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Jahresbericht 2013 der Stiftung Liebenau

Der Jahresbericht der Stiftung Liebenau, der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist und der Stiftung Helios – Leben im Alter. Die drei Stiftungen sind mit insgesamt 6 000 Mitarbeitern an 90 Standorten in Deutschland, Österreich, Italien, Bulgarien und der Schweiz tätig, hauptsächlich in den Aufgabenfeldern Altenhilfe, Hilfe für Menschen mit Behinderung, Gesundheit, Bildung und Hilfen für Kinder und Jugendliche.

Der Jahresbericht der Stiftung Liebenau, der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist und der Stiftung Helios – Leben im Alter. Die drei Stiftungen sind mit insgesamt 6 000 Mitarbeitern an 90 Standorten in Deutschland, Österreich, Italien, Bulgarien und der Schweiz tätig, hauptsächlich in den Aufgabenfeldern Altenhilfe, Hilfe für Menschen mit Behinderung, Gesundheit, Bildung und Hilfen für Kinder und Jugendliche.

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Anstifter<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2013</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> | <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist | <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter


Inhalt<br />

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Vorwort<br />

Bericht des Aufsichtsrates <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

Mitglie<strong>der</strong> Aufsichtsrat und Vorstand<br />

Bericht des Vorstands <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

Bericht des Aufsichtsrates <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist<br />

mit <strong>Stiftung</strong> Kulturdenkmal Schloss Bad Wurzach<br />

Bericht des <strong>Stiftung</strong>srates <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

Kennzahlen <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> | <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist |<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

Altenhilfe:<br />

Besser leben im Quartier<br />

St. Anna-Hilfe für ältere Menschen, Deutschland; <strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter<br />

Heilig Geist – Leben im Alter<br />

St. Anna-Hilfe für ältere Menschen, Österreich<br />

CaSa Leben im Alter<br />

Einrichtungen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter, Schweiz<br />

Genossenschaft DORFPLATZ Oberhelfenschwil, Schweiz<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung:<br />

Inklusion geht – in kleinen Schritten<br />

St. Gallus-Hilfe für behin<strong>der</strong>te Menschen;<br />

<strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Christliches Sozialwerk<br />

Gesundheit:<br />

Beson<strong>der</strong>e Menschen – beson<strong>der</strong>e Kompetenzen<br />

St. Lukas-Klinik; <strong>Liebenau</strong> Kliniken<br />

Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und Integration<br />

Bildung:<br />

Generation Y: Sozialeinrichtungen müssen sich umstellen<br />

Berufsbildungswerk Adolf Aich<br />

fortbilden & entwickeln<br />

Institut für Soziale Berufe<br />

Hilfen für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Familien:<br />

Suche nach Unterstützung: Oft ein großer Kraftakt<br />

<strong>Liebenau</strong>er Netzwerk Familie<br />

St. Nikolaus – Süddeutsches Kin<strong>der</strong>hospiz<br />

Franz von Assisi<br />

Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe:<br />

Nur wer sucht, kann finden<br />

<strong>Liebenau</strong> Service<br />

<strong>Liebenau</strong> Objektservice<br />

<strong>Liebenau</strong>er Landleben<br />

Forstbetriebe<br />

<strong>Liebenau</strong> Beratung und Unternehmensdienste<br />

<strong>Liebenau</strong> Gebäude- und Anlagenservice<br />

<strong>Liebenau</strong> Teamwork Kommunikation<br />

<strong>Stiftung</strong>en und sonstige Tätigkeiten:<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> in Europa<br />

Fondazione S. Elisabetta<br />

Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk St. Andreas<br />

St. Andreas-<strong>Stiftung</strong><br />

Christliche Hospizstiftung – Leben und Sterben in Würde<br />

Bürgerstiftungen Oberteuringen, Eriskirch, Deggenhausertal<br />

Ansprechpartner und Kontaktdaten<br />

Wichtige Internetadressen<br />

Impressum<br />

Standorte


Altenhilfe | Deutschland<br />

Altenhilfe | Österreich<br />

Altenhilfe | Schweiz<br />

94 % Beteiligung<br />

Gesundheit<br />

Bildung<br />

fortbilden & entwickeln<br />

50% Beteiligung<br />

Institut für<br />

Soziale Berufe gGmbH<br />

25% Beteiligung<br />

Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

<strong>Stiftung</strong>en<br />

25 % Beteiligung<br />

Stand 1. Mai 2014<br />

Aufgeführt sind alle operativ tätigen Tochtergesellschaften sowie <strong>Stiftung</strong>en und sonstige zugeordnete Rechtsträger<br />

<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>, <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist und <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter.


Überblick <strong>2013</strong><br />

A: Summe <strong>der</strong> Einzeldaten ohne Berücksichtigung <strong>der</strong> Beteiligungsquoten<br />

B: Summe <strong>der</strong> Einzeldaten unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Beteiligungsquoten<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

A B<br />

Standortkommunen 88<br />

Einrichtungen und Dienste 286<br />

Mitarbeiter/-innen <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> (Kopfzahlen)* 6 793 6 080<br />

Ehrenamtliche 2 377 2 345<br />

Umsatz , konsolidiert 289.912<br />

Baden-Württemberg<br />

50% Beteiligung<br />

Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

<strong>Liebenau</strong>er Netzwerk Familie<br />

Sachsen Innovativ<br />

50 % Beteiligung<br />

* Hinzu kommen:<br />

Mitarbeiter/-innen Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk 24 8<br />

Mitarbeiter/-innen Fondazione S. Elisabetta 132 44<br />

Mitarbeiter/-innen Franz von Assisi 681 114<br />

<strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist<br />

Bayern<br />

A B<br />

Standortkommunen 3<br />

Einrichtungen und Dienste 7<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 228 182<br />

Ehrenamtliche 143 115<br />

Umsatz , konsolidiert 9.778<br />

50 % Beteiligung<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

17% Beteiligung<br />

und sonstige Tätigkeiten<br />

A<br />

Standortkommunen 4<br />

Einrichtungen und Dienste 4<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 159<br />

Ehrenamtliche 28<br />

Umsatz 8.623<br />

B<br />

St. Andreas-<strong>Stiftung</strong><br />

Fondazione S. Elisabetta<br />

Fondaziun S. Elisabetta<br />

SCHWEIZ<br />

Bürgerstiftung<br />

Deggenhausertal<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>** – <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist –<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

Vorarlberg<br />

A B<br />

Standortkommunen 95<br />

Einrichtungen und Dienste 297<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 8 017 6 587<br />

Ehrenamtliche 2 548 2 488<br />

** einschließlich aller Tochtergesellschaften, Beteiligungen und sonstigen<br />

zugeordneten Rechtsträger<br />

Ausführliche Fakten aus den verschiedenen Tätigkeitsbereichen<br />

befinden sich auf den Seiten 26 und 27.


Vorwort<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

<strong>Stiftung</strong>en sind auf Dauer angelegt. So auch die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> und die ihr verbundenen <strong>Stiftung</strong>en<br />

Hospital zum Heiligen Geist (Kißlegg) und Helios – Leben im Alter. Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> blickt<br />

auf über 140 Jahre zurück, die <strong>Stiftung</strong> Hospital auf fast 440 Jahre und die <strong>Stiftung</strong> Helios auf<br />

32 Jahre. Was bedeutet uns unsere Geschichte? Lernen wir aus ihr? Verpflichtet sie uns? Ist sie unser<br />

Fundament für die Zukunft? Wir denken, es ist von allem etwas. Vorangegangene Generationen haben<br />

Know-how und Strukturen aufgebaut. Und wir tun dies weiterhin, ein nie abgeschlossener Prozess<br />

in einer sich stetig wandelnden Gesellschaft. Wir haben die Verpflichtung, uns ständig weiterzuentwickeln,<br />

mit verän<strong>der</strong>ten Rahmenbedingungen umzugehen und die Zukunft unserer Aufgabenfel<strong>der</strong><br />

mitzugestalten.<br />

Genau genommen ist jede unserer Handlungen bereits auf die Zukunft ausgerichtet:<br />

Jede Begleitung <strong>der</strong> betreuten Menschen in den Tag, jede Hilfestellung, jedes Gespräch mit Angehörigen<br />

und Kollegen, jede Diagnose, jede Verhandlung mit Kostenträgern, jede noch so gering<br />

erscheinende Dienstleistung ist letztlich Arbeit an <strong>der</strong> Zukunft für Menschen.<br />

An ausgewählten Themen aus unseren Tätigkeitsfel<strong>der</strong>n, wie zum Beispiel <strong>der</strong> Quartiersarbeit o<strong>der</strong><br />

den Inklusionsprojekten in Kommunen, am Porträt eines Arztes aus <strong>der</strong> St. Lukas-Klinik und einem<br />

Interview über die europäische Dimension <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> schil<strong>der</strong>n wir Ihnen in diesem<br />

<strong>Jahresbericht</strong> konkret und anschaulich, wie facettenreich unsere Arbeit an <strong>der</strong> Zukunft ist.<br />

Und wie Sie es von einem <strong>Jahresbericht</strong> erwarten dürfen, präsentieren wir Ihnen wie<strong>der</strong> umfangreiche<br />

Leistungsdaten und Kennzahlen <strong>der</strong> drei <strong>Stiftung</strong>en und aus allen Tätigkeitsbereichen.<br />

Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre und freuen uns, wenn aus Lesern vielleicht einmal<br />

Mitgestalter werden.<br />

Prälat Michael H. F. Brock Dr. Berthold Broll Dr. Markus Nachbaur<br />

VORWORT<br />

3


Bericht des Aufsichtsrates<br />

Der Aufsichtsrat <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> hat im Geschäftsjahr <strong>2013</strong> die ihm nach dem <strong>Stiftung</strong>sgesetz von Baden-Württemberg, <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong>sordnung<br />

<strong>der</strong> Diözese Rottenburg-Stuttgart, <strong>der</strong> Satzung sowie <strong>der</strong> Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben mit großer Sorgfalt wahrgenommen.<br />

Als unabhängiges Kontrollorgan im Sinne von § 8 Abs. 2 des <strong>Stiftung</strong>sgesetzes von Baden-Württemberg hat er den Vorstand während<br />

des Geschäftsjahres kontrollierend und beratend begleitet und die zustimmungsbedürftigen Maßnahmen genehmigt. Der Vorstand informierte<br />

den Aufsichtsrat regelmäßig, sowohl schriftlich als auch mündlich, über die aktuellen Entwicklungen im <strong>Stiftung</strong>sverbund sowie über<br />

die Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> politischen, wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen.<br />

Herausragende Beratungsgegenstände waren im Berichtszeitraum das Positionspapier <strong>der</strong> „<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> – eine Lebens- und Wesensäußerung<br />

von Kirche“, verschiedene Innovationsprojekte <strong>der</strong> Gesellschaften und die Markenpolitik <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>.<br />

Kontinuität im Aufsichtsrat<br />

Der Aufsichtsrat <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> besteht laut Satzung aus bis zu 15 natürlichen Personen. Dies entsprach in <strong>2013</strong> <strong>der</strong> tatsächlichen Mitglie<strong>der</strong>zahl.<br />

Drei langjährige Aufsichtsratsmitglie<strong>der</strong> wurden für eine weitere Wahlperiode über fünf Jahre wie<strong>der</strong>gewählt: Lic. iur. Emil Nisple<br />

am 22. März <strong>2013</strong> sowie Prof. Dr. Bruno Schmid und S.D. Johannes Fürst zu Waldburg-Wolfegg am 11. Oktober <strong>2013</strong>.<br />

Beratungen und Genehmigungen<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2013</strong> trat <strong>der</strong> Aufsichtsrat zu vier regulären Aufsichtsratssitzungen zusammen. Zusätzlich fanden auch themen- und anlassbezogene<br />

Ausschusssitzungen des Aufsichtsrates statt: Zweimal tagte <strong>der</strong> Wirtschaftsausschuss, zweimal <strong>der</strong> Ausschuss Soziale Dienste und<br />

einmal <strong>der</strong> neu gegründete Markenausschuss.<br />

Das im Jahr 2012 begonnene Positionspapier „Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> – eine Lebens- und Wesensäußerung von Kirche“ wurde verabschiedet<br />

und verbreitet und ist auf gute Resonanz gestoßen. Diese Schrift soll auch weiterhin als Dialoginstrument für den Austausch mit dem Bischöf-<br />

lichen Ordinariat und an<strong>der</strong>en kirchlichen Einrichtungen dienen. Mit großem Respekt vor <strong>der</strong> Arbeit und Leistung <strong>der</strong> Mitarbeiter des<br />

Bulgarisch-Deutschen Sozialwerks St. Andreas e. V. beschloss <strong>der</strong> Aufsichtsrat die Fortsetzung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung dieser wichtigen Aufgaben.<br />

Darüber hinaus standen Themen <strong>der</strong> Anlage- und Investitionsentwicklung, insbeson<strong>der</strong>e Grundstückskäufe, zur Entscheidung und eine<br />

Beteiligung <strong>der</strong> CaSa Leben im Alter an einer Altenhilfegesellschaft in <strong>der</strong> Slowakei.<br />

Januar<br />

Fondazione S. Elisabetta übernimmt Pflegeheim in Girlan<br />

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Gedenken an<br />

501 Euthanasie-Opfer<br />

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4 AUFSICHTSRAT STIFTUNG LIEBENAU


Aufsichtsratsreise nach Bulgarien<br />

Jährlich besichtigt <strong>der</strong> Aufsichtsrat im Rahmen einer gemeinsamen Reise mit dem Vorstand unterschiedliche Einrichtungen und Dienste <strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>, um sich unmittelbar Eindrücke aus <strong>der</strong> Praxis zu verschaffen. Ziel in <strong>2013</strong> waren die Angebote und Dienste in Bulgarien.<br />

Der Aufsichtsrat lernte die Einrichtungen und Menschen vor Ort kennen und erhielt ein sehr positives Bild <strong>der</strong> Arbeit des Deutsch-Bulgarischen<br />

Sozialwerks. In Varna, Kitschevo und Burgas an <strong>der</strong> bulgarischen Schwarzmeerküste werden annähernd 100 Kin<strong>der</strong> und Jugendliche in Kin<strong>der</strong>häusern<br />

und -tagesstätten und 150 Erwachsene von Sozialstationen betreut.<br />

Entlastung des Vorstands<br />

Für das Rechnungsjahr 2012 erteilte <strong>der</strong> Aufsichtsrat auf <strong>der</strong> Grundlage des Jahresabschlusses und des Prüfberichts mit uneingeschränktem<br />

Bestätigungsvermerk <strong>der</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Rettenmayr Treuhand GmbH, Schwäbisch Gmünd, dem Vorstand Entlastung. Die<br />

Jahresabschlüsse <strong>der</strong> verbundenen Unternehmen wurden zustimmend zur Kenntnis genommen.<br />

Auch für das kommende Rechnungsjahr 2014 beauftragte <strong>der</strong> Aufsichtsrat die Rettenmayr Treuhand GmbH zur Prüfung <strong>der</strong> Buchhaltung und<br />

des Jahresabschlusses <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>. Mit <strong>der</strong> Prüfung <strong>der</strong> verbundenen Unternehmen beauftragte <strong>der</strong> Vorstand <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> die WEKO respond GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und Steuerberatungsgesellschaft in Lörrach sowie die Curacon GmbH,<br />

Lang & Schiller Wirtschaftsprüfer in Bregenz, die Kern Treuhandpartner AG in Rheineck und die KPMG in Bukarest.<br />

Dank an Vorstand, Mitarbeiter und Partner<br />

Der Aufsichtsrat dankt allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> und ihrer Gesellschaften<br />

sowie dem Vorstand Prälat Michael H. F. Brock, Dr. Berthold Broll und Dr. Markus Nachbaur: Mit ihrem großen Engagement<br />

und ihrem persönlichen Einsatz kann die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> notwendige, wertvolle und innovative Hilfen und<br />

Dienstleistungen für Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen und Problemsituationen anbieten.<br />

Der Dank des Aufsichtsrates gilt darüber hinaus allen Partnern aus Politik, Wirtschaft, Kirche und Gesellschaft sowie<br />

allen Freunden, För<strong>der</strong>ern und Spen<strong>der</strong>n, die die Arbeit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> unterstützen. Sie leisten einen wichtigen<br />

Beitrag dazu, dass die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ihre vielfältigen Aufgaben wahrnehmen kann.<br />

Dr. Joachim Senn<br />

Vorsitzen<strong>der</strong><br />

des Aufsichtsrates<br />

Februar<br />

März<br />

Pflegenachwuchs sichern<br />

Gemeinsam mit <strong>der</strong> Internationalen Bodensee Konferenz (IBK) veranstaltete<br />

die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> eine Fachtagung über die Zukunft<br />

<strong>der</strong> Arbeit im Pflege- und Gesundheitsbereich.<br />

Landtagspräsident Guido Wolf besucht <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

Prävention und Gemeinwesenarbeit seien wichtige Instrumente, um Selbstbestimmung und Teilhabe<br />

von älteren und behin<strong>der</strong>ten Menschen vor Ort zu unterstützen, lautet seine Botschaft.<br />

AUFSICHTSRAT STIFTUNG LIEBENAU<br />

5


Mitglie<strong>der</strong> des Aufsichtsrates<br />

Stand: 1. Mai 2014<br />

Dr. Joachim Senn<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des<br />

Aufsichtsrates<br />

Verleger<br />

Mitglied seit<br />

5. Dezember 1990<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> seit<br />

9. Dezember 1996<br />

Professor<br />

Dr. Volker Faust<br />

Stellvertreten<strong>der</strong><br />

Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Facharzt für<br />

Neurologie,<br />

Psychiatrie und<br />

Psychotherapie,<br />

Medizinaldirektor i. R.<br />

Mitglied seit<br />

12. Februar 1993<br />

Franz Bernhard Bühler<br />

Vorstand <strong>der</strong><br />

Sparkasse Bodensee<br />

Mitglied seit<br />

28. Juni 1996<br />

Tanja Gönner<br />

Vorstandssprecherin<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft für<br />

Internationale<br />

Zusammenarbeit (GIZ)<br />

Mitglied seit<br />

20. Juli 2012<br />

Domkapitular<br />

Matthäus Karrer<br />

Domkapitel Diözese<br />

Rottenburg-Stuttgart<br />

Mitglied seit<br />

11. Dezember 2009<br />

Dekan<br />

Sigmund Schänzle<br />

Dekanat Biberach<br />

Katholische<br />

Kirchengemeinde<br />

St. Georg,<br />

Ochsenhausen<br />

Mitglied seit<br />

11. Dezember 2009<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> trauert um<br />

Helmut Staiber,<br />

ihren ehemaligen Vorstand und stellvertretenden<br />

Vorsitzenden des Aufsichtsrates.<br />

45 Jahre lang hat Helmut Staiber sich stets<br />

unter größtem persönlichen Einsatz für das<br />

Wohl <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> engagiert. Seinem<br />

5.4.1941 – 8.2.2014 Weitblick und seinem Mut verdankt die <strong>Stiftung</strong><br />

ihre Entwicklung zu einem breit aufgestellten,<br />

soliden und zukunftsfähigen christlichen Sozialunternehmen, dessen<br />

zentrale Aufgabe es ist, Menschen zu helfen.<br />

Als Person, mit seinen Ideen und seiner Arbeit wurde Staiber weit<br />

über die <strong>Stiftung</strong> hinaus respektiert und anerkannt. Als Zeichen<br />

dieser Anerkennung wurden ihm das Verdienstkreuz am Bande des<br />

Verdienstordens <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland und die Komturwürde<br />

des päpstlichen Silvesterordens verliehen.<br />

Der christliche Glaube war das Fundament seines Handelns. Seine<br />

menschliche Größe, seine Entschlusskraft machten ihn zu einem<br />

Menschen, <strong>der</strong> Orientierung und Halt geben konnte: seiner Familie,<br />

den Menschen, die ihn in seinem Berufsleben umgaben, und auch<br />

den vielen Menschen, für die die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> da ist.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> hat Helmut Staiber außerordentlich viel zu verdanken.<br />

Wir verneigen uns vor dieser einzigartigen Lebensleistung<br />

und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.<br />

Aufsichtsrat, Vorstand und Mitarbeiter <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

Professor<br />

Dr. Bruno Schmid<br />

Ehemaliger<br />

Professor für Katholische<br />

Theologie/<br />

Religionspädagogik<br />

(Schwerpunkt<br />

Religionspädagogik<br />

und theologische<br />

Ethik) an <strong>der</strong><br />

PH Weingarten<br />

Mitglied seit<br />

10. Dezember 1993<br />

Dekan<br />

Ekkehard Schmid<br />

Dekanat<br />

Allgäu-Oberschwaben<br />

Basilikagemeinde<br />

St. Martin,<br />

Weingarten<br />

Mitglied seit<br />

11. Dezember 2009<br />

6 MITG LIEDER AU FSIC HTSRAT U ND VO RSTAND STIFTU N G LIEBENAU


Mitglie<strong>der</strong> des Vorstandes<br />

Stand: 1. Mai 2014<br />

Paul Locherer<br />

Lic.iur. Emil Nisple<br />

Sr.M.Birgit Reutemann<br />

Prälat Michael H. F. Brock Dr. Berthold Broll<br />

Dr. Markus Nachbaur<br />

Landtagsabgeordneter,<br />

ehemaliger<br />

Bürgermeister von<br />

Amtzell und Ehrenzeichenträger<br />

<strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

Mitglied seit<br />

20. Juli 2012<br />

Rechtsanwalt und Alt-<br />

Vizepräsident<br />

des Kantonsgerichts<br />

Appenzell-<br />

Innerrhoden<br />

Mitglied seit<br />

18. Juni 2010<br />

Schulleiterin<br />

Mädchengymnasium<br />

und -realschule<br />

St. Gertrudis in<br />

Ellwangen,<br />

Kloster Sießen<br />

Mitglied seit<br />

20. März 1998<br />

Vorstand seit<br />

1. Mai 2011<br />

Vorstand seit<br />

1. Januar 2002<br />

Vorstand seit<br />

10. Oktober 2005<br />

Dr. Franz Steinle<br />

Präsident des<br />

Oberlandesgerichts<br />

Stuttgart<br />

Mitglied seit<br />

19. Januar 2007<br />

S. D. Johannes<br />

Fürst zu<br />

Waldburg-Wolfegg<br />

und Waldsee<br />

Unternehmensgruppe<br />

Waldburg-Wolfegg<br />

Mitglied seit<br />

17. Dezember 1998<br />

I. K. H. Mathilde<br />

Erbgräfin von<br />

Waldburg-Zeil<br />

Mitglied seit<br />

19. September 1997<br />

MITGLIEDER AUFSICHTSRAT UND VORSTAND STIFTUNG LIEBENAU<br />

7


Bericht des Vorstandes<br />

Langfristig Kurs halten, das war und bleibt die Grundlage für das Handeln in den zahlreichen Aufgabenfel<strong>der</strong>n <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>.<br />

Leitlinie dabei ist das Wohl des Einzelnen in seiner jeweiligen Lebenssituation. Dieser personenzentrierte Ansatz wird ergänzt durch eine<br />

Sozialraumorientierung, die das Netz <strong>der</strong> sozialen Beziehungen des Einzelnen in seinem Lebensumfeld bei verschiedenen Lebensdimensionen<br />

im Blick hat. Der Mensch ist ein soziales Wesen und lebt in seiner sozialen Wirklichkeit. Daher ist die Teilhabe am gesellschaftlichen<br />

Leben eine elementare Lebensnotwendigkeit und die Verwirklichung <strong>der</strong> Teilhabe zentrale Aufgabenstellung in allen sozialen Fel<strong>der</strong>n.<br />

1. Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ist ein Sozial-, Gesundheits- und Bildungsunternehmen mit einem differenzierten Leistungsangebot.<br />

Die Zahl <strong>der</strong> Einrichtungen und Dienste ist gegenüber 2012 geringfügig gestiegen. Sie beträgt bei <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> und ihren 100-prozentigen<br />

Tochtergesellschaften 184, bei den Beteiligungsgesellschaften und sonstigen zugeordneten Rechtsträgern 102. Hinzu kommen<br />

11 Einrichtungen und Dienste <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist und <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter. Insgesamt arbeiten diese<br />

drei <strong>Stiftung</strong>en und die ihnen zugeordneten Unternehmen mit 95 Kommunen in sechs europäischen Län<strong>der</strong>n in sozialen Aufgaben zusammen.<br />

Hilfen für ältere Menschen<br />

Für ältere Menschen bietet die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> nicht nur stationäre Einrichtungen für Pflege und Wohnen, son<strong>der</strong>n neben ambulanten<br />

Angeboten insbeson<strong>der</strong>e auch Mehrgenerationen-Wohnanlagen und sozialraumorientierte Unterstützungsmaßnahmen für Gemeinden. Dazu<br />

zählt etwa das Know-how <strong>der</strong> Bürgerstiftungen als Instrument zur För<strong>der</strong>ung bürgerschaftlichen Engagements und zur Stärkung <strong>der</strong> Zivilgesellschaft.<br />

Etliche solche Bürgerstiftungen hat die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> gemeinsam mit Kommunen in den vergangenen Jahren gegründet: in<br />

Eriskirch, Oberteuringen und Deggenhausertal. Auch in Tettnang war die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> an <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> Bürgerstiftung beteiligt.<br />

Zur Gestaltung des kommunalen Sozialraums tragen auch die Quartiersprojekte bei, die wir in mehreren Städten und Gemeinden entwickeln,<br />

häufig in Verbindung mit den Lebensräumen für Jung und Alt.<br />

Eingeweiht wurden im Jahr <strong>2013</strong> in <strong>der</strong> Gemeinde Maikammer an <strong>der</strong> südlichen Weinstraße in Rheinland-Pfalz das erste Pflegeheim und die<br />

landesweit erste Wohnanlage nach dem Konzept <strong>der</strong> Lebensräume für Jung und Alt. Auch in Wittenhofen im Bodenseekreis wurden neue<br />

Lebensräume eingeweiht. In Friedrichshafen-Ailingen begann <strong>der</strong> Bau eines neuen Gebäudes für eine Wohn- und Pflegegemeinschaft, in Bad<br />

März<br />

Bad Waldsee: inklusiv und selbstständig wohnen<br />

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TA ND<br />

S TI<br />

FT<br />

UN<br />

G LI<br />

EB<br />

EN<br />

AU


Grönenbach wurde <strong>der</strong> erste Spatenstich für die Lebensräume für Jung und Alt gesetzt. In <strong>der</strong> Schweiz feierte die Genossenschaft Dorfplatz<br />

Oberhelfenschwil die Einweihung eines Erweiterungsbaus für die Pflege- und Kureinrichtung.<br />

Viele Jubiläen wurden in <strong>2013</strong> begangen, auch dies ein Zeichen für die nachhaltige fachliche Arbeit: Seinen 20. Geburtstag feierte das<br />

Bürgerbüro „Kontakt 3“ in Friedrichshafen, das erfolgreich Ehrenamtliche und Hilfe o<strong>der</strong> Kontakt suchende Bürger zusammenbringt. Ihr<br />

15-jähriges Bestehen feierten <strong>2013</strong> das stationäre Hospiz im Franziskuszentrum in Friedrichshafen und die österreichische St. Anna-Hilfe<br />

für ältere Menschen. Zehn Jahre alt wurde die CaSa Leben im Alter, ein gemeinsames Unternehmen mit <strong>der</strong> Caritas <strong>der</strong> Erzdiözese Wien.<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Wir begleiten mehr als 2000 Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung - mit Angeboten zum Wohnen und Arbeiten, mit pflegerischen, therapeutischen und<br />

erzieherischen Hilfen sowie im Freizeitbereich. Diese Angebote orientieren wir an den einzelnen Menschen mit ihren individuellen Bedürfnissen,<br />

Ressourcen und Wünschen: Wir tragen Sorge dafür, dass je<strong>der</strong> und jede eine Lebensorientierung, einen Lebensraum und eine Lebensbegleitung<br />

bekommt, die seiner Persönlichkeit entspricht und ihr för<strong>der</strong>lich ist.<br />

So verstehen wir das Leitziel <strong>der</strong> gesellschaftlichen Teilhabe, <strong>der</strong> Inklusion: Es geht dabei um Menschen und seine Lebensqualität. Daher<br />

kann es nicht unser Ziel sein, abstrakte Handlungskonzepte pauschal umzusetzen. Es bedarf vielmehr einer Differenzierung und <strong>der</strong> Schaffung<br />

von Wahlmöglichkeiten. Das gilt beson<strong>der</strong>s auch für die Lebensmöglichkeiten und Erfor<strong>der</strong>nisse von Menschen mit Schwerstmehrfachbehin<strong>der</strong>ungen,<br />

für die die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> seit jeher beson<strong>der</strong>e Verantwortung trägt – eine Gruppe, die <strong>der</strong>zeit nicht im Blickfeld <strong>der</strong><br />

Politik zu sein scheint. Umso notwendiger scheint es uns, die Bedürfnisse dieser beson<strong>der</strong>s schutzbedürftigen Menschen zu beachten. Das ist<br />

auch ein grundlegendes Ziel des neuen Landesverbandes „Die Initiative - Verband <strong>der</strong> Komplexeinrichtungen <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenhilfe Baden-<br />

Württemberg“, den die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> gemeinsam mit an<strong>der</strong>en großen Trägern <strong>der</strong> Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung aus einer langjährigen<br />

Zusammenarbeit heraus im vergangenen Jahr gegründet hat.<br />

Um allen Menschen eine adäquate Betreuung leisten zu können, bedarf es <strong>der</strong> ganzen Breite an Hilfe-Settings: nie<strong>der</strong>schwellige Hilfen,<br />

ambulante Angebote, dezentral organisierte Hilfeformen und auch beson<strong>der</strong>e Kompetenzorte wie <strong>Liebenau</strong>, Hegenberg und Rosenharz. Die<br />

Entwicklung dieser Orte fachlich und wirtschaftlich gut abzusichern und damit auch künftig für Menschen mit beson<strong>der</strong>en För<strong>der</strong>bedarfen<br />

gute Lebensräume zu schaffen, hatte auch im Jahr <strong>2013</strong> für die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> hohe Bedeutung.<br />

April<br />

Maikammer: erste Einrichtungen in<br />

Rheinland-Pfalz eingeweiht<br />

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Fotografie als starkes Ausdrucksmittel<br />

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VORSTAND STIFTUNG LIEBENAU<br />

9


Eingeweiht wurde im vergangenen Jahr das neue Wohnpflegeheim St. Johanna in Rosenharz, Richtfest feierten wir an einem neuen Wohnhaus<br />

in Bad Waldsee. Gelegenheit zu Teilhabe und Begegnung boten auch vielfältige öffentliche Veranstaltungen: Kunstausstellungen,<br />

Wan<strong>der</strong>ungen, politische Diskussionen und Gespräche.<br />

In <strong>der</strong> Führung <strong>der</strong> St. Gallus-Hilfe gab es einen personellen Wechsel: Wolfgang Oppolzer ist aus <strong>der</strong> Geschäftsführung ausgeschieden, Jörg<br />

Munk seither alleiniger Geschäftsführer. In den Ruhestand wurde Franz Gitschier verabschiedet, <strong>der</strong> langjährige Leiter <strong>der</strong> Don-Bosco-Schule<br />

in Hegenberg.<br />

Hilfen zur Gesundheit<br />

Der Dienst <strong>der</strong> St. Lukas-Klinik bleibt im Bereich <strong>der</strong> Hilfen für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung im deutschsprachigen Raum hoch bedeutsam. Ihr<br />

Krankenhaus erbringt Leistungen für Menschen mit einer geistigen Behin<strong>der</strong>ung, die in herkömmlichen Klinikstrukturen nicht angemessen<br />

diagnostiziert und behandelt werden können. Der angeglie<strong>der</strong>te Heimbereich hilft jenen Menschen, die gerade in Verbindung mit dem<br />

medizinischen Angebot eine beson<strong>der</strong>e Betreuungsstruktur über die herkömmlichen Versorgungsstrukturen in <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenhilfe hinaus<br />

benötigen. Die St. Lukas-Klinik arbeitet eng zusammen mit <strong>der</strong> Waldburg-Zeil-Klinik in Tettnang, ein entsprechen<strong>der</strong> Kooperationsvertrag<br />

wurde <strong>2013</strong> geschlossen. Ebenso wie die St. Lukas-Klinik haben sich die <strong>Liebenau</strong> Kliniken mit ihrem therapeutischen Heim St. Damiano in<br />

Stuttgart zu einem wichtigen Versorgungszentrum für Menschen mit einem beson<strong>der</strong>en Unterstützungsbedarf etabliert.<br />

Auch in <strong>der</strong> Führungsmannschaft <strong>der</strong> St. Lukas-Klinik gab es Verän<strong>der</strong>ungen: Sebastian Schlaich, bisher Oberarzt in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie,<br />

übernahm die Funktion des Chefarztes von Dr. Edgar Kessler, <strong>der</strong> weiterhin Geschäftsführer bleibt.<br />

Hilfen zur Bildung<br />

Das Berufsbildungswerk Adolf Aich in Ravensburg mit seinen Zweignie<strong>der</strong>lassungen verzeichnete <strong>2013</strong> eine Rekordauslastung und hohe<br />

fachliche Anerkennung. In deutlichem Wi<strong>der</strong>spruch dazu steht die wirtschaftliche Lage des Unternehmens. Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> for<strong>der</strong>t<br />

von <strong>der</strong> Bundesarbeitsagentur und vom Land Baden-Württemberg nachdrücklich eine angemessene Refinanzierung <strong>der</strong> Ausbildungstätigkeit<br />

und <strong>der</strong> Schule. Dadurch wird die Grundlage geschaffen für eine eigenständige, auch finanziell eigenständige Entwicklung, die für die<br />

jungen Menschen ebenso bedeutend ist wie für die Gesellschaft. Eine personelle Verän<strong>der</strong>ung im Berufsbildungswerk war die Verabschiedung<br />

des langjährigen Schulleiters <strong>der</strong> Josef-Wilhelm-Schule, Albert Erb, in den Ruhestand. Sein Nachfolger wurde Klaus Hagmann.<br />

Mai<br />

St. Anna-Hilfe in<br />

Österreich feiert<br />

15-jähriges Bestehen<br />

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Besuch aus Südtirol: Bischof Dr. Muser zu Gast<br />

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Zugenommen hat die Zusammenarbeit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> mit Schulen. Im Rahmen von Bildungspartnerschaften kommt es zu regelmäßigen<br />

Besuchen von Schülern in unseren Einrichtungen und zu vielfältigen Praktikumseinsätzen. Im Jahr <strong>2013</strong> kam mit dem Montfort-<br />

Gymnasium in Tettnang ein wichtiges Glied in den Kreis <strong>der</strong> Bildungspartnerschaften <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>.<br />

Hilfen für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Familien<br />

Vielen Kin<strong>der</strong>n, Jugendlichen und Familien hilft die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> mit ihren verschiedenen Diensten. Allein die sozialmedizinische Nachsorge<br />

hat in den fünf Jahren ihres Bestehens rund 200 hochbelastete Familien im Alltag unterstützt. Der Dienst, <strong>der</strong> in Kooperation mit <strong>der</strong><br />

Oberschwabenklinik gegründet wurde, richtet sich gezielt an Familien mit chronisch krebs- und schwerstkranken Kin<strong>der</strong>n sowie Früh- und<br />

Risikogeborenen. Hilfe in Krisensituationen leistet auch <strong>der</strong> ambulanten Kin<strong>der</strong>hospizdienst Amalie, eine Kooperation mit den Maltesern.<br />

Im Jahr <strong>2013</strong> wurden weitere 14 ehrenamtliche Paten für diese Arbeit gewonnen und fachlich für ihren Dienst vorbereitet. Wir meinen, dass<br />

gerade <strong>der</strong> Stärkung von Familien eine wichtige präventive Bedeutung zukommt. Entlastung zu einem frühen Zeitpunkt för<strong>der</strong>t die Eltern-<br />

Kind-Bindung und hilft, Krisen zu vermeiden.<br />

2. Wir sind Stifter von Verantwortung und Innovation.<br />

Innovative Entwicklungen im Sozialbereich beziehen sich eher selten auf technische Neuerungen. Hier geht es vielmehr um die Weiterentwicklung<br />

fachlicher Konzepte, die auf gesellschaftliche Verän<strong>der</strong>ungen reagieren o<strong>der</strong> sie mitgestalten. Ein aktuelles Beispiel ist die fachliche<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Sozialraumorientierung. Im vergangenen Jahr wurde <strong>der</strong> erste Durchgang des Fortbildungsprojekts LoVe (Lokale Verant<br />

wortung in kleinen Lebenskreisen) abgeschlossen, in dem Fachleute für die Quartiersarbeit – so genannte Netzwerkmanager und Sozialraumassistenten<br />

– qualifiziert wurden. Diese Fortbildung haben wir im Netzwerk Soziales neu gestalten (SONG) entwickelt, gemeinsam mit mehreren<br />

Netzwerkpartnern aus dem Sozialbereich, <strong>der</strong> Bank für Sozialwirtschaft und dem Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA). Bei <strong>der</strong> offiziellen<br />

LoVe-Projektabschlussveranstaltung in Berlin wurden die Ergebnisse und Erfolge des Pilotprojekts unter Mitwirkung <strong>der</strong> nordrheinwestfälischen<br />

Gesundheitsministerin Barbara Steffens vorgestellt.<br />

Juni<br />

<strong>Stiftung</strong>swein „Creativo<br />

2011“ präsentiert<br />

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Rosenharz: Segen für Neubau<br />

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VORSTAND STIFTUNG LIEBENAU<br />

