OCEAN7 2014-04
Der bequeme Ocean Trawler Selene 58 im OCEAN7-Test. Ein Schiff für genussvolles, weltweites Reisen. Außerdem in dieser Ausgabe: Karibische Sternstunden! Eine Reportage über die schönsten Buchten der Windward Islands in der Karibik.
Der bequeme Ocean Trawler Selene 58 im OCEAN7-Test. Ein Schiff für genussvolles, weltweites Reisen. Außerdem in dieser Ausgabe: Karibische Sternstunden! Eine Reportage über die schönsten Buchten der Windward Islands in der Karibik.
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www.ocean7.at<br />
Unabhängiges YACHTMAGAZIN für Österreich<br />
<strong>04</strong>/<strong>2014</strong> Juli/August<br />
Selene Ocean Trawler 58<br />
im <strong>OCEAN7</strong>-Test<br />
Genussvoll<br />
reisen<br />
Autark segeln<br />
Willkommen<br />
in der Zukunft<br />
Ostern auf Korfu<br />
Vasenwerfen<br />
Mit News der Verbände YCA, MSVÖ und SFVS
estimmen sie die<br />
das bmw 6er cabrio.<br />
Sobald sich das elektrische Soft-Top geöffnet hat und Sie die Beschleunigung des Windes spüren,<br />
dann wissen Sie, dass ein BMW 6er Cabrio mehr kann, als sich nur sehen zu lassen. Konsequente<br />
Fahrerorientierung, perfekte Vernetzung dank BMW ConnectedDrive sowie effiziente und<br />
gleichzeitig leistungsstarke Motoren sorgen für einzigartige Freude am Fahren. Während das<br />
optionale M Sportpaket seinen athletischen Charakter auch optisch unterstreicht.<br />
mehr unter bmw.at/exclusive<br />
BMW 6er Cabrio: von 230 kW (313 PS) bis 330 kW (450 PS), Kraftstoffverbrauch gesamt von<br />
5,6 l/100 km bis 9,5 l/100 km, CO 2 -Emission von 147 g CO 2 /km bis 221 g CO 2 /km.
windstärke.<br />
Symbolfoto<br />
bmw 6er cabrio<br />
www.bmw.at/6er<br />
Freude am Fahren
<strong>04</strong>/<strong>2014</strong> Juli/August 4,50 EUR<br />
Mit News der Verbände YCA, MSVÖ und SFVS<br />
9 190001 016481<br />
<strong>OCEAN7</strong>InhaltImpressum<br />
www.<strong>OCEAN7</strong>.at<br />
UNABHÄNGIGES YACHTMAGAZIN FÜR ÖSTERREICH<br />
Selene Ocean Trawler 58<br />
im <strong>OCEAN7</strong>-Test<br />
Genussvoll<br />
reisen<br />
Autark segeln<br />
Willkommen<br />
in der Zukunft<br />
Ostern auf Korfu<br />
Vasenwerfen<br />
Coverfoto: Thomas D. Dobernigg<br />
Revier<br />
14 News<br />
16 Windward Islands<br />
Karibische Sternstunden<br />
22 Ionisches Meer<br />
Ostern unter Segel<br />
People<br />
28 News<br />
30 Zu Gast bei Wolfgang Hausner<br />
Segeln auf den Philippinen<br />
Service<br />
34 News<br />
36 Schätze aus Poseidons Reich<br />
Biologische Fundstücke<br />
44 Willkommen in der Zukunft<br />
Weniger fossile Energie, mehr Nachhaltigkeit<br />
Yachten<br />
48 News<br />
50 Selene 58 Ocean Trawler<br />
Bullig und kraftvoll, elegant und zeitlos<br />
Verbände<br />
58 Seefahrtsverband Süd<br />
60 Yacht Club Austria<br />
64 Motorbootsport und Seefahrtsverband<br />
Österreich<br />
P. b. b. 12Z039473 M · <strong>OCEAN7</strong>, Feschnigstraße 232, 9020 Klagenfurt<br />
<strong>04</strong>/<strong>2014</strong><br />
Juli/August<br />
5 Editorial<br />
6 <strong>OCEAN7</strong>-Panorama<br />
8 Best of<br />
12 <strong>OCEAN7</strong>-Woman<br />
66 Bücherschapp<br />
Impressum<br />
Medieninhaber:<br />
Satz- und Druck-Team GmbH | Feschnigstraße 232 | A-9020 Klagenfurt<br />
Tel. +43(0)463/4619025 | www.ocean7.at<br />
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Anwendbare Vorschrift: Österreichische Gewerbeordnung,<br />
Mediengesetz (www.ris.bka.gv.at)<br />
Geschäftsführer: Wolfgang Forobosko<br />
Redaktion: Thomas D. Dobernigg<br />
Lilienthalstraße 30 a, A-9020 Klagenfurt<br />
Tel. +43(0)664/73622140, thomas.dobernigg@ocean7.at<br />
Art-Direktion: Catharina Pichler<br />
Mitarbeiter dieser Fritz Abl, Klaus Czap, Dr. Reinhard Kikinger,<br />
Ausgabe:<br />
Mag. Michael Menard, Kirsten Panzer-Gunkel,<br />
Alexandra Schöler, Osvaldo E. Escobar Torres,<br />
Gernot Weiler, Detlef Jens<br />
Produktion: Satz- und Druck-Team GmbH<br />
Anzeigen: Robert Rainer, Tel. +43(0)664-2011699<br />
r.rainer@ocean7.at<br />
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Satz- und Druck-Team GmbH<br />
Einzelverkaufspreis: Österreich 4,50 Euro<br />
Abo-Preise: Bezugspreis Inland für sechs Ausgaben: 25 Euro<br />
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St. Leonharder Straße 10, 5081 Anif/Salzburg<br />
Offenlegung für <strong>OCEAN7</strong><br />
(Offenlegung gem. § 25 Mediengesetz)<br />
Medieninhaber: Satz- und Druck-Team GmbH, Feschnigstraße 232,<br />
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<strong>OCEAN7</strong> steht im Alleineigentum von<br />
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Unternehmensgegenstand: Druck bzw. Herstellung von<br />
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Grundlegende Richtung: <strong>OCEAN7</strong> ist ein Magazin, das<br />
sich an yachtsportinteressierte Österreicher richtet.<br />
Verantwortlich für YCA-Mitteilungen<br />
Yacht Club Austria, Generalsekretariat<br />
A-4020 Linz, Lederergasse 88, www.yca.at<br />
Verantwortlich für Mitteilungen des Seefahrtsverbandes Süd<br />
8052 Graz, Villenstraße 11, 0664/1512226,<br />
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Seefahrtsverbandes Österreich<br />
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msvoe@msvoe.at, www.msvoe.at<br />
Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und<br />
Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der<br />
engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes bedarf der Zustimmung des<br />
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des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegenüber dem Herausgeber.<br />
16<br />
30<br />
22 36<br />
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Editorial<br />
Elena(11)<br />
hat<br />
eine Idee<br />
Wir müssen uns wirklich selber an der Nase fassen – ich, meine<br />
<strong>OCEAN7</strong>-Crew, ins Alter gekommene Segler, die Funktionäre diverser<br />
Clubs und Verbände. Der Segelnachwuchs besteht nicht nur aus<br />
den Jungen, die nur fordern und alles auf dem Silbertablett serviert<br />
bekommen wollen. Es gibt auch solche, die vor Segel-Begeisterung<br />
nur so sprühen und alles tun würden, um Segeln zu lernen und<br />
Segeln zu können. Die nicht alles serviert bekommen wollen, sondern<br />
sehr wohl bereit sind, etwas dafür zu tun.<br />
Wenige Tage vor der Alpe Adria Sailing Week <strong>2014</strong> habe ich eine<br />
E-Mail von so jemandem bekommen. Elena, 11 Jahre alt, hat schon<br />
einmal eine Reportage für <strong>OCEAN7</strong> geschrieben, als sie im Juli 2013<br />
beim Kärntner Yachtclub Pörtschach am Opti-Lehrgang der Jugendwoche<br />
teilgenommen hat. Sie will ja schließlich später einmal Journalistin<br />
werden – und natürlich Seglerin.<br />
Lesen Sie hier, was Elena an mich geschrieben hat:<br />
„Lieber Thomas, ich hab‘ vor kurzem eine Idee gehabt und die<br />
möchte ich dir gerne mitteilen.<br />
Endlich beginnen bald die großen Ferien und ich freue mich schon<br />
so aufs Segeln im Sommer! Ich liebe das Segeln und freue mich auch<br />
schon sehr auf die Regatta in Izola, wo ich zuschauen darf, und die<br />
kleine Segeltour, die wir vielleicht einmal mit dir machen.<br />
Ich erzähle meinen Freunden in der Schule vom Segelkurs, denn ich<br />
will auch andere für diesen Sport begeistern. Schon letztes Jahr war<br />
ich im Optikurs in Pörtschach am Wörthersee und es war super! Ich<br />
war so aufgeregt.<br />
Die meisten aber, glaube ich, stellen sich das Segeln ganz anders vor<br />
als es ist. Ich zum Beispiel habe mir es so vorgestellt, als ich noch<br />
nicht segeln konnte: Man stellt sich hinter ein Steuer und lenkt das<br />
Boot einfach durch das Wasser. Da hatte ich noch keine Ahnung von<br />
Segelstellung, Wind und Aufkreuzen.<br />
Deshalb habe ich mir etwas ausgedacht:<br />
• Jemand, der sich gut auskennt, könnte in Schulen kommen und<br />
ein wenig vom Segeln erzählen.<br />
• Man könnte Informationszettel in den Schulen verteilen.<br />
• Wenn sich ein paar dafür interessieren, könnte man auch einen<br />
Club für Jugendliche machen wie zum Beispiel beim Yachtclub<br />
Pörtschach.<br />
• Auf dem Gelände meiner Schule haben wir z. B. einen sehr großen<br />
Teich, auf dem könnte man leicht mit drei, vier Optis fahren.<br />
• Man könnte z. B. im Frühling statt einer Skiwoche eine Segelwoche<br />
machen – wir haben ja eh fast nie Schnee.<br />
Ich wünsche mir, dass ein paar von meinen Freunden auch segeln<br />
gehen würden, weil es Spaß macht und man sich daneben auch gut<br />
unterhalten kann.“<br />
Klingt so einfach, den Nachwuchs für unseren tollen Sport zu interessieren.<br />
Es müssen nur ein paar Kleinigkeiten gemacht werden.<br />
Wir alten Seebären müssen lernen, den wirklich interessierten Jungen<br />
gut zuzuhören und Wünsche wie die von Elena zu erfüllen. Klingt<br />
nicht nur einfach, ist es doch auch. Oder?<br />
In diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen Segelsommer und<br />
viel Freude mit dieser Ausgabe von <strong>OCEAN7</strong>.<br />
Thomas D. Dobernigg<br />
thomas.dobernigg@ocean7.at<br />
Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 5
<strong>OCEAN7</strong>Panorama
Patagonien und Antarktis<br />
Gletscher<br />
hautnah<br />
Von Kap Hoorn<br />
in die Antarktis<br />
Auf seiner SY Polarwind, einer für<br />
die rauen Gewässer um Kap Hoorn<br />
Patagoniens und der Antarktis perfekt<br />
ausgerüsteten Reinke, nimmt Eigner und<br />
Skipper Osvaldo E. Escobar Torres Gäste<br />
auf abenteuerliche Reisen an Eisfelder<br />
und Gletscherzungen mit. Wer als Segler<br />
diese ultimative Herausforderung und das<br />
einzigartige Naturerlebnis sucht, ist bei<br />
Osvaldo immer richtig. Er hat das Kap<br />
Hoorn mehr als 60 Mal umrundet und<br />
ist mehrfach in die Antarktis gesegelt.<br />
Buchungen sind direkt beim Skipper<br />
möglich: info@polarwind-expeditions.com<br />
Foto: Osvaldo E. Escobar Torres
Bestof<br />
Leisetreter<br />
Das erste E-Bike mit Hybrid-Technik und ohne Kette,<br />
was beim Treten in die Pedale spürbar wird. Durch<br />
eine Art Dynamo erzeugt man Strom für den Motor und<br />
setzt sich so in Bewegung. Mit einer Reichweite von<br />
35–45 km sind die Bordeinkäufe bequem zu schaffen.<br />
Wer noch die Gegend rund um den Liegeplatz per<br />
Velo erkunden möchte: Nach gut eineinhalb Stunden<br />
an der Steckdose ist das Bike wieder aufgeladen und<br />
funktionstüchtig. Das Footloose bietet<br />
ein auffallendes Design, ist leicht<br />
auf- und zuklappbar und mit<br />
wenig Platzbedarf gut im<br />
Schiff verstaubar. Erhältlich<br />
in den Farben weiß, grau,<br />
schwarz und blau zum<br />
Preis von ca. 3.990 Euro.<br />
www.mandofootloose.com<br />
Wild Beauty<br />
Porto Montenegro in der Bucht von Kotor wurde mit dem Wild-<br />
Beauty Award 2013 für das beste Tourismus Investition-Projekt<br />
ausgezeichnet. Nun sollen zusätzliche 70 Millionen in das Projekt<br />
investiert werden, um ein Hotels fertig zu stellen und den Yacht hafens<br />
mit bisher 250 Luxusliegeplätzen um 180 weitere auszubauen.<br />
www.portomontenegro.com<br />
Handarbeit<br />
Der Traditionsbrand hat soeben eine Boutique in<br />
Venedig eröffnet. Exklusiv zu diesem Anlass gönnt sich<br />
Montblanc die Lancierung einer Mini-Kollektion von<br />
maßgeschneiderten Yachting-Handschuhen. Diese feine<br />
Mode für die Hände wird in der hauseigenen Pelleteria in<br />
Florenz aus Kalbsleder gefertigt. Die Handschuhe tragen<br />
das venezianische Wappen und sind veredelt mit Perlmutt-<br />
Knöpfen, geformt gemäß dem typischen Montblanc-<br />
Emblem. Wenn das nichts für Yachtfreunde ist!<br />
www.montblanc.com<br />
Gewinner<br />
Die Gewinner der Slocum-Bücher<br />
„Allein um die Welt segeln“ (<strong>OCEAN7</strong> 03/<strong>2014</strong>):<br />
Erwin G. aus Graz<br />
Walter L. aus Wien<br />
Das <strong>OCEAN7</strong>-Team gratuliert sehr herzlich!<br />
8 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong>
Klicktipp:<br />
Segeln lernen<br />
In Pörtschach am Wörthersee, einem der<br />
schönsten Plätze Österreichs im Sommer,<br />
kann man jetzt nicht nur unter professioneller<br />
Anleitung Segeln lernen – sogar Kinder ab<br />
7 Jahren können einen offiziellen Segelschein<br />
erwerben –, sondern auch tolle Segelboote<br />
(z. B. Soling oder Sprinto) und E-Boote mieten.<br />
Alle Informationen gibt es online.<br />
www.werzers.at/segelschule.htm<br />
Eleganter Durchblick<br />
Nobles Messer<br />
Die Seglermesser von Myerchin werden aus deutschem Marine-Edelstahl<br />
gefertigt und sind dafür gebaut, ein Leben lang zu halten. Weil Seeleute<br />
manchmal nur eine Hand frei haben, lässt sich das Messer mit einer<br />
Hand öffnen. Klinge und Marlspieker werden durch den optimierten<br />
Federmechanismus sicher verriegelt. Damit das Messer gut in der Hand<br />
liegt und auch noch gut aussieht, sind die Griffschalen aus hochwertigem<br />
Bubingaholz, einer besonders widerstandsfähigen Holzart aus Afrika,<br />
gearbeitet. Die exklusiven Segler- -<br />
messer von Myerchin<br />
kosten ab 180 Euro.<br />
www.bernwieser.at<br />
Perfekt für den nächsten Törn ist die neue Nautishades<br />
White Edition: Optimale Passform, rutschfeste maxigrip-<br />
Soft-Bügelenden, seitliche Belüftung für bessere Ventilation<br />
und ein optimales Augenklima, integrierter Seitenschutz,<br />
Gesichtsauflage abnehmbar, blau-grau getönte Linsen,<br />
polarisiert, höchster UV Schutz – UV400, hervorragende<br />
Farb-, Kontrast- und Reliefwahrnehmung, regulierbares,<br />
abnehmbares Kopfband mit Bajonette-Verschluss. 89 Euro.<br />
www.nautishades.com<br />
Aufrüstung<br />
Schnelle, unkomplizierte Hilfe ist das Markenzeichen von SeaHelp. In Kroatien hat der<br />
nautische Pannendienst jetzt weiter aufgerüstet, die ersten neuen RIBs wurden in Punat in<br />
Dienst gestellt. In den kommenden Jahren soll die Flotte der Einsatzboote komplett erneuert<br />
werden, die ersten beiden Boote der neuen Generation wurden im Stadthafen Punat (Insel<br />
Krk, Kroatien) getauft und ihrer Bestimmung übergeben. Mit 600 PS und viel Platz für das<br />
nötige Equipment an Bord der nach dem modernsten Stand der Technik ausgestatteten<br />
Technomarine-RIBs kommt die SeaHelp-Hilfe jetzt wesentlich schneller und effizienter.<br />
www.sea-help.eu
Bestof<br />
Flechtwerk<br />
Der zweifarbige Flechtgürtel Ilan rundet die Trendlooks<br />
der Saison perfekt ab mit rechteckiger, silberfarbener<br />
Metall-Dornschließe sowie Lederakzenten<br />
unterhalb der Schließe und an der Gürtel spitze.<br />
Der Dorn lässt sich beliebig durch das<br />
Flechtwerk stecken – so sitzt der<br />
Gürtel in jeder Größe perfekt beim<br />
Landgang. 39,90 Euro<br />
www.tommyhilfiger.com<br />
Segeln mit BMW<br />
500 Segler, 31 Mannschaften, ein Ziel: Beim 3. José<br />
Carreras Yacht Race segelten engagierte Sportler und<br />
Leukämie-Patienten Ende Mai zugunsten der deutschen<br />
José Carreras Leukämie-Stiftung. Die Benefiz-Regatta<br />
fand in diesem Jahr im Rahmen des 19. BMW<br />
Business Cup <strong>2014</strong> vor Biograd in Kroatien<br />
statt. Sieger des 3. José Carreras Yacht Race<br />
wurde Klaus Pitter vom Regatta-Veranstalter<br />
Yachtcharter Pitter auf einer Bavaria C40S.<br />
Das Patientenboot, eine X 65<br />
mit acht Leukämie-Patienten,<br />
segelte auf den 19. Platz.<br />
www.businesscup.at<br />
Segeltuch<br />
für Smartphones<br />
Aus recyceltem Segeltuch sind diese Hüllen<br />
für Mobiltelefone gefertigt. Dacron eignet<br />
sich laut den Herstellern hervor ragend<br />
als Schutz für die teuren Smartphones,<br />
da diese Kunstfaser sehr robust und<br />
strapazierfähig ist und das Handy auch vor<br />
schlechtem Wetter schützt. Zusätzlich sind<br />
die Hüllen innen mit Fleece ausgestattet.<br />
Die Taschen sind derzeit für das Apple<br />
iPhone 3/3GS/4/4S/5/5S/5C und<br />
Handys in ähnlicher Größe erhältlich<br />
und kosten 24,90 Euro.<br />
www.3sails.eu<br />
Alte Denker<br />
Ohne Grundsätze ist<br />
der Mensch wie ein<br />
Schiff ohne Steuer und<br />
Kompass, das von<br />
jedem Winde hinund<br />
hergetrieben wird.<br />
Samuel Smiles<br />
schottischer Moralschriftsteller<br />
1812–19<strong>04</strong><br />
10 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong>
Mit<br />
gewinnen<br />
Die Seglerküche<br />
Schlechte Zeiten brechen<br />
an für Wirte an den<br />
diversen Küsten und auf<br />
Inseln. Wer geht schon ins<br />
Restaurant, wenn er dieses<br />
wunderschöne Buch an<br />
Bord hat? „Die Seglerküche“<br />
heißt es. Großformatig,<br />
aber immer noch handlich,<br />
voller hervorragender Fotos,<br />
nicht nur von erstklassigen<br />
Produkten aus der Bordküche,<br />
sondern voller Abwechslung<br />
wie der gesamte Inhalt. Von<br />
Sicherheit an Bord, Lagerung<br />
von Lebensmitteln, Ingwer und Seekrankheit bis<br />
hin zur Müllentsorgung bietet dieser broschierte<br />
Band alles, was mit der Seglerküche auch zu tun<br />
hat, kurz und klar gefasst und formuliert.<br />
Dann die Rezepte. Übersichtlich aufgeteilt in die<br />
Kategorien Frühstück, Imbiss, Salate, Suppen,<br />
Fisch, Hauptspeisen, süße Speisen, Ingwer. Sehr<br />
praxisgerecht auch die jeweiligen Hinweise,<br />
bis zu welcher Windstärke welche Arbeiten in<br />
der Bordküche noch sicher verrichtet werden<br />
können. Das zeigt, wie viel Segelerfahrung die<br />
Autoren und Verleger haben. Egal, ob ein Törn<br />
in der geschützten Adria, über den Atlantik oder<br />
Pazifik – dieser Band ist hilfreicher Unterstützer<br />
für jeden, der eine Crew versorgen muss.<br />
Die Seglerküche<br />
Erschienen im Januar <strong>2014</strong> im Aequator Verlag<br />
ISBN 978-3-95737-001-3<br />
24,95 Euro [D]<br />
www.aequator.com<br />
Schlüsselerlebnis<br />
Ein profaner Schlüssel verwandelt sich durch Noblekey<br />
in eine nützliche Preziose. Jede Anfertigung ist ein<br />
aufwändig handgefertigtes Einzelteil in perfekter<br />
Juwelierqualität. Bestehende Schlüssel werden nicht<br />
einfach nachgebaut, sondern mit einem eigenständigen<br />
und charakteristischen Design entwickelt und<br />
realisiert. Diese Schmuckstücke mit viel Ausstrahlung<br />
und emotionalem Gehalt wurden bereits für viele<br />
Musterformen von namhaften Auto- und Yachtmarken<br />
verwendet, berichtet Yves Bührer von Noblekey Schweiz.<br />
Doch auch individuelle oder ausgefallene Wünsche sind<br />
für die Schlüsselkreateure eher Norm als Aus nahme.<br />
Verwendet werden<br />
wertvolle Materialien<br />
wie Sterlingsilber,<br />
Gold, Edelhölzer, Leder,<br />
Lacke und Spezial-Keramik.<br />
Ein perfektes Geschenk, ein ganz<br />
spezielles Accessoire.<br />
www.noblekey.de<br />
Schönheiten<br />
in der Karibik<br />
Foto: Onne van der Wal/Panerai<br />
Mit <strong>OCEAN7</strong> gewinnen<br />
Wir verlosen zwei Bände „Die Seglerküche“ unter<br />
allen Einsendungen. Beantworten Sie folgende Frage<br />
und mailen Sie die Antwort bis 7. Juli <strong>2014</strong> mit dem<br />
Betreff „Seglerküche“ und der Angabe Ihrer Post -<br />
adresse an: gewinnen@ocean7.at<br />
Die Frage: Wo wird Ostern mit dem<br />
Zerwerfen von Tonvasen gefeiert?<br />
Die Ziehung der Gewinner erfolgt unter Ausschluss der Öffentlich -<br />
keit. Eine Barablöse der Gewinne ist nicht möglich. Der Rechtsweg<br />
ist ausgeschlossen, Angaben ohne Gewähr. Mitarbeiter von <strong>OCEAN7</strong><br />
und deren Angehörige sind von der Teilnahme am Gewinnspiel<br />
ausgeschlossen.<br />
Den Gesamtsieg sowie den ersten Platz in der Classic Class<br />
der Antigua Classic Yacht Regatta, der ersten Veranstaltung im<br />
Kalender der Panerai Classic Yachts Challenge <strong>2014</strong>, holte sich<br />
die von Bruce King entworfene Whitehawk von Ralph Isham, eine<br />
klassische 105-Feet-Ketsch mit Klipperbug. Die Sieger wurden<br />
mit einer Uhr von Officine Panerai belohnt.<br />
www.paneraiclassicyachtschallenge.com<br />
Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 11
<strong>OCEAN7</strong>Kolumne<br />
Seekrank<br />
Von Pflastern, Kübeln und anderen Geheimmitteln<br />
Alexandra Schöler ist<br />
WOMAN@ocean7.at<br />
Wie jedes Jahr schleppte ich mich auch dieses Jahr auf der Bootsmesse<br />
Tulln von Halle zu Halle. Meine Männer waren wie jedes<br />
Jahr voller Freude und Glück! Ich fühlte mich ermattet, etwas<br />
schwindlig, leichte Kopfschmerzen pochten in meinen Schläfen,<br />
mein Mund war trocken. Da stoppte ich vor einem Stand, der all<br />
diese Symptome großartig auf einem Video ankündigte.<br />
Interessiert blieb ich am Bildschirm hängen und da erschien es: das<br />
Pflaster. Hinter ein braungebranntes Ohr geklebt, das unter einer<br />
Seglerkappe an einem Seglerkopf angewachsen war. Der Segler<br />
lachte. Die Seglerin staunte. Ich war also tatsächlich zum ersten Mal<br />
seekrank geworden. Auf der Tullner Bootsmesse.<br />
Seekrankheit, Seasickness, Mal de Mer,<br />
Nausea, Bewegungskrankheit, Kinetose – egal,<br />
