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OCEAN7 2014-01

Unter dem Titel "Pirat und Klabautermann berichten zwei Kids, 3 und 6 Jahre alt, über ihren ersten Hochseetörn. Perfekte Einstimmung für Eltern, die mit ihren Kindern das erste Mal einen Segelurlaub planen.

Unter dem Titel "Pirat und Klabautermann berichten zwei Kids, 3 und 6 Jahre alt, über ihren ersten Hochseetörn. Perfekte Einstimmung für Eltern, die mit ihren Kindern das erste Mal einen Segelurlaub planen.

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www.ocean7.at<br />

Unabhängiges YACHTMAGAZIN für Österreich<br />

<strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> Jänner/Februar<br />

Tim und Jannick erzählen:<br />

So war<br />

unser erster Törn<br />

Mit Wolkenbruch und Schwertfisch<br />

Die Inseln vor Neapel<br />

Wolfgang Hausner mit Taboo III<br />

Mitten im Taifun<br />

Mit News der Verbände YCA, MSVÖ und SFVS


ACHTUNG:<br />

Öffnungszeiten täglich<br />

10.00 bis 18.00 Uhr<br />

ÖSTERREICHS<br />

BOOTSMESSE NR. 1<br />

6. – 9.3.<strong>2<strong>01</strong>4</strong><br />

Infos und ermäßigte Tickets<br />

unter www.boot-tulln.at<br />

Willkommen in Tulln.<br />

Volle Vielfalt voraus: AUSTRIAN BOAT SHOW – BOOT TULLN <strong>2<strong>01</strong>4</strong>.<br />

Das Nr. 1 Event für Boote, Yachten, Wassersport-Touristik und Tauchsport<br />

zeigt die wichtigsten Trends, die interessantesten Neuheiten und<br />

einzigartige Auswahl: Von Motorbooten über Luxus yachten bis zum<br />

breit ge fächerten Zubehör. Der sichere Hafen für den größten Überblick.<br />

Folgen Sie uns auf


Editorial<br />

Willkommen,<br />

3.600 neue !<br />

Abonnenten<br />

Ich will hier nicht über gewisse Funktionäre und deren Überheblichkeit,<br />

Selbstüberschätzung und tatsächliche Bedeutungslosigkeit<br />

schreiben. Dazu ist mir meine Zeit zu schade und der Platz in<br />

<strong>OCEAN7</strong> zu wertvoll. Außerdem kann sich ja ohnehin jeder in<br />

meinem Online-Blog unter www.ocean7.at ein Bild von dem machen,<br />

was sich in den vergangenen Wochen zugetragen hat und<br />

was ich hier meine.<br />

Nur so viel zu dem Thema: Ein gestandener, immerhin schon 74<br />

Jahre alter Segler, Mitglied bei IG-Segeln, hat mich angerufen und<br />

mir mitgeteilt, dass er aus seinem Club kurzerhand ausgeschlossen<br />

wurde, und zwar von seinem „Obmann“ Bernhard Propper, der<br />

sich auch „Präsident“ des Hochseeverbandes nennt. Dieser Segler<br />

hatte Proppers Vorgehensweise im Zusammenhang mit der Aus -<br />

einandersetzung zwischen dem Hochseeverband und <strong>OCEAN7</strong><br />

heftig kritisiert und sich sehr darüber geärgert, dass er jetzt plötzlich<br />

das Magazin <strong>OCEAN7</strong> nicht mehr bekommt. Nur gut, dass dieser<br />

Herr Propper kein Politiker an der Macht ist, sonst würde er vermutlich<br />

statt nur auszuschließen einsperren lassen, wie das in<br />

Russland oder der Ukraine üblich ist …<br />

Propper bestätigt jedenfalls neuerlich seine undemokratische Geisteshaltung.<br />

So jemand sollte in Österreich keine führenden Funktionen<br />

innehaben, auch wenn er gerne Führer wäre.<br />

Viel lieber begrüße ich stattdessen hier an dieser Stelle mehr als<br />

3.600 neue Abonnenten, darunter viele Eigner von Motoryachten<br />

und Motorbooten, die im MSVÖ organisiert sind, sowie Hochseesegler,<br />

die dem SFV Süd angehören.<br />

Ein verheerender Taifun mit unvorstellbaren Windgeschwindigkeiten<br />

von bis zu 370 km/h zog eine Schneise der Verwüstung quer<br />

durch die Philippinen. Mitten drin der österreichische Abenteurer<br />

und Weltumsegler Wolfgang Hausner mit seinem 18-Meter-Katamaran<br />

Taboo III. Wie er den Jahrhundertsturm überlebte, schildert er<br />

exklusiv in dieser Ausgabe von <strong>OCEAN7</strong>, dem unabhängigen<br />

Yachtmagazin für Österreich.<br />

Unser Meeresbiologe Dr. Reinhard Kikinger tauchte einmal mehr<br />

mit Haien und ich selbst segelte im Golf von Neapel, einem Revier,<br />

das kulinarisch und wettermäßig viel Abwechslung zu bieten hat.<br />

Sunsail ist dort auf der kleinen Insel Procida mit einem gut geführten<br />

Stützpunkt vertreten.<br />

Weltumsegler und <strong>OCEAN7</strong>-Autor Peter Schöler testete vor der<br />

italienischen Westküste die neuesten Bavaria-Segelyachten. In diesem<br />

Heft sein Bericht über die Cruiser 37.<br />

Ich wünsche Ihnen, liebe <strong>OCEAN7</strong>-Leser, im Namen aller unserer<br />

Mitarbeiter ein erholsames und besinnliches Weihnachtsfest, eine<br />

rauschende Silvesterfeier und für <strong>2<strong>01</strong>4</strong> viele schöne und tolle Erlebnisse<br />

auf den diversen Segel- und Motoryachten.<br />

Mit herzlichen Grüßen,<br />

Thomas D. Dobernigg<br />

thomas.dobernigg@ocean7.at<br />

Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> 3


<strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> Jänner/Februar 4,50 EUR<br />

Mit News der Verbände YCA, MSVÖ und SFVS<br />

<strong>01</strong><br />

9 1900<strong>01</strong> <strong>01</strong>6481<br />

<strong>OCEAN7</strong>InhaltImpressum<br />

Inhalt<br />

<strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong><br />

Jänner/Februar<br />

www.<strong>OCEAN7</strong>.at<br />

UNABHÄNGIGES YACHTMAGAZIN FÜR ÖSTERREICH<br />

Tim und Jannick erzählen:<br />

SO WAR<br />

unser erster Törn<br />

Mit Wolkenbruch und Schwertfisch<br />

Die Inseln vor Neapel<br />

Wolfgang Hausner mit Taboo III<br />

Mitten im Taifun<br />

P. b. b. Verlagsort: 9020 Klagenfurt am Wörthersee · 12Z039473 M<br />

Coverfoto: Thomas D. Dobernigg<br />

14<br />

Revier<br />

14 Golf von Neapel<br />

Wo Armut für Reisende zur Schönheit wird<br />

22 Lustica Bay/Montenegro<br />

Hot Spot im Mittelmeer<br />

People<br />

26 News<br />

28 Volkmar Baurecker<br />

Wer reist wie er, muss gelassen bleiben<br />

Service<br />

36 News<br />

38 Taifun Haiyan abgewettert<br />

Wolfgang Hausner auf den Philippinen<br />

42 Boot Tulln <strong>2<strong>01</strong>4</strong><br />

Wolfgang Hausner kommt zu <strong>OCEAN7</strong><br />

28<br />

22


www.ocean7.at<br />

44 Haie, Crocs & „BFG“<br />

Dr. Kikinger in West-Australien<br />

52 Pirat & Klabautermann<br />

Segeln mit Tim und Jannick<br />

Yachten<br />

56 News<br />

58 Bavaria Cruiser 37<br />

Die neue Linie<br />

Verbände<br />

66 Seefahrtsverband Süd<br />

68 Yacht Club Austria<br />

72 Motorsport und Seefahrtsverband<br />

Österreich<br />

Rubriken<br />

3 Editorial<br />

6 <strong>OCEAN7</strong>-Panorama<br />

8 Best of<br />

12 <strong>OCEAN7</strong>-Woman<br />

74 Bücherschapp<br />

72<br />

58<br />

Impressum<br />

Medieninhaber:<br />

Satz- und Druck-Team GmbH | Feschnigstraße 232 | A-9020 Klagenfurt<br />

Tel. +43(0)463/4619025 | www.ocean7.at<br />

redaktion@ocean7.at | office@ocean7.at<br />

Firmenbuchnummer 105347 y | Landesgericht Klagenfurt | UID ATU<br />

257738<strong>01</strong><br />

Anwendbare Vorschrift: Österreichische Gewerbeordnung, Mediengesetz<br />

(www.ris.bka.gv.at)<br />

Geschäftsführer: Wolfgang Forobosko<br />

Redaktion: Thomas D. Dobernigg<br />

Lilienthalstraße 30 a, A-9020 Klagenfurt<br />

Tel. +43(0)664/73622140, thomas.dobernigg@ocean7.at<br />

Art-Direktion: Catharina Pichler<br />

Mitarbeiter dieser Fritz Abl, Volkmar Baurecker, Stefan Detjen,<br />

Ausgabe:<br />

Wolfgang Hausner, Dr. Reinhard und Lilly Kikinger,<br />

Klaus Pichler, Alexandra Schöler, Robert Rainer,<br />

Peter Schöler, Gernot Weiler<br />

Produktion: Satz- und Druck-Team GmbH<br />

Anzeigen:<br />

Robert Rainer<br />

Tel. +43(0)664-2<strong>01</strong>1699, r.rainer@ocean7.at<br />

Druck:<br />

Satz- und Druck-Team GmbH<br />

Einzelverkaufspreis: Österreich 4,50 Euro<br />

Abo-Preise: Bezugspreis Inland für sechs Ausgaben: 25 Euro<br />

Abo-Bestellung: abo@ocean7.at | www.ocean7.at<br />

Vertrieb:<br />

Presse Großvertrieb Austria Trunk GmbH<br />

St. Leonharder Straße 10, 5081 Anif/Salzburg<br />

Offenlegung für <strong>OCEAN7</strong><br />

(Offenlegung gem. § 25 Mediengesetz)<br />

Medieninhaber: Satz- und Druck-Team GmbH,<br />

Feschnigstraße 232, A-9020 Klagenfurt<br />

Geschäftsführer: Wolfgang Forobosko<br />

<strong>OCEAN7</strong> steht im Alleineigentum von<br />

Satz- und Druck-Team GmbH, FN 105347 y<br />

Unternehmensgegenstand: Druck bzw. Herstellung von<br />

Druckwerken und Magazinen.<br />

Grundlegende Richtung: <strong>OCEAN7</strong> ist ein Magazin, das<br />

sich an yachtsportinteressierte Österreicher richtet.<br />

Verantwortlich für YCA-Mitteilungen<br />

Yacht Club Austria, Generalsekretariat<br />

A-4020 Linz, Lederergasse 88, www.yca.at<br />

Verantwortlich für Mitteilungen des Seefahrtsverbandes<br />

Süd<br />

8052 Graz, Villenstraße 11, 0664/1512226,<br />

info@sfv-sued.at, www.sfv-sued.at<br />

Verantwortlich für Mitteilungen des Motorsport<br />

und Seefahrtsverbandes Österreich<br />

Ketzergasse 30, 1230 Wien,<br />

msvoe@msvoe.at, www.msvoe.at<br />

Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen<br />

Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des<br />

Urheberrechtsgesetzes bedarf der Zustimmung des<br />

Herausgebers. Die Ver wendung von Zitaten aus Berichten<br />

für Anzeigen ist möglich. Durch Annahme eines<br />

Manuskriptes erwirbt der Herausgeber das ausschließliche<br />

Recht zur Veröffentlichung. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte und Fotos wird keine Haftung<br />

übernommen.<br />

Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44<br />

Abs. 1 und 2. Urheberschutzgesetz, sind durch den<br />

Herausgeber genehmigungspflichtig.<br />

Bei Nichtbelieferung ohne Herausgeber-Verschulden oder<br />

wegen Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine<br />

Ansprüche gegenüber dem Herausgeber.


<strong>OCEAN7</strong>Panorama<br />

Vor Triest:<br />

Invasion<br />

Yachten<br />

der 1.562<br />

Die über 30 Meter lange Regattayacht Esimit Europa 2 unter<br />

Skipper Jochen Schümann gewann zum vierten Mal in Serie die<br />

berühmte Barcolana vor Triest. Am Start waren dieses Jahr<br />

1.562 Yachten. Das Segelteam von Esimit, zusammengesetzt aus<br />

den besten Seglern aus zehn europäischen Ländern, überquerte<br />

vor Zehntausenden von Zuschauern die die Ziellinie als Erste.<br />

Zweitplatzierte bei diesem Segel-Festival im Herzen von Triest war<br />

Aniene (ITA), gefolgt von Tutta Trieste (ITA).<br />

Foto: Carlo Borlenghi/Barcolana<br />

6 <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> | Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong>


Barcolana 2<strong>01</strong>3<br />

Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> 7


Bestof<br />

Gelbe Helfer<br />

Zauberhafte Karibik<br />

Die Stützpunkte von Sunsail und The Moorings wurden von der Marigot<br />

Bay in die Rodney Bay verlegt. Die neue Basis liegt an der Westküste der<br />

bezaubernden Karibikinsel und ist idealer Ausgangspunkt, um die Traum -<br />

inseln St. Vincent, Bequia, Mustique, Mayreau und Tobago Cays – einige<br />

der schönsten Segelreviere in der Karibik – erkunden zu können. St. Lucia<br />

bietet hervorragende Segelbedingungen und konstante Passatwinde in<br />

Kombination mit spektakulären Landschaften und jeder Menge geschützter<br />

Häfen und Buchten für einen perfekten Segeltörn.<br />

www.master-yachting.de<br />

Fürs Schiff & Land<br />

10. Januar 1992, ein Sturm im Pazifischen Ozean.<br />

Mittendrin ein Containerschiff. Und dann auf 44ºN, 178ºE<br />

passiert es: Der Frachter verliert im hohen Seegang einen<br />

Container. Inhalt: 29.000 Gummitiere, hauptsächlich<br />

Plastikenten. Der Container bricht auf und die Badeenten<br />

beginnen ihre Odyssee. Heute sind die Spielzeuge weltbekannte<br />

Forschungstiere. Dank ihnen gelang der handfeste<br />

Nachweis von verschiedenen Strömungssystemen, die<br />

sich auf unseren Weltmeeren abspielen. Zuerst schwammen<br />

die Enten im großen Subpolar Gyre (eine sich im<br />

Uhrzeigersinn bewegende Ozean strömung in der Beringsee<br />

zwischen Alaska und Sibirien), einige Enten wurden<br />

zehn Monate später an Alaskas Stränden entdeckt.<br />

Der Großteil der Yellow Ducks ging auf eine dreijährige<br />

Rundreise, westlich nach Japan und dann wieder zurück<br />

nach Nordamerika. Die National Oceanic & Atmospheric<br />

Administration (NOAA) fand dabei heraus, dass sich<br />

die Enten um 50 % schneller als die Wassermassen<br />

der Strömung bewegten. Abgespaltete Entenschwärme<br />

besuchten Hawaii, andere trieb es nach Kamchatka,<br />

andere wieder reisten eingefroren über den Nordpol.<br />

Anfang 2000 tauchten die ersten Enten im Atlantik auf<br />

und ritten auf den Wellen vor den Stränden von Maine<br />

bis Massachusetts (USA). Die Wagemutigen unter ihnen<br />

schwammen weiter, über New England nach Kanada und<br />

weiter nach Island. Im Sommer 2007 traf die freundliche<br />

Invasion an die englische Küsten. Penny Harris, 60, fand<br />

beim Strandspaziergang mit ihrem Hund eine der Enten,<br />

für die die Herstellerfirma „The First Years“ eine Belohnung<br />

von $ 100 ausgesetzt hat. Die einstmals gelbe Ente<br />

war inzwischen ausgebleicht, verkrustet und auch schon<br />

ein bisschen löchrig. Doch die Entenfabrik identifizierte<br />

den Findling eindeutig als eines der Tiere aus der Containerlieferung<br />

von 1992. Der Ozeanograph Dr. Curtis<br />

Ebbesmeyer aus Seattle hat das Langzeitprojekt mit den<br />

unverwechselbaren Studienobjekten über Jahre verfolgt<br />

und wertvolle Daten aus den Entenrouten gewonnen. Man<br />

schätzt, dass jährlich über 10.000 Schiffscontainer über<br />

Bord gehen. Addiert man dazu die Millionen von Abfall<br />

und Unrat, der ins Meer geschwemmt wird, kann man<br />

die enorme Belastung erahnen, mit der unsere Ozeane<br />

permanent verschmutzt werden.<br />

www.beachcombersalert.org<br />

Die perfekte Kombination aus den beiden Kultstyles<br />

von Sebago ® : dem klassischen Penny Loafer und dem<br />

Docksides ® bietet dieser Herrenschuh Sloop: handgenähte<br />

Mokassin-Konstruktion mit einer rutschfesten, nicht<br />

abfärbenden Sohle sowie einer EVA Cushion-Einlegesohle<br />

für angenehme Dämpfung. 139,90 Euro.<br />

www.sebago.com<br />

8 <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> | Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong>


Um die Welt<br />

Es war eine wundervolle Weltumsegelung mit dramatischen Höhepunkten. Kein Wunder, dass nach den<br />

Reportagen der Sleipnir2-Crew Evi Strahser und Wolfgang Wirtl in <strong>OCEAN7</strong> die erste Auflage ihres Buches<br />

„Ruf des Ozeans“ rasch ausverkauft war. Jetzt erscheint die zweite Auflage. Rechtzeitig vor Weihnachten<br />

warten dann druckfrische Exemplare auf neue Käufer.<br />

www.sleipnir2.at www.weishaupt.at www.amazon.de www.artcreative.me<br />

Chronograph<br />

Die Zahl verrät den Ursprung: Schon 1957 wurde die erste Speedmaster ins<br />

Leben gerufen. Während das Armband an jenes des renommierten Chronographen<br />

erinnert, hat die Speedmaster ’57 gerade Bandanstöße, die vom Gehäuse<br />

ausgehen. Zwei Hilfszifferblätter anstatt normalerweise deren drei wurden möglich<br />

durch die Plazierung des 12-Stunden- und 60-Minuten-Zählers auf demselben<br />

Hilfszifferblatt. Das andere auf der 9-Uhr-Position behält die Sekunden im Auge.<br />

Angetrieben vom ersten von OMEGAs exklusiven Co-Axial Kalibern, das eine Chronograph-Funktion<br />

enthält, dem Kaliber 9300, vereint dieses Modell den Vintage-<br />

Look mit einem revolutionären Uhrwerk. Der Gehäuseboden aus Saphirglas bietet<br />

Einblick in diese unglaubliche Technolgie. Die 18-karätige Goldlünette ist durch die<br />

vertraute Tachymeterskala unverkennbar und in Kombination mit dem Edelstahl<br />

auch zeitlos edel. Wasserdicht bis 100 m. www.omegawatches.com<br />

Alte Denker<br />

In 20 Jahren wirst du dich mehr ärgern über die<br />

Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die<br />

du getan hast. Also wirf die Leinen und segle fort<br />

aus deinem sicheren Hafen. Fange den Wind in<br />

deinen Segeln. Forsche. Träume. Entdecke.<br />

Mark Twain, US-amerikanischer Schriftsteller, 1835–1910<br />

Gewinner<br />

Die Gewinner der Kurt Arrigo-Kalender (<strong>OCEAN7</strong> 06/2<strong>01</strong>3):<br />

Florian S. aus Ennsdorf<br />

Monika und Hans Peter G. aus Hallwang<br />

Hubert K. aus Villach<br />

Das <strong>OCEAN7</strong>-Team gratuliert sehr herzlich!


Bestof<br />

Dressed for<br />

adventure<br />

2007 entwickelt Graf Sandizell mit dem Textilunternehmer Kai<br />

Wilhelm das Modelabel Arqueonautas. Die sportliche Kollektion<br />

wird den Bedürfnissen moderner Schatzsucher angepasst.<br />

Sandizells Taucher bringen ihre Erfahrungen ein, damit ist<br />

jedes Kleidungsstück „Crew-tested“, „Salt-waterwashed“<br />

und „Water-proof“. Als passionierter Taucher und<br />

Meeresschützer ist Hollywood-Star Kevin Costner als<br />

exklusiver Partner bei Arqueonautasmit an Bord.<br />

Das freut auch Sandizells Schatzsucher, denn von<br />

jedem verkauften Kleidungsstück geht ein Euro in<br />

die Finanzierung ihrer Projekte und trägt somit<br />

wiederum zum Schutz des weltmaritimen<br />

Kultur gutes bei. Seit 2008 inspirieren die<br />

Mari ne archäologen und ihre Fundstücke<br />

die Schöpfer der vier Kollektionen pro<br />

Jahr für Damen und Herren von Arqueonautas.<br />

Zudem bietet die Lifestyle-Marke<br />

unter dem Dach des House of<br />

Brands die erfolgreiche „Kevin<br />

Costner Limited Edition“ an.<br />

www.arqueonautas.de<br />

Augenblicke<br />

Mit dem neuen Modell tycane pro bringt adidas eyewear eine weitere hochfunktionelle Sonnenbrille<br />

auf den Markt. Das revolutionäre Sportmodell sorgt mit hydrophober Filtertechnologie, außer -<br />

gewöhnlichem Rundumblick und innovativem Brillendesign für erstklassige Sicht und maximalen<br />

Augenschutz. Zudem trumpft die Neuheit mit einem allergiefreien, bruchsicheren, aus<br />

leichtem SPX-Material gefertigten Rahmen, einstellbaren Bügeln und Nasenauflage sowie einer<br />

dynamischen Ventilationstechnik, die das Beschlagen der Gläser verhindert, auf. Es gibt die Brille<br />

auch in matt black/grey, shiny white/red und silvermet/blue in S und L-Größen.<br />

www.adidas.com/eyewear<br />

Klicktipp: U-Boot-Rundgang<br />

Mit Google Street View kann man seit einiger Zeit viele Orte der<br />

Welt betrachten und virtuell erkunden. Nun ist mit der HMS Ocelot<br />

das erste U-Boot der Welt vollständig mit Google Street View<br />

begehbar. Die HMS Ocelot ist ein britisches U-Boot der Oberon-<br />

Klasse, die als eine der erfolgreichsten Klassen ihrer Zeit zählt.<br />

www.hnsa.org/ships/ocelot.htm http://goo.gl/maps/onK7k<br />

10 <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> | Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong>


Mit<br />

gewinnen<br />

Hafenmanöver<br />

der Profis<br />

Komfortabel schlafen<br />

Der erfahrene Skipper<br />

Klaus Czap beschreibt<br />

die wichtigsten<br />

Hafenmanöver so, wie<br />

sie von Yachtprofis<br />

gefahren werden. Anund<br />

Ablegemanöver<br />

werden in detaillierten<br />

Schritt-für-Schritt-<br />

Anleitungen erklärt<br />

und auf farbigen Zeichnungen und Skizzen leicht<br />

verständlich dargestellt. Für Kurzweiligkeit<br />

sorgen die im Buch eingestreuten Anekdoten<br />

des Autors, der <strong>OCEAN7</strong>-Lesern auch als<br />

„Kapitän Metaxa“ bekannt ist. Erhältlich ist das<br />

in praktischer Ringbindung im Kehrwasser verlag<br />

erschienene Buch im Einzelhandel u. a. bei<br />

Bernwieser oder Amazon und kostet im Handel<br />

24,95 Euro.<br />

Mit <strong>OCEAN7</strong> gewinnen<br />

Wir verlosen drei Bücher von Klaus Czap: „Hafenmanöver<br />

der Profis. Ein Leitfaden für Praxis, Ausbildung<br />

und Skippertraining“ unter allen Einsendungen.<br />

Beantworten Sie folgende Frage und mailen Sie uns<br />

die Antwort bis 10. Januar <strong>2<strong>01</strong>4</strong> mit dem Betreff<br />

