Blaue Schriftenreihe Heft 2 - Die Brakeler Erklärung (ca - Stadt Brakel
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Und wie sah es nun bei uns in <strong>Brakel</strong> aus ? Pfarrer Pabst<br />
ging es in erster Linie um die Bestandssicherung seiner<br />
Glaubensrichtung - der Bekennenden Kirche - innerhalb<br />
des kirchlichen Widerstreites. Eine ganz bestimmte<br />
Glaubensrichtung wurde verteidigt. Da der<br />
nationalsozialistische Staat für sich in Anspruch nahm,<br />
die allein gültige Weltanschauung zu besitzen, mußte es<br />
zwangsläufig zu einem Widerstreit kommen. Von diesem<br />
Punkt aus kann die zweite Frage ebenfalls klar und<br />
eindeutig beantwortet werden.<br />
Pfarrer Pabst gehörte nicht zu den Fackelträgern und<br />
Bannerschwingern der ersten Stunde. Er reihte sich auch<br />
später nicht in die schweigende Masse ein. Was er<br />
dachte, sprach er laut und deutlich aus im Tecklenburger<br />
Bekenntnis, danach in der Brakeier <strong>Erklärung</strong>. Seine<br />
Botschaft wurde auch außerhalb der Kirchenmauern<br />
verstanden. <strong>Die</strong> nachstehend veröffentlichten Dokumente<br />
sind ein Beweis dafür.<br />
In diesem Sinne ist die Brakeier <strong>Erklärung</strong> vom 24. 10.<br />
1934 auch ein Dokument des politischen Widerstandes<br />
geworden - wenn auch wider Willen.<br />
Wer jene Jahre zwischen 1933 und 1935 nur aus<br />
Schulbüchern und vom Hörensagen kennt, kann mit Freude<br />
feststellen, daß es damals nicht nur Parteimitglieder<br />
und Mitläufer gab. Hut ab vor jenen wenigen, die damals<br />
ihre Meinung mutig vertraten und veröffentlichten.<br />
Pfarrer Pabst gehörte dazu. Der 24. 10. 1934 war damit<br />
für <strong>Brakel</strong> eine Sternstunde.<br />
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