla<br />

Wer auf dem Weg nach Gibraltar ist oder gerade<br />

von dort kommt, findet an der marokkanischen<br />

Küste eine interessante Alternative zu einem<br />

Stopp in den touristischen Hochburgen an der<br />

spanischen Seite des Alborán-Meers.<br />

zügigen, weit auseinander liegenden Stegen bietet ausgezeichneten<br />

Schutz aus allen Richtungen, es ist auch bei starkem Wind keine<br />

Wellenbewegung zu spüren. Das Personal ist überaus freundlich<br />

und hilfsbereit – wir durften im Marinabüro den Kopierer und<br />

Scanner ohne weiteres benutzen. Den Preis konnten wir erst nach<br />

mehrmaligem Nachfragen glauben: Liegeplatz, Strom und Wasser<br />

kosten pro Tag für ein 41 Fuß Boot nur ca. 7 Euro! Der Internetzugang<br />

kostet extra, ist aber mit 6 Euro pro Woche ebenfalls günstig.<br />

Die zentrale Lage der Marina bietet den Vorteil, dass man sämtliche<br />

Wege zu Fuß erledigen kann, der Nachteil ist allerdings, dass die<br />

Bars an der Promenade am Wochenende bis in die frühen Morgenstunden<br />

auch die Marina mitbeschallen.<br />

Es gibt zwei Nautikgeschäfte auf dem Marinagelände (eins bei der<br />

Werft, eins gleich hinter den Bars), die relativ gut bestückt sind. Die<br />

Tankstelle gleich an der Einfahrt zur Marina lockt mit steuerfreien<br />

Preisen.<br />

Ein Besuch bietet sich besonders für Richtung Osten fahrende<br />

Yachten an, da eine Strömung entlang der afrikanischen Küste bis<br />

zu 3 Knoten ostwärts setzt. Wer wie wir von Melilla aus zum Atlantik<br />

will, muss gegen diese Strömung ankämpfen – ein Besuch in<br />

Melilla ist diese Anstrengung aber durchaus wert.<br />

Juli/August <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> 27


<strong>OCEAN7</strong>People<br />

An Land&<br />

auf See<br />

Von Gran Canaria nach<br />

Kapverden und über den Atlantik<br />

Text und Fotos: Volkmar Baurecker<br />

Volkmar Baurecker ist ein wahrer Abenteurer.<br />

Keiner, der nach der Öffentlichkeit schielt,<br />

sondern einer, der das Abenteuer des<br />

Abenteuers wegen unternimmt. Der 72-jährige<br />

segelte per Anhalter um die Welt<br />

(<strong>OCEAN7</strong> Ausgaben 02 und 03/<strong>2013</strong>).<br />

Hier berichtet er von seinen Erlebnissen<br />

auf den Kanaren und Kap Verden und<br />

von seinem Weg über den Atlantik.<br />

Nurias ECO Huertos, auf Deutsch Biogarten, habe ich internetunterstützt<br />

gefunden. Es ist wie „Hand gegen Koje“, aber an Land. Ich<br />

bekomme ein Bett in der Gartenhütte, später im Zelt. Anders als bei<br />

Hand gegen Koje auf dem Wasser gibt es nun auch reichlich Frühstück,<br />

Mittag- und Abendessen.<br />

Hier sind meine handwerklichen Talente gefragt: Hühner füttern,<br />

Gartenbeete bereiten, Wasserleitungen in die Beete legen, Salatpflanzen<br />

setzen, Unkraut jäten, Dach reparieren, einen Küchenkorpus<br />

betonieren, Steine ausklauben, Steinplatten verlegen, Steinmauer<br />

errichten, Steine, Steine, Steine … – für mich ist es das Jahr der<br />

Steine.<br />

Noch vor Reiseantritt habe ich mich von Steinen der Galle getrennt.<br />

Nun bin ich auf der Fels- und Steininsel Gran Canaria gelandet. Das<br />

Bearbeiten des Gartenbodens hier erlebe ich als ständigen Streit mit<br />

störrischen Steinen.<br />

Dazu sehen den ganzen Tag die braunen, schroffen Felsgalerien auf<br />

mich herab. Bis hierher erlebe ich Steine als finstere, lebensfeindliche<br />

Hindernisse. Bald kommen kreative Tage mit der Welt des Steinigen.<br />

Es fängt damit an, dass Nuria, meine Kost- und Quartiergeberin, mich<br />

beauftragt, den zuvor betonierten Küchenkorpus auch noch mit<br />

Steinen zu belegen.<br />

Es ist wie ein Puzzle-Spiel, mit der Besonderheit, dass ich mir die<br />

Teile behauen darf und muss. Nach einigen Stunden des Behauens<br />

bekomme ich ein Gespür dafür, was ein Stein braucht, damit er jene<br />

Form und Größe erhält, mit der er von mir gebraucht werden kann.<br />

Ich bin richtig süchtig nach Steinen, wenn ich da im Garten gebückt<br />

oder kniend nach ihnen in der Erde herumkrabble. In dieser demütigen<br />

Haltung besucht mich Walter, der Pastor der Evangelischen<br />

Tourismusgemeinde von Maspalomas. Ich spreche von der Schönheit<br />

solch segensreicher, elementarschöpferischer Arbeit und schwärme<br />

28 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> | Juli/August <strong>2013</strong>


ihm was vor von meiner neuen Sucht. „Mit den Steinen setzen wir<br />

uns ja ein ganzes Leben auseinander“, findet er bemerkenswert. Aha<br />

– mein Lebenswerk. Steine sind Thema auch beim Segeln, hier mit<br />

beiden Vorzeichen: Wie weiche ich ihnen aus? Und wo finde ich<br />

einen für eine feste Landfeste?<br />

Auf den Kanaren gibt es viele Häuser aus Stein. Wo immer eine<br />

Stützmauer betoniert wird – und das sind auf Gran Canaria nicht<br />

wenige – wird sie mit Steinplatten belegt. Ich sehe nun genauer hin:<br />

Es gibt so viele Arten, wie Steine aneinandergelegt werden können.<br />

Vor allem die ungleichgroßen Fugen zwischen den Platten werden<br />

in einer unglaublichen Vielfalt mit kleinen Steinen gefüllt. Das sind<br />

richtige Kunstwerke, nicht bloß Mauern.<br />

2<br />

1<br />

3<br />

Während ich da so klopfe, finde ich nach und nach eine gute Beziehung<br />

zu den braunen und schwarzen Steinen. Ich lerne sie handzuhaben.<br />

Ihre Eigenart wird mir vertraut. Mir fällt das frische Grün auf,<br />

das nun wie ein Schleier auf den Geröllfeldern liegt. Es hat zuvor<br />

zwei Tage lang geregnet und schon sprießen kleinste Pflänzlein aus<br />

dem steinigen Boden. Wolfsmilchgewächse, die wie Kakteen aussehen,<br />

treiben grüne Blätter. Mannshohes Gestrüpp hat dicke fleischige<br />

Blätter angelegt. Es ist das eine Art von Sauerampfer, was durch<br />

Kostproben bestätigt wird. Und dann die Opuntien, Feigenkakteen<br />

mit den essbaren Früchten. Die dunkelbraunen Felsabstürze schauen<br />

auf einmal viel freundlicher auf mich herab.<br />

Ich mache mit Nuria einen Betriebsausflug zur Aloe-Vera-Farm ihres<br />

Bruders Lorento auf Fuerteventura. Wenn eine Aloe Vera erstmals<br />

blüht, ist das ein Signal, dass sie nun alle Wirkstoffe enthält, die dem<br />

Hersteller und Anwender von Aloe Vera-Zubereitungen wichtig sind.<br />

Das weiß ich von Lorento. Er hat vor 14 Jahren begonnen, auf Fuerteventura<br />

eine Plantage mit Aloe Vera aufzubauen – nach Grundsätzen<br />

des biologischen Landbaues, versteht sich.<br />

4<br />

5<br />

Foto: Shutterstock (1)<br />

1 Nuria an steingeschmückter Säule<br />

2 Mein Zelt<br />

3 Es gibt so viele Arten, wie Steine aneinander gelegt werden können<br />

4 Aloe Vera<br />

5 Die dunkelbraunen Felsstürze schauen auf einmal<br />

viel freundlicher auf mich herab<br />

6 Opuntien, die Feigenkakteen<br />

Juli/August <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> 29


<strong>OCEAN7</strong>People<br />

Aloe Vera ist ein wahres Wundermittel, weiß Lorento. Offene Wunden,<br />

Gelenksschmerzen, schlaffe Haut, Müdigkeit, Sonnenbrand –<br />

Aloe Vera hilft immer. Nuria verkauft das Elixier am Wochenmarkt<br />

in Porto Mogan und in Maspalomas.<br />

Meine Besuche aus der Heimat. Wenn die eigene<br />

Familie sich verlaufen hat, sollte man sich um eine Wahlfamilie umschauen,<br />

habe ich irgendwo einmal aufgeschnappt. Man sollte Menschen<br />

um sich haben, mit denen man alles bereden könnte, sollte<br />

es irgendwann mal wichtig sein. Meine Besucher gehören zu dieser,<br />

meiner Wahlfamilie.<br />

Max ist klinischer Psychologe und mein guter Freund. Daher habe<br />

ich vor meiner Abreise vereinbart, dass ich ihn anrufen darf, falls ich<br />

besuchen die kleinen Bergdörfer und sonnenbaden in den Dünen.<br />

Der Start der ARC rückt näher. Im Internet gibt es etliche Seglerforen<br />

mit Crew-Börse. Ich inseriere darin seit Wochen meine Mitsegelbereitschaft<br />

über den Atlantik. An die vier ernstzunehmende Angebote<br />

sind eingetroffen, von Eignern, denen im letzten Moment ein Mitsegler<br />

abhandengekommen ist. Ich lasse sie alle fahren und gönne<br />

mir eine schöne Zeit mit meinen Besuchern.<br />

Probefahrt mit Hagen. „Ich möchte dich unbedingt<br />

kennenlernen“, mailt Hagen. Er sei mit seinem Stahlboot noch am<br />

spanischen Festland, schreibt er. In Santa Cruz de Tenerife meldet er<br />

sich nun wieder. Seine Yacht liegt bei Los Christianos im Süden von<br />

Teneriffa vor Anker.<br />

1<br />

unterwegs mental in ein schwarzes Loch fallen sollte. Es gab zwar<br />

auf der ganzen Reise nicht den Fall ins schwarze Loch. Alleine das<br />

Wissen, dass ich einen Coach hinter mir habe, hat mich gestärkt. Ich<br />

möchte so einen professionell gestrickten Lifebelt für die Seele sehr<br />

empfehlen, wenn man lange Zeit und ganz alleine unterwegs ist.<br />

Max will bei einer zusammengewürfelten Partie mitsegeln. Es zeigt<br />

sich, dass die Stamm-Crew bestimmt, wann, wo und wohin gesegelt<br />

wird. Minderheitenwünsche werden, wenn sie vorgebracht werden,<br />

als unfaires, gegen gute Seemannschaft verstoßendes Querulieren<br />

abgetan. Max hat dank seiner Ausbildung und Erfahrung das Werkzeug,<br />

weder laut auszurasten noch still zu verzweifeln. Eine Chance,<br />

an der Sache was zu ändern, hat er nicht. Es ist eine traurige Erfahrung<br />

von der Art, wie sie schon so mancher Mitsegler machen musste.<br />

Birgit bringt mir meinen neuen Laptop. Sie arbeitet zwei Wochen<br />

lang mit mir auf Nurias Bio-Finka. Wir wandern und genießen die<br />

Gastronomie von Maspalomas. Eines freien Tages chauffiert sie mich<br />

um die ganze Gran Canaria, damit ich in allen Häfen und Marinas<br />

meine Mitsegelbereitschafts-Zettel aufhängen kann – ohne das geringste<br />

Echo übrigens.<br />

Ein paar Wochen später besucht mich Christa. Sie habe ich vor vielen<br />

Jahren mit dem Segelvirus infiziert. Wir wandern zusammen,<br />

Wir segeln drei Seemeilen zusammen<br />

zur Probe und sind uns dann handelseins.<br />

Nach Weihnachten, wenn alles<br />

nach Plan geht, kann es losgehen. Wir<br />

überstellen ein paar Tage vor Weihnachten<br />

Hagens Modus Vivendi von<br />

Los Christianos auf Teneriffa nach<br />

2<br />

Porto Mogan im Süden von Gran Canaria.<br />

Auf der Überfahrt reißt das morsche<br />

Vorsegel. Nun ist der Motor der einzige Vortrieb. Bald setzt auch<br />

der aus. Binnen einer halben Stunde hat Hagen das hingekriegt. Er<br />

ist ein Dieselmotoren-Meister. Erfahrung als Skipper hat er nicht. Das<br />

wissen wir beide. Deshalb hatten wir angedacht, dass ich den Skipper<br />

über den Atlantik machen werde. Mir wird allmählich klar, dass<br />

Hagen Zustand und Ausrüstung seiner Yacht nicht richtig einschätzt.<br />

Und ich erkenne, dass meine bescheidenen Wünsche an die Sicherheit<br />

unerfüllbar sind und sage schließlich wieder ab. Ich zähle ihn<br />

zu einem der vier Eigner, bei denen ich an Bord gewesen, zwar nicht<br />

zielwärts gesegelt, aber dennoch Freund geblieben bin.<br />

Ich surfe jetzt wieder eifrig im Internet. Kurz vor Jahresende 2008<br />

erreicht mich die Einladung eines Amerikaners. Er stehe nahe Gib raltar<br />

Wer langsam reist, reist länger.<br />

Deshalb fliege ich nicht gern.<br />

30 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> | Juli/August <strong>2013</strong>


Volkmar Baurecker<br />

3 4<br />

und suche jemanden, der mit ihm zu den amerikanischen Jungfern -<br />

inseln segelt. Er bietet nicht nur Hand gegen Koje, sondern auch freie<br />

Kost. Zwei Stunden später kommt eine SMS von Arnd: Sein Schiff steht<br />

in den Kapverden und soll in die Karibik. Ob ich mitkommen möchte?<br />

Den Arnd und seine Frau Bente hatte ich eine halbe Stunde nach<br />

meiner Ankunft in Las Palmas de Gran Canaria am Steg angesprochen.<br />

Ich war ein paar Tage später zum Kaffee eingeladen. Weihnachtswünsche<br />

per SMS gingen hin und her – und nun kommt dieses. Ich entscheide<br />

mich für Arnd, und das mit dem Flieger.<br />

Ich fliege in die Kapverden zur Insel Sal. Ich<br />

fliege nicht gerne, weil mich der übergroße ökologische Fußabdruck<br />

stört, den das Fliegen hinterlässt. Und ich bin Pensionist und habe<br />

ja Zeit. Wer langsam reist, reist länger. Schiffsverkehr zu den Kapverden<br />

gibt es leider nicht mehr, seit alles nur noch fliegt. Ich bin gewissermaßen<br />

zwangs-aeroplanisiert.<br />

Auf Sal treffe ich eine Woche vor Arnd ein. Ich habe Zeit, mich auf<br />

der Insel umzusehen. Die Kapverden waren unbewohnt, als Europäer<br />

sie entdeckt haben. Die Portugiesen haben hier einen wichtigen<br />

Sklavenumschlagsplatz eingerichtet. Die Menschen sind Schwarzafrikaner.<br />

Sie sprechen portugiesisch mit großen Dialektunterschieden<br />

auf den einzelnen Inseln.<br />

Die mit Arnd befreundete Familie hat auf den Kapverden aufgegeben.<br />

Weihnachten auf hoher See hatten sie sich gewünscht. Das<br />

Wetter war schlimm. So wurden Vater, Mutter, Tochter und Sohn<br />

schwer seekrank. Bloß die einjährige Tochter blieb verschont und<br />

krabbelte munter im Salon herum.<br />

1 Sonnen, baden und wandern in den Dünen von Maspalomas<br />

2 Hagen, mein designierter Eigner für die Fahrt übers große Wasser<br />

3 An der Ecke sitzt Maria und grillt<br />

4 Der Blick in Krater und Salzsee des erloschenen Vulkans<br />

5 Kinder in Espargos<br />

5<br />

Ich entdecke meinen Fremdenführer. Am Nachmittag<br />

mache ich mich auf die Suche nach Wireless-Internet. Es<br />

gesellt sich ein gebildeter Mann von der Insel zu mir. Er heißt<br />

Francesco. Wireless finden wir hier in Espargos keines. Ich erfahre<br />

von ihm allerdings einiges über Land und Leute, während er mit mir<br />

durch die Stadt zieht und hinter die Stadt auf den Hügel mit dem<br />

Radarturm für den Flughafen. Von hier aus bekomme ich einen Blick<br />

auf die Insel. Es ist alles braun, steinig und trocken. Sehr karg. Es<br />

erinnert mich an Fuerteventura.<br />

Francesco kennt man auf der ganzen Insel als den „Italiener“. Er ist<br />

Kreole, denn seine Mutter ist eine Schwarze, sein Vater ein Weißer<br />

aus Italien. Francesco hat viele Jahre in Italien gelebt. Jetzt ist er<br />

wieder auf der Insel, wo er aufgewachsen ist. Das alles erfahre ich<br />

allerdings erst später.<br />

Am nächsten Tag setzen wir uns in ein Taxi und verlassen Espargos<br />

ostwärts. In der „allerältesten“ Ansiedlung der Insel, wie Francesco<br />

mir nachdrücklich versichert, steigen wir aus. Begeistert zeigt mir<br />

mein Guide kleine, recht kümmerlich aussehende Pflänzchen, wie<br />

sie in diesem trockenen Land ihren Lebensraum gewinnen und<br />

behaupten. Ob er, Francesco, und all die anderen Inselbewohner<br />

nicht auch solche Lebenskünstler sind?<br />

Es gibt einmal im Jahr eine kurze Regenperiode. Damit müssen die<br />

Pflanzen, wie die Menschen auf Sal, den Rest des Jahres auskommen.<br />

Francesco führt mich bergan. Und oben überrascht er mich: Wir<br />

blicken in einen riesigen Krater eines längst erloschenen Vulkans!<br />

Durch einen Tunnel erreichen wir nun<br />

das Innere. Vor uns die Salzteiche. Darin<br />

lässt man das Wasser verdunsten.<br />

Manche baden darin.<br />

Der Salzsee im Krater.<br />

Francesco zeigt mir die Quellen. Das<br />

Wasser habe schon an der Quelle einen<br />

viel höheren Salzgehalt als das<br />

Meer. Die Salzseen im Krater liegen<br />

auch deutlich über dem Meer. Es handelt<br />

sich offenbar um ganz besonderes<br />

Wasser aus dem Vulkan. Entsprechend<br />

respektvoll nehme ich mir ein paar von<br />

den Salzkristallen.<br />

Zu Mittag essen wir bei Adilson im „Visao“.<br />

Unser Taxi-Chauffeur zögert, uns<br />

ins „Visao“, dem Restaurant für die einfachen<br />

Leute von Sal, zu bringen. Einen<br />

Gast mit so heller Haut wie mich<br />

fährt er normalerweise in „bessere“<br />

Häuser. Ich schätze es sehr, dass<br />

Francesco mich hierher bringt. Sich aus<br />

dem Land zu ernähren, das zu mir zu<br />

nehmen, was die Einheimischen auch<br />

essen, ist für mich unverzichtbarer Anspruch.<br />

All-inklusive und schickimicki<br />

DECLARE YOUR<br />

INDEPENDENCE<br />

Die Frauscher Bootswerft setzt<br />

bei Ihren edlen Elektroyachten<br />

in vielen Bereichen auf Mastervolt<br />

Li-Ion Batterien, da es im Moment<br />

keinen besseren und innovativeren<br />

Partner in Bezug auf Sicherheit und<br />

Leistungsfähigkeit gibt.<br />

Stefan Frauscher, Managing Director, Head of Sales,<br />

Frauscher Bootswerft GmbH & Co KG<br />

Die am weitesten fortgeschrittenen,<br />

leistungsfähigsten und zuverlässigsten<br />

elektrische Systeme der Welt.