„Hafenmanöver“ und der Angabe Ihrer Postadresse<br />

an: gewinnen@ocean7.at<br />

Die Frage: Unter welchem Pseudonym ist<br />

der Buchautor Klaus Czap den <strong>OCEAN7</strong>-<br />

Lesern noch bekannt?<br />

Viele Eigner kennen das – die Suche nach Matratzen, die auch auf<br />

längeren Reisen und bei hoher Luftfeuchtigkeit trocken und gut durchlüftet<br />

bleiben und so erholsamen und gesunden Schlaf an Bord jeder Yacht<br />

garantieren. Die innovative Firma Gisatex aus Reutlingen in Deutschland<br />

bietet genau das an: Sie gilt als Erfinder der Matratzenunterlüftung<br />

mit 3-dimensionalen technischen Textilien. Dryweave nennen sich<br />

diese Materialien, die der Unterlüftung dienen und den Schlafkomfort<br />

verbessern. Dabei bleibt die Bauhöhe der Matratze gering und sorgt<br />

somit für ausreichende Kopffreiheit in den Schlaf-Kojen. Seit 2004 stellt<br />

Gisatex in seiner Matratzen-Manufaktur hochwertige Premium-Matratzen<br />

für Yachten in allen Maßen her. Darüberhinaus bietet das Unternehmen<br />

seit über 30 Jahren Produkte zur Wand- und Deckenverkleidung und<br />

Antirutschbeläge für Boote und Schiffe.<br />

www.gisatex.de<br />

Passendes Darüber<br />

Permanentes Problem ist es, passende Bettwäsche für die Yacht<br />

zu finden. Besonders Leintücher machen immer wieder Ärger, weil<br />

herkömmliche Spannlaken einfach nicht für die unterschiedlichen<br />

Formate der Matratzen in den Kabinen passen. Götzl Maritim hat für<br />

jede Yacht die richtige Lösung und fertigt maßgenau mit Gummizug<br />

aus hochwertigen Materialien in allen Größen, Formen und vielen<br />

Farben Spanlaken und liefert darüber hinaus maritime Bettwäsche,<br />

Handtücher, Geschirrtücher, Tischdecken und Sets, auf Wunsch mit<br />

dem Schiffsnamen bestickt.<br />

www.goetzl-maritim.de<br />

Generalimporteur für Österreich und<br />

Süddeutschland – www.salona-yachts.at<br />

Die Ziehung der Gewinner erfolgt unter Ausschluss der Öffentlich -<br />

keit, die Gewinner werden per E-Mail verständigt. Eine Barablöse der<br />

Gewinne ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, Angaben<br />

ohne Gewähr. Mitarbeiter von <strong>OCEAN7</strong> und deren Angehörige sind von<br />

der Teilnahme am Gewinnspiel ausgeschlossen.<br />

Ihre Wunschyacht zu TOPKONDITIONEN jetzt buchen<br />

YACHTAUSBILDUNG – YACHTHANDEL – YACHTZUBEHÖR<br />

www.aichfeld-yachting.at mail@aichfeld-yachting.at<br />

8742 Obdach, Alois Kober-Straße 23<br />

Mobil: +43-664-2418470 Fax: +43-3578-3420


<strong>OCEAN7</strong>Kolumne<br />

Quo vadis,<br />

Albatros<br />

Ein Schiffsname gibt viel über die Eigner preis, über<br />

ihren Intellekt, ihre Weltoffenheit, ihren Humor.<br />

Kolumne von OceanWoman Alexandra Schöler<br />

Also dann: Bumsti3. Hurricane. Carpe Diem. Alimente. Wet<br />

Dreams. OMG!<br />

Apropos: Die alten Griechen waren die ersten, die ihren Schiffen<br />

Namen gaben – Götter standen Pate: der Meeresgott Poseidon, der<br />

Gott der Winde Aiolos. Die antiken Seefahrer wollten die Chefs im<br />

Olymp gnädig stimmen und erhofften sich, so Unheil und Untergang<br />

zu ersparen. Nach der Legende ist jedes Schiff nach seinem Namen<br />

in „The Ledger of the Sea“ eingetragen – dem Hauptbuch des Meeres<br />

und somit fest eingebrannt in Poseidons Gedächtnis. Bei den Römern<br />

war es genauso, Neptun ließ da auch nichts durchgehen.<br />

Bis heute hält sich der Aberglaube, dass eine Schiffsumbenennung<br />

Unglück bringe. Dieses Gerücht machte sich schon die britische<br />

Admiralität zu Nutze, um die extrem abergläubischen Piraten daran<br />

zu hindern Schiffe umzubenennen, denn so konnten gestohlene<br />

Schiffe leichter ausfindig gemacht werden.<br />

Was würde Poseidon eigentlich zu Schiffen mit dem Namen Boatox,<br />

Biopsea, Aquaholic, Bin Baden und Männertraum sagen? Ich denke,<br />

er hätte sich das nie träumen lassen.<br />

Und am Funk? Darüber sollte man sich wirklich Gedanken machen,<br />

will man ein Schiff benennen. … Mayday, Maday, this is sailingboat<br />

Quitschentchen calling. We are sinking … Sailingboat, sailingboat,<br />

please spell your name ...<br />

Je weiter man sich vom Mittelmeer entfernt, desto nötiger wird der<br />

Funk. Klar, im Sommer in Kroatien kann man immer noch per Handy<br />

gerettet werden, weil wahrscheinlich keiner weiß, wo die Handfunke<br />

liegt. Und die meisten Charterboote unverfängliche Namen wie Antares,<br />

Azzuro, Aquarius tragen. Ab Gibraltar gelten jedoch andere<br />

Gesetze. Zum Einklarieren, auf sich aufmerksam machen, um im<br />

schlimmsten Fall einen Notruf auszulösen, wäre ein genehmer Schiffsname<br />

nicht übel. Wobei – ich sollte vorsichtig sein. Mit unserer Risho<br />

Maru sind wir auch nicht gerade leicht zu verstehen. Aber der Name<br />

im Funkalphabet steht bis heute über der Funke, auch wenn wir ihn<br />

inzwischen im Schlaf buchstabieren können.<br />

Beim Fahrtensegeln übrigens verschmilzt die eigene Person mit dem<br />

Schiffsnamen!<br />

Ha, die Rishos kommen! Grüß euch, Esperanzas, habt ihr die Sabaticals<br />

gesehen? Nein, die Veras haben gestern mit ihnen gesprochen,<br />

schau, die Symis! Huhu, Afriki!<br />

12 <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> | Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong>


Stellen Sie sich einmal vor, Sie machen eine epische Weltumsegelung und alle erinnern<br />

sich an Sie als die Seezicken, Rumpelstilzchens, WTFs, Piece of Ships?<br />

Angeblich gibt es Leute, die ihr Schiff Mayday nennen, ich finde Taifun schon<br />

etwas vermessen, weil – naja, Nomen est Omen?<br />

Ich bin nicht sehr abergläubisch, denn Frauen an Bord bringen ja angeblich Unglück,<br />

doch unsere Weltumsegelung ging gut aus. Auch der großartige Herr Wilfried<br />

Erdmann meint, der Name sein nun mal nicht so wichtig, als ein wirklich seetüchtiges<br />

Boot zu finden. Wobei: Auch er hat seine Kathena nicht umgetauft, aber Nui<br />

drangehängt – in der polynesischen Sprache gleichbedeutend mit unerschrocken,<br />

stark –, um sich Mut für seine Reisen zu machen. Zahlen, findet er, haben hinter<br />

dem Namen nichts zu suchen – denn unser Leben ist sowieso schon von Zahlen<br />

bestimmt. Danke, Herr Erdmann!<br />

Wobei Frauennamen mit Zahlen hinten immer wieder zu finden sind. Susi 2 zum<br />

Beispiel. Piraten wiederum nannten ihre Schiffe gerne nach Frauen – wahrscheinlich,<br />

weil sie auf See selten welche zu Gesicht bekamen.<br />

Aber im Ernst: Was soll man tun, findet man wirklich sein Traumschiff und es heißt<br />

Jürgen?<br />

Es gibt im Internet einige Webseiten, die das Ritual der Umbenennung anführen.<br />

Am allerwichtigsten dabei: Alle Gegenstände, auf denen der jetzige Name des<br />

Bootes steht, müssen von Bord und einige Flaschen Wein müssen an Bord, um die<br />

Götter umzustimmen. Dazu kommen viele Ansprachen an diverse Gottheiten …<br />

und da bin ich dann ausgestiegen. Zu kompliziert und aufwändig. Ich bin froh,<br />

dass unser Schiff so heißt, wie es heißt. Risho Maru. Aus dem Japanischen und<br />

bedeutet „Das Schiff verlässt den Hafen und kehrt wieder sicher zurück“.<br />

Naja, vielleicht bin ich ja doch ein klein bisschen abergläubisch?<br />

Quellen:<br />

http://www.bootsbeschrifter.de/bootsnamen-schiffsnamen-yachtnamen<br />

http://thechive.com http://themonkeysfist.blogspot.co.at<br />

http://www.wilfried-erdmann.de http://www.frugal-mariner.com<br />

MASTER YACHTING<br />

DEUTSCHLAND<br />

YACHTCHARTER WELTWEIT<br />

Alexandra Schöler ist<br />

WOMAN@ocean7.at<br />

TEL. +49 (0)9333 90 440-0<br />

WWW.MASTER-YACHTING.DE


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

Die Inseln vor Neapel: Odysseus soll hier laut Homer gefährliche<br />

Abenteuer erlebt haben. Für Goethes „Italienische Reise“ waren<br />

es Tage voller Höhepunkte. Zahlreiche Lieder wurden über einzelne<br />

Inseln komponiert und Hollywood-Filme gedreht.<br />

<strong>OCEAN7</strong> segelte ab der Sunsail-Basis in<br />

Procida in diesem Revier.<br />

Text und Fotos: Thomas D. Dobernigg


Golf von Neapel<br />

&<br />

Schwertfisch<br />

Wolkenbruch


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

Die verrostete Fähre aus Neapel drehte nach knapp einstündiger<br />

Fahrt in den Hafen von Procida, der kleineren und ärmeren<br />

Schwester der eleganten Damen Ischia und Capri. Der Hafenort<br />

empfing uns mit seinem morbiden, südländischen Charme.<br />

Was für eine Kulisse. Was für ein Bühnenbild! Bei einem Glas Rotwein<br />

sahen wir vom Cockpit unserer blitzblank-sauberen Sunsail-<br />

Yacht im Licht der untergehenden Sonne auf die pastellbunten<br />

Fassaden der Wohnhäuser und auf die Menschen, die in unaufgeregter<br />

Gelassenheit ihren Geschäften nachgingen.<br />

Hier betreiben Sunsail und The Moorings eine Charterbasis mit<br />

mehr als 30 für dieses Revier bestens ausgestatteten Segelyachten.<br />

Wir wollten mit einer Sunsail 39 von Beneteau, der Ondina Blu,<br />

eine Woche lang zwischen Inseln und Festland segeln. Nach Ischia<br />

mit seinen heißen Thermalquellen. Nach Ventotene, wohin römische<br />

Kaiser ihre weiblichen Familienangehörigen in die<br />

Verbannung schickten. Nach Aeaea, wie die mit Eichen<br />

bewaldete Insel Ponza damals hieß, als Odysseus von<br />

Circe, der Zauberin der griechischen Mythologie, in<br />

ihren Bann gezogen wurde und sie seine Gefährten in<br />

Schweine verwandelte. Und nach Gaeta auf dem Festland,<br />

von Vergil in der Aeneis erwähnt.<br />

Doch so weit war es noch nicht. Da unser drittes Crewmitglied<br />

erst am darauffolgenden Tag aus Wien ankommen<br />

würde, folgten wir einem Tipp des freundlichen<br />

und kompetenten Sunsail-Personals und machten uns<br />

auf den Weg nach Corricella, dem kleinen Fischerhafen auf der<br />

anderen Seite der Insel Procida.<br />

Der Weg dorthin beginnt mit dem Anstieg durch die engen Gassen<br />

des Hafenortes bis zu dem terrassenförmigen Platz neben der großen<br />

Kirche. Hier hat man den ersten befreienden Blick auf das Meer<br />

in Richtung Capri. In dem kleinen Café an der Ecke lohnt sich eine<br />

kurze Verschnaufpause bei einem erstklassigen Espresso. Natürlich<br />

gibt es hier auch Limoncello, den Zitronenlikör dieser Region, die<br />

schon Goethe „Das Land, wo die Zitronen blühen“ nannte. Jetzt<br />

geht es erfrischt und beschwingt weiter, erst die enge Gasse, dann<br />

die steilen Stufen bergab. Noch drei Schritte um die Ecke. Rechts<br />

von uns liegt das im gleichnamigen Hollywood-Film von 1994<br />

verewigte Café „Il Postino“, vor uns der kleine Fischerhafen Corricella<br />

voller bunter Boote und dahinter das weite, tiefblaue Meer. In<br />

1<br />

2<br />

16 <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> | Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong>


Golf von Neapel<br />

Wo Armut für<br />

Reisende zur<br />

Schönheit wird<br />

unserem Rücken die Häuser mit ihren pastellfarbenen Fassaden.<br />

„Pittoresk“ ist das Wort, das uns in den Sinn kommt.<br />

„Malerisch“. „Morbid“ auch. Eine Idylle.<br />

3<br />

Gute Reisende sind herzlos. Eine Idylle? Von<br />

den Fassaden der maroden Häuser bröckelt der Putz. Kinder<br />

in zerlumpten Hosen spielen mit einem improvisierten Fußball<br />

auf der Hafenpromenade. Junge, überschminkte Frauen<br />

sitzen auf wackeligen Plastikstühlen und schreiben pausenlos<br />

Nachrichten auf ihren Smartphones. Alte, ärmliche Fischer<br />

flicken ihre Netze; einer repariert sein Holzboot, das, den Slip<br />

hochgezogen, da liegt wie ein Leichnam. Hoch über all dem<br />

thront das wahre Herz der Insel, der Ort der allerersten Ansiedlung<br />

auf Procida – die Terra Murata. Die „gemauerte<br />

Erde“. Grau in grau. Ein großes, seit 1988 aufgelassenes Gefängnis<br />

und seither dem ständigen Verfall preisgegeben.<br />

Dazwischen, daneben, dahinter hängt Wäsche zum Trocknen<br />

vor den Fenstern der verkommenen Wohnungen, in denen<br />

immer noch Menschen leben.<br />

1 Gewitterstimmung im Hafen von Ponza<br />

2 Das „Postino“-Hollywoodflair auf der Insel Procida<br />

3 Enge Gassen führen in den Fischerhafen Corricella<br />

4 Terra Murata – Leben im Verfall<br />

5 Balkonszene auf Procida<br />

6 Geschäft mit der Armseligkeit<br />

4<br />

5<br />

6<br />

Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> 17


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

1<br />

Was aus der Entfernung imposant und gewaltig aussieht, stellt sich<br />

bei näherer Betrachtung als verfallenes Ghetto dar, das anderswo<br />

in der westlichen Welt längst wegen Einsturzgefahr evakuiert und<br />

gesperrt wäre. Oder von Immobilienentwicklern restauriert und als<br />

Luxusappartements mit Blick auf Capri teuer an Millionäre verkauft.<br />

Hier erfreut es das Auge der Reisenden.<br />

„Auf Reisen nimmt man alles hin, die Empörung bleibt zu Haus.<br />

Man schaut, man hört, man ist über das Furchtbarste begeistert,<br />

weil es neu ist. Gute Reisende sind herzlos.“ Das schreibt Elias<br />

Canetti in seinem Reisetagebuch „Die Stimmen von Marrakesch“.<br />

Meeresfrüchte und Wein. Corricella, dieses kleine<br />

Fischerdorf hier im Süden der Insel Procida, bietet eine ganze Reihe<br />

hervorragender Restaurants. Unter ihnen ist das „Gorgonia“ vermutlich<br />

das Beste. Hier habe ich die mit Abstand schmackhafteste Pasta<br />

mit Meeresfrüchten gegessen. Der offene Weißwein ist fruchtigherb,<br />

der offene Rotwein erdig und trocken. Allein der Besuch im<br />

„Gorgonia“ ist schon eine Reise hierher wert.<br />

Die Nacht zeigte uns dann, was dieses Revier auch kann: Ein stundenlanger<br />

Wolkenbruch, begleitet von Blitzeinschlägen rund um<br />

unser Schiff; schwere Sturmböen beutelten Schwimmstege und<br />

Yachten in der Marina kräftig durch und ließen uns kaum schlafen.<br />

Am frühen Morgen, als wären die Erlebnisse dieser Nacht nur einer<br />

Traum-Phantasie entsprungen, schien die Sonne von einem strahlend<br />

weiß-blauen Himmel.<br />

Wir setzten Groß und Genua und wollten bei achterlichem Wind<br />

die wenigen Meilen zur Nachbarinsel Ischia segeln. Der Wind war<br />

mit 18 Knoten perfekt, das Wasser ruhig und glatt und die Yacht<br />

segelte schnell und angenehm. Wir ließen deshalb kurzentschlossen<br />

Ischia an Backbord liegen und steuerten das 25 Seemeilen entfernte<br />

Ventotene an. Schon nach der halben Strecke wurde es ein hartes<br />

Rennen – gegen die sich drohend ringsum aufbauenden Gewittertürme.<br />

Kaum hatten wir knapp vor einer Fähre die enge Einfahrt<br />

in den Hafen geschafft und an der ungastlichen Mole mit der<br />

schmutzig-grauen, hohen, schützenden Betonmauer dahinter an<br />

zwei massiven Mooringleinen festgemacht, ging es auch schon<br />

wieder los wie in der Nacht zuvor. Wolkenbruchartige Regenfälle,<br />

wie ich sie bisher nur in den Tropen erlebt hatte. Ein Dauerfeuer<br />

an Blitzen. Sturmböen. Fliegendes Wasser<br />

selbst im geschützten Hafen.<br />

Fotos: Shutterstock (3)<br />

18 <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> | Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong><br />

2


Wir sind<br />

<strong>OCEAN7</strong><br />

und mehr …<br />

Magazine<br />

Zeitungen<br />

Flyer<br />

Image-<br />

broschüren<br />

3 4<br />

Buchproduktionen<br />

PVC- und<br />

Papier-<br />

Aufkleber<br />

Im Wolkenbruch am<br />

Ort der Verbannung<br />

Linsensuppe und Schwertfisch. Ventotene war in der Antike<br />

ein Verbannungsort und genauso fühlten wir uns auch. Vom Unwetter eingeschlossen<br />

auf unserer Ondina Blu. Wir nutzten später eine kurze Regenpause,<br />

um das Schiff zu verlassen und im Ölzeug durch den Hafen mit seinen<br />

schwarzen, von den Römern in den Tuffstein gehauenen Höhlen zu laufen<br />

und zu dem kleinen Ort hinaufzusteigen. Dort landeten wir schließlich in<br />

einem von fließendem Regenwasser überschwemmten Lokal namens „La<br />

Terrazza di Mimi“, tranken herben Inselwein und aßen die köstlichen Inselspezialitäten<br />

Linsensuppe und Schwertfisch mit seinem festen, weißen<br />

Fleisch. Von hier aus soll man einen schönen Blick auf das weiträumige<br />

Naturschutzgebiet im Süden von Ventotene haben. Ich kann das leider nicht<br />

bestätigen, denn ich sah hier nur in eine undurchdringliche Wand aus Regenwasser.<br />

Zwischen heftigen Güssen schafften wir es, in einem kurzen<br />

Wetterfenster halbwegs trocken zurück zu unserem Schiff zu gelangen, ehe<br />

das Unwetter für den Rest der Nacht weitertobte.<br />

drucksorten<br />

Geschäfts-<br />

Geschäftsberichte<br />

Präsentations-<br />

Mappen<br />

3D-Kippeffekt-<br />

Drucke<br />

UV-Foliendrucke<br />

Verpackungen<br />

und vieles mehr …<br />

1 Im Bilderbuchhafen von Ischia<br />

2 Die Genüsse aus dem Meer<br />

3 Das Hafeninnere von Ventotene<br />

4 Unser allabendlicher Wolkenbruch<br />

Feschnigstraße 232<br />

9020 Klagenfurt am Wörthersee<br />

Tel. +43(0)463-46190-0<br />

E-Mail: offi ce@sdt.at<br />

Internet: www.sdt.at


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

Segeln im Golf<br />

von Neapel<br />

Anreise. Mit dem PKW mehr als 1.000 Kilometer<br />

über die durchgehende Autobahn und dann mit dem<br />

Fährschiff vom Hafen von Neapel nach Procida.<br />

Flug – zum Beispiel ab Venedig für rund 35 Euro mit<br />

Easy Jet. Oder mit Austrian.<br />

Chartermöglichkeiten. Sunsail und<br />

Moorings betreiben auf der Insel Procida einen Stützpunkt<br />

mit mehr als 30 bestens gewarteten Yachten,<br />

Einrumpf und Katamarane aller Größen. Eine Sunsail 37<br />

gibt es bereits ab 1.435 Euro/Woche. Spezialität von<br />

Sunsail sind die fundierten und erstklassigen Revier-<br />

Briefings am Stützpunkt vor Törnbeginn, in denen es<br />

viele wertvolle Tipps gibt. www.sunsail.at<br />

Unbedingt besuchen. Auf der Insel Procida<br />

das kleine, malerische Fischerdorf Corricella mit seinem<br />

erstklassigen Restaurant „La Gorgonia“.<br />

Das Café „Il Postino“ in Corricella, das einer der Drehorte<br />

in dem gleichnamigen Hollywoodfilm ist.<br />

Die geschichtsträchtige Insel Ponza mit schönen<br />

Sandstränden und schroffen Klippen. Gute Restaurants.<br />

Ischia, mit Ankerbuchten, an denen heiße Thermal-Heilquellen<br />

sprudeln und einem stimmungsvollen, quirligen<br />

Hauptort. Hervorragende Weine von der Insel.<br />

Die Insel Ventotene mit dem ausgedehnten Naturschutzgebiet<br />

im Süden (Achtung: Durchsegeln verboten). Hier<br />

leben Meeresschildkröten. Im Frühjahr und Herbst<br />

machen Zugvögel Station.<br />

Literatur. Rod Heikell, Küstenhandbuch Italien; ein<br />

nautischer Reiseführer.<br />

Homer, Odyssee. Goethe, Italienische Reise.<br />

Truman Capote, Ischia.<br />

Zahlreiche Reiseführer.<br />

1<br />

Es sollte jeder Tag unseres einwöchigen<br />

Törns so bleiben. Nach einer stürmischen Gewitternacht<br />

schien die Sonne am frühen Morgen, dann bauten sich rasch rund<br />

um uns herum neue Gewittertürme auf. Schuld daran war ein<br />

massives Tief, das von Sizilien über Sardinien und auf dem Festland<br />

bis über Rom nach Venedig reichte.<br />

Diese Wetterlage zwang uns, die schöne Insel Ponza gleich zweimal<br />

hintereinander anzulaufen. Da die im Handbuch angeführten sieben<br />

Schwimmstege allesamt am Strand lagen, gingen wir beim<br />

ersten Mal in der Bucht vor Anker und fuhren mit dem Dinghi zu<br />

einem raschen, aber hervorragenden Abendessen und einem kurzen<br />

Spaziergang an Land. Die Nacht verbrachten wir schlaflos im<br />

Cockpit. Ankerwache. Es gab natürlich wieder das übliche nächtliche<br />

Gewitter. Das war der erste Tag auf Ponza.<br />

Früh starteten wir am nächsten Morgen, um möglichst weit zurück<br />

in Richtung Ausgangshafen zu gelangen. Wer weiß schon, wie sich<br />

eine derart instabile Wetterlage weiterentwickeln würde. Eigentlich<br />

stand ja noch ein Abstecher nach Gaeta auf dem Festland auf unserem<br />

Törnplan, aber dazu war die Situation zu unsicher. Zumindest<br />

die 24 Seemeilen nach Ventotene sollten es werden. Aber wiederum<br />

plötzlich aufziehende Gewitter mit Blitzen und diesmal bedrohlich<br />

dicken Wasserhosen voraus, zwangen uns auf halbem Weg umzukehren.<br />

Keine Minute zu früh. Unter einer tiefschwarzen, niedrigen<br />

Wolkendecke erreichten wir zum zweiten Mal Ponza, gingen vor<br />

Fotos: Shutterstock (2)<br />

2


Golf von Neapel<br />

Anker und als um 17.00 Uhr die Fischerboote die nordwestliche<br />

Mole frei gemacht hatten, verlegten wir uns vor Buganker und mit<br />

Heckleinen an den Kai, um nicht noch eine Nacht mit der Ankerwache<br />

verbringen zu müssen.<br />

Schließlich schafften wir den Absprung und<br />

segelten in einem Zug die 45 Seemeilen nach Ischia. Hier ist der<br />

stimmungsvolle Hafen in der Altstadt allemal einen Aufenthalt wert.<br />

Direkt neben den Yachten, die an Schwimmstegen zwar bei jedem<br />

Fährschiff-Manöver bewegt, aber insgesamt sicher und preisgünstig<br />

hängen, reiht sich sehr verführerisch Restaurant an<br />

Restaurant, Bar an Bar. Das Essen ist gut, die Weine<br />

sind es auch.<br />

Rund um die Insel gibt es zahlreiche schöne Buchten<br />

mit Sandstränden für Tagesankerplätze. Im Norden<br />

wurden lange, der Küste vorgelagerte Wellenbrecher<br />

gebaut und dahinter moderne, private Marinas mit viel<br />

Platz. Die sind in den aktuellen Karten noch nicht<br />

verzeichnet, die Ansteuerung macht jedoch trotz gelegentlich<br />

vorgelagerter Klippen bei Tageslicht keine<br />

Probleme. Wer nicht mit dem Schiff die Insel umrunden<br />

möchte, kann zu einem minimalen Betrag ein<br />

Tagesticket für den Inselbus lösen. Da Ischia nicht<br />

einmal vier Seemeilen vom Sunsail-Stützpunkt in<br />

Procida entfernt ist, bietet sich die Insel als idealer<br />

letzter Stopp auf der Rückreise an.<br />

3<br />

4<br />

5<br />

1 Ischia – Insel der erdigen Weine<br />

2 Das optimale Auto für enge, verwinkelte Gassen<br />

3 Hafenszene von Ponza<br />

4 Die Sunsail-Yacht in der Ankerbucht<br />

5 Hier hat nur einer Platz! Einfahrt nach Ischia<br />

2<br />

Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> 21


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

Be<br />

Fotos: Klaus Pichler (1), Shutterstock (1)


