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Länderübergreifender Gesundheitsbericht Berlin-Brandenburg 2015

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<strong>Gesundheitsbericht</strong> <strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong> <strong>2015</strong> – Arbeitsunfähigkeit in <strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong> 31<br />

4.3 Volkswirtschaftliche Kosten des<br />

Krankenstands<br />

Mit den hier ermittelten Kennzahlen kann abgeschätzt werden,<br />

wie viele Fehltage in Summe im Jahr 2012 und 2013<br />

der Region <strong>Berlin</strong> und <strong>Brandenburg</strong> durch Arbeitsunfähigkeit<br />

verloren gegangen sind.<br />

Ein Krankenstand in Höhe von 4,8 Prozent (2012) bedeutet<br />

bezogen auf einen Erwerbstätigen eine durchschnittliche<br />

Fehlzeit von 17,5 Tagen pro Jahr, 5,0 Prozent (2013) Krankenstand<br />

bedeuten 18,3 Fehltage pro Erwerbstätigen pro<br />

Jahr.<br />

Hochgerechnet auf alle 1,99 Millionen Erwerbstätigen 9 der<br />

Region sind das in Summe 34,9 Millionen Arbeitstage in<br />

2012 und 36,5 Millionen Arbeitstage in 2013, die der Region<br />

durch Arbeitsunfähigkeit verloren gegangen sind.<br />

Die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung des statistischen<br />

Bundesamtes 10 gibt die durchschnittlichen Brutto löhne<br />

und Gehälter je Arbeitnehmer und Bundesland an. Im<br />

Durchschnitt ergibt sich aus diesen Zahlen für <strong>Berlin</strong> und<br />

<strong>Brandenburg</strong> ein Durchschnittslohn von 84,09 Euro pro<br />

Tag in 2012 und 85,97 Euro pro Tag in 2013. In Summe<br />

erhält man mit dieser Abschätzung einen Produktionsausfall<br />

in Höhe von 2,9 Milliarden Euro in 2012 und 3,1 Milliarden<br />

Euro in 2013 für die gesamte Region <strong>Berlin</strong> und <strong>Brandenburg</strong>.<br />

4.4 Soziodemografische Merkmale des<br />

Krankenstands<br />

Die wichtigsten soziodemografischen Merkmale Alter und<br />

Geschlecht haben einen starken Einfluss auf alle Kennziffern<br />

des Arbeitsunfähigkeitsgeschehens. Wie nachfolgend<br />

in Tabelle 3 und in Tabelle 4 dargestellt ist, lag in den<br />

Jahren 2012 und 2013 in beiden Bundesländern der Krankenstand<br />

der Frauen deutlich über dem der Männer.<br />

Krankenstand nach Geschlecht<br />

Der Krankenstand der Frauen belief sich 2013 in <strong>Berlin</strong> auf<br />

5,1 Prozent und der der Männer auf 4,0 Prozent. In <strong>Brandenburg</strong><br />

waren es 5,4 Prozent bei den Frauen und 4,4 Prozent<br />

bei den Männern. Der Unterschied im Krankenstand<br />

beider Geschlechter betrug also in der Region rund einen<br />

Prozentpunkt. Dasselbe Bild ergibt sich für das Jahr 2012.<br />

In <strong>Berlin</strong> war in beiden Auswertungsjahren die Fallzahl der<br />

Frauen gegenüber der der Männer deutlich erhöht. Die<br />

Falldauer bei den Frauen hingegen lag nur in 2012 knapp<br />

über der der Männer (13,2 Tage gegenüber 13,1 Tage). In<br />

2013 lag sie bei den Frauen mit 12,9 Tagen knapp unter der<br />

Falldauer der Männer (13,0 Tage).<br />

9<br />

Vgl. KM 6 (BMG) stand 6.9.2013 und vgl. Abbildung 1<br />

10<br />

Vgl. Statistische Ämter des Bundes und der Länder Stand 15.09.<strong>2015</strong><br />

Tabelle 3: AU-Kennzahlen nach Geschlecht: <strong>Berlin</strong><br />

Kennzahlen <strong>Berlin</strong><br />

Männer<br />

Frauen<br />

2012 2013 2012 2013<br />

Krankenstand 3,9% 4,0% 4,9% 5,1%<br />

AU-Tage je 100 VJ 1.414,3 1.476,5 1.802,2 1.873,0<br />

AU-Fälle je 100 VJ 108,0 113,9 136,9 145,0<br />

Falldauer 13,1 13,0 13,2 12,9<br />

Quelle: IGES nach Daten der AOK Nordost, Mitgliedskassen BKK Dachverband, DAK-Gesundheit, IKK <strong>Brandenburg</strong> und <strong>Berlin</strong>, Knappschaft, TK

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