04.04.2016 Aufrufe

SPORTaktiv Bikeguide 2016

Im diesjährigen SPORTaktiv Bikeguide geben fünf Biker Einblicke in die emotionale Zweierbeziehung zwischen Mensch und Rad. Bei den Technikchecks erfährst du die wichtigsten Eckdaten zu den unterschiedlichen „Zweirädern" wie Marathon-, Cross-Country-, und All-Mountain-Bike. Außerdem kommt ein (nach wie vor) brisantes Thema zur Sprache: der Wegestreit zwischen Mountainbikern und Waldbesitzern. Ein Auszug aus der Streit-Chronologie zeigt, wie verfahren der sprichwörtliche Karren zwischen den zwei Lagern ist.

Im diesjährigen SPORTaktiv Bikeguide geben fünf Biker Einblicke in die emotionale Zweierbeziehung zwischen Mensch und Rad. Bei den Technikchecks erfährst du die wichtigsten Eckdaten zu den unterschiedlichen „Zweirädern" wie Marathon-, Cross-Country-, und All-Mountain-Bike. Außerdem kommt ein (nach wie vor) brisantes Thema zur Sprache: der Wegestreit zwischen Mountainbikern und Waldbesitzern. Ein Auszug aus der Streit-Chronologie zeigt, wie verfahren der sprichwörtliche Karren zwischen den zwei Lagern ist.

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BIKETOURISMUS<br />

„Die Bergbahnen werden in naher Zukunft noch viel mehr Biker als bisher in die<br />