Montenegro/Lustica Bay<br />

Montenegro, das kleinste Land an der Adria,<br />

wird immer mehr zum Hot Spot Nummer<br />

Eins im Mittelmeer. Neben dem mondänen<br />

Porto Montenegro entsteht jetzt in der<br />

idyllischen Lustica Bay eine weitere Anlage<br />

der Spitzenqualität – mit Supermarina,<br />

Appartements und Villen. Klaus Pichler<br />

war für <strong>OCEAN7</strong> vor Ort.<br />

Text: Klaus Pichler<br />

Montenegro erblüht wirtschaftlich gerade<br />

in jeder Hinsicht. Das kleine Land, flächenmäßig<br />

gerade einmal zwei Drittel von Niederösterreich,<br />

mit rund 625.000 Einwohnern,<br />

bietet alles, was ein Urlauber<br />

wünscht: schöne Natur, Meer, Berge. Sogar<br />

zwei Schigebiete gibt es und die tiefste<br />

Schlucht Europas. Erstklassige Restaurants<br />

und vom alten Venedig und der österreichisch-ungarischen<br />

Monarchie geprägte<br />

Kultur und Seefahrtstradition sowieso.<br />

Dazu verträumte Buchten unter mehr als<br />

2.000 Meter hohen Bergen.<br />

Schon beim Anflug auf den Flughafen von<br />

Podgorica offenbart sich bei einem Blick<br />

aus dem Flugzeugfenster die wilde Schönheit<br />

des Landes mit dem Skadar-See und<br />

seinen saftig grünen Ausläufern. Selbst der<br />

Umstand, dass es in dem gebirgigen Gelände<br />

keine Autobahn gibt, ist angenehm:<br />

Er lehrt uns, Zeit zu nehmen, zu „entschleunigen“,<br />

wie das heutzutage so heißt.<br />

Aber auch die Anreise vom Wasser aus, ob<br />

nach Tivat, wo im edlen Porto Montenegro<br />

such am<br />

Hot Spot<br />

Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> 23


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

Kleines Land mit<br />

Marinas für<br />

große Yachten<br />

Yachten bis zu 120 m und in Zukunft sogar bis 170 m festmachen<br />

können, oder nach Kotor, wo man direkt vom Hafen mit ein paar<br />

Schritten in der wunderschön erhaltenen historischen Altstadt ist,<br />

oder in Budva, wo man genau weiß, wie man Party mit den Reichen<br />

und Schönen macht. Ob für das dekadente oder kulinarische,<br />

für das sinnliche oder das erholsame Wohl – für alle Sinne und<br />

Bedürfnisse gibt es in Montenegro die richtige Adresse.<br />

Nicht weit von Tivat entfernt entsteht in einer der schönsten Bucht<br />

von Montenegro ein Ressort, bei dem kein Wunsch offen bleiben<br />

soll: Lustica Bay. Hier investiert die Orascom Development Holding<br />

AG, ein führender Immobilienentwickler, 35 Millionen Euro. Auf<br />

einer Fläche von 690 Hektar entstehen liebevoll gestaltete Apartments,<br />

Townhouses und Villen mit Meerblick. Die behutsam in die<br />

spektakuläre Landschaft integrierten Häuser und Wohnungen sind<br />

an das architektonische Erbe der Region angepasst, mit Stilelementen<br />

aus der Preromantik, der Gotik und des Barocks. Jedes Haus<br />

wird individuell gestaltet und ist somit etwas Besonderes.<br />

Insgesamt setzt Montenegro auf den Super- und Megayacht-Tourismus.<br />

So auch dieses neue Projekt. Hier wurde mit dem Bau eines<br />

Yachthafens mit 120 Liegeplätzen für bis zu 60 Meter lange Boote,<br />

sowohl Dauerlieger als auch Tageslieger, begonnen. In der Marina-<br />

Anlage entsteht im Hafendorf, unter anderem ein Hotel der Luxusklasse,<br />

das neben zweihundert Zimmern einhundert Residenzen,<br />

mehrere Restaurants, Lobby-Bar, Ballsaal, Tagungsräume, Fitnesscenter,<br />

Spa mit Pool und Poolbar bieten wird. Direkt oberhalb der<br />

Anlage ist ein 18-Loch-Golfplatz mit Meerblick vorgesehen.<br />

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Montenegro/Lustica Bay<br />

Fotos: Klaus Pichler (5), Shutterstock (3), PRCo (2)<br />

„Innerhalb weniger Wochen wurden bereits über 100 Einheiten<br />

dieses Ressorts verkauft, vorwiegend an Briten, Deutsche und Italiener”,<br />

berichtet Natascha Wolf von der PRCo Germany GmbH. Studios<br />

kosten ab 175.000 Euro und Villen ab 1,82 Millionen Euro.<br />

Weitere Informationen: www.livingmontenegro.com<br />

www.lusticabay.com www.prco.com/de<br />

Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> 25


PeopleNews<br />

Vielfalt<br />

bringt allen was<br />

Das Ministerium hat die Monopolstellung des Österreichischen<br />

Segelverbandes als Prüfungsorganisation für staatlich anerkannte<br />

Scheine zum Führen von Yachten durch die Liberalisierung des<br />

Seeschiffahrtsgesetzes (§ 15) gekippt. Eine der Organisationen, die<br />

davon profitieren, ist der Schifffahrtsverband Süd (SFV Süd).<br />

Heinz Schörkmaier (Foto rechts) beantwortet dazu acht Fragen.<br />

Vor der Liberalisierung des Seeschiffahrtsgesetzes gab es nur zwei<br />

Prüfungsorganisationen, den ÖSV für Segeln, den MSVÖ für Motorboote.<br />

Was hat sich seither verändert?<br />

Die Vielfalt der Möglichkeiten bringt allen was!<br />

Zuvor waren Ausbildung und Prüfung strikt getrennt. Macht der<br />

SFV Süd jetzt beides?<br />

Die Ausbildung ist nicht Sache des SFV Süd.<br />

Werden alle niedergelassenen Seefahrtsschulen vom SFV Süd anerkannt<br />

und kann jede Seefahrtsschule SFV Süd-Prüfer anfordern?<br />

Prüfer werden nicht beim SFV Süd angefordert. Prüfer sind selbständige<br />

Sachverständige, die von den Veranstaltern angefordert<br />

werden.<br />

Wäre eine einheitliche Prüfungsordnung mit einem einheitlichen<br />

Fragenkatalog (wie z. B. in Deutschland) aus Sicht des SFV Süd<br />

sinnvoll?<br />

Nein, derzeit gehen die Meinungen der Prüfungsorganisationen viel<br />

zu weit auseinander.<br />

Wie ist die Prüfungsordnung des SFV Süd entstanden und seit wann<br />

besteht diese?<br />

Unsere Prüfungsordnung wurde von Jänner bis Mai 2<strong>01</strong>2 geschrieben.<br />

Wir haben unsere Erfahrung aus Jahrzehnten eingebracht.<br />

Wer kann für den SFV Süd Prüfer werden? Welche Voraussetzungen<br />

gibt es, damit diese vom Ministerium anerkannt werden? Sind die<br />

Prüfer dann frei, für jede Seefahrtsschule zu prüfen?<br />

Prüfer kann jede Person werden, solange sie die gesetzlichen Voraussetungen<br />

nachweisen kann. Wenn unsere Prüfungsordnung /<br />

unsere Prüfungsunterlagen verwendet werden, kann jeder Prüfer,<br />

jede Prüferin, jede Prüfung, für die sie/er die Berechtigung hat<br />

abnehmen.<br />

Wie läuft die Prüfung ab – Single oder Multiple Choice?<br />

Eine Antwort aus vier möglichen ist richtig.<br />

Was sind die Voraussetzungen für eine Anmeldung zur Prüfung<br />

beim SFV Süd und was kostet ein Schein – von der Anmeldung bis<br />

zur Ausstellung?<br />

Es gibt keine besonderen Voraussetzungen. Die Kosten: 50 Euro<br />

für den FB1. 80 Euro für FB2 bis FB4 – inklusive ein Jahresabo<br />

<strong>OCEAN7</strong>.<br />

26 <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> | Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong>


35 Jahre<br />

erfolgreich<br />

Wenn das kein Grund zum Feiern ist: Aysegül<br />

und Cengiz Inceören betreiben seit 35 Jahren<br />

erfolgreich ihre Firma Argos Yachtcharter.<br />

Begonnen hat alles 1973 an der türkischen<br />

Küste als spontanes Abenteuer mit dem Ziel,<br />

eine einzelne Privatyacht zu vermieten. Daraus<br />

entwickelte sich zunächst die erste<br />

Yachtcharterflotte in der Türkei<br />

und schließlich die heute weltweit<br />

agierende Agentur Argos.<br />

www.argos-yachtcharter.de<br />

Tauchunfall<br />

Das Seglerpärchen Barbara und Christoph<br />

Einspieler war mit der Segelyacht<br />

Taurus auf den Salomonen unterwegs,<br />

als Barbara kurz nach einem Tauchgang<br />

in einen komaähnlichen Zustand fiel.<br />

Christoph brachte sie darauf in das<br />

nächste Krankenhaus, von wo Barbara<br />

mit dem Helikopter weiter zu einer Klinik<br />

mit einer Druckkammer transportiert<br />

wurde. Währenddessen organisierte<br />

die österreichische Seglergemeinschaft<br />

spontan Hilfe und eine Sammelaktion, um<br />

Barbara nach Österreich zurückzuholen.<br />

www.sytaurus.com<br />

www.trend-travel-yachting.com<br />

Wojtek Czyz<br />

Der mehrfache paralympische Champion Wojtek<br />

Czyz will mit seiner Lebensgefährtin Elena Brambilla<br />

um die Welt segeln und dabei an verschiedenen<br />

Orten direkte und unbürokratische Hilfe für<br />

andere Behinderte leisten. Gesegelt wird mit dem<br />

Katamaran Imagine, einer Lagoon 410 S2, Baujahr<br />

2003. Die Stromversorgung an Bord kommt von<br />

einem Generator Panda 10000i PMS. Dank seiner<br />

umweltfreundlichen Inverter-Technologie kann die<br />

Drehzahl verbraucherabhängig geregelt werden.<br />

Dadurch reduzieren sich Abgasemission und<br />

Kraftstoffverbrauch. Aufgrund der extrem kompakten<br />

Maße des Generators wurde bei der Installation an<br />

Bord minimaler Platz benötigt.<br />

wwww.fischerpanda.de www.sailing4handicaps.de<br />

Jugendhilfe<br />

Das Sozialprojekt der Polizei sport -<br />

vereinigung Wien Wassersport,<br />

bei dem Kindern und Jugendlichen<br />

zwischen 6 und 16 Jahren der<br />

Segelsport nähergebracht wird,<br />

besteht seit 2008. Seit der Gründung<br />

dieses einmaligen Projekts konnten<br />

die segelnden Polizisten über 2.000<br />

sozial bedürftigen Kindern und<br />

Jugendlichen das schönste Hobby<br />

der Welt näherbringen.<br />

Segelinteressierte Kinder<br />

und Jugendliche zwischen<br />

6 und 16 Jahren können<br />

sich bei der Segelschule<br />

Hofbauer an der oberen<br />

Alten Donau 191, unter der E-Mail<br />

office@hofbauer.at anmelden.<br />

www.psvwien-wassersport.at<br />

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<strong>OCEAN7</strong>People<br />

In der<br />

Karibik<br />

Mayreau - Tobago Cays – Grenada<br />

Text und Fotos: Volkmar Baurecker<br />

28 <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> | Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong>


Volkmar Bauerecker<br />

Geschmiedet von der Liebe zur Freiheit,<br />

In den Feuern von Hoffnung und Gebeten,<br />

Mit grenzenlosem Glauben an unser Schicksal,<br />

Erklären wir feierlich:<br />

Seite an Seite stehen wir<br />

Inseln des blauen Karibischen Ozeans<br />

Dies ist unser Heimatland<br />

Wir versprechen unser Leben dir<br />

Hier findet jeder Glaube und jede Rasse ihren Platz<br />

Möge Gott unsere Nation segnen<br />

Hier findet jeder Glaube und jede Rasse ihren Platz<br />

Möge Gott unsere Nation segnen<br />

– Trinidad<br />

Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> 29


<strong>OCEAN7</strong>People<br />

1<br />

Wir befinden uns mitten in den Grenadinen. Tobago Cays heißen die<br />

fünf unbewohnten Inseln östlich von Mayreau. Sie sind umringt von<br />

Korallenriffen. Je nach Tide liegen sie knapp unter oder über der<br />

Wasserlinie. Seegang erzeugt Schaumkronen. Bei Windstille möchte<br />

ich auf das GPS nicht verzichten. Dem Georg ist der Weg bekannt.<br />

Er fände ihn auch ohne die Satelliten. Georg hat mich im Internet<br />

gefunden. Seit ein paar Tagen bin ich Gast auf seiner Happy Hour,<br />

einer 15 m langen, modernen Segelyacht.<br />

In den Tobago Cays gibt es bestimmte Bereiche, wo geankert werden<br />

darf oder Bojen liegen. Die Schildkröten kennen kaum Scheu. Sie<br />

grasen hier auf drei bis fünf Metern Tiefe.<br />

Wir segeln weiter nach Union Island, Petit Martinique und Petit<br />

St. Vincent. Dann geht es an die Ostküste im Süden der Insel Grenada<br />

in die Marina „Le Phare Bleue“, der blaue Leuchtturm.<br />

Eines Abends legen wir ab und segeln ins 80 Seemeilen südlicher<br />

gelegene Trinidad. Der neue Tag ist da. Uns geht schnell noch ein<br />

Thunfisch an die Angel. Dann umgibt uns jede Menge schwimmender<br />

Plastikmüll. Ein Ölfilm bedeckt das Wasser und es stinkt entsprechend.<br />

Wir sind vor den Marinas von Chaguaramas. Unser Weg führt<br />

zum Immigrations-Büro, um dem Staat „Trinidad und Tobago“ unsere<br />

Ankunft zu melden. Gefrühstückt wird zur Feier des Tages in der<br />

nahen Konditorei.<br />

2<br />

4<br />

3<br />

Ankern im Naturparadies Tobago<br />

30 <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> | Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong>


Trinidad liegt südlich des Hurrikangürtels. Viele Segler, so auch<br />

Georg, nützen das, um hier ihre Boote abzustellen, während in der<br />

nördlicheren Karibik die Stürme wirbeln. Wir geben dem blauen<br />

Rumpf neuen Glanz. Am Abend bin ich rechtschaffen müde.<br />

Schließlich wird die Happy Hour gekrant und zum Übersommern an<br />

ihren Platz in der Trockenmarina gekarrt.<br />

Spaziergang in Trinidads Regenwald. Nahe der<br />

Marina, gleich nach der Feuerwehr, biege ich nach links ab in den<br />

Regenwald. Er steht unter Naturschutz. Die Straße führt auf Trinidads<br />

höchsten Berg. Sie ist gesäumt von üppigen Pflanzen: Laubbäume<br />

mit herabhängenden Luftwurzeln, Schlingpflanzen, die an den Stämmen<br />

und Ästen hochklettern, riesige Bambus-Büsche, niedrige Farne,<br />

Palmen und Sträucher säumen die Straße.<br />

Ein Auto kommt. Dunkelbraune Arme winken aus den Fenstern. Ich<br />

winke hellbraunarmig zurück. Man lädt mich ein und bringt mich<br />

hinauf zum Berggipfel. Die vier Männer haben etwas zu tun am<br />

Neubau des Radarturmes. Als sie fertig sind, steige ich zur Talfahrt<br />

wieder ein. Ich lade meine neuen Freunde zum Umtrunk ein. Bushell,<br />

der Schweißer, geht mit mir in einen Laden, bestellt weißen Rum,<br />

Fruchtsaft und Becher dazu. Das Geschäft ist übrigens schwer vergittert.<br />

Ware und Geld werden durch einen breiten Spalt getauscht wie<br />

bei uns bei der Nachtdienst-Apotheke.<br />

Auf dem Parkplatz wird gemixt und mit hocherhobenen Bechern<br />

heißt es dann: „For our health“. Der bodenständige Rum fährt mir<br />

augenblicklich ein. Wir sind eine fröhliche Runde: Oran, der Maurer,<br />

Ming, der beste Ingenieur der Firma, Ruben, der junge Techniker und<br />

ich. Leicht illuminiert verlasse ich das Sammeltaxi am Halt bei der<br />

Peake-Marina – dank des aufmerksamen Fahrers. Meine Freunde<br />

hatten ihm offenbar klar gemacht, dass ich dort auszusteigen habe.<br />

Zwei Wochen später, in Port of Spain, treffe ich Bushell wieder. Diesmal<br />

gibt es einen Sitzplatz für uns. Am Sockelvorsprung eines Hauses<br />

6<br />

7<br />

nehmen wir erst ein Bier, dann ein zweites zu uns. Bushell berichtet<br />

von seiner Arbeit als Schweißer aller Metalle, auch über Kopf und mit<br />

Spiegel, und über das wenige Geld, das er dafür bekommt.<br />

Ein heruntergekommener Mann bettelt uns die leeren Bierflasche ab,<br />

nimmt sie, trinkt den letzten Tropfen aus und stellt sie wieder hin.<br />

Das bringt unsere Besprechung auf die soziale Situation im Lande.<br />

Selbstbewusst vorbeischreitende Frauen und deren prächtige Hinterteile<br />

lassen uns auch dieses Thema nicht vergessen. Schließlich stellt<br />

Bushell mir die Gretchenfrage: Was hältst du von Jesus Christ. Ich bin<br />

die Wahrheit, das Leben und das Licht, fällt mir da immer ein – und<br />

meine Antwort fällt entsprechend positiv aus. Da hält er mir die Hand<br />

her und ich nehme sie.<br />

Cays<br />

5<br />

1 Naturpark Pigeon Point, Tobago<br />

2 Der Tempel im Wasser<br />

3 Wasserfall im Naturpark bei Roxborough<br />

4 Der Asphaltsee auf Trinidad<br />

5 Kokosnuss-Genuss<br />

6 Mandala an einem Meditations-Haus in Trinidad<br />

7 Besuch im Hindu-Tempel<br />

Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> 31


<strong>OCEAN7</strong>People<br />

Instrumente, die ursprünglich<br />

aus angeschwemmten Ölfässern<br />

angefertigt wurden<br />

1<br />

Zu Besuch bei den Steelpan-Spielern. Die englischen<br />

Kolonialherren hatten noch 1930 den Afrikanern verboten,<br />

auf ihren tradierten Trommeln zu spielen. Findige Schwarze bauten<br />

Ölfässer zu Klangkörpern um – die „Steelpans“. Sie sehen aus wie<br />

Trommeln, sind aber keine. Jedenfalls lassen die Steelpan-Player diese<br />

Bezeichnung nicht gelten. Die runden Oberteile sind in drei bis 20<br />

Felder unterteilt. Jedes Feld schwingt für sich in der ihm vorgegebenen<br />

Tonhöhe.<br />

Bei den „Allstars“ geht die Post ab: „Ungarische Tänze“ von Brahms<br />

mit karibischem Zunder! Dann beginnt ein „Trommel“-Wirbel auf<br />

einer tiefen Steelpan, erst piano, dann stark anschwellend, schließ lich<br />

fällt das Orchester ein. Das wird mehrmals wiederholt – piano, crescendo,<br />

forte, tutti und fortissimo! Die Spieler jubeln. Wir Zaungäste<br />

auch. Das hat er gut gemacht! 30 Spieler, Frauen und Männer, das<br />

ganze Orchester kommt nun in Schwung. Es ist, als ob zehn Schnellzuggarnituren<br />

nebeneinander durch die Gegend donnern. Unaufhaltsam.<br />

Und laut. Alle sind dabei. Die wilde Kraft, geordnet dahinstürmend!<br />

Es rieselt über und durch den Buckel.<br />

2<br />

3<br />

Ich gehe an Bord. Bernds Orexis steht an Land bei Peake,<br />

einer der vielen Trockenmarinas in Chaguaramas. Chaguaramas hat<br />

ein Dutzend Marinas. Spezialisten liefern und machen alles, was<br />

Langzeitsegler brauchen. Wohnen tut hier kaum jemand. Ins 15 km<br />

32 <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> | Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong>


entfernte Port of Spain, Trinidads Hauptstadt, fahren im Fünfminu -<br />

tentakt die gelben Maxi-Taxis.<br />

Bernd war auf mein Inserat im TO-Forum gestoßen. Monate vor<br />

Beginn meiner Reise habe ich ihn in Deutschland besucht. Damals<br />

haben wir ins Auge gefasst, gemeinsam in den Pazifik zu segeln.<br />

Wir VERSICHERN<br />

nicht nur YACHTEN.<br />

Wir SCHONEN auch Ihre NERVEN!<br />

Schnelle, persönliche Hilfe<br />

im Schadenfall - weltweit!<br />

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Wir arbeiten auf der Orexis! Wo der Mast durch das<br />

Schiffsdeck ins Freie geht, dringt Wasser ein. Bernd drückt mir einen<br />

Hut aus Vinyl in die Hand und eine sehr genaue Beschreibung auf<br />

englisch, wie ich daraus eine Manschette machen kann, die den Mast<br />

dichten soll. Ich werke vier Stunden in der prallen Sonne. Meine<br />

Überhose ist nass von Schweiß, als ob ich aus der Dusche käme.<br />

Dorthin begebe ich mich nun.<br />

Die Küche wird zur Werkstatt umfunktioniert. Die Bohrmaschine steht<br />

am Herd, der Toaster auf der WC-Schale, der Wasserkocher auf dem<br />

Waschbecken. Wir basteln ein Bücherregal, eine Halterung für die<br />

Öl- und Essigflaschen und eine Konsole für den Barografen – die<br />

Zierde des Bootes. Unterhalb davon steckt der Induktionsherd in<br />

seiner neuen Halterung. Im Bad entsteht eine Halterung für die Körperwaage.<br />

Trotzdem zeigt sie mir immer noch zu viel an – wie die<br />

meisten Waagen. Die Welle samt Propeller wird eingesetzt, die Lichtmaschine<br />

montiert. Die Kette bekommt alle zehn Meter Farbmarkierungen.<br />

An Deck habe ich viel Holz abgeschliffen und geölt.<br />

Aluminium bräuchte eigentlich keinen Korrosionsschutz. Man lackiert<br />

es trotzdem, weil es dann besser aussieht. Unter dem Lack kommt es<br />

dann erst recht zu Korrosionen. Der Lack hebt ab und Lochfraß kann<br />

passieren.<br />

Korrosionen überall. Dem Bernd setzt die Hitze sehr zu.<br />

Er bevorzugt den Dienst im klimatisierten Inneren der Orexis: Kochen<br />

plus spülen, am Interieur basteln. Ich liebe den Arbeitsplatz an Deck.<br />

Seit Tagen kratze, schäle, schleife und bürste ich alte Farbe ab von<br />

Holz und Alu. So Stück für Stück an Fläche vorbereiten zum Streichen,<br />

das mag ich. Nicht so lustig ist die staubige Sauerei des Schleifens.<br />

Bernd schätzt meine Arbeit. Das ist auch mir wichtig. Dass mir der<br />

Schweiß am Körper runterrinnt, genieße ich wie in der Sauna – bei<br />

freiem Eintritt. Nach solch heißen Sitzungen lädt Bernd mich gerne<br />

ins Restaurant zum Dinner ein. Mein Laptop hat immer noch die<br />

„Barcodestriche“ im unteren Drittel des Bildschirmes. Das kommt von<br />

den korrodierten Kontakten an den Scharnieren. Die Kamera ist von<br />

innerer Korrosion infolge äußerer Feuchte befallen und will nicht<br />

1 Die „Allstars“ beim Üben<br />

2 Typisch karibisch – Steelpan-Musik<br />

3 Zeitvertreib<br />

Besuchen Sie uns<br />

auf der boot!<br />

Halle 11, Stand F39<br />

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<strong>OCEAN7</strong>People<br />