wie man es dreht, wendet oder nennt: Seekrank zu sein ist übel.<br />
Zuerst hat man Angst zu sterben, schließlich wünscht man sich<br />
nicht sehnlicher.<br />
Ich spreche nicht aus Erfahrung, denn bislang hatte ich an den<br />
ersten Segeltagen höchstens etwas Kopfweh und weniger Appetit.<br />
Natürlich, unter Deck würde ich bei Seegang nicht gerade Marmeladen<br />
einkochen und Scrabble spielen. Unser Sohn Finn hätte selbst<br />
damit kein Problem. Er spielte schon als Kleinkind in seiner Koje<br />
kopfüber Lego oder las begeistert Asterix und Obelix, während der<br />
Rest der Crew dem Neuseeland-Sturmtief trotzte.<br />
Der Kapitän fütterte nur einmal die Fische, als ich zwischen Lanzarote<br />
und Teneriffa Backsoda statt Salz in den Kartoffelauflauf getan<br />
hatte. Interessant dabei: Den etwas seltsamen Geschmack hatten<br />
wir uns mit den ersten schaukeligen Seemeilen nach einigen ruhigen<br />
Marina-Wochen erklärt. Was ich stets vor längeren Passagen<br />
machte, war vorzukochen. Sagen wir mal so: Ein Topf Chilli für drei<br />
Tage. Reicht völlig, weil viel Appetit hat sowieso keiner. Außer<br />
unser Sohn. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel.<br />
Was sich bei uns in der Speisekoje weiters türmt sind Salzgebäck,<br />
Grissini und Cracker. Das Segelessen par ecellence! Erstens soll man<br />
ja – von vielen Seiten bestätigt – immer etwas im Magen haben und<br />
zweites schmeckt es gut. Dazu das obligatorische Cola und alle<br />
Anflüge von Seekrankheit sind auf unserem Katamaran eingedämmt.<br />
Ahhhh … Katamaran! Der immer sprühende Blauwassererzähler<br />
Bobby Schenk ließ es sich auch diesmal nicht nehmen, am<br />
<strong>OCEAN7</strong>-Messestand die Vorzüge des Katamarans zu beschreiben.<br />
Das mit dem Schiffsbewegungen stimmt, anderseits entsteht Seekrankheit<br />
nicht bloß durch Schwankungen, sondern ebenso durch<br />
Foto: Shutterstock<br />
12 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong>
Angst, zuviel Party am Vorabend oder zuviel Kaffee in der Früh.<br />
Das mit der Angst lässt sich vermindern, indem man genau weiß,<br />
was vor einem liegt – sofern das beim Segeln möglich ist.<br />
Wetter, Seemeilen, Revier. Der Rest liegt bei einem selbst. Nur eines<br />
sei geschrieben: Ein Kater an Bord ist nur in tierischer Form zu<br />
empfehlen.<br />
Was passiert eigentlich genau, wenn man<br />
seekrank wird? Das Gleichgewichtsorgan macht verärgert<br />
Meldung an das Gehirn, welches bereits vom Auge wegen der<br />
verrückten Schaukelei ebenso angeschnauzt wurde. Histamin wird<br />
ausgeschüttet und so enden viele Seemänner und Seefrauen an der<br />
Reling. Wobei, auf einem amerikanischen Blog wird vor der Reling<br />
gewarnt – wegen Mann/Frau-über-Bord-Gefahr. Nicht wenige Be-<br />
Selbst erprobte<br />
Weltumsegler<br />
leiden unter<br />
Seekrankheit<br />
troffene wünschen sich nichts mehr als den Sprung ins erlösende<br />
Nass und so mancher Kapitän musste schon Crewmitglieder unter<br />
Deck einsperren oder fesseln. Da bleibt dann nur der Kübel und<br />
hoffentlich geht nichts daneben. Denn man muss wohl auch sagen,<br />
als Nicht-Betroffene/r ist man dann zu diversen Putzarbeiten verdammt.<br />
Was vielleicht noch zum Thema anzumerken ist, ist der Hang vieler,<br />
ihre Seekrankheit herunterzuspielen. Bloß nicht auffallen. Das ist<br />
nicht klug, denn nicht viel später wird man ganz gewaltig auffallen<br />
und kann sich eventuell sogar selbst auf YouTube beim Erbrechen<br />
zusehen. Ein Markt scheint dafür da zu sein, die Videos kriegen bis<br />
zu 5.000 Klicks!<br />
Wer sich das ersparen will, gibt sich zu erkennen, bevor das die<br />
Gesichtsfarbe für einen erledigt. Am besten ist ran ans Steuer, fester<br />
Blick zu Horizont und vielleicht ein Ingwerzuckerl im Mund oder<br />
ein lösliches Aspirin im Thermohäferl. Und wenn gar nix mehr geht,<br />
schlafen gehen – aber bitte mit Kübel.<br />
Ich denke, mir würde das alles das Segeln ziemlich vergällen. Nicht<br />
so bei anderen Seglern. Ja, sogar Seenomadin Doris ist darunter.<br />
Sie leidet lieber ein paar Tage, als sich den Traum vom Segeln<br />
entgehen zu lassen.<br />
Ich kaufte mir das Seglerpflaster dann doch nicht. Schleppte mich<br />
zurück zum <strong>OCEAN7</strong>-Stand und tunkte ein bisschen köstliches<br />
Olivum Kobas-Olivenöl bei Sandra. Und siehe da: Genau das entpuppte<br />
sich als absolutes Anti-Seekrankheits-Geheimmittel!<br />
OceanWoman<br />
Wenn Flammen nichts<br />
mehr übrig lassen …<br />
… ist Pantaenius an Ihrer Seite.<br />
Unsere Yachtkaskoversicherung<br />
• Voller Deckungsschutz bei Feuerschäden<br />
• Schnelle Schadenabwicklung<br />
• Keine finanziellen Einbußen bei Totalverlust<br />
• Teilschädenregulierung ohne Zeitwertabzug<br />
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pantaenius.at
RevierNews<br />
Sicherer um<br />
Kap Hoorn<br />
Das gesamte Revier Kap Hoorn wird von<br />
der chilenischen Marine kontrolliert, d. h.,<br />
man darf dort nur mit einer Genehmigung<br />
der Marine segeln. Seit 1985 gilt ein<br />
Dokument, in dem bestimmte Routen<br />
sowie Ankerplätze festgelegt und für<br />
Segelyachten freigegeben sind.<br />
Osvaldo E. Escobar Torres, Ex-Leuchtturmwärter vom Kap Hoorn<br />
und mit 20-jähriger Erfahrung am Kap Hoorn, berichtet: „Jedes<br />
Jahr kommen mehr ausländische Yachten in das Gebiet, mehr<br />
Fahrtenyachten trauen sich Südamerika zu umrunden. Je mehr<br />
Yachten kommen, desto mehr Unfälle gibt es natürlich auch,<br />
besonders durch nicht genügend ausgestattete Yachten und<br />
Revierunkenntnis der Skipper. Die meisten seit 1985 freigegebenen<br />
Ankerplätze sind für Marineschiffe und nicht für Segelyachten<br />
ideal, d. h., viele sind sogar unsicher für Yachten. Die durch die<br />
Marine freigegebenen Ankerbuchten sind gefährlich und durch die<br />
gestiegene Zahl an Yachten nicht ausreichend“.<br />
Der Skipper und Eigner der Charteryacht Polarwind, Osvaldo<br />
E. Escobar Torres, unternahm mehrere Segeltörns, um neue,<br />
sicherere Ankerplätze zu erkunden und bisher nicht autorisierte<br />
Ankerbuchten auf ihre Sicherheit zu überprüfen. Im Mai 2013<br />
übergab er der chilenischen Marine einen detaillierten Bericht mit<br />
dem Ziel, dass neue Routen für ausländische Yachten im Revier<br />
genehmigt werden.<br />
In diesem Bericht beschreibt und analysiert er:<br />
1. die aktuelle Situation der Segelyachten im Revier<br />
2. einen Ausblick auf die Entwicklung des Reviers für Yachten in<br />
den folgenden Jahren<br />
3. die Sicherheitsprobleme für Yachten und Crews in den<br />
momentan genehmigten Ankerbuchten<br />
4. genaue Beschreibung der Ankerplätze und Routen, um sie zu<br />
erreichen, um sicheres Segeln für Yachten im Revier zu<br />
erreichen<br />
Sein Bericht wurde vom Admiral der chilenischen Marine und dem<br />
„Ministerium der Grenzen Chiles“ gesichtet und die meisten der<br />
vorgeschlagenen neuen Ankerplätze genehmigt. Die Marine hat<br />
Osvaldo E. Escobar Torres auch weiterhin um Zusammenarbeit gebeten,<br />
um aufgrund seiner eigenen Erfahrung in der Marine, aber<br />
auch als langjähriger Segler im Revier die Sicherheit für Yachten<br />
weiterhin im Revier Kap Hoorn zu erhöhen. Die neu autorisierten<br />
Ankerbuchten sind: Margarita, Borracho, Beulieu, Estero Coloane<br />
und El Bosque.<br />
Osvaldo E. Escobar Torres segelt mit<br />
seiner perfekt ausgestatteten<br />
SY Polarwind mit Gästen durch<br />
die Kanäle Feuerlands, rund Kap<br />
Hoorn und in die Antarktis.<br />
www.polarwind-expeditions.com<br />
14 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong>
Wie einst<br />
Wen in Griechenland überfüllte oder halbfertige Marinas nerven,<br />
dem bieten sich die Sporaden als Alternative an. Vier große Inseln<br />
nahe der Festlandküste sind ständig bewohnt: Skiathos, Skopelos,<br />
Alonissos und Skyros. Natur pur findet sich auf Peristera, Pelagonisi,<br />
Gioura, Piperi und Skantzoura. Auch ein Abstecher in den Golf<br />
von Volos ist lohnend! Als Geheimtipp gilt die Insel Palaio Trikeri<br />
– vor einem der beiden Restaurants direkt an der Mole hat man<br />
sozusagen „All Inclusive“: Liegeplatz, Restaurant, WC und Dusche.<br />
www.nano-tours.com<br />
Mit Frachten<br />
segeln<br />
Die 32 Meter lange Schonerbrigg Tres Hombres ist<br />
seit Dezember 2009 in Fahrt. Sie unterhält einen<br />
Frachtdienst zwischen Europa, den Atlantischen Inseln,<br />
dem Karibischen Gebiet und Amerika. Neben einer<br />
Frachtkapazität in Höhe von 35 Tonnen verfügt sie auch<br />
über Kojen für fünf Besatzungsmitglieder und zehn<br />
Trainees. Wer mitsegeln und auch mit anpacken möchte,<br />
meldet sich bei sabine@fairtransport.nl<br />
www.svtreshombres.com<br />
Achtung: Visum!<br />
Ab sofort müssen Türkei-Reisende aus Österreich ihr Visum schon vor<br />
Antritt der Reise online beantragen und ausdrucken, meldet die Charter-<br />
Firma Phoenix Yachting. Seit 10. April <strong>2014</strong> ist diese Neuerung in Kraft.<br />
Visa für österreichische Staatsbürger, die geschäftliche oder touristische<br />
Reisen in die Türkei durchführen, müssen ab jetzt online beantragt und<br />
ausgedruckt auf die Reise mitgenommen werden. Die Beantragung des<br />
neuen e-Visums erfolgt online in drei Schritten über die Homepage<br />
www.evisa.gov.tr. Dafür ist eine Kreditkarte notwendig.<br />
www.phoenix-yachting.com
Karibische<br />
Sternstunden<br />
Die Windward Islands gelten als abwechslungsreichstes Revier der<br />
Karibik. In einem von Master Yachting Deutschland organisierten<br />
Törn konnte sich <strong>OCEAN7</strong> davon überzeugen. Besuchen Sie mit uns<br />
die Höhepunkte von den Tobago Cays bis zur Marigot Bay.<br />
Text und Fotos: Thomas D. Dobernigg
<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />
Rodney Bay<br />
Marigot<br />
ST. LUCIA<br />
Pitons<br />
Wallilabou<br />
Bay<br />
St. Vincent<br />
Kingstown<br />
Young Island Cut<br />
Blue Lagoon<br />
1<br />
MAYREAU<br />
TOBAGO<br />
CAYS<br />
Die Tobago Cays: Schon der<br />
Name klingt verheißungsvoll<br />
nach Palmen, Strand und einem<br />
Regenbogen an Farbschattierungen<br />
im glasklaren Wasser. Dazu<br />
freundliche, hilfsbereite Boatboys, die<br />
von dem nahen Union Island alles anliefern,<br />
was der Segler vor Anker begehrt<br />
– und abends auf offenem Feuer köstliche<br />
Lobster grillen. In unserer letzten<br />
Ausgabe (<strong>OCEAN7</strong> 03/<strong>2014</strong>) haben wir<br />
ausführlich über diese unbewohnten Inseln,<br />
das Schnorchelrevier hinter dem<br />
Bequia<br />
schützenden Horseshoe Riff und unsere Begegnungen mit<br />
Rochen, Schildkröten und bunten Tropenfischen berichtet.<br />
Die Tobago Cays sind ein unvergesslicher Höhepunkt einer<br />
Reise durch die Windward Islands. Aber nicht der einzige.<br />
Knapp zwei Seemeilen von den Cays entfernt liegt Mayreau, diese<br />
Insel mit dem zauberhaft bunten karibischen Dorf auf dem Hügel<br />
über dem Dschungel und dem wundervollen Rundumblick. All das<br />
kommt unserer Vorstellung von einem Paradies schon sehr nahe.<br />
Der Abschied von dort fiel uns nicht leicht. Wir segelten mit unserer<br />
Carto Wines, einer Oceanis 43.3 von The Moorings, weiter nach<br />
Norden, zurück in Richtung Saint Lucia. Mustique, die Insel, die vor<br />
allem dafür bekannt ist, dass die Reichen und Schönen von David<br />
Bowie über Mick Jagger bis zu den britischen Royals hier ihre Villen<br />
und Privatstrände besitzen, ließen wir an Steuerbord im Dunst liegen.<br />
Es reizte uns nicht, exklusive Boutiquen zu besuchen oder in Basil’s<br />
Cafe überteuerten Espresso zu trinken, um vielleicht einen Blick auf<br />
Mick Jaggers karibischen Hund zu erhaschen. Das sollen andere<br />
machen.<br />
Besuch bei den Walfängern. Wir steuerten Bequia<br />
an. Diese alte Walfängerinsel hat eine lange Seefahrergeschichte und<br />
gilt seit jeher als besonders yachtiefreundlich. Am Strand der weitläufigen<br />
Admirality Bay werden heute noch im Schatten der Palmen<br />
Schiffe gebaut, von kleinen Fischerbooten bis zu großen Schonern,<br />
ganz traditionell in Handarbeit, wie seit Jahrzehnten. Bequia hat bis<br />
heute eine aktive Walfängerstation und darf nach internationalen<br />
Regelungen bis zu vier Buckelwale pro Jahr fangen: ausschließlich<br />
in offenen kleinen Segelbooten mit Harpunen, die ohne machanische<br />
Hilfsmittel aus der Hand geworfen werden. Es gibt nur noch wenige<br />
Männer auf Bequia, die dieses Handwerk beherrschen. Buckelwale<br />
kommen zwischen Februar und April aus dem Norden in diese<br />
Gegend, um sich zu paaren und ihre Jungen zu gebären.<br />
Rund um die weitläufige Admirality Bay führt ein Fußweg direkt am<br />
Wasser. Er ist landwärts gesäumt von Palmen, bunten Häusern und<br />
Holzhütten, kleinen, stimmungsvollen Restaurants, offenen Bars und<br />
verschiedenen Geschäften, die lokale Produkte anbieten: von farbenfroh<br />
gebatikten Stoffen und Kleidern über Früchte der Insel bis<br />
1 Souvenir-Verkauf in einer abgelegenen Bucht<br />
2 Marigot Bay – ein Juwel auf Saint Lucia<br />
3 Boatboys warten auf Kundschaft<br />
4 Auf einen Felsen gelaufen: Tropensturm oder hat der Kapitän geschlafen?<br />
5 Jimminy lebt vom Verkauf seiner Handarbeiten<br />
Foto: Shutterstock (1)<br />
18 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong>
Windward Islands<br />
Vorsicht beim Kauf von Andenken<br />
aus Produkten geschützter Tiere<br />
hin zu kunstvoll hergestellten Produkten aus Stein, Keramik, Kokosnüssen<br />
oder den Knochen der erlegten Buckelwale. Doch Vorsicht: Ist ein Kauf<br />
auch noch so verlockend: Auf den europäischen Flughäfen wartet der Zoll<br />
mit ganz erheblichen Strafen beim Versuch, Produkte von geschützten<br />
Tieren einzuführen.<br />
Die Einwohner von Bequia sind ein stolzes Volk. Sie stammen von Siedlern<br />
ab, die auf Walfängerbooten aus Nordamerika kamen, von Farmen in Schottland,<br />
als Freibeuter aus Frankreich und als Sklaven aus Afrika. Yachtsleute<br />
fühlen sich hier herzlich willkommen – ganz anders als auf dem nördlich<br />
von hier gelegenen Saint Vincent. Adrett in Schuluniformen gekleidete Kinder<br />
grüßen Fremde freundlich auf den Straßen, Erwachsene bieten unaufdringlich<br />
an Verkaufsständen ihre Waren an, die netten Bars sind sauber und gepflegt.<br />
2<br />
My name is Richard. Mehrere gute und ordentlich gewartete<br />
Dinghi-Docks erleichtern das Anlanden. An dem am südlichsten gelegenen<br />
Steg hieß uns ein Schwarzer mit breitem Lachen willkommen: „My name is<br />
Richard. I will take care of your Dinghi“. Seinen Preis dafür nannte er mit<br />
zehn EC Dollars. Als wir nach ein paar Stunden zurückkamen, bedankte<br />
Richard sich nicht nur höflich und überschwänglich für die zehn EC $, er<br />
hatte in der Zwischenzeit auch den gesamten Sand und Schmutz aus dem<br />
Dinghi entfernt und Motor und Benzintank auf Hochglanz poliert. Was<br />
für ein Unterschied zu den Situationen, die wir etwa in Soufriere auf<br />
Saint Lucia erlebt hatten (siehe Bericht in <strong>OCEAN7</strong> 03/<strong>2014</strong>).<br />
Wir klarierten aus den Grenadines in Bequia aus, was ein wahres<br />
Vergnügen war, denn alles konnte in einem sauberen Gebäude<br />
direkt hinter dem Fähranleger binnen weniger Minuten erledigt<br />
werden. Kostenlos. Der höfliche Immigration-Officer in seiner<br />
ordentlichen Uniform wünschte uns mit einem Lächeln noch<br />
eine gute Reise. An der Wand hing ein Schild mit dem<br />
Motto: „We are here to serve you!“, und die schwarzen<br />
Beamten taten alles, um diesem Spruch<br />
auch gerecht zu werden.<br />
3<br />
4<br />
5
<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />
1 2<br />
Wir ergänzten unsere Bordvorräte in dem großartig sortierten „Doris<br />
Fresh Food“ in einer Gasse gleich hinter dem Customs-Gebäude.<br />
Neben dem obligatorischen lokalen Rum und dem Planter’s Punch<br />
Fruitmix für den abendlichen Sundowner erstanden wir Holzkohle<br />
und gefrorene Steaks allererster US-Qualität für unseren Bordgrill,<br />
mit dem jede Yacht von The Moorings in diesem Revier ausgestattet<br />
ist.<br />
An diesem Abend kreierte die Crew der Carto Wines einen eigenen<br />
Borddrink als Sundowner: Ein Longdrinkglas mit Eiswürfeln füllen,<br />
darauf Wasser einer frischen, grünen Kokosnuss gießen, 3 cl fertig<br />
gekauften Planter’s Punch Mix und gute 6 cl lokalen braunen Rum.<br />
Kurz umrühren. Dazu eine Scheibe Limette und ein kleines Stück<br />
Ananas. Fertig.<br />
Wenn man wie wir an Saint Vincent mit seinen zwar wunderschönen<br />
Buchten, aber den mitunter als sehr aggressiv beschriebenen Küstenbewohnern<br />
vorbeisegeln möchte, empfiehlt es sich, früh aufzubrechen,<br />
denn die Strecke ist mit rund 70 Seemeilen nicht nur weit,<br />
sondern auf der Passage zwischen Saint Vincent und Saint Lucia auch<br />
anspruchsvoll und fordernd. Diese knapp 25 Seemeilen führen über<br />
den offenen Atlantik und seine vom gleichmäßigen Passat erzeugten<br />
langgezogenen, meterhohen Wellen brechen am Nordkap von Saint<br />
Vincent und werden kurz, steil und chaotisch. Dazu kommt ein<br />
deutlicher Strom nach Westen und dass man hart am böigen Wind<br />
segeln muss, will man nicht allzu weit von seinem Ziel abkommen.<br />
Nach etwa zwei Stunden konzentriertem Steuern in den Kreuzseen<br />
wird es wieder ruhiger und angenehmer und bald tauchen aus dem<br />
20 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong><br />
Dunst die Pitons auf, die beiden Vulkankegel und Markenzeichen<br />
für Saint Lucia, die sich sogar in der Flagge des Inselstaates wiederfinden.<br />
Wo Dr. Doolittle zuhause ist. Die nicht nur aus dem<br />
Disney-Film „Dr. Doolittle“ bekannte Marigot Bay auf Saint Lucia ist<br />
eines der wenigen „Hurricane Holes“ in den Windward Islands – also<br />
eine Bucht, die so geschützt ist, dass in ihr auch ein Hurricane abgewettert<br />
werden kann. Eine mit Palmen bewachsene Sandzunge<br />
trennt die innere Bucht von der weitläufigeren äußeren. Der Nordteil<br />
der Marigot Bay ist von Mangroven gesäumt und die ganze Nacht<br />
hindurch ertönt als dichter Klangteppich das laute Gequake der<br />
tropischen Baumfrösche.<br />
Chartern bei<br />
Master Yachting<br />
In mehr als 30 Revieren und in über 20 Ländern<br />
bietet Master Yachting Deutschland ca. 9.000 Yachten<br />
an. Im Angebot sind auch die Premium-Marken<br />
Sunsail und The Moorings. Die elf Mitarbeiter der<br />
1990 von Andrea Barbera gegründeten Agentur<br />
bieten jedem Kunden ein fertiges, perfekt geschnürtes<br />
Paket – von der kompetenten Beratung über die<br />
Auswahl des richtigen Reviers, der passenden Yacht<br />
bis zu den Flügen und Transfers. Da ist alles in einer<br />
Hand. So war es auch bei bei unserem Segeltörn in<br />
den Windward Islands für <strong>OCEAN7</strong>. Alles war<br />
durchdacht und abgestimmt und garantierte so einen<br />
reibungslosen Urlaub. Die Master Yachting GmbH,<br />
seit 2008 Teil der TUI-Gruppe, bietet weltweit eines<br />
der umfangreichsten Yachtcharterangebote an<br />
Segelyachten, Katamaranen und Motoryachten an.<br />
www.master-yachting.de
Windward Islands<br />
Hier gibt es eine vorbildlich geführte kleine Marina, vor allem aber<br />
sichere Mooringbojen, die von Jean-Jaques gewartet und vermietet<br />
werden. Er empfängt Yachten bereits an der Einfahrt, ist unaufdringlich<br />
und hilfsbereit. Mehrere seriöse Boatboys versorgen Besucher<br />
mit Obst, Brot und allem möglichen. Einklarieren ist in der Martigot<br />
Bay kein Problem. Ein Officer bedient die Crews höflich, rasch und<br />
entgegenkommend und Bob Hathaway von der Marina Marigot Bay<br />
überwacht alle Vorgänge aufmerksam, um einzugreifen, falls das<br />
notwendig erscheint.<br />
An Land gibt es eine Reihe erstklassiger Geschäfte, Cafés und Res -<br />
taurants. Im Mygo genießt man auf einer offenen Terrasse über dem<br />
Wasser hervorragende Meeresfrüchte aus einer kreativen Fusion-<br />
Küche. Das Mygo befindet sich in der inneren Bucht der Bay und<br />
bietet einen atemberaubenden Blick auf den Sonnenuntergang. Wer<br />
nicht mit seiner Yacht vor Anker oder an einer Mooringboje schwojen<br />
möchte, findet hier ein paar Liegeplätze für Yachten direkt am<br />
Steg. Das „Dr. Doolittles“ im äußeren Bereich der Bucht direkt am<br />
Sandstrand ist bekannt für seine schmackhaften, kreolischen Fischgerichte<br />
oder die karibische Spezialität Conch Fritters.<br />
Flüssiger Sonnenschein. Wer sein Beiboot nicht benutzen<br />
will, kann sich mit dem Wassertaxi Liquid Sunshine abholen<br />
an den Strand fuhren: Aus frischen grünen Palmenblättern flochten<br />
sie geschickt Sonnenhüte, schnitzten Vögel aus den harten Schalen<br />
der Kokosnüssen und bohrten Löcher in die Gehäuse der großen<br />
Conch-Schnecken, um daraus Signalhörner zu machen. Im südlichsten<br />
