Festschrift 1250 Jahre Sulzheim 2016
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<strong>Festschrift</strong><br />
<strong>1250</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Sulzheim</strong><br />
200 <strong>Jahre</strong> Rheinhessen<br />
Vom 01.01.<strong>2016</strong> bis 31.12.<strong>2016</strong> wird<br />
Schirmherrin Ministerpräsidentin<br />
Malu Dreyer
2
Danke an alle, die zum Gelingen dieses Festes beitragen ………..<br />
an alle Festbesucher,<br />
an die Organisatoren, Vereine, Gruppierungen<br />
an die Veranstalter und Helfer,<br />
an alle Sponsoren,<br />
an alle Spender, …….<br />
3
G r u ß w o r t<br />
Liebe Leser und Leserinnen,<br />
sehr geehrte Herren und Damen,<br />
das Jahr <strong>2016</strong> ist für <strong>Sulzheim</strong> ein ganz<br />
besonderes: Mitten in Rheinhessen und<br />
mitten im rheinhessischen Jubiläumsjahr feiert die Gemeinde unter dem<br />
Motto „besondersfestefestefeiern“ ihr <strong>1250</strong>. Jubiläum. Als Schirmherrin<br />
gratuliere ich allen Bürgern und Bürgerinnen von <strong>Sulzheim</strong> ganz herzlich.<br />
<strong>Sulzheim</strong> ist ein Ort mit einem lebendigen Vereinsleben und einem großen<br />
Miteinander, in dem die Menschen gut und gerne leben. Nicht zuletzt durch<br />
die Unterstützung der starken Dorfgemeinschaft konnten in den letzten<br />
<strong>Jahre</strong>n viele Projekte umgesetzt und auch gemeinsam schöne Anlässe<br />
gebührend gefeiert werden.<br />
Die dörfliche Gemeinschaft lebt von dem Engagement der Menschen. Allen,<br />
die sich um das Zusammenleben in ihrer Heimat verdient machen, spreche<br />
ich meine hohe Anerkennung aus. Sie bereichern mit Herz und Hand das<br />
Gemeindeleben und bestärken so das Miteinander und die gute<br />
Nachbarschaft.<br />
Genießen Sie nun Ihr Jubiläum, blicken Sie auf die bewegte und<br />
vielgestaltige Vergangenheit Ihrer Gemeinde zurück und freuen Sie sich<br />
gemeinsam auf die Zukunft, die Sie mit so viel Elan gestalten! In diesem<br />
Sinne wünsche ich Ihnen wunderbare Festveranstaltungen!<br />
Malu Dreyer<br />
Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz<br />
4
Grußwort Ortsbürgermeister<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
liebe <strong>Sulzheim</strong>erinnen und <strong>Sulzheim</strong>er,<br />
eine wechselvolle Geschichte hat unser Dorf<br />
geprägt, von den Anfängen einer römischen<br />
Besiedelung über die erste urkundliche Erwähnung im <strong>Jahre</strong> 766 bis zum<br />
heutigen Tag – <strong>1250</strong> <strong>Jahre</strong> später. Die Zeit vergeht rasend schnell.<br />
Es hat schwere Zeiten mit Raub und Brandschatzung in den Wirren des 30-<br />
jährigen Krieges oder der Pest im Mittelalter gegeben. Es gab Zeiten mit<br />
nur noch 28 Herdstellen und 105 Einwohner – Unser Dorf hat das alles<br />
überstanden und ist scheinbar immer gestärkt hervorgetreten.<br />
Nach dem Brand der Kirche vor über 300 <strong>Jahre</strong>n wurde sie neu errichtet<br />
und der Glauben stellte sich als fester Halt der Gemeinschaft dar und hat<br />
unser Dorf über viele Jahrhunderte geprägt. Bis zur heutigen Zeit hat sich<br />
dieser Glaube gehalten und viele Teile unseres Dorflebens beeinflusst und<br />
mitgestaltet.<br />
Unser Dorf lebt von seinem Miteinander. Es lebt von seinem Gemeinsinn,<br />
seinen Vereinen und letztendlich von seinen Bürgerinnen und Bürgern.<br />
Seien Sie bei rund 80 Veranstaltungen unser Gast. Kommen Sie zu uns,<br />
feiern Sie mit uns unter unserem Motto: besondersfestefestefeiern<br />
Ulf Baasch<br />
Ortsbürgermeister<br />
5
Grußwort des Landrates des Kreises Alzey-Worms<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
im Namen des Landkreises Alzey-Worms wie auch persönlich, gratuliere ich<br />
der schönen Gemeinde <strong>Sulzheim</strong> und all seinen Bürgerinnen und Bürger<br />
zum <strong>1250</strong>-jährigen Bestehen „ihres“ Ortes ganz herzlich. Dessen erste<br />
urkundliche Erwähnung datiert auf das Jahr 766 n. Chr., dokumentiert im<br />
Rahmen einer Schenkung an das Kloster Lorsch. Über all die verschiedenen<br />
Epochen und historischen Ereignisse hinweg hat sich <strong>Sulzheim</strong> als<br />
attraktiver und lebenswerter Flecken inmitten Rheinhessens bewiesen und<br />
sich stetig weiterentwickelt. Ich danke an dieser Stelle all jenen ganz<br />
herzlich, die sich durch alle Zeiten hindurch, in welcher Form auch immer,<br />
für ihren Heimatort eingesetzt und die mit ihrem Engagement die<br />
Geschichte dieses lebendigen Ortes mit geschrieben haben.<br />
Wie in kaum einer anderen Gemeinde unseres Landkreises, existieren an<br />
vielen Stellen des Ortes Heiligenbilder, Heiligenhäuschen oder auch<br />
Kruzifixe als Zeugnisse des katholischen Glaubens. Im überwiegend<br />
6
protestantisch geprägten Rheinhessen zählt <strong>Sulzheim</strong> zu den wenigen<br />
überwiegend katholischen Enklaven.<br />
Traditionell von Weinbau, Landwirtschaft und von einem regen Vereinsund<br />
Kulturleben geprägt, bietet <strong>Sulzheim</strong> heute das Bild einer schmucken,<br />
vitalen und attraktiven Gemeinde in bester Lage, in der sich die Menschen<br />
wohl fühlen und gerne niederlassen.<br />
Ich bin überzeugt davon, dass <strong>Sulzheim</strong> für die anstehenden<br />
Herausforderungen der Zukunft die richtigen Weichen gestellt hat, um sich<br />
weiterhin erfolgreich entwickeln zu können. Als Landkreis werden wir diese<br />
Entwicklung im Rahmen unserer Möglichkeiten gerne auch künftig fördern<br />
und begleiten. Ich wünsche den Jubiläumsfeierlichkeiten einen<br />
erfolgreichen Verlauf sowie der Gemeinde und den hier lebenden<br />
Menschen alles erdenklich Gute für die Zukunft.<br />
Ihr<br />
Ernst Walter Görisch<br />
- Landrat -<br />
7
Grußwort des Bürgermeisters der<br />
Verbandsgemeinde Wörrstadt<br />
<strong>2016</strong> ist ein ganz besonderes Jahr für <strong>Sulzheim</strong><br />
und seine Einwohner. Das 766 n. Chr. in einer<br />
Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch erstmals<br />
erwähnte <strong>Sulzheim</strong> gehört zu den ältesten Orten unserer Region, die im<br />
Jahr 1816 zu „Rheinhessen“ geformt wurde. Gefeiert wird also nun<br />
gemeinsam: <strong>1250</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Sulzheim</strong> und 200 <strong>Jahre</strong> Rheinhessen.<br />
Der Festkalender ist in beiderlei Hinsicht umfangreich. Das tolle<br />
Neujahrskonzert am 3. Januar war gleichzeitig die erste Veranstaltung<br />
<strong>2016</strong> des Rheinhessen-Jubiläums. <strong>Sulzheim</strong> hat für das ganze Jahr<br />
Konzerte, Führungen, Ausstellungen, das historische Mittelalter-<br />
Spektaculum und vieles mehr geplant, und wir dürfen alle schon sehr<br />
gespannt darauf sein.<br />
Im geschichtsträchtigen <strong>Sulzheim</strong> lebt es sich schön und man hat, vor<br />
allem vom Weinbergsturm auf dem Schildberg, einen wunderbaren Blick<br />
über unsere attraktive rheinhessische Rebenlandschaft. Natur und Kultur<br />
bilden in <strong>Sulzheim</strong> eine gute Symbiose, die Dorfgemeinschaft ist intakt und<br />
sehr aktiv. Das rheinhessische Ringdorf besticht durch die schön<br />
renovierten Haus- und Hofreiten im alten Ortskern und durch die<br />
katholische Barockkirche Philippus und Jakobus mit ihren drei kunstvollen<br />
Altären. Seit kurzem laden Informationstafeln an diesen Gebäuden zu<br />
einem kleinen historischen Rundgang ein. In Ortsrandlage können sich die<br />
Einwohner wie auch Touristen erholen. Von Grünen Klassenzimmern über<br />
Nordic-Walking-Routen und Wanderwege bis hin zum Jakobspilgerweg<br />
wird so einiges geboten.<br />
8
Ich gratuliere <strong>Sulzheim</strong> und seinen 1.100 Einwohnern persönlich und auch<br />
im Namen des Verbandsgemeinderates und der Verwaltung sehr herzlich<br />
zum <strong>1250</strong>-jährigen Bestehen. Ich bin sicher, dass die Gemeinde sich auch<br />
künftig so positiv weiterentwickeln wird, beispielsweise durch die in Kürze<br />
beginnende Erschließung eines neuen Baugebietes. Die<br />
Verbandsgemeinde wird <strong>Sulzheim</strong> auf jeden Fall aktiv und nach Kräften<br />
weiterhin bei seiner Entwicklung unterstützen.<br />
Den geplanten Veranstaltungen und Festlichkeiten wünsche ich ein gutes<br />
Gelingen und viele Besucher von nah und fern. Mein herzlicher Dank gilt<br />
den Verantwortlichen und unzähligen Helferinnen und Helfern, die uns all<br />
diese schönen Erlebnisse ermöglichen werden.<br />
Ihr<br />
Markus Conrad<br />
Bürgermeister<br />
9
Nachfolgende Mitbürger haben eine Auszeichnung des Landes,<br />
der Verbandsgemeinde oder der Ortsgemeinde erhalten<br />
Werner Mergel<br />
Im Rahmen einer Feierstunde überreichte am<br />
26.02.2010 Innenminister Karl Peter Bruch in Mainz<br />
das vom Bundespräsidenten verliehene<br />
Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der<br />
Bundesrepublik Deutschland an Werner Mergel aus<br />
<strong>Sulzheim</strong>. „Mit dieser Auszeichnung werden<br />
Bürgerinnen und Bürger unseres Landes bedacht, die<br />
sich über <strong>Jahre</strong> hinweg selbstlos in den Dienst der<br />
Gemeinschaft gestellt und damit einen wichtigen<br />
Beitrag für unser Gemeinwesen geleistet haben. Durch Ihren ehrenamtlichen<br />
Einsatz haben Sie bewiesen, dass die ehrenamtliche Übernahme von<br />
Verantwortung nicht Last bedeutet, sondern als Bereicherung empfunden wird“,<br />
sagte der Minister in seiner Laudatio.<br />
Werner Mergel engagiert sich seit 1960 ehrenamtlich als Büchereihelfer der<br />
Katholischen Öffentlichen Bücherei, dessen Leiter er seit 1966 ist. Von 1975 bis<br />
1987 war er Vorsitzender des Pfarrgemeinderates und ist seit 1996 Schriftführer<br />
im Kirchenverwaltungsrat. Seit 1986 übt er außerdem das Amt des<br />
Dekanatssprechers aus. Herr Mergel gehört seit 1963 dem Vorstand des<br />
Turnvereins 1861 <strong>Sulzheim</strong> e. V. an, von 1973 bis 1987 als dessen Vorsitzender.<br />
Herr Mergel gehörte 25 <strong>Jahre</strong>, von 1984 bis 2009, dem Ortsgemeinderat <strong>Sulzheim</strong><br />
an. Mit besonderem Engagement widmet er sich der seit 1967 bestehenden<br />
Partnerschaft zwischen <strong>Sulzheim</strong> und der französischen Gemeinde Ste. Suzanne.<br />
Bereits bei den ersten Zusammentreffen war er Organisator und Dolmetscher der<br />
offiziellen Stellen. Ab 1969 oblag ihm die Organisation und Leitung des<br />
Austauschprogramms. Etwa 50 Begegnungen, unter anderem Fahrten der<br />
Jugendgruppen zu der Partnergemeinde sowie die Jubiläumsfeier der Gemeinde<br />
<strong>Sulzheim</strong>, hat er bis heute organisiert. „Das Wirken der Geehrten ist höchst<br />
anerkennenswert und rechtfertigt die Auszeichnung mit dem Verdienstkreuz am<br />
Bande“, so der Minister.<br />
10
Lebende Geehrte der Ortsgemeinde:<br />
Peter Franz Wolf<br />
Ehrenbürger der Ortsgemeinde <strong>Sulzheim</strong><br />
Träger der Ehrennadel Rheinland-Pfalz<br />
Träger der Verdienstmedaille Rheinland-Pfalz<br />
Liebgard Baumgärtner<br />
Einzige Frau in <strong>Sulzheim</strong>, welche bisher die<br />
Ehrennadel von Rheinland-Pfalz erhalten hat.<br />
Karl-Heinz Kayser<br />
Träger der Ehrennadel von Rheinland-Pfalz<br />
11
Rupert Dreibus<br />
Träger der Ehrennadel von Rheinland-Pfalz<br />
12
Anfang Juni 2011 erhielten Elisabeth und Volker Söllner aus <strong>Sulzheim</strong> in der<br />
Kategorie „Privatpersonen“ für ihren langjährigen Einsatz im Bereich Naturschutz<br />
und Umweltbildung den Umweltpreis des Landes Rheinland-Pfalz aus den Händen<br />
von Umweltministerin Ulrike Höfken. Die Ortsgemeinde <strong>Sulzheim</strong> verdankt ihnen<br />
die „Grünen Klassenzimmer“ und wünscht noch viele tatkräftige <strong>Jahre</strong> im Sinne<br />
des Preismottos „Die besten Ideen für ein nachhaltiges Rheinland-Pfalz“.<br />
13
Weinkönigin der<br />
Verbandsgemeinde<br />
Wörrstadt<br />
2005/2006<br />
Stefanie I.<br />
Stefanie Ohl –<br />
- heute Stefanie Hoos<br />
Rheinhessische<br />
Weinkönigin<br />
2007/2008<br />
Stefanie Ohl<br />
- heute Stefanie Hoos<br />
Bildquelle:<br />
dieth + schröder/Rheinhessenwein<br />
e.V.<br />
14
Weinkönigin der<br />
Verbandsgemeinde<br />
Wörrstadt<br />
2011/2012<br />
Andrea III.<br />
Andrea Stappert<br />
- heute Andrea Schunk<br />
Liste der Ortsbürgermeister<br />
Schneider, Jakob 1934 - 1944<br />
Schneider, Lorenz IV 1945 kommissarisch<br />
Wollschied, Georg 1946 – 1964<br />
Schmitt, Adam 1964 – 1979<br />
Ehrenbürger<br />
Wolf, Peter Franz 1979 – 1999<br />
Ehrenbürger<br />
Kayser, Gudrun 1999 – 2014<br />
Baasch, Ulf 2014 -<br />
15
Dem derzeitigen Gemeinderat gehören an:<br />
Ortsbürgermeister Ulf Baasch seit 2014<br />
Beigeordnete Elfi Schwarz - seit 2004 im Rat<br />
Beigeordneter Rolf Krause - seit 1994 im Rat<br />
Weitere Mitglieder sind:<br />
Simone Baasch seit 2014 Ewald Braun seit 2004<br />
Elmar Clemens seit 2009 Geli Friedrich seit 1999<br />
Alexander Hoos seit 2004 Gudrun Kayser seit 1994<br />
Daniela Ohl seit 2009 Dr. Christoph Rüdesheim seit 2004<br />
David Schott seit 2004 Yanna Schumann seit 2014<br />
Wolfgang Schwarz seit 1999 Engelbert Weis seit 2004<br />
Michael Weis seit 2014 Matthias Wolf seit 1999<br />
Mitarbeiter der Ortsgemeinde im Jubiläumsjahr:<br />
Claudia Kühne, Imelda Lumb, Philipp Jakob Frey, Siegbert Ingebrand<br />
16
17
Die Festvorbereitungen und was daraus werden soll<br />
von Gudrun Kayser<br />
Der Slogan der Feierlichkeiten <strong>2016</strong> lautet: sulzheim.besondersfestefestefeiern!<br />
Da sind sich alle <strong>Sulzheim</strong>er einig: das kann man hier!<br />
Seit der 1200-Jahrfeier im Jahr 1966 wurde keine Gelegenheit ausgelassen, um zu<br />
feiern. So waren besonders die Jubiläen der zahlreichen Vereine immer wieder ein<br />
guter Anlass dafür. Dann waren da noch die vielen Begegnungen mit den<br />
Freunden aus der Partnergemeinde aus dem Canton Ste Suzanne. Ob Katholischer<br />
Kirchenmusikverein, der Männergesangverein Sängerlust <strong>Sulzheim</strong> oder eine<br />
Gruppe Jugendlicher – die Anzahl der Begegnungen ist zwischenzeitlich auf über<br />
50 angestiegen.<br />
Auch die Weinfeste der Verbandsgemeinde Wörrstadt waren immer wieder<br />
Grund dafür, dass unsere Dorfgemeinschaft eng zusammen gerückt ist und<br />
gemeinsam etwas auf die Beine gestellt hat.<br />
Da wurde die Gemeindehalle eingeweiht, der Kindergarten wurde neu gebaut und<br />
angebaut. Die katholische öffentliche Bücherei wurde erneuert und auch die<br />
Fertigstellung der Jakobusmuschel war wieder ein Grund zum Feiern.<br />
Dann war da im Jahr 2008 die Einweihung des Jakobs-Pilgerweges, an dessen<br />
direkter Strecke von Bingen nach Worms unser Dorf liegt. Auch der Bau des<br />
Schildbergturmes war ein Anlass, aus dem man sich gerne getroffen hat und<br />
seitdem jährliche Feste dort begeht.<br />
Im Jahr 2015 war dann unsere Katholische Kirche Philippus und Jakobus der Grund<br />
ein großes Fest zu feiern. Sogar unser Bischof Karl Kardinal Lehmann kam, um mit<br />
uns das Jubiläum zu begehen.<br />
<strong>2016</strong> trifft sich nun unsere <strong>1250</strong>-Jahrfeier mit den Feierlichkeiten zu 200 <strong>Jahre</strong>n<br />
Rheinhessen. Die Vorbereitungen zu diesem Jubiläumsjahr liegen schon einige Zeit<br />
zurück. Bereits 2013 hat sich die damalige Ortbürgermeisterin Gudrun Kayser mit<br />
allen Vereinsvertretern und interessierten Bürgerinnen und Bürgern an einen<br />
Tisch gesetzt, um das Fest auf den Weg zu bringen. 2014 hat sich auch der neue<br />
18
Ortsbürgermeister Ulf Baasch sofort mit eingebracht und seitdem wurden Ideen<br />
geschmiedet und Projekte angeschoben.<br />
Bei den Vorbereitungen wurde schnell klar: Wir wollen ein Jubiläumslogo, einen<br />
Slogan und eine Farbe, die uns durch das Jubiläumsjahr begleiten soll. Ein<br />
Wettbewerb wurde ausgeschrieben und die eingehenden Vorschläge von allen<br />
geprüft. Wie schon beim Weinfest hatte K.-H. Kayser das Logo mit der Silhouette<br />
des Dorfes eingereicht und dieses wurde dann auch übernommen. Der Slogan<br />
wurde am Tisch gemeinsam kreiert und auch die grüne Farbe als Kennzeichen<br />
erkoren. Jetzt war es so weit. Was machen wir damit?<br />
Der Slogan begleitet uns schon seit der ersten Information der <strong>Sulzheim</strong>er<br />
darüber, was im Jubiläumsjahr so alles passieren soll. Das Logo schmückt alle<br />
offiziellen Anschreiben und auch auf den großen Werbebannern am Ortseingang<br />
und in der Gemeindehalle ist es zu sehen. Die Polo-Shirts, welche für bekennende<br />
<strong>Sulzheim</strong>er entworfen wurden, haben dann wie auch die Banner die Festfarbe und<br />
das Logo inklusive Wappen. Der Jubiläumswein trägt diese Erkennungszeichen<br />