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Innovative Denk- und Forschungsansätze<br />

Zum verantwortlichen Handeln <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> zählt, vorausschauend die Entwicklung des sozialen Bereichs im Auge zu haben und<br />

Themen zu einem Zeitpunkt aufzugreifen, wenn noch gestaltet werden kann. „Neue Denkansätze zur Nachwuchssicherung in künftigen<br />

Versorgungsstrukturen von Pflege und Gesundheit“ lautete <strong>der</strong> Titel einer Fachtagung in <strong>Liebenau</strong>, die wir im Februar <strong>2013</strong> gemeinsam mit<br />

<strong>der</strong> Internationalen Bodenseekonferenz (IBK) organisiert haben. Im Fokus stand <strong>der</strong> Dialog <strong>der</strong> Bodensee-Anrainerstaaten zum Umgang mit<br />

dem Fachkräftemangel in sozialen Berufen heute und in zukünftigen Versorgungsstrukturen. Etwa 200 Gäste aus Politik, Verwaltung, Ausbildungswesen<br />

und Wissenschaft sowie von Trägerorganisationen informierten sich über aktuelle Trends und Entwicklungen.<br />

Um Wissenschaft und soziale Praxis miteinan<strong>der</strong> zu verknüpfen, spielt die Zusammenarbeit mit den örtlichen Hochschulen eine wichtige Rolle.<br />

<strong>2013</strong> kam ein mehrjähriges Projekt <strong>der</strong> Universität Konstanz zur Digitalisierung des historischen Fotoarchivs <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> zum<br />

Abschluss.<br />

Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitstrategie haben wir im Berichtsjahr mit <strong>der</strong> Hochschule Ravensburg-Weingarten Unternehmensprozesse<br />

untersucht, die einen Einfluss auf die Umwelt haben. Ziel war die nachhaltige Verbesserung <strong>der</strong> Umweltsituation durch Maßnahmen zur<br />

Reduktion von Abfällen, Abwasser und Energieverbrauch.<br />

Ausgezeichnete Mitstreiter<br />

Zwei Personen wurden im vergangenen Jahr für ihr Engagement im Sinne <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> mit dem Ehrenzeichen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> ausgezeichnet:<br />

Marguerite Meier-Waldstein, die sich für die Altenhilfe in <strong>der</strong> Schweiz engagiert, und Norbert Bühler, Jahrzehnte lang Mitstreiter im<br />

Angehörigenbeirat und Freundeskreis <strong>der</strong> St. Gallus-Hilfe.<br />

Sozialpolitisches Handeln<br />

Unsere Schwerpunkte lagen <strong>2013</strong> in <strong>der</strong> Begleitung von Debatten und Reformvorhaben auf verschiedenen leistungs- und ordnungsrechtlichen<br />

Fel<strong>der</strong>n: Unser Augenmerk galt beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Pflegereform sowie <strong>der</strong> Einführung eines Bundesteilhabegeldes für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung.<br />

Die Novellierung des baden-württembergischen Heimgesetzes (Wohn-, Teilhabe- und Pflegegesetz – WTPG) spielt beson<strong>der</strong>s für<br />

unsere Altenhilfe und die Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung eine zentrale Rolle. Wir haben uns mit mehreren Stellungnahmen zu Wort<br />

gemeldet und viele Gespräche geführt, mit Fachpolitikern <strong>der</strong> Regierungsfraktionen, Mitarbeitern des Sozialministeriums und mit <strong>der</strong> badenwürttembergischen<br />

Sozialministerin Karin Altpeter selbst.<br />

72-Stunden-<br />

Aktion<br />

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Friedrichshafen-Ailingen: neues Altenpflegeheim<br />

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12 VORSTAND STIFTUNG LIEBENAU


Dabei hatten wir Gelegenheit, die wesentlichen Linien <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong>er Sichtweise hinsichtlich <strong>der</strong> ordnungsrechtlichen Grundlagen und<br />

Weichenstellungen für die Strukturen in <strong>der</strong> baden-württembergischen Soziallandschaft vorzustellen. Das Ziel einer wachsenden Angebotsvielfalt<br />

ist unserer Ansicht nach erreichbar, wenn die Regelungen für die bisher unter den Geltungsbereich des Heimgesetzes fallenden Angebote<br />

flexibler gestaltet werden. Im Sinne des zunehmenden Bedarfs an niedrigschwelligen Wohn- und Betreuungsangeboten darf die<br />

trägergekoppelte Wohngemeinschaft nicht zum Heim werden. Diese Gefahr besteht jedoch, wenn an den <strong>der</strong>zeitigen hohen ordnungsrechtlichen<br />

Vorgaben an ambulante Wohn- und Betreuungsformen festgehalten wird. Genauso wird ein Höchstmaß an Flexibilität benötigt, um<br />

inklusive Strukturen und innovative Hilfeformen zu schaffen. Das würde jedoch durch die Ausweitung des Heimgesetzes gefährdet. Für problematisch<br />

halten wir es auch, dass Heimaufsichtsbehörden in den leistungsrechtlich relevanten Bereich <strong>der</strong> Betriebsführung eingreifen<br />

können und die administrativen Erfor<strong>der</strong>nisse - und damit die bürokratischen Anfor<strong>der</strong>ungen für stationäre Trägerorganisationen weiter<br />

erhöht werden.<br />

Anlässlich <strong>der</strong> Bundestagswahlen formulierte die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> Wahlprüfsteine bezogen auf ihre verschiedenen sozialen Handlungsfel<strong>der</strong><br />

und legte sie Standortabgeordneten und Fachpolitikern <strong>der</strong> Bundestagsfraktionen vor. Bei inklusiven Podiumsdiskussionen in Meckenbeuren<br />

und Ravensburg stellten sich die Kandidaten den Fragen von Menschen mit und ohne Behin<strong>der</strong>ung.<br />

3. Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> arbeitet für Menschen in Europa.<br />

In den sozialen Aufgabenfel<strong>der</strong>n engagiert sich die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> gemeinsam mit ihren Schwesterstiftungen, <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital zum<br />

Heiligen Geist (Kißlegg), <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter (Goldach/Schweiz) und <strong>der</strong> Fondazione S. Elisabetta, in Deutschland, in <strong>der</strong><br />

Schweiz, in Österreich, Italien, Bulgarien und seit <strong>2013</strong> auch in <strong>der</strong> Slowakei. Hier ist die CaSa Leben im Alter beteiligt an einer slowakischen<br />

Altenhilfegesellschaft im Großraum Bratislava, nahe <strong>der</strong> Grenze zu Österreich.<br />

In Österreich, <strong>der</strong> Schweiz und Italien lag das Hauptaugenmerk im vergangenen Jahr auf <strong>der</strong> Weiterentwicklung von Leistungen für ältere<br />

Menschen. In Vorarlberg hat die St. Anna-Hilfe zusammen mit <strong>der</strong> Stadt Bregenz ein neuartiges Betreuungskonzept entwickelt für Senioren<br />

mit einem geringeren Pflegebedarf, <strong>der</strong> keine Betreuung im Pflegeheim erfor<strong>der</strong>t. An einem Bregenzer Projektstandort wurde bereits mit <strong>der</strong><br />

Umsetzung durch die gemeinnützige Wohnbauselbsthilfe begonnen. Die Südtiroler Fondazione S. Elisabetta, die von <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

Juli<br />

Eindrücke vor Ort<br />

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Fußballturnier mit Steffi Jones<br />

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gemeinsam mit <strong>der</strong> Caritas <strong>der</strong> Diözese Bozen-Brixen gegründet wurde, übernahm zum Jahresbeginn <strong>2013</strong> mit dem Jesuheim in <strong>der</strong> Gemeinde<br />

Girlan ein großes Zentrum für ältere Menschen sowie Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung.<br />

In Bulgarien, wo das Bulgarisch-Deutschen Sozialwerk seit 16 Jahren in vielen sozialen Fel<strong>der</strong>n für bedürftige Menschen tätig ist, blieb und<br />

bleibt es Aufgabe, solche sozialen Aktivitäten in den Blickpunkt <strong>der</strong> Politik zu rücken. Hier entwickelt sich erst allmählich das Bewusstsein<br />

dafür, dass soziale Aufgaben öffentliche Angelegenheiten mit öffentlichem Finanzierungsbedarf sind.<br />

Der internationale Erfahrungsschatz ist ein großes Kapital für die fachliche Weiterentwicklung in all diesen Län<strong>der</strong>n. Wir för<strong>der</strong>n den wechselseitigen<br />

fachbezogenen Austausch von Führungskräften und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die kollegiale Vernetzung und gemeinsame<br />

Veranstaltungen. Unser gemeinsames Handeln in Europa war auch Thema des <strong>Stiftung</strong>stages <strong>2013</strong>, zu dem die Führungskräfte im<br />

<strong>Stiftung</strong>sverbund, Mitarbeitervertretungen und Betriebsräte nach <strong>Liebenau</strong> eingeladen wurden. Auf vielfältige Art präsentierten sich hier<br />

die verschiedenen Regionen, in denen die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> in den verschiedenen Län<strong>der</strong>n tätig ist: Dargestellt wurden unterschiedliche<br />

Einrichtungen ebenso wie beson<strong>der</strong>e Fachkonzepte und die verschiedenen landesspezifischen Rahmenbedingungen, zum Beispiel die unterschiedliche<br />

Finanzierung von Altenpflege.<br />

Brücken nach Brüssel<br />

Der Brüsseler Kreis, in dem die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> mit 12 weiteren gemeinnützigen Sozial- und Gesundheitsunternehmen zusammengeschlossen<br />

ist, hat im Jahr <strong>2013</strong> unterschiedliche Themen aus nationalem wie europäischen Kontext in den Blick genommen: zum Beispiel Markt und<br />

Wettbewerb, Sozialinvestitionen o<strong>der</strong> die Weiterentwicklung <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe. Der jährliche parlamentarische Abend widmete sich<br />

dem Thema Sozialraum als unternehmerische Herausfor<strong>der</strong>ung. Veröffentlicht wurde eine Expertise zur Bedeutung des Europäischen Rechts<br />

für die Träger sozialer Dienstleistungen, namentlich im Beihilfe- und Vergaberecht, die <strong>der</strong> Brüsseler Kreis in Auftrag gegeben hatte. Als enge<br />

Informationsbrücke in die europäischen Entwicklungen wirken die guten Verknüpfungen zur European Platform for Rehabilitation (EPR) und<br />

zur European Association of Homes and Services for the Ageing (EASHA).<br />

September August<br />

Berufsbildungswerk Adolf Aich: 121 Fachkräfte ausgebildet<br />

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„Lernen für das Leben“<br />

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14 VORSTAND STIFTUNG LIEBENAU


4. Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> versteht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Mitdenker und Mitverantwortliche für die Entwicklung<br />

des Unternehmens.<br />

Zum 31.12.<strong>2013</strong> waren in <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>, <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist und <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter mit ihren<br />

Tochtergesellschaften und sonstigen zugeordneten Rechtsträgern rund 6600 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt<br />

(berücksichtigt jeweils gemäß <strong>der</strong> Beteiligungsquote), etwa 200 mehr als 2012. Hinzu kommen rund 2500 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter.<br />

Jede und je<strong>der</strong> Einzelne hat wesentlichen Anteil daran, dass die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ihre Aufgaben erfüllen kann – und dass sie sie in ihrem<br />

beson<strong>der</strong>en Geist als christliches Sozialunternehmen erfüllen kann. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begegnen den Menschen in<br />

ihrer Einzigartigkeit und treten ihnen nicht als bloße Dienstleister gegenüber, son<strong>der</strong>n mit Respekt für ihre Autonomie, mit Empathie und<br />

Verständnis für ihre Individualität, Personalität und ihr Umfeld. Dieser Haltung, die sich durch alle Tätigkeitsfel<strong>der</strong> zieht, verdankt die<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ihre wesentliche Prägung.<br />

Fortbildung und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

Wie in den Vorjahren lag ein Schwerpunkt im Bereich <strong>der</strong> Fort- und Weiterbildung. Hierfür unterhält die <strong>Stiftung</strong> ein eigenes Fortbildungsinstitut<br />

(fortbilden & entwickeln), dessen Angebote auch von externen Teilnehmern in Anspruch genommen werden. Mit dem Schloss <strong>Liebenau</strong><br />

steht eine gut ausgestattete Tagungsstätte zur Verfügung. Die Fortbildungsaufwendungen im Verbund <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> betrugen<br />

in <strong>2013</strong> insgesamt 970.000 Euro.<br />

Im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements gab es in den verschiedenen Tätigkeitsfel<strong>der</strong>n <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> vielfältige Angebote zur<br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung: Kurse zu Bewegung und Entspannung ebenso wie Angebote zu Motivation, Selbstfürsorge und persönlicher Entwicklung,<br />

aber auch gezielte Unterstützung beim gesundheitsschonenden Arbeiten.<br />

MdB Josef Rief besucht <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist<br />

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VORSTAND STIFTUNG LIEBENAU<br />

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5. In <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ist erlebtes Christsein erfahrbar.<br />

Das soziale, caritative Handeln <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ist zugleich immer auch christliches Handeln im eigentlichen Sinne. Ganz beson<strong>der</strong>s<br />

dann, wenn <strong>der</strong> Geist <strong>der</strong> Zuwendung spürbar ist. Gerade dieser, den Einzelnen in seiner Persönlichkeit und Individualität wertschätzende und<br />

achtende Blick bedarf einer ständigen Einübung. Diese Einübung kann nur geschehen durch überzeugte Menschen, die einen christlichen<br />

Hintergrund mitbringen o<strong>der</strong> zumindest befürworten. Durch die Art, wie sie als Person mit an<strong>der</strong>en Personen umgehen – wertschätzend,<br />

berührend, heilend, begleitend, tröstend – sind sie Zeugnisgeber für unsere christlichen Werte und für die Lebenskultur in <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong>.<br />

Über die Stellung <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> im Gesamtverbund von „Mutter Kirche“ haben erste Gespräche mit <strong>der</strong> Diözese Rottenburg-Stuttgart<br />

stattgefunden. Wir verstehen die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> als einen lebendigen Teil <strong>der</strong> Kirche in <strong>der</strong> Nachfolge Jesu. Dieses Selbstbewusstsein prägt<br />

unser Auftreten und unsere Einrichtungen und strahlt aus zu den Menschen, die wir begleiten. Die Nähe und Distanz zur verfassten Kirche<br />

bleibt dabei Thema unserer Gespräche. Wir möchten, dass die caritativen Einrichtungen eine gewichtige Stimme im Verbund <strong>der</strong> Kirche sind.<br />

Sie sollen mitreden können, wenn es um die Ausrichtung von Kirche geht, und Anwalt <strong>der</strong>er sein, die selbst keine Stimme mehr haben. In<br />

diesem Anliegen wissen wir uns nicht allein und sind in vielfältigen Kontakten mit an<strong>der</strong>en <strong>Stiftung</strong>en, Orden und Institutionen die sich im<br />

Geiste Jesu Christi <strong>der</strong>jenigen annehmen, die Hilfe benötigen.<br />

6. Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> wirtschaftet solide.<br />

Das unternehmerische Handeln <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> schafft die Basis dafür, dass die vielfältigen Einrichtungen und Dienste ihre fachliche<br />

Arbeit erfolgreich leisten können. Wesentliche Grundlage für ein in diesem Sinne nachhaltiges Wirtschaften sind professionelle Managementstrukturen<br />

sowie betriebs- und finanzwirtschaftliche Kompetenzen.<br />

Auch im Jahr <strong>2013</strong> ist es gelungen, in <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ein insgesamt zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen. Für einzelne Aufgabenfel<strong>der</strong><br />

stellt sich die Situation jedoch an<strong>der</strong>s dar. Etliche Dienste sind nicht o<strong>der</strong> nicht ausreichend refinanziert. Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> trägt<br />

September<br />

Pflegeheim St. Josef: Bewegungsparcours eröffnet<br />

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Betreutes Wohnen in Familien<br />

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laufend in erheblichem Umfang zu ihrem Unterhalt bei, im Jahr <strong>2013</strong> in Höhe von insgesamt rund zwei Mio. Euro. Es handelt sich hierbei um<br />

Aufwendungen für Tätigkeiten, die den satzungsgemäßen Zwecksetzungen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> entsprechen: unter an<strong>der</strong>em Aktivitäten<br />

für chronisch kranke und behin<strong>der</strong>te Kin<strong>der</strong>, Hospizarbeit für Erwachsene und Kin<strong>der</strong>, Teile <strong>der</strong> gesundheitlichen Versorgung für Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung (zum Beispiel zur Zahngesundheit), die Unterstützung des Bulgarisch-Deutschen Sozialwerks sowie die Gemeinwesenarbeit<br />

in den Kommunen. Daneben gibt es Aufgabenfel<strong>der</strong>, die im Rahmen <strong>der</strong> sozialstaatlichen Finanzierung auskömmlich finanziert sein müssten,<br />

es aber teilweise nicht (mehr) sind. Hierzu zählt die Arbeit unseres Berufsbildungswerks Adolf Aich zur Ausbildung lernbehin<strong>der</strong>ter Jugendlicher.<br />

Als unternehmerisch richtig hat sich die vor vielen Jahren getroffene Entscheidung erwiesen, über die deutschen Landesgrenzen hinaus tätig<br />

zu werden. Das gesunde Wachstum, das wir außerhalb Deutschlands erzielt haben, trägt mit zum Gesamterfolg bei.<br />

Risikomanagement und Internes Kontrollsystem<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> als eines <strong>der</strong> größten Sozialunternehmen im süddeutschen Raum mit Standorten in verschiedenen Län<strong>der</strong>n sieht sich<br />

einem zunehmend komplexen Umfeld gegenüber. Die damit einhergehenden Risiken werden mit Hilfe eines in die Unternehmensabläufe eingebundenen<br />

Risikomanagementsystems gesteuert.<br />

Auf strategischer Ebene werden unterschiedliche Chancen- und Risikofel<strong>der</strong> in einer Übersicht dargestellt und jährlich durch den Vorstand<br />

beurteilt. Dabei werden die bestehenden Fel<strong>der</strong> laufend an aktuelle Gegebenheiten angepasst. Tragende Säulen im operativen Bereich sind<br />

das monatliche Controlling sowie die Konzernrichtlinie des Internen Kontrollsystems. Während beim Controlling Plan-Ist-Abweichungen im<br />

Fokus stehen, bezieht sich das Interne Kontrollsystem auf die Regelungen <strong>der</strong> Verwaltungsprozesse und bildet so den Ordnungsrahmen für<br />

eine gute Unternehmensführung. Die Einhaltung gesetzlicher und gesellschaftsinterner Normen überprüft die Innenrevision.<br />

Um den Ansprüchen <strong>der</strong> geltenden Corporate Governance Regelungen gerecht zu werden, wird <strong>der</strong> externe Wirtschaftsprüfer jährlich damit<br />

beauftragt die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex mit den geltenden Regelungen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> und <strong>der</strong>en<br />

Einhaltung abzugleichen. Daneben beachten wir branchenspezifische Veröffentlichungen wie die Arbeitshilfe 182 <strong>der</strong> Deutschen Bischofskonferenz<br />

und den Corporate Governance Kodex des Caritasverbandes <strong>der</strong> Diözese Rottenburg-Stuttgart. Die Ergebnisse werden vom Wirtschaftsprüfer<br />

vor dem Aufsichtsrat und Vorstand präsentiert. Die Prüfungen des Wirtschaftsprüfers haben für das Jahr <strong>2013</strong> keine Beanstandungen<br />

ergeben.<br />

Alles in Farbe: „<strong>Liebenau</strong>er Begegnungen“<br />

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VORSTAND STIFTUNG LIEBENAU<br />

17


Spenden für soziale Aufgaben<br />

Das Jahr <strong>2013</strong> war ein erfolgreiches Spendenjahr für die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>. Mehr als 3000 Menschen haben uns in diesem Jahr mit ihren<br />

Spenden unterstützt. Insgesamt konnten die <strong>Stiftung</strong> und ihre verbundenen Unternehmen rund 540.000 Euro für die Finanzierung zusätzlicher<br />

sozialer Projekte verwenden. Davon wurden 235.000 Euro an die fachlichen Gesellschaften gespendet, 305.000 Euro direkt an die<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>. Den größten Teil dieser Spenden haben wir <strong>2013</strong> an die verschiedenen Hilfsdienste und -angebote für Familien weitergegeben.<br />

In diesem Bereich fehlen öffentliche Finanzierungsmittel. Als ein weiterer Spendenschwerpunkt ist im Jahr <strong>2013</strong> das Berufsbildungswerk<br />

Adolf Aich hinzugekommen.<br />

Neue Spen<strong>der</strong> bieten verlässliche Hilfe<br />

Mit dem Werben um Spenden wollen wir nicht an die Stelle des Sozialstaates o<strong>der</strong> dessen Finanzierung treten, son<strong>der</strong>n beson<strong>der</strong>e Leistungen<br />

und qualitative Verbesserungen ermöglichen, Entwicklungen in <strong>der</strong> sozialen Arbeit unterstützen und beispielhaft wirken. Der Finanzbedarf<br />

steigt hier nach wie vor.<br />

Um Spenden als verlässliche Finanzierungsquelle nutzen zu können, ist die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> darauf angewiesen, den Kreis ihrer Spen<strong>der</strong><br />

und Zustifter kontinuierlich zu vergrößern. Deshalb setzen wir seit mittlerweile vier Jahren einen Schwerpunkt unserer Fundraising-Aktivitäten<br />

auf die Gewinnung neuer Spen<strong>der</strong>. <strong>2013</strong> spendeten 1250 Menschen erstmals für die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>.<br />

Unternehmen zeigen soziale Verantwortung<br />

Beson<strong>der</strong>s freuen wir uns über das wachsende Interesse aus <strong>der</strong> Wirtschaft. Seit mehreren Jahren kommen beispielsweise Auszubildende<br />

eines Industrieunternehmens zu einem „sozialen Tag“ in <strong>Liebenau</strong>er Wohnheime und Werkstätten. Geldinstitute und Gaststätten stellen ihre<br />

Räume für Ausstellungen zur Verfügung, für Künstler mit Behin<strong>der</strong>ung eine großartige Anerkennung ihrer Kunst. An<strong>der</strong>e Unternehmen<br />

unterstützen unsere Arbeit mit ihren regelmäßigen Spenden o<strong>der</strong> durch gezielte Mitarbeiter-Spendenaktionen.<br />

Zuschüsse für Inklusionsvorhaben<br />

Bei <strong>der</strong> Realisierung von neuen Angeboten für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung konnte die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> auch im Jahr <strong>2013</strong> auf verlässliche<br />

Partner zählen: Die Aktion Mensch, die Glücksspirale und <strong>der</strong> Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg gewährten<br />

Oktober<br />

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feiert<br />

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18<br />

VORSTAND STIFTUNG LIEBENAU


Investitionskostenzuschüsse für Neubauvorhaben in Bad Waldsee (Wohnhaus und För<strong>der</strong>bereich), Friedrichshafen und Meckenbeuren-<br />

Brochenzell (Wohnhäuser), Rosenharz (För<strong>der</strong>bereich für Senioren) und Ravensburg (Berufsbildungswerk Adolf Aich). Die <strong>Stiftung</strong> Deutsches<br />

Hilfswerk beteiligt sich an dem Neubau <strong>der</strong> Wohn- und Pflegegemeinschaft in Friedrichshafen-Ailingen. Die Aktion Mensch för<strong>der</strong>t darüber<br />

hinaus Inklusionsprojekte in fünf Standortgemeinden, mit denen das Miteinan<strong>der</strong> von Menschen mit und ohne Behin<strong>der</strong>ung im<br />

Sozialraum geför<strong>der</strong>t werden soll. (siehe hierzu auch S.36/37)<br />

Dank und Ausblick<br />

Es ist dem Vorstand <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ein beson<strong>der</strong>es Anliegen, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, haupt- wie ehrenamtlichen,<br />

aber auch den Mitglie<strong>der</strong>n des Aufsichtsrates und aller weiteren Gremien sowie unseren Partnern, Freunden und Spen<strong>der</strong>n herzlich für die<br />

stete Unterstützung, partnerschaftliche Begleitung und vielfältige Hilfe zu danken. Ohne all dieses Mitarbeiten und Zutun hätte die <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> ihre Aufgaben für so viele Menschen auch im vergangenen Jahr nicht so erfolgreich erfüllen können. Die konstruktive Unterstützung<br />

war Grundlage unseres Erfolges. Beson<strong>der</strong>s bedanken wir uns dafür, dass in <strong>der</strong> Arbeit stets auch Freude zu spüren war. Wir selber<br />

arbeiten mit Freude an <strong>der</strong> Erfüllung <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong>sziele und blicken mit Optimismus in die Zukunft.<br />

Prälat Michael H. F. Brock Dr. Berthold Broll Dr. Markus Nachbaur<br />

November<br />

Sozialmedizinische Nachsorge besteht seit fünf Jahren<br />

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Eine Kantine fast wie neu<br />

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VORSTAND STIFTUNG LIEBENAU<br />

19


Zeitlupen-Spiritualität<br />

„Alles muss schnell gehen, präzise, genau, und je schneller Dir alles von <strong>der</strong> Hand geht und je perfekter<br />

Dir alles vorkommt, desto stärker fühlst Du Dich, und wichtig. Hat außer Atem zu sein und angestrengt zu<br />

wirken etwas Wertschätzendes an sich? Geschwindigkeit prägt unseren Alltag – und Präzision.“ Vorstand<br />

Michael H. F. Brock berichtet von einer ganz persönlichen Erfahrung.<br />

Hektik wird zu einem Markenzeichen an Arbeitsamkeit,<br />

und gewisse Überarbeitungsanzeichen<br />

gelten als Indiz dafür, wie engagiert man sei für die<br />

Familie o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Arbeit. „Ich muss noch schnell<br />

dies“, „es muss noch schnell jenes“, und überhaupt<br />

alles muss noch schnell erledigt werden. Wer als erstes<br />

den Arbeitsplatz verlässt, gilt als schwach, womöglich<br />

sogar als faul. Wer nicht wenigstens noch zwei Stunden<br />

nach <strong>der</strong> Arbeit Geschäftigkeit vorweisen kann,<br />

gilt als bedenklich.<br />

Es ist nun ein paar Monate her, da habe ich eine ganz<br />

eigene Erfahrung gemacht, die mich mitten aus größter<br />

Geschäftigkeit und Wichtigkeit herausgeworfen hat.<br />

Vermeintlich war es nur eine Kleinigkeit, und <strong>der</strong> Aufenthalt<br />

beim Arzt gipfelte in <strong>der</strong> Bemerkung: „Sie werden<br />

das in wenigen Tagen schon wie<strong>der</strong> hinkriegen“.<br />

Denn all das, was auf mich wartet, Arbeit, Gedanken,<br />

Geschäft, Strategien, Visionen bedürfen meiner vollsten<br />

Aufmerksamkeit und … Geschwindigkeit.<br />

bevor das Ergebnis <strong>der</strong> Untersuchung feststand, und<br />

wollte sprechen von <strong>der</strong> Freude, dass es eine gute Prognose<br />

war. Und ich stellte mir vor, diese Schwestern,<br />

die sich um mich bemüht haben, hätten sich keine Zeit<br />

genommen. Und ich meine damit ja nicht Stunden, ich<br />

meine Augenblicke. Ein Augenblick unter dem Motto<br />

„Ach wissen Sie, ich bleib noch ein wenig hier“. Eine<br />

Geste wie etwa „Kann ich noch irgendetwas für Sie<br />

tun?“ Eine kurze Einschätzung von Puls- und Fiebermessen<br />

„Schauen Sie, es geht doch aufwärts“. Und die<br />

große Achtsamkeit beim ersten Aufstehen „Ich halte<br />

Aus dieser kurzen Begegnung sind viele Wochen<br />

geworden, und alle ach so wichtigen Dinge waren auf<br />

einmal unwichtig. Ein schwerer operativer Eingriff,<br />

große Müdigkeit und große Schwäche danach. Die<br />

größte Schwäche, die ich empfunden habe in dieser<br />

Zeit, war die Langsamkeit. Die Zeit, als die Füße versagten<br />

und ich für Tage ans Bett gefesselt darauf angewiesen<br />

war, dass an<strong>der</strong>e Menschen sich Zeit genom-<br />

Sie, haben Sie keine Sorge, Sie fallen nicht“.<br />

Der erste Ausflug auf meinen eigenen Füßen war gera-<br />

men haben für mich. Und ich bin froh<br />

und dankbar, dass es fast ausnahmslos<br />

Menschen waren, die ich sehr<br />

geduldig erlebt habe. Ich wollte <strong>der</strong><br />

Krankenschwester am Morgen gerne<br />

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dezu ein Experiment <strong>der</strong> Langsamkeit.<br />

Ich konnte nur wie in Zeitlupe<br />

laufen, und all die hektischen Menschen<br />

um mich herum wurden geradezu<br />

zur Bedrohung. Geschwindigkeit,<br />

erzählen von meinen Schmerzen, von den Stunden<br />

<strong>der</strong> Nacht, von den Gedanken, auch von den Ängsten, Ängste. Was ist, wenn mich einer anrempelt? Was<br />

ist, wenn jemand mir nicht ansieht, dass ich verletzt<br />

20


in? Wenn jemand mit zu großer Geschwindigkeit auf<br />

mich zukam, blieb ich einfach stehen, legte meine<br />

Hände schützend über meinen Bauch, wie um zu signalisieren:<br />

Schutzräume in meiner Nähe. Jemand, <strong>der</strong> mich in<br />

meiner Langsamkeit stützt. Jemand, <strong>der</strong> mich in meiner<br />

Angst beruhigt.<br />

„Komm mir nicht zu nahe, nicht in dieser<br />

Geschwindigkeit, nicht in dieser Unaufmerksamkeit.“<br />

Ja, es war das unbedingte Gefühl, verletzbar zu sein –<br />

auch nach überstandener Operation.<br />

Als Theologe gesprochen und einmal hineingeschaut<br />

in die Bibel: Ich kenne keine hektischen Hirten.<br />

Ein Hirt, <strong>der</strong> für seine Schafe da ist, ist ein ruhiger<br />

Mensch. Vielleicht sollten wir sagen, ein langsamer<br />

Und hernach wie<strong>der</strong> zuhause, kamen mir folgende<br />

Gedanken: Auch wenn ich gesund bin und werde, werde<br />

ich mir vornehmen, langsamer zu<br />

Mensch. Einer <strong>der</strong> in seiner „Zeitlupen-Mentalität“ den<br />

Blick für jeden einzelnen hat, und es sind kurze präzise<br />

Bewegungen seines Hirtenstabes,<br />

sein, weil ich mir gut denken kann,<br />

dass übergroße Geschwindigkeit und<br />

ein „immer noch mehr“ an Diensten<br />

und Aufgaben wirken wie jene<br />

schnelle Menschen, die mir begegneten,<br />

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die die Ruhe und die Richtung auf seine<br />

Herde übertragen. Ganz nebenbei<br />

ordnen sich auch die Gedanken.<br />

Vieles, was mir vor meiner „Langsamkeit“<br />

wichtig war, gerät in den Hintergrund,<br />

als ich verletzt war. Vielleicht wirkt übergroße<br />

Geschwindigkeit auch bedrohlich. Und wenn man mir<br />

anmerken würde (was ich bei keiner einzigen Kran-<br />

und viele Dinge, die vielleicht zu einsam o<strong>der</strong><br />

zu verletzt am Rande standen, rücken mehr und mehr<br />

in meine Aufmerksamkeit. Ja, ich glaube, das gibt es,<br />

kenschwester gespürt habe), dass man in meiner Nähe<br />

immer noch mehr, immer noch präziser, immer noch<br />

schneller sein und arbeiten muss, vielleicht empfinden<br />

mich ja die Menschen auch als Bedrohung? Und<br />

ich überlege mir, ob in meinem Alltag bislang o<strong>der</strong><br />

doch wenigstens zukünftig diese kleinen Gesten <strong>der</strong><br />

Langsamkeit nicht eine größere Bedeutung gewinnen<br />

sollten. Ich habe Zeit, und es muss in meiner Nähe<br />

nicht immer nur etwas geleistet werden. Es gibt auch<br />

eine „Zeitlupen-Spiritualität“, die den Blick, den Sinn<br />

und das Herz freimacht für die Verletzbarkeit <strong>der</strong> Seele,<br />

des Geistes und des Körpers. Manchmal frage ich<br />

mich, ob wir den Menschen, die wir begleiten – älter<br />

gewordene Menschen, Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf<br />

und Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung – mit<br />

<strong>der</strong> nötigen Langsamkeit begegnen, o<strong>der</strong> soll ich besser<br />

sagen „Aufmerksamkeit“.<br />

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21


Bericht <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

Hospital zum Heiligen Geist<br />

Die <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist wurde durch den Stifterbrief vom 12. September 1575 von Hans Ulrich von Schellenberg zu Kißlegg<br />

und seiner Gattin Anna von Weiler gegründet. Mit dem Erlöschen <strong>der</strong> gräflichen Familie von Schellenberg wechselte die Kuratur für die <strong>Stiftung</strong><br />

über mehrere Jahrhun<strong>der</strong>te auf das Fürstliche Haus zu Waldburg-Wolfegg und Waldsee. Im Jahr 1999 übertrug <strong>der</strong> Fürst von Waldburg-<br />

Wolfegg und Waldsee die Kuratur auf die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>. Seit 2010 wird die Aufsicht über die <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist von<br />

einem eigenständigen Aufsichtsrat wahrgenommen.<br />

Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat während des Geschäftsjahres sowohl schriftlich als auch mündlich. Im Jahr <strong>2013</strong> fanden drei reguläre<br />

Aufsichtsratssitzungen und zwei Wirtschaftsausschusssitzungen statt. Darin wurden unter an<strong>der</strong>em Themen <strong>der</strong> strategischen Weiterentwicklung<br />

sowie Anlage- und Investitionsentscheidungen beraten.<br />

Christliche Motivation zur Nächstenliebe<br />

Die <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist ist aus christlicher Motivation heraus entstanden. Seit 439 Jahren setzt sie sich für hilfsbedürftige<br />

Menschen ein. Sie ist bisher hauptsächlich in <strong>der</strong> Altenhilfe tätig. Darüber hinaus erlaubt es die Satzung auch, Hilfen für Menschen in an<strong>der</strong>en<br />

Notlagen, Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen o<strong>der</strong> erkrankte Menschen zu erbringen. Im Rahmen ihres kulturellen Auftrages betreibt, erhält<br />

und unterstützt sie außerdem religiöse Stätten in ihren Einrichtungen, wie beispielsweise Kapellen.<br />

Angebote für ältere Menschen<br />

Die <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist ist mit einem Anteil von 80 Prozent Mehrheitsgesellschafter an <strong>der</strong> Heilig Geist – Leben im Alter<br />

gemeinnützige GmbH. Die Deutsche Provinz <strong>der</strong> Salvatorianer hält die restlichen 20 Prozent. In differenzierten Angeboten und Leistungen<br />

für ältere Menschen liegt <strong>der</strong> Schwerpunkt <strong>der</strong> gemeinnützigen Gesellschaft. Einrichtungen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist sind <strong>der</strong><br />

Ulrichspark (Kißlegg) und das Stift zum Heiligen Geist (Bad Wurzach) sowie das Spital Neutann.<br />

För<strong>der</strong>ung des Ehrenamtes<br />

Weiterer Schwerpunkt <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist ist es, das ehrenamtliche Engagement zu för<strong>der</strong>n. Mit dem Projekt „Soziale<br />

Zeit“ gelingt es, Ehrenamtliche zu gewinnen, die Menschen in stationären Altenhilfepflegeeinrichtungen begleiten und unterstützen. Sie<br />

leisten einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft.<br />

November<br />

BBW-Azubis backen für Ravensburger Tafel<br />

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Domizil für Menschen mit Demenz<br />

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22 STIFTUNG HOSPITAL ZUM HEILIGEN GEIST


Entlastung des Vorstandes<br />

Für das Rechnungsjahr 2012 erteilte <strong>der</strong> Aufsichtsrat auf <strong>der</strong> Grundlage des Jahresabschlusses und des Prüfberichtes mit uneingeschränktem<br />

Bestätigungsvermerk <strong>der</strong> WEKO respond GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und Steuerberatungsgesellschaft in Lörrach dem Vorstand<br />

Entlastung. Der Jahresabschluss des verbundenen Unternehmens wurde zustimmend zur Kenntnis genommen.<br />

Für das Rechnungsjahr 2014 beauftragte<br />

<strong>der</strong> Aufsichtsrat die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

WEKO respond GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

und Steuerberatungsgesellschaft<br />

in Lörrach ebenfalls<br />

mit <strong>der</strong> Prüfung <strong>der</strong> Buchhaltung und<br />

des Jahresabschlusses <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital<br />

zum Heiligen Geist sowie <strong>der</strong> Heilig<br />

Geist – Leben im Alter.<br />

S. D. Johannes Fürst<br />

zu Waldburg-Wolfegg<br />

und Waldsee<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des<br />

Aufsichtsrates<br />

Prälat<br />

Michael H. F. Brock<br />

Vorstand<br />

Dr. Berthold Broll<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong>,<br />

Kurator <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

Dr. Markus Nachbaur<br />

Stellvertreten<strong>der</strong><br />

Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Bericht <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Kulturdenkmal<br />

Schloss Bad Wurzach<br />

Aufgabe <strong>der</strong> 2004 gegründeten, rechtlich unselbstständigen <strong>Stiftung</strong> Kulturdenkmal<br />