Teil der Bucht liegt die Ferienanlage TiKaye, unauffällig aus<br />
Naturmaterialien auf dem Hang errichtete Hotel-Cottages mit einem<br />
offenen Restaurant direkt am Strand. Neben schmackhaften tropischen<br />
Drinks kann man hier einen einfachen kreolischen Lunch<br />
bestellen – sofern man genügend karibische Gelassenheit mitbringt,<br />
die Wartezeit geduldig zu ertragen.<br />
Bevor man in der Rodney Bay in die Professionalität einer internationalen<br />
Marina zurückkehrt, bietet sich mit dem vorgelagerten Pigeon<br />
Island noch ein letzter Badestopp an. In der Rodney Bay Marina<br />
haben nicht nur Sunsail und The Moorings ihre perfekt geführten<br />
Charterbasen. Auch Österreicher haben sich bereits vor Jahrzehnten<br />
in der Rodney Bay niedergelassen: Uli und Alexandra Meixner bieten<br />
mit ihrem Unternehmen DSL „Destination Saint Lucia“ Charteryachten<br />
an und Eignern einen rundum professionellen Service für ihre<br />
Schiffe nach einer Atlantiküberquerung. Ich habe die beiden erstmals<br />
1993 nach meiner ersten Atlantiküberquerung getroffen. Uli war ein<br />
paar Jahre davor mit seiner Frau Alexandra mit einem selbst gebauten<br />
Wharram-Katamaran zu einer Weltumsegelung aufgebrochen.<br />
Zwei Österreicher bieten Yachties<br />
perfekten Service in Rodney Bay<br />
3 4 5<br />
Foto: Shutterstock (1)<br />
lassen. „Liquid Sunshine“ – „Flüssiger Sonnenschein“ – so nennen<br />
die Kariben die regelmäßigen Tropengüsse, die es mehrmals am Tag<br />
gibt, wenn sich die niedrigen Passatwolken an den Inseln angesammelt<br />
haben und abregnen.<br />
Nur sechs Seemeilen südlich der Marigot Bay befindet sich Anse<br />
Cochon, eine weitläufige, halbmondförmige Bucht. Man ankert hier<br />
auf rund sechs Meter Wassertiefe, der Grund ist gut haltender Sand<br />
und auch das Dinghi liegt sicher auf dem breiten Sandstrand, während<br />
die Crew entlang der Korallen schnorchelt.<br />
Zwei Schwarze, Denver und Rastaman, saßen im Schatten unter den<br />
Kokospalmen und fertigten Souvenirs, als wir hier mit dem Dinghi<br />
Auf Madeira konnten sie in einem Sturm tagelang ihr Schiff nicht<br />
verlassen. Die Folgen stellten sich neun Monate später mit der Geburt<br />
ihres ersten Kindes auf Saint Lucia ein. Aus der geplanten Weltumsegelung<br />
wurde, allen Hürden karibischer Bürokratie zum Trotz, ein<br />
heute florierendes Service-Unternehmen.<br />
1 Gesunkener Schoner vor den Mangroven der Marigot Bay<br />
2 Denver und Rastaman, zwei freundliche Kariben in Anse Cochon<br />
3 Tropisches Idyll Marigot Bay<br />
4 Schnell, freundlich und gratis: Einklarieren in der Marigot Bay<br />
5 Bar auf Bequia<br />
Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 21
<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />
Vasenwurf<br />
frischer<br />
&Fisch<br />
Griechische Ostern unter Segel<br />
Das Ionische Meer lockt gerade im Frühjahr mit klarem Wasser, leeren<br />
Buchten und Häfen. Noch sind nur wenige Yachten unterwegs, einen<br />
Liegeplatz zu finden ist kein Problem. Zeit lassen kann man sich zu Beginn<br />
der Saison, muss nicht hetzen, um eine Mooringleine zu erwischen oder<br />
den letzten Oktopus, der heute auf der Tageskarte steht.<br />
Text und Fotos: Kirsten Panzer-Gunkel
Ionisches Meer<br />
Doch einmal im Jahr sind es eben diese Griechen, die extrem geschäftig<br />
werden, aber noch immer im ihnen eigenen mediterranen<br />
Tempo. Dann wenn man sie wienern und polieren sieht, dann wenn<br />
sie wieder heimkehren auf ihre Inseln, die weit verstreuen Familien<br />
zusammentreffen, junge Männer wieder neben den alten im Kafenion<br />
sitzen, dann kündigt es sich an, das Osterfest, in der griechischorthodoxen<br />
Kirche der höchste kirchliche Feiertag.<br />
So füllen sich die Dorfplätze, während an der Pier noch reichlich<br />
Platz ist. Noch ist Zeit, das Revier zu erkunden, von Korfu aus. Dort,<br />
auf der zweitgrößten der Ionischen Inseln, wird das Fest in ein paar<br />
Tagen mit ganz besonderen Ritualen gefeiert werden.<br />
Also die Tage nutzen, Segel hoch und ab nach Süden. Die Korfioten<br />
ihre Arbeit machen lassen und die Ruhe im Ionischen Meer genießen,<br />
schnell noch, bevor die Saison beginnt. Gouvia, die größte<br />
Marina im Ionischen Meer und einer der größten Yachthäfen Griezum<br />
Segeln kommt. So wie jetzt mit uns kurz vor Ostern im Ionischen<br />
Meer.<br />
Die von der Sonne angestrahlten Fassaden ziehen vorbei, im Yachthafen<br />
unter der Festung schwojen die Schiffe, Zeit für Köder und<br />
Schnur – der üppige Fischbestand verspricht einen guten Fang.<br />
Sieben Knoten Fahrt, nach Paxos wollen wir. Der Wind passt, knapp<br />
30 Seemeilen liegen vor uns, immer mit Landsicht. Auch das macht<br />
dieses Revier aus, „dadurch eignet sich das Ionische Meer auch gerade<br />
für Familien, die mit dem Boot unterwegs sein wollen oder<br />
auch Segler, die nicht so erfahren sind“, hat uns zuvor noch Ioannis<br />
Trepeklis, der amtierende Bürgermeister von Korfu, vor laufenden<br />
Kameras in seiner mit Ikonen und Antiquitäten überbordenden,<br />
plüschigen Amtsstube erklärt. Dazu noch die kurzen Distanzen<br />
zwischen den rund 50 Inseln und Inselchen mit ihren zahllosen<br />
Ankerbuchten und Häfen, in denen sich bei allen Windrichtungen<br />
2 3<br />
Fotos: Shutterstock (2)<br />
chenlands, bleibt achteraus. Durch die betonnte Fahrrinne hinaus,<br />
vor uns türmen sich die verkarsteten albanischen Berge auf, an<br />
Backbord die grüne, bergige Küste Korfus. Dann Kurs Südwest,<br />
abfallen, Segel auffieren, der Wind bläst aus nördlichen Richtungen.<br />
Vorbei an der kleinen flachen Insel Vido oder Ptychia, Insel des<br />
Friedens, wie das kleine Eiland früher einmal hieß.<br />
Korfu-Stadt, oder besser Kerkyra, so der offizielle Name von Stadt<br />
und Insel, rückt näher. Die naturfarbene Häusersilhouette säumt das<br />
Ufer. Die beigen, sandfarbenen bis gelblichen Anstriche der vier- bis<br />
fünfstöckigen Häuserfront dienten früher als Tarnung, verschmolzen<br />
sie optisch doch mit dem Gestein. Camouflage auch dank der dunkelgrünen<br />
hohen Fensterläden, die in Anlehnung an die dunklen<br />
Zypressen ebenfalls ihren Part beim Versteckspiel übernahmen – bis<br />
heute. „Seht ihr bunte Häuser oder weiße wie auf den Kykladen,<br />
wisst ihr gleich, dass da nur igendwelche Fremde wohnen können.<br />
Kein Korfiote würde jemals sein Haus bunt anstreichen“, erzählt<br />
Stelios. Er kennt sich aus mit den unterschiedlichen griechischen<br />
Bauweisen und Landschaften. Genauso wie mit allem Technischen<br />
rund ums Boot, hängt er doch als Technical and Operations Manager<br />
von Dream Yacht Charter Griechenland nicht nur während der Saison<br />
rund um die Uhr organisierend und helfend am Telefon, sondern<br />
sorgt auch dafür, dass er vor oder nach der Saison selbst noch genug<br />
irgendwo ein geschützter Liegeplatz finden lässt, ein perfektes Entspannungsrevier<br />
und das mit Aussicht. Das Grün in der Kombination<br />
mit dem blauen Meer tut dem Auge gut.<br />
Und … man sitzt selten auf der „falschen Seite“, einerlei, auf welchem<br />
Bug man segelt. Meist gibt es sowohl auf Backbord als auch<br />
auf Steuerbord etwas zu entdecken. An den Ufern des Festlandes<br />
und der Inseln verbergen sich Höhlen und Grotten, kleine Buchten,<br />
von der Natur zurückeroberte Gemäuer und versteckte Kirchen. Wie<br />
auf den Paxos vorgelagerten Inseln zum Beispiel. Bei der nördlichen<br />
Durchfahrt durch den Kanal zum Liegeplatz quasi direkt im Ort<br />
kommt man erst an der kleinen vorgelagerten Insel Áyios Nikólaos<br />
mit venezianischer Ruine und anschließend an Panagia mit der Marienwallfahrtskirche<br />
vorbei.<br />
Doch nicht so lange schauen, sondern lieber die<br />
Angelschnur einholen, der Köder blinkt ganz ohne Fisch, Festmacher<br />
klar machen, vor allem im Sommer, wenn die Insel von vielen Charterern<br />
als erstes Etappenziel genutzt wird. Doch noch ist es ruhig.<br />
1 Parga<br />
2 Auch Gastlieger sind im Corfu Sailing Club willkommen<br />
3 Blick auf die Altstadt Korfus mit alter Festung und der<br />
Kirche des Heiligen Spiridon (li. Turm)<br />
Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 23
<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />
1<br />
Im fjordähnlichen Hafen liegen nur wenige Yachten.<br />
Auf dem Kirchhof werden die Familiengräber<br />
geputzt, die Frauen bereiten den Epitaph,<br />
das symbolische Grab Jesu, für die Prozession<br />
vor. Daneben werden frisch gepflückte Orangen<br />
vom Pickup aus verkauft, im Kafenion<br />
spielen dunkel gekleidete Männer Tavlis,<br />
die griechische Variante des<br />
Backgammon. Vor dem Osterfest<br />
gehören die Inseln noch<br />
ihnen. Regenschauer helfen<br />
beim Klar-Schiff-machen,<br />
an Deck und auf<br />
dem Marktplatz. Die Luft<br />
ist noch frisch, nicht überhitzt und abgestanden. Selbst der Freiheitskämpfer<br />
Anemogiánnis, der hier im Hafen von Gáios Anfang des 19.<br />
Jahrhunderts ein türkisches Schiff versenkt hat, scheint auf seinem<br />
Schiffsbug am Hafenrand den anstehenden Festtagen voller Spannung<br />
entgegen zu sehen, die Fackel in der Hand bereit für die<br />
nächtlichen Prozessionen. Doch noch laufen die Vorbereitungen.<br />
Und so haben wir Zeit für einen kurzen Abstecher nach Lakka an<br />
der Nordspitze von Paxos und weiter in Richtung Festland. Das ruhigere<br />
Antipaxos lassen wir aus – diesmal ist Ostern wichtiger als<br />
noch ein paar Seemeilen zu machen.<br />
Und so sind wir weiter auf Kirchentour. Das<br />
terrassenförmige, verwinkelte Parga an der griechischen Festlandküste<br />
ist wieder ein Hafen mit vorgelagertem Inselchen und natürlich<br />
Kämpfer – Kirche – Kutscher –<br />
3 4<br />
2
Mathraki<br />
Ionisches Meer<br />
Fotos: Shutterstock (2)<br />
einer entsprechenden Kirche und Glockentürmchen. Festmachen an<br />
der in die Bucht ragenden Pier ist nicht zu empfehlen, sie ist den<br />
Fähren vorbehalten und dementsprechend dimensioniert und außerdem<br />
auch bei wenig Wind recht unruhig. Wer länger bleibt, geht<br />
direkt vor der Stadt und ihren Stränden oder in den Buchten gleich<br />
nebenan vor Anker. Achtung, von See kommend liegen vor dem<br />
Kircheninselchen Nisaki tis Panagias und den vorgelagerten Felsen<br />
einige Klippen im Wasser.<br />
Zerklüftet ist hier die Küste, Felsenspitzen reichen ins Meer, kleine<br />
James-Bond-Felsen scheinen auf dem Wasser zu treiben, dazwischen<br />
Grotten, eher spitz geöffnet als ausgewaschen rund.<br />
Nisida Agios Nikolaos kommt in Sichtweite – kleiner grau-weißer<br />
Fels mit grüner Haube und weißer Kirche. Zu Nikolaus am 6. Dezember<br />
kommen die Küstenbewohner hier mit ihren Booten herüber,<br />
ankern, steigen die steinernen Treppenstufen hinauf zur Kirche und<br />
feiern die Messe zu Ehren des Heiligen der Seefahrer und Reisenden.<br />
Eindrucksvoll muss das sein, wenn überall herum die kleinen Boote<br />
liegen und die Gläubigen wieder Leben auf die Insel bringen. Doch<br />
die meiste Zeit des Jahres verbringt sie umgeben von glasklarem<br />
blauen Wasser im Dornröschenschlaf. Nur hin und wieder kommen<br />
Besucher, Kirchgänger, der Pope oder Segler auf der Suche nach<br />
einem Fotomotiv vorbei.<br />
Bis Dezember ist es noch lange hin, jetzt werden die Kirchen in den<br />
Dörfern und Städten erst einmal für Ostern vorbereitet.<br />
Also Kurs Nord, viel Zeit bleibt nicht mehr.<br />
Die grüne Festlandküste entlang, nächster Hafen Sivota. Der Wind<br />
schiebt, die Angelschnur ist wieder ausgebracht. So viel Fisch soll es<br />
hier geben, dass es ein Leichtes sei, einen guten Fang zu machen,<br />
sagen die Fischer und Stelios ist ganz ihrer Meinung. „Bisher habe<br />
ich immer was gefangen“, beteuert er, während er doch noch ein<br />
bisschen Schnur nachgibt und dem Druck leicht mit Daumen und<br />
Zeigefinger nachspürt. Appetit auf einen frischen Fisch hätten wir<br />
durchaus, bliebe nur die Frage, ob der bordeigene Fischer ihn denn<br />
auch zubereiten würde. „Wir haben Salzwasser und Öl, das gute habt<br />
ihr doch in Gaios noch gekauft. Das reicht“, schallt‘s vom Heck<br />
herüber. Das überzeugt und das Öl ist wirklich superlecker. Gleich<br />
Korfu<br />
Gouvia<br />
am Hafen<br />
in einem<br />
garagenartigen<br />
Gebäude wird es<br />
verkauft, die gut gefüllten<br />
Ölfässer direkt<br />
daneben.<br />
Die nächste Nikolausinsel<br />
liegt voraus, gleich<br />
gegenüber von Sivota. Anlegen römischkatholisch<br />
im orthodoxen Griechenland. Das Fischerglück<br />
ist ausgeblieben. So gibt’s zum<br />
Sundowner mit Blick nach Westen das gute Öl<br />
zu Brot und Salz. Der Fisch wird später bestellt.<br />
Die Restaurants an der Wasserfront freut’s. Auch<br />
in Sivota ist es so früh in der Saison noch leer und<br />
entsprechend ruhig in diesem sonst so trubeligen<br />
Ort. Angenehm, denn laut und voll wird es auf<br />
alle Fälle in den nächsten Tagen werden, doch<br />
noch genießen wir die Ruhe vor dem Fest.<br />
1 Liegeplätze direkt im Ort –<br />
Gaios auf Paxos<br />
2 Der Freiheitskämpfer Anemogiánnis<br />
grüßt in Richtung Gaios<br />
3 Nisida Agios Nikolao – kleine Kirche<br />
auf einsamen Felsen<br />
4 Auch korfiotische Kutscher brauchen<br />
mal eine Pause<br />
5 Nisaki tis Panagias in der Bucht von<br />
Parga<br />
6 Endlich Fisch – Stelios und frisch<br />
zubereiteter Fang<br />
Koch, Segeln auf Griechisch<br />
Korfu<br />
Lakka<br />
Paxos<br />
Igoumenitsa<br />
Sivota<br />
Gaios<br />
Parga<br />
AntiPaxos<br />
DECLARE YOUR<br />
INDEPENDENCE<br />
Die Frauscher Bootswerft setzt<br />
bei Ihren edlen Elektroyachten<br />
in vielen Bereichen auf Mastervolt<br />
Li-Ion Batterien, da es im Moment<br />
keinen besseren und innovativeren<br />
Partner in Bezug auf Sicherheit und<br />
Leistungsfähigkeit gibt.<br />
Stefan Frauscher, Managing Director, Head of Sales,<br />
Frauscher Bootswerft GmbH & Co KG<br />
Die am weitesten fortgeschrittenen,<br />
leistungsfähigsten und zuverlässigsten<br />
elektrische Systeme der Welt.<br />
5 6
<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />
Karfreitag, herausgeputzt sind nicht nur die Kirchen, sondern auch<br />
die Heimgereisten hier am Ort. Kinder gehen mit langer Schnur im<br />
Hafenbecken auf Fischfang. Petri Heil – wir müssen weiter.<br />
Passend zur Rückfahrt hat der Wind auf Süd gedreht. Rund 25 Seemeilen<br />
liegen vor uns. Die Angelschnur ist ausgebracht. Wir beeilen<br />
uns, zurück nach Korfu zu kommen, wollen schließlich nichts vom<br />
großen Fest verpassen – Prozessionen, fliegende Vasen, Musikkapellen<br />
– letzteren konnten man schon beim Proben zuhören. In den<br />
engen Gassen der Altstadt drangen schon seit Tagen die getragenen<br />
Klänge aus den weit geöffneten Fenstern.<br />
Vlacherna, die werbeträchtige von Korfuplakaten und -postkarten<br />
bekannte Klosterinsel, kommt in Sichtweite, dann die alte venezianische<br />
Festung, an ihrem Sockel der Yachtclub und schon hört man<br />
sie, die Musik. Getragen, langsam gespielt, die Tonlage tief, tieftraurig,<br />
es ist Karfreitag. Jede der 37 korfiotischen Gemeinden hält ihre<br />
eigene Prozession ab. Die Epitaphe werden aus den Kirchen zur<br />
Spinada, einem der größten und vielleicht auch schönsten Plätze<br />
Griechenlands, getragen.<br />
Es zischt, die Rolle dreht sich, irgendwas zieht an der Angelschnur.<br />
Stelios würde den Anblick eines leeren Blinkers vermutlich nicht<br />
überstehen. Schon einmal hat er nur die Fischattrappe mit frischen,<br />
starken Beißspuren aus dem Wasser gezogen. Das wäre der Fang<br />
seines Lebens gewesen. Geschwindigkeit drosseln, inzwischen laufen<br />
wir unter Maschine, die Marina-Ansteuerung ist in Sicht. Nur ja nicht<br />
wieder zu schnell sein, nicht den Fang verlieren. Leerlauf, kurz<br />
rückwärts, aufstoppen. Unser Kat bietet dem Wind auch ohne Segel<br />
und Maschine noch genug Angriffsfläche.<br />
Langsam die Leine einholen, Kurbel vorsichtig drehen und dann ist<br />
er da, der Fisch – „a kind of tuna“, meint Stelios ganz beseelt<br />
von seinem Fischerglück. Für mich sieht der Fang wie<br />
ein Bonito oder Skipjack aus, auch sein weißes<br />
Fleisch spricht dafür. Nur mit einer Tasse<br />
Meerwasser und Olivenöl in den Ofen<br />
– ein Festmahl. Das passt. Karfreitag<br />
ist schließlich Fischtag,<br />
zumindest bei den Katholiken.<br />
Korfiotische Küche<br />
Wer die Prozessionen auf der Spianada mit einem guten<br />
Essen verbinden möchte, geht ins Restaurant Aegli direkt im<br />
Liston und sitzt draußen unter<br />
den langen Arkaden: Seit über<br />
40 Jahren wird hier gekocht.<br />
Jetzt hat Mario, Sohn des<br />
Hauses und Absolvent einer der<br />
renommiertesten Kochschulen<br />
der Welt, des Culinary Institute<br />
of America in New York, das<br />
Kommando übernommen mit<br />
dem Ziel, die alte traditionelle<br />
korfiotische Küche wiederzubeleben.<br />
Sein Vater ist übrigens<br />
Honorarkonsul der Bundesrepublik<br />
– www.aeglirestaurant.com,<br />
1<br />
Tel. +30 26610 31949.<br />
Das Werfen der Krüge ist ebenfalls auf der Spianada gut zu<br />
beobachten. Unmittelbar dabei und mittendrin ist man<br />
allerdings direkt in der Altstadt, zum Beispiel in der Nikiforou<br />
Theotoki, die zwischen den Arkaden direkt in die Altstadt<br />
führt.<br />
Den besten Fisch, falls man selber keinen an der Angel hatte,<br />
gibt es in Gouvia in der Taverne Gerekos. Der Fisch allein ist<br />
auf alle Fälle schon ein Grund wiederzukommen.<br />
Angeboten werden die Ostertörns von MasterYachting,<br />
www.master-yachting.de<br />
Da sich die griechischen Kirchenfeste nicht wie unsere nach<br />
dem Gregorianischen Kalender, sondern nach dem Julianischen<br />
richten, gibt es zeitliche Verschiebungen. Auf Korfu<br />
wird im kommenden Jahr (2015) vom 10. April (Karfreitag)<br />
bis zum 12. April (Ostersonntag) Ostern gefeiert. 2016 fällt<br />
der Ostersonntag auf unseren ersten Mai.<br />
2
Ionisches Meer<br />
Ein ganz besonderes Törnziel:<br />
die Osterfeierlichkeiten auf Korfu<br />
3 4 5<br />
Die orthodoxen Griechen hingegen essen am Sonntag vor Ostern<br />
das letze Mal Fisch. In der Karwoche kommen dann nur noch Lebensmittel<br />
ohne Blut auf den Tisch. Muscheln, Kalamar, Sepia oder<br />
Oktopus sind als blutlose Tiere dagegen erlaubt. So kommt man<br />
durch die Woche. Am Karfreitag wird das Fasten zur wahren Herausforderung,<br />
dann wird auch noch auf Olivenöl verzichtet – für<br />
Griechen wahrscheinlich gleichzusetzen mit Folter. Doch unser<br />
Fisherman kann sich heute nicht an die Regeln halten, dazu duftet<br />
sein Fang im Ofen zu gut.<br />
Während in Kerkyra getrauert wird, laben wir uns noch an dem<br />
frischen Fisch. Vom Dorf wehen die traurigen Klänge herüber.<br />
In Korfu-Stadt versammeln sich schon seit dem frühen Nachmittag<br />
die Gemeinden, bis in die Nacht werden die Prozessionen durch die<br />
Stadt ziehen.<br />
Verdis Trauermarsch dringt durch die Gassen, während<br />
„Jesus“ schwer an seinem Kreuz trägt und die alten Frauen sich in<br />
ihren Fenstern bekreuzigen, sobald dieser an ihnen vorüberzieht.<br />
Bilder, die berühren, eine Stimmung, der man sich nicht entziehen<br />
kann. Man kommt ihnen so ganz nah, den Griechen oder besonders<br />
den Korfioten, durch deren Segelrevier man sonst bei Sonne und<br />
Licht so urlaubsversonnen kreuzt.<br />
Doch das ist noch lange nicht alles, weshalb man Ostern nicht so<br />
schnell wieder auslaufen sollte. Am Samstag wird es laut und bunt.<br />
Die Krüge fliegen. Doch erst ziehen ab 9 Uhr wieder die Kapellen<br />
durch die Straßen, begleitet von Schul- und Pfadfindergruppen. Dann<br />
werden auch die Gebeine des heiligen Spiridon, des Inselheiligen,<br />
durch die Straßen getragen. Jeder soll so auf die verehrte Reliquie<br />
einen Blick werfen können.<br />
Mit dem Gongschlag um 11 wird es dann richtig laut<br />
und nass. Spiridon ist schon lange wieder zurück in seiner Kirche,<br />
die Priester ebenfalls. Mit Wasser gefüllte tönerne Gefäße knallen auf<br />
die Straßen. In der Altstadt drängen die Zuschauer zurück an die<br />
Häusermauern, wenn aus den Fenstern gerufen wird. Nach vielen<br />
Ahs und Ohs beim vorangegangen Präsentieren der Krüge folgt nun<br />
der Applaus, während die Gefäße auf dem Pflaster zerbersten und<br />
das Wasser aus ihnen bis zu den Knien heraufspritzt. Ungewohnt für<br />
Segler, kommt sonst das Wasser doch eher direkt von vorn. Doch<br />
jetzt schnell bücken und ein, zwei Tonstücke aufsammeln, sie bringen<br />
Glück fürs nächste Jahr.<br />
Auslaufen lohnt nicht mehr, so bleibt auch noch Zeit für mehr Musik<br />
und anschließend fürs Abendprogramm. Auf der Spianada wird um<br />
11 Uhr nachts die Messe gefeiert. Die Kirchen sind inzwischen zu<br />
klein dafür. Um Mitternacht ist es soweit. „Christos Anesti“ verkündet<br />
der Metropolit. „Christus ist auferstanden!“ Kerzen werden entzündet<br />