ebenso.<br />
Da Feste bekanntlich nicht „umsonst“ zu haben sind, haben die Organisatoren<br />
dann noch einige Sponsorenartikel zum Verkauf angeboten und freuen sich über<br />
eine rege Nachfrage.<br />
Dann kam noch unser Ortsbürgermeister Ulf Baasch auf die Idee mit dem „kleinen<br />
grünen Heft“. In diesem stehen alle Veranstaltungen des Festjahres. Bei jeder<br />
Veranstaltung kann man sich da einen Stempel holen und am <strong>Jahre</strong>sende gibt es<br />
für den eifrigsten Veranstaltungsbesucher dann einen Preis. Welchen? - das wird<br />
noch nicht verraten.<br />
Die riesige Werbekampagne von 200 <strong>Jahre</strong>n Rheinhessen haben wir genutzt, um<br />
auf die große Zahl von Veranstaltungen in unserem Ort aufmerksam zu machen.<br />
Bereits bei den ersten Jubiläumsveranstaltungen in <strong>Sulzheim</strong> hat sich gezeigt, dass<br />
ein Publikum mit dieser Werbung erreicht wurde, das uns sonst wahrscheinlich<br />
gar nicht registriert hätte.<br />
Dann war da noch die Idee, dass wir eine Veranstaltung wollen, bei der die<br />
<strong>Sulzheim</strong>er mitfeiern können und einmal nicht mit Arbeit belastet werden. Hier<br />
war der Gemeinderat dann gefragt, denn solche Angebote sind mit Kosten<br />
verbunden. Da die Gemeinde schon seit Jahrzehnten finanziell gut aufgestellt ist,<br />
19
fiel die Entscheidung nicht allzu schwer. Es wird einen Mittelaltermarkt geben, der<br />
von Historica Vagantis organisiert wird. Diese Form der Organisation wurde<br />
gewählt, um auch das Risiko zu minimieren. Jetzt sind wir natürlich alle gespannt,<br />
wie dieser Markt angenommen wird. Werbung dazu soll es schon beim<br />
Verbandsgemeinde—Weinfest in Gabsheim geben. Die Organisatoren würden<br />
sich freuen, wenn viele <strong>Sulzheim</strong>er Mitbürger beim Festumzug mit teilnehmen.<br />
Auch ein gemeinsamer mittelalterlicher Tanz soll für den Umzug und das Fest<br />
noch einstudiert werden. Gespannt sind wir alle darauf, ob das klappt.<br />
Und natürlich werden wir auch gemeinsam mit unserer Partnergemeinde Ste<br />
Suzanne feiern. Spätestens an Kerb wird eine Abordnung hier bei uns zu Gast sein.<br />
Das obige Banner am Ortseingang<br />
wird jeweils mit der aktuellen Veranstaltung ergänzt<br />
20
Ein Festbuch sollte es dann auch noch geben. Alle Vereine und Gruppierungen<br />
wurden gebeten einen Beitrag zu liefern. Die Finanzierung des Buches musste<br />
geregelt werden. Da war man – wie das auch die Vereine tun – auf Anzeigen<br />
angewiesen. Dank der regen Nachfrage im Buch mit einer Anzeige für das eigene<br />
Unternehmen zu werben, war die Finanzierung dann schnell sichergestellt. Viele<br />
an der Planung Beteiligte haben dann noch Ideen mit eingebracht, was für den<br />
Leser eventuell erwähnenswert und interessant sein könnte. Die Idee von<br />
Christofer Habig wurde aufgenommen, Weinetiketten zu zeigen, die nach<br />
Möglichkeit 30 <strong>Jahre</strong> und älter sein sollten.<br />
Das Ergebnis dieser Ideensammlung halten Sie jetzt in Händen und wir hoffen,<br />
dass Sie alle viel Spaß und Freude an dem gedruckten Exemplar unsers Festbuches<br />
haben.<br />
Ortsbürgermeister Ulf Baasch und Ausschussvorsitzende Gudrun Kayser bei<br />
der Präsentation der Sponsorartikel<br />
Foto:Carsten Selak<br />
21
<strong>Jahre</strong>sprogramm für das Jubiläumjahr <strong>2016</strong><br />
Sonntag, 03.01.<strong>2016</strong><br />
17.00 Uhr<br />
Gemeindehalle<br />
Samstag, 23.01.<strong>2016</strong><br />
18.00 Uhr<br />
Kath. Kirche<br />
Samstag, 30.01.<strong>2016</strong><br />
17.11 Uhr<br />
Gemeindehalle<br />
Samstag, 06.02.<strong>2016</strong><br />
19.11 Uhr<br />
Gemeindehalle<br />
Sonntag, 07.02.<strong>2016</strong><br />
15.11 Uhr<br />
Gemeindehalle<br />
Sonntag, 07.02.<strong>2016</strong><br />
19.11 Uhr<br />
Gemeindehalle<br />
Sonntag, 28.02.<strong>2016</strong><br />
14.30 Uhr<br />
Gemeindehalle<br />
Donnerstag, 10.03.<strong>2016</strong><br />
16.30 Uhr<br />
Gemeindehalle<br />
Samstag, 19.03.<strong>2016</strong><br />
19.30 Uhr<br />
Gemeindehalle<br />
Freitag, 25.03.<strong>2016</strong><br />
12.00 Uhr<br />
Evangelische Kirche,<br />
Rommersheim<br />
Kath.<br />
Kirchenmusikverein<br />
<strong>Sulzheim</strong> 1900 e. V.<br />
Ortsgemeinde +<br />
Förderverein „Treff<br />
am Schildberg e. V.“<br />
Ortsgemeinde +<br />
Fastnachter<br />
Ortsgemeinde +<br />
Fastnachter<br />
Ortsgemeinde +<br />
Fastnachter<br />
Ortsgemeinde +<br />
Fastnachter<br />
Ortsgemeinde<br />
Kultur-<br />
Weinbotschafter<br />
Angelika Friedrich<br />
MGV „Sängerlust“<br />
1885 e. V. <strong>Sulzheim</strong><br />
Kath.<br />
Kirchengemeinde<br />
Hildegard Becker-<br />
Janson<br />
200 <strong>Jahre</strong> Rheinhessen<br />
Jubiläums-<br />
Neujahrskonzert<br />
Historische Enthüllungen<br />
– Fackelwanderung<br />
Glühender<br />
Schildbergturm<br />
Kleine Sitzung<br />
Große Sitzung<br />
Kinderfastnacht<br />
Fastnachtsparty<br />
Seniorencafé<br />
Rheinhessische Natur-<br />
Detektive …und das<br />
verschwundene Meer!<br />
Kinder-Erlebnisführung<br />
rund um <strong>Sulzheim</strong><br />
für Kinder ab 6 <strong>Jahre</strong>n<br />
200 <strong>Jahre</strong> Rheinhessen –<br />
<strong>1250</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Sulzheim</strong><br />
Jubiläumskonzert „Kultur<br />
durch Gesang“<br />
Spirituelle Wanderung an<br />
Karfreitag<br />
„Im ökumenischen<br />
Miteinander unterwegs“<br />
22
Ostermontag, 28.03.16<br />
16.00 Uhr<br />
Kath.Kirche<br />
Sonntag, 09.04.<strong>2016</strong><br />
18.00 Uhr<br />
Gemeindehalle<br />
Donnerstag, 14.04.<strong>2016</strong><br />
16.30 Uhr<br />
Gemeindehalle<br />
Samstag, 16.04.<strong>2016</strong><br />
08.00 Uhr<br />
Parkplatz<br />
Gemeindehalle<br />
Mittwoch, 20.04.<strong>2016</strong><br />
18.00 Uhr<br />
Parkplatz<br />
Gemeindehalle<br />
Sonntag, 24.04.<strong>2016</strong><br />
11.00 Uhr<br />
Parkplatz<br />
Gemeindehalle<br />
Mittwoch,27.04.<strong>2016</strong><br />
18.00 Uhr<br />
Parkplatz<br />
Gemeindehalle<br />
Freitag, 29.04.<strong>2016</strong><br />
18.00 Uhr<br />
Alter Trafoturm<br />
Kath.<br />
Kirchenmusikverein<br />
<strong>Sulzheim</strong> 1900 e. V.<br />
Landfrauenverein<br />
Kultur-<br />
Weinbotschafter<br />
Angelika Friedrich<br />
Kath.<br />
Kirchengemeinde<br />
Pilgerbegleiterin<br />
Gudrun Kayser<br />
50 <strong>Jahre</strong><br />
Landfrauenverein<br />
<strong>Sulzheim</strong><br />
Rheinhessische Natur-<br />
Detektive<br />
…auf Erkundungstour<br />
durch <strong>Sulzheim</strong>!<br />
Kinder-Erlebnisführung<br />
rund um <strong>Sulzheim</strong><br />
für Kinder ab 6 <strong>Jahre</strong>n<br />
200 <strong>Jahre</strong> Rheinhessen –<br />
Jubiläumspilgern<br />
1. Etappe<br />
20,5 km bis Dittelsheim-<br />
Heßloch<br />
Mittwochs in<br />
Rheinhessen –<br />
„KUNTERBUNTES – mit<br />
Spaß aktiv in der Natur“<br />
Sonntagswanderung am<br />
WeinWanderWochenend<br />
e „Ich bin heut mal<br />
„WEG“ – im herzlichen<br />
Rheinhessen<br />
Wandern, Erleben,<br />
Genießen rund um den<br />
Greifenberg“<br />
Mittwochs in<br />
Rheinhessen<br />
„Wir feiern <strong>1250</strong> <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Sulzheim</strong>“<br />
Kultur-<br />
Weinbotschafter<br />
Angelika Friedrich<br />
Kultur-<br />
Weinbotschafter<br />
Angelika Friedrich<br />
Kultur-<br />
Weinbotschafter<br />
Angelika Friedrich<br />
200 <strong>Jahre</strong> Rheinhessen<br />
Osterkonzert<br />
Ortsgemeinde 18.00 Uhr –<br />
Fotoausstellung im Alten<br />
Trafoturm – „<strong>Sulzheim</strong> im<br />
Wandel“<br />
23
Freitag, 29.04.<strong>2016</strong><br />
19.00 Uhr<br />
Böhlweg-Breiteweg<br />
Freitag, 29.04.<strong>2016</strong><br />
19.30 Uhr<br />
Gemeindehalle<br />
Samstag, 30.04.<strong>2016</strong><br />
06.00 Uhr<br />
Gemeindehalle<br />
Samstag, 30.04.<strong>2016</strong><br />
14.00 Uhr – 19.00 Uhr<br />
Alter Trafoturm<br />
Samstag, 30.04.<strong>2016</strong><br />
13.00 Uhr<br />
Gemeindehalle<br />
Samstag, 30.04.<strong>2016</strong><br />
Start 15.00 – 16.00 Uhr<br />
Gemeindehalle<br />
Samstag, 30.04.<strong>2016</strong><br />
19.30 Uhr<br />
Gemeindehalle<br />
Sonntag, 01.05.<strong>2016</strong><br />
09.00 Uhr<br />
Kath. Kirche<br />
Sonntag, 01.05.<strong>2016</strong><br />
11.00 Uhr<br />
Alter Trafoturm<br />
Sonntag, 01.05.<strong>2016</strong><br />
11.00 Uhr<br />
Weingut Clemens<br />
Sonntag, 01.05.<strong>2016</strong><br />
11.30 Uhr<br />
12.00 Uhr<br />
Gemeindehalle<br />
Sonntag, 01.05.<strong>2016</strong><br />
13.00 Uhr<br />
Um Kirchplatz<br />
Ortsgemeinde<br />
Ortsgemeinde<br />
BUND<br />
Aufstellen des<br />
Kerbebaumes<br />
Ecke Böhlweg - Breiteweg<br />
Kerbe-Weinsoiree<br />
Vogelstimmenwanderung<br />
mit Volker Söllner<br />
Fotoausstellung im Alten<br />
Trafoturm – „<strong>Sulzheim</strong> im<br />
Wandel“<br />
EWR<br />
EWR-Truck an der<br />
Gemeindehalle im<br />
Rahmen von 200 <strong>Jahre</strong><br />
Rheinhessen<br />
Ortsgemeinde 200 <strong>Jahre</strong> Rheinhessen –<br />
<strong>1250</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Sulzheim</strong><br />
Kerbe-Weinwanderung<br />
mit Quiz<br />
Ortsgemeinde<br />
Offizielle Feier<br />
<strong>1250</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Sulzheim</strong><br />
Kath.<br />
Kirchengemeinde<br />
Weingut Clemens<br />
Ortsgemeinde +<br />
Ortsvereine<br />
Ortsgemeinde +<br />
Anwohner am<br />
Kirchplatz<br />
Kerbe-Pilgergottesdienst<br />
Fotoausstellung im Alten<br />
Trafoturm –<br />
„<strong>Sulzheim</strong> im Wandel“<br />
Weingut Clemens<br />
„Speis und Trank“<br />
Kerbefrühschoppen mit<br />
dem KKMV<br />
Kerbe-Essen + Pilgermahl<br />
Künstlermarkt<br />
Kaffee + Kuchen im Hof<br />
Zimmermann<br />
24
Sonntag, 01.05.<strong>2016</strong><br />
14.00 Uhr<br />
Kath. Kirche<br />
Kath.<br />
Kirchengemeinde<br />
Führung in der 300 <strong>Jahre</strong><br />
alten Kirche Philippus und<br />
Jakobus<br />
Sonntag, 01.05.<strong>2016</strong><br />
15.00 Uhr<br />
Kath. Kirche<br />
Sonntag, 01.05.<strong>2016</strong><br />
16.00 Uhr<br />
Kirchplatz<br />
Montag, 02.05.<strong>2016</strong><br />
16.00 Uhr – 19.00 Uhr<br />
Gemeindehalle<br />
Montag, 02.05.<strong>2016</strong><br />
19.00 Uhr<br />
Sportplatz<br />
Freitag, 06.05.<strong>2016</strong><br />
11.00 – 17.00 Uhr<br />
Grünes Klassenzimmer<br />
„Im Krag“ – B 420<br />
Donnerstag, 12.05.<strong>2016</strong><br />
16.30 Uhr<br />
Gemeindehalle<br />
Samstag, 14.05.<strong>2016</strong><br />
20.00 Uhr<br />
Gemeindehalle<br />
Montag, 16.05.<strong>2016</strong><br />
15.00 Uhr<br />
Kirchplatz<br />
Kath.<br />
Kirchengemeinde<br />
TV<br />
„Eine Socke voller Liebe“<br />
– Monika Beer<br />
Autorenlesung in der<br />
Kath. Kirche<br />
Ein Roman über das<br />
Unterwegssein auf dem<br />
spanischen Jakobsweg<br />
TV – „Buttenstaffel“ am<br />
Kirchplatz<br />
Ortsgemeinde Kerbeausklang –<br />
Familienmittag<br />
Fotoausstellung im Alten<br />
Trafoturm –<br />
„<strong>Sulzheim</strong> im Wandel“<br />
TV 1861 <strong>Sulzheim</strong> e. V. Kerbe-Fußballspiel der AH<br />
gegen<br />
Prominentenauswahl<br />
BUND<br />
„Backtag“ im Grünen<br />
Klassenzimmer<br />
Kultur-<br />
Weinbotschafter<br />
Angelika Friedrich<br />
Gemeinde<br />
TV 1861 <strong>Sulzheim</strong> e. V.<br />
Rheinhessische Natur-<br />
Detektive<br />
…und die große Suche<br />
nach Wald!<br />
Kinder-Erlebnisführung<br />
rund um <strong>Sulzheim</strong><br />
Musikalische<br />
Konzertreihe -<br />
AZ BIG BAND<br />
Kinder-Dorf-Rally<br />
25
Sonntag, 29.05.<strong>2016</strong><br />
14.00 Uhr<br />
Gabsheim<br />
Donnerstag, 09.06.<strong>2016</strong><br />
16.30 Uhr<br />
Gemeindehalle<br />
Dienstag, 14.06.<strong>2016</strong><br />
Treffpunkt<br />
Rathaus <strong>Sulzheim</strong><br />
Samstag, 18.06.<strong>2016</strong><br />
bis 26.06.<strong>2016</strong><br />
Alter Trafoturm<br />
Samstag, 18.06.<strong>2016</strong><br />
19.00 Uhr<br />
Schildbergturm<br />
Samstag, 18.06.<strong>2016</strong><br />
20.00 Uhr<br />
Gemeindehalle<br />
Sonntag, 19.06.<strong>2016</strong><br />
14.00 Uhr<br />
Eingang Kirchgasse<br />
Ortsgemeinde +<br />
Vereine + Mitbürger<br />
Kultur-<br />
Weinbotschafter<br />
Angelika Friedrich<br />
Ortsgemeinde<br />
Künstlerkreis Nierstein<br />
Ortsgemeinde +<br />
Förderverein „Treff<br />
am Schildberg e. V.“<br />
Ortsgemeinde<br />
Ortsgemeinde<br />
<strong>1250</strong> Jahrfeier<br />
Teilnahme am Umzug des<br />
VG-Weinfestes in<br />
Gabsheim mit einer<br />
Mittelaltergruppe<br />
Rheinhessische Natur-<br />
Detektive<br />
…und die Römer!Kinder-<br />
Erlebnisführung rund um<br />
<strong>Sulzheim</strong> für Kinder ab 6<br />
<strong>Jahre</strong>n<br />
Seniorenausflug<br />
Ausstellung:<br />
„Hochgestapelt“<br />
Vernissage – 18.06.<strong>2016</strong>,<br />
17.00 Uhr<br />
200 <strong>Jahre</strong> Rheinhessen<br />
Midsummer-<br />
Weiße Tafel auf dem<br />
Schildberg<br />
Musikalische<br />
Konzertreihe –<br />
FEMTASTIX<br />
Jubiläumscafé bei Irene<br />
Maniatis<br />
Sonntag, 19.06.<strong>2016</strong><br />
17.00 Uhr<br />
Tourismus GmbH,<br />
Bahnhofstr. 21, 55286<br />
Wörrstadt<br />
Kultur-<br />
Weinbotschafter<br />
Angelika Friedrich<br />
„Ab auf’s E-Bike –<br />
Feierabendtour I“<br />
26
Samstag, 25.06.<strong>2016</strong><br />
08.00 Uhr<br />
Bahnhof Dittelsheim-<br />
Heßloch<br />
Sonntag, 26.06.<strong>2016</strong><br />
11.00 Uhr<br />
Schildbergturm<br />
Sonntag, 26.06.<strong>2016</strong><br />
11.00 Uhr – 18.00 Uhr<br />
Alter Trafoturm<br />
Sonntag, 26.06.<strong>2016</strong><br />
17.00 Uhr<br />
Tourismus GmbH,<br />
Bahnhofstr. 21, 55286<br />
Wörrstadt<br />
Samstag, 02.07.<strong>2016</strong>,<br />
Hof Kretschmer<br />
Sonntag, 03.07.<strong>2016</strong><br />
Hof Kretschmer<br />
Samstag, 09.07.<strong>2016</strong><br />
15.00 Uhr<br />
Kirchplatz<br />
Donnerstag, 14.07.<strong>2016</strong><br />
16.30 Uhr<br />
Gemeindehalle<br />
Samstag, 16.07.<strong>2016</strong><br />
20.00 Uhr<br />
Gemeindehalle<br />
Sonntag, 17.07.<strong>2016</strong><br />
14.00 Uhr<br />
Garten Alter Trafoturm<br />
Kath.<br />
Kirchengemeinde<br />
Pilgerbegleiterin<br />
Gudrun Kayser<br />
Weingut Clemens<br />
Künstlerkreis Nierstein<br />
200 <strong>Jahre</strong> Rheinhessen –<br />
Jubiläumspilgern<br />
2. Etappe<br />
25 km Dittelsheim-<br />
Heßloch bis Worms<br />
Sonntags am Turm<br />
Kultur-<br />
Weinbotschafter<br />
Angelika Friedrich<br />
MGV „Sängerlust“<br />
1885 e. V. <strong>Sulzheim</strong><br />
MGV „Sängerlust“<br />
1885 e. V. <strong>Sulzheim</strong><br />
TV 1861 <strong>Sulzheim</strong> e. V.<br />
Kultur-<br />
Weinbotschafter<br />
Angelika Friedrich<br />
Ortsgemeinde<br />
TV 1861 <strong>Sulzheim</strong><br />
Ausstellung:<br />
„Hochgestapelt“<br />
„Ab auf’s E-Bike –<br />
Feierabendtour II“<br />
Sommerfest<br />
Sommerfest mit<br />
Jubiläumscafé<br />
TV Jubiläums-Pilgerlauf<br />
und Sommerfest<br />
Rheinhessische Natur-<br />
Detektive<br />
…und das verzauberte<br />
Obst!<br />
Kinder-Erlebnisführung<br />
rund um <strong>Sulzheim</strong><br />
für Kinder ab 6 <strong>Jahre</strong>n<br />
Musikalische<br />
Konzertreihe –<br />
OFFENES KONZERT – mit<br />
verschiedenen Künstlern<br />
Jubiläumscafé im Garten<br />
am Trafoturm<br />
27
Sonntag, 17.07.<strong>2016</strong><br />
Alter Trafoturm<br />
Freitag, 29.07.<strong>2016</strong> –<br />
21.08.<strong>2016</strong><br />
Alter Trafoturm<br />
Freitag, 29.07.<strong>2016</strong>,<br />
19.00 Uhr<br />
Schildbergturm<br />
Samstag, 30.07.<strong>2016</strong><br />
19.00 Uhr<br />
Schildbergturm<br />
Sonntag, 31.07.<strong>2016</strong><br />
14.00 Uhr<br />
Schildbergturm<br />
Donnerstag, 11.08.<strong>2016</strong><br />
11.00 – 19.00 Uhr<br />
Grünes Klassenzimmer<br />
„Im Krag“ – B 420<br />
Donnerstag, 11.08.<strong>2016</strong><br />
16.30 Uhr<br />
Gemeindehalle<br />
Sonntag, 14.08.<strong>2016</strong><br />
11.00 Uhr<br />
Gabsheim<br />
Samstag, 27.08.<strong>2016</strong><br />
11.00 – 23.00<br />
Gemeindehalle<br />
TV 1861 <strong>Sulzheim</strong><br />
Afemdi-<br />
Benefizausstellung<br />
Weingut Frey-Hoos<br />
Weingut Frey-Hoos<br />
Ausstellung: 155 <strong>Jahre</strong> TV<br />
1861 <strong>Sulzheim</strong> früher –<br />
heute<br />
„Ruhe – Bewegung“ –<br />
Afemdi-Projekt<br />
Ausstellung von Brigitte<br />
Farschon<br />
Vernissage: 29.07.<strong>2016</strong> –<br />
17.00 Uhr<br />
Wein am Turm<br />
Wein am Turm<br />
Ortsgemeinde<br />
Jubiläumscafé<br />
Förderverein „Treff<br />
am Schildberg e. V.“<br />
BUND „Tag der offenen Tür“ 20<br />
<strong>Jahre</strong> „Grüne<br />