Schloss Bad Wurzach ist <strong>der</strong> Erhalt des Schlosses Bad Wurzach, ein bedeutendes<br />

Monument barocker Architektur. Im Berichtsjahr <strong>2013</strong> wurden aus diesem Grund<br />

rund 100.000 Euro in die Instandsetzung <strong>der</strong> Fenster sowie Innenausbauten investiert.<br />

Die Höhe <strong>der</strong> notwendigen Instandhaltungen führte im Jahr <strong>2013</strong> zu einem deutlichen<br />

wirtschaftlichen Defizit. Für den zukünftigen Erhalt des Schlosses ist die <strong>Stiftung</strong><br />

Kulturdenkmal weiterhin auf Spenden angewiesen. Einnahmen erzielt die <strong>Stiftung</strong><br />

vor allem aus <strong>der</strong> Verpachtung von Räumlichkeiten im Schloss.<br />

Ein zehnköpfiges Kuratorium aus Kirche, Politik und Wirtschaft setzt sich aus Heimatverbundenheit<br />

mit viel Engagement und Herzblut für das Schloss ein.<br />

Dem Kuratorium gehören an: P. Superior Eugen Kloos, Pfarrer<br />

Stefan Maier P. Provinzial Hubert Veeser (Stv. Vorsitzen<strong>der</strong>),<br />

Bürgermeister Roland Bürkle, S.E. Erich Erbgraf zu Waldburg-Zeil,<br />

Dr. Berthold Broll (Kuratoriumsvorsitzen<strong>der</strong>), Landrat Kurt Widmaier,<br />

Stefanie Locher, Heinrich Grieshaber und Hans Dietmar Sauer. Der<br />

Unternehmer Dr. h. c. Helmut O. Maucher (Mitte), <strong>der</strong> auch zu den<br />

Gründungsmitglie<strong>der</strong>n gehörte, wurde im April 2014 aus dem Gremium<br />

verabschiedet.<br />

Dr. Berthold Broll<br />

Kuratoriumsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Philip Kling<br />

Geschäftsführer<br />

bis 4.6.<strong>2013</strong><br />

Tobias Holeczek<br />

Geschäftsführer<br />

seit 4.6.<strong>2013</strong><br />

STIFTUNG KULTURDENKMAL SCHLOSS BAD WURZACH<br />

23


Bericht <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

Helios – Leben im Alter<br />

Die <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter mit Sitz in Goldach im Schweizer Kanton St. Gallen wurde 1982 gegründet. Damals hieß sie noch <strong>Stiftung</strong><br />

Villa Helios, benannt nach dem Alters- und Pflegeheim in Rorschach. Seit 2004 arbeitet die <strong>Stiftung</strong> Helios mit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> zusammen.<br />

Mit <strong>der</strong>en Hilfe konnte sie die Jugendstilvilla in Goldach sanieren und um einen Neubau erweitern. 2011 übernahm die <strong>Stiftung</strong> Helios<br />

den Betrieb des Alters- und Pflegeheimes Brunna<strong>der</strong>n von <strong>der</strong> Gemeinde Neckertal. In den Gemeinden Tübach und Steinach ist sie zudem mit<br />

ihrem ambulanten Spitex-Dienst tätig.<br />

Schwerpunkte <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong>sarbeit<br />

Die selbstständige und gemeinnützige <strong>Stiftung</strong> Helios setzt sich für die Entwicklung neuartiger Pflegekonzepte ein. Aktuelle gerontologische<br />

Forschungsergebnisse und gesellschaftliche Entwicklungen werden dabei berücksichtigt. Satzungszweck ist auch die För<strong>der</strong>ung und Unterstützung<br />

von Werken <strong>der</strong> Humanität und Kultur. Der unternehmerische Schwerpunkt liegt daher auf dem Betrieb von sozialen Einrichtungen.<br />

Zudem engagiert sie sich im Bereich <strong>der</strong> Betreuung von hilfebedürftigen Menschen in <strong>der</strong>en Wohnungen.<br />

Entwicklungen im Geschäftsjahr <strong>2013</strong><br />

Die <strong>Stiftung</strong> Helios blickt auf ein wirtschaftlich erfolgreiches Geschäftsjahr <strong>2013</strong> zurück. Gut etabliert haben sich die erweiterten Angebote<br />

<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Helios, das Alters- und Pflegeheim Brunna<strong>der</strong>n (ebenfalls im Kanton St. Gallen) sowie die ambulanten Spitex-Dienste in <strong>der</strong><br />

Gemeinde Steinach am Bodensee. Sie werden insgesamt sehr gut angenommen. Mit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> findet regelmäßig ein enger inhaltlicher<br />

Austausch statt. Darüber hinaus pflegt die <strong>Stiftung</strong> Helios Kontakte zu weiteren Institutionen und Partnern.<br />

Baufortschritte in Brunna<strong>der</strong>n<br />

Die Bauarbeiten in Brunna<strong>der</strong>n sind schnell und gut vorangeschritten. Früher als erwartet konnte die zweite Bauetappe bereits in diesem<br />

Jahr abgeschlossen und die dritte Bauetappe vorbereitet werden. Diese letzte Etappe wird voraussichtlich bis Juni 2015 beendet sein.<br />

Bauherrin ist die Gemeinde Neckertal, die die Einrichtung nach konzeptionellen Vorgaben <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter gestalten<br />

lässt. Die <strong>Stiftung</strong> ist Mieter <strong>der</strong> Räumlichkeiten. Das Pflegeheim wird fünf Wohngruppen für 68 Bewohner und einige heimgebundene Wohnungen<br />

vorhalten sowie Räumlichkeiten für die örtliche Spitex und Multifunktionsräume für die Versorgung und Betreuung älterer Menschen.<br />

Geplant sind zudem eine Cafeteria im Eingangsbereich des Hauses sowie ein neuer Garten um das Haus.<br />

Ministerin Altpeter besucht <strong>Stiftung</strong> Helios in Goldach/CH<br />

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24 STIFTUNG HELIOS – LEBEN IM ALTER


Tätigkeit des <strong>Stiftung</strong>srates<br />

Die <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter wird von einem achtköpfigen <strong>Stiftung</strong>srat verwaltet und nach außen vertreten. Die <strong>Stiftung</strong>sratsmitglie<strong>der</strong><br />

stammen aus <strong>der</strong> Schweiz, aus Deutschland und aus Österreich. Der <strong>Stiftung</strong>srat unterliegt <strong>der</strong> Aufsicht des Departements des Innern<br />

(Amt für Soziales und Amt für berufliche Vorsorge und <strong>Stiftung</strong>saufsicht).<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2013</strong> fanden zwei Sitzungen des <strong>Stiftung</strong>srates statt. Darin wurden die wesentlichen Entwicklungen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> und <strong>der</strong><br />

dazu gehörenden Einrichtungen und Dienste beraten sowie die gemäß den Statuten obliegenden Entscheidungen getroffen. Der <strong>Stiftung</strong>srat<br />

wurde für das Rechnungsjahr 2012 mit uneingeschränktem Bestätigungsvermerk <strong>der</strong> Revisionsgesellschaft REDI AG Treuhand (Frauenfeld)<br />

entlastet. Für das Rechnungsjahr <strong>2013</strong> wurde ebenfalls die REDI AG beauftragt.<br />

Mitglie<strong>der</strong> des <strong>Stiftung</strong>srates<br />

Dr. Berthold Broll<br />

<strong>Stiftung</strong>sratspräsident<br />

Lic. jur. Emil Nisple<br />

Vizepräsident<br />

Prälat Michael H. F. Brock<br />

Dr. Christa Köppel<br />

Verena Kubat-Müller<br />

Marguerite Meier-Waldstein<br />

Klaus Müller<br />

Dr. Markus Nachbaur<br />

Dr. Berthold Broll<br />

Präsident des<br />

<strong>Stiftung</strong>srates<br />

Lic. iur. Emil Nisple<br />

Vizepräsident des<br />

<strong>Stiftung</strong>srates<br />

Dezember<br />

Rosenharz: drei heilige Könige<br />

<br />

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<br />

<br />

<br />

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<br />

STIFTUNG HELIOS – LEBEN IM ALTER<br />

25


Kennzahlen <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> | <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist |<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

Tätigkeitsbereiche<br />

2012 <strong>2013</strong><br />

Umsatz 277.433 289.912<br />

Personalaufwand 185.342 193.896<br />

Bilanzsumme 632.651 650.385<br />

EK-Quote 63,4% 63,3%<br />

EK-Quote inkl. SoPo 77,3% 76,4%<br />

Investitionen 25.100 34.300<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 6 058 6 080*<br />

Ehrenamtliche 2 566 2 345<br />

Die konsolidierte Bilanz für die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> gesamt umfasst:<br />

1. Vollkonsolidierung<br />

Holding, St. Gallus-Hilfe gGmbH, <strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung gGmbH, St. Lukas-Klinik gGmbH, <strong>Liebenau</strong> Kliniken<br />

gGmbH, Berufsbildungswerk Adolf Aich gGmbH, St. Anna-Hilfe gGmbH<br />

(Deutschland), <strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter gGmbH, St. Anna-Hilfe gGmbH<br />

(Österreich), St. Anna-Sozialzentren gGmbH (Österreich), St. Anna-<br />

Service gGmbH (Österreich), Genossenschaft DORFPLATZ (Schweiz),<br />

<strong>Liebenau</strong> Investment S.R.L., <strong>Liebenau</strong> Service GmbH, <strong>Liebenau</strong><br />

Gebäude- und Anlagenservice GmbH, <strong>Liebenau</strong> Beratung und Unternehmensdienste<br />

GmbH, <strong>Liebenau</strong> Teamwork Kommunikation GmbH,<br />

<strong>Liebenau</strong> Objektservice GmbH, <strong>Liebenau</strong>er Landleben GmbH,<br />

2. Quotenkonsolidierung<br />

Christliches Sozialwerk gGmbH, Sachsen Innovativ GmbH, CaSa Leben<br />

im Alter gGmbH, CaSa Sozialeinrichtungen gGmbH, St. Nikolaus<br />

Süddeutsches Kin<strong>der</strong>hospiz gGmbH, Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie<br />

und Integration gGmbH, SH Development s.r.o.,<br />

Dom Seniorov n.o.<br />

3. Equity<br />

LBU Systemhaus AG, Institut für Soziale Berufe<br />

* In <strong>der</strong> Summe <strong>2013</strong> nicht enthalten:<br />

Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk, Fondazione S. Elisabetta,<br />

Franz von Assisi gGmbH<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> Holding<br />

2012 <strong>2013</strong><br />

Umsatz 42.059 45.696<br />

Aufwendungen / Betriebsaufwand 40.286 41.796<br />

Anlagevermögen 477.770 497.742<br />

Umlaufvermögen 49.352 42.841<br />

EK-Quote 68,2% 68,1%<br />

EK-Quote inkl. SoPo 78,8% 78,2%<br />

Verbindlichkeiten 112.010 117.828<br />

Bilanzsumme 527.122 540.583<br />

Investitionen in Sachanlagevermögen 18.646 21.637<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 152 164<br />

Altenhilfe<br />

2012 <strong>2013</strong><br />

Umsatz 108.891 114.084<br />

Personalaufwand 66.362 69.543<br />

Bilanzsumme 67.806 73.489<br />

EK-Quote 22,2% 22,6%<br />

EK-Quote inkl. SoPo 40,4% 38,8%<br />

Investitionen 3.600 7.400<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 2 410 2 413<br />

Ehrenamtliche 1 857 1 590<br />

1. Vollkonsolidierung<br />

St. Anna-Hilfe gGmbH (Deutschland), <strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter<br />

gGmbH, St. Anna-Hilfe gGmbH (Österreich), St. Anna-Sozialzentren<br />

gGmbH (Österreich), St. Anna-Service gGmbH (Österreich),<br />

Genossenschaft DORFPLATZ (Schweiz)<br />

2. Quotenkonsolidierung<br />

CaSa Leben im Alter gGmbH, CaSa Sozialeinrichtungen gGmbH,<br />

SH Development s.r.o., Dom Seniorov n.o.<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

2012 <strong>2013</strong><br />

Umsatz 90.607 94.206<br />

Personalaufwand 62.517 65.516<br />

Bilanzsumme 52.939 51.991<br />

EK-Quote 43,9% 45,2%<br />

EK-Quote inkl. SoPo 73,8% 74,4%<br />

Investitionen 1.500 1.800<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 1 763 1 795<br />

Ehrenamtliche 700 746<br />

1. Vollkonsolidierung<br />

St. Gallus-Hilfe gGmbH, <strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung gGmbH<br />

2. Quotenkonsolidierung<br />

Christliches Sozialwerk gGmbH, Sachsen Innovativ GmbH<br />

Gesundheit<br />

2012 <strong>2013</strong><br />

Umsatz 24.169 26.246<br />

Personalaufwand 16.937 17.539<br />

Bilanzsumme 10.732 10.785<br />

EK-Quote 40,1% 44,3%<br />

EK-Quote inkl. SoPo 46,5% 50,3%<br />

Investitionen 500 300<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 460 464<br />

1.<br />

2.<br />

Vollkonsolidierung<br />

St. Lukas-Klinik gGmbH, <strong>Liebenau</strong> Kliniken gGmbH<br />

Quotenkonsolidierung<br />

Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und Integration gGmbH<br />

26 K ENNZAHLEN


<strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist<br />

Bildung<br />

2012 <strong>2013</strong><br />

Umsatz 27.989 26.551<br />

Personalaufwand 17.161 17.322<br />

Bilanzsumme 13.703 11.853<br />

EK-Quote 14,9% 14,2%<br />

EK-Quote inkl. SoPo 26,6% 27,3%<br />

Investitionen 200 400<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 369 357<br />

1. Vollkonsolidierung<br />

Berufsbildungswerk Adolf Aich gGmbH<br />

Dienstleistungsgesellschaften<br />

2012 <strong>2013</strong><br />

Umsatz 30.007 31.912<br />

Personalaufwand 14.509 15.809<br />

Bilanzsumme 6.812 6.838<br />

EK-Quote 42,0% 43,3%<br />

EK-Quote inkl. SoPo – –<br />

Investitionen 800 700<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 727 827<br />

1. Vollkonsolidierung<br />

<strong>Liebenau</strong> Service GmbH, <strong>Liebenau</strong> Gebäude- und Anlagenservice<br />

GmbH, <strong>Liebenau</strong> Beratung und Unternehmensdienste GmbH,<br />

<strong>Liebenau</strong> Teamwork Kommunikation GmbH, <strong>Liebenau</strong> Objektservice<br />

GmbH, <strong>Liebenau</strong>er Landleben GmbH<br />

2012 <strong>2013</strong><br />

Umsatz 9.706 9.778<br />

Personalaufwand 5.623 5.471<br />

Bilanzsumme 17.279 17.410<br />

EK-Quote 61,0% 63,7%<br />

EK-Quote inkl. SoPo 75,9% 77,1%<br />

Investitionen 328 202<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 225 228<br />

Ehrenamtliche 90 143<br />

1. Vollkonsolidierung<br />

Heilig Geist – Leben im Alter gGmbH<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

2012 <strong>2013</strong><br />

Umsatz 8.190 8.623<br />

Personalaufwand 6.079 6.261<br />

Bilanzsumme 9.458 9.741<br />

EK-Quote 11,6% 18,4%<br />

EK-Quote inkl. SoPo – –<br />

Investitionen 255 –<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 157 159<br />

Ehrenamtliche 25 28<br />

K ENNZAHLEN<br />

27


Altenhilfe<br />

Besser leben im Quartier<br />

Hauspatin Sabine<br />

Haschke steht vor einer Wohnungstür im dritten Stock ihres Wohnblocks in <strong>der</strong> Ravensburger<br />

Galgenhalde und klingelt bei einer älteren Dame. Deren Tochter hatte sie darum gebeten, nachdem<br />

sie die Mutter telefonisch nicht erreichen konnte. Nach endlosen Sekunden kommt die Seniorin an die Tür<br />

und Sabine Haschke atmet erleichtert auf. Alles in Ordnung, <strong>der</strong> Telefonhörer lag nicht richtig auf. <br />

<br />

<br />

<br />

Anfang <strong>der</strong> 90er Jahre hatte die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

das auf aktiver Nachbarschaftshilfe basierende<br />

Modell <strong>der</strong> Lebensräume für Jung und Alt entwickelt<br />

und an 25 Standorten realisiert. Das Konzept lässt sich<br />

ideal auch auf Gemeinden o<strong>der</strong> Stadtteile übertragen.<br />

Praktische Erfahrungen dazu macht die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

seit 2005 im Quartier Galgenhalde in <strong>der</strong> Ravensburger<br />

Weststadt, das in den 1950er Jahren entstanden<br />

ist. Hier leben rund 2000, überwiegend ältere Menschen.<br />

Ein Drittel <strong>der</strong> Mieter sind Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Genossenschaft<br />

Bau- und Sparverein (BSV). Um den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> älteren Mieter gerecht zu werden, ging<br />

<strong>der</strong> BSV im Jahr 2006 eine Kooperation mit <strong>der</strong> Stadt<br />

Ravensburg und <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ein, die dort<br />

bereits das Pflegeheim St. Meinrad betrieb. Das erste<br />

gemeinsame Projekt war die Gründung einer Senioren-<br />

WG. Seitdem haben sich weitere soziale Hilfen etabliert.<br />

Gleichzeitig ist ein Netzwerk entstanden, in dem<br />

viele Akteure wirken. Es begann mit den Hauspaten.<br />

Wie „tickt“ das Quartier?<br />

Aufgabe <strong>der</strong> inzwischen 15 Hauspaten<br />

ist es, die Anliegen <strong>der</strong><br />

Mieter, sofern sie nicht untereinan<strong>der</strong><br />

geklärt werden können,<br />

an die entsprechenden Stellen<br />

weiterzugeben. Stehen Neubelegungen<br />

an, fragt <strong>der</strong> BSV<br />

gerne bei den Hauspaten nach,<br />

wer gut in die Hausgemeinschaft<br />

passen würde – ein jüngerer<br />

o<strong>der</strong> ein älterer Mitbewohner,<br />

eine Familie o<strong>der</strong> auch<br />

<br />

ein<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Mensch mit Pflegebedarf. Die neuen Mieter werden auf<br />

Wunsch von den Hauspaten in die Hausgemeinschaft<br />

und die Infrastruktur <strong>der</strong> Galgenhalde eingeführt. Einmal<br />

im Monat treffen sich alle Paten mit dem Gemeinwesenarbeiter<br />

Harald En<strong>der</strong>le und tauschen sich aus.<br />

„Bei diesen Patentreffs stellt sich meist schnell heraus,<br />

wie das Quartier gerade tickt, wo es Unruhe gibt und<br />

welche Ursachen dahinter stecken“, sagt <strong>der</strong> Gemeinwesenarbeiter.<br />

Gemeinsam aktiv sein<br />

Doch die Hauspaten sind nicht die einzigen, die für<br />

eine gute Nachbarschaft im Quartier sorgen. Regelmäßig<br />

lädt zum Beispiel eine Gruppe zum Mittwochskaffee<br />

in den Rahlentreff. Die öffentliche Runde bei<br />

Kaffee und selbstgebackenem Kuchen wird meist von<br />

einem Vortrag begleitet. Ärzte o<strong>der</strong> Apotheker referieren<br />

über altersrelevante Themen, auch <strong>der</strong> Oberbürgermeister<br />

Dr. Daniel Rapp hat einen Vortrag über die Stadtentwicklung<br />

in Ravensburg gehalten.<br />

Der Rahlentreff ist das räumliche Herzstück<br />

<strong>der</strong> Quartiersarbeit, hier gibt es<br />

weitere Beratungs- und Dienstleistungsangebote<br />

sowie regelmäßige<br />

Veranstaltungen für die Bewohner des<br />

Stadtteils. „Yoga ist sehr beliebt zurzeit,<br />

wir haben schon den dritten Kurs eröffnet“,<br />

berichtet Harald En<strong>der</strong>le. „Die<br />

Hausaufgabenbetreuung am Freitag<br />

ist eine Unterstützung für berufstätige<br />

Eltern, da die Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Schule nur<br />

von Montag- bis Donnerstagnachmittag<br />

betreut werden.“<br />

28 ALTENHILFE


Rat und Hilfe<br />

• Wohnberatung<br />

• Vermittlung von Angeboten<br />

• Finanz- und Rechtsfragen<br />

Reha und Medizin<br />

• Therapieangebote<br />

• Hausärztliche Betreuung<br />

• Fachärztliche Versorgung<br />

Betreuung und Pflege<br />

• Ambulante Pflege<br />

• Stationäre Pflege<br />

• Pflegestützpunkte<br />

Service<br />

• Nachbarschaftshilfe<br />

• Essen auf Rä<strong>der</strong>n<br />

• Notruf<br />

Wohnen<br />

• Lebensräume<br />

• Pflegeheim<br />

• Wohnbaugenossenschaft<br />

Begegnung und Kultur<br />

• Besuchsdienste<br />

• Hauspaten<br />

• Öffentliche Begegnungsstätte<br />

Das Hilfenetz im Quartier<br />

„Galgenhalde“ in Ravensburg<br />

Auch beim Feiern kommen die Menschen des Quartiers<br />

zusammen. Vor fünf Jahren hat eine Initiativgruppe<br />

das alte Waschhaus renoviert, so dass bei Regen dort<br />

Veranstaltungen wie Winterfeuer und Sommerfest stattfinden<br />

können. Inzwischen nutzt auch die Tischtennisgruppe<br />

den Raum regelmäßig. Von den Angeboten<br />

des Quartiers profitiert auch Sabine Haschkes Mutter.<br />

Denn Gertrud Russow konnte trotz ihrer Alzheimer-<br />

Erkrankung und <strong>der</strong> dadurch bedingten Pflegebedürftigkeit<br />

in ihrer Wohnung bleiben. Das geht, weil sie<br />

mehrmals wöchentlich die professionellen Dienste <strong>der</strong><br />

Sozialstation St. Anna in Anspruch<br />

nimmt. Einige Nachbarinnen gehen<br />

mit ihr spazieren, helfen beim Einkaufen<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Wohnungsreinigung.<br />

„Mir geht’s gut, besser kann’s<br />

einer alten Frau gar nicht gehen“,<br />

sagt die 85-Jährige.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

ALTENHILFE<br />

29


St. Anna-Hilfe für ältere Menschen gemeinnützige GmbH, Deutschland<br />

<strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter gemeinnützige GmbH<br />

Stefanie Locher<br />

Geschäftsführerin<br />

Die St. Anna-Hilfe für ältere Menschen Deutschland und die <strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter betreiben im <strong>Stiftung</strong>sverbund<br />

den größten Teil <strong>der</strong> stationären Altenpflegeeinrichtungen, Sozialstationen und ergänzenden<br />

Wohnformen wie den Heimgebundenen Wohnungen. Das Portfolio wird ergänzt durch weitere Angebote wie<br />

Wohnen mit Service, ein Hospiz, eine Seniorenwohngemeinschaft, betreutes Wohnen, Tages-, Kurzzeit- und<br />

Schwerstpflege. Neben den generationenübergreifenden Wohnanlagen nach dem Konzept „Lebensräume für<br />

Jung und Alt“ werden Quartiersprojekte umgesetzt.<br />

Gerhard Schiele<br />

Geschäftsführer<br />

Demenz: Ressourcen im Mittelpunkt<br />

Die Altenhilfe <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> begrüßt die schon<br />

lange gefor<strong>der</strong>te Einführung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs<br />

durch die neue Bundesregierung. Demenziell<br />

St. Anna-Hilfe, Deutschland<br />

<strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter<br />

2012 <strong>2013</strong><br />

Bewohner, Mieter, Gäste, Kunden<br />

Bewohner in Heimen<br />

(Dauer-, Kurzzeit- und Schwerstpflege) 3 253 3 256<br />

Gäste Tagesbetreuung 72 90<br />

Gäste Hospiz 114 102<br />

Patienten/Kunden Sozialstationen 781 857<br />

Mieter heimgebundener Wohnungen 290 313<br />

Bewohner Wohnanlagen<br />

„Lebensräume für Jung und Alt“ 1 389 1 414<br />

Bewohner Wohnanlagen „Leben am See“ 124 124<br />

erkrankte Menschen werden bei <strong>der</strong> Pflege und Unterstützung<br />

nicht länger benachteiligt. Die vorhandenen<br />

Ressourcen älterer Menschen rücken in den Mittelpunkt<br />

<strong>der</strong> Begutachtung und nicht wie bisher die Defizite.<br />

Auch Prävention und Rehabilitation für ältere<br />

Menschen sollen neu geprüft werden. Die Weichen für<br />

eine nachhaltige Pflegepolitik in Deutschland müssen<br />

in dieser Legislaturperiode gestellt werden.<br />

Qualität halten und verbessern<br />

Regelmäßige Kundenbefragungen sind Teil unserer<br />

Qualitätssicherung. Im Jahr <strong>2013</strong> spiegelte das gute<br />

Befragungsergebnis die hohe Qualität unserer Arbeit<br />

wi<strong>der</strong>. Bei überdurchschnittlich hoher Beteiligung<br />

(42,1 Prozent) ist die Zufriedenheit <strong>der</strong> Bewohner und<br />

Angehörigen in allen Bereichen im Vergleich zum Jahr<br />

2010 nochmals gestiegen – teilweise erheblich. Im<br />

Einrichtungen/Platzzahlen<br />

Heime 29 29<br />

Dauer- und Kurzzeitpflegeplätze 1 556 1 556<br />

Schwerstpflegeplätze 46 46<br />

Plätze Tagesbetreuung 60 60<br />

Plätze Hospiz 9 9<br />

Standorte Heimgebundene Wohnungen 19 19<br />

Anzahl Heimgebundene Wohnungen 241 241<br />

Wohnanlagen<br />

„Lebensräume für Jung und Alt“ 25 26<br />

Anzahl <strong>der</strong> Wohnungen 817 832<br />

Wohnanlagen „Leben am See“ 2 2<br />

Wohnungen „Leben am See“ 73 73<br />

Sozialstationen 3 3<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 1 581 1 564<br />

Ehrenamtliche 1 570 1 285<br />

Bereich „Pflege“ etwa waren 89 Prozent <strong>der</strong> Bewohner<br />

zufrieden (2010: 79). Auch bei dem für die Bewohner<br />

zentralen Thema „Ernährung“ ist die Zufriedenheit auf<br />

87 Prozent gestiegen (2010: 75 Prozent). Ähnlich verhält<br />

es sich im Bereich „Soziales Leben und Aktivierung“<br />

(<strong>2013</strong>: 85; 2010: 77). Die positive Bewertung ist für<br />

uns Ansporn, noch besser zu werden und in unseren<br />

Häusern eine sehr hohe Qualität zu bieten.<br />

30 ALTENHILFE


Alternative Wohnformen<br />

Der Bedarf an alternativen Wohnformen, ambulanten<br />

und stationären Angeboten steigt weiterhin an. Vor<br />

allem das Zusammenwirken von professionellen und<br />

nicht professionellen Hilfen gewinnt zunehmend an<br />

Bedeutung. Eingeweiht wurden die 26. Lebensräume<br />

für Jung und Alt in Wittenhofen (Deggenhausertal).<br />

Mitarbeiter gewinnen und binden<br />

Eine zentrale Herausfor<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> Altenhilfe bleibt<br />

nach wie vor die Nachwuchs- und Mitarbeitergewinnung<br />

sowie die Mitarbeiterbindung. Dienstplanverlässlichkeit,<br />

mehr Entscheidungskompetenz, vereinfachte<br />

Dokumentationsmöglichkeiten sind für die Altenhilfe<br />

<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> wichtige Ansätze. Mit <strong>der</strong> Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Fachkraft für Pflegeplanung etwa wollen<br />

wir Fachkräfte stärken, die administrative Arbeiten –<br />

wie etwa die Dokumentation – übernehmen. Fachkräfte,<br />

die ihre originäre Aufgabe mehr in <strong>der</strong> direkten<br />

Pflege sehen, sollen so entlastet werden. Um gemeinsam<br />

mit den Mitarbeitern neue Arbeitsmodelle zu finden,<br />

entwickeln und prüfen wir laufend weitere Ansätze.<br />

Junge und neue Mitarbeiter möchten wir motivieren<br />

und an unser Unternehmen binden, indem wir die<br />

Arbeit in <strong>der</strong> Altenpflege interessant gestalten und für<br />

Mitarbeiter entlastende Strukturen schaffen.<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Die wirtschaftliche Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong> – Leben<br />

im Alter verlief durch die steigende Auslastung und<br />

Nachfrage sehr gut. Die St. Anna-Hilfe sah sich vor<br />

großen wirtschaftlichen Herausfor<strong>der</strong>ungen. Ein leicht<br />

positives Ergebnis konnten wir im Berichtsjahr durch<br />

eine noch exaktere Personalsteuerung und Pflegesatzerhöhungen<br />

erzielen. Auf die angespannte wirtschaftliche<br />

Situation <strong>der</strong> Sozialstation St. Anna wirkten sich<br />

Entgelterhöhungen, Tourenstraffung und die Verdichtung<br />

von Leistungen positiv aus.<br />

Umfrage zur Zufriedenheit<br />

bei Bewohnern<br />

und Angehörigen<br />

(42,1 Prozent Beteiligung)<br />

<br />

<strong>2013</strong><br />

2010<br />

<br />

<strong>2013</strong><br />

2010<br />

<br />

<strong>2013</strong><br />

2010<br />

89 %<br />

79 %<br />

87 %<br />

75 %<br />

85 %<br />

77 %<br />

ALTENHILFE<br />

31


Heilig Geist – Leben im Alter gemeinnützige GmbH<br />

Hospitalstiftung zum Heiligen Geist (80 % Beteiligung), Deutsche Provinz <strong>der</strong> Salvatorianer (20 % Beteiligung)<br />

Zu den Angeboten <strong>der</strong> Heilig Geist – Leben im Alter gehört neben den stationären Pflegeeinrichtungen mit<br />

Heimgebunden Wohnungen eine Sozialstation, die mit ihren Leistungen Menschen zu Hause versorgt. Zusätzlich<br />

betreibt die Gesellschaft eine Einrichtung in Neutann, die sich auf die Begleitung von Menschen mit<br />

schweren demenziellen Erkrankungen spezialisiert hat.<br />

Stefanie Locher<br />

Geschäftsführerin<br />

Gerhard Schiele<br />

Geschäftsführer<br />

Hohe Kundenzufriedenheit<br />

Während das Image unserer Branche in <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

eher negativ ist, bestätigten die Kunden den Einrichtungen<br />

<strong>der</strong> Heilig Geist – Leben im Alter eine gute<br />

Qualität. Dies zeigt das Ergebnis <strong>der</strong> Befragung von<br />

Bewohnern und Angehörigen als Teil unserer Qualitätssicherung<br />

im Berichtsjahr <strong>2013</strong>. Der Rücklauf <strong>der</strong><br />

Fragebögen aus <strong>der</strong> Region Allgäu betrug fast 42 Prozent,<br />

was als sehr engagiert zu werten ist.<br />

Im Bereich Pflege waren 95 Prozent <strong>der</strong> Bewohner<br />

zufrieden (2010: 85). Auch bei dem für die Bewohner<br />

zentralen Thema Ernährung ist die Zufriedenheit auf<br />

91 Prozent angestiegen (2010: 75). Ähnlich verhält es<br />

sich im Bereich soziales Leben und Aktivierung. Hier<br />

ist die Zufriedenheit um weitere 10 Punkte auf 88 Prozent<br />

gestiegen.<br />

Innovative Wohn- und Pflegegemeinschaften<br />

Die Lebensqualität <strong>der</strong> Bewohner ist uns ein beson<strong>der</strong>es<br />

Anliegen. Häuser <strong>der</strong> Heilig Geist – Leben im Alter<br />

haben bei <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Wohn- und Pflegegemeinschaften<br />

maßgeblich mitgewirkt. Zuständig für<br />

die Bewohner ist bei diesem Wohnmodell ein gemeinsames<br />

Alltagsteam. Die strikte Trennung von Pflege<br />

und Betreuung wird weitgehend aufgegeben. Das<br />

multiprofessionelle Team besteht aus Mitarbeitern <strong>der</strong><br />

Pflege, <strong>der</strong> Hauswirtschaft und <strong>der</strong> sozialen Betreuung.<br />

Selbstverständlich bleiben eindeutige Tätigkeiten<br />

– die sogenannten primären Aufgaben – wie<br />

die Behandlungspflege bei den Pflegemitarbeitern.<br />

Sekundäre Aufgaben wie einfache grundpflegerische<br />

Handgriffe sollen aber unabhängig von <strong>der</strong> Disziplin<br />

von allen Mitarbeitern durchgeführt werden können.<br />

Heilig Geist – Leben im Alter<br />

Umfrage zur Zufriedenheit<br />

bei Bewohnern<br />

und Angehörigen<br />

(42 Prozent Beteiligung)<br />

<br />

<strong>2013</strong><br />

2010<br />

<br />

<strong>2013</strong><br />

2010<br />

<br />

<strong>2013</strong><br />

2010<br />

95 %<br />

85 %<br />

91 %<br />

75 %<br />

78 %<br />

88 %<br />

2012 <strong>2013</strong><br />

Bewohner, Mieter, Gäste, Kunden<br />

Bewohner in Heimen (Dauer-, Kurzzeitpflege) 434 415<br />

Patienten/Kunden Sozialstationen 157 192<br />

Mieter heimgebundener Wohnungen 47 47<br />

Einrichtungen/Platzzahlen<br />

Heime 3 3<br />

Dauer- und Kurzzeitpflegeplätze 184 184<br />

Schwerstpflegeplätze 30 30<br />

Heimgebundene Wohnungen 36 36<br />

Sozialstationen 1 1<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 223 228<br />

Ehrenamtliche 90 143<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Die Nachfrage nach den verschiedenen Angeboten <strong>der</strong><br />

Heilig Geist – Leben im Alter ist unverän<strong>der</strong>t hoch. Wie<br />

erwartet konnte sie daher auch im Berichtsjahr <strong>2013</strong><br />

ein sehr positives Ergebnis erzielen.<br />

32 ALTENHILFE


St. Anna-Hilfe für ältere Menschen gemeinnützige GmbH, Österreich<br />

Die St. Anna-Hilfe betreibt in Vorarlberg und Oberösterreich 11 Pflegeheime für ältere Menschen, eine Wohnanlage<br />

Lebensräume für Jung und Alt, Heimgebundene Wohnungen an vier Standorten, eine Einrichtung für<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung in Kärnten und ein Gästehaus in Oberösterreich.<br />

Klaus Müller<br />

Geschäftsführer<br />

Gästehaus in Stadl Paura eröffnet<br />

Die St. Anna-Hilfe hat ihre erste Pension, das Gästehaus<br />

St. Anna, in Stadl Paura eröffnet. Es befindet sich<br />

in einem Nebengebäude des Sozialzentrums Kloster<br />

Nazareth, wo außerdem zehn Heimgebundene Wohnungen<br />

und eine Krabbelstube geschaffen wurden.<br />

Das Gästehaus hat rund 30 Betten und einen Seminarraum<br />

für 20 Personen.<br />

10 Jahre Lebensräume Bregenz<br />

Die Mieter <strong>der</strong> 38 Wohnungen feierten das Jubiläum mit<br />

Vertretern <strong>der</strong> Kirche, <strong>der</strong> Stadt, <strong>der</strong> St. Anna-Hilfe<br />

und <strong>der</strong> Wohnbaugesellschaft VOGEWOSI. Sie leben das<br />

Prinzip <strong>der</strong> aktiven Nachbarschaftshilfe, realisieren<br />

eigene Ideen und gemeinsame Aktionen.<br />

St. Anna-Hilfe, Österreich<br />

St. Anna-Service<br />

2012 <strong>2013</strong><br />

Bewohner, Mieter, Gäste, Kunden<br />

Bewohner in Heimen 911 957<br />

(Dauer- und Kurzzeitpflege)<br />

Gäste Tagesbetreuung 8 8<br />

Mieter Heimgebundene Wohnungen 37 38<br />

Bewohner Wohnanlage<br />

„Lebensräume für Jung und Alt“ 59 59<br />

Einrichtungen/Platzzahlen<br />

Altenpflegeheime 11 11<br />

Dauer- und Kurzzeitpflegeplätze 592 592<br />

Heimgebundene Wohnungen 26 36<br />

Wohnanlagen Lebensräume für Jung und Alt 1 1<br />

Anzahl <strong>der</strong> Wohnungen 38 39<br />

Betreuungseinrichtungen für Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung 1 1<br />

Plätze Wohnwelt 18 18<br />

Plätze Arbeitswelt 24 24<br />

Dienstleistungen St. Anna-Service<br />

Mittagessen 295 687 331 169<br />

Abendessen 176 434 199 370<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 631 652<br />

Ehrenamtliche 270 281<br />

Mitarbeiter/-innen mit Behin<strong>der</strong>ung 5 9<br />

(geför<strong>der</strong>te Arbeitsplätze)<br />

Gesundheitsprogramm ausgezeichnet<br />

Für ihr Gesundheitsprogramm „tuat guat“ ist die St. Anna-<br />

Hilfe vom Land Vorarlberg mit dem silbernen „salvus“<br />

<strong>2013</strong>/2014 ausgezeichnet worden. Das Gütesiegel bescheinigt,<br />

dass das Unternehmen sich kontinuierlich<br />

um gesundheitsunterstützende Maßnahmen kümmert.<br />

Konkret bietet „tuat guat“ regelmäßige sportliche Aktivitäten<br />

und weitere Aktionen, die den Mitarbeitern gut<br />

tun, wie zum Beispiel das Projekt „Job & Kids“.<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Auch in <strong>2013</strong> haben sich die Einrichtungen gut weiterentwickelt.<br />