und über Meer und alter Festung knallt das Feuerwerk. Sie wissen,<br />
wie man für Stimmung sorgt, die Griechen, und das natürlich wieder<br />
mit Musik, die selbst im Yachtclub noch zu hören ist.<br />
1 Mario, Herr der Küche des Restaurants Aegli in Korfu<br />
2 In Korfus Altstadt warten die Anwohner aufs Signal zum Vasenwerfen<br />
3 „Jesus“ trägt während der Karfreitagsprozession das Kreuz durch die Straßen<br />
4 Ist an den roten Uniformen zu erkennen: der „alte“ Musikverein<br />
5 Kirchlicher Würdenträger zieht mit der Karfreitagsprozession<br />
6 Segeln vor der alten Festung Korfus<br />
6<br />
Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 27
PeopleNews<br />
Master of<br />
water, wind<br />
& waves<br />
Hobart „Hobie“ Alter brachte etwas von der<br />
Surfer-Coolness in die Segelszene. Nachdem<br />
er in der Garage seines Vaters erste<br />
Shaping-Versuche mit Surfbrettern aus<br />
Balsaholz wagte, eröffnete er seinen ersten<br />
Surfshop 1954 in Dana Point. Gemeinsam<br />
mit seinem Kumpel Gordon „Grubby“ Clark<br />
setzte Alter 1958 bei der Surfboardherstellung<br />
auf den leichteren Kunststoff. Sein<br />
Laden florierte, pro Woche gingen bis zu 250<br />
Boards über den Ladentisch, kultige Surfer -<br />
filme im Kino heizten das Business weiter an.<br />
Der wirtschaftliche Erfolg war begleitet durch<br />
die sportlichen Erfolge Alters und seines<br />
Hobie Competition-Team. Legendär seine<br />
Surfs mit einer Frau im Arm. Dann erfand<br />
er den Hobie Cat mit den Bananen-Rümpfen<br />
und das Segeln wurde plötzlich bunt und easy<br />
– und für 999 US-Dollar auch erschwinglich.<br />
Mit dem Hobie Cat konnte man richtig<br />
cool an den Sandstrand segeln und bei den<br />
Beachparties mitfeiern. 1962 begann Alter<br />
ebenfalls Skateboards herzustellen, gründete<br />
„Hobie Skateboards“ und lancierte das „Sidewalk<br />
Surfing“ – das lässige Lebensfeeling<br />
blieb das gleiche. Nach dem Verkauf seiner<br />
Cat-Werft konstruierte sich Hobie fürs Alter<br />
einen 60 Fuß-Motorkatamaran, mit dem er<br />
Blauwasser-Törns bis nach Alaska unternahm.<br />
In den letzten fünf Jahren litt er an<br />
Krebs, am 29. März <strong>2014</strong> starb „Hobie“ im<br />
Alter von 80 Jahren daheim in Palm Desert,<br />
Kalifornien. Doch sein Spirit, the Hobie Way<br />
of Life, lebt weiter.<br />
www.hobiecat.comworld.com<br />
Prämienmodell<br />
Bavaria Yachtbau GmbH und IG<br />
Metall unterzeichneten einen Manteltarifvertrag.<br />
„Wir sind uns unserer<br />
Verantwortung gegenüber unseren<br />
Mitarbeitern bewusst. Mit unserem<br />
Prämienmodell haben wir zudem ein<br />
Instrument geschaffen, mit dem wir<br />
unsere Mitarbeiter direkt an erzielten<br />
Produktivitätssteigerungen beteiligen“,<br />
erklärt Constantin von Bülow, CEO der<br />
Bavaria Yachtbau GmbH. Die Bavaria<br />
Yachtbau GmbH beschäftigt über 600<br />
Mitarbeiter. Über ein international<br />
gut aufgestelltes Händlernetz werden<br />
Yachten auch in die zurzeit stark wachsenden<br />
Märkte wie China, USA oder<br />
Südamerika, geliefert.<br />
www.bavaria-yachtbau.com<br />
Kreuzfahrer<br />
Eine eigene Fluglinie hat er schon. Nun strebt „Virgin“-Gründer Sir Richard<br />
Branson auch an die Weltmeere. 1,7 Milliarden Dollar will der welt bekannte<br />
Unternehmer in den Aufbau einer Kreuzfahrt-Sparte stecken. Das Kapital<br />
sammle er gerade bei Investoren ein, bestätigte Branson in einem Interview mit<br />
der Wirtschaftszeitung „Gulf Business“ in Abu Dhabi. „Der Großteil des Geldes<br />
ist da“, sagte Branson über seine arabischen Investoren. „Wir werden jetzt zwei<br />
nagelneue große Schiffe entwickeln und bauen und damit die Marke „Virgin“ ins<br />
Kreuzfahrtgeschäft einführen.“ 2017 könnten die beiden Schiffe bereits in See<br />
stechen, wenn alles glatt geht. Der Heimathafen wird wohl Miami werden.<br />
28 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong>
Foto: Sergei Bachlakov/Shutterstock<br />
Kurs Olympia<br />
Österreichs Spitzensegler haben ein<br />
intensives Programm zu absolvieren: Erst<br />
wird an der spanischen Atlantikküste<br />
trainiert, Ende Juni folgt die Teilnahme<br />
bei der Kieler Woche, im Juli die Nacra<br />
17-EM, die 49er EM in Helsinki, die<br />
470er-EM in Athen, vom 2. bis 9. August<br />
dann die Test-Events in Rio und im<br />
September die ISAF Worlds in Santander.<br />
Segeln ist<br />
Chefsache<br />
Kadir Ugur, diplomierter Betriebswirt,<br />
ist der Gründungsvater der Bentour<br />
Türkei Reisen AG und feiert dieses<br />
Jahr sein 45-jähriges Touristikjubiläum.<br />
Bentour Reisen bringt Ferienhungrige<br />
aus Österreich in die Türkei. Das<br />
Unternehmen hat sich in den zehn Jahren<br />
seit seiner Gründung einen hervorragenden Namen gemacht für<br />
Golf-, Familien- und Kulturreisen in die Türkei nach dem Leitsatz<br />
„Klasse statt Masse“. Zusammen mit seinem Sohn Deniz hat er<br />
den EY-Unternehmerpreis „Entrepreneur of the Year 2013“ in der<br />
Kategorie Dienstleistung/Handel erhalten. Das motiviert und der<br />
umtriebige Unternehmer glänzt mit weiteren Ideen. Zur Abrundung<br />
der beliebten „Blauen Reisen“ auf einem Gulet bietet Bentour neu<br />
auch Segelcharter mit Skipper auf einer brandneuen Hanse 575<br />
an. Kadir Ugur ließ es sich nicht nehmen, die Yacht in Greifswald<br />
abzuholen und persönlich nach Marmaris zu segeln.<br />
www.bentour.at<br />
Foto: Helga Esteb/Shutterstock<br />
Sir Robin Knox-Johnston feiert dieses Jahr seinen 75. Geburtstag und<br />
könnte es eigentlich ruhig angehen lassen. Sein Clipper-Business ist<br />
ein erfolgreiches Geschäftsmodell. Bereits<br />
rund 4.000 Personen haben das<br />
Abenteuer ihres Lebens absolviert,<br />
die Wartelisten für die neuen<br />
Ausgaben füllen sich bereits. Als<br />
Segler blickt er auf eine Leistung zurück,<br />
die ihn vor 45 Jahren weltberühmt<br />
machte: Auf seiner 32-Fuß-Ketch Suhaili<br />
gewann er das Solorennen Golden Globe Race.<br />
Mit der Siegerprämie der Sunday Times legte er das<br />
Startkapital für seine späteren Aktivitäten. Jetzt juckt es den<br />
Seebär erneut. Bei der nächsten Route de Rhum will er wieder solo<br />
über die Startlinie segeln und den Frenchies zeigen, was ein britischer<br />
Marineoffizier von altem Schrot und Korn noch so alles drauf hat.<br />
www.robinknox-johnston.co.uk<br />
Und ewig lockt<br />
das Meer<br />
Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 29
<strong>OCEAN7</strong>People<br />
Wolfgang Hausner ist Österreichs Parade-<br />
Abenteurer Nummer 1. Seit Jahrzehnten lebt<br />
er auf seinem Katamaran Taboo III, derzeit in<br />
den nahezu unentdeckten Gewässern um die<br />
Philippinen. Klaus Czap hat ihn dort besucht.<br />
Text: Klaus Czap<br />
Fotos: Wolfgang Hausner und Roswitha Sternberger<br />
Es waren die Wiederaufbaujahre nach dem Krieg, das kleine Wirtschaftswunder<br />
gab uns wieder eine Zukunftsperspektive und brachte einen bescheidenen<br />
Wohlstand. Man konnte sich wieder etwas leisten, vorausgesetzt<br />
man arbeitete hart und viel. Wir damaligen Jung-Segler hatten den Kopf<br />
voller Träume von Freiheit und Segel-Reisen in fremde Länder.<br />
Doch Arbeit und Beruf hielten uns in einer Tretmühle gefangen, aus der<br />
herauszukommen es unmöglich erschien. Nur einige wenige segelten rund<br />
um die Welt und ihre Vorträge waren stets bis zum letzten Platz ausgebucht.<br />
Bernard Moitessier, Hiscock, Bobby Schenk und Jaques Cousteau waren<br />
unsere Götter und ihre Bücher für uns Segler wie eine Bibel.<br />
Doch da gab es noch einen jungen Mann aus Korneuburg, der alles hinter<br />
sich ließ, um hinzufliegen, wo zur damaligen Zeit die Rückflugtickets am<br />
teuersten waren – nach Australien. Machte<br />
dort verschiedene Jobs, war u. a.<br />
Krokodiljäger und führte ein<br />
Leben ohne Zwänge und in ab-<br />
1<br />
Segeln<br />
Legende<br />
mit einer<br />
30 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong><br />
2
Bei Wolfgang Hausner auf den Philippinen<br />
Nach Schiffbruch ruderte Wolfgang<br />
30 Stunden um sein Leben<br />
3 4<br />
soluter Freiheit. Er war sozusagen der erste Aussteiger. Er baute<br />
einen Katamaran, segelte von Insel zu Insel, lebte vom Muscheltauchen<br />
und segelte als erster Mensch mit einem Kat rund um die<br />
Welt. Wer kannte damals schon einen Katamaran?<br />
Der Film im Fernsehen und sein Buch „Taboo, eines Mannes Freiheit“<br />
waren eine Sensation und schlugen wie eine Bombe in der<br />
Seglerwelt ein! Ein regelrechter Boom im Katamaranbau war die<br />
Folge und in so manchem Schrebergarten wurde gebohrt und<br />
gehämmert, um den Traum einer Weltumsegelung Wirklichkeit<br />
werden zu lassen. Die wenigsten dieser Selbstbau-Katamarane<br />
sahen aber jemals das Meer und einige Mutige, die es schafften,<br />
erlitten Schiffbruch, weil ihr Boot im Seegang zerbrach und damit<br />
wurde es wieder still um die Katamarane. Von Wolfgang Hausner<br />
hörte man eine ganze Weile auch nichts mehr.<br />
Nur die Engländer werkelten im Stillen weiter,<br />
insbesonders ein Mann namens James Wharram. Er hielt an<br />
der Philosophie des Doppelkanus der Südseeinsulaner fest und es<br />
gelang ihm, mit seinem Selbstbau-Kat und zwei Frauen den Atlantik<br />
zu überqueren. Seine Selbstbaupläne waren begehrt und so<br />
erlebte der Katamaran eine gigantische Auferstehung. Auch heute<br />
noch segeln seine Selbstbaukatamarane auf allen Weltmeeren.<br />
Kurz darauf kamen die ersten Werft-Erzeugnisse auf den Markt,<br />
natürlich aus England.<br />
Aber wo war Wolfgang Hausner, der Pionier des Kat-Segelns?<br />
Er verlor 1974, nach 55.000 Seemeilen Fahrt um die Welt, in der<br />
Nähe von Neuguinea seine Taboo auf einem unverzeichneten<br />
Korallen-Riff, ruderte mit dem Beiboot 30 (!) Stunden bis zur nächsten<br />
Insel, kehrte auf die Philippinen zurück und ließ sich die<br />
Rümpfe eines neuen Kats bauen. Beim Stapellauf brachen die<br />
Rümpfe von Taboo II im Seegang auseinander, weil die Arbeiter<br />
gepfuscht hatten.<br />
Zum zweiten Mal um die Welt. Ein neuer Kat entstand.<br />
Diesmal war Hausner beim Bau wieder dabei und arbeitete<br />
auch selbst mit. Taboo III ist 17,7 m lang, 9,4 m breit und kann eine<br />
Segelfläche von 110 m² am Wind fahren. Mit einem Tiefgang von<br />
nur 1 m kann sie tief in jede Bucht oder Lagune hineinfahren.<br />
Mit Taboo III segelte Hausner 1984 ein weiteres Mal um die Welt,<br />
diesmal mit Frau Gerti. Die Tochter Vaitea kam in der Südsee zur<br />
Welt. Heute lebt Wolfgang noch immer an Bord seines Kats auf den<br />
Philippinen. Sein Privatleben hat sich aber etwas geändert. Seine<br />
Frau Gerti ist nach Österreich zurückgekehrt und Tochter Vaitea<br />
geht ihre eigenen Wege. Freundin Lyn, eine Philippina, ist jetzt<br />
Hausners Gefährtin.<br />
Jetzt sollte ich mein Idol aus Jugendzeiten<br />
endlich persönlich kennen lernen. Der Fahrer des<br />
Tricyle, eine Art Moped mit angebauter Kabine, zeigte ein strahlendes<br />
Lächeln samt fehlender Vorderzähne, als ich ihm den Fuhrlohn<br />
von der Bushaltestelle zur Hafenmole in der Carmen-Bay überreichte.<br />
Draußen vor Anker lag die Taboo III von Seglerlegende<br />
Wolfgang Hausner, mit der wir zwei Wochen durch die Inselwelt<br />
der Philippinen segeln wollten.<br />
Es dauerte nicht lange, da löste sich ein Schlauchboot vom Katamaran<br />
und kam auf uns zu. Mit fröhlichem Lachen und gut englisch<br />
sprechend holte uns Bordfrau Lyn ab, um uns an Bord der Taboo<br />
III zu bringen. Endlich sollte ich jenen Mann kennenlernen, der<br />
eigentlich die Ursache für meine Segelleidenschaft gewesen ist.<br />
1 Bordfrau Lyn – sorgt sich um Schiff, Pantry und Gäste<br />
2 Wolfgang Hausner, dahinter seine selbst gebaute Taboo III<br />
3 Spuren des Taifuns<br />
4 Verkehrsmittel<br />
Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 31
<strong>OCEAN7</strong>People<br />
Mit Handschlag und kühlem Bier hieß uns der Eigner an Bord willkommen.<br />
Wolfgang Hausner, 1940 in Österreich geboren und 1,84 m groß, scheint nur<br />
aus Sehnen und Muskeln zu bestehen und ist von der Tropensonne braungebrannt.<br />
Bordfrau Lyn ist eine echte Philippina, etwa 25 Jahre alt, schlank<br />
mit langen schwarzen Haaren, so wie es hier üblich ist.<br />
Dem Katamaran Taboo III, strahlend weiß gestrichen und fast 18 Meter lang,<br />
sah man das Alter von 34 Jahren und zigtausend von zurückgelegten Seemeilen<br />
inklusive einer Weltumsegelung nicht im geringsten an. Das Schiff ist sehr<br />
gepflegt und die Gäste-Kabinen sind sauber und nett eingerichtet.<br />
Die Takelage ist einfach und zweckmäßig. So wie die meisten Dinge hier an<br />
Bord folgt alles dem Grundsatz des Eigners: Technik so einfach wie möglich,<br />
wenig reparaturanfällig, aber sehr funktionell. Ersatzteile sind hier in der<br />
2 3 4<br />
dritten Welt ja nur sehr schwer zu bekommen und man ist auf seine eigenen<br />
handwerklichen Fähigkeiten angewiesen. Daher gibt es auch keine Roll-Reff-<br />
Anlage für das Vorsegel. Die Segel werden am Vorstag mit Stagreitern angeschlagen,<br />
so wie wir es früher auch bei uns gemacht haben. Da ich selbst<br />
auch Eigner einer Segelyacht bin, interessierten mich natürlich auch die Navigationsgeräte.<br />
Wolfgang besitzt noch immer seinen alten Sextanten, navigiert<br />
aber mit einem Hand-GPS und Seekarte.<br />
Ein Echolot ist in diesen Gewässern ein notwendiges und wichtiges Instrument<br />
und der Autopilot entlastet den Rudergänger. Und das ist es auch schon, kein<br />
Plotter oder überflüssige Elektronik. Alles einfach und funktionell, segeln als<br />
Handwerk sozusagen. Ein Zugeständnis an die Technik macht Wolfgang aber<br />
mit dem Solarpaneel am Heck. Es liefert soviel Strom, dass damit auch die<br />
große Tiefkühlbox locker betrieben werden kann.<br />
Taboo III wurde für die Tropen gebaut und hat daher keinen Decksaufbau,<br />
aber dafür ein riesiges Cockpit und eine gemütliche Sitzecke. Ein Sonnensegel<br />
spendet Schatten und fängt bei Regen das kostbare Süßwasser auf, das<br />
dann in die Tanks umgefüllt wird. So kann Taboo III weitgehend autonom<br />
bleiben.<br />
So wie das Schiff hatte Wolfgang auch den Mast aus Holz selbst gebaut und<br />
damit so manchem Sturm getrotzt. Es gibt hier auf den Philippinen nur sehr<br />
wenige Häfen, von Marinas ganz zu schweigen, deshalb kommt dem Ankern<br />
immer eine ganz große Bedeutung zu. Auf Hausners Kat gibt es fünf verschie-<br />
32 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong>
Bei Wolfgang Hausner auf den Philippinen<br />
5<br />
Die Taboo III ist ein Schiff<br />
zum Wohlfühlen – sauber,<br />
gepflegt und funktional<br />
dene Anker. Meistens wird aber der Jambo-Anker, eine österreichische<br />
Erfindung, verwendet, weil er auch im Seegras sehr guten Halt<br />
bietet. Obwohl eine elektrische Ankerwinsch an Bord ist, holt<br />
Wolfgang das Ankertau bis zum Kettenvorlauf immer händisch ein.<br />
Sein tägliches Muskeltraining wie er sagte.<br />
In den folgenden Tagen an Bord, auf unserer Fahrt zu den Inseln,<br />
achtete der Skipper stets genau darauf, den Anker nicht in die<br />
Korallen, sondern in den Sand fallen zu lassen. Für segelnde Taucher<br />
sowieso eine Selbstverständlichkeit, um das empfindliche<br />
Ökosystem des Riffs nicht zu zerstören.<br />
Wir wollten auf unserem Törn keine Tauchgeräte mitnehmen und<br />
beschränkten uns auf das Freitauchen und Schnorcheln in der<br />
fantastischen Unterwasserwelt der philippinischen Gewässer. Aus<br />
diesem Grund blieb auch der Kompressor zu Hause.<br />
Was mich ganz besonders faszinierte, war zu sehen, wie Lyn und<br />
Wolfgang an Bord nahezu wortlos kommunizierten und zusammenarbeiteten.<br />
Ein Fingerzeig und jeder wusste genau, was zu tun<br />
war. Ein perfekt eingespieltes Team, das jedes Manöver präzise,<br />
sicher und in aller Ruhe durchführte.<br />
Lyn ist zudem eine ausgezeichnete Köchin. die uns mit der philippinischen<br />
Küche verwöhnte – vom Frühstück über kleine Snacks,<br />
die sie tagsüber reichte, bis hin zum abendlichen Dinner.<br />
Wie sehr Wolfgang und Lyn mit den einfachen Bewohnern einsamer<br />
Buchten und abgelegener Inseln verbunden sind, konnte ich<br />
während der beiden Wochen an Bord der Taboo III immer wieder<br />
beobachten und miterleben. Wiederholt fuhr Lyn von einem unserer<br />
schönen Ankerplätze mit dem Beiboot an den Strand, um die<br />
dort lebenden Familien mit Lebensmitteln zu versorgen und für sie<br />
zu kochen. Wie herzlich, respekt- und liebevoll diese Begegnungen<br />
von beiden Seiten waren. Eine tiefe Bereicherung für unsere<br />
Urlaubswochen mit Wolfgang und Lyn.<br />
1 Mit der Taboo III vor Anker<br />
2 Lyn besucht eine Familie auf einer einsamen Insel<br />
3 Anker auf – an Bord der Taboo III ist vieles Handarbeit<br />
4 Das einfache Leben eines philippinischen Fischers<br />
5 Paradiesische Idylle<br />
Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 33
ServiceNews<br />
Spielend lernen<br />
„Lernen soll Spaß machen“ ist die Devise von Alexander Kollin<br />
und Armin Bonelli. Aus diesem Grund entwickelten die beiden<br />
eine unterhaltsame Lernmethode für Motorboot-Patente.<br />
Rund 5.000 Anwärter auf einen Motorboot-Führerschein<br />
gibt es jährlich in Österreich. Der einfach zu bedienende<br />
SkipperTest spricht all jene an, die zusätzlich zu ihrem<br />
Kurs bei einer Fahrschule und zu den Erklärungen des<br />
Lehrers ab und zu in Eigenregie ihr Wissen testen und<br />
immer wieder abrufen möchten. SkipperTest kostet<br />
39 Euro. 421 Fragen kann man momentan durchspielen.<br />
www.skippertest.at<br />
Jetzt kassiert<br />
Kroatien ab<br />
Eignern, deren Schiffe in Kroatien beheimatet sind, droht<br />
neues Ungemach, wenn sie es versäumt haben, den Zollstatus<br />
ihres Schiffes zu bereinigen. Seit Mai <strong>2014</strong> sind die<br />
kroatischen Behörden angewiesen, die in Kroatien gültigen<br />
europäischen Zoll- und Umsatzsteuerrichtlinien zu überprüfen<br />
und anzuwenden, meldet SeaHelp, der Pannendienst. Die<br />
Besonderheit dabei: Es werden auch rückwirkend alle Fälle<br />
geprüft, die vor dem EU-Beitritt noch unter kroatisches Recht<br />
fallen. Für diejenigen Eigner, die diese Frist ungenutzt haben<br />
verstreichen lassen, wird es jetzt richtig teuer. Ermessensspielraum<br />
kann es bei den groß angelegten Kontrollen in den<br />
Marinas nicht geben. Mehr zum Thema unter<br />
www.sea-help.eu<br />
Immer sauberes<br />
Trinkwasser<br />
Die neueste Lösung für sauberes, sicheres und gutes Trinkwasser<br />
an Bord kommt von InstantTrust Marine in Zusammenarbeit mit<br />
Philips: Wasser wird mit Hilfe von UV-Strahlung ohne den Gebrauch<br />
von Chemikalien desinfiziert. Teure und komplizierte Filtersysteme,<br />
das sehr regelmäßige Reinigen des Wassertanks, das Halten eines<br />
Vorrates an Flaschenmineralwasser und der Gebrauch von Wasserreinigungstabletten<br />
an Bord gehören mit InstantTrust Marine der<br />
Vergangenheit an. Das System desinfiziert bis zu zwölf Liter Wasser<br />
pro Minute. 349 Euro.<br />
www.instanttrust.com/marine/de
Edel kochen<br />
Der Gasherd MoonLight TWO verfügt<br />
über eine zweiflammige Kochmulde<br />
und ein Ofenfassungsvermögen von<br />
28 Litern mit einem integrierten<br />
1,6 kW-Grill. Für die Sicherheit und<br />
praktische Anwendung ist jeder Brenner<br />
mit einem Sicherheitszündsystem<br />
ausgerüstet und die Ofentür mit einer<br />
Sicherheitsverriegelung versehen. So<br />
ist auch unterwegs garantiert, dass<br />
sie sich nicht ungewollt öffnet.<br />
www.waeco.com/at<br />
Immer<br />
genug Gas<br />
Dometic Marine, eine Abteilung der Dometic<br />
Group, stellt seinen beliebten Dometic GasChecker<br />
GC100 auf dem Bootsmarkt vor. Unter Verwendung von<br />
Ultraschall-Technologie ermittelt er effektiv den Füllstand<br />
von herkömmlichen Propan- oder Butangasflaschen. Der<br />
batteriebetriebene GasChecker GC100 hat die Größe<br />
eines normalen Kugelschreibers, wiegt nur 25 Gramm<br />
und kostet 35,95 Euro.<br />
www.waeco.com/at<br />
Für den Profi<br />
Die holländische Sportswear Brand Gaastra kommt in diesem Sommer<br />
mit einer neuen Pro-Kollektion: Eine neu entwickelte, spezielle<br />
Sohle mit saugnapfartigem Profil bietet besten Halt an Deck.<br />
Perfekt für alle professionellen, leistungsorientierten<br />
Segler, bei denen Funktionalität und Komfort<br />
die entscheidende Rolle spielen. Das Modell<br />
Longitude kostet 119,95 Euro.<br />
www.gaastraproshop.com
<strong>OCEAN7</strong>Service
Schätze aus Poseidons Reich<br />
Schätze<br />
aus Poseidons Reich<br />
Die Natur bringt die erstaunlichsten Lebensformen hervor. Die meisten<br />
Meeresbewohner bestechen durch Schönheit und Funktionalität, aber<br />
einige empfinden wir eher als kurios.<br />
Text und Fotos: Dr. Reinhard Kikinger<br />
Schmalzahn-Sägerochen, Pristis pectinata, 250 cm.