Klassenzimmer“<br />
Kultur-<br />
Weinbotschafter<br />
Angelika Friedrich<br />
Verbandsgemeinde<br />
Rheinhessische Natur-<br />
Detektive<br />
…und der Ferienausflug!<br />
Kinder-Erlebnisführung<br />
rund um <strong>Sulzheim</strong><br />
für Kinder ab 6 <strong>Jahre</strong>n<br />
200 <strong>Jahre</strong> Rheinhessen<br />
Jubiläumsveranstaltung<br />
„Erlebnistag am<br />
geografischen<br />
Mittelpunkt von<br />
Rheinhessen“<br />
Ortsgemeinde <strong>1250</strong>-Jahrfeier – 200<br />
<strong>Jahre</strong> Rheinhessen<br />
Mittelaltermarkt auf dem<br />
Gelände um die<br />
Gemeindehalle<br />
28
Sonntag, 28.08.<strong>2016</strong>,<br />
11.00 – 20.00<br />
Gemeindehalle<br />
Freitag, 02.09.<strong>2016</strong><br />
19.00 Uhr<br />
Jakobusmuschel<br />
Donnerstag, 08.09.<strong>2016</strong><br />
16.30 Uhr<br />
Gemeindehalle<br />
Freitag, 09.09.<strong>2016</strong><br />
- 11.09.<strong>2016</strong><br />
Alter Trafoturm<br />
Samstag, 10.09.<strong>2016</strong><br />
19.00 Uhr<br />
Schildbergturm<br />
Sonntag, 11.09.<strong>2016</strong><br />
16.00 Uhr<br />
Kath. Kirche<br />
Samstag, 17.09.<strong>2016</strong><br />
15.00 Uhr<br />
Parkplatz<br />
Gemeindehalle<br />
Samstag, 17.09.<strong>2016</strong><br />
20.00 Uhr<br />
Gemeindehalle<br />
Ortsgemeinde <strong>1250</strong>-Jahrfeier – 200<br />
<strong>Jahre</strong> Rheinhessen<br />
Mittelaltermarkt auf dem<br />
Gelände um die<br />
Gemeindehalle<br />
Kath. Öffentliche<br />
Bücherei<br />
Kultur-<br />
Weinbotschafter<br />
Angelika Friedrich<br />
Jürgen Sauer,<br />
Wörrstadt<br />
Ortsgemeinde +<br />
Förderverein „Treff<br />
am Schildberg e. V.“<br />
Kath.<br />
Kirchengemeinde<br />
Kultur-<br />
Weinbotschafter<br />
Angelika Friedrich<br />
Ortsgemeinde<br />
Literarisch-historische<br />
Lesung mit Genuss und<br />
Wein<br />
Autorenlesung: Holger<br />
Höcke<br />
Rheinhessische Natur-<br />
Detektive<br />
…und der geheimnisvolle<br />
Weinberg!<br />
Kinder-Erlebnisführung<br />
rund um <strong>Sulzheim</strong><br />
für Kinder ab 6 <strong>Jahre</strong>n<br />
Foto-Ausstellung<br />
„Spiegelungen und<br />
Wasser“<br />
Vernissage: 09.09.<strong>2016</strong>,<br />
17.00 Uhr<br />
200 <strong>Jahre</strong> Rheinhessen –<br />
Über den Hügeln -<br />
„Rheinhessisches<br />
Abendbrot im Abendrot“<br />
Landschreiber<br />
Tag des Denkmals –<br />
Führung in der Kirche<br />
Philippus und Jakobus<br />
Samstags in Rheinhessen<br />
„Rheinhessisches<br />
Obsterlebnis – frisches<br />
Obst und was daraus<br />
werden kann“<br />
Musikalische<br />
Konzertreihe –<br />
INTAKT<br />
29
Sonntag, 18.09.<strong>2016</strong><br />
10.00 Uhr<br />
Parkplatz<br />
Gemeindehalle<br />
Sonntag, 18.09.<strong>2016</strong><br />
11.00 Uhr<br />
Tourismus GmbH,<br />
Bahnhofstr. 21, 55286<br />
Wörrstadt<br />
Samstag, 01.10.<strong>2016</strong><br />
20.00 Uhr<br />
Gemeindehalle<br />
Samstag, 08.10.<strong>2016</strong><br />
19.00 Uhr<br />
Gemeindehalle<br />
Günter und Anne Kreft<br />
Kultur-<br />
Weinbotschafter<br />
Angelika Friedrich<br />
Sonntagswanderung der<br />
Tourismus GmbH<br />
„Erlebniswanderung<br />
durch die Grünen<br />
Klassenzimmer“<br />
„Ab auf’s E-Bike – Fünf-<br />
Türme-Tour“<br />
Ortsgemeinde<br />
Musikalische<br />
Konzertreihe –<br />
CANTABILE<br />
TV 1861 <strong>Sulzheim</strong> e. V. SWR1 – Night-Fever –<br />
Party<br />
Sonntag, 09.10.<strong>2016</strong><br />
10.00 Uhr<br />
Gemeindehalle<br />
Mittwoch, 02.11.<strong>2016</strong><br />
18.00 Uhr<br />
Parkplatz<br />
Gemeindehalle<br />
Donnerstag, 10.11.<strong>2016</strong><br />
18.00 Uhr<br />
Kirchplatz<br />
Freitag, 11.11.<strong>2016</strong><br />
20.00 Uhr<br />
Gemeindehalle<br />
Samstag, 12.11.<strong>2016</strong><br />
20.00 Uhr<br />
Gemeindehalle<br />
Tourismus GmbH<br />
Pilgerbegleiterin<br />
Gudrun Kayser<br />
Kultur-<br />
Weinbotschafter<br />
Angelika Friedrich<br />
Ortsgemeinde +<br />
Kirchengemeinde<br />
KJS <strong>Sulzheim</strong> e. V.<br />
KJS <strong>Sulzheim</strong> e. V.<br />
Sonntagswanderung<br />
Pilgern auf der Schleife<br />
<strong>Sulzheim</strong> – Wörrstadt –<br />
Spiesheim – Ensheim –<br />
Rommersheim – <strong>Sulzheim</strong><br />
– 14 km<br />
Mittwochs in<br />
Rheinhessen –<br />
„Rheinhessisches<br />
Dorfleben – vom Alltag<br />
zum Sonntag“<br />
Martinsumzug –<br />
17.30 Uhr in der Kirche<br />
18.00 Uhr Martinsumzug<br />
18.30 Uhr KJS im Juhei –<br />
Bewirtung<br />
Rocknacht<br />
Rocknacht<br />
30
Sonntag, 20.11.<strong>2016</strong><br />
11.00 Uhr<br />
Jakobusmuschel<br />
Sonntag, 27.11.<strong>2016</strong><br />
15.30 Uhr<br />
Kath. Kirche<br />
Samstag, 17.12.<strong>2016</strong><br />
19.30 Uhr<br />
Gemeindehalle<br />
Stand: 25.01.<strong>2016</strong>/G. Kayser<br />
Kath. Öffentl. Bücherei<br />
+ KiTa-<strong>Sulzheim</strong> +<br />
Landfrauenverein<br />
MGV „Sängerlust“<br />
1885 e. V. <strong>Sulzheim</strong><br />
Kath.<br />
Kirchenmusikverein<br />
<strong>Sulzheim</strong> 1900 e. V.<br />
Winterzauber<br />
Weihnachtsmarkt mit<br />
Basar und<br />
Buchausstellung<br />
<strong>1250</strong>-Jahrfeier - 200 <strong>Jahre</strong><br />
Rheinhessen<br />
„200 <strong>Jahre</strong><br />
weihnachtliches Liedgut“<br />
Adventskonzert<br />
<strong>Jahre</strong>sabschlusskonzert<br />
Viele der aufgeführten Veranstaltungen finden sich auch im Jubiläumskalender<br />
von 200 <strong>Jahre</strong> Rheinhessen und natürlich auf der Homepage der Ortsgemeinde.<br />
Das kleine grüne<br />
Jubiläumsheft<br />
31
32
Deutsch-französische Partnerschaft<br />
<strong>Sulzheim</strong> – Canton Sainte Suzanne<br />
von K.-H. Kayser<br />
Seit nahezu 50 <strong>Jahre</strong>n unterhält <strong>Sulzheim</strong> eine rege<br />
Partnerschaft mit den Gemeinden des französischen Cantons Sainte Suzanne ,<br />
gelegen am südlichen Rand der Normandie, in einer ländlichen, durch Viehzucht<br />
geprägten Gegend, 40 Kilometer westlich von Le Mans.<br />
Der Ursprung dieser « Jumelage » geht zurück in die Zeit des Zweiten Weltkrieges,<br />
als Monsieur Victor Julien von Juli 1941 bis zum Kriegsende 1945 als<br />
Kriegsgefangener in <strong>Sulzheim</strong> lebte und auf dem Hof der Familie Steeg /Becker<br />
arbeitete. « J’étais chez des humaines, traité comme un ami et non comme<br />
prisonnier. » - « Ich war bei Menschen und wurde von Ihnen wie ein Freund und<br />
nicht wie ein Gefangener behandelt » - erinnert sich Victor Julien, der nach dem<br />
Krieg den Kontakt nach <strong>Sulzheim</strong> mit Adam Becker aufrecht hielt.<br />
Aus der Freundschaft zwischen den Familien ergab sich im Sommer 1967 der erste<br />
offizielle Austausch. Auf Einladung von Monsieur Julien – inzwischen<br />
Bürgermeister und Generalrat des Cantons – reiste eine Gruppe <strong>Sulzheim</strong>er<br />
Jugendlicher, angeführt vom damaligen Bürgermeister Adam Schmitt, nach Ste<br />
Suzanne, wo sie von der gesamten Bevölkerung auf das Herzlichste empfangen<br />
wurden. Ein Jahr später wurde beim Gegenbesuch der Franzosen die<br />
Partnerschaft nochmals in <strong>Sulzheim</strong> offiziell besiegelt.<br />
Die gegenseitigen Besuche wiederholten sich seitdem in jährlichem Rhythmus und<br />
blieben auch nicht auf den Jugendaustausch beschränkt. Sowohl der<br />
Männergesangverein Sängerlust <strong>Sulzheim</strong> wie auch der Katholische<br />
Kirchenmusikverein und der Turnverein 1861 <strong>Sulzheim</strong> organisierten regelmäßig<br />
Fahrten zu dem französischen Partner.<br />
Im Jahr 1983 wurde der in 2002 verstorbene Victor Julien, der von seinem<br />
langjährigen Aufenthalt in <strong>Sulzheim</strong> noch gut deutsch mit rheinhessischem Dialekt<br />
sprach, anlässlich seines 70. Geburtstags zum Ehrenbürger von <strong>Sulzheim</strong> ernannt.<br />
Neben den offiziellen Begegnungen haben sich im Laufe der <strong>Jahre</strong> zahlreiche feste<br />
Freundschaften zwischen einzelnen Familien gebildet. Viele gegenseitige private<br />
Besuche, bei denen auch die Entfernung von nahezu 800 Kilometer kein Hindernis<br />
ist, halten die Partnerschaft an der Basis lebendig. In 2003 läuteten sogar die<br />
33
Hochzeitsglocken in Frankreich, zur ersten deutsch-französischen Verbindung, die<br />
aus der Partnerschaft entstand. Gepoltert wurde nach deutscher Tradition in<br />
<strong>Sulzheim</strong> bei Tanja geb. Ingebrand und Damien Barrier, der heute Vorsitzender<br />
des Austauschkomitees in Frankreich ist.<br />
Juli 40 - Apr.45<br />
Chronik der deutsch-französischen Besuche zwischen<br />
<strong>Sulzheim</strong> und dem Canton Sainte Suzanne<br />
Viktor Julien als Kriegsgefangener in <strong>Sulzheim</strong> bei<br />
Familie Steeg/Becker<br />
15. - 23. 7. 67 1. Jugendaustausch in Ste Suzanne<br />
13. - 22. 7. 68 1. Jugendaustausch in <strong>Sulzheim</strong><br />
14.7.1968 Unterzeichnung Partnerschaftsurkunde Victor Julien,<br />
Conseiller Général des Cantons Ste Suzanne<br />
und Adam Schmitt, Ortsbürgermeister von <strong>Sulzheim</strong><br />
18. - 26. 7. 69 Jugendaustausch in Ste Suzanne<br />
16. - 24. 7. 70 Jugendaustausch in <strong>Sulzheim</strong><br />
31.3. - 5.4. 72 Ostern: Kath. Kirchenmusikverein in Ste Suzanne<br />
20. - 25. 4. 73 Ostern: Kath. Kirchenmusikverein in Ste Suzanne<br />
1. 5. 1973 Gründung“Comité d’ Echange“ im Canton Ste Suzanne<br />
27.7. - 2.8. 73 Jugendaustausch in <strong>Sulzheim</strong><br />
19. - 29. 7. 74 Jugendaustausch in Ste Suzanne<br />
25.7. - 4.8. 75 Jugendaustausch und Kapelle “Midnights“ in <strong>Sulzheim</strong><br />
(75-jähriges Jubiläum des Musikvereins)<br />
31.7. - 9.8. 76 Jugendaustausch in Ste Suzanne<br />
7. - 13. 4. 77 Ostern: Kath. Kirchenmusikverein mit “Moodies“ und<br />
Jugendaustausch in Ste Suzanne (Bierfest, 10 <strong>Jahre</strong><br />
Partnerschaft)<br />
22.7. - 1.8.77 Jugendaustausch in <strong>Sulzheim</strong><br />
22. - 31. 7. 78 Jugendaustausch in Ste Suzanne<br />
27.7. - 6.8. 79 Jugendaustausch mit Majorettengruppe von Vaiges in<br />
<strong>Sulzheim</strong><br />
34
12. - 21. 7. 80 Jugendaustausch in Ste Suzanne<br />
25.7. - 3.8. 81 Jugendaustausch in <strong>Sulzheim</strong><br />
24.7. - 1.8. 82 Jugendaustausch in Ste Suzanne<br />
21. - 22. 1. 83 25 <strong>Jahre</strong> deutsch-französisches Jugendwerk in Paris<br />
Delegationen aus <strong>Sulzheim</strong> und Canton Ste Suzanne<br />
22. - 31. 7. 83 Jugendaustausch in <strong>Sulzheim</strong><br />
23. 7. 83 Victor Julien wird zum Ehrenbürger ernannt.<br />
21. - 30. 7. 84 Jugendaustausch in Ste Suzanne<br />
5. - 8. 4. 1985 Ostern: Ste Suzanner Musikverein in <strong>Sulzheim</strong><br />
11. - 16. 5. 85 <strong>Sulzheim</strong>er Weinstand im Europazelt bei Ausstellung<br />
in Laval<br />
19. - 28. 7. 86 Jugendaustausch in <strong>Sulzheim</strong><br />
17. - 22. 4. 87 Ostern: Kath. Kirchenmusikverein in Ste Suzanne<br />
(20 <strong>Jahre</strong> Partnerschaft)<br />
1. - 4. 5. 1987 Kerb: Ste Suzanner Musikverein in <strong>Sulzheim</strong><br />
25.7. - 2.8. 87 Jugendaustausch in Ste Suzanne<br />
13. - 17. 7. 88 MGV Sängerlust <strong>Sulzheim</strong> in Ste Suzanne<br />
23. - 31. 7. 88 Jugendaustausch in <strong>Sulzheim</strong><br />
16. 9. 89 Adam Becker zum Ehrenbürger von <strong>Sulzheim</strong> ernannt<br />
30.6. - 9.7. 90 Jugendaustausch in Ste Suzanne (mit Molsdorfern)<br />
20. - 29. 7. 91 Jugendaustausch in <strong>Sulzheim</strong><br />
17. - 21. 4. 92 Ostern: Kath. Kirchenmusikverein in Ste Suzanne<br />
(25 <strong>Jahre</strong> Partnerschaft)<br />
1. - 4. 5. 1992 Kerb: Ste Suzanner Musikverein in <strong>Sulzheim</strong> (25 <strong>Jahre</strong><br />
Partnerschaft) Einweihung der Ste Suzanner Straße<br />
13. - 17. 8. 92 MGV Sängerlust <strong>Sulzheim</strong> in Ste Suzanne (25 <strong>Jahre</strong><br />
Partnerschaft)<br />
29.4. - 2.5. 94 Kerb: Ste Suzanner Musikverein in <strong>Sulzheim</strong><br />
2. - 11. 7. 94 Jugendaustausch in Ste Suzanne<br />
19. 2. 1995 Ankunft der Europafahne in <strong>Sulzheim</strong> (von Mettmann)<br />
35
4. 3. 1995 Transport Europafahne von <strong>Sulzheim</strong> nach Ladenburg<br />
mit Beteiligung der Ste Suzanner Feuerwehr<br />
6. - 8. 5. 95 Europafahne in Verdun: Treffen der Delegationen<br />
5. - 14. 8. 95 Jugendaustausch in <strong>Sulzheim</strong><br />
31.5. - 3.6. 96 VG-Weinfest in <strong>Sulzheim</strong> mit französischem Stand<br />
20. 8. 1996 Adam Becker gestorben<br />
28. - 31. 4. 97 Ostern: Kath. Kirchenmusikverein in Ste Suzanne<br />
(30 <strong>Jahre</strong> Partnerschaft)<br />
1. - 4. 5. 1997 Kerb: Ste Suzanner Musikverein in <strong>Sulzheim</strong><br />
14. - 18. 8. 97 MGV Sängerlust <strong>Sulzheim</strong> in Ste Suzanne<br />
(30 <strong>Jahre</strong> Partnerschaft)<br />
14. - 23. 8. 98 Jugendaustausch in <strong>Sulzheim</strong><br />
6. - 7. 11. 98 Europa-Treffen in Verdun<br />
24.7. - 1.8. 99 Jugendaustausch in Ste Suzanne<br />
27.-31.7.2000 MGV Sängerlust <strong>Sulzheim</strong> in Ste Suzanne<br />
4. - 8. 8. 2000 Ste Suzanner Musikverein zum 100-j. Jubiläum<br />
des Musikvereins in <strong>Sulzheim</strong><br />
25. 2. 2002 Victor Julien gestorben<br />
8. - 12. 5. 02 Neu gewähltes Comité d’ Echange in <strong>Sulzheim</strong><br />
(35 <strong>Jahre</strong> Partnerschaft)<br />
18. - 24. 4. 03 Ostern: Austausch im Canton Ste Suzanne zur<br />
(35 <strong>Jahre</strong> Partnerschaft)<br />
Sommer 2003 Erste dt.-frz. Partnerschaftshochzeit: Tanja Ingebrand<br />
und Damien Barrier<br />
15. 8. 2003 Polterabend in <strong>Sulzheim</strong><br />
6. 9. 2003 Kirchliche Trauung in Voutré<br />
19. - 23. 5. 04 Austausch in <strong>Sulzheim</strong>, Teilnahme M. F. Dailigault,<br />
Bürgermeister vonSt. Georges le Fléchard, der<br />
neuen Gemeinde des Cantons<br />
4. - 8. 5. 2005 Austausch (Gemeinde) im Canton Ste Suzanne<br />
25. - 28. 5. 06 Austausch in <strong>Sulzheim</strong><br />
5. - 10. 4. 07 Ostern: Kath. Kirchenmusikverein in Ste Suzanne<br />
(40 <strong>Jahre</strong> Partnerschaft)<br />
36
8. - 12. 5. 08 Ste Suzanner Musikverein, Comité d’Echange und<br />
Familie Julien in <strong>Sulzheim</strong>, (40-Jahrfeier mit 112<br />
französischen Gästen), gemeinsamer Auftritt des<br />
Musikvereins bei der Landesgartenschau in Bingen<br />
20. - 24. 2. 09 „Banda Suzanna“ beim Rosenmontagszug in Mainz<br />
11. - 18. 7. 09 Jugendaustausch in Ste Suzanne<br />
4. - 11. 7. 10 Jugendaustausch in <strong>Sulzheim</strong><br />
3. - 6. 6. 11 VG-Weinfest in <strong>Sulzheim</strong> mit französischem Stand<br />
7. - 11. 7. 12 MGV Sängerlust <strong>Sulzheim</strong> in Ste Suzanne<br />
7. - 14. 7. 13 Jugendaustausch in Ste Suzanne (Jugendfeuerwehr)<br />
31.10. - 3.11.13 Ste Suzanner Musikverein in <strong>Sulzheim</strong> (40 <strong>Jahre</strong> VG<br />
Wörrstadt)<br />
18. - 21. 7. 14 KKMV in Ste Suzanne<br />
27. 7.- 3. 8. 14 Jugendaustausch in <strong>Sulzheim</strong><br />
22.-26.10.15 Gruppe Erwachsene und Jugendliche in Ste. Suzanne<br />
37
<strong>1250</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Sulzheim</strong> -<br />
ein besonderes Dorf<br />
von K.-H. Kayser<br />
Das heutige Dorf ist – wenn man von den römischen<br />
„Villae Rusticae“ und den Sarkophag-Funden in der<br />
Gemarkung (oberhalb der Rommersheimer Mühle)<br />
absieht - eine Gründung des fränkischen Volkes. Mit der<br />
Zeit blühte die Siedlung <strong>Sulzheim</strong> auf, so dass wir in Schenkungsurkunden aus den<br />
<strong>Jahre</strong>n 766 und 767 an das Kloster Lorsch und 796 an das Kloster Fulda die<br />
Existenz nachweisen können. Schon damals wurde der Ortsname “<strong>Sulzheim</strong>“<br />
verwand.<br />
<strong>Sulzheim</strong> war bis zum <strong>Jahre</strong> 1360 im Besitz der Raugrafen von Bolanden, bis diese<br />
es an das Domkapitel zu Mainz verkauften. Wegen vieler Streitereien mit der<br />
<strong>Sulzheim</strong>er Bevölkerung übereigneten diese es dem<br />
Erzbischof von Mainz im <strong>Jahre</strong> 1486 und dies blieb so<br />
bis zur französischen Revolution 1793. Im <strong>Jahre</strong> 1576<br />
wurde anhand des Gerichtsweistums im Auftrag der<br />
kurfürstlichen Mainzer Regierung die <strong>Sulzheim</strong>er<br />
Gemarkung von Maskop gezeichnet. Seit dieser Zeit tritt<br />
das frühere <strong>Sulzheim</strong>er Wappen – silbernes Rad auf<br />
rotem Grund -, was auf die Zugehörigkeit zu Mainz<br />
hinweist, in Erscheinung. Dieses Wappen führte <strong>Sulzheim</strong> bis zum <strong>Jahre</strong> 1972, als<br />
die Bezirksregierung die Gemeinde <strong>Sulzheim</strong> aufforderte sich ein neues Wappen<br />
zuzulegen, da dieses bereits ein Landes-/Stadtwappen sei. Das heutige Wappen<br />
