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FWS-Zeitung 1-2016

Ausgabe 1/2016

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Ausgabe 1/<strong>2016</strong>, WirtschaftsInfo der Freiheitlichen Wirtschaft Salzburg<br />

Ihre Standortpartner


Titelgeschichte<br />

Landesregierung ignoriert<br />

Standortproblematik!<br />

Internationale und europäische Vergleiche zeigen deutlich<br />

auf, dass Österreich jährlich an Standortattraktivität und<br />

Wettbewerbsfähigkeit verliert. Unsere Betriebe – mit ihren<br />

hervorragenden Mitarbeitern – finden derzeit äußerst erschwerte<br />

Rahmenbedingungen vor.<br />

„Die Forderungen der<br />

<strong>FWS</strong> zur Stärkung des<br />

Wirtschaftsstandortes<br />

Salzburg wurden von der<br />

Landesregierung konsequent<br />

außer Acht gelassen.<br />

Das Abwandern renommierter<br />

Unternehmen<br />

ist die Folge!“<br />

Ing. Christian Pewny<br />

Landesobmann<br />

Schon letztes Jahr<br />

warnten wir vor einer<br />

massiven Abwanderung<br />

Salzburger Unternehmen<br />

in Richtung<br />

Oberösterreich. Positive<br />

Anreize für KMU<br />

blieben aber aus, weswegen<br />

der Standort<br />

Salzburg an Attraktivität<br />

verliert.<br />

Es ergibt keinen Sinn,<br />

dass die Landesregierung<br />

so wenig Interesse<br />

am Verbleib heimischer<br />

Unternehmen<br />

zeigt! Immer mehr mittelständische<br />

Betriebe<br />

zieht es in das Nachbarbundesland.<br />

Doch<br />

wer kann es ihnen verübeln?<br />

Oberösterreich praktiziert<br />

jene Politik, die wir<br />

schon seit Jahren für<br />

Salzburg einfordern:<br />

Schnellere Verwaltungs­<br />

und Genehmigungsverfahren,<br />

günstigere<br />

Grundstücke für<br />

flächenintensive Unternehmen<br />

und eine breit<br />

angelegte politische<br />

Unterstützung für unsere<br />

Leistungsträger.<br />

Nach einem Jahr „Galgenfrist“<br />

ist aber davon<br />

auszugehen, dass die<br />

Salzburger Regierung<br />

abseits der touristischen<br />

Vermarktung keine<br />

Anreize für eine<br />

gesunde Standortpolitik<br />

liefern kann. Denn<br />

ziemlich genau vor<br />

einem Jahr berichteten<br />

die Salzburger Nachrichten<br />

von der Firma<br />

Lugstein (120 Mitarbeiter),<br />

dem Förderband­<br />

Produzent Motion06<br />

(30 Mitarbeiter) und der<br />

KS Pharma GmbH (43<br />

Mitarbeiter), die allesamt<br />

nach Oberösterreich<br />

übersiedelten.<br />

Das Wirtschaftsblatt<br />

gab heuer die Abwanderung<br />

der Firmen<br />

Heutrocknung SR und<br />

Zaltech bekannt!<br />

Durch den Abzug der<br />

Unternehmen verlieren<br />

die Gemeinden zunehmend<br />

Humankapital<br />

und natürlich auch<br />

Steuern. Es ist wahrlich<br />

an der Zeit, dass die<br />

Herren und Damen der<br />

Landesregierung endlich<br />

den Ernst der Lage<br />

erkennen und die nötigen<br />

Maßnahmen für<br />

einen zukunftssicheren<br />

Arbeits­ und Wirtschaftsstandort<br />

Salzburg<br />

ergreifen.<br />

02| WirtschaftsInfo


Hohe steuerliche Belastungen,<br />

keine wirklich<br />

nachhaltige Arbeitsmarktpolitik,<br />

viel<br />

Bürokratie, wenig Zukunftsreformen<br />

und<br />

schlechte Standortpolitik<br />

stehen auf der<br />

politischen Tagesordnung.<br />

Wir müssen jetzt Maßnahmen<br />

setzen, damit<br />

nicht weiter Substanz,<br />

Kraft und Zukunftschancen<br />

verloren gehen. Wir<br />

müssen etwas gegen die<br />

kalte Progression tun<br />