Vorrangiges Thema war nach wie vor, qualifizierte<br />

Mitarbeiter zu finden und längerfristig zu binden.<br />

Personallücken mussten teilweise mit Leasingpersonal<br />

überbrückt werden. Inhaltlich ging es außerdem um<br />

die Umsetzung von pflegerischen Leitlinien zum Risikomanagement<br />

und die Weiterentwicklung von Betreuungsund<br />

Pflegekonzepten.<br />

ALTENHILFE<br />

33


CaSa Leben im Alter<br />

Tochter <strong>der</strong> CaSa Sozialeinrichtungen gemeinnützige GmbH, Österreich<br />

Caritas <strong>der</strong> Erzdiözese Wien (50 % Beteiligung), <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> (50 % Beteiligung)<br />

Die CaSa Leben im Alter betreibt in Wien und Nie<strong>der</strong>österreich vier Pflegeheime und einen Kin<strong>der</strong>garten. Des<br />

Weiteren wird eine Senioreneinrichtung <strong>der</strong> Caritas <strong>der</strong> Erzdiözese Wien in Baden bei Wien per Managementvertrag<br />

verwaltet.<br />

Markus Platzer<br />

Geschäftsführer<br />

Klaus Müller<br />

Geschäftsführer<br />

Neue Häuser<br />

Im Berichtsjahr hat sich die Casa insbeson<strong>der</strong>e mit diversen<br />

Bauvorhaben beschäftigt: dem Neubau des Hauses<br />

Waldkloster, einem Neubau in <strong>der</strong> slowakischen Stadt<br />

Pezinok (Eröffnung Januar 2014) durch eine neu gegründete<br />

Besitzgesellschaft, einem Neubau im nie<strong>der</strong>österreichischen<br />

Kirchberg an <strong>der</strong> Pielach sowie einem Zubau,<br />

<strong>der</strong> das Haus Baden um 15 Pflegeplätze erweitert.<br />

Letzteres Projekt kann in <strong>der</strong> geplanten Form wegen<br />

denkmalschutzrechtlicher Bedenken nicht umgesetzt<br />

werden. Zum Zweck des Betriebs <strong>der</strong> genannten slowakischen<br />

Einrichtung wurde eine Tochter <strong>der</strong> Casa gegründet<br />

(Dom Seniorov n.o.). Gemeinsam mit einem slowakischen<br />

Partner sind wir in den Markt eingestiegen.<br />

Qualität und Familienfreundlichkeit<br />

Gemeinsam mit <strong>der</strong> Caritas <strong>der</strong> Erzdiözese Wien hat die<br />

Casa an <strong>der</strong> Einführung einer EDV-unterstützten Dienstplanung<br />

und Pflegedokumentation weitergearbeitet.<br />

In <strong>der</strong> Pflege wurde mit <strong>der</strong> Erarbeitung einheitlicher<br />

Konzepte, Richtlinien und Formulare begonnen. Die<br />

beiden Einrichtungen in Baden und Guntramsdorf haben<br />

sich dem Thema Qualitätsmanagement verschrieben<br />

und wurden im Herbst <strong>2013</strong> E-Qalin-zertifiziert. In<br />

den Wiener Einrichtungen haben wir die Maßnahmen<br />

des Audit Vereinbarkeit von Pflegeberuf & Familie weiter<br />

konsequent umgesetzt, und im Waldkloster wurde<br />

das Projekt Hospiz- und Palliativcare zum Wohle unserer<br />

Bewohner vertieft und erweitert.<br />

10 Jahre Casa<br />

Bei <strong>der</strong> 10-Jahres-Feier <strong>der</strong> Casa blickten Gesellschafter<br />

und Geschäftsführung auf die sehr erfolgreichen letzten<br />

Jahre zurück. Mit einem neuen Logo und einer neuen<br />

Homepage haben wir die Arbeit an einer Corporate<br />

Identity abgeschlossen.<br />

CaSa Leben im Alter<br />

2012 <strong>2013</strong><br />

Bewohner<br />

Bewohner/-innen in Heimen<br />

(Dauer-, Kurzzeitpflege) 349 (380)* 361 (392)*<br />

Einrichtungen/Platzzahlen<br />

Heime 4 (5)* 4 (5)*<br />

Dauer- und Kurzzeitpflegeplätze 362 (394)* 362 (394)*<br />

Heimgebundene Wohnungen 21 21<br />

Kin<strong>der</strong>gartenplätze 85 85<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 311 (324)* 308 (324)*<br />

Ehrenamtliche Mitarbeiter 35 48<br />

( )*: inklusive Haus Baden<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Wirtschaftlich hat das Unternehmen mit einem positiven<br />

Betriebsergebnis abgeschlossen.<br />

34 ALTENHILFE


Einrichtungen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

Helios – Leben im Alter, Schweiz<br />

Genossenschaft DORFPLATZ<br />

Oberhelfenschwil, Schweiz<br />

Karl Eugster<br />

Hausleiter Goldach<br />

Anton Hirschi<br />

Hausleiter Brunna<strong>der</strong>n<br />

Klaus Müller<br />

<strong>Stiftung</strong>srat <strong>Stiftung</strong><br />

Helios – Leben im Alter<br />

Die <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

betreibt zwei Pflegeheime in Brunna<strong>der</strong>n<br />

(Toggenburg) und in Goldach sowie den<br />

ambulanten Pflegedienst Spitex in den<br />

Gemeinden Tübach und Steinach.<br />

In Brunna<strong>der</strong>n sind seit Abschluss <strong>der</strong> ersten<br />

Bauetappe im Sommer 2012 neben dem Altenpflegeheim<br />

zwei von insgesamt fünf neuen<br />

Wohngruppen bewohnt. Bis zum Ende des<br />

zweiten Bauabschnitts im Juni 2014 werden<br />

auf je<strong>der</strong> Wohngruppe jeweils bis 22 ältere<br />

Menschen leben. Danach stehen pro Wohngruppe<br />

10 bis 15 Einzelzimmer, insgesamt 68<br />

Einzelzimmer zur Verfügung. Die Bewohner<br />

und das Personal haben sich in den Übergangs-<br />

Wohngruppen gut eingelebt und empfinden<br />

die für Brunna<strong>der</strong>n neue Wohnform als sehr<br />

positiv.<br />

In Goldach wurden die Außenanlage neu gestaltet,<br />

die hauseigenen Parkplätze saniert<br />

und erweitert. Das neue Angebot <strong>der</strong> Kunstund<br />

Gestaltungstherapie fand bei den Bewohnern<br />

reges Interesse. Im Spitex-Team sind<br />

vier Pflegefachkräfte täglich von 7 bis 19 Uhr<br />

im Einsatz, nachts ist ein Notfalldienst eingerichtet.<br />

Renate Klein<br />

Geschäftsführerin,<br />

Vizepräsidentin des<br />

Verwaltungsrates<br />

Die Genossenschaft DORFPLATZ betreibt<br />

ein gemeinnütziges Pflegeheim sowie ein<br />

Kurzentrum mit angeglie<strong>der</strong>tem öffentlichen<br />

Soleschwimmbad und Restaurationsbetrieb<br />

mit Sitz in Oberhelfenschwil im<br />

unteren Toggenburg (Kanton St. Gallen).<br />

Erweiterung abgeschlossen<br />

Das vergangene Jahr war geprägt von <strong>der</strong> Realisierung des Erweiterungsbaus.<br />

Seit <strong>der</strong> Eröffnung im Juni <strong>2013</strong> verfügt <strong>der</strong> DORFPLATZ<br />

zusätzlich über sechs Zimmer für die geriatrische Rehabilitation,<br />

sechs neue Einzelzimmer und drei großzügige Zweizimmer-Appartements.<br />

Es konnte Vollbelegung erreicht werden.<br />

Durch die Platzerweiterung musste auch <strong>der</strong> Personalbestand<br />

erhöht werden. Glücklicherweise fanden wir rechtzeitig gut ausgebildetes<br />

Personal und verhin<strong>der</strong>ten Engpässe.<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Durch die anhaltend gute Auslastung des Hauses konnten die Mehrkosten<br />

für die Neuanschaffungen und Renovationen finanziell<br />

getragen werden. Trotz hoher Investitionen und entsprechen<strong>der</strong><br />

Abschreibungen wurde wie<strong>der</strong>um ein positives Jahresergebnis<br />

erreicht.<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

Genossenschaft DORFPLATZ<br />

2012 <strong>2013</strong><br />

Bewohner, Kunden<br />

Bewohner(Dauer- und Kurzzeitpflege) 132 122<br />

Kunden Sozialstation 62 72<br />

Einrichtungen/Platzzahlen<br />

Heime 2 2<br />

Dauer- und Kurzzeitpflegeplätze 117 122<br />

Sozialstationen (Spitex) 2 2<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 158 159<br />

Freiwillige Mitarbeiter 25 28<br />

2012 <strong>2013</strong><br />

Bewohner, Gäste<br />

Bewohner in Dauerpflege 35 38<br />

Gäste Rehabilitation 53 146<br />

Gäste Soleschwimmbad/Vitalcenter 19 000* 19 000*<br />

* zusätzlich Gruppen, die pauschal<br />

erfasst werden<br />

Platzzahlen<br />

Dauerpflegeplätze und Rehabilitation 30 40<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 45 49<br />

ALTENHILFE<br />

35


Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Inklusion geht – in kleinen Schritten<br />

NeLe ist neu in Leutkirch. Sie ist sehr kontaktfreudig und kommt mit den unterschiedlichsten Menschen<br />

zurecht. NeLe ist eine Plattform für ehrenamtliches Engagement und Teil des Inklusionsprojekts in<br />

Leutkirch. In vier weiteren Kommunen koordiniert die St. Gallus-Hilfe Inklusionsprojekte. Unterstützt<br />

werden alle von <strong>der</strong> Aktion Mensch.<br />

Wie können Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung ihre<br />

Belange im ländlichen Raum besser geltend<br />

machen: Diese Frage steht im Mittelpunkt des Leutkircher<br />

Projekts „Alle an einem Strang – Netzwerk<br />

für Inklusion“, in dessen Rahmen schon einiges auf<br />

den Weg gebracht wurde. „Ein wichtiger Schritt war<br />

die Gründung eines kommunalen Behin<strong>der</strong>tenbeirats<br />

mit sieben Mitglie<strong>der</strong>n Ende <strong>2013</strong>“, sagt Projektassistent<br />

Daniel Ohmayer von <strong>der</strong> St. Gallus-Hilfe. Während<br />

<strong>der</strong> Vorlaufphase wurde geschaut, welche Angebote es<br />

bereits in Leutkirch gibt und wo konkreter Handlungsbedarf<br />

besteht. Informationen und Anregungen ergaben<br />

sich zum Beispiel durch eine Bürgeranhörung,<br />

eine Fragebogenaktion, eine Stadtbegehung mit dem<br />

Fokus auf Mobilität und Barrierefreiheit sowie durch<br />

die Gründung <strong>der</strong> AG „Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung“.<br />

„Aktuelles Thema des Behin<strong>der</strong>tenbeirats ist die Barrierefreiheit<br />

in Leutkircher Bildungseinrichtungen“, informiert<br />

Ohmayer. Im Moment unterstützt die St. Gallus-<br />

Hilfe gemeinsam mit <strong>der</strong> Stadtverwaltung den Behin<strong>der</strong>tenbeirat<br />

bei seiner Konstituierung.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Inklusion ist kommunal verankert<br />

Grundlage des Leutkircher Inklusionsprojekts ist ein<br />

Gemein<strong>der</strong>atsbeschluss aus dem Jahre 2011. Zielsetzung<br />

war, sich auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

mit dem Thema Behin<strong>der</strong>tenbeirat<br />

beziehungsweise -beauftragter auseinan<strong>der</strong>zusetzen.<br />

Die Fe<strong>der</strong>führung des Inklusionsprojekts<br />

liegt bei <strong>der</strong> Kommune. Von Seiten <strong>der</strong><br />

St. Gallus-Hilfe ist Bernhard Hösch <strong>der</strong> Projektverantwortliche.<br />

Ein konkretes Beispiel ist die Entwicklung <strong>der</strong> Online-<br />

Plattform „Netzwerk Leutkirch“ – kurz NeLe – für<br />

ehrenamtliches Engagement. „NeLe soll Personen, die<br />

Hilfe benötigen, und solche, die Hilfe anbieten, unkompliziert<br />

und schnell miteinan<strong>der</strong> in Kontakt bringen“,<br />

erläutert Ohmayer. Das Ziel: Selbstständigkeit und<br />

Lebensqualität von alten, kranken o<strong>der</strong> behin<strong>der</strong>ten<br />

Menschen in den eigenen vier Wänden erhalten und<br />

för<strong>der</strong>n. „Außerdem wünschen wir uns, dass eine nachhaltige,<br />

generationenübergreifende Solidarität wächst<br />

und von den Bürgern mit Leben erfüllt wird“, ergänzt er.<br />

Das Projekt NeLe ist eine Kooperation <strong>der</strong> Stadt Leutkirch,<br />

<strong>der</strong> St. Gallus-Hilfe und <strong>der</strong> Vinzenz von Paul<br />

gGmbH.<br />

Weiterer Meilenstein des Projekts war die Eröffnung<br />

eines Klei<strong>der</strong>ladens im Juni 2014. Hier können<br />

finanziell benachteiligte Menschen nach dem Prinzip<br />

des Tafelladens günstige Kleidung einkaufen. Das Projekt<br />

ist eine hun<strong>der</strong>tprozentige Kooperation mit dem<br />

DRK Kreisverband Wangen. Die Beschäftigten <strong>der</strong><br />

Werkstatt <strong>der</strong> St. Gallus-Hilfe leeren die Klei<strong>der</strong>con-<br />

36 H ILFE FÜ R MENSC<br />

HEN MIT BEHINDERU N G


tainer, sortieren die Kleidung und unterstützen<br />

beim Verkauf. Ziel ist zudem, den Klei<strong>der</strong>laden<br />

als eine Art Treffpunkt in Leutkirch zu<br />

etablieren.<br />

Eng verknüpft mit Inklusion ist <strong>der</strong> Perspektivwechsel,<br />

Menschen als Teil <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Bürger ins Boot holen<br />

Auch in Dußlingen startet ein<br />

Inklusionsprojekt. Eine <strong>der</strong> ersten<br />

Maßnahmen, Bürger ins<br />

Boot zu holen und zu interessieren,<br />

ist eine Umfrage zum<br />

Thema in allen Haushalten. Beim<br />

und nicht als Menschen mit o<strong>der</strong> ohne Behin<strong>der</strong>ung zu<br />

sehen. „Unser Ziel ist es, innerhalb von drei Jahren tragfähige<br />

Netze zu knüpfen und Menschen zu begeistern“,<br />

erklärt Ohmayer.<br />

Projekt „Dußlingen wird inklusiv“ holte sich Teresa<br />

Roth, Leiterin <strong>der</strong> Ambulanten Dienste, auf diese Weise<br />

Ideen, Wünsche und Erfahrungen. Dußlinger Bürger<br />

wünschen sich etwa mehr Begegnungsmöglichkeiten:<br />

Das könnten vereinsunabhängige Bürgerfeste o<strong>der</strong><br />

multikulturelle Veranstaltungen sein o<strong>der</strong> ein türkischer<br />

Kochkurs in den Lebensräumen für Jung und<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Alt. Um Bürger langfristig für die Mitwirkung bei<br />

Inklusionsprojekten zu interessieren, müssen laufend<br />

weitere Aktivitäten folgen: Bürgerversammlungen,<br />

Treffen, die Umsetzung <strong>der</strong> ersten Anregungen. Klar<br />

ist dabei immer: „Es sind viele kleine Schritte nötig, damit<br />

sich alle im Ort gut zurechtfinden und wohl fühlen“,<br />

so Roth.<br />

Projekte in fünf Kommunen<br />

In fünf verschiedenen Kommunen<br />

hat die St. Gallus-Hilfe<br />

Inklusionsprojekte gestartet:<br />

· Dußlingen<br />

· Leutkirch<br />

· Lindau<br />

· Salem<br />

· Ulm<br />

Partner sind die jeweiligen Kommunen,<br />

an<strong>der</strong>e Einrichtungsträger<br />

und die St. Gallus-Hilfe.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

HILFE FÜ R MENSCHEN MIT BEHINDERUNG<br />

37


St. Gallus-Hilfe für behin<strong>der</strong>te Menschen gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung gemeinnützige GmbH<br />

Die St. Gallus-Hilfe und die <strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung sind Träger von Einrichtungen<br />

und Diensten für Menschen mit geistigen und mehrfachen Behin<strong>der</strong>ungen. Neben stationären, ambulanten<br />

und gemeindeintegrierten Wohnmöglichkeiten bieten sie schulische Ausbildung sowie vielfältige Ausbildungsund<br />

Arbeitsplätze, eine Reihe von Freizeitaktivitäten sowie Hilfen für Familien mit einem Angehörigen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung.<br />

Jörg Munk<br />

Geschäftsführer<br />

Unsere Bemühungen um eine qualitativ gute ambulante,<br />

nie<strong>der</strong>schwellige und präventive Arbeit findet<br />

in allen Stadt- und Landkreisen, in denen wir tätig sind,<br />

eine positive Resonanz. Die mit den Landkreisen<br />

Bodensee und Ravensburg abgestimmten Regionalisierungsaktivitäten<br />

für gemeindeintegrierte stationäre<br />

Wohn- und Lebensformen entwickeln sich gut. In<br />

<strong>der</strong> Stadt Bad Waldsee entsteht bereits ein Wohnangebot<br />

für 24 Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung. In Rosenharz,<br />

einem unserer Stammorte, geht die Ortsentwicklung<br />

voran. Das Haus St. Vinzenz-Ost wird grundlegend<br />

mo<strong>der</strong>nisiert. Zum Jahreswechsel <strong>2013</strong>/14 wurden<br />

dort die ersten drei alten Häuser abgebrochen, an gleicher<br />

Stelle entsteht eine neue und sehr ansprechende<br />

För<strong>der</strong>tagesstätte. Die überregionalen Anfragen nach<br />

umfassenden stationären Hilfen für Menschen mit<br />

Schwerst- und Mehrfachbehin<strong>der</strong>ungen nehmen in<br />

<strong>der</strong> Tendenz zu.<br />

Stammorte benötigen Stärkung<br />

Eines unserer zentralen Anliegen, die Weiterentwicklung<br />

unserer Stammorte, hat im vergangenen Jahr<br />

einen Dämpfer erhalten. Die neu verabschiedeten<br />

Investitionsför<strong>der</strong>richtlinien des Landes Baden-<br />

Württemberg bieten in ihrer jetzigen Form kaum mehr<br />

Möglichkeiten, notwendige öffentliche Investitionsmittel<br />

in einen unserer Stammorte zu holen. Dies<br />

halten wir angesichts <strong>der</strong> Notwendigkeit solcher Unterstützungsformen<br />

für das falsche Zeichen und werden<br />

uns entsprechend in den sozialpolitischen Meinungsprozess<br />

einbringen. Aus diesem Grund engagieren wir<br />

uns mit weiteren elf Trägern in dem Landesverband<br />

„Die Initiative – Verband <strong>der</strong> Komplexeinrichtungen<br />

<strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenhilfe Baden-Württemberg e. V.“<br />

Quartier für alle in Planung<br />

Hilfreich war <strong>der</strong> Abschluss einer Vereinbarung zum<br />

„Längerfristig intensiv betreuten Wohnen“. Dies versetzt<br />

uns in die Lage, Menschen mit umfassendem Hilfebedarf<br />

adäquater begleiten zu können. In den nächsten<br />

Jahren möchte die St. Gallus-Hilfe in neun weiteren<br />

Städten und Gemeinden in den Landkreisen<br />

Bodensee und Ravensburg mit betreuten Wohn- und<br />

tagesstrukturierenden Einrichtungen präsent sein. Die<br />

notwendigen Abstimmungsprozesse mit den zuständigen<br />

Behörden und Gemeinden verlaufen im Regelfall<br />

sehr konstruktiv. Drei teilhabe- und inklusionsorientierte<br />

Projekte wurden im vergangenen Jahr vom<br />

För<strong>der</strong>ausschuss des Landes positiv beschieden. Ihre<br />

bauliche Umsetzung beginnt ab 2014. Ein beson<strong>der</strong>es<br />

Projekt zeichnet sich in <strong>der</strong> Gemeinde Oberteuringen<br />

im Bodenseekreis ab. In enger Partnerschaft mit <strong>der</strong><br />

Gemeinde, den Akteuren vor Ort und <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong> –<br />

Leben im Alter wird ein inklusives Quartierskonzept<br />

„Lebensraum Campus“ entwickelt.<br />

Highlight: Bundesfachtagung<br />

Ein beson<strong>der</strong>es Highlight wurde im vergangenen Jahr<br />

vom Team <strong>der</strong> Gastfamilienarbeit organisiert. Die Bundesfachtagung<br />

„Betreutes Wohnen in Familien“ fand mit über<br />

200 Teilnehmern und hochkarätig besetzten Vorträgen<br />

und Foren in <strong>Liebenau</strong> statt. „Vielfalt macht das Leben<br />

38 HILFE FÜ R MENSC HEN MIT BEHINDERU N G


St. Gallus-Hilfe<br />

<strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

2012 <strong>2013</strong><br />

Betreute Menschen – Lebensbereich Wohnen<br />

Stationäre Hilfen 1 066 1 053<br />

davon in<br />

Wohnheimen<br />

(<strong>Liebenau</strong>, Hegenberg, Rosenharz) 780 773<br />

gemeindeintegrierten Wohnhäusern/<br />

Wohngemeinschaften 286 280<br />

davon Kin<strong>der</strong> und Jugendliche* 98 98<br />

Ambulant Betreutes Wohnen 172 190<br />

Betreutes Wohnen in Familien 86 95<br />

davon Kin<strong>der</strong> und Jugendliche 30 35<br />

Leistungen im Rahmen persönlicher Budgets 42 41<br />

*nach SGB VIII: bis 25 Jahre, nach SGB XII analog Schulbesuch<br />

Betreute Menschen – Lebensbereiche Schule,<br />

Arbeit, För<strong>der</strong>ung, Beschäftigung und Bildung<br />

(z.T. Doppelnennungen mit dem<br />

Lebensbereich Wohnen)<br />

Frühför<strong>der</strong>- und Beratungsstelle 168 187<br />

Don-Bosco-Schule 151 164<br />

Tagesbetreuung externer Schüler<br />

3 4<br />

Integrationsberatung in Regelkin<strong>der</strong>gärten/<br />

-schulen 97 111<br />

Berufsbildungsbereich/KoBV Werkstatt für<br />

behin<strong>der</strong>te Menschen (WfbM) 67 74<br />

Arbeitsbereich WfbM 340 333<br />

Qualifizierungsmaßnahmen 7 10<br />

För<strong>der</strong>- und Betreuungsbereich 326 313<br />

Tagesbetreuung Senioren<br />

220 222<br />

Familienunterstützende Einzel-, Gruppen-,<br />

Familienangebote* 634 628<br />

Betreute Familien <strong>der</strong> sozialmedizinischen<br />

Kin<strong>der</strong>nachsorge 41 37<br />

* mit allen Angeboten <strong>der</strong> Ferien- und<br />

Freizeitbetreuung<br />

bunt“: Das Motto <strong>der</strong> Tagung spiegelt die Bedeutung<br />

dieses Hilfeangebots für die Inklusionsorientierung wi<strong>der</strong>.<br />

Dank <strong>der</strong> Unterstützung von <strong>der</strong> Aktion Mensch konnten<br />

im vergangenen Jahr mehrere Inklusionsprojekte auf<br />

den Weg gebracht werden. Gemeinsam mit den Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung soll dabei vor Ort ihre Lebens- und<br />

Bedürfnislage analysiert werden, um mit Akteuren <strong>der</strong><br />

jeweiligen Gemeinde nach einer besseren Einbindung<br />

und Mitwirkung <strong>der</strong> Betroffenen zu suchen.<br />

Regionalisierung <strong>der</strong><br />

Hilfen für Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung:<br />

Beteiligung des Landes<br />

Baden-Württemberg<br />

an Rückbau und Umbau<br />

weiterhin unklar<br />

Einrichtungen & Dienste<br />

Wohnheime<br />

(<strong>Liebenau</strong>, Hegenberg, Rosenharz) 12 12<br />

Gemeindeintegrierte Wohnhäuser/<br />

Wohngemeinschaften 19 19<br />

Betriebsstätten <strong>der</strong> WfbM 6 6<br />

Schulen 1 1<br />

Kin<strong>der</strong>tagesstätten 0 0<br />

Beratungs- und Hilfsdienste 17 17<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 1 348 1 373<br />

Ehrenamtliche 700 746<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Die wirtschaftliche Situation ist insgesamt als angespannt<br />

zu bezeichnen. Einerseits sind die operativen<br />

Rahmenbedingungen, die Nachfragesituation o<strong>der</strong> die<br />

laufende Aufwands- und Erlössituation zufriedenstellend.<br />

An<strong>der</strong>erseits entstehen, bedingt durch den Umbauprozess<br />

in Rosenharz, erhöhte Kosten, die bei gleichzeitig<br />

eingeschränkter Auslastung <strong>der</strong> vorhandenen<br />

Plätze zu einer Belastungsprobe für die St. Gallus-Hilfe<br />

werden. Darüber hinaus ist nach wie vor unklar, ob sich<br />

das Land am notwendigen Umbau beziehungsweise<br />

Rückbau <strong>der</strong> Infrastruktur an diesen Orten beteiligt.<br />

HILFE FÜ R MENSCHEN MIT BEHINDERUNG<br />

39


Christliches Sozialwerk (CSW)<br />

St. Josefskongregation Ursberg (50 % Beteiligung), <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> (50 % Beteiligung)<br />

Das Christliche Sozialwerk (CSW) ist das einzige landesweit tätige karitative Sozialunternehmen im Freistaat<br />

Sachsen. Tätigkeitsschwerpunkt sind differenzierte stationäre und ambulante Angebote <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe,<br />

Leistungen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und Jugendhilfe sowie Bildungsangebote für Schüler und pädagogische Fachkräfte.<br />

Der Pferde- und Straußenhof bei Zwickau ermöglicht Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung ein Leben und Arbeiten<br />

in beson<strong>der</strong>em Umfeld.<br />

Peter Leuwer<br />

Geschäftsführer<br />

Auslastungsgrenze erreicht<br />

Im Jahr <strong>2013</strong> waren sämtliche Einrichtungen und<br />

Dienste ausgelastet. Die überörtliche Sozialplanung<br />

setzte einer Kapazitätserweiterung aus Kostengründen<br />

enge Grenzen. Außenwohngruppen und ambulant<br />

betreute Wohnangebote als Alternativen zur Heimunterbringung<br />

konnten nicht im erfor<strong>der</strong>lichen Umfang<br />

realisiert werden. Dadurch wurde das För<strong>der</strong>ziel blockiert,<br />

Heimbewohner in Wohnangebote mit größerer<br />

Selbständigkeit zu vermitteln.<br />

Die hohe Nachfrage nach Plätzen in unseren Kin<strong>der</strong>tagesstätten<br />

und nach Hilfen <strong>der</strong> Interdisziplinären<br />

Frühför<strong>der</strong>ung garantiert hier eine gute Auslastung.<br />

Unser Kompetenzzentrum für Autismus wird sich in<br />

Kooperation mit dem Dresdner Universitätsklinikum<br />

schrittweise auch externen Klienten öffnen.<br />

Christliches Sozialwerk (CSW)<br />

2012 <strong>2013</strong><br />

Lebensbereich Wohnen<br />

Bewohner/-innen 680 683<br />

Wohnheime 10 10<br />

Betreute Wohngruppen 17 17<br />

Ambulant Betreutes Wohnen 131 134<br />

Lebensbereich Arbeiten<br />

Mitarbeiter/-innen WfbM 1 200 1 177<br />

Werkstätten 5 5<br />

Lernen<br />

Kin<strong>der</strong> und Schüler 673 672<br />

Kin<strong>der</strong>tagesstätten 2 2<br />

För<strong>der</strong>schule 1 1<br />

Interdisziplinäre Frühför<strong>der</strong>ung 1 1<br />

Standorte in Sachsen 10 10<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 829 844<br />

Fortentwicklung <strong>der</strong> Angebote<br />

Um unsere Angebote für Menschen mit Unterstützungsbedarf<br />

bedarfsgerecht entwickeln zu können, führten<br />

wir intensive Verhandlungen und zum Teil gerichtliche<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzungen mit den unterschiedlichen<br />

Kostenträgern. Der Abschluss einer neuen<br />

Landesrahmenvereinbarung mit <strong>der</strong> Bundesagentur<br />

für Arbeit zur Refinanzierung des Berufsbildungsbereiches<br />

unserer Werkstätten machte ebenfalls intensive<br />

Verhandlungen erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Wichtige fachliche Themen waren Wege zu mehr<br />

Selbstbestimmung <strong>der</strong> betreuten Menschen sowie ein<br />

systemisches Aggressions-Management, das für strukturelle<br />

und psychische Gewalt sensibilisieren soll.<br />

Der Ersatzneubau einer Werkstatt für Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung in Wermsdorf wird voraussichtlich zum<br />

Beginn des neuen Ausbildungsjahres fertiggestellt<br />

40 HILFE FÜ R MENSC HEN MIT BEHINDERU N G


sein. Die Dresdner Werkstatt wurde im Sommer zum<br />

dritten Mal von <strong>der</strong> Elbe überflutet. Vorerst muss <strong>der</strong><br />

Werkstattbetrieb deshalb unter sehr einschränkenden<br />

Rahmenbedingungen an einem Interimsstandort fortgeführt<br />

werden.<br />

Pläne für die Zukunft<br />

Strategisch befasst sich das Christliche Sozialwerk <strong>der</strong>zeit<br />

mit konzeptionellen Überlegungen zur Versorgung<br />

alt und/o<strong>der</strong> pflegebedürftig werden<strong>der</strong> Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung, zur stärkeren Ambulantisierung <strong>der</strong><br />

Hilfen für chronisch psychisch kranke Menschen sowie<br />

zur medizinischen (insbeson<strong>der</strong>e psychiatrischen)<br />

Versorgung von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung. Das Thema<br />

Inklusion spielt für die Fortentwicklung des För<strong>der</strong>schulzentrums<br />

Sankt Franziskus eine wichtige Rolle.<br />

Gemeinsam mit dem Diözesancaritasverband Magdeburg<br />

planen wir die Errichtung und den Betrieb eines<br />

stationären Hospizes im Landkreis Nordsachsen. An<br />

einem neuen Standort in Dresden wurde ein Planverfahren<br />

eingeleitet zur Errichtung eines Einglie<strong>der</strong>ungshilfewohnheimes,<br />

einer Pflegeeinrichtung, einer<br />

Tagesklinik für die psychiatrische Versorgung von<br />

Menschen mit geistiger Behin<strong>der</strong>ung sowie mehrerer<br />

behin<strong>der</strong>tengerechter Wohneinheiten für ambulant<br />

betreutes Einzelwohnen.<br />

Wirtschaftliche Entwicklung<br />

Stabile Betreuungserlöse sicherten dem Christlichen<br />

Sozialwerk auch im vergangenen Jahr die erfor<strong>der</strong>liche<br />

Liquidität für umfangreiche Investitionen in die<br />

Infrastruktur sowie in die qualitative Fortentwicklung<br />

aller Leistungsangebote. Sorge bereiteten allerdings<br />

die tarifbedingt erneut deutlich gestiegenen Personalkosten,<br />

<strong>der</strong>en Refinanzierung durch die Kostenträger<br />

noch immer nicht abschließend geklärt werden konnte.<br />

Sämtliche Entgeltvereinbarungen stehen insofern weiterhin<br />

unter dem Vorbehalt möglicher späterer Rückfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Für das Wirtschaftsjahr 2014 erwarten<br />

wir weiterhin eine insgesamt gute Auftragslage. Die<br />

Nachfrage nach Werkstatt-Arbeitsplätzen wird leicht<br />

zurückgehen, da die Zahl <strong>der</strong> im Freistaat Sachsen von<br />

den Trägern <strong>der</strong> freien Wohlfahrtspflege vorgehaltenen<br />

Plätze die Nachfrage aktuell übersteigt.<br />

Kompetenzzentrum<br />

für Autismus:<br />

Kooperation mit<br />

Dresdner Uni-Klinikum<br />

lässt die Zahl <strong>der</strong><br />

Klienten steigen.<br />

HILFE FÜ R MENSCHEN MIT BEHINDERUNG<br />

41


Gesundheit<br />

Beson<strong>der</strong>e Menschen –<br />

beson<strong>der</strong>e Kompetenzen<br />

Dass Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen auch psychisch erkranken können, ist für die Allgemeinheit – und für<br />

viele Ärzte – ungewöhnlich. Doch genau darauf hat sich die St. Lukas-Klinik in <strong>Liebenau</strong> spezialisiert,<br />

behin<strong>der</strong>ten Menschen in psychisch schwierigen Situationen zu helfen. Für Sebastian Schlaich, Kin<strong>der</strong>und<br />

Jugendpsychiater und Chefarzt in <strong>der</strong> Spezialklinik, ist es gar zur Lebensaufgabe geworden.<br />

Als die wöchentliche Therapeutenrunde um 8.45 Uhr<br />

anfängt, hat Sebastian Schlaich schon einiges<br />

hinter sich: E-Mails checken, ein Telefonat wegen<br />

eines Betreuungsgutachtens, eine nächtliche Neuaufnahme,<br />

ein Telefonat mit <strong>der</strong> Mutter eines kleinen<br />

Patienten, einen Rundgang auf den drei Stationen <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie, die Absprache <strong>der</strong><br />

Tagesordnung für die Besprechung. Kurz davor möchte<br />

ein Kollege noch eine kurze Rücksprache. Dann geht<br />

es in die Therapeutenrunde: eine weitere Ärztin, ein<br />

Psychologe, zwei Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychotherapeuten,<br />

die Stationsleitungen. Sebastian Schlaich<br />

mo<strong>der</strong>iert das Gespräch. Es geht um Medikamentengaben,<br />

Vertretungsregelungen aufgrund des Ausfalls<br />

einer Kollegin, Personalfragen, die demnächst anstehende<br />

Hygieneprüfung. Der Psychologe stellt eine<br />

neue Orientierungshilfe für die Anamnese von neuen<br />

Patienten vor. Hierbei wird <strong>der</strong> Unterschied zur herkömmlichen<br />

Psychiatrie beson<strong>der</strong>s deutlich: Manche<br />

Standarduntersuchungen setzen<br />

einen IQ von über 70 voraus.<br />

Oftmals liegen die Patienten <strong>der</strong><br />

St. Lukas-Klink weit darunter.<br />

Beson<strong>der</strong>e Kompetenzen sind<br />

gefragt.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung Diagnose<br />

Es ist dieses Spannungsfeld aus geistiger Behin<strong>der</strong>ung<br />

und psychischen Störungen, das Sebastian Schlaich<br />

reizt. Diagnosen sind häufig schwierig. Ist beispielsweise<br />

ein bestimmtes Verhalten nun die Folge einer<br />

Psychose und wie lassen sich dann die Anteile von<br />

Autismus einordnen? Dass alles möglich ist, hat <strong>der</strong><br />

52-Jährige während seines Berufslebens immer wie<strong>der</strong><br />

erfahren. Und das unterscheidet ihn von herkömmlichen<br />

Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatern. Immer wie<strong>der</strong><br />

erlebt er, dass geistig behin<strong>der</strong>te Menschen mit Verhaltensauffälligkeiten<br />

auf ihre geistige Behin<strong>der</strong>ung<br />

reduziert werden. Die beson<strong>der</strong>en Ansprüche an Diagnosestellung<br />

und Behandlung von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />

würde unter Medizinern wenig beachtet.<br />

„Immer wie<strong>der</strong> erlebe ich die Fachwelt als in ihrem<br />

System hilflos“, stellt Schlaich fest. Folge ist oft keine<br />

o<strong>der</strong> nur eine wenig effektive Behandlung, zum Teil<br />

auch sehr zu Lasten <strong>der</strong> Patienten.<br />

Vorbild: früherer Arzt in St. Lukas-Klinik<br />

Sein Interesse ist Schlaich mehr o<strong>der</strong> weniger in die<br />

Wiege gelegt worden: Sein Großvater war Pfarrer und<br />

langjähriger Leiter <strong>der</strong> Diakonie Stetten. Auf ihn geht<br />

die Heilerziehungspflege als neues Berufsbild zurück.<br />

Auch sein Vater, ebenfalls Pfarrer, trat in die Fußstapfen<br />

des Vaters. Seit dem dritten Lebensjahr lebte Sebastian<br />

Schlaich daher mitten in <strong>der</strong> Einrichtung. „Ich erinnere<br />

mich an eine schöne Kindheit, wir hatten durch die<br />

Weitläufigkeit <strong>der</strong> „Anstalt“ immer<br />

viel beschützten Platz zum Spielen.“<br />

Und eigentlich sei es für die<br />

Pfarrersfamilie ein „inklusives“<br />

Leben gewesen, immer in Kontakt<br />

zu den Menschen, die dort betreut<br />

wurden. Schlaich bricht die Schule<br />

ab und will Heilerziehungspfleger werden. So kommt<br />

er nach <strong>Liebenau</strong>. Zunächst ins Haus Barbara 3, in dem<br />

viele autistische Jugendliche leben, er mit vielen Verhaltensauffälligkeiten<br />

in Berührung kommt, später<br />

Barbara 1, wo Schlaich auf <strong>der</strong> Pflegegruppe auch mit<br />

intensiver Pflege vertraut wird. Seine theoretische<br />

Ausbildung erhält er am Institut für Soziale Berufe<br />

in Ravensburg. Hier ist auch <strong>der</strong> damalige ärztliche<br />

Leiter <strong>der</strong> damals bereits begründeten Kin<strong>der</strong>- und<br />