<strong>OCEAN7</strong>People<br />

in einem Hotel mit europäischem Standard – das wäre mir keine<br />

Reise wert.<br />

Francesco ist mir ein redlicher Fremdenführer. Er macht das selbstverständlich<br />

als Amateur. Er weiß viel von den Menschen hier, aus<br />

der Sicht eines gebildeten Menschen, der die Insel liebt und hier so<br />

bescheiden leben muss wie alle anderen, die den Anschluss ans<br />

große Geld nicht bekommen. Auch er wäre gerne nach Martinique<br />

mitgesegelt. Die Menschen hier wollen weg – und haben wenig<br />

Chance. Da komm ich mir als Europäer schon sehr privilegiert vor.<br />

Segler, kommst du nach Sal, frag’ nach Francesco, dem Italiener. Du<br />

wirst einen originellen, originalen und interessanten Führer bekommen!<br />

Die Bucht vor Palmeira. An der Westküste von Sal,<br />

etwa in der Mitte, liegt die Bucht vor Palmeira, wo sie alle noch mal<br />

vor Anker gehen, ehe sie über den Atlantik segeln. Vor einer Baracke<br />

stehen ein paar Tische. Da gibt es etwas zu trinken und mal auch<br />

kleine Häppchen zu essen. Ich treffe hier auf alte Bekannte: Anneliese<br />

und Harald aus Niederösterreich. Die beiden hatte ich in Las<br />

Palmas am Steg angesprochen wegen Mitsegelns – ist aber nichts<br />

geworden. Den Günther und seine Partnerin, beide aus Deutschland,<br />

habe ich zuvor auf La Gomera getroffen. Ernst und seine Frau, beide<br />

aus Österreich, kenne ich von gestern und von vorgestern. Der E.,<br />

eine Frohnatur aus dem Pongau, fehlt. Gestern hat er noch recht froh<br />

getrunken, heute ist er krank. Dagmar, Gerald und die drei Kinder<br />

verlassen das Boot. Arnd ist eingetroffen. Wir beide beginnen uns<br />

einzuschiffen.<br />

Über den Atlantik. Es sind 2.200 sm nach Martinique,<br />

immer schön auf Kurs 267°. Wir rechnen mit 1 bis 1,5 Knoten Strom<br />

zu unseren Gunsten. Bei 6 Knoten Fahrt über Grund dauert das 15,28<br />

Tage. Arnd hat eine Woche vorgesehen zum Klarmachen des Schiffes.<br />

An den letzten Tagen kaufen wir Proviant ein. Wir bunkern 300<br />

Liter Wasser, mit dem Schlauchboot von Land holend, jeweils 75<br />

Liter in neun kleinen Kanistern. Das zieht sich einen ganzen Tag hin.<br />

Bei diesem Arbeiten Hand in Hand – so empfinde ich – lernen wir<br />

uns kennen, wir bekommen ein Gefühl dafür, was wir einander<br />

zutrauen können.<br />

Ich freue mich schon auf den Moment des Auslaufens, auf den Moment<br />

des Ankommens und auf die Zeit dazwischen. Weil ich aber<br />

versuche, vorwiegend im Augenblick zu leben, freue ich mich jetzt<br />

am Anblick der sinkenden Sonne, der schmalen Mondsichel, knapp<br />

darunter die Venus, am Schnurren des Windgenerators, am Schaukeln<br />

des vor Anker liegenden Segelbootes, am stetig mit Windstärke<br />

5–6 wehenden NO-Passat. Der Wind soll in den nächsten Tagen<br />

etwas nachlassen. Die Luft hat am Morgen nur 15 Grad und kommt<br />

gegen Mittag auf 20. Ich tauche das Schiff ein wenig ab und spüre:<br />

Das Wasser ist 18 °C kalt – wie die Donau.<br />

Es zieht sich hin. Arnd möchte am Freitag noch auf den<br />

Mast hinauf. Am Samstag ist ihm der Schwell zu stark. Am Sonntag<br />

hat er frei, sagt er. Es zeichnet sich ab, dass wir erst am Dienstag<br />

fahren werden, vielleicht aber auch erst am Mittwoch.<br />

Arnd schaut auf der Mastspitze nach dem Rechten und in die Tiefe.<br />

„Freust du dich?“ fragt Arnd, als wir uns anschicken, den Anker zu<br />

2<br />

32 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> | Juli/August <strong>2013</strong>


Volkmar Baurecker<br />

lichten. Es ist Mittwoch, der 3. Februar 2009. Zu Mittag verlassen wir<br />

die Bucht von Palmeira auf der Insel Sal und steuern mit Kurs 267°<br />

auf der kurskonstanten Loxodrome nach Martinique in der Karibik.<br />

Es geht uns gut an Bord. Wir sind etwas langsamer unterwegs als<br />

erwartet. Der Grund dafür ist der Passat. Er weht nur mit 2–5 Beaufort,<br />

anstelle der erwarteten 6. Außerdem wechselt er die Richtung.<br />

Im Norden hat es eine schwerere Störung gegeben. Arnd ist enttäuscht:<br />

„Das soll der Passat sein?“. In den Büchern sei das immer<br />

anders beschrieben. Ich lese zu meinem Glück wenig – und bin<br />

störungsfrei glücklich.<br />

Wir wachen im Sechs-Stunden-Takt. Wer Wache hat, ist zuständig für<br />

die Segel, dass sie gut stehen, dass das Schiff auf Kurs bleibt und mit<br />

möglichst nichts kollidiert. Steuern tut grundsätzlich das „Kleine<br />

Helferlein“. So bezeichnet Arnd seine Windfahnen-Steuerungs-Anlage.<br />

Das Helferlein braucht manchmal Erste Hilfe, meist dann, wenn<br />

der Wind seine Stärke ändert.<br />

Einmal umschwärmt uns ein gutes Dutzend Delfine, ein andermal<br />

sind es wohl über zwanzig. Ein Entenwal begleitet uns fünf Minuten<br />

lang. Jeden Morgen besucht uns eine Möwe und beäugt uns. Ihr<br />

geben wir den fliegenden Fisch, der eines Morgens an Deck liegt.<br />

Einmal bekommt Arnd eine Goldmakrele an die Angel. Das gibt<br />

1,2 kg Filet für uns. Nachts scheint der Vollmond hinterm Gewölk<br />

hervor. Das glänzt und glitzert im Kielwasser! Schwarz ist das Wasser<br />

an Back- und Steuerbord. Es geht mir wirklich gut.<br />

Eine Nacht-Wache. Um 2100 UTC beginnt meine Wache.<br />

Ich stelle meinen Wecker auf 20 Minuten, denn das ist die Zeit, bei<br />

der man einem nahenden Schiff noch ausweichen kann. Dann<br />

lümmle ich mich quer auf meine Koje und bin in wenigen Sekunden<br />

in traumlosem Tiefschlaf. Mit dem Summerton steh’ ich auf, stell’ den<br />

Wecker ab und neuerlich auf 20 Minuten ein. Dann schau ich nach<br />

draußen, ob ein anderes Schiff zu sehen ist, was aber seit fünf Tagen<br />

nicht vorkommt. Wie steht das Vorsegel? Stimmt der Kurs? Alles klar.<br />

Hinab in die Heckkabine, auf die Koje gelümmelt. Und sacke augenblicklich<br />

in den Tiefschlaf. Ich fühle mich richtig gut.<br />

Um 3.00 Uhr endet meine „Wache“. Ich schlüpfe in meinen wunderschönen<br />

Seidenschlafsack, bette mich in den schmalen Spalt zwischen<br />

dem Paket mit dem Beiboot und der Schiffswand. Das Beiboot<br />

verhindert, dass sich der rollenden Bewegung des Schiffes eine<br />

rollende Bewegung meines Körpers überlagert. Ich stelle den Wecker<br />

ein letztes Mal – auf morgen 8.45 Uhr. Nun liege ich ganz ruhig.<br />

Schlafen tu ich nicht. Sonderbar, schmunzle ich mir zu. Ich genieße<br />

die wechselnde Richtung der Schwerkraft und das Beschleunigen<br />

meines Körpers in wechselnde Richtungen. Ich spiele damit, mich<br />

mit Muskelspannung den Verlagerungen des Körpers zu wehren und<br />

dann wieder alles loszulassen – wie vollkommen das immer auch<br />

gelingen mag. Das erinnert mich wieder einmal an die Stunden beim<br />

Physiotherapeuten, der nach Feldenkrais-Methode Hand an mich<br />

legt. Hallo Stefan, sag’ ich zu ihm, schau, wie gut es mir geht! Und<br />

dann sind auch schon die Menschen von den Übungs-Abenden da.<br />

Und die Freunde aus der Breema-Gruppe scharen sich in meiner<br />

Kabine. Und alle sind sie auf einmal da, die mir jemals wohltätig<br />

gewesen sind in meinem Leben, an Kopf, Herz und Leib.<br />

Auch andere kommen, ein paar Ungustl’n sind auch dabei. Ich habe<br />

selbstverständlich gelernt, dass die Letzteren meine eigenen Schatten<br />

sind. Ich stecke sie zwischen Badeleiter und Außenborder in eine<br />

der dunklen Ecken, die man braucht, wo immer man wohnt. Die<br />

Schatten sollen auch ihren Platz haben, habe ich mir sagen lassen.<br />

Ich schau’ mir selber zu, wie ich immer noch nicht schlafe. Was da<br />

alles daher kommt an Gedanken! Von draußen dringt das Plätschern<br />

des Wassers herein. Die Selbststeueranlage rumpelt immer wieder<br />

einmal. Dann klopft es dreimal energisch, als ob jemand Einlass<br />

begehrte. Kommt aber niemand. Manchmal meine ich Menschenstimmen<br />

zu hören. Der Propeller des Windgenerators summt in<br />

wechselnden Obertönen sein Lied. Wellen schlagen ans Boot. Bläst<br />

da ein Wal? Der Wind saust in Segel und Rigg. Die Genua knallt und<br />

ruft nach Zuwendung. Es geht mich nichts an, jetzt hat Arnd Wache.<br />

Und dann summt der Wecker. Jetzt muss ich doch eingeschlafen sein,<br />

denn sonst würde ich ja nicht aufwachen können, beginne ich klare<br />

Schlüsse zu ziehen.<br />

Mehr Informationen, Termine, Vorträge unter<br />

www.segelnumdiewelt.at<br />

1 Die Bucht von Palmeira<br />

2 Hier gehen sie alle nochmal vor Anker,<br />

ehe sie über den Atlantik segeln<br />

3 Wir verlassen die Bucht auf der Insel Sal<br />

4 Arnd<br />

3<br />

4<br />

Juli/August <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> 33


ServiceNews<br />

Eigner, deren Boote älter als acht Jahre sind und in<br />

Kroatien liegen, können aufatmen: Wie das Finanzministerium<br />

SeaHelp, dem führenden Pannendienst der Adria auf<br />

Anfrage mitteilte, sind diese Schiffe uneingeschränkt von<br />

der Einfuhr-Umsatzsteuer befreit, unabhängig davon, ob<br />

es sich dabei um EU-Produkte handelt oder die Wasserfahrzeuge<br />

in der EU registriert sind.<br />

www.sea-help.eu<br />

Keine<br />

Umsatzsteuer<br />

Navigation<br />

iPad mini<br />

Mit dem neuen wasserdichten Gehäuse<br />

von Armor-X, das nicht nur für das iPad<br />

mini, sondern auch für das Samsung Galaxy<br />

Tab 7 und 7.7 Zoll konzipiert ist, wird das<br />

Tablet zum wasserfesten und verlässlichen<br />

Begleiter auf Törns. Der Preis für das<br />

wasserdichte Gehäuse liegt bei 69,90 Euro,<br />

die Montagesysteme liegen bei 24,90 bzw.<br />

29,90 Euro (inkl. Mwst).<br />

www.3sails.eu<br />

Camaro Segel Drysuit<br />

Trocken auch bei eisiger Kälte! Das verspricht der Hersteller des neuen Camaro Drytec<br />

für Segler auf ganz harten Routen. Der Overall besteht aus einem besonders weichen<br />

atmungsaktiven Trilaminat, das extrem dehnbar ist. Der Low-Volume-Anzug kann aufgrund<br />

der hohen Elastizität des Materials um ein Vielfaches enger geschnitten werden als ein<br />

vergleichbares Modell. Dies bedeutet mehr Bewegungsfreiheit und erhöhten Tragekomfort.<br />

Der Anzug ist extrem bequem, absolut wasserdicht und zugleich atmungsaktiv.<br />

www.camaro.at www.celox-sailing.eu<br />

34 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> | Juli/August <strong>2013</strong>


Elastisches<br />

Antifouling<br />

Mit dem Flexy Antifouling von Yachticon, einem elastischen Antifouling, das extra für<br />

Schlauchboote entwickelt wurde, können Skipper ihre Dingis leicht und wirksam vor<br />

Bewuchs schützen. Erhältlich in den Farben weiß, grau, schwarz und rot kann die<br />

Lösung ohne Primer direkt auf die Gummi- oder Kunststoffoberfläche des Bootes<br />

aufgetragen werden. 500 Milliliter kosten 49,95 Euro.<br />

www.yachticon.de<br />

Ideal für die Video-Show an Bord ist der neue<br />

Philips Picopix Taschenbeamer PPX 3610: klein wie<br />

eine Handfläche, aber gigantisch in der Leistung.<br />

Mit integriertem WLAN, Android-Betriebssystem<br />

und Webbrowser. Designt als perfekter Reisebegleiter,<br />

schafft dieses neue Modell Projektionen mit<br />

ausgezeichneter Bildqualität (bis zu 100 Lumen)<br />

auf jedem Medium mit einer Bilddiagonale von bis<br />

zu drei Meter. Ein integriertes Touchpad erleichtert<br />

den Zugriff auf das Menü und ermöglicht eine<br />

einfache Navigation. Akkulaufzeit zwei Stunden,<br />

integrierte Lautsprecher. Preis: 499 Euro.<br />

Unterwegs-<br />

Beamer<br />

Intelligente Generatoren<br />

Die Generatoren der Fischer Panda iSerie sind besonders umweltfreundlich.<br />

Über den Inverter wird die elektrische Last mit einer konstanten Ausgangsspannung<br />

von 230V/50Hz oder 120V/60Hz<br />

versorgt und die Dieselmotorgeschwindigkeit je<br />

nach eingeschalteten Verbrauchern automatisch<br />

angepasst. Alle Modelle der iSerie verfügen über<br />

extrem kompakte Maße und zeichnen sich durch<br />

ihr niedriges Gewicht aus. Komfort an Bord bietet<br />

auch die superleise Schalldämmkapsel der Generatoren<br />

und das iControl Fernbedienpanel, mit dem der<br />

Generator von verschiedenen Standorten an Bord<br />

betrieben und überwacht werden kann.<br />

www.fischerpanda.de


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

36 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> | Juli/August <strong>2013</strong>