und endlich wieder Investitionen<br />

begünstigen!<br />

Dazu ist es aber notwendig,<br />

auch einmal die vorherrschenden<br />

sozialpartnerschaftlichen<br />

Gepflogenheiten<br />

kritisch und<br />

selbstreflektierend zu<br />

hinterfragen. Es ist einfach<br />

nicht mehr zu akzeptieren,<br />

dass immer<br />

nur Belastungen auf die<br />

Unternehmer zukommen!<br />

Wir brauchen eine<br />

neue Standortpartterschaft,<br />

die nicht<br />

von ideologischen<br />

Zwängen bestimmt<br />

wird, sondern von<br />

einer Verbindlichkeit<br />

geprägt ist.<br />

SOFORTMASSNAHMEN<br />

Echte Steuerstrukturreform mit Entlastungen<br />

Staats­ und Verwaltungsreform statt Bürokratie<br />

Bildungsreform vorantreiben<br />

Einführung Blum­Bonus NEU<br />

Stärkung Nahversorger – Konjunkturpakete<br />

Heimat positionieren – Regionalität aufwerten<br />

Nachhaltige Energie­ und Verkehrskonzepte<br />

Vereinfachung & Förderung Betriebsübergaben<br />

Abschaffung Kammerpflichtmitgliedschaften<br />

WirtschaftsInfo | 03


Branchenberichte<br />

Keine weiteren Belastungen<br />

für die Unternehmer<br />

Es kann nicht sein, dass wir alle inzwischen mehr als<br />

die Hälfte des Jahres für den Staat arbeiten!<br />

„Schwachsinnige Überregulierungen<br />

sind zu stoppen.<br />

Wir brauchen mehr Netto<br />

vom Brutto und den Blum<br />

Bonus neu zur Ausbildung<br />

von Fachkräften!“<br />

Bmst. Erasmus Brandstätter<br />

Sparte Gerwerbe<br />

und Handwerk<br />

Wir brauchen eine umfassende<br />

Reform des<br />

Einkommenssteuersystems.<br />

Ein Steuersystem<br />

muss nach unseren<br />

Vorstellungen in<br />

seiner Verwaltung effizient<br />

und günstig sein<br />

sowie fair und einfach.<br />

Die Streichung von sogenannten<br />

Bagatellsteuern<br />

bedeutet, dass die<br />

Abgabenbelastung sinkt<br />

und gleichzeitig auch ein<br />

Abbau von Bürokratie<br />

stattfindet. Nur dort wo<br />

der Staat eine anrechenbare<br />

und äquivalente<br />

Leistung erbringt, sollen<br />

Gebühren und Steuern<br />

eingehoben werden!<br />

Betriebe, die keinen Gewinn<br />

erwirtschaften oder<br />

sogar Verlust machen,<br />

müssen trozdem die<br />

Mindestkörperschaftssteuer<br />

bezahlen. Trotz<br />

Senkung, ist diese Art<br />

der Steuereintreibung<br />

nicht zeitgemäß und<br />

daher ist eine Streichung<br />

notwendig.<br />

Existenz statt Insolvenz<br />

Wir fordern eine steuerliche<br />

Begünstigung von<br />

privatem Beteiligungskapital<br />

bis zu einem definierten<br />

Maximalbetrag.<br />

Es muss auch eine Beschränkung<br />

– begünstigte<br />

Besteuerung ­ nur bei<br />

KMU­Beteiligungen sowie<br />

Jungunternehmern<br />

erfolgen.<br />

Maßnahmen zur Steigerung der Beschäftigung<br />

Senkung der Lohnnebenkosten<br />

Die Arbeitskosten werden<br />

durch die Höhe der<br />

Lohnneben­ und zusatzkosten<br />

beeinflusst und<br />

sind mitentscheidend für<br />

den Umfang der Schattenwirtschaft.<br />

Wenn der<br />

Anstieg der Produktivität<br />

hinter dem Anstieg der<br />

Lohnnebenkosten zurückbleibt,<br />

kommt es zur<br />

Erhöhung der Lohnstückkosten.<br />

Die Wettbewerbsfähigkeit<br />

geht<br />

zurück, Mitarbeiter werden<br />

freigesetzt und<br />

Betriebe wandern ab.<br />

Blum Bonus Neu<br />

Wir wollen eine aktive<br />

Lehrlingsförderung in<br />

den Betrieben statt in<br />

überbetrieblichen und<br />

staatlich kontrollierten<br />

Lehrwerkstätten. Die<br />

Fachkräfte der Zukunft<br />