wurde damals von Schullehrer Bubach – der auch Mitglied des Gemeinderates<br />
war - entworfen und zeigt in abstrahierter Form die Insignien der beiden<br />
Kirchenpatrone, das Tatzenkreuz für den hl. Philippus und die Jakobsmuscheln für<br />
den hl. Jakobus.<br />
Nach den Verwüstungen des Pfälzischen Erbfolgekrieges und der anschließenden<br />
Hungersnot setzte Ende des 17. Jahrhunderts allmählich der Wiederaufbau der<br />
zerstörten Dörfer und Kirchen ein. Nahezu alle älteren Gebäude in den heutigen<br />
Ortskernen stammen aus dieser Aufbauepoche. <strong>Sulzheim</strong> hatte damals nur noch<br />
118 Bürger. Bis zum <strong>Jahre</strong> 1900 stiegen die Einwohnerzahlen wieder auf 706. Die<br />
erste Ortserweiterung über den ursprünglich befestigten Teil hinaus mag noch im<br />
38
frühen 19. Jahrhundert am oberen Teil<br />
der Hauptstraße (Richtung B420)<br />
stattgefunden haben.<br />
Der südwestlich von <strong>Sulzheim</strong> gelegene<br />
frühere Ort Rommersheim (das heutige<br />
Rommersheim hieß damals noch<br />
Eichloch) mit dem Hofgut Rommersheimer<br />
Mühle gehörte im 13<br />
Jahrhundert zum Stiftungsgut des Klosters Altenmünster zu Mainz. Nach dem<br />
Ausgang des Ortes Rommersheim wurde im 15.Jahrhundert die Gemarkung von<br />
Rommersheim der von <strong>Sulzheim</strong> zugeschlagen und das Gut nebst Mühle und<br />
Kapelle im <strong>Jahre</strong> 1606 der Gemeinde <strong>Sulzheim</strong> in Erbpacht überlassen. Ein<br />
Gedenkstein an dieser Stelle erinnert heute noch an die Marienkapelle des<br />
Klosters. Der alte Gedenkstein wurde 1936 von der Katholischen Kirchengemeinde<br />
aus alten Grabsteinen des geräumten Friedhofs errichtet. Im Jahr 2011 wurde<br />
dieser dann beim Rübenabtransport schwer beschädigt. Wie meist in solchen<br />
Fällen war der Verursacher nicht zu ermitteln. So war wieder einmal die große<br />
Fragen zu klären: Wer zahlt das? Dank der großen Unterstützung des<br />
Landesarchäologen Dr. Rupprecht konnte der reparierte Stein dann am<br />
21.09.2013 wieder durch den ortsansässigen Pfarrer Andreas Kaiser eingeweiht<br />
werden.<br />
Der in der Rommersheimer<br />
Marktgewann (heute erinnert hier noch<br />
das Sühnekreuz) gehaltene „kayserliche<br />
und freye Markt“ wurde im <strong>Jahre</strong> 1700<br />
in die Ortsnähe <strong>Sulzheim</strong>s verlegt.<br />
Wegen der damals verliehenen<br />
kaiserlichen Marktrechte wurde im <strong>Jahre</strong><br />
2010 die <strong>Sulzheim</strong>er Fahne – das<br />
Ortswappen auf schwarz/gelbem Hintergrund (Marktfarben) - genehmigt. Auch<br />
dem Sühnekreuz war es ähnlich ergangen, wie dem Gedenkstein der<br />
Marienkapelle. Nach seiner Beschädigung fühlte sich niemand dafür<br />
verantwortlich. Auch hier half wieder der Landesarchäologe Dr. Rupprecht, der<br />
schon dafür gesorgt hatte, dass einer der römischen Särge – welcher auf dem<br />
Greifenberg gefunden wurde – wieder zurück nach <strong>Sulzheim</strong> kam.<br />
39
Das Ortsbild von <strong>Sulzheim</strong> hat sich in den letzten Jahrzehnten zu seinem Vorteil<br />
verändert. Die ältesten Häuser <strong>Sulzheim</strong>s stehen in der Nähe der Kirche und sind<br />
zum Teil älter als die heutige Kirche. Nach der Verwüstung und dem Brand der<br />
alten gotischen Kirche im Jahr 1689 wurde 1715 die neue barocke Kirche geweiht.<br />
Die ältesten Häuser stammen aus den <strong>Jahre</strong>n 1593 und 1612. Zwischen einem von<br />
ihnen (Kirchplatz Nr. 4) und dem damaligen Kirchhof lag die Weed, gespeist von<br />
Quellen im Steinsborn, die bis in die Dorfmitte verrohrt waren. Die Weed war eine<br />
Anstauung von Wasser mitten im Dorf und diente als Viehtränke. Ihr Überlauf<br />
floss durch die Kirchgasse in den Eselsborn, welcher sich am Ortsausgang mit dem<br />
aus der Gemeindeweide kommenden Ochsenbach vereint zum <strong>Sulzheim</strong>er Bach.<br />
Das Quellgebiet des Eselsborn am nordöstlichen Ortsrand wurde 2013 renaturiert,<br />
wobei eine kleine Wasserlandschaft entstand. Der <strong>Sulzheim</strong>er Bach fließt weiter in<br />
Richtung Wallertheim. In ihn münden unterwegs der Neuborn Bach und der<br />
Vendersheimer Bach.<br />
In den letzten 30 <strong>Jahre</strong>n wurden 3 Neubaugebiete „Im Krag“, „Auf der Hofstatt“<br />
und „Auf der Bleiche“ ausgewiesen. Für die weitere Entwicklung des Ortes ist die<br />
heutige Verkehrslage von besonderer Bedeutung; die kurzen Entfernungen zur<br />
A61 und A63, zur nur 1km entfernten Stadt Wörrstadt oder zur 22 km entfernten<br />
Landeshauptstadt Mainz.<br />
1964 begann in Rheinland-Pfalz die Neuordnung des Schulwesens, was auch für<br />
die beiden <strong>Sulzheim</strong>er Schulen nicht ohne Auswirkung blieb. 1968 wurden die<br />
Klassen 5-9 in die Wörrstadter Hauptschule eingeschult. Die Grundschulklassen 1-<br />
4 blieben noch bis zum Jahr 1976 in <strong>Sulzheim</strong> erhalten. Das 1911 errichtete obere<br />
Schulhaus wird heute als Rathaus mit Ratssaal genutzt, das untere wurde an<br />
Privatpersonen verkauft.<br />
Eine zweigruppige Kindertagesstätte wird in Trägerschaft der Katholischen Kirche<br />
mit Unterstützung der Ortsgemeinde in der Nachbarschaft der Kirche betrieben<br />
und wurde im <strong>Jahre</strong> 2001 durch die Gemeinde erweitert. Bis 1982 wurde <strong>Sulzheim</strong><br />
von einem eigenen Pfarrer versorgt, seit dem gehört die Pfarrgemeinde zur<br />
Pfarrgruppe Wörrstadt, von der sie betreut wird. Nach 11 jähriger Betreuung<br />
durch Pfarrer Andreas Kaiser wurde dieser 2015 abgelöst von Pfarrer Bernhard<br />
Hock.<br />
Der 1930 errichtete Friedhof am Zwerchweg wäre bald an seine Grenzen<br />
gestoßen, weshalb die Gemeinde 2013 mit dem Zukauf von Nachbargrundstücken<br />
eine 2015 erfolgte Erweiterung ermöglichte.<br />
40
Über die gute Fernstraßenverbindung und den Eisenbahnanschluss am ca.1 km<br />
entfernten Wörrstadter Bahnhof – welcher auch durch einen ausgebauten Rad-<br />
/Fußweg erreichbar ist - befindet sich <strong>Sulzheim</strong> aber auch im Einzugsbereich des<br />
bis nach <strong>Sulzheim</strong> reichenden „Rhein–Main–Gebiets“. Viele <strong>Sulzheim</strong>er Bürger<br />
gehen dort ihrem Broterwerb nach. Diese Nähe zum Großraum zeigt sich in einer<br />
regen Nachfrage nach Wohnraum bzw. Bauland in <strong>Sulzheim</strong>. Ein Einkaufszentrum<br />
befindet sich auch in unmittelbarer Nachbarschaft des Bahnhofs.<br />
Hieraus ergibt sich die Chance, die alte Bausubstanz des Ortskerns weiterhin<br />
sinnvoll zu nutzen und trotz schrumpfender Landwirtschaft zu erhalten. Zum<br />
anderen resultiert aber daraus auch ein Druck im Sinne einer weiteren<br />
Neubaugebietsausweisung in <strong>Sulzheim</strong>, weshalb die Gemeinde 2012 mit der<br />
konkreten Planung des Gebietes „Im Breiteweg“ begonnen hat und der Beginn<br />
der Erschließung nun für <strong>2016</strong> vorgesehen ist.<br />
Die <strong>Sulzheim</strong>er Gemarkung ist aufgeteilt in 11 Fluren und erstreckt sich über eine<br />
Fläche von 607 ha, davon werden 85% (517ha) landwirtschaftlich genutzt und 13%<br />
(75ha) dienen als Siedlungs- und Verkehrsfläche. Die bis auf 13 landwirtschaftliche<br />
Betriebe (2 Auswärtige) geschrumpfte Landwirtschaft bewirtschaftet noch 293 ha<br />
Fläche, davon wiederum 147 ha Rebfläche. Im Vergleich bewirtschafteten 1971<br />
noch 81 Betriebe die annähernd gleiche landwirtschaftliche Fläche. <strong>Sulzheim</strong>er<br />
Weinberge werden 767 schon in den Schenkungsurkunden an das Kloster Lorsch<br />
erwähnt. Bekannte Weinlagen hier sind Honigberg, Schildberg, und Greifenberg.<br />
Unsere Gutsschänke und verschiedene Winzer laden in schönem Ambiente unsere<br />
Besucher ein, ein Glas des guten heimischen Weines zu genießen. Mittlerweile<br />
gibt es auch zahlreiche private Pensionen und Übernachtungsmöglichkeiten.<br />
Besonders erwähnenswert ist hier, dass eine junge <strong>Sulzheim</strong>erin –Stefanie Ohl -<br />
2005 zur ersten <strong>Sulzheim</strong>er VG - Weinkönigin „Stefanie I “ gewählt wurde und es<br />
ihr 2007 sogar gelang im Mainzer Schloss zur Rheinhessischen Weinkönigin<br />
gekrönt zu werden.<br />
Dass <strong>Sulzheim</strong> bereit ist zum „festefestefeiern“ zeigte sich schon bei dem 1981 in<br />
der Bahnhofstraße erstmals durchgeführten 2. Weinfest der VG-Wörrstadt. Das<br />
17. VG-Weinfest 1996 und das 32. Weinfest 2011 fanden in der Hauptstraße statt.<br />
Die Bevölkerung hat sich von 650 Einwohnern nach dem 2.Weltkrieg auf ca. 1100<br />
im <strong>Jahre</strong> 2015 erhöht. Auch nach der Gebietsreform 1972 hat sich <strong>Sulzheim</strong><br />
weiterhin als eigenständige Gemeinde in der Verbandsgemeinde Wörrstadt<br />
41
ehauptet. So war es auch eine Besonderheit, dass <strong>Sulzheim</strong> im <strong>Jahre</strong> 1999 als<br />
erster Ort in der Verbandsgemeinde in Direktwahl einen weiblichen<br />
Ortsbürgermeister - Gudrun Kayser - wählte. 2014 übergab sie das Amt an ihren<br />
Nachfolger Ulf Baasch.<br />
Angestoßen durch die Ideen der französischen Revolution wurden Mitte des 19.<br />
Jahrhunderts auch in <strong>Sulzheim</strong> verschiedene Vereine gegründet. So gilt der über<br />
150 <strong>Jahre</strong> alte - 1861 gegründete - Turnverein als der älteste Verein im Ort,<br />
gefolgt vom MGV Sängerlust 1885, dem 1900 gegründeten Katholischen Kirchen<br />
Musikverein, die Freiwillige Feuerwehr, der Katholischen Jugend, dem 1966<br />
gegründeten Landfrauenverein und dem Bauern- und Winzerverein. Weitere<br />
Gruppierungen wie die <strong>Sulzheim</strong>er Fassnachter, die Fördervereine der Freiwilligen<br />
Feuerwehr und des „Treff am Schildberg“ sowie der Vereins- und Kulturring<br />
zeugen von einer regen Tätigkeit vieler Ehrenamtlicher in <strong>Sulzheim</strong>. Damit all<br />
diese Vereine eine geeignete Möglichkeit zur Ausübung ihrer Tätigkeiten erhalten,<br />
entschloss man sich 1975 zum Bau einer Mehrzweckhalle. Ein Antrag auf<br />
Bezuschussung wurde vom Kreis abgelehnt. Das konnte die <strong>Sulzheim</strong>er nicht<br />
entmutigen und man startete den Bau mit viel Eigeninitiative. 1979 konnte man<br />
dann die erste Fastnachtsveranstaltung darin feiern. Organisiert wurde diese von<br />
K.-H. Kayser und als erster Sitzungspräsident fungierte damals Alfred Kretschmer.<br />
Die Halle musste im Laufe der <strong>Jahre</strong> wegen der starken Nutzung durch Sport- und<br />
Kulturträger 2003 energetisch saniert werden, wobei auch das Dach komplett<br />
erneuert und mit einer Bürger-Photovoltaikanlage versehen wurde. 2014 wurde<br />
sie dann wegen Platzmangels zum dritten Mal umgebaut und im Herbst 2015<br />
fertig gestellt.<br />
<strong>Sulzheim</strong> lebt seit 1967 eine aktive Partnerschaft mit dem französischen Kanton<br />
Ste Suzanne. Als Kriegsgefangener auf einem <strong>Sulzheim</strong>er Bauernhof war Victor<br />
Julien von der ihm entgegengebrachten Zuneigung so gerührt, dass er nach dem<br />
Krieg wieder zu Besuch kam und dabei die Idee des Austausches geboren<br />
wurde.1967 wurde diese Partnerschaft in Frankreich und 1968 in <strong>Sulzheim</strong><br />
besiegelt. Neben den sich jährlich wiederholenden gegenseitigen Besuchen hat<br />
man in der Zwischenzeit in <strong>Sulzheim</strong> einen Platz und eine Straße nach der<br />
Partnergemeinde benannt und einen Partnerschaftsbrunnen erbaut. 2017 wird<br />
man die 50-jährige Partnerschaft begehen.<br />
42
Durch das Engagement zahlreicher Ehrenamtlicher hat <strong>Sulzheim</strong> einiges bewegt<br />
auf dem Gebiet der Erhaltung unserer Natur für unsere Nachkommen sowie<br />
hinsichtlich touristischer Erschließung. In der Gemarkung werden mittlerweile 5<br />
Grüne Klassenzimmer vom BUND – auf Initiative von Volker und Elisabeth Söllner -<br />
betreut und Jedermann/-frau - auch Kita- und Schulkindern - zur Nutzung zur<br />
Verfügung gestellt. Auch für Wanderer und Biker hat man Wege präpariert und<br />
gut ausgeschildert. Besonders sind zu erwähnen, den durch die <strong>Sulzheim</strong>er<br />
Gemarkung führenden Erlebnis Wanderweg „Grüne Klassenzimmer“, den „<br />
Rheinhessischen Jakobspilgerweg“, die Nordic-Walking- und Radwege nach<br />
Wörrstadt, Wallertheim und Vendersheim. Hinweise auf den 2008 mit einem<br />
großen Pilgerfest in <strong>Sulzheim</strong> wieder eröffneten Pilgerweg finden sich schon in<br />
einer <strong>Sulzheim</strong>er Gerichtsordnung aus dem <strong>Jahre</strong> 1515. Er tangiert den 2010 neu<br />
auf dem <strong>Sulzheim</strong>er Schildberg errichteten Aussichtsturm mit einem<br />
phänomenalen Weitblick über das rheinhessische Hügelland. In den <strong>Jahre</strong>n 2006<br />
und 2014 nahm die Gemeinde erfolgreich an den Wettbewerben „Unser Dorf hat<br />
Zukunft“ teil, was immer auch zu neuen Anregungen für die Dorfentwicklung<br />
führte.<br />
Großes Interesse bei den Besuchern finden die Orts- und Kirchenführungen durch<br />
unsere Naturpädagogen Rheinhessen und den Ortschronisten, die geführten<br />
Wanderungen auf den Erlebniswanderwegen und in der Natur durch die Kultur<br />
und Weinbotschafter und den Turnverein, das begleitete Pilgern auf dem<br />
Pilgerweg und den Pilgerschleifen sowie die E-Bike-Touren durch unsere<br />
Gemarkung.<br />
Zu erwähnen sei noch, dass <strong>Sulzheim</strong> - dank seiner beiden Kirchenpatrone<br />
Philippus und Jakobus - die erste Kerb in der Verbandsgemeinde am ersten<br />
Sonntag im Mai zusammen mit dem Pilgerwegfest feiert.<br />
<strong>2016</strong> wird die Gemeinde mit mehreren Festveranstaltungen ihr <strong>1250</strong>-jähriges<br />
Jubiläum zusammen mit dem Jubiläum „200 <strong>Jahre</strong> Rheinhessen“ begehen.<br />
43
Heiligen Häuschen<br />
Markierung am<br />
Jakobspilgerweg<br />
Kath. Kirche Philippus und Jakobus mit Kriegerdenkmal<br />
44
Kirchengeschichte von <strong>Sulzheim</strong><br />
von K.-H. Kayser<br />
Schon vor der ersten urkundlichen Erwähnung<br />
766 gab es in <strong>Sulzheim</strong> eine aus Holz gebaute Eigenkirche auf einem Fronhof.<br />
Diese wurde 796 in Teilen dem Kloster Fulda, bezeugt in einer<br />
Schenkungsurkunde, nebst einem Weinberg geschenkt. Später wurde diese Kirche<br />
durch eine aus Stein ersetzt. Die Herrschaft über <strong>Sulzheim</strong> und seine Kirche lag bis<br />
1360 bei den Raugrafen von Bolanden. Diese traten ihre Rechte an der Philippus<br />
und Jakobus geweihten Kirche und dem Ort wegen finanzieller Schwierigkeiten an<br />
das Mainzer Domkapitel und später an den Erzbischof Gerlach in Mainz ab.<br />
Reste einer romanischen Kirche sind heute nicht mehr vorhanden. Sie wurde<br />
durch eine solche im gotischen Stil abgelöst, die 1689 einem Brand zum Opfer fiel.<br />
Nur der untere Teil des Chorturmes blieb erhalten. Er dient heute als Sakristei. Im<br />
Schlussstein der Chordecke erkennt man den Apostel Jakobus mit der<br />
Pilgermuschel und dem Wasserbeutel. Ferner ist das alte Sakramentshäuschen<br />
erhalten.<br />
<strong>Sulzheim</strong> wurde damals mit der Kirche von Wörrstadt vereinigt. Nach der<br />
Reformation wurde <strong>Sulzheim</strong> bis Mitte des 17. Jahrhunderts von lutherischen und<br />
katholischen Geistlichen im Wechsel betreut. Dies wollten die <strong>Sulzheim</strong>er nicht<br />
länger dulden und beschwerten sich beim Domstift in Mainz, mit dem Erfolg, von<br />
nun an von dem Gau Bickelheimer Pfarrer mitbetreut zu werden. Danach erhielt<br />
<strong>Sulzheim</strong> 1663 wieder regelmäßig einen katholischen Pfarrer.<br />
Die 1715 neu erbaute barocke Kirche ist innen ein flach gedeckter Saal mit einem<br />
grad geschlossenen Chor, abgerundeten Ecken und Pilastergliederung.<br />
Der große barocke Hochaltar ist von 1720 und zeigt eine große hölzerne<br />
Kreuzigungsgruppe. Die beiden barocken Seitenaltäre sind für eine Landkirche in<br />
dieser Zeit derart ungewöhnlich, dass Fachleute annehmen, sie stammen<br />
ursprünglich aus einer der vielen Mainzer Kirchen. Ein Indiz dafür sind die an den<br />
Altären befindlichen Wappen.<br />
Seitlich hinter dem Hochaltar befinden sich Statuen der heiligen Patrone Philippus<br />
und Jakobus. Die neun registrige Orgel wurde 1856 von Hermann Dreymann aus<br />
45
Mainz gebaut und 1934 erweitert. Die Orgel wurde letztmalig im Jahr 2010<br />
renoviert.<br />
Die katholische Kirche verfügt über künstlerisch wertvolle Fenster mit<br />
Heiligenmotiven, die Anfang des 20. Jahrhunderts von <strong>Sulzheim</strong>er Bürgern<br />
gestiftet wurden.<br />
Die Kirche wurde in den vergangenen 200 <strong>Jahre</strong>n mehrmals renoviert, letztmalig<br />
von 2003 bis 2005.<br />
Um die Kirche herum befand sich bis ins 19. Jahrhundert der Friedhof. Das vor der<br />
