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OCEAN7 2014-04

Der bequeme Ocean Trawler Selene 58 im OCEAN7-Test. Ein Schiff für genussvolles, weltweites Reisen. Außerdem in dieser Ausgabe: Karibische Sternstunden! Eine Reportage über die schönsten Buchten der Windward Islands in der Karibik.

Der bequeme Ocean Trawler Selene 58 im OCEAN7-Test. Ein Schiff für genussvolles, weltweites Reisen. Außerdem in dieser Ausgabe: Karibische Sternstunden! Eine Reportage über die schönsten Buchten der Windward Islands in der Karibik.

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www.ocean7.at<br />

Unabhängiges YACHTMAGAZIN für Österreich<br />

<strong>04</strong>/<strong>2014</strong> Juli/August<br />

Selene Ocean Trawler 58<br />

im <strong>OCEAN7</strong>-Test<br />

Genussvoll<br />

reisen<br />

Autark segeln<br />

Willkommen<br />

in der Zukunft<br />

Ostern auf Korfu<br />

Vasenwerfen<br />

Mit News der Verbände YCA, MSVÖ und SFVS


estimmen sie die<br />

das bmw 6er cabrio.<br />

Sobald sich das elektrische Soft-Top geöffnet hat und Sie die Beschleunigung des Windes spüren,<br />

dann wissen Sie, dass ein BMW 6er Cabrio mehr kann, als sich nur sehen zu lassen. Konsequente<br />

Fahrerorientierung, perfekte Vernetzung dank BMW ConnectedDrive sowie effiziente und<br />

gleichzeitig leistungsstarke Motoren sorgen für einzigartige Freude am Fahren. Während das<br />

optionale M Sportpaket seinen athletischen Charakter auch optisch unterstreicht.<br />

mehr unter bmw.at/exclusive<br />

BMW 6er Cabrio: von 230 kW (313 PS) bis 330 kW (450 PS), Kraftstoffverbrauch gesamt von<br />

5,6 l/100 km bis 9,5 l/100 km, CO 2 -Emission von 147 g CO 2 /km bis 221 g CO 2 /km.


windstärke.<br />

Symbolfoto<br />

bmw 6er cabrio<br />

www.bmw.at/6er<br />

Freude am Fahren


<strong>04</strong>/<strong>2014</strong> Juli/August 4,50 EUR<br />

Mit News der Verbände YCA, MSVÖ und SFVS<br />

9 190001 016481<br />

<strong>OCEAN7</strong>InhaltImpressum<br />

www.<strong>OCEAN7</strong>.at<br />

UNABHÄNGIGES YACHTMAGAZIN FÜR ÖSTERREICH<br />

Selene Ocean Trawler 58<br />

im <strong>OCEAN7</strong>-Test<br />

Genussvoll<br />

reisen<br />

Autark segeln<br />

Willkommen<br />

in der Zukunft<br />

Ostern auf Korfu<br />

Vasenwerfen<br />

Coverfoto: Thomas D. Dobernigg<br />

Revier<br />

14 News<br />

16 Windward Islands<br />

Karibische Sternstunden<br />

22 Ionisches Meer<br />

Ostern unter Segel<br />

People<br />

28 News<br />

30 Zu Gast bei Wolfgang Hausner<br />

Segeln auf den Philippinen<br />

Service<br />

34 News<br />

36 Schätze aus Poseidons Reich<br />

Biologische Fundstücke<br />

44 Willkommen in der Zukunft<br />

Weniger fossile Energie, mehr Nachhaltigkeit<br />

Yachten<br />

48 News<br />

50 Selene 58 Ocean Trawler<br />

Bullig und kraftvoll, elegant und zeitlos<br />

Verbände<br />

58 Seefahrtsverband Süd<br />

60 Yacht Club Austria<br />

64 Motorbootsport und Seefahrtsverband<br />

Österreich<br />

P. b. b. 12Z039473 M · <strong>OCEAN7</strong>, Feschnigstraße 232, 9020 Klagenfurt<br />

<strong>04</strong>/<strong>2014</strong><br />

Juli/August<br />

5 Editorial<br />

6 <strong>OCEAN7</strong>-Panorama<br />

8 Best of<br />

12 <strong>OCEAN7</strong>-Woman<br />

66 Bücherschapp<br />

Impressum<br />

Medieninhaber:<br />

Satz- und Druck-Team GmbH | Feschnigstraße 232 | A-9020 Klagenfurt<br />

Tel. +43(0)463/4619025 | www.ocean7.at<br />

redaktion@ocean7.at | office@ocean7.at<br />

Firmenbuchnummer 105347 y | Landesgericht Klagenfurt<br />

UID ATU 25773801<br />

Anwendbare Vorschrift: Österreichische Gewerbeordnung,<br />

Mediengesetz (www.ris.bka.gv.at)<br />

Geschäftsführer: Wolfgang Forobosko<br />

Redaktion: Thomas D. Dobernigg<br />

Lilienthalstraße 30 a, A-9020 Klagenfurt<br />

Tel. +43(0)664/73622140, thomas.dobernigg@ocean7.at<br />

Art-Direktion: Catharina Pichler<br />

Mitarbeiter dieser Fritz Abl, Klaus Czap, Dr. Reinhard Kikinger,<br />

Ausgabe:<br />

Mag. Michael Menard, Kirsten Panzer-Gunkel,<br />

Alexandra Schöler, Osvaldo E. Escobar Torres,<br />

Gernot Weiler, Detlef Jens<br />

Produktion: Satz- und Druck-Team GmbH<br />

Anzeigen: Robert Rainer, Tel. +43(0)664-2011699<br />

r.rainer@ocean7.at<br />

Druck:<br />

Satz- und Druck-Team GmbH<br />

Einzelverkaufspreis: Österreich 4,50 Euro<br />

Abo-Preise: Bezugspreis Inland für sechs Ausgaben: 25 Euro<br />

Abo-Bestellung: abo@ocean7.at | www.ocean7.at<br />

Vertrieb:<br />

Presse Großvertrieb Austria Trunk GmbH<br />

St. Leonharder Straße 10, 5081 Anif/Salzburg<br />

Offenlegung für <strong>OCEAN7</strong><br />

(Offenlegung gem. § 25 Mediengesetz)<br />

Medieninhaber: Satz- und Druck-Team GmbH, Feschnigstraße 232,<br />

A-9020 Klagenfurt<br />

Geschäftsführer: Wolfgang Forobosko<br />

<strong>OCEAN7</strong> steht im Alleineigentum von<br />

Satz- und Druck-Team GmbH, FN 105347 y<br />

Unternehmensgegenstand: Druck bzw. Herstellung von<br />

Druckwerken und Magazinen.<br />

Grundlegende Richtung: <strong>OCEAN7</strong> ist ein Magazin, das<br />

sich an yachtsportinteressierte Österreicher richtet.<br />

Verantwortlich für YCA-Mitteilungen<br />

Yacht Club Austria, Generalsekretariat<br />

A-4020 Linz, Lederergasse 88, www.yca.at<br />

Verantwortlich für Mitteilungen des Seefahrtsverbandes Süd<br />

8052 Graz, Villenstraße 11, 0664/1512226,<br />

info@sfv-sued.at, www.sfv-sued.at<br />

Verantwortlich für Mitteilungen des Motorbootsport und<br />

Seefahrtsverbandes Österreich<br />

Ketzergasse 30, 1230 Wien,<br />

msvoe@msvoe.at, www.msvoe.at<br />

Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der<br />

engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes bedarf der Zustimmung des<br />

Herausgebers. Die Ver wendung von Zitaten aus Berichten für Anzeigen ist<br />

möglich. Durch Annahme eines Manuskriptes erwirbt der Herausgeber das<br />

ausschließliche Recht zur Veröffentlichung. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen.<br />

Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2.<br />

Urheberschutzgesetz, sind durch den Herausgeber genehmigungspflichtig.<br />

Bei Nichtbelieferung ohne Herausgeber-Verschulden oder wegen Störungen<br />

des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegenüber dem Herausgeber.<br />

16<br />

30<br />

22 36<br />

www.ocean7.at


Editorial<br />

Elena(11)<br />

hat<br />

eine Idee<br />

Wir müssen uns wirklich selber an der Nase fassen – ich, meine<br />

<strong>OCEAN7</strong>-Crew, ins Alter gekommene Segler, die Funktionäre diverser<br />

Clubs und Verbände. Der Segelnachwuchs besteht nicht nur aus<br />

den Jungen, die nur fordern und alles auf dem Silbertablett serviert<br />

bekommen wollen. Es gibt auch solche, die vor Segel-Begeisterung<br />

nur so sprühen und alles tun würden, um Segeln zu lernen und<br />

Segeln zu können. Die nicht alles serviert bekommen wollen, sondern<br />

sehr wohl bereit sind, etwas dafür zu tun.<br />

Wenige Tage vor der Alpe Adria Sailing Week <strong>2014</strong> habe ich eine<br />

E-Mail von so jemandem bekommen. Elena, 11 Jahre alt, hat schon<br />

einmal eine Reportage für <strong>OCEAN7</strong> geschrieben, als sie im Juli 2013<br />

beim Kärntner Yachtclub Pörtschach am Opti-Lehrgang der Jugendwoche<br />

teilgenommen hat. Sie will ja schließlich später einmal Journalistin<br />

werden – und natürlich Seglerin.<br />

Lesen Sie hier, was Elena an mich geschrieben hat:<br />

„Lieber Thomas, ich hab‘ vor kurzem eine Idee gehabt und die<br />

möchte ich dir gerne mitteilen.<br />

Endlich beginnen bald die großen Ferien und ich freue mich schon<br />

so aufs Segeln im Sommer! Ich liebe das Segeln und freue mich auch<br />

schon sehr auf die Regatta in Izola, wo ich zuschauen darf, und die<br />

kleine Segeltour, die wir vielleicht einmal mit dir machen.<br />

Ich erzähle meinen Freunden in der Schule vom Segelkurs, denn ich<br />

will auch andere für diesen Sport begeistern. Schon letztes Jahr war<br />

ich im Optikurs in Pörtschach am Wörthersee und es war super! Ich<br />

war so aufgeregt.<br />

Die meisten aber, glaube ich, stellen sich das Segeln ganz anders vor<br />

als es ist. Ich zum Beispiel habe mir es so vorgestellt, als ich noch<br />

nicht segeln konnte: Man stellt sich hinter ein Steuer und lenkt das<br />

Boot einfach durch das Wasser. Da hatte ich noch keine Ahnung von<br />

Segelstellung, Wind und Aufkreuzen.<br />

Deshalb habe ich mir etwas ausgedacht:<br />

• Jemand, der sich gut auskennt, könnte in Schulen kommen und<br />

ein wenig vom Segeln erzählen.<br />

• Man könnte Informationszettel in den Schulen verteilen.<br />

• Wenn sich ein paar dafür interessieren, könnte man auch einen<br />

Club für Jugendliche machen wie zum Beispiel beim Yachtclub<br />

Pörtschach.<br />

• Auf dem Gelände meiner Schule haben wir z. B. einen sehr großen<br />

Teich, auf dem könnte man leicht mit drei, vier Optis fahren.<br />

• Man könnte z. B. im Frühling statt einer Skiwoche eine Segelwoche<br />

machen – wir haben ja eh fast nie Schnee.<br />

Ich wünsche mir, dass ein paar von meinen Freunden auch segeln<br />

gehen würden, weil es Spaß macht und man sich daneben auch gut<br />

unterhalten kann.“<br />

Klingt so einfach, den Nachwuchs für unseren tollen Sport zu interessieren.<br />

Es müssen nur ein paar Kleinigkeiten gemacht werden.<br />

Wir alten Seebären müssen lernen, den wirklich interessierten Jungen<br />

gut zuzuhören und Wünsche wie die von Elena zu erfüllen. Klingt<br />

nicht nur einfach, ist es doch auch. Oder?<br />

In diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen Segelsommer und<br />

viel Freude mit dieser Ausgabe von <strong>OCEAN7</strong>.<br />

Thomas D. Dobernigg<br />

thomas.dobernigg@ocean7.at<br />

Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 5


<strong>OCEAN7</strong>Panorama


Patagonien und Antarktis<br />

Gletscher<br />

hautnah<br />

Von Kap Hoorn<br />

in die Antarktis<br />

Auf seiner SY Polarwind, einer für<br />

die rauen Gewässer um Kap Hoorn<br />

Patagoniens und der Antarktis perfekt<br />

ausgerüsteten Reinke, nimmt Eigner und<br />

Skipper Osvaldo E. Escobar Torres Gäste<br />

auf abenteuerliche Reisen an Eisfelder<br />

und Gletscherzungen mit. Wer als Segler<br />

diese ultimative Herausforderung und das<br />

einzigartige Naturerlebnis sucht, ist bei<br />

Osvaldo immer richtig. Er hat das Kap<br />

Hoorn mehr als 60 Mal umrundet und<br />

ist mehrfach in die Antarktis gesegelt.<br />

Buchungen sind direkt beim Skipper<br />

möglich: info@polarwind-expeditions.com<br />

Foto: Osvaldo E. Escobar Torres


Bestof<br />

Leisetreter<br />

Das erste E-Bike mit Hybrid-Technik und ohne Kette,<br />

was beim Treten in die Pedale spürbar wird. Durch<br />

eine Art Dynamo erzeugt man Strom für den Motor und<br />

setzt sich so in Bewegung. Mit einer Reichweite von<br />

35–45 km sind die Bordeinkäufe bequem zu schaffen.<br />

Wer noch die Gegend rund um den Liegeplatz per<br />

Velo erkunden möchte: Nach gut eineinhalb Stunden<br />

an der Steckdose ist das Bike wieder aufgeladen und<br />

funktionstüchtig. Das Footloose bietet<br />

ein auffallendes Design, ist leicht<br />

auf- und zuklappbar und mit<br />

wenig Platzbedarf gut im<br />

Schiff verstaubar. Erhältlich<br />

in den Farben weiß, grau,<br />

schwarz und blau zum<br />

Preis von ca. 3.990 Euro.<br />

www.mandofootloose.com<br />

Wild Beauty<br />

Porto Montenegro in der Bucht von Kotor wurde mit dem Wild-<br />

Beauty Award 2013 für das beste Tourismus Investition-Projekt<br />

ausgezeichnet. Nun sollen zusätzliche 70 Millionen in das Projekt<br />

investiert werden, um ein Hotels fertig zu stellen und den Yacht hafens<br />

mit bisher 250 Luxusliegeplätzen um 180 weitere auszubauen.<br />

www.portomontenegro.com<br />

Handarbeit<br />

Der Traditionsbrand hat soeben eine Boutique in<br />

Venedig eröffnet. Exklusiv zu diesem Anlass gönnt sich<br />

Montblanc die Lancierung einer Mini-Kollektion von<br />

maßgeschneiderten Yachting-Handschuhen. Diese feine<br />

Mode für die Hände wird in der hauseigenen Pelleteria in<br />

Florenz aus Kalbsleder gefertigt. Die Handschuhe tragen<br />

das venezianische Wappen und sind veredelt mit Perlmutt-<br />

Knöpfen, geformt gemäß dem typischen Montblanc-<br />

Emblem. Wenn das nichts für Yachtfreunde ist!<br />

www.montblanc.com<br />

Gewinner<br />

Die Gewinner der Slocum-Bücher<br />

„Allein um die Welt segeln“ (<strong>OCEAN7</strong> 03/<strong>2014</strong>):<br />

Erwin G. aus Graz<br />

Walter L. aus Wien<br />

Das <strong>OCEAN7</strong>-Team gratuliert sehr herzlich!<br />

8 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong>


Klicktipp:<br />

Segeln lernen<br />

In Pörtschach am Wörthersee, einem der<br />

schönsten Plätze Österreichs im Sommer,<br />

kann man jetzt nicht nur unter professioneller<br />

Anleitung Segeln lernen – sogar Kinder ab<br />

7 Jahren können einen offiziellen Segelschein<br />

erwerben –, sondern auch tolle Segelboote<br />

(z. B. Soling oder Sprinto) und E-Boote mieten.<br />

Alle Informationen gibt es online.<br />

www.werzers.at/segelschule.htm<br />

Eleganter Durchblick<br />

Nobles Messer<br />

Die Seglermesser von Myerchin werden aus deutschem Marine-Edelstahl<br />

gefertigt und sind dafür gebaut, ein Leben lang zu halten. Weil Seeleute<br />

manchmal nur eine Hand frei haben, lässt sich das Messer mit einer<br />

Hand öffnen. Klinge und Marlspieker werden durch den optimierten<br />

Federmechanismus sicher verriegelt. Damit das Messer gut in der Hand<br />

liegt und auch noch gut aussieht, sind die Griffschalen aus hochwertigem<br />

Bubingaholz, einer besonders widerstandsfähigen Holzart aus Afrika,<br />

gearbeitet. Die exklusiven Segler- -<br />

messer von Myerchin<br />

kosten ab 180 Euro.<br />

www.bernwieser.at<br />

Perfekt für den nächsten Törn ist die neue Nautishades<br />

White Edition: Optimale Passform, rutschfeste maxigrip-<br />

Soft-Bügelenden, seitliche Belüftung für bessere Ventilation<br />

und ein optimales Augenklima, integrierter Seitenschutz,<br />

Gesichtsauflage abnehmbar, blau-grau getönte Linsen,<br />

polarisiert, höchster UV Schutz – UV400, hervorragende<br />

Farb-, Kontrast- und Reliefwahrnehmung, regulierbares,<br />

abnehmbares Kopfband mit Bajonette-Verschluss. 89 Euro.<br />

www.nautishades.com<br />

Aufrüstung<br />

Schnelle, unkomplizierte Hilfe ist das Markenzeichen von SeaHelp. In Kroatien hat der<br />

nautische Pannendienst jetzt weiter aufgerüstet, die ersten neuen RIBs wurden in Punat in<br />

Dienst gestellt. In den kommenden Jahren soll die Flotte der Einsatzboote komplett erneuert<br />

werden, die ersten beiden Boote der neuen Generation wurden im Stadthafen Punat (Insel<br />

Krk, Kroatien) getauft und ihrer Bestimmung übergeben. Mit 600 PS und viel Platz für das<br />

nötige Equipment an Bord der nach dem modernsten Stand der Technik ausgestatteten<br />

Technomarine-RIBs kommt die SeaHelp-Hilfe jetzt wesentlich schneller und effizienter.<br />

www.sea-help.eu


Bestof<br />

Flechtwerk<br />

Der zweifarbige Flechtgürtel Ilan rundet die Trendlooks<br />

der Saison perfekt ab mit rechteckiger, silberfarbener<br />

Metall-Dornschließe sowie Lederakzenten<br />

unterhalb der Schließe und an der Gürtel spitze.<br />

Der Dorn lässt sich beliebig durch das<br />

Flechtwerk stecken – so sitzt der<br />

Gürtel in jeder Größe perfekt beim<br />

Landgang. 39,90 Euro<br />

www.tommyhilfiger.com<br />

Segeln mit BMW<br />

500 Segler, 31 Mannschaften, ein Ziel: Beim 3. José<br />

Carreras Yacht Race segelten engagierte Sportler und<br />

Leukämie-Patienten Ende Mai zugunsten der deutschen<br />

José Carreras Leukämie-Stiftung. Die Benefiz-Regatta<br />

fand in diesem Jahr im Rahmen des 19. BMW<br />

Business Cup <strong>2014</strong> vor Biograd in Kroatien<br />

statt. Sieger des 3. José Carreras Yacht Race<br />

wurde Klaus Pitter vom Regatta-Veranstalter<br />

Yachtcharter Pitter auf einer Bavaria C40S.<br />

Das Patientenboot, eine X 65<br />

mit acht Leukämie-Patienten,<br />

segelte auf den 19. Platz.<br />

www.businesscup.at<br />

Segeltuch<br />

für Smartphones<br />

Aus recyceltem Segeltuch sind diese Hüllen<br />

für Mobiltelefone gefertigt. Dacron eignet<br />

sich laut den Herstellern hervor ragend<br />

als Schutz für die teuren Smartphones,<br />

da diese Kunstfaser sehr robust und<br />

strapazierfähig ist und das Handy auch vor<br />

schlechtem Wetter schützt. Zusätzlich sind<br />

die Hüllen innen mit Fleece ausgestattet.<br />

Die Taschen sind derzeit für das Apple<br />

iPhone 3/3GS/4/4S/5/5S/5C und<br />

Handys in ähnlicher Größe erhältlich<br />

und kosten 24,90 Euro.<br />

www.3sails.eu<br />

Alte Denker<br />

Ohne Grundsätze ist<br />

der Mensch wie ein<br />

Schiff ohne Steuer und<br />

Kompass, das von<br />

jedem Winde hinund<br />

hergetrieben wird.<br />

Samuel Smiles<br />

schottischer Moralschriftsteller<br />

1812–19<strong>04</strong><br />

10 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong>


Mit<br />

gewinnen<br />

Die Seglerküche<br />

Schlechte Zeiten brechen<br />

an für Wirte an den<br />

diversen Küsten und auf<br />

Inseln. Wer geht schon ins<br />

Restaurant, wenn er dieses<br />

wunderschöne Buch an<br />

Bord hat? „Die Seglerküche“<br />

heißt es. Großformatig,<br />

aber immer noch handlich,<br />

voller hervorragender Fotos,<br />

nicht nur von erstklassigen<br />

Produkten aus der Bordküche,<br />

sondern voller Abwechslung<br />

wie der gesamte Inhalt. Von<br />

Sicherheit an Bord, Lagerung<br />

von Lebensmitteln, Ingwer und Seekrankheit bis<br />

hin zur Müllentsorgung bietet dieser broschierte<br />

Band alles, was mit der Seglerküche auch zu tun<br />

hat, kurz und klar gefasst und formuliert.<br />

Dann die Rezepte. Übersichtlich aufgeteilt in die<br />

Kategorien Frühstück, Imbiss, Salate, Suppen,<br />

Fisch, Hauptspeisen, süße Speisen, Ingwer. Sehr<br />

praxisgerecht auch die jeweiligen Hinweise,<br />

bis zu welcher Windstärke welche Arbeiten in<br />

der Bordküche noch sicher verrichtet werden<br />

können. Das zeigt, wie viel Segelerfahrung die<br />

Autoren und Verleger haben. Egal, ob ein Törn<br />

in der geschützten Adria, über den Atlantik oder<br />

Pazifik – dieser Band ist hilfreicher Unterstützer<br />

für jeden, der eine Crew versorgen muss.<br />

Die Seglerküche<br />

Erschienen im Januar <strong>2014</strong> im Aequator Verlag<br />

ISBN 978-3-95737-001-3<br />

24,95 Euro [D]<br />

www.aequator.com<br />

Schlüsselerlebnis<br />

Ein profaner Schlüssel verwandelt sich durch Noblekey<br />

in eine nützliche Preziose. Jede Anfertigung ist ein<br />

aufwändig handgefertigtes Einzelteil in perfekter<br />

Juwelierqualität. Bestehende Schlüssel werden nicht<br />

einfach nachgebaut, sondern mit einem eigenständigen<br />

und charakteristischen Design entwickelt und<br />

realisiert. Diese Schmuckstücke mit viel Ausstrahlung<br />

und emotionalem Gehalt wurden bereits für viele<br />

Musterformen von namhaften Auto- und Yachtmarken<br />

verwendet, berichtet Yves Bührer von Noblekey Schweiz.<br />

Doch auch individuelle oder ausgefallene Wünsche sind<br />

für die Schlüsselkreateure eher Norm als Aus nahme.<br />

Verwendet werden<br />

wertvolle Materialien<br />

wie Sterlingsilber,<br />

Gold, Edelhölzer, Leder,<br />

Lacke und Spezial-Keramik.<br />

Ein perfektes Geschenk, ein ganz<br />

spezielles Accessoire.<br />

www.noblekey.de<br />

Schönheiten<br />

in der Karibik<br />

Foto: Onne van der Wal/Panerai<br />

Mit <strong>OCEAN7</strong> gewinnen<br />

Wir verlosen zwei Bände „Die Seglerküche“ unter<br />

allen Einsendungen. Beantworten Sie folgende Frage<br />

und mailen Sie die Antwort bis 7. Juli <strong>2014</strong> mit dem<br />

Betreff „Seglerküche“ und der Angabe Ihrer Post -<br />

adresse an: gewinnen@ocean7.at<br />

Die Frage: Wo wird Ostern mit dem<br />

Zerwerfen von Tonvasen gefeiert?<br />

Die Ziehung der Gewinner erfolgt unter Ausschluss der Öffentlich -<br />

keit. Eine Barablöse der Gewinne ist nicht möglich. Der Rechtsweg<br />

ist ausgeschlossen, Angaben ohne Gewähr. Mitarbeiter von <strong>OCEAN7</strong><br />

und deren Angehörige sind von der Teilnahme am Gewinnspiel<br />

ausgeschlossen.<br />

Den Gesamtsieg sowie den ersten Platz in der Classic Class<br />

der Antigua Classic Yacht Regatta, der ersten Veranstaltung im<br />

Kalender der Panerai Classic Yachts Challenge <strong>2014</strong>, holte sich<br />

die von Bruce King entworfene Whitehawk von Ralph Isham, eine<br />

klassische 105-Feet-Ketsch mit Klipperbug. Die Sieger wurden<br />

mit einer Uhr von Officine Panerai belohnt.<br />

www.paneraiclassicyachtschallenge.com<br />

Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 11


<strong>OCEAN7</strong>Kolumne<br />

Seekrank<br />

Von Pflastern, Kübeln und anderen Geheimmitteln<br />

Alexandra Schöler ist<br />

WOMAN@ocean7.at<br />

Wie jedes Jahr schleppte ich mich auch dieses Jahr auf der Bootsmesse<br />

Tulln von Halle zu Halle. Meine Männer waren wie jedes<br />

Jahr voller Freude und Glück! Ich fühlte mich ermattet, etwas<br />

schwindlig, leichte Kopfschmerzen pochten in meinen Schläfen,<br />

mein Mund war trocken. Da stoppte ich vor einem Stand, der all<br />

diese Symptome großartig auf einem Video ankündigte.<br />

Interessiert blieb ich am Bildschirm hängen und da erschien es: das<br />

Pflaster. Hinter ein braungebranntes Ohr geklebt, das unter einer<br />

Seglerkappe an einem Seglerkopf angewachsen war. Der Segler<br />

lachte. Die Seglerin staunte. Ich war also tatsächlich zum ersten Mal<br />

seekrank geworden. Auf der Tullner Bootsmesse.<br />

Seekrankheit, Seasickness, Mal de Mer,<br />

Nausea, Bewegungskrankheit, Kinetose – egal,<br />

wie man es dreht, wendet oder nennt: Seekrank zu sein ist übel.<br />

Zuerst hat man Angst zu sterben, schließlich wünscht man sich<br />

nicht sehnlicher.<br />

Ich spreche nicht aus Erfahrung, denn bislang hatte ich an den<br />

ersten Segeltagen höchstens etwas Kopfweh und weniger Appetit.<br />

Natürlich, unter Deck würde ich bei Seegang nicht gerade Marmeladen<br />

einkochen und Scrabble spielen. Unser Sohn Finn hätte selbst<br />

damit kein Problem. Er spielte schon als Kleinkind in seiner Koje<br />

kopfüber Lego oder las begeistert Asterix und Obelix, während der<br />

Rest der Crew dem Neuseeland-Sturmtief trotzte.<br />

Der Kapitän fütterte nur einmal die Fische, als ich zwischen Lanzarote<br />

und Teneriffa Backsoda statt Salz in den Kartoffelauflauf getan<br />

hatte. Interessant dabei: Den etwas seltsamen Geschmack hatten<br />

wir uns mit den ersten schaukeligen Seemeilen nach einigen ruhigen<br />

Marina-Wochen erklärt. Was ich stets vor längeren Passagen<br />

machte, war vorzukochen. Sagen wir mal so: Ein Topf Chilli für drei<br />

Tage. Reicht völlig, weil viel Appetit hat sowieso keiner. Außer<br />

unser Sohn. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel.<br />

Was sich bei uns in der Speisekoje weiters türmt sind Salzgebäck,<br />

Grissini und Cracker. Das Segelessen par ecellence! Erstens soll man<br />

ja – von vielen Seiten bestätigt – immer etwas im Magen haben und<br />

zweites schmeckt es gut. Dazu das obligatorische Cola und alle<br />

Anflüge von Seekrankheit sind auf unserem Katamaran eingedämmt.<br />

Ahhhh … Katamaran! Der immer sprühende Blauwassererzähler<br />

Bobby Schenk ließ es sich auch diesmal nicht nehmen, am<br />

<strong>OCEAN7</strong>-Messestand die Vorzüge des Katamarans zu beschreiben.<br />