sind von den Experten<br />

der Gegenwart auszubilden.<br />

Sicherzustellen ist<br />

auch, dass mit der Meisterprüfung<br />

der fachspezifische<br />

Zugang zur Universität<br />

und Fachhochschule<br />

garantiert wird.<br />

Die Einführung des<br />

Unterrichtfaches „Wirtschaft“<br />

bereits ab der<br />

Mittelschule würde hier<br />

schon das Verständnis<br />

für die Wirtschaftskreisläufe<br />

und unternehmerisches<br />

Denken fördern.<br />

Mitarbeiterförderung<br />

Neue Mitarbeiterbeteiligungsmodelle<br />

als zusätzliches<br />

Lohnelement<br />

könnten eingeführt werden.<br />

Diese sollten in<br />

Form einer Sonderauszahlung<br />

erfolgen und<br />

steuerbegünstigt werden<br />

sowie freiwilliger Natur<br />

sein. Die Weiterbildung<br />

muss einfach praxisnah<br />

erfolgen.<br />

04 | WirtschaftsInfo


Stärkung der Nahversorgung<br />

mit Konzept!<br />

Vielfalt, Freundlichkeit und Regionalität sind gefragter<br />

und wichtiger als der Wildwuchs von Handelsketten!<br />

Wir brauchen wieder<br />

eine regionale Wertschöpfung<br />

und Entwicklung<br />

statt konsequenter<br />

Strukturvernichtung<br />

von Nahversorgern.<br />

Eine effiziente Raumordnung<br />

gehört so gestaltet,<br />

dass die „Explosion“ der<br />

Einkaufszentren nicht zu<br />

Lasten der Betriebe in<br />

den Orts­ und Stadtkernen<br />

geht. Das soziale<br />

Leben in den Gemeinden<br />

verlagert sich bei<br />

Wildwuchs ebenso wie<br />

der Geldfluss bei der<br />

Verkehrsanschlussabgabe<br />

von den Gemeinden<br />

zum Land.<br />

Ladenöffnungszeiten:<br />

Die Sonntagsruhe ist ein<br />

wichtiger Bestandteil für<br />

die Familien! Trotzdem<br />

sollte es die Möglichkeit<br />

geben, gerade in Tourismuszonen,<br />

dass der<br />

Unternehmer frei entscheiden<br />

kann, ob und<br />

wann er sein Geschäft<br />

öffnet. Dabei sollte der<br />

Arbeitnehmer ebenso<br />

frei entscheiden können,<br />

ob er an diesen Tagen<br />

oder Abenden arbeiten<br />

will oder nicht!<br />

Zugang Förderungen<br />

Es gibt keinen gleichberechtigten<br />

Zugang zu<br />

Förderungen und Staatshaftungen.<br />

Das muss<br />

sich ändern. Die Kapitalaufbringung<br />

auch für<br />

KMU muss leichter möglich<br />

gemacht werden.<br />

„Im Handel herrscht keine<br />

Chancengleichheit, vor allem<br />

deswegen nicht, da die<br />

Regierung uns mit immer<br />

mehr Pflichten und Regeln<br />

bevormundet. Es muss<br />

wieder Spaß machen, als<br />

Händler tätig zu sein!“<br />

Gabriele Staufner<br />

Sparte Handel<br />

Herausforderung Registrierkassenpflicht<br />

Der VfGH erkennt keinen<br />

unverhältnismäßigen<br />

Eingriff. Wir sehen<br />

ihn aber trotzdem, da<br />

in die Freiheit der<br />

Erwerbstätigkeit eingegriffen<br />

wird.<br />

anzuschaffen, auch Verunsicherung<br />

und viele<br />

ungeklärte Fragen bestimmen<br />

den Alltag der<br />

Unternehmer. Da hilft<br />

auch kein Aufschub bis<br />

zum 1. Mai <strong>2016</strong>.<br />

Pauschalverurteilung<br />

& Generalverdacht gefährden<br />

den Standord!<br />

Jeder Unternehmer wird<br />

im Vorhinein unter Generalverdacht<br />

gestellt<br />

und indirekt bezichtigt,<br />

Steuern zu hinterziehen.<br />

Die Pauschalverurteilung<br />

verunsichert die<br />

Unternehmerschaft und<br />

schadet der Wirtschaft<br />

und dem Wirtschaftsstandort<br />

Österreich!<br />

Durch die Registrierkassenpflicht<br />

stehen vor<br />