Papua-Neuguinea<br />

Papua-Neuguinea:<br />

Garten Eden<br />

unter<br />

Wasser<br />

Teil 1<br />

Papua Neuguinea ist eine der Traumdestinationen für<br />

Taucher und Biologen. Der Grund dafür ist die ungeheure<br />

Artenvielfalt sowohl über als auch unter Wasser. Ein<br />

Tonnenschwamm und farbenprächtige Peitschenkorallen sind<br />

der Einstieg in diese Wunderwelt.<br />

Text und Fotos: Dr. Reinhard und Lilly Kikinger<br />

Juli/August <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> 37


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

Der Name<br />

zeugt von der<br />

kolonialen<br />

Vergangenheit<br />

1<br />

Nach den Philippinen war Papua Neuguinea unser nächstes Ziel.<br />

Mit Air Niugini ging es in einem fünfstündigen Flug von Manila<br />

nach Port Moresby, der Hauptstadt Papua Neuguineas. Die Maschine<br />

landete mit Verspätung am 16.6.2012 um 5.30 Uhr Lokalzeit.<br />

Der Anschlussflug auf die Insel New Britain war für 6.05 Uhr gebucht.<br />

Innerhalb der 35 verbleibenden Minuten war zu erledigen:<br />

lokale Währung, Kinas, beheben; die Visa bezahlen; die Immigration<br />

passieren; Security check absolvieren; vom baggage claim das<br />

Gepäck abholen; für den domestic flight einchecken; und 300 m<br />

zu den domestic departures sprinten. Die Propellermaschine stand<br />

mit laufenden Motoren auf dem Rollfeld und hatte 15 Minuten auf<br />

uns gewartet. Außer Atem fielen wir in die Sitze, aber wir hatten<br />

es geschafft: wir waren unterwegs nach Kimbe Bay.<br />

New Britain und Bismarck See. Die Namensgebung<br />

zeugt von der kolonialen Vergangenheit Papua Neuguineas.<br />

Der Geschichtsschreibung zufolge war es 1526 ein portugiesischer<br />

Kapitän, der als erster Europäer die Küste der zweitgrößten Insel<br />

der Erde sichtete. Ein anderer Portugiese gab ihr den Namen „Ilhas<br />

dos Papuas“. Das malaiische Wort „papuas“ bedeutete wuschelköpfig<br />

und die Eingeborenen galten als feindselig. Holland beanspruchte<br />

den westlichen Teil der Insel, um seine reiche ostindische<br />

2<br />

3<br />

38 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> | Juli/August <strong>2013</strong>


Papua-Neuguinea<br />

4<br />

Kompanie in Indonesien zu schützen und gab der ganzen Insel<br />

den Namen Neuguinea. Während der Kolonialzeit wurde die Insel<br />

aufgeteilt in Holländisch-Neuguinea (die westliche Hälfte, später<br />

indonesich), Deutsch-Neuguinea (das nördliche Viertel) und Britisch-Neuguinea<br />

(das südliche Viertel). Nach dem 1. Weltkrieg kam<br />

der deutsche Teil unter australische Verwaltung; später wurde auch<br />

der britische Teil Australien als Mandat übertragen und beide Gebiete<br />

wurden als Papua Neuguinea zu einem Land vereinigt.<br />

Das Walindi Plantation Resort. Neben den reichen<br />

Rohstoffvorkommen, der Holzwirtschaft und den Palmöl-, Kaffee-,<br />

Kakao- und Kopraplantagen ist der Tourismus noch ein kleiner<br />

Zweig des nationalen Einkommens. Das Walindi Plantation Resort<br />

in Kimbe Bay ist jedoch eine der bekanntesten Destinationen für<br />

Taucher aus aller Welt. Seit 1983 betreibt die Familie Benjamin das<br />

Resort. Die angeschlossene Tauchschule und das Safariboot<br />

MV FeBrina ermöglichen Tauchgänge an spektakulären Riffen.<br />

Während unseres Aufenthaltes im Juni 2012 hatte das Meer eine<br />

Wassertemperatur von 28–29 °C, die Sichtweiten betrugen meistens<br />

um die 30 Meter, Strömungen und Wellen waren kaum vorhanden.<br />

Der Erkundung der Riffe stand also nichts mehr im Wege.<br />

1 Kimbe Bay. Die große Bucht der Insel New Britain liegt in der Bismarck See.<br />

Diese ist ihrerseits ein Teil des Pazifischen Ozeans.<br />

2 Wasser und Wald. Der Inlandsflug von Port Moresby nach New Britain führt<br />

quer über den südlichen Teil Papua Neuguineas.<br />

3 Walindi Plantation Resort. Tropische Vegetation, geräumige, schöne<br />

Bungalows, gute Küche, eine eindrucksvolle Fachbibliothek und freundliches<br />

Personal sind charakteristisch für diese Anlage.<br />

4 Wo sich Dschungel und Korallen treffen. Das kleine Tauchboot Ema hat<br />

am Strand von Restdorf Island festgemacht. Aus den Baumkronen der<br />

Urwaldriesen tönen die Rufe exotischer Vögel, unterhalb des Wasserspiegels<br />

beginnt das Reich der Korallen.<br />

ECKER<br />

WorldWide<br />

Katalog <strong>2013</strong> anfordern:<br />

info@eckeryachting.com<br />

Ecker Yacht & Flug GmbH, Schnalla 63b, 4910 Ried im Innkreis, Österreich · T: +43 (0) 77 52 - 87 974 - 0, www.eckeryachting.com


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

1<br />

2<br />

Wie beurteilt man den Zustand eines Korallenriffes?<br />

Zum Beispiel mit der standardisierten Methode „Reef<br />

Check“. Entlang von Maßbändern, die im Riff ausgelegt sind, wird in<br />

vorgegebenen Abständen der Untergrund dokumentiert (lebende,<br />

geschädigte, tote Korallen, Korallenschutt, Sand, Fels, Algen etc.);<br />

wichtige Leitformen von Evertebraten werden gesucht (Krebse, Muscheln,<br />

Schnecken etc.); und der Fischbestand entlang der Messstre-<br />

3<br />

4 5<br />

40 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> | Juli/August <strong>2013</strong>


Papua-Neuguinea<br />

Die Hornkorallen bilden<br />

metergroße Fächer<br />

6<br />

cke wird erhoben. Noch wesentlich genauer ist die CPCe-Methode<br />

(„Coral Point Count with Excel extensions“). Entlang von Transekten<br />

(Messleinen) wird ein Fotorahmen verschoben und abfotografiert.<br />

Unter einem randomisierten Muster von Messpunkten wird auf den<br />

Fotos jedes Detail analysiert und zur Auswertung in Excel abgespeichert.<br />

Diese wissenschaftlichen Methoden sind zeit- und arbeitsaufwändig<br />

und erfordern spezielle Kenntnisse der Korallenfauna.<br />

1 Arten-Diversität. Monospezifische Bestände sind anfälliger gegenüber<br />

Krankheiten und Fressfeinden. Gut entwickelte Riffgemeinschaften zeichnen<br />

sich so wie hier durch Vielfalt aus.<br />

2 Mächtige Korallenstöcke. Korallen sind Tiere, die im Fall der riffbildenden<br />

Steinkorallen in Symbiose mit Algen leben. Sie benötigen sauberes,<br />

nährstoffarmes Wasser und viel Licht. Die Wassertemperatur sollte nicht<br />

unter 20 °C und möglichst nicht über 30 °C liegen. Die abgebildete Koralle<br />

(Familie Faviidae) strotzt vor Gesundheit.<br />

3 Zustand der Korallen. Als Gerätetaucher hat man Zeit genug, sich einzelne<br />

Korallen näher anzusehen und deren Zustand zu beurteilen. Dieses Exemplar<br />

der Familie Mussidae weist keinerlei Erkrankungen oder Verletzungen auf, es<br />

ist in bestem Zustand.<br />

4 Flächen-Deckungsgrad mit lebenden Korallen. Im gesunden Riff ist der Großteil<br />

der Fläche mit lebenden Korallen bedeckt. Hier ist das eindeutig der Fall, die<br />

Koralle der Gattung Lobophyllia ist nahezu flächendeckend ausgebildet.<br />

5 Weichkoralle. Wie der Name sagt, besitzen diese Korallen kein steinhartes<br />

Kalkskelett. Sie tragen daher auch nicht aktiv zum Aufbau des Riffes bei, erfreuen<br />

aber jeden Taucher durch ihre Farbenpracht (Stachelige Prachtkoralle,<br />

Dendronephthya sp.).<br />

6 Venusfächer. Die Hornkorallen der Familie Subergorgiidae bilden metergroße<br />

Fächer. Am strömungs-exponierten Rand der Koralle sitzt ein Haarstern und<br />

fängt Plankton.<br />

Literatur und Links<br />

GOSLINER,T.M., D.W.BEHRENS & G.C.WILLIAMS (1996).<br />

Coral Reef Animals of the Indo-Pacific. Sea Challengers,<br />

Monterey, CA. 314pp. ISBN 0-930118-21-9<br />

DODWELL,Ch. (1986). Im Land der Paradiesvögel. Als Frau<br />

allein durch Papua-Neuguinea. Abenteuer Report,<br />

München. 249 S. ISBN 3-505-09354-8<br />

www.walindifebrina.com | www.reefcheck.org<br />

www.wikipedia.org/wiki/CPCe<br />

Juli/August <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> 41


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

1 2<br />

Die Riffe in<br />

Kimbe Bay<br />

machen einen<br />

sehr vitalen<br />

Eindruck<br />

Einfache Abschätzung. Aber auch der interessierte<br />

Hobbytaucher hat die Möglichkeit den Zustand eines Korallenriffes<br />

abzuschätzen. Das sind die wichtigsten Indikatoren:<br />

1) Der Zustand einzelner Korallenstöcke. Gesunde Korallen haben<br />

deutlich strukturierte Oberflächen, sind weder von Sediment<br />

bedeckt noch von Algen überwachsen. Sie weisen keine weißen<br />

Flecken auf und sind nicht durch Korallenbruch geschädigt.<br />

2) Deckungsgrad mit lebenden Korallen. Die riffbildenden Steinkorallen<br />

sollten mehr als 50 % der Fläche bedecken. Wenn viel<br />

Korallenschutt vorhanden ist, Feinsedimente auf den Korallen<br />

liegen und viele Algen zwischen oder auf den Korallen wachsen,<br />

dann ist das kein gutes Zeichen.<br />

3) Artenvielfalt. Ein gut entwickeltes Korallenriff bietet viele ökologische<br />

Nischen, die von den entsprechenden Spezialisten<br />

genützt werden. Neben unterschiedlichen Arten von Korallen<br />

finden sich auch Schwämme, Anemonen, Muscheln, Schnecken,<br />

Krebse, Fische und vieles mehr.<br />

Ein Garten Eden. Die Korallenriffe in Kimbe Bay schneiden<br />

in jeder Hinsicht hervorragend ab. Es waren keine Schädigungen<br />

durch Korallenbleiche, Verschmutzung, Überfischung, Tauchtourismus<br />

etc. zu erkennen. Die Riffe machen einen extrem vitalen<br />

Eindruck, der auch durch die vorhandenen Fressfeinde wie<br />

Acanthaster planci (Seestern) und Drupella cornus (Schnecke)<br />

nicht beeinträchtigt wird. Die Artenzahl an Korallen, an wirbellosen<br />

Tieren und an Korallenfischen zählt zu den höchsten weltweit. Die<br />

Fotos können vielleicht einen kleinen Eindruck von der Schönheit<br />

dieser UW-Welt vermitteln. Da sie aber nur einen winzigen Ausschnitt<br />

der Vielfalt zeigen, wird in der nächsten <strong>OCEAN7</strong>-Ausgabe<br />

ein weiterer Bericht folgen, bei dem auch Schildkröten und die<br />

zahlreichen Haie gezeigt werden.<br />

4<br />

3<br />

42 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> | Juli/August <strong>2013</strong>


Papua-Neuguinea<br />

6<br />

5<br />

7<br />

8<br />

9<br />

1 Perfekte Tarnung. Hornkorallen beherbergen viele Mitbewohner, etwa diese<br />

farblich perfekt angepasste kleine Seespinne (Familie Majidae).<br />

2 Miniatur-Krabbe. Die Finger dienen als Größenvergleich. Nur sehr gute dive<br />

guides entdecken solche kostbaren Miniaturen in den Hornkorallen.<br />

3 Ruhezeit. Die Polypen dieses Venusfächers haben sich zurückgezogen. Der<br />

verästelte Aufbau des Skeletts wird dadurch deutlich.<br />

4 Riesen-Schwämme. Gewaltige Tonnenschwämme, Xestospongia testudinaria,<br />

wachsen in der Bismarck See. Diese Giganten sind möglicherweise Jahrhunderte<br />

alt.<br />

5 Zwei Schönheiten. Halsband-Anemonenfisch, Amphiprion perideraion, und die<br />

bunte Prachtanemone, Heteractis magnifica, sind ein attraktives Paar.<br />

6 Nemo. Der gleichnamige Film hat diese Fischart weltberühmt gemacht. Der<br />

Clown-Anemonenfisch, Amphiprion percula, macht seinem Namen wegen<br />

seiner maskenhaften Zeichnung alle Ehre.<br />

7 Stachel-Anemonenfisch. Premnas aculeatus hat im Gegensatz zu den Anemonenfischen<br />

der Gattung Amphiprion einen Stachel am Kiemendeckel. Er lebt<br />

mit der Blasenanemone, Entacmaea quadricolor, in Symbiose.<br />

8 Riesenanemone mit Untermietern. Flach breitet die Riesenanemone, Stichodactyla<br />

mertensii, ihre Mundscheibe am Riffabhang aus. Ein Pärchen von<br />

Clarks Anemonenfischen, Amphiprion clarkii, hat sie als Wohnstatt erkoren.<br />

9 Zwerg-Seepferdchen. Mit seinen 15 mm Körperlänge zählt Hippocampus bargibanti<br />

zu den kleinsten Seepferdchen der Welt. Mit dem eingeringelten Schwanz<br />

hält es sich an der Hornkoralle fest, die sein bevorzugter Lebensraum ist.<br />

Juli/August <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> 43


<strong>OCEAN7</strong>Yachten<br />

1<br />

Spaß ohne<br />

Verpflichtungen<br />

Text: Gernot Weiler | Fotos: gindlfoto und Gernot Weiler<br />

Die Bedingungen für einen Bootstest sind<br />

perfekt, Sonnenschein, ruhiges Wasser und ein<br />

neues Boot, das einige interessante Eckdaten<br />

sowie hohe Fahrleistung verspricht.<br />

Die ersten Eindrücke, wenn man die Palena 6.2 von Rivers and<br />

Tides am Steg liegen sieht, sind ihre tolle Holzoptik und der auffällige,<br />

negative Decksprung, der dem 6,2 Meter langen Boot einen<br />

gespannten, kraftvollen Ausdruck verleiht. An Bord herrscht übersichtliche<br />

Einfachheit. Das Vorschiff wird von einer großen, gepolsterten<br />

Liegewiese eingenommen, die man mit wenigen Handgriffen<br />

in eine gemütliche Sitzecke umbauen kann. Die Mitte des Bootes<br />

dominiert der Steuerstand, der ebenfalls geschmackvoll einfach<br />

gehalten ist. Im Heck besitzt die Palena 6.2 noch eine geräumige<br />

Sitzbank, die sich über die gesamte Schiffsbreite zieht, und unter<br />

der sich eine der Batterien sowie das Ladegerät verbergen.<br />

Der Aufbau der Palena 6.2. Bei der Konstruktion<br />

der Palena 6.2 wurde offensichtlich besonderes Augenmerk auf<br />

pflegeleichte Robustheit, ein geringes Gewicht sowie auf hübsche<br />

Holzoberflächen geachtet. Das mehrschichtige Rumpfmaterial wird<br />

in einem aufwändigen Vakuum-Verfahren hergestellt, bei dem die<br />

Teile durch anschließendes Backen so widerstandsfähig werden,<br />

dass den Oberflächen mit konventionellen Mitteln kaum geschadet<br />

werden kann. Positiver Nebeneffekt dieser Verarbeitung ist das<br />

geringe Gewicht, das bei der Palena 6.2 bei nur 330 bis 380 Kilo<br />

liegt. Durch die hochwertige Verarbeitung wird außerdem eine<br />

extrem glatte Oberfläche erreicht, die es ermöglicht, das Boot im<br />

Süßwasser völlig ohne Antifouling zu betreiben.<br />

Der Deep Blue von Torqeedo. Am Heck der Palena<br />

6.2 verrichtet der neue Deep Blue von Torqeedo seine Arbeit.<br />

Elektro-Antrieb ist wie für die Palena 6.2 maßgeschneidert. Der 80<br />

PS starke Außenborder kann das schnittige Boot auf über 50 km/h<br />

beschleunigen. Beim Deep Blue von Torqeedo werden dem Besitzer<br />

fast alle unangenehmen Wartungsarbeiten abgenommen, sodass<br />

man bei Bedarf nur das Schmiermittel der im Wasser liegenden<br />

Antriebswelle nachfüllen muss. Damit der Steuermann jederzeit<br />

vollen Einblick in den momentanen Betriebszustand des Motors<br />

hat, ist am Steuerstand ein übersichtliches Display angebracht, das<br />

nicht nur die üblichen Daten wie Geschwindigkeit, Ladezustand<br />

und Ähnliches darstellt, sondern auch über Motor- und Batterietemperatur,<br />

Reichweite und andere spezifische Werte informiert.<br />

44 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> | Juli/August <strong>2013</strong>