Das mit dem Schiffsbewegungen stimmt, anderseits entsteht Seekrankheit<br />

nicht bloß durch Schwankungen, sondern ebenso durch<br />

Foto: Shutterstock<br />

12 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong>


Angst, zuviel Party am Vorabend oder zuviel Kaffee in der Früh.<br />

Das mit der Angst lässt sich vermindern, indem man genau weiß,<br />

was vor einem liegt – sofern das beim Segeln möglich ist.<br />

Wetter, Seemeilen, Revier. Der Rest liegt bei einem selbst. Nur eines<br />

sei geschrieben: Ein Kater an Bord ist nur in tierischer Form zu<br />

empfehlen.<br />

Was passiert eigentlich genau, wenn man<br />

seekrank wird? Das Gleichgewichtsorgan macht verärgert<br />

Meldung an das Gehirn, welches bereits vom Auge wegen der<br />

verrückten Schaukelei ebenso angeschnauzt wurde. Histamin wird<br />

ausgeschüttet und so enden viele Seemänner und Seefrauen an der<br />

Reling. Wobei, auf einem amerikanischen Blog wird vor der Reling<br />

gewarnt – wegen Mann/Frau-über-Bord-Gefahr. Nicht wenige Be-<br />

Selbst erprobte<br />

Weltumsegler<br />

leiden unter<br />

Seekrankheit<br />

troffene wünschen sich nichts mehr als den Sprung ins erlösende<br />

Nass und so mancher Kapitän musste schon Crewmitglieder unter<br />

Deck einsperren oder fesseln. Da bleibt dann nur der Kübel und<br />

hoffentlich geht nichts daneben. Denn man muss wohl auch sagen,<br />

als Nicht-Betroffene/r ist man dann zu diversen Putzarbeiten verdammt.<br />

Was vielleicht noch zum Thema anzumerken ist, ist der Hang vieler,<br />

ihre Seekrankheit herunterzuspielen. Bloß nicht auffallen. Das ist<br />

nicht klug, denn nicht viel später wird man ganz gewaltig auffallen<br />

und kann sich eventuell sogar selbst auf YouTube beim Erbrechen<br />

zusehen. Ein Markt scheint dafür da zu sein, die Videos kriegen bis<br />

zu 5.000 Klicks!<br />

Wer sich das ersparen will, gibt sich zu erkennen, bevor das die<br />

Gesichtsfarbe für einen erledigt. Am besten ist ran ans Steuer, fester<br />

Blick zu Horizont und vielleicht ein Ingwerzuckerl im Mund oder<br />

ein lösliches Aspirin im Thermohäferl. Und wenn gar nix mehr geht,<br />

schlafen gehen – aber bitte mit Kübel.<br />

Ich denke, mir würde das alles das Segeln ziemlich vergällen. Nicht<br />

so bei anderen Seglern. Ja, sogar Seenomadin Doris ist darunter.<br />

Sie leidet lieber ein paar Tage, als sich den Traum vom Segeln<br />

entgehen zu lassen.<br />

Ich kaufte mir das Seglerpflaster dann doch nicht. Schleppte mich<br />

zurück zum <strong>OCEAN7</strong>-Stand und tunkte ein bisschen köstliches<br />

Olivum Kobas-Olivenöl bei Sandra. Und siehe da: Genau das entpuppte<br />

sich als absolutes Anti-Seekrankheits-Geheimmittel!<br />

OceanWoman<br />

Wenn Flammen nichts<br />

mehr übrig lassen …<br />

… ist Pantaenius an Ihrer Seite.<br />

Unsere Yachtkaskoversicherung<br />

• Voller Deckungsschutz bei Feuerschäden<br />

• Schnelle Schadenabwicklung<br />

• Keine finanziellen Einbußen bei Totalverlust<br />

• Teilschädenregulierung ohne Zeitwertabzug<br />

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pantaenius.at


RevierNews<br />

Sicherer um<br />

Kap Hoorn<br />

Das gesamte Revier Kap Hoorn wird von<br />

der chilenischen Marine kontrolliert, d. h.,<br />

man darf dort nur mit einer Genehmigung<br />

der Marine segeln. Seit 1985 gilt ein<br />

Dokument, in dem bestimmte Routen<br />

sowie Ankerplätze festgelegt und für<br />

Segelyachten freigegeben sind.<br />

Osvaldo E. Escobar Torres, Ex-Leuchtturmwärter vom Kap Hoorn<br />

und mit 20-jähriger Erfahrung am Kap Hoorn, berichtet: „Jedes<br />

Jahr kommen mehr ausländische Yachten in das Gebiet, mehr<br />

Fahrtenyachten trauen sich Südamerika zu umrunden. Je mehr<br />

Yachten kommen, desto mehr Unfälle gibt es natürlich auch,<br />

besonders durch nicht genügend ausgestattete Yachten und<br />

Revierunkenntnis der Skipper. Die meisten seit 1985 freigegebenen<br />

Ankerplätze sind für Marineschiffe und nicht für Segelyachten<br />

ideal, d. h., viele sind sogar unsicher für Yachten. Die durch die<br />

Marine freigegebenen Ankerbuchten sind gefährlich und durch die<br />

gestiegene Zahl an Yachten nicht ausreichend“.<br />

Der Skipper und Eigner der Charteryacht Polarwind, Osvaldo<br />

E. Escobar Torres, unternahm mehrere Segeltörns, um neue,<br />

sicherere Ankerplätze zu erkunden und bisher nicht autorisierte<br />

Ankerbuchten auf ihre Sicherheit zu überprüfen. Im Mai 2013<br />

übergab er der chilenischen Marine einen detaillierten Bericht mit<br />

dem Ziel, dass neue Routen für ausländische Yachten im Revier<br />

genehmigt werden.<br />

In diesem Bericht beschreibt und analysiert er:<br />

1. die aktuelle Situation der Segelyachten im Revier<br />

2. einen Ausblick auf die Entwicklung des Reviers für Yachten in<br />

den folgenden Jahren<br />

3. die Sicherheitsprobleme für Yachten und Crews in den<br />

momentan genehmigten Ankerbuchten<br />

4. genaue Beschreibung der Ankerplätze und Routen, um sie zu<br />

erreichen, um sicheres Segeln für Yachten im Revier zu<br />

erreichen<br />

Sein Bericht wurde vom Admiral der chilenischen Marine und dem<br />

„Ministerium der Grenzen Chiles“ gesichtet und die meisten der<br />

vorgeschlagenen neuen Ankerplätze genehmigt. Die Marine hat<br />

Osvaldo E. Escobar Torres auch weiterhin um Zusammenarbeit gebeten,<br />

um aufgrund seiner eigenen Erfahrung in der Marine, aber<br />

auch als langjähriger Segler im Revier die Sicherheit für Yachten<br />

weiterhin im Revier Kap Hoorn zu erhöhen. Die neu autorisierten<br />

Ankerbuchten sind: Margarita, Borracho, Beulieu, Estero Coloane<br />

und El Bosque.<br />

Osvaldo E. Escobar Torres segelt mit<br />

seiner perfekt ausgestatteten<br />

SY Polarwind mit Gästen durch<br />

die Kanäle Feuerlands, rund Kap<br />

Hoorn und in die Antarktis.<br />

www.polarwind-expeditions.com<br />

14 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong>


Wie einst<br />

Wen in Griechenland überfüllte oder halbfertige Marinas nerven,<br />

dem bieten sich die Sporaden als Alternative an. Vier große Inseln<br />

nahe der Festlandküste sind ständig bewohnt: Skiathos, Skopelos,<br />

Alonissos und Skyros. Natur pur findet sich auf Peristera, Pelagonisi,<br />

Gioura, Piperi und Skantzoura. Auch ein Abstecher in den Golf<br />

von Volos ist lohnend! Als Geheimtipp gilt die Insel Palaio Trikeri<br />

– vor einem der beiden Restaurants direkt an der Mole hat man<br />

sozusagen „All Inclusive“: Liegeplatz, Restaurant, WC und Dusche.<br />

www.nano-tours.com<br />

Mit Frachten<br />

segeln<br />

Die 32 Meter lange Schonerbrigg Tres Hombres ist<br />

seit Dezember 2009 in Fahrt. Sie unterhält einen<br />

Frachtdienst zwischen Europa, den Atlantischen Inseln,<br />

dem Karibischen Gebiet und Amerika. Neben einer<br />

Frachtkapazität in Höhe von 35 Tonnen verfügt sie auch<br />

über Kojen für fünf Besatzungsmitglieder und zehn<br />

Trainees. Wer mitsegeln und auch mit anpacken möchte,<br />

meldet sich bei sabine@fairtransport.nl<br />

www.svtreshombres.com<br />

Achtung: Visum!<br />

Ab sofort müssen Türkei-Reisende aus Österreich ihr Visum schon vor<br />

Antritt der Reise online beantragen und ausdrucken, meldet die Charter-<br />

Firma Phoenix Yachting. Seit 10. April <strong>2014</strong> ist diese Neuerung in Kraft.<br />

Visa für österreichische Staatsbürger, die geschäftliche oder touristische<br />

Reisen in die Türkei durchführen, müssen ab jetzt online beantragt und<br />

ausgedruckt auf die Reise mitgenommen werden. Die Beantragung des<br />

neuen e-Visums erfolgt online in drei Schritten über die Homepage<br />

www.evisa.gov.tr. Dafür ist eine Kreditkarte notwendig.<br />

www.phoenix-yachting.com


Karibische<br />

Sternstunden<br />

Die Windward Islands gelten als abwechslungsreichstes Revier der<br />

Karibik. In einem von Master Yachting Deutschland organisierten<br />

Törn konnte sich <strong>OCEAN7</strong> davon überzeugen. Besuchen Sie mit uns<br />

die Höhepunkte von den Tobago Cays bis zur Marigot Bay.<br />

Text und Fotos: Thomas D. Dobernigg


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

Rodney Bay<br />

Marigot<br />

ST. LUCIA<br />

Pitons<br />

Wallilabou<br />

Bay<br />

St. Vincent<br />

Kingstown<br />

Young Island Cut<br />

Blue Lagoon<br />

1<br />

MAYREAU<br />

TOBAGO<br />

CAYS<br />

Die Tobago Cays: Schon der<br />

Name klingt verheißungsvoll<br />

nach Palmen, Strand und einem<br />

Regenbogen an Farbschattierungen<br />

im glasklaren Wasser. Dazu<br />

freundliche, hilfsbereite Boatboys, die<br />

von dem nahen Union Island alles anliefern,<br />

was der Segler vor Anker begehrt<br />

– und abends auf offenem Feuer köstliche<br />

Lobster grillen. In unserer letzten<br />

Ausgabe (<strong>OCEAN7</strong> 03/<strong>2014</strong>) haben wir<br />

ausführlich über diese unbewohnten Inseln,<br />

das Schnorchelrevier hinter dem<br />

Bequia<br />

schützenden Horseshoe Riff und unsere Begegnungen mit<br />

Rochen, Schildkröten und bunten Tropenfischen berichtet.<br />

Die Tobago Cays sind ein unvergesslicher Höhepunkt einer<br />

Reise durch die Windward Islands. Aber nicht der einzige.<br />

Knapp zwei Seemeilen von den Cays entfernt liegt Mayreau, diese<br />

Insel mit dem zauberhaft bunten karibischen Dorf auf dem Hügel<br />

über dem Dschungel und dem wundervollen Rundumblick. All das<br />

kommt unserer Vorstellung von einem Paradies schon sehr nahe.<br />

Der Abschied von dort fiel uns nicht leicht. Wir segelten mit unserer<br />

Carto Wines, einer Oceanis 43.3 von The Moorings, weiter nach<br />

Norden, zurück in Richtung Saint Lucia. Mustique, die Insel, die vor<br />

allem dafür bekannt ist, dass die Reichen und Schönen von David<br />

Bowie über Mick Jagger bis zu den britischen Royals hier ihre Villen<br />

und Privatstrände besitzen, ließen wir an Steuerbord im Dunst liegen.<br />

Es reizte uns nicht, exklusive Boutiquen zu besuchen oder in Basil’s<br />

Cafe überteuerten Espresso zu trinken, um vielleicht einen Blick auf<br />

Mick Jaggers karibischen Hund zu erhaschen. Das sollen andere<br />

machen.<br />

Besuch bei den Walfängern. Wir steuerten Bequia<br />

an. Diese alte Walfängerinsel hat eine lange Seefahrergeschichte und<br />

gilt seit jeher als besonders yachtiefreundlich. Am Strand der weitläufigen<br />

Admirality Bay werden heute noch im Schatten der Palmen<br />

Schiffe gebaut, von kleinen Fischerbooten bis zu großen Schonern,<br />

ganz traditionell in Handarbeit, wie seit Jahrzehnten. Bequia hat bis<br />

heute eine aktive Walfängerstation und darf nach internationalen<br />

Regelungen bis zu vier Buckelwale pro Jahr fangen: ausschließlich<br />

in offenen kleinen Segelbooten mit Harpunen, die ohne machanische<br />

Hilfsmittel aus der Hand geworfen werden. Es gibt nur noch wenige<br />

Männer auf Bequia, die dieses Handwerk beherrschen. Buckelwale<br />

kommen zwischen Februar und April aus dem Norden in diese<br />

Gegend, um sich zu paaren und ihre Jungen zu gebären.<br />

Rund um die weitläufige Admirality Bay führt ein Fußweg direkt am<br />

Wasser. Er ist landwärts gesäumt von Palmen, bunten Häusern und<br />

Holzhütten, kleinen, stimmungsvollen Restaurants, offenen Bars und<br />

verschiedenen Geschäften, die lokale Produkte anbieten: von farbenfroh<br />

gebatikten Stoffen und Kleidern über Früchte der Insel bis<br />

1 Souvenir-Verkauf in einer abgelegenen Bucht<br />

2 Marigot Bay – ein Juwel auf Saint Lucia<br />

3 Boatboys warten auf Kundschaft<br />

4 Auf einen Felsen gelaufen: Tropensturm oder hat der Kapitän geschlafen?<br />

5 Jimminy lebt vom Verkauf seiner Handarbeiten<br />

Foto: Shutterstock (1)<br />

18 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong>


Windward Islands<br />

Vorsicht beim Kauf von Andenken<br />

aus Produkten geschützter Tiere<br />

hin zu kunstvoll hergestellten Produkten aus Stein, Keramik, Kokosnüssen<br />

oder den Knochen der erlegten Buckelwale. Doch Vorsicht: Ist ein Kauf<br />

auch noch so verlockend: Auf den europäischen Flughäfen wartet der Zoll<br />

mit ganz erheblichen Strafen beim Versuch, Produkte von geschützten<br />

Tieren einzuführen.<br />

Die Einwohner von Bequia sind ein stolzes Volk. Sie stammen von Siedlern<br />

ab, die auf Walfängerbooten aus Nordamerika kamen, von Farmen in Schottland,<br />

als Freibeuter aus Frankreich und als Sklaven aus Afrika. Yachtsleute<br />

fühlen sich hier herzlich willkommen – ganz anders als auf dem nördlich<br />

von hier gelegenen Saint Vincent. Adrett in Schuluniformen gekleidete Kinder<br />

grüßen Fremde freundlich auf den Straßen, Erwachsene bieten unaufdringlich<br />

an Verkaufsständen ihre Waren an, die netten Bars sind sauber und gepflegt.<br />

2<br />

My name is Richard. Mehrere gute und ordentlich gewartete<br />

Dinghi-Docks erleichtern das Anlanden. An dem am südlichsten gelegenen<br />

Steg hieß uns ein Schwarzer mit breitem Lachen willkommen: „My name is<br />

Richard. I will take care of your Dinghi“. Seinen Preis dafür nannte er mit<br />

zehn EC Dollars. Als wir nach ein paar Stunden zurückkamen, bedankte<br />

Richard sich nicht nur höflich und überschwänglich für die zehn EC $, er<br />

hatte in der Zwischenzeit auch den gesamten Sand und Schmutz aus dem<br />

Dinghi entfernt und Motor und Benzintank auf Hochglanz poliert. Was<br />

für ein Unterschied zu den Situationen, die wir etwa in Soufriere auf<br />

Saint Lucia erlebt hatten (siehe Bericht in <strong>OCEAN7</strong> 03/<strong>2014</strong>).<br />

Wir klarierten aus den Grenadines in Bequia aus, was ein wahres<br />

Vergnügen war, denn alles konnte in einem sauberen Gebäude<br />

direkt hinter dem Fähranleger binnen weniger Minuten erledigt<br />

werden. Kostenlos. Der höfliche Immigration-Officer in seiner<br />

ordentlichen Uniform wünschte uns mit einem Lächeln noch<br />

eine gute Reise. An der Wand hing ein Schild mit dem<br />

Motto: „We are here to serve you!“, und die schwarzen<br />

Beamten taten alles, um diesem Spruch<br />

auch gerecht zu werden.<br />

3<br />

4<br />

5


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

1 2<br />

Wir ergänzten unsere Bordvorräte in dem großartig sortierten „Doris<br />

Fresh Food“ in einer Gasse gleich hinter dem Customs-Gebäude.<br />

Neben dem obligatorischen lokalen Rum und dem Planter’s Punch<br />

Fruitmix für den abendlichen Sundowner erstanden wir Holzkohle<br />

und gefrorene Steaks allererster US-Qualität für unseren Bordgrill,<br />

mit dem jede Yacht von The Moorings in diesem Revier ausgestattet<br />

ist.<br />

An diesem Abend kreierte die Crew der Carto Wines einen eigenen<br />

Borddrink als Sundowner: Ein Longdrinkglas mit Eiswürfeln füllen,<br />

darauf Wasser einer frischen, grünen Kokosnuss gießen, 3 cl fertig<br />

gekauften Planter’s Punch Mix und gute 6 cl lokalen braunen Rum.<br />

Kurz umrühren. Dazu eine Scheibe Limette und ein kleines Stück<br />

Ananas. Fertig.<br />

Wenn man wie wir an Saint Vincent mit seinen zwar wunderschönen<br />

Buchten, aber den mitunter als sehr aggressiv beschriebenen Küstenbewohnern<br />

vorbeisegeln möchte, empfiehlt es sich, früh aufzubrechen,<br />

denn die Strecke ist mit rund 70 Seemeilen nicht nur weit,<br />

sondern auf der Passage zwischen Saint Vincent und Saint Lucia auch<br />

anspruchsvoll und fordernd. Diese knapp 25 Seemeilen führen über<br />

den offenen Atlantik und seine vom gleichmäßigen Passat erzeugten<br />

langgezogenen, meterhohen Wellen brechen am Nordkap von Saint<br />

Vincent und werden kurz, steil und chaotisch. Dazu kommt ein<br />

deutlicher Strom nach Westen und dass man hart am böigen Wind<br />

segeln muss, will man nicht allzu weit von seinem Ziel abkommen.<br />

Nach etwa zwei Stunden konzentriertem Steuern in den Kreuzseen<br />

wird es wieder ruhiger und angenehmer und bald tauchen aus dem<br />

20 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong><br />

Dunst die Pitons auf, die beiden Vulkankegel und Markenzeichen<br />

für Saint Lucia, die sich sogar in der Flagge des Inselstaates wiederfinden.<br />