allem viele kleine Händler<br />

vor einer großen wirtschaftlichen<br />

Herausforderung.<br />

Nicht nur Unsummen<br />

an finanziellen<br />

Mitteln müssen aufgebracht<br />

werden, um die<br />

neuen Registrierkassensysteme<br />

überhaupt erst<br />

Bürokratielawine<br />

Es kommt zu einer regelrechten<br />

„Fesselung und<br />

Knebelung“ der Unternehmer.<br />

Vor allem die<br />

Belegpflicht produziert<br />

zusätzliche Arbeit und<br />

Müllberge an Papier und<br />

Druckzubehör, abgesehen<br />

vom Stress zu stark<br />

frequentierten Zeiten.<br />

WirtschaftsInfo | 05


Branchenberichte<br />

Leistungsfaktor Tourismus<br />

nicht unterschätzen<br />

Der Tourismusarbeitsplatz ist der einzige, der nicht ausgelagert<br />

werden kann und sichert regionale Wertschöpfung!<br />

„Nachhaltige Sicherung des<br />

Tourismus hat oberste Priorität.<br />

Wir brauchen keine weiteren<br />

Belastungen und Bevormundungen!“<br />

Vzbgm. Andreas Teufl<br />

Sparte Tourismus und<br />

Freizeitwirtschaft<br />

Der Tourismus ist ein<br />

wesentlicher Eckpfeiler<br />

der Wirtschaft mit dem<br />

größten Wachstum. Wir<br />

Touristiker sichern den<br />

Wohlstand im Land und<br />

garantieren Arbeitsplätze<br />

auch in traditionell<br />

wirtschaftlich benachteiligten<br />

Regionen.<br />

Keine andere Branche<br />

wird von der Politik so<br />

stiefmütterlich behandelt<br />

wie unsere Betriebe:<br />

Rauchverbot, Allergenverordnung,<br />

Registrierkassenpflicht,<br />

Erhöhung<br />

der Mehrwertsteuer bei<br />

Übernachtungen, Verlängerung<br />

der Abschreibungen<br />

auf 40 Jahre<br />

oder Erhöhung der<br />

Grunderwerbssteuer bei<br />

betrieblichen Übergaben.<br />

Die bürokratischen Behinderungen<br />

und steuerlichen<br />

Benachteiligungen<br />

nehmen Tag für Tag<br />

zu. Ziel muss eine kontinuierliche<br />

Stärkung der<br />

Wirtschaftskraft unserer<br />

Tourismusbetriebe durch<br />

geeignete Maßnahmen<br />

sein, die es uns möglichmachen,<br />

weiter zu überleben.<br />

Reform der Wirtschaftskammer und der Gewerbeordnung<br />

„Wir wollen uns selbst aussuchen,<br />

wo wir mitmachen<br />

und wo nicht!!“<br />

Mag. Gerfried Nachtmann<br />

Sparte Information und<br />

Consulting<br />

Unser Fokus bei der<br />

Arbeit als Interessensvertreter<br />

liegt darin,<br />

Missstände aufzuzeigen<br />

und Abläufe fairer<br />

und einfacher zu<br />

machen!<br />

In der Struktur der Wirtschaftskammer<br />

sind viel<br />

zu wenig nachhaltige<br />

Reformen und Einsparungen<br />

vorgenommen<br />

worden. Wir stehen für<br />

eine „freie Wirtschaft“<br />

und sind gegen den<br />

„Kammerzwang“. Wir<br />

fordern daher vehement<br />

die Abschaffung der<br />

Zwangsmitgliedschaft!<br />

Novellierung der Gewerbeordnung<br />

Die 150 Jahre alte Gewerbeordnung<br />

ist zu erneuern<br />

und den heutigen<br />

Gegebenheiten anzupassen.<br />

Das Qualitätssigel „Meisterbetrieb“<br />

muss im<br />

Interesse der Unternehmer<br />

und Konsumenten<br />

unbedingt erhalten bleiben.<br />

Zudem brauchen<br />

wir eine Imagekampagne,<br />

in der die Qualität<br />

und Qualifikation der<br />

heimischen Meisterbetriebe<br />

hervorgehoben<br />

wird. Darüber hinaus<br />

sind auch andere<br />

Berufs­ und Standesregeln<br />

zu überarbeiten und<br />

an die Bedürfnisse der<br />

Zukunft anzupassen.<br />

06 | WirtschaftsInfo


Verkehrswirtschaft steht<br />

vor Herausforderungen!<br />

