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5 Neue Ansätze und Instrumente für die Praxis: der Arbeitszeit-TÜV

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Schichtpläne nach arbeitswissenschaftlichen<br />

Kriterien gestalten:<br />

��Die Anzahl <strong>der</strong> hintereinan<strong>der</strong> liegenden Nachtschichten<br />

sollte möglichst klein sein (maximal 3)<br />

��Auch Früh- <strong>und</strong> Spätschichten sollten schnell rotieren<br />

(1 bis 3 Tage)<br />

��Nachtschichten sollten möglichst früh enden (zwischen<br />

5:00 <strong>und</strong> 6:00 Uhr)<br />

��Nach einer Nachtschichtphase sollte eine möglichst lange<br />

Ruhephase folgen<br />

��Der Vorwärtswechsel (Früh-Spät-Nacht) sollte bevorzugt<br />

werden<br />

��Ungünstige Schichtfolgen sollten vermieden werden<br />

��Die Anzahl <strong>der</strong> hintereinan<strong>der</strong> liegenden Frühschichten<br />

sollte möglichst klein sein<br />

��Die Frühschicht sollte nicht zu früh beginnen<br />

��Geblockte Wochenendfreizeiten sollten gewährt werden<br />

��Die Schichtdauer sollte von <strong>der</strong> Arbeitsschwere abhängig<br />

sein<br />

��Eine Massierung <strong>der</strong> <strong>Arbeitszeit</strong> (mehr als 8 St<strong>und</strong>en täglich)<br />

ist zu vermeiden<br />

��Kurzfristige Schichtplanän<strong>der</strong>ungen sind zu vermeiden<br />

��Schichtarbeiter/innen sollten kürzere <strong>Arbeitszeit</strong>en<br />

haben<br />

��Mindestens ein freier Abend pro Woche zwischen Montag<br />

<strong>und</strong> Freitag<br />

Flexi-Zeiten, so soll es sein<br />

Es ist eine zentrale Anfor<strong>der</strong>ung an <strong>die</strong> Gestaltung flexibler<br />

<strong>Arbeitszeit</strong>modelle, dass <strong>Arbeitszeit</strong> zu erfassen ist <strong>und</strong> nicht<br />

verfallen darf. Aus den Gefährdungsrisiken flexibler <strong>Arbeitszeit</strong>en<br />

lassen sich weitere Gestaltungsanfor<strong>der</strong>ungen ableiten,<br />

<strong>die</strong> nicht nur Ges<strong>und</strong>heitsrisiken minimieren können, son<strong>der</strong>n<br />

darüber hinaus den Wünschen <strong>der</strong> Beschäftigten nach<br />

15<br />

➍ Eckpunkte <strong>für</strong> eine ges<strong>und</strong>heitsverträgliche betriebliche <strong>Arbeitszeit</strong>politik<br />

mehr Zeitsouveränität Rechnung tragen. Nicht umsonst wird<br />

in <strong>der</strong> arbeitswissenschaftlichen Literatur zwischen mitarbeiterorientierter<br />

o<strong>der</strong> selbstbestimmter <strong>und</strong> unternehmensbestimmter<br />

Flexibilität unterschieden.<br />

Aus den Untersuchungsergebnissen über <strong>die</strong> sozialen <strong>und</strong><br />

ges<strong>und</strong>heitlichen Auswirkungen flexibler <strong>Arbeitszeit</strong>en ergeben<br />

sich folgende Konsequenzen:<br />

Flexible <strong>Arbeitszeit</strong>en sollen nicht zu überlangen <strong>Arbeitszeit</strong>en<br />

führen. Risikofrei bzw. -arm sind flexible <strong>Arbeitszeit</strong>en<br />

nur dann, wenn <strong>die</strong> erfor<strong>der</strong>liche Ruhezeit <strong>für</strong> <strong>die</strong> Regeneration<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Möglichkeit <strong>für</strong> soziale <strong>und</strong> nutzbare Zeit gegeben<br />

ist. Gesetzliche <strong>und</strong> tarifliche <strong>Arbeitszeit</strong>grenzen von in<br />

<strong>der</strong> Regel höchstens 8 St<strong>und</strong>en am Tag bzw. 40 St<strong>und</strong>en in<br />

<strong>der</strong> Woche zum Schutz vor Überfor<strong>der</strong>ung wären hier<strong>für</strong> notwendige<br />

Rahmenbedingungen. <strong>Praxis</strong>relevant werden solche<br />

Normen allerdings erst dann, wenn durch eine entsprechende<br />

Sensibilisierung <strong>die</strong> Beschäftigten selbst dazu beitragen, soziale<br />

<strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitsgerechte <strong>Arbeitszeit</strong>vereinbarungen <strong>für</strong><br />

sich in Anspruch zu nehmen.<br />

Flexible <strong>Arbeitszeit</strong>en sollen belastungsnahe Zeitausgleiche<br />

ermöglichen. Flexi-Zeiten, <strong>die</strong> gegen ergonomische Gr<strong>und</strong>sätze<br />

<strong>der</strong> <strong>Arbeitszeit</strong>gestaltung (z. B. bezüglich Dauer <strong>und</strong><br />

Lage <strong>der</strong> <strong>Arbeitszeit</strong>) verstoßen, sollten als Kompensation<br />

eine Reduktion <strong>der</strong> <strong>Arbeitszeit</strong> <strong>und</strong> damit eine Ausdehnung<br />

arbeitsfreier Zeit vorsehen, um den Betroffenen <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

<strong>der</strong> Resynchronisation zu eröffnen. Eine finanzielle Kompensation<br />

löst das Problem nicht.<br />

Flexible <strong>Arbeitszeit</strong>en sollen Gestaltungsspielräume <strong>für</strong><br />

Beschäftigte eröffnen. Der Einfluss auf <strong>die</strong> <strong>Arbeitszeit</strong>, also<br />

ihre Anpassung an persönliche Präferenzen ist von besonde-

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