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5 Neue Ansätze und Instrumente für die Praxis: der Arbeitszeit-TÜV

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<strong>Arbeitszeit</strong>-<strong>TÜV</strong><br />

Vorwort<br />

Die Vorzeichen in <strong>der</strong> Debatte um <strong>Arbeitszeit</strong> haben sich<br />

schneller als erwartet gedreht. Noch vor kurzem haben Arbeitgeber<br />

<strong>und</strong> Vertreter aus Politik das Zerrbild an <strong>die</strong> Wand<br />

gemalt, dass wir ohne eine Verlängerung <strong>der</strong> <strong>Arbeitszeit</strong>en<br />

auf 40, 42, ja 50 St<strong>und</strong>en im internationalen Wettbewerb nicht<br />

mithalten könnten.<br />

Auch in den Betrieben wurde »Arbeiten ohne Ende« zu einer<br />

Alltagserscheinung. An <strong>die</strong> IG Metall wurden <strong>und</strong> werden<br />

Anträge auf Erhöhung <strong>der</strong> wöchentlichen <strong>Arbeitszeit</strong>en herangetragen.<br />

Zumeist sind sie eingebettet in radikale Kostensenkungsprogramme,<br />

<strong>die</strong> keineswegs <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

angehören.<br />

Seit in vielen Unternehmen <strong>die</strong> Aufträge wegbrechen, wird<br />

allerdings eines offensichtlich: gegen mangelnde Auslastung<br />

hilft <strong>Arbeitszeit</strong>verlängerung nicht. Zahlreiche Betriebe fahren<br />

in <strong>der</strong> gegenwärtigen Krise <strong>die</strong> St<strong>und</strong>en aus den <strong>Arbeitszeit</strong>konten<br />

zurück. In vielen Betrieben sind <strong>die</strong> Beschäftigen in<br />

Kurzarbeit. In einzelnen Fällen wird bereits auf Basis des<br />

Tarifvertrages Beschäftigungssicherung <strong>die</strong> <strong>Arbeitszeit</strong> abgesenkt.<br />

Ernsthaft bestreitet gegenwärtig niemand mehr, dass<br />

es einen Zusammenhang zwischen Beschäftigungssicherung<br />

<strong>und</strong> <strong>Arbeitszeit</strong>verkürzung gibt.<br />

Ein Umdenken ist auch in weiterer Hinsicht notwendig. Im<br />

letzten Jahrzehnt gab es nicht nur Probleme mit <strong>der</strong> <strong>Arbeitszeit</strong>dauer,<br />

zugenommen haben auch belastende <strong>Arbeitszeit</strong>formen<br />

wie z. B. Schichtarbeit <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Arbeitszeit</strong>flexibilität.<br />

Diese orientiert sich immer noch in erster Linie an<br />

betrieblichen Belangen <strong>und</strong> nicht an den Wünschen <strong>und</strong> Inte-<br />

ressen <strong>der</strong> Beschäftigten. Infolge <strong>die</strong>ser <strong>Arbeitszeit</strong>entwicklungen<br />

sind soziale <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitliche Beeinträchtigungen<br />

<strong>der</strong> Beschäftigten stark gestiegen. Auch in <strong>der</strong> Krise geht es<br />

darum, <strong>die</strong>sem Trend entgegenzuwirken.<br />

Mit dem »<strong>Arbeitszeit</strong>-<strong>TÜV</strong>« bieten wir ein Instrument an,<br />

das es erlaubt, betriebliche <strong>Arbeitszeit</strong>probleme aufzuspüren.<br />

Eingebettet in <strong>die</strong> Materialien <strong>die</strong>ser Arbeitsmappe lassen<br />

sich daraus Argumente <strong>und</strong> Beurteilungsmaßstäbe<br />

sowie Ansatzpunkte zum Umsteuern entwickeln, <strong>die</strong> in den<br />

betrieblichen Auseinan<strong>der</strong>setzungen um <strong>Arbeitszeit</strong> fruchtbar<br />

genutzt werden können.<br />

Helga Schwitzer Hans-Jürgen Urban<br />

Geschäftsführende Vorstandsmitglie<strong>der</strong><br />

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