Rivers and Tides Palena 6.2 & Torqeedo Deep Blue<br />

Die Palena 6.2 und der Deep<br />

Blue sind ein rasantes Team<br />

Fahrspaß pur. Bewegt man den Gashebel in Fahrtrichtung,<br />

merkt man, was in der Kombination aus Palena 6.2 und dem 125<br />

Kilo schweren Torqeedo Deep Blue steckt. Das Boot beschleunigt<br />

so, dass man sich richtig festhalten muss und sich besser einen<br />

sicheren Sitzplatz auf einer der Bänke sucht. Am besten geeignet<br />

ist hier die große Liegefläche im Vorschiffsbereich, da man von hier<br />

erstens den besten Ausblick hat und außerdem die Gewichtsverteilung<br />

des Bootes positiv beeinflussen kann. Aufgrund der Rumpfform<br />

und den hoch gezogenen Bordwänden ist dieser Bereich<br />

absolut vor Spritzwasser geschützt und man kann sich gleichzeitig<br />

gut mit dem Steuermann unterhalten. Wenn das Boot so richtig in<br />

Fahrt ist, muss man aufpassen, die Geschwindigkeitsanzeige nicht<br />

aus den Augen zu verlieren, da man den Speed von der Geräuschentwicklung<br />

des Motors nicht ableiten kann. Hier gilt Fahrspaß sehr<br />

wohl, aber lautes Röhren von herkömmlichen Außenbordern nicht.<br />

Fazit. Die Palena 6.2 von Rivers and Tides mit dem Deep Blue<br />

von Torqeedo ist ein spritziges, dynamisches Motorboot, das viel<br />

Fahrspaß bietet. Besonders geeignet ist diese Kombination für<br />

Eigner, die sich um Wartung und Pflege eher weniger kümmern<br />

wollen oder können, da sowohl Boot als auch Antrieb extrem<br />

wartungsfrei konzipiert sind. Die Palena 6.2 kann mit bis zu fünf<br />

Lithium/Mangan Batterieblocks ausgerüstet werden, die ihren Platz<br />

unter den Sitzbänken finden. Je nach Fahrstil reicht eine volle Batterieladung<br />

für rasante Ausfahrten, bei denen man alles aus dem<br />

Boot herausholt oder für gemütliche Kurztörns, die dann natürlich<br />

deutlich länger dauern können. Preis für das Paket Boot mit Deep<br />

Blue: 93.360 Euro inklusive MwSt.<br />

Technische Daten<br />

2 3 4<br />

Palena 6.2<br />

Länge .....................................6,2 m<br />

Breite .....................................2,0 m<br />

Tiefgang .............................0,25 – 0,40 m<br />

Gesamtgewicht ohne Motor ...................330 kg<br />

Max. Personen ..................................8<br />

Torqeedo Deep Blue<br />

Gewicht ..................................125 kg<br />

Eingangsleistung . ......................55 kW/75 PS<br />

Vortrieb ...........................29,7 kW/40,5 PS<br />

Vergleichbar Benzin Außenborder ..........58 kW/80 PS<br />

Reichweite und Geschwindigkeit<br />

Palena 6.2 & Torqeedo Deep Blue mit drei Batterien<br />

Geschwindigkeit Reichweite Laufzeit<br />

kmh km Stunden<br />

Langsame Fahrt 9 117 13:00<br />

Halbgas 20 41,1 2:03<br />

Vollgas 50 35,5 0:42<br />

www.auzinger.at<br />

www.torqeedo.com<br />

www.riversandtides.de<br />

1 Pilotiert von Wolfgang Schmalzl vor dem Veldener Schlosshotel<br />

2 Schlichte Klarheit im Cockpit<br />

3 Schöne Details<br />

4 Kraftvoll unter Strom<br />

Juli/August <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> 45


<strong>OCEAN7</strong>Yachten<br />

!<br />

Gut, besser<br />

Bavaria<br />

Die neue Sport 35<br />

46 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> | Juli/August <strong>2013</strong>


Bavaria Sport 35<br />

Mit der Bavaria Sport 34 hat die Werft aus<br />

Giebelstadt 2010 ein absolutes Erfolgsmodell<br />

entwickelt. Dass Bavaria aber Gutes nicht<br />

einfach Gutes sein lässt, beweist die jetzt<br />

präsentierte Sport 35. <strong>OCEAN7</strong> testete das<br />

Familienschiff vor Palma de Mallorca.<br />

Text und Fotos: Thomas D. Dobernigg<br />

Auch wenn die Veränderungen nur Details betreffen,<br />

so ist ihre Wirkung dennoch erstaunlich und verblüffend!<br />

„Wir waren intensiv mit Eignern der Sport 34 in<br />

Kontakt und haben deren Wünsche und Verbesserungsvorschläge<br />

in die Weiterentwicklung des Schiffes<br />

einfließen lassen“, erzählt Bavaria-Vertriebschef Meik<br />

Lessig. Es sind keine großen, keine gravierenden Veränderungen,<br />

die aus der Sport 34 die Sport 35 machen,<br />

die an diesem freundlichen Apriltag vor mir an der<br />

Mole von Bavaria Spain im Club de Mar in Palma bereit<br />

zur Testfahrt liegt. Aber sie beweisen, dass auch kleine<br />

Verbesserungen zu einem neuen, noch positiveren<br />

Gesamteindruck eines zuvor schon perfekt anmutenden<br />

Schiffes führen können.<br />

Es sind vor allem die kleinen Details<br />

im Inneren, die das Leben auf der Bavaria Sport 35<br />

angenehmer machen, als es ohnehin schon auf der<br />

Sport 34 war (ausführlicher Testbericht in <strong>OCEAN7</strong><br />

01/2011). Als erstes fallen die deutlich in die Länge<br />

gezogenen, eckigen Fenster auf, die jetzt viel mehr<br />

Licht in das Schiff bringen und den gesamten Salon<br />

inklusive Pantry-Bereich noch freundlicher und wohnlicher<br />

wirken lassen. Beim Platz nehmen am Salontisch<br />

fällt die nächste Verbesserung auf. Die Sitzpolster sind<br />

dicker und somit bequemer geworden, ebenso die<br />

Matratzen in den Kabinen.<br />

Juli/August <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> 47


<strong>OCEAN7</strong>Yachten<br />

Die Arbeitsfläche in der Pantry hat eine Rundum-Einfassung aus<br />

Holz bekommen, sodass jetzt keine Gegenstände mehr herunterfallen<br />

können. Bei der Sport 34 war es noch eine Griffleiste aus<br />

Edelstahl, optisch wunderschön und an der man sich perfekt festhalten<br />

konnte, unter der aber gelegentlich Teller oder Messer<br />

durchgerutscht sind – wie Eigner der Werft berichteten.<br />

In der geräumigen Achterkabine mit den quer eingebauten beiden<br />

Einzelbetten, die durch einen raschen Handgriff nach wie vor zur<br />

breiten Liegefläche umgebaut werden können, wurden jetzt elegante<br />

Leselampen am Kopfende eingebaut.<br />

Jetzt wollen wir aber hinaus auf das westliche Mittelmeer vor Palma<br />

de Mallorca, das sich im April unter einem strahlend blauen Himmel,<br />

stärkerem Wind und rund 1 – 1,5 Meter hohen Wellen präsentiert.<br />

Bedingungen also, bei denen eine Motoryacht schon zeigen<br />

kann, wie sie sich auch unter etwas anspruchsvolleren Bedingungen<br />

verhält.<br />

Die im Testschiff eingebauten beiden D4-300 EVC von Volvo Penta<br />

bringen das 6,2 Tonnen schwere Schiff in langsamer Fahrt fast<br />

lautlos aus dem Hafen und donnern dann mit ihrer geballten Kraft<br />

von insgesamt 600 PS los. Was da passiert zeigt, wie ausgewogen<br />

Schiff und Antriebsaggregate aufeinander abgestimmt kooperieren:<br />

Quer zur Welle kommt die Sport 35 binnen zehn Sekunden ins<br />

Gleiten und erreicht bei 3.400 Umdrehungen mit 38,6 Knoten Fahrt<br />

ihre Höchstgeschwindigkeit. Dabei fließen 112 Liter Treibstoff pro<br />

Stunde aus den 520 Liter fassenden Tanks. Bei einer angenehmen<br />

Cruising Speed von 25 Knoten bei 2.500 Umdrehungen geht der<br />

Verbrauch auf 63 Liter pro Stunde zurück. Bei diese Geschwindigkeit<br />

lässt sich das Schiff auch bei der 1,5 Meter hohen kurzen Welle<br />

vor Palma noch angenehm bewältigen, sodass sich alle an Bord<br />

wohl fühlen.<br />

1<br />

Testwerte<br />

gemessen bei 1,5 Meter hoher Welle<br />

Drehzahl Verbrauch l/h Geschwindigkeit/kt Dezibel<br />

700 3,5 4,9 64<br />

1.000 8,0 6,2 66<br />

1.500 24,0 9,0 73<br />

2.000 53,0 13,5 79<br />

2.500 63,0 25,4 81<br />

3.000 86,0 32,3 81<br />

3.400 112,0 38,6 82<br />

2<br />

1 Durchgang auf das Vorschiff<br />

2 Stabil bei jedem Wetter<br />

3 Gasgrill im Cockpit<br />

4 Per Leiter in den Motorraum<br />

5 Bequem gepolsterte Sitzbank<br />

6 Holzleisten um Arbeitsflächen<br />

7 Großzügige Eignerkabine<br />

3 4<br />

48 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> | Juli/August <strong>2013</strong>


Bavaria Sport 35<br />

Mr. Wet-T-Shirt vor dem Ballermann. Dazu trägt<br />

auch die neue, angehobene Sitzposition für den Steuermann und<br />

den Co-Piloten bei. Sie bietet einen besseren Überblick, um gerade<br />

bei etwas ruppigeren Bedingungen kursgenau zum Wellenbild zu<br />

steuern. Was mir nicht gelang: Ich war einen Moment unkonzen triert,<br />

als ich mit gut 30 Knoten Speed aus der Fahrt quer zur Welle auf<br />

einen Kurs gegenan wechselte und uns dabei ziemlich genau vor<br />

dem Ballermann eine kräftige, frühlingskalte Salzwasserdusche verpasste<br />

– leider ohne Damen an Bord, deshalb blieb es sozusagen<br />

ein Mr. Wet-T-Shirt-Contest. Meik Lessig nahm es cool und revanchierte<br />

sich etwas später seinerseits ebenfalls mit einem ordentlichen<br />

Schwall Salzwasser über den Bug bis in das Cockpit.<br />

So ist das eben, wenn man bei einer Testfahrt die Grenzen einer<br />

Motoryacht ausloten möchte. Einem Eigner, der mit seiner Familie<br />

und Gästen unterwegs ist, wird das nicht passieren, er wird seine<br />

Fahrweise den Bedingungen entsprechend anpassen. Dann liegt<br />

die Sport 35 satt und sauber in der Welle und alle an Bord fühlen<br />

sich sicher und wohl.<br />

Stichwort: Sicherheit. Der hohe Rumpf und eine hohe,<br />

stabile Seereling nach vorne bieten den Eindruck von großer Sicherheit<br />

an Deck. Das Cockpit mit dem Targabügel und dem sehr<br />

übersichtlichen Arbeitsplatz des Steuermanns vermittelt Geborgenheit<br />

und Geschlossenheit. Und der Heckbereich Freiheit, Groß -<br />

zügigkeit und ungetrübten Badespaß vor Anker.<br />

Auf das Vorschiff gelangt man über beleuchtete, geschwungene<br />

Stufen. Hier befindet sich der Tankeinlass, der bei der Sport 35 mit<br />

einem sicheren, kleinen Auffangbecken versehen wurde, sodass<br />

beim Tanken kein überlaufender Sprit an Deck oder ins Wasser<br />

rinnen kann. Weiter geht es auf das Vorschiff über breite Laufdeckflächen<br />

bis zum Anker. Egal, wie turbulent der Seegang auch sein<br />

7<br />

Technische Daten<br />

Sport 35 Sport 35H<br />

Gesamtlänge ...................10,8 m 10,8 m<br />

Rumpflängae ...................10,28 m 10,28 m<br />

Gesamtbreite ...................3,59 m 3,59 m<br />

Höhe über Wasser ...............3,25 m 3,03 m<br />

Tiefgang, Antrieb angehoben (ca.) ... 0,7 m 0,7 m<br />

Tiefgang, Antrieb abgesenkt (ca.) ....1,15 m 1,15 m<br />

Leergewicht, ab (ca.) ............ 6.200 kg 6.300 kg<br />

Kraftstofftank (ca.)................520 l 520 l<br />

Wassertank (ca. ..................150 l 150 l<br />

Personen, max. nach CE B ...........8 8<br />

Kabinen/Nasszellen ............... 2/1 2/1<br />

Kojen ..........................4 4<br />

Stehhöhe in Kabine (ca.) .......... 1,9 m 1,9 m<br />

Motorisierung Standard . . . . . . . . . . . . . . . 2 x 5.0 MPI<br />

DTS Brav. III (2 x 260 PS)<br />

Österreich-Händler: Bavaria Motorland<br />

www.bavaria-yachtbau.com/motorland-austria/home.htmlx<br />

Eine familienfreundliche<br />

Motoryacht zum Wohlfühlen<br />

5 6<br />

mag: Hier passt alles perfekt und man fühlt sich auf keinem Meter<br />

unsicher. Überall findet man guten Halt und die Möglichkeit, einen<br />

Lifebelt einzuhaken.<br />

Wie bei der 34 ist das Cockpit selbst sehr raffiniert in zwei Bereiche<br />

geteilt. Zur Badeplattform hin solide abgesichert und geschützt<br />

durch die Motorraumabdeckung, die Sitzgruppe für sechs Personen<br />

mit komfortabler Bank, elektrischem Grill, Kühlschrank, Wetbar und<br />

allem was eine anspruchsvolle Crew sonst noch so braucht, um<br />

einen perfekten Sundowner auf See und ein üppiges Dinner unter<br />

freiem Himmel zu zelebrieren.<br />

Mindestens so erfreulich wie die Qualität der Bavaria Sport 35 HT<br />

ist der Preis! In der Grundausstattung gibt es die Sport 35 ab sensationellen<br />

122.900 Euro. Das Testschiff, ausgestattet mit allem, was<br />

Bavaria zu bieten hat, kostet 172.800 Euro.<br />

Juli/August <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> 49


<strong>OCEAN7</strong>Yachten<br />

Edel& rasant<br />

Die Yachten der Pardo–Werft aus Forlì standen immer auch für<br />

Regattaerfolge – auch in Zeiten, als es der Firma wirtschaftlich nicht gerade<br />

rosig ging. Seit 2010 gehört Grand Soleil zur Bavaria-Gruppe. <strong>OCEAN7</strong><br />

testete die neue GS 47 in La Spezia und prüfte ihre italienischen Gene.<br />

Text und Fotos: Stefan Detjen<br />

50 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> | Juli/August <strong>2013</strong>


Grand Soleil 47<br />

Der erste Eindruck täuscht selten. Bereits am<br />

Liegeplatz spricht der Italo-Cruiser/Racer eine ganz klare Formensprache.<br />

Coole und sportliche Eleganz, moderne, rassige Linie<br />

– man muss es ihnen lassen, Italiener haben eben ein Flair für<br />

schöne Dinge. Elegantes Flushdeck, offenes Cockpit, bündig<br />

eingelassene Luken und integrierte Sprayhood-Abdeckung machen<br />

deutlich, dass hier zwar die Form der Funktion folgt, die<br />

Aesthetik jedoch als gleichberechtigter dritter Partner mitspielt.<br />

„Una bella barca“ und das sollte auch nach der Übernahme durch<br />

die Großserien-Werft aus Giebelstadt so bleiben. Beim Kauf versprach<br />

der damalige CEO der Bavaria-Gruppe Jens Ludmann das<br />

kompromisslose Hüten der Italo-DNA. Grand Soleil wurde deshalb<br />

ganz klar im Markenportfolio positioniert: Als Einsteigerlevel<br />

steht Bavaria, darüber Dufour als gute Mittelklasse und schließlich<br />

Grand Soleil für sportlichen Luxus. Ludmann verglich die GS-<br />

Yachten mit Porsche, schließlich kommt er aus der Automobilbranche.<br />

Wurden früher die GS-Yachten als Spaghetti-Swans<br />

belächelt, sind jetzt die Spötter verstummt. Nautor ist ja schließlich<br />

auch in italienischer Hand und eine gut gemachte Pasta ist und<br />

bleibt ein fester Wert im Leben. Mit einer Grand Soleil kann man<br />

sich jetzt Wertarbeit zu vernünftigen Preisen leisten. Vom Großeinkauf<br />

der Bavariafamilie haben sicherlich Dufour und Grand<br />

Soleil am meisten profitiert, um die Produktion bei gleich hohen<br />

Standards preislich attraktiver zu machen. Und noch ein Vorteil:<br />

Als Cantiere del Pardo verfügt die Marke dank Bavaria über ein<br />

weitaus besseres Vertriebsnetz. Wobei die beiden geldgebenden<br />

US-Hedfonds natürlich konkrete Vorgaben an die Businesspläne<br />

stellen. Wachtumsmärkte stehen im Visier – im Osten geht die<br />

Sonne auf (China), aber auch in Brasilien dürften die erschwinglichen<br />

Luxusyachten eine Platz an der Verkaufssonne finden.<br />

1 Viel Platz im Ankerkasten<br />

2 Große Klappe – mit versteckter Rettungsinsel<br />

3 Da stimmt jedes Detail<br />

1 2 3<br />

Juli/August <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> 51


<strong>OCEAN7</strong>Yachten<br />

40 Jahre Regattaerfahrung. Genug der langen<br />

Worte, Segel hoch. Die Arbeit wird zum Vergnügen, das Cockpit ist<br />

ergonomisch angelegt, die Manöver laufen logisch und überlegt.<br />

1974 wurde mit der ersten Grand Soleil 34 ein solider Grundstein<br />

gelegt. Von diesem Modell aus der Feder der französischen Finot<br />

Group wurden in den folgenden sieben Jahren stolze 223 Exemplare<br />

ausgeliefert. Dass auch bei der 47er Segler für Segler am Werk<br />

waren, spürt man auf Schritt und Tritt. Verlässt man sich bei Rumpf<br />

und Konzept auf namhafte Designer, ist der der Raum unter Deck<br />

die Domäne des hauseigenen Teams. Und die machen ihre Sache<br />

perfekt. Gute und bewährte Ideen werden in tadelloser Handwerkskunst<br />

umgesetzt. Das helle Interieur protzt nicht, sondern überzeugt<br />

mit Understatement. Die langgestreckten Fenster und die weiß<br />

gehaltenen Schrankoberflächen sorgen für ein helles und elegantes<br />

Ambiente. Die Kabinen- und Schranktüren schließen passgenau,<br />

bei den Materialien wird Hochwertiges sorgfältig und sachgerecht<br />

verarbeitet. Die Anordnung (drei Kabinen, zwei Nasszellen) ist eher<br />

klassisch, der auf Schienen verschiebbare Sitz des Salontisches<br />

erweist sich als praktisch und elegant zugleich. Der Navigationstisch<br />

verdient seinen Namen, hier hat noch mehr Platz als lediglich ein<br />

iPad mit den wichtigsten Wegpunkten. Auch die Pantry ist nicht<br />

nur zu Dekozwecken da, schließlich versteht ein italienischer Segelgenießer<br />

auch etwas von feinem Food und Beverage.<br />

Unter Segeln ziehen wir durch den Golf von La Spezia, den schon<br />

Lord Byron durchschwommen haben soll. Wir sind auf jeden Fall<br />

schneller, auch mit wenig Wind zeigt sich die GS 47 von ihrer sportlichen<br />

Seite. Kein Geringerer als America’s Cup-Designer Marcelino<br />

Botin führte die Design-Feder beim Rumpfentwurf, der mit unzähligen<br />

strömungstechnischen Computerdurchläufen aufs Optimum<br />

getrimmt wurde. Mit dem Gennaker gehen wir auf Brisen-Jagd, jeder<br />

Hauch wird in Bootsgeschwindigkeit umgesetzt. Die Leistungsdaten<br />

zeigen, dass die GS 47 den Beinamen „Performance Cruiser“ zu recht<br />

trägt. Wir passieren die Palmaria-Insel und machen einen Schlag<br />

hinaus aufs offene Meer. Gennaker bergen, Genua ausrollen. Mit<br />

dem nur wenig überlappenden Vorsegel (106 %) wird die elegante<br />

Yacht fast schon einhandtauglich. Mehr Wind und höherer Wellengang<br />

– die GS zeigt noch besser ihre Qualitäten. Angenehmes Kontrollgefühl<br />

am Steuer, das Ruderblatt ist gut ausbalanciert. Dank der<br />

hochklappbaren Bodenteile im Cockpit steht der Rudergänger auch<br />

bei Schräglage bequem. Die Yacht segelt sich schön steif und ohne<br />

Torsion. Kein Wunder, denn Deck und Rumpf werden im Sandwich-<br />

Verfahren unter Vakuum produziert. Stark belastete Bereiche sind<br />

zusätzlich mit Karbon- und Glasfasern verstärkt, die gesamte Kielsektion<br />

wurde in eine Kohlefaser-Bodengruppe integriert, die ab jetzt<br />

Konstruktionsstandard bei Pardo wird. Mit dem wenig tiefgehenden<br />

T-Kiel kommt man weiter in Badebuchten rein und auch regattamäßig<br />

dürfte er positiv zu Buche schlagen. Wer möchte, kann mit einem<br />

Racingpaket (Kohlefasermast) noch mehr Gewicht sparen und so<br />

seine Erfolgsbilanz als Sportyacht in den Kategorien IRC oder ORC<br />

Eine reinrassige Grand Soleil<br />

ohne jeden Fehl und Tadel<br />

52 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> | Juli/August <strong>2013</strong>


erhöhen. Bereits standardmäßig liegt die Ausrüstungslatte hoch: sechs Harken-Winschen,<br />

