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OCEAN7 2015-03

So werden Frauen zu perfekten Skippern: "Ladies only" nennt sich ein Skippertraining speziell für Damen. Hier lernen sie den richtigen Umgang mit Schiffen in jeder Situation. Auch für den Herren Skipper gut, wenn seine Bordfrau in der Lage ist, nicht nur im Fall der Fälle die Yacht zu beherrschen. Weitere Reportagen in dieser Ausgabe verführen in exotische Reviere: Seglerlegende Wolfgang Hausner schreibt über das südchinesische Meer und die Crew der Pitufa besucht Trauminseln in der Südsee.

So werden Frauen zu perfekten Skippern: "Ladies only" nennt sich ein Skippertraining speziell für Damen. Hier lernen sie den richtigen Umgang mit Schiffen in jeder Situation. Auch für den Herren Skipper gut, wenn seine Bordfrau in der Lage ist, nicht nur im Fall der Fälle die Yacht zu beherrschen. Weitere Reportagen in dieser Ausgabe verführen in exotische Reviere: Seglerlegende Wolfgang Hausner schreibt über das südchinesische Meer und die Crew der Pitufa besucht Trauminseln in der Südsee.

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www.ocean7.at<br />

Unabhängiges YACHTMAGAZIN für Österreich<br />

<strong>03</strong>/<strong>2015</strong> Mai/Juni<br />

<strong>OCEAN7</strong>-Special in der Marina Punat<br />

Skippertraining<br />

Für Ladies only<br />

Jeanneau 64<br />

Das Millionen-Ding<br />

Mit News der Verbände YCA, MSVÖ und SFVS


Glastron, Monterey, Cruisers – Importeur für<br />

Deutschland/Österreich · Hersteller von Viper und Auster


Editorial<br />

Gutes noch<br />

besser<br />

Ich war für <strong>OCEAN7</strong> auf kleiner Rundreise. Am Mattsee habe ich<br />

Gerhard Schöchl und die Sunbeam-Werft besucht, wo die hervorragenden<br />

Segelyachten gebaut werden. In der nächsten Ausgabe<br />

werden Sie eine Reportage von einem Törn mit der neuen Sunbeam<br />

40.1 vor der Küste Oberitaliens mit ihrer k. u. k.-Tradition lesen<br />

können. In Schweinfurt war ich zu Besuch bei Boote Pfister, wo<br />

nicht nur ständig die unglaubliche Anzahl von mehr als 150 unterschiedlichen<br />

Motorbooten und Yachten aller Größen ausgestellt<br />

sind, sondern auch in einer schlagkräftigen Werkstatt sämtliche<br />

Wartungsarbeiten im After-Sale durchgeführt werden können.<br />

Im bayerischen Sommerhausen hatte ich einen Einblick hinter die<br />

Kulissen von Master Yachting Deutschland, dieser erfolgreichen<br />

und größten Charteragentur im deutschsprachigen Raum. Ein ausführlicher<br />

Bericht folgt. Und nur ein paar Kilometer weiter in<br />

Giebelstadt konnte ich die weltgrößte Serienwerft Bavaria besuchen.<br />

Dort ergab sich – mit der professionellen Unterstützung von<br />

Kommunikationschef Marcus Schlichting, der zuvor Redakteur beim<br />

Palstek war – die Gelegenheit zu einem ersten Interview mit Lutz<br />

Henkel, dem neuen CEO der Bavaria Yachtbau. Er hat ja – bei<br />

Bavaria-Bossen bisher nicht unbedingt üblich – Branchenerfahrung,<br />

war er doch Chef der kroatischen Bootsschmiede Salona.<br />

Zu seinen strategischen Zielsetzungen sagt Henkel: „Der vor zwei<br />

Jahren von Bavaria eingeschlagene Weg, in Qualität und Design zu<br />

investieren, hat sich ausgezahlt. Laut der Fachpresse setzt Bavaria<br />

heute die Maßstäbe im internationalen Yachtbau. Unser Ziel ist es,<br />

unseren Kunden in jeder Klasse die beste Yacht auf dem Markt zu<br />

bieten.“<br />

Besonderes Zukunftspotential sieht Henkel darin, „Kunden eine<br />

größtmögliche Kundenzufriedenheit durch den bestmöglichen<br />

Service zu bieten. Das wird in Zukunft ein klarer Wettbewerbsvorteil<br />

sein. Mit unserem Servicesystem Bavaria+, Bavaria Financial<br />

Service und einem weltweiten Servicenetz für Ersatzteile haben wir<br />

für Bavaria die ersten Schritte in diese Richtung bereits eingeschlagen.“<br />

Die größten Herausforderungen sieht der neue Bavaria-Chef<br />

folgerichtig darin, „Bewährtes noch besser zu machen.“<br />

Schwerpunktmäßig ausgebaut soll dabei der neue Bereich der<br />

Bavaria Catamarans werden. Henkel: „Nach dem erfolgreichen<br />

Auftakt der Nautitech Open 40 in Düsseldorf arbeitet unser Entwicklungsteam<br />

an der Powercat-Version und einem weiteren<br />

Serien katamaran um die 46 Fuß. Ein weiterer Bereich ist unser<br />

Servicenetz für unsere Kunden mit Stützpunkten in allen Revieren.“<br />

Auf die Frage, woran man bei Bavaria in Zukunft seine persönliche<br />

Handschrift erkennen wird, gibt sich Lutz Henkel zurückhaltend<br />

und spricht großes Lob an seine Mannschaft aus: „Eine persönliche<br />

Handschrift von Lutz Henkel wird es bei Bavaria nicht geben. Bavaria<br />

ist ein Team von 600 Mitarbeitern. Und wie ich es kennengelernt<br />

habe, ist es ein sehr motiviertes und hochqualifiziertes Team.<br />

Bavaria hat es geschafft, viele kluge Köpfe nach Giebelstadt zu<br />

holen und es macht wirklich Spaß, mit diesem Team neue Ideen<br />

zu entwickeln und auch umzusetzen.“<br />

Eine ausführliche Reportage über die Ideen aus Giebelstadt und<br />

wie in dieser Serienwerft gearbeitet wird, lesen Sie dann in unserer<br />

nächsten Ausgabe.<br />

Jetzt aber wünsche ich Ihnen einen guten Start in die Segelsaison<br />

<strong>2015</strong> und – wie immer – viel Freude mit der bunten Mischung an<br />

emotionalen Geschichten und sachlicher Information, die Sie in<br />

dieser Ausgabe finden.<br />

Ganz herzlich,<br />

Thomas D. Dobernigg<br />

thomas.dobernigg@ocean7.at<br />

machen<br />

Lutz Henkel, neuer<br />

Bavaria-Yachtbau-Chef


<strong>03</strong>/<strong>2015</strong> Mai/Juni 4,50 EUR<br />

Mit News der Verbände YCA, MSVÖ und SFVS<br />

9 190001 016481<br />

<strong>OCEAN7</strong>InhaltImpressum<br />

20<br />

www.<strong>OCEAN7</strong>.at<br />

UNABHÄNGIGES YACHTMAGAZIN FÜR ÖSTERREICH<br />

Inhalt<br />

<strong>03</strong>/<strong>2015</strong><br />

Mai/Juni<br />

<strong>OCEAN7</strong>-Special in der Marina Punat<br />

Skippertraining<br />

Für Ladies only<br />

Jeanneau 64<br />

Das Millionen-Ding<br />

P. b. b. 12Z<strong>03</strong>9473 M · <strong>OCEAN7</strong>, Feschnigstraße 232, 9020 Klagenfurt<br />

Coverfoto:<br />

Harald Kienzl/Kuadrat<br />

Revier<br />

12 News<br />

14 Wolfgang Hausner<br />

Unterwegs im südchinesischen Meer<br />

20 Raiatea und Tahaa<br />

Abenteuer Südseesegeln<br />

People<br />

26 <strong>OCEAN7</strong> in Tulln<br />

Begegnungen mit Karla und Bobby Schenk<br />

Impressum<br />

Medieninhaber: Satz- und Druck-Team GmbH | Feschnigstraße 232 | A-9020 Klagenfurt | Tel. +43(0)463/4619025<br />

www.ocean7.at | redaktion@ocean7.at | office@ocean7.at<br />

Firmenbuchnummer 105347 y | Landesgericht Klagenfurt | UID ATU 25773801<br />

Jury-Mitglied<br />

Anwendbare Vorschrift: Österreichische Gewerbeordnung, Mediengesetz (www.ris.bka.gv.at)<br />

Geschäftsführer:<br />

Wolfgang Forobosko<br />

Redaktion:<br />

Thomas D. Dobernigg, Lilienthalstraße 30 a, A-9020 Klagenfurt<br />

Tel. +43(0)664/73622140, thomas.dobernigg@ocean7.at<br />

Art-Direktion:<br />

Catharina Pichler<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Stefan Detjen, Christian Feldbauer, Birgit Hackl, Wolfgang Hausner, Bernd Hofstätter, Dr. Reinhard<br />

Kikinger, Wolfgang Kröger, Kirsten Panzer-Gunkel, Alexandra Schöler-Haring, Max Wagner<br />

Produktion:<br />

Satz- und Druck-Team GmbH<br />

Anzeigen:<br />

Bernd Hofstätter, Tel. +43(0)664-5520932, b.hofstaetter@ocean7.at<br />

Robert Rainer, Tel. +43(0)664-2011699, r.rainer@ocean7.at<br />

Druck:<br />

Satz- und Druck-Team GmbH<br />

Einzelverkaufspreis:<br />

Österreich 4,50 Euro<br />

Abo-Preise:<br />

Bezugspreis Inland für sechs Ausgaben: 25 Euro<br />

Abo-Bestellung:<br />

abo@ocean7.at | www.ocean7.at<br />

Vertrieb:<br />

Presse Großvertrieb Austria Trunk GmbH, St. Leonharder Straße 10, 5081 Anif/Salzburg<br />

Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung<br />

außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes bedarf der Zustimmung des Herausgebers. Die Ver wendung von Zitaten<br />

aus Berichten für Anzeigen ist möglich. Durch Annahme eines Manuskriptes erwirbt der Herausgeber das ausschließliche Recht zur<br />

Veröffentlichung. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen.<br />

Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2. Urheberschutzgesetz, sind durch den Herausgeber<br />

genehmigungspflichtig.<br />

Bei Nichtbelieferung ohne Herausgeber-Verschulden oder wegen Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche<br />

gegenüber dem Herausgeber.<br />

14 26<br />

Offenlegung für <strong>OCEAN7</strong><br />

(Offenlegung gem. § 25 Mediengesetz)<br />

Medieninhaber: Satz- und Druck-Team GmbH,<br />

Feschnigstraße 232, A-9020 Klagenfurt<br />

Geschäftsführer: Wolfgang Forobosko<br />

<strong>OCEAN7</strong> steht im Alleineigentum von<br />

Satz- und Druck-Team GmbH, FN 105347 y<br />

Unternehmensgegenstand: Druck bzw. Herstellung<br />

von Druckwerken und Magazinen.<br />

Grundlegende Richtung: <strong>OCEAN7</strong> ist ein Magazin,<br />

das sich an yachtsportinteressierte Österreicher richtet.<br />

Verantwortlich für YCA-Mitteilungen<br />

Yacht Club Austria, Generalsekretariat<br />

A-4020 Linz, Lederergasse 88, www.yca.at<br />

Verantwortlich für Mitteilungen<br />

des Seefahrtsverbandes Süd<br />

Seefahrtsverband Süd, 8052 Graz, Villenstraße 11,<br />

0664/1512226, info@sfv-sued.at, www.sfv-sued.at<br />

Verantwortlich für Mitteilungen<br />

des Motorbootsport und<br />

Seefahrtsverbandes Österreich<br />

Motorbootsport und Seefahrtsverband Österreich,<br />

Ketzergasse 30, 1230 Wien, msvoe@msvoe.at, www.msvoe.at<br />

<strong>OCEAN7</strong> ist ein Magazin der<br />

GmbH


Service<br />

30 News<br />

32 Klimawandel<br />

Die Folgen für den Ozean<br />

40 Krabbenfang in Norwegen<br />

Die russischen Invasoren<br />

43 Ladies only<br />

Skippertraining von Frauen nur für Frauen<br />

44 Gutes aus Punat<br />

Spitzenrestaurant in der Marina<br />

46 Gegen Dieselpest<br />

Hilfe dank SeaHelp<br />

48 Marina in Biograd<br />

Dort, wo alles begann<br />

50 Suzuki<br />

Leise Power<br />

SEGELURLAUB<br />

KROATIEN<br />

Yachten<br />

52 Glastron GTS250<br />

Über Wellen fliegen<br />

56 Jeanneau 64<br />

Die Millionenyacht aus der Serienwerft<br />

Verbände<br />

60 Seefahrtsverband Süd<br />

62 Motorsport und Seefahrtsverband<br />

Österreich<br />

Rubriken<br />

3 Editorial<br />

6 <strong>OCEAN7</strong>-Panorama<br />

8 Best of<br />

10 OCEAN-Woman<br />

66 Bücherschapp<br />

52<br />

SEGELSPASS MIT SUNSAIL<br />

Segeln, Baden, Schnorcheln: Erleben Sie<br />

Ihr nächstes Abenteuer entlang der<br />

Dalmatinischen Küste.<br />

Basen in<br />

Dubrovnik<br />

und Marina<br />

Ob individuelle Yachtcharter, Flottille oder<br />

Regatta - mit Sunsail erleben Sie 100% Spaß<br />

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<strong>OCEAN7</strong>Panorama<br />

Ja, es ist ein Wettkampfsport. Aber einer, bei<br />

dem Schönheit immer noch vor Leistung geht,<br />

Eleganz wichtiger ist als Geschwindigkeit und<br />

Leidenschaft mehr zählt als Geld. Die Rede ist vom<br />

klassischen Segelsport, bei dem die Florentiner<br />

Luxusuhrenmarke Officine Panerai durch<br />

ihr Sponsoring der Panerai Classic Yachts<br />

Challenge eine Hauptrolle spielt. Auch im<br />

Mittelmeer werden die schönen alten Damen<br />

zu bewundern sein: Vom 3. bis 7. Juni mit<br />

Les Voiles d’Antibes an der Côte d‘Azur, bei<br />

der Argentario Sailing Week in Italien (18.<br />

bis 21. Juni), der Copa del Rey de Barcos<br />

d’Epoca auf der spanischen Insel Menorca<br />

(25. bis 29. August) und schließlich bei<br />

der Régates Royales de Cannes (22. bis<br />

26. September).<br />

Foto: Guido Cantini/Panerai


Panerai Classic Yachts Challenge<br />

Besuch der<br />

alten Damen<br />

Sie kommen wieder ins Mittelmeer


Bestof<br />

Hanse baut an einer neuen Generation<br />

Yacht: Größer, eleganter, luxuriöser als<br />

jede zuvor aus der Greifswalder Werft<br />

soll sie werden. „Flache Aufbauten,<br />

eine riesige Anzahl von Fenstern und<br />

die bekannte leichte Bedienbarkeit<br />

auch bei kleiner Crew zeichnen Hanse<br />

675 aus. Eine Innovation ist das große<br />

Panorama-Schiebedach im Salondach,<br />

per Knopfdruck lässt es Licht und Luft<br />

hinein und öffnet den Blick in den<br />

Himmel,“ meldet die Werft.<br />

20,95 Meter lang und 5,90 Meter<br />

breit wird sie, derzeit beginnt die<br />

Laminierung des ersten Rumpfes.<br />

www.hanseyachts.com<br />

Greifswalder Riese<br />

Die etwas andere Ausbildung<br />

Statt Wochentörns mit eingeschränkter<br />

Privatsphäre genießt man bei „Segelprofi“ eine<br />

luxuriöse Unterkunft im Penthouse Rogoznica,<br />

eine top-ausgestattete 12-Meter Segelyacht<br />

und eine gute, individuell abgestimmte<br />

Ausbildung in Kleingruppen. In einem fünftägigen<br />

Intensivprogramm wird die am Vormittag<br />

gelernte Theorie bereits nachmittags in die<br />

Praxis umgesetzt, Manöver werden ausprobiert.<br />

Die beiden ambitionierten Personen hinter<br />

„Segelprofi“, Helmut und Michelle aus Berndorf<br />

im Bezirk Baden, verbringen seit Jahren ihren<br />

Sommer vorwiegend in Kroatien und Griechenland<br />

und gehören mit mehr als 150 Bordtagen und<br />

über 3.000 Meilen jährlich zu den umtriebigsten<br />

Ausbildnern in der ganzen Adria. Sie arbeiten mit<br />

dem Yachtsportverband Österreich zusammen,<br />

einer vom Bundesministerium festgestellten<br />

Prüfungsorganisation für die FB 1 bis 4.<br />

www.segelprofi.at<br />

Klicktipp:<br />

Erfahrungs-<br />

Schatz<br />

Auf der Homepage von Bobby<br />

Schenk, Seglerlegende und Pionier<br />

moderner Yachtnavigation, finden<br />

sich tausende von praktischen Tipps<br />

und Informationen zu nahezu allen<br />

Alte Denker Weisheiten<br />

I<br />

Manche Dinge sehen wir nur, wenn wir das Meer<br />

überqueren und nehmen sie nicht zur Kenntnis,<br />

wenn wir sie stets vor Augen haben.<br />

Lateinische Lebensweisheit aus Plinius, Epistulae 8.20,1<br />

Themen, die in der Praxis Seglern<br />

unterkommen – egal, ob auf großer<br />

Fahrt oder auf Chartertörn. Seit<br />

1999 beantwortet Bobby Schenk<br />

hier Woche für Woche Fragen<br />

seiner Leser. Diesen gigantischen<br />

Erfahrungsschatz des wohl er fahrens -<br />

ten und bekanntesten Weltumseglers<br />

aus dem deutsch sprachigen<br />

Raum gibt es ganz<br />

kostenlos unter:<br />

www.bobbyschenk.de<br />

8 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2015</strong> | Mai/Juni <strong>2015</strong>


Weltstars am Start<br />

Eines der weltweit wohl bekanntesten Segelteams, das Team Alinghi, kommt im<br />

Rahmen des GC32 Austria Cup an den Traunsee (27. bis 31. Mai <strong>2015</strong>). Alinghi<br />

wurde vom Schweizer Ernesto Bertarelli im Jahr 2000 gegründet, gewann bereits<br />

20<strong>03</strong> als erstes europäisches Schiff den America’s Cup und konnte den Erfolg 2007<br />

gegen das Emirates Team New Zealand wiederholen. „Dass die GC32 eine One-<br />

Design-Katamaran-Klasse ist, heißt, dass es auf der Tour nicht darauf ankommen<br />

wird, wer das beste Equipment hat, sondern welche Crew am besten auf dem Wasser<br />

zusammenarbeitet“, sagt Ernest Bertarelli.<br />

Gold-Lara<br />

fällt aus<br />

Nachdem sich die 470er Welt- und<br />

Europameistern Lara Vadlau erst im<br />

Vorjahr einer Operation unterzogen hat,<br />

ist das Kreuzband neuerlich gerissen<br />

– diesmal im rechten Knie. Zugezogen<br />

hat sich die 20-jährige Kärntnerin die<br />

Verletzung bei einem gemeinsamen<br />

Skitag, den die Familie anlässlich des 60.<br />

Geburtstages von Vater Ernst am Arlberg<br />

feierte. Das Comeback von Vadlau und<br />

Vorschoterin Jolanta Ogar ist im Mai im<br />

Rahmen des Rio-Trainings geplant.<br />

LAND IST<br />

NICHT GENUG<br />

Tel.: +49 9333 90 44 00<br />

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<strong>OCEAN7</strong>Kolumne<br />

Haben Sie schon einmal einem<br />

Harfenkonzert unter Palmen gelauscht,<br />

Bach auf Tonga genossen, Seeigelstachel<br />

als Schmuck getragen? Nein?<br />

Dann wird’s aber Zeit!<br />

Warum<br />

Segeln nicht<br />

langweilig ist<br />

Hin und wieder werde ich gefragt, ob Segeln nicht furchtbar<br />

langweilig wäre. Eine Bekannte beschwerte sich kürzlich über<br />

einen Chartertörn im Pazifik, weil es dort nichts zu tun gab. Keine<br />

Shops, keine Restaurants, keine Unterhaltung.<br />

Ich fragte, ob ihr die Atolle, Schnorchelausflüge, Sonnenuntergänge,<br />

Wolkenmalereien, Lesestunden, Inselerkundungen nicht<br />

gefallen hätten? Doch, aber für immer wäre das nichts für sie. Es<br />

sei einfach zu langweilig.<br />

Ich war etwas vor den Kopf gestoßen, denn fad war mir noch nie<br />

an Bord. Meinen Mann Peter fragte ich erst gar nicht, ihm war<br />

noch nie in seinem Leben langweilig und schon gar nicht auf<br />

seinem Wharram-Katamaran mit einigen Jährchen auf dem<br />

Buckel. Mein Sohn Finn sah mich irritiert an. „Langweilig auf dem<br />

Schiff? Nein, noch nie. Dann lese ich ein Buch oder schau’ in die<br />

Weite oder geh’ ans Steuer.“ Nachsatz: „Tja, und wenn man dann<br />

irgendwo wieder einmal WLAN hat, freut man sich so richtig.“<br />

10 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2015</strong> | Mai/Juni <strong>2015</strong>