Wo Dr. Doolittle zuhause ist. Die nicht nur aus dem<br />

Disney-Film „Dr. Doolittle“ bekannte Marigot Bay auf Saint Lucia ist<br />

eines der wenigen „Hurricane Holes“ in den Windward Islands – also<br />

eine Bucht, die so geschützt ist, dass in ihr auch ein Hurricane abgewettert<br />

werden kann. Eine mit Palmen bewachsene Sandzunge<br />

trennt die innere Bucht von der weitläufigeren äußeren. Der Nordteil<br />

der Marigot Bay ist von Mangroven gesäumt und die ganze Nacht<br />

hindurch ertönt als dichter Klangteppich das laute Gequake der<br />

tropischen Baumfrösche.<br />

Chartern bei<br />

Master Yachting<br />

In mehr als 30 Revieren und in über 20 Ländern<br />

bietet Master Yachting Deutschland ca. 9.000 Yachten<br />

an. Im Angebot sind auch die Premium-Marken<br />

Sunsail und The Moorings. Die elf Mitarbeiter der<br />

1990 von Andrea Barbera gegründeten Agentur<br />

bieten jedem Kunden ein fertiges, perfekt geschnürtes<br />

Paket – von der kompetenten Beratung über die<br />

Auswahl des richtigen Reviers, der passenden Yacht<br />

bis zu den Flügen und Transfers. Da ist alles in einer<br />

Hand. So war es auch bei bei unserem Segeltörn in<br />

den Windward Islands für <strong>OCEAN7</strong>. Alles war<br />

durchdacht und abgestimmt und garantierte so einen<br />

reibungslosen Urlaub. Die Master Yachting GmbH,<br />

seit 2008 Teil der TUI-Gruppe, bietet weltweit eines<br />

der umfangreichsten Yachtcharterangebote an<br />

Segelyachten, Katamaranen und Motoryachten an.<br />

www.master-yachting.de


Windward Islands<br />

Hier gibt es eine vorbildlich geführte kleine Marina, vor allem aber<br />

sichere Mooringbojen, die von Jean-Jaques gewartet und vermietet<br />

werden. Er empfängt Yachten bereits an der Einfahrt, ist unaufdringlich<br />

und hilfsbereit. Mehrere seriöse Boatboys versorgen Besucher<br />

mit Obst, Brot und allem möglichen. Einklarieren ist in der Martigot<br />

Bay kein Problem. Ein Officer bedient die Crews höflich, rasch und<br />

entgegenkommend und Bob Hathaway von der Marina Marigot Bay<br />

überwacht alle Vorgänge aufmerksam, um einzugreifen, falls das<br />

notwendig erscheint.<br />

An Land gibt es eine Reihe erstklassiger Geschäfte, Cafés und Res -<br />

taurants. Im Mygo genießt man auf einer offenen Terrasse über dem<br />

Wasser hervorragende Meeresfrüchte aus einer kreativen Fusion-<br />

Küche. Das Mygo befindet sich in der inneren Bucht der Bay und<br />

bietet einen atemberaubenden Blick auf den Sonnenuntergang. Wer<br />

nicht mit seiner Yacht vor Anker oder an einer Mooringboje schwojen<br />

möchte, findet hier ein paar Liegeplätze für Yachten direkt am<br />

Steg. Das „Dr. Doolittles“ im äußeren Bereich der Bucht direkt am<br />

Sandstrand ist bekannt für seine schmackhaften, kreolischen Fischgerichte<br />

oder die karibische Spezialität Conch Fritters.<br />

Flüssiger Sonnenschein. Wer sein Beiboot nicht benutzen<br />

will, kann sich mit dem Wassertaxi Liquid Sunshine abholen<br />

an den Strand fuhren: Aus frischen grünen Palmenblättern flochten<br />

sie geschickt Sonnenhüte, schnitzten Vögel aus den harten Schalen<br />

der Kokosnüssen und bohrten Löcher in die Gehäuse der großen<br />

Conch-Schnecken, um daraus Signalhörner zu machen. Im südlichsten<br />

Teil der Bucht liegt die Ferienanlage TiKaye, unauffällig aus<br />

Naturmaterialien auf dem Hang errichtete Hotel-Cottages mit einem<br />

offenen Restaurant direkt am Strand. Neben schmackhaften tropischen<br />

Drinks kann man hier einen einfachen kreolischen Lunch<br />

bestellen – sofern man genügend karibische Gelassenheit mitbringt,<br />

die Wartezeit geduldig zu ertragen.<br />

Bevor man in der Rodney Bay in die Professionalität einer internationalen<br />

Marina zurückkehrt, bietet sich mit dem vorgelagerten Pigeon<br />

Island noch ein letzter Badestopp an. In der Rodney Bay Marina<br />

haben nicht nur Sunsail und The Moorings ihre perfekt geführten<br />

Charterbasen. Auch Österreicher haben sich bereits vor Jahrzehnten<br />

in der Rodney Bay niedergelassen: Uli und Alexandra Meixner bieten<br />

mit ihrem Unternehmen DSL „Destination Saint Lucia“ Charteryachten<br />

an und Eignern einen rundum professionellen Service für ihre<br />

Schiffe nach einer Atlantiküberquerung. Ich habe die beiden erstmals<br />

1993 nach meiner ersten Atlantiküberquerung getroffen. Uli war ein<br />

paar Jahre davor mit seiner Frau Alexandra mit einem selbst gebauten<br />

Wharram-Katamaran zu einer Weltumsegelung aufgebrochen.<br />

Zwei Österreicher bieten Yachties<br />

perfekten Service in Rodney Bay<br />

3 4 5<br />

Foto: Shutterstock (1)<br />

lassen. „Liquid Sunshine“ – „Flüssiger Sonnenschein“ – so nennen<br />

die Kariben die regelmäßigen Tropengüsse, die es mehrmals am Tag<br />

gibt, wenn sich die niedrigen Passatwolken an den Inseln angesammelt<br />

haben und abregnen.<br />

Nur sechs Seemeilen südlich der Marigot Bay befindet sich Anse<br />

Cochon, eine weitläufige, halbmondförmige Bucht. Man ankert hier<br />

auf rund sechs Meter Wassertiefe, der Grund ist gut haltender Sand<br />

und auch das Dinghi liegt sicher auf dem breiten Sandstrand, während<br />

die Crew entlang der Korallen schnorchelt.<br />

Zwei Schwarze, Denver und Rastaman, saßen im Schatten unter den<br />

Kokospalmen und fertigten Souvenirs, als wir hier mit dem Dinghi<br />

Auf Madeira konnten sie in einem Sturm tagelang ihr Schiff nicht<br />

verlassen. Die Folgen stellten sich neun Monate später mit der Geburt<br />

ihres ersten Kindes auf Saint Lucia ein. Aus der geplanten Weltumsegelung<br />

wurde, allen Hürden karibischer Bürokratie zum Trotz, ein<br />

heute florierendes Service-Unternehmen.<br />

1 Gesunkener Schoner vor den Mangroven der Marigot Bay<br />

2 Denver und Rastaman, zwei freundliche Kariben in Anse Cochon<br />

3 Tropisches Idyll Marigot Bay<br />

4 Schnell, freundlich und gratis: Einklarieren in der Marigot Bay<br />

5 Bar auf Bequia<br />

Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 21


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

Vasenwurf<br />

frischer<br />

&Fisch<br />

Griechische Ostern unter Segel<br />

Das Ionische Meer lockt gerade im Frühjahr mit klarem Wasser, leeren<br />

Buchten und Häfen. Noch sind nur wenige Yachten unterwegs, einen<br />

Liegeplatz zu finden ist kein Problem. Zeit lassen kann man sich zu Beginn<br />

der Saison, muss nicht hetzen, um eine Mooringleine zu erwischen oder<br />

den letzten Oktopus, der heute auf der Tageskarte steht.<br />

Text und Fotos: Kirsten Panzer-Gunkel


Ionisches Meer<br />

Doch einmal im Jahr sind es eben diese Griechen, die extrem geschäftig<br />

werden, aber noch immer im ihnen eigenen mediterranen<br />

Tempo. Dann wenn man sie wienern und polieren sieht, dann wenn<br />

sie wieder heimkehren auf ihre Inseln, die weit verstreuen Familien<br />

zusammentreffen, junge Männer wieder neben den alten im Kafenion<br />

sitzen, dann kündigt es sich an, das Osterfest, in der griechischorthodoxen<br />

Kirche der höchste kirchliche Feiertag.<br />

So füllen sich die Dorfplätze, während an der Pier noch reichlich<br />

Platz ist. Noch ist Zeit, das Revier zu erkunden, von Korfu aus. Dort,<br />

auf der zweitgrößten der Ionischen Inseln, wird das Fest in ein paar<br />

Tagen mit ganz besonderen Ritualen gefeiert werden.<br />

Also die Tage nutzen, Segel hoch und ab nach Süden. Die Korfioten<br />

ihre Arbeit machen lassen und die Ruhe im Ionischen Meer genießen,<br />

schnell noch, bevor die Saison beginnt. Gouvia, die größte<br />

Marina im Ionischen Meer und einer der größten Yachthäfen Griezum<br />

Segeln kommt. So wie jetzt mit uns kurz vor Ostern im Ionischen<br />

Meer.<br />

Die von der Sonne angestrahlten Fassaden ziehen vorbei, im Yachthafen<br />

unter der Festung schwojen die Schiffe, Zeit für Köder und<br />

Schnur – der üppige Fischbestand verspricht einen guten Fang.<br />

Sieben Knoten Fahrt, nach Paxos wollen wir. Der Wind passt, knapp<br />

30 Seemeilen liegen vor uns, immer mit Landsicht. Auch das macht<br />

dieses Revier aus, „dadurch eignet sich das Ionische Meer auch gerade<br />

für Familien, die mit dem Boot unterwegs sein wollen oder<br />

auch Segler, die nicht so erfahren sind“, hat uns zuvor noch Ioannis<br />

Trepeklis, der amtierende Bürgermeister von Korfu, vor laufenden<br />

Kameras in seiner mit Ikonen und Antiquitäten überbordenden,<br />

plüschigen Amtsstube erklärt. Dazu noch die kurzen Distanzen<br />

zwischen den rund 50 Inseln und Inselchen mit ihren zahllosen<br />

Ankerbuchten und Häfen, in denen sich bei allen Windrichtungen<br />

2 3<br />

Fotos: Shutterstock (2)<br />

chenlands, bleibt achteraus. Durch die betonnte Fahrrinne hinaus,<br />

vor uns türmen sich die verkarsteten albanischen Berge auf, an<br />

Backbord die grüne, bergige Küste Korfus. Dann Kurs Südwest,<br />

abfallen, Segel auffieren, der Wind bläst aus nördlichen Richtungen.<br />

Vorbei an der kleinen flachen Insel Vido oder Ptychia, Insel des<br />

Friedens, wie das kleine Eiland früher einmal hieß.<br />

Korfu-Stadt, oder besser Kerkyra, so der offizielle Name von Stadt<br />

und Insel, rückt näher. Die naturfarbene Häusersilhouette säumt das<br />

Ufer. Die beigen, sandfarbenen bis gelblichen Anstriche der vier- bis<br />

fünfstöckigen Häuserfront dienten früher als Tarnung, verschmolzen<br />

sie optisch doch mit dem Gestein. Camouflage auch dank der dunkelgrünen<br />

hohen Fensterläden, die in Anlehnung an die dunklen<br />

Zypressen ebenfalls ihren Part beim Versteckspiel übernahmen – bis<br />

heute. „Seht ihr bunte Häuser oder weiße wie auf den Kykladen,<br />

wisst ihr gleich, dass da nur igendwelche Fremde wohnen können.<br />

Kein Korfiote würde jemals sein Haus bunt anstreichen“, erzählt<br />

Stelios. Er kennt sich aus mit den unterschiedlichen griechischen<br />

Bauweisen und Landschaften. Genauso wie mit allem Technischen<br />

rund ums Boot, hängt er doch als Technical and Operations Manager<br />

von Dream Yacht Charter Griechenland nicht nur während der Saison<br />

rund um die Uhr organisierend und helfend am Telefon, sondern<br />

sorgt auch dafür, dass er vor oder nach der Saison selbst noch genug<br />

irgendwo ein geschützter Liegeplatz finden lässt, ein perfektes Entspannungsrevier<br />

und das mit Aussicht. Das Grün in der Kombination<br />

mit dem blauen Meer tut dem Auge gut.<br />

Und … man sitzt selten auf der „falschen Seite“, einerlei, auf welchem<br />

Bug man segelt. Meist gibt es sowohl auf Backbord als auch<br />

auf Steuerbord etwas zu entdecken. An den Ufern des Festlandes<br />

und der Inseln verbergen sich Höhlen und Grotten, kleine Buchten,<br />

von der Natur zurückeroberte Gemäuer und versteckte Kirchen. Wie<br />

auf den Paxos vorgelagerten Inseln zum Beispiel. Bei der nördlichen<br />

Durchfahrt durch den Kanal zum Liegeplatz quasi direkt im Ort<br />

kommt man erst an der kleinen vorgelagerten Insel Áyios Nikólaos<br />

mit venezianischer Ruine und anschließend an Panagia mit der Marienwallfahrtskirche<br />

vorbei.<br />

Doch nicht so lange schauen, sondern lieber die<br />

Angelschnur einholen, der Köder blinkt ganz ohne Fisch, Festmacher<br />

klar machen, vor allem im Sommer, wenn die Insel von vielen Charterern<br />

als erstes Etappenziel genutzt wird. Doch noch ist es ruhig.<br />

1 Parga<br />

2 Auch Gastlieger sind im Corfu Sailing Club willkommen<br />

3 Blick auf die Altstadt Korfus mit alter Festung und der<br />

Kirche des Heiligen Spiridon (li. Turm)<br />

Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 23


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

1<br />

Im fjordähnlichen Hafen liegen nur wenige Yachten.<br />

Auf dem Kirchhof werden die Familiengräber<br />

geputzt, die Frauen bereiten den Epitaph,<br />

das symbolische Grab Jesu, für die Prozession<br />

vor. Daneben werden frisch gepflückte Orangen<br />

vom Pickup aus verkauft, im Kafenion<br />

spielen dunkel gekleidete Männer Tavlis,<br />

die griechische Variante des<br />

Backgammon. Vor dem Osterfest<br />

gehören die Inseln noch<br />

ihnen. Regenschauer helfen<br />

beim Klar-Schiff-machen,<br />

an Deck und auf<br />

dem Marktplatz. Die Luft<br />

ist noch frisch, nicht überhitzt und abgestanden. Selbst der Freiheitskämpfer<br />

Anemogiánnis, der hier im Hafen von Gáios Anfang des 19.<br />

Jahrhunderts ein türkisches Schiff versenkt hat, scheint auf seinem<br />

Schiffsbug am Hafenrand den anstehenden Festtagen voller Spannung<br />

entgegen zu sehen, die Fackel in der Hand bereit für die<br />

nächtlichen Prozessionen. Doch noch laufen die Vorbereitungen.<br />

Und so haben wir Zeit für einen kurzen Abstecher nach Lakka an<br />

der Nordspitze von Paxos und weiter in Richtung Festland. Das ruhigere<br />

Antipaxos lassen wir aus – diesmal ist Ostern wichtiger als<br />

noch ein paar Seemeilen zu machen.<br />

Und so sind wir weiter auf Kirchentour. Das<br />

terrassenförmige, verwinkelte Parga an der griechischen Festlandküste<br />

ist wieder ein Hafen mit vorgelagertem Inselchen und natürlich<br />

Kämpfer – Kirche – Kutscher –<br />

3 4<br />

2


Mathraki<br />

Ionisches Meer<br />

Fotos: Shutterstock (2)<br />

einer entsprechenden Kirche und Glockentürmchen. Festmachen an<br />

der in die Bucht ragenden Pier ist nicht zu empfehlen, sie ist den<br />

Fähren vorbehalten und dementsprechend dimensioniert und außerdem<br />

auch bei wenig Wind recht unruhig. Wer länger bleibt, geht<br />

direkt vor der Stadt und ihren Stränden oder in den Buchten gleich<br />

nebenan vor Anker. Achtung, von See kommend liegen vor dem<br />

Kircheninselchen Nisaki tis Panagias und den vorgelagerten Felsen<br />

einige Klippen im Wasser.<br />

Zerklüftet ist hier die Küste, Felsenspitzen reichen ins Meer, kleine<br />

James-Bond-Felsen scheinen auf dem Wasser zu treiben, dazwischen<br />

Grotten, eher spitz geöffnet als ausgewaschen rund.<br />

Nisida Agios Nikolaos kommt in Sichtweite – kleiner grau-weißer<br />

Fels mit grüner Haube und weißer Kirche. Zu Nikolaus am 6. Dezember<br />

kommen die Küstenbewohner hier mit ihren Booten herüber,<br />

ankern, steigen die steinernen Treppenstufen hinauf zur Kirche und<br />

feiern die Messe zu Ehren des Heiligen der Seefahrer und Reisenden.<br />

Eindrucksvoll muss das sein, wenn überall herum die kleinen Boote<br />

liegen und die Gläubigen wieder Leben auf die Insel bringen. Doch<br />

die meiste Zeit des Jahres verbringt sie umgeben von glasklarem<br />

blauen Wasser im Dornröschenschlaf. Nur hin und wieder kommen<br />

Besucher, Kirchgänger, der Pope oder Segler auf der Suche nach<br />

einem Fotomotiv vorbei.<br />

Bis Dezember ist es noch lange hin, jetzt werden die Kirchen in den<br />

Dörfern und Städten erst einmal für Ostern vorbereitet.<br />

Also Kurs Nord, viel Zeit bleibt nicht mehr.<br />

Die grüne Festlandküste entlang, nächster Hafen Sivota. Der Wind<br />

schiebt, die Angelschnur ist wieder ausgebracht. So viel Fisch soll es<br />

hier geben, dass es ein Leichtes sei, einen guten Fang zu machen,<br />

sagen die Fischer und Stelios ist ganz ihrer Meinung. „Bisher habe<br />

ich immer was gefangen“, beteuert er, während er doch noch ein<br />

bisschen Schnur nachgibt und dem Druck leicht mit Daumen und<br />

Zeigefinger nachspürt. Appetit auf einen frischen Fisch hätten wir<br />

durchaus, bliebe nur die Frage, ob der bordeigene Fischer ihn denn<br />

auch zubereiten würde. „Wir haben Salzwasser und Öl, das gute habt<br />

ihr doch in Gaios noch gekauft. Das reicht“, schallt‘s vom Heck<br />

herüber. Das überzeugt und das Öl ist wirklich superlecker. Gleich<br />

Korfu<br />

Gouvia<br />

am Hafen<br />

in einem<br />

garagenartigen<br />

Gebäude wird es<br />

verkauft, die gut gefüllten<br />

Ölfässer direkt<br />

daneben.<br />

Die nächste Nikolausinsel<br />

liegt voraus, gleich<br />

gegenüber von Sivota. Anlegen römischkatholisch<br />

im orthodoxen Griechenland. Das Fischerglück<br />

ist ausgeblieben. So gibt’s zum<br />

Sundowner mit Blick nach Westen das gute Öl<br />

zu Brot und Salz. Der Fisch wird später bestellt.<br />

Die Restaurants an der Wasserfront freut’s. Auch<br />

in Sivota ist es so früh in der Saison noch leer und<br />

entsprechend ruhig in diesem sonst so trubeligen<br />

Ort. Angenehm, denn laut und voll wird es auf<br />

alle Fälle in den nächsten Tagen werden, doch<br />

noch genießen wir die Ruhe vor dem Fest.<br />

1 Liegeplätze direkt im Ort –<br />

Gaios auf Paxos<br />

2 Der Freiheitskämpfer Anemogiánnis<br />

grüßt in Richtung Gaios<br />

3 Nisida Agios Nikolao – kleine Kirche<br />

auf einsamen Felsen<br />

4 Auch korfiotische Kutscher brauchen<br />

mal eine Pause<br />

5 Nisaki tis Panagias in der Bucht von<br />

Parga<br />

6 Endlich Fisch – Stelios und frisch<br />

zubereiteter Fang<br />

Koch, Segeln auf Griechisch<br />

Korfu<br />

Lakka<br />

Paxos<br />

Igoumenitsa<br />

Sivota<br />

Gaios<br />

Parga<br />

AntiPaxos<br />

DECLARE YOUR<br />

INDEPENDENCE<br />

Die Frauscher Bootswerft setzt<br />

bei Ihren edlen Elektroyachten<br />

in vielen Bereichen auf Mastervolt<br />

Li-Ion Batterien, da es im Moment<br />

keinen besseren und innovativeren<br />

Partner in Bezug auf Sicherheit und<br />

Leistungsfähigkeit gibt.<br />

Stefan Frauscher, Managing Director, Head of Sales,<br />

Frauscher Bootswerft GmbH & Co KG<br />

Die am weitesten fortgeschrittenen,<br />

leistungsfähigsten und zuverlässigsten<br />

elektrische Systeme der Welt.<br />

5 6


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

Karfreitag, herausgeputzt sind nicht nur die Kirchen, sondern auch<br />

die Heimgereisten hier am Ort. Kinder gehen mit langer Schnur im<br />

Hafenbecken auf Fischfang. Petri Heil – wir müssen weiter.<br />

Passend zur Rückfahrt hat der Wind auf Süd gedreht. Rund 25 Seemeilen<br />

liegen vor uns. Die Angelschnur ist ausgebracht. Wir beeilen<br />

uns, zurück nach Korfu zu kommen, wollen schließlich nichts vom<br />

großen Fest verpassen – Prozessionen, fliegende Vasen, Musikkapellen<br />

– letzteren konnten man schon beim Proben zuhören. In den<br />

engen Gassen der Altstadt drangen schon seit Tagen die getragenen<br />

Klänge aus den weit geöffneten Fenstern.<br />

Vlacherna, die werbeträchtige von Korfuplakaten und -postkarten<br />

bekannte Klosterinsel, kommt in Sichtweite, dann die alte venezianische<br />

Festung, an ihrem Sockel der Yachtclub und schon hört man<br />

sie, die Musik. Getragen, langsam gespielt, die Tonlage tief, tieftraurig,<br />

es ist Karfreitag. Jede der 37 korfiotischen Gemeinden hält ihre<br />

eigene Prozession ab. Die Epitaphe werden aus den Kirchen zur<br />

Spinada, einem der größten und vielleicht auch schönsten Plätze<br />

Griechenlands, getragen.<br />

Es zischt, die Rolle dreht sich, irgendwas zieht an der Angelschnur.<br />

Stelios würde den Anblick eines leeren Blinkers vermutlich nicht<br />

überstehen. Schon einmal hat er nur die Fischattrappe mit frischen,<br />

starken Beißspuren aus dem Wasser gezogen. Das wäre der Fang<br />

seines Lebens gewesen. Geschwindigkeit drosseln, inzwischen laufen<br />

wir unter Maschine, die Marina-Ansteuerung ist in Sicht. Nur ja nicht<br />

wieder zu schnell sein, nicht den Fang verlieren. Leerlauf, kurz<br />

rückwärts, aufstoppen. Unser Kat bietet dem Wind auch ohne Segel<br />

und Maschine noch genug Angriffsfläche.<br />

Langsam die Leine einholen, Kurbel vorsichtig drehen und dann ist<br />

er da, der Fisch – „a kind of tuna“, meint Stelios ganz beseelt<br />

von seinem Fischerglück. Für mich sieht der Fang wie<br />

ein Bonito oder Skipjack aus, auch sein weißes<br />

Fleisch spricht dafür. Nur mit einer Tasse<br />

Meerwasser und Olivenöl in den Ofen<br />

– ein Festmahl. Das passt. Karfreitag<br />

ist schließlich Fischtag,<br />

zumindest bei den Katholiken.<br />

Korfiotische Küche<br />

Wer die Prozessionen auf der Spianada mit einem guten<br />

Essen verbinden möchte, geht ins Restaurant Aegli direkt im<br />

Liston und sitzt draußen unter<br />

den langen Arkaden: Seit über<br />

40 Jahren wird hier gekocht.<br />

Jetzt hat Mario, Sohn des<br />

Hauses und Absolvent einer der<br />

renommiertesten Kochschulen<br />

der Welt, des Culinary Institute<br />

of America in New York, das<br />

Kommando übernommen mit<br />

dem Ziel, die alte traditionelle<br />

korfiotische Küche wiederzubeleben.<br />

Sein Vater ist übrigens<br />

Honorarkonsul der Bundesrepublik<br />

– www.aeglirestaurant.com,<br />

1<br />

Tel. +30 26610 31949.<br />

Das Werfen der Krüge ist ebenfalls auf der Spianada gut zu<br />

beobachten. Unmittelbar dabei und mittendrin ist man<br />

allerdings direkt in der Altstadt, zum Beispiel in der Nikiforou<br />

Theotoki, die zwischen den Arkaden direkt in die Altstadt<br />

führt.<br />

Den besten Fisch, falls man selber keinen an der Angel hatte,<br />

gibt es in Gouvia in der Taverne Gerekos. Der Fisch allein ist<br />

auf alle Fälle schon ein Grund wiederzukommen.<br />

Angeboten werden die Ostertörns von MasterYachting,<br />

www.master-yachting.de<br />

Da sich die griechischen Kirchenfeste nicht wie unsere nach<br />

dem Gregorianischen Kalender, sondern nach dem Julianischen<br />

richten, gibt es zeitliche Verschiebungen. Auf Korfu<br />

wird im kommenden Jahr (2015) vom 10. April (Karfreitag)<br />

bis zum 12. April (Ostersonntag) Ostern gefeiert. 2016 fällt<br />

der Ostersonntag auf unseren ersten Mai.<br />

2


Ionisches Meer<br />

Ein ganz besonderes Törnziel:<br />

die Osterfeierlichkeiten auf Korfu<br />

3 4 5<br />

Die orthodoxen Griechen hingegen essen am Sonntag vor Ostern<br />

das letze Mal Fisch. In der Karwoche kommen dann nur noch Lebensmittel<br />

ohne Blut auf den Tisch. Muscheln, Kalamar, Sepia oder<br />

Oktopus sind als blutlose Tiere dagegen erlaubt. So kommt man<br />

durch die Woche. Am Karfreitag wird das Fasten zur wahren Herausforderung,<br />

dann wird auch noch auf Olivenöl verzichtet – für<br />

Griechen wahrscheinlich gleichzusetzen mit Folter. Doch unser<br />

Fisherman kann sich heute nicht an die Regeln halten, dazu duftet<br />

sein Fang im Ofen zu gut.<br />

Während in Kerkyra getrauert wird, laben wir uns noch an dem<br />

frischen Fisch. Vom Dorf wehen die traurigen Klänge herüber.<br />

In Korfu-Stadt versammeln sich schon seit dem frühen Nachmittag<br />

die Gemeinden, bis in die Nacht werden die Prozessionen durch die<br />

Stadt ziehen.<br />

Verdis Trauermarsch dringt durch die Gassen, während<br />

„Jesus“ schwer an seinem Kreuz trägt und die alten Frauen sich in<br />

ihren Fenstern bekreuzigen, sobald dieser an ihnen vorüberzieht.<br />

Bilder, die berühren, eine Stimmung, der man sich nicht entziehen<br />

kann. Man kommt ihnen so ganz nah, den Griechen oder besonders<br />

den Korfioten, durch deren Segelrevier man sonst bei Sonne und<br />

Licht so urlaubsversonnen kreuzt.<br />

Doch das ist noch lange nicht alles, weshalb man Ostern nicht so<br />

schnell wieder auslaufen sollte. Am Samstag wird es laut und bunt.<br />

Die Krüge fliegen. Doch erst ziehen ab 9 Uhr wieder die Kapellen<br />

durch die Straßen, begleitet von Schul- und Pfadfindergruppen. Dann<br />

werden auch die Gebeine des heiligen Spiridon, des Inselheiligen,<br />

durch die Straßen getragen. Jeder soll so auf die verehrte Reliquie<br />

einen Blick werfen können.<br />

Mit dem Gongschlag um 11 wird es dann richtig laut<br />

und nass. Spiridon ist schon lange wieder zurück in seiner Kirche,<br />

die Priester ebenfalls. Mit Wasser gefüllte tönerne Gefäße knallen auf<br />

die Straßen. In der Altstadt drängen die Zuschauer zurück an die<br />

Häusermauern, wenn aus den Fenstern gerufen wird. Nach vielen<br />

Ahs und Ohs beim vorangegangen Präsentieren der Krüge folgt nun<br />

der Applaus, während die Gefäße auf dem Pflaster zerbersten und<br />

das Wasser aus ihnen bis zu den Knien heraufspritzt. Ungewohnt für<br />

Segler, kommt sonst das Wasser doch eher direkt von vorn. Doch<br />

jetzt schnell bücken und ein, zwei Tonstücke aufsammeln, sie bringen<br />

Glück fürs nächste Jahr.<br />

Auslaufen lohnt nicht mehr, so bleibt auch noch Zeit für mehr Musik<br />

und anschließend fürs Abendprogramm. Auf der Spianada wird um<br />

11 Uhr nachts die Messe gefeiert. Die Kirchen sind inzwischen zu<br />

klein dafür. Um Mitternacht ist es soweit. „Christos Anesti“ verkündet<br />

der Metropolit. „Christus ist auferstanden!“ Kerzen werden entzündet<br />

und über Meer und alter Festung knallt das Feuerwerk. Sie wissen,<br />

wie man für Stimmung sorgt, die Griechen, und das natürlich wieder<br />

mit Musik, die selbst im Yachtclub noch zu hören ist.<br />

1 Mario, Herr der Küche des Restaurants Aegli in Korfu<br />

2 In Korfus Altstadt warten die Anwohner aufs Signal zum Vasenwerfen<br />

3 „Jesus“ trägt während der Karfreitagsprozession das Kreuz durch die Straßen<br />