Kirche stehende Friedhofskreuz von 1776 wurde von dem ehrsamen Einwohner<br />
Michel Mauer und dessen Ehefrau gestiftet. Neben der Kirche befinden sich die<br />
von der Tochter des ehemaligen Bürgermeisters Weiß gestifteten sieben<br />
Stationen der Schmerzhaften Muttergottes.<br />
1899 wurde neben dem heutigen Pfarrhaus der Kindergarten gebaut, nachdem<br />
man vorher gegenüber der Kirche die ehemalige Nähstube – das alte<br />
Schwesternhaus und die 1973 neu errichtete Bücherei - dafür benutzte. Die<br />
heutige kath. Kindertagesstätte wurde 1987 neu erbaut und 2001 von der<br />
Ortsgemeinde erweitert. Zum Besitz der Kirchengemeinde gehört auch noch die<br />
Versammlungsstätte „Jakobsmuschel“ und das Jugendheim „JuHei“ im<br />
Pfarrhaushof.<br />
Seit dem Weggang von Pfarrer Dürk im Jahr 1982 wird die katholische<br />
Pfarrgemeinde in <strong>Sulzheim</strong> vom Pfarrer in Wörrstadt mitbetreut. Damit war kein<br />
täglicher Gottesdienst mehr möglich. Die letzten Dorfschwestern Genesia und<br />
Eustolia verließen im November 1983 die Gemeinde und kehrten zurück in ihr<br />
Mutterhaus der göttlichen Vorsehung nach Mainz. Da <strong>Sulzheim</strong> von 1360 bis zum<br />
Ende der Französischen Revolution im Gegensatz zu den umliegenden Orten zum<br />
Domkapitel und Erzbistum gehörte war es nicht verwunderlich, dass zur<br />
Jahrhundertwende (1900) der Katholikenanteil 98 % betrug, im Jahr 2000 waren<br />
es noch 54 % und heute nur noch 48 %. Die ehemals überwiegend katholische<br />
Bevölkerung <strong>Sulzheim</strong>s ist auch der Grund für die vielen heute noch erhaltenen<br />
Heiligenhäuschen und Bildstöcke im Ort und in der Gemarkung.<br />
Die kath. Kirchengemeinde feierte Mitte 2015 das 300 jährige Kirchenjubiläum mit<br />
einem besonderen Festgottesdienst, zelebriert von dem Mainzer Bischof Karl<br />
Kardinal Lehmann und Pfarrern aus der Umgebung. Seit September 2015 leitet<br />
46
der neue Pfarrer Bernhard Hock die Pfarrgruppe Wörrstadt, zu der neben<br />
<strong>Sulzheim</strong> auch Armsheim und Spiesheim gehören.<br />
Jubiläumsgottes<br />
dienst mit<br />
unserem Bischof<br />
Karl Kardinal<br />
Lehmann<br />
anlässlich 300<br />
<strong>Jahre</strong> Katholische<br />
Kirche Philippus<br />
und Jakobus<br />
47
Chronik<br />
der Katholischen Jugend <strong>Sulzheim</strong> e.V.<br />
von Andrea Schunk<br />
Bei der ersten urkundlichen Nennung <strong>Sulzheim</strong>s im <strong>Jahre</strong> 766 wurde die Jugend<br />
zwar nicht ausdrücklich erwähnt, es spricht jedoch einiges dafür, dass es schon<br />
damals etliche Jugendliche in <strong>Sulzheim</strong> gab. Nach dem Krieg, im <strong>Jahre</strong> 1949 führte<br />
erstmals wieder Dekan Rieth die Jugendgruppenstunde ein. 1959 trat die Jugend als<br />
„Ortsgruppe <strong>Sulzheim</strong>“ der Katholischen Landjugend Bewegung (KLJB) in der<br />
Diözese Mainz bei.<br />
Das Jugendheim, oder wie<br />
wir es liebevoll nennen:<br />
“Juhei“, wurde bereits<br />
1954 von der <strong>Sulzheim</strong>er<br />
Jugend im Pfarrhof<br />
errichtet und ist in den<br />
folgenden <strong>Jahre</strong>n oftmals<br />
umgebaut und renoviert<br />
worden. So hat man z.B.<br />
1988 neue Fenster und<br />
eine neue Tür eingebaut<br />
und die Innenwände<br />
verkleidet, 1990 wurde der<br />
alte Ofen durch einen<br />
Heizkörper ersetzt und<br />
man hat einen neuen<br />
Kamin für den<br />
Außenbereich gemauert.<br />
Seit seinem Bau ist das „Juhei“ Dreh- und Angelpunkt sämtlicher Aktivitäten der<br />
Jugend.<br />
Wegen Unstimmigkeiten mit der KLJB- Verwaltung, trennte man sich 1980 von der<br />
KLJB und nahm die Gründung des Vereins und Kulturrings (VKR) in <strong>Sulzheim</strong> als<br />
Anlass, die Katholische Jugend <strong>Sulzheim</strong> e.V. im April 1981 in das Vereinsregister<br />
des Amtsgerichts Bingen eintragen zu lassen.<br />
48
Seit dem Bau der Gemeindehalle gibt es den Vereins- und Kulturring in <strong>Sulzheim</strong>.<br />
Um auch wie andere Vereine die Gemeindehalle kostenlos für eine Veranstaltung im<br />
Jahr nutzen zu können, wurde dann 1980 die Gründung eines eingetragenen Vereins<br />
eingeleitet. Von hier an sind z.B. die Irischen Abende und Tanzveranstaltungen mit<br />
den „Wheels“ aus dem Veranstaltungskalender nicht mehr wegzudenken. Nach<br />
einer kleinen Pause wurde 1993 die <strong>Sulzheim</strong>er Rocknacht zu einem zentralen<br />
Begriff für jeden Rockfan in der Umgebung und bis heute hat diese alljährliche<br />
Veranstaltung nichts von ihrem Charme eingebüßt. Im Sommer 1997 fand dann<br />
erstmals die 99- Pfennig Party auf dem Sportplatz statt. Schon im darauf folgenden<br />
Jahr wurde die Veranstaltung in der Nacht zum 1. Mai zu dem Ereignis im Kreis<br />
Alzey, das sich mehr als 2500 jugendlichen Besucher nicht entgehen lassen wollten.<br />
Ehemals diente das Wappen der Ortsgemeinde<br />
<strong>Sulzheim</strong> als Vereinswappen der Katholischen<br />
Jugend, bis dann in der <strong>Jahre</strong>shauptversammlung<br />
2004 die nebenstehende Zeichnung durch<br />
einstimmigen Beschluss zum neuen<br />
Vereinswappen gewählt wurde.<br />
Das kreisförmige Logo wird durch den Schriftzug<br />
„Katholische Jugend <strong>Sulzheim</strong> e.V.“ gerahmt und<br />
zeigt im Zentrum eine Sonnenblume, die, dem<br />
Regen zum Trotz lächelt. Ihr Stiel und ihre Blätter<br />
bilden die Buchstaben „KJS“.<br />
Dieses Logo hat neben seiner ästhetischen<br />
Ausstrahlung auch eine ganz besondere Bedeutung: Zum einen drückt es in einer<br />
sehr konkreten Weise aus, dass die Jugend bei jedem Wetter gut gelaunt feiern kann;<br />
und zum anderen bekommt es im übertragenen Sinn einen Appellcharakter: Man soll<br />
das Leben nehmen wie es kommt, versuchen aus allem das Beste zu machen und<br />
sich nicht unterkriegen lassen durch die vielen schwierigen Situationen, die das<br />
Leben bereithält.<br />
Seitdem hat sich das neue Vereinswappen zum „Markenzeichen“ der Katholischen<br />
Jugend entwickelt.<br />
Was macht die Jugend das ganze Jahr?<br />
49
In erster Linie treffen wir uns jeden Donnerstag zum ,,Hang around Thursday‘‘ und<br />
am Wochenende in unserem „Juhei“. Dort wird erzählt, Gedanken und<br />
Informationen ausgetauscht, gekickert oder einfach nur Musik gehört. Daneben<br />
organisieren wir Feste und Veranstaltungen um uns selbst zu finanzieren. Alles in<br />
allem verstehen wir unser Tun als selbst organisierte Jugendarbeit in unserer<br />
eigenen Gemeinde.<br />
KJS bei Veranstaltungen<br />
50
Der Vorstand<br />
1.Vorsitzende:<br />
Andrea Schunk, geb. Stappert<br />
2.Vorsitzender:<br />
Daniel Hoos<br />
Kassenwart:<br />
Andreas Ohl<br />
Beisitzer:<br />
Marcel Lehrbach<br />
Florian Schneider<br />
Matthias Friedrich<br />
Maurice Kaden<br />
Der Vorstand<br />
Mitglieder der KJS<br />
51
Vom Bücherschrank zur modernen Bücherei<br />
von Gabi Rothe<br />
<strong>2016</strong> feiert <strong>Sulzheim</strong> <strong>1250</strong> <strong>Jahre</strong><br />
Ersterwähnung.<br />
Mancherlei besondere Ereignisse der<br />
Dorfgeschichte gäbe es sicher<br />
anzuführen. Dabei ist neben der<br />
Grundsteinlegung der Kath. Kirche St.<br />
Philippus und St. Jakobus vor gut 300<br />
<strong>Jahre</strong>n auch die Gründung der Bücherei im Jahr 1898 durch Herrn Pfarrer<br />
Gord zu nennen.<br />
Seitdem ist unsere Bücherei - anfangs tatsächlich unter dem „Dach“ der<br />
katholischen Kirche - ein Teil der <strong>Sulzheim</strong>er Geschichte. Denn begonnen<br />
hat alles mit einem einfachen Bücherschrank in der Sakristei. Anfänglich<br />
war die kostenpflichtige Ausleihe nach dem Gottesdienstbesuch nur im<br />
Winterhalbjahr möglich.<br />
Vieles hat sich seither verändert. Von den Räumlichkeiten über Bestand<br />
und Ausleihmodus bis hin zum Namen gab es etliches, dass der jeweiligen<br />
Zeit angepasst werden musste. Schwerpunkte in der Büchereiarbeit<br />
wurden immer wieder neu gesetzt, um den Bedürfnissen der Besucher und<br />
Leser gerecht zu werden, bis in unser<br />
multimediales Zeitalter hinein.<br />
Zahlreiche ehrenamtliche Büchereimitarbeiterinnen<br />
und -mitarbeiter sind<br />
heute wie damals hunderte Stunden gerne<br />
im Einsatz für die Menschen aus <strong>Sulzheim</strong><br />
und der näheren Umgebung.<br />
Dankenswerter Weise gab und gibt es<br />
beständig auch viele weitere Unterstützer,<br />
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finanzielle Förderer und helfende Hände. Sie spiegeln die Vielfalt des Lebens<br />
in unserer Gemeinde wider und erhalten sie zugleich damit.<br />
Heute kann jedermann und jedefrau unsere Katholische öffentliche<br />
Bücherei kostenlos nutzen. Unterschiedliche Medien selbst schon für die<br />
jüngsten Leser stehen zur Verfügung. Denn Leseförderung ist unter<br />
anderem ein wichtiges Ziel unserer Arbeit. Doch weit mehr erfahren Sie<br />
über uns im Internet - dort sind wir immer und überall für Sie da: unseren<br />
Medien-Katalog sowie weitere Informationen und Bilder finden Sie unter<br />
www.bibkat.de/koeb-sulzheim.<br />
So bleibt, Sie einzuladen: wir wollen <strong>2016</strong> mit Ihnen bei kurzweiligen<br />
Veranstaltungen ein Stück der Geschichte erlebbar machen und zugleich<br />
dieses Jubiläum angemessen würdigen und feiern.<br />
Ihr Büchereiteam<br />
Öffnungszeiten:<br />
donnerstags 10.30 - 12.00 und 17.00 - 19.00, sonntags 10.00 – 12.30 Uhr<br />
Bisherige Leiter der Katholischen öffentlichen<br />
Bücherei:<br />
Pfarrer Gord<br />
Lehrer Josef Bubach<br />
Werner Mergel<br />
Gabi Rothe<br />
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55
Bauern & Winzerverein <strong>Sulzheim</strong><br />
Landwirtschaft in <strong>Sulzheim</strong><br />
Mit den Römern begann im 3. und 4. Jahrhundert in unserer Gegend eine Epoche<br />
wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwungs. Neue Bodenbewirtschaftungsformen,<br />
Obst-, Wein- und Getreideanbau förderte die<br />
Erschließung des Landes zur Versorgung der römischen Truppen in Mainz.<br />
Erstmals beurkundet ist das Vorhandensein von Weinbergen und „gutem<br />
Pflugland“ in unserer Gemarkung in einer Schenkungsurkunde von 767 an das<br />
Kloster Lorsch.<br />
Die ersten bezeugten Weinbergslagen in <strong>Sulzheim</strong> sind „Honigberg“ im Norden und<br />
„Im Krag“ im südlichen Teil unserer Gemarkung.<br />
Nach dem 30jährigen Krieg und dem Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 waren<br />
<strong>Sulzheim</strong> und seine Felder verwüstet. Erst nach dem Frieden von Campo Formio<br />
1797 traten grundlegende Veränderungen ein: Leibeigenschaft und Privilegien des<br />
Klerus wurden beseitigt und ein freier Bauernstand geschaffen. Die<br />
Gemarkungsgröße umfasste damals 577 ha in 22 Fluren und stieg bis zur<br />
Feldbereinigung 1936 auf 607 ha mit nur 11 Fluren an.<br />
Im Jahr 1711 wurden die alten Grenzsteine durch neue ergänzt, von denen einige<br />
noch heute erhalten sind (siehe neben der Kindertagesstätte).<br />
Traubenernte früher<br />
(Bild: Ohl)<br />
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Das Aussehen der Gemarkung hat sich im Laufe der Jahrhunderte vielfach geändert.<br />
Die Flächennutzung änderte sich von ehemals 73 ha Weinbergen und 503 ha<br />
Ackerland in heute 156 ha Weinberge und 362 ha Ackerfläche. Die Rebsorten<br />
verteilen sich heute auf ca. 85 % Weiß- und 15 % Rotwein.<br />
Traubenernte heute<br />
(Bild: Hoos)<br />
Die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe hat sich in den letzten 100 <strong>Jahre</strong>n von<br />
nahezu 100 auf nur noch knapp 10 reduziert.<br />
Der Verein agiert als Ortsverein unter dem Bauern und Winzer Verband Rheinland<br />
Pfalz Süd e.V., dessen Aufgabe die Wahrung und Förderung der agrarpolitischen,<br />
sozialpolitischen, wirtschaftlichen und kulturellen Interessen des<br />
landwirtschaftlichen Berufsstandes ist. Der Ortsverein <strong>Sulzheim</strong> stellt die<br />
Verbindung des einzelnen Mitgliedes zur Verbandsarbeit dar und ist bestrebt, die<br />
Interessen des ländlichen Raumes zu wahren. Die Tätigkeiten umfassen die<br />
Anschaffung von gemeinsam genutzten Maschinen, berufsständische<br />
Interessenvertretung der Belange in der <strong>Sulzheim</strong>er Gemarkung sowie der<br />
fachliche Austausch in Form von Jungweinproben, Fachvorträge u.ä.<br />
(Text: K.H. Kayser und A. Hoos)<br />
Der Bauern- und Winzerverein <strong>Sulzheim</strong> wünscht allen Festbesuchern ein schönes<br />
Jubiläumsjahr <strong>2016</strong>.<br />
Alexander Hoos<br />
1. Vorsitzender<br />
57
Der Weinbau spielt in <strong>Sulzheim</strong> von je her eine große Rolle. Nachfolgend einige<br />
Beispiele, wie Weinetiketten vor mehr als 30 <strong>Jahre</strong>n aussahen. Auch für die<br />
Partnerschaftsjubiläen wurden immer wieder Etiketten gestaltet.<br />
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Etiketten des Partnerschaftsweines<br />
anlässlich der Jubiläen<br />
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Jugendfeuerwehr beim jährlichen Einsammeln der Weihnachtsbäume<br />
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Die Freiwillige Feuerwehr <strong>Sulzheim</strong><br />
von Christoph Frey<br />
Die Historie des Feuerwehrwesens in <strong>Sulzheim</strong> reicht<br />
zurück bis in das Jahr 1799. Urkunden bezeugen, dass<br />
mindestens seit 1799 ein geordnetes Feuerlöschwesen in<br />
<strong>Sulzheim</strong> besteht. Heute mag es selbstverständlich sein,<br />
dass die Freiwillige Feuerwehr über Fahrzeuge und eine adäquate<br />
Unterbringung für Fuhrpark und Material verfügt und auf ein Hydrantennetz<br />
im Brandfall zurückgreifen kann. Zunächst hatte die Feuerwehr in <strong>Sulzheim</strong><br />
ab 1894 ein Spritzenhaus samt einfacher Feuerwehrspritze und verfügte<br />
über einen Löschteich sowie eine Zisterne zur Wasserversorgung ab dem<br />
<strong>Jahre</strong> 1906.<br />
Die Freiwillige Feuerwehr <strong>Sulzheim</strong> wurde offiziell im Rahmen der<br />
Vereidigung am 17. April 1933 gegründet. 49 Aktive nahmen damals unter<br />
der Leitung des Kommandanten Georg Zimmermann II. den Dienst in der<br />
neuen Feuerwehr der Gemeinde <strong>Sulzheim</strong> auf.<br />
Mit der Gründung der Verbandsgemeinde 1972 ging die Verantwortung für<br />
den Brandschutz von der Ortsgemeinde zur Verbandsgemeinde Wörrstadt<br />
über. Nach personellen und organisatorischen Änderungen im <strong>Jahre</strong> 1974<br />
wurde 1976 eine Tragkraftspritze TS 8/8, 1979 ein Tragkraftspritzenfahrzeug<br />
(TSF) und 1986 ein Schlauchanhänger von der Verbandsgemeinde<br />
Wörrstadt angeschafft. Am 15. September 1990 wurde das heutige<br />
Gerätehaus neben dem Rathaus eingeweiht und bezogen. Im Jahr 2008<br />
erhielt die Freiwillige Feuerwehr ein wasserführendes<br />
Tragkraftspritzenfahrzeug, welches das gut 30 <strong>Jahre</strong> alte TSF ersetzte. Das<br />
neue Fahrzeug diente außerdem dazu, den inzwischen vielfältigeren<br />
Aufgaben der Feuerwehr gerecht zu werden.<br />
Um die Jugendarbeit und den personellen Nachwuchs der Feuerwehr zu<br />
sichern, wurde im Mai 1993 die Jugendfeuerwehr gegründet, die mit derzeit<br />
8 Mädchen und Jungen von Karina Schulmerich geleitet wird. Kinder und<br />
Jugendliche im Alter zwischen 10 und 18 <strong>Jahre</strong>n werden in regelmäßigen<br />
Gruppenstunden schrittweise in die Aufgaben der Feuerwehr eingeführt, im<br />
Vordergrund steht dabei die Arbeit im Team und als Mannschaft.<br />
Mit der Teilnahme an vielen Wettkämpfen hat die <strong>Sulzheim</strong>er<br />
Jugendfeuerwehr bereits bewiesen, wie leistungsstark die<br />
Feuerwehrkameradinnen und -kameraden von morgen sind - die zahlreichen<br />
Pokale und Trophäen, die im Mannschaftsraum des Gerätehauses zu<br />
bestaunen sind, belegen dies eindrucksvoll<br />
63
64
.Am 8. September 1995 wurde der Förderverein (e.V.) der Freiwilligen<br />
Feuerwehr <strong>Sulzheim</strong> gegründet, dessen Vorsitz zunächst Jürgen<br />
Zimmermann für die Dauer von 18 <strong>Jahre</strong>n führte. Seit 2013 ist Alfons Sauer<br />
Vorsitzender des Fördervereins, der heute u.a. das alte TSF, welches heute<br />
als „Zweitwagen“ dient, unterhält und die Beschaffung aktueller persönlicher<br />
Schutzausrüstung der Feuerwehrfrauen und -männer ermöglicht.<br />
Nach 16 <strong>Jahre</strong>n erfolgreicher Tätigkeit als Wehrführer übergab Wehrführer<br />
Berthold Dick das Kommando im Mai 2012 an den heutigen Wehrführer<br />
Christoph Frey. Im gleichen Jahr gab Hans-Georg Henning als<br />
stellvertretender Wehrführer sein Amt weiter an Christian Schneider.<br />
Der Trend immer knapper werdender personeller Ressourcen und<br />
steigender Anforderungen an die Freiwillige Feuerwehr ging auch an der<br />