OceanWoman<br />

Alexandra Schöler ist<br />

WOMAN@ocean7.at<br />

Menschen treffen, lesen,<br />

schreiben. Für mich ist<br />

Segeln nie langweilig.<br />

Fotos: Shutterstock<br />

Also setzte ich mich hin und überlegte einmal, was Segler/innen,<br />

die ich auf unserer viereinhalbjährigen Weltumsegelung kennengelernt<br />

hatte, so an Bord trieben.<br />

Bei den Männern waren die Aktivitäten klar und immer mit dem<br />

Schiff verbunden. Eine Gemeinsamkeit der Frauen: Die Männeraktivitäten<br />

gingen allen meist nach einiger Zeit auf die Nerven.<br />

Ja, ja – der Wassermacher ist ein Universum für sich und seine<br />

Pumpen ferne Galaxien. Aber deshalb drei Nachmittage lang<br />

diskutieren und beraten?<br />

Der Autopilot: Auch ich liebe einen, der funktioniert. Nur: Kann<br />

man ihn nicht einmal ein Wochenende vergessen? Vor allem,<br />

wenn man grad sicher in der Traumbucht liegt?<br />

Nicht Helmut. Ihm schenkten wir zum Geburtstag unseren alten<br />

Autopiloten. Er hat selbst einen funktionierenden und einen Ersatzpiloten,<br />

aber nichts konnte Helmut mehr erfreuen als die<br />

Aussicht auf eine langwierige, aussichtslose Reparatur. Sein Frau<br />

Ilse explodierte deshalb von Zeit zu Zeit. Als studierte Ägyptologin<br />

interessierte sie alles, was mit Geschichte zu tun hatte. Ob<br />

nun die uralten heiligen Marestätten auf Raiatea oder das Schifffahrtsmuseum<br />

in Ägypten. Aber auch die Tapa-Malereien auf<br />

Tonga im vergammeltsten Museum der Welt betrachtete sie voller<br />

Entzücken – ich an ihrer Seite nicht minder hingerissen. Bei uns<br />

zu Hause auf der Toilette hängt nun eine dieser Malereien und<br />

mehrmals täglich fühle ich mich nach Tonga zurückversetzt! Helmut<br />

hatte für so etwas selten Zeit …<br />

Architekt Michael aus Berlin wiederum hatte mehrere Computer<br />

mit Grafik-Planungsprogrammen an Bord, die ihm dazu dienten,<br />

sein perfektes Schiff zu planen. Wobei ich nichts mehr genoss als<br />

die köstlichen Sundowner auf seinem gemütlichen aktuellen Boot,<br />

zubereitet von seiner Frau Britta, die sich zum Ziel gesetzt hatte,<br />

Fische derart kreativ in Soja und Salz einzulegen, dass sie wie<br />

Tiroler Speck schmeckten. Britta war auch eine der Frauen, die<br />

über alles Technisch/Navigatorische/Nautische an Bord perfekt<br />

Bescheid wusste. Beide saßen stets am Morgen an Bord an den<br />

Mast gelehnt und tranken Schwarztee, den sie in der 100 Jahre<br />

alten Kanne von Brittas Uroma servierten.<br />

Laura aus Rhode Island mag keine Museen, es ermüdet sie, gestand<br />

sie mir einst. Anderseits ist sie Spezialistin, um perfekte Coffeeshops<br />

ausfindig zu machen, in welchem Hafen dieser Welt auch immer.<br />

Als wir völlig durchgerüttelt in Neuseeland ankamen, packte sie<br />

uns in ihr Leihauto und wir bekamen eine kulinarische Einführung<br />

zum Thema „Frühstücken in Neuseeland“. Flat white und Egg<br />

Benedict. Unvergesslich köstlich bis heute. Wenn Laura nicht das<br />

Land erforscht, spielte sie an Bord ihres Schiffes Bachmotetten auf<br />

ihrem E-Piano. Wie damals an diesem stürmischen Tag auf Tonga.<br />

Die Australierin Gail transportierte per Dinghi sogar ihre Harfe<br />

auf das Atoll Suwarow und gab im Mondlicht unter Palmen „Heaven,<br />

I‘m in heaven“ zum Besten. Die ansässige Rangerfamilie und<br />

einige Segler lauschten verzückt.<br />

Der Kanadier Ian bastelte sein eigenes Kuhhandel-Kartenspiel,<br />

während er den Indischen Ozean überquerte. Lehrerin Hanne aus<br />

Dänemark unterrichtete freiwillig auf jedem Fleckchen dieser Erde<br />

– so auch unseren Sohn – in Weltreligionen. Ihr Mann Bo, Fotograf,<br />

hatte zum Thema ein Skript an Bord erstellt.<br />

Sam aus England kannte jede essbare Frucht auf dem Markt plus<br />

Rezept und Jack aus Neuseeland jedes essbare Getier aus dem<br />

Ozean plus Fangtechnik.<br />

Die Surferboys aus Vancouver Island hatten sich zum Ziel gesetzt,<br />

die besten Surfspots der Erde zu besuchen. Und gleichzeitig verschmutze<br />

Strände zu säubern.<br />

Und wir? Mein Mann Peter liebt jeglichen Wassersport, Inselwanderungen,<br />

Fischen und natürlich die Shipchandler auf der ganzen<br />

Welt.<br />

Meine Freude sind örtliche Märkte,<br />

die Menschen, das Lesen, das Planen<br />

eines Landausfluges und letztendlich<br />

das Schreiben. Hätte ich damit nicht<br />

auf unserer Reise begonnen, gäbe es<br />

hier nichts zu lesen!<br />

Segeln ist niemals langweilig.<br />

Eine befreundete Seglerin hatte zu<br />

diesem Thema eine interessante Erkenntnis.<br />

Sie erkannte eines Tages:<br />

Wenn etwas langweilig ist, dann sie<br />

selbst.<br />

Und so begann Ann an sich selbst<br />

zu arbeiten. Und dafür ist auf einem<br />

Schiff nun wirklich viel Zeit vorhanden!<br />

Sie schenkte mir übrigens auf<br />

Samoa eine bezaubernd unstachelige<br />

Kette aus Seeigelstacheln.<br />

Schon einmal Brotfrucht Oil down<br />

gekocht? Oder Pandanus-Matten geflochten?<br />

Nein? Dann wird’s aber<br />

Zeit!<br />

Kapverden<br />

Lassen Sie sich von<br />

der Vielfalt verzaubern!<br />

Segeln · Tauchen · Hochseefischen<br />

Specials vom 25.4. bis 2.10.<strong>2015</strong><br />

2 Wo. Segeln – 11 Tage bezahlen oder<br />

3 Wo. Segeln – 16 Tg. bezahlen.<br />

z. B. Gib Sea 41 – 3 Kab. 2 Wo. € 2.500,–<br />

Cat Lipari 41, 2 Wo. € 4.080,–<br />

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RevierNews<br />

Wohnen, wo Rilke dichtete<br />

Portopiccolo liegt knapp 20 Kilometer entfernt von Triest am<br />

nördlichsten Ende der Adria und grenzt an die Bucht und den<br />

Yachthafen der kleinen Ortschaft Sistiana, die ein verstecktes Juwel zwischen den<br />

felsigen Klippen von Duino mit seinem Schloss ist. Der Lyriker Rainer Maria Rilke<br />

schrieb hier in den Jahren 1912 bis 1922 die zehn Duineser Elegien. Jetzt haben<br />

an diesem Ort die Immobilienentwickler der Rilke S.r.L ein einzigartiges Dorf<br />

entstehen lassen: 465 Apartments und Häuser von 50 bis 400 qm<br />

mit einem durchschnittlichen Quadratmeter-Kaufpreis von<br />

6.500 Euro, einen Yachthafen mit 121 Liegeplätzen für<br />

Boote bis zu 24 Metern Länge sowie das 5-Sterne-<br />

Luxushotel „Il Falisia Resort & SPA“ (Eröffnung<br />

Sommer <strong>2015</strong>), das einen atemberaubenden<br />

Ausblick auf das Meer und den<br />

Yachthafen bietet.<br />

gaby.sessner@portopiccolosistiana.it<br />

Flexibel<br />

chartern<br />

Sunsail bietet in dieser Segelsaison noch mehr Möglichkeiten:<br />

Ab sofort können Sunsail-Kunden im Mittelmeer<br />

flexibel starten und eine beliebige Charterdauer für die<br />

gesamte Flotte wählen. Für die Zeit zwischen April bis<br />

Juni sowie im Oktober und November bietet das weltweit<br />

tätige Charterunternehmen nun auch ab den sieben Abfahrtsbasen<br />

in Griechenland, Kroatien und in der Türkei<br />

Kurzcharter, Törns zwischen acht und 13 Tagen oder<br />

Charterstarts innerhalb der Woche an. Unter<br />

www.sunsail.de/flexible-charterdauer sind die genauen<br />

Zeiträume aufgeführt. Bislang konnten Kunden ihre<br />

Segelcharter in der gesamten Saison nur wochenweise<br />

buchen und ausschließlich am Samstag starten.<br />

www.master-yachting.de<br />

www.trend-travel-yachting.com


Jeder Handgriff sitzt! Genau wie<br />

bei Ihrem Versicherungspartner.<br />

Eine Schwester<br />

für Wiki<br />

Doris und Olaf von meerflair.at haben in Dänemark eine Schwester<br />

für ihr wunderschön restauriertes klassisch-nordisches Folkeboot<br />

Wiki gefunden. Wiki kann in ihrem Heimathafen Izola seit letztem Jahr<br />

gechartert werden. Das zweite Folkeboot heißt Go-On, wurde 1971<br />

in Dänemark von Ove Kaa aus Douglasie mit Eschenspanten auf Kiel<br />

gelegt und hat einen wunderschönen Innenausbau aus Kaya-Mahagoni.<br />

Doris und Olaf: „Wir sind erst die dritten Besitzer, wobei die Geschichte<br />

lückenlos vom Bau bis jetzt dokumentiert ist. Unser Vorbesitzer hat<br />

das Boot liebevoll gepflegt und erfolgreich an diversen Klassik-Regatten<br />

teilgenommen.“ Schnellentschlossene haben die Möglichkeit, ab Mai die<br />

Go-On von Marstal (Dänemark) auf ihrem Überstellungstörn nach Genua<br />

durch den Canal Midi auf einem Teilstück zu begleiten. Interessierte<br />

melden sich unter office@meerflair.at<br />

Neu in Kroatien<br />

Der neue 51-Fuß-Motorkatamaran von The Moorings erweitert in der<br />

bevorstehenden Saison auch die Mittelmeerflotte. Erstmalig ist das<br />

neue Modell ab Mai <strong>2015</strong> in Kroatien in der Marina Agina nahe Split<br />

buchbar. Zusätzlich wird die Motor yachtflotte in der Karibik erweitert.<br />

Der Moorings 514 PC ist die größte Motoryacht, die von der TUI-<br />

Tochter The Moorings verchartert wird. Auch in der Karibik feiert der<br />

Moorings 514 PC an zwei weiteren Standorten Premiere: Ab Mai ist die<br />

Motor yacht in St. Martin und ab September in Grenada buchbar. Der<br />

Moorings 514 PC wurde exklusiv auf die Charterbedürfnisse der Kunden<br />

zugeschnitten: geräumiger Salon mit direktem Zugang zum vorderen,<br />

überdachten Cockpit und einer großen Flybridge<br />

mit einem Lounge-Bereich. Die vier Kabinen haben<br />

alle En-Suite-Badezimmer und die Bordelektronik<br />

entspricht dem neuesten Stand der Technik.<br />

www.moorings.at<br />

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pantaenius.at<br />

AUT15102 www.hqhh.de <strong>03</strong>/<strong>2015</strong>


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

Im<br />

Taboo III segelte an der Küste von Borneo nach dem Norden. Im Hintergrund ragten die<br />

steilen Felswände des Mount Kinabalu in die Wolken, mit über 4.000 Meter der höchste<br />

Berg Südostasiens. Kota Kinabalu, die Hauptstadt von Sabah, lag hinter uns und jetzt<br />

waren wir auf dem Weg nach den Spratly Islands im südchinesischem Meer.<br />

südchinesischen<br />

Text und Fotos: Wolfgang Hausner<br />

Meer<br />

14 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2015</strong> | Mai/Juni <strong>2015</strong>


Südchinesisches Meer<br />

Alicia Annic Reef<br />

Thomas Shoal<br />

N.E. Investigator Reef<br />

Royal Captain Shoal<br />

Half Moon Shoal<br />

Commodore Reef<br />

Investigator Shoal<br />

Balabac<br />

Philippinen<br />

Malaysia<br />

Sulu See<br />

Meine Gäste, begeisterte Taucher aus Innsbruck, wollten<br />

unbedingt dieses selten besuchte Gebiet erkunden, zumindestens<br />

unter Wasser, denn oberhalb befand sich herzlich wenig.<br />

Fast alle der vielen Riffe liegen unter der Meeresoberfläche und<br />

die wenigen trockenen Flecken sind entweder von China oder Vietnam<br />

besetzt und zu Festungen ausgebaut. Es ist ein erdölreiches Gebiet, um das<br />

sich die umliegenden Anrainer seit langer Zeit streiten, aber jetzt zur Gänze<br />

von China beansprucht wird.<br />

Vor vielen Jahren traf ich den Deutschen Peter Marx aus Singapur mit seinem<br />

Katamaran Siddhartha in Malaysia. Kurz darauf unternahm er einen Chartertörn<br />

mit Gästen, die eine temporäre Amateurfunkstation im südchinesischen<br />

Meer errichten wollten. Das Ziel war Amboyna Cay, kaum mehr als eine<br />

Sandbank auf einem Korallenriff. Allerdings besetzt von Vietnamesen, die den<br />

Kat beim Näherkommen auf zwei oder drei Kilometer beschossen. Ein Mann<br />

kam im Geschützfeuer um, die zahlreichen Benzinkanister an Deck explodierten<br />

und innerhalb weniger Sekunden brannte die Yacht lichterloh.<br />

Der Rest der Crew konnte sich retten, aber nur, weil des Skippers chi-<br />

Mantanani<br />

Kota Kinabalu<br />

Mai/Juni <strong>2015</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2015</strong> 15


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

1<br />

nesische Frau Jenny To ins Wasser hechtete, um das wegtreibende<br />

Beiboot zurückzuholen. Nach zehn Tagen in dem kleinen Gefährt,<br />

nur spärlich mit Badezeug bekleidet, ohne Wasser und Proviant,<br />

aber voll der prallen Sonne ausgesetzt, wurden sie auf einer<br />

Schifffahrtslinie von dem Frachter Linden aufgegriffen und gerettet.<br />

Ein weiteres Crewmitglied war kurz vorher gestorben. Die<br />

Episode ließ mehrere Fragen offen, aber das war auf jeden Fall<br />

die offizielle Version.<br />

So eine Schießerei würde heutzutage nicht mehr passieren,<br />

trotzdem wollte ich mich von besetzten Riffen fernhalten,<br />

um Unannehmlichkeiten zu vermeiden, was aber schlussendlich<br />

nicht ganz klappen sollte. Im Falle eines Versagens meines GPS-<br />

Gerätes oder der entfernten Möglichkeit, dass das amerikanische<br />

Militär die zivilen Frequenzen der Satelliten lahmlegen würden,<br />

hatte ich das nautische Jahrbuch und die HNO-Tafeln für unseren<br />

Zeitraum aus dem Internet heruntergeladen, um auch mit dem<br />

Sextanten unsere Position bestimmen zu können.<br />

Aber noch waren wir an der Küste von Borneo, als die Mantanani-<br />

Inseln in Reichweite gerieten: wuchtige Felsen, grüner Urwald<br />

und kleine weiße Strände, also nichts wie hin. Thomas und Anna<br />

gingen tauchen, schwebendes Plankton beeinträchtigte zwar die<br />

Sicht, aber sie entdeckten einen schönen Korallenhang und sahen<br />

Blaupunktrochen langsam vorbeiziehen. Nicht ganz so langsam<br />

kam später ein Motorboot angerast. Die Marinepolizisten waren<br />

jedoch freundlich und wollten hauptsächlich unsere Pässe und<br />

Crewliste überprüfen.<br />

Wir verbrachten zwei weitere Tage auf Inseln nördlich von Borneo<br />

und segelten dann nach Balabac, bereits im Hoheitsgebiet der<br />

Philippinen. Die Westseite dieser Insel ist zwar windgeschützt,<br />

aber mit unzähligen Riffen gespickt, sodass ich an dem Genoafall<br />

zur Saling hinaufkletterte, um einen sicheren Ankerplatz ausfindig<br />

zu machen. Es war später Nachmittag, Thomas und Anna sprangen<br />

noch vor dem Sundowner, dem üblichen Drink bei Sonnenuntergang,<br />

ins Wasser um zu schnorcheln. Nach dem Abendessen<br />

holten wir den Anker hoch und segelten ins südchinesische Meer<br />

hinaus. Unser Ziel war Captain Royal Shoal, etwa 60 Seemeilen<br />

entfernt. Mit den momentanen leichten Winden würden wir erst<br />

am nächsten Tag dort ankommen.<br />

Als wir uns dann diesem Riffgebilde von etwa 2,5 Seemeilen<br />

Länge näherten, suchten wir zuerst einen Ankerplatz im Lee. Nicht<br />

ganz so einfach, weil die Riffkante fast direkt ins Bodenlose abfiel.<br />

Schlussendlich ließ ich den Anker in zwei Meter Wassertiefe fallen,<br />

der Wind blies uns vom Riff weg und das Echolot zeigte sofort<br />

über 70 Meter an. Zur Vorsicht brachte ich einen weiteren Anker<br />

aus, der 20 Meter runterhing, um zu verhindern, dass wir bei einer<br />

Winddrehung in den Korallen landen würden.<br />

Thomas und Anna vergeudeten keine Zeit, um ins blaue Wasser<br />

zu gleiten. Nach einer guten Stunde waren sie wieder zurück und<br />

hatten viel zu erzählen: Sicht von über 40 Metern, Fischschwärme,<br />

Langusten und eine phänomenale, mit Korallen bewachsene<br />

Steilwand.<br />

Schon bei unsere Ankunft hatten wir ein vietnamesisches Fischerboot<br />

bemerkt, das etwa eine halbe Meile entfernt ebenfalls am<br />

Außenriff ankerte. Am späten Nachmittag kamen von dort zwei<br />

Männer in einer runden Schüssel angepaddelt, fuchtelten freundlich<br />

mit einer Papierrolle herum und wollten offensichtlich mit<br />

uns Kontakt aufnehmen. Nachdem keine Waffen zu sehen waren,<br />

ließ ich sie an Bord. Das Papier war eine miese Fotokopie des<br />

südchinesischen Meeres, auf der die meisten Riffe kaum zu erkennen<br />

waren. Sprachliche Verständigung war null, aber offensichtlich<br />

interessierten sie sich für Palawan und die vorgelagerten<br />

Riffe. Ich bedeutete ihnen in Zeichensprache mit übereinandergelegten<br />

Händen an, dass sie von der Coast Guard aufgegriffen<br />

und im Kittchen landen würden. Das ist ja schon einige Male<br />

vorher passiert, dürfte sich aber nicht oft genug herumgesprochen<br />

Fotos: Shutterstock (1)<br />

Ohne Seekarten ins Sperrgebiet<br />

16 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2015</strong> | Mai/Juni <strong>2015</strong>


Südchinesisches Meer<br />

2 3<br />

haben. Thomas machte einige Fotos und als er diese herzeigte,<br />

konnten sich die beiden vor Lachen kaum halten. Mittlerweile war<br />

ihr Schiff herangekommen, die Vietnamesen mussten jetzt nur ca.<br />

20 Meter in ihrem Binsenboot zurückpaddeln. Daraufhin verlegten<br />

sie sich wieder an ihren ursprünglichen Platz.<br />

Am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang bemerkte Anna als erste<br />

das selbe Fischerboot knapp hinter uns, Thomas rief mich aus der<br />

Kabine, wir checkten die Schüssel, ließen aber nur zwei der vier<br />

Männern an Bord krabbeln. Sie hatten wieder ihre Kopie mit und<br />

ich suchte mein Kartenmaterial raus. Jetzt ging es hauptsächlich<br />

um Peilungen von den ihnen bekannten Riffen zu anderen an der<br />

Küste von Palawan. Alles wurde sorgfältig notiert und als sie sich<br />

verabschiedeten, fragte Thomas in Zeichensprache, ob er mitkommen<br />

könnte und wurde gleich in die Schüssel verfrachtet. An Bord<br />

des Kahns fotografierte er mit dem üblichen Lacherfolg und<br />

wurde mit einem Tritonshorn beschenkt. An Deck befanden sich<br />

Treibstoff- und Wasserfässer, eine noch lebendige Wasserschildkröte<br />

lag phlegmatisch auf dem Rücken inmitten der sehr primitiven<br />

Tauchausrüstung, die aus einem Kompressor, Plastikschläuchen,<br />

Masken und anderem Kram bestand.<br />

1 Mout Kinabalu, höchster Berg Südostasiens<br />

2 Die Vietnamesen mit ihrer Schüssel und Fischerboot<br />

3 Blaupunktrochen


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

1<br />

Riesenrochen,<br />

springende Delfine<br />

Anderntags machten Thomas und Anna einen Ausflug in die<br />

Lagune, aber der reine Sandgrund gab nicht viel her, also zurück<br />

an das Außenriff und runter auf fünfzig Meter, wo es auch wenig<br />

zu sehen gab. Allerdings glitt beim Auftauchen ein riesiger Mantarochen<br />

mit einer Spannweite von ca. vier Metern über sie drüber.<br />

Die beiden kamen bis auf drei Meter ran, kurz darauf machte<br />

ein weiterer Rochen seinen Auftritt und damit wurde der Tauchgang<br />

zu einem unvergesslichen Erlebnis.<br />

Unser nächstes Ziel war die Northeast Investigator<br />

Shoal, gar nicht so weit weg. Wie vorher bei der Royal Captain<br />

Shoal stellte ich fest, dass die GPS-Positionen nicht mit der<br />

philippi nischen Karte übereinstimmten, die natürlich lange vor<br />

der elektronischen Navigation erstellt worden war. Die letzten ein<br />

oder zwei Meilen musste man sowieso mit dem Auge navigieren.<br />

Wie üblich ankerten wir an der Südküste nicht weit von dem<br />

vietnamesischen Boot, das wir bereits kannten.<br />

Nach dem Tauchgang und einer ungünstigen Winddrehung holten<br />

wir den Anker hoch und segelten während der Nacht nur unter<br />

Vorsegel auf und ab. Des Morgens waren wir alle müde, machten<br />

aber trotzdem gleich weiter zur Half Moon Shoal. Hier war das<br />

Riff nicht so steil abfallend und wir fanden somit einen vernünftigen<br />

Ankergrund. Zur Abwechslung lag eine philippinische<br />

Bangka mit den typischen Auslegern aus Bambusrohren nicht<br />

weit von uns. Das Tauchen war nicht berauschend, aber 30 springende<br />

Delfine zum Sonnenuntergang entschädigten uns.<br />

Die nächsten Tage hantelten wir uns über die Thomas Shoal und<br />

Alicia Annie Reef zum Commodore Reef. Unser Tagesablauf war<br />

immer derselbe: ein Schlag zur nächsten Untiefe, Tauchen gehen<br />

und am nächsten Morgen weitermachen. Zum Commodore Reef<br />

2<br />

wurde es auf Grund der 70 Seemeilen wieder eine Nachtfahrt, die<br />

sich allerdings lohnte. Thomas und Anna fanden dort das schönste<br />

Riff auf der ganzen Fahrt: vielfältige Korallenarten, Teppiche von<br />

Weichkorallen, Unmengen von Fischen, unzählige Muränen und<br />

ca. 1,3 m lange Thunfische. Abgesehen vom Schnorcheln kam ich<br />

selber nie zum Tauchen. Es waren immer Fischerboote in der<br />

Gegend und ich wollte nicht riskieren, den Kat für eine Stunde<br />

alleine an der Oberfläche zu lassen. Öfter sahen wir auch chinesische<br />

Fischerboote, deren Crew durchwegs einen unfreundlichen<br />

Eindruck machten.<br />

Die Investigator Shoal ist ein fast 20 sm langes Riffgebilde,<br />

dessen mittlerer Teil um die zehn Meter unter der Wasseroberfläche<br />

liegt, sodass wir problemlos in die Lagune tuckern<br />

und dort ankern konnten. Zum Tauchen war es zu spät, also<br />

schnorchelten wir alle und bewunderten die üppigen Korallenfelder.<br />

Am nächsten Tag wollten wir uns ans westliche Ende des<br />

Riffes verlegen, um dort an der Außenkante mit weniger Schwell<br />

zu tauchen. Kurz vorher kam noch ein kleines Motorboot mit<br />

einem Hongkong-Chinesen an, der uns frische Langusten anbot.<br />

Wir revanchieren uns mit Schokolade und zwei Dosen Bier, was<br />

alle zufriedenstellte.<br />

Langsam segelten wir in der Mittagshitze über die Lagune, als<br />

plötzlich ein malaysisches Patrouillenboot auf uns zugebraust kam.<br />

Foto: Shutterstock (2)<br />

18 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2015</strong> | Mai/Juni <strong>2015</strong>


Südchinesisches Meer<br />

Es schrammte fast längsseits und die Männer in blauen Overalls<br />

wollten wissen, ob wir ein Problem hätten und deuteten mir, überzusteigen.<br />

Das Metallschiff in dem Schwell machte mir Sorgen, ich<br />

rief rüber, ja, aber nur über das Dinghi. Während Thomas es ins<br />

Wasser ließ, sprang ich in die Kabine, um meinen Pass zu holen<br />

und auch das M-16-Sturmgewehr zu verstecken. Das hatte ich seit<br />

unserem ersten Ankerplatz immer griffbereit, aber momentan war<br />

es fehl am Platz und würde bei einer Durchsuchung echte Probleme<br />

heraufbeschwören. Mit einem Handgriff war es in zwei Teile<br />

zerlegt, die sich sehr gut verbergen ließen. Dann über das Dinghi<br />

auf das Schiff und hinein in eine echte Schwitzkammer. Auf dem<br />

grau bemalten Deck hätte man wahrscheinlich Spiegeleier brutzeln<br />

können, eine Klimaanlage gab es nicht. Zuerst wurde mein Pass<br />

3 4 5<br />

den ausgefallenen Tauchgang vom Vormittag nach, waren aber<br />

nicht sonderlich begeistert. Zum Abendessen genossen wir die<br />

Langusten, spielten nachher Karten an Deck, wurden aber plötzlich<br />

durch einen Scheinwerfer aufgeschreckt, der Taboo III in grelles<br />

Licht tauchte. Hatte sich doch das Patrouillenboot lautlos gegen<br />

den Wind auf 200 Meter herangepirscht. Nachdem es auf Rufnähe<br />

war, wurde ich aufgefordert, wieder einen Besuch zu machen und<br />

auch meine Seekarte mitzubringen, auf der allerdings nichts von<br />

einem militärischen Sperrgebiet zu sehen war. Vermutlich hätte ich<br />

dazu eine malaysische gebraucht. 20 Minuten später konnte ich<br />

meinen Gästen die neuesten Nachrichten verkünden: Wir haben<br />

zwei Stunden Zeit, um abzusegeln und uns aus der Gegend zu<br />

entfernen. Also blieb uns nichts anderes übrig, als Taboo III segelüberprüft,<br />

aber da war alles in Ordnung. Wir hatten ja weder in<br />

Malaysien aus- noch in den Philippinen einklariert – wozu auch,<br />

eine Fahrt nach Puerto Princesa hätte einen zweimaligen ewig<br />

langer Umweg bedeutet. Somit war alles in Ordnung, da wir uns<br />

offensichtlich die ganze Zeit in malaysischen Gewässern aufgehalten<br />

hatten. Ich wurde aufgeklärt, dass wir uns in einem militärischen<br />

Sperrgebiet befänden und wir hier nicht erwünscht wären.<br />

Der Skipper ließ sich aber von unserer Harmlosigkeit überzeugen<br />

und erlaubte uns doch, an das westliche Ende des Riffes zu segeln.<br />

Also zurück zu Taboo III, um ohne weiteren Zeitverlust weiterzumachen.<br />

Auf unserem neuen Ankerplatz holten Thomas und Anna<br />

klar zu machen und in die dunkle Nacht hineinzustechen. 150<br />

Meilen gegenan und 20 Stunden später schob sich die Palmensilhouette<br />

von den Mantanani-Inseln über den Horizont. Dort verbrachten<br />

wir noch zwei geruhsame Tage, ehe wir wieder nach<br />

Kota Kinabalu zurücksegelten.<br />

1 Sampanmangio Point, der nördlichste Punkt von Borneo<br />

2 Springende Delfine im Korallenmeer<br />

3 Von der Saling aus erkennt man die Untiefen<br />

4 Das malaysische Patrouillenboot<br />

5 Taboo III vor Anker<br />

6 Kota Kinabalu<br />

6<br />

eigene Basen in Kroatien<br />

Y A C H T C H A R T E R<br />

Y A C H T S A L E<br />

Y A C H T M A N A G E M E N T<br />

A-4112 St. Gotthard / Linz, Am Steinberg 8<br />

Tel. +43 7234 84545, Fax +43 7234 84545-20<br />

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<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