4 Ist an den roten Uniformen zu erkennen: der „alte“ Musikverein<br />

5 Kirchlicher Würdenträger zieht mit der Karfreitagsprozession<br />

6 Segeln vor der alten Festung Korfus<br />

6<br />

Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 27


PeopleNews<br />

Master of<br />

water, wind<br />

& waves<br />

Hobart „Hobie“ Alter brachte etwas von der<br />

Surfer-Coolness in die Segelszene. Nachdem<br />

er in der Garage seines Vaters erste<br />

Shaping-Versuche mit Surfbrettern aus<br />

Balsaholz wagte, eröffnete er seinen ersten<br />

Surfshop 1954 in Dana Point. Gemeinsam<br />

mit seinem Kumpel Gordon „Grubby“ Clark<br />

setzte Alter 1958 bei der Surfboardherstellung<br />

auf den leichteren Kunststoff. Sein<br />

Laden florierte, pro Woche gingen bis zu 250<br />

Boards über den Ladentisch, kultige Surfer -<br />

filme im Kino heizten das Business weiter an.<br />

Der wirtschaftliche Erfolg war begleitet durch<br />

die sportlichen Erfolge Alters und seines<br />

Hobie Competition-Team. Legendär seine<br />

Surfs mit einer Frau im Arm. Dann erfand<br />

er den Hobie Cat mit den Bananen-Rümpfen<br />

und das Segeln wurde plötzlich bunt und easy<br />

– und für 999 US-Dollar auch erschwinglich.<br />

Mit dem Hobie Cat konnte man richtig<br />

cool an den Sandstrand segeln und bei den<br />

Beachparties mitfeiern. 1962 begann Alter<br />

ebenfalls Skateboards herzustellen, gründete<br />

„Hobie Skateboards“ und lancierte das „Sidewalk<br />

Surfing“ – das lässige Lebensfeeling<br />

blieb das gleiche. Nach dem Verkauf seiner<br />

Cat-Werft konstruierte sich Hobie fürs Alter<br />

einen 60 Fuß-Motorkatamaran, mit dem er<br />

Blauwasser-Törns bis nach Alaska unternahm.<br />

In den letzten fünf Jahren litt er an<br />

Krebs, am 29. März <strong>2014</strong> starb „Hobie“ im<br />

Alter von 80 Jahren daheim in Palm Desert,<br />

Kalifornien. Doch sein Spirit, the Hobie Way<br />

of Life, lebt weiter.<br />

www.hobiecat.comworld.com<br />

Prämienmodell<br />

Bavaria Yachtbau GmbH und IG<br />

Metall unterzeichneten einen Manteltarifvertrag.<br />

„Wir sind uns unserer<br />

Verantwortung gegenüber unseren<br />

Mitarbeitern bewusst. Mit unserem<br />

Prämienmodell haben wir zudem ein<br />

Instrument geschaffen, mit dem wir<br />

unsere Mitarbeiter direkt an erzielten<br />

Produktivitätssteigerungen beteiligen“,<br />

erklärt Constantin von Bülow, CEO der<br />

Bavaria Yachtbau GmbH. Die Bavaria<br />

Yachtbau GmbH beschäftigt über 600<br />

Mitarbeiter. Über ein international<br />

gut aufgestelltes Händlernetz werden<br />

Yachten auch in die zurzeit stark wachsenden<br />

Märkte wie China, USA oder<br />

Südamerika, geliefert.<br />

www.bavaria-yachtbau.com<br />

Kreuzfahrer<br />

Eine eigene Fluglinie hat er schon. Nun strebt „Virgin“-Gründer Sir Richard<br />

Branson auch an die Weltmeere. 1,7 Milliarden Dollar will der welt bekannte<br />

Unternehmer in den Aufbau einer Kreuzfahrt-Sparte stecken. Das Kapital<br />

sammle er gerade bei Investoren ein, bestätigte Branson in einem Interview mit<br />

der Wirtschaftszeitung „Gulf Business“ in Abu Dhabi. „Der Großteil des Geldes<br />

ist da“, sagte Branson über seine arabischen Investoren. „Wir werden jetzt zwei<br />

nagelneue große Schiffe entwickeln und bauen und damit die Marke „Virgin“ ins<br />

Kreuzfahrtgeschäft einführen.“ 2017 könnten die beiden Schiffe bereits in See<br />

stechen, wenn alles glatt geht. Der Heimathafen wird wohl Miami werden.<br />

28 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong>


Foto: Sergei Bachlakov/Shutterstock<br />

Kurs Olympia<br />

Österreichs Spitzensegler haben ein<br />

intensives Programm zu absolvieren: Erst<br />

wird an der spanischen Atlantikküste<br />

trainiert, Ende Juni folgt die Teilnahme<br />

bei der Kieler Woche, im Juli die Nacra<br />

17-EM, die 49er EM in Helsinki, die<br />

470er-EM in Athen, vom 2. bis 9. August<br />

dann die Test-Events in Rio und im<br />

September die ISAF Worlds in Santander.<br />

Segeln ist<br />

Chefsache<br />

Kadir Ugur, diplomierter Betriebswirt,<br />

ist der Gründungsvater der Bentour<br />

Türkei Reisen AG und feiert dieses<br />

Jahr sein 45-jähriges Touristikjubiläum.<br />

Bentour Reisen bringt Ferienhungrige<br />

aus Österreich in die Türkei. Das<br />

Unternehmen hat sich in den zehn Jahren<br />

seit seiner Gründung einen hervorragenden Namen gemacht für<br />

Golf-, Familien- und Kulturreisen in die Türkei nach dem Leitsatz<br />

„Klasse statt Masse“. Zusammen mit seinem Sohn Deniz hat er<br />

den EY-Unternehmerpreis „Entrepreneur of the Year 2013“ in der<br />

Kategorie Dienstleistung/Handel erhalten. Das motiviert und der<br />

umtriebige Unternehmer glänzt mit weiteren Ideen. Zur Abrundung<br />

der beliebten „Blauen Reisen“ auf einem Gulet bietet Bentour neu<br />

auch Segelcharter mit Skipper auf einer brandneuen Hanse 575<br />

an. Kadir Ugur ließ es sich nicht nehmen, die Yacht in Greifswald<br />

abzuholen und persönlich nach Marmaris zu segeln.<br />

www.bentour.at<br />

Foto: Helga Esteb/Shutterstock<br />

Sir Robin Knox-Johnston feiert dieses Jahr seinen 75. Geburtstag und<br />

könnte es eigentlich ruhig angehen lassen. Sein Clipper-Business ist<br />

ein erfolgreiches Geschäftsmodell. Bereits<br />

rund 4.000 Personen haben das<br />

Abenteuer ihres Lebens absolviert,<br />

die Wartelisten für die neuen<br />

Ausgaben füllen sich bereits. Als<br />

Segler blickt er auf eine Leistung zurück,<br />

die ihn vor 45 Jahren weltberühmt<br />

machte: Auf seiner 32-Fuß-Ketch Suhaili<br />

gewann er das Solorennen Golden Globe Race.<br />

Mit der Siegerprämie der Sunday Times legte er das<br />

Startkapital für seine späteren Aktivitäten. Jetzt juckt es den<br />

Seebär erneut. Bei der nächsten Route de Rhum will er wieder solo<br />

über die Startlinie segeln und den Frenchies zeigen, was ein britischer<br />

Marineoffizier von altem Schrot und Korn noch so alles drauf hat.<br />

www.robinknox-johnston.co.uk<br />

Und ewig lockt<br />

das Meer<br />

Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 29


<strong>OCEAN7</strong>People<br />

Wolfgang Hausner ist Österreichs Parade-<br />

Abenteurer Nummer 1. Seit Jahrzehnten lebt<br />

er auf seinem Katamaran Taboo III, derzeit in<br />

den nahezu unentdeckten Gewässern um die<br />

Philippinen. Klaus Czap hat ihn dort besucht.<br />

Text: Klaus Czap<br />

Fotos: Wolfgang Hausner und Roswitha Sternberger<br />

Es waren die Wiederaufbaujahre nach dem Krieg, das kleine Wirtschaftswunder<br />

gab uns wieder eine Zukunftsperspektive und brachte einen bescheidenen<br />

Wohlstand. Man konnte sich wieder etwas leisten, vorausgesetzt<br />

man arbeitete hart und viel. Wir damaligen Jung-Segler hatten den Kopf<br />

voller Träume von Freiheit und Segel-Reisen in fremde Länder.<br />

Doch Arbeit und Beruf hielten uns in einer Tretmühle gefangen, aus der<br />

herauszukommen es unmöglich erschien. Nur einige wenige segelten rund<br />

um die Welt und ihre Vorträge waren stets bis zum letzten Platz ausgebucht.<br />

Bernard Moitessier, Hiscock, Bobby Schenk und Jaques Cousteau waren<br />

unsere Götter und ihre Bücher für uns Segler wie eine Bibel.<br />

Doch da gab es noch einen jungen Mann aus Korneuburg, der alles hinter<br />

sich ließ, um hinzufliegen, wo zur damaligen Zeit die Rückflugtickets am<br />

teuersten waren – nach Australien. Machte<br />

dort verschiedene Jobs, war u. a.<br />

Krokodiljäger und führte ein<br />

Leben ohne Zwänge und in ab-<br />

1<br />

Segeln<br />

Legende<br />

mit einer<br />

30 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong><br />

2


Bei Wolfgang Hausner auf den Philippinen<br />

Nach Schiffbruch ruderte Wolfgang<br />

30 Stunden um sein Leben<br />

3 4<br />

soluter Freiheit. Er war sozusagen der erste Aussteiger. Er baute<br />

einen Katamaran, segelte von Insel zu Insel, lebte vom Muscheltauchen<br />

und segelte als erster Mensch mit einem Kat rund um die<br />

Welt. Wer kannte damals schon einen Katamaran?<br />

Der Film im Fernsehen und sein Buch „Taboo, eines Mannes Freiheit“<br />

waren eine Sensation und schlugen wie eine Bombe in der<br />

Seglerwelt ein! Ein regelrechter Boom im Katamaranbau war die<br />

Folge und in so manchem Schrebergarten wurde gebohrt und<br />

gehämmert, um den Traum einer Weltumsegelung Wirklichkeit<br />

werden zu lassen. Die wenigsten dieser Selbstbau-Katamarane<br />

sahen aber jemals das Meer und einige Mutige, die es schafften,<br />

erlitten Schiffbruch, weil ihr Boot im Seegang zerbrach und damit<br />

wurde es wieder still um die Katamarane. Von Wolfgang Hausner<br />

hörte man eine ganze Weile auch nichts mehr.<br />

Nur die Engländer werkelten im Stillen weiter,<br />

insbesonders ein Mann namens James Wharram. Er hielt an<br />

der Philosophie des Doppelkanus der Südseeinsulaner fest und es<br />

gelang ihm, mit seinem Selbstbau-Kat und zwei Frauen den Atlantik<br />

zu überqueren. Seine Selbstbaupläne waren begehrt und so<br />

erlebte der Katamaran eine gigantische Auferstehung. Auch heute<br />

noch segeln seine Selbstbaukatamarane auf allen Weltmeeren.<br />

Kurz darauf kamen die ersten Werft-Erzeugnisse auf den Markt,<br />

natürlich aus England.<br />

Aber wo war Wolfgang Hausner, der Pionier des Kat-Segelns?<br />

Er verlor 1974, nach 55.000 Seemeilen Fahrt um die Welt, in der<br />

Nähe von Neuguinea seine Taboo auf einem unverzeichneten<br />

Korallen-Riff, ruderte mit dem Beiboot 30 (!) Stunden bis zur nächsten<br />

Insel, kehrte auf die Philippinen zurück und ließ sich die<br />

Rümpfe eines neuen Kats bauen. Beim Stapellauf brachen die<br />

Rümpfe von Taboo II im Seegang auseinander, weil die Arbeiter<br />

gepfuscht hatten.<br />

Zum zweiten Mal um die Welt. Ein neuer Kat entstand.<br />

Diesmal war Hausner beim Bau wieder dabei und arbeitete<br />

auch selbst mit. Taboo III ist 17,7 m lang, 9,4 m breit und kann eine<br />

Segelfläche von 110 m² am Wind fahren. Mit einem Tiefgang von<br />

nur 1 m kann sie tief in jede Bucht oder Lagune hineinfahren.<br />

Mit Taboo III segelte Hausner 1984 ein weiteres Mal um die Welt,<br />

diesmal mit Frau Gerti. Die Tochter Vaitea kam in der Südsee zur<br />

Welt. Heute lebt Wolfgang noch immer an Bord seines Kats auf den<br />

Philippinen. Sein Privatleben hat sich aber etwas geändert. Seine<br />

Frau Gerti ist nach Österreich zurückgekehrt und Tochter Vaitea<br />

geht ihre eigenen Wege. Freundin Lyn, eine Philippina, ist jetzt<br />

Hausners Gefährtin.<br />

Jetzt sollte ich mein Idol aus Jugendzeiten<br />

endlich persönlich kennen lernen. Der Fahrer des<br />

Tricyle, eine Art Moped mit angebauter Kabine, zeigte ein strahlendes<br />

Lächeln samt fehlender Vorderzähne, als ich ihm den Fuhrlohn<br />

von der Bushaltestelle zur Hafenmole in der Carmen-Bay überreichte.<br />

Draußen vor Anker lag die Taboo III von Seglerlegende<br />

Wolfgang Hausner, mit der wir zwei Wochen durch die Inselwelt<br />

der Philippinen segeln wollten.<br />

Es dauerte nicht lange, da löste sich ein Schlauchboot vom Katamaran<br />

und kam auf uns zu. Mit fröhlichem Lachen und gut englisch<br />

sprechend holte uns Bordfrau Lyn ab, um uns an Bord der Taboo<br />

III zu bringen. Endlich sollte ich jenen Mann kennenlernen, der<br />

eigentlich die Ursache für meine Segelleidenschaft gewesen ist.<br />

1 Bordfrau Lyn – sorgt sich um Schiff, Pantry und Gäste<br />

2 Wolfgang Hausner, dahinter seine selbst gebaute Taboo III<br />

3 Spuren des Taifuns<br />

4 Verkehrsmittel<br />

Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 31


<strong>OCEAN7</strong>People<br />

Mit Handschlag und kühlem Bier hieß uns der Eigner an Bord willkommen.<br />

Wolfgang Hausner, 1940 in Österreich geboren und 1,84 m groß, scheint nur<br />

aus Sehnen und Muskeln zu bestehen und ist von der Tropensonne braungebrannt.<br />

Bordfrau Lyn ist eine echte Philippina, etwa 25 Jahre alt, schlank<br />

mit langen schwarzen Haaren, so wie es hier üblich ist.<br />

Dem Katamaran Taboo III, strahlend weiß gestrichen und fast 18 Meter lang,<br />

sah man das Alter von 34 Jahren und zigtausend von zurückgelegten Seemeilen<br />

inklusive einer Weltumsegelung nicht im geringsten an. Das Schiff ist sehr<br />

gepflegt und die Gäste-Kabinen sind sauber und nett eingerichtet.<br />

Die Takelage ist einfach und zweckmäßig. So wie die meisten Dinge hier an<br />

Bord folgt alles dem Grundsatz des Eigners: Technik so einfach wie möglich,<br />

wenig reparaturanfällig, aber sehr funktionell. Ersatzteile sind hier in der<br />

2 3 4<br />

dritten Welt ja nur sehr schwer zu bekommen und man ist auf seine eigenen<br />

handwerklichen Fähigkeiten angewiesen. Daher gibt es auch keine Roll-Reff-<br />

Anlage für das Vorsegel. Die Segel werden am Vorstag mit Stagreitern angeschlagen,<br />

so wie wir es früher auch bei uns gemacht haben. Da ich selbst<br />

auch Eigner einer Segelyacht bin, interessierten mich natürlich auch die Navigationsgeräte.<br />

Wolfgang besitzt noch immer seinen alten Sextanten, navigiert<br />

aber mit einem Hand-GPS und Seekarte.<br />

Ein Echolot ist in diesen Gewässern ein notwendiges und wichtiges Instrument<br />

und der Autopilot entlastet den Rudergänger. Und das ist es auch schon, kein<br />

Plotter oder überflüssige Elektronik. Alles einfach und funktionell, segeln als<br />

Handwerk sozusagen. Ein Zugeständnis an die Technik macht Wolfgang aber<br />

mit dem Solarpaneel am Heck. Es liefert soviel Strom, dass damit auch die<br />

große Tiefkühlbox locker betrieben werden kann.<br />

Taboo III wurde für die Tropen gebaut und hat daher keinen Decksaufbau,<br />

aber dafür ein riesiges Cockpit und eine gemütliche Sitzecke. Ein Sonnensegel<br />

spendet Schatten und fängt bei Regen das kostbare Süßwasser auf, das<br />

dann in die Tanks umgefüllt wird. So kann Taboo III weitgehend autonom<br />

bleiben.<br />

So wie das Schiff hatte Wolfgang auch den Mast aus Holz selbst gebaut und<br />

damit so manchem Sturm getrotzt. Es gibt hier auf den Philippinen nur sehr<br />

wenige Häfen, von Marinas ganz zu schweigen, deshalb kommt dem Ankern<br />

immer eine ganz große Bedeutung zu. Auf Hausners Kat gibt es fünf verschie-<br />

32 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong>


Bei Wolfgang Hausner auf den Philippinen<br />

5<br />

Die Taboo III ist ein Schiff<br />

zum Wohlfühlen – sauber,<br />

gepflegt und funktional<br />

dene Anker. Meistens wird aber der Jambo-Anker, eine österreichische<br />

Erfindung, verwendet, weil er auch im Seegras sehr guten Halt<br />

bietet. Obwohl eine elektrische Ankerwinsch an Bord ist, holt<br />

Wolfgang das Ankertau bis zum Kettenvorlauf immer händisch ein.<br />

Sein tägliches Muskeltraining wie er sagte.<br />

In den folgenden Tagen an Bord, auf unserer Fahrt zu den Inseln,<br />

achtete der Skipper stets genau darauf, den Anker nicht in die<br />

Korallen, sondern in den Sand fallen zu lassen. Für segelnde Taucher<br />

sowieso eine Selbstverständlichkeit, um das empfindliche<br />

Ökosystem des Riffs nicht zu zerstören.<br />

Wir wollten auf unserem Törn keine Tauchgeräte mitnehmen und<br />

beschränkten uns auf das Freitauchen und Schnorcheln in der<br />

fantastischen Unterwasserwelt der philippinischen Gewässer. Aus<br />

diesem Grund blieb auch der Kompressor zu Hause.<br />

Was mich ganz besonders faszinierte, war zu sehen, wie Lyn und<br />

Wolfgang an Bord nahezu wortlos kommunizierten und zusammenarbeiteten.<br />

Ein Fingerzeig und jeder wusste genau, was zu tun<br />

war. Ein perfekt eingespieltes Team, das jedes Manöver präzise,<br />

sicher und in aller Ruhe durchführte.<br />

Lyn ist zudem eine ausgezeichnete Köchin. die uns mit der philippinischen<br />

Küche verwöhnte – vom Frühstück über kleine Snacks,<br />

die sie tagsüber reichte, bis hin zum abendlichen Dinner.<br />

Wie sehr Wolfgang und Lyn mit den einfachen Bewohnern einsamer<br />

Buchten und abgelegener Inseln verbunden sind, konnte ich<br />

während der beiden Wochen an Bord der Taboo III immer wieder<br />

beobachten und miterleben. Wiederholt fuhr Lyn von einem unserer<br />

schönen Ankerplätze mit dem Beiboot an den Strand, um die<br />

dort lebenden Familien mit Lebensmitteln zu versorgen und für sie<br />

zu kochen. Wie herzlich, respekt- und liebevoll diese Begegnungen<br />

von beiden Seiten waren. Eine tiefe Bereicherung für unsere<br />

Urlaubswochen mit Wolfgang und Lyn.<br />

1 Mit der Taboo III vor Anker<br />

2 Lyn besucht eine Familie auf einer einsamen Insel<br />

3 Anker auf – an Bord der Taboo III ist vieles Handarbeit<br />

4 Das einfache Leben eines philippinischen Fischers<br />

5 Paradiesische Idylle<br />

Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 33


ServiceNews<br />

Spielend lernen<br />

„Lernen soll Spaß machen“ ist die Devise von Alexander Kollin<br />

und Armin Bonelli. Aus diesem Grund entwickelten die beiden<br />

eine unterhaltsame Lernmethode für Motorboot-Patente.<br />

Rund 5.000 Anwärter auf einen Motorboot-Führerschein<br />

gibt es jährlich in Österreich. Der einfach zu bedienende<br />

SkipperTest spricht all jene an, die zusätzlich zu ihrem<br />

Kurs bei einer Fahrschule und zu den Erklärungen des<br />

Lehrers ab und zu in Eigenregie ihr Wissen testen und<br />

immer wieder abrufen möchten. SkipperTest kostet<br />

39 Euro. 421 Fragen kann man momentan durchspielen.<br />

www.skippertest.at<br />

Jetzt kassiert<br />

Kroatien ab<br />

Eignern, deren Schiffe in Kroatien beheimatet sind, droht<br />

neues Ungemach, wenn sie es versäumt haben, den Zollstatus<br />

ihres Schiffes zu bereinigen. Seit Mai <strong>2014</strong> sind die<br />

kroatischen Behörden angewiesen, die in Kroatien gültigen<br />

europäischen Zoll- und Umsatzsteuerrichtlinien zu überprüfen<br />

und anzuwenden, meldet SeaHelp, der Pannendienst. Die<br />

Besonderheit dabei: Es werden auch rückwirkend alle Fälle<br />

geprüft, die vor dem EU-Beitritt noch unter kroatisches Recht<br />

fallen. Für diejenigen Eigner, die diese Frist ungenutzt haben<br />

verstreichen lassen, wird es jetzt richtig teuer. Ermessensspielraum<br />

kann es bei den groß angelegten Kontrollen in den<br />

Marinas nicht geben. Mehr zum Thema unter<br />

www.sea-help.eu<br />

Immer sauberes<br />

Trinkwasser<br />

Die neueste Lösung für sauberes, sicheres und gutes Trinkwasser<br />

an Bord kommt von InstantTrust Marine in Zusammenarbeit mit<br />

Philips: Wasser wird mit Hilfe von UV-Strahlung ohne den Gebrauch<br />

von Chemikalien desinfiziert. Teure und komplizierte Filtersysteme,<br />

das sehr regelmäßige Reinigen des Wassertanks, das Halten eines<br />

Vorrates an Flaschenmineralwasser und der Gebrauch von Wasserreinigungstabletten<br />

an Bord gehören mit InstantTrust Marine der<br />

Vergangenheit an. Das System desinfiziert bis zu zwölf Liter Wasser<br />

pro Minute. 349 Euro.<br />

www.instanttrust.com/marine/de


Edel kochen<br />

Der Gasherd MoonLight TWO verfügt<br />

über eine zweiflammige Kochmulde<br />

und ein Ofenfassungsvermögen von<br />

28 Litern mit einem integrierten<br />

1,6 kW-Grill. Für die Sicherheit und<br />

praktische Anwendung ist jeder Brenner<br />

mit einem Sicherheitszündsystem<br />

ausgerüstet und die Ofentür mit einer<br />

Sicherheitsverriegelung versehen. So<br />

ist auch unterwegs garantiert, dass<br />

sie sich nicht ungewollt öffnet.<br />

www.waeco.com/at<br />

Immer<br />

genug Gas<br />

Dometic Marine, eine Abteilung der Dometic<br />

Group, stellt seinen beliebten Dometic GasChecker<br />

GC100 auf dem Bootsmarkt vor. Unter Verwendung von<br />

Ultraschall-Technologie ermittelt er effektiv den Füllstand<br />

von herkömmlichen Propan- oder Butangasflaschen. Der<br />

batteriebetriebene GasChecker GC100 hat die Größe<br />

eines normalen Kugelschreibers, wiegt nur 25 Gramm<br />

und kostet 35,95 Euro.<br />

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Für den Profi<br />

Die holländische Sportswear Brand Gaastra kommt in diesem Sommer<br />

mit einer neuen Pro-Kollektion: Eine neu entwickelte, spezielle<br />

Sohle mit saugnapfartigem Profil bietet besten Halt an Deck.<br />

Perfekt für alle professionellen, leistungsorientierten<br />

Segler, bei denen Funktionalität und Komfort<br />

die entscheidende Rolle spielen. Das Modell<br />

Longitude kostet 119,95 Euro.<br />

www.gaastraproshop.com


<strong>OCEAN7</strong>Service


Schätze aus Poseidons Reich<br />

Schätze<br />

aus Poseidons Reich<br />

Die Natur bringt die erstaunlichsten Lebensformen hervor. Die meisten<br />

Meeresbewohner bestechen durch Schönheit und Funktionalität, aber<br />

einige empfinden wir eher als kurios.<br />

Text und Fotos: Dr. Reinhard Kikinger<br />

Schmalzahn-Sägerochen, Pristis pectinata, 250 cm.