Jugendpsychiatrie von <strong>Liebenau</strong> Dr. Joachim Schulz<br />

42 G ESUNDHEIT


als Dozent tätig. „Er wusste, wovon er sprach“,<br />

bekennt Schlaich.<br />

Vom Heilerziehungspfleger zum Arzt<br />

Mit 22 Jahren ist er mit seiner Ausbildung fertig. Da<br />

beginnt er sich zu fragen, ob er seine Motivation für<br />

den Pflegeberuf, <strong>der</strong> ihm sehr viel Freude bereitete, auch<br />

noch in 20 Jahren hat. Das führt ihn in zu dem Entschluss,<br />

Arzt für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche zu werden.<br />

Er holt berufsbegleitend sein Abitur nach und beginnt<br />

mit 27 Jahren sein Medizinstudium. Das finanziert er<br />

sich mit <strong>der</strong> Arbeit in <strong>der</strong> Lukas-Klinik selbst. Er wird<br />

Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiater, arbeitet dann fünf Jahre<br />

an den Kin<strong>der</strong>kliniken in Ravensburg und Friedrichshafen,<br />

um auch die somatische Ausbildung zum Kin<strong>der</strong>und<br />

Jugendarzt zu absolvieren, und kehrt 2008 an die<br />

St. Lukas-Klinik zurück. Zunächst leitet er oberärztlich<br />

die kin<strong>der</strong>- und jugendpsychiatrische Abteilung<br />

und wird <strong>2013</strong> Chefarzt in <strong>der</strong> St. Lukas-Klinik. Er<br />

wohnt inzwischen – wie in seiner Kindheit – in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft zu den Patienten und Betreuten<br />

in <strong>der</strong> Einrichtung. Es ist, als schließe sich ein Kreis.<br />

Wertschätzung ist wichtig<br />

Was ist es, was Sebastian Schlaich hat „zurückkehren“<br />

lassen? „Ich erlebe im Umgang mit Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

oft eine Wertschätzung und Dankbarkeit,<br />

ein gegenseitiges Sich-Ernstnehmen und Schätzen.“<br />

Das sei für ihn auch die Basis im Umgang mit Angehörigen.<br />

„Ich lege sehr großen Wert darauf, dass die<br />

Kin<strong>der</strong> und ihre Angehörigen von den Kollegen wertgeschätzt<br />

werden.<br />

Dazu gehöre für ihn auch, zu erkennen, dass er mit seinem<br />

Team zwar vieles an Wissen einbringen kann, die<br />

Eltern ihre Kin<strong>der</strong> aber viel länger kennen und andauernd<br />

begleiten. „Ich denke, wir müssen unsere Professionalität<br />

mit Demut betrachten“, sagt er. Gleichzeitig<br />

ist jedoch für Schlaich die Professionalität eine Kraftquelle:<br />

Die Anerkennung von Fachleuten und Angehörigen<br />

für die einfühlsame und stets ganz am Patienten<br />

ausgerichtete Therapie bedeutet ihm viel. Und er weiß<br />

auch: „Wenn wir es nicht tun, wer tut es dann?“<br />

<br />

<br />

<br />

Vater eines Autisten<br />

Dabei ist Schlaich eigentlich auch<br />

privat ein Fachmann: Eines seiner<br />

Kin<strong>der</strong> hat eine Autismusspektrumsdiagnose.<br />

Das macht ihn vielleicht noch glaubwürdiger<br />

in seiner beruflichen Rolle. Denn er hat vieles von dem<br />

erlebt, was Eltern seiner Patienten erleben. Vor ihnen<br />

sitzt dann nicht jemand, <strong>der</strong> mit Fachwissen und Berufserfahrung<br />

seinen Beruf ausübt, son<strong>der</strong>n jemand, <strong>der</strong><br />

weiß, was hinter <strong>der</strong> Fassade des Autismus stecken<br />

kann. Der sich davon berühren lassen kann – und dann<br />

(be)handelt.<br />

Die multiprofessionellen Teams in <strong>der</strong> St. Lukas-Klinik:<br />

Kunsttherapeutin<br />

Kin<strong>der</strong>- und<br />

Jugend-Psychotherapeuten<br />

Jugend- und<br />

Heimerzieher<br />

Psychologen<br />

Ärzte<br />

Krankenpfleger<br />

Ergotherapeuten<br />

Krankengymnasten<br />

Heilerziehungspfleger<br />

Heilpädagogen<br />

GESUNDHEIT<br />

43


St. Lukas-Klinik gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> Kliniken gemeinnützige GmbH<br />

Dr. Edgar Kessler<br />

Geschäftsführer<br />

Die St. Lukas-Klinik im Verbund mit den <strong>Liebenau</strong> Kliniken ist eine Fachklinik und ein sozialtherapeutisches<br />

Zentrum für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen, die körperlich o<strong>der</strong> psychisch erkrankt sind. Unsere Klinik verfügt<br />

über Abteilungen für Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, für Erwachsenenpsychiatrie und<br />

Innere Medizin. Eng verbunden mit dem klinischen Bereich sind die sozialtherapeutischen Wohngruppen<br />

unseres Heimbereiches. Unsere Ambulanzen bieten allgemeinmedizinische, kin<strong>der</strong>- und jugendpsychiatrische,<br />

neurologische, erwachsenenpsychiatrische und gerontopsychiatrische Behandlungen. Sämtliche Angebote<br />

haben einen regionalen Bezug, wegen unseres Charakters als Spezialklinik und Kompetenzzentrum sind wir<br />

auch überregional tätig.<br />

Wolfgang Oppolzer<br />

Geschäftsführer<br />

Unvermin<strong>der</strong>t hohe Nachfrage<br />

Wie in den Vorjahren hat die St. Lukas-Klinik auch im<br />

Berichtsjahr eine gute Entwicklung genommen: Insbeson<strong>der</strong>e<br />

in den beiden psychiatrischen Abteilungen<br />

war die Nachfrage nach Behandlungsplätzen unvermin<strong>der</strong>t<br />

hoch, sodass es zu Voll- und Überbelegungen<br />

über das ganze Jahr hinweg kam. Auch die Nachfrage<br />

nach Aufenthalten in unserer Internistischen Station<br />

hat wie<strong>der</strong> zugenommen. Viele anfragende Patienten<br />

konnten nicht zeitnah o<strong>der</strong> gar nicht aufgenommen<br />

und behandelt werden. Die hohe Nachfrage hat damit<br />

auch eine Kehrseite: Das Notfallmanagement ist sehr<br />

aufwändig und die Behandlungskapazität <strong>der</strong> Klinik<br />

müsste eigentlich viel größer sein.<br />

St. Lukas-Klinik<br />

<strong>Liebenau</strong> Kliniken<br />

2012 <strong>2013</strong><br />

Betreute Menschen<br />

stationär im Krankenhaus<br />

Innere Medizin 476 535<br />

Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie 198 194<br />

Erwachsenenpsychiatrie 139 162<br />

im sozialtherapeutischen Heim 206 207<br />

ambulant behandelt (Behandlungsfälle)<br />

Allgemeinmedizinische Ambulanz 3 659 3 677<br />

Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrische<br />

Ambulanz 453 416<br />

Erwachsenenpsychiatrische Ambulanz 1 347 1 447<br />

Physiotherapie 2 100 2 100<br />

Einrichtungen/Platzzahlen<br />

Krankenhausbetten<br />

Innere Medizin 20 20<br />

Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie 22 22<br />

Erwachsenenpsychiatrie 20 20<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 446 450<br />

Augenmerk auf chronisch Erkrankte<br />

Gleiches gilt für das Sozialtherapeutische Heim. Hier<br />

ist <strong>der</strong> Aufnahmedruck groß und die Kapazität zu<br />

gering. Bemühungen, die klinischen wie auch die<br />

sozialtherapeutischen Angebote zu erweitern, haben<br />

auch das Berichtsjahr bestimmt, waren aber noch<br />

nicht erfolgreich. Wir nehmen wahr, dass die aktuelle<br />

politische Ausrichtung hin zu mehr Teilhabe und<br />

Inklusion gerade von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />

neben allen ihren positiven Effekten auch dazu führt,<br />

dass beson<strong>der</strong>s schwer betroffene Menschen mit chronischen<br />

psychischen Störungen aus dem Blick geraten.<br />

Gleichzeitig steigt <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Menschen, die mit<br />

44 G ESU NDHEIT


Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie<br />

und Integration gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> Kliniken gemeinnützige GmbH (50 % Beteiligung),<br />

Mariaberger Fachkliniken gemeinnützige GmbH (50 % Beteiligung)<br />

<strong>der</strong> für sie komplexer werdenden Welt und den gestiegenen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen nicht zurechtkommen und kurzo<strong>der</strong><br />

längerfristig schutzgebende und fachliche Hilfe<br />

benötigen. Auf diese Zusammenhänge immer wie<strong>der</strong><br />

hinzuweisen, verlangt einen langen Atem.<br />

Angebote werden differenziert<br />

Fachlich hat sich das Angebot in <strong>der</strong> St. Lukas-Klinik<br />

weiter differenziert. In <strong>der</strong> kin<strong>der</strong>- und jugendpsychiatrischen<br />

Abteilung nimmt die Behandlung von Kin<strong>der</strong>n<br />

und Jugendlichen mit autistischen Störungen und<br />

Traumafolgestörungen einen großen Raum ein. Aus<br />

<strong>der</strong> Arbeit in <strong>der</strong> Eltern-Kind-Station heraus hat sich<br />

eine beson<strong>der</strong>e Kompetenz in <strong>der</strong> Behandlung und<br />

Begleitung von Kin<strong>der</strong>n und Familien mit frühen Störungen<br />

entwickelt. In <strong>der</strong> erwachsenenpsychiatrischen<br />

Abteilung wird <strong>der</strong> Einbezug des sozioemotionalen<br />

Entwicklungsstandes in die Diagnostik bei psychisch<br />

erkrankten und intelligenzgemin<strong>der</strong>ten Erwachsenen<br />

immer differenzierter ausgeformt. In <strong>der</strong> Internistischen<br />

Station werden neben den primär körperlichen<br />

Behandlungen zunehmend psychologisch-psychiatrische<br />

Aspekte stärker gewichtet und in die Behandlungsplanung<br />

einbezogen. Das Angebot unseres<br />

sozialtherapeutischen Heimes differenziert sich<br />

sowohl hinsichtlich <strong>der</strong> Betreuungssettings (vom<br />

therapeutisch ausgerichteten Bauernhof mit Selbstversorgerambitionen<br />

bis zum Pflegeheim für schwerstbehin<strong>der</strong>te<br />

und Wachkomapatienten) wie auch fachtherapeutisch<br />

mit verschiedenen Ansätzen speziell für<br />

Menschen mit unterschiedlichen Behin<strong>der</strong>ungen.<br />

Dr. Edgar Kessler<br />

Geschäftsführer<br />

Dr. Martin Menzel<br />

Geschäftsführer<br />

Die Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie<br />

und Integration ist mit ihrer Tagesklinik<br />

Bernsteinstraße in Stuttgart ein<br />

Kooperationsunternehmen <strong>der</strong> Mariaberg<br />

Fachkliniken und <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong> Kliniken. In<br />

<strong>der</strong> kin<strong>der</strong>- und jugendpsychiatrischen<br />

Tagesklinik im Stuttgarter Süden behandeln<br />

wir Kin<strong>der</strong> und Jugendliche mit Intelligenzmin<strong>der</strong>ungen<br />

und gleichzeitig bestehenden<br />

behandlungsbedürftigen psychischen<br />

Erkrankungen. Die Tagesklinik hat<br />

20 Behandlungsplätze. Sie ist in ihrer Aufgabenstellung<br />

und Konzeption die einzige<br />

ihrer Art in Deutschland.<br />

Die Klinik hat sich in die soziale Landschaft <strong>der</strong> Region Stuttgart integriert,<br />

und auch die zur Klinik gehörende Schule ist in vielfältiger<br />

Weise mit dem Schulsystem <strong>der</strong> Region Stuttgart verknüpft. Im Berichtsjahr<br />

wurde die Arbeit fortgeführt und vor allem die ambulante und<br />

aufsuchende Arbeit konzeptionell fortentwickelt. Ungewollt fungiert<br />

die Tagesklinik auch als Ausbildungsstätte: Junge pädagogische und<br />

therapeutische Fachleute sammeln bei uns Erfahrungen und wechseln<br />

dann in an<strong>der</strong>e Einrichtungen in <strong>der</strong> Metropolregion Stuttgart.<br />

Die Klinik kann auch für junge Ärzte Weiterbildungsbausteine für die<br />

Facharztweiterbildung anbieten. Vermutlich auch dadurch ist in<br />

diesem Bereich – trotz allgemeinen Ärztemangels – die Personalsituation<br />

stabil.<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Die wirtschaftliche Lage <strong>der</strong> Tagesklinik ist angesichts <strong>der</strong> durchgehenden<br />

Vollbelegung weiterhin stabil.<br />

Wirtschaftliche Entwicklung<br />

Entsprechend <strong>der</strong> guten Auslastung war das wirtschaftliche<br />

Ergebnis stabil. Die weitere Entwicklung im Krankenhaus<br />

wie im Sozialtherapeutischen Heim ist geprägt<br />

von sozialpolitischen Verän<strong>der</strong>ungen, die auf die wirtschaftliche<br />

Entwicklung Einfluss haben können.<br />

Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und Integration<br />

2012 <strong>2013</strong><br />

Behandelte Kin<strong>der</strong> und Jugendliche 99 102<br />

Tagesklinik-Plätze<br />

20 20<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 28 27<br />

GESUNDHEIT<br />

45


Bildung<br />

Generation Y: Sozialeinrichtungen<br />

müssen sich umstellen<br />

Die Generation Y macht von sich reden. Vor allem bei denen, zu <strong>der</strong>en Aufgaben es gehört, Personal zu<br />

rekrutieren, Fachkräfte zu finden und ans Unternehmen zu binden. Was ist so beson<strong>der</strong>s an den Menschen<br />

dieser Generation, dass sie <strong>der</strong>maßen Furore macht auf dem Arbeitsmarkt, aber auch in <strong>der</strong> Gesellschaft?<br />

Sie sind relativ wenige<br />

Es gibt den demografischen Faktor, <strong>der</strong> seit vielen<br />

Jahren zeigt, dass die Gesellschaft altert, dass mehr<br />

Ältere aus dem Berufsleben ausscheiden als Junge<br />

nachkommen und dass deshalb immer mehr offenen<br />

Stellen immer weniger geeignete Bewerber gegenüberstehen.<br />

Die Generation Y profitiert von dieser Mangelsituation<br />

und kann daher ihre Vorstellungen beim<br />

Arbeitgeber häufiger auch durchsetzen.<br />

Sie sind technikaffin<br />

Mit <strong>der</strong> Generation Y drängt zum ersten Mal eine Gruppe<br />

von überwiegend gut ausgebildeten jungen Arbeitskräften<br />

auf den Arbeitsmarkt, die mit den mobilen<br />

Kommunikationstechniken aufgewachsen ist, sie<br />

selbstverständlich nutzt und sich kaum vorstellen<br />

kann, dass man in den Unternehmen und am Arbeitsplatz<br />

jemals an<strong>der</strong>s gearbeitet und kommuniziert hat.<br />

Sie optimieren selbstbewusst ihren Nutzen<br />

Diese Generation Y steht für einen durchgreifenden<br />

Wertewandel. Sie stellt sich in den Mittelpunkt und<br />

definiert in <strong>der</strong> Folge Pflichten und Rechte an<strong>der</strong>s als<br />

frühere Generationen. Sie will alles auf einmal: Familie,<br />

Freunde, Freizeit, Beruf, Hobby und den tiefen Sinn<br />

des Lebens. Fremdbestimmung wird abgelehnt, per-<br />

sönliche Weiterentwicklung und ein gutes Standing<br />

in den Netzwerken ist wichtig. Wenn dieser hohe<br />

Anspruch nicht umgesetzt werden kann, kommt es<br />

allerdings häufiger zu massiven Zusammenbrüchen.<br />

Nichts bleibt, wie es war<br />

Was muss sich än<strong>der</strong>n in den Unternehmen und Betrieben?<br />

Untersuchungen zeigen, dass die Generation Y<br />

hierarchische Organisationsformen sehr kritisch hinterfragen<br />

wird. Auch Leitbil<strong>der</strong>, Unternehmensphilosophien<br />

und das Nachhaltigkeitsmanagement kommen<br />

auf den Prüfstand. Angesagt sind dagegen offenes<br />

Wissensmanagement, gelebte Work-Life-Balance und<br />

hierarchielose Kommunikation.<br />

Viel Arbeit also für die Organisationsentwickler, denn<br />

nur die Technik zu mo<strong>der</strong>nisieren reicht nicht. Auch<br />

die Unternehmenskultur muss an die künftige Zusammenarbeit<br />

<strong>der</strong> Offline- und <strong>der</strong> Online-Generationen<br />

angepasst werden. Aussitzen<br />

funktioniert nicht, <br />

denn die Generation Z folgt <br />

auf dem Fuß. Sie lebt noch <br />

stärker in den virtuellen <br />

Parallelwelten.<br />

<br />

Macht „social media“ sozialer?<br />

Was bedeutet dies für den sozialen Bereich? Wie tickt die<br />

Generation Y in Bezug auf die sozialen Berufe, in denen<br />

es bereits seit vielen Jahren Probleme mit <strong>der</strong> Gewinnung<br />

von Nachwuchs gibt? Das Image <strong>der</strong> sozialen<br />

Berufe ist bei <strong>der</strong> Generation Y nicht besser geworden,<br />

eher schlechter. Die Sozialberufe werden häufiger von<br />

den weniger gut ausgebildeten Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Generation<br />

Y ausgewählt und eher nicht aus altruistischen<br />

Motiven. Das heißt, die sozialen Arbeitgeber müssen<br />

trotz engster finanzieller Rahmenbedingungen ihre Anstrengungen<br />

bei <strong>der</strong> Rekrutierung, Ausbildung und<br />

Begleitung <strong>der</strong> neuen jungen Mitarbeiter massiv erhöhen.<br />

46 BILDUNG


Dies bestätigen auch Erfahrungen, die im Ravensburger<br />

Institut für Soziale Berufe (IfSB) mit Vertretern<br />

<strong>der</strong> Generation Y gemacht werden. Social Media macht<br />

nicht sozialer, son<strong>der</strong>n schwieriger. In <strong>der</strong> jüngsten<br />

Vergangenheit gab es nach Einschätzung des IfSB-<br />

Direktors Kurt Brust unübersehbare Verän<strong>der</strong>ungen<br />

vor allem bei den Pflegeberufen <strong>der</strong> Alten- und Behin<strong>der</strong>tenhilfe.<br />

Waren vor rund zehn Jahren im Durchschnitt<br />

noch 80 Prozent gute und sehr gute Fachschüler<br />

in einer Ausbildungsklasse, so gibt es mittlerweile pro<br />

Klasse nur noch maximal 40 Prozent sehr gute Fachschüler.<br />

60 Prozent haben zum Teil erhebliche Probleme<br />

im schulischen, persönlichen und psychischen<br />

Bereich.<br />

Die Einrichtungen in <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> haben dies verstanden<br />

und entsprechend reagiert. Sie kümmern sich<br />

intensiv um die sehr guten Absolventen. Und sie<br />

bieten den schwächeren Fachschülern ständig optimierte<br />

und personell aufwändige Ausbildungs- und<br />

Generation Y: Was ist das?<br />

Bei <strong>der</strong> Generation Y handelt es sich um die Altersgruppe<br />

<strong>der</strong> zwischen 1980 und 1998 Geborenen.<br />

Sie sind heute zwischen 16 und 34 Jahre alt. Geprägt<br />

wurde <strong>der</strong> Begriff Generation Y im Jahr 2000<br />

von den Historikern William Strauss und Neil Howe.<br />

Ihre Vertreter heißen auch „Millennials“ o<strong>der</strong><br />

„Digital natives“, aufgrund ihrer extensiven<br />

Online-Beschlagenheit. Der Namensbestandteil<br />

Ypsilon wird englisch „Why“ ausgesprochen und<br />

heißt auf Deutsch: „Warum?“. Von <strong>der</strong> Generation<br />

Y (kurz Gen Y) wird behauptet, dass ihre Vertreter<br />

alles hinterfragen.<br />

Die Generation Y löste die Generation X <strong>der</strong> 1960<br />

bis 1980 Geborenen ab und wird selbst von den ab<br />

etwa 1998 Geborenen <strong>der</strong> Generation Z abgelöst.<br />

Begleitangebote an. Denn allen Beteiligten ist klar:<br />

Die Mund-zu-Mund Propaganda ist unter den bestens<br />

vernetzten Auszubildenden das entscheidende Medium,<br />

um herauszufinden, welcher Arbeitgeber für sie gut<br />

ist. Auch die Bildung einer Arbeitgebermarke, die das<br />

Unternehmen deutlich von an<strong>der</strong>en unterschiedet,<br />

wird daher zunehmend wichtiger.<br />

BILDUNG<br />

47


Berufsbildungswerk Adolf Aich gemeinnützige GmbH (BBW)<br />

Das Berufsbildungswerk Adolf Aich gGmbH (BBW) bietet vornehmlich für junge Menschen mit erhöhtem<br />

För<strong>der</strong>- und Teilhabebedarf Maßnahmen zur Berufsvorbereitung, Qualifizierung und Ausbildung.<br />

Herbert Lüdtke<br />

Geschäftsführer<br />

Verunsicherung in <strong>der</strong> beruflichen Bildung<br />

Wie schon in den vergangenen Jahren bestimmten<br />

auch <strong>2013</strong> die drei Triebkräfte Demografie, Inklusion<br />

und Fachkräftemangel die Situation im Bereich <strong>der</strong><br />

beruflichen Bildung. Deren Einflüsse bewirkten ein<br />

hohes Maß an Verunsicherung bei allen 52 deutschen<br />

Berufsbildungswerken. Zwar betonen alle Politiker die<br />

Notwendigkeit dieser Einrichtungen, die nachweislich<br />

eine erfolgreiche Arbeit leisten und – das belegen<br />

Untersuchungen – auch volkswirtschaftlich von Nutzen<br />

sind. Dennoch herrscht wenig Klarheit in <strong>der</strong> Frage,<br />

welche Rolle die BBWs in <strong>der</strong> Zukunft spielen sollen.<br />

Dabei wird es auch in den nächsten zehn Jahren einen<br />

deutlichen Bedarf geben, junge Menschen mit Benachteiligungen<br />

in Berufsbildungswerken mit bewährtem<br />

Know-how und entsprechenden Rahmenbedingungen<br />

gut auszubilden. Als „Inklusionsschlüssel“ sorgen<br />

Berufsbildungswerke dafür, dass für diese Menschen<br />

am Ende ihrer Ausbildung in <strong>der</strong> Regel die Teilhabe am<br />

Arbeitsmarkt und an <strong>der</strong> Gesellschaft steht.<br />

Berufsbildungswerk Adolf Aich (BBW)<br />

2012 <strong>2013</strong><br />

Betreute Teilnehmer<br />

BBW Ravensburg 172 194<br />

RAZ integrativ Ravensburg 78 74<br />

RAZ kooperativ Ravensburg 10 3<br />

RAZ integrativ Ulm 52 53<br />

RAZ kooperativ Ulm 1 2<br />

Sonstige Ausbildungsmaßnahmen 252 253<br />

Absolventen <strong>der</strong> Ausbildung<br />

158 124<br />

Vermittlungsquote in Prozent*<br />

im erlernten Beruf 33 59<br />

berufsfremd 11 9<br />

Weiterbildung 10 10<br />

nicht suchend 3 1<br />

arbeitssuchend 27 2<br />

unbekannt 16 8<br />

*nur Absolventen <strong>der</strong> BBW-Maßnahme<br />

Berufsvorbereitung<br />

in Berufsvorbereitung Ravensburg 46 50<br />

in Berufsvorbereitung Ulm 7 10<br />

Son<strong>der</strong>berufsvorbereitungsjahr (SVAB)<br />

Ravensburg 98 85<br />

Son<strong>der</strong>berufsvorbereitungsjahr (SVAB)<br />

Ulm 35 34<br />

Sonstige<br />

Externe Schüler Ravensburg 110 105<br />

Externe Schüler Ulm 27 33<br />

Arbeitserprobung 27 32<br />

Öffnung und Spezialisierung<br />

Auch <strong>2013</strong> stellte sich das BBW den Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

eines laufenden finanziellen und strukturellen Anpassungsdrucks,<br />

trieb die in den vergangenen Jahren<br />

begonnenen Weiterentwicklungen unter dem Motto<br />

„Ab jetzt: Zukunft“ erfolgreich voran und setzte die<br />

Öffnung gegenüber neuen Zielgruppen fort. Menschen<br />

mit psychischen Beeinträchtigungen wurden zu Kaufleuten<br />

für Bürokommunikation ausgebildet, Pflege-<br />

Wohnbereich<br />

BBW-Wohnheim 131 138<br />

Jugendhilfe-Wohnheim 64 70<br />

Kooperationsbetriebe 215 217<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 369 357<br />

48 BILDUNG


assistenz-Kurse in Teil- und Vollzeit eröffneten den<br />

Teilnehmern einen schnellen Zugang zum Pflegeberuf.<br />

Es gab verschiedene Programme zum beruflichen Wie<strong>der</strong>einstieg<br />

für Alleinerziehende o<strong>der</strong> arbeitslose Menschen<br />

und mit „Job of my Life“ gelang die Vermittlung von<br />

neun jungen Menschen aus Bulgarien in eine Ausbildung<br />

in oberschwäbischen Betrieben.<br />

Kooperationen<br />

Als schulische Maßnahme <strong>der</strong> Berufsvorbereitung für<br />

Menschen mit einer geistigen Behin<strong>der</strong>ung und För<strong>der</strong>schüler<br />

führte das BBW – in Kooperation mit <strong>der</strong> Don-<br />

Bosco-Schule in Hegenberg und <strong>der</strong> Gustav-Werner-<br />

Schule in Ulm – die sogenannte BVE (Berufsvorbereitende<br />

Einrichtung) ein, ebenso die darauf aufbauende<br />

weiterführende Maßnahme KoBV (Kooperative berufliche<br />

Bildung und Vorbereitung).<br />

Darüber hinaus intensivierten wir die Kooperation mit<br />

unseren zahlreichen Partnerbetrieben, insbeson<strong>der</strong>e<br />

auch vor dem Hintergrund verzahnter Ausbildungsmodelle<br />

(VAmB). Aktuell besuchen zwölf Personen<br />

diesen Maßnahmetyp, an<strong>der</strong>e kooperative Maßnahmen<br />

wie „RAZ integrativ“ mit über 70 Jugendlichen weisen<br />

ein ähnliches Verzahnungsniveau auf.<br />

Jugendhilfe<br />

Bei <strong>der</strong> Jugendhilfe standen die fachliche Weiterentwicklung<br />

und Differenzierung mit entsprechenden<br />

Wohnformen wie zum Beispiel dem betreuten Jugendwohnen<br />

im Mittelpunkt. Darüber hinaus schärften wir<br />

unser psychologisches und sozialpädagogisches Kompetenzprofil<br />

durch die Weiterentwicklung von Trainingsund<br />

Schulungsmaßnahmen unserer hauseigenen Fachdienste.<br />

Dazu zählten Coolness-Training (CT©), Anti-<br />

Aggressivitäts-Training (AAT©), das Anti-Mobbing-<br />

Programm Aufwind© sowie Sozialkompetenz-Trainings<br />

o<strong>der</strong> das Coaching von Menschen mit Autismus.<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Im Berichtsjahr <strong>2013</strong> bewegte sich das BBW wie schon<br />

in den Jahren zuvor in wirtschaftlich schwierigen<br />

Gewässern. Die Preise für BBW-Leistungen werden<br />

schon lange nicht mehr im Sinne des Selbstkostendeckungsprinzips<br />

festgelegt, son<strong>der</strong>n über eine Mittelwertsystematik.<br />

Hinzu kommt die Politik des Hauptkostenträgers,<br />

<strong>der</strong> Bundesagentur für Arbeit, Maßnahmen<br />

<strong>der</strong> beruflichen Reha verstärkt über Ausschreibungen<br />

einzukaufen, welche nur bedingt die Kosten<br />

für eine entsprechende Qualität abbilden. Hinzu kam<br />

eine massive Verschärfung <strong>der</strong> Lage aufgrund <strong>der</strong><br />

unzureichenden Refinanzierung <strong>der</strong> BBW-eigenen<br />

Son<strong>der</strong>berufsschulen. Diese sind zwar als Ersatz- und<br />

Son<strong>der</strong>schulen genehmigt, werden aber in puncto<br />

Sachkostenzuschuss nur unzureichend refinanziert.<br />

Für das BBW als Privatschul-Träger stellt dies eine<br />

immer größere finanzielle Belastung dar.<br />

BBW-Absolventen <strong>2013</strong> –<br />

das wurde aus ihnen<br />

(Umfrage November <strong>2013</strong>,<br />

Rücklaufquote 82 Prozent)<br />

<br />

50 %<br />

<br />

9 % <br />

10 %<br />

<br />

1 %<br />

<br />

8 %<br />

<br />

22 %<br />

BILDUNG<br />

49


fortbilden und entwickeln (f&e)<br />

Die Abteilung fortbilden & entwickeln bietet Fort- und Weiterbildung für Führungskräfte, Mitarbeiter, bürgerschaftlich<br />

Engagierte und Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung.<br />

Willibald Hafner-Laux<br />

Abteilungsleiter<br />

Bildung für Selbstbestimmung und Teilhabe<br />

Die Leitidee von Selbstbestimmung und Teilhabe prägt<br />

seit Jahren die konzeptionelle Ausrichtung und die<br />

praktische professionelle Arbeit mit Menschen mit<br />

Handicap. Dabei geht es auch um das grundlegende<br />

Spannungsfeld zwischen einem respektvollen Umgang<br />

mit Autonomiebedürfnissen und dem Betreuungs- und<br />

Assistenzauftrag. Diesen Prozess begleitete f&e auch<br />

im Jahr <strong>2013</strong> mit vielfältigen Angeboten.<br />

thematisiert. Dazu zählten die Kurse zum Umgang mit<br />

dementen Menschen („Da wird man doch verrückt!<br />

Verbale Kommunikation mit Demenzkranken“, „Integrative<br />

Validation“, „Nonverbale Kommunikation mit<br />

Vielfältige Angebote<br />

Fortbildungen zu Themen wie „Unterstützende Kommunikation“,<br />

„Strukturierung und Visualisierung“ o<strong>der</strong><br />

„Leichte Sprache“ luden dazu ein, das persönliche<br />

Kommunikationsverhalten mit Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

zu überprüfen und weiterzuentwickeln. Dies ist<br />

eine wesentliche Grundlage, um mit diesen Menschen<br />

verhandeln zu können und herauszufinden, welche<br />

Bedürfnisse sie haben und was ihrem Willen entspricht.<br />

Gerade in <strong>der</strong> Pflege gilt es, personen- und situationsbezogen<br />

ein Gleichgewicht zwischen Selbstbestimmung<br />

und Fürsorge zu finden. Was dieser Balanceakt für das<br />

Verhalten und die Haltung <strong>der</strong> Pflegeprofis gegenüber<br />

alten Menschen bedeutet, wurde in vielen Fortbildungen<br />

fortbilden & entwickeln (f&e)<br />

2012 <strong>2013</strong><br />

Leistungen<br />

Zahl <strong>der</strong> Fortbildungen 151 137<br />

Zahl <strong>der</strong> Weiterbildungen 11 11<br />

Teilnehmer/-innen an Fortbildungen 2 164 1 812<br />

Teilnehmer/-innen an Weiterbildungen 306 278<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 3 3<br />

Dozenten/-innen 191 149<br />

demenzkranken Menschen“) und zur Sozialen Betreuung<br />

(„Die MAKS®-Therapie – eine multimodale nichtmedikamentöse<br />

Therapie bei Demenz“, “Bewusste Wahrnehmung<br />

– achtsame Berührung“, „Erinnerungspflege<br />

als Aktivierung im Pflegeheim“, „Mit Musik in Schwung<br />

kommen“).<br />

Ganz neu im Angebot von f&e war das aus den Nie<strong>der</strong>landen<br />

stammende Fachkonzept „SEO – Schema <strong>der</strong> sozioemotionalen<br />

Entwicklung“. Es wird in <strong>der</strong> St. Lukas-<br />

Klinik <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> erfolgreich eingesetzt<br />

und an die Erfor<strong>der</strong>nisse <strong>der</strong> Klienten angepasst, um<br />

ein bedürfnisorientiertes Arbeiten im Arbeitsalltag zu<br />

verstärken.<br />

50 BILDUNG


Institut für Soziale Berufe gemeinützige GmbH (IfSB)<br />

Kongregation <strong>der</strong> Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz Allensbach-Hegne (25 % Beteiligung),<br />

Kongregation <strong>der</strong> Franziskanerinnen von Sießen e. V. (25 % Beteiligung), St. Elisabeth-<strong>Stiftung</strong> Bad Waldsee (25 % Beteiligung),<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> (25 % Beteiligung)<br />

Das Institut für Soziale Berufe (IfSB) mit seinen Unterrichtsstandorten Ravensburg, Wangen und Bad Wurzach<br />

bildet Fachkräfte in verschiedenen sozialpädagogischen und -pflegerischen Arbeitsfel<strong>der</strong>n aus. Ergänzt<br />

wird das Angebot durch Fachweiterbildungen und Zusatzqualifikationen.<br />

Kurt Brust<br />

Geschäftsführer<br />

Philip Kling<br />

Geschäftsführer<br />

Bildungsangebote<br />

Das Ausbildungs-, Fort- und Weiterbildungsangebot<br />

des IfSB wurde <strong>2013</strong> weiter ausgebaut, wodurch sich<br />

die Fachschülerzahlen im Schuljahr <strong>2013</strong>/14 erhöhten.<br />

In <strong>der</strong> Fachschule für Sozialpädagogik wurden erstmals<br />

zwei Klassen in <strong>der</strong> neuen praxisintegrierten Ausbildungsform<br />

angeboten. Landesweit einmalig bietet<br />

das IfSB damit die Erzieher/-innen-Ausbildung in drei<br />

Formen an: Vollzeitausbildung mit unterschiedlichen<br />

Schwerpunkten, die Europaklasse mit ihrem multikulturellen<br />

Angebot und die praxisintegrierte Ausbildung.<br />

Für Hauptschüler eröffnet insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong><br />

neue Ausbildungsberuf Heilerziehungsassistent/-in<br />

die Möglichkeit, parallel zur Ausbildung die Mittlere<br />

Reife zu erlangen. Ein Kurs für Präsenzkräfte in <strong>der</strong><br />

Pflege, ein zeitlich gestrecktes Angebot zur Altenpflegehilfe-Ausbildung,<br />

die Weiterqualifizierung von<br />

Heilerziehungspflegern zur Pflegefachkraft nach<br />

Institut für Soziale Berufe (IfsB)<br />

2012 <strong>2013</strong><br />

Fachschule für Sozialpädagogik<br />

Fachrichtung Erzieherinnen 230 252<br />

zzgl. Berufskolleg 75 75<br />

Fachrichtung Jugend- und Heimerziehung 142 148<br />

Fachrichtung Heilerziehungspflege 282 276<br />

Fachschule für Altenpflege<br />

(inkl. HEP-AP-Kurs) 264 244<br />

Fachschule für Organisation und Führung 69 75<br />

Heilpädagogik 47 65<br />

Anerkennungsjahr 126 151<br />

Fortbildungen 517 666<br />

Berufsfachschule BFQ 42 42<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 87 86<br />

Nebenamtliche Dozenten/-innen 100 100<br />

SGB XI und zusätzliche Weiterbildungen (Leitung einer<br />

Kin<strong>der</strong>tagesstätte, Komplementäre Pflege) runden das<br />

vielfältige Bildungsangebot ab.<br />

Kooperation mit Hochschulen<br />

Ausgeweitet wurde die Zusammenarbeit mit den Hochschulen.<br />

So wird <strong>der</strong> Studiengang Elementarpädagogik<br />

an <strong>der</strong> Pädagogischen Hochschule Weingarten durch<br />

das IfSB mit unterschiedlichen Wahl- und Pflichtmodulen<br />

begleitet. Gute Kontakte gibt es auch zur Katholischen<br />

Hochschule in Freiburg. Durch diese Kooperationen<br />

bekommen IfSB-Schüler für ihre Ausbildung<br />

jeweils zwei Semester für ein Bachelorstudium angerechnet,<br />

was die Attraktivität <strong>der</strong> Fachschulausbildungen<br />

steigert. Neu ist die Zusammenarbeit mit <strong>der</strong><br />

Hochschule für Angewandte Wissenschaften München<br />

(Fakultät 11). Sie ermöglicht unseren Auszubildenden<br />

die Anerkennung von drei Semestern im Studiengang<br />

„Bildung und Erziehung im Kindesalter“.<br />

Vernetzung und Qualität<br />

Das IfSB ist durch die enge Zusammenarbeit mit rund<br />

900 Praxisstellen sehr gut vernetzt. Die gute Qualität <strong>der</strong><br />

Ausbildung ist ein wichtiger Faktor für die zukünftige<br />

Entwicklung und Konkurrenzfähigkeit des Instituts.<br />

BILDUNG<br />

51


Hilfen für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Familien<br />

Suche nach Unterstützung:<br />

Oft ein großer Kraftakt<br />

Ein Monitor auf dem Küchentisch überwacht den acht Jahre alten Tobias, <strong>der</strong> nebenan im ehemaligen<br />