Raiatea & Tahaa:<br />

Südsee<br />

leicht gemacht<br />

Raiatea und Tahaa – melodische polynesische Namen, doch ihnen fehlt die klingende Magie der<br />

bekannteren Gesellschaftsinseln Tahiti und Bora Bora und so beschwören sie nicht unmittelbar<br />

Bilder von weißen Stränden, sich im sanften Passat wiegenden Palmen und türkisem Wasser<br />

herauf. Doch die Zwillingsinseln bieten all das und mehr. Die beiden hohen, vulkanischen Inseln liegen<br />

innerhalb einer gemeinsamen, geschützten Lagune und sind somit ideal für sportliche Segeltrips<br />

über spiegelglattes Wasser zu dutzenden Bojenfeldern und Ankerplätzen rund um die Hauptinseln,<br />

an den Motus oder direkt am Außenriffsockel. An Land locken verschlafene Dörfer, ein quirliges<br />

Städtchen, Wanderungen auf schroffe Gipfel, zu Wasserfällen und Ausflüge zu polynesischen<br />

Kultstätten. Eine gute Flugverbindung und gleich mehrere Charterunternehmen vor Ort verlocken<br />

zum Charterurlaub im der Südsee.<br />

Text: Birgit Hackl | Fotos: Christian Feldbauer<br />

20 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2015</strong> | Mai/Juni <strong>2015</strong>


Raiatea & Tahaa<br />

Motu Tau Tau<br />

Coral Garden<br />

Vaitoeteo Pass<br />

Patio<br />

Tahaa<br />

Haamene<br />

Apu Bay<br />

Wenn Bora Bora die glamouröse Diva der Inseln<br />

Französisch-Polynesiens ist, sind Raiatea<br />

und Tahaa ihre ruhigen, größeren Schwestern.<br />

Sie bieten eine attraktive Balance: Ausreichend<br />

Tourismus für eine gute Infrastuktur, aber nicht<br />

genug für die unangenehmen Nebenerscheinungen<br />

des Massentourismus. Anders als in den Touristenzentren<br />

Französisch-Polynesiens gibt es hier<br />

keine riesigen, unpersönlichen Hotelanlagen und<br />

die Einheimischen zeigen Urlaubern gegenüber<br />

noch die berühmte, polynesische Gastfreundschaft.<br />

Es gibt genug Autos zum Autostoppen, aber zu<br />

wenig für Staus entlang der Küstenstraßen. Ausreichend Yachttourismus<br />

für Marinas und Bootstankstellen, aber zu wenig für ein<br />

Gerangel um Ankerplätze und Muringbojen.<br />

Die Zwillingsinseln gehören genau wie ihre bekannten Schwestern<br />

zu den Gesellschaftsinseln, genauer zu den „Inseln unter dem<br />

Winde“ (französisch „Îles Sous-le-vent“). Sie sind nur von<br />

einem schmalen Kanal getrennt und doch recht verschieden:<br />

Raiatea ist die zweitgrößte Insel der Gesellschaftsinseln<br />

und hat eine Fläche von 194 km². Uturoa, die zweitgrößten<br />

Stadt Französisch-Polynesiens bietet Möglichkeiten<br />

Haamene Bay<br />

zum Einkaufen und Sightseeing, das ruhige, nur 90 km² kleine<br />

Tahaa lädt zum Verweilen in kleinen Dörfern und zu authentischen<br />

Begegnungen mit Einheimischen ein.<br />

Hohe Berge neben flachen Motus bieten Aktivitäten für jeden<br />

Geschmack. Auf den Hauptinseln kann man mit Führern oder auf<br />

eigene Faust Wanderwege durch üppige Vegetation erkunden<br />

oder das Angebot an Auto-, Scooter- und Fahrradverleih<br />

Uturoa<br />

Mt. Tapioi nutzen und das unbewohnte, bergige Landesinnere<br />

besuchen. Die flachen Motus sind ideal für Wassersportler:<br />

Schnorcheln und Kayaken halten Aktiv -<br />

Vairahi Bay urlauber auf Trab, Dive-Centers organisieren<br />

Tauchgänge zu den Pässen und zum<br />

Drop-Off am Außenriff.<br />

Faaroa Bay<br />

Raiatea<br />

Faatemu Bay<br />

Entlang der Ostküste<br />

Raiateas<br />

Hotopuu<br />

Bay nach Süden. Die zwei<br />

Marinas und Charterbasen Raiateas<br />

liegen an der Nordwestküste,<br />

von dort sind es nur wenige<br />

Meilen nach Uturoa, der quirligen<br />

Hauptstadt Raiateas im Nordos-<br />

Mai/Juni <strong>2015</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2015</strong> 21


<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

1<br />

ten. Uturoa ist ein nettes Städtchen mit guter Infrastruktur. Hier<br />

findet man Supermärkte, Restaurants, Banken und Bankomaten<br />

(Währung ist der an den Euro gebundene Polynesische Franc, CFP),<br />

eine Post und im Notfall ein Krankenhaus und verschiedene Fachärzte.<br />

Man kann direkt vor der Stadt auf einer Sandbank ankern,<br />

doch der Ankerplatz ist tief und die Chance, die Kette an Korallen<br />

zu foulen groß. Gegenüber am Außenriff ist ankern auf einem<br />

schmalen Sandstreifen möglich, doch die Dinghifahrt zur Stadt ist<br />

lang und bei windigem Wetter spritzig. Am einfachsten und bequemsten<br />

ist es deshalb, im kleinen Hafen Uturoas längsseits zu<br />

gehen, wo man geschützt und ohne Gebühren direkt im Stadtzentrum<br />

liegt. Gleich gegenüber befindet sich der größte Supermarkt<br />

der Insel, nur wenige Meter weiter in der Markthalle gibt es frisches<br />

Obst und Gemüse – ideal also, um zu Beginn des Urlaubs Proviant<br />

zu bunkern. In den Schaufenstern glänzen die berühmten, schwarzen<br />

Perlen Polynesiens, die gleich vor Ort in der Lagune gezüchtet<br />

werden. Vom nur 294 Meter hohen Mt. Tapioi, der Uturoa überragt,<br />

hat man einen schönen Blick auf die beiden Inseln, die türkis<br />

glitzernde Lagune und das donnernde Außenriff.<br />

Bläst der vorherrschende Ostpassat nicht allzu stark, bietet es sich<br />

an, von Uturoa aus südwärts in kurzen Etappen die Ostküste Raiateas<br />

mit ihren vielen Attraktionen zu erkunden. Die Lagune ist<br />

durchs Außenriff vor der Gewalt des Pazifik geschützt, die französischen<br />

Karten sind detailliert, gut markierte Kanäle führen durch<br />

die zahlreichen Untiefen und Riffe (inselseitig rote Bojen, riffseitig<br />

grüne Bojen) und so kann man übers glatte Wasser bequem dahingleiten.<br />

Nach nur drei Seemeilen findet sich in der Vairahi Bay<br />

schon der erste, gut geschützte Ankerplatz. Im kleinen Fischerhafen<br />

kann man trockenen Fußes an Land und das Dinghi ist dort gut<br />

aufgehoben. Gleich neben der Bucht startet der Wanderweg zu den<br />

„Trois cascades“. Nach etwa drei schweißtreibenden Gehstunden<br />

über Stock und Stein, entlang und bisweilen in einem fröhlich<br />

plätschernden Bach erreicht man kurz nacheinander die hohen,<br />

beeindruckenden Wasserfälle im dichten Wald. Der Entdeckerstolz<br />

und ein erfrischendes Bad im kühlen Becken sind die Anstrengung<br />

wert!<br />

Nach der anstrengenden Wanderung bietet sich ein Badestopp an<br />

dem nur zwei Meilen entfernten Motu Tipaemaua an. Sobald man<br />

den markierten Kanal verlässt, heißt es aufpassen, denn die Perl -<br />

farmen haben in der Lagune Bojen ausgelegt, die teilweise mit<br />

Seilen oder Schwimmern unter der Wasseroberfläche verbunden<br />

sind. Das flache, unbewohnte Inselchen liegt gleich neben dem<br />

Maire Pass. Ein 30 Meter tiefer Kanal führt an einem direkt aufs Riff<br />

gebauten Häuschen einer Perlfarm vorbei zu einem weiten, tiefen<br />

Becken gleich vor dem Bilderbuch-Motu. Der Ankerplatz auf dem<br />

schmalen Sandstreifen vor dem Inselchen ist rundherum gut geschützt,<br />

beim Motu kann man für einen Spaziergang das Dinghi<br />

beachen oder mit dem Kajak rundherum paddeln.<br />

Gleich gegenüber liegt die anderthalb Meilen tief eingeschnittene<br />

Faaroa Bay, am hinteren Ende der Bucht kann man in etwa zehn<br />

Meter Tiefe in gut haltendem Schlamm ankern. Nach Regenfällen<br />

färbt sich das Wasser dunkelrot, denn gleich zwei Flüsse tragen<br />

Sediment aus den Bergen in die Lagune. Der Apoomau ist der<br />

einzig schiffbare (oder eher bootbare) Fluss Französisch Polyne -<br />

siens. Mit dem Dinghi – oder noch besser mit dem Kajak – kann<br />

man durch das üppige Tal einige Meilen landeinwärts fahren.<br />

Entlang des Flusslaufs ziehen sich Gärten, in denen Kokospalmen,<br />

Brotfruchtbäume, Taro, Yams, Maniok, Bananen, Papaya und Limonen<br />

wachsen. Arbeitet gerade jemand dort, sollte man eine<br />

Pause einlegen, denn mit etwas Glück bekommt man eine Führung<br />

vom Gartenbesitzer und kann gleich direkt vom Feld oder Baum<br />

Obst und Gemüse kaufen.<br />

Wiederum nur einen kurzen Drei-Meilen-Hüpfer entfernt findet sich<br />

in der Opoa Bay der nächste empfehlenswerte Ankerplatz: Direkt<br />

am Ufer liegt das Marae Taputapuatea, die größte vorchristliche<br />

Kultstätte der Insel. Die Kultplattformen (marae) und Steinfiguren<br />

2<br />

Idyllische Südsee auch im Charter


Raiatea & Tahaa<br />

(Tikis) in der frei zugänglichen Anlage wurden gefühlvoll renoviert,<br />

Schautafeln erklären die Bedeutung der Relikte. Beim Weitersegeln<br />

Richtung Süden wird die Kulisse immer beeindruckender, die Berge<br />

schroffer und dschungelhafter, nach Regenfällen stürzen dutzende<br />

Wasserfälle zu Tal. Dieser Teil der Küste ist kaum besiedelt, wenn<br />

man in einer der vielen Buchten ankert, stört kein Autolärm die<br />

Schiebedach, hier wird Kokosfleisch (Copra) getrocknet, das ebenfalls<br />

nach Tahiti exportiert wird. Vor fast jedem Haus steht ein<br />

kleines Standl an der Straße. Haben die Gartenbesitzer viele reife<br />

Früchte, legen sie diese aus. Will man etwas kaufen, muss man<br />

rufen oder klopfen. Einheimische, die die Preise kennen, nehmen<br />

sich einfach, was sie wollen und hinterlassen die entsprechende<br />

5<br />

3 4<br />

Idylle und man fühlt sich in die Zeit der Entdecker zurückversetzt.<br />

Der populärste Ankerplatz der Südküste liegt hinter dem Motu Nao<br />

Nao gleich neben dem Nao Nao Pass.<br />

Rund um Tahaa. Um Tahaa ist die Lagune breit, tief und<br />

dank der klaren Markierungen ein wahres Segelvergnügen. Die<br />

Form der Insel gleich einer Frangipani-Blüte und zwischen den<br />

„Blütenblättern“ finden sich tief eingeschnittene Buchten, die bei<br />

jedem Wetter gut geschützt sind, man muss allerdings vielerorts in<br />

20 bis 30 Metern Tiefe ankern. Ein besonders praktischer Ausgangspunkt<br />

für Erkundungen ins Landesinnere ist die Haamene Bay an<br />

der Ostseite. Anders als den meisten Buchten steigt der Boden hier<br />

sanft an, man kann direkt vor dem kleinen Ort in etwa zehn Metern<br />

ankern und das Dinghi am Schwimmsteg der Fähre lassen. In<br />

Haamene gibt es einige Minimarkets, in denen Frühaufsteher frische<br />

Baguettes erhaschen können. Wandert man die Straße nach Süden<br />

Richtung Apu Bay entlang, kommt man an einer Vanilleplantage<br />

vorbei, der Export von Vanille ist eine der Haupteinnahmequellen<br />

der kleinen Insel. Entlang der Straße sieht man Plattformen mit<br />

1 Verträumte Haamenebucht<br />

2 Kleine Perlfarm<br />

3 Uturoas Townpier<br />

4 Kleine Vanilleplantage<br />

5 Heiva-Generalprobe in Haamene<br />

Raiatea und Tahaa<br />

Beste Reisezeit<br />

Raiatea und Tahaa liegen 16 Grad südlich des Äquators in den Tropen,<br />

somit ist das Klima ganzjährig heiß mit häufigen Regenfällen. Die beste<br />

Besuchszeit ist die etwas kühlere Trockenzeit zwischen Mai und Oktober.<br />

Besonders empfehlenswert ist ein Besuch im Juli, denn dann findet das<br />

Heiva, ein polynesisches Tanz-, Trommel- und Kulturfest statt. Nach<br />

Vorausscheidungen in den Dörfern treffen sich die besten Tanzgruppen in<br />

den Hauptorten zum hüftschwingenden und kniewackelnden Finale.<br />

Rund um die Tanzwettbewerbe wird ein Rahmenprogramm mit Kunsthandwerk,<br />

Essensstandln und Sportveranstaltungen geboten.<br />

Charter<br />

In Raiatea finden sich gleich mehrere Charterbasen: Sunsail, Cosmos<br />

Yachting, Dream Yacht Charter, Nigel James Charter.<br />

Beste Komplett-Angebote zu buchen bei:<br />

Trend Travel & Yachting www.trend-travel-yachting.com<br />

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Ankern<br />

Der Meeresboden um die Inseln ist meist bis direkt ans Riff um die 30<br />

Meter tief und steigt dann steil an. Um nicht aufs Riff zu schwojen, sollte<br />

man an solchen Stellen einen Heckanker ausbringen. An vielen Ankerplätzen<br />

am Außenriff muss man auf kleinen Sandflecken ankern, die von<br />

Korallenköpfen umringt sind. Um ein Foulen der Kette zu verhindern und<br />

natürlich um die Korallen zu schützen, sollte man beim alle paar Meter<br />

(abhängig von der Wassertiefe) Fender in die Ankerkette einhängen,<br />

sodass sie im freien Wasser über den Korallen „schwebt“. Charterbasen<br />

wissen um die Komplikationen beim Ankern und haben deshalb in vielen<br />

Buchten Bojen für ihre Yachtflotte ausgelegt.<br />

WeltWeite Angebote für ihren nächsten törn<br />

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<strong>OCEAN7</strong>Revier<br />

Der Coral Garden ist<br />

2<br />

Summe. Gleich gegenüber der Feuerwehr führt ein Wanderweg nach<br />

Norden etwa eine Stunde auf den Vaitoetoe Pass, von dem man einen<br />

tollen Ausblick über die ganze Insel hat. Der gut markierte Weg führt<br />

weiter bis zum Hauptort Patio an der Nordküste, von dort muss man<br />

allerdings entweder wieder die ganze Strecke retour marschieren oder<br />

Auto stoppen, denn auf Tahaa gibt es keine Busse und die Fähre kommt<br />

nur früh am Morgen und am späten Nachmittag vorbei. Die Polynesier<br />

sind freundlich und so kann man sicher sein, dass das erste Auto stehen<br />

bleiben wird – es kann allerdings eine Weile dauern, bis eins kommt,<br />

denn das kleine Tahaa hat kaum Verkehr.<br />

Bei ruhigem Wetter kann man überall entlang des Außenriffs vor<br />

kleinen Sandmotus ankern. Besonders beliebt ist das Motu Tau Tau<br />

im Westen, wo man mit Blick auf die beeindruckende Silhouette<br />

Bora-Boras im Sonnenuntergang den Sundowner schlürfen kann. Auf<br />

dem Motu befindet sich die einzige größere Hotelanlage und im<br />

Kanal zum nächsten Motu kann man im seichten Wasser mit bunten,<br />

zahmen Fischen im „Coral Garden“ schnorcheln. Die Korallen rund<br />

um die Gesellschaftsinseln sind leider generell schon in einem<br />

schlechten Zustand, oft bleiben nur noch algenüberwachsene Skelette,<br />

was wohl auf die Klimaerwärmung in Kombination mit einer<br />

Belastung durch Abwässer zurückzuführen ist. Im „Coral Garden“<br />

findet man jedoch noch lebendige Korallen, leider zeigen die Hotelgäste<br />

und Ausflügler wenig Rücksicht gegenüber den zarten Strukturen<br />

und so kann man nur auf ein besseres Umweltbewusstsein zukünftiger<br />

Besucher hoffen.<br />

Die Zwillingsinseln bieten genug abwechslungsreiche Aktivitäten für<br />

einen ganzen Urlaub, doch wer mehr sehen und sich auf den großen,<br />

24 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2015</strong> | Mai/Juni <strong>2015</strong><br />

1


ein Schnorchelparadies<br />

weiten Pazifik hinauswagen<br />

möchte, kann<br />

natürlich auch noch<br />

Abstecher zum schicken<br />

Bora Bora (nur<br />

10 Seemeilen entfernt)<br />

und ruhigen<br />

Huahine (ca. 20 Seemeilen)<br />

machen. Mit<br />

einem Leihauto kann<br />

man wahlweise die<br />

Attraktionen Raiateas<br />

in einem Tag abklappern<br />

und so den Aufenthalt<br />

in der Lagune<br />

zugunsten der Nachbarinseln<br />

auf eine<br />

Woche kürzen.<br />

1 Der höchste der Trois Cascades<br />

2 Typische Bootsgarage<br />

3 Coral Garden<br />

4 Motu beim Coral Garden mit Blick auf Bora Bora<br />

3<br />

4<br />

Wissenswertes<br />

Küche<br />

Das Nationalgericht Französisch-Polynesiens ist<br />

„Poisson Cru“: rohe, marinierte Fischstücke, die in<br />

Kokosnussmilch oder als Variante „chinois“ asiatisch<br />

gewürzt mit Reis serviert werden. Polynesier essen<br />

am liebsten daheim, deshalb finden sich in untouristischen<br />

Gebieten kaum Restaurants. Mittags und<br />

abends fahren aber Standln (Roulottes) vor, bei<br />

denen es entweder als Take-Away oder an wackeligen<br />

Tischchen Traditionelles wie Poisson Cru,<br />

Casses Croutes (gefüllte Baguettes) oder Deftiges<br />

wie Steak Frites (Steak mit Pommes Frites), Poisson<br />

Frites (Fisch mit Pommes Frites) und als Nachspeise<br />

Gaufres (Waffeln) und Crepes (Palatschinken) gibt.<br />

Im Hochpreisland Französisch-Polynesien bieten<br />

Roulottes große Portionen zu (relativ) erschwing -<br />

lichen Preisen.<br />

Sprache<br />

Amtssprache, die alle verstehen, ist in ganz Fanzösisch-Polynesien<br />

Französisch, daneben existieren<br />

aber noch drei polynesische Sprachen. Theoretisch<br />

lernen alle Schüler Englisch und eine weitere<br />

Sprache, aber nur wenige beherrschen Fremd -<br />

sprachen aktiv. Auf den Gesellschaftsinseln sprechen<br />

die Einheimischen Tahitienne (Reo Tahiti). Man<br />

grüßt also „Bonjour“ oder „Ia Orana“ (Guten Tag),<br />

bedankt sich mit „Merci“ oder „Mauruuru“ („Maruru“<br />

ausgesprochen) und verabschiedet sich mit<br />

„Au revoir“ oder „Nana“ (Baba).<br />

Krankheiten<br />

Für Französisch Polynesien sind keine<br />

vorbeugenden Impfungen vorgesehen. Vor Ort ist es<br />

ganz wichtig, sich mit Moskitospray gegen tagaktive<br />

Tigermoskitos zu schützen, denn diese übertragen<br />

sowohl das gefährliche Denguefieber als auch die<br />

verwandten Varianten Zika und Chikungunya. Alle<br />

drei Krankheiten gehen mit hohem Fieber, Kopfund<br />

Gliederschmerzen einher, als Behandlung<br />

genügt beim normalen (harmlosen) Verlauf Bettruhe<br />

und Paracetamol als Schmerzmittel. Da es bei diesen<br />

viralen Fiebererkrankungen zu inneren Blutungen<br />

kommen kann, dürfen keinesfalls blutverdünnende<br />

Medikamente wie Aspirin genommen werden!<br />

Gründliches Waschen von Obst und Gemüse schützt<br />

nicht nur vor Durchfallerkrankungen, sondern auch<br />

vor Leptospirose, einer bakteriellen Infektions -<br />

krankheit, die unbedingt mit Antibiotika zu<br />

behandeln ist. Kommen zu grippeähnlichen<br />

Symptomen starke Übelkeit und eine Bindehaut -<br />

entzündung dazu, sollte man deshalb sofort einen<br />

Arzt aufsuchen.


