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gangart 6

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Bilder: Ossi Wintersteller<br />

Ein Oldtimer bleibt selten allein<br />

1997 nahm Werner G. erstmals an einem Corvette-Treffen in<br />

Leibnitz teil. Dabei lernten die Germeks das Ehepaar Gerhard<br />

und Evelyn Hochgötz kennen und es entstand eine langjährige<br />

Freundschaft. Herr Hochgötz wurde Obmann des Corvette-<br />

Clubs und widmete sich mit großem Elan der Vereinsarbeit.<br />

Nach seinem unerwarteten Tod 2005 wurde seine Witwe Evelyn<br />

Vereinsobfrau und leitete weiter die Geschicke des Clubs.<br />

Bei so einem Oldtimer muss sogar die Farbe stimmen! Und weil<br />

die Serienfarbe einer C3 ein sattes Blau sein musste, war das<br />

bisherige Gelb ein Stilbruch und der musste weg. Nur einige<br />

Details ließen sich nicht so leicht ändern: Die ältesten Corvettemodelle<br />

galten in Fachkreisen als Möchtegern-Sportwagen:<br />

Ihr Fahrverhalten sei auf rippeliger Fahrbahn mit Kängurugehopse<br />

vergleichbar, wegen der unsensiblen Federung. Die C3<br />

war diesbezüglich wesentlich verbessert, aber Vorurteile leben<br />

lange und eines betraf den Ruf der Marke: Manche Wiener „Rotlichtgrößen“<br />

waren begeisterte Corvette-Fahrer und ihre Autos<br />

erhielten wenig schmeichelhafte Beinamen. Das besserte sich<br />

erst, als das Wiener „Milieu“ auf andere Marken umstieg. Und<br />

noch eins: Wer Sprit sparen möchte, dem empfehle ich eine C7<br />

(das neueste Modell), die schaltet bei niedriger Motorlast vier<br />

von acht Zylindern automatisch ab.<br />

2001 wurde im Gastgarten beim Weißen Rössl die<br />

Idee zum jährlichen Treffen bei einer „Alpen Trophy“<br />

geboren. Zum ersten kamen noch bescheidene<br />

15 Teilnehmer, mittlerweile sind es an die 70, die begeistert<br />

kommen und bei den Rundfahrten verschiedene<br />

Aufgaben – ernste und heitere – lösen. Das<br />

alles aber ohne Renntempo. Und wenn die Oldtimer<br />

abends in Reih und Glied auf einem der Abtenauer<br />

Parkplätze stehen, finden sich Scharen von Schaulustigen<br />

ein. Und rund um die Autos und auch noch<br />

in den Gastgärten der Marktwirte wird gefachsimpelt<br />

(oder fachgesimpelt) bis tief in die Nacht.<br />

Natürlich treffen sich die Clubmitglieder nicht nur<br />

dieses eine Mal im Jahr. Da gibt es Sondereinladungen<br />

einmal dort und einmal da. So eine Gemeinschaft<br />

will gepflegt werden.<br />

Wie er sein Verhältnis zu seiner Corvette heute beschreiben<br />

würde, wollen wir von Werner G. wissen.<br />

Es sei, so meint er nach kurzer Denkpause, eine Art<br />

Hassliebe. Steht wieder einmal ein Problem an, dann<br />

überwiegt Ersteres, schnurrt seine C3 wie ein braves<br />

Kätzchen, ist die Zuneigung überschäumend.<br />

<strong>gangart</strong> 43

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