El Niño<br />

El Niño (span. für „der Junge, das<br />

Kind“, hier konkret: „das Christuskind“,<br />

USA: El Niño – Southern<br />

Oscillation (dt.: El Niño – Südliche<br />

Oszillation) (ENSO)) nennt man<br />

das Auftreten ungewöhnlicher,<br />

nicht zyklischer, veränderter<br />

Strömungen im ozeanografischmeteorologischen<br />

System des<br />

äquatorialen Pazifiks. Der Name ist<br />

vom Zeitpunkt des Auftretens<br />

abgeleitet, nämlich zur Weihnachtszeit.<br />

Er stammt von<br />

peruanischen Fischern, die den<br />

Effekt aufgrund der dadurch<br />

ausbleibenden Fischschwärme<br />

wirtschaftlich zu spüren bekommen.<br />

Bedingungen für das<br />

Auftreten von El Niño stellten sich<br />

innerhalb der letzten 300 Jahre in<br />

Zeitabschnitten von zwei bis<br />

sieben (oder acht) Jahren ein.<br />

Jedoch sind die meisten Niños<br />

eher schwach ausgeprägt. Es gibt<br />

Hinweise auf sehr starke El-Niño-<br />

Ereignisse zu Beginn des Holozäns<br />

vor etwa 10.000 Jahren. El Niño ist<br />

ein natürliches Klimaphänomen; in<br />

den letzten Jahren stoppt die<br />

warme Meeresschicht weiter vor<br />

der Küste. Ob dies im Zusammenhang<br />

mit dem anthropogenen<br />

Treibhauseffekt oder mit längerfristigen<br />

natürlichen Schwankungen<br />

des Pazifiks steht, der derzeit von<br />

einer warmen in eine kalte Phase<br />

umschwenkt, ist bisher nicht<br />

geklärt. (Quelle: Wikipedia)<br />

Wer reist wie ich,<br />

muss gelassen bleiben<br />

mehr. Die Korrosionen in meinen Knien habe ich in den Griff bekommen. Jetzt aber beginnt<br />

Bernd über Schmerzen in seinen Knien zu klagen. Er hat einen Liter Fischöl eingekauft. Ich<br />

hoffe, er derfangt sich. Ich möchte den angenehmen, gastfreundlichen, unkomplizierten Kapitän<br />

und Eigner nicht verlieren.<br />

El Niño im Pazifik. Im Pazifik hat es schwachen El Niño. Bernd eröffnet mir das am<br />

zweiten Tag mit der Anmerkung, dass er aus Verantwortung für mich, für sich und sein Schiff<br />

selbst bei nur schwachem El Niño ganz sicher nicht in den Pazifik segeln werde.<br />

Es ist normal, dass El Niño alle paar Jahre auftritt. An Südamerikas Pazifikküste kann es heftige<br />

Regenfälle geben. Die Fischschwärme bleiben aus. Das ist stets um Weihnachten, daher der Name,<br />

auf Deutsch „das Christkind“. Bei El Niño können Meeresströmungen und Luftdruck im Pazifik<br />

kippen. Auf den Philippinen bleibt der Regen aus.<br />

„Was bedeutet El Niño für den Segler?“ Diese Frage habe ich in allen einschlägigen Foren gestellt.<br />

Ich weiß nun: Der Passat wird schwächer sein. Wirbelstürme werden allenfalls etwas außerhalb<br />

der üblichen Gebiete und Zeiten auftreten. Der Wind kann stärker oder schwächer sein oder er<br />

setzt ganz aus. Und ich erkenne, dass die Welt der Segler sich wenig um El Niño kümmert. Ich<br />

sage dem Bernd, er könne es sich aussuchen, ob er mit mir in den Pazifik segelt oder wer anderer.<br />

Wenn ich bloß wen anderen gefunden hätte!<br />

In dieser Situation helfe ich unverdrossen, unser Schiff pazifiktauglich zu machen. Bei Bernd<br />

erkenne ich wenig Bock. Er hat eine Liste aller Vorhaben am PC erstellt. Da frage ich ihn dann<br />

ab: „Was brauchen wir eigentlich noch, um die Welle einzubauen?“ „Hast du den Primer schon<br />

gefunden? Dann könnte ich beginnen, das Boot zu streichen.“ Und so weiter.<br />

1<br />

Foto: Shutterstock (1)<br />

34 <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> | Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong>


Volkmar Baurecker<br />

Hat Bernd zwei Seelen, ach, in seiner Brust? Ist das Segeln um die<br />

Welt, der Auftrag aus jungen Jahren, obsolet geworden? Wie schreibt<br />

doch Max, mein Coach und Freund: „Manche wollen gar nicht segeln.<br />

Sie wollen nur sein“. Wie schön! Chaguaramas ist voll von solch<br />

statischen Seglern, wie ich später sehen werde. Baut Bernd am<br />

1:1-Modell eines Segelbootes? Ich weiß, dass ihm mein Drängen auf<br />

die Nerven gehen könnte. Aber ich kann es ihm nicht ersparen.<br />

Entweder will ich segeln und wir machen das Boot flott flott. Oder<br />

ich ziehe gleich Plan B durch: Landweg über Venezuela und Kolumbien<br />

nach Panama.<br />

Warten. Im Februar, als sich der Start über den Atlantik ab den<br />

Kapverden von Tag zu Tag verschoben hat, schreibt mir mein Bruder:<br />

„… Jetzt wird es anscheinend wirklich ernst. Mich würde das Immerwieder-Verschieben-des-Auslaufens<br />

ganz verrückt machen. Alles Gute …“<br />

Eine Freundin schreibt, sie sei beeindruckt, wie gelassen ich die Tage,<br />

Wochen und Monate des „Wartens“ erlebe und glücklich vor Lebensfreude<br />

sprühe. An Letzterem ist etwas Wahres dran. Es macht mir<br />

Freude, zu schauen, was mich dort erwartet, wohin der Zufall mich<br />

2<br />

gebracht hat. Ich habe meine Reise nach geografischen Punkten nicht<br />

bis ins Kleinste abgesteckt. Es gibt keinen Terminplan zum Abhaken.<br />

„Je schneller du reist, desto mehr Orte wirst du sehen. Je langsamer<br />

du reist, umso mehr Zwischenmenschliches wirst du erleben“, schreiben<br />

Astrid und Martin in ihrem Weltreiseforum www.worldtrip.de.<br />

Und an anderer Stelle verkünden sie ihre vordergründige Erkenntnis:<br />

„Je länger man an einem Ort verweilt, desto billiger wird man dort<br />

leben“.<br />

Ich bin weder im Plan noch außer Plan, sondern weitgehend/weitruhend<br />

ohne Plan. Ich versuche das „Leben im Augenblick“. Dank<br />

der regelmäßigen Nachfüllung des Pensionskontos behindert mich<br />

dabei nicht mehr der Kampf ums tägliche Überleben.<br />

Ich stehe allerdings dazu, dass ich mich aufs Weitersegeln freue. Ich<br />

freue mich auf die Südsee, auf meine Tochter in Neuseeland, auf den<br />

Indischen Ozean, das Rote Meer, den Suezkanal, das Mittelmeer, Ägäis<br />

und Adria und auf viele neue Augenblicke, neue Menschen. Und<br />

auch auf zu Hause, und dass es da wieder ein liebevolles Segeln gibt<br />

mit allem, was da auf mich warten könnte … Es ist genug für alle da!<br />

Eines Tages kommt Bernd vom Physiotherapeuten zurück. Er eröffnet<br />

mir: Mit dem schmerzenden Knie wird es kein Segeln geben. Jetzt<br />

muss er nach Deutschland ins Krankenhaus. Bernd entschädigt mich<br />

fair und packt erleichtert seine Sachen.<br />

Mit Ted, dem netten Engländer, gibt es Segelversuche nach Tobago<br />

und zurück. Aber wir trennen uns wieder, denn wir haben uns wenig<br />

zu sagen. Es ist Dezember 2009 geworden. Ich bin niedergeschlagen.<br />

„Neue Ideen entwickeln!“ ruft mir ein Freund aus der Heimat zu. „Soll<br />

ich mir etwa eine Witwe suchen?“ stelle ich ratlos ins Tagebuch meiner<br />

Website.<br />

Zwei Wochen später meldet sich M. aus Kanada: „Nicht erschrecken<br />

– die Witwe ist da!“<br />

1 Das Schiff wird auf den Pazifik vorbereitet<br />

2 Maracasstrand – einziger Nationalpark der<br />

Inseln Trinidad und Tobago<br />

All is lost<br />

FilmTipp<br />

Ein mit Oscar-Preisträger Robert Redford perfekt besetzter Hochsee-Survival-Thriller über den<br />

Überlebenskampf eines Mannes, dessen Segelboot auf hoher See kentert und der sich fortan<br />

völlig auf sich alleine gestellt gegen die Naturgewalten behaupten muss.<br />

Geschrieben und inszeniert vom Oscar-nominierten Regisseur und Drehbuchautor J.C. Chandor<br />

(Der Große Crash – Margin Call) und vom intensiven Score von Alex Ebert (Edward Sharpe and<br />

the Magnetic Zeros) begleitet, ist „All is lost“ eine fesselnde und tief bewegende Verbeugung<br />

vor dem Einfallsreichtum und der Belastbarkeit des Menschen.<br />

Mitten auf dem indischen Ozean: Ein Mann (Redford) wird jäh aus dem Schlaf gerissen, als seine<br />

zwölf Meter lange Segelyacht einen im offenen Meer treibenden Schiffscontainer rammt. Als<br />

danach auch noch sein Navigations-Equipment und sein Funkgerät lahmgelegt werden, treibt er<br />

mitten in einen gewaltigen Sturm. Der Mann schafft es, das Leck in seinem Boot notdürftig zu<br />

flicken und dank seiner seemännischen Intuition das Unwetter zu überleben. Nur noch mit einem<br />

Sextanten und Seekarten ausgerüstet, muss er darauf bauen, von der Strömung<br />

in eine der großen Schiffahrtsstrecken getrieben zu werden, wo er vielleicht auf ein<br />

passierendes Schiff treffen kann. Aber unter der unerbittlichen Sonne, umkreist von<br />

Haien und mit schwindenden Vorräten, sieht sich der sonst so einfallsreiche Seefahrer<br />

schon bald Auge In Auge mit seiner eigenen Sterblichkeit … Jetzt im<br />

Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> 35<br />

Kino!


ServiceNews<br />

Rekordsturm<br />

Rekordsturm an der kroatischen Adriaküste im November. Auf der Brücke nach Krk wurden<br />

237 km/h gemessen, auf der Brücke von Maslenica (Dalmatien) Windgeschwindigkeiten<br />

von weit über 200 km/h. SeaHelp, der nautische Pannendienst, der elf Stützpunkte in der<br />

Adriaregion unterhält, meldet, dass auch viele Yachten in den Marinas in Mitleidenschaft<br />

gezogen wurden. SeaHelp-Einsatzleiter Marko Orlic: „Winde dieser Intensität sind an der<br />

kroatischen Küste eher die Ausnahme. Der extreme Sturm richtete erheblichen Schaden an.“<br />

www.sea-help.eu<br />

Wasserdicht<br />

Die Nikon 1 AW1 ist wasserdicht (bis 15 m), stoßfest (bei einer<br />

Fallhöhe von bis zu 2 m), frostbeständig (bis –10 °C) und staubdicht.<br />

Diese Systemkamera wird gemeinsam mit zwei attraktiven<br />

wasserdichten, stoßfesten und frostbeständigen 1-NIKKOR-AW-<br />

Objektiven eingeführt und fängt in jeder Umgebung die besten<br />

Situationen ein – Aufnahmen von sich schnell bewegenden Motiven<br />

lassen sich in voller Auflösung bei einer Bildrate von bis zu 15<br />

Bilder pro Sekunde aufnehmen. Die Kamera ist klein genug, um<br />

sie problemlos bei sich zu tragen, schnell genug, um jede Aktion<br />

zu erfassen. So kann man überall hochwertige Fotos und Filme<br />

aufnehmen – und kabellos gleich weiterleiten (mit einem optionalen<br />

WU-1b Wireless Mobile-Adapter), wenn es schnell gehen muss.<br />

Der Modus „Best Moment Capture” sorgt dafür, dass immer die<br />

beste Aufnahme ausgewählt wird. Sämtliche 1-NIKKOR-Objektive<br />

sind zur Nikon 1 AW1 kompatibel und NIKKOR-Objektive für digitale<br />

Spiegelreflexkameras können<br />

mithilfe des Bajonett -<br />

adapters FT1 angesetzt<br />

werden. Die Nikon 1<br />

AW1 ist im Standard-<br />

KIT mit dem 1 NIK-<br />

KOR AW 11–27,5mm<br />

1:3,5–5,6 Objektiv<br />

in white, black und<br />

silver erhältlich.<br />

www.nikon.at<br />

Es werde Licht<br />

Nicht nur Singlehand-Sailors wissen bei Dunkelheit eine<br />

gute Kopflampe zu schätzen. Für die Manöver braucht<br />

man beide Hände, eine sollte noch fürs Boot und eine für<br />

sich selbst frei bleiben … da fehlt mindestens eine, um<br />

eventuell noch eine Taschenlampe zu halten. Die lichtstarke<br />

Solite 250 EX erledigt mit dem mitgelieferten rutschfesten<br />

Stirnband ihre Aufgabe souverän und empfiehlt sich damit<br />

auch als Begleiter bei anderen Outdoor-Sportarten. Und<br />

sie leistet perfekte Dienste, wenn es um weniger extreme<br />

Einsätze geht: Wird die Lampe direkt an den Akku angedockt,<br />

erhält man eine kompakte Taschenlampe. Dank ihrer<br />

Fixierungsteile lässt sie sich praktischerweise auch an<br />

Velohelm oder Lenker anbringen. So kommt man nach<br />

dem großen Abenteuer sicher nach Hause. Gewicht<br />

149 Gramm, 250 Lumen starke Lampe, Lithium-Ionen-<br />

Akku via USB-Anschluss aufladbar an jeder Steckdose, am<br />

Computer oder im Auto.<br />

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36 <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> | Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong>


SegelZauberer<br />

Ab sofort gibt es ihn auch in Österreich: den Segelzauberer<br />

Robert Hoffmann von Red Gull. Seit Jahren ist die Firma in<br />

Finnland erfolgreich mit ihrem Patent, gealterte Segel wieder<br />

in Fahrt zu bringen. Robert Hoffmann: „In einem schonenden<br />

chemischen Reinigungsverfahren ohne Waschmaschinen, Bürsten<br />

und mechanischen Einflüssen werden die Segel gesäubert.<br />

Das Regenerationsverfahren bewirkt dann eine chemische<br />

Wiederbelebung der ursprünglichen Form und eine neue Haptik“.<br />

www.red-gull.at<br />

Zum<br />

Überleben<br />

Die manuellen Katadyn Survivor- und die elektrischen Katadyn<br />

Power Survivor-Entsalzer sind weltweit die kleinsten und<br />

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im Notfall eingesetzt werden, ist eine regelmäßige<br />

Funktionsprüfung und wiederkehrende professionelle Wartung für<br />

diese wichtigen Überlebens-Hilfsmittel unerlässlich. Ab Januar<br />

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Wellenkraft<br />

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An der stürmischen Atlantikküste der schottischen Isle of Lewis arbeitet ein Team von zukunfts -<br />

orientierten Technikern an der Verwirklichung der umweltfreundlichen Energiegewinnung. Die<br />

Hauptkomponente des Wellenkraftwerks, das an der Nordwestküste der schottischen Isle of<br />

Lewis arbeitet, ist die Aquamarine Power Oyster 800-Wellenenergiemaschine. Dieses System<br />

wurde nicht ohne Grund nach der wohlschmeckenden Auster benannt, da sein Bewegungsablauf<br />

in den Wellen an das Öffnen und Schließen einer Muschel erinnert.<br />

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elektrische Systeme der Welt.


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Mitten<br />

im Taifun<br />

Einmal mehr wurde Seglerlegende Wolfgang Hausner seinem<br />

Ruf als Abenteurer Nummer eins gerecht. Er und sein<br />

Katamaran Taboo III überstanden den Killer-Taifun Haiyan auf<br />

den Philippinen ohne großen Schaden. Hier sein Exklusivbericht.<br />

Text und Fotos: Wolfgang Hausner<br />

38 <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> | Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong>


Taifun Haiyan<br />

Geboren in Mikronesien in der Nähe des Äquators saugen die Taifune<br />

begierig die feuchte Luft in ihren Schlund, werden größer und<br />

entwickeln Windgeschwindigkeiten, deren Gewalt man sich nicht<br />

vorstellen kann und denen man letztendlich hilflos ausgeliefert ist.<br />

Egal, ob sie jetzt je nach Region Hurrikane, Taifune oder Zyklone<br />

genannt werden, sie alle fangen als tropische Wirbelstürme an, die<br />

sich über dem Ozean unter zwei Voraussetzungen bilden: das Entstehen<br />

einer Tiefdruckzelle und das Vorhandensein von warmer,<br />

feuchter Luft, die über dem Meer aufsteigt und den Wasserdampf<br />

mitzieht. Dieser kondensiert, sobald er auf kühlere Luftschichten<br />

trifft und es entsteht Energie. Die umgebende Luft wird dadurch<br />

erwärmt und verstärkt die Strömung nach oben. Die dann abgekühlte<br />

Luft fließt nach außen, mehr feuchte, warme Luft wird von allen<br />

Richtungen angesaugt und schraubt sich von unten in diesen Schlot,<br />

der über zehn Kilometer hoch werden kann, und das System beginnt<br />

zu arbeiten.<br />

Und so war es auch mit Haiyan. Er fing als unbedeutende tropische<br />

Depression in Mikronesien an, machte eine Metamorphose zu einem<br />

tropischen Sturm durch und kurz darauf schraubte er sich als ausgewachsener<br />

Taifun auf die Philippinen zu und brachte Alarmglocken<br />

zum Schrillen. Hier wurde er „Yolanda“ genannt. Dieses Archipel<br />

von 7.200 Inseln ist das von tropischen Wirbelstürmen am häufigsten<br />

heimgesuchte Gebiet der Erde – also Taifune sind beileibe<br />

keine Seltenheiten, aber zu diesem Zeitpunkt konnte niemand ahnen,<br />

dass sich da der tropische Wirbelsturm des Jahrhunderts anbahnte.<br />

5. November. Am nächsten Tag segelten wir zu der Bucht<br />

von Santiago auf den Camotes-Inseln. Eine nette Brise, blauer Himmel<br />

und Sonne, was will man mehr als Segler. Eigentlich kaum zu<br />

glauben, dass sich da ein größerer Taifun heranpirschte und bereits<br />

Windgeschwindigkeiten von 125 bis 150 Knoten entfachte. Angelika<br />

schlug vor, direkt nach Carmen zu segeln, aber in meinem Zeitplan<br />

war noch ein Tag auf den Camotes drin.<br />

6. November. Das Wetter war unverändert schön, ein leichter<br />

nördlicher Wind blies uns im Nu nach Carmen. Sobald wir in der<br />

geschützten Bucht geankert hatten, waren Lyn und ich unterwegs<br />

im Schlauchboot, um eine Ecke zu finden, die nicht nur gegen die<br />

heftigen Winde Schutz bot, sondern auch andere Ankerlieger abhielt.<br />

Ein weiteres Problem waren auch die unzähligen schwimmenden<br />

Fischfarmen, in denen Bangus oder Milchfisch in Netzen aufgepäppelt<br />

wurden. Oberhalb der Wasserlinie befinden sich Hütten, in<br />

Wir hatten eine Woche zuvor Tambobo Bay auf Negros verlassen,<br />

segelten danach über Siquijor nach Mindanao und verbrachten gerade<br />

zwei nette Tage auf der Vulkaninsel Camiguin. Momentan<br />

waren wir nach Bohol und Leyte unterwegs, allerdings der Westseite<br />

dieser großen Insel, was sich im Nachhinein als richtige Entscheidung<br />

entpuppte. An Bord war Angelika aus Österreich, meine philippi -<br />

nische Lebensgefährtin Rodelyn und ich. Angelika segelte vor wenigen<br />

Jahren auf eigenem Kiel mit ihrem Partner von Kroatien nach<br />

Tahiti, dort verkauften sie ihren Kat, erwarben einen Monohull und<br />

segelten weiter nach Neuseeland. Jetzt wollte Angelika wieder einmal<br />

Seeluft schnuppern.<br />

4. November 2<strong>01</strong>3. Die tropische Depression Wilma<br />

zog über die Philippinen, wir lagen im Lee von Mahaba, eine der<br />

malerischen Cuatros-Inseln an der Küste von Leyte. Dort gab es keine<br />

Internetverbindung, sonst hätte ich www.typhoon2000.com angeklickt,<br />

um mich über den letzten Stand der Dinge zu informieren.<br />

Stattdessen hielt mich mein Freund Mike Allen in Carmen per SMS<br />

auf dem Laufenden: Haiyan war im Kommen und hatte kräftig zugelegt.<br />

denen die Besitzer leben, die Fischbrut musste ja alle paar Stunden<br />

gefüttert werden. Große Plastikfässer verhindern das Untergehen.<br />

Wenn diese schweren Bambuskonstruktionen auf Drift gehen, besteht<br />

die Gefahr zugemüllt zu werden.<br />

Die besten Plätze waren bereits vergeben, aber ich sah eine Möglichkeit,<br />

Taboo III bei Hochwasser an Mangrovenbäumen zu vertäuen.<br />

Keine hundert Meter entfernt von der Stelle, wo Taboo III 1980<br />

den Taifun Mike abgewettert hatte. Damals ging das Auge des<br />

135-Knoten-Orkans genau über Carmen drüber und mein Kat war<br />

das einzige Schiff in der Bucht ohne Schaden. Die Prognose war<br />

dieselbe, die Zugbahn sollte allerdings weiter nördlich verlaufen.<br />

Schon 1980 hatte ich hier<br />

einen Taifun abgewettert<br />

Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> 39


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

1<br />

Wir vertäuten<br />

Taboo III so tief<br />

wie möglich in<br />

den Mangroven,<br />

bevor es anfing<br />

wild zu blasen<br />

7. November. Um zehn Uhr abends tuckerten wir um die<br />

Fischfarmen herum und steuerten unseren Mangrovenbaum an,<br />

blieben aber prompt im Schlamm stecken, weil von dieser Seite her<br />

der Grund leicht ansteigend war. Also zurück, einen Bogen schlagen<br />

und von der anderen Seite kommen. Dieses Mal klappte es. Mit der<br />

ansteigenden Tide konnten wir uns näher zu den Mangroven ziehen<br />

und vertäuen. Einen Anker hatten wir bereits vorher fallen gelassen<br />

und einen weiteren wollte ich noch ausbringen.<br />

8. November. Während der Nacht fiel der typische Nieselregen<br />

und um acht Uhr morgens fing es zu blasen an. Die Vorhersage<br />

war, dass Haiyan über das nördliche Ende von Cebu drübergehen<br />

würde, 150 bis 180 Knoten nahe dem Zentrum, von dem wir zirka<br />

2<br />

3 4 5<br />

40 <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> | Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong>


