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Wir gründen eine neue Bank. Gründen Sie mit! Wie die „ALPEN TROPHY“ nach Abtenau fand Ein Beitrag von Hans Gfrerer Heutzutage liefern die Online-Dienste mit „klick“ fast alles – und oft zu viel – sogar in die Kinderzimmer. Nur eine Generation zurück gedacht, da war´s anders, da mussten Informationen noch mühsamer beschafft werden, wenn nicht der Zufall aushalf: Da sah der Kapfenberger Hauptschüler Werner Germek, wie er selbst erzählt, in einem Quartettspiel erstmals eine Corvette C3, einen schnittigen Sportwagen made in USA. Ja, sowas müsste man haben – später – vielleicht – irgendwann. Träumen darf man doch? Ganz Österreich kann jetzt Anteile ZEICHNEN! Österreichs erste ethische Alternativbank, die Bank für Gemeinwohl, ist in der Gründungsphase. Wollen SIE mithelfen, das heimische Finanzsystem sinnvoll umzugestalten? Dann zeichnen Sie jetzt Anteile und werden Sie Mitglied der Genossenschaft, die Besitzerin der Bank sein wird! Ab 200,- Euro sind Sie dabei! Stimmen SIE jetzt für die erste ethische Alternative hierzulande. Informieren Sie sich, gründen Sie mit! 1986 kam Werner G. nach Abtenau und arbeitete im Weißen Rössl. Die Arbeit hier gefiel ihm und auch die Andrea, eine der beiden Töchter des Hauses. Beide gingen dann für einige Zeit in die Schweiz, kamen aber schließlich wieder nach Abtenau zurück. Jetzt, finanziell schon besser gestellt, nahm der alte Sportwagen-Traum Gestalt an, aber nicht als C3, nein, dafür in Form eines zweisitzigen Pontiac. Dauerte aber nicht lange, da las er in einem Zeitungsinserat von einer – na, was schon? – Corvette C3. Und einen Monat später wieder! Das selbe Inserat! Jetzt gab´s kein Halten mehr! Ein Anruf schuf Klarheit: Corvette C3, Baujahr 1968, 435 PS, gelb lackiert, Kaufpreis 270.000 Schilling samt Überstellung aus den USA, Anzahlung S 100.000, Restzahlung bei Übergabe. 1993 erfolgte die Übergabe und Werner G. war stolzer Corvette-Besitzer. Seinen neuen Oldie stellte er vorerst in Kapfenberg ein, nach Abtenau kam das gute Stück erst 1997. So ein Oldtimer braucht ... und braucht ... erst einmal Pflege nach der langen Standzeit. Ein Problem stellte die Beschaffung von Ersatzteilen dar. Manches war in ganz Europa nicht zu kriegen und musste vom Hersteller bezogen werden. Auf die Behebung technischer Probleme verstand sich Otto Neumayr jun. und später übernahm Matthäus Buchegger die Wartung in seiner Opelwerkstätte. Aber das alles wäre eine halbe Sache geblieben ohne volle Zustimmung und Anteilnahme durch seine nunmehrige Ehefrau Andrea. So ein Auto verlangt Zuwendung. Was, wenn da Eifersucht aufkäme? www.mitgruenden.at 42 gangart bezahlte Anzeige 42 gangart

Bilder: Ossi Wintersteller Ein Oldtimer bleibt selten allein 1997 nahm Werner G. erstmals an einem Corvette-Treffen in Leibnitz teil. Dabei lernten die Germeks das Ehepaar Gerhard und Evelyn Hochgötz kennen und es entstand eine langjährige Freundschaft. Herr Hochgötz wurde Obmann des Corvette- Clubs und widmete sich mit großem Elan der Vereinsarbeit. Nach seinem unerwarteten Tod 2005 wurde seine Witwe Evelyn Vereinsobfrau und leitete weiter die Geschicke des Clubs. Bei so einem Oldtimer muss sogar die Farbe stimmen! Und weil die Serienfarbe einer C3 ein sattes Blau sein musste, war das bisherige Gelb ein Stilbruch und der musste weg. Nur einige Details ließen sich nicht so leicht ändern: Die ältesten Corvettemodelle galten in Fachkreisen als Möchtegern-Sportwagen: Ihr Fahrverhalten sei auf rippeliger Fahrbahn mit Kängurugehopse vergleichbar, wegen der unsensiblen Federung. Die C3 war diesbezüglich wesentlich verbessert, aber Vorurteile leben lange und eines betraf den Ruf der Marke: Manche Wiener „Rotlichtgrößen“ waren begeisterte Corvette-Fahrer und ihre Autos erhielten wenig schmeichelhafte Beinamen. Das besserte sich erst, als das Wiener „Milieu“ auf andere Marken umstieg. Und noch eins: Wer Sprit sparen möchte, dem empfehle ich eine C7 (das neueste Modell), die schaltet bei niedriger Motorlast vier von acht Zylindern automatisch ab. 2001 wurde im Gastgarten beim Weißen Rössl die Idee zum jährlichen Treffen bei einer „Alpen Trophy“ geboren. Zum ersten kamen noch bescheidene 15 Teilnehmer, mittlerweile sind es an die 70, die begeistert kommen und bei den Rundfahrten verschiedene Aufgaben – ernste und heitere – lösen. Das alles aber ohne Renntempo. Und wenn die Oldtimer abends in Reih und Glied auf einem der Abtenauer Parkplätze stehen, finden sich Scharen von Schaulustigen ein. Und rund um die Autos und auch noch in den Gastgärten der Marktwirte wird gefachsimpelt (oder fachgesimpelt) bis tief in die Nacht. Natürlich treffen sich die Clubmitglieder nicht nur dieses eine Mal im Jahr. Da gibt es Sondereinladungen einmal dort und einmal da. So eine Gemeinschaft will gepflegt werden. Wie er sein Verhältnis zu seiner Corvette heute beschreiben würde, wollen wir von Werner G. wissen. Es sei, so meint er nach kurzer Denkpause, eine Art Hassliebe. Steht wieder einmal ein Problem an, dann überwiegt Ersteres, schnurrt seine C3 wie ein braves Kätzchen, ist die Zuneigung überschäumend. gangart 43

Wir gründen eine<br />

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nach Abtenau fand<br />

Ein Beitrag von Hans Gfrerer<br />

Heutzutage liefern die Online-Dienste mit „klick“<br />

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Nur eine Generation zurück gedacht, da<br />

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aushalf: Da sah der Kapfenberger Hauptschüler<br />

Werner Germek, wie er selbst erzählt, in einem<br />

Quartettspiel erstmals eine Corvette C3, einen<br />

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1986 kam Werner G. nach Abtenau und arbeitete<br />

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Schweiz, kamen aber schließlich wieder nach<br />

Abtenau zurück. Jetzt, finanziell schon besser<br />

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an, aber nicht als C3, nein, dafür in Form eines<br />

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was schon? – Corvette C3. Und einen Monat später<br />

wieder! Das selbe Inserat! Jetzt gab´s kein Halten<br />

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1968, 435 PS, gelb lackiert, Kaufpreis 270.000<br />

Schilling samt Überstellung aus den USA, Anzahlung<br />

S 100.000, Restzahlung bei Übergabe. 1993<br />

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