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Max Wageneder<br />
mit Sohn Gerhard.<br />
... früh übt sich ...<br />
Die Konditorei: Nach wie vor das Herzstück des Hotels Goldener Stern<br />
Bilder: Dr. Mathias Krimplstätter<br />
kam, als sein Bruder Maximilian, der das Erbe antreten<br />
sollte, mit dem Motorrad verunglückte: So<br />
kam er zurück von der Skihandelsschule, lernte<br />
Koch, später auch noch Konditor und absolvierte<br />
seine Lehr- und Wanderjahre in Toronto/Kanada.<br />
Anders als sein Vater Max sieht Gerhard sich eher<br />
als Hotelier und Universalist: „Man hört immer<br />
wieder, dass man sich spezialisieren muss. Aber<br />
unsere Stärke liegt im Gesamtkonzept, darin, dass<br />
wir auf mehrere Säulen setzen. Bei uns greift ein<br />
Rad ins andere: Wir haben ein Mittagsgeschäft, ein<br />
Nachmittagsgeschäft mit der Konditorei, abends<br />
gibt es Live-Musik. Und dann übernachten die Leute<br />
auch noch bei uns.“<br />
Verwalten oder Gestalten?<br />
Mittlerweile hat das Hotel Goldener Stern 70 Betten<br />
und einen nagelneuen Wellness-Bereich mit<br />
Badebiotop. Als Gerhard den Betrieb 1998 übernommen<br />
hat, waren es 40 Betten. „Wir mussten<br />
uns entscheiden: verwalten oder gestalten? Und wir<br />
haben uns entschieden und begannen zu investieren!<br />
So haben wir die Hotellerie sukzessive auf neue<br />
Beine gestellt und versucht, ein optimales Verhältnis<br />
aller Bereiche zu entwickeln. Ohne dieses größere<br />
Bild, das die Richtung vorgab, hätten wir es nicht<br />
geschafft. Da bin ich mir sicher.“<br />
Dieses Suchen nach dem größeren Bild ist<br />
mitverantwortlich, dass Gerhard heute<br />
auch Obmann des Tourismusverbandes<br />
ist und sich politisch engagiert. Dass<br />
alles mitunter etwas viel ist, wissen er<br />
und seine Frau Eva. „Ohne sie könnte ich<br />
viele Sachen nicht durchziehen, die wichtig<br />
sind. Aber die Branche ist in Bewegung<br />
und verlangt vollen Einsatz. Nicht gegeneinander,<br />
sondern miteinander. Alleine kann<br />
das niemand heben.“<br />
Was Gerhard vom Vater hat, fragen wir<br />
ihn, bevor wir aufstehen. „Mein Vater war<br />
spontan, fordernd, kompromisslos, penibel,<br />
streng und beliebt. Und er hatte eine<br />
Vision. Ich bin eher ruhig, diplomatisch,<br />
unaufgeregt. Aber das Visionäre spüre ich<br />
in mir. Es hält mich jung.“<br />
Und er hat Recht. Für einen, der in der<br />
Früh aufsteht und jeden Tag bis eins in<br />
der Nacht arbeitet – ohne freien Tag –<br />
wirkt er beinahe jugendlich.<br />
Eva und Gerhard Wageneder<br />
Kinder Maximilian (25) und<br />
Gerhard (22) – wachsen nach<br />
und nach in den Betrieb hinein<br />
Sehen den Betrieb als<br />
Generationenprojekt<br />
<strong>gangart</strong> 27