Salzburger Hochschulwochen 2016
Programm der Salzburger Hochschulwochen 2016, zum Thema Leidenschaften. Vorlesungen, Workshops und Diskussionen vom 1.-7.August 2016
Programm der Salzburger Hochschulwochen 2016, zum Thema Leidenschaften. Vorlesungen, Workshops und Diskussionen vom 1.-7.August 2016
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themen<br />
topics<br />
Prof. Dr.<br />
Georg Braungart<br />
Tübingen<br />
Geb. 1955 in Schwäbisch Gmünd. Studium der Germanistik,<br />
Geschichte und Philosophie in Freiburg, Göttingen und<br />
Tübingen. Promotion 1986, Habilitation 1993 in Tübingen.<br />
1994-2003 Lehrstuhl für Neuere deutsche Literatur in Regensburg,<br />
seit 2003 in Tübingen. Forschungsschwerpunkte:<br />
Ästhetik, Rhetorik, Körpergeschichte, Literaturgeschichte<br />
der Geologie. Mitglied im Wiss. Beirat der Fritz-Thyssen-<br />
Stiftung Köln; seit 2015 Vizepräsident der Görres-Gesellschaft<br />
zur Pflege der Wissenschaften; seit 2011 Leiter der<br />
bischöflichen Studienförderung Cusanuswerk.<br />
braungart@uni-tuebingen.de<br />
Born in 1955 in Schwäbisch Gmünd. Studied German<br />
Language and Literature, History and Philosophy in<br />
Göttingen and Tübingen. Doctorate’s degree in 1986,<br />
Habilitation in 1993 in Tübingen. Between 1994 and 2003<br />
Chair for Modern German Literature in Regensburg, since<br />
2003 in Tübingen. Areas of research: Aesthetics, Rhetoric,<br />
History of the Body and Literary History of Geology. Member<br />
of the Scientific Advisory Council of the Fritz-Thyssen<br />
Foundation Cologne. Since 2015 Vice-President of the<br />
Görres Society. Since 2011 Director of the German Episcopal<br />
Academic Scholarship Organization Cusanuswerk.<br />
braungart@uni-tuebingen.de<br />
03<br />
04 03 04<br />
Vorlesung<br />
3. August<br />
Diskussion<br />
4. August<br />
Große Aula<br />
Passion Wissenschaft? Passion Begabung?<br />
Lecture<br />
3 rd August<br />
Discussion<br />
4 th August<br />
Große Aula<br />
Passion for Scholarship? Passion for Talent?<br />
Manche Wissenschaften befassen sich mit Dingen, die<br />
konstitutiv „sinnlos“ sind: Musik, Kunst, Literatur. Und<br />
gerade an den subtilsten Feinheiten (Metrum, Metapher,<br />
Metonymie) kann sich die Passion des Forschers am<br />
besten bewähren. So werden diese Wissenschaften aber<br />
zum Paradigma für Wissenschaft überhaupt: Ohne eine<br />
fundamentale Besessenheit geht es nicht. – Die wichtigste<br />
Funktion der Begabtenförderung liegt genau darin:<br />
Passionen zu erkennen und zu ermuntern, ohne Wenn<br />
und Aber. Besonders intelligente Individuen sind aber oft<br />
auch besonders fragil, und es fehlt ihnen zuweilen an<br />
Mut, ihre Mission zu verfolgen. So ist ihre Ermunterung<br />
eine moralische Pflicht der Gesellschaft. Mit Respekt –<br />
und in einem Wertehorizont der mehr umfasst als Zweck<br />
und Nutzen.<br />
Many areas of scholarship address subjects which are<br />
constitutively pointless: music, art, literature. And it is<br />
precisely in the most refined subtleties of these (metre,<br />
metaphor, metonymy) that the researcher’s passion can<br />
best prove itself. Yet in this way these subjects become<br />
the paradigm of scholarship generally. An underlying<br />
obsession is vital. And the main purpose of supporting<br />
gifted students and scholars is to be found above all here:<br />
i.e. in the recognition and encouragement of passion with<br />
no ifs or buts. But the particularly intelligent are at the<br />
same time often especially fragile and at times lacking the<br />
courage to pursue their mission. Thus society has the<br />
moral duty to encourage them. With respect and in a<br />
matrix of cultural values embracing more than objectives<br />
and benefits.