Spectra-Fallen für Groß- und Vorsegel, sieben Spinlock-Stopper, unter Deck positionierter<br />

Furlex-Furler. So kann auch die größere Segelfläche bei der Race-Version problemlos und sicher<br />

gemanagt werden. Auch die gut isolierte Volvo-Maschine kann viele Pluspunkte verzeichnen.<br />

Im oft windschwachen Mittelmeer empfiehlt sich die Investition in einen Gori-Propeller. Die<br />

„Overdrive“-Funktion des dreiflügeligen Faltpropellers verleiht dem Fahren unter Motor eine<br />

neue Dimension. Der Rudergänger kann die Steigung und das Profil des Propellers bei Vorwärtsfahrt<br />

ändern. Das wird über die Einhebelschaltung des Bootes reguliert, ohne empfindliche<br />

Hydraulik oder komplizierte Mechanik. Der „Overdrive“ wird unter Motor bei ruhigem<br />

Wetter oder beim Motoren unter Segel verwendet und erlaubt die gleiche Geschwindigkeit bei<br />

geringerer Drehzahl. Dieses bedeutet angenehmes Cruisen und reduzierten Kraftstoffverbrauch.<br />

Vieles an der Grand Soleil ist so gelöst, dass es nicht nur gut aussieht, sondern auch stressfreies<br />

und bequemes Segeln und Leben an Bord erlaubt. Die Wanten sind außen an der<br />

Bordwand befestigt, somit bleibt der Durchgang aufs Vorschiff frei. Auch die Steuersäulen<br />

erlauben einen großzügigen Durchgang zum offenen Heckbereich. Anstatt Stufenheck verfügt<br />

die Neue über eine abklappbare Badeplattform mit Falttreppe. Im Heck ist auch die<br />

Rettungsinsel untergebracht, die aus dieser Position im Notfall leicht gewassert werden kann.<br />

Das verdeckt laufende Gut ist eine Gefahrenquelle weniger, gut angebrachte Handläufe an<br />

Deck zeigen, dass die Sicherheit nicht der simplen Schönheit geopfert wurde.<br />

Fazit. Die neue 47-er ist eine reinrassige Grand Soleil. Sie steht für alles, was den guten<br />

Ruf der Werft ausmacht. Eleganz, Leistungsdaten und Verarbeitung sind ohne Fehl und Tadel.<br />

Pate stand das erfolgreiche Vorgängermodell<br />

Technische Daten<br />

Länge ü. a. ...................14,62 m <br />

Breite . .......................4,25 m <br />

Tiefgang . .......2,60 m (2,20 m optional) <br />

Verdrängung ............... 11.500 kg <br />

Ballast .....................3.900 kg <br />

Schlafplätze .....................6/8 <br />

Dieseltank .....................250 l<br />

Wassertank . ....................450 l<br />

Motor . ............Volvo 55PS Sail Drive <br />

Architekt ............. Botin & Partners <br />

CE-Kategorie ..................... A <br />

Segelfläche Amwind .... 119 (128 race) m 2 <br />

Segelfläche Vorwind ....184 (248 Race) m 2<br />

Preis in Euro ..................339.000<br />

Cantiere del Pardo Holdings Srl<br />

Via Fratelli Lumière, 34, I-47122 Forlì (FC)<br />

www.navi4you.at/grand-soleil<br />

www.grandsoleil.net<br />

GS 46 – also keine schlechte Ausgangslage für<br />

diese längere Version mit breiterer Heckpartie.<br />

Bei der Innenkonfiguration gehen die Leute<br />

aus Forlì weitgehenst auf Eignerwünsche ein<br />

und offerieren mehr Spielraum als bei Serienyachten<br />

sonst üblich. Einzige Referenz an die<br />

deutsche Mutterfirma: die Führung der Großschot<br />

erfolgt nach dem „German System“ –<br />

aber damit kann man leben.<br />

Reguliert das<br />

Feuchtig keits -<br />

gleichgewicht der<br />

Haut und wirkt<br />

hautglättend.<br />

Schützt die<br />

Haut vor freien<br />

Radikalen und<br />

Photooxidation<br />

(UV-Strahlung).<br />

für alle Hauttypen geeignet<br />

A-9020 Klagenfurt, Suppanstraße 69<br />

info@calen.at · www.calecosmetics.at


<strong>OCEAN7</strong>Regatta<br />

Als Christoph Kolumbus den Archipel, der heute<br />

als British Virgin Islands bekannt ist, auf seiner<br />

ersten Reise in die neue Welt im Jahr 1493<br />

entdeckte, ahnte er noch nicht im Geringsten,<br />

dass der wahre Schatz dieser Inselgruppe nicht<br />

in dem von den Spaniern begehrten Gold,<br />

sondern in der Natur der Inseln selbst liegen<br />

wird. Allerdings war es auch die wechselhafte<br />

Geschichte der kleinen Inselgruppe, die 60<br />

Seemeilen östlich von Puerto Rico und etwa 90<br />

Seemeilen westlich von St. Martin liegt, die das<br />

kleine Inselparadies nachhaltig prägte. Nachdem<br />

die Briten die British Virgin Islands 1672<br />

übernahmen, prägten sie die Inselgruppe<br />

aufgrund der alkoholorientierten Mitarbeiterpolitik<br />

ihrer Marine mit Zuckerrohrplantagen und<br />

der intensiven Rumproduktion. Die dafür in die<br />

neue Welt verschleppten Sklaven sind der Grund<br />

dafür, dass die heutige Bevölkerung der BVIs zu<br />

etwa 90 Prozent aus Menschen afrikanischer<br />

Abstammung besteht. Etwa hundert Jahre bevor<br />

die Briten hier dauerhaft Fuß fassten hinterließ<br />

schon der große englische Freibeuter, Entdecker,<br />

Admiral und erster englischer Weltumsegler Sir<br />

Francis Drake seine Spuren in Form der nach<br />

ihm benannten Wasserstraße im Süden der<br />

Hauptinsel. Heute zählen die British Virgin<br />

Islands wirtschaftlich zu einem der stabilsten<br />

Staaten in dieser Region. Hauptfaktor dafür ist<br />

der Tourismus, der aufgrund der geografischen<br />

Nähe zu den Vereinigten Staaten hauptsächlich<br />

aus US-Amerikanern besteht.<br />

Nanny Cay Marina 18°23’58,60’’ N, 64°38’05,<br />

30’’ W. Die Nanny Cay Marina liegt in einer 580 Meter langen Bucht, die von<br />

einer Halbinsel an der Südküste der Insel Tortola gebildet wird. Die Stege und<br />

die Hauptanlagen der Marina nehmen die gesamte, der Insel zugewandte und<br />

gut geschützte Innenseite der Halbinsel ein und bilden ein kleines, komplettes<br />

Paradies für sich. Hier finden Seefahrer alle erdenklichen Service- und Freizeiteinrichtungen,<br />

die man sich in der Karibik erwarten darf. Am Fuel-Dock kann<br />

Treibstoff gebunkert werden, eine Werft steht für Reparaturen mit Slip und Kran<br />

zur Verfügung, ein kleiner Supermarkt und zahlreiche Geschäfte laden zum Proviant<br />

einkaufen und zum Shopping ein. Für das leibliche Wohl wird mit einem<br />

Restaurant namens Peg Leg’s, was so viel wie Holzbein bedeutet, und der Genakers<br />

Bar & Restaurant gesorgt. Als besonders authentisches und uriges Lokal<br />

befindet sich gleich an der Straße direkt neben der Einfahrt zum Marinagelände<br />

das Captain Mulligan’s, wo<br />

man an einer überdachten<br />

Bar kühles Bier und karibi-<br />

Planet<br />

Karibischer Flair, amerikanischer Service<br />

und europäischer Komfort – das alles<br />

bieten die British Virgin Islands. Dazu<br />

tolle Veranstaltungen und Regatten der<br />

etwas anderen Art. <strong>OCEAN7</strong> war bei<br />

einem Lokalaugenschein vor Ort.<br />

Text und Fotos: Gernot Weiler<br />

BVI


BVI-Spring Regatta<br />

sche Drinks sowie lokale Spezialitäten wie frittierte Conch-Bällchen<br />

(Conch sind spezielle, große karibische Meeres-Schnecken) konsumieren<br />

kann. www.nannycay.com<br />

Round Tortola. März <strong>2013</strong>, Nanny Cay Marina: Hier wurde<br />

das erste Rennen des BVI Sailing Festivals <strong>2013</strong> gestartet. Klarerweise<br />

ging es dabei rund um die Hauptinsel Tortola. Wer Regatten<br />

in heimischen Gewässern kennt, wird einige grundlegende Unterschiede<br />

feststellen können. Auf den BVIs scheint der einst im alttestamentarischen<br />

Paradies eingeführte Grundsatz des gegenseitigen<br />

Friedens auch heute noch die Stimmung zu bestimmen. Einen unparteiischen<br />

Schiedsrichter gibt es wohl – irgendwo, für den unwahrscheinlichen<br />

Fall, dass ihn jemand braucht. Hier segeln die<br />

Regattateilnehmer miteinander, weniger gegeneinander. Nichts destotrotz<br />

wird richtig sportlich gesegelt – selbstverständlich müssen<br />

gewisse Abstriche wegen der atemberaubenden Kulisse, des tollen<br />

Wetters und eventuell wegen der jüngst bestrittenen Party am Vorabend<br />

gemacht werden, aber grundsätzlich bemühen sich die Crews<br />

durchaus darum, ihr Schiff möglichst schnell ins Ziel zu bringen.<br />

Das Rennen ging gegen den Uhrzeigersinn rund um die Hauptinsel<br />

und fungierte gleichzeitig als Schlag, um das Revier und seine „Special<br />

Places“ kennenzulernen. Dabei war es natürlich ausschlaggebend,<br />

eine motivierte Crew an Bord zu haben, ein schnelles Schiff<br />

zu steuern und die oft sehr spannenden Windbedingungen<br />

zwischen den Inseln gut zu kennen. Für die Zuschauer<br />

wurden dadurch mitreißende Rennszenen unter<br />

Spinnacker oder spannende Kreuzkurse<br />

geboten. Das Starterfeld bestand<br />

aus einer ansehnli-<br />

Juli/August <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> 55


<strong>OCEAN7</strong>Regatta<br />

chen Mischung aus verschiedensten Yachten, das für jeden Geschmack<br />

etwas zu bieten hatte. Highlights waren natürlich die<br />

großen Schiffe, die in einer eigenen Klasse starteten. Das älteste<br />

Schiff bei diesem Rennen war die 1930 gebaute The Blue Peter, die<br />

als klassische Schönheit einen besonderen Hingucker darstellte.<br />

Skipper der The Blue Peter nach dem Rennen auf die Frage, was er<br />

als erstes nach dem Zieleinlauf gemacht hat: „One Heineken for<br />

sponsor, one presidente for thirst”.<br />

Fußnote: Presidente ist eine Biersorte die seit 1935 in Santiago in<br />

der Dominikanische Republik gebraut wird.<br />

Sportliches Segeln. Die Bewohner der British Virgin<br />

Islands segeln sehr gern. Dabei ist es ihnen egal, ob es sich um eine<br />

geräumige Yacht, einen rasanten Racer oder um eine herkömmliche<br />

Segeljolle handelt. Im Rahmen der BVI Spring Regatta & Sailing<br />

Festval kommen außerdem noch zahlreiche segelbegeisterte Crews<br />

aus dem Rest der Karibik, den USA, aus Kanada und dem Rest der<br />

Welt vorbei, um sich hier vor einer eindrucksvollen Kulisse miteinander<br />

zu messen. Sehr gern werden handliche Rennboote gesegelt,<br />

die über eine große Segelfläche, ein ausfahrbares Bugspriet und<br />

entsprechende Vorwindsegel verfügen. Diese Boote werden mit<br />

Crews bis zu sieben Personen gesegelt und gehen bei den richtigen<br />

Windbedingungen so richtig ab. Wer es ein bisschen gemütlicher<br />

und weniger nass haben will, würde unter den ebenfalls zahlreich<br />

vertretenen Kajütbooten ein passendes Gefährt finden.<br />

Egal welcher Bootsklasse sich die Crews bedienen, eines haben sie<br />

alle gemeinsam: Nach dem Rennen treffen sie sich auf einen gemütlichen<br />

Umtrunk im Regatta Village und besprechen die spannendsten<br />

Situationen der beendeten Wettfahrt, gratulieren den<br />

Gewinnern und feiern das gemeinsame Rennerlebnis.<br />

Dass die Segler der Karibik keine verwöhnten Schönwettersegler<br />

sind, wurde am letzten Wettfahrttag der BVI<br />

Spring Regatta eindrucksvoll bewiesen.<br />

Trotz Starkwind, Regen, bedecktem Himmel<br />

und beträchtlichem Seegang wagten<br />

sich sämtliche Regattateilnehmer auf die<br />

aufgewühlte See und kämpften tapfer<br />

gegen die entfesselten Elemente.<br />

Trotz kleiner Missgeschicke, die gelegentlich zu harmlosen Pannen<br />

führten, war die Stimmung am Wasser grandios. Diese gute Stimmung<br />

hielt sogar bis zur abschließenden Preisverleihung am Abend,<br />

die von einem unglaublichen tropischen Wolkenbruch begleitet<br />

wurde, bei der die auf die Bühne gerufenen Crews trotz begleitender<br />

Schirmträger pitschnass ihre Ehrungen entgegennahmen.<br />

Gewinnen und Verlieren, Siegen und Gewinnen.<br />

Sollte man sich für die Teilnahme an einer Regatta auf den<br />

British Virgin Islands interessieren, ist es angebracht, sich direkt an<br />

den Veranstalter einer der zahlreichen Segelevents zu wenden, die<br />

größeren dieser Rennen betreiben alle eine professionelle Homepage,<br />

über die man sich zumeist auch gleich anmelden kann. Auch<br />

das British Virgin Islands Tourist Board (www.bvitourism.com) hilft<br />

gern bei der Auswahl der richtigen Veranstaltung und kann interessierte<br />

Crews mit wertvollen Informationen versorgen.<br />

1<br />

Painkiller<br />

Hergestellt wird der sowohl wohlschmeckende als auch – oder gerade<br />

deshalb – brandgefährliche Drink traditionell aus dunklem Rum, vier<br />

Teilen Orangen- und einem Teil Ananassaft sowie einem Teil einer<br />

dickflüssigen Creme aus eingedicktem Kokosnussfett und mit<br />

Rohrzucker gesüßter Kokosmilch. Hinzu kommen dann noch<br />

geschabtes Eis und obendrauf frisch geriebene Muskatnuss. Je nach<br />

der gewünschten Durchschlagskraft kann bei dem schmerzstillenden<br />

Drink zwischen der harmlosesten Variante mit zwei<br />

Teilen dunklem Rum, bis zum schweren<br />

Painkiller mit vier Teilen Rum dosiert werden.<br />

2<br />

56 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> | Juli/August <strong>2013</strong>