Taifun Haiyan<br />

50 sm entfernt waren. Für Carmen würde das 90 kn ausmachen und<br />

damit konnte ich leben. Alles war gesichert. Der Tisch war maßgeschneidert,<br />

sodass er über die Maschinenverkleidung gestülpt und<br />

nicht davonfliegen konnte. Das Schlauchboot war davor im zentralen<br />

Cockpit niedergezurrt. Bald heulte der Sturm über die Berge in die<br />

Bucht und riss das Wasser von der Oberfläche.<br />

Der Kat Shameless lag an einer Mooring, aber wir konnten zusehen,<br />

wie er auf Drift ging, obwohl die Crew vorher auch Leinen zu einer<br />

weiteren Mooring ausgebracht hatte. Erst wickelte sich der Kat um<br />

das Netz einer Fischfalle und strandete damit im seichten Wasser.<br />

Das nächste Schiff unterwegs war ein großer Motor-Trimaran. Alle<br />

anderen Yachten hatten sich in weiser Voraussicht verkrümelt.<br />

Eindeutig die beste Position hatte der Australier Ben, der seinen Alu-<br />

Kat in einem Nebenarm in den Mangroven vertäut hatte – es war<br />

der Platz, den ich im Auge gehabt hatte. Vor ihm steckte Gary mit<br />

seinem Kimmkieler aufrecht im Sand. Er hatte sich zum Antifouling<br />

auf den Strand gesetzt und blieb dann gleich dort, mit dem Bug<br />

direkt in den Wind.<br />

Uns traf der volle Winddruck von der Seite, was den Mast zum Vibrieren<br />

brachte. Nicht optimal, aber zu dem Zeitpunkt saßen wir bei<br />

Niedrigwasser auf und Taboo III konnte sich um keinen Millimeter<br />

bewegen. Langsam drehte der Sturm auf West und das Barometer<br />

erfing sich von seinem Tiefflug. In den letzten Stunden war es von<br />

1<strong>01</strong>8 mb auf 990 mb abgestürzt. Mit der neuen Windrichtung wurden<br />

wir mit Mangrovenblättern bombardiert, aber ab jetzt konnte es nur<br />

noch besser werden und nachmittags begann der Sturm abzuflauen.<br />

Kurz vor Mitternacht kurvten wir wieder zu unserem normalen Ankerplatz,<br />

die Tide war bereits 20 cm weniger als am Vortag und es<br />

war die letzte Chance da rauszukommen, ohne für die nächsten 14<br />

Tage hängenzubleiben.<br />

6<br />

Warum haben wir eigentlich nur etwas über 60 Knoten abgekriegt,<br />

also gerade noch Orkanstärke? Ganz einfach: Wir befanden uns im<br />

Süden des schiffbaren Halbkreises, in dem sich die rotierenden<br />

Winde um die Vorwärtsgeschwindigkeit des Wirbelsturmes reduzieren,<br />

was ca. 15 Knoten ausgemacht hat.<br />

Nördlich davon ist die Situation genau umgekehrt und das ist genau<br />

auf Malapascua passiert. Die Taucherinsel, nur wenige Meilen von<br />

der Nordspitze von Cebu entfernt, wurde dem Erdboden gleichgemacht<br />

und musste evakuiert werden. In anderen Worten: Jede Meile<br />

mehr, die man sich südlich des Zentrums befindet, zählt.<br />

Es kommt aber noch was dazu: Dieser ungewöhnliche Taifun war<br />

im Gegensatz zu den „normalen“ wie eine geballte Ladung, mit<br />

unvorstellbaren Winden von weit über 300 km/h im Zentrum, die<br />

sich aber rapide verringerten, sobald der Abstand zum Auge größer<br />

wurde. Eine Portion Glück gehört natürlich auch dazu.<br />

Wäre Haiyan über Carmen drübergegangen so wie Mike vor vielen<br />

Jahren, hätte ich vielleicht kein Schiff mehr.<br />

7<br />

Was hat sich eigentlich Angelika gedacht? Sie kam auf einen Segel -<br />

urlaub in die Tropen und fand sich plötzlich inmitten eines tropischen<br />

Wirbelsturmes. Kein Problem, sie steckte das locker weg und<br />

sagte, sie hätte die ganzer Palette erlebt: schönes Segeln, Flaute,<br />

Regen, Seegang und als Draufgabe dann noch einen Taifun.<br />

1 Eine Fischfarm wird zerrupft<br />

2 Der Kat Shameless strandete zuerst<br />

3 Eindeutig der beste Platz<br />

4 Zum Antifouling-aufbringen auf den Strand und dann gleich dort geblieben<br />

5 Taboo III in den Mangroven vertäut<br />

6 Nachher – Mangrovenblätter auf dem Rumpf<br />

7 Eine gestrandete Minifischfarm wird zurückgebracht<br />

Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> 41


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

<strong>2<strong>01</strong>4</strong><br />

Boot Tulln<br />

Treffen Sie<br />

Seglerlegende<br />

Wolfgang Hausner<br />

42 <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> | Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong>


Boot Tulln <strong>2<strong>01</strong>4</strong><br />

Wolfgang Hausner ist einer der größten Abenteurer, den Österreich<br />

je hatte. Er segelte als erster mit einem selbstgebauten Katamaran<br />

um die Welt und lebt seit Jahrzehnten auf seinem Schiff. Zuletzt<br />

überstand er im November 2<strong>01</strong>3 auf dem Philippinen unbeschadet<br />

den Mörder-Taifun Haiyan. Einen Exklusiv-Bericht darüber lesen<br />

Sie in dieser Ausgabe von <strong>OCEAN7</strong>. Jetzt kommt Wolfgang Hausner<br />

zur Boot Tulln und wird im März <strong>2<strong>01</strong>4</strong> am Stand von <strong>OCEAN7</strong> über<br />

seine Erlebnisse und Erfahrungen berichten.<br />

Davon gibt es genug. Geboren 1940 in Wien, verließ Wolfgang<br />

Hausner im Alter von 21 Jahren Österreich. In Australien arbeitete<br />

er unter anderem als Krokodiljäger, Langustenfänger und im Goldbergwerk,<br />

um sein erstes Boot zu finanzieren. Ohne vorherige<br />

Segelerfahrung und alleine suchte er die Freiheit auf den Weltmeeren<br />

und fand ein abenteuerliches Leben, von dem er bis zum<br />

heutigen Tag nicht mehr loskam.<br />

Mit seinem ersten Katamaran Taboo segelte er 50.000 Seemeilen<br />

um die Welt, verlor nach sieben Jahren sein Schiff auf einem unverzeichnetem<br />

Riff in Papua-Neuguinea und musste wieder neu<br />

beginnen. Es folgten Jahre in Südostasien: Hausner betätigte sich<br />

als Muschel- und Schneckenhändler, tauchte nach seltenen Exemplaren<br />

und geriet einmal sogar mitten in den Vietnamkrieg.<br />

Der 18- Meter-Katamaran Taboo III, Hausners eigener Entwurf,<br />

entstand 1978/1979 auf den Philippinen und ein Jahr später brach<br />

er zu einer weiteren Weltumsegelung auf, die fast zehn Jahre dauern<br />

sollte. In Tahiti wurde geheiratet und dort kam auch die Tochter<br />

Vaitea zur Welt.<br />

1989 kam Hausner wieder zurück zu den Philippinen und überlebte<br />

seinen ersten Taifun, der ihn und seine Taboo mit 250 km/h überrollte.<br />

Von dort aus unternahm er in weiterer Folge Fahrten nach<br />

Mikronesien, Borneo, Papua-Neuginea und Indonesien.<br />

Abseits der üblichen Segelrouten machte Hausner Erfahrungen, die<br />

nicht immer positiv und oft auch gefährlich sind. Sein letztes Buch<br />

„Atolle und Taifune“ räumt mit einigen Vorurteilen auf. Es zeigt das<br />

Leben aus der Sicht eines Langzeitseglers, wie es ist: Verkappte<br />

Existenzen und Intrigen gehören genauso dazu wie die Schönheit<br />

unberührter Atolle unter der Äquatorsonne (siehe auch <strong>OCEAN7</strong><br />

06/2<strong>01</strong>3, „Mörder, Säufer, Weltumsegler“). Wolfgang unternimmt<br />

zurzeit Chartertörns mit Gästen auf den Philippinen, wo er seinen<br />

zweiten Taifun überlebte (Exklusivbericht in dieser Ausgabe von<br />

<strong>OCEAN7</strong>).<br />

Freuen Sie sich, diesen Ausnahmeabenteurer und großartigen<br />

Menschen am Stand von <strong>OCEAN7</strong> persönlich kennenzulernen und<br />

seine Erzählungen zu hören.<br />

Kompetenzzentren<br />

& Fachbereiche auf<br />

der Austrian Boat Show<br />

BOOT TULLN:<br />

Motorboote. Im Motorbootzentrum finden Besucher alles<br />

rund um Motoryachten und Motorboote. Egal, ob es sich hierbei um<br />

das Boot selbst oder aber um Zubehör oder Motoren handelt – die<br />

Aussteller stehen jedem gerne mit Rat und Tat zur Seite.<br />

Kanu, Kajak, Ruderboote. Das Angebot reicht von<br />

Wildwasserkajaks, Freizeitkajaks, Tourenkajaks, Wildwasserboote,<br />

Faltboote und Ruderboote bis hin zur umfangreichen Ausrüstung.<br />

Segeln. Im Segelkompetenzzentrum werden die Besucher<br />

umfassend zu den Themen Jollen, Katamarane, Trimarane, Segeln<br />

für Segeleinsteiger und Profis informiert.<br />

Tourismus – Charter. Egal, ob nach Kroatien, an die<br />

Riviera oder in die Südsee – bei den zahlreichen Charteragenturen<br />

erhalten Sie umfassende Beratung und sämtliche Informationen für<br />

Ihren Traum-Törn.<br />

Zubehör. Ein riesiges Segment ist dem nautischen Zubehör<br />

gewidmet. Angefangen von Bootsausrüstungen, Bootselektronik,<br />

Motoren, technisches Zubehör, hochwertige<br />

Funktionsbekleidung bis zu Marina-Ausrüstungen und<br />

vieles mehr.<br />

NEU: Stand Up Paddling. ein eigener Bereich wird für<br />

die neue Trendsportart auf der Boot Tulln eingerichtet<br />

Den perfekten Einstieg in die neue Trendsportart des Sommers, das<br />

Stand Up Paddling, können Interessierte jetzt auf der Boot Tulln<br />

erleben. Die momentan schnellstwachsende Sportart der Welt bietet<br />

eine neue und faszinierende Facette in der bunten Welt des<br />

Wassersports.<br />

Tauchen. Schwerelos durch die Unterwasserwelt zu schweben,<br />

ob in den heimischen Seen oder auf den Malediven: Der Tauchsport<br />

erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Die faszinierende Welt<br />

unter Wasser bietet unvergessliche Erlebnisse. Ob Anfänger oder<br />

fortgeschrittener Taucher – auf der Austrian Boat Show – Boot Tulln<br />

finden Sie von der professionellen Tauchausrüstung, dem passenden<br />

Equipment bis hin zur Unterwasserkamera alles, um einfach<br />

mal „abzutauchen“.<br />

Große Segelyachten. In der Niederösterreich-Halle sind<br />

großen Segelyachten bis zu 50 Fuß und mehr be heimatet. Vorschau<br />

auf die vertretenen Marken: Alubat Ovni, Alphena, Avar Yachts,<br />

Bavaria, Beneteau, Dehler, Delphia, Dufour, Elan, Esse, Grand<br />

Soleil, Haber Yachten, Hanse, Jeanneau, Moody, Seascape, Sly,<br />

Sunbeam, Comar Yachts, Ege Yat und viele mehr.<br />

Verpassen Sie nicht das nautische<br />

Highlight vom 6. bis 9. März <strong>2<strong>01</strong>4</strong>!<br />

Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> 43


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

West-Australien:<br />

Haie, Crocs<br />

& „BFG“<br />

Text und Fotos: Dr. Reinhard und Lilly Kikinger


Sandtigerhai, Carcharias taurus<br />

xxxxxxx


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

Wir waren die australische Ostküste entlang gefahren, hatten<br />

Freunde an der James Cook University besucht und das Große<br />

Barriere Riff betaucht. Von Sidney ging es nun per Flugzeug mit<br />

einer Zwischenstation in Australiens „Red Center“ weiter in den<br />

Norden des Kontinents, nach Darwin. Hier, am Top End von Australiens<br />

Northern Terrritory, sind es berühmte Nationalparks, die zu<br />

einem Besuch einladen. Felszeichnungen der Ureinwohner,<br />

Schluchten, Wasserfälle, Sumpflandschaften, Salz- und Süßwasserkrokodile,<br />

gewaltige Termitenbauten und eine eindrucksvolle Vogelfauna<br />

sind nur einige der Highlights im „Kakadu NP“, „Litchfield<br />

NP“, und „Katherine Gorge“. Die Küstengewässer sind eher flach<br />

und trüb, da sich der Kontinentalschelf hier stark erweitert. Nordwestlich<br />

von Darwin erstreckt sich die Timorsee bis Indonesien<br />

und Osttimor. Östlich von Darwin wird der Schelf noch breiter. Die<br />

Arufarsee und der Golf von Carpentaria verbinden hier Australien<br />

mit Neuguinea. Da die Entwicklung der Korallenriffe hier eher<br />

gering ist, sollte West Australien unser nächstes Ziel und auch der<br />

Abschluss unserer Reise sein.<br />

Ningaloo Reef. An der Ostküste Australiens liegt das berühmte<br />

Große Barriere Riff, an der Westküste ist das Ningaloo Reef<br />

weithin bekannt. Es ist das längste kontinuierliche Saumriff Australiens<br />

und erstreckt sich über eine Länge von 230 km vom North<br />

West Cape an südwärts. Als Saumriff ist es küstennah, seine Riffdä-<br />

1<br />

cher befinden sich zwischen 0,5 und 7 km vor der Küste. Hier ist<br />

der Kontinentalschelf schmaler als sonst in Australien. Die Riffe<br />

erhalten somit die volle Brandungsenergie der heranrollenden<br />

Wellen, sodass die Korallen niedrig und kompakt wachsen. Der<br />

Artenreichtum an Korallen, Weichtieren und Fischen ist zwar hoch,<br />

das Riff verfügt jedoch nicht über die hohe Raumstruktur üppiger<br />

Korallengärten. Berühmt ist das Ningaloo Reef für die Megafauna,<br />

die in Abhängigkeit von der Saison vor der Küste anzutreffen ist.<br />

Sonne, Sand und blauer Himmel.<br />

West-Australien at its best.<br />

46 <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> | Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong>


West-Australien<br />

2 3<br />

Walhaie beweiden zwischen Mitte März und Mitte Mai das reichliche<br />

Plankton, während im australischen Winter Buckelwale die<br />

Küste entlangziehen. Während unseres Aufenthaltes im August 2<strong>01</strong>2<br />

waren bei jedem Tauchgang ihre eindrucksvollen Gesänge zu<br />

hören. Weitere spektakuläre Meeresbewohner sind hier Mantas,<br />

Haie und Meeresschildkröten. Das Ningaloo Reef hat den Schutzstatus<br />

eines „Marine Park“. Landeinwärts sind Teile seiner Küste als<br />

„Cape Range National Park“ ausgewiesen.<br />

1 Ikone. Neben dem Koala ist das Känguru ein weiteres Nationaltier<br />

Australiens. Macropus sp.<br />

2 Mörderische Kraft. Der schuppenbewehrte, muskulöse Schwanz des<br />

Krokodils sorgt für Vortrieb im Wasser und kann als gefährliche Waffe<br />

eingesetzt werden. Salzwasser-Krokodil, Crocodylus porosus.<br />

3 Bio-Kopftuch. Um beim mittäglichen Sonnenbad kühlen Kopf zu behalten,<br />

hilft ein Behang aus feuchtem Seegras. Crocodylus porosus.<br />

Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> 47


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

1<br />

Shark Bay. Im äußersten Westen Australiens liegt das Welt-<br />

Naturerbe Shark Bay. Hier gibt es die größten Seegrasbestände<br />

weltweit. Zu den wenigen Tierarten, die Seegräser beweiden, zählen<br />

die Dugongs (Seekühe). Der Bestand dieser seltenen Meeres<br />

Säuger wird hier auf mehrere Tausend geschätzt, möglicherweise<br />

die größte Population der Welt.<br />

Eine weitere Attraktion sind die freilebenden, aber zahmen Delfine<br />

(Großer Tümmler) der Monkey Mia Bay. Aus biologischer und<br />

erdgeschichtlicher Sicht sind jedoch die Stromatolithen des Hamlin<br />

Pools der größte Schatz. Es handelt sich dabei um photosynthetische<br />

Bakterien und Algen. Sie bilden Mikrobenmatten, in denen<br />

Sedimente gebunden werden. Diese Hügel oder Säulen sind hier<br />

bis zu 1,5 Meter hoch und Jahrtausende alt.<br />

Fossil fand man ähnliche Strukturen aus einer Zeit vor 3,5 Milliarden<br />

Jahren. Sie gehören damit zu den frühestens Lebensformen unseres<br />

Planeten.<br />

2<br />

48 <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> | Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong>


West-Australien<br />

Die Seegrasbestände sind ein<br />

wahres Paradies für Seekühe<br />

1 FAD. Das heißt in diesem<br />

Zusammenhang nicht „langweilig“,<br />

sondern steht für „Fish Attracting<br />

Device“. Die vielen Verstrebungen<br />

des Piers bieten ein reiches Raum-,<br />

Versteck- und Futterangebot und<br />

werden von Fischen daher gerne<br />

als Ruheplatz und Jagdrevier<br />

angenommen. Blaustreifen<br />

Straßenkehrer, Lethrinus<br />

nebulosus.<br />

2 Stangenwald. Die mächtigen<br />

Steher des Piers sind mit<br />

sessilen Meerestieren bewachsen<br />

(„fouling community“). Die<br />

Wassertemperatur beträgt<br />

im August um die 22 °C, die<br />

UW-Sichtweite ist auf 10–15 m<br />

beschränkt.<br />

3 Eleganter Jäger. Seeschlangen<br />

sind an ihren marinen<br />

Lebensraum bestens<br />

angepasst. Ihr Schwanzende<br />

ist paddelförmig abgeflacht<br />

und ermöglicht ausgezeichnete<br />

Schwimmleistungen. Durch<br />

ihren schlanken Körperbau sind<br />

ihnen Spalten und Kleinhöhlen<br />

zugänglich, wo sie Fische und<br />

Fischlaich finden und verzehren.<br />

Sie besitzen ein starkes<br />

Nervengift, sind Tauchern<br />

gegenüber aber nicht aggressiv.<br />

Olive sea snake, Aipysurus laevis.<br />

4 Dicht an dicht. Auch dieser<br />

Schwarm von Goldstreifen-<br />

Schnappern, Lutjanus rufolineatus,<br />

verbringt den Tag im Schutz des<br />

Piers. Erst in der Dämmerung<br />

gehen sie auf Jagd.<br />

5 Kaiserliche Pracht. Der<br />

Queensland Kaiserfisch,<br />

Chaetodontoplus dubulayi, ist<br />

im nordwestlichen Australien,<br />

in Queensland und im südlichen<br />

Neuguinea heimisch.<br />

6 Nahrungs-Spezialist. Wie alle<br />

Pinzettfische hat auch der<br />

Vierbinden-Pinzettfisch, Chelmon<br />

marginalis, ein röhrenförmig<br />

ausgezogenes Maul. Damit kann<br />

er Nahrung aus engen Ritzen und<br />

Spalten holen.<br />

7 Marinefunkstelle Harold E.<br />

Holt. Dieser Sender dient der<br />

Kommunikation mit getauchten<br />

U-Booten. In der Satelliten-<br />

Perspektive ist die symmetrische<br />

Anordnung der 13 Sendemasten<br />

gut zu sehen. Zu der Anlage<br />

gehört der berühmte „Navy<br />

Pier“. Dieser Landesteg ist am<br />

äußersten rechten Rand des<br />

Bildes zu erkennen (Google Earth).<br />

3 4<br />

Navy Pier und „BFG“. In der Region<br />

Exmouth befindet sich an der Spitze des<br />

North West Cape eine auffällige Anlage: die „Naval<br />

Communication Station Harold. E. Holt“. Diese VLF<br />

(„Very Low Frequency“)-Sendeanlage dient der Kommunikation<br />

mit getauchten U-Booten.<br />

Sie wurde 1967/68 errichtet und nach einem ehemaligen<br />

australischen Premierminister benannt. Auf dem riesigen Areal<br />

der Anlage befinden sich 13 Maste. Der Zentralmast ist 389 Meter<br />

hoch und ist von weiteren 12 Masten auf zwei hexagonalen Ringen<br />

5<br />

6<br />

7<br />

Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> 49


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

Im Revier<br />

der zutraulichen<br />

Fische<br />

umgeben. Diese Maste sind 304 (innerer Ring) bzw. 364 Meter<br />

(äußerer Ring) hoch und spannen eine Schirmantenne auf. Mit<br />

einer Sendeleistung von 1.000 kW ist der Sender einer der stärksten<br />

der Südhalbkugel. Zu diesem Megasender gehört auch ein entsprechend<br />

großer Landesteg an der Küste, der sogenannte „Navy Pier“.<br />

Auch er befindet sich in der militärischen Sperrzone und ist damit<br />

vor sämtlichen Einflüssen wie Fischerei, Tourismus, Wassersport<br />

etc. geschützt. Nur eine einzige der lokalen Tauchschulen hat die<br />

Genehmigung, dort zu tauchen. Diese Gelegenheit ließen wir uns<br />

nicht entgehen, und es hat sich ausgezahlt! Der Bereich unterhalb<br />

des Piers ist ein geschütztes Eldorado für überaus viele und zutrauliche<br />

Fische. Zu den spektakulärsten zählen Wobbegongs, Sand -<br />

1<br />

2<br />

50 <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> | Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong>


West-Australien<br />

Literatur und Links<br />

Discover Australia (2<strong>01</strong>2). Lonely Planet. 404 p.<br />

ISBN 978-1-74220-111-5<br />

Australia Handy Atlas (2<strong>01</strong>1). Hema Maps. 152 p.<br />

ISBN 978-1-86500-574-4<br />

www.dec.wa.gov.au<br />

www.exmouth.com.au<br />

www.seabreezeresort.com.au<br />

www.tourismtopend.com.au<br />

4<br />

5<br />

tigerhaie und riesige Zackenbarsche. Der Superstar unter ihnen<br />

wird von den Tauchern „BFG“ genannt, „Big Friendly Grouper“. Er<br />

ist ein ausgewachsenes und zutrauliches Exemplar von Epinephelus<br />

lanceolatus, dem Dunklen Riesenzackenbarsch. Er ist 2,5 m lang<br />

und bringt etwa 260 kg auf die Waage. Sein neugieriges Interesse<br />

an Tauchern ist genauso groß wie dasjenige der Taucher an ihm.<br />

Er kommt bereitwillig näher und man kann einander tief in die<br />

Augen sehen. Ein schönes Beispiel dafür, wie die Welt unter Wasser<br />

auch aussehen könnte, wenn nicht sofort die Harpune, der<br />

Haken oder das Netz solch freundlicher Interaktion ein Ende bereiten<br />

würde.<br />

3<br />

1 „BFG“. The „Big Friendly Grouper“ ist der Superstar des „Navy Piers“.<br />

Der Riesenzackenbarsch, Epinephelus lanceolatus, ist die größte<br />

Zackenbarschart der Welt. „BFG“ ist 2,5 m lang, wird auf 260 kg Gewicht<br />

geschätzt und ist, wie sein Spitzname sagt, freundlich.<br />

2 Fetzen-Look. Auch so kann ein Hai aussehen! Der Fransen-Wobbegong,<br />

Eucrossorhinchus dasypogon, ist ein bodenlebender Hai. Seine zahlreichen<br />

Hautanhänge und seine unauffällige Färbung machen ihn zu einem (der)<br />

Meister der Tarnung.<br />

3 Auge in Auge. Ich werde von „BFG“ aufmerksam betrachtet und ich freue<br />

mich über sein Interesse an mir. Im Hintergrund sind Stachelmakrelen zu<br />

sehen.<br />

4 Adrenalin-Auslöser. Ein ausgewachsener Sandtigerhai, Carcharias taurus,<br />

biegt um eine Ecke und schwimmt in Berührungsdistanz vorüber. Diese<br />

Haiart erreicht 3 m Größe und wurde wegen ihres furchterregenden<br />

Gebisses (siehe Titelfoto) lange Zeit als sehr gefährlich eingestuft. In der<br />