Verbandsgemeinde Wörrstadt und an der Ortsgemeinde <strong>Sulzheim</strong> nicht<br />
spurlos vorüber. Die Folge war die Bildung des Ausrückebereichs Mitte<br />
(innerhalb der VG) der Wehren Wörrstadt, Rommersheim und <strong>Sulzheim</strong>, um<br />
auch tagsüber die gebotene Einsatzstärke vorhalten zu können. Aktuell zählt<br />
die Freiwillige Feuerwehr <strong>Sulzheim</strong> 26 Aktive und 8<br />
Jugendfeuerwehrmitglieder.<br />
Kommandanten und Wehrführer derFreiwilligen Feuerwehr <strong>Sulzheim</strong><br />
____ - 1934 Georg Zimmermann II<br />
1934 - 1939 Paul Grosch<br />
1939 - ____ Jakob Schuhmacher<br />
Keine Aufzeichnungen während des Krieges<br />
____ - 1957 Lorenz Schneider<br />
1957 - 1962 Josef Zimmermann<br />
1962 - 1974 Franz Bubach<br />
1974 - 1996 Alfred Friedrich<br />
1996 - 2012 Berthold Dick<br />
seit 2012 Christoph Frey<br />
Datenquellen: alte Protokollbücher und Aussagen von Zeitzeugen<br />
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66
Grundweg 2 - 55286 <strong>Sulzheim</strong><br />
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Förderverein Treff am Schildberg e. V.<br />
Die Idee, einen Aussichtsturm auf <strong>Sulzheim</strong>s höchstem<br />
Berg – dem Schildberg- zu errichten, wurde bereits Ende<br />
des letzten Jahrhunderts in fröhlicher Runde von Karl-H.<br />
Kayser im Kreise einiger Winzer und Sänger - u. a. Jakob<br />
Clemens, Hans Dick, Alfons Weis, Georg Arnold - geboren<br />
und auch weiter verfolgt.<br />
Zunächst sollte ein Weinberg auf dem Schildberg privat erworben werden,<br />
um dort den Turm zu errichten. Da dieser Landkauf nicht zustande kam,<br />
konnte die Ortsgemeinde überzeugt werden, ihr Grundstück mit dem alten<br />
Wingertsschützenhäuschen dafür zur Verfügung zu stellen. So konnte dann<br />
Anfang 2005 der erste Plan- unter Einbeziehung dieses vorhandenen<br />
Häuschens- zur Bauvoranfrage eingereicht- und zur Kerb in der<br />
Gemeindehalle vorgestellt werden. Diese Vorstellung wurde mehrere <strong>Jahre</strong><br />
an Kerb, in Vereinen und bei Bürgerversammlungen wiederholt, mit<br />
unterschiedlicher Resonanz.<br />
Eine markante Wende bekam dieses Projekt, als der früher bereits<br />
angefragte Winzer Philipp Jakob Frey der Gemeinde einen Teil seines an<br />
höchster Stelle des Schildbergs gelegenen Weinbergs überließ.<br />
Um das Projekt nun zu realisieren wurde 2010 der Förderverein „Treff am<br />
Schildberg“ e.V. mit dem Vorsitzenden K.-H. Kayser, der Schriftführerin<br />
U.Gerhard und dem Kassenverwalter E.Braun gegründet. Dessen Tätigkeit<br />
wurde mit einer Anschubfinanzierung durch die Gemeinde in Höhe von<br />
5000 Euro unterstützt.<br />
Das Ziel des Fördervereins ist es – neben der Beschaffung von finanziellen<br />
und materiellen Mitteln- die herausragende Lage des Schildbergs<br />
touristisch und wirtschaftlich zu nutzen. Neben der Naherholung für die<br />
Bürgerinnen und Bürger vor Ort, sollen auch der Fremdenverkehr und der<br />
Wein im Zentrum von Rheinhessen über die Ortsgrenzen hinweg gefördert<br />
68
werden.<br />
Von den über 35 Mitgliedern des Fördervereins werden jährlich einige<br />
Veranstaltungen ehrenamtlich durchgeführt um die Turmfinanzierung<br />
aufzubessern. Es beginnt Anfang Januar mit dem Event „Glühender<br />
Schildbergturm“, gefolgt von „Hexentreff am Schildbergturm“,<br />
„Kerbeweinwanderung“, „Midsummernight“ und „Kräuterbrunch“.<br />
Wenn die Finanzen es dem Verein erlauben, sollen im Außenbereich des<br />
Turmes noch Verbesserungen erfolgen. Unter dem Aspekt „Kunst am<br />
Turm“ denken wir an Kunstwerke, die den vorbeiführenden<br />
Jakobspilgerweg reflektieren. Außerdem kann der von der kath. Jugend<br />
neu angelegte Grillplatz auf dem daneben liegenden Gemeindegelände mit<br />
einbezogen werden. Auch der nebenan vom Weingut Frey-Hoos neu<br />
angelegte Weingarten mit unterschiedlichen Rebsorten bereichert das<br />
Areal.<br />
Nach der erfolgten Baugenehmigung im Mai 2010 konnte durch die<br />
Unterstützung von über 60 Sponsoren und vielen ehrenamtlichen Helfern –<br />
die auf einer Tafel im Turm aufgeführt sind – der Turm erstellt werden.<br />
Der Baufortschritt war oft abhängig von den eingehenden Spenden, was<br />
dann auch der Grund für eine 4-jährige Bauzeit war. Denn im Gegensatz zu<br />
vielen Türmen in unserer Umgebung konnten wir nicht in den Stadtsäckel<br />
greifen oder vom EU-Leader-Programm Zuschüsse beantragen oder es in<br />
laufende Weinbergs-Flurbereinigungen einbringen.<br />
Mit dem an die Gotik angelegten Baustil haben wir versucht uns von den<br />
anderen Weinbergstürmen in der Umgebung abzuheben.<br />
Aber wie man heute sehen kann ist unser Turm bis auf Kleinigkeiten fertig<br />
gestellt. Professor Friedrich Ernst von Garnier entwarf die Farbgestaltung,<br />
um den Turm an die Farben der umliegenden Landschaft, Vegetation und<br />
Terroir der Weinberge anzupassen.<br />
69
Zur Einweihung im Sept.2013 konnte der Vorsitzende die<br />
Ortsbürgermeisterin Gudrun Kayser, Pfarrer Andreas Kaiser sowie viele der<br />
Sponsoren und Unterstützer des Projektes begrüßen.<br />
Von Gabi Zimmermann erhielt der Verein ein besonderes Geschenk. Ein<br />
kunstvoll aus Ton gefertigter „Schildbergturm“, der als<br />
Spendensammeldose dient, wurde vom Vorstand gerne entgegen<br />
genommen.<br />
Gemäß dem von Ursula Gerhard kreierten Motto des Fördervereins – Hier<br />
treffen sich Wege und Menschen- ist der Turm ein Bindeglied zwischen<br />
Wanderern, Natur- und Weinfreunden mit einem starken Bezug zur Natur,<br />
der Region und <strong>Sulzheim</strong>. Der Turm liegt weithin sichtbar im Bereich<br />
diverser Anziehungspunkte; wie dem Erlebniswanderweg „Grünes<br />
Klassenzimmer“, Jakobus-Pilgerweg, Grillplatz und Weingarten.<br />
Text/Bilder: K.-H. Kayser – Logo: W. Gerhard<br />
Der Vorstand des Fördervereins<br />
Ewald Braun, Ursula Gerhard, K.-H. Kayser<br />
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Jägerstammtisch 1968 <strong>Sulzheim</strong><br />
Am 14.02.1968 fand der erste Jägerstammtisch in<br />
<strong>Sulzheim</strong> statt. Bisher trafen sich die Jäger immer nur auf<br />
Gesellschaftsjagden von November bis Januar. Dank des<br />
Stammtisches konnten sich die Jäger nun aus den<br />
benachbarten Jagdrevieren monatlich Treffen, um das Brauchtum zu<br />
pflegen.<br />
Seit dem 28.05.1969 gibt es die ersten Aufzeichnungen in einem<br />
Stammtischbuch. Nach 11 <strong>Jahre</strong>n wurde eine Fahne angeschafft, diese<br />
wurde feierlich bei einer Hubertusmesse von Prof. Adam aus Mainz<br />
eingeweiht.<br />
1987 gründete Hans Schneider eine Bläsergruppe, die heute unter der<br />
Leitung von Tobias Strack steht.<br />
Kurz vor dem 25-jährigen Jubiläum im Oktober 1992, verstarb der Gründer<br />
des Jägerstammtisches Johann Wolf.<br />
Seine Nachfolge trat Alfred Kretschmer an, der leider auch nach 4-jähriger<br />
Amtszeit verstarb.<br />
1996 übernahm dann Alfons Weis den Vorsitz des Stammtisches bis Ende<br />
2007. Er übergab den Vorsitz an seinen Sohn Werner Weis.<br />
Man trifft sich an jedem 1. Donnerstag im Monat in der „Gutsschänke Weis“<br />
um:<br />
das Brauchtum zu pflegen,<br />
Erfahrungen auszutauschen,<br />
Einladungen zu Gesellschaftsjagden auszusprechen,<br />
Diskussions-Abende u.a. mit Referenten zu gestalten,<br />
Feste und Öffentlichkeitsarbeit zu planen, wie z.B. Jubiläen oder Teilnahme<br />
an Weinfestumzügen mit der Bläsergruppe des Jägerstammtisches und um<br />
jede Menge Jägerlatein……….auszutauschen<br />
Text: Werner Weis<br />
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Katholischer Kirchenmusikverein <strong>Sulzheim</strong><br />
KKMV <strong>Sulzheim</strong> 1900 e. V.<br />
von Alexandra Meiser<br />
Gegründet wurde der Katholische Kirchen-Musikverein KKMV<br />
im April 1900 von Hochwürden Herrn Pfarrer Gord. Er<br />
verkündete sein Vorhaben von der Kanzel und bereits am nächsten Abend trafen<br />
sich 25 Männer. Pfr. Gord organisierte mit Hilfe der Firma Gebr. Alexander, Mainz,<br />
eine Ausstattung von gebrauchten Instrumenten. Auch die musikalische Leitung<br />
übernahm er zunächst selbst. Schon nach wenigen Wochen konnte der neue<br />
Verein die Fronleichnamsprozession begleiten. Dies war auch das Ziel,<br />
Gottesdienste und Prozessionen zur Ehre Gottes feierlich zu gestalten.<br />
Am Anfang des dritten Reiches<br />
wurde der Kassenbestand, die<br />
Bücher und Aktenstücke<br />
beschlagnahmt, aber die<br />
Instrumente wurden wieder<br />
zurückgegeben. Der Verein<br />
durfte bestehen bleiben,<br />
musste sich aber für die<br />
angeblich gute Sache zur<br />
Verfügung stellen. Es standen<br />
während des Krieges nur<br />
wenige Musiker bei kirchlichen<br />
Anlässen zur Verfügung.<br />
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges fanden sich 1948 wieder Musiker<br />
zusammen. Seitdem gehört der KKMV dem Diözesanverband der Bläserchöre im<br />
Bistum Mainz an. 1950 feierte man mit 22 aktiven Musikern das 50-jährige<br />
Bestehen des Vereins.Das 75-jährige Jubiläum beging man im Jahr 1975 mit 33<br />
aktiven und neun inaktiven Musikern. Durch das unermüdliche musikalische<br />
Bemühen gab der KKMV unter Leitung des damaligen Dirigenten Hans Pitzer am<br />
26.12.1982 das erste Konzert und stellte das musikalische Können unter<br />
75
Beweis. Im Juni 1990 feierte der Verein das 90-jährige Jubiläum mit einem<br />
Dorfgemeinschaftsabend. Zum Hundertjährigen feierte der KKMV im August 2000<br />
zwei Tage der Blasmusik unter Mitwirkung der befreundeten Gastvereine und<br />
Ortsvereine in der Gemeindehalle. Unter der Leitung von Dirigent Hans Kaszner<br />
spielten die über 30 Musiker ein modernes Repertoire, das großen Anklang beim<br />
Publikum fand.<br />
Der KKMV zum 100-jährigen Jubiläum<br />
Der 110. Geburtstag des KKMV wurde mit einem festlichen Jubiläumskonzert am<br />
Ostermontag in der Kirche St. Philippus und Jakobus eingeläutet. Im Juni schloss<br />
sich das Sommerfest in und an der Gemeindehalle an, der kabarettistische Auftritt<br />
des Mainzers Thomas Klumb, der den Heiligen Bimbam vorstellte, machte großen<br />
Spaß. Der Sonntag begann mit einem Familiengottesdienst, der vom KKMV<br />
musikalisch umrahmt wurde. Am Nachmittag spielten die befreundeten<br />
Musikvereine aus Gau-Bickelheim, Flonheim, Ober-Flörsheim, Gabsheim und<br />
Ockenheim auf, bevor man gemeinsam das Spiel der deutschen<br />
Nationalmannschaft gegen England bei der Fußball-WM live aus Südafrika<br />
bejubeln konnte. Das Spiel endete mit 4:1 für Deutschland. Den Abschluss des<br />
Festwochenendes bildete das gemeinsame Konzert des KKMV und der<br />
76
Kirchenmusik Ockenheim unter der Leitung von Hans Kaszner. Höhepunkt des<br />
Jubeljahres war das <strong>Jahre</strong>skonzert am Vorabend des vierten Advent in der<br />
Gemeindehalle.<br />
Als Filmmusiknacht angekündigt, erlebten die begeisterten Zuhörer und<br />
Zuschauer einen unvergesslichen Abend. Bekannte Filmmusikstücke mit den<br />
dazugehörenden Filmausschnitten waren ein Erlebnis der besonderen Art. Der<br />
KKMV <strong>Sulzheim</strong> 1900 e.V. hat in der Vergangenheit erfolgreich an<br />
Wertungsprüfungen des Diözesanverbandes teilgenommen. Mehrfach nahmen<br />
Musiker des Vereins an Diözesanmusikfesten teil, zuletzt im Jahr 2010, als in<br />
Alzey-Weinheim am Pfingstmontag über 500 Mitspieler zusammenkamen und den<br />
Gottesdienst gemeinsam begleiteten. Die musikalische Leitung hat seit 1991<br />
Dirigent Hans Kaszner inne, der die Musiker mit anspruchsvollen weltlichen und<br />
sakralen Werken fordert und damit auch fördert. Vor ihm führten den Taktstock<br />
Herr Sutter, Herr Pitzer seit 1981, Herr Schmolling seit 1979, Herr Döß für ein Jahr,<br />
Herr Mehl seit 1976, Musiklehrer Frömelt seit 1971, Musiklehrer Karl Metz ab<br />
1953, ab 1948 ML Heinrich Mauer, von 1921 bis 1933 ML Klein aus Mainz, im Jahr<br />
1925 ML Ambach, ab 1913 ML Jüttner, 1911 ML Häfner, davor der Musiklehrer<br />
Schmitt aus Wöllstein, der die Aufgabe von HH Pfr. Gord übernahm. Dieser war<br />
der erste Präses. Nach ihm war jeweils der Gemeindepfarrer, später der Pfarrer<br />
der Pfarrgruppe Wörrstadt der Präses des KKMV. Ihre Namen lauten: HH Pfr.<br />
Rauch von 1906 bis 1921, HH Pfr. Meffert bis 1928, HH Dekan Pfr. Rieth bis 1963,<br />
HH Pfr. Kraft im Jahr 1968, HH Pfr. Jakob Dürk bis 1982, HH Pfr. Bardo Maria Haus<br />
bis 1993, Pfr. Ulrich Piwek bis 2004. Seit dem 01.01.2005 ist Pfarrer Andreas<br />
Kaiser der Präses. Die nachfolgenden Männer und Frauen waren 1. Vorsitzende<br />
des Musikvereins: Anton Scherer ab 1959, Lorenz Schneider 4. ab 1962, Josef<br />
Müller ab 1966, Hans Schneider ab 1974, erneut Josef Müller ab 1976, Klaus Ohl<br />
ab 1984, Andreas Friedrich ab 1994, Angelika Friedrich ab 2004. Seit dem Jahr<br />
2006 ist Mechthild Kretschmer die 1. Vorsitzende des KKMV.<br />
Aktuell spielen 30 Musikerinnen und Musiker aktiv im Verein. Als Novum hat sich<br />
eine Gruppe zusammengeschlossen, die als „Banda <strong>Sulzheim</strong>“ beim <strong>Jahre</strong>skonzert<br />
2014 ihren ersten Auftritt hatte und dem Publikum sehr gut gefallen hat. Die<br />
jungen Musiker spielten - inspiriert durch die „Banda Suzanne“ der französischen<br />
Partnergemeinde - fröhliche Blasmusik mit choreographischen Einlagen.<br />
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Im Jahr 2014 besuchte eine Gruppe Musiker mit Angehörigen die<br />
Partnergemeinde Ste.Suzanne. Gemeinsames Musizieren und Feiern prägte das<br />
Osterwochenende. Die Partnerschaft besteht offiziell seit 1967 und wird aktiv<br />
gelebt. Zahlreiche Austauschbesuche zwischen den Vereinen in <strong>Sulzheim</strong> und dem<br />
Canton Ste. Suzanne bereichern das Leben in beiden Gemeinden. Eine besondere<br />
Verbundenheit besteht zwischen der Harmonie Ste Suzanne und dem KKMV<br />
<strong>Sulzheim</strong>.<br />
KKMV <strong>Sulzheim</strong> 1900 e.V. im Jahr 2013<br />
Seit 2004 kann man die Aktivitäten des Vereins auch im Internet verfolgen.<br />
Webmasterin Britta Ehlenberger hält die Homepage immer auf dem neuesten Stand.<br />
Historische Berichte und Aktuelles kann man unter der Adresse www.kkmvsulzheim.de<br />
nachlesen.<br />
Der KKMV macht aber nicht nur Musik, sondern trifft sich auch bei gutem Essen und<br />
Trinken oder bei sportlicher Aktivität wie kürzlich dem Geo-Caching in Oppenheim.<br />
Zukünftig bemüht sich der Verein vermehrt um die Ausbildung junger Musiker und<br />
wird bei Gottesdiensten, Prozessionen, dem Pfarrfest und der <strong>Sulzheim</strong>er Kerb seinen<br />
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musikalischen Beitrag leisten, zur Ehre Gottes und zur Freude der Besucher. Der<br />
KKMV <strong>Sulzheim</strong> e.V. bedankt sich bei allen Freunden und Förderern, aktiven und<br />
inaktiven Mitgliedern, den Vätern, Großvätern und Urgroßvätern, die durch ihren<br />
ehrenamtlichen Einsatz den Fortbestand des Vereines begleitet haben und allen<br />
Menschen, die in irgendeiner Weise zum Wohl der Kirchenmusik beigetragen haben.<br />
Dirgigenten:<br />
1900 HH Pfr.Gord<br />
ML Schmitt aus Wöllstein<br />
1911 ML Häfner<br />
1913 ML Jüttner<br />
1925 ML Ambach<br />
1921-1933 ML Klein aus Mainz<br />
1948 ML Heinrich Mauer<br />
1953 ML Karl Metz<br />
1971 ML Frömelt<br />
1976 ML Mehl<br />
1978 Herr Döß<br />
1979 Herr Schmolling<br />
1981 Herr Hans Pitzer<br />
1991 bis heute Herr Hans Kazsner<br />
Präses:<br />
1900 HH Pfr. Gord<br />
1906 HH Pfr. Rauch<br />
1921 HH Pfr. Meffert<br />
1928 HH Dekan Pfr. Rieth<br />
1963 HH Pfr. Kraft<br />
1968 HH Pfr. Jakob Dürk<br />
1982 HH Pfr. Bardo Maria Haus<br />
1993 Pfr. Ulrich Piwek<br />
2005 Pfr. Andreas Kaiser<br />
2015 Pfr. Bernhard Hock<br />
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Vorsitzende:<br />
1959 Anton Scherer<br />
1962 Lorenz Schneider 4.<br />
1966 Josef Müller<br />
1974 Hans Schneider<br />
1976 Josef Müller<br />
1984 Klaus Ohl<br />
1994 Andreas Friedrich<br />
2004 Angelika Friedrich<br />
2006 Mechthild Kretschmer<br />
<strong>2016</strong> Martin Becker<br />
Jubiläums-Neujahrskonzert <strong>2016</strong><br />
80
Landfrauenverein <strong>Sulzheim</strong><br />
<strong>2016</strong> das Jahr der Jubiläen in <strong>Sulzheim</strong><br />
- <strong>1250</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Sulzheim</strong><br />
<strong>Sulzheim</strong><br />
- 200 <strong>Jahre</strong> Rheinhessen<br />
- 50 <strong>Jahre</strong> Landfrauenverein <strong>Sulzheim</strong><br />
Am 26.03.1966 trafen sich 26 Frauen im Gasthaus Zimmermann und<br />
gründeten dort, unter Leitung von Fr. Walter, den Landfrauenverein<br />