BVI-Spring Regatta<br />

3<br />

Painkiller wurde<br />

in einer Strandbar<br />

erfunden<br />

Trinken & Alkohol. Der „Painkiller“ ist<br />

der offizielle Cocktail der British Virgin Islands.<br />

Man sagt, dass er auf der Insel Jost Van<br />

Dyke, etwa fünf Seemeilen nordöstlich<br />

der Hauptinsel Tortola, in einer Strandbar<br />

namens Soggy Dollar Bar in den 1970ern<br />

kreiert wurde.<br />

Ansonsten wird auch gern Bier getrunken.<br />

Hier ist es aufgrund der hohen Temperaturen<br />

empfehlenswert, sich an die lokale<br />

Gewohnheit zu halten, eher leichtere<br />

Biere zu genießen. Europäer, die<br />

normalerweise stärkere Brauprodukte gewöhnt sind, mag das heimische<br />

Bier zwar etwas wässrig oder gehaltlos erscheinen, man darf<br />

jedoch nicht unterschätzen, dass eben das der Grund ist, warum sie<br />

in tropischen Regionen wesentlich bekömmlicher sind.<br />

Essen. Die Bewohner der British<br />

Virgin Islands essen gern und gut. Da<br />

in dem britischen Überseegebiet als<br />

oberste exekutive Autorität aber Königin<br />

Elisabeth II gilt, wurde das übliche<br />

Speiseangebot stark durch die notgedrungene<br />

Gewohnheit der Briten beeinflusst,<br />

sich die besten Speisen aus<br />

allen Kolonien abzuschauen. Auch<br />

der durch die geografische Nähe zu<br />

den US Virgins gegebene Einfluss der<br />

nordamerikanischen Küche ist nicht<br />

zu übersehen. Für den Reisenden ist<br />

das praktisch, da er je nach Appetit<br />

und Laune zwischen den verschiedensten<br />

Gerichten wählen kann. Eine<br />

1 The Blue Peter, die klassische Schönheit der<br />

BVI-Spring Regatta, Baujahr 1930<br />

2 Auf den BVIs wird miteinander, weniger gegeneinander gesegelt<br />

3 Captain Mulligan’s karibische Leckereien, kaltes Bier<br />

und ein Treffpunkt für alle Segler


<strong>OCEAN7</strong>Regatta<br />

Großer Wert wird auf<br />

Umweltschutz gelegt<br />

1<br />

etwas gewöhnungsbedürftige Angewohnheit der Einheimischen<br />

zeigt sich in der Zubereitung von Tieren, die unpraktischerweise<br />

über Knochen verfügen. Solche Tiere werden nämlich nach ihrer<br />

Schlachtung meist in mundgerechte Teile gehackt, ohne sie vorher<br />

ihres Skeletts zu entledigen. Das bedeutet, dass man gelegentlich<br />

mit kleinen Knochenstücken und Splittern zu kämpfen hat, die in<br />

dem sonst ausgesprochenen schmackhaften Gericht stecken. Als<br />

besonders typisches Gericht der BVIs wird von den Einheimischen<br />

die sogenannte „pea soup with carotts“ angesehen, bei der es sich<br />

um ein unserer Erbsensuppe ähnliches Gericht handelt.<br />

Umweltschutz. Dass die Natur der BVIs ein besonderer<br />

Schatz ist, erkennt jeder, der hier einmal Urlaub gemacht hat. Glücklicherweise<br />

haben sowohl die Regierung als auch die Organisatoren<br />

großer Veranstaltungen das einzigartige Potential, das hier schlummert,<br />

schon früh erkannt und kümmern sich um die Bewahrung der<br />

Umwelt, wo immer sie nur können. Besonders bei großen Veranstaltungen,<br />

bei denen eine große Anzahl von Besuchern und Gästen<br />

zu erwarten sind, wird eine strikte Mülltrennung angewendet, die<br />

dabei nicht nur den Teilnehmern überlassen wird, sondern auch mit<br />

großem Aufwand und dem Einsatz von eigenen Sammel- und Sortierteams<br />

verwirklicht wird. Ein weiteres wichtiges Instrument, um<br />

Umweltbewusstsein und Naturschutz zu fördern, ist der Einsatz von<br />

Mehrwegflaschen für alle Regattateilnehmer, Besucher und Freunde<br />

der Veranstaltungen. Damit wird die Bedrohung durch einen wachsenden<br />

Müllberg bekämpft, der durch die Verwendung von Wegwerfflaschen<br />

geschaffen wurde. Die mit dem Logo der Veranstaltung<br />

gebrandeten Einwegflaschen werden kostenlos an alle Beteiligten<br />

verteilt, können überall aufgefüllt werden und eignen sich außerdem<br />

als hübsches und praktisches Andenken an die Regatta. Durch das<br />

Kinder-Segel-Programm<br />

Jugend und Kinder werden auf den BVIs nautisch sehr<br />

gefördert. Sowohl auf zeitgemäßen Booten wie Opti oder<br />

Laser als auch mit Oldtimern wie der alten Tortola Sloop<br />

flitzen die Junioren fröhlich über die türkisblauen Wellen<br />

ihrer Heimat. Die Absicht liegt dabei nicht nur in einer<br />

sinnvollen Beschäftigung der Kinder, sondern auch in einem<br />

Vorantreiben des Segelsports bei der jüngsten Generation. Im<br />

Rahmen des BVI Jugend-Segel-Programms werden Gruppen<br />

von Kindern und Jugendlichen die Grundbegriffe der Seefahrt<br />

beigebracht. Dass die Jüngsten dann bei ihren ersten<br />

Schlägen vor der Küste der BVIs jede Menge Spaß haben,<br />

kann man sich angesichts der paradiesischen Begleiterscheinungen<br />

leicht vorstellen.<br />

enorme Engagement der Regierung, der Organisatoren und der<br />

lokalen Umweltorganisationen wurde erreicht, dass die BVI Spring<br />

Regatta die erste Veranstaltung dieser Art weltweit war, die sich<br />

damit rühmen konnte, CO 2-neutral zu sein. Starke logistische Unterstützung<br />

erfahren die Organisatoren von großen Regatten durch<br />

die international tätige Organisation „Sailors for the Sea“, die für<br />

viele Umweltschutz-Maßnahmen auf den British Virgin Islands verantwortlich<br />

sind. www.sailorsforthesea.org<br />

Sonnenschutz. Die British Virgin Islands liegen mit einer<br />

geographischen Breite von 18° 26’ Nord etwa 300 Seemeilen südlich<br />

Fotos: Shutterstock (2)<br />

58 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> | Juli/August <strong>2013</strong>


BVI-Spring Regatta<br />

2 3<br />

des nördlichen Wendekreises, der auch Wendekreis des Krebses<br />

genannt wird, direkt in der tropischen Klimazone. Diesen Umstand<br />

sollten Urlauber, deren Heimat in weniger sonnenverwöhnten<br />

Regionen liegt, auf keinen Fall unterschätzen. Ohne entsprechenden<br />

Sonnenschutz ist man als hellhäutiger Erdenbürger meist in kurzer<br />

Zeit ein Fall für den Arzt. Beim Segeln wird der Effekt aufgrund der<br />

vom Wasser reflektierten UV-Strahlen noch zusätzlich verstärkt. Einige<br />

Grundsätze sollten Urlauber in dieser Region stets berücksichtigen:<br />

· Immer eine Kopfbedeckung tragen · lange Ärmel und Hosenbeine<br />

bieten Schutz vor der Sonne, auch beim Schnorcheln und Schwimmen<br />

· der stärkste verfügbare Lichtschutzfaktor reicht gerade aus.<br />

Sollte es doch einmal zu einem Sonnenbrand kommen, wissen die<br />

Einheimischen am besten, womit man die unangenehme Rötung<br />

behandeln kann. Der Saft der Aloe vera-Pflanze genießt den Ruf,<br />

ein wahres Wundermittel zu sein.<br />

Vögel und andere Tiere. Die British Virgin Islands sind<br />

ein Paradies für Vögel. Am auffälligsten sind für Besucher sicher die<br />

allgegenwärtigen Pelikane, die fast in jeder Bucht in unmittelbarer<br />

Nähe der Yachten spektakuläre Sturzflüge durchführen. Die Fische,<br />

die sie dabei erbeuten, werden ihnen allerdings oft von frechen<br />

Möwen direkt aus dem Schnabel oder von den räuberischen Fregattvögeln<br />

in fantastischen Flugmanövern abgejagt. Fregattvögel sind die<br />

elegantesten und geschicktesten Flugkünstler in diesem Revier, nicht<br />

selten kann man beobachten, wie ein erbeuteter Fisch dem momentanen<br />

Besitzer geraubt wird, verloren wird und auf seinem Weg<br />

zurück zur Wasseroberfläche mehrmals seinen Besitzer wechselt.<br />

Was kreucht und fleucht. Geckos, die kleinen, flinken<br />

Echsen, trifft man auf den British Virgin Islands auf Schritt und Tritt.<br />

Da diese Tiere die erstaunliche Eigenschaft besitzen, auch auf spiegelglatten<br />

Flächen senkrechte Wände zu erklimmen, darf man als<br />

Urlauber in dieser Gegend nicht überrascht sein, wenn man sie<br />

überall antrifft. Glücklicherweise sind diese kleinen Tiere völlig<br />

harmlos und suchen schleunigst das Weite, wenn man sie im Hotelzimmer<br />

oder in der Dusche antrifft. An sich sollte man sich über<br />

den Besuch eines Geckos freuen, weil sich diese nützlichen Tiere<br />

von lästigen Mücken und anderen kleinen Insekten ernähren und<br />

so den ungestörten Schlaf in den Tropen unterstützen. Ebenfalls<br />

heimisch sind hier Krabben, die in kleinen<br />

Erdlöchern leben und, vorausgesetzt man nähert<br />

sich extrem vorsichtig, auch beobachtet werden können.<br />

Humor auf den BVIs. Die Bewohner der<br />

BVIs sind ein humorvoller, kontaktfreudiger<br />

und lebenslustiger Menschenschlag. Bei<br />

jeder Gelegenheit erhält man ein freundliches<br />

Lächeln, auf Fragen des ortsunkundigen<br />

Urlaubers wird stets freundlich<br />

und zielführend geantwortet.<br />

Wenn man offensichtlich Hilfe braucht,<br />

wird man oft unaufgefordert gefragt, ob und wie<br />

einem geholfen werden kann. Der Humor, der offensichtlich auch<br />

durch die Zeit als britisches Überseegebiet geprägt wurde, zeigt sich<br />

sehr gut in dem Werbeslogan von Husky salvage and towing, des<br />

in Road Town ansässigen, regionalen Pannendienstes für Schiffe.<br />

Dieser nautische Abschleppdienst ist mit Organisationen wie<br />

Seahelp vergleichbar und wirbt mit dem Motto „Your mayday is our<br />

payday!“.<br />

Party. Partys, Feste oder Feiern gibt es hier fast jeden Tag.<br />

Highlight für Segler in diesem Revier ist sicher die Full Moon Party<br />

in der Trellis Bay im Norden der Flughafeninsel Beef Island. Hier<br />

ankern stets viele Yachten, deren Crews mit ihren Beibooten bequem<br />

an einem der mehreren Dinghydocks anlegen können. Direkt<br />

am Strand hat sich eine ansehnliche Promenade aus Lokalen, Bars<br />

und Kleinkunstgeschäften gebildet. Bei Vollmond findet hier ein<br />

ausgelassenes Strandfest statt, bei dem in der Bucht befestigte<br />

Skulpturen entzündet werden, Artisten, Musiker und Performancekünstler<br />

ihre Fähigkeiten zeigen und unzählige Besucher bei kühlen<br />

Drinks und gutem Essen das Leben genießen.<br />

1 BVI pur, tolles Wetter, traumhafte Kulisse – eines der schönsten<br />

Segelreviere der Welt<br />

2 Auf den BVIs schauen schon die Jüngsten auf den Umweltschutz<br />

3 Der „Tree of shame“ ist geschmückt mit den zerstörten<br />

Propellern der Beiboote<br />

Juli/August <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> 59


Yacht Club Austria<br />

Text: xxxx<br />

Gebirgssegler<br />

Zum sechsten Mal fand im Gebiet um die<br />

Insel Brac der Gebirgssegler Cup statt.<br />

Dieses Jahr war die Route der YCA Crew<br />

Eisenerz/Steiermark Trogir–Maslinica–<br />

Vrboska–Krvavica.<br />

Diese Fun-Regatta der YCA-Crew Eisenerz wird traditionellerweise<br />

immer in der Karwoche organisiert, damit positioniert sie sich am<br />

Beginn der Saison idealerweise als Start- und Einsteiger-Event.<br />

Am Palmsonntag fanden sich alle Yachten in der Marina Seget Donji<br />

ein. Der Begrüßungstag ist immer ein besonderes Ereignis. Eher wie<br />

ein großes Familienfest als eine Regatta. Gegner gibt´s noch nicht,<br />

nur Freunde. Lachende Gesichter strahlen durch den kühlen Nordwind<br />

am Steg zueinander. So mancher wird vermisst, und einige neu<br />

kennengelernt. Am Abend wurde die Veranstaltung offiziell von Mike,<br />

dem Vater des Cups, bei einem delikaten Buffet eröffnet. Erstmals<br />

werden auch Livestreams über Internet von einer österreichischen<br />

Regatta übertragen.<br />

Cup<br />

des Yacht Club Austria<br />

Das nächste Ziel für die Wettfahrt am Dienstag war Vrboska auf Hvar.<br />

Den TeilnehmerInnen stand ein langer Segeltag mit ca. 30 sm bevor.<br />

Beim Start herrschten noch äußerst gute Windverhältnisse von ca. 18<br />

Knoten. Im Laufe des Tages wurde dieser aber immer weniger und<br />

so musste die Wettfahrt nach einem 7stündigen Spi- bzw. Gennakerkurs<br />

abgebrochen werden. Tja, des einen Freud – des anderen Leid<br />

… Das Jugendschiff der Crew Eisenerz schafft jedoch seinen zweiten<br />

Zieleinlauf.<br />

Die letzte Wettfahrt am Mittwoch nach Krvavica wurde auf zwei<br />

Wertungen aufgeteilt. Dabei wurde zuvor als Wendemarke und Zwischenziel<br />

die Tonne vor Bol gerundet. Bei Wind zwischen 20 und 0,1<br />

Knoten machten sich die Teilnehmer auf die Reise zum Zielhafen.<br />

Nach dem Anlegen in Krvavica machten sich die Crews bereit für die<br />

Abendveranstaltung und Sonderwertung „Sailing Star“. Die Crews<br />

sorgten mit den verschiedensten Einlagen für eine gute Stimmung.<br />

Zum ersten Mal wurde auch das Segellied („Segeln“ v. Sägewerk 13)<br />

vom Offshore Segelclub Grödig präsentiert, welches für alle unter<br />

www.oscg.at zum Download kostenlos bereit steht. Den neuen Wanderpokal<br />

der Zusatzwertung heimsten allerdings die Freunde aus<br />

Deutschland mit den „Glocken von Rom“ ein.<br />

Neu bei der diesjährigen Auflage waren zusätzlich zur offenen Klasse<br />

auch die zwei Einheitsklassen (Bavaria 45 Cruiser mit Gennaker,<br />

Bavaria 40s mit Spi).<br />

Das Tagesziel der ersten Wettfahrt am Montag war Maslinica auf Solta.<br />

Die Yachten kämpften sich bei Regen und Wind bis zu 25 Knoten<br />

nach Umrundung einer Wendemarke in Richtung Ziel. In der Marina<br />

Maslinica, die extra für die Veranstaltung früher öffnete, wurden die<br />

SeglerInnen vom Marinapersonal und den Regatta Marketenderinnen<br />

herzlich empfangen. Die Verpflegung erfolgte in gewohnter Manier<br />

vom Begleitkatamaran aus. John und Helga kochen unter´m Regenschirm<br />

Chili. Trotz starken Regen herrschte auf allen Booten eine gute<br />

Stimmung. Täglich wird neben dem Tagessieg auch die beste musikalische<br />

Tageseinlage prämiert.<br />

Bei der Siegerehrung stach vor allem das Jugendschiff mit Skipper<br />

Bernhard Marchsteiner durch seine Erfolge mit dem Sieg in der Gesamtwertung<br />

(der neue GSC Wanderpokal gestiftet vom Team Rauchenwald),<br />

dem „Weißen Mascherl“ (Blaues Band) und dem Sieg in<br />

der Königsklasse Bavaria 40S (Helmut Rauchenwald Trophy) hervor.<br />

60 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> | Juli/August <strong>2013</strong>


News Juli/August <strong>2013</strong><br />

Sieger der Einheitsklasse Bavaria 45 Cruiser war Skipper Alexander Taubenschuss. In der<br />

offenen Klasse holte Marlen Rauchenwald den Sieg mit der „Kompro Miss“. Verlierer gibt´s<br />

beim GSC sowieso nicht. Jeder bekommt einen Teilnehmerpokal aus Marmor von der<br />

Insel Brac.<br />

Ab drei Schiffen aus einem Bundesland wird zusätzlich ein Länderpokal ausgefahren. Der<br />

OSC Grödig fährt im Rahmen des GSC´s seine eigene Clubwertung aus. Als Dankeschön<br />

dafür schenken sie Prosecco und Nugattaler dem ganzen Teilnehmerfeld.<br />

Wenn die jüngste Teilnehmerin das Feuerwerk zündet, ist Mike Hecker und seinen HelferInnen<br />

leichter. Der Gebirgssegler Cup <strong>2013</strong> ist Geschichte … doch die Vorbereitungen für<br />

das Jahr 2014 laufen. Am 1. September ist wieder Meldebeginn und das Limit von 25<br />