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

Dieser Beitrag zeigt biologische Kostbarkeiten, die man<br />

als Strandwanderer finden oder als Taucher entdecken<br />

kann. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Schönheit der<br />

Objekte, auf ihrer Klassifizierung und Einordnung, ihrer<br />

Entstehungsgeschichte und Funktion. Für die ausge ­<br />

wählten Beispiele wurde kein einziger Organismus<br />

seinem Lebensraum entnommen und getötet. Es sind<br />

Fundobjekte, die als leere Schalen am Meeresgrund<br />

gesammelt wurden oder durch Wellenschlag an den<br />

Strand gespült waren.<br />

1<br />

2<br />

1 Schale des Grünen Seeohrs (Haliotis tuberculata). Die Innenseite dieser<br />

ohrförmigen Schneckenschale ist mit Perlmutt ausgekleidet. Die Außenseite<br />

ist grün, graubraun oder rötlich gefärbt. Auffallend sind die Löcher<br />

in der Schale, durch die das lebende Tier das Atemwasser nach außen<br />

leitet. Die Grünen Seeohren sind marine Schnecken, die im Mittelmeer<br />

und entlang der afrikanischen und europäischen Küste des Atlantiks<br />

leben. Sie besitzen einen extrem breiten und kräftigen Kriechfuß mit<br />

zahlreichen seitlichen Tentakeln. Wenn sie gestört werden, heften sie<br />

sich sehr stark an ihre Unterlage und sind nicht ohne Verletzung abzulösen.<br />

Tagsüber sind sie meist versteckt an der Unterseite von Steinen,<br />

nachts kann man sie auch frei herumkriechen sehen. Sie beweiden den<br />

Algenaufwuchs auf Steinen und sind im Meerwasser-Aquarium gut<br />

zu halten. Das Grüne Seeohr wird auch gesammelt und wegen seines<br />

Fleisches als Delikatesse verkauft, wodurch die Bestände lokal stark<br />

reduziert werden können. Der englische Name dieser Schneckenfamilie<br />

lautet Abalone. Länge der Schale: 5,5 cm. Fundort: Rovinj, Istrien.<br />

2 Schale einer Helmschnecke (Galeodea echinophora). Die große, festwandige<br />

und eiförmige Schale besitzt sieben Umgänge mit zahlreichen<br />

Spiral furchen. Die Farbe ist rötlich bis braungelb, der Mundrand ist<br />

weiß. Diese marine Schnecke aus der Familie der Cassidae (Helm-<br />

schnecken) kommt im Mittelmeer und entlang der westafrikanischen<br />

Atlantikküste regelmäßig, aber nicht häufig vor. Ihr Lebensraum sind sandige<br />

und schlammige Meeresböden unter zehn Meter Tiefe. Sie ernährt<br />

sich räuberisch, hauptsächlich von im Sand vergrabenen Herz-Seeigeln.<br />

Das abgebildete Exemplar ist in perfektem Zustand, weder Aufwuchs<br />

noch Biokorrosion oder Erosion haben die Schale beschädigt. Das ist ein<br />

Indiz dafür, dass das Tier kurz bevor die Schale gefunden wurde starb.<br />

Länge der Schale: 10 cm. Fundort: Zakynthos, Griechenland.<br />

3 Schale der Großen Tonnenschnecke (Tonna galea). Die sehr große,<br />

bauchige und dünnwandige Schale besitzt fünf Umgänge, die durch<br />

breite Zwischenräume getrennt sind. Diese Schnecken können<br />

Schalendurchmesser bis zu 30 cm erreichen und zählen damit zu den<br />

größten Schnecken des Mittelmeeres. Die Große Tonnenschnecke ist<br />

weit verbreitet und findet sich auch in der Karibik, dem Atlantischen und<br />

Indischen Ozean und im westlichen Pazifik. Sie lebt auf Weichböden, in<br />

Seegraswiesen und auch in Korallenriffen. Das Weichtier ist weißlich mit<br />

dichten schwarzen Flecken und besitzt einen sehr großen Kriechfuß. Die<br />

Schnecke ernährt sich bevorzugt von Seegurken. Diese Stachelhäuter<br />

werden durch den Speichel der Schnecke, der Säuren enthält, betäubt.<br />

Die Großen Tonnenschnecken werden sowohl wegen ihres Fleisches als<br />

auch wegen des Gehäuses gesammelt. Noch drastischer reduziert die<br />

Schleppnetz-Fischerei ihre Bestände, da sie häufig als Beifang in den<br />

Netzen landen. Historische Bedeutung: Die Formgebung des Ionischen<br />

Kapitells mit den beiden Spiralen (Voluten) ist möglicherweise durch die<br />

Schale der großen Tonnenschnecke inspiriert. Die abgebildete Schale ist<br />

unbeschädigt, weist aber bereits zahlreichen Aufwuchs auf, vor allem<br />

kleine Kalkröhrenwürmer. Durchmesser der Schale: 21 cm. Fundort:<br />

Lefkada, Griechenland.<br />

3<br />

Biologische Kost<br />

Strandwanderer


Schätze aus Poseidons Reich<br />

4<br />

5<br />

4 Schale der Herkuleskeule (Bolinus brandaris, Synonym: Murex brandaris). Die Herkuleskeule wird auch Brandhorn<br />

genannt und ist eine Schnecke aus der Familie Muricidae (Stachelschnecken). Auffällig sind die Stacheln und der<br />

lange Siphonalkanal. Diese Schnecke ist im Mittelmeer und im Indischen Ozean regelmäßig anzutreffen. Sie bevorzugt<br />

Weichböden und ernährt sich überwiegend von Mollusken, Kleintieren und Aas. Die Herkuleskeule besitzt eine<br />

Drüse, deren farbloses Sekret an der Luft zuerst grün und später purpurrot wird. Seit dem Altertum dienten diese<br />

Schnecken daher als Purpurlieferant und wurden auch Purpurschnecken genannt. Angeblich wurden zur Gewinnung<br />

von einem Gramm Farbstoff etwa 10.000 Schnecken benötigt. Es ist also kein Wunder, dass dieser wertvolle<br />

Farbstoff höchsten weltlichen und kirchlichen Würdenträgern vorbehalten war. Durchmesser der Schale: 3,5 cm.<br />

Fundort: Zakynthos, Griechenland.<br />

5 Schale vom Pelikanfuß (Aporrhais pespelecani). Diese Meeresschnecke lebt auf tiefen Schlammböden im Mittelmeer,<br />

Atlantik und der Nordsee. Die Schale ist festwandig, der Rand ist zu drei fingerförmigen Fortsätzen ausgezogen<br />

und ähnelt dadurch dem Fuß eines Schwimmvogels. Der Pelikanfuß findet sich häufig auf Sand- und Schlammböden<br />

unter zehn Meter Tiefe. Er lebt meist eingegraben und ernährt sich von Kleinpartikeln, die er aus dem Wasserstrom<br />

filtriert. Durchmesser der Schale: 3,5 cm. Fundort: Mljet, Kroatien.<br />

barkeiten, die man als<br />

oder Taucher entdeckt<br />

Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 39


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

1 Innenansicht einer Schneckenschale. Dieses Fundstück hat Seltenheitswert.<br />

Die Schale ist bereits soweit erodiert, dass sie ein Fenster in<br />

ihr Inneres öffnet, aber sie ist noch so intakt, dass die Konstruktions-<br />

Prinzipien klar zu sehen sind. Die zentrale Struktur ist die säulenförmige<br />

Spindel, um die sich die einzelnen Umgänge der<br />

Schale anordnen. Sie begann an der stumpfen Spitze, dem<br />

Apex, zu wachsen und jeder weitere Umgang hat einen<br />

größeren Radius als der vorhergehende. Der lange<br />

Schlitz an der linken Seite ist die Gehäuseöffnung<br />

oder Apertur, die artspezifisch unterschiedlich<br />

geformt ist. Die Schnecke selbst ist lange tot<br />

und ihre Schale wurde von Bohrorganismen<br />

kräftig korrodiert. Zusätzliche Erosion<br />

durch Wellenbewegung hat die äußeren<br />

Umgänge der Schale weggebrochen und<br />

den Blick ins Innere frei gegeben. Höhe<br />

der Schale: 9 cm. Art: Kegelschnecke,<br />

Conus sp. Fundort: Havelock,<br />

Andamanen.<br />

Fundstücke mit Seltenheitswert


Schätze aus Poseidons Reich<br />

2 3 4<br />

2 Meerball oder Seeball. An manchen mediterranen Küsten werden Kugeln mit<br />

filzartiger Konsistenz in großer Zahl angeschwemmt. Die Erklärungsversuche<br />

mancher Strandwanderer sind ebenso skurril wie originell und reichen von<br />

Wal-Exkrementen bis zum Gewölle von Seehunden. Tatsächlich handelt<br />

es sich um die Reste des Neptunsgrases Posidonia oceanica. Diese<br />

Pflanze wächst außer im Mittelmeer nur noch in Australien. Sie wurzelt<br />

in submarinen Sedimentböden und hat bis zu einen Meter lange Blätter.<br />

In manchen Jahren blüht sie im Herbst und trägt im Frühling Früchte, die<br />

„Oliven des Meeres“. Nach dem herbstlichen Blattfall werden an manchen<br />

Stränden meterhohe Bänke von Seegrasblättern abgelagert. Schon im<br />

Wasser lösen sich viele Blätter und Teile des kriechenden Stammes (Rhizom)<br />

in Fasern auf, die durch Wellenbewegung verdichtet und durch Abrollen<br />

schließlich zu Kugeln geformt werden, den Meerbällen. In früheren Zeiten<br />

wurden mit Meerbällen Dächer isoliert, heute überlegt man, mit ihnen Biogas<br />

zu produzieren. Durchmesser des abgebildeten Meerballes: 8 cm. Fundort:<br />

Zakynthos, Griechenland.<br />

3 Schale der Mittelmeer Pilgermuschel (Pecten jacobaeus). Der „Klassiker“<br />

aller Muscheln, weithin bekannt auch als Symbol einer großen Mineralölfirma.<br />

Charakteristisch für die Gattung sind die ungleich gewölbten Schalen. Die<br />

rechte Schalenklappe ist stark gewölbt, die linke Schale ist flach deckelförmig<br />

mit breiten Radialrippen. Diese linke Schale ist abgebildet. Die Muschel lebt<br />

vergraben in Weichböden, wobei die flache Schale der Sandoberfläche zugewandt<br />

ist. Sie ernährt sich von Plankton. Entlang des Mantelrandes besitzt<br />

sie zahlreiche Tentakel, zwischen denen kleine Augen von intensiv blauer Farbe<br />

verstreut liegen. Durch rasches Öffnen und Schließen der Schalen kann die<br />

Muschel kurze Strecken schwimmen. Oft wird sie auch als Jakobsmuschel<br />

bezeichnet. Der heilige Jakobus ist Schutzpatron der Pilger. Die Muschel<br />

wurde von ihnen zum Wasserschöpfen verwendet und war Symbol für<br />

weitgereiste Männer. Ihr englischer Name ist „scallop“. Da sie schmackhaft<br />

ist, wird sie kommerziell gefischt. Üblicherweise werden dafür Grundschleppnetze<br />

eingesetzt, die den Meeresboden regelrecht umpflügen und großen<br />

Schaden anrichten. Um diese Schäden zu vermeiden, sind einzelne Anbieter<br />

zur Handernte durch Taucher übergegangen. Durchmesser der Schale:<br />

11 cm. Fundort: Rovinj, Kroatien.<br />

4 Schale der Stacheligen Herzmuschel (Acanthocardia aculeata). Herzmuscheln<br />

besitzen zwei gleichklappige, rundliche, feste Schalen mit starken Radialrippen.<br />

Die Schalen der Stacheligen Herzmuschel haben etwa 22 Rippen, die<br />

jeweils eine Reihe von Stacheln tragen. Die Stacheln sind am hinteren Ende<br />

der Schalen am größten. Die Muschel findet sich regelmäßig auf Sandböden<br />

und ist von Südnorwegen bis Marokko verbreitet, mit einem Verbreitungsmaximum<br />

im Mittelmeer. Sie ist von der Gezeitenzone bis in über 100 Meter<br />

Tiefe zu finden und wird auch auf Fischmärkten angeboten. Größe der Schale:<br />

7 cm. Fundort: Mljet, Kroatien.<br />

5 Der Zahn der Zeit. Beide Schalen stammen von der gleichen Muschelgattung,<br />

einer Riesenmuschel (Tridacna sp.). Die rechte Schale zeigt noch zahlreiche<br />

Strukturen wie Schuppen auf den Rippen und Aufwuchs von Kalkrotalgen. Das<br />

sind Zeichen dafür, dass das Tier erst kürzlich gestorben ist. Die linke Schale<br />

ist jedoch glatt poliert, Wellenschlag und Erosion haben alle Feinstrukturen<br />

abgeschliffen. Diese Muschel starb schon vor längerer Zeit. Größe der Schalen:<br />

12 cm (alt), 14 cm (neu). Fundort: Silhouette, Seychellen.<br />

5<br />

Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 41


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

Schalen von<br />

Meerestieren:<br />

zart und<br />

zerbrechlich<br />

1 2<br />

1 Schale eines Sand-Seeigels (Clypeaster sp.). Die Schale dieses im Sand<br />

vergraben lebenden Seeigels ist zart und zerbrechlich. Ihre Form hat diesen<br />

Seeigeln den englischen Namen „cake urchins“ oder „sea biscuits“ eingebracht.<br />

Die verwandten „sand dollars“ sind Seeigel mit extrem abgeplatteten<br />

Schalen, die an Münzen erinnern. Die fünf blütenförmig angeordneten<br />

Strukturen werden Petalia genannt. Durch ihre winzigen Öffnungen werden<br />

kleine Füßchen ausgestreckt, die dem Seeigel zur Respiration dienen. Größe<br />

der Schale: 13,5 cm. Fundort: Carrie Bow Cay, Belize.<br />

2 Schale eines Herz-Seeigels (Schizaster canaliferus). Die bilateral symmetrische<br />

Schale erinnert in ihrer Form an ein Herz. Sie ist dünnwandig und<br />

sehr zerbrechlich. Die Schale ist vorne eingebuchtet und besitzt vier Petalia<br />

mit Öffnungen für die Ambulacralfüßchen. Die beiden größeren Öffnungen im<br />

Zentrum sind Gonoporen zur Abgabe der Gameten. Dieser Seeigel ist auf<br />

schlammigen Sandböden im ganzen Mittelmeer weit verbreitet. Die „Laterne<br />

des Aristoteles“, der charakteristische Kauapparat der meisten Seeigel, fehlt<br />

dieser Art. Größe der Schale: 8 cm. Fundort: Lefkada, Griechenland.<br />

3 Häutungshemd einer Krabbe (Eriphia verrucosa). Nicht jede „tote“ Krabbe ist<br />

tatsächlich tot. Krebse, zu denen Krabben ja gehören, besitzen ein starres<br />

Außenskelett. Um zu wachsen, muss dieses Skelett gesprengt und verlassen<br />

werden. Das leere alte Skelett bleibt als Häutungshemd oder Exuvie zurück.<br />

Die nun weichhäutige Krabbe wächst durch Wasseraufnahme sehr rasch.<br />

Sobald der neue, größere Panzer ausgehärtet ist, behält die Krabbe diese<br />

Größe bis zur nächsten Häutung bei. Größe der Exuvie: 14 cm. Fundort:<br />

Lefkada, Griechenland.<br />

4 Sepia Schulp. Die Sepia zählt zu den sogenannten „Tintenfischen“, besser:<br />

Kopffüßer oder Cephalopoda. Sie ist mit Muscheln und Schnecken verwandt,<br />

die Schalen ausbilden. Bei den Cephalopoden sind die Schalen ganz<br />

(Oktopus) oder teilweise (Sepien, Kalmare) reduziert. Die Sepia besitzt<br />

als Innenskelett noch einen reduzierten Schalenrest, den Schulp (englisch<br />

„cuttle bone“). Durch Gaseinlagerungen kann er, ähnlich wie die Tarierweste<br />

eines Tauchers, den Auftrieb der Sepia steuern. Stirbt das Tier und<br />

gehen die Weichteile verloren, dann treibt der Schulp an die Wasseroberfläche<br />

und wird häufig als Strandgut gefunden. Im Tierhandel werden diese<br />

Sepiaschalen als Kalklieferant für Käfigvögel und Reptilien angeboten.<br />

Größe des Schulps: 24 cm. Fundort: Umm al Dalkh, Abu Dhabi.<br />

5 Geologie und Umwelt. Die helle Kugel ist aus Stein, die dunkle Kugel ist<br />

aus Teer. Das Insert zeigt einen Schnitt durch eine solche Steinkugel.<br />

Diese kugelförmigen Steine konnte ich an mehreren Stellen im Ionischen<br />

Meer finden. Zu ihrer Entstehung gibt es unterschiedliche Theorien, die<br />

von Sinterprozessen über rasche magmatische Abkühlung bis zu biogenem<br />

Ursprung durch Radiolarien (Strahlentierchen) reichen. Die<br />

Entstehung der Teerkugel ist leichter zu klären. Sie ist die Folge<br />

einer massiven Ölverschmutzung des Meeres. Die volatilen<br />

Anteile des Öls verdunsten, die schwereren Fraktionen<br />

verklumpen und können durch Wellenschlag zu Kugeln abgerollt<br />

werden. Kugeldurchmesser, Stein: 7,5 cm; Teer:<br />

8,5 cm. Fundorte, Stein: Lefkada; Teer: Kefalonia.<br />

Beides Griechenland.<br />

3<br />

4<br />

42 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong>


0 6 / 2 0 1 3 N o v e m b e r / D e z e m b e r 4 , 5 0 E U R<br />

0 1 / 2 0 1 4 J ä n n e r / F e b r u a r 4 , 5 0 E U R<br />

05<br />

01<br />

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6 Raubkunst. Die in Souvenirläden angebotenen Kunstwerke der Natur wie Muschel- und Schneckenschalen,<br />

Korallen und Fischexponate stammen meist aus Raubzügen durch tropische Riffe. Die Tiere werden<br />

lebend entnommen und getötet, um ihre Schalen oder Skelette zum Verkauf anzubieten. Diese Plünderung<br />

der Riffe führt zur Verarmung der Lebensräume und kann unvorhergesehene Konsequenzen haben. Ein<br />

bekanntes Beispiel ist die Übersammlung des Tritonshorns (Charonia tritonis). Diese große Schnecke hat<br />

eine attraktive Schale und ist begehrtes Souvenir-Objekt. Sie ist daher in vielen Riffen selten geworden und<br />

das hat Auswirkungen auf die Riffgemeinschaft. Tritonshörner ernähren sich von Stachelhäutern. Auch der<br />

Korallen-fressende Seestern Acanthaster planci, die Dornenkrone, steht auf ihrem Speisezettel. Dieser<br />

Seestern tritt zeitweise massenhaft auf und eine der möglichen Ursachen dafür ist der Rückgang seiner<br />

Fressfeinde wie dem Tritonshorn. Massenauftreten von Dornenkronen führen zu schweren Schäden im<br />

Korallenriff und das hat Auswirkungen auf Tourismus, Fischerei und Erosionsschutz der Küsten. Anstatt<br />

Muschel- und Schneckenschalen in Souvenirläden zu kaufen, ist es aus vielen Gründen besser,<br />

als Strandwanderer mit offenen Augen unterwegs zu sein oder als Taucher auf Fotojagd zu gehen.<br />

Literatur<br />

GÖTHEL, H. (1997 ). Farbatlas Mittelmeerfauna. Niedere Tiere und Fische. Ulmer<br />

Verlag. ISBN 9783800173686 · HOFRICHTER, R. (2003 u. <strong>2014</strong>). Das Mittelmeer,<br />

Bd. 1 u. 2. Bestimmungsführer: Fauna, Flora, Ökologie. Spektrum Akademischer<br />

Verlag. ISBN 97838274105<strong>04</strong> u. 9783827411709 · RIEDL, R. (2011 ). Fauna und Flora<br />

des Mittelmeeres. Seifert Verlag. ISBN 9783902406606<br />

5<br />

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Tim und Jannick erzählen:<br />

SO WAR<br />

Mit Wolkenbruch und Schwertfisch<br />

Die Inseln vor Neapel<br />

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Seglerlegenden<br />

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Cruiser 46 reloaded<br />

Selene Ocean Trawler 58<br />

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P. b. b. Verlagsort: 9020 Klagenfurt am Wörthersee · 12Z039473 M<br />

9 190001 016481<br />

P. b. b. Verlagsort: 9020 Klagenfurt am Wörthersee · 12Z039473 M<br />

P. b. b. Verlagsort: 9020 Klagenfurt am Wörthersee · 12Z039<br />

Ausland zzgl. €<br />

13,– Porto<br />

6<br />

abo@ocean7.at<br />

www.ocean7.at


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

Willkommen<br />

Text: Detlef Jens<br />

in der Zukunft<br />

Mit dem Segelschiff vollkommen autark sein. Mit allem Komfort – vom Wasser macher<br />

bis zum Geschirrspüler. Unabhängig von jeglichen fossilen Brennstoffen, unabhängig vom<br />

Landstrom sowieso, mit einem neutralen „Carbon Footprint“. Unmöglich? Nicht mehr!<br />

Wenn man einmal im Weltall war, dann verändert einen das schon.<br />

Dr. Wubbo Ockels ist Segler, Physiker und Astronaut. 1985 war er<br />

auf der Raumfähre Challenger im All: „Das ist wie bei einer Olympiade“,<br />

sagt er, „jahrelanges Training, für nur eine Woche im Weltall!“<br />

Immerhin, diese eine Woche änderte sein Leben. Besser gesagt, die<br />

Erkenntnis, die ihn dort oben traf: Nicht das All ist einzigartig, sondern<br />

der Blaue Planet, unsere Erde, ist es – und sie ist verletzlich<br />

und fragil dazu. „Das wirklich Interessanteste an meinem Flug war<br />

die Rückkehr zur Erde. Die fundamentale Erkenntnis, dass wir nur<br />

eine davon haben. Und dass das All für die Erde eine Bedrohung<br />

darstellt. Das Raumschiff Erde hat einen Rumpf, der es vor den Gefahren<br />

aus dem All schützt. Dieser Rumpf besteht aber nur aus einer<br />

dünnen Schicht Luft, der Atmosphäre. Steht man auf der Erde, vermutet<br />

man hinter den Wolken und dem blauen Himmel keine Bedrohung.<br />

Fliegt man im All, dann wirkt das ganz anders und sehr<br />

beängstigend. Mein Segelboot hat einen soliden Stahlrumpf und der<br />

beschützt mich vor den Gefahren des Ozeans. Doch für die Erde<br />

haben wir diese Sicherheit nicht. Es ist kein Stahlrumpf. Es ist nur<br />

eine dünne Luftschicht. Diese Erkenntnis hat mich dazu gebracht,<br />

nur noch nachhaltig zu denken, zu handeln, zu wirtschaften. Das ist<br />

der einzige Weg, den es gibt!“<br />

Wubbo ist auch Erfinder. Schon als Kind hat er sich allerlei Dinge<br />

ausgedacht, hat gebastelt und getüftelt. Nun jedoch hat er eine Mission.<br />

Ein neues Denken vorzuleben, weg von fossilen Energien, weg<br />

vom schädlichen Ausstoß der „Treibhausabgase“. Er erfand den<br />

„Superbus“, einen rasend schnellen Elektrobus, der eher wie eine<br />

Rakete auf Rädern aussieht und der auf eigenen Trassen die dicht<br />

besiedelten Ballungsräume Europas miteinander verbinden soll. Oder<br />

die „Leitermühle“, ein himmlisches Kraftwerk, das mit riesigen Drachen<br />

unerschöpfliche Energien aus den hochgelegenen Jetstreams<br />

der Troposphäre ernten soll.<br />

44 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong>


Alternative Energie<br />

Regulierung von Benzin-Außenbordern auf dem See brauchte sein<br />

Boot einen Elek tromotor. Aber die Antriebe entsprachen damals in<br />

keiner Hinsicht dem Stand der Technik. Damit wollte Ballin sich nicht<br />

abfinden, machte aus der Not ein Unternehmen und gründete Torqeedo.<br />

Sein Ziel damals wie heute: moderne und leistungsstarke<br />

elektrische Außenborder zu entwickeln. Heute ist Torqeedo die<br />

weltweite Nr. 1 für saubere Außenborder. Weshalb? Diese Motoren<br />

sind in allen Bauteilen optimiert, vom Propeller bis zur Batterie, und<br />

bieten das bestmögliche Verhältnis von Preis, Leistung, Gewicht und<br />

Langlebigkeit.<br />

Wubbo Ockels kann nicht in althergebrachten Schablonen denken,<br />

auch beim Segeln nicht. Seine Yacht ist vollkommen autark, alle<br />

Verbraucher – vom Hauptmotor über den Kocher und die Geschirrspülmaschine<br />

bis zur Heizung und Ankerwinsch – sind elektrisch,<br />

die für das sehr komfortable Leben an Bord benötigte Energie wird<br />

unterwegs selbst generiert. „Es gibt ja reichlich Energie“, meint<br />

Wubbo. „Nachhaltigkeit hat immer diesen Beigeschmack von Verzicht.<br />

Aber darum geht es nicht. Es geht nicht um das Verzichten,<br />

sondern um das Anders-Machen!“<br />

Wubbo und seine Frau Joos wollen an Bord leben, dauerhaft. Ihre<br />

Kinder sind erwachsen, das große Familienhaus haben sie schon<br />

verkauft. Und sie wollen so leben, wie es anders für die beiden gar<br />

nicht mehr denkbar wäre: Mit einem nicht vorhandenen, wenigstens<br />

aber möglichst kleinen „Carbon Footprint“.<br />

Elektroantriebe an sich sind wahrhaftig<br />

nichts Neues. Wie überall kommt es auch hier auf die Feinheiten<br />

an, auf die Optimierung. Das deutsche Unternehmen Torqeedo<br />

ist dafür ein ganz gutes Beispiel. Im Jahr 2005 kam der Unternehmer<br />

Dr. Christoph Ballin an den Starnberger See. Wegen der<br />

Auf das System im Ganzen kommt es an. So<br />

lässt sich auch der Traum jedes Seglers heute schon realisieren: Mit<br />

dem eigenen Schiff vollkommen frei zu sein, unabhängig von Steckdosen<br />

am Steg oder Tankstellen an Land. Die Technologie dazu ist<br />

vorhanden, Joos und Wubbo Ockels machen es vor. Im November<br />

2012 segelten sie mit ihrem Schiff in die Karibik. Joos berichtet davon:<br />

„Eine hervorragende Passage, 17 Tage von Gran Canaria nach<br />

Barbados bei teils sehr viel Wind. Tolles Segeln und vor allem jede<br />

Menge Energie! Unsere Propeller brachten uns mehr, als wir verbrauchen<br />

konnten – trotz einer Crew von sieben Personen, die häufig<br />

geduscht und jede Menge Wasser gemacht und auch noch jeden Tag<br />

frisches Brot gebacken hat!“<br />

African Cats<br />

Der erste Katamaran dieser Reihe wurde schon 20<strong>04</strong><br />

gebaut, ein 44-Fuß-Katamaran. Der neueste (zehnte)<br />

African Cat ist ein 61-Fuß-Katamaran mit dem Green<br />

Motion-System an Bord. Vorher schon wurden einige<br />

African Cat 445 mit Green Motion-Antriebstechnik<br />

gebaut. Die Katamarane – von Simonis-Voogd<br />

entworfen – werden in Durban,<br />

Südafrika, gebaut. Der 445-Katamaran<br />

mit der kompletten Green<br />

Motion-Technologie kostet etwa<br />

800.000 Euro.<br />

www.africancats.com<br />

Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 45


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

Der Strom dazu wird beim Segeln durch zwei Propeller<br />

generiert, zusätzlich gibt es Wind- und Solarenergiegewinnung. Die<br />

Energie wird in den Batterien gelagert, die sich in der Bilge befinden<br />

– zehn Tonnen an Batterien, die dort den üblichen Ballast aus Eisen<br />

oder Blei ersetzen! Diese enorme Batteriebank – übrigens nur konventionelle<br />