<strong>OCEAN7</strong>People<br />

!<br />

Full house<br />

in<br />

Gernot Weiler<br />

TullnFotos:<br />

Yamaha. Das charmante Team von Yamaha präsentierte in der<br />

neuen Tullner Messehalle nicht nur die starken und geräuscharmen<br />

Außenbordmotoren, sondern auch einen aufsehenerregenden Jet-Ski.<br />

Eigene Marina. Margit Günther und ihr Team stellten<br />

nicht nur ihre in Kroatien stationierte große Lagoon-Charterflotte<br />

vor, sondern auch die eigene Marina in Seget Donji bei Trogir.<br />

Wie macht das nur der Tullner Boatshow-Chef Mag. Thomas Diglas<br />

mit seinem kreativen Team, dass er jedes Jahr neue Rekordzahlen<br />

schreiben und <strong>2015</strong> sogar eine neue, große Messehalle bauen<br />

und füllen konnte, während alle anderen Bootsmessen Rückgänge<br />

verzeichnen? 46.841 Besucher kamen (+ 2,6 %) und 370 Aussteller<br />

aus 18 Nationen waren da.<br />

Großer Erfolg. Ein unbestrittener Höhe -<br />

punkt war die Präsentation der neuen<br />

Biografie „Karla Schenk“, geschrieben<br />

von Weltumseglerin<br />

Alexandra Schöler-Haring.<br />

Seekarten-Profi! Christian Bernwieser<br />

präsentierte in Tulln nicht nur Seekarten und<br />

nautische Literatur, sondern auch diverses Zubehör.<br />

Der bestsortierte Buchhändler.<br />

Auf dem Stand von Freytag & Berndt wurde das<br />

neue „Karla Schenk“-Buch ebenfalls verkauft.<br />

26 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2015</strong> | Mai/Juni <strong>2015</strong>


Boot Tulln <strong>2015</strong><br />

Mister Sicherungsschein.<br />

Dr. Friedrich Schöchl (Mitte) hat das<br />

Versicherungswesen rund um den<br />

Yachtsport und das Chartern durch seine<br />

Produkte um vieles sicherer gemacht.<br />

Das Gesicht der<br />

Marina Punat. Erfolgreich<br />

und schön: Geschäftsführerin<br />

Renata Marevic war in Tulln ein<br />

gerngesehener Gast am<br />

Stand von <strong>OCEAN7</strong>.<br />

Große Yachten. Franz Schillinger und seine Damen<br />

berieten Kunden über Schiffskauf von Marken wie Beneteau,<br />

Lagoon oder Montecarlo und über Charter in Adria und Mittelmeer.<br />

Geballte Familien-Power. Trend Travel & Yachting<br />

der Familie Grassl präsentierte neben tollen Dufour-Yachten auch<br />

ihre exklusive Charterdestination der Kapverden.<br />

Dauerbrenner Bobby Schenk. Er ist der absolute Superstar unter den<br />

Weltumseglern. Seine täglichen Vorträge am Stand von <strong>OCEAN7</strong> wurden auch heuer<br />

wieder von mehreren hundert begeisterten Zuhörern verfolgt.<br />

Segelmacher<br />

Raudaschl. Vom<br />

berühmten Vater<br />

Hubert, dem zehnfachen<br />

Olympiateilnehmer<br />

gegründet, wird der<br />

Familienbetrieb jetzt<br />

vom ebenfalls erfolgreich<br />

segelnden Sohn<br />

Florian präsentiert.<br />

Mai/Juni <strong>2015</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2015</strong> 27


<strong>OCEAN7</strong>People<br />

… und noch<br />

viel mehr!<br />

Die Elektronik-Spezialisten. Bei der<br />

Familie Ober aus Vorarlberg ist mit Raymarine der<br />

Kunde auch nach dem Kauf noch König.<br />

Partytime. Beim Yachtversicherer<br />

Pantaenius und seinem Österreich-Chef<br />

Christian Schifter wurde wieder zur<br />

traditionellen Suppenparty geladen.<br />

Blickfang. Die neue Bavaria Sport 400 Coupé, aus -<br />

ge stellt von den Profis von Motorland Yachting, zog in der<br />

neuen Messehalle Besucher an wie ein starker Magnet.<br />

Bordkamerad. Thommy Palmetshofer und<br />

seine charmante Frau sind die Spezialisten für alle<br />

Yachtprobleme – und sie kommen sogar an Bord.<br />

Dieselpest. Probleme mit Schiffsmotoren wegen der Bio-Anteile<br />

waren großes Thema bei SeaHelp, dem Pannendienst auf See. Auch<br />

Weltumsegler Bobby Schenk informierte sich bei SeaHelp-Chef Wolfgang<br />

Dauser (links) und Wolfgang Kröger (rechts).<br />

Motorboote. Die Experten von ProYachting um Ing. Klaus Freiberger<br />

hatten alle Hände voll zu tun, um die vielen Anfragen über die Motorboot-<br />

Marken Zar-Formenti, Benetau und diverse Außenborder zu beantworten.<br />

Full Speed. Geschwindigkeit regiert beim Sea Ray-<br />

Exklusivhändler DI (FH) Bernhard Prillinger & Co., die sich<br />

über eine erfolgreiche Messe freuten.


Boot Tulln <strong>2015</strong><br />

Große Schiffe. Yachten von Hanse, Dehler, Varianta, Moody und<br />

Fjord präsentierte die Hanse-Mannschaft mit Kai Hinrichs, GF Karsten Baas<br />

aus Greifswald und Piotr Kampa vom Chiemsee.<br />

Der Ideenreiche vom Wörthersee. Wolfgang<br />

Schmalzl, hier mit seiner Gattin, baut die schönsten<br />

Motorboote und in Velden am Wörthersee eine innovative<br />

Bootsgarage, den „Cube“.<br />

Riesen-Andrang. Multihull-Geschäftsführer Herbert Wied und sein<br />

Team stellte mit dem neuen, in Dänemark gebauten Dragonfly-Trimaran den<br />

absoluten Hingucker aus.<br />

Ganz entspannt. Entspannt und immer<br />

freundlich, selbst bei größtem Andrang, berieten<br />

die Salzburger Architektin Andrea<br />

Seidl und ihr Vater Ernst,<br />

ehemaliger Olympiasegler<br />

und Staatsmeister, die<br />

Kunden über Vorteile und<br />

Qualität der von ihnen<br />

vertretenen North Sails.<br />

Einfach navigieren. Das Team von Garmin<br />

Österreich demonstrierte die neuesten GPS-Plotter.<br />

Der besondere Service. Thomas<br />

Hickersberger führt mit seiner Familie die Linzer<br />

Agentur Müller Yachtcharter.<br />

Newcomer Jürgen Oismüller<br />

(rechts) ist mit seiner Charteragentur<br />

Oistours ganz neu ins Geschäft<br />

eingestiegen und freute sich über eine<br />

erfolgreiche Boatshow in Tulln.<br />

Mai/Juni <strong>2015</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2015</strong> 29


ServiceNews<br />

Neuer E-Antrieb<br />

Wieder einmal einen Schritt voraus ist Fischer Panda mit<br />

seinen neuen Elektromotoren-Antriebssystemen. Die neuen<br />

Fischer Panda Aziprop- und Shaft-Motoren sind sowohl in der<br />

Version 10 kW/48 V mit 600 UpM als auch in der Version<br />

20 kW/48 V mit 1200 UpM erhältlich und zeichnen sich durch<br />

ihr hohes Drehmoment von 160 Nm aus. Mit den Aziprop-<br />

Motoren kann auch die luftgekühlte EasyBox von Fischer Panda<br />

eingesetzt werden. Eine zusätzliche Wasserkühlung ist dann<br />

nicht erforderlich, wodurch die Installation nochmals minimiert<br />

wird. Ab 10.490 Euro inkl. MwSt.<br />

www.fischerpanda.de<br />

Sicher chartern<br />

Neue, flexiblere Versicherungslösungen für Charterkunden<br />

bietet Pantaenius jetzt und sichert nach eigenen Angaben<br />

Risiken umfassend ab - noch individueller auf persönliche<br />

Bedürfnisse abgestimmt und kurzfristig abschließbar. Die neuen<br />

Vorteile: Eine Kautionsversicherung ist separat oder ergänzend<br />

zum Paket buchbar. Charterkosten werden bei Reiseabbruch<br />

anteilig erstattet. Zahlungsunfähigkeit der Agentur und des<br />

Vercharterers wird gedeckt. Optional gibt es den Verzicht auf<br />

Selbstbeteiligung. Rücküberführungskosten der Charteryacht<br />

bei Skipperausfall wird ersetzt.<br />

www.pantaenius.at<br />

Bootspflege<br />

leicht gemacht<br />

In Österreich entwickelt, erleichtert die Tarco-<br />

Ocean line Pflegeserie von Tarmann Bootseignern die<br />

Arbeit: „Mit wenig Aufwand pflegen und schützen<br />

unsere Produkte jede Oberflläche, sie sind biologisch<br />

vollständig abbaubar und belasten weder Gewässer<br />

noch Umwelt“, sagt KR Bruno Tarmann von Tarmann<br />

Chemie. So säubert der Grundreiniger der Oceanline<br />

problemlos und intensiv alle Kunststoffe, Gelcoats<br />

und Gfk. Der Reinigungskonservierer liefert den<br />

gewünschten Perleffekt, selbsttätig ohne Bürsten,<br />

Schrubben oder Wischen. Ein Liter Grundreiniger ab<br />

15,90 Euro, Reinigungskonservierer<br />

13,90 Euro und der Oceanline<br />

Unterwasser-Schiffsreiniger ab<br />

16,90 Euro pro Liter.<br />

Informationen, Bestellungen:<br />

+43 (0)676 848267611<br />

www.tarmann.at<br />

30 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2015</strong> | Mai/Juni <strong>2015</strong>


Kompletter<br />

Durchblick<br />

Eleganz und Bequemlichkeit<br />

verspricht das außergewöhnliche<br />

Beiboot von Verga-Plast. Vor allem<br />

aber bietet es den perfekten Durchblick,<br />

es ist nämlich komplett transparent,<br />

um die Schönheiten der<br />

Unterwasserwelt zu ermöglichen.<br />

Dazu bietet die Konstruktion als<br />

doppelrümpfiges Boot enorme Stabilität<br />

und Sicherheit. Die geringen<br />

Abmessungen von 2,20 m Länge<br />

und 1,20 m Breite und das leichte<br />

Gewicht machen es leicht, das<br />

Verga-Plast zu transportieren und<br />

zu rudern oder mit einem kleinen<br />

Außenbordmotor zu betreiben. Das<br />

Transparentmaterial der Schale besteht<br />

aus Polycarbonat und bietet<br />

höchstmögliche Festigkeit.<br />

www.vergaplast.com<br />

DinghiLösung<br />

Das Problem ist auf Monohulls immer das gleiche: Wohin nur mit dem Dinghi? Nachschleppen<br />

ist unseemännisch, bremst und das Beiboot kann obendrein abreißen oder kentern. Auf dem<br />

Vorschiff verstauen? Lästig und umständlich und nimmt viel Platz an Deck weg.<br />

Alles nur Kompromisse. Jetzt verspricht ein neues Patent die perfekte Lösung.<br />

Mit TenderConnect soll alles kinderleicht und schnell gehen, der Außenborder<br />

kann ruhig auf dem Dinghi bleiben, das Beiboot wird am Heck hochgezogen. Das<br />

Komplettset gibt es zum Einführungspreis für 599 Euro.<br />

www.tenderconnect.eu


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

Welche<br />

hat<br />

32 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2015</strong> | Mai/Juni <strong>2015</strong>


Klimawandel<br />

?<br />

der Klimawandel<br />

Text und Fotos: Dr. Reinhard Kikinger<br />

Mai/Juni <strong>2015</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2015</strong> 33<br />

In der Diskussion zum Thema Klimawandel bestimmen manchmal nicht die Fakten,<br />

sondern vorherrschende Interessen die Auseinandersetzung. Es soll daher hier<br />

versucht werden, einen fakten-basierten Überblick zu geben. Mit den Ergebnissen<br />

des Lissabon Symposiums vom Oktober des Vorjahres sind aktuelle Daten zur<br />

Verfügung. Auf diesem „Climate Symposium 2014“ des „World Research and<br />

Innovation Congress“ standen zahlreiche Präsentationen mit dem Schwerpunkt<br />

„OCEANS“ auf dem Programm. Führende Wissenschaftler aus 50 Ländern<br />

diskutierten die neuesten Erkenntnisse.


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

Dienstleistungen<br />

des Ozeans<br />

· CO 2 -Sequestrierung und<br />

-Speicherung (ca. 30 %)<br />

· Sauerstoff-Produktion<br />

(40–50 %)<br />

· Recyclierung und<br />

Verteilung der<br />

Nährstoffe<br />

· Hauptfaktor für<br />

Hydrologie der Erde<br />

· Thermoregulation des<br />

Planeten<br />

· Nahrungsquelle (Fische,<br />

Krebstiere, Muscheln,<br />

Algen …)<br />

· fossile Lagerstätten,<br />

Rohstoffe, Energie<br />

· Transportwege<br />

· Medizin und Technologie<br />

· kulturelle Bedeutung,<br />

Tourismus<br />

Eine Vorbemerkung. Medienberichte über den Klimawandel<br />

können leicht missverstanden werden. Es klingt oft so, als<br />

ob das Klima von Natur aus stabil wäre und sich jetzt auf einmal<br />

ändern würde. Zahlreiche Forschungsergebnisse zeigen aber, dass<br />

sich im Lauf der Erdgeschichte das Klima immer geändert hat. Die<br />

Ursachen und Auswirkungen waren unterschiedlich. Auf längere<br />

Phasen relativer Stabilität folgten immer wieder Änderungen des<br />

Klimas. In einem solchen Prozess des Klimawandels befinden wir<br />

uns gegenwärtig. Was ihn aber außergewöhnlich und für uns so<br />

bedeutend macht ist Folgendes: Er verläuft sehr rasch; wir selbst<br />

sind wahrscheinlich die Hauptverursacher; im Gegensatz zu früheren<br />

Zeiten leben heute über sieben Milliarden Menschen auf<br />

der Erde und sind mehr oder weniger direkt betroffen; die künftige<br />

Entwicklung des Klimas kann nicht exakt prognostiziert<br />

werden; es stehen aber unterschiedliche Szenarien zur Verfügung,<br />

die physikalische Parameter mit erdgeschichtlichen Daten vergleichen<br />

und dadurch die wahrscheinlichsten Entwicklungen abschätzen<br />

können.<br />

Der Ozean als Schlüsselfaktor. Als Bewohner<br />

eines Binnenlandes sind uns die vitalen Funktionen des Ozeans<br />

oft viel zu wenig bewusst. Die wichtigsten „Dienstleistungen“<br />

dieses größten Ökosystems unseres Planeten sind links angeführt.<br />

Mehr als die Hälfte der Menschheit lebt weniger als 80 km von<br />

Meeresküsten entfernt und jeder 7. Mensch ist auf Protein aus<br />

dem Meer angewiesen. Nicht nur für uns Menschen, auch für alle<br />

anderen Lebensformen hat der Ozean entscheidende Bedeutung.<br />

Eine Änderung des Klimas hat auch Änderungen der physikalischchemischen<br />

Eigenschaften des Meerwassers zur Folge. Die drei<br />

wichtigsten Faktoren, die in ihrer Kombination zu gewaltigen<br />

Konsequenzen führen können, werden hier vorgestellt: die Erwärmung<br />

des Meerwassers, seine Versauerung und die Abnahme<br />

seines Sauerstoffgehaltes.<br />

1 2<br />

34 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2015</strong> | Mai/Juni <strong>2015</strong>


Klimawandel<br />

3 4<br />

Der Ozean wird wärmer. Darüber lässt sich nicht<br />

streiten, denn ganze Messreihen belegen das. Der angenehmen<br />

Wirkung, als Wassersportler im wärmeren Wasser weniger zu<br />

frösteln, steht eine Reihe von bedrohlichen Effekten gegenüber.<br />

Dazu gehört der Anstieg des Meeresspiegels. Dieser ist nicht nur<br />

durch den Abfluss des schmelzenden Festland Eises verursacht,<br />

sondern auch durch die thermische Expansion des Meerwassers:<br />

Warmes Wasser hat ein größeres Volumen als kaltes Wasser. Wird<br />

der Ozean wärmer, dann steigt auch sein Wasserspiegel. Dazu<br />

kommt das Wasservolumen schmelzender Eismassen der Antarktis,<br />

Grönlands und vieler Gletscher. Verschiedene Szenarien der<br />

Korrelation zwischen Erderwärmung und dem dadurch zu erwartenden<br />

Anstieg des Meeresspiegels sind in Abb. 1 zu sehen. Das<br />

verstärkte Schmelzen des Arktischen Seeeises führt zwar nicht zu<br />

einem Anstieg des Meeresspiegels, aber zur Verkleinerung, möglicherweise<br />

zum Verlust eines ganzen Ökosystems, siehe Abb. 2.<br />

Der Eisbär ist das Symboltier für diese Entwicklung. Die gravierendste<br />

Auswirkung der Erwärmung des Meerwassers ist wahr-<br />

1 Anstieg des Meeresspiegels. Der Zusammenhang zwischen Temperaturerhöhung<br />

und Meeressspiegelanstieg ist für unterschiedliche Szenarien dargestellt. Bis Ende<br />

unseres Jahrhunderts ist ein deutlicher Anstieg des Meeres möglich. Danach<br />

steigt das Meer aber weiter an! „RCP” steht für “Representative Concentration<br />

Pathway”. Seine Bedeutung wird im Anhang erklärt. Im schlimmsten Fall (RCP8.5)<br />

steigt das Meer um etwa 80 cm bis zum Jahr 2100, und danach wären sogar<br />

7(!) Meter Meeresanstieg möglich. (Stocker,T.F. et al., WGI_AR5_FigSPM-9, IPCC<br />

Bericht 2014)<br />

2 Eisbedeckung der Nordhemisphäre. Die prognostizierte Eisbedeckung ist links in<br />

Diagrammen dargestellt (in Millionen Quadratkilometer). Rechts sind die Grenzen<br />

der Eisbedeckung grafisch dargestellt. Im Szenario RCP8.5 ist die Arktis bis 2100<br />

im September komplett eisfrei. (Stocker,T.F. et al., WGI_AR5_FigTS-17, IPCC<br />

Bericht 2014)<br />

3 Erosion der Küste. Bei steigendem Meeresspiegel führt starker Seegang zu<br />

vermehrter Küstenerosion. Das stabilisierende Wurzelgeflecht dichter Vegetation<br />

und vorgelagerte intakte Korallenriffe als Wellenbrecher können diesen Prozess<br />

bremsen (Kuramathi, Malediven)<br />

4 Technische Lösung. Ein Wellenbrecher aus tonnenschweren Betonelementen<br />

und eine massive Kaimauer sollen Malé, die Hauptstadt der Malediven, vor der<br />

erosiven Kraft des Ozeans schützen.<br />

5 Korallen-Schutt. Meereserwärmung führt zur Korallenbleiche. Besonders deutlich<br />

wurde das 1997/98. In dieser El Niño-Periode starben Korallen und andere Organismen<br />

großflächig ab. Es ist zu befürchten, dass solche Ereignisse in der Zukunft<br />

häufiger eintreten werden (Kuramathi, Malediven)<br />

5<br />

Mai/Juni <strong>2015</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2015</strong> 35


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

scheinlich das Bleichen der<br />

Korallenriffe (siehe Titelbild).<br />

Die Korallenbleiche („coral<br />

bleaching“) ist eine Stressreaktion<br />

der Korallen auf schlechte<br />

Umweltbedingungen, dazu<br />

gehört zu warmes Wasser. Betroffen<br />

sind die prächtigen<br />

Korallenriffe der Tropen, die<br />

oft nahe an ihrer oberen Temperatur-Toleranzgrenze<br />

leben.<br />

Eine weitere Erwärmung des<br />

Wassers ist für viele Korallenarten<br />

tödlich. Die Korallenbleiche<br />

ist ein komplexer physiologischer<br />

Vorgang zwischen<br />

Korallenpolypen und ihren<br />

Zooxanthellen (endosymbiontische<br />

Algen). Wenn Korallenriffe<br />

großflächig bleichen und<br />

absterben, enden sie oft als<br />

öde Schuttwüsten, welche die<br />

vielfältigen Funktionen eines<br />

gesunden Riffes nicht mehr<br />

erfüllen können.<br />

1<br />

1 Black Band Disease. Auch Korallen können erkranken. Je gestresster sie durch<br />

schlechte Umweltbedingungen sind, desto leichter brechen Krankheiten wie die<br />

Schwarzband Krankheit aus (Ari Atoll, Malediven)<br />

2 Schlechte Aussichten. Die Prognose zeigt drastisch sinkende Werte der<br />

2<br />

Korallenriffe mit keiner oder nur geringer Schädigung. Bis 2100 werden nach<br />

heutiger Einschätzung so gut wie alle Warmwasser-Riffe stark geschädigt sein. (Wong,P.P. et al.,<br />

WGII_AR5_Fig5-3, IPCC Bericht 2014)<br />

3 Perspektiven. Die Wahrscheinlichkeiten der Entwicklungen (a), die Versauerung des Meeres (b)<br />

und die Auswirkungen auf marine Organismen (c) sind graphisch dargestellt. (Gatusso, J.P. et al.,<br />

WGII_AR5_FigOA-1, IPCC Bericht 2014)<br />

Korallenriffe sind durch die<br />

Klima erwärmung in großer Gefahr<br />

36 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2015</strong> | Mai/Juni <strong>2015</strong>


Klimawandel<br />

Der Ozean wird saurer. Hydro- und Atmosphäre stehen in Wechselwirkung.<br />

Steigender Kohlenstoffdioxyd (CO 2 )- Gehalt der Atmosphäre beeinflusst auch den Chemismus<br />

des Meerwassers. Mit etwa zehn Jahren Verzögerung werden 25–30 % unserer<br />

Raymarine...der<br />

CO 2 -Emissionen<br />

im Ozean als Kohlensäure gelöst. Dadurch sinkt der pH-Wert des Meerwassers, es wird<br />

Hersteller mit dem k<br />

saurer. Das sind die Reaktionsgleichungen:<br />

CO 2 + H 2 O ---> H 2 CO 3 (Kohlensäure)<br />

Sieger vertrauen<br />

–<br />

H 2 CO 3 HCO 3 + H + (Kohlensäure dissoziiert in Hydrogencarbonat-Ion und Wasserstoff-Ion)<br />

H + 2- –<br />

+ CO 3 HCO 3 (Wasserstoff-Ionen reagieren mit Carbonat-Ionen des<br />

auf auf Raymarine<br />

Meerwassers zu Hydrogencarbonat-Ionen)<br />

Durch diese Reaktion sind im Meerwasser weniger CO 3<br />

2-<br />

-Ionen zur Skelettbildung verfügbar.<br />

Beispiel Steinkorallen: Ca 2+ + CO 3<br />

2–<br />

---> CaCO 3 (Aragonit Skelett der Steinkorallen). Die<br />

Skelettbildung aller Kalkschalen tragender Organismen und der Steinkorallen wird durch<br />

den Mangel an CO 3<br />

2-<br />

-Ionen erschwert. Zusätzlich werden Kalkschalen und -skelette durch<br />

die Versauerung des Meeres poröser. Das betrifft auch viele Planktonorganismen, die an der<br />

Basis der marinen Nahrungskette stehen. Den prognostizierten pH-Wert des Oberflächenwassers<br />

des Ozeans zeigt die Abb. 3b für das beste (RCP2.6) und für das schlechteste (RCP8.5)<br />

Klimaszenario.<br />

Links<br />

www.ipcc.ch<br />

www.internationalinnovation.com/world-research-andinnovation-congress-oceans-4/<br />

www.timetag.tv/oceans/play/23724<br />

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<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

1<br />

Der Ozean wird sauerstoffärmer. Warmes Wasser hat<br />

einen geringeren Sauerstoffgehalt als kaltes Wasser. Durch seine Erwärmung<br />

sinkt also auch der Sauerstoffgehalt des Ozeans. Das hat Auswirkungen auf<br />

die Lebewesen des Meeres. Große Organismen wie Fische sind davon stärker<br />

betroffen als einfachere Lebensformen wie Einzeller und Wirbellose. Als<br />

Folge ist ein Verlust an Diversität mit vielfältigen Auswirkungen zu erwarten,<br />

etwa dem Rückgang der Fischereierträge in niedrigen Breiten. Kommen<br />

neben der Erwärmung noch andere Stressoren dazu wie etwa Eutrophierung<br />

(Überdüngung) des Meerwassers, so können sich sauerstoffarme (hypoxische)<br />

Zonen in sauerstofflose (anoxische) Todeszonen entwickeln.<br />

2<br />

Zusammenfassung. Es ist wohl anzunehmen, dass die vorhandenen<br />

Daten innerhalb gewisser Schwankungsbreiten ein realistisches Bild der momentanen<br />

Situation und der künftigen Entwicklung bis zum Ende dieses Jahrhunderts<br />

repräsentieren. Jeder, der die Diagramme etwas eingehender studiert,<br />

Anmerkungen<br />

Die Diagramme sind aus dem IPCC-Bericht 2014 (Intergovernmental Panel<br />

on Climate Change der UNO). Sie wurden mehreren Kapiteln zweier<br />

Working Groups (WG I und WG II) entnommen.<br />

Working Group I (Stocker,T.F. et al.): Physical Science Basis of Climate<br />

Change.<br />

Working Group II (Pörtner,H.O. et al.): Climate Change – Impacts, Adaptations,<br />

and Vulnerability.<br />

Anhang zum Begriff der vier RCPs (Representative Concentration Pathways):<br />

Basis der vier RCPs sind die Treibhausgaskonzentration und der<br />

Strahlungsantrieb. Das ist die Netto-Strahlungsflussdichte an der Troposphäre,<br />

die auch von der Menge der Treibhausgase abhängig ist. Bsp:<br />

RCP8.5 bedeutet, dass gegenüber dem vorindustriellen Wert (Jahr 1850) die<br />

Konzentration von CO 2 im Jahr 2100 einen Strahlungsantrieb von 8,5 W/m 2<br />

und eine entsprechend starke Erwärmung bewirken wird. Das Scenario<br />

RCP2.6 strebt das 2-Grad-Ziel an. Wir liegen allerdings bereits jetzt 1,8 °C<br />

über dem vorindustriellen Temperatur-Durchschnitt.<br />

Foto: Shutterstock (1)<br />

38 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2015</strong> | Mai/Juni <strong>2015</strong>