Wohnzimmer in einem Pflegebett liegt. Eigentlich kann man ihn keine einzige Minute allein lassen, denn<br />

seine größte Lebensbedrohung besteht darin, zu ersticken: an Erbrochenem o<strong>der</strong> einfach deshalb, weil<br />

er mit dem Kopf in<br />

die Lagerungskissen gerutscht ist. Den Alltag mit einem schwerstbehin<strong>der</strong>ten Kind zu<br />

bewältigen, ist alles an<strong>der</strong>e als leicht. Dabei ist die Behin<strong>der</strong>ung des Kindes oft gar nicht das größte<br />

Problem. Viele zusätzliche Schwierigkeiten bereitet <strong>der</strong> Umgang mit Krankenkassen und Kostenträgern.<br />

Es fehlen Anlaufstellen, die einen Überblick über die Unterstützungsmöglichkeiten geben könnten.<br />

Schon in <strong>der</strong> Schwangerschaft wurde bei Sandra<br />

Becker (die den Namen ihrer Familie nicht öffentlich<br />

machen möchte) eine Auffälligkeit festgestellt.<br />

Man war sich aber nicht ganz sicher über die Auswirkungen.<br />

Sie brachte ihren Sohn Tobias normal zur Welt,<br />

und das Kind zeigte keine Anomalien, außer dass er beim<br />

Trinken öfter hustete. Mit knapp vier Monaten erlitt er<br />

einen ersten Krampfanfall. Und am Ende des einwöchigen<br />

Krankenhausaufenthaltes erhielten die Eltern die<br />

Diagnose: eine Fehlbildung des Gehirns, die zu schwerster<br />

geistiger und motorischer Behin<strong>der</strong>ung führt.<br />

Ohne Familie bliebe nur die Intensivstation<br />

„Am Anfang war <strong>der</strong> Schock groß. Ich hatte zwar etwas<br />

Erfahrung in <strong>der</strong> Pflege“, erzählt Sandra Becker, „aber<br />

mit Tobias war das etwas ganz an<strong>der</strong>es. Wir kamen aus<br />

dem Krankenhaus nach Hause und wussten nicht, wie<br />

wir den Alltag bewältigen sollten.“ Sie fühlten sich<br />

allein gelassen. Eine ganze Nacht durchgeschlafen,<br />

das hat Sandra Becker seither kaum mehr. Mit einem<br />

Jahr stellte Tobias das Essen ein, er konnte schlichtweg<br />

nicht mehr schlucken. Eine Sonde wurde gesetzt.<br />

„Die Krankenschwestern haben mir damals zwar erklärt,<br />

wie man sondiert. Aber wie ich es praktisch umsetzen<br />

soll, dass ich dem Kind aufgrund einer Spezialdiät 18<br />

Stunden am Tag Nahrung geben muss, das konnte mir<br />

keiner sagen.“ Hilfe von Freunden o<strong>der</strong> Verwandten<br />

war kaum möglich, weil Tobias an einer schweren Epilepsie<br />

leidet und die langandauernden täglichen Krampfanfälle<br />

nicht zu behandeln sind. Weil er nicht sprechen<br />

kann, ist je<strong>der</strong> Tag ein Rätselraten: Warum weint er<br />

gerade? Ständig kommt irgendetwas Neues hinzu. Die<br />

Pflege für Tobias ist so speziell, dass, wenn die Mutter<br />

aus irgendeinem Grund ausfallen würde, eine Betreuung<br />

nur noch auf <strong>der</strong> Intensivstation möglich wäre.<br />

Alltag als logistische Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

Je größer Tobias wurde, desto spezieller wurden die benötigten<br />

Hilfsmittel. Große Windeln, Sondensysteme,<br />

Medikamente und Nahrung werden von mehreren Versorgern<br />

einmal im Monat geliefert. Zum Glück hat<br />

Familie Becker einen großen Keller für die vielen Kartons,<br />

die eingelagert werden müssen. Das Pflegebett,<br />

die Badehilfe und an<strong>der</strong>e Hilfsmittel brauchen so viel<br />

Platz, dass die Familie umbauen musste. Im Sommer<br />

kann Tobias spazieren gefahren werden. Im Winter<br />

Zahlen und Fakten<br />

Bundesweit erkranken jährlich 50 000 Kin<strong>der</strong><br />

schwer. Dazu kommen etwa 25 000 Früh- und<br />

Risikogeborene. Allein in Baden-Württemberg<br />

müssen 3 000 Kin<strong>der</strong> und ihre Familien mit <strong>der</strong><br />

belastenden Diagnose einer lebenslimitierenden<br />

Erkrankung leben lernen. Für die Region Bodensee-Oberschwaben-westliches<br />

Allgäu ergibt sich<br />

daraus rein statistisch ein Versorgungsbedarf für<br />

etwa 500 betroffene Kin<strong>der</strong> und <strong>der</strong>en Familien<br />

in unterschiedlicher qualitativer wie quantitativer<br />

Ausprägung.<br />

52 HILFEN FÜ R KIND<br />

ER, JUGENDLICHE UND FAMILIEN


<strong>Liebenau</strong>er Netzwerk Familie hilft<br />

geht das nicht, weil die Nahrung, die er währenddessen<br />

über die Sonde erhält, viel zu kalt werden würde. Das<br />

sind aber nicht die einzigen Probleme. „Ich habe wahnsinnig<br />

viel Wäsche“, so Sandra Becker. „Pro Tag komme<br />

ich auf zwei bis drei Maschinen, und eigentlich kann ich<br />

die auch nicht aufhängen gehen, weil ich Tobias ja dann<br />

aus den Augen lassen muss“, erklärt sie.<br />

Eine zentrale Anlaufstelle fehlt<br />

Seit einem Jahr hat Familie Becker endlich die Bewilligung<br />

für einen Pflegedienst. Ein ganzes Jahr lang<br />

musste Sandra Becker bei <strong>der</strong> Krankenkasse dafür<br />

kämpfen. Sie musste schwer verständliche Anträge<br />

ausfüllen und in Wi<strong>der</strong>spruch gehen, bis <strong>der</strong> Sachbearbeiter<br />

endlich begriff, um welches Krankheitsbild<br />

es sich bei Tobias handelt und dass die Familie<br />

bei <strong>der</strong> zu leistenden 24-Stunden-Betreuung tatsächlich<br />

auf Hilfe angewiesen ist. Ihre Erfahrung: „Man<br />

muss immer selbst aktiv werden, sonst passiert nichts<br />

und man bekommt die dringend benötigte Hilfe nicht.“<br />

Die Familien müssen sich die Informationen allein<br />

zusammensuchen. Eine zentrale Anlaufstelle, das wäre<br />

vor acht Jahren für Familie Becker von unschätzbarem<br />

Wert gewesen. Jetzt könnte sie diesen Job selbst<br />

machen, lächelt Sandra Becker. „Man wächst in die<br />

Situation hinein. Aber einfach ist es nicht.“ Eine große<br />

Entlastung sind die Nachmittage, an denen <strong>der</strong> Pflegedienst<br />

kommt. Dann kann sie sich auch mehr um das<br />

Geschwisterkind kümmern, das oft zurückstecken<br />

muss. Ein Wermutstropfen ist allerdings auch dabei:<br />

Die Krankenkasse hat die anfangs bewilligten 80 Stun-<br />

Seit fünf Jahren betreut die sozialmedizinische<br />

Nachsorge Familien nach dem Klinikaufenthalt zu<br />

Hause und hilft so, den Alltag zu bewältigen. Sie<br />

leistet einen wesentlichen stabilisierenden Beitrag<br />

sowohl im Sinne <strong>der</strong> Überleitungspflege wie auch<br />

<strong>der</strong> psychosozialen Betreuung <strong>der</strong> Familie.<br />

Der ambulante Kin<strong>der</strong>hospizdienst (Amalie) begleitet<br />

betroffene Kin<strong>der</strong> und Jugendliche mit ihren<br />

Familien zuhause. Ziel <strong>der</strong> Arbeit ist es, die Hilflosigkeit<br />

aufzufangen, die Familien und ihr Umfeld zu<br />

stärken und die Angehörigen zu entlasten.<br />

Für entwicklungsverzögerte o<strong>der</strong> behin<strong>der</strong>te Kin<strong>der</strong><br />

stellt gezielte För<strong>der</strong>ung eine wichtige Chance dar,<br />

die Folgen früher Entwicklungsprobleme abzuwenden<br />

o<strong>der</strong> zu mil<strong>der</strong>n. Die Frühför<strong>der</strong>stelle Markdorf<br />

bietet entsprechende Therapien.<br />

Familien, die in <strong>der</strong> ersten Zeit nach <strong>der</strong> Geburt eines<br />

Kindes Unterstützung wünschen o<strong>der</strong> unter beson<strong>der</strong>en<br />

Belastungen leiden (z.B. Mehrlingsgeburt,<br />

alleinerziehend), finden bei wellcome Ehrenamtliche,<br />

die unterstützen und entlasten können.<br />

Um den Geschwistern von Kin<strong>der</strong>n mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

und chronischer Krankheit Raum für ihre Wünsche,<br />

Empfindungen und Bedürfnisse zu geben, wurde die<br />

Geschwisterzeit entwickelt. Bei gemeinsamen Veranstaltungen<br />

mit an<strong>der</strong>en betroffenen Kin<strong>der</strong>n<br />

können die Geschwister Handlungsstrategien für<br />

ihren beson<strong>der</strong>en Alltag entwickeln.<br />

den pro Monat mittlerweile zwar auf 120 Stunden aufgestockt,<br />

allein, die Umsetzung scheitert daran, dass<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>krankenpflegedienst nicht genügend Personal<br />

hat.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

HILFEN FÜ R KINDER, JUGENDLICHE UND FAMILIEN<br />

53


<strong>Liebenau</strong>er Netzwerk Familie<br />

Das <strong>Liebenau</strong>er Netzwerk Familie ist eine fachliche Klammer aller Dienste und Einrichtungen innerhalb des<br />

<strong>Stiftung</strong>sverbundes, die Hilfen für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Familien sicherstellen. Ihre gemeinsame Vision: Alle<br />

Kin<strong>der</strong> und Familien sollen möglichst uneingeschränkt teilhaben können am gesellschaftlichen Leben und an<br />

den Regelangeboten <strong>der</strong> Bildung, Erziehung und Betreuung. Das gilt vor allem auch für Familien, <strong>der</strong>en Alltag<br />

durch eine schwere Krankheit o<strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung eines Kindes o<strong>der</strong> psychosoziale Belastungen erschwert ist.<br />

Christoph Gräf<br />

Koordinator <strong>Liebenau</strong>er<br />

Netzwerk Familie<br />

Kein Kin<strong>der</strong>spiel: Kindliche Bedürfnisse und<br />

Sichtweisen ernstnehmen<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendliche mit einer Behin<strong>der</strong>ung haben<br />

es erheblich schwerer als an<strong>der</strong>e Kin<strong>der</strong>, innerhalb und<br />

außerhalb <strong>der</strong> Familie auf ihre Bedürfnisse aufmerksam<br />

zu machen und Einfluss zu nehmen auf die Gestaltung<br />

ihres Alltags. Die natürliche Abhängigkeit eines<br />

Kindes von Erwachsenen wird durch die Behin<strong>der</strong>ung<br />

verstärkt. So ist unter an<strong>der</strong>en auch zu erklären, warum<br />

diese Kin<strong>der</strong> häufiger Opfer sexueller Übergriffe<br />

werden. Umso wichtiger ist die Entwicklung von präventiven<br />

Schutzkonzepten. Das Kin<strong>der</strong>rechteprojekt <strong>der</strong><br />

St. Gallus-Hilfe und weiterer Einrichtungen zielt auf<br />

die Entwicklung kindgerechter, alltagstauglicher Indikatoren<br />

für Achtung, Beteiligung, För<strong>der</strong>ung und<br />

Schutz von Kin<strong>der</strong>n in stationärer Hilfe. Über 60 Interviews<br />

mit Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen haben im Jahr<br />

<strong>2013</strong> stattgefunden. Wichtig sind auch kontinuierliche<br />

Beschwerdeinstrumente und entsprechende Personalentwicklungsmaßnahmen.<br />

Umgesetzt werden können<br />

diese Anfor<strong>der</strong>ungen jedoch nur mit Unterstützung<br />

<strong>der</strong> Leistungsträger.<br />

Das Bedürfnis nach Zusammensein mit<br />

Gleichaltrigen<br />

Zu den für Kin<strong>der</strong> wichtigen Erfahrungen und Bedürfnissen<br />

gehört das Zusammensein mit Gleichaltrigen<br />

außerhalb von Elternhaus und Schule. In <strong>der</strong> Freizeit<br />

geschieht das so genannte informelle Lernen. Im Jahr<br />

<strong>2013</strong> konnte unser inklusives Ferienbetreuungsangebot<br />

– ein kostengünstiges barrierefreies und qualifiziertes<br />

freizeitpädagogisches Angebot für Kin<strong>der</strong> im<br />

Grundschulalter – weiter entwickelt werden. Vier Sommerferienwochen,<br />

je eine Pfingst- und Osterferienwoche<br />

wurden in Hegenberg abgedeckt. Für Kin<strong>der</strong> mit<br />

Behin<strong>der</strong>ungen gab es zusätzliche Angebote in den<br />

Faschings- und Herbstferien. Für die kommenden drei<br />

Jahre hat die Kin<strong>der</strong>landstiftung Baden-Württemberg<br />

<strong>Liebenau</strong>er Netzwerk Familie<br />

Hilfen für Familien<br />

2012 <strong>2013</strong><br />

Sozialmedizinische Nachsorge 32 35<br />

Frühför<strong>der</strong>ung (Laufende För<strong>der</strong>ungen) 185 189<br />

Wellcome (Begleitete Familien) 50 54<br />

Amalie – Ambulanter Kin<strong>der</strong>hospizdienst<br />

(Begleitete Familien) 10 17<br />

Geschwisterzeit (Teilnehmer) 25 28<br />

Samstags- und Ferienbetreuung<br />

Hegenberg und Wangen (Teilnehmer) 150 160<br />

davon Kin<strong>der</strong> mit Behin<strong>der</strong>ung 35 36<br />

die För<strong>der</strong>ung von acht Ferienwochen pro Jahr zugesagt.<br />

In <strong>der</strong> Stadt Wangen im Allgäu kann dank eines<br />

Kooperationsvertrages und <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung durch die<br />

Kin<strong>der</strong>landstiftung ein entsprechendes Ferienprogramm<br />

stattfinden.<br />

Geschwisterkin<strong>der</strong> im Aufwind<br />

Nach dem Premierenerfolg 2012 hatten sich die Kooperationspartner<br />

<strong>der</strong> „Geschwisterzeit“ entschieden, auch<br />

<strong>2013</strong> „beson<strong>der</strong>e Familien“ zu einem Erlebnistag ins<br />

Ravensburger Spieleland einzuladen. Über 300 Familien,<br />

54 HILFEN FÜ R KINDER, JUGENDLICHE UND FAMILIEN


in denen ein behin<strong>der</strong>tes o<strong>der</strong> schwer erkranktes Kind<br />

und Geschwisterkin<strong>der</strong> leben, mit mehr als 1200 Familienmitglie<strong>der</strong>n<br />

meldeten sich an. Als Botschafter konnten<br />

wir den Sänger und Songwriter Peter Pux gewinnen,<br />

ein junger Künstler aus <strong>der</strong> Region und selbst Geschwisterkind.<br />

Im Jahr 2014 findet <strong>der</strong> Tag für beson<strong>der</strong>e<br />

Familien zum dritten Mal statt. Schirmherrin ist Verena<br />

Bentele, gebürtige Tettnangerin und heute Beauftragte<br />

<strong>der</strong> Bundesregierung für die Belange behin<strong>der</strong>ter Menschen.<br />

Neu aufnehmen in die Unterstützungsangebote<br />

für belastete Familien konnten wir dank einer großzügigen<br />

Spende <strong>der</strong> Sonja Reischmann <strong>Stiftung</strong> eine<br />

Trauergruppe für Kin<strong>der</strong>, die ein Elternteil o<strong>der</strong> Geschwister<br />

verloren haben. Diese Gruppe ist eng mit den erlebnispädagogischen<br />

Angeboten für Geschwisterkin<strong>der</strong><br />

verbunden.<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Viele Hilfen des <strong>Liebenau</strong>er Netzwerks Familie bewegen<br />

sich zwischen o<strong>der</strong> außerhalb <strong>der</strong> üblichen Sozialleistungssysteme.<br />

Vor allem die Frühen Hilfen und die Ferienund<br />

Freizeitangebote sind nur mit Hilfe von Spenden zu<br />

realisieren. Im Jahr <strong>2013</strong> flossen 173.000 Euro aus den<br />

Spendenaktionen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> in diesen<br />

Bereich.<br />

HILFEN FÜ R KINDER, JUGENDLICHE UND FAMILIEN<br />

55


St. Nikolaus – Süddeutsches Kin<strong>der</strong>hospiz gemeinnützige GmbH<br />

Süddeutsche Kin<strong>der</strong>hospiz-<strong>Stiftung</strong> (50 % Beteiligung), <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> (50 % Beteiligung)<br />

Das Kin<strong>der</strong>hospiz St. Nikolaus in Bad Grönenbach im Allgäu ist eine Anlauf- und Erholungsstätte für Familien<br />

mit unheilbar und lebensbegrenzt erkrankten Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen. Das Haus begleitet die gesamte<br />

Familie im Leben, in <strong>der</strong> Sterbephase und über den Tod des Kindes hinaus. Es können gleichzeitig acht Kin<strong>der</strong><br />

und ihre Familien das Haus nutzen.<br />

Sabine Colberg<br />

Geschäftsführerin<br />

seit 1.7.<strong>2013</strong><br />

Weiterhin starke Nachfrage<br />

Auch im Jahr <strong>2013</strong> war die Nachfrage betroffener Familien<br />

im Kin<strong>der</strong>hospiz St. Nikolaus ungebrochen hoch.<br />

Wir sind daher sehr stolz darauf, dass allen Familien –<br />

insbeson<strong>der</strong>e auch neuen Familien, die gerade erst die<br />

Diagnose für ihr Kind bekommen haben – im Jahr <strong>2013</strong><br />

jeweils mindestens ein Aufenthalt ermöglicht werden<br />

konnte.<br />

Jedes erkrankte Kind, je<strong>der</strong> Jugendliche ist etwas<br />

Beson<strong>der</strong>es – in seiner Persönlichkeit, unabhängig von<br />

seiner Diagnose, seinem Krankheitsverlauf und seinem<br />

Lebensweg. Eine gleiche Diagnose bedeutet nicht<br />

immer, dass die Symptome und die Betreuung identisch<br />

sind. Je<strong>der</strong> Tag ist eine Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />

und Spielen begleiten den Tag. Und so war unser Haus<br />

auch im Jahr <strong>2013</strong> erfüllt von Leben, Lachen, Schmerz<br />

und Trauer – eben allen Facetten, die das Kin<strong>der</strong>hospiz<br />

ausmachen.<br />

Sich jeden Tag auf etwas Schönes freuen können<br />

Rund 70 Prozent <strong>der</strong> Familien waren bereits mehrmals<br />

bei uns, zum Teil über Jahre. Unser Anspruch: Je<strong>der</strong><br />

Tag soll dem Kind etwas bieten, auf das es sich freuen<br />

kann: die Musik-, Wasser-, Reittherapie o<strong>der</strong> die Hündin<br />

Amy. Zuwendungen in Form von Kuscheln, Vorlesen<br />

Personalien<br />

Sabine Colberg, Rechtsanwältin und Mediatorin, hat<br />

zum 1. Juli <strong>2013</strong> die Geschäftsführung <strong>der</strong> St. Nikolaus –<br />

Süddeutsches Kin<strong>der</strong>hospiz gGmbH übernommen.<br />

St. Nikolaus – Süddeutsches Kin<strong>der</strong>hospiz<br />

2012 <strong>2013</strong><br />

Auslastung in Prozent 77,63 81,03<br />

Belegungstage erkrankter Kin<strong>der</strong> 2 273x 2 364<br />

Belegungstage Eltern 3 457 3 378<br />

Belegungstage Geschwisterkin<strong>der</strong> 1 394 1 332<br />

Familien insgesamt 145 163<br />

davon neue Familien 36 44<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 49 47<br />

Personalstellen (Vollzeit) 28 28,5<br />

Ehrenamtliche 17 17<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Dank <strong>der</strong> Finanzierung durch den För<strong>der</strong>verein Kin<strong>der</strong>hospiz<br />

im Allgäu e.V. und seine Süddeutsche Kin<strong>der</strong>hospiz-<strong>Stiftung</strong><br />

mit Sitz in Memmingen ist <strong>der</strong> Betrieb<br />

des Kin<strong>der</strong>hospizes nachhaltig gesichert. Es gibt lei<strong>der</strong><br />

nach wie vor keine kostendeckende Finanzierung für<br />

Kin<strong>der</strong>hospize in Deutschland. Die Kranken- und Pflegekassen<br />

übernehmen nur einen Teil <strong>der</strong> Kosten für den<br />

Aufenthalt <strong>der</strong> erkrankten Kin<strong>der</strong>. Die darüber hinausgehenden<br />

Kosten sowie die Kosten für die Aufenthalte<br />

<strong>der</strong> Eltern und Geschwister werden komplett über<br />

Spenden finanziert. Allein für den laufenden Betrieb<br />

sind dabei Spenden und För<strong>der</strong>mittel in Höhe von<br />

1 Mio. Euro jährlich erfor<strong>der</strong>lich.<br />

56 HILFEN FÜ R KINDER, JUGENDLICHE UND FAMILIEN


Franz von Assisi gemeinnützige GmbH<br />

Franziskanerinnen <strong>der</strong> ewigen Anbetung Schwäbisch Gmünd e.V. (33 % Beteiligung),<br />

Kongregation <strong>der</strong> Franziskanerinnen vom Kloster Sießen (25 % Beteiligung),<br />

<strong>Stiftung</strong> St. Vinzentiuspflege Donzdorf (25 % Beteiligung), <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> (17 % Beteiligung)<br />

Die Franz von Assisi Gesellschaft umfasst im Bereich <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und Jugendhilfe die Canisius-Einrichtungen,<br />

die Vinzentius-Einrichtungen sowie die St. Josef Gesellschaft. Sie ist außerdem beteiligt an St. Loreto,<br />

Institut für Soziale Berufe Schwäbisch Gmünd/Aalen/Ellwangen/Ludwigsburg.<br />

Hans-Dieter Beller<br />

Geschäftsführer<br />

Ganzheitliches Angebotsspektrum im Ostalbkreis<br />

Die Canisius-Einrichtungen bieten Kin<strong>der</strong>- und<br />

Jugendhilfe im Ostalbkreis. Das Angebotsspektrum<br />

umfasst stationäre und ambulante Hilfe zur Erziehung,<br />

die Canisius-Schule und Beratungsstellen mit Familienberatung<br />

und Frühför<strong>der</strong>ung.<br />

Im Jahr <strong>2013</strong> haben wir zwei neue Wohngruppen eröffnet.<br />

Die Wohngruppe „La Verna“ schafft einen pädagogischtherapeutischen<br />

Betreuungsrahmen für Mädchen<br />

mit Bor<strong>der</strong>line-Symptomatik. Für Jungen, die Probleme<br />

in <strong>der</strong> Schule haben o<strong>der</strong> sie verweigern, gibt es<br />

seit Oktober die Wohngruppe „Don Bosco“. Das Ziel ist<br />

die psychosoziale Anpassung und die Herstellung <strong>der</strong><br />

Schulfähigkeit. Eine erlebnis- und handlungsorientierte<br />

Betreuung im Alltag wird direkt mit schulpädagogischen<br />

Ansätzen verknüpft.<br />

Michael Leibinger<br />

Geschäftsführer<br />

Franz von Assisi gemeinnützige GmbH<br />

2012 <strong>2013</strong><br />

St. Josef Gesellschaft, Stuttgart<br />

Kin<strong>der</strong>tagesstätte und Schülerhaus<br />

(Betreute Kin<strong>der</strong>) 590 653<br />

Ambulant betreute Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

(Familienzähler) 267 264<br />

Stationäre Hilfen 92 107<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 290 342<br />

Canisius-Einrichtungen im Ostalbkreis<br />

Betreute Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

(ohne Schulsozialarbeit) 375 381<br />

Canisius-Beratungsstellen:<br />

Klienten Erziehungs- und Familienberatung 463 457<br />

Klienten Frühför<strong>der</strong>ung 243 268<br />

Franziskus-Grundschüler 103 111<br />

Canisius-Schüler 140 141<br />

Vinzentius-Einrichtungen im Landkreis Göppingen<br />

Betreute Kin<strong>der</strong> und Jugendliche 217 208<br />

Vinzentius-Schüler 168 173<br />

Canisius-Einrichtungen im Ostalbkreis und<br />

Vinzentius-Einrichtungen im Landkreis Göppingen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 350 339<br />

St. Loreto, Schwäbisch Gmünd/Aalen/Ellwangen/<br />

Ludwigsburg (ohne Bildungsakademie)<br />

Schüler 817 869<br />

Mitarbeiter/-innen (inkl. Honorarkräfte) 161 174<br />

Hilfsangebote im Landkreis Göppingen<br />

Die Wohngruppe „Don Bosco“ ist das Gegenstück <strong>der</strong><br />

Wohngruppe „Edith Stein“ für Mädchen, die Teil <strong>der</strong><br />

Vinzentius-Einrichtungen ist. Die Vinzentius-Einrichtungen<br />

sind Träger weiterer differenzierter Hilfsangebote<br />

für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Familien und <strong>der</strong><br />

Vinzentius-Schule im Landkreis Göppingen.<br />

Betreuung für unter Dreijährige in Stuttgart<br />

Die St. Josef Gesellschaft bietet im Stadtgebiet Stuttgart<br />

breit gefächerte stationäre und ambulante Hilfen<br />

zur Erziehung sowie Kin<strong>der</strong>betreuungsangebote im<br />

Stuttgarter Osten und in Bad Cannstatt an. Da <strong>der</strong><br />

Trend zu einem weiteren Bedarf an Betreuungsplätzen<br />

für Kin<strong>der</strong> unter drei Jahren in Stuttgart anhält, haben<br />

wir im April <strong>2013</strong> eine weitere Kin<strong>der</strong>tagesstätte mit<br />

vier Gruppen im Stuttgarter Osten eröffnet.<br />

Neue Räume für das Institut für Soziale Berufe<br />

Durch die Beteiligung <strong>der</strong> Franz von Assisi Gesellschaft<br />

an St. Loreto, Institut für Soziale Berufe Schwäbisch<br />

Gmünd/Aalen/Ellwangen/Ludwigsburg för<strong>der</strong>n wir<br />

die Aus- und Weiterbildung im sozialen Bereich.<br />

St. Loreto bietet fünf verschiedene Ausbildungsgänge<br />

an. Das Jahr <strong>2013</strong> war vom umfassenden Umbau des<br />

Fachschulgebäudes in Schwäbisch Gmünd geprägt. Die<br />

Sanierungsmaßnahmen sollen im Sommer 2015 beendet<br />

sein.<br />

HILFEN FÜ R KINDER, JUGENDLICHE UND FAMILIEN<br />

57


Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

Nur wer sucht, kann auch finden<br />

Betriebsintegrierte Arbeitsplätze in den Betrieben <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> sind für die Menschen, die sie<br />

begleitet, wichtig. Auf diese Weise sind sie direkt an <strong>der</strong> Leistungserbringung beteiligt und erleben<br />

unmittelbar die Wirkung ihrer Arbeit. Für manche von ihnen kann diese Arbeit indes auch Sprungbrett in<br />

die freie Wirtschaft sein. Eine wesentliche Voraussetzung dafür: die Bereitschaft, sich <strong>der</strong> Herausfor-<br />

<strong>der</strong>ung zu stellen.<br />

In <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> haben sich Dienstleistungsbetriebe<br />

etabliert, die Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

sichere und attraktive Arbeitsplätze bieten. Sie sind in<br />

die Abläufe am Produktionsstandort und in externen<br />

Betrieben eingebunden. Im Mittelpunkt steht immer <strong>der</strong><br />

Einzelne, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Berufsorientierung und am Arbeitsplatz<br />

betreut und begleitet wird.<br />

Die Wahl <strong>der</strong> Beschäftigung findet nicht über die Köpfe<br />

<strong>der</strong> Menschen hinweg statt. In <strong>der</strong> Berufsorientierungsphase<br />

stehen ihnen alle Türen offen. Sie erfahren:<br />

„Was kann ich? Wo sind meine Stärken? Wo fühle ich<br />

mich wohl?“ Die Motivation ist hoch. „Was traue ich<br />

mir zu?“.<br />

Wer sucht, kann finden<br />

Die WfbM-Beschäftigen Michael Koch und Rolf Wonaschek<br />

waren immer auf <strong>der</strong> Suche nach neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Fachkräfte für Arbeit und Bildung för<strong>der</strong>ten<br />

ihren Weg in die Selbstständigkeit und bereiteten<br />

sie auf ihr Praktikum vor.<br />

58 DIENSTLEISTER U ND STIFTU N G SBETRIEBE


Michael Koch<br />

Mitarbeiter im Lager<br />

Seit fünf Jahren arbeitet Michael<br />

Koch im Lager <strong>der</strong> Firma<br />

LAYER-Großhandel. Das Lager-<br />

sortiment umfasst über 40 000<br />

verschiedene Artikel. Im<br />

Wareneingang packt Michael Koch die Sendungen<br />

aus, kontrolliert Artikel und Bestellnummern, zählt<br />

die Liefermenge und ordnet sie dem Lager zu. Im<br />

Warenausgang stellt er die gefor<strong>der</strong>ten Artikel zusammen<br />

und verpackt die Lieferungen. „Michael Koch<br />

hat den Überblick und arbeitet sehr genau“, bestätigt<br />

Personalleiter Benedikt Czogalla.<br />

Bevor Michael Koch zur Firma Layer kam, war er in<br />

<strong>der</strong> WfbM <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> beschäftigt. Zuerst<br />

war er im <strong>Liebenau</strong>er Landleben eingesetzt, später in<br />

<strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong> Gebäude- und Anlagenservice GmbH<br />

(LiGAS). „Ich wollte immer in <strong>der</strong> freien Wirtschaft<br />

arbeiten“, sagt Michael Koch. Sozialdienst Kai Wilde<br />

unterstützte seinen Entschluss und knüpfte die<br />

ersten Kontakte zur Firma Layer.<br />

Inzwischen kennen und schätzen ihn die Mitarbeiter<br />

dort. Michael Koch überzeugte mit sichtbaren<br />

Fortschritten. „Michael hat sich nie aufgegeben,<br />

auch wenn es schwierig wurde“, lobt <strong>der</strong> Personalleiter.<br />

„Er ist Teil <strong>der</strong> Firma.“ Die Kollegen schätzen<br />

seinen netten Humor.<br />

In <strong>der</strong> Freizeit widmen sie sich gemeinsam dem<br />

Fußball und fiebern mit ihrem Verein.<br />

Rolf Wonaschek<br />

„Nie Langeweile“<br />

„Ich bin zufrieden, und glücklich<br />

bin ich auch.“ Seit 18 Monaten<br />

arbeitet Rolf Wonaschek<br />

auf dem Reiterhof Weilermühle.<br />

Morgens füttert er die Pferde,<br />

mistet den Offenstall, dann den Islän<strong>der</strong>stall. Nachmittags<br />

übernimmt er Holzarbeiten, richtet Zäune,<br />

räumt den Hof auf, führt die Pferde auf die Koppel.<br />

„Ich arbeite alleine, in meinem Rhythmus“, sagt<br />

Rolf Wonaschek. „Mir wird es nie langweilig.“ Ehemals<br />

war er in <strong>der</strong> WfbM-Gruppe im <strong>Liebenau</strong>er Landleben<br />

und in <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong>er Gebäude- und Anlagenservice<br />

GmbH (LiGAS) beschäftigt. „Auf einem<br />

Pferdehof zu arbeiten, war immer mein Traum.“<br />

Schon bevor er in die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> kam, hat<br />

er erfahren, wie beruhigend Pferde auf ihn wirken.<br />

Mit Geduld und Vertrauen<br />

Ein Praktikum auf dem Reiterhof Weihermühle bei<br />

Familie Wintermantel verlief erfolgreich, und nach<br />

einem Probejahr bot ihm die Familie einen unbefristeten<br />

Arbeitsvertrag als Pferdepfleger auf dem<br />

Reiterhof an. „Er arbeitet selbstständig und weiß,<br />

was er zu tun hat“, bestätigt Sandra Wintermantel.<br />

Um dem Pferdepfleger künftig die Arbeit zu erleichtern,<br />

ist <strong>der</strong> Traktorführerschein angedacht.<br />

„Völlig ohne Druck“, sagt Sandra Wintermantel.<br />

„Rolf gehört dazu. Wir helfen uns gegenseitig.“<br />

„Man muss etwas wagen“, sagt Rolf Wonaschek. Er<br />

hat seine Entscheidung nicht bereut: „Die Arbeit<br />

gefällt mir. Es geht mir gut.“ Sandra Wintermantel<br />

nickt: „Anfangs gilt es Zeit zu investieren, das Einfinden<br />

in die Arbeit zu begleiten.“ Rückblickend weiß<br />

sie, dass es richtig war: „Wenn es läuft und das Vertrauen<br />

da ist, dann funktioniert es richtig gut.“<br />

Arbeitsplätze für Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung in den<br />

Dienstleistungsbetrieben<br />

<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

<strong>Liebenau</strong><br />

Service (LiSe) 94<br />

St. Gallus-<br />

Hilfe 342<br />

Forstbetriebe 13<br />

<strong>Liebenau</strong> Gebäudeund<br />

Anlagenservice<br />

(LiGAS) 13<br />

<strong>Liebenau</strong>er<br />

Landleben 77<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

DIENSTLEISTER UND STIFTUNGSBETRIEBE<br />

59


<strong>Liebenau</strong> Service GmbH<br />

Das Dienstleistungsunternehmen <strong>Liebenau</strong> Service GmbH (LiSe) bedient stiftungsinterne sowie externe Kunden<br />

mit Leistungen aus dem infrastrukturellen Facility-Management. Dazu gehören im Einzelnen die Bereiche<br />

Gebäude-, Textilservice, Catering, Organisationsberatung und Training.<br />

Frank Moscherosch<br />

Geschäftsführer<br />

Catering<br />

Seit November <strong>2013</strong> erwarten die sanierten Räume <strong>der</strong><br />

Kantine <strong>Liebenau</strong> ihre Gäste. Das attraktive Angebot<br />

wird von Mitarbeitern, Bewohnern, Beschäftigten und<br />

Gästen sehr gut angenommen. Als Betreiberin <strong>der</strong><br />

Kantine freut sich die LiSe über ihren neuen Wirkungsrahmen,<br />

dessen Interieur mit freundlichen frischen<br />

Natur- und Grüntönen besticht. Der erfolgreichen Neueröffnung<br />

ging eine sechsmonatige Bau- und Planungsphase<br />

voraus.<br />

Dienstleistungsqualität als auch <strong>der</strong> Deckungsbeitrag,<br />

vor allem im Bereich Bau- und Son<strong>der</strong>reinigung, auf<br />

stabile Füße gestellt werden. Ein anhaltendes Wachstum<br />

in den einzelnen Abteilungen erfor<strong>der</strong>t die Bündelung<br />

<strong>der</strong> technischen Fachkompetenz. Umgesetzt<br />

wird dies in <strong>der</strong> Abteilung Gebäudeservice durch einen<br />

zentralen Ansprechpartner für alle Dienstleister, mit<br />

denen wir zusammenarbeiten.<br />

Transport<br />

Um dem weiterhin wachsenden<br />

Kundenstamm <strong>der</strong> LiSe gerecht<br />

zu werden, wurde nach <strong>der</strong> LKWnun<br />

auch die PKW-Flotte mit<br />

jeweils zwei neuen VW Polos und<br />

VW Caddys aufgerüstet. Auch<br />

dem Kurhaus Bad Wurzach<br />

steht nun ein Fahrzeug zur<br />

Verfügung, womit die LiSe die<br />

Logistik in <strong>der</strong> Region Allgäu<br />

sichert. Zum Blickfang wurden<br />

die Fahrzeug-Beklebungen im<br />

einheitlichen Design.<br />

Für die gesamte Abteilung Catering wurde im dritten<br />

Quartal <strong>2013</strong> eine Kundenzufriedenheitsanalyse<br />

durchgeführt. Die Ergebnisse liegen mittlerweile vor<br />

und werden von <strong>der</strong> LiSe nun allen Kunden zugänglich<br />

gemacht. Auf die guten Ergebnisse und die hohe<br />

Weiterempfehlungsquote bei Auftraggebern und<br />

Gästen ist die LiSe sehr stolz.<br />

Textilservice<br />

Durch das wachsende Auftragsvolumen<br />

stand <strong>2013</strong> die<br />

strategische Ausrichtung des Geschäftsbereiches auf<br />

dem Prüfstand. Die Herausfor<strong>der</strong>ung liegt darin, sich<br />

nicht nur zukunftsfähig zu positionieren, son<strong>der</strong>n<br />

dafür auch einen wirtschaftlich vernünftigen Rahmen<br />

zu finden. Eine Vorstellung <strong>der</strong> ersten Ergebnisse<br />

durch die Projektgruppe ist im zweiten Quartal 2014<br />

geplant.<br />

Gebäudeservice<br />

Schwerpunkt im Gebäudeservice war <strong>2013</strong> die Optimierung<br />

<strong>der</strong> Abläufe. Dadurch konnten sowohl die<br />

LiSeplus Organisationsberatung und Training<br />

Ein neues Produkt, ein professionelles Auftreten und<br />

eine starke Nachfrage prägten das Wirken von LiSeplus<br />

60 DIENSTLEISTER UND STIFTUNGSBETRIEBE


<strong>Liebenau</strong><br />

Objektservice GmbH<br />

Das Angebotsspektrum <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

Objektservice GmbH (LOS) umfasst hauswirtschaftliche<br />

Dienstleistungen für Einrichtungen<br />

<strong>der</strong> Altenhilfe.<br />

Frank Moscherosch<br />

Geschäftsführer<br />

Die <strong>Liebenau</strong> Objektservice GmbH hat sich im Jahre <strong>2013</strong> sowohl<br />

inhaltlich als auch wirtschaftlich gut weiter entwickelt. Und mit <strong>der</strong><br />