<strong>Sulzheim</strong>. Im Laufe des <strong>Jahre</strong>s traten noch mehrere Frauen dem<br />
Verein bei. Zu dieser Zeit boten die Landfrauenvereine erstmals für<br />
Frauen auf dem Land die Möglichkeit, sich in einem Verein zu<br />
organisieren und Veranstaltungen für ihre Bedürfnisse zu planen und<br />
durchzuführen. Die Frauen waren für Küche, Kinder und Kirche<br />
zuständig. Aber die Zeit hat sich in 50 <strong>Jahre</strong>n stark gewandelt. Die<br />
Landfrauen sind heute kreativ, kommunikativ und kommunal aktiv.<br />
Die Schwerpunkte in der Anfangszeit waren sehr stark auf die<br />
Belange der Bäuerinnen abgestimmt. Heute sind fast keine<br />
Bäuerinnen mehr im Verein. Die Berufstätigkeit der Frau ist<br />
selbstverständlich. Darum steht heute die Koordination von Beruf<br />
und Familie im Blickpunkt der Landfrauenarbeit. Das<br />
Selbstbewusstsein der Frauen wird gestärkt, die Frauen werden<br />
konkurrenzfähiger im täglichen Leben, die politischen und<br />
ehrenamtlichen Ambitionen der Frauen werden gefördert. Die Ziele<br />
und Aufgaben des Vereins haben sich grundlegend geändert und an<br />
die moderne Zeit angepasst.<br />
1966 führten die ersten Veranstaltungen ins EWR nach Worms.<br />
Neue elektrische Geräte wurden vorgestellt, die das Kochen, das<br />
Bügeln, die Konservierung von Obst und Gemüse und das Lagern<br />
von Lebensmitteln vereinfachten. Neue Rezepte und neuartige<br />
Kochzutaten hielten Einzug in die einzelnen Haushalte, kennen<br />
81
gelernt in den verschiedenen Kochkursen der Landfrauen.<br />
Weiterbildung der Erwachsenen in Gesundheitsfragen, in Fragen der<br />
Kindererziehung und in der Kultur. Ausflüge in die nähere und<br />
weitere Umgebung zum erkunden seiner Heimat standen ebenso auf<br />
dem Programm. Aber nicht nur außerhalb veränderte sich viel<br />
sondern auch in <strong>Sulzheim</strong> selbst.<br />
Schon 1967 trafen sich regelmäßig eine frohe Runde Landfrauen im<br />
Saal beim Laubenheimer zur Gymnastikstunde. Geleitet wurde diese<br />
von Elisabeth Friedrich. Man traf sich nicht nur zur Gymnastik, nein<br />
auch die Geselligkeit wurde ganz groß geschrieben. Diese<br />
Gymnastikstunde war sehr beliebt und so gründete man 1980 eine<br />
Seniorengymnastikgruppe. So wurde für Jung und Alt etwas für die<br />
Gesundheit getan. 1976 übernahm Liebgard Baumgärtner die<br />
Gymnastikstunde und die Seniorengymnastik und führte sie<br />
erfolgreich bis ins Jahr 1997. Von 1997 bis ins Jahr 1999 leitete Tina<br />
Weis die Gymnastikstunde der „Jungen“. Ab 1999 besuchen einige<br />
„Junge“ den Kurs Step-Aerobic des TV, Leitung Claudia Neumann,<br />
an dessen Kosten wir uns beteiligen. Die Senioren wurden von<br />
Liebgard Baumgärtner bis 2011 fit gehalten. Seit dieser Zeit leitet<br />
Edda Tschöpe die Seniorengymnastik.<br />
Aber nicht nur körperlich sondern auch kulturell hielten sich die<br />
Landfrauen fit. Ein Theaternachmittag mit Basar wurde abgehalten.<br />
Bei freiem Eintritt in die Halle spielten die Frauen lustige Sketche,<br />
gebastelte Sachen wurden angeboten und die neuesten Kuchenund<br />
Tortenkreationen konnten verkostet werden. Unvergessene<br />
Akteure dieser Nachmittage sind Liebgard Baumgärtner, Hilde<br />
Friedrich, Imelda Lumb, Käthi Maaß, Klara Rieger und Erna Wolf um<br />
nur Einige zu nennen. In den späten 70er <strong>Jahre</strong>n kam dann noch ein<br />
Kindertheaterstück hinzu, welches von Gudrun Kayser einstudiert<br />
wurde. Der Basar wurde 1984 eingestellt. Die kath. Öffentliche<br />
Bücherei ergänzte den Theaternachmittag mit einer Buchausstellung<br />
im Hallenvorraum. Im Jahr 2002 endete diese Ära, da sich keine<br />
82
neuen Schauspieler mehr fanden. Auch das Kindertheater konnte<br />
nicht mehr weitergeführt werden, da kein gemeinsamer Probetermin<br />
gefunden werden konnte. Von den Landfrauen wurde auch die<br />
Kinderfastnacht für einen längeren Zeitraum organisiert. Nachdem<br />
Werner Mergel vom TV die Veranstaltung nicht mehr durchführen<br />
konnte, übernahmen dies Ingrid Becker und Gudrun Kayser.<br />
Seit 2002 findet deshalb immer am Totensonntag in der<br />
Jakobusmuschel ein Landfrauencafé statt. Eine reichhaltige<br />
Kuchentafel lädt ein zu genussvollem Schlemmen und vor der Tür<br />
gibt es einen kleinen Basar. Die kath. öffentliche Bücherei öffnet<br />
ebenfalls an diesem Tag ihre Türen zur Buchausstellung. Der<br />
Kindergarten beteiligt sich seit 2013 auch an diesem Tag.<br />
Nicht nur auf der Theaterbühne waren die Landfrauen aktiv, nein<br />
auch zur Fastnacht. Am Anfang hielten sie in der Gaststätte<br />
Laubenheimer ihren eigenen Kreppelkaffee ab. Vorträge und Tänze<br />
natürlich nur aus den eigenen Reihen. Aber auch auf der Bühne der<br />
Fastnachter waren die Landfrauen zu finden und sind auch heute<br />
noch bei den Aktiven.<br />
1980 wurde erstmals das VG-Weinfest der Verbandsgemeinde<br />
Wörrstadt durchgeführt. Seit dieser Zeit bis 2011 beteiligten sich die<br />
Landfrauen an den Festumzügen, schenkten Wein aus und verteilten<br />
<strong>Sulzheim</strong>er Biskuit. In den <strong>Jahre</strong>n 1981, 1996 und 2011 fand das<br />
VG- Weinfest in <strong>Sulzheim</strong> statt. Die Landfrauen boten für die Gäste<br />
aus Nah und Fern jedes Mal ein großes Kuchenbüffet an.140 bis 180<br />
Kuchen wurden dabei in den verschiedenen <strong>Jahre</strong>n für die Gäste<br />
gebacken.<br />
Im Jahr 2003 belebten die Landfrauen den Brauch des „ Werzwisch“<br />
sammeln wieder. In den Tagen vor Maria Himmelfahrt durchsuchen<br />
die Landfrauen die Gemarkung nach den Kräutern, die in den<br />
Werzwisch gehören. Ingrid Becker hat sich besonders in die<br />
Kräuterkunde eingelesen und zeigt uns die Stellen, an denen noch<br />
83
Kräuter zu finden sind. Zu Sträußen gebunden werden die<br />
Kräutersträuße gegen Spende in der Kirche abgegeben. Der Erlös ist<br />
zu Gunsten der Kirche.<br />
Von 2001 bis 2008 unterstützten die Landfrauen den kath.<br />
Kirchenmusikverein bei seinen Open-Air Konzerten. Die Landfrauen<br />
sorgten für das leibliche Wohl der Konzertbesucher. Am Anfang auf<br />
dem St. Suzanner Platz und in den letzten <strong>Jahre</strong>n in der<br />
Gemeindehalle.<br />
Seit 2008 gibt es den Osterbrunnen in der Neuen Pforte. Die<br />
Landfrauen binden und dekorieren dafür die Buchsgirlanden.<br />
Hunderte Schubkarren von Buchs haben wir dafür schon verarbeitet.<br />
Rund 800 echte Hühnereier zieren dabei den Brunnen. Ausgeblasen<br />
und angemalt wurden die Eier von Agathe und Manfred Rieß. Den<br />
Platz um den Brunnen halten die Landfrauen auch über das Jahr<br />
hinweg in Ordnung.<br />
Im Jahr 2014 veranstalteten die Landfrauen zusammen mit der<br />
Kindertagesstätte einen Haushaltswaren- und Kindersachenbasar in<br />
der Gemeindehalle. Weitere folgten im Jahr 2015 und auch in<br />
Zukunft sollen diese Basare stattfinden.<br />
Dies sind einige von den vielen Veranstaltungen, die die Landfrauen<br />
in den letzten 50 <strong>Jahre</strong>n durchgeführt haben. Dazu kommen<br />
Wanderungen, Fahrradtouren, Weihnachtsmarktbesuche, Ausflüge,<br />
Spieleabende, Walking, Kochkurse, Bastelkurse und viele Besuche<br />
von Vorträgen über die unterschiedlichsten Themen.<br />
Die Landfrauen engagieren sich bei allen Veranstaltungen in der<br />
Gemeinde, egal ob im Vorder- oder Hintergrund.<br />
Im Mittelpunkt der Landfrauenarbeit steht die Förderung des sozialen<br />
Gemeinwesens in unserer Gemeinde. Generationsübergreifender<br />
Zusammenhalt und geselliges Beisammensein sind unser<br />
Hauptanliegen.<br />
84
Werzwischbinden bei Ingrid Becker 2014<br />
Aufbau des Osterbrunnens 2014<br />
85
Viele Frauen engagierten sich in den letzten 50 <strong>Jahre</strong>n im Verein, um<br />
dem Verein einen Sinn zu geben und ihn am Leben zu erhalten.<br />
Aktuelle Gründungsmitglieder sind: Christa Arnold, Hildegard Frey,<br />
Hilde Friedrich, Irmgard Friedrich, Cilli Kretschmer, Imelda Lumb,<br />
Rita Ohl, Christa Sauer, Elli Schmitt, Käthi Schneider, Evmarie<br />
Schulmerich, Käthi Schwarz, Inge Weis, Erna Wolf, Agnes<br />
Zimmermann, Monika Zimmermann.<br />
Den Verein führten als 1. Vorsitzende:<br />
1966 – 1969 Elisabeth Schmitt<br />
1969 – 1972 Monika Zimmermann<br />
1972 – 1975 Elisabeth Schmitt<br />
1975 – 1978 Else Arnold<br />
1978 – 1987 Ingrid Baumgärtner<br />
1987 – 1999 Gudrun Kayser<br />
seit 1999 Elfi Schwarz<br />
Zurzeit gehören dem Vorstand an:<br />
1. Vorsitzende Elfi Schwarz<br />
Schriftführer: Elfi Schwarz, Kassierer:Monika Schwarz<br />
Beisitzer: Simone Baasch, Steffi Frei, Marita Michel, Elke Mayer,<br />
Klara Ohl<br />
Der Landfrauenverein <strong>Sulzheim</strong> hatte in Spitzenzeiten 121<br />
Mitglieder. Derzeit haben wir 85 Mitglieder. Leider fehlt es uns an<br />
jüngeren Mitgliedern, dies ist auch ein gesellschaftliches Problem.<br />
Angebote für Frauen sind heute überall zu finden, ohne eine<br />
Vereinsbindung einzugehen. Dieses Problem haben leider alle<br />
Vereine, dennoch glaube ich an ein langes Fortbestehen der<br />
Landfrauen in <strong>Sulzheim</strong>.<br />
Elfi Schwarz<br />
1. Vorsitzende<br />
86
87
88
MGV 1885 <strong>Sulzheim</strong> e. V.<br />
130 <strong>Jahre</strong> Kulturtradition in <strong>Sulzheim</strong><br />
von Hans-Jürgen Bräutigam<br />
Es sollte selbstverständlich sein, dass Gemeinden und Vereine<br />
zum Erhalt und der Pflege ihrer alt einher gebrachten Traditionen<br />
im hohen Maße zusammenarbeiten. In <strong>Sulzheim</strong> ist es aber nicht<br />
nur eine Selbstverständlichkeit diese zu pflegen, sondern auch für<br />
beide Seiten eine angenehme Verpflichtung den damit<br />
verbundenen Anforderungen gerecht zu werden. Gerade der<br />
„MGV Sängerlust 1885 <strong>Sulzheim</strong>“ trug in den 130 <strong>Jahre</strong>n seines<br />
Bestehens maßgeblich zur Pflege und dem Erhalt des Kulturlebens<br />
in der Gemeinde <strong>Sulzheim</strong> bei.<br />
Schon sehr bald nach seiner Gründung begann der Chor der<br />
„Sängerlust“ seine Heimatgemeinde als Botschafter des Gesangs<br />
auf zahlreichen Freundschaftssingen bei Nachbar- und<br />
Partnergemeinden der näheren Umgebung zu vertreten.<br />
Wesentlicher Bestandteil der gesanglichen Tradition war und ist es<br />
auch, dass der Chor seine gesanglichen Qualitäten bei<br />
regelmäßigen jährlichen Teilnahmen an Gesangswettstreiten unter<br />
Beweis stellte und hierdurch seine Leistungsfähigkeit jedes Mal<br />
erneut auf den Prüfstand stellte.<br />
Am 29. und 30. Juni 1935, also vor 70 <strong>Jahre</strong>n konnte das 50-<br />
jährige Vereinsbestehen unter Mitwirkung von 16 Vereinen gefeiert<br />
werden. In der dann folgenden Zeit ging die Mitglieder- und<br />
Sängerzahl infolge der schwierigen finanziellen Lage immer mehr<br />
zurück. Wie nach dem 1. Weltkrieg brachte auch der 2. Weltkrieg<br />
die Vereinstätigkeit sehr bald zum Erliegen. Nach dem letzten Krieg<br />
dauerte es sehr lange bis die Sangesbrüder aus der Gefangenschaft<br />
entlassen wurden. Auch sah es so aus, als könnte der MGV sich<br />
nicht mehr neu ordnen können, da bis 1947 jede Vereinstätigkeit<br />
untersagt war. Erst am 25. Januar 1948 wurde wieder eine erste<br />
Generalversammlung abgehalten. In der folgenden Zeit nahm der<br />
Verein eine freudige Entwicklung. Die Mitgliederzahl wuchs wieder<br />
89
schnell und auch die gesanglichen Qualitäten entwickelten sich sehr<br />
positiv.<br />
Bild von 1935<br />
90
Im August 1959 wurde sodann beschlossen, das 75-jährige<br />
Vereinsjubiläum mit einem Gesangswettstreit festlich zu begehen.<br />
Als Schirmherr konnte hierzu der damalige Ministerpräsident von<br />
Rheinland-Pfalz gewonnen werden. Das Jubiläum stand sodann im<br />
Mai 1960 im Rahmen eines Wettsingens an dem 15 Vereine<br />
beteiligt waren.<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1962 übernahm Diplomchormeister Erich Gemmel das<br />
Dirigat des Vereins, unter dessen Leitung allerbeste Ergebnisse bei<br />
Kreisleistungssingen, Wettstreiten und Weinpreissingen erzielt<br />
werden konnten.<br />
Die Verbundenheit zu seiner Heimatgemeinde zeigte der MGV dann<br />
1966, wo er mit erheblichen Kraftanstrengungen, anlässlich der<br />
1200-Jahr-Feier von <strong>Sulzheim</strong>, in eigener Regie einen<br />
Gesangswettstreit veranstaltete, an dem 24 Gastvereine mit fast<br />
1000 Sängerinnen und Sängern teilnahmen.<br />
Rechtzeitig zum 100-jährigen Vereinsjubiläum konnte der<br />
Gesangverein am 02. Juli 1985 im Kurhaus von Bad-Neuenahr-<br />
Ahrweiler die Zelter-Plakette entgegen nehmen. Diese hohe<br />
Auszeichnung wird nur Gesangvereinen verliehen, die sich um das<br />
kulturelle Leben der Heimat verdient gemacht haben und deren<br />
Gründung mindestens 100 <strong>Jahre</strong> zurück liegt. Im Rahmen eines<br />
großen Sängerfestes mit über 1600 Teilnehmern veranstaltete man<br />
vom 06. Bis 09. Juni 1985 in einem großen Festzelt hinter der<br />
Gemeindehalle ein Freundschaftssingen mit 25 beteiligten Chören<br />
und ein Weinpreissingen, zu dem 27 Chöre ihr Mitwirken zugesagt<br />
hatten.<br />
Als herausragendes Ereignis ist die Erringung des Titels<br />
MEISTERCHOR zu erwähnen, der im November 1990 errungen<br />
werden konnte. Oftmals durften die <strong>Sulzheim</strong>er Bürger Zeugen<br />
von herausragenden und qualitativ sehr anspruchsvollen Konzerten<br />
werden, bei denen die <strong>Sulzheim</strong>er Sänger von den unter Gemmels<br />
Leitung stehenden Chören, dem Kirchenchor der Heilig Kreuz<br />
Kirche Bad Kreuznach und der Sängervereinigung Langenlonsheim,<br />
unterstützt wurden.<br />
91
Einen erheblichen kulturellen Beitrag des Gemeindelebens leistet<br />
die „Sängerlust“ nicht zuletzt durch seine zahlreichen<br />
Veranstaltungen, die sie in <strong>Sulzheim</strong> alljährlich durchführt.<br />
Besonders hervorzuheben sind die seit Jahrzehnten stattfindenden<br />
Frühjahrskonzerte, die immer für eine nahezu volle und<br />
ausverkaufte Gemeindehalle in <strong>Sulzheim</strong> sorgen und sich großer<br />
Beliebtheit erfreuen, zu denen selbst eigene „Fanclubs“ anreisen.<br />
Ein weiterer wesentlicher Kulturbeitrag nimmt das seit nunmehr 15<br />
<strong>Jahre</strong>n, jeweils am 1. Advent stattfindende Adventskonzert ein,<br />
welches mit anschließendem Adventsbasar die Weihnachtszeit<br />
stimmungsvoll einleitet. All diese Veranstaltungen sind einfach<br />
nicht mehr aus <strong>Sulzheim</strong> weg zu denken. Ende Dezember 2003<br />
verabschiedete der MGV seinen hochverdienten Chorleiter Erich<br />
Gemmel in seinen verdienten Ruhestand mit einer für ihn würdigen<br />
Abschiedsveranstaltung, in der ihm auch die Würde des<br />
Ehrenchorleiters verliehen wurde.<br />
Ab Januar 2004 übernahm Gennaro Ciccarelli nur für kurze Zeit<br />
die musikalische Leitung des Chores. Unter seiner Leitung folgte<br />
92
vom 17. bis 19. Juni 2005 das Jubiläumsfest zum 120-jährigen<br />
Vereinsjubiläum unseres MGV. Auch hier stand der Anspruch an<br />
Qualität und die Abwechslung im Vordergrund.<br />
Von Gennaro Ciccarelli übernahm unser heutiger Chorleiter<br />
Reinhard Baumgärtner im Dezember 2005 den MGV „Sängerlust"<br />
mit dem die Zusammenarbeit auf eine neue Basis gestellt wurde.<br />
Nach nur drei Monaten führte er uns mit viel Mut in unser<br />
traditionelles Frühjahrskonzert, das unter seinem Dirigat mit<br />
großem Erfolg absolviert wurde. Unter seiner Leitung konnten wir<br />
die gesangliche Qualität unseres Chores weiter steigern. Mit ihm<br />
konnten wir anlässlich des anstehenden 125-jährigen Jubiläums<br />
einen gemischten Projektchor gründen. Dieser fand in kürzester<br />
Zeit bei vielen Frauen und einigen männlichen Mitgliedern des<br />
Männerchores hohe Akzeptanz und viel Begeisterung. Mit Stolz<br />
und hoher Qualität konnte sich der Projektchor somit bei den<br />
Veranstaltungen unseres Jubiläumsfests präsentieren. Die<br />
Begeisterung war so groß, dass der Projektchor sich als feste<br />
Instanz eines gemischten Chores im MGV "Sängerlust" <strong>Sulzheim</strong><br />
etabliert hat und nach wie vor mit viel Begeisterung sich dem<br />
Gesang widmet.<br />
Der Männerchor arbeitet nun auf das nächste große Ziel hin, zum<br />
zweiten Mal die Würde des Meisterchores zu erlangen. Mit<br />
unserem Chorleiter Reinhard Baumgärtner haben wir jedenfalls<br />
den Mann den wir brauchen, um dieses Ziel zu erreichen.<br />
Zuvor feiert der MGV aber erst in 2015 sein 130-jähriges<br />
Jubiläum wofür die Chöre sicherlich für einige<br />
Veranstaltungsüberraschungen sorgen werden. U.a. wurde auch<br />
hierfür wieder ein Projektchor ins Leben gerufen, der alle Chöre<br />
unseres Chorleiters Reinhard Baumgärtner sowie befreundete und<br />