Gel-Batterien – liefert genug Energie, um einen Monat<br />

lang in allem Komfort an Bord zu leben.<br />

Wubbos Landsmann Gideon Goudsmit ist ebenfalls ein Visionär. Auch<br />

er macht sich Sorgen um die Umwelt, möchte wie Wubbo möglichst<br />

CO 2-neutral leben. Sein Haus in Holland kommt ganz und gar ohne<br />

fossile Energie aus, auch dafür gibt es heute schon die entsprechende<br />

Technik, neben Wind- und Solarenergie vor allem Geothermik.<br />

Letztere ist an Bord einer Segelyacht vielleicht nicht ganz so einfach<br />

anzuwenden, doch alle anderen Technologien fasst Gideon Gouds-<br />

6Fragen an<br />

Dr. Christoph Ballin, Torqeedo<br />

<strong>OCEAN7</strong>: Ist Ihr konzept ein Hybridsystem (mit Dieselgenerator) oder vollkommen<br />

emissionsfrei?<br />

C.B.: Es ist ein serieller Hybrid mit Elektroantrieb mit Einbeziehung regenerativer<br />

Energien und Dieselgenerator.<br />

<strong>OCEAN7</strong>: Wie weit ist dieses Konzept entwickelt? Ist es schon irgendwo im Einsatz?<br />

C.B.: Der Prototyp ist im Einsatz und im Labor.<br />

<strong>OCEAN7</strong>: Was sind die größten technischen Herausforderungen<br />

dabei?<br />

C.B.: Eine große Herausforderung ist, dass Deep Blue<br />

Hybrid nicht nur Vortriebsleistung liefert, sondern auch<br />

das gesamte Energiemanagement für Hotel-Lasten an<br />

Bord. Dabei werden regenerative Energien (Solar,<br />

Rekuperation) mit konventionellen (Laden von der<br />

Steckdose, Dieselgenerator) kombiniert. Für das gesamte<br />

System muss ein industrielles Engineering betrieben<br />

werden, damit es den einschlägigen Normen entspricht<br />

und sicher und zuverlässig arbeitet.<br />

<strong>OCEAN7</strong>: Wäre auch ein Hybridsystem mit<br />

Brennstoffzellen denkbar?<br />

C.B.: Selbstverständlich.<br />

<strong>OCEAN7</strong>: Wann ist das Paket<br />

verkaufsreif auf dem Markt?<br />

C.B.: Wir planen die Lieferungen<br />

erster Systeme zum Ende des<br />

Kalenderjahres <strong>2014</strong>. Erste Lieferungen<br />

an Anwender somit 2015.<br />

<strong>OCEAN7</strong>: Ließen sich in der<br />

Zukunft dann auch vorhandene<br />

Yachten mit solch einem neuen<br />

Antriebs- und Energiekonzept<br />

umrüsten?<br />

C.B.: Ja, das ist geplant.<br />

46 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong>


Alternative Energie<br />

mit an Bord der von ihm entwickelten und in Südafrika gebauten<br />

„African Cats“ zu einem gut aufeinander abgestimmten Paket zusammen,<br />

dem er den Namen „Green Motion“ verpasst hat – und mit<br />

dem sich auch andere Yachten auf die neue, „grüne“ Technologie<br />

umrüsten ließen.<br />

Kern des Systems sind die von Goudsmit und seinem Team entwickelten<br />

„Motogens“. Dies sind Elektromotoren, die sowohl zum Antrieb<br />

als auch zur Gewinnung von Energie dienen. Auf seinen „African<br />

Cats“ sitzen sie an beweglichen Armen, an denen die ganze Einheit<br />

– Motor mitsamt Propeller – beim Segeln aus dem Wasser geschwenkt<br />

wird. So können große, effektive Festpropeller verwendet werden,<br />

die außerdem leicht zu reinigen und, falls sich einmal ein Tau herumwickelt,<br />

auch zu befreien sind. Beim Motoren sind die Arme nach<br />

unten geschwenkt, auch beim Laden der Batterien – was schon bei<br />

mäßigem Speed unter Segel recht effektiv geschieht. Zusätzlich zu<br />

den Motogens gibt es noch Solarpaneele und einen Windgenerator<br />

im Masttopp, der dort wesentlich effektiver (und für die Personen an<br />

Bord auch leiser) arbeitet als auf dem üblichen Gestänge im Heck.<br />

Nur als wirkliches Notaggregat gibt es an Bord noch einen kleinen<br />

Dieselgenerator, der allerdings nicht wirklich gebraucht wird. Gelagert<br />

wird die Energie hier in modernen, wenn auch teuren Lithium-Ionen-<br />

Batterien. Diese haben gegenüber den konventionellen Blei-Säure-<br />

Batterien erhebliche Vorteile: Bis zu 70 Prozent weniger Gewicht und<br />

Volumen sowie eine ungleichlich bessere Langlebigkeit.<br />

Jede Reise<br />

beginnt mit dem<br />

ersten Schritt.<br />

Weniger fossile<br />

Energie, mehr<br />

Nachhaltigkeit.<br />

Genüsslich beginnt der Tag an Bord eines African Cat: Es wird<br />

ausgiebig heiß geduscht, dann wird ein echtes englisches Frühstück<br />

mit gebratenem Speck und Eiern zubereitet, die Espressomaschine<br />

läuft, nach dem Frühstück wird noch die Spülmaschine angeworfen<br />

und dann geht es Anker auf, mit der elektrischen Ankerwinde. All<br />

das reduziert die Ladung um etwa ein Viertel, doch beim Segeln<br />

macht der Katamaran gemütliche acht Knoten, die Motogens sind<br />

im Wasser und generieren dabei jeweils 13,5 Ampere bei 150 Volt,<br />

also etwa vier kW. Eine Stunde Kochen, um ein großes Menü zu<br />

zaubern, kostet etwa zwei kW – das hat man nach einer halben<br />

Stunde Segeln schon wieder generiert.<br />

Noch nie war es so komfortabel, Teil der Lösung<br />

zu sein, statt Teil des Problems. Diese Beispiele zeigen, dass man<br />

Ecolution<br />

Das Boot von Joos und Wubbo Ockels ist ein 25-Meter-Schoner, der<br />

Rumpf wurde von Gerard Dykstra entworfen und aus Stahl gebaut. Die<br />

beiden wählten das Aerorig, weil es ihrer Meinung nach so viel<br />

einfacher zu handhaben ist, auch in dieser Größe, sonst könnten die<br />

beiden ein Schiff dieses Kalibers nicht alleine segeln. Und es ist so groß,<br />

weil sie beide permanent an Bord leben wollen: 25,6 m lang, 5,9 m<br />

breit, Tiefgang von 2 bis 5,5 m, Verdrängung 70 t,<br />

davon alleine zehn Tonnen in Batterien. Wenn das<br />

Schiff fast Rumpfgeschwindigkeit segelt (etwa zehn<br />

Knoten), wird sehr viel Energie durch die zwei<br />

Propeller gewonnen.<br />

www.ecolutions.nl<br />

zumindest an Bord ganz und gar ohne fossile Energie und ohne<br />

schädlichen CO 2 -Ausstoß gut leben kann. Die Technologie zum sauberen,<br />

leisen und vor allem nachhaltigen Leben ist vorhanden und<br />

seit einigen Jahren kommt sie nun auch endlich zur Anwendung.<br />

Übrigens auch bei Torqeedo. Die Starnberger haben seit kurzem auch<br />

größere, leistungsstarke Innen- und Außenborder mit sehr hohem<br />

Wirkungsgrad entwickelt. Nun arbeiten auch sie an einem Gesamtkonzept,<br />

das ganz ähnlich wie „Ecolution“ oder „African Cats“ funktioniert.<br />

Am Beispiel eines luxuriösen Katamarans, angetrieben von<br />

einem leisen und sauberen Elektromotor. Mit allen üblichen Einrichtungen<br />

und jeder Menge Energie. Ohne große Maschinenräume, ohne<br />

Lärm und Verschmutzung. Angetrieben ausschließlich durch Sonnenund<br />

Windenergie. Vielleicht noch mit einem kleinen, modernen,<br />

leisen Dieselgenerator, ausschließlich für Notfälle. So kann man die<br />

ganze Welt erkunden, unabhängig und umweltfreundlich.<br />

So paradiesisch das alles auch klingt, es wird natürlich<br />

noch nicht die Lösung all unserer Umwelt- und Klimaprobleme sein.<br />

Aber, um es mit Wubbo Ockels zu sagen: „Die Entscheidung für<br />

Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen ist die Richtung, noch nicht<br />

die Lösung. Die Lösung ist zu groß. Wenn wir nur an die Lösung<br />

denken, kommen wir nie an. Aber jede Reise beginnt mit dem<br />

ersten Schritt. Es kommt darauf an, heute schon zu sagen: Weniger<br />

fossile Energie, mehr Nachhaltigkeit!“<br />

Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 47


YachtNews<br />

Geburtstagsmodell<br />

„More Speed“ lautet der Slogan der französischen Katamaran-<br />

Werft, die an der Multihull- Boatshow in La Grande Motte ihre<br />

Jubiläumsyacht vorstellte. Die Catana 47 „30 th Anniversary<br />

Edition“ hat in der neuen Version nochmals 700 Kilo abgespeckt,<br />

dank clever eingesetzten Carbon-Infusionen. Damit steigert sie<br />

nochmals ihre Geschwindigkeits-Performance, für die der Name<br />

Catana bereits als Garant steht.<br />

www.catana.com<br />

Silberpfeil<br />

Nach schönsten Designstudien wird jetzt die Luxusyacht von<br />

Mercedes-Benz Style und Silver Arrows Marine Realität. Bei<br />

der Carboman SA am Genfersee haben die Arbeiten an der<br />

Arrow Granturismo bereits begonnen, wie Geschäftsführer<br />

Bertrand Cardis bestätigte. Die Werft ist für die Herausforderung,<br />

die Mercedes-Benz S-Klasse der Meere auf Kiel<br />

zu legen, bestens geeignet. Aus der Fusion der französischen<br />

Multiplast SAS und der Schweizer Firma Décision<br />

SA entstanden, kann man auf zwei America’s Cups und fünf<br />

Jules Verne Trophies zurückblicken. Die Luxusyacht, die eine<br />

neue Dimension von Ästhetik und Komfort anstrebt, wurde<br />

bereits als Prototyp auf dem Wasser getestet. Innovative<br />

stilistische Lösungen und neuartige Materialien wie Nabuk-<br />

Leder, netzartig strukturierte Gewebe und Holzverkleidungen<br />

aus Eukalyptus sind nicht nur fürs Auge schön, sondern<br />

sollen auch die praktische Funktionsfähigkeit verbessern.<br />

Die Auftragsbücher bei Silver Arrow Marine sind geöffnet,<br />

die ersten Yachten werden 2015 lieferbar sein.<br />

www.silverarrowsmarine.com<br />

Europayacht<br />

Noch ist sie in Taiwan im Bau, aber im Juli kommt<br />

die erste nach Europa. Die Selene 42 Europa ist<br />

die perfekte Yacht für die europäischen Küsten und<br />

Wasserstraßen – wendig, leicht zu bedienen auch von<br />

einer Zweier-Crew und mit viel Komfort und Eleganz<br />

für eine Familie auf Fahrt. Lieferpreis in Europa ab<br />

550.000 Euro inklusive MwSt.<br />

www.selene-yachts.eu/de<br />

48 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong>


Gereifter & markanter<br />

Foto: www.villa-amalia-verlag.de<br />

Die neue Sun Odyssey 439 lehnt sich noch an die Serie an, die<br />

mit der Sun Odyssey 409 auf den Markt gebracht wurde. Doch<br />

die größere Schwester kommt jetzt profilierter daher: kraftvolleres<br />

Design mit der Kimmlinie im hinteren Bereich, kontrastreiche<br />

Töne mit dunkel getönten Luken im weißen Rumpf. Philippe Briand<br />

Design hat es verstanden, der Yacht einen neuen Charakter zu<br />

verpassen, schnörkellos und reduziert. Die Basiswerte aller<br />

Jeanneaus bleiben auch bei der 439 erhalten: Offshore-geeignet,<br />

einfaches Handling, Innenausstattung von guter Qualität.<br />

www.aaa-marine.at<br />

Schwarze Eleganz<br />

Das robuste Aluboot Silver Hawk ist als Black Edition die<br />

Frühjahrsneuheit <strong>2014</strong>. Hochwertig verarbeitet, unsinkbar,<br />

einmalig leicht zu pflegen, extrem laufruhig und sparsam im<br />

Verbrauch. Bis zu 7 Personen haben in dem 5,4 m langen<br />

Boot Platz. Das mit 100 PS motorisierte Boot beschleunigt<br />

auf über 35 Knoten. Mit einer optional erhältlichen<br />

Wasserskistange und einer Liegefläche für den Bugbereich<br />

ein perfektes Bade-, Freizeit- und Wasserskiboot. Die patentierte<br />

Kombinationstechnologie AluFibre macht das<br />

Boot innen frei von „Dreckecken“ oder Stolperkanten. Bei<br />

schneller Gleitfahrt merkt man rasch, dass das Boot für<br />

nordische Rauwasser gebaut ist.<br />

www.silverboote.ch<br />

50 Jahre<br />

Erfahrung<br />

• Tischlerei & Metallverarbeitung<br />

mit separatem Montageraum<br />

• 2 Lackierkammern (bis 10 m)<br />

• Umfangreiches Ersatzteillager<br />

und Bootszubehör-Shop<br />

Der Spezialist am Wörthersee<br />

First-Class-Service<br />

Kärntens modernste Werft in Velden am<br />

Wörthersee mit den Spezialisten<br />

für Segelboote, Motoryachten und<br />

Elektromotorboote<br />

• 2000 m 2 große Winterhalle mit<br />

Portalkran und Stellagensystem<br />

• Yacht-Transporte<br />

• Liegeplätze am Wörthersee<br />

und am Ossiachersee<br />

www.boote-schmalzl.at<br />

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Europas<br />

modernste<br />

Werft mit der<br />

ersten vollautomatischen<br />

Bootsgarage<br />

Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 49


<strong>OCEAN7</strong>Yachten<br />

Genussvoll<br />

reisen Mit<br />

diesem Ocean Trawler von Selene<br />

ist nichts unmöglich: Ob man<br />

wie wir bei unserem Test in den Niederlanden<br />

das Schiff in den kleinen<br />

Nebenkanälen Frieslands bewegt<br />

und in engen Marinas anlegt; ob<br />

man als Eigner in der Adria unterwegs<br />

ist, auf weltweite Fahrt geht,<br />

große Ozeane überquert und den<br />

Horizont das Ziel sein lässt; ob man<br />

zwischen tropischen Inseln kreuzt,<br />

in Lagunen der Südsee ankert, oder<br />

Eisberge in Alaska besucht.<br />

Sämtliche Yachten aus der taiwanesischen<br />

Selene-Werft sind für weltweite<br />

Fahrt gebaut und fühlen sich<br />

in allen Revieren zuhause.<br />

Selene Ocean Trawlers, benannt<br />

nach der griechischen Göttin des<br />

Mondes, vereinen die traditionelle<br />

Bootsbaukunst mit der modernsten<br />

Technologie und sind in jedem Detail<br />

so durchdacht designed, dass sie<br />

selbst von einer zwei Personen-Crew<br />

sicher, leicht und mühelos gehandhabt<br />

werden können.<br />

Dazu kommt ein grandioses Platzangebot<br />

sowohl unter Deck in dem<br />

gemütlichen Salon und den behaglichen<br />

Kabinen als auch an Deck,<br />

auf dem Vorschiff, dem Cockpit oder<br />

hinter der Flybridge.


Selene 58 Ocean Trawler<br />

Bullig und kraftvoll, dennoch elegant und zeitlos – so<br />

präsentiert sich die Selene 58 Ocean Trawler beim<br />

ersten Anblick. Im holländischen Friesland, dem Revier<br />

der tausend Flüsse, Kanäle und Seen, hatte <strong>OCEAN7</strong><br />

Gelegenheit, diese außergewöhnliche Yacht zu testen.<br />

Text und Fotos: Thomas D. Dobernigg, Michael Menard


<strong>OCEAN7</strong>Yachten<br />

1<br />

Da liegt sie, die Selene 58 Ocean Trawler, am Steg in einem engen<br />

Nebenkanal im friesländischen Leeuwarden. Imposant in Größe<br />

und Eleganz. Die beiden John Deere-Maschinen laufen ruhig, nahezu<br />

geräuschlos, wir stehen im geräumigen Cockpit im Heck und<br />

fragen uns, wie Albert Gerritsma, Europa-Chef von Selene, die<br />

knapp 54 Tonnen dieser voluminösen, 19,38 Meter langen Yacht<br />

wohl in Retourfahrt auf diesem engen Raum drehen will. Albert<br />

Gerritsma steht allerdings nicht auf der Brücke oder der Flybridge,<br />

sondern lässig neben uns auf dem Achterdeck der Selene 58, mit<br />

einer kleinen Fernbedienung in der Hand – und legt ab. Zentimetergenau<br />

manövriert er so die Yacht mit dem schönen Namen Hakuna<br />

Matata aus der engen Box und dreht sie im Kanal, der nur<br />

wenig breiter ist als die Yacht lang. Cool, ruhig, gelassen. Ganz<br />

große Show. Weil er eben genau weiß, wie man diesen Ocean<br />

Trawler beherrscht und was dieser alles kann. Und das ist eine<br />

ganze Menge.<br />

Technische Daten<br />

Länge ü. a. ................................19,38 m<br />

Breite . ................................... 5,23 m<br />

Tiefgang .................................. 1,77 m<br />

Verdrängung ................................ 53,6 t<br />

Tankvolumen ..........................5.680/6.430 l<br />

Wasser ....................................1.700 l<br />

Motorisierung:<br />

1 Cummins QSM11, 450 PS, 2.300 rpm<br />

2 Cummins QSB5.9, 305 PS, 2.600 rpm<br />

2 John Deere 6068SFM50, 267 PS, 2.500 rpm<br />

Preis der getesteten Yacht in Euro ......1,6 Mio. plus MwSt.<br />

www.selene-yachts.eu/de<br />

www.selenetrawlers.com<br />

Die Hakuna Matata reagiert sehr direkt und ohne Verzögerung auf<br />

das Ruder und es lassen sich Steuermanöver sehr fein und sensibel<br />

ausführen, was in dem mitunter engen Fahrwasser in den friesischen<br />

Kanälen auch notwendig ist.<br />

Übersichtliche Navigation. Wir gehen den breiten,<br />

sicheren und überdachten Weg vom Cockpit zur Brücke, von wo<br />

aus wir in die breiteren Schifffahrtsstraßen einsteuern. Hier mache<br />

ich mich mit den übersichtlichen und großdimensionierten Instrumenten<br />

vertraut. Da ist einer der drei Bildschirme, auf dem zwischen<br />

diversen Ansichten umgeschaltet werden kann – Kameras<br />

zeigen den Blick voraus, nach hinten, in den Maschinenraum, in<br />

eine der Kabinen; oder das Radarbild. Der mittlere Bildschirm ist<br />

ein Farbplotter mit Touchscreen – selbsterklärend und einfach<br />

perfekt zum Navigieren. Alle technischen Instrumente wie Geschwindigkeit<br />

durch das Wasser oder über Grund, Spritverbrauch<br />

etc. werden auf dem rechten Screen angezeigt. Hier ist man über<br />

alles an Bord bestens informiert.<br />

Gebaut für weltweite Fahrt. Das kann diese Yacht<br />

perfekt. Dabei ist sie nicht unbedingt und in erster Linie für enge<br />

Manöver gedacht. Schon der Namenszusatz „Ocean Trawler“ zeigt,<br />

was ihr eigentliches Einsatzgebiet ist: die weltweite Fahrt. Der Atlantik,<br />

der Panamakanal, der Pazifik, der Indische Ozean. Grönland<br />

oder die Karibik. Die Südsee oder Papua-Neuguinea. Selene-Eigner<br />

werden eher Menschen sein, die gerne selbst ihr Schiff beherrschen,<br />

anstatt sich fahren zu lassen. Ihnen steht die ganze Welt offen, und<br />

das ganz ohne bezahlte Crew an Bord, denn die Selene 58 lässt<br />

sich in jeder Situation perfekt zu zweit handhaben und sicher manövrieren.<br />

Über die Weiten großer Ozeane genauso wie in engen<br />

Häfen oder Marinas. Dort sorgen die beiden Maschinen sowie<br />

starke Bug- und Heckstrahlruder für punktgenaue Manöver.<br />

52 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong>


Selene 58 Ocean Trawler<br />

2 3<br />

Jede Selene-Yacht ist<br />

für Weltreisen gebaut<br />

Im übersichtlichen und geräumigen Maschinenraum unserer Testyacht entfalten zwei großhubige<br />

John Deere-Dieselmaschinen bei absolut laufruhigen maximalen 2.500 Umdrehungen<br />

267 PS, die auf zwei große, vierblättrige und geschützt angebrachte Schrauben übertragen<br />

werden. Das reicht locker für eine Höchstgeschwindigkeit von mehr als elf Knoten.<br />

Da die Selene 58 Ocean Trawler aber für weltweite Fahrt und für lange Ozeanpassagen gebaut<br />

und ausgelegt ist, liegt die optimale Reisegeschwindigkeit bei rund sieben Knoten, die mit<br />

etwa 1.200 Umdrehungen erreicht werden. Da reicht die Tankkapazität locker für eine lange<br />

Ozeanüberquerung von mehr als 4.000 Seemeilen. Stabilisatoren sorgen dann für eine ruhige<br />

Fahrt selbst in hohen Seen. Eine große Fischer Panda-Generatoranlage sorgt dafür, dass automatisch<br />

die Verbraucherbatterien immer genügend Energie liefern für Klimaanlagen, Tiefkühlschränke,<br />