Zwischenzeit gilt er als relativ harmlos. (Anmerkung: Das Titelfoto entstand<br />

im Sidney Aquarium).<br />

5 Abschied. Perth ist die Metropole an Australiens Westküste. Hier<br />

ging unsere Reise zu Ende, die auf den Malediven begann und über die<br />

Andamanen, Philippinen, Papua Neuguinea und Australien führte.<br />

Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> 51


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

Segeln mit Kindern ist eine<br />

außergewöhnliche Bereicherung<br />

jedes Törns – aber auch eine große<br />

Herausforderung. Lesen Sie hier, wie zwei<br />

Kinder (3 und 6 Jahre) einen Segelurlaub<br />

erlebt haben, was ihnen besonders gefallen<br />

und was sie eher gelangweilt hat.<br />

Text und Fotos: Thomas D. Dobernigg<br />

„Juhuuu, noch einmal, noch einmal!“, jauchzte der dreijährige<br />

Jannick jedes Mal, wenn die Yacht hart in eine Welle krachte und<br />

Gischt bis in das Cockpit spritzte. Mit seiner knallgelben Sponge<br />

Bob-Rettungsweste und dem Lifebelt gut gesichert hatte er den<br />

größten Spaß an diesem Wellenritt gegenan. Er saß in Luv und hielt<br />

vergnügt seinen Plüschhund Milo im Arm.<br />

Seinen sechsjährigen Bruder Tim langweilte das eher. Er saß mit<br />

seiner bequemeren Automatic-Kinderweste im Lee und beschäftigte<br />

sich mit einer Leine im Knoten-üben. Erst als er vor der Einfahrt<br />

zur Bucht von Mali Losinj mehrere Optis entdeckte, in denen Kinder<br />

und Jugendliche Segeln bei Starkwind trainierten, war er plötzlich<br />

hellwach. Er hatte erst vor kurzem in Pörtschach am Wörthersee<br />

seine zweite Woche im Optisegeln absolviert.<br />

Wir waren mit der Arion unterwegs, einer Sun Odysey 45 aus der<br />

Eckeryachting-Flotte in Veruda auf Istrien. Das Schiff ist einfach<br />

ideal für einen Törn mit Kindern. Es segelt stabil und sicher, hat<br />

eine große Badeplattform und bietet jede Menge Raum an Deck<br />

und im Inneren. Im Vorschiff befinden sich zwei geräumige Kabinen.<br />

Mit wenigen Handgriffen kann die Zwischenwand entfernt<br />

werden und man hat so eine riesig-große Kammer, in der es viel<br />

Platz zum Schlafen und Spielen gibt. Außerdem hat die Kabine zwei<br />

Pirat und<br />

Klabauter<br />

zusätzliche Klappbetten, was den Spaßfaktor noch erheblich erhöht.<br />

Von Veruda starteten wir am Nachmittag mit einem langen Schlag<br />

nach Unije, wo wir erst nach Einbruch der Dunkelheit ankamen<br />

und die beiden Kids bereits schliefen. Weil in der Maracol alle<br />

Bojen bereits belegt waren, ankerten wir in der nördlichsten Bucht<br />

der Insel, was Tim am nächsten Morgen begeisterte: „Ist das schön<br />

hier, so natürlich“, war sein Kommentar, als wir früh ablegten, um<br />

bis 9.00 Uhr die kurze Strecke bis zur Kanaldurchfahrt von Osor<br />

zu schaffen, wo die Drehbrücke nur zweimal am Tag geöffnet wird.<br />

1<br />

Ein erster Höhepunkt für Tim und Jannick.<br />

Das Warten auf die Brückenöffnung, der rege Begegnungsverkehr<br />

mit der Vorfahrt der Yachten aus dem Süden, die enge Durchfahrt<br />

und die vielen Schaulustigen am Ufer waren für die beiden Buben<br />

ein äußerst spannendes Erlebnis. Auch dass wir anschließend am<br />

Schwimmsteg vor Osor festmachten, war für sie perfekt: Schließlich<br />

konnten sie in dem kleinen mittelalterlichen Dorf ungehindert<br />

52 <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> | Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong>


Segeln mit Kindern<br />

2<br />

mann<br />

herumlaufen und ein großes Eis gab es obendrein.<br />

Kurz nach dem Ablegen wurde Tims große<br />

Piratenflagge gehisst, die bei den Kindern während<br />

des gesamten Törns für große Freude sorgte, mir<br />

bei der Rückkehr in der Marina Veruda aber<br />

eine Rüge des Hafenkapitäns einbrachte. Die<br />

nehme ich den Kindern zuliebe beim nächsten<br />

Mal auch gerne wieder in Kauf.<br />

Wir versuchten, die Schläge kurz zu halten<br />

und durch Badestopps zu unterbrechen. So besuchten wir auf diesem<br />

Törn der Reihe nach Ilovik, wo wir zwei Tage verbrachten, noch einmal Unije, diesmal<br />

in der wunderschönen Bucht Maracol mit ausgiebigen Inselwanderungen, notgedrungen<br />

die Bucht Artaturi auf Losinj (darüber später mehr) und die Ankerbucht Soline unmittelbar<br />

unter der Stützpunkt-Marina Veruda.<br />

1 Durch den Kanal von Osor<br />

2 Auf der Hafenmole von Unije<br />

Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> 53


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

Segeln<br />

mit Kindern<br />

Revier. Sollte kurze Tagesschläge<br />

ermöglichen, mit Badestopps dazwischen.<br />

Optimal ist es auch, loszusegeln,<br />

solange die Kinder noch schlafen<br />

– das verkürzt die für sie langweiligen<br />

Schläge. Gut geeignet ist die obere<br />

Adria, die auch über eine kindergerechte<br />

Infrastruktur verfügt.<br />

Schiff. Wir waren mit einer Sun<br />

Odyssey 45 unterwegs. Es war<br />

das ideale Schiff für drei<br />

Erwachsene mit zwei Kindern.<br />

Ankerplätze. Wichtig ist<br />

ausreichend Bewegung. Ideal sind<br />

Ankerbuchten, von wo aus Inseln oder<br />

Land erkundet werden können und es<br />

Sandstrände gibt. Als optimal in dieser<br />

Hinsicht erwiesen sich Ilovik und<br />

Unije, wo weite und für Kinder<br />

interessante Wanderungen unternommen<br />

werden können. Auch Orte und<br />

Inseldörfer sind gut, vorwiegend<br />

solche, in denen es wenig oder gar<br />

keinen Autoverkehr gibt.<br />

Spielzeug. Es ist empfehlenswert,<br />

genügend Spielsachen mitzu -<br />

haben, sowohl für das Schwimmen vor<br />

Anker und am Sandstrand als auch an<br />

Bord. Absoluter Hit waren die<br />

Spritzpistolen. Für den älteren<br />

Sechsjährigen war das Steuern des<br />

Dinghis mit Außenbordmotor ein<br />

großes Vergnügen. Das hatte er noch<br />

viel lieber, als die große Yacht zu<br />

steuern. Bei beidem war er sehr<br />

überlegt, gewissenhaft und stolz, eine<br />

so wichtige Aufgabe übertragen zu<br />

bekommen. Aber Achtung: In Kroatien<br />

wird für den Betrieb des Außenborders<br />

ein Führerschein verlangt, deshalb und<br />

auch aus zwingenden Sicherheitsgründen<br />

muss der Skipper immer direkt<br />

neben dem Kind sitzen. Auf keinen<br />

Fall darf vergessen werden, das<br />

Notstopp-Kabel am Kind anzubringen.<br />

Literatur. Komm mit auf große<br />

Fahrt: Törns für Kids unter Segel<br />

und Motor, Claudia Matt.<br />

Das Knotenbuch für Kinder, Tanja Muss.<br />

Aber jetzt sollen die beiden Nachwuchssegler<br />

zu Wort kommen, die ich unterwegs<br />

und nach dem Törn nach ihren<br />

Eindrücken und Wünschen befragt<br />

habe.<br />

Klabautermann Jannick<br />

und Pirat Tim berichten. Der<br />

dreijährige Jannick, ein sehr offenes und kontaktfreudiges<br />

Kind, verständigte sich mit allen<br />

Menschen unterwegs perfekt, ganz ohne<br />

Sprachprobleme. War dank seines Charmes<br />

sofort mit jedem im Gespräch und Mittelpunkt<br />

jeder Runde – egal ob Italiener, Kroaten oder<br />

wer auch immer.<br />

Was hat ihm gut gefallen? „Am besten<br />

waren die hohen Wellen und wenn das<br />

Wasser so spritzt. Schön war das Fahren<br />

mit dem kleinen Boot, am besten war<br />

das Vorne-Sitzen und Festhalten, wenn<br />

es in den Wellen so tock-tock-tock<br />

macht.“<br />

Begeistert war Jannick auch von einer<br />

speziellen Szene im Ort Unije, wo<br />

drei junge Männer vor einem Haus<br />

saßen und Bier aus Flaschen tranken: „Die<br />

haben für mich so lustig in die Flaschen geblasen<br />

und Musik gemacht. Ich habe getanzt.“<br />

Was er am Besten fand? Da gibt es bei Jannick<br />

kein langes Überlegen: „Die große Sandkiste!“<br />

Gemeint ist der Sandstrand im Süden von Ilovik,<br />

vor dem wir einmal ankerten und mit dem<br />

Dinghi an Land fuhren und außerdem einmal<br />

die knapp zwei Kilometer vom Ort hinwanderten.<br />

Beeindruckt war er von dem offenen Glockenturm<br />

in Ilovik, weil er nicht nur hören, sondern<br />

zum ersten Mal auch sehen konnte, wie die Glocken<br />

läuteten.<br />

Differenzierter erlebte sein größerer Bruder Tim<br />

seinen ersten Törn. Klar, er ist ja schließlich<br />

auch schon sechs Jahre alt. Dank seiner zwei<br />

Wochen Segelkurse im Opti hat er auch<br />

schon Verständnis für die Grundbegriffe<br />

von Knoten bis Steuern. „Am besten hat<br />

mir die erste Ankerbucht gefallen. Dort ist<br />

alles so natürlich. Die Bäume und das<br />

Meerwasser. Toll war auch, dass ich das<br />

Dinghi mit dem Außenbordmotor selbst<br />

steuern und sogar anlegen durfte.“<br />

54 <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> | Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong>


Segeln mit Kindern<br />

Die Wasserspritze war für den<br />

Kleinen der allergrößte Spaß<br />

Kritik gab es von ihm allerdings auch: „Ich wäre lieber noch öfter<br />

an Land gekommen zum Herumlaufen“. Beeindruckt hat Tim ein<br />

großer, verbeulter gelber Trimaran der Gebirgssegler, einer YCA-<br />

Crew aus Eisenerz, der einmal neben uns an der Boje lag: „Die<br />

Kinder auf dem Boot können richtig gut herumlaufen. Die haben<br />

viel Platz“.<br />

Das war es dann aber auch schon mit Kritik. Gut gefallen hat Tim<br />

Ilovik: „Da gibt es so viele kleine schöne Gassen. Da sitzen Leute<br />

vor dem Supermarkt und vor den Häusern und ich kann auch alleine<br />

herumlaufen. Der Spaziergang zum Sandstrand war auch toll.“<br />

Und wie war es auf der Yacht? „Die Kabine vorne ist echt lustig.<br />

Nicht lustig war es vorne, wie wir gegen die großen Wellen gesegelt<br />

sind, aber bei kleinen Wellen ist das vorne schon sehr lustig. Ich<br />

habe mir mit den Decken Höhlen in der Kabine gebaut und mich<br />

mit Jannick versteckt“.<br />

Weniger gepasst hat Tim die Bordtoilette: „Das Klo war immer so<br />

schwierig. Da muss ich jedes Mal die Mama rufen zum Abpumpen“.<br />

Und wie hat den beiden Kindern das Schwimmen von Bord aus<br />

gefallen? Jannick: „Wenn das Wasser hell ist und ich den Boden<br />

sehe, macht Schwimmen Spaß. Aber wenn es so finster und dunkel<br />

ist, habe ich Angst“. Wenn das der Fall war, nahm er mit seiner<br />

Spritzpistole lieber die Schwimmer rund um die Yacht ins Visier.<br />

Die beiden Spritzpistolen waren überhaupt die Utensilien, die am<br />

meisten Verwendung fanden und weitaus beliebter waren als das<br />

Angelzeug.<br />

Wenn man mit Kindern unterwegs ist, gilt natürlich eine besondere<br />

Aufmerksamkeit der Wetterentwicklung. Die war in unserer Woche<br />

leider von falschen und panikmachenden Prognosen von Radio<br />

Split geprägt: Da wurde vor Bora mit bis zu 65 Knoten für die obere<br />

Adria gewarnt. Das führte dazu, dass wir im Stadthafen von Mali<br />

Losinj mit Hinweis auf eben diese Sturmwarnung abgewiesen<br />

wurden, weil nur noch Stegplätze mit nur einer Mooringleine frei<br />

waren. „Da kommt schwerer Sturm, ich lasse nur Schiffe anlegen,<br />

wenn zwei Mooringleinen frei sind,“ erklärte der Hafenmeister. Wir<br />

verbrachten daraufhin die absolut<br />

ruhige Nacht in einer nahen<br />

Bucht vor Anker. Besser<br />

bediente uns da schon der<br />

Windfinder, der exakte Prognosen<br />

bot. Der stärkste Wind auf<br />

diesem Törn betrug übrigens<br />

gerade einmal kurzzeitig 22<br />

Knoten.<br />

Was bei Jannick zu der oben<br />

bereits erwähnten Begeisterung<br />

führte: „Juhuuu!“.<br />

Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> 55


YachtNews<br />

Preiswürdig<br />

Die neue Dehler 38 ist eine gelungene Yacht, die vielfältige<br />

Möglichkeitet eröffnet. So ist das Standard-Modell ein<br />

klassischer Cruiser mit modernen Linien (Entwurf von Judel/<br />

Vrolijk & Co), der einfach zu segeln ist und unter Deck<br />

mit einem sehr innovativen und seegerechten Layout viel<br />

Bequemlichkeit bietet. Durch weiteres Original-Zubehör<br />

gewinnt sie weitere Performance: unterschiedliche<br />

Kielvarianten, ein Performance-Karbon-Rigg mit<br />

vergrößerter Segelfläche, effektive Regatta-Deckausrüstung<br />

sowie Racer-Elektronik und Foliensegel stehen zur Auswahl.<br />

www.dehler.com<br />

Einzig<br />

artig<br />

Solaris lässt einen Klassiker wiederaufleben. Das Pilot-Konzept mit viel luxuriösem<br />

Komfort wird dabei kombiniert mit modernster Wasserlinie für höchste Perfor -<br />

mance. Der Lifting T-Kiel mit Inox-Finne und Bleibombe macht den Tiefgang von<br />

2,6 bis 4 Meter variabel und garantiert beste Stabilität. Deck und<br />

Rumpf mit allen Schotts und Püttingen sind im Infusionsverfahren<br />

aus Komposit,Verstärkungen, Strukturen, Kielschacht und das<br />

laufende Gut aus Kohlenfasern gefertigt.<br />

www.solarisyachts.com<br />

Premiere<br />

Die dritte Generation der<br />

Galeon-Yachten setzt wie immer<br />

auf markantes Design und<br />

innovative Lösungen. Und Licht,<br />

viel Licht! Das coole Glasdach<br />

über dem Steuerstand sorgt für<br />

Cabriofeeling, die Seitentüren<br />

verschwinden fast unsichtbar.<br />

Selbst die Vorschiffskabine<br />

erscheint dank Glasdach<br />

noch größer und luftiger. Die<br />

Galeon 445 ist ein wahres<br />

Platzwunder, Liegeflächen auf<br />

dem Sundeck, verwandelbare<br />

Sitz- und Liegeflächen auf dem<br />

Achterschiff und ein bequem<br />

breiter Reelinggang lassen keine<br />

Engegefühle aufkommen. Für die<br />

Motorisierung stehen verschiedene<br />

Volvo Penta IPS- oder Sterndrive-<br />

Optionen zur Auswahl.<br />

www.bootepfister.de<br />

56 <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> | Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong>


Klassisch<br />

neu<br />

Die Varianta 37 hat klassische runde Formen<br />

und ein modernes Design unter Deck. Sie bietet<br />

einen sportlichen Rumpf mit tiefem T-Kiel und<br />

vorbalanciertem Ruder. In Verbindung mit einem<br />

leistungsstarken Rigg, großem Großsegel und<br />

einer leicht überlappenden Genua verspricht die<br />

Yacht gute Segeleigenschaften. Das Cockpit ist<br />

geräumig und ergonomisch gestaltet und bietet<br />

durch die hohen Rückenlehnen Sicherheit. Der<br />

Aufbau ist elegant und versorgt das Interieur<br />

durch bis zu fünf Luken mit viel Licht und Luft.<br />

Grundpreis ab Werft: 89.131 Euro.<br />

www.varianta.info<br />

Wandelbar<br />

Wunderbar wandelbar soll die neue Oceanis 38 sein:<br />

problemlos wie ein Daysailor, praktisch wie eine<br />

Wochenend-Yacht und komplett ausgestattet wie ein<br />

Cruiser. Möglich macht das eine neuartige Modulbauweise,<br />

die man nach gewünschtem Einsatzzweck ordern<br />

und kombinieren kann. So bleibt die Daycruiser-Version<br />

ohne abgetrenntes Vorschiff loftartig offen, bei der<br />

Wochenend-Variante kommt eine Küchenzeile dazu und<br />

das Cruiser-Modell sieht dann fast wieder wie gewohnt<br />

aus. Aber natürlich viel großzügiger, heller und moderner,<br />

dafür bürgt Nauta Design, aus deren Feder das<br />

Interieur stammt. Auch sonst orientiert sich die Modularyacht<br />

an allem, was heute bei Trendschiffen so in ist:<br />

Doppelruder und -steuer, durchgehende Kimmkanten<br />

(Chines), Badeplattform zum Klappen, große Rumpffenster.<br />

Wie die größeren Oceanis-Modelle schmückt<br />

sich auch die Neue mit einem Targabügel.<br />

www.beneteau.com<br />

Grausame Wilderer machen Jagd auf die letzten in Freiheit<br />

lebenden Tiger. Wenn wir jetzt nichts tun, werden sie bald<br />

für immer verschwunden sein. Helfen Sie uns.<br />

Werden Sie Pate!<br />

rette-den-tiger.at<br />

Der WWF dankt <strong>OCEAN7</strong> für die Unterstützung unserer Arbeit durch die Schaltung dieses Gratisinserats.<br />

WWF Österreich ZVG: 751753867 Visualisierung: www.gaijeger.at<br />

AUSSTERBEN<br />

TUT WEH.<br />

Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> 57


<strong>OCEAN7</strong>Yachten<br />

Neues von<br />

Bavaria<br />

Die Cruiser 37 im Test<br />

In der Marina Loano di Ligure in Italien liegen drei<br />

deutsche Großserienschiffe. Am Vorstag der Bavaria<br />

Cruiser-Modelle wehen weit sichtbar die blauen<br />

Werbebanner der Werft aus Giebelstadt. Für <strong>OCEAN7</strong><br />

ist unser Autor, der Weltumsegler Peter Schöler, vor<br />

Ort, um die neuen Modelle zu testen.<br />

Text: Peter Schöler | Fotos: Peter Schöler und Bavaria<br />

58 <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> | Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong>


Bavaria Cruiser 37<br />

Regenwolken, Flaute, aber immerhin angenehme italienisch-herbstliche<br />

23 Grad und das Mittelmeer vor unseren Füßen. Das erste<br />

Testschiff für heute ist die Bavaria Cruiser 37. Dieses Modell löst<br />

die erfolgreiche Cruiser 36 ab, das Boot, das über 350-mal vom<br />

Stapel lief und innerhalb von drei Produktjahren ein Erfolgsmodell<br />

wurde.<br />

Die 37-Fuß-Klasse ist ein heiß umkämpfter Marktbereich, besonders<br />

im Charterbereich.<br />

Die eigene Designsprache ist ein wesentlicher Verkaufsfaktor geworden.<br />

Bavaria ist dies auf den ersten Eindruck gelungen. Die<br />

sofort ins Auge stechenden, langgezogenen, elegant wirkenden<br />

Seitenfenster im volumsmäßig etwas größer gewordenen Aufbau<br />

lassen erkennen, dass hier eine geänderte Formensprache bei<br />

Bavaria Einzug genommen hat, ohne den Markencharakter zu<br />

verlassen.<br />

Für die Architektur zeichnet das Büro „Farr Yacht Design“ aus den<br />

USA, für den Feinschliff holten sich die Giebelstädter das englische<br />

Design Unlimited-Büro von Mark Tucker mit an Bord.<br />

Die Bauweise ist eine Sandwichkonstruktion mit Schaumkern, Vinyl<br />

und Polyesterharz, die Schoten teils winkellaminiert. Zur Auswahl<br />

stehen bei diesem Model Zwei- und Dreikabinenversionen sowie<br />

Flach- und Standard-Kiel (1,63 und 1,95 m).<br />

Trotz neuer<br />

Designsprache<br />

bleibt es eine<br />

echte Bavaria<br />

An Deck der Bavaria Cruiser 37. Ich betrete die<br />

Yacht bequem mit einem Schritt vom Steg auf die große Heckklappe.<br />

Diese wird manuell bedient, leichtgängig durch Gasdruckfedern.<br />

Vor dem Cockpittisch befinden sich Kompass und Plotter,<br />

unterstützt durch einen Haltebügel für etwas rauere Seetage. Um<br />

Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> 59


<strong>OCEAN7</strong>Yachten<br />

den Cockpittisch finden bis zu sechs Personen ausreichend Platz.<br />

Für Steuerbord und Backbord stehen jeweils zwei Lewmar 40 AST<br />

EVO-Winschen (optional auch elektrisch) zur Bedienung von Genua<br />

und Gennaker bereit. Die Helyard-Winschen links und rechts<br />

des Niederganges sind Lewmar 30 AST EVO Manual. Auffallend<br />

sind die gegenläufig öffnenden Decksluken, die unter Deck im<br />

Salon für gute Belüftung und Lichteinfall sorgen.<br />

Nachdem der Wind sich noch zu schwach<br />

zeigt, begeben wir uns vorerst unter Deck. Der erste Eindruck<br />

ist ein lichtdurchfluteter Wohnraum – langgezogene Seitenfenster<br />

und drei Decksluken ermöglichen dies. Die weiß gehaltene Decke<br />

mit den Strukturelementen sieht solide und fest aus und vermittelt<br />

ein sicheres Gefühl.<br />

Bei unserem Testschiff handelt es sich um die Drei-Kabinen-Version.<br />

Gleich an Steuerbord befindet sich die große Pantry mit<br />

Doppelspüle, Zweiflammenherd und Ofen. Alles in der Kombüse<br />

wirkt sehr funktionell und sauber verarbeitet. Die Wassertankkapazität<br />

fasst 210 Liter und ist meiner Meinung etwas knapp berechnet<br />

für eine sechsköpfige Crew, kann aber optional mit einem 150-Liter-<br />

Zusatztank im Vorschiff erweitert werden. Zwei getrennte Wassertanks<br />

sind auf jeden Fall eine Option.<br />

Bei der Drei-Kabinen-Version ist der Navigationsplatz gegen die<br />

Fahrtrichtung beim Längssofa untergebracht. Der Tisch ist klein,<br />

aber ausreichend, hat aber kein Kartenfach. Für mich als Fahrtensegler<br />

ist dieser Naviagtionsplatz zu knapp berechnet. Deshalb gibt<br />

es für Fahrtensegler bei der Zwei-Kabinen-Version einen größeren<br />

Navitisch gleich neben den Niedergang an Backbord, an dem man<br />

auch mal schnell mit klammem Ölzeug Platz nehmen könnte.<br />

Unter allen Sofaelementen befindet sich ebenfalls ausreichend<br />

Stauraum. Die Abdeckungen der Stauräume hinter den Sitzlehnen<br />

könnten allerdings etwas besser in Passung gebracht sein, die<br />

kleinen Holzverkeilungen nützen sich möglicherweise bei oftmaliger<br />

Verwendung schnell ab. Überall sonst ist die Holzarbeit von<br />

guter Qualität, das gilt auch für den Bodenbereich, da knarrt und<br />

quietscht nichts.<br />

Der ganze Bodenbereich macht richtig Freude. Die Bodenbretter<br />

liegen perfekt auf den einzeln getrennten Bodengruppen. Die<br />

Bilgefächer sind mit Bohrungen miteinander verbunden. In die<br />

Holzarbeiten sind<br />

durchwegs von<br />

guter Qualität<br />

60 <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> | Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong>