Schiffen wird in 2 Tagen erreicht sein, oder doch auf 30 Schiffe erhöht?<br />

Danke an die YCA-Crew Eisenerz/Steiermark unter Mike Hecker und allen seinen Helferinnen<br />

und Helfern, sowie allen Gönnern und Sponsoren.<br />

Ein tolles Video mit Fotosammlung kann bei Günter Pachschwöll 0660/ 5554430 bestellt<br />

werden.<br />

Blockkurs<br />

in Portorož <strong>2013</strong><br />

Von Kielschweinen, Schamfielen & sonstigen abartigen<br />

Erfahrungen … Sich auf einen als „Urlaub“ getarnten 2-Wochen Blockkurs einzulassen,<br />

ist ein ungewisses Unterfangen. Immerhin wählten von den 42 beim Informationsabend<br />

anwesenden Interessenten nur sechs wackere Nachwuchssegler diese aus<br />

drei möglichen Ausbildungsvarianten.<br />

Offshore Sailing Instructor OSI © Sepp Höller, seines Zeichens ausgebildeter FB4-Segler<br />

und Prüfer, konzipierte dieses Angebot für angehende Schiffsführer auf seiner SY Aislinn,<br />

einer Bavaria 39.<br />

Bei diesem Ausbildungsformat wird Theorie<br />

und Praxis gemeinsam unterrichtet,<br />

je nach Wetterlage wird vormittags oder<br />

nachmittags im Lehrsaal unterrichtet und<br />

anschließend die praktische Ausbildung<br />

am Boot fortgesetzt.<br />

Abgeschlossen wurde der Blockkurs mit<br />

einer Theorieprüfung über den Österr.<br />

Hochseeverband HSV. Es spricht für die<br />

Qualität des Trainers, dass alle Teilnehmer<br />

den strengen Kriterien des HSV entsprochen<br />

haben, es haben alle<br />

Teilnehmer die Prüfung<br />

positiv<br />

abgelegt.<br />

Prominente Mitglieder<br />

im Yacht Club Austria<br />

Norbert Sedlacek<br />

Wie sind Sie zum<br />

Wassersport gekommen?<br />

Meine Beweggründe, sich für den Segelsport zu<br />

interessieren, waren eine unbändige Sehnsucht nach dem<br />

Element Wasser, den Weiten der Ozeane und der Möglichkeit,<br />

nur vom Wind getrieben diese zu befahren. Den<br />

Ursprung dieser Sehnsüchte vermute ich in der Tatsache,<br />

dass ich als ewig Suchender und sehr neugieriger Mensch<br />

das Element Wasser einfach kennenlernen wollte, zu<br />

welchen meine Familie keinerlei Beziehung hatte.<br />

Was sind Ihre Highlights?<br />

Ich nehme an, diese Frage bezieht sich auf meine<br />

Projekte, welche ich allesamt positiv beurteile. Ob<br />

erfolgreich oder aber auch wie bei der Vendee Globe<br />

20<strong>04</strong> gescheitert, jedes meiner nautischen Abenteuer<br />

brachte mir unvergessliche Eindrücke und ein riesiges<br />

Erfahrungspotential, das ich im täglichen Leben nicht<br />

mehr missen möchte. Sportlich gesehen ist mit Sicherheit<br />

mein Erfolg bei der Vendee Globe 2008 bisher am<br />

höchsten einzustufen. Ich denke aber, dass mein aktuelles<br />

Projekt Proof of Principle mit seinen technischen<br />

Innovationen und den zwei Weltrekord-Versuchen<br />

durchaus das Potential hat, die Vendee abzulösen.<br />

Was schätzen Sie am YCA?<br />

Am YCA schätze ich die Tatsache, dass es einer Ver einigung<br />

auf freiwilliger Basis seit vielen Jahren gelingt, unter<br />

einer „gemeinsamen Flagge“ die unterschiedlichsten<br />

Interessen erfolgreich zu vereinen. Natürlich ist auch das<br />

aktive Clubleben der einzelnen Crews bemerkenswert.<br />

Was möchten Sie noch anmerken?<br />

Für mich waren vor allem die Projektpräsentationen<br />

bei den YCA-Crews nach diversen nautischen Abenteuern<br />

immer ein tolles Erlebnis. Ich hoffe auch nach meinem<br />

zur Zeit gerade in Vorbereitung befindlichen Projekt,<br />

wieder viele schöne Abende in ganz Österreich mit<br />

YCA-Mitgliedern, deren Familien und Freunden<br />

verbringen zu können, um „ein bisschen Abenteuer<br />

live“ zum Clubleben beizutragen.<br />

YCA – The International Austrian Cruising Club<br />

Juli/August <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> 61


Yacht Club Austria<br />

Gute Gründe, Mitglied<br />

beim YCA zu sein!<br />

1. Sie bekommen Ocean7 als unsere Clubzeitschrift<br />

kostenlos.<br />

2. Wir haben eine Clubyacht in der Adria im<br />

Dienst. Unsere Adventus, eine Sun Odyssey<br />

42.2 ist bestens ausgestattet – jedes Mitglied<br />

kann sie nutzen.<br />

3. Unsere Clubyacht am Attersee, eine Gibsea<br />

32 kann jedes Mitglied gegen eine geringe<br />

Benützungsgebühr nutzen.<br />

4. Wir organisieren Spi-Training, Manöver unter<br />

Segeln, Erste Hilfe am Motor u.v.m.<br />

5. Wir führen die Funkkurse für SRC-GMDSS<br />

durch.<br />

6. Wir bilden die Skipper für Fahrtenbereiche<br />

Binnen, 1, 2 und 3 aus.<br />

7. Wir sind ein anerkanntes Trainingscenter der<br />

Royal Yacht Association und führen<br />

Ausbildungen zum „Yachtmaster Offshore“<br />

durch.<br />

8. Unsere Clubtörns erfreuen sich großer<br />

Beliebtheit – <strong>2013</strong> befahren wir den<br />

Ärmelkanal und besuchen die Kanalinseln<br />

Jersey, Guernsey, Sark, Herm, etc.<br />

9. Wir veranstalten die Alpe-Adria-Sailing-Week<br />

mit dem Austria-Cup und damit eine der<br />

größten Regattaveranstaltungen in der Adria.<br />

10. Der Gebirgssegler-Cup der Crew Steiermark<br />

ist die ideale Einsteiger-Regatta.<br />

11. Die ÖSV-Mitgliedschaft kostet ab <strong>2013</strong> nur<br />

mehr € 23,50 und die „Yachtrevue“ und die<br />

ISAF-Lizenz ist dabei inkludiert.<br />

12. Die Clubabende sind für unsere Mitglieder<br />

kostenlos, Sie erleben berühmte Weltumsegler<br />

und interessante Menschen.<br />

13. Brauchen Sie günstige Sommer- oder<br />

Winterreifen? Wir haben Spezialkonditionen<br />

bei Profi-Reifen: Unsere Kundennummer<br />

lautet 45911!<br />

14. Sind Sie Schiffseigner? Sie bekommen<br />

Rabatte und Preisnachlässe bei Ausrüstern.<br />

15. Sollte Ihre Yacht in Kroatien noch unversteuert<br />

liegen: Wir organisieren Zoll und MwSt.<br />

16. Brauchen Sie eine Yacht-Versicherung?<br />

Pantaenius gibt Ihnen einen Spezialrabatt.<br />

17. Günstig chartern mit dem YCA-Sonderrabatt<br />

– Details im Generalsekretariat!<br />

18. Suchen Sie Infos über Reviere, suchen Sie<br />

Antworten auf spezielle Fragen?<br />

19. Unser Büro ist ganztägig (9.00 bis 16.00<br />

Uhr) für unsere Mitglieder geöffnet.<br />

20. Unsere Stützpunkte sind im ganzen<br />

Mittelmeer präsent! Ein Beispiel gefällig? Ein<br />

Mitglied ist auf dem Weg von Kroatien nach<br />

Mallorca, dabei werden seine Medikamente<br />

nass und unbrauchbar, er läuft den Stützpunkt<br />

in Catania/Sizilien an. Rino und Bea<br />

Anfuso helfen unkompliziert und direkt.<br />

21. Wollen Sie Ihr Schiff registriert haben?<br />

Brauchen Sie vielleicht ein Yachtzertifikat?<br />

22. Und das Wichtigste: Sie dürfen unseren<br />

Clubstander führen.<br />

Sommerfest<br />

Ahoi Freunde! Es würde mich freuen, wenn alle YCA-Crews – die in ganz Österreich verstreut sind<br />

– an diesem gemeinsamen Sommerausflug teilnehmen.<br />

Die Crew Eisenerz/Steiermark lädt alle Mitglieder und Freunde des Clubs zum gemeinsamen<br />

Sommerfest am 13. Juli <strong>2013</strong> ein. Von Eisenerz über St. Michael, Leoben, Bruck, Graz fährt ein Bus<br />

nach Heiligenkreuz am Waasen zum Lipizzaner Franzl.<br />

Vor Ort besteht die Möglichkeit zum Wandern (Haus und Garten der Stille), Baden und Segeln<br />

(wir nehmen einen Opti mit), Kutschenfahrten sowie am Sommer-4-Kampf teilzunehmen (Gruppenwertung<br />

in Traktorfahren, Bogenschießen, Gummistiefelweitwurf und Tretbootrennen).<br />

Zu Mittag gibt es eine Jause und um 17.00 Uhr ein warmes steirisches Buffet. Die Rückfahrt ist um<br />

20.00 Uhr geplant. Für Selbstfahrer<br />

besteht die Möglichkeit, im Zelt auf<br />

der Anlage zu übernachten und erst<br />

am Sonntag heimzufahren.<br />

Der Crew-Vorstand freut sich über<br />

deine Anmeldung!<br />

Mehr Informationen auf der Homepage<br />

www.lipizzanerfranzl.at.<br />

Anmeldung erbeten unter mike@<br />

gebirgssegler.at oder direkt beim<br />

Crew-Commander Mike Hecker, Tel.<br />

0664/3458529<br />

Ausbildung zum<br />

Skipper<br />

Der Yacht Club Austria startet im Herbst wieder<br />

einen Ausbildungszyklus für angehende<br />

Skipper. Interessierte können sich am Freitag,<br />

6. September <strong>2013</strong>, um 19.30 Uhr über Befähigungsausweise,<br />

Fahrtenbereiche, Funkkurse<br />

etc. informieren.<br />

Gasthaus Stockinger<br />

Ritzlhofstraße 63<br />

4052 Ansfelden<br />

Es werden die Trainer und Ausbildner ihre<br />

Konzepte präsentieren.<br />

Anmeldungen ab sofort beim Crew-Commander<br />

unter gottfried.rieser@yca.at<br />

der Crew Eisenerz/Steiermark<br />

in Oberösterreich


News Juli/August <strong>2013</strong><br />

Clubabende<br />

Wien/NÖ/Burgenland<br />

Clublokal Restaurant Pistauer, 1110 Wien, Ravelinstraße 3 · cschifter@pantaenius.com<br />

Dienstag, 10.9.<strong>2013</strong> Vortrag über „Medizin an Bord“<br />

Dienstag, 8.10.<strong>2013</strong> Video über seine Großseglerreise von unserem Mitglied Herrn Zieger<br />

Salzburg/Tauern<br />

Clublokal Jägerwirt, Kasern 4, 5101 Salzburg · zimmer_christian@ymail.com<br />

Mittwoch, 11.9.<strong>2013</strong> Vortrag von Ewald Pöchtrager „Segeln in den Philippinen“<br />

Mittwoch, 9.10.<strong>2013</strong> Vortrag „Rund Cap Hoorn 1909“<br />

Kärnten<br />

Clublokal Gasthof Jerolitsch, Jerolitschstraße 43–44, 9201 Krumpendorf ·<br />

office@yca-crew-ktn.at<br />

jeden Dienstag Themenabende werden jeweils auf der Website<br />

ab 19.00 Uhr www.yca-crew-ktn.at veröffentlicht<br />

12.–13.10.<strong>2013</strong> Clubausflug nach Rimini mit Besuch der Grand Soleil Werft<br />

Oberösterreich<br />

Clublokal Volkshaus Dornach, Niedermayrweg 7, 4<strong>04</strong>0 Linz-Dornach · gottfried.rieser@yca.at<br />

Dienstag, 24.9.<strong>2013</strong> Um 19.30 Uhr – Matthias Schlager –<br />

Meine Weltumsegelung auf der „Lizza-Forte“<br />

Eisenerz/Steiermark<br />

Clublokal Eisenerzer Hof, Hieflauerstraße 17, 8790 Eisenerz · mike@gebirgssegler.at<br />

jeden ersten Montag Programme der Clubabende und der Stammtische werden per Mail<br />

im Monat, 18.00 Uhr bekannt gegeben und können auch auf www.yca.at abgerufen<br />

werden. Die Jugendstunde ist jeweils 1 Stunde vor dem Crewabend!<br />

Samstag, 13.7.<strong>2013</strong> Sommerfest bzw. -ausflug zum „Lipizzaner Franzl“<br />

Anmeldung bei Mike Hecker<br />

26.–28.8.<strong>2013</strong> A-Schein Praxiskurs in Kärnten –<br />

Therorie wird an zwei Nachmittagen davor sein<br />

29.8.–1.9.<strong>2013</strong> Jugendlager im Krumpendorf –<br />

Interessenten bitte bei Mike Hecker melden<br />

Tirol/Vorarlberg<br />

Clublokal Cafe-Restaurant Pirmin Stub’n, Radetzkystraße 47, 6020 Innsbruck<br />

albert.plachel@aon.at<br />

Oktober <strong>2013</strong><br />

Im Oktober <strong>2013</strong> startet wieder ein Ausbildungskurs für die<br />

Fahrtenbereiche 2 und 3. Dazu bieten wir an, an dem geplanten<br />

viertägigen Skipper- und Segeltraining teilzunehmen.<br />

Next<br />

generation<br />

Der YCA hat das Jahr <strong>2013</strong> zum Jahr der Jugend ernannt und setzt daher<br />

besonderes Augenmerk auf eine verbesserte Jugendarbeit.<br />

Mit den ersten Plätzen der Jugendcrews beim Gebirgssegler Cup und beim<br />

Austria Cup zeigt die junge Generation, welches Potential in ihr steckt.<br />

Bei der heurigen Hochseestaatsmeisterschaft hat die Jugend die nächste<br />

Chance, ihr Können unter Beweis zu stellen.<br />

Um vermehrt Nachwuchs-Skipper für den Hochseebereich zu gewinnen,<br />

hat sich der YCA OÖ bereit erklärt- die Ausbildung für seine Jugendmitglieder<br />

kostenlos anzubieten. Mit diesem wichtigen Schritt soll der Jugend<br />

der Erwerb eines Küstenpatents erheblich erleichtert werden.<br />

Um junge Skipper langsam auch an das Regattasegeln heranzuführen, ist<br />

für 2014 ein Regattatraining in Kroatien geplant. Bei Start- und Manövertraining<br />

sowie beim Regelseminar wird das Know-how an die Youngsters<br />

weitergegeben.<br />

Neben dem Hochseebereich wird auch der Binnensport für die Jugend<br />

attraktiver gestaltet. Zum Auftakt findet am 22.6.<strong>2013</strong> am Traunsee der<br />

erste Jugend SailDAY statt; ein „Meet and Greet“ der YCA Jugend, wo der<br />

Segelspaß im Vordergrund steht.<br />

YACHT CLUB AUSTRIA<br />

Generalsekretariat<br />

Lederergasse 88 · A-4020 Linz<br />

+43(0)732/781086<br />

office@yca.at · www.yca.at<br />

Crew Salzburg/Tauern<br />

Crew-Commander Arch. DI Christian Zimmer<br />

Fadingerstraße 6 · 5020 Salzburg<br />

+43(0)650/4229647<br />

zimmer_christian@ymail.com<br />

Crew Wien, Nö, Burgenland<br />

Crew-Commander Christian Schifter<br />

Ludwiggasse 3, Haus 4<br />

1140 Wien · +43/(0)1/7109222<br />

cschifter@pantaenius.com<br />

Crew Oberösterreich<br />

Crew-Commander Gottfried Rieser<br />

Fischillstraße 1<br />

4063 Hörsching · +43/(0)7221/72353<br />

gottfried.rieser@yca.at<br />

Crew Tirol und Vorarlberg<br />

Crew-Commander Albert Plachel<br />

Laningerweg 1 · 6410 Telfs · +43/(0)699/15267890<br />

albert.plachel@aon.at<br />

www.yca-tirol.at<br />

Crew Kärnten<br />

Crew-Commander und Vize-Commodore<br />

Univ.-Prof. Dr. Jürgen Adlmannseder<br />

Rudolf Kattnigweg 3 · 9201 Krumpendorf<br />

+43/(0)650/340<strong>04</strong>75<br />

juergen.adlmannseder@uni-klu.ac.at<br />

office@yca-crew-ktn.at · www.yca-crew-ktn.at<br />

Crew Eisenerz/Steiermark<br />

Crew-Commander Mike Hecker<br />

Freiheitsplatz 4 · 8790 Eisenerz<br />

+43/(0)664/3458529<br />

mike@gebirgssegler.at · www.gebirgssegler.at<br />

Crew Bayern<br />

Yacht Club Austria, Generalsekretariat<br />

Lederergasse 88, 4020 Linz<br />

Tel. +43(0)732/781086<br />

office@yca.at · www.yca.at<br />

Crew Kroatien<br />

Ehren-Commodore und Crew-Commander<br />

Kapitän Miljenko Zanic · Lucka Ispostava<br />

HR-51250 Novi Vinodolski · Tel. +385/51/244345<br />

Crew Schweiz<br />

Yacht Club Austria, Generalsekretariat<br />

Lederergasse 88, 4020 Linz<br />

Tel. +43(0)732/781086<br />

office@yca.at · www.yca.at<br />

Juli/August <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> 63


HochseeVerband<br />

Verband zu Besuch in der Abteilung Schifffahrt –<br />

Technik und Nautik im BMVIT<br />

Hochsee-<br />

Yachtsport<br />

FB3 ohne Nachweis der seemännischen Praxis? Nachtansteuerung am Binnensee?<br />

Motor yachtprüfung auf einem Segelboot? Umschreiben eines kroatischen Küstenpatents<br />

in ein österreichisches IC? In Österreich heutzutage alles kein Problem mehr – oder doch?<br />