Die Ausdehnung der Maut (Mega­Maut) auf das Landes­,<br />

und Gemeindestraßennetz lehnen wir vehement ab!<br />

Ohne Fern­ und Nahversorgung<br />

der Menschen<br />

mit Gütern aller<br />

Art geht es nicht! Uns<br />

allen muss bewusst<br />

sein, dass die Banane<br />

nicht zu Fuß geht und<br />

der Ziegel nicht fliegt.<br />

Ständig neue Beschränkungen,<br />

Fahrverbote,<br />

übertriebene Kontrollen<br />

und Vorschriften und die<br />

geplante Mega­Maut<br />

machen dieser Branche<br />

das Leben schwer. Die<br />

unfaire Konkurrenz aus<br />

Ländern mit niedrigerem<br />

Lohnniveau, weniger<br />

Vorschriften und geringerer<br />

fiskalischer Belastung<br />

geben ihr Übriges<br />

dazu! Die heimische<br />

Verkehrswirtschaft steht<br />

zukünftig vor besonderen<br />

Herausforderungen.<br />

Eine große finanzielle<br />

Belastung wird die geplante<br />

Mega­Maut werden.<br />

Zum Stopfen von<br />

Budgetlöchern soll nun<br />

neben der Maut für Autobahnen<br />

und Schnellstraßen<br />

zusätzlich eine<br />

Abgabe für Fahrzeuge<br />

über 3,5 Tonnen auf<br />

allen Landes­ und Gemeindestraßen<br />

eingeführt<br />

werden.<br />

Und das betrifft nicht nur<br />

die klassischen Transportunternehmungen<br />

und Speditionen, sondern<br />

auch eine Vielzahl<br />

von heimischen KMU<br />

aller Branchen. Selbstfahrende<br />

Baufahrzeuge<br />

haben schnell einmal<br />

das Gewicht von 3,5<br />

Tonnen erreicht und fallen<br />

damit in die Maut.<br />

Auch mobile Marktwägen<br />

und Lieferdienste,<br />

beispielsweise von regionalen<br />

Bäckern, Fleischern<br />

und Gemüsehändlern<br />

gehören plötzlich<br />

auch zu den „mautpflichtigen“<br />

Fahrzeugen.<br />

Die erhöhten Transportkosten<br />

müssen dann<br />

über kurz oder lang an<br />

die Konsumenten weitergegeben<br />

werden und<br />

selbst der Tourismus ist<br />

von solchen Erhöhungen<br />

nicht gefeit, da auch<br />

regionale Shuttle­Busse<br />

davon betroffen sein<br />

werden.<br />

Man betreibt damit nur<br />

eine Wettbewerbsverzerrung.<br />

Die Mega­Maut<br />

verteuert somit zukünftig<br />

jeden gefahrenen Kilometer<br />

um rund 30 Cent.<br />

Diese Verteuerung zieht<br />

eine sinkende Rentabilität<br />

vor allem von KMU<br />

mit sich. In Folge werden<br />

noch mehr Betriebe<br />

aufgeben und zusperren.<br />

Dabei gehen natürlich<br />

auch zahlreiche<br />

Arbeitsplätze und vor<br />

allem die regionale Wertschöpfung<br />

verloren.<br />

Schon jetzt nimmt der<br />

Staat an die 13 Milliarden<br />

Euro pro Jahr an<br />

Abgaben aus dem Straßenverkehr<br />

ein. Für den<br />

Ausbau und Erhalt des<br />

Straßennetzes ist mehr<br />

als genug Geld vorhanden<br />

und die Mega­Maut<br />

wäre an und für sich<br />

nicht notwendig.<br />

„Höhere Transportkosten<br />

führen langfristig zu einer<br />

Schwächung der Wirtschaft<br />

in ländlichen Gebieten,<br />

verteuert neuerlich den<br />

Standort, Arbeitsplätze gehen<br />

verloren und man wird<br />

auf mehr kleinere Fahrzeuge<br />

ausweichen müssen,<br />

die mehr CO2­Ausstoß produzieren.<br />

Da hat wohl jemand<br />

nicht wirklich volkswirtschaftlich<br />

nachgedacht.<br />

Aber das macht die<br />

Regierung ja bei den meisten<br />

Dingen nicht!“<br />

Ing. Christian Pewny<br />

Landesobmann Salzburg<br />

Sparte Transport und<br />

Verkehrswirtschaft<br />

WirtschaftsInfo | 07

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