Regionalisierung <strong>der</strong> Verantwortlichkeiten in <strong>der</strong> LOS wurden die<br />

Voraussetzungen für ein weiteres Wachstum im Bereich <strong>der</strong> hauswirtschaftlichen<br />

Dienstleistungen für die Altenhilfe geschaffen.<br />

im Jahr <strong>2013</strong>. Mit <strong>der</strong> Entwicklung eines Hygiene-Sicherungssystems<br />

für Sozialunternehmen ist LiSeplus ein großer Schritt<br />

gelungen. In einem so wichtigen Bereich wie <strong>der</strong> Hygiene ist die<br />

Kompetenz eines externen, neutralen und erfahrenen Dienstleisters<br />

sehr wertvoll. Mit dem neu entwickelten System liefert LiSeplus<br />

individuelle Lösungen für Organisationen in je<strong>der</strong> Größe.<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Das Wirtschaftsjahr <strong>2013</strong> wurde in allen Gewerken positiv abgeschlossen.<br />

<strong>Liebenau</strong> Service (LiSe) und<br />

<strong>Liebenau</strong> Objektservice (LOS)<br />

2012 <strong>2013</strong><br />

Mittagessen 564 265 541 675<br />

Abendessen 288 874 283 880<br />

Wäsche in Kilogramm 2 208 411 2 168 173<br />

Gebäu<strong>der</strong>einigung in Arbeitsstunden 108 338 100 172<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (mit LOS) 525 598<br />

davon Mitarbeiter mit<br />

Vermittlungshemmnissen 64 55<br />

Mitarbeiter/-innen (WfbM) 93 94<br />

Teilnehmer an arbeitsbegleitenden<br />

Maßnahmen 138 118<br />

Teilnehmer Schul- und Berufspraktika 142 150<br />

DIENSTLEISTER UND STIFTUNGSBETRIEBE<br />

61


<strong>Liebenau</strong>er Landleben<br />

Das <strong>Liebenau</strong>er Landleben umfasst die Bereiche Gärtnerei, Obst- und Weinbau, Landwirtschaft mit Tierhaltung,<br />

Garten- und Landschaftsbau, Verkaufseinrichtungen und Gastronomieangebote.<br />

Rainer Wöhrle<br />

Geschäftsführer<br />

Garten- und Landschaftsbau<br />

Im Oktober <strong>2013</strong> hat das <strong>Liebenau</strong>er Landleben den<br />

Bereich Garten- und Landschaftsbau <strong>der</strong> insolventen<br />

Firma Zukunft am Bodensee übernommen. Alle<br />

Mitarbeiter arbeiten wie bisher von <strong>der</strong> neu integrierten<br />

Außenstelle Friedrichshafen aus. In 2014 soll für den<br />

Standort Friedrichshafen eine weitere Pflegekolonne,<br />

verstärkt durch Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung, aufgebaut<br />

werden, um so die überaus erfolgreiche Arbeit des<br />

Bereichs Garten- und Landschaftsbau fortzusetzen.<br />

Eine starke Nachfrage gab es <strong>2013</strong> auch für die aus eigener<br />

Tierhaltung produzierten und in unserem <strong>Liebenau</strong>er<br />

Verkaufsladen angebotenen Fleisch- und Wurstwaren.<br />

Gärtnerei<br />

Im Bereich <strong>der</strong> Gärtnerei wurde mit dem Neubau eines<br />

Gewächshauses mit einer 7000 Quadratmeter großen<br />

Produktionsfläche begonnen. Im Frühjahr 2014 werden<br />

dort die ersten Kulturen gesetzt. Durch den Neubau<br />

soll <strong>der</strong> wirtschaftlich sehr angespannte Bereich<br />

Gemüsebau zukunfts- und marktfähiger werden. Wie<strong>der</strong><br />

stärker nachgefragt wurde die Überwinterung von<br />

Großpflanzen sowie <strong>der</strong> Verkauf von Beet- und Balkonblumen.<br />

Aufgrund des großen Interesses soll <strong>der</strong><br />

Anbau von Kräutern weiter ausgebaut werden.<br />

<strong>Liebenau</strong>er Landleben<br />

2012 <strong>2013</strong><br />

Leistungen<br />

Verkaufsladen (Kunden) 120 100 120 600<br />

Gärtnerei* 7,8 7,8<br />

Obstbau* 81 83<br />

Grünland, Ackerbau* 473 485<br />

Limousin-Wei<strong>der</strong>in<strong>der</strong>, Verkauf/Bestand 97/354 116/333<br />

<strong>Liebenau</strong>er Landschweine 653/248 793/285<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (soz.-vers.-pfl. Arbeit) 235 264<br />

Auszubildende (BBW) 55 43<br />

Mitarbeiter/-innen (WfbM) 76 77<br />

*Bewirtschaftungsfläche in ha<br />

Verkaufsladen<br />

Insbeson<strong>der</strong>e bei <strong>der</strong> Warengruppe „Bücher“ gab es<br />

eine höhere Nachfrage. Das Sortiment wurde deutlich<br />

erweitert: Vom Bestseller über Spirituelles bis hin zur<br />

Ratgeberliteratur reicht inzwischen das Spektrum.<br />

Viele Kunden nutzten auch den Bestellservice, <strong>der</strong> die<br />

Bücher am nächsten Tag verfügbar macht.<br />

Ernterückgang<br />

Das feuchte und kühle Frühjahr führte insbeson<strong>der</strong>e<br />

im Grünland zu deutlichen Einbußen bei den Ernteerträgen<br />

im Bereich Landwirtschaft. Zusätzlich sanken<br />

die Preise für Weizen, Gerste und Mais weltmarktbedingt<br />

um bis zu 25 Prozent. Im Obstbau sorgten vor<br />

allem die Kälte nach <strong>der</strong> Blüte sowie die Trockenphase<br />

im Sommer für kleinere Äpfel und eine insgesamt deutlich<br />

geringere Erntemenge im Vergleich zum Vorjahr.<br />

Während die deutschen Marktobstbauern im Jahr <strong>2013</strong><br />

durchschnittlich nur 17 Prozent Ernteeinbußen hinnehmen<br />

mussten, verzeichnete das <strong>Liebenau</strong>er Landleben<br />

ein Minus von etwa 30 Prozent. Die Hoffnung,<br />

dies durch höhere Preise ausgleichen zu können, wurde<br />

nur teilweise erfüllt.<br />

62 DIENSTLEISTER U ND STIFTU N G SBETRIEBE


Forstbetriebe<br />

Neben <strong>der</strong> Bewirtschaftung <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong>swäl<strong>der</strong><br />

bieten die <strong>Liebenau</strong>er Forstbetriebe<br />

sämtliche Dienstleistungen rund um den<br />

Wald: Waldbetreuung, Holzernte, Holzvermarktung<br />

sowie Pflanzarbeiten.<br />

Markus Bertele<br />

Leiter Forstbetriebe<br />

Im Jahr <strong>2013</strong> wurden in den Wäl<strong>der</strong>n <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> 9000<br />

Festmeter Holz eingeschlagen. Bei guter Nachfrage und zufriedenstellenden<br />

Holzpreisen verlief die Vermarktung problemlos. Für die<br />

Energiezentrale <strong>Liebenau</strong> wurden 5200 Schüttraummeter Hackschnitzel<br />

bereitgestellt. Das entspricht etwa 25 Prozent des Jahresbedarfs<br />

<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>.<br />

In den Holzhöfen in <strong>Liebenau</strong> und Burgrieden wurden 5400 Raummeter<br />

ofenfertiges Brennholz produziert und vermarktet. Die Nachfrage<br />

stieg <strong>2013</strong> gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent. Abnehmer<br />

waren hauptsächlich Privatkunden. Zu den gewerblichen Kunden<br />

zählten Pizzerien, Bäckereien, Metzgereien und Brennstoffhändler.<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Trotz allgemein schlechter Witterungseinflüsse und<br />

damit verbundener Umsatzrückgänge in einzelnen<br />

Bereichen entwickelte sich <strong>der</strong> Gesamtumsatz mit<br />

einem Plus von 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr<br />

weiterhin positiv. Unter dem Vorjahresniveau lag das<br />

Wirtschaftsergebnis vor allem in <strong>der</strong> Landwirtschaft.<br />

Neben den Ernteeinbußen belasteten notwendige<br />

Instandhaltungs- und Mo<strong>der</strong>nisierungsmaßnahmen<br />

<strong>der</strong> CA-Lager sowie die Investition in eine neue vollautomatische<br />

Obstsortieranlage das Ergebnis im Bereich<br />

Obstbau. Mit dieser im August in Betrieb genommenen<br />

Anlage können Aufträge bis zu einem Jahresvolumen<br />

von 5000 Tonnen Äpfel sortiert werden. Der Umsatz<br />

des Verkaufsladens konnte im Vergleich zum Vorjahr<br />

dagegen weiter gesteigert werden. Aufgrund gestiegener<br />

Einkaufspreise bei einzelnen Warengruppen, die<br />

nicht durch höhere Verkaufspreise kompensiert wurden,<br />

erhöhte sich jedoch <strong>der</strong> Wareneinsatz und verringerte<br />

das Ergebnis im Vergleich zu 2012.<br />

Arbeit und Ausbildung<br />

In den Forstbetrieben <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> sind 13 Mitarbeiter mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung beschäftigt. Sie arbeiten bei <strong>der</strong> Produktion und Auslieferung<br />

von Brennholz mit, säen und pflegen Forstpflanzen in <strong>der</strong><br />

Baumschule und machen Waldpflegearbeiten im <strong>Stiftung</strong>swald. Die<br />

Forstbetriebe bilden auch Forstwirte aus, sind Praktikumsstelle für<br />

Studenten <strong>der</strong> Forstwirtschaft und bieten Stellen für das Freiwillige<br />

Soziale Jahr (FSJ).<br />

Forstbetriebe<br />

Forstdienstleistungen<br />

Waldbetreuung, Pflanzung, Waldpflege, Holzernte<br />

Holzvermarktung, Baumschule, Produktion von<br />

Kaminholz, Bereitstellung von Hackschnitzeln<br />

2012 <strong>2013</strong><br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 11 12<br />

Auszubildende 1 3<br />

Freiwilliges Soziales Jahr 2 4<br />

Mitarbeiter/-innen WfbM 13 13<br />

DIENSTLEISTER UND STIFTUNGSBETRIEBE<br />

63


<strong>Liebenau</strong> Beratung<br />

und Unternehmensdienste<br />

GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> Gebäudeund<br />

Anlagenservice<br />

GmbH<br />

Matthias Schyra<br />

Geschäftsführer<br />

Komplexität nimmt zu<br />

Die <strong>Liebenau</strong> – Beratung und Unternehmensdienste<br />

GmbH (LBU) ist als<br />

Die IT-Services ersetzte in <strong>2013</strong> fast 500 PCs durch neue. Ein Schwerpunkt<br />

lag auf höheren Sicherheitsstandards zum Schutz von Daten<br />

und Anwendungen. Viel Zeit floss auch in die Begleitung von Projekten<br />

zur Software-Auswahl. In <strong>der</strong> Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

wurde eine EDV-gestützte Pflegeplanung und -dokumentation<br />

getestet.<br />

In <strong>der</strong> Personalabrechnung war das Jahr unter an<strong>der</strong>em geprägt<br />

von <strong>der</strong> Umstellung auf den SEPA-Zahlweg, von <strong>der</strong> neuen Entgeltbescheinigungsverordnung<br />

sowie <strong>der</strong> Betreuung <strong>der</strong> Sozialversicherungs-<br />

und Lohnsteueraußenprüfer.<br />

Auch im Rechnungswesen machte sich eine zunehmende Komplexität<br />

bemerkbar, etwa im Steuerrecht. Zudem führte die SEPA-<br />

Umstellung zu hohem Abstimmungsbedarf.<br />

Dienstleister in den Bereichen IT-Services,<br />

Rechnungswesen und Personalabrechnung<br />

für den <strong>Stiftung</strong>sverbund aktiv.<br />

Die <strong>Liebenau</strong> Gebäude- und Anlagenservice<br />

GmbH (LiGAS) bietet technische<br />

Dienstleistungen in den Bereichen Elektrik,<br />

MSR (Regelungstechnik und Schaltschrankbau),<br />

Sanitär, Heizung, Schreinerund<br />

Schlosserarbeiten sowie Dienstleistungen<br />

rund um Arbeitssicherheit und<br />

Michael Staiber<br />

Geschäftsführer<br />

Brandschutz. Zudem entwickelt und baut<br />

sie Son<strong>der</strong>konstruktionen wie Wärmerück-<br />

gewinnungsanlagen o<strong>der</strong> eine Rechenreinigung für kleine<br />

Wasserkraftwerke.<br />

Im Jahr <strong>2013</strong> waren neben mehreren Großprojekten – wie <strong>der</strong> Umbau<br />

<strong>der</strong> Kantine <strong>Liebenau</strong> (Elektro, Heizung, Sanitär und MSR) – auch<br />

<strong>der</strong> Umzug unserer Schlosserei und Sanitärabteilung in größere<br />

Räumlichkeiten zu bewältigen.<br />

Bedingt durch die große Nachfrage wurde <strong>der</strong> MSR-Bereich weiter<br />

personell verstärkt. Zudem konnten wir Aufträge für mehrere Abwasserwärmetauscher<br />

generieren und diese entsprechend ausliefern.<br />

Für das Wirtschaftsjahr 2014 gehen wir von einer ähnlich guten<br />

Entwicklung wie in <strong>2013</strong> aus.<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Die LBU GmbH konnte auch im Jahr <strong>2013</strong> trotz hoher Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

die Herausfor<strong>der</strong>ungen meistern und einen Gewinn erwirtschaften.<br />

<strong>Liebenau</strong>- Gebäude- und Anlagenservice (LiGAS)<br />

<strong>Liebenau</strong> Beratung und Unternehmensdienste (LBU)<br />

2012 <strong>2013</strong><br />

Leistungen<br />

IT Services<br />

Betreute Server 149 157<br />

Betreute PCs 1 419 1 506<br />

Betreute Telefonanschlüsse 2 680 2 720<br />

Rechnungswesen<br />

Verbuchte Belege 986 000 967 000<br />

Personalabrechnung<br />

Personalabrechnungsfälle pro Jahr 72 600 74 500<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 30 32<br />

Leistungen<br />

Wartung und Instandhaltung, Prüfung von Anlagen<br />

und Geräten<br />

Arbeitssicherheit, Umwelt- und Brandschutz,<br />

Trinkwasserhygiene<br />

Systemhaus für Regelungstechnik (MSR) ,<br />

Betriebstechnik<br />

Beratung in technischen Fragen, Entwicklung und<br />

Bau von Son<strong>der</strong>anlagen<br />

Hausmeisterdienste<br />

2012 <strong>2013</strong><br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen 58 61<br />

Auszubildende 4 8<br />

Mitarbeiter/-innen (WfbM) 13 13<br />

64 DIENSTLEISTER U ND STIFTU N G SBETRIEBE


<strong>Liebenau</strong> Teamwork Kommunikation GmbH<br />

Die <strong>Liebenau</strong> Teamwork Kommunikation GmbH bietet ein breites Portfolio an Kommunikationsdienstleistungen:<br />

Beratung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Internet, Werbung und Grafikdesign.<br />

Christoph Sedlmeier<br />

Geschäftsführer<br />

In <strong>2013</strong> wurde das Hauptaugenmerk auf die Nachfrage<br />

von Kunden aus dem Verbund gerichtet. Diese rufen<br />

ein sehr breites Angebotsspektrum an Kommunikationsdienstleistungen<br />

ab wie zum Beispiel Websites,<br />

Kundenmagazine, Pressemitteilungen, Broschüren<br />

und Werbemittel aller Art. Die Teamwork berät ihre<br />

Kunden und setzt, zum Teil in Zusammenarbeit mit<br />

externen Spezialisten, die Maßnahmen um.<br />

Größere Neuakquirierungen von externen Kunden gab<br />

es nicht. Die Leistungen für bestehende Kunden konnten<br />

oft vertieft o<strong>der</strong> ausgebaut werden.<br />

Der personell größte Bereich „Internet-Dienstleistungen“<br />

konnte intern wie extern sein Angebotsvolumen<br />

vergrößern. Es wurden neue Websites erstellt und<br />

betreut. Außerdem übernimmt die Teamwork Hosting<br />

und Wartung aller Domains im <strong>Stiftung</strong>sverbund sowie<br />

zahreicher externer Kunden.<br />

Erklär-Texten, Büchern, Websites, Erklär-Videos o<strong>der</strong><br />

Kurzfilmen.<br />

Barrierefreie Kommunikation<br />

Aufgebaut wurde das Geschäftsfeld „Barrierrefreie<br />

Kommunikation und Leichte Sprache“. Die <strong>Liebenau</strong><br />

Teamwork Kommunikation möchte mit dem neuen<br />

Angebot alle Kunden unterstützen, die für ihre Zielgruppen<br />

Kommunikation leichter verständlich aufbereiten<br />

wollen. Sei es in Zeitschriften, Zeitungen,<br />

Prospekten, Magazinen, Berichten, Flyern, Verträgen,<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Das Jahr <strong>2013</strong> brachte einen um fünf Prozent erhöhten<br />

Umsatz im Vergleich zum Vorjahr.<br />

<strong>Liebenau</strong> Teamwork Kommunikation<br />

2012 <strong>2013</strong><br />

Kunden 84 83<br />

Presseaussendungen 234 270<br />

Zeitschriften/Geschäftsberichte 25 26<br />

Prospekte/Flyer/Anzeigen 284 289<br />

Werbemittel 43 23<br />

Betreute Internetauftritte 79 94<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 12 9<br />

Freie Mitarbeiter/-innen 19 21<br />

DIENSTLEISTER UND STIFTUNGSBETRIEBE<br />

65


<strong>Stiftung</strong>en und sonstige Tätigkeiten<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> in Europa<br />

Deutschland, Österreich, Schweiz, Bulgarien, Italien (Südtirol) und seit neuestem auch die Slowakei: Das<br />

sind die Län<strong>der</strong>, in<br />

denen die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> mit ihren sozialen Diensten tätig ist. Zum Teil als alleiniger<br />

Träger, aber auch in Kooperationen. Wie zum Beispiel in Südtirol. Hier hat die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> 2009<br />

zusammen mit <strong>der</strong> Caritas Bozen-Brixen die „Fondazione Santa Elisabetta“ ins Leben gerufen. Diese<br />

gemeinnützige <strong>Stiftung</strong> kümmert sich um Projekte im Sozial- und Bildungsbereich. In erster Linie werden<br />

Hilfen für ältere Menschen geboten, aber auch Hilfen für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung. <strong>Stiftung</strong>spräsident<br />

Dr. Christian Klotzner im Gespräch über die Partnerschaft mit <strong>der</strong> deutschen <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>.<br />

Herr Dr. Klotzner, 2009 hat die Caritas Bozen-<br />

Brixen zusammen mit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> die<br />

Fondazione S. Elisabetta gegründet. Was war <strong>der</strong><br />

Hauptgrund, sich mit einem deutschen Partner<br />

zusammenzutun?<br />

Für die Caritas war es wichtig, als kirchliche Einrichtung<br />

auch in <strong>der</strong> stationären Pflege aktiv zu werden. Dies<br />

beson<strong>der</strong>s vor dem Hintergrund, dass die Ordensgemeinschaften<br />

in Südtirol aufgrund des fehlenden Nachwuchses<br />

zunehmend in Schwierigkeiten kommen. Bei <strong>der</strong><br />

Analyse von verschiedenen Pflegemodellen und bei <strong>der</strong><br />

Suche nach zeitgemäßen Projekten hat die Caritas die<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> kennengelernt. Beide Organisationen<br />

sind, basierend auf christlichen Grundwerten, sehr ähnlich<br />

ausgerichtet und organisiert. Sehr schnell entstand<br />

deshalb eine gute Vertrauensbasis und ein partnerschaftliches<br />

Verhältnis zwischen den Organisationen und<br />

endlich die Idee, gemeinsam in Südtirol aktiv zu werden.<br />

Vorbild dafür war die gute Erfahrung <strong>der</strong> Caritas in Wien<br />

mit CaSa Leben im Alter.<br />

Hat die Partnerschaft mit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

für Sie Vorteile gegenüber einer Partnerschaft mit<br />

einem heimischen Träger?<br />

Die Entwicklung des Sozialbereichs und insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong><br />

Altenarbeit in Südtirol ist stark durch die Geschichte des<br />

Landes geprägt. Es gibt in Südtirol viele lokal autonom<br />

verwaltete Altenheime, meist sind sie von <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Hand geführt. Dieses System hat Vorteile, aber<br />

auch den großen Nachteil, dass Vernetzung und Entwicklung<br />

nur begrenzt möglich sind.<br />

Die Caritas hat in <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> die große Chance gesehen, über die Landesgrenzen<br />

hinaus eine Vernetzung und den Austausch aufzubauen.<br />

Damit können Fachwissen und Erfahrung zwischen<br />

den zwei großen Organisationen ausgetauscht<br />

und auf allen Ebenen Synergien genutzt werden. Der<br />

europäische Gedanke, <strong>der</strong> beiden Partnern sehr wichtig<br />

ist, findet hier einen konkreten Ausdruck.<br />

Spielt die Nationalität eine Rolle?<br />

Sehr positiv war es für uns, dass wir innerhalb des <strong>Liebenau</strong>-Verbundes<br />

von Beginn an offen aufgenommen wurden<br />

und es keine Berührungsängste gegeben hat. Im<br />

Gegenteil, die menschlichen Beziehungen sind freundschaftlich,<br />

und das Potential, das in einer solchen übergeordneten<br />

Zusammenarbeit steckt, ist allen bewusst.<br />

Natürlich gibt es kulturelle Unterschiede. Es gibt zum Teil<br />

Sprachbarrieren und <strong>der</strong> gesetzliche Rahmen in Südtirol<br />

und Italien ist mitunter ein völlig an<strong>der</strong>er. Deshalb ist<br />

es sehr wichtig, dass es neben <strong>der</strong> übergeordneten Vernetzung<br />

auch eine gute örtliche Verankerung gibt. Die<br />

Kenntnis <strong>der</strong> lokalen kulturellen, politischen und gesetzlichen<br />

Rahmenbedingungen ist grundlegend und muss<br />

bei allen Entscheidungen mit einfließen.<br />

Was war Ihre wichtigste Erfahrung in Bezug auf<br />

die gemeinsame <strong>Stiftung</strong>?<br />

Zu wissen, dass hinter <strong>der</strong> kleinen <strong>Stiftung</strong> zwei große<br />

„Stifter“ stehen, welche die Geschicke mittragen und<br />

mitgestalten, gibt Sicherheit im Aufbau und in <strong>der</strong> Führung<br />

<strong>der</strong> noch sehr jungen <strong>Stiftung</strong>. Dadurch wird es<br />

möglich, mit relativ bescheidenen Ressourcen auch größere<br />

und komplexere Projekte anzugehen und diese<br />

66 S TIFTUNGEN UND<br />

SONSTIGE TÄTIGK EITEN


Altenpflege in Europa<br />

Die Län<strong>der</strong>, in denen die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> tätig ist, haben viele Geme<br />

in<br />

samkeiten, aber auch<br />

viele<br />

Unterschiede.<br />

e.<br />

Die nebenstehende Grafik wirft ein Schlaglicht auf die Finanzierung de<br />

r Altenpflege im Län<strong>der</strong>vergleich. Deutli<br />

liche<br />

Unterschiede gibt es nicht nur in <strong>der</strong> Höhe, gemessen am prozentualen Anteil <strong>der</strong> Altenpfleg<br />

ege-Ausgaben am<br />

Bruttoinlandsprodukt, son<strong>der</strong>n auch in <strong>der</strong> Verteilung auf öffentliche<br />

und private Ant<br />

eile.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

auch gleichzeitig voranzubringen. Die Fondazione S. Elisabetta<br />

kann ihre Vorhaben von Beginn an mit Know-how,<br />

Erfahrung und einer bestimmten wirtschaftlichen<br />

Schubkraft angehen. Trotz <strong>der</strong> wenigen Jahre, in denen<br />

sie aktiv ist, wird ihr die Kompetenz zugeschrieben, und<br />

sie genießt bei verschiedenen Partnern im kirchlichen<br />

o<strong>der</strong> politischen Umfeld mittlerweile großes Vertrauen.<br />

Wie können aus Ihrer Sicht die Partner aus<br />

Deutschland, Österreich, <strong>der</strong> Schweiz und Südtirol<br />

im <strong>Stiftung</strong>sverbund voneinan<strong>der</strong> profitieren?<br />

Ich glaube, dass die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> viele sehr gute<br />

und zeitgemäße Ansätze in <strong>der</strong> Begleitung, Betreuung<br />

und Pflege von hilfebedürftigen Menschen hat. Die Würde<br />

des Menschen, die Selbstbestimmung des Einzelnen und<br />

die Menschlichkeit im Umgang ist Grundlage dafür. Hinzu<br />

kommen die positiven Aspekte <strong>der</strong> dezentralen Organisationsform.<br />

Jede Betriebsgesellschaft o<strong>der</strong> Einrichtung<br />

in <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> hat die Möglichkeit, ihre<br />

inhaltliche Ausrichtung nach den lokalen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

auszurichten. Damit entsteht insgesamt ein bunter<br />

Mix von Angeboten mit unterschiedlichen Schwerpunkten.<br />

Die Erfahrung und das Fachwissen vor Ort können<br />

dann wie<strong>der</strong>um auf allen Ebenen ausgetauscht werden<br />

und alle können davon profitieren. Ich denke, eine wichtige<br />

Aufgabe <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ist es deshalb, den<br />

Austausch im Netzwerk möglichst zu för<strong>der</strong>n und gut zu<br />

begleiten. Darüber hinaus gibt es auch Themenbereiche,<br />

welche alle gemeinsam betreffen wie zum Beispiel <strong>der</strong><br />

Fachkräftemangel o<strong>der</strong> die Qualifizierung <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

Hier sehe ich einen weiteren großen Vorteil, wo alle profitieren<br />

können, wenn die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> übergeordnet<br />

für alle aktiv wird.<br />

Wie sehen Sie die künftige Entwicklung <strong>der</strong><br />

Fondazione S. Elisabetta?<br />

Die Sparmaßnahmen in den öffentlichen Haushalten<br />

sind bei uns nun in allen Bereichen deutlich spürbar. Die<br />

Umsetzung von investitionsintensiven Vorhaben wird<br />

künftig sicherlich schwieriger werden. Dem gegenüber<br />

steht, dass die Betreuung und Pflege von alten Menschen<br />

aufgrund <strong>der</strong> verän<strong>der</strong>ten Ansprüche stark im Wandel<br />

begriffen ist. Ein Wandel, <strong>der</strong> nicht zuletzt auch durch<br />

unsere <strong>Stiftung</strong> angeregt wurde. Hinzu kommt, dass<br />

die bisherigen kirchlichen Einrichtungen aufgrund <strong>der</strong><br />

beschriebenen Schwierigkeiten häufig nach neuen<br />

zukunftstauglichen Organisationsformen suchen. Hier<br />

kann die Fondazione S. Elisabetta eine gute Alternative<br />

sein. In diesem Kontext sehe ich für die Entwicklung <strong>der</strong><br />

Fondazione S. Elisabetta sehr viele Möglichkeiten für die<br />

nächsten Jahre. Es liegt an uns, diese verantwortlich, in<br />

enger Abstimmung mit Caritas und <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>,<br />

auszuloten und in Form von Projekten konkret umzusetzen.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

STIFTU N G EN U ND SO NSTIG E TÄTIGKEITEN<br />

67


Fondazione S. Elisabetta – <strong>Stiftung</strong> St. Elisabeth –<br />

Fundaziun S. Elisabetta<br />

Die Fondazione S. Elisabetta ist eine gemeinsame <strong>Stiftung</strong> <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> und <strong>der</strong> Caritas Bozen-<br />

Brixen mit Sitz in Bozen. Ihr <strong>Stiftung</strong>szweck liegt im Sozial- und Bildungsbereich. Getragen von einem christlichen<br />

Menschenbild, ist die Tätigkeit darauf ausgerichtet, Menschen zu begleiten, die aufgrund ihres Alters<br />

o<strong>der</strong> ihrer Erkrankung Pflege und Betreuung brauchen. Zu den Schwerpunkten <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> gehören neben <strong>der</strong><br />

Pflege auch die Bildung und die Betreuung von Kleinkin<strong>der</strong>n.<br />

Dr. Christian Klotzner<br />

<strong>Stiftung</strong>spräsident<br />

Bildungshaus Lichtenburg, Nals<br />

Das Bildungshaus feierte <strong>2013</strong> sein 50-jähriges Bestehen.<br />

Es zählt zu den traditionsreichsten Bildungseinrichtungen<br />

in Südtirol und mit über 25 000 Gästen<br />

jährlich auch zu den bedeutendsten. Neu ist das Angebot<br />

„Auszeit trotz Demenz“, ein betreuter Aufenthalt<br />

mit ärztlicher Begleitung für Demenzpatienten und<br />

Angehörige. Mit sehr guten Rückmeldungen werden<br />

im Haus auch Seniorenwochen organisiert.<br />

im letzten Jahr war für viele Bewohner <strong>der</strong> erste Urlaub<br />

am Meer.<br />

Derzeit laufen die Planungen für den Um- und Neubau<br />

des Grieserhofes in Bozen, einer ehemaligen Privatklinik,<br />

die in ein mo<strong>der</strong>nes Seniorenzentrum mit<br />

Wohn- und Dienstleistungsangebot umgewandelt<br />

wird. Insgesamt werden darin etwas mehr als 100 Senioren<br />

Platz finden. Der Beginn <strong>der</strong> Bauarbeiten ist für<br />

den Winter 2014 geplant.<br />

Pflegeeinrichtungen<br />

Im Januar <strong>2013</strong> übernahm die <strong>Stiftung</strong> das Jesuheim<br />

in Girlan von den Barmherzigen Schwestern. Seit<br />

Beginn <strong>der</strong> Tätigkeit wurde viel unternommen, um die<br />

Begleitung <strong>der</strong> Menschen im Haus zeitgemäßen Standards<br />

anzupassen. Viel Wert wird auf die Vernetzung<br />

mit dem Umfeld und auf Öffnung <strong>der</strong> Einrichtung nach<br />

außen gelegt. Höhepunkt unter den vielen Tätigkeiten<br />

Spielgruppen<br />

Der <strong>Stiftung</strong> ist es wichtig, Begegnung zwischen den<br />

Generationen zu ermöglichen. So wurde 2012 eine<br />

Spielgruppe für Kleinkin<strong>der</strong> zwischen sechs Monaten<br />

und drei Jahren in <strong>der</strong> Lichtenburg und <strong>2013</strong> eine im<br />

Jesuheim eingerichtet. Die Gruppen för<strong>der</strong>n soziale<br />

Kontakte und bieten einen geschützten Ort, an dem<br />

die Kin<strong>der</strong> sich treffen und erste Gruppenerfahrungen<br />

sammeln können.<br />

Fondazione S. Elisabetta<br />

2012 <strong>2013</strong><br />

Bildungshaus Lichtenburg<br />

Übernachtungen im Bildungshaus 9 247 10 419<br />

Teilnehmertage 21 330 20 293<br />

Ausgegebene Essen 22 000 25 000<br />

Betreute Menschen<br />

Senioren – 90<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung – 40<br />

Kin<strong>der</strong> in Spielgruppen – 40<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 21 132*<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Die wirtschaftliche Krise in Italien ist auch in Südtirol<br />

in allen Bereichen deutlich zu spüren. Trotz allem wird<br />

aber von öffentlicher Seite an <strong>der</strong> Sicherung <strong>der</strong> Pflege<br />

festgehalten, denn es gibt – vor allem im städtischen<br />

Bereich – Bedarf an weiteren Pflegeplätzen. Die wirtschaftliche<br />

Lage <strong>der</strong> Fondazione S. Elisabetta ist stabil<br />

und die Finanzierung gesichert. Öffentliche Zuschüsse<br />

werden zwar gekürzt, aber ein ausgewogenes – wenn<br />

auch momentan lei<strong>der</strong> nicht nachhaltiges – Wirtschaften<br />

ist möglich. Als sehr wertvoll erweisen sich hierbei<br />

die Synergien im lokalen Netzwerk und im Netzwerk<br />

<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>.<br />

*mit Jesuheim<br />

68 STIFTUNGEN UND SONSTIGE TÄTIGKEITEN


Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk St. Andreas e. V. (BDS)<br />

<strong>Stiftung</strong> St. Franziskus Heiligenbronn, <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>, Metropolie von Varna und Veliki Preslav<br />

Axel Sans<br />

Vorstand<br />

Das Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk St. Andreas e. V. (BDS) unterstützt seit nunmehr 15 Jahren benachteiligte<br />

Kin<strong>der</strong> und Erwachsene an <strong>der</strong> bulgarischen Schwarzmeerküste mit fachlich fundierter und kirchlich<br />

orientierter Sozialarbeit. Zwei Drittel <strong>der</strong> nicht gedeckten Kosten werden von <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> getragen,<br />

ein Drittel von <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> St. Franziskus Heiligenbronn. 2012 haben die beiden <strong>Stiftung</strong>en und das BDS<br />

gemeinsam mit dem Caritasverband Magdeburg Mitverantwortung für das Kin<strong>der</strong>zentrum Roncalli e. V. in<br />

Burgas übernommen.<br />

Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk St. Andreas e. V. (BDS)<br />

2012 <strong>2013</strong> <strong>2013</strong><br />

nur BDS BDS Roncalli<br />

Betreute Menschen<br />

Varna (Bezirk Varna):<br />

Kin<strong>der</strong>haus Kitschevo 81 84<br />

Projekte (Mobile Jugendarbeit, STEP IN):<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendliche 170 195<br />

Sozialstation 101 85<br />

Suppenküche 400 400<br />

Balchik (Bezirk Dobrich) 25 27<br />

Burgas<br />

Kin<strong>der</strong>zentrum Roncalli 15<br />

Fortbildung Varna und Deutschland<br />

(Mobile Jugendarbeit, Social xx xx<br />

Entrepreneurship): Jugendliche,<br />

Erwachsene 50 22<br />

Einrichtungen<br />

Kin<strong>der</strong>haus Kitschevo xx xx<br />

mit Kin<strong>der</strong>tagesstätte, Wochenkin<strong>der</strong>heim,<br />

Kin<strong>der</strong>heim<br />

xx<br />

Kin<strong>der</strong>heim in Burgas<br />

Sozialstation<br />

xx<br />

Jugendclub Varna<br />

xx<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 24 23 13<br />

Honorarkräfte 16 17 –<br />

Ehrenamtliche 53 57 _<br />

Projekte in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und Jugendarbeit<br />

Im Berichtsjahr startete das zweijährige Projekt „New<br />

Land“ des BDS und des Vereins Sauchastie. Die mobile<br />

Jugendarbeit im verarmten Stadtteil Maksuda soll<br />

damit ausgeweitet werden. Weitere Mediatoren und<br />

Laienberater, teils selbst in <strong>der</strong> Maksuda aufgewachsen,<br />

werden ausgebildet. Erfolgreich ist weiterhin das<br />

Projekt STEP IN, das Hausaufgaben- und Nachmittagsbetreuung<br />

an zwei Schulen in Varna bietet.<br />

Institut für Soziale Berufe im Aufbau<br />

Im Berichtsjahr hat das BDS mit <strong>der</strong> Planung eines Instituts<br />

für Soziale Berufe in Bulgarien begonnen. Ab 2015<br />

soll dort eine duale Ausbildung zum Alten- und Heilerziehungspfleger<br />

angeboten werden. Der Bedarf<br />

ergibt sich aus <strong>der</strong> demografischen Entwicklung und<br />

<strong>der</strong> Notwendigkeit, die Qualität in <strong>der</strong> Betreuung<br />

zu professionalisieren. Gleichzeitig lässt sich so <strong>der</strong><br />

hohen Jugendarbeitslosigkeit und Arbeitsmigration<br />

entgegenwirken.<br />

Personalien<br />

Mitte des Jahres ist Dr. Kyrill, Metropolit von Varna,<br />

unerwartet verstorben. Er war Mitinitiator des BDS und<br />

Mitstreiter in diesem bis heute einzigartigen karitativen<br />

Werk zwischen katholischen und orthodoxen<br />

Partnern. Sein Nachfolger Ioan führt seine Arbeit fort.<br />

Im September hat Axel Sans, Leiter des Personalmanagements<br />

<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>, einen Sitz im<br />

Vorstand des BDS übernommen. Er löste Christoph<br />

Sedlmeier ab, <strong>der</strong> acht Jahre lang das BDS leitete.<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Die wirtschaftliche Situation des BDS entspricht <strong>der</strong><br />

des Vorjahres, ebenso die Höhe <strong>der</strong> finanziellen Unterstützung<br />

durch die Stadt Varna. För<strong>der</strong>er und Unterstützer<br />

<strong>der</strong> täglichen Arbeit des BDS und neuer Projekte<br />

sind insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Freundeskreis des BDS, die<br />