Der Referent des Hochseeverbandes für rechtliche Angelegenheiten<br />

Mag. Eric Breiteneder und der Referent für Prüfung und Ausbildung,<br />

Ing. Wolfgang Becker, berichten über ein Gespräch mit dem Leiter<br />

der Abteilung Schifffahrt – Technik und Nautik, Ministerialrat DI<br />

Reinhard Vorderwinkler, und DI Bernhard Bieringer im Verkehrsministerium<br />

im April <strong>2013</strong>.<br />

Ausgangspunkt der Besprechung war eine zuvor übermittelte schriftliche<br />

Anfrage des Hochseeverbandes an die Frau Bundesministerin<br />

für Verkehr, Innovation und Technologie, um die Rechtslage mit der<br />

seit einem Jahr von allen Prüfungsorganisationen gelebten Praxis zu<br />

vergleichen und Missstände aufzuzeigen.<br />

Eric Breiteneder: „Die Vertreter des Ministeriums waren nicht nur<br />

äußerst besorgt wegen der mittlerweile bekannten Fälle von Verstößen<br />

gegen die SeeSchVO, sondern gaben auch sehr klare Antworten<br />

auf unsere Fragen. Entmonopolisierung und Liberalisierung darf<br />

nicht, so sinngemäß die Vertreter des Ministeriums, zu einer Missachtung<br />

der Texte und des Inhalts von Gesetzen und Verordnungen<br />

führen.“<br />

Wolfgang Becker freut sich über die Bestätigung der Haltung des<br />

Hochseeverbandes im Sinne seiner streng gesetzeskonformen Organisation<br />

und Durchführung der Prüfungen zu den Befähigungsausweisen.<br />

„Es kann nicht der Sinn eines jahrelang dauernden Reformprozesses<br />

des österreichischen Prüfungswesens sein, wenn die gemeinsam<br />

erarbeiteten und von allen gewünschten, gesetzlichen<br />

Bestimmungen zur Qualitätssicherung nicht von allen Organisationen<br />

in gleicher Weise eingehalten werden.<br />

Deutliche Senkung der Höhe von IC-Ausstellungsgebühren<br />

und „all inklusive“-Prüfungsgebühren des Hochseeverbandes<br />

Die behördlich festgelegte Ausstellungsgebühr für ein Internationales<br />

Zertifikat für die Führung von Jachten auf See (IC) wurde Mitte<br />

April de facto um 50 % gesenkt. Der Grund ist, dass nun FB2 bis<br />

FB4 IC für eine Segelyacht gemeinsam mit dem Befähigungsausweis<br />

und IC FB1 Motorboot („Schlauchbootschein“) beantragt und<br />

auf einem amtlichen Lichtbildausweis vermerkt werden kann.<br />

Das bedeutet eine Kostenersparnis von stolzen € 84,60 und deutlich<br />

weniger Papierkram. Zur Erinnerung: laut Gesetz ersetzt seit 2012<br />

„… die erfolgreich abgelegte praktische Prüfung für die Fahrtbereiche<br />

2, 3 oder 4 unabhängig von der Art der Yacht die praktische<br />

Prüfung für den Fahrtbereich 1.“<br />

Befähigungsausweise für Motoryachten über 10 m Bootslänge und/<br />

oder mehr als 3 nautische Meilen von der Küste bedürfen<br />

selbstverständlich weiterhin einer praktischen Prüfung „… an Bord<br />

einer Motoryacht in entsprechender Größe und Ausrüstung für den<br />

entsprechenden Fahrtbereich. Die Dauer und Fahrtstrecke muss<br />

dem jeweiligen Fahrtbereich entsprechen und zur Beurteilung der<br />

Kenntnisse geeignet sein …“<br />

Das neue IC-Antragsformular samt Vorlage ist auf der Internetseite<br />

des Hochseeverbandes zu finden.<br />

Ebenso sind dort die Kostenbeiträge zu allen Prüfungen und<br />

Befähigungsausweisen des Hochseeverbandes zu finden. Mit dem<br />

Befähigungsausweis (BFA) FB1 bis FB4 kann ein amtliches und<br />

international anerkanntes Dokument (IC) beantragt werden kann.<br />

Besonders hervorzuheben ist bei den Gebühren des Hochseeverbandes,<br />

dass diese „all inklusive“ und nach geografischer Prüfungsregion<br />

aufgelistet sind. Es gibt keine versteckten Kosten, wie<br />

Bearbeitungs-, Ausstellungsgebühren oder Spesenersatz und<br />

Kilometergelder für die Prüfer.<br />

www.hochseeverband.at<br />

Foto: Shutterstock (1)


News Juli/August <strong>2013</strong><br />

Seemännische Praxis und Seefahrtserfahrung ist mittels Logbuch, vom<br />

Schiffsführer unterfertigter auszugsweiser Abschrift des Logbuchs oder<br />

sonstiger logbuchähnlicher Aufzeichnungen nachzuweisen, bloße<br />

schriftliche Erklärungen der Kandidatin oder des Kandidaten reichen<br />

nicht aus, auch nicht wenn diese „an Eides statt“ erfolgen. Es ist die<br />

Pflicht der Prüfungsorganisation und damit letztlich auch der jeweiligen<br />

Prüferin oder des jeweiligen Prüfers, dies zu kontrollieren. Die<br />

Begriffe Motorjacht und Segeljacht sind in der Jachtzulassungsverodnung<br />

beschrieben und die Unterscheidung eindeutig definiert. Das<br />

sehen auch die Vertreter des Ministeriums so.“<br />

Auch Selbstverständlichkeiten wie, dass der Nachweis für die seemännische<br />

Praxis und die Seefahrterfahrung vor Beginn der praktischen<br />

Prüfung vollständig erbracht und nachgewiesen sein muss<br />

aber auch, dass die Praxis für eine Segelscheinprüfung auf einer<br />

Segeljacht und jene für eine Motorbootscheinprüfung auf einer Motorjacht<br />

(iS des § 4 Abs 2 JachtZulVO und deren Anlage 1 und 1a)<br />

zu erlangen sind, wurde von den Vertretern des Ministeriums nicht<br />

bezweifelt.<br />

Die Qualität<br />

der Ausbildung<br />

ist hoch<br />

IOSCF-Generalversammlung<br />

in Triest<br />

Die Jahresgeneralversammlung der International<br />

Offshore Cruising Federation IOSCF fand vom 23.<br />

bis 24.5.<strong>2013</strong> auf Einladung der Lega Navale<br />

Italiana in Triest statt.<br />

Wichtige Themen waren die künftigen Leitprojekte der Harmonisierung<br />

qualitätsvoller Ausbildung, Fragen der Sicherheit für Fahrtensegler und<br />

internationale Initiativen.<br />

Die Delegierten der nationalen Verbände fassten auch Grundsatzbeschlüsse<br />

über die Verstärkung bilateraler Kooperationen rund um<br />

Yachtsport, Bootstourismus und Umweltschutz in besonderer Beachtung<br />

des großen kulturellen Erbes aller Mitglieder.<br />

Interessierter Teilnehmer an den Gesprächen war der Hafenkommandant<br />

von Triest, Kapitänleutnant Goffredo Bon.<br />

Als neue Mitglieder der internationalen Fahrtenseglerorganisation<br />

IOSCF konnten die spanische Asociación de Navegantes de Recreo<br />

(ANAVRE) und der traditionsreiche Club Náutico Internacional Hemingway<br />

de Cuba (CNIH de Cuba) auf das herzlichste begrüßt werden.<br />

Ennio Abate (Lega Navale Italiana), Marc Rösch (Cruising Club Swisse), Manfred Dorner<br />

(Generalsekretär der IOSCF), Christian Schifter (Hochseeverband), Jaime Darder (Anavre),<br />

aufgenommen im Leuchtturm des Hafens von Triest, dem Sitz der Lega Navale Trieste.<br />

Breiteneder: „Dass Motorbootprüfungen auf Segeljachten abgenommen<br />

werden, im Zuge der Prüfung verpflichtete Nachtfahrten gar<br />

nicht durchgeführt werden und eidesstattliche Erklärungen als Meilen-Nachweis<br />

genügen und FB3-Scheine in einem Aufwaschen mit<br />

FB2-Scheinen vergeben werden, ohne auch nur eine Seemeile nachgewiesen<br />

zu haben, schockierte unsere Gesprächspartner.“<br />

Wolfgang Becker: „Die Qualität der Ausbildung ist in den meisten<br />

Hochseeyachtclubs und einzelnen österreichischen Seefahrtsschulen<br />

nach wie vor hoch. Letztlich geht es wohl allen Prüfungsorganisationen<br />

darum, verantwortungsvolle Schiffsführerinnen und Schiffsführer<br />

mit einem IC nach erfolgreicher Ablegung der Prüfung zu belohnen.“<br />

Breiteneder warnt hingegen: „Keine Prüfungsorganisation sollte ihren<br />

Status durch eine gesetzwidrige Auslegung der geltenden Rechtslage<br />

aufs Spiel setzen, kein Kandidat den Entzug seines Befähigungsausweises,<br />

der auf Grund falscher Angaben erworben wurde, riskieren.<br />

Darüber hinaus wird durch rechtswidrige Praktiken der Wettbewerb<br />

zu Ungunsten der gesetzestreuen Prüfungsorganisationen verzerrt,<br />

wenn einzelne Prüfungsorganisationen die gesetzlichen Vorgaben<br />

nicht einhalten und damit aber offenbar attraktiver für Kandidaten<br />

sind. Denn es wird immer Kandidaten geben, die den Weg des geringsten<br />

Widerstandes wählen und sich Ihrer hohen Verantwortung<br />

für Leben und Gesundheit ihrer Crewmitglieder und ihrer eigenen<br />

Sicherheit offenbar gar nicht bewusst sind.“<br />

Der Österreichische Hochseeyachtsport-Verband hofft, dass den<br />

eindeutigen Worten der Vertreter des Ministeriums auch Taten folgen<br />

und gemeinsam der international gute Ruf der österreichischen<br />

Ausbildung und des Prüfungswesens erhalten wird. Wünschen, denen<br />

sich <strong>OCEAN7</strong> als Sprachrohr der österreichischen Yachtsportler<br />

gerne anschließt!<br />

Mag. Eric Breiteneder ist Rechtsanwalt in Wien und unter anderem<br />

Experte für Fragen des Seeschifffahrtsrechts, Ing. Wolfgang Becker<br />

ist Vizepräsident des Österreichischen Hochseeyachtsport – Verbandes<br />

und langjähriger Referent für Prüfung und Ausbildung.<br />

Juli/August <strong>2013</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong> 65


<strong>OCEAN7</strong> Bücherschapp<br />

Sommer-<br />

Lektüre<br />

Callum Roberts<br />

Der Mensch und das Meer<br />

Warum der größte Lebensraum der Erde in Gefahr ist<br />

Verlag DVA, Sachbuch, gebunden,<br />

592 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, 25,70 Euro<br />

Der Wandel eines faszinierenden, bedrohten Lebensraums. Roberts<br />

hat mit seinem neuen Buch ein kleines Wunder vollbracht. Er hat auf<br />

über 500 Seiten die Erwärmung der Ozeane, die Vermüllung und den gigantischen Rückgang<br />

der Fischbestände geschildert, ohne dass es ein trauriges „Schwarzbuch“ geworden wäre<br />

und der Leser deprimiert von Seite zu Seite blättert. Im Gegenteil: Es ist ein spannendes, am<br />

Ende optimistisches Werk entstanden, eine Art Kulturgeschichte der Ozeane.<br />

Tom Liehr<br />

Leichtmatrosen<br />

Verlag Rütten & Loening, Klappenbroschüre, 352 Seiten, 15,50 Euro<br />

Vier Männer und ein Boot. Die Chaos-Crew: Henner, ein evangelischer<br />

Pfarrer, Mark, ein Verlierer, wie er im Buche steht, und Simon,<br />

der gerne die Welt erklärt, unzuverlässig ist und fünfundzwanzig<br />

Handys besitzt. Patrick ist sich sicher, dass Cora ihn betrügt, und<br />

ausgerechnet jetzt hat er sich mit drei – sogenannten – Freunden<br />

verabredet, mit einem Hausboot die Havel hinaufzuschippern. Mit<br />

dem Schiff Dahme, das sie gleich in Tusse umbenennen, erleben sie zehn absurde, chaotische<br />

und doch wunderschöne Tage auf dem Wasser. Sommerbuch der Saison.<br />

Andreas von Klewitz, Carl Chun<br />

Die Entdeckung der Tiefsee<br />

Parthas Verlag Berlin, Hardcover, Leinen,<br />

216 Seiten mit Abbildungen, 35,80 Euro<br />

Die Valdivia-Expedition war die erste groß angelegte deutsche<br />

Expedition zur Erforschung der Tiefsee. Ihr Initiator und wissenschaftlicher<br />

Leiter war der Zoologe Carl Chun. Das Forschungsschiff<br />

Valdivia, ein für die Expedition umgerüsteter Dampfer der<br />

Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt-Actien-Gesellschaft (HAPAG), stach am 31. Juli<br />

1898 in See und kehrte am 1. Mai 1899 von seiner Reise, die es über 32.000 Seemeilen<br />

durch den Atlantischen und den Indischen Ozean geführt hatte, nach Hamburg zurück.<br />

Neben umfangreichen Tiefenlotungen war das Sammeln von biologischen Proben das<br />

Hauptziel der Unternehmung. Die Ausbeute war so überwältigend, dass die Herausgabe<br />

des Entwurf_neu_fertig.qxd wissenschaftlichen Berichts 21.01.2008 in 24 Bänden 16:24 erst 1940 Seite abgeschlossen 1 war.<br />

Inserentenverzeichnis<br />

14 Alles Yacht<br />

www.allesyacht.at<br />

14 Bernwieser Seekarten<br />

www.bernwieser.at<br />

53 Calen Cosmetics<br />

www.calecosmetics.at<br />

31 Doma Elektro Engineering<br />

www.doma.at<br />

9, 19 Ecker Yachting<br />

39 www.eckeryachting.com<br />

66 Freytag & Berndt<br />

www.freytagberndt.at<br />

14 Hirsch Armbänder<br />

www.hirschag.com<br />

14 Inschallah Sailing Team<br />

www.inschallah-sailing-team.at<br />

U2<br />

Master Yachting<br />

www.master-yachting.de<br />

14 Nano Tours<br />

www.nano-tours.com<br />

35 Werner Ober GmbH<br />

Yachtelektronik<br />

www.yacht-elektronik.at<br />

U4<br />

Panerai<br />

www.panerai.com<br />

11 Pantaenius Yachtversicherungen<br />

www.pantaenius.com<br />

57 Phoenix Yachting<br />

www.phoenixyachting.at<br />

21 Satz- & Druck-Team GmbH<br />

www.sdt.at<br />

13 Sea-Help<br />

www.sea-help.eu<br />

14 Tommy Sails<br />

www.tommysails.com<br />

14 Waldex Druck- & Verlags GmbH<br />

www.waldex.at<br />

14 Yachticon<br />

www.yachticon.de<br />

Österreichs größte Seefahrtsbuchhandlung<br />

präsentiert den <strong>OCEAN7</strong> Bücherschapp!<br />

Kohlmarkt 9, 1010 Wien, 01/533 86 85-18, nautic@freytagberndt.at<br />

freytag & berndt<br />

www.freytagberndt.at<br />

66 <strong>OCEAN7</strong> 02-<strong>2013</strong> | Juli/August <strong>2013</strong>


9 190001 016481<br />

Keine Ausgabe mehr verpassen,<br />

jetzt bequem nach Hause bestellen!<br />

Jahres-<br />

ABO<br />

www.<strong>OCEAN7</strong>.at<br />

D A S Y A C H T M A G A Z I N F Ü R Ö S T E R R E I C H<br />

0 1 / 2 0 1 3 J ä n n e r / F e b r u a r 4 , 5 0 E U R<br />

www.<strong>OCEAN7</strong>.at<br />

www.<strong>OCEAN7</strong>.at<br />

D A S Y A C H T M A G A Z I N F Ü R Ö S T E R R E I C H<br />

0 2 / 2 0 1 3 M ä r z / A p r i l 4 , 5 0 E U R<br />

1.000 Meilen Race Zadar–Alanya<br />

D A S Y A C H T M A G A Z I N F Ü R Ö S T E R R E I C H<br />

0 3 / 2 0 1 3 M a i / J u n i 4 , 5 0 E U R<br />

IM STURM<br />

durchs Mittelmeer<br />

Ein marxistisches Segelabenteuer<br />

FRÜHSTÜCK<br />

auf Kuba<br />

So war die Austrian Boatshow<br />

Frischer Wind<br />

Korallenriffe<br />

128 Inseln<br />

Mit Yacht Club Austria-News<br />

und Hochseeverband-News<br />

Exotik und<br />

Traumstrände<br />

Mehrwertsteuer Kroatien<br />

YCA + SeaHelp<br />

helfen Eignern<br />

Tolle Boote, schöne Reviere<br />

D A S Y A C H T M A G A Z I N F Ü R Ö S T E R R E I C H<br />

Mit Yacht Club Austria-News<br />

und Hochseeverband-News<br />

TIPPS<br />

Richtig<br />

chartern<br />

Per Anhalter über Ozeane<br />

Das Abenteuer<br />

Mit Yacht Club Austria-News<br />

und Hochseeverband-News<br />

Mit Yacht Club Austria-News<br />

und Hochseeverband-News<br />

Segeln in Kampanien<br />

Küche & Kultur<br />

9 190001 016481<br />

P. b. b. Verlagsort: 9020 Klagenfurt am Wörthersee · 12Z039473 M<br />

www.<strong>OCEAN7</strong>.at<br />

0 4 / 2 0 1 3 J u l i / A u g u s t 4 , 5 0 E U R<br />

<strong>OCEAN7</strong> bei der BVI-Spring Regatta<br />

KLASSIKER<br />

in der Karibik<br />

Papua Neuguinea unter Wasser<br />

Garten Eden<br />

Sport 35 im <strong>OCEAN7</strong>-Test<br />

Gut, besser,<br />

Bavaria<br />

P. b. b. Verlagsort: 9020 Klagenfurt am Wörthersee · 12Z039473 M<br />

P. b. b. Verlagsort: 9020 Klagenfurt am Wörthersee · 12Z039473 M<br />

P. b. b. Verlagsort 9020 Klagenfurt | GZxxxxxxxx<br />

Andamanen<br />

6 Ausgaben<br />

für nur<br />

€ 25,–<br />

Ausland zzgl. €<br />

13,– Porto<br />

abo@ocean7.at | www.ocean7.at


panerai.com<br />

historyandheroes.<br />

luminor submersible 1950<br />

3 days automatic titanio - 47mm<br />

Exklusiv erhältlich in Panerai Boutiquen und im autorisierten Fachhandel.<br />

Kostenlose Hotline: 00800 - 00 400 400

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!