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5 Neue Ansätze und Instrumente für die Praxis: der Arbeitszeit-TÜV

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Zum betrieblichen Vorgehen<br />

Der <strong>Arbeitszeit</strong>-<strong>TÜV</strong> kann über den ganzen Betrieb hinweg<br />

o<strong>der</strong> abteilungsbezogen ausgewertet werden. Letztere Vorgehensweise<br />

ermöglicht eine sehr viel differenziertere Problemsicht.<br />

In Betrieben, in denen <strong>der</strong> <strong>Arbeitszeit</strong>-<strong>TÜV</strong> bislang<br />

Anwendung fand, wurde deutlich, dass in verschiedenen<br />

Bereichen o<strong>der</strong> Abteilungen <strong>die</strong> <strong>Arbeitszeit</strong>probleme sehr<br />

unterschiedlich ausgeprägt sind. Zielt <strong>die</strong> Interessenvertretung<br />

auf eine bessere betriebliche <strong>Arbeitszeit</strong>praxis, so ist<br />

eine differenzierte Problemwahrnehmung unabdingbar. Nur<br />

so können wirksame <strong>und</strong> von den Beschäftigten getragene<br />

Gestaltungsmaßnahmen entwickelt <strong>und</strong> umgesetzt werden.<br />

Die Auswertung <strong>der</strong> Fragebögen erfolgt anonym.<br />

In <strong>der</strong> <strong>Praxis</strong> hat es sich als sehr positiv erwiesen, so genannte<br />

sachk<strong>und</strong>ige Arbeitnehmer (§ 80 Abs. 2 Betriebsverfassungsgesetz)<br />

zu einer Beratung über <strong>die</strong> Befragungsergebnisse<br />

des <strong>Arbeitszeit</strong>-<strong>TÜV</strong>s hinzuzuziehen. Der Sachverstand <strong>der</strong><br />

Beschäftigten als Experten ihrer Arbeitsbedingungen ist von<br />

hoher Bedeutung. Hierdurch werden <strong>die</strong> verschiedenen Ursachen,<br />

<strong>die</strong> zu <strong>Arbeitszeit</strong>problemen führen können, überhaupt<br />

erst transparent. Auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwicklung wirksamer Lösungsstrategien<br />

ist <strong>die</strong>se Vorgehensweise <strong>der</strong> richtige Weg. Damit<br />

<strong>die</strong> Anwendung des <strong>Arbeitszeit</strong>-<strong>TÜV</strong>s inhaltlich <strong>und</strong> zeitlich<br />

überschaubar bleibt, ist es sinnvoll, bestimmte Pilotbereiche<br />

auszuwählen <strong>und</strong> erst nach <strong>und</strong> nach weitere Betriebsbereiche<br />

mit einzubeziehen.<br />

19<br />

➎ <strong>Neue</strong> <strong>Ansätze</strong> <strong>und</strong> <strong>Instrumente</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong>: <strong>der</strong> <strong>Arbeitszeit</strong>-<strong>TÜV</strong><br />

Beim Einsatz des <strong>Arbeitszeit</strong>-<strong>TÜV</strong>s ist das aktive Einbeziehen<br />

<strong>der</strong> Beschäftigten unabdingbar, insofern ist <strong>der</strong><br />

<strong>Arbeitszeit</strong>-<strong>TÜV</strong> auch ein Aktionsinstrument.<br />

Der <strong>Arbeitszeit</strong>-<strong>TÜV</strong><br />

��bezieht Beschäftigte als »Experten ihrer eigenen Ges<strong>und</strong>heit«<br />

ein<br />

��kann von Vertrauensleuten <strong>und</strong> interessierten Beschäftigten<br />

zur <strong>Arbeitszeit</strong>diskussion am Arbeitsplatz eingesetzt<br />

werden<br />

��trägt dazu bei, dass <strong>Arbeitszeit</strong>normen im betrieblichen<br />

Alltag durchgesetzt <strong>und</strong> gelebt werden<br />

��kann Ges<strong>und</strong>heitsverträglichkeit als ein Maßstab <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

tarifliche <strong>Arbeitszeit</strong>regulierung beför<strong>der</strong>n<br />

Insgesamt richtet sich <strong>die</strong> Vorgehensweise natürlich nach<br />

dem selbst gesteckten Ziel. Bei einer Gefährdungsbeurteilung<br />

<strong>der</strong> <strong>Arbeitszeit</strong>en nach dem Arbeitsschutzgesetz erfor<strong>der</strong>t<br />

<strong>die</strong> Umsetzung des <strong>Arbeitszeit</strong>-<strong>TÜV</strong>s ein differenzierteres<br />

betriebliches Vorgehen als bei <strong>der</strong> Initiierung einer <strong>Arbeitszeit</strong>debatte.<br />

Unabhängig von dem konkreten Einsatzzweck<br />

des <strong>Arbeitszeit</strong>-<strong>TÜV</strong>s geht es beim ersten Schritt aber darum,<br />

einen hohen Rücklauf <strong>der</strong> Fragebogen sicher zu stellen. Dies<br />

gelingt, wenn <strong>die</strong> Beschäftigten über Anlass sowie Sinn <strong>und</strong><br />

Zweck <strong>der</strong> Befragung ausreichend informiert <strong>und</strong> einbezogen<br />

werden.

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