Klimawandel<br />

3<br />

kann sich daraus ein Bild machen. Zu ergänzen ist noch, dass die<br />

meisten Diagramme nur einen einzigen Faktor berücksichtigen:<br />

entweder Erwärmung oder Versauerung oder Hypoxie. Tatsächlich<br />

wirken jedoch diese „tödlichen Drei“ simultan, was ihre Auswirkungen<br />

noch verstärkt. Diese alarmierenden Aussichten sind ein weiterer<br />

Weckruf für eine rasche und drastische Reduzierung des Ein satzes<br />

fossiler Energie und der daraus resultierenden Emissionen.<br />

4<br />

1 Sauerstoff-Gehalt. Prozentueller Rückgang des Meerwasser-Sauerstoffs für<br />

die vier RCP-Szenarien zwischen den Jahren 1900 und 2100 (a). Sauerstoffgehalt<br />

zwischen 200–600 m Tiefe um 1990 (b) und prognostiziert für 2090<br />

nach RCP2.6 (c) und RCP8.5 (d). (Ciais,P. et al., WGI_AR5_Fig6-30, IPCC<br />

Bericht 2014)<br />

2 Vier Szenarien. Mit dem RCP2.6-Szenario könnten die globale Ober -<br />

flächentemperatur (a), die Eisbedeckung der Arktis (b), und der pH-Wert<br />

des Ozeans stabilisiert werden. Leider spricht nur wenig dafür, dass wir<br />

dieses Szenario schaffen werden. Im schlimmsten Fall (RCP8.5) stehen<br />

drastische Veränderungen bevor. (Stocker,T.F. et al., WGI_AR5_FigSPM-7,<br />

IPCC Bericht 2014)<br />

3 Wechselwirkungen. Das „Rührwerk der Atmosphäre“ ist durch seine globalen<br />

Windsysteme entscheidend an der Entstehung und Ausprägung ozeanischer<br />

Strömungen beteiligt. Diese wiederum sorgen für Nährstoff-Verteilung und<br />

Wärmetransport (a). Änderungen des Klimas führen zu anderen Strömungsmustern<br />

im Ozean mit vielfältigen Auswirkungen (b). (Lluch-Cota,S.E. et al.,<br />

WGII_AR5_FigUP-1, IPCC Bericht 2014)<br />

4 Wärmer, weniger Salz- und Sauerstoffgehalt und sinkender pH-Wert. Das<br />

wird wohl die Zukunft für den Chemismus des Ozeans sein. Die chemischphysikalischen<br />

Parameter des größten Ökosystems unseres Planeten ändern<br />

sich und damit auch die Lebensbedingungen seiner Bewohner. (Pörtner,<br />

H.O. et al., WGII_AR5_Fig6-2, IPCC Bericht 2014)<br />

Jetzt<br />

NEU !<br />

Prof. H. Pörtner (Alfred-Wegener-Institute for marine and<br />

polar research. Bremerhaven, D.), Leitautor des Kapitels<br />

„Ozeanische Systeme” im IPCC Report 2014


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

Blaues Blut<br />

Krabbenfang im Arktischen Ozean<br />

2<br />

Fremde sind durchaus<br />

willkommen im hohen Norden<br />

Norwegens. Was an Land gilt,<br />

trifft auch für die Wasserseite<br />

zu. <strong>OCEAN7</strong>-Autorin Kirsten<br />

Panzer-Gunkel hat in Norwegen<br />

Fischer besucht, die vom<br />

Fang der aus Russland<br />

zugewanderten monströsen<br />

Königskrabben leben.<br />

Text und Fotos: Kirsten Panzer-Gunkel<br />

1<br />

Die Einwanderungspolitik funktioniert, heißt es in Norwegen. Das trifft auch auf den<br />

quasi letzten Zipfel des Landes zu. In der nördlichsten Provinz, die einst von den Finnen<br />

besiedelt wurde und dementsprechend den stolzen Namen Finnmark trägt, lebt heute<br />

eine ganze Reihe von Nationalitäten miteinander: Filipinos, Schweizer, Letten, Esten,<br />

Deutsche, Thailänder, Somalier, Finnen, Schweden – alle zugereist. Man arrangiert sich,<br />

teils fürs Leben, teils vorübergehend, arbeitet zusammen und kommt miteinander aus.<br />

Die Fremden auf dem Meeresgrund der Barentssee sind von Osten gekommen. Es könne<br />

gar nicht sein, diese monströsen Lebewesen kämen in norwegischen Gewässern gar<br />

nicht vor. Sie gäbe es nur am weit entfernten östlichen Ende Russlands, in den Gewässern<br />

um die Kamtschatka-Halbinsel und außerdem ständen sie auf der Roten Liste. Nein, er<br />

müsse sich irren! Das war damals die Reaktion seitens des Meeresinstituts Bergen, als<br />

ein Fischer Mitte der 1970er Jahre telefonisch und sehr verwirrt um eine nähere Definition<br />

seines so seltsamen Fanges bat.<br />

Eine Königskrabbe war ihm ins Netz gegangen – die erste in ganz Norwegen. 1,80 Meter<br />

Spannweite von Bein zu Bein. Ein schaurig schöner Sensationsfund, der kein Einzelfall<br />

blieb. Es folgte quasi eine russische Invasion, der sich Norwegen gegenüber sah.<br />

„Inzwischen ist das Meer voll davon, auf dem Meeresgrund wimmelt es nur so von<br />

diesen Viechern“, erzählt Leif Ingila, während wir auf seinem Kutter durch die Hafeneinfahrt<br />

von Bugøynes hinausfahren, hinein in den Varangerfjorden, der dem arktischen<br />

Meer Einlass ins Land gewehrt.<br />

Schon eine halbe Stunde später: Maschine drosseln, den sicheren Stand wahren, eine<br />

Hand für den Mann (oder die Frau), eine Hand fürs Boot. Schiffsbewegungen ausgleichen<br />

– auch an herrlichen, außergewöhnlich ruhigen Herbsttagen rollt der Kahn – und Aus-


Königskrabben in Norwegen<br />

3 4<br />

Foto: Shutterstock (1)<br />

schau halten. Auf etwa zehn Uhr leuchtet es<br />

orange auf dem Wasser. „Jetzt müsst ihr mit<br />

anpacken. Versucht, mit dem Bootshaken die<br />

Boje zu fangen, während ich ganz langsam ranfahre. Nur fangen<br />

und halten, den Rest mach’ ich dann wieder“, setzt Leif uns als<br />

Fischerlehrlinge ein. Hin und wieder nimmt er Gäste mit an Bord,<br />

die dann beim Krabbenfischen helfen dürfen.<br />

Zweimal in der Woche nimmt die Krabbenfabrik seinen Fang ab,<br />

jeweils bis zu 150 Kilogramm lebende Königskrabben liefert der<br />

61-Jährige dann. Pro Kilogramm werden zurzeit 80 norwegische<br />

Kronen (etwa 100 €) ausgezahlt. Die Fangquote pro Fischer liegt<br />

bei 2.000 Kilogramm im Jahr. Ein lukrativer Job für die etwa zwanzig<br />

Fischer hier am Fjord.<br />

„Früher waren die Preise noch besser. Es gab Zeiten, da haben wir<br />

120 Kronen pro Kilo bekommen, aber es ist wirklich ein guter Job,<br />

vor allem ein sauberer. Man braucht nur die Krabben einzusammeln<br />

und schon geht’s wieder in den Hafen, das war’s. Kein Dreck,<br />

keine Sauerei“, sagt‘s und legt mit festem Griff die eingefangene<br />

Leine auf die elektrische Winde. 140 Meter Seil wickeln sich langsam<br />

um die Trommel, heraufgeholt aus 120 Meter Tiefe. Handarbeit<br />

war gestern. Die Frage, ob der Job wirklich so einfach sei, im<br />

Winter, bei einem ordentlichen Sturm, acht Beaufort vielleicht und<br />

dickem Nebel, lächelt er äußerst charmant weg: „Im Januar bin ich<br />

mit meiner Frau in Thailand oder auf den Kanaren, mindestens vier<br />

Wochen“. Fernreise dank der Nachfrage der weltweiten Gourmetrestaurants.<br />

Schließlich gelten die King Crabs als Delikatesse.<br />

Doch jetzt muss zugepackt werden. Winsch stopp, kurz rückwärts<br />

laufen lassen, etwas Lose geben, den Käfig langsam innenbords<br />

balancieren, noch mehr Lose, absenken, Leine belegen. Das Boot<br />

schwoit im Leerlauf, Möwen kreisen, der Fang ist eingebracht.<br />

Ein Käfig voller Krabben. Nicht alle davon sind für<br />

den Verzehr geeignet. „Bigger the better“, ist Leifs Devise und wirft<br />

auch schon die ersten beiden über Bord. Schonzeit, sie dürfen<br />

weiterwachsen. Fünf bis zehn Jahre alt sollten sie schon sein. Und<br />

so sind die Exemplare, die in den etwa zweimal eineinhalb Meter<br />

großen, raugeschrubbten, gelblich ausgeblichenen Plastikwannen<br />

landen, auch besonders<br />

imposante Exemplare.<br />

Auf rund 1,50 Meter Breite von<br />

Bein zu Bein bringen sie es locker. In der Mitte der<br />

gepanzerte stachelige Rumpf, zwei wache Augen, zwei hyperaktive<br />

Fühler, zwei Scheren – eine kleine zum Halten, eine größere<br />

zum Knacken – alles in allem also zehn Beine und schon ist sie<br />

fertig, die Stalinkrabbe. Auch so wird sie genannt, nach ihrer russischen<br />

Herkunft und nach ihrer alles niedermähenden Vorgehensweise<br />

auf dem Meeresgrund. Den Namen King Crab oder Königskrabbe<br />

gab ihr wahrscheinlich eher die romantische Fraktion unter<br />

den Fischern und Meeresbiologen – ihr Blut ist nämlich königlich.<br />

Das Blau ist besonders gut auf weißem Schnee zu erkennen – märchenhaft,<br />

ganz im Gegensatz zum Äußeren des Tieres.<br />

Wie die Jungen so dürfen auch die Weibchen weiterleben. Ein<br />

ganzer Klumpen braun-schwarzer kleiner Eier unter dem Bauchoder<br />

Brustpanzer verrät das Geschlecht.<br />

„Das sieht doch aus wie Kaviar“, trifft Alexandr die Sache auf den<br />

Punkt. Der breitschultrige, kräftige Este mit dem wehmütig lächelnden<br />

Blick hat die touristische Variante gewählt – mit dem Zodiac<br />

und nicht mit dem Fischerboot. Die King Crab-Safaris werden seit<br />

zwei Jahren nahe der russischen Grenze ab Kirkenes angeboten.<br />

Korbsuche ist auch hier der erste Programmpunkt. Überlebensanzug,<br />

Rettungsweste, Mütze mit Gesichtsabdeckung, Brille bieten<br />

Schutz und Sicherheit, wenn das offene Boot in irrem Tempo über<br />

das eiskalte Meer jagt – wie Greenpeace-Aktivisten auf ihrem Weg<br />

zum ungeliebten Walfänger. Vorbei an Torpedo-Bunkern, die wir<br />

Deutschen und Österreicher einst tief in die Felsen gehauen haben,<br />

und uralten heiligen Plätzen der Samen. Im Winter geht es den<br />

1 Leif Ingila, King-Crab-Fischer in Bugøynes, Norwegen<br />

2 Blick vom Hafen auf die östliche Seite des Fischerdorfes<br />

3 Betriebsausflug mit Krabbenfang in Kirkenes<br />

4 Auf einer schmalen Landzunge erstreckt sich Bugøynes in die Barentsee<br />

Mai/Juni <strong>2015</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2015</strong> 41


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

Die Krabben nähren den Dorsch<br />

Krabben tief im Langfjorden an den Kragen. Dann wird das Powerboot<br />

gegen das Snowmobile getauscht – Loch ins Eis und Krabben<br />

raus. Doch noch ist Ruska, mit die schönste Jahreszeit im europäischen<br />

Norden. Die gedungenen arktischen Birken lösen eine<br />

wahre Farbenexplosion aus. Jedes einzelne Blatt in Miniaturformat<br />

– nördlich des Polarkreises bleibt nicht viel Zeit zum Wachsen –<br />

kommt in unterschiedlichen Farbnuancen daher. Wie breit das<br />

Spektrum von rot über orange bis hin zum Gelb ist – kaum vorstellbar.<br />

Dazu als Kontrast das eisenhaltige dunkelgraue bis<br />

schwarze Erzgestein. Ruska, eigentlich der finnische Indian Summer,<br />

sorgt für den totalen Farbenflash.<br />

Farblich passend auch die Krabben, allerdings erst im gekochten<br />

Zustand. Genau wie der Hummer kommen sie vorher ziemlich<br />

unbedeutend bräunlich-gräulich daher. 23 haben sich im Korb<br />

versammelt. Aussortiert wird etwa die Hälfte, zu klein oder weiblich<br />

– Alexandr entdeckt den „Kaviar“. Der Rest der Tiere erlebt den<br />

schnellen, hoffentlich schmerzfreien Tod. Ein schneller Stich mit<br />

dem scharfen Fischermesser zwischen den Brustpanzer, und ein<br />

Krabbenleben ist ausgelöscht. Gekocht werden Arme und Schultern<br />

an Land (den Rest bekommen die Möwen, nur die Japaner essen<br />

die ganze Krabbe) – sieben Minuten in Salzwasser, dazu frisch<br />

gebackenes Brot, mehr braucht man nicht. Gott hat sein Domizil<br />

in Frankreich verlassen und sich auf in den Norden gemacht.<br />

Völlerei im Fischreich. Jedes Weibchen trägt rund<br />

100.000 Eier mit sich. Im Frühjahr schlüpfen somit unvorstellbare<br />

Mengen kleiner Babykrabben und treiben hilflos im Meer herum.<br />

Kinderstuben gibt es nicht. Und dann kommt der Dorsch zum<br />

Einsatz. Die kleinen Krabben stehen ganz oben auf dem Speiseplan<br />

des Kabeljaus. Und wo es viel Nahrung gibt, klappt es auch mit<br />

der Vermehrung. Die Dorsch-Population ist in den letzten Jahren<br />

angestiegen.<br />

Ohne die Königskrabbe wären Dörfer wie das beschauliche Bugøynes<br />

am Ende der Welt längst ausgestorben. Keine Industrie, keine<br />

Landwirtschaft zwischen Fels und Meer und in den 1980er Jahren<br />

ein vollkommen überfischter Ozean. Wer hätte da noch bleiben<br />

können? Aber jetzt, da es wieder etwas zu fangen gibt, kommen<br />

Weggezogene zurück ins Heimatdorf. Vor dem Krabbenfang hatte<br />

der 230-Einwohner-Ort wenig Überlebenschancen, trotz des norwegischen<br />

Schul- und Sozialsystems. Stolz ist man auf die alten<br />

Häuser, neue sind dazu gekommen. Und natürlich die norwegische<br />

Krabbenfabrik. Nach dem Studium der Fischereiwirtschaft in<br />

Tromsø hat sich Rebecca ihren Traum erfüllt: die Leitung der Fabrik<br />

in ihrem Heimatort. Seit zehn Monaten ist sie dabei. Jung, blond,<br />

fröhlich und durchaus resolut tritt sie „ihren“ Fischern entgegen,<br />

diskutiert über Fangquoten, Absatzzahlen, Preise und Lieferungen.<br />

Sie hört zu, reinreden lässt sie sich nicht. Die wichtigsten Fragen<br />

sind wann und wie viele – wie viele Krabben, wie viele Kronen.<br />

Sie hat die Marktpreise im Blick, die Wasserbecken, in denen die<br />

sorgsam vermessenen, begutachteten und gekennzeichneten Tiere<br />

krabbeln und die Passagierzahlen auf der Strecke Kirkenes–Oslo.<br />

Die wertvolle Fracht fliegt Linienmaschinen. Je mehr Besucher in<br />

der Finnmark, desto weniger Krabben in China, Korea, Italien,<br />

Frankreich, Dubai oder Hamburg. „Das ist einfach die schnellste<br />

Transportmöglichkeit. Normalerweise bringen wir ein- bis zweimal<br />

am Tag die Krabben per LKW zum Flughafen, nur wie viele, ist halt<br />

nicht lange im Voraus planbar. Und natürlich ist auch die Markt -<br />

beobachtung wichtig, die Preise müssen stimmen. Das bringt<br />

Auseinandersetzungen mit sich. Jede Krabbe bleibt etwa zwei<br />

Wochen in den Meerwassertanks der Krabbenfabrik. Vor dem<br />

Transport sollen sie erst einmal zur Ruhe kommen und nebenbei<br />

ihren Magen leeren. Doch die Fischer wollen liefern“.<br />

1 Fängt und kocht die königlichen Krabben in Kirkenes<br />

2 Rebecca leitet seit rund zwei Jahren Norway King Crab<br />

3 Rotes Haus auf grauem Fels, Farbspiel im Norden Norwegens<br />

Infos und Auskünfte<br />

www.visitnorway.com<br />

www.nothernnorway.com<br />

Übernachtung in Bugøynes – in Elsas einfachen<br />

Hütten direkt am Strand – www.bugoynes.no,<br />

bo-a@online.no<br />

Elsa vermittelt auch den Kontakt zum<br />

Krabbenfischer. King Crab Safari ab Kirkenes<br />

werden angeboten von: www.radius-kirkenes.com<br />

Übernachtung in Kirkenes, unweit des Anlegers<br />

der Safaris: www.thonhotels.no/kirkenes


Segeltraining von Frauen nur für Frauen<br />

Bringen Frauen auf einem Segelschiff wirklich<br />

Unglück? Oder ist es nicht vielmehr ein<br />

Unglück, dass sich so wenige Frauen fürs<br />

Segeln begeistern? Warum eigentlich?!<br />

Das fragten sich Dr. Hildegard Sponer und<br />

Alexandra Hofinger – beide erfahrene und<br />

begeisterte Seglerinnen. Und sie bieten gemeinsam<br />

mit <strong>OCEAN7</strong> die perfekte Lösung an!<br />

!<br />

Ladies<br />

only<br />

<strong>OCEAN7</strong>Special<br />

Segel- und Skipperinnen-Trainerin Dr. Hildegard<br />

Sponer weiß: „Da Frauen meist zurückhaltender<br />

agieren, sich weniger vordrängen und sensibler<br />

auf Konkurrenzsituationen reagieren, fühlen sie sich in<br />

einer Lernsituation oft wohler, wenn sie unter sich sind. Deshalb<br />

biete ich als Frau spezielle Trainings nur für Frauen an.“<br />

Die Trainings dauern vier Tage, finden meist in der kroatischen<br />

Adria statt und kosten pro Teilnehmerin 380 Euro.<br />

Weitere aktuelle Termine<br />

<strong>OCEAN7</strong>-Kompakt-Training in<br />

Punat, 27.–30. Mai <strong>2015</strong><br />

Einmaliger Sonderpreis für<br />

e 350,–<br />

<strong>OCEAN7</strong>-Leserinnen<br />

Für <strong>OCEAN7</strong>-Leserinnen gibt es jetzt den speziellen Ladies Only-<br />

Termin in der Marina Punat zum Sonderpreis von 350 Euro pro<br />

Person. Zusätzlich bietet die Marina Punat allen Teilnehmerinnen<br />

an den Skippertrainings weitere attraktive Vergünstigungen: Im<br />

erstklassigen Restaurant Marina kostet für Teilnehmerinnen das<br />

Tagesgericht nur 5,50 Euro, à la carte gibt es eine Ermäßigung<br />

von zehn Prozent. Das dreigängige Abendmenü bietet das Restaurant<br />

Marina für 16 Euro an, auf alle Getränke gibt es zehn<br />

Prozent Rabatt und einen Aperitif gratis.<br />

Das intensive <strong>OCEAN7</strong>-Skipperinnen-Training, ein Kompakt-<br />

Training mit Hafenmanöver und Törn-Training, findet vom 27. bis<br />

30. Mai <strong>2015</strong> in der Marina Punat auf der Insel Krk statt. „Auch<br />

Segel-Anfängerinnen sind willkommen,“ sagt Dr. Hildegard Sponer.<br />

Für die passende Yacht für das Training sorgt Alexandra<br />

Hofinger Yachtcharter.<br />

13.–16. Mai <strong>2015</strong> – € 380,–<br />

16.–19. Mai <strong>2015</strong> – € 380,–<br />

Anmeldung<br />

19.–22. Mai <strong>2015</strong> – € 380,–<br />

hildegard@sponer.at | +43 699 1701 6437<br />

Weitere Termine, Preise und Informationen:<br />

www.hofinger-yachtcharter.at<br />

www.sponer.at/segeln Mai/Juni <strong>2015</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2015</strong> 43


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

Der<br />

besondere<br />

Genuss<br />

Die Marina Punat bietet Transitgästen und Dauerliegern alles, was man<br />

sich von einer erstklassigen Marina erwartet: Sicherheitseinrichtungen<br />

auf allerhöchstem Niveau und einen individuellen Service für jedes einzelne<br />

Schiff, auch und insbesondere bei Abwesenheit der Eigner. Zur Marina<br />

gehört das elegante Hotel Kanajt. Es befindet sich im bestens renovierten<br />

historischen Gebäude des ehemaligen Bischofssitzes und bietet einen<br />

wunderbaren Blick über die Bucht von Punat.<br />

Tintenfisch<br />

für Feinschmecker<br />

(Tintenfisch unter<br />

der Glut gebacken)<br />

Eine einfache Speise, die in der Vergangenheit auf den adriatischen<br />

Inseln oft gegessen wurde und die man heute im Restaurant Kanajt<br />

unweit der Marina probieren kann.<br />

Zutaten: 2 kg gereinigter Tintenfisch, 2 dl Olivenöl extra vergine,<br />

100 g Tomaten, 100 g Paprika, 50 g Zwiebeln, Weißwein, Knoblauch,<br />

Petersilie, Gewürze (Pfeffer), 800 g Kartoffeln<br />

Zubereitung: Den Tintenfisch muss man langsam auswaschen. Im einem<br />

eingeölten Gefäß für den Holzofen (unter Glut) werden die Kartoffeln<br />

ausgelegt (kleinere Kartoffeln oder in gleich große Stücke geviertelt).<br />

Das in kleinere Stücke geschnittene Gemüse wird dazugegeben. Das<br />

Gemüse und den Tintenfisch mit gutem Weißwein und Olivenöl<br />

übergießen, nach<br />

Geschmack<br />

würzen und<br />

zugedeckt in die<br />

Glut legen. 2 bis<br />

2,5 Stunden braten<br />

und darauf achten,<br />

dass das Gefäss<br />

immer ausreichend<br />

mit Glut bedeckt<br />

ist.<br />

Presnac<br />

Traditionelle Köstlichkeit von der Insel Krk<br />

Zutaten für 6 Personen:<br />

Für den Belag (Füllung): 1 kg junger Schafskäse, 250 g Zucker,<br />

100 g Mehl, 6 Eigelb, geriebene Zitronenschale von 1 Zitrone,<br />

Vanillezucker (nach Bedarf)<br />

Für den Teig: 250 g Mehl, 50 g Zucker, 50 g Fett, 1 Ei, 1 Prise<br />

Salz, ein wenig Milch je nach Bedarf<br />

Zubereitung: Aus Mehl, Zucker, Fett, Ei und einer Prise Salz einen<br />

Teig wie für Makkaroni kneten und zu Fladen formen. Ein bisschen<br />

stehen lassen. Danach zu Fladen in der Größe eines flachen<br />

Tellers ausrollen. Drei solche Fladen ausarbeiten für drei Kuchen<br />

(wie für Crostata oder Quarkkuchen), dabei einen ca. 2 cm hohen<br />

Rand formen.. Für den Belag Käse fein reiben, Zucker, Eigelb<br />

und andere Zutaten hinzugeben und verrühren. Die Füllung auf<br />

den Teig geben und gleichmäßig verteilen, vorsichtig mit den<br />

Fingern die Ränder umklappen. Jeden Kuchen im vorgeheizten<br />

Backofen bei 180 °C ca. 25 Minuten golbraun backen.


