28.03.2016 Aufrufe

Festschrift 1250 Jahre Sulzheim 2016

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Kirchengeschichte von <strong>Sulzheim</strong><br />

von K.-H. Kayser<br />

Schon vor der ersten urkundlichen Erwähnung<br />

766 gab es in <strong>Sulzheim</strong> eine aus Holz gebaute Eigenkirche auf einem Fronhof.<br />

Diese wurde 796 in Teilen dem Kloster Fulda, bezeugt in einer<br />

Schenkungsurkunde, nebst einem Weinberg geschenkt. Später wurde diese Kirche<br />

durch eine aus Stein ersetzt. Die Herrschaft über <strong>Sulzheim</strong> und seine Kirche lag bis<br />

1360 bei den Raugrafen von Bolanden. Diese traten ihre Rechte an der Philippus<br />

und Jakobus geweihten Kirche und dem Ort wegen finanzieller Schwierigkeiten an<br />

das Mainzer Domkapitel und später an den Erzbischof Gerlach in Mainz ab.<br />

Reste einer romanischen Kirche sind heute nicht mehr vorhanden. Sie wurde<br />

durch eine solche im gotischen Stil abgelöst, die 1689 einem Brand zum Opfer fiel.<br />

Nur der untere Teil des Chorturmes blieb erhalten. Er dient heute als Sakristei. Im<br />

Schlussstein der Chordecke erkennt man den Apostel Jakobus mit der<br />

Pilgermuschel und dem Wasserbeutel. Ferner ist das alte Sakramentshäuschen<br />

erhalten.<br />

<strong>Sulzheim</strong> wurde damals mit der Kirche von Wörrstadt vereinigt. Nach der<br />

Reformation wurde <strong>Sulzheim</strong> bis Mitte des 17. Jahrhunderts von lutherischen und<br />

katholischen Geistlichen im Wechsel betreut. Dies wollten die <strong>Sulzheim</strong>er nicht<br />

länger dulden und beschwerten sich beim Domstift in Mainz, mit dem Erfolg, von<br />

nun an von dem Gau Bickelheimer Pfarrer mitbetreut zu werden. Danach erhielt<br />

<strong>Sulzheim</strong> 1663 wieder regelmäßig einen katholischen Pfarrer.<br />

Die 1715 neu erbaute barocke Kirche ist innen ein flach gedeckter Saal mit einem<br />

grad geschlossenen Chor, abgerundeten Ecken und Pilastergliederung.<br />

Der große barocke Hochaltar ist von 1720 und zeigt eine große hölzerne<br />

Kreuzigungsgruppe. Die beiden barocken Seitenaltäre sind für eine Landkirche in<br />

dieser Zeit derart ungewöhnlich, dass Fachleute annehmen, sie stammen<br />

ursprünglich aus einer der vielen Mainzer Kirchen. Ein Indiz dafür sind die an den<br />

Altären befindlichen Wappen.<br />

Seitlich hinter dem Hochaltar befinden sich Statuen der heiligen Patrone Philippus<br />

und Jakobus. Die neun registrige Orgel wurde 1856 von Hermann Dreymann aus<br />

45

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!