<strong>OCEAN7</strong>Service<br />
Dieser Beitrag zeigt biologische Kostbarkeiten, die man<br />
als Strandwanderer finden oder als Taucher entdecken<br />
kann. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Schönheit der<br />
Objekte, auf ihrer Klassifizierung und Einordnung, ihrer<br />
Entstehungsgeschichte und Funktion. Für die ausge <br />
wählten Beispiele wurde kein einziger Organismus<br />
seinem Lebensraum entnommen und getötet. Es sind<br />
Fundobjekte, die als leere Schalen am Meeresgrund<br />
gesammelt wurden oder durch Wellenschlag an den<br />
Strand gespült waren.<br />
1<br />
2<br />
1 Schale des Grünen Seeohrs (Haliotis tuberculata). Die Innenseite dieser<br />
ohrförmigen Schneckenschale ist mit Perlmutt ausgekleidet. Die Außenseite<br />
ist grün, graubraun oder rötlich gefärbt. Auffallend sind die Löcher<br />
in der Schale, durch die das lebende Tier das Atemwasser nach außen<br />
leitet. Die Grünen Seeohren sind marine Schnecken, die im Mittelmeer<br />
und entlang der afrikanischen und europäischen Küste des Atlantiks<br />
leben. Sie besitzen einen extrem breiten und kräftigen Kriechfuß mit<br />
zahlreichen seitlichen Tentakeln. Wenn sie gestört werden, heften sie<br />
sich sehr stark an ihre Unterlage und sind nicht ohne Verletzung abzulösen.<br />
Tagsüber sind sie meist versteckt an der Unterseite von Steinen,<br />
nachts kann man sie auch frei herumkriechen sehen. Sie beweiden den<br />
Algenaufwuchs auf Steinen und sind im Meerwasser-Aquarium gut<br />
zu halten. Das Grüne Seeohr wird auch gesammelt und wegen seines<br />
Fleisches als Delikatesse verkauft, wodurch die Bestände lokal stark<br />
reduziert werden können. Der englische Name dieser Schneckenfamilie<br />
lautet Abalone. Länge der Schale: 5,5 cm. Fundort: Rovinj, Istrien.<br />
2 Schale einer Helmschnecke (Galeodea echinophora). Die große, festwandige<br />
und eiförmige Schale besitzt sieben Umgänge mit zahlreichen<br />
Spiral furchen. Die Farbe ist rötlich bis braungelb, der Mundrand ist<br />
weiß. Diese marine Schnecke aus der Familie der Cassidae (Helm-<br />
schnecken) kommt im Mittelmeer und entlang der westafrikanischen<br />
Atlantikküste regelmäßig, aber nicht häufig vor. Ihr Lebensraum sind sandige<br />
und schlammige Meeresböden unter zehn Meter Tiefe. Sie ernährt<br />
sich räuberisch, hauptsächlich von im Sand vergrabenen Herz-Seeigeln.<br />
Das abgebildete Exemplar ist in perfektem Zustand, weder Aufwuchs<br />
noch Biokorrosion oder Erosion haben die Schale beschädigt. Das ist ein<br />
Indiz dafür, dass das Tier kurz bevor die Schale gefunden wurde starb.<br />
Länge der Schale: 10 cm. Fundort: Zakynthos, Griechenland.<br />
3 Schale der Großen Tonnenschnecke (Tonna galea). Die sehr große,<br />
bauchige und dünnwandige Schale besitzt fünf Umgänge, die durch<br />
breite Zwischenräume getrennt sind. Diese Schnecken können<br />
Schalendurchmesser bis zu 30 cm erreichen und zählen damit zu den<br />
größten Schnecken des Mittelmeeres. Die Große Tonnenschnecke ist<br />
weit verbreitet und findet sich auch in der Karibik, dem Atlantischen und<br />
Indischen Ozean und im westlichen Pazifik. Sie lebt auf Weichböden, in<br />
Seegraswiesen und auch in Korallenriffen. Das Weichtier ist weißlich mit<br />
dichten schwarzen Flecken und besitzt einen sehr großen Kriechfuß. Die<br />
Schnecke ernährt sich bevorzugt von Seegurken. Diese Stachelhäuter<br />
werden durch den Speichel der Schnecke, der Säuren enthält, betäubt.<br />
Die Großen Tonnenschnecken werden sowohl wegen ihres Fleisches als<br />
auch wegen des Gehäuses gesammelt. Noch drastischer reduziert die<br />
Schleppnetz-Fischerei ihre Bestände, da sie häufig als Beifang in den<br />
Netzen landen. Historische Bedeutung: Die Formgebung des Ionischen<br />
Kapitells mit den beiden Spiralen (Voluten) ist möglicherweise durch die<br />
Schale der großen Tonnenschnecke inspiriert. Die abgebildete Schale ist<br />
unbeschädigt, weist aber bereits zahlreichen Aufwuchs auf, vor allem<br />
kleine Kalkröhrenwürmer. Durchmesser der Schale: 21 cm. Fundort:<br />
Lefkada, Griechenland.<br />
3<br />
Biologische Kost<br />
Strandwanderer
Schätze aus Poseidons Reich<br />
4<br />
5<br />
4 Schale der Herkuleskeule (Bolinus brandaris, Synonym: Murex brandaris). Die Herkuleskeule wird auch Brandhorn<br />
genannt und ist eine Schnecke aus der Familie Muricidae (Stachelschnecken). Auffällig sind die Stacheln und der<br />
lange Siphonalkanal. Diese Schnecke ist im Mittelmeer und im Indischen Ozean regelmäßig anzutreffen. Sie bevorzugt<br />
Weichböden und ernährt sich überwiegend von Mollusken, Kleintieren und Aas. Die Herkuleskeule besitzt eine<br />
Drüse, deren farbloses Sekret an der Luft zuerst grün und später purpurrot wird. Seit dem Altertum dienten diese<br />
Schnecken daher als Purpurlieferant und wurden auch Purpurschnecken genannt. Angeblich wurden zur Gewinnung<br />
von einem Gramm Farbstoff etwa 10.000 Schnecken benötigt. Es ist also kein Wunder, dass dieser wertvolle<br />
Farbstoff höchsten weltlichen und kirchlichen Würdenträgern vorbehalten war. Durchmesser der Schale: 3,5 cm.<br />
Fundort: Zakynthos, Griechenland.<br />
5 Schale vom Pelikanfuß (Aporrhais pespelecani). Diese Meeresschnecke lebt auf tiefen Schlammböden im Mittelmeer,<br />
Atlantik und der Nordsee. Die Schale ist festwandig, der Rand ist zu drei fingerförmigen Fortsätzen ausgezogen<br />
und ähnelt dadurch dem Fuß eines Schwimmvogels. Der Pelikanfuß findet sich häufig auf Sand- und Schlammböden<br />
unter zehn Meter Tiefe. Er lebt meist eingegraben und ernährt sich von Kleinpartikeln, die er aus dem Wasserstrom<br />
filtriert. Durchmesser der Schale: 3,5 cm. Fundort: Mljet, Kroatien.<br />
barkeiten, die man als<br />
oder Taucher entdeckt<br />
Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 39
<strong>OCEAN7</strong>Service<br />
1 Innenansicht einer Schneckenschale. Dieses Fundstück hat Seltenheitswert.<br />
Die Schale ist bereits soweit erodiert, dass sie ein Fenster in<br />
ihr Inneres öffnet, aber sie ist noch so intakt, dass die Konstruktions-<br />
Prinzipien klar zu sehen sind. Die zentrale Struktur ist die säulenförmige<br />
Spindel, um die sich die einzelnen Umgänge der<br />
Schale anordnen. Sie begann an der stumpfen Spitze, dem<br />
Apex, zu wachsen und jeder weitere Umgang hat einen<br />
größeren Radius als der vorhergehende. Der lange<br />
Schlitz an der linken Seite ist die Gehäuseöffnung<br />
oder Apertur, die artspezifisch unterschiedlich<br />
geformt ist. Die Schnecke selbst ist lange tot<br />
und ihre Schale wurde von Bohrorganismen<br />
kräftig korrodiert. Zusätzliche Erosion<br />
durch Wellenbewegung hat die äußeren<br />
Umgänge der Schale weggebrochen und<br />
den Blick ins Innere frei gegeben. Höhe<br />
der Schale: 9 cm. Art: Kegelschnecke,<br />
Conus sp. Fundort: Havelock,<br />
Andamanen.<br />
Fundstücke mit Seltenheitswert
Schätze aus Poseidons Reich<br />
2 3 4<br />
2 Meerball oder Seeball. An manchen mediterranen Küsten werden Kugeln mit<br />
filzartiger Konsistenz in großer Zahl angeschwemmt. Die Erklärungsversuche<br />
mancher Strandwanderer sind ebenso skurril wie originell und reichen von<br />
Wal-Exkrementen bis zum Gewölle von Seehunden. Tatsächlich handelt<br />
es sich um die Reste des Neptunsgrases Posidonia oceanica. Diese<br />
Pflanze wächst außer im Mittelmeer nur noch in Australien. Sie wurzelt<br />
in submarinen Sedimentböden und hat bis zu einen Meter lange Blätter.<br />
In manchen Jahren blüht sie im Herbst und trägt im Frühling Früchte, die<br />
„Oliven des Meeres“. Nach dem herbstlichen Blattfall werden an manchen<br />
Stränden meterhohe Bänke von Seegrasblättern abgelagert. Schon im<br />
Wasser lösen sich viele Blätter und Teile des kriechenden Stammes (Rhizom)<br />
in Fasern auf, die durch Wellenbewegung verdichtet und durch Abrollen<br />
schließlich zu Kugeln geformt werden, den Meerbällen. In früheren Zeiten<br />
wurden mit Meerbällen Dächer isoliert, heute überlegt man, mit ihnen Biogas<br />
zu produzieren. Durchmesser des abgebildeten Meerballes: 8 cm. Fundort:<br />
Zakynthos, Griechenland.<br />
3 Schale der Mittelmeer Pilgermuschel (Pecten jacobaeus). Der „Klassiker“<br />
aller Muscheln, weithin bekannt auch als Symbol einer großen Mineralölfirma.<br />
Charakteristisch für die Gattung sind die ungleich gewölbten Schalen. Die<br />
rechte Schalenklappe ist stark gewölbt, die linke Schale ist flach deckelförmig<br />
mit breiten Radialrippen. Diese linke Schale ist abgebildet. Die Muschel lebt<br />
vergraben in Weichböden, wobei die flache Schale der Sandoberfläche zugewandt<br />
ist. Sie ernährt sich von Plankton. Entlang des Mantelrandes besitzt<br />
sie zahlreiche Tentakel, zwischen denen kleine Augen von intensiv blauer Farbe<br />
verstreut liegen. Durch rasches Öffnen und Schließen der Schalen kann die<br />
Muschel kurze Strecken schwimmen. Oft wird sie auch als Jakobsmuschel<br />
bezeichnet. Der heilige Jakobus ist Schutzpatron der Pilger. Die Muschel<br />
wurde von ihnen zum Wasserschöpfen verwendet und war Symbol für<br />
weitgereiste Männer. Ihr englischer Name ist „scallop“. Da sie schmackhaft<br />
ist, wird sie kommerziell gefischt. Üblicherweise werden dafür Grundschleppnetze<br />
eingesetzt, die den Meeresboden regelrecht umpflügen und großen<br />
Schaden anrichten. Um diese Schäden zu vermeiden, sind einzelne Anbieter<br />
zur Handernte durch Taucher übergegangen. Durchmesser der Schale:<br />
11 cm. Fundort: Rovinj, Kroatien.<br />
4 Schale der Stacheligen Herzmuschel (Acanthocardia aculeata). Herzmuscheln<br />
besitzen zwei gleichklappige, rundliche, feste Schalen mit starken Radialrippen.<br />
Die Schalen der Stacheligen Herzmuschel haben etwa 22 Rippen, die<br />
jeweils eine Reihe von Stacheln tragen. Die Stacheln sind am hinteren Ende<br />
der Schalen am größten. Die Muschel findet sich regelmäßig auf Sandböden<br />
und ist von Südnorwegen bis Marokko verbreitet, mit einem Verbreitungsmaximum<br />
im Mittelmeer. Sie ist von der Gezeitenzone bis in über 100 Meter<br />
Tiefe zu finden und wird auch auf Fischmärkten angeboten. Größe der Schale:<br />
7 cm. Fundort: Mljet, Kroatien.<br />
5 Der Zahn der Zeit. Beide Schalen stammen von der gleichen Muschelgattung,<br />
einer Riesenmuschel (Tridacna sp.). Die rechte Schale zeigt noch zahlreiche<br />
Strukturen wie Schuppen auf den Rippen und Aufwuchs von Kalkrotalgen. Das<br />
sind Zeichen dafür, dass das Tier erst kürzlich gestorben ist. Die linke Schale<br />
ist jedoch glatt poliert, Wellenschlag und Erosion haben alle Feinstrukturen<br />
abgeschliffen. Diese Muschel starb schon vor längerer Zeit. Größe der Schalen:<br />
12 cm (alt), 14 cm (neu). Fundort: Silhouette, Seychellen.<br />
5<br />
Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 41
<strong>OCEAN7</strong>Service<br />
Schalen von<br />
Meerestieren:<br />
zart und<br />
zerbrechlich<br />
1 2<br />
1 Schale eines Sand-Seeigels (Clypeaster sp.). Die Schale dieses im Sand<br />
vergraben lebenden Seeigels ist zart und zerbrechlich. Ihre Form hat diesen<br />
Seeigeln den englischen Namen „cake urchins“ oder „sea biscuits“ eingebracht.<br />
Die verwandten „sand dollars“ sind Seeigel mit extrem abgeplatteten<br />
Schalen, die an Münzen erinnern. Die fünf blütenförmig angeordneten<br />
Strukturen werden Petalia genannt. Durch ihre winzigen Öffnungen werden<br />
kleine Füßchen ausgestreckt, die dem Seeigel zur Respiration dienen. Größe<br />
der Schale: 13,5 cm. Fundort: Carrie Bow Cay, Belize.<br />
2 Schale eines Herz-Seeigels (Schizaster canaliferus). Die bilateral symmetrische<br />
Schale erinnert in ihrer Form an ein Herz. Sie ist dünnwandig und<br />
sehr zerbrechlich. Die Schale ist vorne eingebuchtet und besitzt vier Petalia<br />
mit Öffnungen für die Ambulacralfüßchen. Die beiden größeren Öffnungen im<br />
Zentrum sind Gonoporen zur Abgabe der Gameten. Dieser Seeigel ist auf<br />
schlammigen Sandböden im ganzen Mittelmeer weit verbreitet. Die „Laterne<br />
des Aristoteles“, der charakteristische Kauapparat der meisten Seeigel, fehlt<br />
dieser Art. Größe der Schale: 8 cm. Fundort: Lefkada, Griechenland.<br />
3 Häutungshemd einer Krabbe (Eriphia verrucosa). Nicht jede „tote“ Krabbe ist<br />
tatsächlich tot. Krebse, zu denen Krabben ja gehören, besitzen ein starres<br />
Außenskelett. Um zu wachsen, muss dieses Skelett gesprengt und verlassen<br />
werden. Das leere alte Skelett bleibt als Häutungshemd oder Exuvie zurück.<br />
Die nun weichhäutige Krabbe wächst durch Wasseraufnahme sehr rasch.<br />
Sobald der neue, größere Panzer ausgehärtet ist, behält die Krabbe diese<br />
Größe bis zur nächsten Häutung bei. Größe der Exuvie: 14 cm. Fundort:<br />
Lefkada, Griechenland.<br />
4 Sepia Schulp. Die Sepia zählt zu den sogenannten „Tintenfischen“, besser:<br />
Kopffüßer oder Cephalopoda. Sie ist mit Muscheln und Schnecken verwandt,<br />
die Schalen ausbilden. Bei den Cephalopoden sind die Schalen ganz<br />
(Oktopus) oder teilweise (Sepien, Kalmare) reduziert. Die Sepia besitzt<br />
als Innenskelett noch einen reduzierten Schalenrest, den Schulp (englisch<br />
„cuttle bone“). Durch Gaseinlagerungen kann er, ähnlich wie die Tarierweste<br />
eines Tauchers, den Auftrieb der Sepia steuern. Stirbt das Tier und<br />
gehen die Weichteile verloren, dann treibt der Schulp an die Wasseroberfläche<br />
und wird häufig als Strandgut gefunden. Im Tierhandel werden diese<br />
Sepiaschalen als Kalklieferant für Käfigvögel und Reptilien angeboten.<br />
Größe des Schulps: 24 cm. Fundort: Umm al Dalkh, Abu Dhabi.<br />
5 Geologie und Umwelt. Die helle Kugel ist aus Stein, die dunkle Kugel ist<br />
aus Teer. Das Insert zeigt einen Schnitt durch eine solche Steinkugel.<br />
Diese kugelförmigen Steine konnte ich an mehreren Stellen im Ionischen<br />
Meer finden. Zu ihrer Entstehung gibt es unterschiedliche Theorien, die<br />
von Sinterprozessen über rasche magmatische Abkühlung bis zu biogenem<br />
Ursprung durch Radiolarien (Strahlentierchen) reichen. Die<br />
Entstehung der Teerkugel ist leichter zu klären. Sie ist die Folge<br />
einer massiven Ölverschmutzung des Meeres. Die volatilen<br />
Anteile des Öls verdunsten, die schwereren Fraktionen<br />
verklumpen und können durch Wellenschlag zu Kugeln abgerollt<br />
werden. Kugeldurchmesser, Stein: 7,5 cm; Teer:<br />
8,5 cm. Fundorte, Stein: Lefkada; Teer: Kefalonia.<br />
Beides Griechenland.<br />
3<br />
4<br />
42 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong>
0 6 / 2 0 1 3 N o v e m b e r / D e z e m b e r 4 , 5 0 E U R<br />
0 1 / 2 0 1 4 J ä n n e r / F e b r u a r 4 , 5 0 E U R<br />
05<br />
01<br />
90001 016481<br />
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6 Raubkunst. Die in Souvenirläden angebotenen Kunstwerke der Natur wie Muschel- und Schneckenschalen,<br />
Korallen und Fischexponate stammen meist aus Raubzügen durch tropische Riffe. Die Tiere werden<br />
lebend entnommen und getötet, um ihre Schalen oder Skelette zum Verkauf anzubieten. Diese Plünderung<br />
der Riffe führt zur Verarmung der Lebensräume und kann unvorhergesehene Konsequenzen haben. Ein<br />
bekanntes Beispiel ist die Übersammlung des Tritonshorns (Charonia tritonis). Diese große Schnecke hat<br />
eine attraktive Schale und ist begehrtes Souvenir-Objekt. Sie ist daher in vielen Riffen selten geworden und<br />
das hat Auswirkungen auf die Riffgemeinschaft. Tritonshörner ernähren sich von Stachelhäutern. Auch der<br />
Korallen-fressende Seestern Acanthaster planci, die Dornenkrone, steht auf ihrem Speisezettel. Dieser<br />
Seestern tritt zeitweise massenhaft auf und eine der möglichen Ursachen dafür ist der Rückgang seiner<br />
Fressfeinde wie dem Tritonshorn. Massenauftreten von Dornenkronen führen zu schweren Schäden im<br />
Korallenriff und das hat Auswirkungen auf Tourismus, Fischerei und Erosionsschutz der Küsten. Anstatt<br />
Muschel- und Schneckenschalen in Souvenirläden zu kaufen, ist es aus vielen Gründen besser,<br />
als Strandwanderer mit offenen Augen unterwegs zu sein oder als Taucher auf Fotojagd zu gehen.<br />
Literatur<br />
GÖTHEL, H. (1997 ). Farbatlas Mittelmeerfauna. Niedere Tiere und Fische. Ulmer<br />
Verlag. ISBN 9783800173686 · HOFRICHTER, R. (2003 u. <strong>2014</strong>). Das Mittelmeer,<br />
Bd. 1 u. 2. Bestimmungsführer: Fauna, Flora, Ökologie. Spektrum Akademischer<br />
Verlag. ISBN 97838274105<strong>04</strong> u. 9783827411709 · RIEDL, R. (2011 ). Fauna und Flora<br />
des Mittelmeeres. Seifert Verlag. ISBN 9783902406606<br />
5<br />
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Bobby Schenk und Wolfgang Hausner<br />
Seglerlegenden<br />
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Cruiser 46 reloaded<br />
Selene Ocean Trawler 58<br />
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Genussvoll<br />
reisen<br />
Autark segeln<br />
Willkommen<br />
in der Zukunft<br />
Ostern auf Korfu<br />
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P. b. b. Verlagsort: 9020 Klagenfurt am Wörthersee · 12Z039473 M<br />
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P. b. b. Verlagsort: 9020 Klagenfurt am Wörthersee · 12Z039473 M<br />
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P. b. b. 12Z039473 M · <strong>OCEAN7</strong>, Feschnigstraße 232, 9020 Klagenfurt<br />
P. b. b. Verlagsort: 9020 Klagenfurt am Wörthersee · 12Z039473 M<br />
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P. b. b. Verlagsort: 9020 Klagenfurt am Wörthersee · 12Z039473 M<br />
P. b. b. Verlagsort: 9020 Klagenfurt am Wörthersee · 12Z039<br />
Ausland zzgl. €<br />
13,– Porto<br />
6<br />
abo@ocean7.at<br />
www.ocean7.at
<strong>OCEAN7</strong>Service<br />
Willkommen<br />
Text: Detlef Jens<br />
in der Zukunft<br />
Mit dem Segelschiff vollkommen autark sein. Mit allem Komfort – vom Wasser macher<br />
bis zum Geschirrspüler. Unabhängig von jeglichen fossilen Brennstoffen, unabhängig vom<br />
Landstrom sowieso, mit einem neutralen „Carbon Footprint“. Unmöglich? Nicht mehr!<br />
Wenn man einmal im Weltall war, dann verändert einen das schon.<br />
Dr. Wubbo Ockels ist Segler, Physiker und Astronaut. 1985 war er<br />