Entertainmentanlagen und was sonst noch alles an Bord Strom benötigt.<br />

4<br />

1 Viel Platz ist hinter der Flybridge für die Crew<br />

2 Ein Kommandostand wie auf einem Ozeanriesen<br />

3 Selbst die praktischen Fenderklemmen sind gebrandet<br />

4 Breit und bequem ist der Weg vom Cockpit zur Brücke<br />

5 Geräumiger Raum für zwei große Maschinen und Generatoren<br />

6 Steuern einfach gemacht auf der Flybridge<br />

5<br />

6<br />

Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 53


<strong>OCEAN7</strong>Yachten<br />

1 2 3<br />

Diese Yacht ist zum Wohlfühlen<br />

für eine Familie mit Gästen<br />

Stressfei manövrieren. Wie einfach und genau die<br />

Selene 58 zu fahren ist, zeigt sich, als mein Kollege Michael im<br />

kleinen friesischen Dorf Grou einen Steg vor einem Restaurant<br />

ansteuert und trotz böigem Seitenwind die 53,6 Tonnen so punktgenau<br />

manövriert als wäre es ein kleines Sportboot. Völlig stressfrei<br />

und entspannt; dabei war es sein erstes Manöver mit einer Motoryacht<br />

derartiger Größe.<br />

Unser kurzer Stopp gibt mir die Gelegenheit, das Innenleben der<br />

Hakuna Matata genau in Augenschein zu nehmen. Dieser Trawler<br />

bietet sehr viel Lebensraum: Großzügig angelegte Kabinen mit jeweils<br />

eigenen Bädern, ein prächtiger Salon mit offener Pantry, viel<br />

Platz überall unter Deck. Sichere, breite Wege führen vom Cockpit<br />

zur Brücke. Dort kann man sich wie der Kapitän auf dem Traumschiff<br />

fühlen.<br />

Eine Etage höher und über eine breite Wendeltreppe erreichbar<br />

gibt es diesen Steuerstand gleich ein zweites Mal open air – auf der<br />

Flybridge. Überall an Deck – auf dem Vorschiff, auf und neben der<br />

Flybridge, vor allem aber hinter ihr – gibt es enorm viel freie Fläche,<br />

um in der Sonne zu liegen, sich frei zu bewegen oder was auch<br />

immer. Kinder haben hier dank des sicheren Reelingnetzes eine<br />

optimale Spielfläche auch während der Fahrt. Überall unter Deck<br />

und an Deck finden sich hervorragend gearbeitete Möbel aus edlen<br />

Hölzern. „Holzart, Musterung und Intarsien-Muster der Tische können<br />

von den Kunden selbst und völlig frei gewählt werden. Sie<br />

werden in der werfteigenen Tischlerei angefertigt“, erzählt Albert<br />

Gerritsma.<br />

Auch alle Niro-Teile an Bord sind von der Werft gefertigt und sie<br />

verraten eine Liebe zu Details und klaren, schönen Formen, die<br />

allesamt perfekt der Funktion dienen. Etwa die Öffnungen in der<br />

Bordwand mit den Selene-gebrandeten Klemmen direkt darunter,<br />

durch die Fenderleinen gezogen und mit einem einzigen Griff sicher<br />

befestigt werden können.<br />

Zwei großzügig dimensionierte Anker und Ketten sorgen für sicheren<br />

Halt auf jedem Grund.<br />

Fazit. Diese Yacht ist zum Wohlfühlen an Bord in jeder Situation<br />

und eine Familie wird sich hier wie zuhause in der eigenen Villa<br />

fühlen. Dazu kommt, dass die Selene 58 Ocean Trawler dank der<br />

beiden Motoren und der starken Bug- und Heckstrahlruder ohne<br />

Probleme von zwei Personen selbst in engen Situationen manövriert<br />

werden kann. Ich war mit dem in Holland lebenden Österreicher<br />

Mag. Michael Menard von www.blue-2.at unterwegs. Wir beide sind<br />

eingefleischte Fahrtensegler. Uns hat das Konzept der Selene begeistert,<br />

weil es auf aktive Eigner ausgerichtet ist, die ihr Schiff selbst und<br />

ohne professionelle Mannschaft beherrschen wollen. Genau dafür<br />

baut Selene seine Ocean Trawler, die es in den Größen von 38 bis<br />

92 Fuß gibt. Natürlich hat eine derartige Lebens- und Reisequalität,<br />

wie sie die Selene 58 bietet, auch ihren Preis. Das üppig mit sehr<br />

vielen Extras ausgestattete Testschiff – übrigens die 32. ihrer Kategorie,<br />

die von der Selene-Werft in Taiwan ausgeliefert wurde und einem<br />

Hamburger gehört – kostet 1,6 Millionen Euro plus Mehrwertsteuer.<br />

Insgesamt hat die Werft seit 1998 bereits 350 Yachten produziert.<br />

Designer aller Schiffe der Selene-Linie ist Howard Chen, der Gründer<br />

der taiwanesische Werft Jet-Tern. Die GFK-Trawler gelten als ausgezeichnete<br />

Langfahrt-Yachten und komfortable Wohnschiffe.<br />

4<br />

54 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong>


Über den Atlantik und mehr<br />

Selene 58 Ocean Trawler<br />

Europa-Chef Albert Gerritsma über<br />

Selene Trawler und Explorer-Yachten<br />

<strong>OCEAN7</strong>: Was kann Selene, was andere nicht können?<br />

A.G.: Unsere Stärke ist die Flexibilität der Werft. Sie kann praktisch<br />

jeden Käuferwunsch erfüllen. Sie kann aber auch nicht nein sagen.<br />

Das geht so weit, dass ich hier manchmal schon in den ersten<br />

Kundengesprächen vorsichtig Grenzen setze, die Taiwan niemals<br />

setzen würde. Aber es ist eben nicht jeder Wunsch auch sinnvoll und<br />

praktikabel. Es wird ja alles in unserer Werft selbst produziert – vom<br />

ersten Design über alle Tischlerarbeiten bis hin zur Produktion selbst<br />

der kleinsten Nirostateile. Und alles kann individuell gestaltet werden.<br />

<strong>OCEAN7</strong>: Was zeichnet die Selene Trawler aus?<br />

A.G.: Die idealen Fahreigenschaften aller unserer Yachten, die<br />

solide Bauweise und Stärke des Rumpfes, die geschützten Ruder und<br />

Schrauben, der tiefe Kiel, das im Heck abgerundete Unter -<br />

wasserschiff, das eine optimale Strömung ermöglicht und die<br />

Rollbewegungen reduziert. Außerdem die hohe Lebensqualität an<br />

Bord. Viele unserer Eigner leben ja auf ihren<br />

Schiffen.<br />

<strong>OCEAN7</strong>: Welchen Service bietet<br />

Selene den Kunden nach dem Kauf?<br />

A.G.: Das ist eine unserer besonderen<br />

Stärken. Wir betreuen und beraten unsere<br />

Eigner dauerhaft, sind immer für sie da.<br />

Mit meinen Kollegen aus Slowenien,<br />

Frankreich und Deutschland arbeite ich eng<br />

zusammen und wir organisieren Events,<br />

ausgelegt für Eignerzufriedenheit, so<br />

genannte „Rendezvous“, wie zum Beispiel im<br />

Vorjahr in Punat (<strong>OCEAN7</strong> hat berichtet). Dort<br />

erfahren wir viele der Wünsche unserer Yachtbesitzer<br />

und können deren Vorschläge in die Weiterentwicklung<br />

einfließen lassen.<br />

<strong>OCEAN7</strong>: In welchen Revieren sind die<br />

europäischen Eigner hauptsächlich unterwegs?<br />

A.G.: Derzeit vorwiegend im Mittelmeer<br />

und in der Nordsee. Da unsere Yachten aber<br />

für alle großen Ozeane und Reviere dieser<br />

Welt ausgelegt sind, haben die meisten die<br />

Absicht, auch über den Atlantik zu fahren.<br />

Da ein solches Projekt manchmal aber einen<br />

kleinen Anstoß benötigt, werden wir für<br />

2015 eine Art lockeren Konvoi organisieren,<br />

bei dem es Funkrunden geben wird, wir<br />

bei der Vorbereitung behilflich sein werden<br />

und Techniker als Backup stellen wollen.<br />

Das werden wir im Juli <strong>2014</strong> bei unserem<br />

nächsten „Rendezvous“ in Punat besprechen.<br />

Einige Eigner wollen dann erst<br />

einmal in der Karibik bleiben, andere<br />

gleich weiter durch den Panamakanal<br />

fahren.<br />

<strong>OCEAN7</strong>: Die Palette an<br />

Selene-Yachten ist ja breit gefächert.<br />

Was kommt als nächstes?<br />

A.G.: Im kommenden Juli erwarte ich<br />

die Auslieferung des ersten Europa-<br />

Modells der Selene 42. Ein ideales Schiff<br />

für Europas Wasserstraßen und Küsten. Sie<br />

wird inklusive Mehrwertsteuer ab 550.000<br />

Euro kosten.<br />

5<br />

1 Ausklappbarer Ausstieg aus der Gästekabine<br />

2 Elegant und geräumig sind die Bäder<br />

3 Offene Pantry direkt am Salon<br />

4 Salontisch mit vielen variablen Möglichkeiten<br />

5 Albert Gerritsma ist Europa-Chef von Selene<br />

6 Heckansicht – jede Mange Platz an und unter Deck<br />

Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 55<br />

6


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den FB III · Intensiv-Skippertraining Perfektions-Törns ·<br />

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Tel.: 06217 / 5510 Fax: 06217 / 7460<br />

Anzeigenschluss<br />

Ausgabe 05/<strong>2014</strong>: 28. Juli <strong>2014</strong><br />

Yacht Club Austria<br />

The International Austrian Cruising Club<br />

www.yca.at<br />

www.segelschule.at<br />

Seekarten/Maritime Literatur<br />

SEEKARTEN<br />

www.bernwieser.at<br />

56 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong>


<strong>OCEAN7</strong>Links<br />

Versicherungen<br />

Yachttransporte<br />

Da kann kommen,<br />

was will!<br />

pantaenius.at<br />

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www.multiyachting.at<br />

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Tel. +43/(0)664/91 099 86<br />

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7063 Oggau am Neusiedlersee<br />

YACHT-POOL<br />

ALLGEFAHRENDECKUNG<br />

A-5163 Mattsee Münsterholzstr. 45<br />

Tel.: 06217 / 5510 Fax: 06217 / 7460<br />

Zubehör/Ausrüstung<br />

Yachten<br />

Tel.: +43-1-403 50 03<br />

Mo–Fr: 9.00 bis 18.00 Uhr, Sa: 9.00 bis 12.00 Uhr<br />

A-1160 Wien, Neulerchenfelder Str. 50<br />

www.allesyacht.at<br />

Yachtelektronik<br />

Spleissen<br />

Rigging<br />

Safety<br />

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mit ca. 70 Betriebsstunden, Bootsfarbe blau/weiß, Trailer inkl., dzt.<br />

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FILTERSYSTEME<br />

Tel: +49 8054 9999001<br />

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Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 57


Asteht nicht<br />

für Anfänger<br />

Oft wird der Binnensegelschein,<br />

bekannt als „A-Schein“, als<br />

Anfängerschein abgetan.<br />

Dem ist nicht ganz so.<br />

Text: Peter Schörkmaier<br />

Fahrbereich 4 mit<br />

dem Segel- und<br />

Yachtclub Steiermark<br />

Der Segel- und Yachtclub Steiermark veranstaltete bereits<br />

letztes Jahr einen Theoriekurs für den Fahrbereich 4. Nach<br />

erfolgreicher theoretischer Prüfung standen dieses<br />

Frühjahr die praktischen Prüfungen an.<br />

Endlich konnten die Kandidat/innen auch ihre<br />

praktischen Fertigkeiten, unter anderem in den Themen<br />

Astronavigation, Yachtsicherheit, Törnplanung und<br />

Yachtführung für Langfahrten, unter Beweis stellen.<br />

Während einer drei Tage andauernden Prüfung<br />

beeindruckten die Kandidat/innen die Prüfer mit ihrem<br />

Einsatz, ihren Fertigkeiten und Wissen. Über 20 neue,<br />

stolze Fahrbereich 4-Skipper/innen dürfen sich nun<br />

über den erfolgreichen Abschluss eines langen<br />

Ausbildungs- und Prüfungsweges freuen.<br />

Klar, auf Binnengewässern bewegt man üblicherweise keinen Tonnen schweren<br />

und mehrere hunderttausend Euro teuren Fahrzeuge, aber jeder Hochseeskipper,<br />

der auch schon mal auf einer kleinen Jolle über den Badesee geschippert ist,<br />

wird bestätigen, dass es so gut wie keine Jacht gibt, die einem das Segeln direkter<br />

nahe bringt, als es jede Jolle tut. Oft sind diese kleinen, leichten und wieselflinken<br />

Boote bereits bei wenig Windstärken eine Herausforderung.<br />

Deshalb tut auch hier für den Unerfahrenen Ausbildung not und bietet der SFV<br />

Süd Prüfungen an:<br />

Für die Jüngsten ab 7 Jahren den A-Schein Junior: Eine praktische Segelprüfung<br />

gefolgt mit einem kurzen Fachgespräch mit dem Prüfer führt zu diesem Segelschein.<br />

Ab 14 Jahren zum A-Schein: Eine theoretische Prüfung (40 Fragen aus einer<br />

zuvor bekannten Fragensammlung) und eine umfangreichere praktische Prüfung<br />

ist der Weg zu diesem Segelschein.<br />

In Ausnahmefällen kann die A-Schein Prüfung auch<br />

bereits ab dem 12. Lebensjahr abgelegt werden.<br />

Übrigens: Segeln ist in Österreich Führerschein-frei.<br />

Ab dem 14. Lebensjahr sind lediglich nautische<br />

Kenntnisse nachzuweisen.<br />

Seefahrtsverband Süd · 8052 Graz, Villenstraße 11, 0664/1512226 · info@sfv-sued.at, www.sfv-sued.at<br />

58 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong>


News Juli/August <strong>2014</strong><br />

Schifferlfahrer –<br />

Schiffsführer<br />

Jeder Küstenstaat kann Befähigungsausweise anerkennen oder<br />

nicht. Natürlich muss er seine eigenen amtlichen Scheine anerkennen.<br />

Die von Ausländern, auch die von EU-Ausländern, kann er,<br />

muss aber nicht.<br />

Ganz ungewiss wird’s, wenn jemand österr. Staatsbürger ist und<br />

einen Ausweis von einem 3. Staat als Nachweis seiner nautischen<br />

Fähigkeiten vorweist. Als einziges Land, so meine ich, stellt Kroatien<br />

Berechtigungen in großem Stiel an Ausländer aus.<br />

Anfangs waren es weit reichende Berechtigungen, sowohl was die<br />

Schiffsgröße bzw. den Fahrtgereich betraf. Heute beschränkten sich<br />

die meistens ausgegbenen Berechtigungen auf die Größe (30 GT,<br />

etwa Jachten bis 15 Meter) und das kroatische Hoheitsgewässer.<br />

Auch die angeblich mit den Patenten verbundene Berechtigung für<br />

den Betrieb einer Schiffsfunkanlage ist auf den Patenten nicht mehr<br />

vermerkt. Auf älteren Patenten war auch nur eine Berechtigung<br />

zum Betrieb von UKW-Funkanlagen (ohne GMDSS) vermerkt.<br />

Diese Funkanlagen sind kaum mehr in Verwendung.<br />

Also „Schifferlfahrer oder Schiffsführer“ – das ist die Frage!<br />

Österreicher mit einem gültigen, vom Bundesminsierium für Verkehr,<br />

Innovation und Technik ausgestellen IC-Patent, brauchen<br />

nirgends in der Welt zu zittern, ob ihr Patent anerkannt wird.<br />

Übrigens: Unsere Befähigungsausweise FB 2 , 3 und 4 gelten für<br />

Yachten bis zu 24 Meter Lüa und 300 GT (BRZ).<br />

Vereine und Ausbildungsstätten, die mit dem SFV Süd zusammenarbeiten<br />

Adria Yachting Austria AYA<br />

Rudolf Frühwirt, 8051 Graz, Göstingerstraße 198 · Binnen-, Hochseeausbildung, Seminare,<br />

Workshops 0676/523 50 15 · rudolf.fruehwirt@gmx.at · www.ayasegeln.at<br />

ASVÖ Yacht Club Pack AYCP<br />

Segelrevier Packer Stausee, Jugendlager, Regatten, gesellige Club veranstaltungen · Franz<br />

Sagmeister · 0664/2111791 · info@aycp.at<br />

Boote Kamper, Yachtcharter<br />

Segel- Motorboote, Mono und Katamarane, Führerscheine, Skipper training, Beratung · Ing. Karl<br />

Kamper, 8600 Bruck/Mur, Murstraße 7, 0664/3552802 · office@bootekamper.at · www.bootekamper.at<br />

SFV Süd – Region Oberösterreich<br />

Grimm Wolf-Dieter, 4650 Edt bei Lambach, Traunstraße 9, 0676/6276399 · wgrimm@me.com<br />

Kärntner Yachtclub Pörtschach – KYCPö<br />

Binnen-, Hochseeaubildung, Jugendkurse, Regatten · www.kycpoe.at<br />

Polizeisportverein Burgenland<br />

Sektion Segeln, Andreas Hochegger · Binnen- Hochseeaubildung, Schiffsfunk · hochegger@aon.<br />

at<br />

Marinekameradschaft Prinz Eugen<br />

Schiffsführerschule Bruck/Mur, Binnen und Küste – FB 1, Freizeitclub<br />

für die ganze Familie · josef@stadler.co.at · www.prinz-eugen.at<br />

Motorbootfahrschule St. Pölten<br />

Dr. Karl Prisching, 3100 St.Pölten, Widerinstraße 8, 0676/3303451 · prisching@mbfs.at · www.<br />

mbfs.at<br />

Ocean Yachtclub OYC – Freizeitinsel Pibertstein<br />

Ing. Helmut Theinschnak, 8582 Rosental, Hörgasstraße 30, 0664/1257071 · homebase@oyc.at<br />

Schiffsführerschule Erwin Hinterleitner<br />

4371 Dimbach Nr. 27/2 · 0664/2313622 · office@auf-kurs.cc<br />

Segelcrew Hartberg<br />

Clubrevier und Clubanlage am Stubenbergsee · A-Schein, FB2 und FB3, Clubregatten · Martin<br />

Höfler · 0664/1977094, office@segelcrew-hartberg.at · www.segelcrew-hartberg.at<br />

Segelschule Pack (Packer Stausee)<br />

Binnen- Hochseeaubildung, Bootsverleih, Übungsleiterausbildung · Franz Sagmeister, 8053 Graz,<br />

Am Jägergrund 49 · 0664/2111791 · sagmeister@segelschule-pack.com · www.segelschule-pck.<br />

com<br />

Segelschule Schwarzlsee – Peter Schörkmaier<br />

Binnen- und Hochseeausbildung, Schiffsfunk, Radarseminare<br />

0650/7425718 · peter@segeln.st · www.segeln.st<br />

Segel- und Yachtclub Steiermark SYCS<br />

Segelrevier Waldschacherteich · Jugendkurse, Binnen- und Hochseeausbildung, Regatten,<br />

Clubabende · Erich Alfred Pernold, 0664/4416091, www.sycs.org, club@sycs.org<br />

Steiner Nautic Bootsbau und<br />

Segelschule Mattsee<br />

Elektroboote, Segelboote und Motorboote sowie Surfschule,<br />

Bootsverleih & Salzburger Seenland Schifffahrt · www.steiner-nautic.at<br />

Steirische Seebären<br />

Binnen- und Hochseeausbildung, Übungsleiter, Regatten, Sport &<br />

Freizeitverein, Vorträge, Erfahrungsaustausch · www.seebären.at<br />

Yachtclub Odysseus Steiermark YCO<br />

Segelrevier Schwarzlsee · Jugendkurse, Motorbootpatent – 10 Meter Seen<br />

und Flüsse · Heinz Schörkmaier, 0664/1512226, heinz@segeln.st<br />

Yachtclub Schwarzlsee YCS<br />

Segelrevier Schwarzlsee · Jugendkurse, Binnen- und Hochseeausbildung, Schiffsfunk · Peter<br />

Schörkmaier, 8052 Graz, Nikolaus Schön bacherstr. 10/6, 0650/7425718, peter@segeln.st, www.<br />

segeln.st<br />

Wir sind ein Vertragspartner von:<br />

via donau<br />

Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft mbH<br />

einer 100 %-Tochter des BMVIT (Bundesministerium Verkehr, Innovation, Technik)<br />

Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 59


Yacht Club Austria<br />

Die vielen interessanten Vorträge über die Karibik<br />

an den Clubabenden und die Seglerweisheit, dass man in<br />

einem Seglerleben dieses Revier einmal auf eigenem Kiel (da<br />

lassen wir auch den gecharterten gelten) bereist haben muss,<br />

haben zur Ausrichtung dieses Törns geführt.<br />

Clubtörn<br />

Text: Frowalt Hickersberger<br />

OÖ<br />

Karibik-Edition <strong>2014</strong><br />

Thomas von Yachtcharter Müller hat die Organisation für das Unternehmen<br />

Karibikexplorer übernommen. Erst wurde die Route festgelegt<br />

und die Reaktion der Interessierten abgewartet. Schlagartig<br />

wurden die ersten Yachten reserviert. In kurzer Zeit waren 15 Yachten<br />

gebucht, hauptsächlich Katamarane. Ca. 120 Segler wollen unter<br />

einem Hut und durch die Windwards gebracht werden. Es soll aber<br />

die individuelle Freiheit, die einen Segeltörn auszeichnet, nicht verloren<br />

gehen. Wir ziehen nicht als Karawane durch die Karibik, bleiben<br />

dennoch in loser Verbindung um die Herausforderungen als Gemeinschaft<br />

meistern zu können.<br />

Anreise, Schiffsübernahme und Proviantierung haben geklappt. Termingerecht<br />

können wir unseren Törn starten. Die Route ist so angelegt,<br />

dass man sich leicht ein- bzw. ausklinken kann.<br />

Die Windwards bestehen aus unabhängigen Kleinstaaten. Martinique<br />

gehört zur EU, St. Lucia, St. Vincent mit den Grenadinen und Grenada.<br />

Das macht oftmaliges Ein- und Ausklarieren notwendig.<br />

Obwohl sich die Hauptinseln in ihrer Größe ähnlich sind, so unterschiedlich<br />