Genuss in der Marina Punat<br />

Teilnehmerinnen am <strong>OCEAN7</strong>-Skipperinnen-Training „Ladies only“ erhalten<br />

in dem zur Marina gehörenden Hotel Kanajt einen Sonderrabatt, ebenso für<br />

die exklusiven Menüs im erstklassigen Restaurant Marina (Details auf Seite<br />

43). Teilnehmerinnen, die nicht auf dem Schiff übernachten wollen, zahlen<br />

für das Einzelzimmer nur 54 statt 60 Euro pro Nacht und das dreigängige<br />

Abendmenü bekommen sie zum Sonderpreis von 16 Euro. Vom Hotel bis<br />

zu den Stegen der Marina sind es nur ein paar Schritte und die Zimmer sind<br />

bequem und sehr geräumig.<br />

Im Restaurant sorgt Küchenchef Mario Banic für außergewöhnliche Qualität<br />

und besondere kulinarische Köstlichkeiten aus der Region. Der 30-jährige<br />

Banic stammt aus dem nordkroatischen Varaždin, das nicht nur für seine<br />

Barock-Altstadt berühmt ist, sondern vor allem auch für seine Gastronomie.<br />

Hier hat Banic in der Kochschule sein Handwerk gelernt und beim kroa ti -<br />

schen Koch-Landesmeister Damir Crleni im Hotel Turist in der täglichen<br />

Praxis sein Können verfeinert. Seit 2006 ist er in den diversen Restaurants<br />

der Marina Punat tätig.<br />

Spezialitäten von Küchenchef Mario Banic, die sich Gäste nicht entgehen<br />

lassen sollten, sind die für Kroatien typischen Peka genannten Gerichte mit<br />

Fisch oder mit Fleisch, die unter der Glocke in der Glut gebacken werden,<br />

weiters hausgemachte Nudelgerichte wie Šurlice und klassische Nachspeisen<br />

– Lawa, Semifreddo und Eis mit besonderen Geschmacksrichtungen wie<br />

Lavendel, Minze oder Feigen.<br />

Mai/Juni <strong>2015</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2015</strong> 45


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

Probenset<br />

für<br />

Dieselpest<br />

Kann der Motor meines Schiffes plötzlich aussetzen? Diese bange Frage<br />

stellen sich immer mehr Skipper und stellen sich gleichzeitig vor, in<br />

welch prekäre Situationen sie das bringen könnte. Unberechtigt sind die<br />

Befürchtungen nicht, denn seit die EU die Beimischung von Biodiesel, der<br />

in Fachkreisen auch FAME genannt wird, aktiv vorschreibt, gehört die<br />

heile Diesel-Welt der Vergangenheit an.<br />

Was in PKW und LKW durchaus Sinn<br />

macht, nämlich die Bioquote durch Biodiesel<br />

zu erfüllen, hat schon manchen Skipper<br />

vor unlösbare Probleme gestellt. Seit dem<br />

Kraftstoff Biodiesel beigemischt wird, empfehlen<br />

selbst die meisten Mineralölgesellschaften den Verbrauch<br />

der kompletten Tankfüllung innerhalb von<br />

maximal sechs Monaten, sonst droht die gefürchtete<br />

Dieselpest. Für Skipper ein schwieriges Unterfangen, denn<br />

wer entsorgt schon vor dem Winterlager seinen Diesel?<br />

Damit all diejenigen, die nicht genau wissen, wie es in ihrem<br />

Tank aussieht, nicht weiter mit der quälenden Ungewissheit<br />

leben müssen, hat SeaHelp, der nautische<br />

Pannendienst, mit Fachleuten aus der<br />

Kraftstoffbranche ein Probenset entwickelt,<br />

mit dem schnell und zuverlässig der Zustand<br />

des Kraftstoffs im Tank analysiert<br />

werden kann.<br />

die Motorkraft angewiesen ist.<br />

SeaHelp, der nautische Pannendienst, hat allein in Kroatien im<br />

Jahr 2014 insgesamt 86 Einsätze wegen verstopften Kraftstoffzuleitungen<br />

gefahren, nicht alle davon gingen für die beteiligten<br />

Skipper glimpflich aus. Bestenfalls ließ sich das Schiff nach einer<br />

Reinigung des Kraftstoffsystems wieder flott machen, es drohen<br />

aber immer auch teure Defekte an den Kraftstoffpumpen oder<br />

Havarien.<br />

Um dem vorzubeugen und beim Vorliegen erster Anzeichen<br />

der Dieselpest entsprechende Maßnahmen zu ergreifen,<br />

wurde das Testset entwickelt. Es besteht aus einem 3,50 Meter<br />

langen Schlauch und einer handelsüblichen Spritze, mit der Kraftstoff<br />

vom Tankboden angesaugt werden kann. Dieser Kraftstoff<br />

Unter dem Sammelbegriff Dieselpest<br />

fasst man Verunreinigungen im Kraftstofftank<br />

zusammen, die entweder auf mikrobiologischem<br />

Wachstum oder vorzeitiger Alterung<br />

basieren. Eines haben sie gemeinsam: Sie<br />

blockieren den Kraftstofffilter oder verkleben<br />

wichtige Komponenten der Kraftstoffzufuhr,<br />

was in allen Fällen zu einem plötzlichen<br />

Stillstand des Motors führt, der sich mit<br />

Bordmitteln kaum beheben lässt. Das<br />

Tückische dabei: Meist trifft es<br />

einen in Situationen, in denen<br />

man zwingend auf<br />

Die Probenentnahme ist einfach: Entweder durch die Tanköffnung oder durch die<br />

Revisionsöffnung des Tanks kann der Entnahmeschlauch eingeführt werden.


Dieselpest<br />

Mit einer Spritze lässt sich leicht<br />

eine Probe aus dem Tank ziehen.<br />

wird dann in einen dafür geeigneten,<br />

verschließbaren Behälter gegeben<br />

und in einem beiliegenden Umschlag<br />

einem zertifizierten,<br />

deutschen Labor übersandt.<br />

Nach ca. sieben<br />

bis 14 Tagen erhält<br />

der Einsender das<br />

Analyseergebnis<br />

mit entsprechenden<br />

Bewertungen<br />

und Handlungsempfehlungen<br />

zurück.<br />

Die Untersuchung kostet<br />

insgesamt 119 Euro, im Preis enthalten sind das Probenset inklusive<br />

einer informativen Beschreibung sowie die Kosten für die<br />

Laboranalyse. Bestellbar ist das Set per Mail unter probenset@<br />

sea-help.eu bzw. per Fax unter der Rufnummer +49 3222 3762588.<br />

SeaHelp-Mitglieder bekommen das Probeset um 20 Euro günstiger<br />

– also um nur 99 Euro! Mehr zu dem Thema findet man auf der<br />

SeaHelp-Homepage unter www.sea-help.eu.<br />

Das Set wurde im Vorfeld umfangreich<br />

getestet und ist einfach zu bedienen. Ein Dieselversand in<br />

solch geringen Mengen wird von der Post nicht beanstandet. Wer<br />

beruhigt in die kommende Wassersportsaison starten möchte,<br />

sollte seinem Kraftstoff mehr Aufmerksamkeit schenken. Vorbeugen<br />

ist allemal besser, als in eine Notsituation zu geraten.<br />

Charter<br />

Seekarten/Maritime Literatur<br />

www.aichfeld-yachting.at<br />

www.salona-yachts.at<br />

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Mai/Juni <strong>2015</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2015</strong> 47


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

Biograd<br />

Seit 1970 ist Biograd mit seiner<br />

Marina ein wesentliches Zentrum<br />

für den Yacht-Tourismus an<br />

Kroatiens Küste. Die dort seit<br />

17 Jahren regelmäßig statt -<br />

findende In-Water Biograd Boat<br />

Show wird <strong>2015</strong> erstmals<br />

<strong>OCEAN7</strong> als Partner haben.<br />

Wo alles<br />

Milan Sangulin, Chef der Biograd Boatshow, bringt es auf den<br />

Punkt: „Als die größte Gemeinde nicht-kroatischer Bootseigner<br />

spielen die Österreicher für Biograd eine bedeutende Rolle. Zudem<br />

sind sie die mit Abstand größte Gruppe an Charterseglern<br />

in dieser Spitzendestination”.<br />

Biograd am Meer hat viel zu bieten: Hier begann bereits Mitte der<br />

1970er Jahre der Yacht-Tourismus mit dem Ilirija-Hotel-Hafen und<br />

der ersten Segelyachten-Charterflotte. Seither ist die 5.500 Einwohner-Stadt<br />

ständig gewachsen, ohne ihre Ursprünglichkeit und<br />

ihren Charme zu verlieren.<br />

Heute ist Biograd eine international vielbesuchte nautische Destination<br />

mit mehr als 1.500 Yachten.<br />

Das Geheimnis für diesen Erfolg sieht Milan Sangulin in der<br />

Kombination von der zauberhaften Stadt Biograd, einem der attraktivsten<br />

Segelreviere der Welt direkt vor der Tür, und einer<br />

ganzen Reihe von hochprofessionellen nautischen Firmen, die<br />

einen Yachturlaub zum unvergesslichen Erlebnis machen. Sangulin:<br />

„Wichtigster Spieler dabei ist Ilirija d.d., die Biograd zu einem<br />

nautischen Zentrum und die Marina Kornati zur geschäftigsten<br />

Marina in Kroatien gemacht hat.” Ilirija bietet Yachtgästen den<br />

48 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2015</strong> | Mai/Juni <strong>2015</strong>


Biograd Boat Show <strong>2015</strong><br />

Marina Kornati, das Tor in die Kornaten<br />

Zugang zu den Wellness-, Sport- und Freizeiteinrichtungen ihres<br />

direkt am Meer gelegenen Hotels. Selbst die ursprüngliche, kleine<br />

Hotel-Marina aus den 1970er Jahren ist noch in Betrieb. Hier<br />

liegen kleinere Boote und es werden Hotel-Pakete angeboten, die<br />

Ribs und kleinere Yachten beinhalten. „Es ist ein echtes Erlebnis,<br />

von der Hotelterrasse aus den Blick auf den Sonnenuntergang<br />

und das eigene Boot zu genießen,” sagt Milan Sangulin.<br />

Mehr als 40 international ausgetragene Regatten starten vor Biograd,<br />

darunter der Kornati Cup mit mehr als 100 teilnehmenden<br />

Yachten, der Business Cup, die österreichische Hochsee-Staatsmeisterschaft<br />

oder das Round Palagruza Cannonball über 390<br />

Seemeilen.<br />

Mit der Biograd Boat Show vom 22. bis 25.10.<strong>2015</strong> findet schließlich<br />

das ereignisreiche Segeljahr <strong>2015</strong> einen würdigen Höhepunkt.<br />

begann<br />

Diese In-water Boat Show ist heute Kroatiens größte Bootsmesse,<br />

für die Marinas, Hotels und Restaurants der Region intensiv zusammenarbeiten<br />

und eine einzigartige Ausstellung im und am<br />

Wasser bieten. Besonders interessant ist das Yacht Charter Info<br />

Centre, wo Aussteller mehr als 1.500 Yachten anbieten. <strong>OCEAN7</strong><br />

wird diese Boat Show dazu nutzen, Lesern und Kunden einen<br />

Gala-Abend in diesem Ambiente zu bieten.<br />

Fakten Marina Kornati<br />

43°56‘30‘‚N, 15°26‘32‘‚E<br />

Die modern ausgestattete Marina Kornati verfügt<br />

über 15 Kais mit insgesamt 750 Liegeplätzen für Schiffe<br />

mit einer Länge bis zu 23 Meter und einem Tiefgang bis<br />

6,5 Meter. Jeder Liegeplatz ist mit Strom- und<br />

Wasseranschluss ausgestattet.<br />

Zusätzlich stehen für Arbeiten am Schiff ausreichend Plätze<br />

auf dem Trockenen zur Verfügung. Der Travellift hat eine<br />

Tragfähigkeit von bis zu 50 Tonnen.<br />

Es gibt Parkplätze für 700 PKW.<br />

Die Marina ist rund um die Uhr bewacht.<br />

Das Marina-Areal umfasst eine Wasserfläche von<br />

91.912 m 2 und eine Landfläche von 39.688 m 2 ,<br />

die Hafeneinfahrt ist 40 Meter breit.<br />

www.marinakornati.com/de<br />

Biograd Boat Show<br />

22. bis 25. Oktober <strong>2015</strong><br />

Mai/Juni <strong>2015</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2015</strong> 49


<strong>OCEAN7</strong>Service<br />

Noch im November 2014 stellte<br />

Suzuki in Evian-les-Bains die<br />

neue Außenbordergeneration<br />

DF200A vor. Gleich an vier<br />

Bootstypen (zwei Schlauchund<br />

zwei Festrumpfboote)<br />

waren die Antriebe für<br />

Vergleichstests montiert.<br />

Am Abend zuvor hatten die<br />

Suzuki-Ingenieure Händler und<br />

die geladene Nautikpresse<br />

über die verbesserten<br />

Modelle informiert, jetzt<br />

konnte man sich selbst ein<br />

Bild machen.<br />

Leise<br />

Das erste Prädikat war die Lautlosigkeit, mit dem die neuen Triebwerke ihren Job<br />

verrichten. Selbst ein Segler vom gegenüberliegenden Steg wunderte sich: „Il est<br />

en marche?“. Auch wir Tester mussten immer wieder kontrollieren, ob der Motor<br />

wirklich lief. Im Leerlauf fast lautlos, in Verdrängerfahrt vom Wassergeräusch übertönt<br />

– der smarte und speziell entwickelte Resonator macht seine Sache gut und<br />

dämmt die bekannten Ansauggeräusche auf ein Minimum. Selbst bei schneller<br />

Marschfahrt um die 4.000 Touren kann man sich immer noch unterhalten, erst bei<br />

bei Vollgas muss man lauter sprechen. Die von den Ingenieuren angegebenen<br />

minus 5 Dezibel sehen auf dem Papier nach wenig aus. Auf dem Wasser machen<br />

sie sich jedoch angenehm bemerkbar.<br />

Richtig beeindruckend ist die Leistung. Im Motorenblock<br />

stecken 200 PS bei 2.867 cm 3 Hubraum und vier Zylindern. Wer so<br />

viel Kraft braucht, orderte bisher einen V6-Motor. Die neuen Super-Suzukis<br />

schaffen das jetzt auch mit lediglich vier Zylindern, dafür um 30 Kilo weniger<br />

Gewicht. So bleibt auch der gesamte Motor kompakt und schlank. Ein leichterer<br />

Antrieb in Kombination mit dem Lean Burn-Kontrollsystem von Suzuki<br />

erlauben eine effizienteres Treibstoff-Management. Gegenüber der V6-Version<br />

kann man sich so rund zehn Liter pro Stunde sparen – bei Vollgas. So werden<br />

Ausfahrten weniger teurer und die Umwelt freut sich mit. Ein O 2 -Sensor gibt sein<br />

Feedback an das Kontrollsystem weiter, das wiederum sorgt bei jeder Drehzahl für<br />

das richtige Benzin/Luft-Gemisch.<br />

50 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2015</strong> | Mai/Juni <strong>2015</strong>


Suzuki DF200A<br />

Text: Stefan Detjen<br />

Fotos: Stefan Detjen, Suzuki<br />

Erfolgreicher Start ins Jubiläumsjahr.<br />

Nach der Lancierung der<br />

„kleinen“ Suzuki DF25A und DF30A im Frühling<br />

2014 geht Suzuki mit diesen 200ern gut gerüstet<br />

in sein fünfzigstes Jubiläumsjahr. 1965 kam mit<br />

dem D55 der erste Außenborder mit dem roten S<br />

auf den Markt. Heute deckt die Marinemotor-Palette<br />

mit Modellen von 2,5 bis 300 PS das gesamte Anforderungsspektrum<br />

von Wassersportlern ab. Die umtriebigen<br />

Suzuki-Ingenieure können mit Recht stolz<br />

auf ihren Erfolg sein und getrost auf einen Happy<br />

Birthday anstoßen.<br />

www.marine.suzuki.de<br />

Fahrvergnügen pur. Auch die Fahrwerte machen<br />

Freude. Dank einer hohen Kompressionsrate (10,2:1) werden<br />

beachtliche Beschleunigungswerte erzielt und viel Power steht<br />

fast über den gesamten Drehzahlbereich zur Verfügung. Und das<br />

alles angenehm leise und vibrationsfrei.<br />

Ein cleverer Trick ist die Multi-Stage Induction. Bei niedrigen<br />

Drehzahlen strömt Luft durch ein längeres Zufuhrrohr zur Brennkammer.<br />

Bei steigenden Drehzahlen klappt ein Ventil auf und<br />

mehr Luft gelangt quasi über eine Abkürzung schneller an den<br />

Einsatzort.<br />

Aber das muss man eigentlich alles nicht wissen, denn der Umgang<br />

mit den neuen Motoren ist unproblematisch. Dank einem<br />

ausgeklügelten elektronischen Kontroll- und Steuerungssystem<br />

verwaltet ein 32-Bit-Computer sämtliche relevanten Fahrdaten und<br />

-angaben. Ein Motor, der immer im idealen Betriebszustand gehalten<br />

wird, glänzt mit einer höheren Reichweite, geringeren<br />

Emmissionen und einer längeren Lebensdauer. Durch leicht zugängliche<br />

Frischwasser-Spülanschlüsse kann das Kühlsystem von<br />

Ablagerungen wie Salz, Sand oder Schmutz befreit werden. Und<br />

die spezielle Antikorrossionsbeschichtung lässt den Big Block<br />

auch nach Jahren noch gut aussehen.<br />

Österreich-Händler:<br />

Maritimo GmbH & Co. KG<br />

Jägerstraße 17, 1200 Wien<br />

Werkhof Diskontmarin GmbH & Co. KG<br />

Haushamerstraße 2, 8054 Graz-Seiersberg<br />

Mit dem ersten D55 im Look der 1950er<br />

Jahre begann der Siegeszug der Suzuki-<br />

Außenbordmotoren. Heute bietet Suzuki Marine<br />

heute eine innovative Modellpalette bis 300 PS an.<br />

Palmetshofer<br />

Nautic<br />

Der Spezialist für Langfahrtsegler<br />

Und noch viele weitere Produkte, alles aus einer Hand.<br />

Tel. +43 7237 37360<br />

www.palmetshofer-nautic.at<br />

a


Liberté, Égalit<br />

<strong>OCEAN7</strong>Yachten<br />

Die Meldung kam überraschend. Die Bénéteau Group, zu der auch<br />

Jeanneau zählt, übernahm am 23. Juni 2014 die Rec Boat Holdings. Eine<br />

Firma mit Headquater in Cadillac, die bisher Eigentum von Platinum<br />

Equity aus Los Angeles war und unter anderem die Motorboote der<br />

Marken Four Winns, Glastron, Welcraft und Scarab vertreibt. Die<br />

Platinum Equity Group hatte selbst erst 2010 die entsprechenden Marken<br />

aus der Konkursmasse von Genmar ersteigert.<br />

In einer Verlautbarung zur Übernahme nannte die Bénéteau Group<br />

strategische Gründe im Bereich des eigenen Motorbootsegments. Nach dem<br />

Start des Verkaufes von Motorbooten über 12 Metern Länge in 2010<br />

beginnt für die französische Gruppe nun die zweite Phase des Projekts mit<br />

dem Vertrieb von Motorbooten unter 12 Metern. Dies erforderte laut<br />

Bénéteau eine Investition in Amerika. Die Rec Boat Holdings unterhält ein<br />

Netzwerk von 200 Händlern in Nordamerika und wird durch die<br />

Eingliederung bei Bénéteau in Zukunft eine vertiefte Präsenz in europäischen<br />

und anderen internationalen Märkten haben.<br />

Mein Name ist Bond. Glastron<br />

lebt eine junge Philosophie, auch wenn die<br />

Marke zu den Urgesteinen des motorisierten<br />

Wassersports zählt. Die Anfänge reichen zurück<br />

in die 1950er Jahre, als der Umstieg<br />

vom Holzbau in die Fiberglas-Bauweise<br />

noch von vielen mit argwöhnischer Skepsis<br />

betrachtet wurde. Glastron gehörte zu den<br />

Pionieren jener Zeit, die sich mit dem neuen<br />

Werkstoff anfreundeten und seither ohne<br />

Unterbrechung erschwingliche Sportboote<br />

für junge und jung gebliebene Wassersportler<br />

herstellen. Immer wieder adaptiert auf aktuelle<br />

Standards, Normen und Bedürfnisse. Das<br />

letzte große Upgrade erfolgte 2012, umfasste<br />

alle drei Baureihen – GS, GT, GTX – und<br />

mündete in einer repräsentablen Palette mo-<br />

52 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2015</strong> | Mai/Juni <strong>2015</strong>


Glastron GTS 205<br />

é, Fraternité<br />

Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit<br />

Richtig interpretiert passt das. Zieht sich die<br />

Parole bis tief in die letzte Glasfaser der Glastron<br />

GTS 205. Fährt doch die amerikanische Werft seit<br />

Mitte letzten Jahres in französischem Fahrwasser.<br />

Und der brüderliche Gedanke leistbarer Freiheit für<br />

alle ist ohnehin seit jeher Programm.<br />

Text und Fotos: Max Wagner<br />

dern sowie spritzig designter und an den aktuellen Stand der<br />

Technik angepasster Motorboote für Wasserski, Wakeboard, Badeund<br />

Familienausflug. Im Rahmen eines gut sortierten Produktfächers<br />

zwischen fünf und knapp neun Meter Länge.<br />

Berühmtheit erlangte die Marke Glastron 1973. Damals sorgte<br />

eine GT 150 für großes Kino. Wir erinnern uns an den Kassenschlager<br />

„Live and Let Die“, als sich Roger Moore himself mit<br />

einer GT 150 eine wilde Verfolgungsjagt durch die Sümpfe von<br />

Louisiana lieferte. Ganz im Zeichen „James macht’s möglich“,<br />

befreite den heldenhaften Protagonisten ein<br />

40-Meter-Sprung über einen Damm aus der misslichen,<br />

scheinbar ausweglosen Situation. Die Musik<br />

zum Film wurde übrigens von Linda und Sir<br />

Paul McCartney komponiert, aus der seinerzeitigen<br />

GT 150 hat sich die aktuelle GT 160 geformt.<br />

Natürlich entsprechend weiterentwickelt wie<br />

auch die Titelmelodie durch Guns N’Roses einen<br />

modernen Klangkörper erhielt. Die Figur des<br />

James Bond wurde im Laufe der Jahrzehnte auch<br />

des Öfteren aktualisiert. Das hat aber nicht so<br />

gut geklappt.<br />

Gut im Wasser, locker in der<br />

Luft. Wenn James Bonds Sprung über den<br />

Damm seinerzeit den Cineasten für den Bruchteil<br />

einer Sekunde den Atem nahm und der<br />

Diener seiner Majestät somit ohnehin bereits<br />

alles tat, was an außergewöhnlich Spektakulärem<br />

mit einer Glastron machbar ist, haben wir<br />

uns für einen gemäßigten Tanz auf den Wellen<br />

entschieden. Ohne Publikum, ohne Verfolgung<br />

Mai/Juni <strong>2015</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2015</strong> 53


<strong>OCEAN7</strong>Yachten<br />

Technische Daten<br />

Länge ...........................6,25 m<br />

Breite ...........................2,44 m<br />

Gewicht ........................1.260 kg<br />

Treibstofftank ....................ca. 121 l<br />

Zulassung .....................7 Personen<br />

Motor Testboot .......MerCruiser 4.3 MPI ECT<br />

Preis Testboot inkl. Steuern ....... 39.000 Euro<br />

General-Importeur für Österreich<br />

und Deutschland:<br />

Europe Marine in Budenheim am Rhein<br />

www.europe-marine.com<br />

Welches Vergnügen, m<br />

um sich schießender Mörder und auch ohne Gefahr zu laufen, bei eventuellen<br />

Sprüngen über Landmassen den Z-Antrieb zu schroten. Der Importeur<br />

war dankbar.<br />

Dennoch ließen wir es uns während der ausgedehnten Testfahrt auf dem<br />

Bodensee nicht nehmen, den einen und anderen Sprung über die Heckwelle<br />

des Fotobootes zu zelebrieren. Dabei konnten wir uns von den fabelhaften<br />

Laufeigenschaften der GTS 205 überzeugen. Der kräftige 4.3 MPI ETC von<br />

MerCruiser mit seinen 220 PS Leistung holt einmal tief Luft und schiebt den<br />

6,25 Meter langen Bowrider ohne nennenswerte Aufkimmung und ohne viel<br />

Trimmarbeit in eine stabile Gleitlage. Die kräftigen Seitenwangen der Einzelsitze<br />

gewähren Fahrer und Beifahrer unter allen Manöver-Situationen besten<br />

Halt, während das gut geschnittene Unterwasser sehr exakt auf die Lenkausschläge<br />

reagiert. In gleicher Weise präzise kann die Hand an der Einhebelschaltung<br />

die entsprechenden Lastwechsel durchfuhren. Das Boot gehorcht,<br />

vermittelt dadurch Sicherheit unter allen Situationen. Auch beim Sprung über<br />

die Heckwelle funktioniert alles nach Plan. Die GTS 205 tritt aus der Welle,<br />

zieht die Nase nicht zu weit hoch und setzt wieder sicher ins Wasser ein. Ein<br />

54 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2015</strong> | Mai/Juni <strong>2015</strong>