Bavaria Cruiser 37<br />

Bohrungen sind überall Röhrchen einlaminiert. Alle Bereiche lassen<br />

sich perfekt sauber halten. Die Kielbolzen für den 2.084 kg schweren<br />

und 1,95 m Deep-Kiel sind gut erreichbar und stabil unterlegt.<br />

Auffallend auch die saubere Installation für die gesamte Elektrik<br />

sowie die gesamte Wasser-Installation. Der Schmutzwassertank fasst<br />

70 Liter und ist gut zugänglich im Bad untergebracht. Die Entsorgung<br />

erfolgt über Seeventil und Deckabsaugung. Die Stehhöhe im<br />

Salon beträgt durchgehend 1,95 m und geht über in die riesige<br />

Vorschiffskabine.<br />

Die Kojenmaße sind großzügige 2,03 x 1,98 Meter. Sehr gut gefallen<br />

mir auch die offenen Staufächer und die geräumigen Kleiderschränke.<br />

Eine längsgeteilte Matratze würde aber den Zugang zum<br />

Stauraum darunter etwas erleichtern.<br />

Bavaria bietet ein Basispaket und ein Funktionspaket an, weiters<br />

Technische Daten<br />

Gesamtlänge ............................11,30 m<br />

Länge Rumpf ............................10,90 m<br />

Länge Wasserlinie .........................10,22 m<br />

Gesamtbreite .............................3,67 m<br />

Tiefgang Standard Gusseisenkiel .............ca. 1,95 m<br />

Tiefgang Option Gusseisenkiel als Flachkiel ......1,63 m<br />

Leergewicht ..........................ca. 7.000 kg<br />

Ballast ..............................ca. 2.080 kg<br />

Volvo-Penta mit Saildrive D1-20<br />

Motorleistung .......................13,9 kW/19 PS<br />

Treibstofftank ............................ca. 150 l<br />

Wassertank, Standardversion .................ca. 210 l<br />

Kabinen – Nasszellen, Standardversion .............2–1<br />

Kojen, Standardversion ..........................4<br />

Stehhöhe im Salon .......................ca. 1,95 m<br />

Großsegel und Rollfock, Standard ............ ca. 65 m 2<br />

Masthöhe über Wasserlinie ................ca. 16,82 m<br />

Grundpreis ab Werft (inkl. MwSt.) in Euro ..... 109.361,00<br />

Anzahl Kabinen/Nasszellen ...................2-1/3-1<br />

eigene Basen in Kroatien und Italien<br />

Y A C H T C H A R T E R<br />

Y A C H T M A N A G E M E N T<br />

Y A C H T S A L E<br />

A-4111 Walding, Überlendnerstr. 24 a<br />

Tel. +43 7234 84545, Fax +43 7234 85545<br />

office@yachting2000.at<br />

Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> 61


<strong>OCEAN7</strong>Regatta<br />

Die Cruiser 37<br />

segelt sehr agil<br />

eine lange Liste an Sonderausstattung und Einzeloptionen. Wünschenswert<br />

wäre, dass das Life Belt-Führungssystem und zumindest<br />

eine Rettungsschwimmkragen plus Halterung zur Grundausstattung<br />

gehört.<br />

Der Motor. Bei leichtem Nieselregen motoren wir aus der<br />

Marina. Das Ablegen unter Motor bei so wenig Wind ist easy. Stehend<br />

hinter dem Steuerrad liegt die Schaltung an Steuerbord etwas<br />

tief, aber dafür im geschützten Bereich. Bei Marschfahrt von 5,5<br />

Knoten ist die Lärmbelastung in einem angenehmen Bereich. Unter<br />

Vollgas läuft das Boot dann schon mal satte acht Knoten.<br />

Der Motor mit Saildrive kommt von Volvo Penta, die 19 PS sind<br />

meiner Meinung nach absolut ausreichend. Als Sonderausstattung<br />

lassen sich ein 28 PS-Motor sowie für beide Motoren ein Faltpropeller<br />

ordern. Besonders fein ist die Manövrierbarkeit im Rückwärtsgang<br />

und beim Einparken.<br />

Bavaria wird bei der Boots-Ausstattung fast ausschließlich von<br />

europäischen Firmen beliefert. Das ist positiv zu bewerten.<br />

Unter Segel. Mit einer Segelfläche 69 Quadratmeter am Wind<br />

zeigt sich die Cruiser 37 mit ihren sieben Tonnen schon bei schwachen<br />

sechs bis acht Knoten Wind recht agil. Die Seilzugsteuerung<br />

von Jefa ist leichtgängig und kontrolliert. Die Rollfock überlappt<br />

nur wenig und wird auf dem Kajütdach mit kurzen Schienen gefahren.<br />

Bei der Wende lässt sich das Segel flink schiften. Für mehr<br />

Power kann bei leichterem Wind ein Gennaker gefahren werden.<br />

Das Rollgroßsegel von Elvström mit vertikalen Latten lässt sich gut<br />

handhaben. Besonders gefällt das Großschotsystem. Mit zwei 30er-<br />

Fallenwinschen von Lewmar werden zwei Taljen an Back- und<br />

Steuerbord bedient. Das Boot läuft bei dem schwachen Wind mit<br />

leichter Lage, der Wendewinkel liegt bei 90 Grad.<br />

Auf halben und raumen Kursen läuft das Boot beim leichten Testwind<br />

vollkommen entspannt zurück in die Marina Loano, kaum<br />

Ruderdruck. Die Sonne taucht zaghaft zwischen den Wolken auf,<br />

der Tag auf der Bavaria Cruiser 37 ist ein schöner.<br />

Die Cruiser 37 ist eine schöne Weiterentwicklung der Vorgängerin<br />

Cruiser 36. Eine gut segelnde Serienyacht mit ordentlicher Bauqualität.<br />

Mit einem Grundpreis von 109.360 Euro und einem Komfortpreis<br />

von 131.800 Euro sind die Giebelstädter günstiger als die<br />

62 <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> | Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong>


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Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> 65


Liebe Leser<br />

von<br />

<strong>OCEAN7</strong><br />

Gerne möchte ich hier unseren Seefahrtsverband Süd (SFV Süd)<br />

vorstellen: Die Neuerungen im Schifffahrtsgesetz und Verordnung<br />

haben uns veranlasst bzw. uns ermöglicht, den Antrag auf Zuerkennung<br />

„Prüfungsorganisation“ zu stellen. Gleich nach dem Eingang<br />

des positiven Bescheides haben wir mit den Prüfungen begonnen.<br />

Unser Prüfungsprogramm umfasst den A-Junior (ab ca. 7 Jahren) und<br />

A-Schein (ab 14 Jahren, RegattenteilnehmerInnen ab 12 Jahren),<br />

beide für Binnengewässer, und FB 1 bis 4, die klassischen Hochseepatente.<br />

Unsere PrüferInnen sind berechtigt, alle Prüfungen jederzeit<br />

und überall abzunehmen, das Einhalten der geltenden Prüfungsordnung<br />

vorausgesetzt.<br />

Als gemeinnütziger Verein, dessen Wirkungsbereich sich über ganz<br />

Österreich erstreckt, können wir unsere Dienste sehr günstig allen<br />

Ausbildungsstätten sowie den Kandidatinnen und Kandidaten anbieten.<br />

Der SFV Süd ist kein Veranstalter von Kursen, Übungstörns oder<br />

Prüfungen. Das obliegt den Schulen und Vereinen. Auch Selbststudium<br />

wird anerkannt. Die Lehrmethoden sind Sache der Ausbildungsstätten.<br />

Die Prüfungsunterlagen stellt der SFV Süd<br />

zur Verfügung. Unter www.sfv-sued.at sind alle<br />

wichtigen Details veröffentlicht und einsehbar. Spezielle<br />

Fragen beantworten wir gerne!<br />

Heinz Schörkmaier, SFV Süd<br />

Vereine und Ausbildungsstätten, die mit<br />

dem SFV Süd zusammenarbeiten (Stand 30.11.2<strong>01</strong>3)<br />

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Rudolf Frühwirt, 8051 Graz, Göstingerstraße 198<br />

Binnen-, Hochseeausbildung, Seminare, Workshops<br />

0676/523 50 15 · rudolf.fruehwirt@gmx.at · www.ayasegeln.at<br />

ASVÖ Yacht Club Pack AYCP<br />

Segelrevier Packer Stausee, Jugendlager, Regatten, gesellige Club -<br />

veranstaltungen · Franz Sagmeister · 0664/2111791 · info@aycp.at<br />

Boote Kamper, Yachtcharter<br />

Segel- Motorboote, Mono und Katamarane, Führerscheine, Skipper training,<br />

Beratung · Ing. Karl Kamper, 8600 Bruck/Mur, Murstraße 7<br />

0664/3552802 · office@bootekamper.at · www.bootecamper.at<br />

SFV Süd – Region Oberösterreich<br />

Grimm Wolf-Dieter, 4650 Edt bei Lambach, Traunstraße 9<br />

0676/6276399 · wgrimm@me.com<br />

Kärntner Yachtclub Pörtschach – KYCPö<br />

Binnen-, Hochseeaubildung, Jugendkurse, Regatten · www.kycpoe.at<br />

Polizeisportverein Burgenland<br />

Sektion Segeln, Andreas Hochegger<br />

Binnen- Hochseeaubildung, Schiffsfunk · hochegger@aon.at<br />

Marinekameradschaft Prinz Eugen<br />

Schiffsführerschule Bruck/Mur, Binnen und Küste – FB 1, Freizeitclub für<br />

die ganze Familie · josef@stadler.co.at · www.prinz-eugen.at<br />

Motorbootfahrschule St. Pölten<br />

Dr. Karl Prisching, 3100 St.Pölten, Widerinstraße 8<br />

0676/3303451 · prisching@mbfs.at · www.mbfs.at<br />

Ocean Yachtclub OYC – Freizeitinsel Pibertstein<br />

Ing. Helmut Theinschnak, 8582 Rosental, Hörgasstraße 30<br />

0664/1257071 · homebase@oyc.at<br />

Schiffsführerschule Erwin Hinterleitner<br />

4371 Dimbach Nr. 27/2 · 0664/2313622 · office@auf-kurs.cc<br />

Segelcrew Hartberg<br />

Clubrevier und Clubanlage am Stubenbergsee<br />

A-Schein, FB2 und FB3, Clubregatten · Martin Höfler · 0664/1977094<br />

office@segelcrew-hartberg.at · www.segelcrew-hartberg.at<br />

Segelschule Pack (Packer Stausee)<br />

Binnen- Hochseeaubildung, Bootsverleih, Übungsleiterausbildung<br />

Franz Sagmeister, 8053 Graz, Am Jägergrund 49 · 0664/2111791 ·<br />

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Segelschule Schwarzlsee – Peter Schörkmaier<br />

Binnen- und Hochseeausbildung, Schiffsfunk, Radarseminare<br />

0650/7425718 · peter@segeln.st · www.segeln.st<br />

Segel- und Yachtclub Steiermark SYCS<br />

Segelrevier Waldschacherteich · Jugendkurse<br />

Binnen- und Hochseeausbildung, Regatten, Clubabende<br />

Erich Alfred Pernold, o664/4416091 www.sycs.org, club@sycs.org<br />

Steirische Seebären<br />

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Vorträge, Erfahrungsaustausch · www.seebären.at<br />

Yachtclub Odysseus Steiermark YCO<br />

Segelrevier Schwarzlsee · Jugendkurse, Motorbootpatent – 10 Meter Seen<br />

und Flüsse · Heinz Schörkmaier, 0664/1512226, heinz@segeln.st<br />

Yachtclub Schwarzlsee YCS<br />

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Über die Jahre habe ich der einen oder dem anderen Segelinteressierten<br />

in die mystischen Geheimnisse des Segelns einweihen dürfen. Dabei sind<br />

so manche Hoppalas passiert, die es wert wären, für die Nachwelt festgehalten<br />

zu werden. Ich möchte eine „virtuelle“ Ausbildungswoche beschreiben,<br />

die zwar so nie statt gefunden hat, die einzelnen Geschehnisse der<br />

vielen Wochen aber zusammenfasst. Der Aufbau ist dem eines Logbuch<br />

ähnlich.<br />

Samstag: Boot übernehmen, Bordkasse eröffnen, Proviant bunkern,<br />

Sicherheitseinweisung der Crew, ein paar Knoten üben – praktische Übungen<br />

für die Entfesselung von Martin, der sich beim Üben von Leinen<br />

werfen selbst an den Mast gefesselt hat. Abendessen in einer Konoba in<br />

der Nähe.<br />

Sonntag: Ablegen und die ersten Hafenmanöver üben. Praktische<br />

Übungen für das Entfernen der Muringholeleine aus der Schiffsschraube.<br />

Alfons wurde erklärt, dass es durchaus vorkommen kann, dass ein Schiff<br />

mit zwei Muringleinen festgemacht ist.<br />

Nachmittag: Segelmanöver: Silvia hat nach dem dritten Mal akzeptiert, das<br />

„Rüber die Vorgroß“ kein den gängigen Lehrbüchern entsprungenes Kommando<br />

ist.<br />

Abends: Nachtansteuerungen. Die Crew kann gar nicht glauben, dass die<br />

Nacht so dunkel ist. Ich zweifel das erste Mal in dieser Woche an der<br />

Menschheit.<br />

Erlebnisse<br />

einer Ausbildungsstätte<br />

Montag: Ablegen und Hafenmanöver üben. Anlegen längsseits mit<br />

eindampfen in die Vorspring liegt an. Das Manöver ist erklärt und gefühlte<br />

15 Mal vorgezeigt. Alles geht glatt, bis schließlich beim letzten Manöver<br />

Thomas an die Vorspring kommt. Beim Kommando „Vorspring über“ blickt<br />

er uns ungläubig an und wirft die Vorspring, so wie sie ist, auf den Steg.<br />

Die Festigkeit der Schiff-Steg Verbindung darf hier angezweifelt werden.<br />

Nachmittag: Segelmanöver üben. Silvias Kommado „fier dicht die Großschot“<br />

sorgt für allgemeine Verwirrung. Auch das Beisegel „Vorgroß“ wird<br />

ab und an noch verwendet. Ich hoffe, dass mir die Charterfirma dieses<br />

Segel nicht zusätzlich verrechnet.<br />

Abends: Nachtansteuerungen. Ohne Vorwarnung ist die Ortschaft Tkon,<br />

die ja eindeutig in der Karte verzeichnet ist, von der Küste verschwunden.<br />

Ich erkläre Doris, dass das keine weitere paranormale Begebenheit darstellt,<br />

sondern die Ursache dafür mit hoher Wahrscheinlichkeit der vollkommen<br />

Unkenntnis des eigenen Standorts zuzurechnen ist.<br />

Dienstag: Ablegen, Ankermanöver üben. Silva stellt fest, dass die<br />

anwesenden Herren zwar sehr attraktive Hinterteile haben würden, diese<br />

aber nicht in der Lage sind, ihr die Notwendigen Informationen über die<br />

Lage des Ankers zu vermitteln. Martin und Thomas lege ich nahe, sich bei<br />

Mitteilungen, die für den Rudergänger bestimmt sind, umzudrehen und<br />

nach hinten zu sprechen.<br />

Der Rest der Woche soll zu einem<br />

späteren Zeitpunkt beschrieben werden …<br />

Seefahrtsverband Süd, 8052 Graz, Villenstraße 11, 0664/1512226, info@sfv-sued.at, www.sfv-sued.at<br />

Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> 67


Yacht Club Austria<br />

YCA<br />

Eine aus ganz Österreich bunt<br />

zusammen gewürfelte Crew von jungen<br />

the<br />

Seglern versuchte erstmals, sich mit der<br />

heimischen Segelelite zu messen.<br />

next generation<br />

bestreitet die Österr.<br />

Hochseestaatsmeisterschaft<br />

Kennengelernt bei einer Podiumsdiskussion über Jugendarbeit<br />

des YCA in Izola wurde schnell klar, dass sich die gewinnenden<br />

Jugendcrews des Gebirgssegler Cup: Bernhard<br />

Marchsteiner (bow), Lisa Mailänder (trim), David Höllinger<br />

(helm) und des Austria Cup: Jaqueline Lininger (trim), Manuel<br />

Lininger (main), Philipp Stampfl (tactics) für die Teilnahme<br />

an der ÖHSM fusionieren wollen und dank der finanziellen<br />

Unterstützung des Yacht Club Austria auch können.<br />

Viktor Nawrata (mast) und Johannes Heckel (pit) haben<br />

die Crew vervollständigt. Nach der Schiffsverlosung am<br />

Samstag blieben knapp 24 Stunden, um das Schiff und die<br />

Crew auf „Race Mode“ zu bringen.<br />

15 statt knapp 25 Knoten Wind wären uns beim ersten Start<br />

lieber gewesen, doch Neptun ließ das nicht zu. Bei fünf<br />

Minuten vor dem Start der Schuss! Die Anspannung steigt.<br />

Nervösität macht sich breit. 3 Minuten. Rund um unser Boot<br />

wird der Platz eng. Unser Puls rast. Zwei Minuten. Lücke zur<br />

Startlinie gefunden. Platz nach Lee ist vorhanden, aber wir<br />

müssen diese Lücke verteidigen. 40 Sekunden. Raum-Schreie<br />

in und aus allen Richtungen, abfallen, Segel dicht, beschleunigen.<br />

Punktstart an der Linie mit freien Wind. Super Start,<br />

doch dann folgen auf den Startschuss noch zwei Schüsse<br />

– allgemeiner Rückruf und Neustart. Die Genua war schnell<br />

weggerollt und das ganze Spiel begann nochmal von vorn.<br />

Der erste Start, auch wenn er abgebrochen wurde, brachte<br />

uns Selbstvertrauen, das in so einem guten Starterfeld auch<br />

nötig ist. Black Flag Start, diesmal lagen wir nur im Mittelfeld,<br />

wir wollten bei der ersten Wettfahrt einfach keine<br />

Disqualifikation riskieren. Bereits auf der ersten Kreuz wurden<br />

wir im engen Feld von einem anderen Schiff behindert,<br />

wir erhoben Protest! Die allererste Protestverhandlung von<br />

Steuermann David Höllinger wurde gewonnen.<br />

Beim darauf folgenden Downwind hatten wir einen Riss im<br />

Spi, welcher aber von unserem „McGuyver“ – Bernhard<br />

Marchsteiner während der darauf folgenden Kreuz professionell<br />

geklebt wurde. Nach 2 anstrengenden Wettfahrten<br />

und einer zermürbenden Protestverhandlung freute sich die<br />

gesamte Crew auf die warmen Kojen.<br />

Am zweiten Tag lernten wir, dass man beim Start nicht<br />

vergessen sollte, den Motor abzustellen. Auch wenn<br />

er nur im Leerlauf war, wurde selbstverständlich<br />

gegen uns protestiert und wir<br />

mussten uns entlasten. Eine 720°-Drehung<br />

68 <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> | Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong>


News Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong><br />

hat für das protestierende Boot gereicht und der Protest wurde nicht<br />

angemeldet.<br />

Trotz ständigem Feintrimm und Sparring vor der Wettfahrt hatten wir auf<br />

der Kreuz ein massives Höhe- und Speedproblem. Mit vollem Körpereinsatz<br />

als Human-Downhol egalisierte unser Bowman einen Bruch des<br />

Spibaumniedeholers und ermöglichte uns noch den Zweikampf beim<br />

Zieleinlauf unter Spi gegen unsern Sparringpartner zu gewinnen. Kaum<br />

den Zweikampf gewonnen war das nächste Ziel die obligatorische<br />

Abendwertung. Von der Musik angelockt, füllte sich unser Schiff schnell<br />

mit anderen Regattateilnehmern, erleichterte unseren Kühlschrank und<br />

verbesserte somit den Gewichtstrimm.<br />

Tag 3 startete mit erneuten Trainingsschlägen und Sparring, wodurch<br />

wir bei weniger Wind unser Speedpotential auch auf der Kreuz abrufen<br />

konnten. In einer taktisch anspruchvollen Wettfahrt gelang uns in dem<br />

hochkarätigem Teilnehmerfeld der augezeichnete 7. Platz. Ob es an der<br />

Crew oder am leeren Kühlschrank lag, bleibt offen. Die Abendwertung<br />

an diesem Tag verlagerte sich, ÖSV sei Dank, mit Freibier, Fisch und<br />

Fleisch in und um das Festzelt.<br />

Am letzten Renntag stand endlich die doppelt gewertete und nicht<br />

streichbare Langfahrt an. Das abschließende Race war eine Langstrecke<br />

mit doppelter Wertung. Auf Gesamtposition 9 liegend hatten wir die<br />

reale Chance uns 1 bis 2 Plätze nach vorne zu segeln. Durch neuerliche<br />

Höhenprobleme und einer kleinen taktischen Fehlentscheidung kurz<br />

vor dem Zieleinlauf haben wir uns leider in einem Fotofinish auf den<br />

11. Platz zurückgesegelt. Vielleicht hätten wir statt dem Freibier doch<br />

wieder auf unseren Kühlschrank zurückgreifen sollen. Obwohl im Endergebnis<br />

„nur“ der 11. Platz rauskam, sind wir dennoch zufrieden dass<br />

wir bei einer Staatsmeisterschaft eine solide Leistung zeigen konnten,<br />

sehr viel an Erfahrung gewonnen haben, mit der österreichischen Segelelite<br />

mithalten konnten und auch der eine oder andere erfahrene<br />

Regattasegler unser Heck bewundern durfte.<br />

Am Tag nach dem erneuten Sieg der abschließenden Abendwertung,<br />

entschloss sich „the next generation“ noch spontan, 3 Tage zu verlängern<br />

und das End of Seasons Sail zu bestreiten.<br />

YACHT CLUB AUSTRIA<br />

Generalsekretariat<br />

Lederergasse 88 · A-4020 Linz<br />

+43(0)732/781086<br />

office@yca.at · www.yca.at<br />

Crew Salzburg/Tauern<br />

Crew-Commander Arch. DI Christian Zimmer<br />

Fadingerstraße 6 · 5020 Salzburg<br />

+43(0)650/4229647<br />

zimmer_christian@ymail.com<br />

Crew Wien, Nö, Burgenland<br />

Crew-Commander Christian Schifter<br />

Ludwiggasse 3, Haus 4<br />

1140 Wien · +43/(0)1/7109222<br />

cschifter@pantaenius.com<br />

Crew Oberösterreich<br />

Crew-Commander Thomas Hickersberger<br />

Haiderstraße 14 · 4030 Linz<br />

+43/(0)676/3067224<br />

thomas.hickersberger@yca.at<br />

Crew Tirol und Vorarlberg<br />

Crew-Commander Johannes Lindig<br />

Scheuchenstuelgasse 9/11, 6020 Innsbruck<br />

+43/(0)660/5208136<br />

j.lindig@tsn.at<br />

Crew Kärnten<br />

Crew-Commander und Vize-Commodore<br />

Univ.-Prof. Dr. Jürgen Adlmannseder<br />

Rudolf Kattnigweg 3 · 92<strong>01</strong> Krumpendorf<br />

+43/(0)650/3400475<br />

juergen.adlmannseder@uni-klu.ac.at<br />

office@yca-crew-ktn.at · www.yca-crew-ktn.at<br />

Crew Eisenerz/Steiermark<br />

Crew-Commander Mike Hecker<br />

Paradiesgasse 34/1/5 · 8053 Graz<br />

+43/(0)676/86643046<br />

mike.hecker@gebirgssegler.at · www.gebirgssegler.at<br />

Crew Bayern<br />

Yacht Club Austria, Generalsekretariat<br />

Lederergasse 88, 4020 Linz<br />

+43(0)732/781086<br />

office@yca.at · www.yca.at<br />

Wir wünschen allen<br />

unseren Mitgliedern<br />

im Yacht Club Austria,<br />

unseren Freundinnen und Freunden ein<br />

ruhiges, besinnliches Weihnachtsfest und<br />

ein gutes neues Jahr, Gesundheit und <strong>2<strong>01</strong>4</strong><br />

viel Zeit auf dem Wasser. Wir bedanken<br />

uns für die Treue zum Verein, für die vielen<br />

Anregungen und für deine Unterstützung.<br />

Crew Kroatien<br />

Ehren-Commodore und Crew-Commander<br />

Kapitän Miljenko Zanic · Lucka Ispostava<br />

HR-51250 Novi Vinodolski · Tel./Fax +385/51/244345<br />

Crew Schweiz<br />

Yacht Club Austria, Generalsekretariat<br />

Lederergasse 88, 4020 Linz<br />

+43(0)732/781086<br />

office@yca.at · www.yca.at<br />

Mit seemännischen Grüßen<br />

der YACHT CLUB AUSTRIA – DAS YCA-TEAM<br />

Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> 69


Yacht Club Austria<br />

Gute Gründe, Mitglied<br />

beim YCA zu sein!<br />

1. Sie bekommen die Ocean7 als unsere<br />

Clubzeitschrift kostenlos.<br />

2. Wir haben eine Clubyacht in der Adria im<br />

Dienst. Unsere „Adventus“, eine Sun<br />

Odyssey 42.2 ist bestens ausgestattet – jedes<br />

Mitglied kann sie nutzen.<br />

3. Unsere Clubyacht am Attersee, eine<br />

Gibsea 32 kann jedes Mitglied gegen eine<br />

geringe Benützungsgebühr nutzen.<br />

4. Wir organisieren Spi-Training, Manöver unter<br />

Segeln, Erste Hilfe am Motor u.v.m.<br />

5. Wir führen die Funkkurse für SRC-GMDSS<br />

durch.<br />

6. Wir bilden die Skipper für Fahrtenbereiche<br />

Binnen, 1, 2 und 3 aus.<br />

7. Wir sind ein anerkanntes Trainingscenter der<br />

Royal Yacht Association und führen Aus -<br />

bildungen zum „Yachtmaster Offshore“ durch.<br />

8. Unsere Clubtörns erfreuen sich großer<br />

Beliebtheit<br />

9. Wir veranstalten die Alpe-Adria-Sailing-Week<br />

mit dem Austria-Cup und damit eine der<br />

größten Regattaveranstaltungen in der Adria.<br />

10. Der Gebirgssegler-Cup der Crew Steiermark<br />

ist die ideale Einsteiger-Regatta.<br />

11. Die ÖSV Mitgliedschaft kostet nur € 23,50<br />

und die „Yachtrevue“ und die ISAF-Lizenz ist<br />

dabei inkludiert.<br />

12. Die Clubabende sind für unsere Mitglieder<br />

kostenlos, Sie erleben berühmte Weltumsegler<br />

und interessante Menschen.<br />

13. Brauchen Sie günstige Sommer- oder<br />

Winterreifen? Wir haben Spezialkonditionen<br />

bei Profi-Reifen: Unsere Kundennummer<br />

lautet 45911!<br />

14. Sind Sie Schiffseigner? Sie bekommen<br />

Rabatte und Preisnachlässe bei Ausrüstern.<br />

15. Sie bekommen Spezialkonditionen bei Firma<br />

Forstinger in ganz Österreich.<br />

16. Brauchen Sie eine Yacht-Versicherung?<br />

Pantaenius gibt Ihnen einen Spezialrabatt.<br />

17. Günstig chartern mit dem YCA-Sonderrabatt<br />

– Details im Generalsekretariat!<br />

18. Suchen Sie Infos über Reviere, suchen Sie<br />

Antworten auf spezielle Fragen?<br />

19. Unser Büro ist ganztägig (9.00 bis 16.00<br />

Uhr) für unsere Mitglieder geöffnet.<br />

20. Unsere Stützpunkte sind im ganzen<br />

Mittelmeer präsent! Ein Beispiel gefällig? Ein<br />

Mitglied ist auf dem Weg von Kroatien nach<br />

Mallorca, dabei werden seine Medikamente<br />

nass und unbrauchbar, er läuft den Stützpunkt<br />

in Catania/Sizilien an. Rino und Bea<br />

Anfuso helfen unkompliziert und direkt.<br />

21. Wollen Sie Ihr Schiff registriert haben ?<br />

Brauchen Sie vielleicht ein Yachtzertifikat?<br />

22. Und das Wichtigste: Sie dürfen unseren<br />

Clubstander führen.<br />

Clubabende<br />

Wien/NÖ/Burgenland<br />

Clublokal Restaurant Pistauer, 1110 Wien, Ravelinstraße 3<br />

cschifter@pantaenius.com<br />

ab Jänner <strong>2<strong>01</strong>4</strong> Bei den Ausbildungskursen FB2 und FB3 ab 14.Jänner <strong>2<strong>01</strong>4</strong> sind noch Plätze frei!<br />