auf der Raumfähre Challenger im All: „Das ist wie bei einer Olympiade“,<br />
sagt er, „jahrelanges Training, für nur eine Woche im Weltall!“<br />
Immerhin, diese eine Woche änderte sein Leben. Besser gesagt, die<br />
Erkenntnis, die ihn dort oben traf: Nicht das All ist einzigartig, sondern<br />
der Blaue Planet, unsere Erde, ist es – und sie ist verletzlich<br />
und fragil dazu. „Das wirklich Interessanteste an meinem Flug war<br />
die Rückkehr zur Erde. Die fundamentale Erkenntnis, dass wir nur<br />
eine davon haben. Und dass das All für die Erde eine Bedrohung<br />
darstellt. Das Raumschiff Erde hat einen Rumpf, der es vor den Gefahren<br />
aus dem All schützt. Dieser Rumpf besteht aber nur aus einer<br />
dünnen Schicht Luft, der Atmosphäre. Steht man auf der Erde, vermutet<br />
man hinter den Wolken und dem blauen Himmel keine Bedrohung.<br />
Fliegt man im All, dann wirkt das ganz anders und sehr<br />
beängstigend. Mein Segelboot hat einen soliden Stahlrumpf und der<br />
beschützt mich vor den Gefahren des Ozeans. Doch für die Erde<br />
haben wir diese Sicherheit nicht. Es ist kein Stahlrumpf. Es ist nur<br />
eine dünne Luftschicht. Diese Erkenntnis hat mich dazu gebracht,<br />
nur noch nachhaltig zu denken, zu handeln, zu wirtschaften. Das ist<br />
der einzige Weg, den es gibt!“<br />
Wubbo ist auch Erfinder. Schon als Kind hat er sich allerlei Dinge<br />
ausgedacht, hat gebastelt und getüftelt. Nun jedoch hat er eine Mission.<br />
Ein neues Denken vorzuleben, weg von fossilen Energien, weg<br />
vom schädlichen Ausstoß der „Treibhausabgase“. Er erfand den<br />
„Superbus“, einen rasend schnellen Elektrobus, der eher wie eine<br />
Rakete auf Rädern aussieht und der auf eigenen Trassen die dicht<br />
besiedelten Ballungsräume Europas miteinander verbinden soll. Oder<br />
die „Leitermühle“, ein himmlisches Kraftwerk, das mit riesigen Drachen<br />
unerschöpfliche Energien aus den hochgelegenen Jetstreams<br />
der Troposphäre ernten soll.<br />
44 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong>
Alternative Energie<br />
Regulierung von Benzin-Außenbordern auf dem See brauchte sein<br />
Boot einen Elek tromotor. Aber die Antriebe entsprachen damals in<br />
keiner Hinsicht dem Stand der Technik. Damit wollte Ballin sich nicht<br />
abfinden, machte aus der Not ein Unternehmen und gründete Torqeedo.<br />
Sein Ziel damals wie heute: moderne und leistungsstarke<br />
elektrische Außenborder zu entwickeln. Heute ist Torqeedo die<br />
weltweite Nr. 1 für saubere Außenborder. Weshalb? Diese Motoren<br />
sind in allen Bauteilen optimiert, vom Propeller bis zur Batterie, und<br />
bieten das bestmögliche Verhältnis von Preis, Leistung, Gewicht und<br />
Langlebigkeit.<br />
Wubbo Ockels kann nicht in althergebrachten Schablonen denken,<br />
auch beim Segeln nicht. Seine Yacht ist vollkommen autark, alle<br />
Verbraucher – vom Hauptmotor über den Kocher und die Geschirrspülmaschine<br />
bis zur Heizung und Ankerwinsch – sind elektrisch,<br />
die für das sehr komfortable Leben an Bord benötigte Energie wird<br />
unterwegs selbst generiert. „Es gibt ja reichlich Energie“, meint<br />
Wubbo. „Nachhaltigkeit hat immer diesen Beigeschmack von Verzicht.<br />
Aber darum geht es nicht. Es geht nicht um das Verzichten,<br />
sondern um das Anders-Machen!“<br />
Wubbo und seine Frau Joos wollen an Bord leben, dauerhaft. Ihre<br />
Kinder sind erwachsen, das große Familienhaus haben sie schon<br />
verkauft. Und sie wollen so leben, wie es anders für die beiden gar<br />
nicht mehr denkbar wäre: Mit einem nicht vorhandenen, wenigstens<br />
aber möglichst kleinen „Carbon Footprint“.<br />
Elektroantriebe an sich sind wahrhaftig<br />
nichts Neues. Wie überall kommt es auch hier auf die Feinheiten<br />
an, auf die Optimierung. Das deutsche Unternehmen Torqeedo<br />
ist dafür ein ganz gutes Beispiel. Im Jahr 2005 kam der Unternehmer<br />
Dr. Christoph Ballin an den Starnberger See. Wegen der<br />
Auf das System im Ganzen kommt es an. So<br />
lässt sich auch der Traum jedes Seglers heute schon realisieren: Mit<br />
dem eigenen Schiff vollkommen frei zu sein, unabhängig von Steckdosen<br />
am Steg oder Tankstellen an Land. Die Technologie dazu ist<br />
vorhanden, Joos und Wubbo Ockels machen es vor. Im November<br />
2012 segelten sie mit ihrem Schiff in die Karibik. Joos berichtet davon:<br />
„Eine hervorragende Passage, 17 Tage von Gran Canaria nach<br />
Barbados bei teils sehr viel Wind. Tolles Segeln und vor allem jede<br />
Menge Energie! Unsere Propeller brachten uns mehr, als wir verbrauchen<br />
konnten – trotz einer Crew von sieben Personen, die häufig<br />
geduscht und jede Menge Wasser gemacht und auch noch jeden Tag<br />
frisches Brot gebacken hat!“<br />
African Cats<br />
Der erste Katamaran dieser Reihe wurde schon 20<strong>04</strong><br />
gebaut, ein 44-Fuß-Katamaran. Der neueste (zehnte)<br />
African Cat ist ein 61-Fuß-Katamaran mit dem Green<br />
Motion-System an Bord. Vorher schon wurden einige<br />
African Cat 445 mit Green Motion-Antriebstechnik<br />
gebaut. Die Katamarane – von Simonis-Voogd<br />
entworfen – werden in Durban,<br />
Südafrika, gebaut. Der 445-Katamaran<br />
mit der kompletten Green<br />
Motion-Technologie kostet etwa<br />
800.000 Euro.<br />
www.africancats.com<br />
Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 45
<strong>OCEAN7</strong>Service<br />
Der Strom dazu wird beim Segeln durch zwei Propeller<br />
generiert, zusätzlich gibt es Wind- und Solarenergiegewinnung. Die<br />
Energie wird in den Batterien gelagert, die sich in der Bilge befinden<br />
– zehn Tonnen an Batterien, die dort den üblichen Ballast aus Eisen<br />
oder Blei ersetzen! Diese enorme Batteriebank – übrigens nur konventionelle<br />
Gel-Batterien – liefert genug Energie, um einen Monat<br />
lang in allem Komfort an Bord zu leben.<br />
Wubbos Landsmann Gideon Goudsmit ist ebenfalls ein Visionär. Auch<br />
er macht sich Sorgen um die Umwelt, möchte wie Wubbo möglichst<br />
CO 2-neutral leben. Sein Haus in Holland kommt ganz und gar ohne<br />
fossile Energie aus, auch dafür gibt es heute schon die entsprechende<br />
Technik, neben Wind- und Solarenergie vor allem Geothermik.<br />
Letztere ist an Bord einer Segelyacht vielleicht nicht ganz so einfach<br />
anzuwenden, doch alle anderen Technologien fasst Gideon Gouds-<br />
6Fragen an<br />
Dr. Christoph Ballin, Torqeedo<br />
<strong>OCEAN7</strong>: Ist Ihr konzept ein Hybridsystem (mit Dieselgenerator) oder vollkommen<br />
emissionsfrei?<br />
C.B.: Es ist ein serieller Hybrid mit Elektroantrieb mit Einbeziehung regenerativer<br />
Energien und Dieselgenerator.<br />
<strong>OCEAN7</strong>: Wie weit ist dieses Konzept entwickelt? Ist es schon irgendwo im Einsatz?<br />
C.B.: Der Prototyp ist im Einsatz und im Labor.<br />
<strong>OCEAN7</strong>: Was sind die größten technischen Herausforderungen<br />
dabei?<br />
C.B.: Eine große Herausforderung ist, dass Deep Blue<br />
Hybrid nicht nur Vortriebsleistung liefert, sondern auch<br />
das gesamte Energiemanagement für Hotel-Lasten an<br />
Bord. Dabei werden regenerative Energien (Solar,<br />
Rekuperation) mit konventionellen (Laden von der<br />
Steckdose, Dieselgenerator) kombiniert. Für das gesamte<br />
System muss ein industrielles Engineering betrieben<br />
werden, damit es den einschlägigen Normen entspricht<br />
und sicher und zuverlässig arbeitet.<br />
<strong>OCEAN7</strong>: Wäre auch ein Hybridsystem mit<br />
Brennstoffzellen denkbar?<br />
C.B.: Selbstverständlich.<br />
<strong>OCEAN7</strong>: Wann ist das Paket<br />
verkaufsreif auf dem Markt?<br />
C.B.: Wir planen die Lieferungen<br />
erster Systeme zum Ende des<br />
Kalenderjahres <strong>2014</strong>. Erste Lieferungen<br />
an Anwender somit 2015.<br />
<strong>OCEAN7</strong>: Ließen sich in der<br />
Zukunft dann auch vorhandene<br />
Yachten mit solch einem neuen<br />
Antriebs- und Energiekonzept<br />
umrüsten?<br />
C.B.: Ja, das ist geplant.<br />
46 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong>
Alternative Energie<br />
mit an Bord der von ihm entwickelten und in Südafrika gebauten<br />
„African Cats“ zu einem gut aufeinander abgestimmten Paket zusammen,<br />
dem er den Namen „Green Motion“ verpasst hat – und mit<br />
dem sich auch andere Yachten auf die neue, „grüne“ Technologie<br />
umrüsten ließen.<br />
Kern des Systems sind die von Goudsmit und seinem Team entwickelten<br />
„Motogens“. Dies sind Elektromotoren, die sowohl zum Antrieb<br />
als auch zur Gewinnung von Energie dienen. Auf seinen „African<br />
Cats“ sitzen sie an beweglichen Armen, an denen die ganze Einheit<br />
– Motor mitsamt Propeller – beim Segeln aus dem Wasser geschwenkt<br />
wird. So können große, effektive Festpropeller verwendet werden,<br />
die außerdem leicht zu reinigen und, falls sich einmal ein Tau herumwickelt,<br />
auch zu befreien sind. Beim Motoren sind die Arme nach<br />
unten geschwenkt, auch beim Laden der Batterien – was schon bei<br />
mäßigem Speed unter Segel recht effektiv geschieht. Zusätzlich zu<br />
den Motogens gibt es noch Solarpaneele und einen Windgenerator<br />
im Masttopp, der dort wesentlich effektiver (und für die Personen an<br />
Bord auch leiser) arbeitet als auf dem üblichen Gestänge im Heck.<br />
Nur als wirkliches Notaggregat gibt es an Bord noch einen kleinen<br />
Dieselgenerator, der allerdings nicht wirklich gebraucht wird. Gelagert<br />
wird die Energie hier in modernen, wenn auch teuren Lithium-Ionen-<br />
Batterien. Diese haben gegenüber den konventionellen Blei-Säure-<br />
Batterien erhebliche Vorteile: Bis zu 70 Prozent weniger Gewicht und<br />
Volumen sowie eine ungleichlich bessere Langlebigkeit.<br />
Jede Reise<br />
beginnt mit dem<br />
ersten Schritt.<br />
Weniger fossile<br />
Energie, mehr<br />
Nachhaltigkeit.<br />
Genüsslich beginnt der Tag an Bord eines African Cat: Es wird<br />
ausgiebig heiß geduscht, dann wird ein echtes englisches Frühstück<br />
mit gebratenem Speck und Eiern zubereitet, die Espressomaschine<br />
läuft, nach dem Frühstück wird noch die Spülmaschine angeworfen<br />
und dann geht es Anker auf, mit der elektrischen Ankerwinde. All<br />
das reduziert die Ladung um etwa ein Viertel, doch beim Segeln<br />
macht der Katamaran gemütliche acht Knoten, die Motogens sind<br />
im Wasser und generieren dabei jeweils 13,5 Ampere bei 150 Volt,<br />
also etwa vier kW. Eine Stunde Kochen, um ein großes Menü zu<br />
zaubern, kostet etwa zwei kW – das hat man nach einer halben<br />
Stunde Segeln schon wieder generiert.<br />
Noch nie war es so komfortabel, Teil der Lösung<br />
zu sein, statt Teil des Problems. Diese Beispiele zeigen, dass man<br />
Ecolution<br />
Das Boot von Joos und Wubbo Ockels ist ein 25-Meter-Schoner, der<br />
Rumpf wurde von Gerard Dykstra entworfen und aus Stahl gebaut. Die<br />
beiden wählten das Aerorig, weil es ihrer Meinung nach so viel<br />
einfacher zu handhaben ist, auch in dieser Größe, sonst könnten die<br />
beiden ein Schiff dieses Kalibers nicht alleine segeln. Und es ist so groß,<br />
weil sie beide permanent an Bord leben wollen: 25,6 m lang, 5,9 m<br />
breit, Tiefgang von 2 bis 5,5 m, Verdrängung 70 t,<br />
davon alleine zehn Tonnen in Batterien. Wenn das<br />
Schiff fast Rumpfgeschwindigkeit segelt (etwa zehn<br />
Knoten), wird sehr viel Energie durch die zwei<br />
Propeller gewonnen.<br />
www.ecolutions.nl<br />
zumindest an Bord ganz und gar ohne fossile Energie und ohne<br />
schädlichen CO 2 -Ausstoß gut leben kann. Die Technologie zum sauberen,<br />
leisen und vor allem nachhaltigen Leben ist vorhanden und<br />
seit einigen Jahren kommt sie nun auch endlich zur Anwendung.<br />
Übrigens auch bei Torqeedo. Die Starnberger haben seit kurzem auch<br />
größere, leistungsstarke Innen- und Außenborder mit sehr hohem<br />
Wirkungsgrad entwickelt. Nun arbeiten auch sie an einem Gesamtkonzept,<br />
das ganz ähnlich wie „Ecolution“ oder „African Cats“ funktioniert.<br />
Am Beispiel eines luxuriösen Katamarans, angetrieben von<br />
einem leisen und sauberen Elektromotor. Mit allen üblichen Einrichtungen<br />
und jeder Menge Energie. Ohne große Maschinenräume, ohne<br />
Lärm und Verschmutzung. Angetrieben ausschließlich durch Sonnenund<br />
Windenergie. Vielleicht noch mit einem kleinen, modernen,<br />
leisen Dieselgenerator, ausschließlich für Notfälle. So kann man die<br />
ganze Welt erkunden, unabhängig und umweltfreundlich.<br />
So paradiesisch das alles auch klingt, es wird natürlich<br />
noch nicht die Lösung all unserer Umwelt- und Klimaprobleme sein.<br />
Aber, um es mit Wubbo Ockels zu sagen: „Die Entscheidung für<br />
Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen ist die Richtung, noch nicht<br />
die Lösung. Die Lösung ist zu groß. Wenn wir nur an die Lösung<br />
denken, kommen wir nie an. Aber jede Reise beginnt mit dem<br />
ersten Schritt. Es kommt darauf an, heute schon zu sagen: Weniger<br />
fossile Energie, mehr Nachhaltigkeit!“<br />
Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 47
YachtNews<br />
Geburtstagsmodell<br />
„More Speed“ lautet der Slogan der französischen Katamaran-<br />
Werft, die an der Multihull- Boatshow in La Grande Motte ihre<br />
Jubiläumsyacht vorstellte. Die Catana 47 „30 th Anniversary<br />
Edition“ hat in der neuen Version nochmals 700 Kilo abgespeckt,<br />
dank clever eingesetzten Carbon-Infusionen. Damit steigert sie<br />
nochmals ihre Geschwindigkeits-Performance, für die der Name<br />
Catana bereits als Garant steht.<br />
www.catana.com<br />
Silberpfeil<br />
Nach schönsten Designstudien wird jetzt die Luxusyacht von<br />
Mercedes-Benz Style und Silver Arrows Marine Realität. Bei<br />
der Carboman SA am Genfersee haben die Arbeiten an der<br />
Arrow Granturismo bereits begonnen, wie Geschäftsführer<br />
Bertrand Cardis bestätigte. Die Werft ist für die Herausforderung,<br />
die Mercedes-Benz S-Klasse der Meere auf Kiel<br />
zu legen, bestens geeignet. Aus der Fusion der französischen<br />
Multiplast SAS und der Schweizer Firma Décision<br />
SA entstanden, kann man auf zwei America’s Cups und fünf<br />
Jules Verne Trophies zurückblicken. Die Luxusyacht, die eine<br />
neue Dimension von Ästhetik und Komfort anstrebt, wurde<br />
bereits als Prototyp auf dem Wasser getestet. Innovative<br />
stilistische Lösungen und neuartige Materialien wie Nabuk-<br />
Leder, netzartig strukturierte Gewebe und Holzverkleidungen<br />
aus Eukalyptus sind nicht nur fürs Auge schön, sondern<br />
sollen auch die praktische Funktionsfähigkeit verbessern.<br />
Die Auftragsbücher bei Silver Arrow Marine sind geöffnet,<br />
die ersten Yachten werden 2015 lieferbar sein.<br />
www.silverarrowsmarine.com<br />
Europayacht<br />
Noch ist sie in Taiwan im Bau, aber im Juli kommt<br />
die erste nach Europa. Die Selene 42 Europa ist<br />
die perfekte Yacht für die europäischen Küsten und<br />
Wasserstraßen – wendig, leicht zu bedienen auch von<br />
einer Zweier-Crew und mit viel Komfort und Eleganz<br />
für eine Familie auf Fahrt. Lieferpreis in Europa ab<br />
550.000 Euro inklusive MwSt.<br />
www.selene-yachts.eu/de<br />
48 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong>
Gereifter & markanter<br />
Foto: www.villa-amalia-verlag.de<br />
Die neue Sun Odyssey 439 lehnt sich noch an die Serie an, die<br />
mit der Sun Odyssey 409 auf den Markt gebracht wurde. Doch<br />
die größere Schwester kommt jetzt profilierter daher: kraftvolleres<br />
Design mit der Kimmlinie im hinteren Bereich, kontrastreiche<br />
Töne mit dunkel getönten Luken im weißen Rumpf. Philippe Briand<br />
Design hat es verstanden, der Yacht einen neuen Charakter zu<br />
verpassen, schnörkellos und reduziert. Die Basiswerte aller<br />
Jeanneaus bleiben auch bei der 439 erhalten: Offshore-geeignet,<br />
einfaches Handling, Innenausstattung von guter Qualität.<br />
www.aaa-marine.at<br />
Schwarze Eleganz<br />
Das robuste Aluboot Silver Hawk ist als Black Edition die<br />
Frühjahrsneuheit <strong>2014</strong>. Hochwertig verarbeitet, unsinkbar,<br />
einmalig leicht zu pflegen, extrem laufruhig und sparsam im<br />
Verbrauch. Bis zu 7 Personen haben in dem 5,4 m langen<br />
Boot Platz. Das mit 100 PS motorisierte Boot beschleunigt<br />
auf über 35 Knoten. Mit einer optional erhältlichen<br />
Wasserskistange und einer Liegefläche für den Bugbereich<br />
ein perfektes Bade-, Freizeit- und Wasserskiboot. Die patentierte<br />
Kombinationstechnologie AluFibre macht das<br />
Boot innen frei von „Dreckecken“ oder Stolperkanten. Bei<br />
schneller Gleitfahrt merkt man rasch, dass das Boot für<br />
nordische Rauwasser gebaut ist.<br />
www.silverboote.ch<br />
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Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 49
<strong>OCEAN7</strong>Yachten<br />
Genussvoll<br />
reisen Mit<br />
diesem Ocean Trawler von Selene<br />
ist nichts unmöglich: Ob man<br />
wie wir bei unserem Test in den Niederlanden<br />
das Schiff in den kleinen<br />
Nebenkanälen Frieslands bewegt<br />
und in engen Marinas anlegt; ob<br />
man als Eigner in der Adria unterwegs<br />
ist, auf weltweite Fahrt geht,<br />
große Ozeane überquert und den<br />
Horizont das Ziel sein lässt; ob man<br />
zwischen tropischen Inseln kreuzt,<br />
in Lagunen der Südsee ankert, oder<br />
Eisberge in Alaska besucht.<br />
Sämtliche Yachten aus der taiwanesischen<br />
Selene-Werft sind für weltweite<br />
Fahrt gebaut und fühlen sich<br />
in allen Revieren zuhause.<br />
Selene Ocean Trawlers, benannt<br />
nach der griechischen Göttin des<br />
Mondes, vereinen die traditionelle<br />
Bootsbaukunst mit der modernsten<br />
Technologie und sind in jedem Detail<br />
so durchdacht designed, dass sie<br />
selbst von einer zwei Personen-Crew<br />
sicher, leicht und mühelos gehandhabt<br />
werden können.<br />
Dazu kommt ein grandioses Platzangebot<br />
sowohl unter Deck in dem<br />
gemütlichen Salon und den behaglichen<br />
Kabinen als auch an Deck,<br />
auf dem Vorschiff, dem Cockpit oder<br />
hinter der Flybridge.
