Festschrift 1250 Jahre Sulzheim 2016

Deutsch-französische Partnerschaft
Sulzheim – Canton Sainte Suzanne
von K.-H. Kayser
Seit nahezu 50 Jahren unterhält Sulzheim eine rege
Partnerschaft mit den Gemeinden des französischen Cantons Sainte Suzanne ,
gelegen am südlichen Rand der Normandie, in einer ländlichen, durch Viehzucht
geprägten Gegend, 40 Kilometer westlich von Le Mans.
Der Ursprung dieser « Jumelage » geht zurück in die Zeit des Zweiten Weltkrieges,
als Monsieur Victor Julien von Juli 1941 bis zum Kriegsende 1945 als
Kriegsgefangener in Sulzheim lebte und auf dem Hof der Familie Steeg /Becker
arbeitete. « J’étais chez des humaines, traité comme un ami et non comme
prisonnier. » - « Ich war bei Menschen und wurde von Ihnen wie ein Freund und
nicht wie ein Gefangener behandelt » - erinnert sich Victor Julien, der nach dem
Krieg den Kontakt nach Sulzheim mit Adam Becker aufrecht hielt.
Aus der Freundschaft zwischen den Familien ergab sich im Sommer 1967 der erste
offizielle Austausch. Auf Einladung von Monsieur Julien – inzwischen
Bürgermeister und Generalrat des Cantons – reiste eine Gruppe Sulzheimer
Jugendlicher, angeführt vom damaligen Bürgermeister Adam Schmitt, nach Ste
Suzanne, wo sie von der gesamten Bevölkerung auf das Herzlichste empfangen
wurden. Ein Jahr später wurde beim Gegenbesuch der Franzosen die
Partnerschaft nochmals in Sulzheim offiziell besiegelt.
Die gegenseitigen Besuche wiederholten sich seitdem in jährlichem Rhythmus und
blieben auch nicht auf den Jugendaustausch beschränkt. Sowohl der
Männergesangverein Sängerlust Sulzheim wie auch der Katholische
Kirchenmusikverein und der Turnverein 1861 Sulzheim organisierten regelmäßig
Fahrten zu dem französischen Partner.
Im Jahr 1983 wurde der in 2002 verstorbene Victor Julien, der von seinem
langjährigen Aufenthalt in Sulzheim noch gut deutsch mit rheinhessischem Dialekt
sprach, anlässlich seines 70. Geburtstags zum Ehrenbürger von Sulzheim ernannt.
Neben den offiziellen Begegnungen haben sich im Laufe der Jahre zahlreiche feste
Freundschaften zwischen einzelnen Familien gebildet. Viele gegenseitige private
Besuche, bei denen auch die Entfernung von nahezu 800 Kilometer kein Hindernis
ist, halten die Partnerschaft an der Basis lebendig. In 2003 läuteten sogar die
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