Bitte beim Crew-Commander Christian Schifter anmelden.<br />

Dienstag, 14.1.<strong>2<strong>01</strong>4</strong> Ein Vortrag über Segeln in der „Norwegischen See“ ist geplant.<br />

Dienstag, 11.2.<strong>2<strong>01</strong>4</strong> Christian Haidinger (Skipperclub OÖ) berichtet über seinem<br />

Törn „Mythos Odyssee“ auf den Spuren des Odysseus.<br />

Dienstag, 11.3.<strong>2<strong>01</strong>4</strong> Paul Wottawa – Vortrag über „Kap Horn“<br />

Salzburg/Tauern<br />

Clublokal Jägerwirt, Kasern 4, 51<strong>01</strong> Salzburg, zimmer_christian@ymail.com<br />

Veranstaltungen jeden zweiten Mittwoch im Monat ab 19.30 Uhr<br />

ab Jänner <strong>2<strong>01</strong>4</strong> Beginn diverser Ausbildungskurse: FB2 und FB3, Funkkurse und<br />

Vortrag „digitale Navigation“. Um Anmeldung beim Crew-Commander<br />

Christian Zimmer wird gebeten.<br />

Mittwoch, 8.1.<strong>2<strong>01</strong>4</strong> Diavortrag von R. Marius – „Von Grönland nach Island“<br />

Mittwoch, 12.2.<strong>2<strong>01</strong>4</strong> Traditioneller Heringsschmaus<br />

Kärnten<br />

Clublokal Gasthof Jerolitsch, Jerolitschstraße 43–44, 92<strong>01</strong> Krumpendorf · office@yca-crew-ktn.at<br />

jeden Dienstag Themenabende werden jeweils auf der Website<br />

ab 19.00 Uhr www.yca-crew-ktn.at veröffentlicht<br />

ab Jänner <strong>2<strong>01</strong>4</strong> Beginn diverser Ausbildungskurse: FB2 und FB3, Funkkurs SRC<br />

Anfragen bitte an office@yca-crew-ktn.at richten.<br />

Dienstag, 28.1.<strong>2<strong>01</strong>4</strong> Jahreshauptversammlung – Festvortrag und Neuwahl des Vorstandes<br />

Oberösterreich<br />

Clublokal Volkshaus Dornach, Niedermayrweg 7, 4040 Linz-Dornach · thomas.hickersberger@yca.at<br />

Dienstag, 28.1.<strong>2<strong>01</strong>4</strong> Vortrag von Armin Daxböck – „Flucht in die Karibik“<br />

Dienstag, 25.2.<strong>2<strong>01</strong>4</strong> Jahreshauptversammlung der Crew OÖ<br />

Vortrag von Christian von der Hecken/Carl Viktor über Neuseeland,<br />

Bay of Islands und Hauraki Golf<br />

Dienstag, 25.3.<strong>2<strong>01</strong>4</strong> Yogi Hofstätter – Teil 2<br />

Mr. Blues segelt von Griechenland über Türkei nach Zypern<br />

Eisenerz/Steiermark<br />

Jeden ersten Montag im Monat ab 18.00 Uhr Clublokal Eisenerzer Hof, Hieflauerstraße 17, 8790 Eisenerz<br />

und auch jeden dritten Montag im Monat ab 18.00 Uhr Clublokal Gösserbräu, Turmgasse 3, 8700 Leoben<br />

mike.hecker@gebirgssegler.at<br />

Programme der Clubabende und der Stammtische werden per Mail<br />

bekannt gegeben und können auch auf www.yca.at abgerufen werden.<br />

13.–16.4.<strong>2<strong>01</strong>4</strong> Gebirgssegler Cup <strong>2<strong>01</strong>4</strong> – nurmehr Einheitsklasse Bavaria 40S<br />

Info und Anmeldungen bei Mike Hecker, Mobil: 0676/86643046,<br />

E-Mail: mike@gebirgssegler.at Gerne können sich auch Einzelpersonen melden,<br />

die wir in der Crewbörse auf den Schiffen unterbringen.<br />

Tirol/Vorarlberg<br />

Clublokal Cafe-Restaurant Pirmin Stub’n, Radetzkystraße 47,<br />

6020 Innsbruck · j.lindig@tsn.at<br />

ab Jänner <strong>2<strong>01</strong>4</strong> Ausbildungskurs FB1 und FB2 - Infoabend am 15.1.<strong>2<strong>01</strong>4</strong> um 18.00 Uhr<br />

Erster Kursabend 21.1.<strong>2<strong>01</strong>4</strong> – jeweils Dienstag und Donnerstag<br />

Mittwoch, 15.1.<strong>2<strong>01</strong>4</strong> Yogi Hofstätter – von der Adria nach Syrien<br />

Teil 2 – Von Griechenland über Türkei nach Zypern<br />

Mittwoch, 12.2.<strong>2<strong>01</strong>4</strong> Ordentliche Crewversammlung der Crew Tirol und Vorarlberg<br />

Ernst Kocher – „Ab in den Süden – Umrundung der Adria“<br />

Mittwoch, 12.3.<strong>2<strong>01</strong>4</strong> Günther Kohlegger – „NAVTEX“


News Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong><br />

Motoryacht-<br />

Training<br />

… eine neue Erfahrung!<br />

Christian M. F. Schifter<br />

YCA-Commodore<br />

Als Segler habe ich noch nie daran gedacht, mit einer Motor yacht zu<br />

fahren. Zwar habe ich einen Motoryachtführerschein, bin allerdings erst<br />

einmal in der Lagune von Venedig mit einem kleinen Boot herumgegondelt.<br />

Aus diesem Grund ist dieses Training gerade recht gekommen,<br />

einmal etwas Neues zu machen. Die Trainingsyacht war eine Adriana<br />

36, mit 2 x 150 PS, stationiert in Sukosan. Trainer Leo Hugl hat uns vor<br />

Ort empfangen und gleich mit der Einweisung begonnen.<br />

Bei Südlage und regnerischem, windigem Wetter haben wir uns mit der<br />

Maschinenanlage, Flaps, Generator usw. auseinandergesetzt. Am nächsten<br />

Tag hat dann die Praxis begonnen. Ausparken und rüber zum<br />

Kranplatz, damit wir das gerade Ansteuern voraus üben konnten. Und<br />

da gab es bereits die ersten Probleme! Wir hatten einen Seitenwind mit<br />

4–6 Bft. Alle Trainees, die ja alle Segler sind, haben die Abdrift bei weitem<br />

unterschätzt. So eine Motoryacht treibt ab wie ein Korken im Sturm.<br />

Da ist man dann richtig froh, dass man zwei Motoren hat, ein hydraulisches<br />

Getriebe (welches ein sehr weiches einkuppeln möglich macht)<br />

und ein Bugstrahlruder. Auch an dieses muss man sich erst gewöhnen,<br />

wenn man 30 Jahre ohne unterwegs ist. Also immer wieder ansteuern,<br />

zurück, ansteuern und zurück. Schön langsam haben wir das mit den<br />

beiden Motoren und dem Bugstrahlruder in den Griff bekommen.<br />

Nächster Schritt: Das Gleiche achteraus. Auch nicht schlecht, auch in<br />

diesem Fall waren wieder alle Aggregate notwendig um dort anzukommen<br />

wo wir wollten. Als das so einigermaßen geklappt hat, haben wir<br />

uns einen freien Liegeplatz gesucht um das Einparken konkret zu üben.<br />

Nun war kein Platz mehr für Fehler, aber es lief schon einigermaßen gut<br />

und schön langsam bekamen wir das Boot unter Kontrolle.<br />

Einer der wesentlichsten Unterschiede zu einer Segelyacht ist, dass sobald<br />

kein Schub mehr da ist, gibt es auch keine Ruderwirkung. Allerdings<br />

wenn eingekuppelt ist fährt das Boot bald 4 kn, was in der Marina<br />

einfach zu schnell ist. So muss man sich mit Schüben vorarbeiten und<br />

versuchen einfach nicht zu schnell zu werden.<br />

Ein interessantes Spiel (auch mit einer Segelyacht, auch wenn das dort<br />

anders funktioniert) ist das drehen am Teller oder das seitlich fahren,<br />

dass mit abwechselnd eingekuppeltem Steuerbord-zurück und Backbord-vorwärts<br />

ganz gut geht. Achtung immer auf die Abdrift aufpassen!<br />

Wir üben und üben – und sehen wie der Diesel aus den Tanks verschwindet.<br />

Bei einem Verbrauch von 30 l bis 50 l kein Wunder.<br />

Nach zwei Tagen Üben in der Marina fahren wir nach draußen und<br />

übern Boje-über-Bord-Manöver. Auch hier gibt es Überraschungen.<br />

Wieder zu schnell, wieder nicht genau hingekommen. Tja, ist doch anders<br />

als bei der Segelyacht.<br />

Als nächstes kommt der Lifesling dran (nicht das Original, das haben wir<br />

nicht aber wir haben uns einen Ersatz gebaut). Interessant, wir fahren<br />

Runde um Runde bis der Fender die Leine in „griffweite“ hat.<br />

Und dann einmal Vollgas (50 l/Std?). Leider ist die Yacht trotz 2 x 150<br />

PS einfach untermotorisiert. Wir kommen nicht ins volle gleiten. Aber<br />

nach einigen Minuten wird das auch langweilig, einfach wie ein Taxi<br />

Lenkrad halten. Da war das üben in der Marina schon interessanter. Ein<br />

Hoch dem Trainer, der uns schon vorher darauf aufmerksam gemacht<br />

hat, dass die Navigation auf einem Motorboot anders funktioniert. Vieles<br />

vorher machen, da ein Motorboot mit bis zu 30 kn und mehr unterwegs<br />

ist und somit alles wesentlich schneller passiert als auf einer Segelyacht.<br />

Der Felsen ist sofort da, die querende Fähre ist sofort da! Da ist keine<br />

Zeit mehr auf die Karte zu schauen. Man arbeitet auch mehr mit Korridoren<br />

zur Peilung ob man noch im tiefen Wasser ist oder nicht. Eine<br />

Grundberührung der leichtesten Art würde uns Segler nicht aus der Bahn<br />

werfen, beim Motorboot kostet es den Propeller und damit den Antrieb<br />

(der auch noch ein Vermögen kostet).<br />

Alles in Allem muss man sagen, dass sich eine Motoryacht doch wesentlich<br />

anders verhält als eine Segelyacht. Höhere Abdrift, starker Motor<br />

(zwei!!!), andere Art der Navigation, umlernen beim Mob-Manöver,<br />

Verbrauchskalkulation (schließlich fährt man ja eigentlich von Tankstelle<br />

zu Tankstelle) und viel mehr Technik. Ich bin dankbar, dass ich die<br />

Gelegenheit hatte, einmal so ein Training zu machen und kann das nur<br />

jedem weiter empfehlen.<br />

YCA – The International<br />

Austrian Cruising Club


Motorsport und SeefahrtsVerband Österreich<br />

Rotweißrote<br />

Siegertypen<br />

Regau ist ein kleinerer Ort mit gerade einmal 6.400 Einwohnern im ober -<br />

österrei chischen Hausruckviertel. Ein Kino, ein künstlich angelegter Badesee,<br />

ein Posaunenchor, eine Tierkörperverwertung und eine Autobahnauffahrt gibt<br />

es in Regau. Und eine außergewöhnliche Dichte an Welt- und Europameistern im<br />

Motorbootsport. Zu verdanken ist das dem zum MSVÖ gehörigen Rennsportclub<br />

Regau mit seinen Superstars Attila Havas und Tünde Bedi-Fittafolini.<br />

Attila, der weiße Blitz<br />

Attila Havas (46) ist Serien-Welt- und Europameister und einer der<br />

erfolgreichsten Motorbootrennfahrer aller Zeiten. Seit zehn Jahren<br />

holt er alle Medaillen mit seinem schneeweiß lackierten Katamaran<br />

unter österreichischer Lizenz für den RSC Regau.<br />

Ehe Havas vor 25 Jahren zum Motorbootrennsport kam, spielte er<br />

Wasserpolo und war im Judo- und Kajaksport aktiv. Seinen ersten<br />

WM-Titel eroberte der Champion bereits 1994 in Finnland in der<br />

Klasse O-500. Inzwischen hat der Serienweltmeister mit seinem<br />

WM-Titel in der Klasse O-700 seinen 14. Weltmeistertitel gewonnen.<br />

Da kann selbst Sebastian Vettel nur neidisch<br />

werden.<br />

Resultate<br />

2<strong>01</strong>3 2. WM F-500<br />

1. EM O-500<br />

1. EM O-700<br />

2<strong>01</strong>2 2. WM F-500<br />

1. EM O-500<br />

2<strong>01</strong>1 1. WM O-700<br />

2. EM O-700<br />

2. WM F-500<br />

2<strong>01</strong>0 1. WM O-700<br />

3. EM O-700<br />

1. EM O-500<br />

2. WM F-500<br />

2009 1. WM O-700<br />

1. EM O-700<br />

3. WM F-500<br />

2008 1. WM O-700<br />

1. EM O-700<br />

1. WM F-500<br />

1. EM O-500<br />

2007 1. WM O-700<br />

2. EM O-700<br />

2. EM O-500<br />

2. WM F-500<br />

2006 1. WM O-700<br />

1. EM O-700<br />

1. WM F-500<br />

1. EM O-500<br />

Das Geheimnis hinter Attilas Erfolg ist sein Teamgeist. Seit 2005<br />

arbeitet er mit seinen Mechanikern zusammen und packt als gelernter<br />

Kfz-Machaniker auch selbst mit an. Als Ausgleich zum<br />

Rennfahren liebt der „weiße Blitz“ das Tauchen und den Radsport.<br />

Fahrzeug...........................................................Katamaran<br />

Klasse......................................................... F-500 & O-700<br />

Hersteller........................................................... Hung ASV<br />

Motor........................................................................Veroni<br />

Hubraum................................................500 und 700 ccm<br />

Max. Speed.................................................190–200 km/h<br />

Fährt seit 1995 Motorbootrennen und<br />

seit 20<strong>01</strong> mit österreichischer Lizenz.<br />

72 <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> | Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong>


News Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong><br />

Gegensätzlicher könnte eine<br />

Karriere nicht beginnen: Die<br />

36-jährige Tünde Bédi-Fittafolini<br />

startete sportlich mit rhythmischer<br />

Gymnastik – bis sie<br />

vom Virus der Geschwindigkeit<br />

infiziert wurde. Die gebürtige<br />

Ungarin startete ab 1991 in ihrer<br />

Heimat in diversen Motorbootklassen,<br />

wurde ungarische<br />

Staatsmeisterin und dritte bei<br />

der Weltmeisterschaft in der<br />

Klasse O-350. Dann kam eine<br />

Babypause. Seit 2<strong>01</strong>0 fährt die<br />

rasante Dame mit österreichischer<br />

Lizenz.<br />

Sie ist inzwischen mit ihrem<br />

Chefmechaniker Stefano Fittafolini<br />

verheiratet und Mutter<br />

einer sechsjährigen Tochter.<br />

Tünde ist nicht nur eine Powerfrau,<br />

die in ihrer Klasse die<br />

Männer weit hinter sich lässt,<br />

sondern auch ein Familienmensch:<br />

Sowohl Ehemann Stefano<br />

als Chefmechaniker wie<br />

auch ihre Eltern und Schwiegereltern<br />

sind regelmäßig bei<br />

allen Rennen dabei. Seit 2<strong>01</strong>0<br />

natürlich auch Töchterchen Simona,<br />

egal ob auf<br />

Powerfrau Tünde<br />

rast von Sieg zu Sieg<br />

dem Siegerpodest, bei Ehrungen oder beim Sandspielen<br />

im Fahrerlager. 2<strong>01</strong>0, gleich im ersten Jahr, in dem<br />

sie mit rot-weiß-roter Lizenz fuhr, holte Tünde souverän<br />

den Titel der Europameisterin in der Klasse F-350<br />

nach Österreich und ließ alle Männer deutlich hinter<br />

sich. Bei der WM in<br />

der Klasse O-350 in<br />

Florida holte sie die<br />

Bronzemedaille.<br />

Resultate<br />

mit österr. Lizenz<br />

2<strong>01</strong>3 4. EM F-350<br />

2<strong>01</strong>2 1. EM F-350<br />

2<strong>01</strong>1 2. EM F-350<br />

2<strong>01</strong>0 3. WM O-350<br />

1. EM O-350<br />

Equipment......................................Rennboot<br />

Typ.................................................. Proprider<br />

Klasse....................................................O-350<br />

Hersteller..............................................Mostes<br />

Gewicht mit Motor..............................130 kg<br />

Motor, Klasse.................................... 350 ccm<br />

Marke......................................................GRM<br />

Hersteller.................................................Rossi<br />

Zylinder.........................................................2<br />

Höchstdrehzahl.........................13.300 U/min<br />

Gesamtgewicht....................................210 kg<br />

(Boot + Motor + Fahrer)<br />

Höchstgeschwindigkeit..................170 km/h<br />

Propeller, Hersteller............. Hopkins, 3-Blatt<br />

Prüfer auf<br />

der Schulbank<br />

MSVÖ-Seminar zum Thema Führerscheine für Segler und<br />

Motorbootfahrer im Landgasthof Plöschenberg in Kärnten:<br />

Es ging um die Koordination zwischen Prüfungsorganisation,<br />

Ausbildungsstätten und<br />

Prüfern. Der Präsident des MSVÖ,<br />

Herbert Rapp, stellte den mehr als<br />

50 Teilnehmern die Änderungen<br />

und Erleichterungen bei den<br />

Formalitäten vor. Zur Sprache kam<br />

auch, wie wichtig eine positive<br />

Atmosphäre durch den Prüfer ist,<br />

um den Kandidaten die Nervosität<br />

zu nehmen.<br />

Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> 73


<strong>OCEAN7</strong> Bücherschapp<br />

So war’s<br />

früher<br />

Scott Huler<br />

Die Sprache des Windes<br />

320 Seiten, Taschenbuch, Mareverlag, 16 Euro,<br />

ISBN 3-86648-202-7<br />

Er arbeitet als Lektor bei einem Verlag, als er in seinem Wörterbuch über<br />

die Beaufortskala stolpert. Scott Huler ist hingerissen von der Präzision<br />

und Schönheit der Skala, die mit nur 110 Wörtern zwölf Grade und Abstufungen<br />

des Windes beschreibt: von Beaufort 0 – »Windstille; völlig<br />

ruhige, spiegelglatte See« bis Beaufort 12 – »Orkan; außergewöhnlich<br />

schwere See; Luft mit Schaum und Gischt angefüllt. See vollständig weiß.«<br />

Franz Schaub<br />

Nautische Astronomie für den<br />

Gebrauch der k. k.-Seeoffiziere<br />

200 Seiten, Taschenbuch, Nachdruck der Originalausgabe 1878,<br />

Verlag Bremen University Press, 27,70 Euro, ISBN 3-9556229-0-8<br />

Das vorliegende Werk von Franz Schaub behandelt die nautische Astronomie,<br />

die Navigationsführung in der Schifffahrt. Nach diesen nautischen<br />

Regeln geschieht die Bestimmung geografischer Lagen.<br />

Nicht nur für Rivamaniacs<br />

Der Berliner Verleger und Tritone-Eigner Konrad Börries machte es möglich, ein<br />

Buch über die legendären Riva Mahagoni-Runabouts zu veröffentlichen, ohne<br />

hinlänglich bekannte Jet-Set und VIP-Phrasen. In seinem Auftrag begleitete die<br />

Hamburger Fotografin Nicole Werner gemeinsam mit dem hanseatischen Verfasser<br />

Erdmann Braschos die eineinhalbjährige Wiederherstellung der lange als<br />

verschollen geglaubten ehemaligen Axel Springer-Yacht durch den Riva-Restaurator<br />

Jürgen Renken. Dabei entstand ein sehens- und lesenswerter 224-Seiten-<br />

Band mit außergewöhnlichen Aufnahmen über das letzte Exemplar der Tritone-<br />

Serie. Mit dem zweimotorigen, bis zu 40 Knoten schnellen Aquarama-<br />

Vorläufer perfektionierte Carlo Riva in seiner 300-Mann-Manufaktur<br />

damals den Wasserstraßenkreuzer. Das Buch erzählt mit informierter<br />

Leichtigkeit gelassen und zugleich tiefenscharf über<br />

eine vielfältige Profession. Erschienen in deutsch<br />

und englisch bei der Authentic<br />

Treasures Publications KG,<br />

Berlin. Preise: 225 Euro und<br />

852 Euro für die Luxus -<br />

ausgabe.<br />

www.tritone258.de<br />

Willem Ysbrandszoon<br />

Bontekoe van Hoorn<br />

Journal der<br />

Ostindischen Reise<br />

383 Seiten, gebunden, Marix Verlag,<br />

24 Euro, ISBN 3-86539-859-6<br />

Im späten 16. Und 17. Jahrhundert beherrschen die holländischen<br />

Seefahrer die Meere. Im Mittelpunkt dieses Bandes<br />

steht der legendäre Bericht des Kapitän Bontekoe van<br />

Hoorn. Diese liefern bis dahin ungeahnte Eindrücke aus<br />

Ostasien und werden im 17. und 18. Jahrhundert zum<br />

Bestseller.<br />

Gianni Gini<br />

Navigation durch<br />

die Jahrhunderte<br />

216 Seiten, gebunden, Verlag Delius Klasing,<br />

68 Euro, ISBN 3-7688-3547-2<br />

Poliertes Messing, schimmernde Bronze, glänzendes Holz.<br />

In fantastischen Fotos präsentiert dieser Bildband historische<br />

Navigationsinstrumente aus dem 17. und 18. Jahrhundert. In<br />

Szene gesetzt wurden sie von Carlo Borlenghi, einem der<br />

ganz großen Fotografen des Segelsports. Vor schlicht weißem<br />

Hintergrund oder luxuriös anmutendem roten Samt<br />

inszenierte er das Wissen einer vergangenen Epoche und<br />

fertigte meisterhafte Fotos der nautischen Kostbarkeiten an.<br />

74 <strong>OCEAN7</strong> <strong>01</strong>/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> | Jänner/Februar <strong>2<strong>01</strong>4</strong>


LIMITED EDITON, 333 Stück weltweit<br />

Armbanduhr, Schlüsselanhänger, Lederband<br />

Chronograph, Automatik, 10ATM wasserdicht, Edelstahl, verschraubte Krone, Saphirglas<br />

Erhältlich im guten Fachhandel ● Informationen unter www.timemode.com


Spür die<br />

Freiheit<br />

360° Wassersport erleben.<br />

Michael Walther,<br />

Regatta-Segler<br />

Die Naturgewalten erleben, das Salz auf der Zunge schmecken,<br />

sportliche Herausforderungen im Team meistern oder Ruhe<br />

und Ausgleich finden – alles rund ums Segeln erleben Sie auf<br />

der boot Düsseldorf vom 18. bis 26. Januar <strong>2<strong>01</strong>4</strong>.<br />

Gesell GmbH & Co. KG<br />

Sieveringer Str. 153 _ 1190 Wien<br />

Tel. +43 (<strong>01</strong>)320 50 37 _ Fax +43 (<strong>01</strong>)320 63 44<br />

office@gesell.com<br />

www.gesell.com

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