Selene 58 Ocean Trawler<br />
Bullig und kraftvoll, dennoch elegant und zeitlos – so<br />
präsentiert sich die Selene 58 Ocean Trawler beim<br />
ersten Anblick. Im holländischen Friesland, dem Revier<br />
der tausend Flüsse, Kanäle und Seen, hatte <strong>OCEAN7</strong><br />
Gelegenheit, diese außergewöhnliche Yacht zu testen.<br />
Text und Fotos: Thomas D. Dobernigg, Michael Menard
<strong>OCEAN7</strong>Yachten<br />
1<br />
Da liegt sie, die Selene 58 Ocean Trawler, am Steg in einem engen<br />
Nebenkanal im friesländischen Leeuwarden. Imposant in Größe<br />
und Eleganz. Die beiden John Deere-Maschinen laufen ruhig, nahezu<br />
geräuschlos, wir stehen im geräumigen Cockpit im Heck und<br />
fragen uns, wie Albert Gerritsma, Europa-Chef von Selene, die<br />
knapp 54 Tonnen dieser voluminösen, 19,38 Meter langen Yacht<br />
wohl in Retourfahrt auf diesem engen Raum drehen will. Albert<br />
Gerritsma steht allerdings nicht auf der Brücke oder der Flybridge,<br />
sondern lässig neben uns auf dem Achterdeck der Selene 58, mit<br />
einer kleinen Fernbedienung in der Hand – und legt ab. Zentimetergenau<br />
manövriert er so die Yacht mit dem schönen Namen Hakuna<br />
Matata aus der engen Box und dreht sie im Kanal, der nur<br />
wenig breiter ist als die Yacht lang. Cool, ruhig, gelassen. Ganz<br />
große Show. Weil er eben genau weiß, wie man diesen Ocean<br />
Trawler beherrscht und was dieser alles kann. Und das ist eine<br />
ganze Menge.<br />
Technische Daten<br />
Länge ü. a. ................................19,38 m<br />
Breite . ................................... 5,23 m<br />
Tiefgang .................................. 1,77 m<br />
Verdrängung ................................ 53,6 t<br />
Tankvolumen ..........................5.680/6.430 l<br />
Wasser ....................................1.700 l<br />
Motorisierung:<br />
1 Cummins QSM11, 450 PS, 2.300 rpm<br />
2 Cummins QSB5.9, 305 PS, 2.600 rpm<br />
2 John Deere 6068SFM50, 267 PS, 2.500 rpm<br />
Preis der getesteten Yacht in Euro ......1,6 Mio. plus MwSt.<br />
www.selene-yachts.eu/de<br />
www.selenetrawlers.com<br />
Die Hakuna Matata reagiert sehr direkt und ohne Verzögerung auf<br />
das Ruder und es lassen sich Steuermanöver sehr fein und sensibel<br />
ausführen, was in dem mitunter engen Fahrwasser in den friesischen<br />
Kanälen auch notwendig ist.<br />
Übersichtliche Navigation. Wir gehen den breiten,<br />
sicheren und überdachten Weg vom Cockpit zur Brücke, von wo<br />
aus wir in die breiteren Schifffahrtsstraßen einsteuern. Hier mache<br />
ich mich mit den übersichtlichen und großdimensionierten Instrumenten<br />
vertraut. Da ist einer der drei Bildschirme, auf dem zwischen<br />
diversen Ansichten umgeschaltet werden kann – Kameras<br />
zeigen den Blick voraus, nach hinten, in den Maschinenraum, in<br />
eine der Kabinen; oder das Radarbild. Der mittlere Bildschirm ist<br />
ein Farbplotter mit Touchscreen – selbsterklärend und einfach<br />
perfekt zum Navigieren. Alle technischen Instrumente wie Geschwindigkeit<br />
durch das Wasser oder über Grund, Spritverbrauch<br />
etc. werden auf dem rechten Screen angezeigt. Hier ist man über<br />
alles an Bord bestens informiert.<br />
Gebaut für weltweite Fahrt. Das kann diese Yacht<br />
perfekt. Dabei ist sie nicht unbedingt und in erster Linie für enge<br />
Manöver gedacht. Schon der Namenszusatz „Ocean Trawler“ zeigt,<br />
was ihr eigentliches Einsatzgebiet ist: die weltweite Fahrt. Der Atlantik,<br />
der Panamakanal, der Pazifik, der Indische Ozean. Grönland<br />
oder die Karibik. Die Südsee oder Papua-Neuguinea. Selene-Eigner<br />
werden eher Menschen sein, die gerne selbst ihr Schiff beherrschen,<br />
anstatt sich fahren zu lassen. Ihnen steht die ganze Welt offen, und<br />
das ganz ohne bezahlte Crew an Bord, denn die Selene 58 lässt<br />
sich in jeder Situation perfekt zu zweit handhaben und sicher manövrieren.<br />
Über die Weiten großer Ozeane genauso wie in engen<br />
Häfen oder Marinas. Dort sorgen die beiden Maschinen sowie<br />
starke Bug- und Heckstrahlruder für punktgenaue Manöver.<br />
52 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong>
Selene 58 Ocean Trawler<br />
2 3<br />
Jede Selene-Yacht ist<br />
für Weltreisen gebaut<br />
Im übersichtlichen und geräumigen Maschinenraum unserer Testyacht entfalten zwei großhubige<br />
John Deere-Dieselmaschinen bei absolut laufruhigen maximalen 2.500 Umdrehungen<br />
267 PS, die auf zwei große, vierblättrige und geschützt angebrachte Schrauben übertragen<br />
werden. Das reicht locker für eine Höchstgeschwindigkeit von mehr als elf Knoten.<br />
Da die Selene 58 Ocean Trawler aber für weltweite Fahrt und für lange Ozeanpassagen gebaut<br />
und ausgelegt ist, liegt die optimale Reisegeschwindigkeit bei rund sieben Knoten, die mit<br />
etwa 1.200 Umdrehungen erreicht werden. Da reicht die Tankkapazität locker für eine lange<br />
Ozeanüberquerung von mehr als 4.000 Seemeilen. Stabilisatoren sorgen dann für eine ruhige<br />
Fahrt selbst in hohen Seen. Eine große Fischer Panda-Generatoranlage sorgt dafür, dass automatisch<br />
die Verbraucherbatterien immer genügend Energie liefern für Klimaanlagen, Tiefkühlschränke,<br />
Entertainmentanlagen und was sonst noch alles an Bord Strom benötigt.<br />
4<br />
1 Viel Platz ist hinter der Flybridge für die Crew<br />
2 Ein Kommandostand wie auf einem Ozeanriesen<br />
3 Selbst die praktischen Fenderklemmen sind gebrandet<br />
4 Breit und bequem ist der Weg vom Cockpit zur Brücke<br />
5 Geräumiger Raum für zwei große Maschinen und Generatoren<br />
6 Steuern einfach gemacht auf der Flybridge<br />
5<br />
6<br />
Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 53
<strong>OCEAN7</strong>Yachten<br />
1 2 3<br />
Diese Yacht ist zum Wohlfühlen<br />
für eine Familie mit Gästen<br />
Stressfei manövrieren. Wie einfach und genau die<br />
Selene 58 zu fahren ist, zeigt sich, als mein Kollege Michael im<br />
kleinen friesischen Dorf Grou einen Steg vor einem Restaurant<br />
ansteuert und trotz böigem Seitenwind die 53,6 Tonnen so punktgenau<br />
manövriert als wäre es ein kleines Sportboot. Völlig stressfrei<br />
und entspannt; dabei war es sein erstes Manöver mit einer Motoryacht<br />
derartiger Größe.<br />
Unser kurzer Stopp gibt mir die Gelegenheit, das Innenleben der<br />
Hakuna Matata genau in Augenschein zu nehmen. Dieser Trawler<br />
bietet sehr viel Lebensraum: Großzügig angelegte Kabinen mit jeweils<br />
eigenen Bädern, ein prächtiger Salon mit offener Pantry, viel<br />
Platz überall unter Deck. Sichere, breite Wege führen vom Cockpit<br />
zur Brücke. Dort kann man sich wie der Kapitän auf dem Traumschiff<br />
fühlen.<br />
Eine Etage höher und über eine breite Wendeltreppe erreichbar<br />
gibt es diesen Steuerstand gleich ein zweites Mal open air – auf der<br />
Flybridge. Überall an Deck – auf dem Vorschiff, auf und neben der<br />
Flybridge, vor allem aber hinter ihr – gibt es enorm viel freie Fläche,<br />
um in der Sonne zu liegen, sich frei zu bewegen oder was auch<br />
immer. Kinder haben hier dank des sicheren Reelingnetzes eine<br />
optimale Spielfläche auch während der Fahrt. Überall unter Deck<br />
und an Deck finden sich hervorragend gearbeitete Möbel aus edlen<br />
Hölzern. „Holzart, Musterung und Intarsien-Muster der Tische können<br />
von den Kunden selbst und völlig frei gewählt werden. Sie<br />
werden in der werfteigenen Tischlerei angefertigt“, erzählt Albert<br />
Gerritsma.<br />
Auch alle Niro-Teile an Bord sind von der Werft gefertigt und sie<br />
verraten eine Liebe zu Details und klaren, schönen Formen, die<br />
allesamt perfekt der Funktion dienen. Etwa die Öffnungen in der<br />
Bordwand mit den Selene-gebrandeten Klemmen direkt darunter,<br />
durch die Fenderleinen gezogen und mit einem einzigen Griff sicher<br />
befestigt werden können.<br />
Zwei großzügig dimensionierte Anker und Ketten sorgen für sicheren<br />
Halt auf jedem Grund.<br />
Fazit. Diese Yacht ist zum Wohlfühlen an Bord in jeder Situation<br />
und eine Familie wird sich hier wie zuhause in der eigenen Villa<br />
fühlen. Dazu kommt, dass die Selene 58 Ocean Trawler dank der<br />
beiden Motoren und der starken Bug- und Heckstrahlruder ohne<br />
Probleme von zwei Personen selbst in engen Situationen manövriert<br />
werden kann. Ich war mit dem in Holland lebenden Österreicher<br />
Mag. Michael Menard von www.blue-2.at unterwegs. Wir beide sind<br />
eingefleischte Fahrtensegler. Uns hat das Konzept der Selene begeistert,<br />
weil es auf aktive Eigner ausgerichtet ist, die ihr Schiff selbst und<br />
ohne professionelle Mannschaft beherrschen wollen. Genau dafür<br />
baut Selene seine Ocean Trawler, die es in den Größen von 38 bis<br />
92 Fuß gibt. Natürlich hat eine derartige Lebens- und Reisequalität,<br />
wie sie die Selene 58 bietet, auch ihren Preis. Das üppig mit sehr<br />
vielen Extras ausgestattete Testschiff – übrigens die 32. ihrer Kategorie,<br />
die von der Selene-Werft in Taiwan ausgeliefert wurde und einem<br />
Hamburger gehört – kostet 1,6 Millionen Euro plus Mehrwertsteuer.<br />
Insgesamt hat die Werft seit 1998 bereits 350 Yachten produziert.<br />
Designer aller Schiffe der Selene-Linie ist Howard Chen, der Gründer<br />
der taiwanesische Werft Jet-Tern. Die GFK-Trawler gelten als ausgezeichnete<br />
Langfahrt-Yachten und komfortable Wohnschiffe.<br />
4<br />
54 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong>
Über den Atlantik und mehr<br />
Selene 58 Ocean Trawler<br />
Europa-Chef Albert Gerritsma über<br />
Selene Trawler und Explorer-Yachten<br />
<strong>OCEAN7</strong>: Was kann Selene, was andere nicht können?<br />
A.G.: Unsere Stärke ist die Flexibilität der Werft. Sie kann praktisch<br />
jeden Käuferwunsch erfüllen. Sie kann aber auch nicht nein sagen.<br />
Das geht so weit, dass ich hier manchmal schon in den ersten<br />
Kundengesprächen vorsichtig Grenzen setze, die Taiwan niemals<br />
setzen würde. Aber es ist eben nicht jeder Wunsch auch sinnvoll und<br />
praktikabel. Es wird ja alles in unserer Werft selbst produziert – vom<br />
ersten Design über alle Tischlerarbeiten bis hin zur Produktion selbst<br />
der kleinsten Nirostateile. Und alles kann individuell gestaltet werden.<br />
<strong>OCEAN7</strong>: Was zeichnet die Selene Trawler aus?<br />
A.G.: Die idealen Fahreigenschaften aller unserer Yachten, die<br />
solide Bauweise und Stärke des Rumpfes, die geschützten Ruder und<br />
Schrauben, der tiefe Kiel, das im Heck abgerundete Unter -<br />
wasserschiff, das eine optimale Strömung ermöglicht und die<br />
Rollbewegungen reduziert. Außerdem die hohe Lebensqualität an<br />
Bord. Viele unserer Eigner leben ja auf ihren<br />
Schiffen.<br />
<strong>OCEAN7</strong>: Welchen Service bietet<br />
Selene den Kunden nach dem Kauf?<br />
A.G.: Das ist eine unserer besonderen<br />
Stärken. Wir betreuen und beraten unsere<br />
Eigner dauerhaft, sind immer für sie da.<br />
Mit meinen Kollegen aus Slowenien,<br />
Frankreich und Deutschland arbeite ich eng<br />
zusammen und wir organisieren Events,<br />
ausgelegt für Eignerzufriedenheit, so<br />
genannte „Rendezvous“, wie zum Beispiel im<br />
Vorjahr in Punat (<strong>OCEAN7</strong> hat berichtet). Dort<br />
erfahren wir viele der Wünsche unserer Yachtbesitzer<br />
und können deren Vorschläge in die Weiterentwicklung<br />
einfließen lassen.<br />
<strong>OCEAN7</strong>: In welchen Revieren sind die<br />
europäischen Eigner hauptsächlich unterwegs?<br />
A.G.: Derzeit vorwiegend im Mittelmeer<br />
und in der Nordsee. Da unsere Yachten aber<br />
für alle großen Ozeane und Reviere dieser<br />
Welt ausgelegt sind, haben die meisten die<br />
Absicht, auch über den Atlantik zu fahren.<br />
Da ein solches Projekt manchmal aber einen<br />
kleinen Anstoß benötigt, werden wir für<br />
2015 eine Art lockeren Konvoi organisieren,<br />
bei dem es Funkrunden geben wird, wir<br />
bei der Vorbereitung behilflich sein werden<br />
und Techniker als Backup stellen wollen.<br />
Das werden wir im Juli <strong>2014</strong> bei unserem<br />
nächsten „Rendezvous“ in Punat besprechen.<br />
Einige Eigner wollen dann erst<br />
einmal in der Karibik bleiben, andere<br />
gleich weiter durch den Panamakanal<br />
fahren.<br />
<strong>OCEAN7</strong>: Die Palette an<br />
Selene-Yachten ist ja breit gefächert.<br />
Was kommt als nächstes?<br />
A.G.: Im kommenden Juli erwarte ich<br />
die Auslieferung des ersten Europa-<br />
Modells der Selene 42. Ein ideales Schiff<br />
für Europas Wasserstraßen und Küsten. Sie<br />
wird inklusive Mehrwertsteuer ab 550.000<br />
Euro kosten.<br />
5<br />
1 Ausklappbarer Ausstieg aus der Gästekabine<br />
2 Elegant und geräumig sind die Bäder<br />
3 Offene Pantry direkt am Salon<br />
4 Salontisch mit vielen variablen Möglichkeiten<br />
5 Albert Gerritsma ist Europa-Chef von Selene<br />
6 Heckansicht – jede Mange Platz an und unter Deck<br />
Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 55<br />
6
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Anzeigenschluss<br />
Ausgabe 05/<strong>2014</strong>: 28. Juli <strong>2014</strong><br />
Yacht Club Austria<br />
The International Austrian Cruising Club<br />
www.yca.at<br />
www.segelschule.at<br />
Seekarten/Maritime Literatur<br />
SEEKARTEN<br />
www.bernwieser.at<br />
56 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong>
<strong>OCEAN7</strong>Links<br />
Versicherungen<br />
Yachttransporte<br />
Da kann kommen,<br />
was will!<br />
pantaenius.at<br />
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www.multiyachting.at<br />
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Tel.: 06217 / 5510 Fax: 06217 / 7460<br />
Zubehör/Ausrüstung<br />
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Tel.: +43-1-403 50 03<br />
Mo–Fr: 9.00 bis 18.00 Uhr, Sa: 9.00 bis 12.00 Uhr<br />
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Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 57
Asteht nicht<br />
für Anfänger<br />
Oft wird der Binnensegelschein,<br />
bekannt als „A-Schein“, als<br />
Anfängerschein abgetan.<br />
Dem ist nicht ganz so.<br />
Text: Peter Schörkmaier<br />
Fahrbereich 4 mit<br />
dem Segel- und<br />
Yachtclub Steiermark<br />
Der Segel- und Yachtclub Steiermark veranstaltete bereits<br />
letztes Jahr einen Theoriekurs für den Fahrbereich 4. Nach<br />
erfolgreicher theoretischer Prüfung standen dieses<br />
Frühjahr die praktischen Prüfungen an.<br />
Endlich konnten die Kandidat/innen auch ihre<br />
praktischen Fertigkeiten, unter anderem in den Themen<br />
Astronavigation, Yachtsicherheit, Törnplanung und<br />
Yachtführung für Langfahrten, unter Beweis stellen.<br />
Während einer drei Tage andauernden Prüfung<br />
beeindruckten die Kandidat/innen die Prüfer mit ihrem<br />
Einsatz, ihren Fertigkeiten und Wissen. Über 20 neue,<br />
stolze Fahrbereich 4-Skipper/innen dürfen sich nun<br />
über den erfolgreichen Abschluss eines langen<br />
Ausbildungs- und Prüfungsweges freuen.<br />
Klar, auf Binnengewässern bewegt man üblicherweise keinen Tonnen schweren<br />
und mehrere hunderttausend Euro teuren Fahrzeuge, aber jeder Hochseeskipper,<br />
der auch schon mal auf einer kleinen Jolle über den Badesee geschippert ist,<br />
wird bestätigen, dass es so gut wie keine Jacht gibt, die einem das Segeln direkter<br />
nahe bringt, als es jede Jolle tut. Oft sind diese kleinen, leichten und wieselflinken<br />
Boote bereits bei wenig Windstärken eine Herausforderung.<br />
Deshalb tut auch hier für den Unerfahrenen Ausbildung not und bietet der SFV<br />
Süd Prüfungen an:<br />
Für die Jüngsten ab 7 Jahren den A-Schein Junior: Eine praktische Segelprüfung<br />
gefolgt mit einem kurzen Fachgespräch mit dem Prüfer führt zu diesem Segelschein.<br />
Ab 14 Jahren zum A-Schein: Eine theoretische Prüfung (40 Fragen aus einer<br />
zuvor bekannten Fragensammlung) und eine umfangreichere praktische Prüfung<br />
ist der Weg zu diesem Segelschein.<br />
In Ausnahmefällen kann die A-Schein Prüfung auch<br />
bereits ab dem 12. Lebensjahr abgelegt werden.<br />
Übrigens: Segeln ist in Österreich Führerschein-frei.<br />
Ab dem 14. Lebensjahr sind lediglich nautische<br />
Kenntnisse nachzuweisen.<br />
Seefahrtsverband Süd · 8052 Graz, Villenstraße 11, 0664/1512226 · info@sfv-sued.at, www.sfv-sued.at<br />
58 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong>
News Juli/August <strong>2014</strong><br />
Schifferlfahrer –<br />
Schiffsführer<br />
Jeder Küstenstaat kann Befähigungsausweise anerkennen oder<br />
nicht. Natürlich muss er seine eigenen amtlichen Scheine anerkennen.<br />
Die von Ausländern, auch die von EU-Ausländern, kann er,<br />
muss aber nicht.<br />
Ganz ungewiss wird’s, wenn jemand österr. Staatsbürger ist und<br />
einen Ausweis von einem 3. Staat als Nachweis seiner nautischen<br />
Fähigkeiten vorweist. Als einziges Land, so meine ich, stellt Kroatien<br />
Berechtigungen in großem Stiel an Ausländer aus.<br />
Anfangs waren es weit reichende Berechtigungen, sowohl was die<br />
Schiffsgröße bzw. den Fahrtgereich betraf. Heute beschränkten sich<br />
die meistens ausgegbenen Berechtigungen auf die Größe (30 GT,<br />
etwa Jachten bis 15 Meter) und das kroatische Hoheitsgewässer.<br />
Auch die angeblich mit den Patenten verbundene Berechtigung für<br />
den Betrieb einer Schiffsfunkanlage ist auf den Patenten nicht mehr<br />
vermerkt. Auf älteren Patenten war auch nur eine Berechtigung<br />
zum Betrieb von UKW-Funkanlagen (ohne GMDSS) vermerkt.<br />
Diese Funkanlagen sind kaum mehr in Verwendung.<br />
Also „Schifferlfahrer oder Schiffsführer“ – das ist die Frage!<br />
Österreicher mit einem gültigen, vom Bundesminsierium für Verkehr,<br />
Innovation und Technik ausgestellen IC-Patent, brauchen<br />
nirgends in der Welt zu zittern, ob ihr Patent anerkannt wird.<br />
Übrigens: Unsere Befähigungsausweise FB 2 , 3 und 4 gelten für<br />
Yachten bis zu 24 Meter Lüa und 300 GT (BRZ).<br />
Vereine und Ausbildungsstätten, die mit dem SFV Süd zusammenarbeiten<br />
Adria Yachting Austria AYA<br />
Rudolf Frühwirt, 8051 Graz, Göstingerstraße 198 · Binnen-, Hochseeausbildung, Seminare,<br />
Workshops 0676/523 50 15 · rudolf.fruehwirt@gmx.at · www.ayasegeln.at<br />
ASVÖ Yacht Club Pack AYCP<br />
Segelrevier Packer Stausee, Jugendlager, Regatten, gesellige Club veranstaltungen · Franz<br />
Sagmeister · 0664/2111791 · info@aycp.at<br />
Boote Kamper, Yachtcharter<br />
Segel- Motorboote, Mono und Katamarane, Führerscheine, Skipper training, Beratung · Ing. Karl<br />
Kamper, 8600 Bruck/Mur, Murstraße 7, 0664/3552802 · office@bootekamper.at · www.bootekamper.at<br />
SFV Süd – Region Oberösterreich<br />
Grimm Wolf-Dieter, 4650 Edt bei Lambach, Traunstraße 9, 0676/6276399 · wgrimm@me.com<br />
Kärntner Yachtclub Pörtschach – KYCPö<br />
Binnen-, Hochseeaubildung, Jugendkurse, Regatten · www.kycpoe.at<br />
Polizeisportverein Burgenland<br />
Sektion Segeln, Andreas Hochegger · Binnen- Hochseeaubildung, Schiffsfunk · hochegger@aon.<br />
at<br />
Marinekameradschaft Prinz Eugen<br />
Schiffsführerschule Bruck/Mur, Binnen und Küste – FB 1, Freizeitclub<br />
für die ganze Familie · josef@stadler.co.at · www.prinz-eugen.at<br />
Motorbootfahrschule St. Pölten<br />
Dr. Karl Prisching, 3100 St.Pölten, Widerinstraße 8, 0676/3303451 · prisching@mbfs.at · www.<br />
mbfs.at<br />
Ocean Yachtclub OYC – Freizeitinsel Pibertstein<br />
Ing. Helmut Theinschnak, 8582 Rosental, Hörgasstraße 30, 0664/1257071 · homebase@oyc.at<br />
Schiffsführerschule Erwin Hinterleitner<br />
4371 Dimbach Nr. 27/2 · 0664/2313622 · office@auf-kurs.cc<br />
Segelcrew Hartberg<br />
Clubrevier und Clubanlage am Stubenbergsee · A-Schein, FB2 und FB3, Clubregatten · Martin<br />
Höfler · 0664/1977094, office@segelcrew-hartberg.at · www.segelcrew-hartberg.at<br />
Segelschule Pack (Packer Stausee)<br />
Binnen- Hochseeaubildung, Bootsverleih, Übungsleiterausbildung · Franz Sagmeister, 8053 Graz,<br />
Am Jägergrund 49 · 0664/2111791 · sagmeister@segelschule-pack.com · www.segelschule-pck.<br />
com<br />
Segelschule Schwarzlsee – Peter Schörkmaier<br />
Binnen- und Hochseeausbildung, Schiffsfunk, Radarseminare<br />
0650/7425718 · peter@segeln.st · www.segeln.st<br />
Segel- und Yachtclub Steiermark SYCS<br />
Segelrevier Waldschacherteich · Jugendkurse, Binnen- und Hochseeausbildung, Regatten,<br />
Clubabende · Erich Alfred Pernold, 0664/4416091, www.sycs.org, club@sycs.org<br />
Steiner Nautic Bootsbau und<br />
Segelschule Mattsee<br />
Elektroboote, Segelboote und Motorboote sowie Surfschule,<br />
Bootsverleih & Salzburger Seenland Schifffahrt · www.steiner-nautic.at<br />
Steirische Seebären<br />
Binnen- und Hochseeausbildung, Übungsleiter, Regatten, Sport &<br />
Freizeitverein, Vorträge, Erfahrungsaustausch · www.seebären.at<br />
Yachtclub Odysseus Steiermark YCO<br />
Segelrevier Schwarzlsee · Jugendkurse, Motorbootpatent – 10 Meter Seen<br />
und Flüsse · Heinz Schörkmaier, 0664/1512226, heinz@segeln.st<br />
Yachtclub Schwarzlsee YCS<br />
Segelrevier Schwarzlsee · Jugendkurse, Binnen- und Hochseeausbildung, Schiffsfunk · Peter<br />
Schörkmaier, 8052 Graz, Nikolaus Schön bacherstr. 10/6, 0650/7425718, peter@segeln.st, www.<br />
segeln.st<br />
Wir sind ein Vertragspartner von:<br />
via donau<br />
Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft mbH<br />
einer 100 %-Tochter des BMVIT (Bundesministerium Verkehr, Innovation, Technik)<br />
Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 59
Yacht Club Austria<br />
Die vielen interessanten Vorträge über die Karibik<br />
an den Clubabenden und die Seglerweisheit, dass man in<br />
einem Seglerleben dieses Revier einmal auf eigenem Kiel (da<br />
lassen wir auch den gecharterten gelten) bereist haben muss,<br />
haben zur Ausrichtung dieses Törns geführt.<br />
Clubtörn<br />
Text: Frowalt Hickersberger<br />
OÖ<br />
Karibik-Edition <strong>2014</strong><br />
Thomas von Yachtcharter Müller hat die Organisation für das Unternehmen<br />
Karibikexplorer übernommen. Erst wurde die Route festgelegt<br />
und die Reaktion der Interessierten abgewartet. Schlagartig<br />
wurden die ersten Yachten reserviert. In kurzer Zeit waren 15 Yachten<br />
gebucht, hauptsächlich Katamarane. Ca. 120 Segler wollen unter<br />
einem Hut und durch die Windwards gebracht werden. Es soll aber<br />
die individuelle Freiheit, die einen Segeltörn auszeichnet, nicht verloren<br />
gehen. Wir ziehen nicht als Karawane durch die Karibik, bleiben<br />
dennoch in loser Verbindung um die Herausforderungen als Gemeinschaft<br />
meistern zu können.<br />
Anreise, Schiffsübernahme und Proviantierung haben geklappt. Termingerecht<br />
können wir unseren Törn starten. Die Route ist so angelegt,<br />
dass man sich leicht ein- bzw. ausklinken kann.<br />
Die Windwards bestehen aus unabhängigen Kleinstaaten. Martinique<br />
gehört zur EU, St. Lucia, St. Vincent mit den Grenadinen und Grenada.<br />
Das macht oftmaliges Ein- und Ausklarieren notwendig.<br />
Obwohl sich die Hauptinseln in ihrer Größe ähnlich sind, so unterschiedlich<br />
sind deren Bewohner und deren Kulturen. Die Karibik ist<br />
ein Schmelztiegel verschiedener Völker. Auch die sozialen Unterschiede<br />
sind krass ausgeprägt. Man findet superreiche Schwergewichte<br />
und bettelarme Insulaner.<br />
Für uns als Segler besticht das Revier mit konstanten Passatwinden,<br />
die fast immer ein angenehmes Halbwindsegeln von Martinique nach<br />
Grenada und zurück ermöglichen. Zahlreiche Buchten laden zum<br />
Ankern ein. Riffe und Untiefen sind in den Seekarten gut eingetragen.<br />
Man kann fast überall auf Sicht navigieren. Man liegt auf der sicheren<br />
Seite, wenn man sich an den Grundsatz der Augapfelnavigation hält:<br />