heimische Bergwelt bringen“, glauben die von uns befragten Experten.<br />

Gesichert scheint aber auch: Es<br />

wird sich in naher Zukunft noch viel<br />

mehr tun als bisher. Das meinen unisono<br />

auch die Tourismusexperten, die<br />

wir für unseren <strong>Bikeguide</strong> um ihre<br />

Einschätzung der aktuellen und<br />

künftigen Lage gebeten haben.<br />

„Wir können von einem tiefgreifenden<br />

Wandel sprechen, der in Bezug<br />

auf das Freizeitverhalten längst eingesetzt<br />

hat“, meint etwa Paco Wrolich,<br />

Radbeauftragter der Kärnten Werbung.<br />

Und Wrolich sagt auch: „Was<br />

den Mountainbike-Tourismus betrifft,<br />

stehen wir erst ganz am Anfang<br />

einer Entwicklung. Biken wird weltweit<br />

gesehen sicher bedeutender werden<br />

als Skifahren. Man braucht sich<br />

nur einmal die mögliche Wertschöpfung<br />

anschauen: Schneekanonen, Pistengeräte,<br />

Speicherteiche, Wasser – all<br />

das benötigt der Biker im Zusammenspiel<br />

mit der Bergbahn nicht.“<br />

Dino Gerns, Betreiber des Saalbacher<br />

Hotels Sonnleiten aus der <strong>SPORTaktiv</strong>-Hotelfamilie,<br />

der sich im Sommer<br />

auf Bike- und im Winter auf<br />

Skigäste spezialisiert hat, sieht es ähnlich:<br />

„Radfahren ist Volkssport, wie es<br />

das Skifahren in Österreich früher<br />

war, wird aber in viel mehr Ländern<br />

ausgeübt. Das Potenzial an Bikern ist<br />

also riesig. Und angefangen von den<br />

Weiterentwicklungen der Bikes über<br />

den stetigen Ausbau des Biketransports<br />

mit Seilbahnen und Liften bis<br />

hin zum Bau neuer Trails und Parks<br />

wird das Mountainbiken immer mehr<br />

zum Breitensport.“<br />

„NACHHALTIGER“ BIKETOURISMUS<br />

Beträchtliches Wachstumspotenzial<br />

durchs Mountainbiken ortet auch Harald<br />

Maier. Der Salzburger, selbst seit<br />

den 1980er-Jahren aktiver Biker, arbeitet<br />

derzeit mit Hochdruck daran, den<br />

„1. Österreichischen Mountainbike-Tourismus-Kongress“<br />

im September<br />

<strong>2016</strong> auf die Beine zu stellen, um<br />

hierzulande einen „nachhaltigen<br />

Biketourismus“ zu etablieren (siehe<br />

Kasten rechts).<br />

Was die aktuelle Lage betrifft,<br />

zeigt sich der Salzburger derzeit noch<br />

weniger euphorisch: „Man kann das<br />

Mountainbiken als Trend bezeichnen<br />

– von einem Boom würde ich aber<br />

nicht sprechen. Fakt ist, dass die Zuwachsraten<br />

vor allem in jenen Regionen<br />

stattfinden, die aktiv an einem attraktiven<br />

Angebot für diese<br />

Zielgruppe arbeiten.“ Dem Vergleich<br />

mit dem Skifahren kann aber auch<br />

Maier etwas abgewinnen. „Der Skitourismus<br />

hat schließlich auch Jahrzehnte<br />

benötigt, um sich zu entwickeln. Im<br />

Vergleich dazu ist das Mountainbiken<br />

derzeit etwas, das gerade aus einer Nische<br />

herauskommt und sich zu einem<br />

Trendsport ent wickelt.“<br />

„BOOST“ DURCHS E-MTB<br />

Was braucht es nach Experten-Einschätzung,<br />

um das Urlaubsthema<br />

Mountainbiken demnächst noch<br />

massentauglicher zu machen? Ein<br />

Hoffnungsträger, da sind sich die von<br />

uns Befragten ebenfalls einig, ist das<br />

E-Mountainbike: „Damit kommt derzeit<br />

ein Boost in den Markt, der die<br />

Zielgruppe massiv verbreitert – altersund<br />

konditionsbedingt. Gleichzeitig<br />

ist auch für sportliche Fahrer das<br />

E-MTB in Zukunft ein ‚Must-have‘“,<br />

formuliert es Harald Maier.<br />

Auch Helga Beermeister vom Tourismusverband<br />

im Tiroler Wipptal,<br />

wo man ebenfalls vermehrt auf das<br />

Mountainbike setzt, hält große Stücke<br />

auf das elektrisch angetriebene<br />

Bergrad: „Seit letztem Jahr haben wir<br />

eine Verleihstation für E-Bikes, die<br />

sehr gut angenommen wird. Radeln<br />

von Alm zu Alm, die Möglichkeit,<br />

auch ohne großen Kraftaufwand Bergerlebnis<br />

zu genießen – dieses Angebot<br />

entspricht den aktuellen Gäste-Bedürfnissen.“<br />

FAMILIEN UND „RUNDUM-SERVICE“<br />

Nicht nur, aber auch durch die Variante<br />

mit E-Antrieb wird das Mountainbiken<br />

für ganze Familien immer interessanter.<br />

„Immer mehr Frauen<br />

wechseln aufs Bike. Modetrends bei<br />

Bekleidung und Rad machen den<br />

Sport ‚sexy‘. Und dass auch immer<br />

mehr Kids beim Bike oder Trailrad<br />

landen, ist kein Geheimnis“, analysiert<br />

Paco Wrolich. Harald Maier bestätigt:<br />

„Biken in der Gruppe einerseits,<br />

als Paar bzw. Familie<br />

andererseits sind Riesenthemen!“<br />

Mit dem Thema Familie landet<br />

man automatisch auch bei den Unterkünften:<br />

Askese – also etwa: in einer<br />

Pension nur zu duschen und zu schlafen<br />

und den Rest des Tages am Bike abzusitzen,<br />

ist längst nicht mehr<br />

„typisch Bikeurlauber“.<br />

„Das Mountainbiken als Sommerurlaubsthema<br />

ist bei uns ja schon 20<br />

Jahre alt“, erzählt Theresia Harml, Betreiberin<br />

eines weiteren auf Bikegäste<br />

spezialisierten Tophotels, dem Tauernhof<br />

in Flachau (S), „die Bikerszene<br />

hat sich zuletzt aber deutlich verändert:<br />

Sie ist stark gewachsen und hat<br />

sich enorm verbreitert“.<br />

Harml analysiert weiter: „Gefragt<br />

ist heute Rundum-Service: eine auf Bikerwünsche<br />

abgestimmte Unterkunft<br />

vom Wäscheservice übers Bikedepot<br />

FOTO: Kärnten Werbung/Nassfeld<br />

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