Glastron GTS 205<br />

it der Glastron über Wellen zu fliegen<br />

dynamisches und dennoch unkompliziertes Fahrverhalten, das<br />

auch nach der X-ten Ausfahrt noch gute Laune vermitteln wird.<br />

Zumal bei diesem Modell auch Wasserskifahrer auf ihre Kosten<br />

kommen. Ebenso Wakeboardfreunde, die in der Optionenliste<br />

einen entsprechenden Tower angeboten finden.<br />

Unterstützt wird das junge Feeling von Freiheit, Freizeit, Sport und<br />

Aktivität durch das moderne, attraktive Design, auch in Bezug auf<br />

die Farbgebung. Mit sehr viel Feingefühl wird bei Glastron mit<br />

dem Farbpinsel umgegangen. Für ein harmonisches Ganzes. Die<br />

Kombination, dominiert von Sunburst Orange, gefällt. Wer davon<br />

nicht überzeugt ist, kann sich beim Bestellen den Farbkasten nach<br />

seinen Wünschen zusammenstellen.<br />

Was es noch zu sagen gibt. Die GTS 205 bietet<br />

genug Platz für alle. Familie, Freunde und auch für Kollegen vom<br />

Seglersteg, die gerne mal richtig flott über das Wasser brausen<br />

möchten.<br />

Dank Bowrider-Layout gibt es an Bord vor der geteilten Frontverglasung<br />

auch ein ruhiges Plätzchen, das wahlweise zum gemütlichen<br />

Sitzen oder auch zum Liegen einlädt.<br />

Das Cockpit mit den drehbaren Einzelstühlen, der L-Sitzbank und<br />

der anschließenden Liegefläche mit aufklappbarer Kopfstütze ist<br />

dann jener Ort, wo die Mucke aus zwei Lautsprechern dröhnt<br />

und Party angesagt ist. Zum Abkühlen geht es dann über eine<br />

ausladende rutschfeste Badeplattform mit Klappleiter direkt ins<br />

kühle Nass.<br />

Die Qualität sowie die Verarbeitung der unterschiedlichen Materialien<br />

haben uns gefallen. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, dass<br />

Glastron in allen Belangen sehr pfleglich arbeitet und trotz tiefer<br />

Preiskalkulation ein sauber gefertigtes Produkt abliefert.<br />

So gesehen ist der Grundpreis von 39.000 Euro für die GTS 205<br />

mehr als gerechtfertigt. Unser Testboot, mit dem 4,3l MPI und<br />

einigen Optionen ausgestattet, ist für immer noch schlanke 42.600<br />

Euro inkl. 19 Prozent MwSt. zu haben.<br />

Mai/Juni <strong>2015</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2015</strong> 55


100<br />

Die<br />

One Milli


Jeanneau 64<br />

0000<br />

on Euro-Yacht<br />

Eine Großserienwerft lanciert<br />

eine Luxusyacht. Kann das gutgehen?<br />

Bei der französischen<br />

Werft Jeanneau freut man sich<br />

über das neue Flagschiff mit<br />

stolzen 64 Fuß Länge.<br />

Text: Stefan Detjen<br />

Fotos: Gilles Martin-Raget,<br />

Michal Baginski<br />

Mai/Juni <strong>2015</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2015</strong> 57


<strong>OCEAN7</strong>Yachten<br />

Bei Jeanneau kennt man sich mit dem Bootsbau aus. Neben viel<br />

Innovationsgeist haben die Franzosen auch viel in neue Produktionshallen<br />

und -technologien investiert, ohne die Wünsche des<br />

Marktes aus den Augen zu verlieren. Bezeichnenderweise lagen<br />

bereits zwölf Bestellungen auf dem Tisch, ohne dass das erste<br />

Exemplar im Wasser war. Französische Segelbegeisterung oder<br />

einfach viel Vertrauen in die Werft? Als Firmengründer Henri Jeanneau<br />

1957 in der väterlichen Werkstatt in Les Herbiers sein erstes<br />

Motorboot baute, um am 6-Stunden-Rennen von Paris teilzunehmen,<br />

hätte er wohl nicht im Traum daran gedacht, dass sein Name<br />

auf einer stolzen Segelyacht von 20 Metern Länge prangen würde.<br />

Die aus der engen Zusammenarbeit von Philippe Briand und Andrew<br />

Winch entstandene Jeanneau 64 präsentiert sich mit elegantem<br />

Profil und perfekten Proportionen. Eigenwilliges Decksdesign<br />

und zeitgemäßer Stil verleihen der großen Yacht zeitlosen Charme.<br />

Ein Deck zum Leben. Weil man Segelspaß am besten<br />

auf Deck genießt, steht das Leben im Außenbereich bei der Jeanneau<br />

64 im Mittelpunkt. Vielseitige Decksbereiche laden zum<br />

Entspannen, Lesen, Sonnenbaden, Kochen und Essen ein. Kochen?<br />

Ja, richtig gelesen: In den beiden Boxen links und rechts<br />

des Durchgangs vom Arbeits- ins Gästecockpit sind Spülbecken<br />

und Kühlschrank untergebracht. Für die Zubereitung eines knackigen<br />

Salates reicht das allemal. À la carte auch das Layout für<br />

das Segelhandling: Hier kann der Kunde die Leinenführung nach<br />

seinem Gusto selbst konfigurieren. Das will gut überlegt sein,<br />

denn die Lasten auf Schoten und Fallen sind bei dieser Größe<br />

überdurchschnittlich hoch – ohne elektrischen Winschen geht fast<br />

gar nichts. Philippe Briand hat einen modernen, leistungsstarken<br />

Rumpf entworfen, mit ihrer Kimmkante ist die Yacht noch flotter<br />

und selbst in rauhen Bedingungen stabil unterwegs.<br />

58 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2015</strong> | Mai/Juni <strong>2015</strong>


Jeanneau 64<br />

Das Design – ein helles Vergnügen<br />

Designeleganz. Bekannt für eigenwilliges Design war<br />

Jeanneau schon immer. Das langgezogene Kabinenfenster ist zwar<br />

nicht mehr neu, aber immer noch eine Art Markenzeichen der<br />

Yachten mit der Kompassrose. Mit vielen und auch großen Fenstern<br />

wird der Aufenthalt unter Deck zum hellen Vergnügen. Der<br />

Rumpfknick spendiert der 64-Fuß-Yacht genügend Volumen für<br />

das Interieur. Mit dem hohen Freibord ist Stehhöhe unter Deck<br />

kein Problemthema mehr. Wenn man sich hier auf Anhieb wohlfühlt,<br />

ist das Andrew Winch zu verdanken. Dessen Entwürfe<br />

zeichnen sich durch gekonnte Raumnutzung, durchdachtes Design<br />

und Liebe zum Detail aus. Doch auch er holte sich Inspiration<br />

von kompetenter Seite: Bei der Gestaltung der Pantry gab<br />

ein Profi-Chefkoch wertvolle Tipps.<br />

Außer dem Rollbar ist der Gesamteindruck der neuen Großen<br />

klassisch proportioniert. Der eher achterlich stehende Mast erlaubt<br />

eine einigermaßen gutdimensionierte Selbstwendefock. In Kombination<br />

mit dem Standard-Rollmast dürfen dabei keine Traumwerte<br />

bei der Segelleistung erwartet werden. Wer flotter unterwegs sein<br />

will, investiert in den Upgrade mit Karbonrigg und Fullbatten-Groß.<br />

Den Code Zero am besten gleich mitbestellen …<br />

Wer genug vom Segeln hat, läuft eine Bucht an und holt das<br />

Dinghi aus der Heckgarage. Bei fünf Metern Schiffsbreite öffnet<br />

sich hier eine große Klappe und neben dem Beiboot bleibt noch<br />

genug freier Stauraum für Fender oder Strandspielzeug übrig.<br />

Der Kunde ist<br />

König. Ein Verkaufspreis<br />

knapp über eine Million<br />

klingt nach viel, besonders dann,<br />

wenn das Objekt der Begierde nicht aus<br />

einer edlen Yachtmanufaktur stammt. Doch<br />

für die Million bietet Jeanneau ja auch so einiges.<br />

Das Zauberwort lautet: individuelle Gestaltung. Optionen<br />

bei der Raumaufteilung auf und unter Deck sowie eine<br />

breitgefächerte Auswahl an Textilien, Holzarten, Ledersorten und<br />

Ausstattungen eröffnen zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten<br />

für eine echte Semi-Custom-Yacht. Die zwölf bereits verkauften<br />

Yachten signalisieren, dass die Rechnung dabei nicht nur für<br />

Jeanneau aufgeht …<br />

Weitere Informationen: www.yachting2000.at<br />

Ernsthaft Kaufinteressierte können die<br />

Jeanneau 64 und die Jeanneau 57 bei einem<br />

Seatrial vom 8. bis 11. Mai in Palma de Mallorca<br />

kennenlernen und testsegeln. Anmeldungen dazu<br />

bei Andrè Leers office@leers.com<br />

oder Tel. +43 676 3618224.<br />

Technische Daten<br />

Länge ü. a. ...............................20,1 m<br />

Rumpflänge ..............................19,55 m<br />

Rumpfbreite ...............................5,4 m<br />

Verdrängung ...........................31.000 kg<br />

Tiefgang mit Standardballast ...................2,95 m<br />

Treibstoff ..................................825 l<br />

Frischwasser ..............................1.000 l<br />

Kabinen ................................3/4/5/6<br />

Motorisierung .............................180 PS<br />

CE-Kategorie .........................A12/B13/C18<br />

Segelfläche Standard ........................170 m²<br />

Mai/Juni <strong>2015</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2015</strong> 59


GPS, Navtex, AIS, GMDSS, DSC,<br />

Marpa … In den letzten 20 Jahren hat<br />

sich viel getan in der Sportschifffahrt.<br />

Wie beinahe in allen Bereichen unseres<br />

Lebens hat auch vor der christlichen<br />

Seefahrt der Einzug der modernen<br />

Elektronik nicht Halt gemacht. Verteufelt<br />

als undurchschaubares Machwerk von den<br />

einen, geliebt als unverzichtbare Hilfsmittel<br />

von den anderen. Was soll man da als Laie<br />

glauben? Wie immer liegt die Wahrheit in<br />

der Mitte.<br />

Text: Peter Schörkmaier<br />

Der Tradition<br />

verpflichtet<br />

?<br />

Natürlich sind all die elektronischen Systeme, die in der Seefahrt<br />

Einzug gehalten haben, als Gewinn zu betrachten. Wer verzichtet<br />

als Navigationshilfsmittel auf den Kartenplotter? Wer will ernsthaft<br />

behaupten, dass der moderne Seefunk nicht einen unverzichtbarer<br />

Sicherheitsgewinn darstellt? Kann man es tatsächlich anzweifeln,<br />

dass moderne Radargeräte und AIS den Schiffsführer bei der<br />

Verhütung von Kollisionen unterstützt?<br />

Nein, selbstverständlich nicht.<br />

Aber was helfen einem die modernsten und besten Systeme, wenn<br />

man sie nicht sinnvoll zu nutzen versteht? Und ist die Elektronik<br />

unser Allheilmittel? Das beste Echolot wird versagen, wenn der<br />

Mensch, der es bedient, die angezeigten Daten falsch interpretiert,<br />

und der Notruf verhallt ungehört im Äther, wenn man nicht weiß,<br />

auf welchem UKW-Kanal am besten um Hilfe gerufen wird. Auch<br />

wenn die elektronischen Hilfsmittel an Bord einer Yacht scheinbar<br />

kinderleicht zu bedienen sind, so tut Ausbildung auch in diesem<br />

Bereich not. Erst wenn man weiß, wozu diese Systeme in der Lage<br />

und für welche Aufgaben sie am besten geeignet sind, kann man<br />

sie sinnvoll und ihrer Bestimmung gemäß einsetzen – erst dann<br />

können diese Helfer uns bei unserer Leidenschaft Yachtsport<br />

unterstützen.<br />

Sich allein auf die Elektronik zu verlassen kann aber auch fatal<br />

enden. Elektronik kann ausfallen. Elektronik braucht Strom, was<br />

gerade auf Segelyachten Mangelware ist. Daher ist eine fundierte<br />

Ausbildung in der klassischen, nicht von elektronischen Hilfsmitteln<br />

unterstützten Schiffsführung mindestens genau so wichtig<br />

und deshalb keine Schikane von verstockten Traditionalisten.<br />

Meine persönliche Meinung ist, dass ein Segelschiff, das im Ernstfall<br />

nicht auch ohne Strom funktioniert, kein Segelschiff ist – und<br />

das schließt den Schiffsführer mit ein.<br />

Seefahrtsverband Süd · 8052 Graz, Villenstraße 11, 0664/1512226 · info@sfv-sued.at, www.sfv-sued.at<br />

60 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2015</strong> | Mai/Juni <strong>2015</strong>


News Mai/Juni <strong>2015</strong><br />

Foto: Shutterstock<br />

Vereine und Ausbildungsstätten,<br />

die mit dem SFV<br />

Süd zusammenarbeiten<br />

Hoppala:<br />

Praxis-Prüfungswoche!<br />

An dieser Stelle möchte ich mich einmal recht herzlich bei meinen vielen Schülern bedanken,<br />

die mich immer wieder mit neuen „Hoppalas“ versorgen.<br />

Es stimmt schon: So eine Trainingswoche mit anschließender Prüfung kann schon stressig sein,<br />

und nicht immer funktioniert alles so, wie sich der zukünftige Skipper dies vorstellt. Jedenfalls<br />

sind das aufregende Tage und Stunden für die Crew. Aber alles der Reihe nach!<br />

Bei der letzte Nachtfahrt war, sagen wir einmal Karli zu ihm, der Navigator. Sein Spetzl Sepp<br />

war der Rudergänger. Weil die Crew ja ins Bett will, gibt der Sepp jetzt ein wenig Gas, und das<br />

Schiff macht ordentlich Fahrt.<br />

Nach einem grünen Leuchtfeuer, das richtigerweise auf der Steuerbordseite liegen bleibt, wird<br />

eine Kursänderung angeordnet. Danach setzt sich der Navigator wieder an seinen Kartentisch.<br />

Irgendwie kann dieser Kurs nicht so recht stimmen, denn im fahlen Licht des Mondes kommen<br />

die dunklen Konturen der nahen Küste immer näher. Auch am Radarbildschirm kann man<br />

sehen, dass dieser Kurs nicht stimmt. Nur der Navigator, der gedankenverloren im Hafenhandbuch<br />

blättert, bemerkt nicht, dass er sein Schiff vierkant auf die Klippen navigiert.<br />

Bevor Schlimmeres passiert, lässt der Ausbildungsskipper das Schiff aufstoppen! Betretene Gesichter<br />

unter der Crew, denn eine solche Aktion kann mit dem Totalverlust des Schiffes enden.<br />

Was war der Grund dieser gefährliche Aktion? Der Navigator hat am Kursdreieck einfach den<br />

falschen Kurs abgelesen und das Schiff wurde um 180° in die falsche Richtung bewegt.<br />

Rudolf Frühwirt ist Ausbildungsskipper bei AYA und Gründungsmitglied des SFV-Süd<br />

Text: Rudolf Frühwirt<br />

Neues vom SFV Süd<br />

+++ Erste Hilfe auf See – Viadonau hat uns mitgeteilt, dass „Erste Hilfe auf See“ nicht<br />

als EH-Bestätigungen im Sinne des Kraftfahrgesetzes usw. als Grundkurs 16 Stunden<br />

anerkannt wird. Das trifft diejenigen hart, die diese Kurse im Sinne der damaligen Vorgaben<br />

organisierten, bzw. herrscht arge Enttäuschung bei denjenigen, die zwei Tage im Kurs<br />

verbrachten. +++<br />

+++ Anerkennung von ICs – in den Küstenstaaten spricht es sich langsam herum, dass ab<br />

1.1.2012 nur die ICs, ausgestellt von der Viadonau, mit Autorisierung durch das BMVIT, für<br />

Österreicher gelten. Auf Binnengewässern besteht bis zu einer Motorleistung von 4,4 KW<br />

oder 6 PS kein Führerscheinzwang. Die meisten Segelbootverleiher verlangen einen<br />

A-Schein, egal von wem ausgestellt. Ein Muss ist es aber nicht. +++<br />

+++ Was gibt’s noch POSITIVES? Wir sind in Richtung IC gut unterwegs. Das Jahresziel<br />

zu erreichen scheint im Bereich des Möglichen zu liegen. Die angekündigte gemeinsame<br />

Prüfungsordnung verzögert sich ein wenig. Man arbeitet an praktikablen Bedingungen. Ein<br />

Hoffnungsschimmer am Horizont verrät uns, dass unsere ICs im Vormarsch gegenüber<br />

ausländischen Berechtigungen sind. Man erkennt einen leisen Trend zu höherwertigen FBs.<br />

Besonders FB3 ist gefragt. Die Zusammenarbeit innerhalb der ARGE PRO bewährt sich.<br />

Weit mehr als 2/3 aller ICs beantragen ARGE-Mitglieder. So gesehen besteht berechtigte<br />

Hoffnung, dass wir eine schöne Segel- und Motorbootsaison vor uns haben. +++<br />

Adria Yachting Austria AYA<br />

Rudolf Frühwirt, 8051 Graz, Göstingerstraße 198 · Binnen-, Hochseeausbildung,<br />

Seminare, Workshops 0676/523 50 15 ·<br />

rudolf.fruehwirt@gmx.at · www.ayasegeln.at<br />

ASVÖ Yacht Club Pack AYCP<br />

Segelrevier Packer Stausee, Jugendlager, Regatten, gesellige<br />

Clubveranstaltungen · Franz Sagmeister · 0664/2111791 · info@aycp.at<br />

Attersee-Yachting<br />

Binnen- und Hochseeausbildung auf Sun Odyssee 33i am Attersee ·<br />

Ing. Thomas Dieplinger, 0660/5701098, www.attersee-yachting.at<br />

Boote Kamper, Yachtcharter<br />

Segel- Motorboote, Mono und Katamarane, Führerscheine, Skipper training,<br />

Beratung · Ing. Karl Kamper, 8600 Bruck/Mur, Murstraße 7, 0664/3552802 ·<br />

office@bootekamper.at · www.bootekamper.at<br />

SFV Süd – Region Oberösterreich<br />

Grimm Wolf-Dieter, 4650 Edt bei Lambach, Traunstraße 9,<br />

0676/6276399 · wgrimm@me.com<br />

Kärntner Yachtclub Pörtschach – KYCPö<br />

Binnen-, Hochseeaubildung, Jugendkurse, Regatten · www.kycpoe.at<br />

Polizeisportverein Burgenland<br />

Sektion Segeln, Andreas Hochegger · Binnen- Hochseeaubildung,<br />

Schiffsfunk · hochegger@aon.at<br />

Marinekameradschaft Prinz Eugen<br />

Schiffsführerschule Bruck/Mur, Binnen und Küste – FB 1, Freizeitclub<br />

für die ganze Familie · josef@stadler.co.at · www.prinz-eugen.at<br />

Motorbootfahrschule St. Pölten<br />

Dr. Karl Prisching, 3100 St.Pölten, Widerinstraße 8, 0676/33<strong>03</strong>451 ·<br />

prisching@mbfs.at · www.mbfs.at<br />

Ocean Yachtclub OYC – Freizeitinsel Pibertstein<br />

Ing. Helmut Theinschnak, 8582 Rosental, Hörgasstraße 30,<br />

0664/1257071 · homebase@oyc.at<br />

Schiffsführerschule Erwin Hinterleitner<br />

4371 Dimbach Nr. 27/2 · 0664/2313622 · office@auf-kurs.cc<br />

Segelcrew Hartberg<br />

Clubrevier und Clubanlage am Stubenbergsee · A-Schein,<br />

FB2 und FB3, Clubregatten · Martin Höfler · 0664/1977094,<br />

office@segelcrew-hartberg.at · www.segelcrew-hartberg.at<br />

Segelschule Pack (Packer Stausee)<br />

Binnen- Hochseeaubildung, Bootsverleih, Übungsleiterausbildung ·<br />

Franz Sagmeister, 8053 Graz, Am Jägergrund 49 · 0664/2111791 ·<br />

sagmeister@segelschule-pack.com · www.segelschule-pck.com<br />

Segelschule Schwarzlsee – Peter Schörkmaier<br />

Binnen- und Hochseeausbildung, Schiffsfunk, Radarseminare<br />

0650/7425718 · peter@segeln.st · www.segeln.st<br />

Segel- und Yachtclub Steiermark SYCS<br />

Segelrevier Waldschacherteich · Jugendkurse, Binnen- und<br />

Hochseeausbildung, Regatten, Clubabende · Erich Alfred Pernold,<br />

0664/4416091, www.sycs.org, club@sycs.org<br />

Steiner Nautic Bootsbau und<br />

Segelschule Mattsee<br />

Elektroboote, Segelboote und Motorboote sowie Surfschule,<br />

Bootsverleih & Salzburger Seenland Schifffahrt · www.steiner-nautic.at<br />

Steirische Seebären<br />

Binnen- und Hochseeausbildung, Übungsleiter, Regatten, Sport &<br />

Freizeitverein, Vorträge, Erfahrungsaustausch · www.seebären.at<br />

Yachtclub Odysseus Steiermark YCO<br />

Segelrevier Schwarzlsee · Jugendkurse, Motorbootpatent – 10 Meter Seen<br />

und Flüsse · Heinz Schörkmaier, 0664/1512226, heinz@segeln.st<br />

Yachtclub Schwarzlsee YCS<br />

Segelrevier Schwarzlsee · Jugendkurse, Binnen- und Hochseeausbildung,<br />

Schiffsfunk · Peter Schörkmaier, 8052 Graz, Nikolaus Schön bacherstr. 10/6,<br />

0650/7425718, peter@segeln.st, www.segeln.st<br />

Werzer’s Segelschule<br />

Hochseeausbildung, Jugendkurse · Anton Kuzmanic, 0664/1550661<br />

Mai/Juni <strong>2015</strong> | <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2015</strong> 61


Motorbootsport und SeefahrtsVerband Österreich<br />

Wasserski<br />

Racing<br />

Southern 80. Das „Southern80 Rennen“ ist das weltweit<br />

größte auf einem Fluß stattfindende Wasserschirennen und findet<br />

jährlich Anfang Februar am Murry River in Australien statt. Bei der<br />

diesjährigen Veranstaltung, die am 7./8. Februar abgehalten wurde,<br />

fand das Rennen zum 50. Mal statt. Anders als zu den klassischen<br />

Wasserschiracing-Rennen wird in diesem Fall nicht im Rundkurs<br />

gegen die Zeit gefahren, sondern die Teams, die aus jeweils zwei<br />

Schifahrern bestehen, starten im 1-Minutentakt und müssen eine<br />

Strecke von ca. 80 km von Torrumbarry bis Echuca (Victoria) in<br />

einer Richtung absolvieren. Besonders herausfordernd ist der<br />

kurvenreiche Verlauf des Fußes, der Kehren von bis zu 180° hat.<br />

Insgesamt waren 158 Teams in 38 verschiedenen Klassen am Start,<br />

wobei die einzelnen Teams auch in mehreren Klassen an den Start<br />

gehen konnten.<br />

Erstmals für Österreich am Start war Katharina Hebenstreit. Sie<br />

startete in der „70mph expert class“. Am Sonntagmorgen überquerte<br />

Katharina als erste Österreicherin gemeinsam mit ihrem<br />

australischen Teamschifahrer Jess Spencer, Bootsfahrer Craig Parmenter<br />

und Beifahrer Mark Spencer die Ziellinie in Echuca in einer<br />

Zeit von 44:38 min. Damit belegte Katharinas Team „The Duck“<br />

den ausgezeichneten 8. Platz von insgesamt 38 Teams in dieser<br />

Klasse. „Es war ein unglaubliches Erlebnis, den Murry River entlangzufahren,<br />

Teil dieses Rennens zu sein und von den tausenden<br />

Zuschauern entlang des Flusses angefeuert zu werden“, so Hebenstreit<br />

nach ihrem Zieleinlauf in Echuca.<br />

Damit ist Katharina Hebenstreit auch die erste Österreicherin, die<br />

an den drei größten Rennen weltweit teilgenommen hat, und zwar<br />

dem in Europa (Belgien) stattfindenden Diamond Race, dem Catalina<br />

Skirace in den USA und dem Southern80s in Australien.<br />

Qualifikationsrennen in den USA. Am 13. und<br />

14. März nahm Katharina Hebenstreit und ihr US-amerikanisches<br />

Team an den Wasserskiracing Rennen in den USA in Parker (Arizona)<br />

teil. Hebenstreit startete an beiden Renntagen in der Klasse<br />

„Damen Formel 2“, bei der die Motorleistung auf maximal 300 PS<br />

beschränkt ist, und konnte beide Rennen souverän für sich entscheiden.<br />

Das am Colorado-River abgehaltene Rennen dauerte 45<br />

min plus eine Runde. Dies entspricht auch dem WM-Format und<br />

diente somit als weitere perfekte Vorbereitung für die Weltmeisterschaft.<br />

Ich freue mich sehr über diesen Erfolg, weil es mir zeigt,<br />

dass sich das harte Training der letzten Monate bezahlt macht und<br />

wir auf dem richtigen Weg sind“, so Hebenstreit nach den beiden<br />

gewonnen Rennen.<br />

Information zum Rennformat: Sobald die Zeit von 45 Minuten<br />

abgelaufen ist, bekommt der Führende beim Überqueren der<br />

Ziellinie die blaue Flagge, welche die letzte Runde einläutet. Sobald<br />

der Führende diese Flagge gezeigt bekommt, erhalten auch<br />

alle nachfolgenden Teilnehmer die blaue Flagge. In der darauffolgenden<br />

Runde werden alle Teilnehmer mit der Zielflagge abgewunken.<br />

Somit kann ein Rennen auch bis zu ca. 55 Minuten andauern.<br />

Nachrichten für die Schifffahrt der OSB<br />

Baggerungen<br />

Baggerarbeiten. Für den Fluss Donau,<br />

Strom-km 1999.4 bis 20<strong>03</strong>.1 gilt in der Zeit vom<br />

2. März <strong>2015</strong> bis 30. November <strong>2015</strong> Montags bis<br />

Freitags von 6.00 Uhr bis 20.00 Uhr folgende<br />

Beschränkung: besondere Vorsicht, Sog und<br />

Wellenschlag vermeiden im ganzen Bereich.<br />

Sonstiges<br />

Gürtelbrücke, Instandsetzungsarbeiten<br />

und Teilertüchtigung.<br />

Für die Gürtelbrücke, Fluss Wiener Donaukanal,<br />

Strom-km 3.1 bis 3.2 gilt in der Zeit vom 1. März<br />

2013 bis 31. August <strong>2015</strong> von Montag–Samstag<br />

von 7.00–17.00 Uhr – besondere Vorsicht im<br />

ganzen Bereich wegen Instandsetzungsarbeiten<br />

und Teilertüchtigungen.<br />

Durchfahrtshöhe Eisenbahnbrücke<br />

Linz. Für die Straßen- und<br />

Eisenbahnbrücke Linz, Strom-km 2133.8 gilt bis<br />

31. Dezember <strong>2015</strong> Montag–Freitag: Durchfahrtshöhe<br />

verringert um 1,5 m in veränderlicher<br />

Position wegen Revisionsarbeiten an der<br />

Eisenbahnbrücke Linz, besondere Vorsicht im<br />

ganzen Bereich. Der Arbeitsbereich ist mit Schifffahrtszeichen<br />

gemäß der WVO gekennzeichnet.