„Sail in the dark blue water, anchor in the light green water, stay away<br />
from the white or brown water.“<br />
Das tropische Klima mit einer Tagestemperatur von ca. 25–27 °C und<br />
in der Nacht mit ca. 20 °C ist recht angenehm.<br />
Unserer Rundreise führt uns zur Marigot Bay auf St. Lucia, die Marina<br />
bietet Wasser und Strom am Steg an. Der nächste Schlag bringt uns<br />
zur Admiralty Bay auf Bequia, ein touristisches Zentrum der Grenadinen.<br />
Die Salt Whistle Bay erwartet uns am nächsten Tage. Die<br />
60 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong>
News Juli/August <strong>2014</strong><br />
malerische Bucht bezaubert mit einem einmaligen Palmenstrand. Im<br />
Marine Park Tobago Cays schnorcheln wir im Aquarium. Schildkröten<br />
können wir im Wasser streicheln. Am Abend gibt es ein Grillfest<br />
unter Palmen. Auf Union Island erleben wir einen Abend mit einer<br />
original Steelband. Unseren Aufenthalt in Grenada verbringen wir<br />
mit einer Inselrundfahrt. Uns beeindrucken die Wasserfälle, Regenwälder<br />
und die freundlichen Menschen. Muskatnüsse und andere<br />
Gewürze sind ein ganz wichtiger Wirtschaftszweig für diese Insel.<br />
YACHT CLUB AUSTRIA<br />
Generalsekretariat<br />
Lederergasse 88 · A-4020 Linz<br />
+43(0)732/781086<br />
office@yca.at · www.yca.at<br />
Crew Salzburg/Tauern<br />
Crew-Commander Arch. DI Christian Zimmer<br />
Fadingerstraße 6 · 5020 Salzburg<br />
+43(0)650/4229647<br />
zimmer_christian@ymail.com<br />
Crew Wien, Nö, Burgenland<br />
Crew-Commander Christian Schifter<br />
Ludwiggasse 3, Haus 4<br />
1140 Wien · +43/(0)1/7109222<br />
cschifter@pantaenius.com<br />
Crew Oberösterreich<br />
Crew-Commander Thomas Hickersberger<br />
Haiderstraße 14 · 4030 Linz<br />
+43/(0)676/3067224<br />
thomas.hickersberger@yca.at<br />
Crew Tirol und Vorarlberg<br />
Crew-Commander Johannes Lindig<br />
Scheuchenstuelgasse 9/11, 6020 Innsbruck<br />
+43/(0)660/5208136<br />
j.lindig@tsn.at<br />
Auf unserem Weg zurück machen wir noch einen Abstecher nach<br />
Hillsborough auf Carriacou. An der Einfahrt in die Bucht liegt die<br />
Postkarteninsel Sandy Island. Natürlich müssen wir hier einen Badestopp<br />
einlegen. In Charlestown genießen wir einen wunderschönen<br />
Sonnenuntergang. Weiter geht es nach Mustique. Man kommt sich<br />
vor wie auf einem überdimensionierten Golfplatz. Hier haben die<br />
Superreichen ihre Sommerresidenzen. Ein Highlight ist ein Besuch in<br />
Basil’s Bar. In der Wallilabou Bay auf St. Vincent erinnern die Kulissen<br />
an den Film „Flucht der Karibik“. Der in hundert verschiedenen<br />
Grüntönen schildernde Regenwald verzaubert uns im Hinterland. Die<br />
Pitons weisen uns den Weg nach Soufriere. Der Gran und der Petit<br />
Piton sind schlechthin die Wahrzeichen der Karibik. Unbeschadet<br />
erreichen wir Le Marin, den Ausgangshafen unseres Törns.<br />
Vollgepackt mit unvergesslichen Eindrücken treten wir die lange<br />
Heimreise an. Im Flieger lassen wir den Törn nochmals Revue passieren<br />
und sind dankbar, dass wir alle heil geblieben sind. Mit dem<br />
Clubtörn sind wir uns als Crew OÖ wieder etwas näher<br />
gekommen, haben eine gute Seemannschaft<br />
gelebt und werden noch oft vom<br />
Erlebten schwärmen.<br />
Crew Kärnten<br />
Crew-Commander und Vize-Commodore<br />
Univ.-Prof. Dr. Jürgen Adlmannseder<br />
Rudolf Kattnigweg 3 · 9201 Krumpendorf<br />
+43/(0)650/340<strong>04</strong>75<br />
juergen.adlmannseder@uni-klu.ac.at<br />
office@yca-crew-ktn.at · www.yca-crew-ktn.at<br />
Crew Eisenerz/Steiermark<br />
Crew-Commander Mike Hecker<br />
Paradiesgasse 34/1/5 · 8053 Graz<br />
+43/(0)676/86643<strong>04</strong>6<br />
mike.hecker@gebirgssegler.at · www.gebirgssegler.at<br />
Crew Bayern<br />
Yacht Club Austria, Generalsekretariat<br />
Lederergasse 88, 4020 Linz<br />
+43(0)732/781086<br />
office@yca.at · www.yca.at<br />
Crew Kroatien<br />
Ehren-Commodore und Crew-Commander<br />
Kapitän Miljenko Zanic · Lucka Ispostava<br />
HR-51250 Novi Vinodolski · Tel./Fax +385/51/244345<br />
Crew Schweiz<br />
Yacht Club Austria, Generalsekretariat<br />
Lederergasse 88, 4020 Linz<br />
+43(0)732/781086<br />
office@yca.at · www.yca.at<br />
Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 61
Yacht Club Austria<br />
Gute Gründe, Mitglied<br />
beim YCA zu sein!<br />
1. Sie bekommen Ocean7 als unsere Clubzeitschrift<br />
kostenlos.<br />
2. Unsere Clubyacht am Attersee, eine Gibsea 32<br />
kann jedes Mitglied gegen eine geringe<br />
Benützungsgebühr nutzen.<br />
3. Wir organisieren Spi-Training, Manöver unter<br />
Segeln, Erste Hilfe am Motor u.v.m.<br />
4. Wir führen die Funkkurse für SRC-GMDSS<br />
durch.<br />
5. Wir bilden die Skipper für Fahrtenbereiche<br />
Binnen, 1, 2 und 3 aus.<br />
6. Wir sind ein anerkanntes Trainingscenter der<br />
Royal Yacht Association und führen Aus bil <br />
dungen zum „Yachtmaster Offshore“ durch.<br />
7. Unsere Clubtörns erfreuen sich großer<br />
Beliebt heit – <strong>2014</strong> besuchten wir die Karibik.<br />
Und 2015 steht Südnorwegen (Bergen …) auf<br />
dem Törnplan.<br />
8. Wir veranstalten die Alpe-Adria-Sailing-Week<br />
mit dem Austria-Cup und damit eine der<br />
größten Regattaveranstaltungen in der Adria.<br />
9. Der Gebirgssegler-Cup der Crew Steiermark<br />
ist die ideale Einsteiger-Regatta.<br />
10. Die ÖSV-Mitgliedschaft kostet ab <strong>2014</strong> nur<br />
mehr € 23,90 und die „Yachtrevue“ und die<br />
ISAF-Lizenz ist dabei inkludiert.<br />
11. Die Clubabende sind für unsere Mitglieder<br />
kostenlos, Sie erleben berühmte Weltumsegler<br />
und interessante Menschen.<br />
12. Brauchen Sie günstige Sommer- oder<br />
Winter reifen? Wir haben Spezialkonditionen<br />
bei Profi-Reifen: Unsere Kundennummer<br />
lautet 45911!<br />
13. Sind Sie Schiffseigner? Sie bekommen Rabatte<br />
und Preisnachlässe bei Ausrüstern.<br />
14. Sollte Ihre Yacht in Kroatien noch unversteuert<br />
liegen: Wir organisieren Zoll und MwSt.<br />
15. Brauchen Sie eine Yacht-Versicherung?<br />
Pantaenius gibt Ihnen einen Spezialrabatt.<br />
16. Günstig chartern mit dem YCA-Sonderrabatt<br />
– Details im Generalsekretariat!<br />
17. Suchen Sie Infos über Reviere, suchen Sie<br />
Antworten auf spezielle Fragen?<br />
18. Unser Büro ist ganztägig (9.00 bis 16.00 Uhr)<br />
für unsere Mitglieder geöffnet.<br />
19. Unsere Stützpunkte sind im ganzen<br />
Mittelmeer präsent! Ein Beispiel<br />
gefällig? Ein Mit glied ist auf dem<br />
Weg von Kroatien nach Mallorca,<br />
dabei werden seine Medikamente<br />
nass und unbrauchbar, er läuft den<br />
Stützpunkt in Catania/Sizilien an.<br />
Rino und Bea Anfuso helfen<br />
unkompliziert und direkt.<br />
20. Wollen Sie Ihr Schiff registriert<br />
haben? Brauchen Sie vielleicht ein<br />
Yachtzertifikat?<br />
21. Und das Wichtigste: Sie dürfen<br />
unseren Clubstander führen.<br />
Text: DI Albrecht Frank<br />
Fotos (urheberrechtlich geschützt): Johannes Lindig, Günter Pachschwöll<br />
Gebirgsseglercup<br />
<strong>2014</strong><br />
Der Gebirgsseglercup wurde heuer zum 7. Mal von der Crew Eisenerz/Steiermark des YCA<br />
veranstaltet und organisiert. Wie jedes Jahr finden die Wettfahrten in der Karwoche statt.<br />
In diesem Jahr wurde die Regatta nur mehr für eine Einheitsklasse mit Bavaria 40S ausgeschrieben.<br />
Dadurch wurde das Teilnehmerfeld von 25 auf 10 Schiffe verjüngt, aber die Qualität<br />
der Segler ausgesprochen gehoben. Selbst bei Wettfahrten über mehrere Stunden lag das<br />
Feld immer knapp zusammen. Der Gebirgsseglercup wird in 4 langen Wettfahrten mit einem<br />
Streichresultat ausgesegelt. Proteste gibt’s beim GSC nicht. Darauf schaut Mike Hecker, der<br />
Vater des Gebirgsseglercups. Er sorgt für Disziplin während der Wettfahrten, da es die Stimmung<br />
nach den Wettfahrten hebt.<br />
Erstmals machte Hecker seine Organisation als Teilnehmer und Skipper einer Familienmannschaft.<br />
Sein zweites Motto für den GSC sieht man ihm an und hat er von Winston Churchill<br />
abgeschaut: „Man soll dem Leib etwas Gutes bieten, damit die Seele Lust hat darin zu wohnen.“<br />
Der Gedanke hinter dieser Wettfahrtserie ist es, sowohl für ambitionierte Regattasegler<br />
als auch für Regattaeinsteiger eine Plattform zu bieten. Den Segelsport im Allgemeinen und<br />
den Yachtsport im Besonderen auch Jugendlichen und jungen Erwachsenen näher zu bringen<br />
und sie für die See, den Wind und die Wellen zu begeistern, ist der YCA Crew ein besonderes<br />
Anliegen. Deshalb wurde auch in diesem Jahr wieder das „Jugendschiff“ zur Gänze gesponsert.<br />
Auch Clubschiffe wurden für einzelne Crewmitglieder und Regattaeinsteiger organisiert.<br />
Nach der Schiffsübernahme durch die jeweiligen Skipper, standen der Samstagnachmittag zum<br />
Kennenlernen einiger Crews untereinander und der Palmsonntag zum Training zur Verfügung.<br />
Beim gemeinsamen, geselligen Abendessen konnten dann die Mannschaften erste Erfahrungen<br />
mit der 40S austauschen. Der eine oder andere Skipper war das erste Mal mit einem Regattaschiff<br />
unterwegs. Das Boot liegt super am Ruder und fährt wie an der Schnur gezogen. Ich<br />
war begeistert.<br />
Die erste Wettfahrt war von Biograd Richtung Primosten. Gegen Mittag frischte<br />
der Wind auf. Nach einem Hasenstart konnte eine Wettfahrt bei mittleren Winden durchgeführt<br />
werden. Die Marina Kremik bot in der Nacht bei stürmischem Wind guten Schutz, obwohl<br />
wegen der Windgeräusche der Schlaf nicht ganz ungestört war. Dafür konnte in der zweiten<br />
Wettfahrt nach Maslinica bei bis zu 18 Knoten flott gesegelt werden. Für die Mannschaften<br />
gab es die Möglichkeit, durch Showeinlagen den Abend zu gestalten<br />
und den Titel des „Sailingstars“ zu erringen.<br />
YCA – The International<br />
Austrian Cruising Club
News Juli/August <strong>2014</strong><br />
Die 3. und 4. Wettfahrt wurde Richtung Trogir und zwischen<br />
den Inselchen vor Trogir ausgesegelt. Durch die<br />
Einheitsklasse sind ständig spannende Duelle unter den<br />
Teilnehmern, was der Veranstaltung eine besonders<br />
sportliche Note verleiht.<br />
Gewertet wurde mit und ohne Spinnaker.<br />
Gebirgsseglercup Gesamtwertung: David Höllinger, Silver<br />
Arrow exequo mit Mario Wieser, Easy Eleven<br />
Werner Resch Trophy ohne Spinnaker: Günter Pachschwöll,<br />
Chiara<br />
Rauchenwald Trophy/Steiermarkwertung: Mike Hecker,<br />
Judita<br />
Verlierer gibt es beim GSC nicht. Bei der Siegerehrung<br />
bekommt jeder einzelne Teilnehmer seinen Pokal, einen<br />
Delfin aus Marmor, von der Insel Brac. Vor allem aber<br />
jeder, der noch so unsicher war als er kam, geht als Teil<br />
einer ganz besonderen Gruppe, der Familie der Gebirgssegler.<br />
Bestellung der DVD „GSC <strong>2014</strong>“<br />
Fa. Mediaart Filmproduktion, Günter Pachschwöll,<br />
office@mediaart.co.at, www.mediaart.co.at zu einem<br />
Unkostenbeitrag von 25 Euro.<br />
Facebook-Einträge über den GSC:<br />
Hubert Kraft (Oberösterreich): „Danke an den Mike Hecker für die super Tage!<br />
Da könnte ich ja fast am Regattasegeln Gefallen finden.“<br />
Susanne Pleesz (Wien): Dankeschön an Euch für die tolle Organisation, den<br />
vielen Spaß, den wir hatten und die sehr familiär geführte Regatta.<br />
Waltraud Schön (Steiermark): Es woar so super.<br />
Clubabende<br />
Wien/NÖ/Burgenland<br />
Clublokal Restaurant Pistauer, 1110 Wien, Ravelinstraße 3, cschifter@pantaenius.com<br />
Programme der Clubabende und der Stammtische werden per Mail<br />
bekannt gegeben und können auch auf www.yca.at abgerufen werden.<br />
Salzburg/Tauern<br />
Clublokal Jägerwirt, Kasern 4, 5101 Salzburg, zimmer_christian@ymail.com<br />
Veranstaltungen jeden zweiten Mittwoch im Monat ab 19.30 Uhr<br />
Programme der Clubabende und der Stammtische werden<br />
per Mail bekannt gegeben<br />
Kärnten<br />
Clublokal Gasthof Jerolitsch, Jerolitschstraße 43–44, 9201 Krumpendorf · office@yca-crew-ktn.at<br />
jeden Dienstag Themenabende werden jeweils auf der Website<br />
ab 19.00 Uhr www.yca-crew-ktn.at veröffentlicht<br />
ab <strong>2014</strong><br />
Diverse Ausbildungskurse: FB2 und FB3, FB2 und FB3, Funkkurs SRC<br />
Anfragen bitte an office@yca-crew-ktn.at richten.<br />
27.6.<strong>2014</strong> Sommerfest bei der Seenixe<br />
Oberösterreich<br />
Clublokal Volkshaus Dornach, Niedermayrweg 7, 4<strong>04</strong>0 Linz-Dornach · thomas.hickersberger@yca.at<br />
Programme der Clubabende und der Stammtische werden per Mail<br />
bekannt gegeben und können auch auf www.yca.at abgerufen werden.<br />
Eisenerz/Steiermark<br />
Jeden ersten Montag im Monat ab 18.00 Uhr Clublokal Eisenerzer Hof, Hieflauerstraße 17, 8790 Eisenerz<br />
und auch jeden dritten Montag im Monat ab 18.00 Uhr Clublokal Gösserbräu, Turmgasse 3, 8700 Leoben<br />
mike.hecker@gebirgssegler.at<br />
Programme der Clubabende und der Stammtische werden per Mail<br />
bekannt gegeben und können auch auf www.yca.at abgerufen werden.<br />
28.6.<strong>2014</strong> Sommerausflug auf dem Neusiedler See<br />
10.8.<strong>2014</strong> Flotillensegel –Treffpunkt 10.8.<strong>2014</strong>, Marina Ramova, Kroatien/Dalmatien<br />
Auch Einzelplätze werden vermittelt. Anfragen und Info bei<br />
Mike Hecker, Tel. 0676 866 43<strong>04</strong>6 oder michael.hecker@stmk.gv.at<br />
Tirol/Vorarlberg<br />
Clublokal Cafe-Restaurant Pirmin Stub’n, Radetzkystraße 47,<br />
6020 Innsbruck · j.lindig@tsn.at<br />
Programme der Clubabende und der Stammtische werden per Mail<br />
bekannt gegeben und können auch auf www.yca.at abgerufen werden.<br />
ab <strong>2014</strong><br />
Diverse Ausbildungskurse – FB2 und FB3, Funkkurs SRC<br />
Anfragen bitte an j.lindig@tsn.at richten.<br />
Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 63
Motorbootsport und SeefahrtsVerband Österreich<br />
Donau<br />
Information<br />
Sportboot & Schleusen. Die ViaDonau hat unter<br />
obigem Titel eine für die Sportbootfahrer interessante Informationsbroschüre<br />
herausgegeben, die folgende Informationen enthält:<br />
• Relevante Schifffahrtszeichen<br />
• Grundregeln zum Schleusen<br />
• Verhalten beim Schleusen von der Anmeldung bis zur Ausfahrt<br />
aus der Schleuse<br />
• Schleusungszeiten und Erreichbarkeit der Schleusen<br />
Diese Broschüre kann auch von der Homepage der ViaDonau als<br />
*.pdf-File heruntergeladen werden: http://www.viadonau.org --><br />
newsroom --> broschueren --> Sportboote_Folder_<strong>2014</strong>.pdf<br />
An der Broschüre interessierte Clubs können sich auch um Zusendung<br />
einiger Belegexemplare an den MSVÖ wenden, der zu diesem<br />
Zweck von der ViaDonau ein Kontingent bekommen hat.<br />
App für Smartphones. Ein weiteres Service der ViaDonau<br />
ist eine neue App für Smartphones mit der Bezeichnung<br />
„DoRIS mobile“. Die App kann von den entsprechenden Stores<br />
(Apple, Google – Android) kostenlos heruntergeladen werden und<br />
beinhaltet folgende, für den Donauskipper wertvolle Informationen<br />
(Auszug aus der Homepage der ViaDonau):<br />
Pegelstände: Die<br />
App bietet eine Übersicht<br />
mit neun publizierten Pegelstellen<br />
entlang der Donau.<br />
Aktueller Pegelstand,<br />
Abweichung<br />
zum letzten Messwert<br />
sowie 3-Tages-Prognose<br />
sind verfügbar<br />
und werden 15-minütig aktualisiert. Für<br />
jeden Pegel ist ein Pegelgraph abrufbar.<br />
Schleusenstatus:<br />
Die App zeigt den Status beider<br />
Schleusenkammern aller<br />
9 österreichischen Schleusen.<br />
In den Details sind Begründung<br />
und Zeitdauer im Fall<br />
einer Einschränkung oder<br />
Sperre, Kontaktdaten sowie<br />
eine Verkehrsübersicht mit<br />
ankommenden oder sich in<br />
einer Schleusung befindlichen<br />
Fahrzeuge verfügbar.<br />
Steckenverfügbarkeit:<br />
Das Service zeigt die<br />
Verfügbarkeit von Wasserstraßenabschnitten<br />
auf der Donau.<br />
Bei Wetterereignissen wie Hochwasser<br />
oder Eis sind Details zu Einschränkungen<br />
bzw. Sperren verfügbar.<br />
Fahrwasserübersicht: Die Übersicht<br />
enthält aktuelle Informationen zu Pegel,<br />
Schleusenstatus, Seichtstellen sowie Nachrichten<br />
für die Binnenschifffahrt kombiniert in einem pdf. Nutzbar<br />
hauptsächlich um Roaming-Kosten zu sparen.<br />
Seichtstellen: Ein wichtiges Service sind die Seichtstellen,<br />
welche Mindestfahrwassertiefen in kritischen Abschnitten enthalten.<br />
Aktuelle sowie Prognosedaten unterstützen die Reiseplanung. Für<br />
Foto: Shutterstock (2)
News Juli/August <strong>2014</strong><br />
jede Seichtstelle ist ein Tiefenprofil des jeweiligen<br />
Abschnitts verfügbar.<br />
Nachrichten für die Binnenschifffahrt:<br />
Nachrichten für die Binnenschifffahrt<br />
auch als Notices to Skippers bekannt, enthalten<br />
fahrwasser- und verkehrsbezogene Informationen.<br />
Das Service bietet folgende Informationen:<br />
• Nachrichten aus Österreich und der Slowakei<br />
• Wasserstraßen und verkehrsbezogene Nachrichten<br />
(FTM) und Eisberichte (ICEM)<br />
• Einschränkung der Anzeige über einen Filter<br />
• Übersichtsdarstellung inkl. der wichtigsten Informationen<br />
jeder Nachricht<br />
• Details enthalten alle verfügbaren Informationen<br />
• Art sowie Gültigkeitsbereich der Einschränkung<br />
in einer Karte<br />
Kartenübersicht: Der Nutzer hat die<br />
Möglichkeit, auch alle Informationen der App<br />
sowie die eigene Position in einer Karte anzeigen<br />
zu lassen. Die unterschiedlichen Informationslayer<br />
können über den Filter ein- und ausgeblendet<br />
werden. Jeder Point of Interest (POI) enthält<br />
aktuelle Informationen und führt den Nutzer mit<br />
einem Klick direkt in das jeweilige Service.<br />
Push Service: Push-Benachrichtigungen<br />
sorgen dafür, dass schnellstmöglich über Änderungen<br />
der Verfügbarkeit der Wasserstraße informiert<br />
wird. Dieses Service betrifft Streckenverfügbarkeit<br />
sowie Schleusenstatus.<br />
Wie der King zu<br />
seinem Namen kam<br />
Der King Yachting Club hat heuer gleich doppelt Grund zu feiern: Bei der Hochseeregatta<br />
„Round Palagruza“ nahmen in diesem Jahr zwei Crews des KYC teil, wobei eine wegen<br />
diverser Probleme mit ihrem Schiff, der Bavaria 40 cs Screwdriver, nur den vorletzten Platz<br />
belegte. Die zweite Crew mit Skipper Michael Schwabl hingegen segelte mit ihrer Bavaria<br />
42 match Cape Horn erfolgreich auf den zweiten Platz in ihrer Klasse. Gratulation!<br />
Der zweite Grund ausgiebig zu feiern ist das 20-jährige Clubjubiläum.<br />
Dazu wurde eigens ein Yachting-Logo entwickelt, das bei<br />
dem Jubiläumsfest am 31. Mai Jacken und T-Shirts schmückte.<br />
Gefeiert wurde erst in Rust „Zum alten Stadttor“ und anschließend<br />
in der Marina Mörbisch.<br />
Der „King Yachting Club“ ist 1994 aus einem Freundeskreis<br />
entstanden, der 1993 zufällig mit einem Charterschiff mit dem Namen King in der Ägäis<br />
segelte. Der Club widmete sich immer der Ausbildung zum Bootsführerschein und der<br />
Weiterbildung darüberhinaus. Gemeinsame Törns der Clubmitglieder gingen in alle Welt<br />
– Madagaskar, Philippinen, Brasilien, Ostsee, Nordsee und viele ins Mittelmeer. Seit zwei<br />
Jahren hat der Club die Sektion „Sportsegen“, die jede Möglichkeit zum gemeinsamen<br />
Training nutzt und dafür<br />
am Neusiedler See ein Schiff hat. Begonnen hat alles mit einem Dutzend Mitgliedern,<br />
heute sind es über 100. Obmann DI Harald Melwisch: „Jeder ist willkommen, auch als<br />
Gast. Wer den Regattasport kennenlernen will, kann gerne beim Training auf dem<br />
Neusiedler See teilnehmen“.<br />
Kontakt: harald.melwisch@kabsi.at<br />
Sportsegeln: Mag. Michael Schwabl: m.schwabl@ondot.at, www.kyc.at<br />
Fotos: Franz Suttner<br />
Juli/August <strong>2014</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> 65
<strong>OCEAN7</strong> Bücherschapp<br />
Wind &Wasser<br />
Dieter Richter<br />
Das Meer<br />
Geschichte der ältesten Landschaft<br />
Wagenbach Verlag, gebunden, 240 Seiten, zahlreiche Abbildungen,<br />
ISBN-10 3-8031-3648-2, 24,90 Euro<br />
Die Frage nach dem Ursprung aller Dinge lautet auch: Wie kommt<br />
das Salz ins Meer? Dieter Richter beginnt seine Kulturgeschichte bei<br />
den Schöpfungsmythen des Meeres und endet in unserer Zeit des<br />
ansteigenden Meeresspiegels. Dazwischen liegen jede Menge Badelust,<br />
Tiefseeforschung und Mondnächte auf Capri! Der Autor Dieter<br />
Richter war bis 20<strong>04</strong> Professor für kritische Literaturgeschichte an der<br />
Universität Bremen und ist Autor zahlreicher Bücher zur europäischen<br />
Kulturgeschichte. Er lebt in Bremen und ist Ehrenbürger von Amalfi.<br />
Nadja Podbregar, Dieter Lohmann<br />
Im Fokus: Meereswelten<br />
Reise in die unbekannten Tiefen der Ozeane<br />
Sachbuch, 220 Springer, 30 Farbabbildungen, kartoniert,<br />
ISBN-10 3-642-37719-X, 19,99 Euro<br />
Sally Hayden<br />
Aus Liebe zum Meer<br />
Wohnparadiese am Wasser<br />
Gerstenberg Verlag, gebunden, 160 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen,<br />
Fotos: Earl Carter, ISBN 3-8369-2781-0, 24,95 Euro<br />
Die Seele baumeln lassen – wo gelingt das besser als am Meer? Wo<br />
die unermessliche Weite Freiheit und eine tiefe innere Ruhe verheißt,<br />
da kommt Ferienstimmung auf. In diesem Bildband verrät Sally Hayden,<br />
was den entspannten maritimen Stil ausmacht. Die zwölf Häuser<br />
am Wasser, die sie dafür ausgesucht hat, stehen in Dänemark, Südengland,<br />
Südwestfrankreich und an der Ostküste der USA. Wir lernen<br />
ihre Besitzer kennen, erfahren, ob sie ihr Haus renovieren oder<br />
neu haben bauen lassen, wie sie es eingerichtet haben und mit<br />
welchen Mitteln es ihnen gelungen ist, jenes ganz eigene Flair zu<br />
schaffen, das das Meer ins Haus holt.<br />
Noch immer sind große Teile dieses gewaltigen Lebensraums nahezu<br />
unerforscht. So ist Biologen nicht nur die erste Volkszählung in den<br />
Ozeanen gelungen, Geowissenschaftler haben auch mithilfe moderner<br />
Tauchroboter ebenso bizarre wie aufregende Phänomene in der<br />
Tiefsee entdeckt. Das Buch stellt die exotischen Wunderwelten unserer<br />
Ozeane ausführlich vor. Es erklärt aber auch, wie sie entstanden<br />
sind und warum manche von ihnen in Gefahr sind.<br />
Wilfried Erdmann<br />
Ich greife den Wind<br />
Delius Klasing, gebunden, 640 Seiten, 4 SW-Abbildungen,<br />
ISBN-10 3-7688-3769-6, 24,90 Euro<br />
Wilfried Erdmann musste sich schon früh unfreundliche Bezeichnungen<br />
gefallen lassen. Aufgehalten hat es ihn nie. Er sagt: „Ich liebe<br />
dieses Hin und Her, dieses Mehr, dieses Meer. So ausgeglichen und<br />
mit mir selbst im Reinen bin ich selten an Land. Ich brauche eine<br />
Aufgabe, die außerhalb des Normalen liegt“. Wilfried Erdmann lebt<br />
sein Leben unter Segeln. Und weil er bereits seit den 60er-Jahren auf<br />
See (und vorher mit dem Fahrrad bis nach Indien!) unterwegs war,<br />
hat er eine Menge erlebt und braucht keinerlei Seemannsgarn zu<br />
spinnen. Mit „Ich greife den Wind“ legt Wilfried Erdmann nun seine<br />
persönliche Biografie vor, präsentiert sich stark und durchaus auch<br />
verletzlich. Mutig, selbstbewusst und zweifelnd. Und bleibt dabei stets<br />
für eine Überraschung gut.<br />
66 <strong>OCEAN7</strong> <strong>04</strong>/<strong>2014</strong> | Juli/August <strong>2014</strong>
SELENE<br />
YACHTS Europe<br />
Long range<br />
for all oceans<br />
Selene 54<br />
Trawlers:<br />
42 42EU 45 49 54 58 60 62 66<br />
Explorers:<br />
78 92 128<br />
SELENE YACHTS EUROPE | Office Northern Europe +31-58-2889254 | Office Adriatic +38-64-1725800<br />
www.selene-yachts.eu | info@selene-yachts.eu
Rockshell Mark III Chrono<br />
€ 429,-<br />
Erhältlich im guten Fachhandel ● Informationen unter www.timemode.com