sind deren Bewohner und deren Kulturen. Die Karibik ist<br />

ein Schmelztiegel verschiedener Völker. Auch die sozialen Unterschiede<br />

sind krass ausgeprägt. Man findet superreiche Schwergewichte<br />

und bettelarme Insulaner.<br />

Für uns als Segler besticht das Revier mit konstanten Passatwinden,<br />

die fast immer ein angenehmes Halbwindsegeln von Martinique nach<br />

Grenada und zurück ermöglichen. Zahlreiche Buchten laden zum<br />

Ankern ein. Riffe und Untiefen sind in den Seekarten gut eingetragen.<br />

Man kann fast überall auf Sicht navigieren. Man liegt auf der sicheren<br />

Seite, wenn man sich an den Grundsatz der Augapfelnavigation hält:<br />

„Sail in the dark blue water, anchor in the light green water, stay away<br />

from the white or brown water.“<br />

Das tropische Klima mit einer Tagestemperatur von ca. 25–27 °C und<br />

in der Nacht mit ca. 20 °C ist recht angenehm.<br />

Unserer Rundreise führt uns zur Marigot Bay auf St. Lucia, die Marina<br />

bietet Wasser und Strom am Steg an. Der nächste Schlag bringt uns<br />

zur Admiralty Bay auf Bequia, ein touristisches Zentrum der Grenadinen.<br />

Die Salt Whistle Bay erwartet uns am nächsten Tage. Die<br />

60 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong>


News Juli/August <strong>2014</strong><br />

malerische Bucht bezaubert mit einem einmaligen Palmenstrand. Im<br />

Marine Park Tobago Cays schnorcheln wir im Aquarium. Schildkröten<br />

können wir im Wasser streicheln. Am Abend gibt es ein Grillfest<br />

unter Palmen. Auf Union Island erleben wir einen Abend mit einer<br />

original Steelband. Unseren Aufenthalt in Grenada verbringen wir<br />

mit einer Inselrundfahrt. Uns beeindrucken die Wasserfälle, Regenwälder<br />

und die freundlichen Menschen. Muskatnüsse und andere<br />

Gewürze sind ein ganz wichtiger Wirtschaftszweig für diese Insel.<br />

YACHT CLUB AUSTRIA<br />

Generalsekretariat<br />

Lederergasse 88 · A-4020 Linz<br />

+43(0)732/781086<br />

office@yca.at · www.yca.at<br />

Crew Salzburg/Tauern<br />

Crew-Commander Arch. DI Christian Zimmer<br />

Fadingerstraße 6 · 5020 Salzburg<br />

+43(0)650/4229647<br />

zimmer_christian@ymail.com<br />

Crew Wien, Nö, Burgenland<br />

Crew-Commander Christian Schifter<br />

Ludwiggasse 3, Haus 4<br />

1140 Wien · +43/(0)1/7109222<br />

cschifter@pantaenius.com<br />

Crew Oberösterreich<br />

Crew-Commander Thomas Hickersberger<br />

Haiderstraße 14 · 4030 Linz<br />

+43/(0)676/3067224<br />

thomas.hickersberger@yca.at<br />

Crew Tirol und Vorarlberg<br />

Crew-Commander Johannes Lindig<br />

Scheuchenstuelgasse 9/11, 6020 Innsbruck<br />

+43/(0)660/5208136<br />

j.lindig@tsn.at<br />

Auf unserem Weg zurück machen wir noch einen Abstecher nach<br />

Hillsborough auf Carriacou. An der Einfahrt in die Bucht liegt die<br />

Postkarteninsel Sandy Island. Natürlich müssen wir hier einen Badestopp<br />

einlegen. In Charlestown genießen wir einen wunderschönen<br />

Sonnenuntergang. Weiter geht es nach Mustique. Man kommt sich<br />

vor wie auf einem überdimensionierten Golfplatz. Hier haben die<br />

Superreichen ihre Sommerresidenzen. Ein Highlight ist ein Besuch in<br />

Basil’s Bar. In der Wallilabou Bay auf St. Vincent erinnern die Kulissen<br />

an den Film „Flucht der Karibik“. Der in hundert verschiedenen<br />

Grüntönen schildernde Regenwald verzaubert uns im Hinterland. Die<br />

Pitons weisen uns den Weg nach Soufriere. Der Gran und der Petit<br />

Piton sind schlechthin die Wahrzeichen der Karibik. Unbeschadet<br />

erreichen wir Le Marin, den Ausgangshafen unseres Törns.<br />

Vollgepackt mit unvergesslichen Eindrücken treten wir die lange<br />

Heimreise an. Im Flieger lassen wir den Törn nochmals Revue passieren<br />

und sind dankbar, dass wir alle heil geblieben sind. Mit dem<br />

Clubtörn sind wir uns als Crew OÖ wieder etwas näher<br />

gekommen, haben eine gute Seemannschaft<br />

gelebt und werden noch oft vom<br />

Erlebten schwärmen.<br />

Crew Kärnten<br />

Crew-Commander und Vize-Commodore<br />

Univ.-Prof. Dr. Jürgen Adlmannseder<br />

Rudolf Kattnigweg 3 · 9201 Krumpendorf<br />

+43/(0)650/340<strong>04</strong>75<br />

juergen.adlmannseder@uni-klu.ac.at<br />

office@yca-crew-ktn.at · www.yca-crew-ktn.at<br />

Crew Eisenerz/Steiermark<br />

Crew-Commander Mike Hecker<br />

Paradiesgasse 34/1/5 · 8053 Graz<br />

+43/(0)676/86643<strong>04</strong>6<br />

mike.hecker@gebirgssegler.at · www.gebirgssegler.at<br />

Crew Bayern<br />

Yacht Club Austria, Generalsekretariat<br />

Lederergasse 88, 4020 Linz<br />

+43(0)732/781086<br />

office@yca.at · www.yca.at<br />

Crew Kroatien<br />

Ehren-Commodore und Crew-Commander<br />

Kapitän Miljenko Zanic · Lucka Ispostava<br />

HR-51250 Novi Vinodolski · Tel./Fax +385/51/244345<br />

Crew Schweiz<br />

Yacht Club Austria, Generalsekretariat<br />

Lederergasse 88, 4020 Linz<br />

+43(0)732/781086<br />

office@yca.at · www.yca.at<br />

Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 61


Yacht Club Austria<br />

Gute Gründe, Mitglied<br />

beim YCA zu sein!<br />

1. Sie bekommen Ocean7 als unsere Clubzeitschrift<br />

kostenlos.<br />

2. Unsere Clubyacht am Attersee, eine Gibsea 32<br />

kann jedes Mitglied gegen eine geringe<br />

Benützungsgebühr nutzen.<br />

3. Wir organisieren Spi-Training, Manöver unter<br />

Segeln, Erste Hilfe am Motor u.v.m.<br />

4. Wir führen die Funkkurse für SRC-GMDSS<br />

durch.<br />

5. Wir bilden die Skipper für Fahrtenbereiche<br />

Binnen, 1, 2 und 3 aus.<br />

6. Wir sind ein anerkanntes Trainingscenter der<br />

Royal Yacht Association und führen Aus bil ­<br />

dungen zum „Yachtmaster Offshore“ durch.<br />

7. Unsere Clubtörns erfreuen sich großer<br />

Beliebt heit – <strong>2014</strong> besuchten wir die Karibik.<br />

Und 2015 steht Südnorwegen (Bergen …) auf<br />

dem Törnplan.<br />

8. Wir veranstalten die Alpe-Adria-Sailing-Week<br />

mit dem Austria-Cup und damit eine der<br />

größten Regattaveranstaltungen in der Adria.<br />

9. Der Gebirgssegler-Cup der Crew Steiermark<br />

ist die ideale Einsteiger-Regatta.<br />

10. Die ÖSV-Mitgliedschaft kostet ab <strong>2014</strong> nur<br />

mehr € 23,90 und die „Yachtrevue“ und die<br />

ISAF-Lizenz ist dabei inkludiert.<br />

11. Die Clubabende sind für unsere Mitglieder<br />

kostenlos, Sie erleben berühmte Weltumsegler<br />

und interessante Menschen.<br />

12. Brauchen Sie günstige Sommer- oder<br />

Winter reifen? Wir haben Spezialkonditionen<br />

bei Profi-Reifen: Unsere Kundennummer<br />

lautet 45911!<br />

13. Sind Sie Schiffseigner? Sie bekommen Rabatte<br />

und Preisnachlässe bei Ausrüstern.<br />

14. Sollte Ihre Yacht in Kroatien noch unversteuert<br />

liegen: Wir organisieren Zoll und MwSt.<br />

15. Brauchen Sie eine Yacht-Versicherung?<br />

Pantaenius gibt Ihnen einen Spezialrabatt.<br />

16. Günstig chartern mit dem YCA-Sonderrabatt<br />

– Details im Generalsekretariat!<br />

17. Suchen Sie Infos über Reviere, suchen Sie<br />

Antworten auf spezielle Fragen?<br />

18. Unser Büro ist ganztägig (9.00 bis 16.00 Uhr)<br />

für unsere Mitglieder geöffnet.<br />

19. Unsere Stützpunkte sind im ganzen<br />

Mittelmeer präsent! Ein Beispiel<br />

gefällig? Ein Mit glied ist auf dem<br />

Weg von Kroatien nach Mallorca,<br />

dabei werden seine Medikamente<br />

nass und unbrauchbar, er läuft den<br />

Stützpunkt in Catania/Sizilien an.<br />

Rino und Bea Anfuso helfen<br />

unkompliziert und direkt.<br />

20. Wollen Sie Ihr Schiff registriert<br />

haben? Brauchen Sie vielleicht ein<br />

Yachtzertifikat?<br />

21. Und das Wichtigste: Sie dürfen<br />

unseren Clubstander führen.<br />

Text: DI Albrecht Frank<br />

Fotos (urheberrechtlich geschützt): Johannes Lindig, Günter Pachschwöll<br />

Gebirgsseglercup<br />

<strong>2014</strong><br />

Der Gebirgsseglercup wurde heuer zum 7. Mal von der Crew Eisenerz/Steiermark des YCA<br />

veranstaltet und organisiert. Wie jedes Jahr finden die Wettfahrten in der Karwoche statt.<br />

In diesem Jahr wurde die Regatta nur mehr für eine Einheitsklasse mit Bavaria 40S ausgeschrieben.<br />

Dadurch wurde das Teilnehmerfeld von 25 auf 10 Schiffe verjüngt, aber die Qualität<br />

der Segler ausgesprochen gehoben. Selbst bei Wettfahrten über mehrere Stunden lag das<br />

Feld immer knapp zusammen. Der Gebirgsseglercup wird in 4 langen Wettfahrten mit einem<br />

Streichresultat ausgesegelt. Proteste gibt’s beim GSC nicht. Darauf schaut Mike Hecker, der<br />

Vater des Gebirgsseglercups. Er sorgt für Disziplin während der Wettfahrten, da es die Stimmung<br />

nach den Wettfahrten hebt.<br />

Erstmals machte Hecker seine Organisation als Teilnehmer und Skipper einer Familienmannschaft.<br />

Sein zweites Motto für den GSC sieht man ihm an und hat er von Winston Churchill<br />

abgeschaut: „Man soll dem Leib etwas Gutes bieten, damit die Seele Lust hat darin zu wohnen.“<br />

Der Gedanke hinter dieser Wettfahrtserie ist es, sowohl für ambitionierte Regattasegler<br />

als auch für Regattaeinsteiger eine Plattform zu bieten. Den Segelsport im Allgemeinen und<br />

den Yachtsport im Besonderen auch Jugendlichen und jungen Erwachsenen näher zu bringen<br />

und sie für die See, den Wind und die Wellen zu begeistern, ist der YCA Crew ein besonderes<br />

Anliegen. Deshalb wurde auch in diesem Jahr wieder das „Jugendschiff“ zur Gänze gesponsert.<br />

Auch Clubschiffe wurden für einzelne Crewmitglieder und Regattaeinsteiger organisiert.<br />

Nach der Schiffsübernahme durch die jeweiligen Skipper, standen der Samstagnachmittag zum<br />

Kennenlernen einiger Crews untereinander und der Palmsonntag zum Training zur Verfügung.<br />

Beim gemeinsamen, geselligen Abendessen konnten dann die Mannschaften erste Erfahrungen<br />

mit der 40S austauschen. Der eine oder andere Skipper war das erste Mal mit einem Regattaschiff<br />

unterwegs. Das Boot liegt super am Ruder und fährt wie an der Schnur gezogen. Ich<br />

war begeistert.<br />

Die erste Wettfahrt war von Biograd Richtung Primosten. Gegen Mittag frischte<br />

der Wind auf. Nach einem Hasenstart konnte eine Wettfahrt bei mittleren Winden durchgeführt<br />

werden. Die Marina Kremik bot in der Nacht bei stürmischem Wind guten Schutz, obwohl<br />

wegen der Windgeräusche der Schlaf nicht ganz ungestört war. Dafür konnte in der zweiten<br />

Wettfahrt nach Maslinica bei bis zu 18 Knoten flott gesegelt werden. Für die Mannschaften<br />

gab es die Möglichkeit, durch Showeinlagen den Abend zu gestalten<br />

und den Titel des „Sailingstars“ zu erringen.<br />

YCA – The International<br />

Austrian Cruising Club


News Juli/August <strong>2014</strong><br />

Die 3. und 4. Wettfahrt wurde Richtung Trogir und zwischen<br />

den Inselchen vor Trogir ausgesegelt. Durch die<br />

Einheitsklasse sind ständig spannende Duelle unter den<br />

Teilnehmern, was der Veranstaltung eine besonders<br />

sportliche Note verleiht.<br />

Gewertet wurde mit und ohne Spinnaker.<br />

Gebirgsseglercup Gesamtwertung: David Höllinger, Silver<br />

Arrow exequo mit Mario Wieser, Easy Eleven<br />

Werner Resch Trophy ohne Spinnaker: Günter Pachschwöll,<br />

Chiara<br />

Rauchenwald Trophy/Steiermarkwertung: Mike Hecker,<br />

Judita<br />

Verlierer gibt es beim GSC nicht. Bei der Siegerehrung<br />

bekommt jeder einzelne Teilnehmer seinen Pokal, einen<br />

Delfin aus Marmor, von der Insel Brac. Vor allem aber<br />

jeder, der noch so unsicher war als er kam, geht als Teil<br />

einer ganz besonderen Gruppe, der Familie der Gebirgssegler.<br />

Bestellung der DVD „GSC <strong>2014</strong>“<br />

Fa. Mediaart Filmproduktion, Günter Pachschwöll,<br />

office@mediaart.co.at, www.mediaart.co.at zu einem<br />

Unkostenbeitrag von 25 Euro.<br />

Facebook-Einträge über den GSC:<br />

Hubert Kraft (Oberösterreich): „Danke an den Mike Hecker für die super Tage!<br />

Da könnte ich ja fast am Regattasegeln Gefallen finden.“<br />

Susanne Pleesz (Wien): Dankeschön an Euch für die tolle Organisation, den<br />

vielen Spaß, den wir hatten und die sehr familiär geführte Regatta.<br />

Waltraud Schön (Steiermark): Es woar so super.<br />

Clubabende<br />

Wien/NÖ/Burgenland<br />

Clublokal Restaurant Pistauer, 1110 Wien, Ravelinstraße 3, cschifter@pantaenius.com<br />

Programme der Clubabende und der Stammtische werden per Mail<br />

bekannt gegeben und können auch auf www.yca.at abgerufen werden.<br />

Salzburg/Tauern<br />

Clublokal Jägerwirt, Kasern 4, 5101 Salzburg, zimmer_christian@ymail.com<br />

Veranstaltungen jeden zweiten Mittwoch im Monat ab 19.30 Uhr<br />

Programme der Clubabende und der Stammtische werden<br />

per Mail bekannt gegeben<br />

Kärnten<br />

Clublokal Gasthof Jerolitsch, Jerolitschstraße 43–44, 9201 Krumpendorf · office@yca-crew-ktn.at<br />

jeden Dienstag Themenabende werden jeweils auf der Website<br />

ab 19.00 Uhr www.yca-crew-ktn.at veröffentlicht<br />

ab <strong>2014</strong><br />

Diverse Ausbildungskurse: FB2 und FB3, FB2 und FB3, Funkkurs SRC<br />

Anfragen bitte an office@yca-crew-ktn.at richten.<br />

27.6.<strong>2014</strong> Sommerfest bei der Seenixe<br />

Oberösterreich<br />

Clublokal Volkshaus Dornach, Niedermayrweg 7, 4<strong>04</strong>0 Linz-Dornach · thomas.hickersberger@yca.at<br />

Programme der Clubabende und der Stammtische werden per Mail<br />

bekannt gegeben und können auch auf www.yca.at abgerufen werden.<br />

Eisenerz/Steiermark<br />

Jeden ersten Montag im Monat ab 18.00 Uhr Clublokal Eisenerzer Hof, Hieflauerstraße 17, 8790 Eisenerz<br />

und auch jeden dritten Montag im Monat ab 18.00 Uhr Clublokal Gösserbräu, Turmgasse 3, 8700 Leoben<br />

mike.hecker@gebirgssegler.at<br />

Programme der Clubabende und der Stammtische werden per Mail<br />

bekannt gegeben und können auch auf www.yca.at abgerufen werden.<br />

28.6.<strong>2014</strong> Sommerausflug auf dem Neusiedler See<br />

10.8.<strong>2014</strong> Flotillensegel –Treffpunkt 10.8.<strong>2014</strong>, Marina Ramova, Kroatien/Dalmatien<br />

Auch Einzelplätze werden vermittelt. Anfragen und Info bei<br />

Mike Hecker, Tel. 0676 866 43<strong>04</strong>6 oder michael.hecker@stmk.gv.at<br />

Tirol/Vorarlberg<br />

Clublokal Cafe-Restaurant Pirmin Stub’n, Radetzkystraße 47,<br />

6020 Innsbruck · j.lindig@tsn.at<br />

Programme der Clubabende und der Stammtische werden per Mail<br />

bekannt gegeben und können auch auf www.yca.at abgerufen werden.<br />

ab <strong>2014</strong><br />

Diverse Ausbildungskurse – FB2 und FB3, Funkkurs SRC<br />

Anfragen bitte an j.lindig@tsn.at richten.<br />

Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 63


Motorbootsport und SeefahrtsVerband Österreich<br />

Donau<br />

Information<br />

Sportboot & Schleusen. Die ViaDonau hat unter<br />

obigem Titel eine für die Sportbootfahrer interessante Informationsbroschüre<br />

herausgegeben, die folgende Informationen enthält:<br />

• Relevante Schifffahrtszeichen<br />

• Grundregeln zum Schleusen<br />

• Verhalten beim Schleusen von der Anmeldung bis zur Ausfahrt<br />

aus der Schleuse<br />

• Schleusungszeiten und Erreichbarkeit der Schleusen<br />

Diese Broschüre kann auch von der Homepage der ViaDonau als<br />

*.pdf-File heruntergeladen werden: http://www.viadonau.org --><br />

newsroom --> broschueren --> Sportboote_Folder_<strong>2014</strong>.pdf<br />

An der Broschüre interessierte Clubs können sich auch um Zusendung<br />

einiger Belegexemplare an den MSVÖ wenden, der zu diesem<br />

Zweck von der ViaDonau ein Kontingent bekommen hat.<br />

App für Smartphones. Ein weiteres Service der ViaDonau<br />

ist eine neue App für Smartphones mit der Bezeichnung<br />

„DoRIS mobile“. Die App kann von den entsprechenden Stores<br />

(Apple, Google – Android) kostenlos heruntergeladen werden und<br />

beinhaltet folgende, für den Donauskipper wertvolle Informationen<br />

(Auszug aus der Homepage der ViaDonau):<br />

Pegelstände: Die<br />

App bietet eine Übersicht<br />

mit neun publizierten Pegelstellen<br />

entlang der Donau.<br />

Aktueller Pegelstand,<br />

Abweichung<br />

zum letzten Messwert<br />

sowie 3-Tages-Prognose<br />

sind verfügbar<br />

und werden 15-minütig aktualisiert. Für<br />

jeden Pegel ist ein Pegelgraph abrufbar.<br />

Schleusenstatus:<br />

Die App zeigt den Status beider<br />

Schleusenkammern aller<br />

9 österreichischen Schleusen.<br />

In den Details sind Begründung<br />

und Zeitdauer im Fall<br />

einer Einschränkung oder<br />

Sperre, Kontaktdaten sowie<br />

eine Verkehrsübersicht mit<br />

ankommenden oder sich in<br />

einer Schleusung befindlichen<br />

Fahrzeuge verfügbar.<br />

Steckenverfügbarkeit:<br />

Das Service zeigt die<br />

Verfügbarkeit von Wasserstraßenabschnitten<br />

auf der Donau.<br />

Bei Wetterereignissen wie Hochwasser<br />

oder Eis sind Details zu Einschränkungen<br />

bzw. Sperren verfügbar.<br />

Fahrwasserübersicht: Die Übersicht<br />

enthält aktuelle Informationen zu Pegel,<br />

Schleusenstatus, Seichtstellen sowie Nachrichten<br />

für die Binnenschifffahrt kombiniert in einem pdf. Nutzbar<br />

hauptsächlich um Roaming-Kosten zu sparen.<br />

Seichtstellen: Ein wichtiges Service sind die Seichtstellen,<br />

welche Mindestfahrwassertiefen in kritischen Abschnitten enthalten.<br />

Aktuelle sowie Prognosedaten unterstützen die Reiseplanung. Für<br />

Foto: Shutterstock (2)


News Juli/August <strong>2014</strong><br />

jede Seichtstelle ist ein Tiefenprofil des jeweiligen<br />

Abschnitts verfügbar.<br />

Nachrichten für die Binnenschifffahrt:<br />

Nachrichten für die Binnenschifffahrt<br />

auch als Notices to Skippers bekannt, enthalten<br />

fahrwasser- und verkehrsbezogene Informationen.<br />

Das Service bietet folgende Informationen:<br />

• Nachrichten aus Österreich und der Slowakei<br />

• Wasserstraßen und verkehrsbezogene Nachrichten<br />

(FTM) und Eisberichte (ICEM)<br />

• Einschränkung der Anzeige über einen Filter<br />

• Übersichtsdarstellung inkl. der wichtigsten Informationen<br />

jeder Nachricht<br />

• Details enthalten alle verfügbaren Informationen<br />

• Art sowie Gültigkeitsbereich der Einschränkung<br />

in einer Karte<br />

Kartenübersicht: Der Nutzer hat die<br />

Möglichkeit, auch alle Informationen der App<br />

sowie die eigene Position in einer Karte anzeigen<br />

zu lassen. Die unterschiedlichen Informationslayer<br />

können über den Filter ein- und ausgeblendet<br />

werden. Jeder Point of Interest (POI) enthält<br />

aktuelle Informationen und führt den Nutzer mit<br />

einem Klick direkt in das jeweilige Service.<br />

Push Service: Push-Benachrichtigungen<br />

sorgen dafür, dass schnellstmöglich über Änderungen<br />

der Verfügbarkeit der Wasserstraße informiert<br />

wird. Dieses Service betrifft Streckenverfügbarkeit<br />

sowie Schleusenstatus.<br />

Wie der King zu<br />

seinem Namen kam<br />

Der King Yachting Club hat heuer gleich doppelt Grund zu feiern: Bei der Hochseeregatta<br />

„Round Palagruza“ nahmen in diesem Jahr zwei Crews des KYC teil, wobei eine wegen<br />

diverser Probleme mit ihrem Schiff, der Bavaria 40 cs Screwdriver, nur den vorletzten Platz<br />

belegte. Die zweite Crew mit Skipper Michael Schwabl hingegen segelte mit ihrer Bavaria<br />

42 match Cape Horn erfolgreich auf den zweiten Platz in ihrer Klasse. Gratulation!<br />

Der zweite Grund ausgiebig zu feiern ist das 20-jährige Clubjubiläum.<br />

Dazu wurde eigens ein Yachting-Logo entwickelt, das bei<br />

dem Jubiläumsfest am 31. Mai Jacken und T-Shirts schmückte.<br />

Gefeiert wurde erst in Rust „Zum alten Stadttor“ und anschließend<br />

in der Marina Mörbisch.<br />

Der „King Yachting Club“ ist 1994 aus einem Freundeskreis<br />

entstanden, der 1993 zufällig mit einem Charterschiff mit dem Namen King in der Ägäis<br />

segelte. Der Club widmete sich immer der Ausbildung zum Bootsführerschein und der<br />

Weiterbildung darüberhinaus. Gemeinsame Törns der Clubmitglieder gingen in alle Welt<br />

– Madagaskar, Philippinen, Brasilien, Ostsee, Nordsee und viele ins Mittelmeer. Seit zwei<br />

Jahren hat der Club die Sektion „Sportsegen“, die jede Möglichkeit zum gemeinsamen<br />

Training nutzt und dafür<br />

am Neusiedler See ein Schiff hat. Begonnen hat alles mit einem Dutzend Mitgliedern,<br />

heute sind es über 100. Obmann DI Harald Melwisch: „Jeder ist willkommen, auch als<br />

Gast. Wer den Regattasport kennenlernen will, kann gerne beim Training auf dem<br />

Neusiedler See teilnehmen“.<br />

Kontakt: harald.melwisch@kabsi.at<br />

Sportsegeln: Mag. Michael Schwabl: m.schwabl@ondot.at, www.kyc.at<br />

Fotos: Franz Suttner<br />

Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 65


<strong>OCEAN7</strong> Bücherschapp<br />

Wind &Wasser<br />

Dieter Richter<br />

Das Meer<br />

Geschichte der ältesten Landschaft<br />

Wagenbach Verlag, gebunden, 240 Seiten, zahlreiche Abbildungen,<br />

ISBN-10 3-8031-3648-2, 24,90 Euro<br />

Die Frage nach dem Ursprung aller Dinge lautet auch: Wie kommt<br />

das Salz ins Meer? Dieter Richter beginnt seine Kulturgeschichte bei<br />

den Schöpfungsmythen des Meeres und endet in unserer Zeit des<br />

ansteigenden Meeresspiegels. Dazwischen liegen jede Menge Badelust,<br />

Tiefseeforschung und Mondnächte auf Capri! Der Autor Dieter<br />

Richter war bis 20<strong>04</strong> Professor für kritische Literaturgeschichte an der<br />

Universität Bremen und ist Autor zahlreicher Bücher zur europäischen<br />

Kulturgeschichte. Er lebt in Bremen und ist Ehrenbürger von Amalfi.<br />

Nadja Podbregar, Dieter Lohmann<br />

Im Fokus: Meereswelten<br />

Reise in die unbekannten Tiefen der Ozeane<br />

Sachbuch, 220 Springer, 30 Farbabbildungen, kartoniert,<br />

ISBN-10 3-642-37719-X, 19,99 Euro<br />

Sally Hayden<br />

Aus Liebe zum Meer<br />

Wohnparadiese am Wasser<br />

Gerstenberg Verlag, gebunden, 160 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen,<br />

Fotos: Earl Carter, ISBN 3-8369-2781-0, 24,95 Euro<br />

Die Seele baumeln lassen – wo gelingt das besser als am Meer? Wo<br />

die unermessliche Weite Freiheit und eine tiefe innere Ruhe verheißt,<br />

da kommt Ferienstimmung auf. In diesem Bildband verrät Sally Hayden,<br />

was den entspannten maritimen Stil ausmacht. Die zwölf Häuser<br />

am Wasser, die sie dafür ausgesucht hat, stehen in Dänemark, Südengland,<br />

Südwestfrankreich und an der Ostküste der USA. Wir lernen<br />

ihre Besitzer kennen, erfahren, ob sie ihr Haus renovieren oder<br />

neu haben bauen lassen, wie sie es eingerichtet haben und mit<br />

welchen Mitteln es ihnen gelungen ist, jenes ganz eigene Flair zu<br />

schaffen, das das Meer ins Haus holt.<br />

Noch immer sind große Teile dieses gewaltigen Lebensraums nahezu<br />

unerforscht. So ist Biologen nicht nur die erste Volkszählung in den<br />

Ozeanen gelungen, Geowissenschaftler haben auch mithilfe moderner<br />

Tauchroboter ebenso bizarre wie aufregende Phänomene in der<br />

Tiefsee entdeckt. Das Buch stellt die exotischen Wunderwelten unserer<br />

Ozeane ausführlich vor. Es erklärt aber auch, wie sie entstanden<br />

sind und warum manche von ihnen in Gefahr sind.<br />

Wilfried Erdmann<br />

Ich greife den Wind<br />

Delius Klasing, gebunden, 640 Seiten, 4 SW-Abbildungen,<br />

ISBN-10 3-7688-3769-6, 24,90 Euro<br />

Wilfried Erdmann musste sich schon früh unfreundliche Bezeichnungen<br />

gefallen lassen. Aufgehalten hat es ihn nie. Er sagt: „Ich liebe<br />

dieses Hin und Her, dieses Mehr, dieses Meer. So ausgeglichen und<br />

mit mir selbst im Reinen bin ich selten an Land. Ich brauche eine<br />

Aufgabe, die außerhalb des Normalen liegt“. Wilfried Erdmann lebt<br />

sein Leben unter Segeln. Und weil er bereits seit den 60er-Jahren auf<br />

See (und vorher mit dem Fahrrad bis nach Indien!) unterwegs war,<br />

hat er eine Menge erlebt und braucht keinerlei Seemannsgarn zu<br />

spinnen. Mit „Ich greife den Wind“ legt Wilfried Erdmann nun seine<br />

persönliche Biografie vor, präsentiert sich stark und durchaus auch<br />

verletzlich. Mutig, selbstbewusst und zweifelnd. Und bleibt dabei stets<br />

für eine Überraschung gut.<br />

66 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong>


SELENE<br />

YACHTS Europe<br />

Long range<br />

for all oceans<br />

Selene 54<br />

Trawlers:<br />

42 42EU 45 49 54 58 60 62 66<br />

Explorers:<br />

78 92 128<br />

SELENE YACHTS EUROPE | Office Northern Europe +31-58-2889254 | Office Adriatic +38-64-1725800<br />

www.selene-yachts.eu | info@selene-yachts.eu


Rockshell Mark III Chrono<br />

€ 429,-<br />

Erhältlich im guten Fachhandel ● Informationen unter www.timemode.com

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