RegattaTraining<br />

auf dem Neusiedler See<br />

Regelung Durchfahrt<br />

Straßen- und Eisenbahnbrücke<br />

Mauthausen. Für die<br />

Straßen- und Eisenbahnbrücke Mauthausen,<br />

Strom-km 2110.9 bis 2111.2 gilt in<br />

der Zeit vom 23. Februar bis 30. Juni<br />

<strong>2015</strong> durchgehend folgende Beschränkung:<br />

Besondere Vorsicht im ganzen<br />

Bereich auf Grund von Arbeiten.<br />

Die Sektion Sportsegeln des King Yachting Club, ein Mitgliedsverein<br />

des MSVÖ, trainiert schon seit vielen Jahren auf<br />

dem Neusiedler See. Nun will die Sektion auch anderen<br />

Personen und Clubs dieses sportliche Segeln ermöglichen,<br />

bis hin zu einem wöchentlichen Regattatraining. Dafür<br />

stehen jetzt zwei neue Lago 26 zur Verfügung. Entwickelt<br />

speziell für Binnenseen vom international erfolgreichen Segelsportler<br />

Hans Spitzauer, bereichert die Lago 26 den Segelsport<br />

um ein innovatives Bootskonzept und vereint genussreiches<br />

Wochenendsegeln mit purem Regattafeeling. Das<br />

Boot dient aufgrund seiner aufgeräumten Cockpitdimensionen<br />

nicht nur als komfortable Freizeityacht, sondern kann<br />

Hans Spitzauer<br />

jederzeit als High-Performance-Boot mit Kohlefaser-Rigg und Regattasegeln von North<br />

Sails an den Start gehen. Ab Mai veranstaltet der King Yachting Club jeden Mittwochnachmittag<br />

eine Regatta mit diesen schnellen Seglern. Für die Abwicklung des Trainings<br />

und Charters haben sich Mag. Michael Schwabl, Matthias Florian und Michael Weiss<br />

zusammengefunden und die „Pannonia<br />

Sailing GmbH“ mit Sitz in Weiden<br />

am See gegründet. Die Gesellschaft<br />

bietet interessante Pakete für<br />

das regelmäßige zeitweise Chartern<br />

der Lago 26 an.<br />

www.pannonia-sailing.at<br />

info@pannonia-sailing.at<br />

Achtung<br />

Donauclubs!<br />

Im Bereich Emmersdorf<br />

wurden wieder Außen -<br />

border gestohlen.<br />

Wir empfehlen erhöhte<br />

Aufmerksamkeit.<br />

Minimale Tiefe im Bereich<br />

des Unterhafens der<br />

Schleuse Wallsee. Für den<br />

Fluss Donau, Strom-km 2094.0 bis 2094.4<br />

gilt in der Zeit vom 6. Februar bis 31.<br />

Mai <strong>2015</strong> folgende Beschränkung:<br />

verfügbare Tiefe 2 m bezogen auf RNW<br />

gemäß Donaukommission im ganzen<br />

Bereich.<br />

ShortNews<br />

Sonderheft. Auch in diesem Jahr ist wieder ein<br />

Heft „Törns Kroatien <strong>2015</strong>“ des Magazins More erschienen,<br />

das interessante Informationen über diplomatische<br />

Vertretungen, Vorschriften, Charter, Marinas, Ankerplätze,<br />

Motorservices und Restaurants enthält. Die Marinas und<br />

Sporthäfen sind mit Hafenplänen versehen (inklusive<br />

Slowenien und Montenegro). Zu beziehen ist das Heft<br />

über die „Kroatischen Zentrale für Tourismus“, 1090 Wien,<br />

Liechtensteinstraße 22 a, 1/1/7; telefonisch bestellbar unter<br />

Tel. 01/5853884; E-Mail: office@kroatien.at. In den Marinas<br />

in Kroatien und Slowenien liegt das Sonderheft in<br />

mehreren Sprachen kostenlos auf.<br />

___________________________________________________<br />

Doris mobile. Wir machen alle Donaufahrer noch<br />

einmal auf die Smartphone-App „DoRIS mobile“ aufmerksam,<br />

die in der Ausgabe 04/2014 von <strong>OCEAN7</strong> vorgestellt<br />

wurde. Diese App der ViaDonau, die von den entsprechenden<br />

Stores kostenlos heruntergeladen werden kann,<br />

ist sowohl für Apple- als auch für Android- Smartphones<br />

erhältlich und enthält wertvolle Informationen wie<br />

Schleusenstatus, Pegelstände, Streckenverfügbarkeit,<br />

Seichtstellen und die Nachrichten NfB.<br />

___________________________________________________<br />

Keine Maut für die Wasserstraßennutzung<br />

in Deutschland. Es kursieren auch<br />

bei uns Gerüchte, dass die Bundesregierung in Berlin eine<br />

Maut für die Benutzung von deutschen Wasserstraßen<br />

plant. Zwischenzeitlich wurden diese Aussagen einer<br />

Staatssekretärin wieder dementiert. Unsere EBA – Partner<br />

vom DMYV haben sich der Sache angenommen und<br />

folgende Information übermittelt:„Das offizielle Berlin<br />

leugnet, an Mautplänen für die Wasserstraßennutzung zu<br />

arbeiten. Gleichwohl ist bekannt, dass im Bundesverkehrsministerium<br />

in Berlin intensiv an einem Wasserstraßenabgabengesetz<br />

gearbeitet wird. Bei der Freizeitschifffahrt ist<br />

die Abgabenfrage außerdem mit dem politischen Wunsch<br />

der Bundesregierung auf Übertragung der reinen<br />

Freizeitwasserstraßen an die Länder verknüpft. Angesichts<br />

dieser Gemengelage ist wahrscheinlich keine rasche<br />

Entscheidung der Bundesregierung zu erwarten. Der<br />

Deutsche Olympische Sportbund DOSB, der die Interessen<br />

aller Freizeitsportverbände mit Wasserbezug in Berlin<br />

vertritt, bleibt aber am Ball und unterrichtet uns zeitnah.“<br />

Nach unseren Informationen hat auch der deutsche<br />

Sportminister Dobrindt festgestellt: „Ich kenne die<br />

Diskussion, aber eine Vignette für Sportboote habe ich nicht<br />

in Planung.“ Natürlich werden auch wir als Vertreter der<br />

österreichischen Freizeitskipper die entsprechende<br />

Entwicklung im Auge behalten und bei Änderung neue,<br />

wichtige Informationen zu dieser Sachlage veröffentlichen.<br />

___________________________________________________<br />

Rennfahrer Ehrung in Oberösterreich.<br />

Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung<br />

des oberösterreichischen Motorbootsport Landesverband<br />

am 28. Februar <strong>2015</strong> in Linz, wurden die MSVÖ Rennfahrer<br />

für Ihre Leistungen 2014 im feierlichen Rahmen geehrt.<br />

Die Rennergebnisse 2014 können Sie unter www.msvoe.at<br />

unter der Rubrik Rennsport einsehen.


Segelerlebnisse:<br />

Von Kapstadt<br />

Kapverden<br />

Von Herbert „Rambo“ Grabner<br />

auf die<br />

Überstellungstörn des nagelneuen Katamarans Cataya, einer Leopard<br />

48, von Südafrika auf die Kapverden. Start war im Oktober 2014 in der<br />

Waterfront Marina in Kapstadt. Die Crew um den Eigner Toni Foidl<br />

bestand außer mir aus Lothar Weber, Ernst Rohrer, Martin Lentsch und<br />

Martin Blaha aus Österreich und Carly Coupland aus England. Obwohl<br />

wir uns größtenteils nicht kannten, merkten wir bald, dass wir alle auf<br />

der selben Wellenlänge schwammen.<br />

Bei herrlichem Wetter konnten wir in Richtung St. Helena auslaufen.<br />

Wir wählten natürlich die direkte Strecke zu dieser einsamen Insel. Einerseits<br />

um Weg zu sparen, andererseits um den guten Wind auszunützen<br />

und dem Festland von Afrika fern zu bleiben – dies aus wohl<br />

überlegten Gründen! Nach etwa 20 Minuten Fahrt – die Segel waren<br />

bereits gesetzt – das erste Highlight: Eine riesige Delfinschule, zwei<br />

große Wale und zahlreiche Seehunde in unmittelbarer Nähe.<br />

Zwei Tage lang ging es auf etwa halbem Wind zwischen 15 und 25 kn<br />

in Richtung Nordwest – mit direktem Kurs auf das Zwischenziel. Die<br />

Wetterverhältnisse waren ausgezeichnet und geprägt durch je ein flaches<br />

Hoch und Tief im Südatlantik. Dies bescherte uns moderate Winde, die<br />

in der Folge immer raumer wurden und am 3. Tag setzten wir unsere<br />

Geheimwaffe – den „Wingaker“. Dies ist ein Spinnaker mit einem eingenähten<br />

Profil, ähnlich einem Paragleitschirm bzw. einem Teil davon.<br />

Dieser hat den Effekt, dass das Segel einen gewissen Auftrieb hat und<br />

trotz Welle relativ ruhig und hoch stehen bleibt. Dieser Wingaker zog<br />

uns dann knapp eine Woche in Richtung St. Helena – unspektakulär,<br />

ruhig, direkt, teilweise mit bis zu 15 kn Fahrt und vor allem lautlos.<br />

Durch die herrlichen Windverhältnisse bemerkten wir eigentlich gar<br />

nicht den Übergang in die eigentliche Passatzone, da alles so schön<br />

gleichmäßig war. Wir agierten in zwei Dreierteams mit einem Springer<br />

in einem Wachrhythmus von vier Stunden. Wenn nun irgendjemand<br />

meinen würde, dass es auf einer so langen Fahrt mit einer täglichen<br />

Aussicht auf Wasser, Wasser und … Wasser langweilig sein muss, der<br />

irrt. Es gab genug zu tun: Da gab es den täglichen Kampf mit der Angel,<br />

die uns herrliche frische Thunfische und Golddoraden mit bis zu zehn<br />

Kilo bescherte. Dann die Verarbeitung derselben zu Filet, Carpaccio,<br />

Tartar … Wahlweise das Zubereiten herrlicher Rindersteaks, die wir im<br />

Tiefkühler mitführten, tägliche Zubereitung von Trinkwasser über den<br />

Watermaker, Navigation, Reparaturarbeiten, Brotbacken … in der Sonne<br />

liegen, faulenzen … trinken, Karten spielen! Es gab immer etwas zu tun.<br />

Es wurde tatsächlich die Zeit fallweise knapp!<br />

In den Abendstunden des 28. Oktober hatten wir dann nach gut 1.650<br />

zurückgelegten Seemeilen erstmals unser Zwischenziel St. Helena in<br />

Sicht und gegen Mitternacht gingen wir in der Jamesbay an eine Boje.<br />

Bei Tagesanbruch legten wir unser Schiff noch um und sahen uns erst<br />

einmal die Insel von unserem Schiff aus an. Der erste Eindruck war eher<br />

reserviert, zumal alles etwas öd, dunkel, schroff und steil erschien. Wir<br />

besorgten uns per Funk ein Wassertaxi und führten die Einreiseformalitäten<br />

durch.<br />

Der erste Eindruck der Insel war bald verflogen, die Menschen dort<br />

waren extrem freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend. Wir wurden<br />

von sehr vielen Leuten in schönem Englisch angesprochen und alle<br />

wussten, dass wir von dem Katamaran sind, der seit der letzten Nacht<br />

in der Bucht lag – vielleicht war dies deshalb, weil wir Fremde waren,<br />

auf der Insel eigentlich jeder jeden kennt und ansonsten kein Verkehrsmittel<br />

dorthin führt. Es gibt (noch) keinen Flugplatz und genau alle zwei<br />

Wochen legt das Versorgungsschiff an und ab. Das ist es: kein Handy,<br />

Telefon ins Ausland auf der Post und aus. Und alle scheinen sehr zufrieden!<br />

Den 29. Oktober nutzten wir für das Organisieren von Nachschub<br />

und teilten uns für die Besorgungen auf, um Zeit zu sparen.<br />

Frische Lebensmittel waren eher Mangelware, etwas Gemüse von einem<br />

Bauern, Treibstoff und die gute Laune der Einheimischen. Sehenswürdigkeiten<br />

sind mit Ausnahme des Wohnhauses (nicht Gefängnis) Napo-<br />

64 <strong>OCEAN7</strong> <strong>03</strong>/<strong>2015</strong> | Mai/Juni <strong>2015</strong>


leons eher rar. Aber obwohl die Insel anfangs eher kalt erschien, spürte man<br />

überall die menschliche Wärme. Nach dem Abendessen im offenbar einzigen<br />

Lokal legten wir gegen 21.00 Uhr in Richtung Ascension Island ab.<br />

Nach etwa zwei Stunden kamen wir aus dem Lee von St. Helena und es stellte<br />

sich wieder der gewohnte Passatwind mit etwa 20 kn ein. Rasch war wieder der<br />

Wingaker gesetzt und es folgten wunderbare Segeltage in der tiefen Raumen<br />

mit Wind zwischen 10 und 25 kn, mit sehr vereinzelten Böen bis knapp über<br />

30 und einmal 38 kn Wind. Genau 196 Stunden und 1.580 Seemeilen unter<br />

Wingaker nonstop, etwa alle zwei Tage eine Schifte und fast jeden Tag frischen<br />

Fisch. Wir holten uns über Satellitenhandy regelmäßig neue Wetterberichte ein.<br />

Und da alles nahezu perfekt vorhergesagt wurde, verzichteten wir der guten<br />

Winde wegen auf die Insel Ascension. Wir hatten somit das Glück, dass uns der<br />

anhaltende Passatwind bis weit in die nördliche Hemisphäre schob.<br />

Am 4. November um 22.35 Uhr Ortszeit überquerten wir unter Segel mit etwa<br />

6 kn Fahrt den Äquator. Es war für die gesamte Crew und auch für das Schiff<br />

die Äquatortaufe (1. Überquerung des Äquators). Ein einzigartiges und sehr<br />

stimmungsvolles Erlebnis. Und nach einer kurzen Zeit des Nachdenkens und<br />

der Besinnung wurde dieses Erlebnis mit Champagner und Rum auch etwas<br />

gefeiert. Das alles bei knapp 30 °C in der Badehose.<br />

Nun ging es noch einen guten Tag weiter in Richtung Kapverden, bis dann der<br />

Wind für einen knappen Tag einschlief und sich schließlich der Nordostpassat<br />

einstellte. Am Abend des 11. November gingen wir bei Dunkelheit auf der<br />

Insel Praja auf den Kapverden nach weiteren knapp 1.900 Seemeilen vor Anker.<br />

Die restliche Nacht und der nächste Tag waren geprägt von Entspannung, diverser<br />

Reparaturen am Schiff und Erkundung von Land und Leuten, bevor es<br />

am 14. November am Wind nordwärts auf die Insel Sal zum Strand von Santa<br />

Maria ging.<br />

Dort mussten uns dann leider drei Crewmitglieder verlassen, die in die Heimat<br />

Österreich zurückflogen. Aber für mich war es natürlich auch ein Freudentag,<br />

meine liebe Gattin Ilse stieß nun zu uns. Es folgte ein herrlicher Segeltörn durch<br />

die Kapverden, wobei wir die Inseln Sal, Boa Vista, São Nicolao, Santa Luzia<br />

und São Vincente anliefen, größtenteils in schönen und kaum besiedelten<br />

Buchten ankerten und den beständigen Passatwind und die Ruhe genossen.<br />

Am 22. November flogen wir schließlich etwas wehmütig nach Hause und die<br />

Cataya setzte ein paar Tage später mit teils neuer Crew die Fahrt in die Karibik<br />

fort.<br />

Abschließend kann ich sagen, dass diese Unternehmung zu jeder Zeit in voller<br />

Harmonie und ohne jegliche Probleme menschlicher oder nautischer Art ablief.<br />

Da sich jeder einzelne auf dem Schiff um die ihm zugewiesenen Aufgaben<br />

kümmerte und alles gut vorbereitet wurde, gab es keine Schwierigkeiten. Alle<br />

technischen Probleme konnten von uns unterwegs selbst gelöst und repariert<br />

werden. Wir legten exakt 4.308 nm zurück, davon knapp 3.000 nm unter Wingaker,<br />

dies alles bei insgesamt vielleicht drei Stunden Regen, insgesamt in sechs<br />

Wochen und zu mindestens 95 Prozent ohne Autopilot, um das Potential des<br />

Schiffes besser ausnutzen zu können und auch Material zu schonen. Zurück<br />

bleibt eine großartige Erfahrung mehr und natürlich das Verlangen, die Erfahrungen<br />

durch weitere Langstrecken noch weiter auszubauen oder vielleicht<br />

einmal zu sagen: „So jetzt ist es soweit, es wird …“ Wer weiß?<br />

MSVÖ<br />

Fahrtenskipper<br />

2014<br />

Der MSVÖ Fahrtenskipper wird in drei Kategorien<br />

vergeben und die weiteste Strecke pro Jahr<br />

jeweils mit einem Wanderpokal geehrt. Die<br />

Auszeichnungen für Leistungen im Jahr 2014<br />

wurden auf der Bootsmesse Tulln überreicht.<br />

Fahrtenskipper Binnen:<br />

Johann Reinagl vom Motorbootclub Vindobona mit<br />

3.099 km von Korneuburg – Basel – Korneuburg<br />

Mit ihren Crews wurden für Ihre Leistungen geehrt:<br />

Friedrich Schwarzinger mit 2.602 km<br />

Werner Hatzmayer mit 2.233,4 km<br />

Ing. Mag. Helmut Kodydek mit 2.210 km<br />

Ing. MSc Lothar Müller mit 913 km<br />

Weiters insgesamt vier Boote, die gemeinsam<br />

eine Strecke von 810 km gefahren sind:<br />

Dr. Gerhard Pürstl<br />

Erich Kraus<br />

Markus Vogt<br />

Michael Mimra<br />

Fahrtenskipper<br />

See – Segel:<br />

Hier hat wie im Vorjahr<br />

Herbert Grabner vom YCA,<br />

Crew Kärnten, diesmal mit<br />

4.308 sm, gewonnen, lesen Sie<br />

dazu den nebenstehenden<br />

Törnbericht.<br />

Mit großer Freude haben wir<br />

die weiteren Bewerber geehrt:<br />

Walter Wolf mit 1.276,6 sm<br />

Ernst Kocher mit 823 sm<br />

Ing. Gerhard Schatz mit 532,9 sm<br />

Fahrtenskipper See – Motor:<br />

Wie bereits die letzten zwei Jahre ist der Wanderpokal an<br />

Kurt Würrer vom MYC Steyregg gegangen, der diesmal<br />

5.312 sm gefahren ist.<br />

Auch für ihre Leistungen im Jahr 2014 wurden geehrt:<br />

Friedl Eggerstorfer, 1.336 km & 826 sm<br />

Wolfgang Wallner, 780 sm<br />

Erfreulich ist die jährliche steigende Teilnahme der<br />

MSVÖ-Mitglieder an den MSVÖ-Fahrtenskipper-Bewerben.<br />

Anmeldeformular finden Sie unter www.msvoe.at


<strong>OCEAN7</strong> Bücherschapp<br />

David Barrie<br />

Sextant<br />

Die Vermessung der Meere<br />

Mare Verlag, gebunden mit Schutzumschlag und Lesebändchen,<br />

392 Seiten, ISBN 978-3-86648-2<strong>03</strong>-6, 26 Euro<br />

Auch wenn es heute nicht mehr vorstellbar ist: Noch vor 250<br />

Jahren waren die Umrisse ganzer Kontinente unbekannt,<br />

selbst von europäischen Gewässern<br />

existierten keine genauen Karten. The Times<br />

schrieb über diesen Band: „Ein großes, aufschlussreiches<br />

Buch darüber, wie abhängig<br />

Kapitäne, Kartografen, Forscher,<br />

Abenteurer und orientierungslose<br />

Seeleute von einem entscheidenden<br />

kleinen Ausrüstungsgegenstand<br />

waren – lange bevor<br />

dieser durch GPS<br />

verdrängt wurde.“<br />

Wissen<br />

für<br />

Segler<br />

Alexandra Schöler-Haring<br />

Karla Schenk<br />

Abenteurerin, Weltumseglerin, Kap Hoorniere, Pilotin, verrücktes Huhn!<br />

Ein <strong>OCEAN7</strong> Buch, Taschenbuch, 96 Seiten, zahlreiche, bisher<br />

unveröffentlichte Fotos, 14,8 x 21 cm. 12,90 Euro zzgl. Versand.<br />

Bestellungen: buch@ocean7.at<br />

Mit<br />

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Karla Schenk<br />

Abenteurerin, Weltumseglerin,<br />

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Buch über eine<br />

der letzten großen<br />

Vertreterinnen einer<br />

Abenteurergeneration,<br />

die mutig, entschlossen<br />

und voller Neugier<br />

die Welt abseits<br />

ausgetretener Pfade für<br />

sich erobert hat, wurde<br />

von Alexandra Schöler-<br />

Haring geschrieben, die<br />

selbst Weltumseglerin und <strong>OCEAN7</strong>-Lesern als<br />

Kolumnistin OCEAN Woman bekannt ist.<br />

Wir verlosen zwei Bände „Karla Schenk“ unter<br />

allen Einsendungen. Beantworten Sie folgende<br />

Frage und mailen Sie die Antwort bis<br />

15. Mai <strong>2015</strong> mit dem Betreff „Buch Karla<br />

Schenk“ und der Angabe Ihrer Post adresse an:<br />

gewinnen@ocean7.at<br />

Die Frage:<br />

Mit wem ist Karla Schenk verheiratet?<br />

Die Ziehung der Gewinner erfolgt unter Ausschluss der Öffentlich -<br />

keit. Eine Barablöse der Gewinne ist nicht möglich. Der Rechtsweg<br />

ist ausgeschlossen, Angaben ohne Gewähr. Mitarbeiter von <strong>OCEAN7</strong><br />

und deren Angehörige sind von der Teilnahme am Gewinnspiel<br />

ausgeschlossen.<br />

Tom Cunliffe<br />

Profiwissen für Segler<br />

Aequator Verlag, Hardcover 218 Seiten, 680 Fotos und Abbildungen,<br />

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Tom Cunliffe fährt seit über 40 Jahren zur See und zählt zu den erfolgreichsten<br />

Segelautoren Großbritanniens. In seinem Standardwerk „Profiwissen für Segler“<br />

behandelt er zentrale Themen der Segelpraxis. Sein Stil ist dabei erfrischend undogmatisch<br />

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