Agnes Philippine Walter <strong>Stiftung</strong>, <strong>der</strong> Verein Renovabis<br />

und die Aktion Mensch. Mittlerweile finden sich auch<br />

immer mehr bulgarische Partner.<br />

STIFTUNGEN UND SONSTIGE TÄTIGKEITEN<br />

69


St. Andreas-<strong>Stiftung</strong> Christliche Hospizstiftung –<br />

Leben und Sterben in Würde<br />

Hubert Bernhard<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Die St. Andreas-<strong>Stiftung</strong> wurde 2012<br />

gegründet. Ziel ist die langfristige För<strong>der</strong>ung<br />

des Bulgarisch-Deutschen-Sozialwerks<br />

St. Andreas.<br />

Die St. Andreas-<strong>Stiftung</strong> konnte im Berichtsjahr<br />

den Kapitalstock mit Hilfe von Zustiftungen<br />

von circa 840.000 Euro wesentlich<br />

erweitern. Diese Erhöhung setzt sich zusammen<br />

aus zwei privaten Zustiftungen von<br />

12.000 Euro und <strong>der</strong> Zustiftung des Bulgarisch-Deutschen-Sozialwerks<br />

von circa<br />

828.000 Euro.<br />

Der Jahresüberschuss aus dem Jahr <strong>2013</strong> in<br />

Höhe von circa 8.900 Euro wurde zur Mitfinanzierung<br />

<strong>der</strong> Aufwendungen des Bulgarisch-<br />

Deutschen-Sozialwerks St. Andreas e.V. zur<br />

Verfügung gestellt und in Höhe von 4.400<br />

Euro <strong>der</strong> freien Rücklage im Sinne <strong>der</strong> Abgabenordnung<br />

zugeführt.<br />

Thomas Kaldenbach<br />

Vorstand<br />

Die Christliche Hospizstiftung – Leben<br />

und Sterben in Würde för<strong>der</strong>t und unterstützt<br />

die ambulante und stationäre Hospizarbeit<br />

im Bodenseekreis. Schwerkranken<br />

und sterbenden Patienten soll ein Leben<br />

in Geborgenheit und Würde bis zum Tod<br />

ermöglicht werden. Da Pflege- und Krankenkassen<br />

die Kosten <strong>der</strong> stationären Hospizarbeit<br />

nicht deckend finanzieren, ist<br />

die <strong>Stiftung</strong> auf Zustiftungen angewiesen.<br />

Menschen im Hospiz<br />

Herr K. war Mitte 70, als er seine Krebsdiagnose<br />

erhielt. Danach wollte er seinen Tod selbst in<br />

die Hand nehmen und machte einen Suizidversuch.<br />

Er scheiterte. Zunächst „gerettet“,<br />

Josef Weißhaupt<br />

Vorstand<br />

ging es ihm durch seine Erkrankung schlechter<br />

und schlechter. Im Hospiz verbrachte er noch<br />

fünf Monate – glücklich, wie er selbst sagte.<br />

Frau B. war Single. Mit Anfang 50 ging sie schweren Herzens ins Hospiz,<br />

gab ihre Wohnung auf. Eine frühere Nachbarin half ihr, sich im Hospiz<br />

einzurichten. Bis zuletzt benutzte sie ihr eigenes Geschirr. Noch bevor<br />

sie aufgrund ihrer Erkrankung nicht mehr sprechen konnte, sagte sie:<br />

„Mein Zuhause ist jetzt das Hospiz.“ Sie blieb zwei Monate.<br />

Ein frisches Bett, umsorgt sein, gepflegt werden: Manchen Gästen<br />

ging es noch nie so gut wie im Hospiz. Die Rede ist von Obdachlosen.<br />

„Wir waren schon ganz unten“, sagen viele von ihnen. Manchmal<br />

kehrt noch Friede ein in den letzten Wochen.<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Aufgrund <strong>der</strong> schwierigen Zinssituation war es <strong>der</strong> Hospizstiftung<br />

in <strong>2013</strong> lediglich möglich, einen Betrag in Höhe von 8.400 Euro für<br />

den Betrieb des Hospizes zur Verfügung zu stellen.<br />

Gäste im Hospiz<br />

<strong>2013</strong><br />

Gäste 98<br />

mit <strong>der</strong> Diagnose Krebs 93 %<br />

Ältester Gast<br />

102 Jahre<br />

Jüngster Gast<br />

28 Jahre<br />

Durchschnittsalter<br />

69 Jahre<br />

70 S TIFTUNGEN UND SONSTIGE TÄTIGK EITEN


Bürgerstiftungen<br />

Oberteuringen, Eriskirch, Deggenhausertal<br />

Seit Einführung <strong>der</strong> ersten Wohnanlagen nach dem Konzept „Lebensräume für Jung und Alt“ wurde die<br />

Gemeinwesenarbeit durch Sozialfonds finanziert. Als weiteres Instrument <strong>der</strong> nachhaltigen För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Gemeinwesenarbeit in den Wohnanlagen wurden ab dem Jahre 2006 anstelle von Sozialfonds Bürgerstiftungen<br />

in den jeweiligen Gemeinden gegründet.<br />

Alois Gohm<br />

Vorstand Bürgerstiftungen<br />

Eriskirch und Oberteuringen<br />

Luitgard Caspari<br />

Gemeinwesenarbeiterin<br />

Oberteuringen<br />

Irene Eichhorn<br />

Gemeinwesenarbeiterin<br />

Eriskirch<br />

Yvonne Denzler<br />

Gemeinwesenarbeiterin<br />

Deggenhausertal<br />

Bürgerstiftungen nach diesem Modell gibt es mittlerweile<br />

in drei Gemeinden: Oberteuringen (2006), Eriskirch<br />

(2007) und Deggenhausertal (<strong>2013</strong>). Gründungsstifter<br />

waren jeweils die Gemeinde, die <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> und Bürger. Alle drei Beteiligten sind in den<br />

beiden ersten Bürgerstiftungen auch in den Organen<br />

vertreten – dem Vorstand und dem <strong>Stiftung</strong>srat. Im<br />

Deggenhausertal steuern ein <strong>Stiftung</strong>svorstand und<br />

ein Stifterforum die Bürgerstiftung.<br />

Der <strong>Stiftung</strong>szweck wird laut <strong>der</strong> jeweiligen Satzung<br />

hauptsächlich verwirklicht durch die finanzielle<br />

Unterstützung <strong>der</strong> Gemeinwesenarbeit für die Bewohner<br />

und das soziale Umfeld <strong>der</strong> jeweiligen Wohnanlage<br />

in <strong>der</strong> Gemeinde. Diese geschieht beispielsweise durch<br />

vielfältige Aktionen, Kooperationen und Projekte, die<br />

überwiegend im Servicezentrum <strong>der</strong> Wohnanlage<br />

stattfinden und von einer Gemeinwesenarbeiterin<br />

angestoßen, mo<strong>der</strong>iert und zum Teil organisiert und<br />

begleitet werden.<br />

Im Jahr <strong>2013</strong> ermöglichte die Bürgerstiftung Oberteuringen<br />

durch die finanzielle Unterstützung <strong>der</strong><br />

Gemeinwesenarbeit, dass eine Vielzahl von Menschen<br />

begleitet, beraten, motiviert und unterstützt wurde. Das<br />

Projekt <strong>der</strong> Gemeinde zur Schaffung einer „sozialen<br />

Mitte“ wurde fachlich begleitet.<br />

Herausragend in Eriskirch waren im Jahr <strong>2013</strong> die Arbeit<br />

am Projekt „BesT“ des Landes Baden-Württemberg<br />

sowie die Mitarbeit in <strong>der</strong> „Arbeitsgemeinschaft<br />

Lebensqualität im Alter Eriskirch“. Erwähnenswert ist<br />

auch die Herausgabe eines Eriskircher Gutscheinheftes<br />

für pflegende Angehörige. Fast alle Vereine haben Gutscheine<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Noch sehr jung ist die Bürgerstiftung Deggenhausertal:<br />

Im Jahr 2014 werden erste Aktionen geplant und<br />

durchgeführt.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ist darüberhinaus Mitglied <strong>der</strong><br />

Bürgerstiftung Tettnang.<br />

STIFTUNGEN UND SONSTIGE TÄTIGKEITEN<br />

71


Ansprechpartner und Kontaktdaten<br />

Stand: Mai 2014<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

Siggenweilerstraße 11, D 88074 Meckenbeuren<br />

Vorstand<br />

Prälat Michael H. F. Brock<br />

Telefon: 07542 10-1200<br />

Telefax:<br />

07542 10-1106<br />

E-Mail: michael.brock@stiftung-liebenau.de<br />

Vorstand<br />

Dr. Berthold Broll<br />

Telefon: 07542 10-1203<br />

Telefax:<br />

07542 10-1106<br />

E-Mail: berthold.broll@stiftung-liebenau.de<br />

Vorstand<br />

Dr. Markus Nachbaur<br />

Telefon: 07542 10-1210<br />

Telefax:<br />

07542 10-1106<br />

E-Mail: markus.nachbaur@stiftung-liebenau.de<br />

Stabsstelle Sozialpolitik und<br />

Geschäftsstelle SONG<br />

Leitung: Ulrich Kuhn<br />

Telefon: 07542 10-1206<br />

Telefax:<br />

07542 10-1231<br />

E-Mail: ulrich.kuhn@stiftung-liebenau.de<br />

Zentrale Finanzen und Vermögen/<br />

<strong>Stiftung</strong>sverwaltung<br />

Leitung: Matthias Schyra<br />

Telefon: 07542 10-1220<br />

Telefax: 07542 10-1190<br />

E-Mail: matthias.schyra@stiftung-liebenau.de<br />

Bau<br />

Leitung: Marco Nauerz<br />

Telefon: 07542 10-1167<br />

Telefax: 07542 10-1112<br />

E-Mail: marco.nauerz@stiftung-liebenau.de<br />

Energietechnik<br />

Leitung: Michael Staiber<br />

Telefon: 07542 10-1249<br />

Telefax: 07542 10-1120<br />

E-Mail: michael.staiber@stiftung-liebenau.de<br />

Hausverwaltung<br />

Leitung: Anja Mattes<br />

Telefon: 07542 10-1100<br />

Telefax: 07542 10-1231<br />

E-Mail: anja.mattes@stiftung-liebenau.de<br />

Stabsstelle Sozialpolitik<br />

Referent Sozialpolitik: Ulrich Dobler<br />

Telefon: 07542 10-1172<br />

Telefax: 07542 10-981172<br />

E-Mail: ulrich.dobler@stiftung-liebenau.de<br />

Rechts- und Vertragswesen/<br />

Grundstücksverwaltung<br />

Leitung: Thomas Kaldenbach<br />

Telefon: 07542 10-1101<br />

Telefax: 07542 10-1231<br />

E-Mail: thomas.kaldenbach@stiftung-liebenau.de<br />

Kommunikation und Fundraising<br />

Leitung: Helga Raible<br />

Telefon: 07542 10-1238<br />

Telefax: 07542 10-1117<br />

E-Mail: helga.raible@stiftung-liebenau.de<br />

Personalmanagement<br />

Leitung: Axel Sans<br />

Telefon: 07542 10-1204<br />

Telefax: 07542 10-1184<br />

E-Mail: axel.sans@stiftung-liebenau.de<br />

Strategischer Einkauf<br />

Leitung: Rainer Wöhrle<br />

Telefon: 07542 10-1209<br />

Telefax: 07542 10-1269<br />

E-Mail: rainer.woehrle@stiftung-liebenau.de<br />

ZustifterRente und<br />

Konzeptentwicklung<br />

Leitung: Christoph Sedlmeier<br />

Telefon: 07542 10-1205<br />

Telefax: 07542 10-1819<br />

E-Mail: christoph.sedlmeier@stiftung-liebenau.de<br />

Brüsseler Kreis e. V.<br />

Geschäftsführung: Daniel Kiesel<br />

Telefon: 07542 10-1256<br />

Telefax:<br />

07542 10-1231<br />

E-Mail: daniel.kiesel@stiftung-liebenau.de<br />

Pastorale Dienste/Seelsorge<br />

Ulrich Gebert<br />

Telefon: 07542 10-2030<br />

Telefon:<br />

07542 10-2031<br />

E-Mail: pastoralerdienst@stiftung-liebenau.de<br />

Stabsstelle Ethik/Geschäftsführung Ethikkomitee<br />

Dr. Hans-Martin Brüll<br />

Telefon: 07542 10-1261<br />

Telefax: 07542 10-1953<br />

E-Mail: hans-martin.bruell@stiftung-liebenau.de<br />

<strong>Stiftung</strong><br />

Hospital zum Heiligen Geist<br />

Siggenweilerstraße 11, D 88074 Meckenbeuren<br />

Vorstand<br />

Dr. Berthold Broll (Vorsitzen<strong>der</strong>)<br />

Dr. Markus Nachbaur (Stv. Vorsitzen<strong>der</strong>)<br />

Prälat Michael H. F. Brock (Vorstand)<br />

Telefon: 07542 10-1203<br />

Telefax:<br />

07542 10-1106<br />

E-Mail: berthold.broll@stiftung-heilig-geist.de<br />

Geschäftsführung<br />

Tobias Holeczek<br />

Telefon: 07542 10-1420<br />

Telefax:<br />

07542 10-981420<br />

E-Mail: tobias.holeczek@stiftung-heilig-geist.de<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

<strong>Stiftung</strong>srat<br />

Dr. Berthold Broll (Präsident)<br />

Siggenweilerstraße 11, D 88074 Meckenbeuren<br />

Telefon: 07542 10-1203<br />

Telefax: 07542 10-1106<br />

E-Mail: berthold.broll@stiftung-helios.ch<br />

Lic. iur. Emil Nisple (Vizepräsident)<br />

Oberer Graben 26, CH 9000 St. Gallen<br />

Telefon: 0041-71 2224033<br />

E-Mail: emil.nisple@grandnisple.ch<br />

72<br />

A NSPRECHPARTNER UND K ONTAK TDATEN


Altenhilfe<br />

Deutschland<br />

St. Anna-Hilfe für ältere Menschen<br />

gemeinnützige GmbH (Deutschland) und<br />

<strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter gemeinnützige GmbH<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Stefanie Locher<br />

Gerhard Schiele<br />

Telefon: 07542 10-4006<br />

Telefax:<br />

07542 10-4009<br />

E-Mail: stefanie.locher@altenhilfe-liebenau.de<br />

E-Mail: gerhard.schiele@altenhilfe-liebenau.de<br />

Heilig Geist – Leben im Alter<br />

gemeinnützige GmbH<br />

Emmelhoferstraße 1<br />

D 88353 Kißlegg<br />

Geschäftsführung<br />

Stefanie Locher<br />

Gerhard Schiele<br />

Telefon: 07542 10-4006<br />

Telefax:<br />

07542 10-4009<br />

E-Mail: stefanie.locher@altenhilfe-liebenau.de<br />

E-Mail: gerhard.schiele@altenhilfe-liebenau.de<br />

Österreich<br />

St. Anna-Hilfe für ältere Menschen<br />

gemeinnützige GmbH (Österreich) und<br />

St. Anna-Service gemeinnützige GmbH<br />

Kirchstraße 9a<br />

A 6900 Bregenz<br />

Geschäftsführung<br />

Klaus Müller<br />

Telefon: 0043-5574 42177-0<br />

Telefax:<br />

0043-5574 42177-9<br />

E-Mail: klaus.mueller@st.anna-hilfe.at<br />

CaSa Leben im Alter gemeinnützige GmbH<br />

Albrechtskreithgasse 19-21<br />

A 1160 Wien<br />

Geschäftsführung<br />

Mag. Markus Platzer<br />

Klaus Müller<br />

Telefon: 0043-1 87812-0<br />

Telefax:<br />

0043-1 87812-9161<br />

E-Mail: office@casa.or.at<br />

Slowakei<br />

Dom Seniorov n.o.<br />

Kucisdorfska dolina 6<br />

90201 Pezinok<br />

Slowakei<br />

Vorstand<br />

Mag. Markus Platzer<br />

Telefon: 0042-1 336402937<br />

Telefax:<br />

0042-1 918911675<br />

E-Mail: info@dspezinok.sk<br />

Schweiz<br />

Pflegeheim Helios Goldach<br />

Industriestraße 46<br />

CH 9400 Rorschach<br />

Hausleitung<br />

Karl Eugster<br />

Telefon: 0041-71 8440101<br />

Telefax:<br />

0041-71 8440102<br />

E-Mail: karl.eugster@pflegeheim-helios.ch<br />

Alters- und Pflegeheim Brunna<strong>der</strong>n<br />

Dorfstraße 43<br />

CH 9125 Brunna<strong>der</strong>n<br />

Hausleitung<br />

Anton Hirschi<br />

Telefon: 0041-71 3756010<br />

Telefax:<br />

0041-71 8440102<br />

E-Mail: info@aphbrunna<strong>der</strong>n.ch<br />

Genossenschaft DORFPLATZ<br />

Dorfstraße 2<br />

CH 9621 Oberhelfenschwil<br />

Geschäftsführung<br />

Renate Klein<br />

Telefon: 0041-71 375-6161<br />

Telefax:<br />

0041-71 375-6180<br />

E-Mail: info@dorfplatz-sg.ch<br />

A NSPRECHPARTNER UND KONTAKTDATEN 73


Hilfe für<br />

Menschen mit itBehin<strong>der</strong>ung<br />

St. Gallus-Hilfe für behin<strong>der</strong>te Menschen<br />

gemeinnützige GmbH und<br />

<strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung gemeinnützige GmbH<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Jörg Munk<br />

Telefon: 07542 10-2000<br />

Telefax:<br />

07542 10-2020<br />

E-Mail: joerg.munk@st.gallus-hilfe.de<br />

Christliches Sozialwerk gemeinnützige GmbH (CSW)<br />

Dornblüthstraße 30<br />

D 01277 Dresden<br />

Geschäftsführung<br />

Peter Leuwer<br />

Telefon: 0351 3195-60<br />

Telefax: 0351 3195-61<br />

E-Mail: info@christliches-sozialwerk-ggmbh.de<br />

Gesundheit<br />

St. Lukas-Klinik gemeinnützige GmbH und<br />

<strong>Liebenau</strong> Kliniken gemeinnützige GmbH<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Dr. Edgar Kessler<br />

Wolfgang Oppolzer<br />

Telefon: 07542 10-5395<br />

Telefax:<br />

07542 10-5333<br />

E-Mail: edgar.kessler@st.lukas-klinik.de<br />

E-Mail: wolfgang.oppolzer@st.lukas-klinik.de<br />

Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie<br />

und Integration gemeinnützige GmbH<br />

Tagesklinik Bernsteinstraße straße<br />

Bernsteinstraße 108-112<br />

D 70619 Stuttgart<br />

Geschäftsführung<br />

Dr. Edgar Kessler<br />

Dr. Martin Menzel<br />

Telefon: 0711 633449-0<br />

Telefax:<br />

0711 633449-10<br />

E-Mail: klinik@kjp-bernsteinstrasse.de<br />

Bildung<br />

Berufsbildungswerk Adolf Aich<br />

gemeinnützige GmbH (BBW)<br />

Schwanenstraße 92<br />

D 88214 Ravensburg<br />

Geschäftsführung<br />

Herbert Lüdtke<br />

Telefon: 0751 3555-6100<br />

Telefax:<br />

0751 3555-6109<br />

E-Mail: herbert.luedtke@bbw-rv.de<br />

fortbilden & entwickeln (f&e)<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Leitung<br />

Willibald Hafner-Laux<br />

Telefon: 07542 10-1268<br />

Telefax: 07542 10-1953<br />

E-Mail: willibald.hafner-laux@stiftung-liebenau.de<br />

Institut für Soziale Berufe<br />

gemeinnützige GmbH (IfSB)<br />

Kapuzinerstraße 2<br />

D 88212 Ravensburg<br />

Geschäftsführung<br />

Kurt Brust<br />

Philip Kling<br />

Telefon: 0751 36156-29<br />

Telefax:<br />

0751 36156-27<br />

E-Mail: info@ifsb-rv.de<br />

E-Mail: philip.kling@stiftung-liebenau.de<br />

74<br />

A NSPRECHPARTNER UND K ONTAK TDATEN


Hilfen für<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

<strong>Liebenau</strong>er Netzwerk Familie<br />

Hegenberg 1<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Koordination<br />

Christoph Gräf<br />

Telefon: 07542 10-2400<br />

Telefax:<br />

07542 10-2407<br />

E-Mail: christoph.graef@st.gallus-hilfe.de<br />

St. Nikolaus - Süddeutsches Kin<strong>der</strong>hospiz<br />

gemeinnützige GmbH<br />

Gerberstraße 28<br />

D 87730 Bad Grönenbach<br />

Geschäftsführung<br />

Sabine Colberg<br />

Telefon: 08334 98911-0<br />

Telefax: 08334 98911-29<br />

E-Mail: info@kin<strong>der</strong>hospiz-nikolaus.de<br />

Franz von Assisi gemeinnützige GmbH<br />

Heugenstraße 5<br />

D 73525 Schwäbisch Gmünd<br />

E-Mail: info@franzvonassisi.de<br />

Geschäftsführung<br />

Hans-Dieter Beller<br />

Telefon: 07171 1808-34<br />

Telefax:<br />

07171 1808-9834<br />

E-Mail: info@st-canisius.de<br />

Michael Leibinger<br />

Telefon: 0711 16665-13<br />

Telefax:<br />

0711 16665-14<br />

E-Mail: info@st-josefggmbh.de<br />

Dienstleister und<br />

<strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

<strong>Liebenau</strong> Service GmbH (LiSe)<br />

und <strong>Liebenau</strong> Objektservice GmbH (LOS)<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Frank Moscherosch<br />

Telefon: 07542 10-7000<br />

Telefax:<br />

07542 10-7999<br />

E-Mail: frank.moscherosch@lise-gmbh.de<br />

<strong>Liebenau</strong> Beratung und Unternehmensdienste<br />

GmbH (LBU)<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Matthias Schyra<br />

Telefon: 07542 10-1220<br />

Telefax:<br />

07542 10-1951<br />

E-Mail: matthias.schyra@lbu-gmbh.de<br />

LBU Systemhaus AG<br />

Schattbucher Straße 12<br />

D 88279 Amtzell<br />

Vorstand<br />

Manfred Krick<br />

Telefon: 07520 9244-110<br />

Telefax:<br />

07520 9244-199<br />

E-Mail: info@lbu.ag<br />

<strong>Liebenau</strong> – Gebäude- und Anlagenservice<br />

GmbH (LiGAS)<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Michael Staiber<br />

Telefon: 07542 10-1444<br />

Telefax:<br />

07542 10-1188<br />

E-Mail: michael.staiber@ligas-gmbh.de<br />

<strong>Liebenau</strong>er Landleben GmbH<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Rainer Wöhrle<br />

Telefon: 07542 10-1209<br />

Telefax: 07542 10-1269<br />

E-Mail: rainer.woehrle@liebenauer-landleben.de<br />

Forstbetriebe<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Leitung<br />

Markus Bertele<br />

Telefon: 07542 10-1659<br />

Telefax: 07542 10-1655<br />

E-Mail: markus.bertele@liebenauer-forstbetriebe.de<br />

<strong>Liebenau</strong> Teamwork Kommunikation GmbH<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Christoph Sedlmeier<br />

Telefon: 07542 10-1205<br />

Telefax: 07542 10-1117<br />

E-Mail: christoph.sedlmeier@teamwork-kommunikation.de<br />

A NSPRECHPARTNER UND KONTAKTDATEN 75


<strong>Stiftung</strong>en und<br />

sonstige Tätigkeiten<br />

<strong>Stiftung</strong> Kulturdenkmal Schloss Bad Wurzach<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Kuratorium<br />

Dr. Berthold Broll (Vorsitzen<strong>der</strong>)<br />

Telefon: 07542 10-1203<br />

Telefax:<br />

07542 10-1106<br />

E-Mail: berthold.broll@stiftung-heilig-geist.de<br />

Geschäftsführung<br />

Tobias Holeczek<br />

Telefon: 07542 10-1420<br />

Telefax:<br />

07542 10-981420<br />

E-Mail: tobias.holeczek@schloss-badwurzach.de<br />

Fondazione S. Elisabetta<br />

Vilpianerstraße 27<br />

I 39010 Nals (BZ)<br />

<strong>Stiftung</strong>spräsident<br />

Dr. Christian Klotzner<br />

Telefon: 0039-0471 057-110<br />

Telefax: 0039-0471 678-108<br />

E-Mail: christian.klotzner@caritas.bz.it<br />

Christliche Hospizstiftung –<br />

Leben und Sterben in Würde<br />

Franziskusplatz 1<br />

D 88046 Friedrichshafen<br />

Vorstand<br />

Josef Weißhaupt<br />

Telefon: 07541 54384<br />

Vorstand<br />

Thomas Kaldenbach<br />

Telefon: 07542 10-1101<br />

Telefax:<br />

07542 10-1231<br />

E-Mail: thomas.kaldenbach@stiftung-liebenau.de<br />

St. Andreas <strong>Stiftung</strong><br />

Kloster 2<br />

D 78713 Schramberg<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Hubert Bernhard<br />

Telefon: 07422 569-200<br />

Telefax:<br />

07422 569-300<br />

E-Mail: hubert.bernhard@stiftung-st-franziskus.de<br />

Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk<br />

St. Andreas e.V. (BDS)<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Vorstand<br />

Axel Sans<br />

Telefon: 07542 10-1204<br />

Telefax:<br />

07542 10-1184<br />

E-Mail: axel.sans@stiftung-liebenau.de<br />

Bürgerstiftungen<br />

Bürgerstiftung Eriskirch<br />

Rathaus Eriskirch<br />

Schussenstraße 18<br />

D 88097 Eriskirch<br />

<strong>Stiftung</strong>svorstand<br />

Bürgermeister Markus Spieth<br />

Alois Gohm<br />

Heinrich Janke<br />

Telefon: 07541 9708-0<br />

Telefax: 07542 9808-77<br />

E-Mail: buergerstiftung@eriskirch.de<br />

Bürgerstiftung Oberteuringen<br />

Rathaus Oberteuringen<br />

St.-Martin-Platz 9<br />

D 88094 Oberteuringen<br />

<strong>Stiftung</strong>svorstand<br />

Bürgermeister Karl-Heinz Beck<br />

Irmgard Dollansky<br />

Alois Gohm<br />

Telefon: 07546 299-30<br />

Telefax: 07546 299-88<br />

E-Mail: buergerstiftung@oberteuringen.de<br />

Bürgerstiftung Deggenhausertal<br />

Rathaus Deggenhausertal<br />

Badener Straße 14<br />

D 88693 Deggenhausertal<br />

<strong>Stiftung</strong>svorstand<br />

N.N.<br />

Telefon: 07555 9200-0<br />

Telefax: 07555 9200-99<br />

E-Mail: info@deggenhausertal.de<br />

76 A NSPREC HPARTNER UND KONTAK TDATEN


Wichtige Internetadressen<br />

www.stiftung-liebenau.de<br />

www.zustifterrente.de<br />

www.ausbildung-stiftung-liebenau.de<br />

www.stiftung-heilig-geist.de<br />

www.stiftung-helios.ch<br />

Altenhilfe<br />

www.altenhilfe-liebenau.de<br />

www.st.anna-hilfe.at<br />

www.gaestehaus-st-anna.at<br />

www.casa.or.at<br />

www.aphbrunna<strong>der</strong>n.ch<br />

www.pflegeheim-helios.ch<br />

www.dorfplatz-sg.ch<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

www.st.gallus-hilfe.de<br />

www.christliches-sozialwerk-ggmbh.de<br />

www.don-bosco-schulen.de<br />

www.liebenauer-arbeitswelten.de<br />

Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

www.lise-gmbh.de<br />

www.kochwerk-rv.de<br />

www.kurhaus-badwurzach.de<br />

www.lbu-gmbh.de<br />

www.lbu.ag<br />

www.ligas-gmbh.de<br />

www.liebenauer-landleben.de<br />

www.liebenauer-brennholz.de<br />

www.teamwork-kommunikation.de<br />

<strong>Stiftung</strong>en und sonstige Tätigkeiten<br />

www.bulgarisch-deutsches-sozialwerk.de<br />

www.schloss-badwurzach.de<br />

www.christliche-hoszpizstiftung.de<br />

www.bruesseler-kreis.de<br />

www.netzwerk-song.de<br />

www.caritas.bz.it<br />

www.lichtenburg.it<br />

www.buergerbuerokontakt3.de<br />

Gesundheit<br />

www.st.lukas-klinik.de<br />

www.kjp-bernsteinstrasse.de<br />

Bildung<br />

www.bbw-rv.de<br />

www.ausbildung-bbw.de<br />

www.bbw-produkte.de<br />

www.cafe-miteinan<strong>der</strong>.de<br />

www.fortbilden-entwickeln.de<br />

www.raz-ulm.de<br />

www.ifsb.rv.schule-bw.de<br />

www.max-gutknecht-schule.de<br />

Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

www.netzwerkfamilie.de<br />

www.kin<strong>der</strong>nachsorge-rv.de<br />

www.kin<strong>der</strong>hospizdienst-bodensee.de<br />

www.kin<strong>der</strong>hospizdienst-ravensburg.de<br />

www.kin<strong>der</strong>hospiz-nikolaus.de<br />

www.franzvonassisi.de<br />

www.geschwisterzeit.de<br />

www.wellcome-online.de<br />

www.st-josefggmbh.de<br />

www.st-canisius.de<br />

www.st-vinzentiuspflege-donzdorf.de<br />

www.soziale-berufe-ostalb.de<br />

Impressum<br />

Anstifter mit dem <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2013</strong><br />

Herausgeber<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

Redaktion & Gestaltung<br />

<strong>Liebenau</strong> Teamwork Kommunikation GmbH<br />

Susanne Droste-Gräff, Helga Raible (verantwortlich)<br />

Fotos<br />

Casagranda<br />

Felix Kästle<br />

Carsten Kobow, DFB<br />

Helge Lindau<br />

<strong>Liebenau</strong> Teamwork Kommunikation GmbH<br />

Druck<br />

Bodensee Medienzentrum, Tettnang<br />

Auflage<br />

7 000<br />

Stand<br />

Juli 2014<br />

Informationen<br />

<strong>Liebenau</strong> Teamwork Kommunikation GmbH<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Telefon: 07542 10-1181<br />

Telefax: 07542 10-1117<br />

E-Mail: info@teamwork-kommunikation.de<br />

WICHTIGE INTERNETADRESSEN<br />

77


Standorte<br />

Schwäbisch Gmünd<br />

Ostalbkreis<br />

Aalen<br />

Bopflingen<br />

Maikammer<br />

Stuttgart<br />

Rheinland-Pfalz<br />

LK Stuttgart<br />

Böblingen<br />

Ehningen<br />

Weil im Schönbuch<br />

LK Böblingen<br />

LK Esslingen<br />

Göppingen<br />

Eislingen<br />

Salach<br />

LK Göppingen<br />

Donzdorf<br />

LK Heidenheim<br />

LK Tübingen<br />

Dußlingen<br />

LK Reutlingen<br />

Alb Donau-Kreis<br />

Ulm<br />

Neu-Ulm<br />

LK Zollernalb<br />

Burladingen<br />

Veringenstadt<br />

Straßberg<br />

Baden-Württemberg<br />

Burgrieden<br />

Deutsc<br />

Gosheim<br />

Villingen-Schwenningen<br />

Schwarzwald-<br />

Baar-Kreis<br />

LK Tuttlingen<br />

Tuttlingen<br />

LK Konstanz<br />

Singen<br />

Schweiz<br />

Scheer<br />

LK Sigmaringen<br />

Bodenseekreis<br />

Mengen<br />

Hohentengen<br />

Bad Saulgau<br />

LK Ravensburg<br />

Salem<br />

Deggenhausertal<br />

Markdorf Oberteuringen<br />

Brochenzell<br />

Kluftern<br />

Meckenbeuren/<br />

Berg<br />

<strong>Liebenau</strong><br />

Immenstaad<br />

Tettnang<br />

Friedrichshafen<br />

Eriskirch<br />

Kressbronn<br />

Steinach<br />

Bodensee<br />

Tübach<br />

Goldach<br />

Oberhelfenschwil<br />

Ravensburg<br />

Brunna<strong>der</strong>n<br />

Hergensweiler<br />

Wasserburg<br />

Lindau<br />

Gaissau<br />

Biberach<br />

LK Biberach<br />

Baindt<br />

Baienfurt<br />

Weingarten<br />

Vogt<br />

Waldburg<br />

Grünkraut<br />

Bodnegg<br />

Bad Waldsee<br />

Bad Wurzach<br />

Wolfegg<br />

Amtzell<br />

Wangen<br />

Bregenz<br />

Kißlegg<br />

Opfenbach<br />

LK Lindau<br />

Leutkirch<br />

Isny<br />

Vorarlberg<br />

Ottobeuren<br />

Bad Grönenbach<br />

Nüzi<strong>der</strong>s<br />

Vandans<br />

Bartholomäberg<br />

Schruns<br />

Liechtenstein<br />

St. Gallenkirch<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Standorte <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

Altenhilfe Deutschland<br />

Altenhilfe Österreich/Schweiz<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Gesundheit<br />

Bildung<br />

Dienstleister<br />

Sonstige<br />

78 S TANDO RTE


Torgau<br />

Sitzenroda<br />

Leipzig<br />

Wermsdorf<br />

Torgau<br />

Kamenz<br />

Schmeckwitz<br />

Sitzenroda<br />

Bautzen<br />

Oberhausen<br />

Leipzig<br />

Sachsen<br />

Wermsdorf<br />

Dresden<br />

Dippoldiswalde<br />

Kamenz<br />

Schmeckwitz<br />

Bautzen<br />

Königswalde<br />

Zwickau<br />

Sachsen<br />

Dresden<br />

Deutschland<br />

chland<br />

Königswalde<br />

Zwickau<br />

Dippoldiswalde<br />

München<br />

Bayern<br />

Oberösterreich<br />

Nie<strong>der</strong>österreich<br />

Wien<br />

Slowakei<br />

Pezinok<br />

Stadl - Paura<br />

Guntramsdorf<br />

Baden<br />

Gmunden<br />

Bad Goisern<br />

Österreich<br />

Spittal an <strong>der</strong> Drau<br />

Italien<br />

Kicevo<br />

Varna<br />

Burgas<br />

Bulgarien Bulgarien<br />

Burgas<br />

Kicevo<br />

Varna<br />

Nals<br />

Girlan<br />

Bozen


Verbreitungsgebiet<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> | <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist | <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

Deutschland<br />

Österreich<br />

Baden-Württemberg<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist<br />

St. Anna-Hilfe gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter gemeinnützige GmbH<br />

Heilig Geist – Leben im Alter gemeinnützige GmbH**<br />

St. Gallus-Hilfe gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

gemeinnützige GmbH<br />

St. Lukas-Klinik gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> Kliniken gemeinnützige GmbH<br />

Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und<br />

Integration gemeinnützige GmbH*<br />

Berufsbildungswerk Adolf Aich gemeinnützige GmbH<br />

Institut für Soziale Berufe gemeinnützige GmbH*<br />

<strong>Stiftung</strong> Kulturdenkmal Schloss Bad Wurzach<br />

Franz von Assisi gemeinnützige GmbH*<br />

<strong>Liebenau</strong> Beratung und Unternehmensdienste GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> Gebäude- und Anlagenservice GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong>er Landleben GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> Service GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> Objektservice GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> Teamwork Kommunikation GmbH<br />

<br />

<br />

<br />

St. Anna-Hilfe gemeinnützige GmbH<br />

St. Anna-Service gemeinnützige GmbH<br />

CaSa Leben im Alter gemeinnützige GmbH*<br />

Schweiz<br />

<br />

<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

Genossenschaft DORFPLATZ*<br />

Italien<br />

<br />

Fondazione S. Elisabetta<br />

Bulgarien<br />

<br />

Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk St. Andreas e. V.*<br />

Slowakei<br />

<br />

Bürgerstiftung Eriskirch<br />

<br />

Betriebsgesellschaft „Dom Seniorov n.o.“***<br />

<br />

Bürgerstiftung Oberteuringen<br />

<br />

Bürgerstiftung Deggenhausertal<br />

Bayern<br />

<br />

<br />

<br />

St. Anna-Hilfe gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter gemeinnützige GmbH<br />

St. Nikolaus – Süddeutsches Kin<strong>der</strong>hospiz<br />

gemeinnützige GmbH*<br />

Rheinland-Pfalz<br />

<br />

<strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter gemeinnützige GmbH<br />

Sachsen<br />

<br />

Christliches Sozialwerk gemeinnützige GmbH*<br />

* Beteiligung <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

** Beteiligung <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist<br />

*** Beteiligung <strong>der</strong> CaSa – Leben im Alter

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