interessierte Aktive sich zu einem gewaltigen Chor von rd. 130<br />
Sängerinnen und Sängern vereinigt haben. Als großes Ereignis<br />
des Jubiläumsjahres und des Projektchores fand am 15.<br />
November 2015 ein herausragendes Konzert in der Kirche St.<br />
Peter in Mainz statt. Die Schirmherrschaft hatte Karl Kardinal<br />
Lehmann übernommen. Das Ereignis wird noch lange in guter<br />
Erinnerung bei allen Sängerinnen und Sängern bleiben. Einen<br />
Ausschnitt aus dem Programm werden die <strong>Sulzheim</strong>er im Rahmen<br />
der Jubiläumsfeierlichkeiten 200 <strong>Jahre</strong> Rheinhessen – <strong>1250</strong> <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Sulzheim</strong> beim traditionellen Konzert an Palmsamstag hören.<br />
93
Der Männergesangverein im Jubiläumsjahr<br />
Der gemischte Chor im Jubiläumsjahr<br />
94
Tafel der Vorsitzenden des MGV<br />
1885 - 1898 Johann Lumb<br />
1899 - 1903 Josef Köhler<br />
1904 - 1910 Philipp Mergel<br />
1911 - 1921 Johann Baumgärtner<br />
1922 - 1931 Karl Josef Wolf<br />
1932 - 1935 Paul Grosch<br />
1936 - 1938 Mathias Ohl<br />
1939 - 1947 keine Sängertätigkeit<br />
1948 - 1957 Heinrich Ohl<br />
1958 - 1968 Lorenz Schneider<br />
1969 - 1970 Alfred Kretschmer<br />
1971 - 1979 Josef Wolf<br />
1980 - 1997 Karl-HeinzKayser<br />
seit 2009 Ehrenpräsident<br />
1997 - 2012 Bardo Friedrich<br />
2012 - Hans Jürgen Bräutigam<br />
Tafel der Chorleiter des MGV<br />
1885 - 1914 Lehrer Schmitt<br />
1915 - 1925 Philipp Wollschied<br />
1926 - 1929 Konrad Kissel<br />
1930 - 1932 Lehrer Enders<br />
1933 - 1939 Herr Stellwagen<br />
1948 - 1950 Albert Krölls<br />
1951 - 1958 Willibald Franz<br />
1958 - 1961 Helmut Will<br />
1962 - 1975 Erich Gemmel<br />
1976 - 1978 Hans Luttenberger<br />
1979 - 1982 Helmut Will<br />
1983 - 2003 Erich Gemmel<br />
2004 - 2005 Gennaro Ciccarelli<br />
2005 - Reinhard Baumgärtner<br />
95
Turnverein 1861 <strong>Sulzheim</strong> e.V.<br />
von Günter Kreft<br />
Der TV 1861 <strong>Sulzheim</strong> e.V ist der älteste und<br />
mitgliedsstärkste Verein in <strong>Sulzheim</strong>. Der Verein<br />
besteht in diesem Jahr seit 155 <strong>Jahre</strong>n und hat derzeit<br />
knapp 360 Mitglieder.<br />
Seit seiner Gründung im August 1861 hat der Verein viele Höhen und Tiefen<br />
durchgemacht. Das Sportangebot hat sich im Laufe der Zeit sehr verändert. Am<br />
Anfang stand das Turnen im Vordergrund. Einen Höhepunkt erlebte <strong>Sulzheim</strong>, als<br />
im <strong>Jahre</strong> 1911 im Ort das Gauturnfest durchgeführt wurde. 300 Turner und<br />
Kampfrichter aus 44 Vereinen waren mit Pferdekutschen angereist und wurden<br />
von der <strong>Sulzheim</strong>er Bevölkerung beherbergt und verköstigt. Das Fest war gut<br />
organisiert und alle waren begeistert, dass der kleine Ort <strong>Sulzheim</strong> eine so<br />
überregionale Großveranstaltung stemmen konnte. Geturnt wurde damals im<br />
Freien auf dem eigenen Turnplatz (am Breiteweg – unweit des Alten Trafoturms).<br />
Im Winter fanden die Turnstunden in der Halle des Gastwirtes B. Louis (heutige<br />
Gutsschänke Weis) und im Saale des Gastwirtes Heinrich Weiß (zuletzt Gaststätte<br />
Zimmermann) statt. Während des Zweiten Weltkrieges kamen die<br />
Vereinstätigkeiten zum Erliegen. 1949 wurde der Verein wieder neu ins Leben<br />
gerufen. 1951 wurde eine Tischtennis-Abteilung und 1957 eine Leichtathletik-<br />
Abteilung gegründet. 1964 bildete sich auf Initiative des Dorflehrers Josef Bubach<br />
die Fußballabteilung. Die Gemeinde stellte das Grundstück am Böhlweg zur<br />
Verfügung, welches sie von der katholischen Kirche gepachtet hatte. Seitdem ist<br />
der Turnverein Unterpächter des Sportplatzes. Die Übungsmöglichkeiten der<br />
Sportler waren sehr eingeschränkt, daher wuchs der Wunsch nach einer<br />
Sporthalle. Die Kreisverwaltung wollte hierfür keine Baukosten übernehmen, also<br />
entschlossen sich die <strong>Sulzheim</strong>er für den Bau einer eigenen Mehrzweckhalle. Im<br />
Jahr 1979 wurde die „Gemeindehalle“ mit intensiver Bürgerbeteiligung fertig<br />
gestellt. Seitdem verzeichnet der Verein einen Aufwärtstrend und es konnten nun<br />
weitere Sportarten angeboten werden.<br />
Die Verantwortlichen im TV 1861 <strong>Sulzheim</strong> e.V. haben sich immer darum bemüht,<br />
ein reichhaltiges Sportangebot anzubieten und die Geselligkeit und<br />
Kameradschaft in der Gemeinde zu pflegen. Aber alle Aktivitäten im Verein sind<br />
96
nur möglich, weil sich immer wieder Bürger ehrenamtlich und uneigennützig für<br />
die Allgemeinheit engagieren.<br />
Im Jubiläumsjahr ist der TV gut aufgestellt. Durch ein zusätzliches Tanz- und<br />
Fitnessangebot konnten in jüngster Zeit viele neue, vor allem junge Mitglieder<br />
gewonnen werden.<br />
Die Tischtennisabteilung ist mit ihren 6 aktiven Mannschaften weiterhin<br />
erfolgreich. Die Fußball-Abteilung ist stark gewachsen, seit sich viele junge<br />
<strong>Sulzheim</strong>er zusammen gefunden und - nach 20 <strong>Jahre</strong>n Unterbrechung – wieder<br />
eine aktive Mannschaft in der C-Klasse angemeldet haben. Seitdem werden die<br />
Heimspiele von den Bürgern gut besucht. Unter dem Motto „Wir für <strong>Sulzheim</strong>“<br />
wächst was zusammen - und das ist gut so. Gerne hätten die Fußballer optimalere<br />
Verhältnisse für das Training und für die Heimspiele, zum Beispiel einen<br />
weicheren Rasenplatz, wenn möglich ohne erkennbare Erdkrümmung. Im August<br />
wird der Mittelaltermarkt auf dem TV-Sportplatz stattfinden.<br />
Viele Vereinsmitglieder werden sich aktiv an zahlreichen Veranstaltungen im<br />
Jubiläumsjahr beteiligen. Der TV 1861 <strong>Sulzheim</strong> e.V. wünscht allen Gästen der<br />
Jubiläumsveranstaltungen schöne, unterhaltsame Stunden.<br />
Günter Kreft<br />
Vorsitzender TV 1861 <strong>Sulzheim</strong> e.V.<br />
Unsere Sport- und Trainingsangebote:<br />
Bauch - Beine - Po<br />
- Dance-Aerobic<br />
Freizeitsport / Sport für Erwachsene - Freizeit-Badminton<br />
Freizeit-Volleyball<br />
Fußball - Aktive (seit 2015 – C-Klasse) - Fußball - Alte Herren<br />
Kids-Dance (ab 3 <strong>Jahre</strong>n)<br />
- Kinderturnen / Kindersport<br />
Step-Aerobik ( gemeinsam mit den Landfrauen)<br />
Tischtennis - Anfänger, Schüler und Jugend (Spielgemeinschaft mit TG 1860<br />
Rommersheim e.V.)<br />
Tischtennis - Aktive (Spielgemeinschaft mit TG 1860 Rommersheim e.V. )<br />
Walking<br />
Wandern<br />
97
Vorsitzende des Turnvereins<br />
1861 – 1877 Valentin Sauer<br />
1878 - 1880 Peter Becker<br />
1881 Lehrer Hemmes<br />
1882 – 1893 Josef Wolf<br />
1894 - 1895 Jakob Müller<br />
1896 Peter Lumb<br />
1897 – 1900 Valentin Wolf V<br />
1901 – 1904 Lorenz Schneider III<br />
1905 – 1912 Philipp Mergel<br />
1913 – 1926 Johann Frey VII<br />
1927 – 1931 Jakob Ohl<br />
1933 Eduard Müller (Vereinsführer und Gleichschaltung der<br />
Vereine)<br />
1934 – 1937 Jakob Mauer II<br />
2. Weltkrieg<br />
1949 – 1959 Philipp Jakob Dörschug<br />
1960 – 1972 Johann Schneider VI<br />
1973 – 1986 Werner Mergel<br />
1987 – 1990 Wolfgang Ruppert<br />
1991 – 1992 Martin Kunz<br />
1993 – 2000 Andreas Mayer<br />
2001 - 2014 Ewald Braun<br />
ab 2015<br />
Günter Kreft<br />
98
TV-Gesamtvorstand (v.l.n.r. sitzend) Claudia Kühne, Kim Opfermann, Bernd Spießmacher,<br />
(stehend) Frank Ehlert, Ines Schmidt, Burkhard Trilling, Reinhold Zahn, Hermann Friedrich, Simone Baasch,<br />
Günter Kreft.(es fehlen: Stefan Lange, Jörg Baumgärtner, Klaus Schmenger, Ellen Serbest, Werner Kuhn)<br />
Die Sieger des Pilgerweglaufes 2015 beim TV-Sommerfest<br />
99
Unsere erfolgreiche C-Klasse-Fußballmannschaft<br />
100
Ich bin Leben, das leben will, inmitten von<br />
Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)<br />
Die Grünen Klassenzimmer<br />
in <strong>Sulzheim</strong><br />
von Volker Söllner<br />
Von den ersten Anfängen bis heute blicken die<br />
„Grünen Klassenzimmer“ auf eine fünfzehn- bis<br />
zwanzigjährige Geschichte zurück. Schon 1995<br />
wurde die erste Ackerbrache erworben, um den<br />
Naturreichtum des stillen Michelstals von einer<br />
schlichten Bank aus als Rastplatz zu genießen. Dabei<br />
wollten wir die Entwicklung der Pflanzenwelt auf dieser tiefgründigen,<br />
nährstoffreichen aber sehr artenarmen Brache beobachten. Dem diente die nun<br />
zwanzigjährige extensive Nutzung des Grünlands durch jährliche Mahd.<br />
Da dieser Platz zum Ausruhen und Beobachten auch von anderen Spaziergängern<br />
angenommen wurde, entstand der Gedanke, mehrere gut fußläufig erreichbare<br />
Brachen mit unterschiedlichen, rheinhessentypischen floristischen<br />
Entwicklungspotentialen als Angebot für Mensch und Natur zu entwickeln.<br />
Blumenwiese Michelstal<br />
101
In den Folgejahren erhielten diese Gedanken des BUND durch den von der<br />
Mainzer Umweltstiftung (SNU) geförderten Erwerb von ca. 4.000 m² im Krag an<br />
der B420 neue Impulse. Hinzu kamen dort weitere Flächen (ca. 2.200 m²) mit dem<br />
Wasserhochbehälter aus dem <strong>Jahre</strong> 1905, dem „Wasserhaus“ von <strong>Sulzheim</strong>. Dort<br />
entstanden Streuobstwiesen auf offenem Grünland, während das Wasserhaus<br />
durch Dachbegrünung vor dem weiteren Verfall gerettet wurde. Mit Bauwagen,<br />
überdachter Fläche für etwa 25 bis 30 Jugendliche, Erwachsene und einem<br />
Holzbackofen entstand in der <strong>Sulzheim</strong>er Gemarkung, an Wörrstadt unmittelbar<br />
angrenzend, ein Zentrum mit regem Besuch aus beiden Orten und mit<br />
verschiedenen Veranstaltungen.<br />
Weitere vier Flächen kamen hinzu: Eine tiefgründige, trocken-heiße<br />
Weinbergsbrache am Schildberg, eine alte Streuobstwiese „In den vier Morgen“<br />
nahe der Rommersheimer Mühle auf nährstoffreichen tonigen und steinfreien<br />
Böden sowie ein relativ nährstoffarmer, skelettreicher Trockenrasenstandort im<br />
„Hetzel/Steinsborn“.<br />
Insgesamt sind an diesen fünf recht unterschiedlichen Standorten auf etwa 15.000<br />
m² Begegnungsstätten für Mensch und Natur entstanden, alle versehen mit<br />
Bänken und Tischen sowie einem erläuternden Schild: „Betreten-Spielen-Rasten-<br />
Beobachten“ erlaubt.<br />
102
Pflanzung am Krag 2002<br />
Die förmliche Eröffnung der „Grünen Klassenzimmer“ und deren Übergabe nach<br />
drei <strong>Jahre</strong>n der Vorbereitung an die Öffentlichkeit durch den Verbandsgemeinde<br />
Bürgermeister Markus Conrad, die damalige <strong>Sulzheim</strong>er Bürgermeisterin Gudrun<br />
Kayser sowie durch den BUND und das Agenda-Büro fand in Anwesenheit<br />
zahlreicher Kommunalvertreter im Sommer 2004 statt (s. AZ v. 7. Juni 2004).<br />
Im Mai 2007 wurde mit dem Pfarrer Andreas Kaiser eine Vereinbarung zur<br />
Einrichtung des „Grünen Kindergartens“ am Schildberg mit Übergabe des<br />
Bauwagenschlüssels getroffen. Dieses Projekt bedarf allerdings der<br />
Wiederbelebung.<br />
Eröffnung Grünes Klassenzimmer 2004<br />
103
Natur begreifen im Grünen Kindergarten<br />
104
Zahlreiche Präsentationen bei öffentlichen Ereignissen wie Ehrenamtstagen und<br />
Geotagen der Artenvielfalt förderten die Vertrautheit mit den oft „BUND-Wiesen“<br />
genannten „Grünen Klassenzimmern“.<br />
Dies führte schließlich zum Umweltpreis 2011 des Landes und zur Einrichtung<br />
zweier Wanderschleifen mit Flyern und Schildern als „Erlebniswanderweg durch<br />
die Grünen Klassenzimmer“ im Rahmen der Tourismusförderung der<br />
Verbandsgemeinde Wörrstadt.<br />
Die Artenvielfalt der Pflanzen wurde von Dr. Setzepfand erstmalig 2005<br />
festgehalten und 2010 von Tweraser und Dechent erneut erhoben.<br />
Das Ergebnis zeigt eine durchschnittliche Zunahme von 60 auf 80 Pflanzenarten<br />
pro Standort, darunter einige der Roten Liste, aber auch solche, die in unserer<br />
Verbandsgemeinde überaus selten geworden sind. Bemerkenswert ist die<br />
Artenzunahme auf der Wingertsbrache am Schildberg von 54 auf 118 Arten in<br />
wenigen <strong>Jahre</strong>n.<br />
Auf ordnungsgemäß bewirtschafteten Ackerflächen werden weniger als eine<br />
Handvoll Blütenpflanzen zu finden sein (A. Ösau, 2014 mdl. Mittlg.)<br />
Dazu ein Wort aus der Umwelt-Enzyklika „Laudato si“, von Papst Franziskus:<br />
„Jedes Jahr verschwinden Tausende Pflanzen- und Tierarten. Die weitaus größte<br />
Mehrheit stirbt aus Gründen, die mit irgendeinem menschlichen Tun<br />
zusammenhängen.“<br />
(Herder 2015, S. 48, Ziff.33)<br />
105
Bochsriemenzunge –<br />
Schlüsselblume<br />
heimische Orchidee<br />
Einen Indikator für die Tragfähigkeit der Nahrungskette des an Grünland armen<br />
Rheinhessens stellen die Heuschrecken dar.<br />
Sie dienen mit hoher Reproduktionsrate zahllosen Tieren, z. B. Rebhühnern,<br />
Fasanen, Eidechsen und vielen anderen als wichtige Nahrung. Im <strong>Jahre</strong> 2005<br />
untersuchte Ralph Thiele die Heuschreckenfauna in den „Grünen<br />
Klassenzimmern“ mit ebenfalls erfreulichem Ergebnis. Insgesamt wurden 17 Arten<br />
festgestellt, davon standortabhängig zwischen sechs und 14 unterschiedlichen<br />
Arten. Von den insgesamt 17 Arten sind acht in der Roten Liste von Rheinland-<br />
Pfalz aufgeführt. Davon gelten zwei sogar bundesweit als gefährdet.<br />
106
Heuschrecke<br />
Konzept und Ergebnis der Flächenpflege, wie die jährlich einmalige schonende<br />
Mahd und Nutzung des Heus durch Pferde, Schafe oder Rinder werden durch<br />
diese Untersuchungen bestätigt. Das übliche Mulchen hingegen vernichtet etwa<br />
90% der Insekten und führt zur Nährstoffanreicherung mit einseitiger Förderung<br />
des Graswuchses.<br />
Die ausschließlich von Ehrenamtlichen des BUND und sonstigen Helfern<br />
durchgeführte Flächenpflege ist mit handgeführten Geräten arbeitsaufwändig und<br />
kostenintensiv. Die Kreisgruppe Alzeyer Land im Bund für Umwelt und<br />
Naturschutz (BUND) konnte mit Unterstützung der Lokalen Agenda der VG<br />
Wörrstadt und der Gemeinde <strong>Sulzheim</strong> bei einem Anschaffungswert der<br />
Investitionen von etwa 40.000 € die jährlichen Kosten durch Maschinen, Geräte<br />
und Hilfsstoffe in Höhe von ca. 3.000 € bislang leisten.<br />
Die vorläufige Bewertung wird angesichts der langen Entwicklungsdauer von<br />
Brachen zu artenreichem Grünland wie folgt zusammengefasst.<br />
107
Es ist sinnvoll für die Menschen und erfolgreich für die Natur, Begegnungsräume<br />
zu schaffen. Durch Rasten, Beobachten und Spielen wird so der Erhalt der Vielfalt,<br />
die Eigenart und Schönheit unserer Landschaft zum Erlebnis.<br />
Ein Problem aus der jüngeren Zeit ist das rasch zunehmende Aufkommen zweier<br />
neuer Pflanzenarten in unserer Verbandsgemeinde.<br />
Die Orientalische Zackenschote und die Kugeldistel sind bei uns extrem invasiv. Sie<br />
gefährden durch Verdrängen die Artenvielfalt, die Bewirtschaftung und die<br />
angeführten Ziele.<br />
Hinzu kommt das Greiskraut, das u.a. bei Rindern und Schafen zu schweren<br />
Gesundheitsschäden führt.<br />
Bei der Abwägung der Machbarkeit und des Aufwands verschiedener<br />
Bekämpfungsstrategien zu Erhalt und langfristiger Sicherung der für Mensch und<br />
Natur wertvollen „Grünen Klassenzimmer“ müssen alle Denk- und Lösungsansätze<br />
pragmatisch und auf der Grundlage örtlicher Erfahrungen grundsätzlich<br />
gleichwertig und zielorientiert eingebracht werden.<br />
Dies gilt auch für die Einzelpflanzenbehandlung mit selektiven Herbiziden. Die<br />
Diskussion hierüber ist noch nicht abgeschlossen.<br />
Weder Natur noch Landschaft sind statisch. Sie unterliegen insbesondere durch<br />
menschliches Handeln oder Unterlassen stetem Wandel. Deshalb kann eine<br />
Bewertung nur vorläufig sein.<br />
Der Weg zu unseren Zielen ist ein Prozess, er muss von Jahr zu Jahr durch<br />
engagierten Einsatz fortgesetzt werden. Dass dies bislang gelungen ist, dafür<br />
danken wir den Mitgliedern des BUND, den Spendern, allen Aktiven und nicht<br />
zuletzt allen Besuchern der „Grünen Klassenzimmer“ von <strong>Sulzheim</strong>.<br />
BUND Ernst-Ludwig Hammen<br />
Lokale Agenda Volker Söllner<br />
108
Treff im Michelstal<br />
109
<strong>Sulzheim</strong>er Fassenachter<br />
von Rolf Krause<br />
„<strong>Sulzheim</strong>er Fassenachter“ ist kein Vereinsname,<br />
sondern der Name eine Gruppe von <strong>Sulzheim</strong>er<br />
Bürgern und Freunden, die sich zur Aufgabe gemacht<br />
haben, die Tradition der <strong>Sulzheim</strong>er Fastnacht<br />
aufrecht zu halten.<br />
Aber fangen wir von vorne an: Nachdem 1948 die<br />
französische Besatzungsbehörde offiziell ihre Genehmigung zur<br />
Vereinstätigkeit für ihren Verwaltungsbereich gab, lebten die<br />
Fastnachtsvereine und damit auch die Fastnacht im ganzen Land wieder<br />
auf. So wurde auch in <strong>Sulzheim</strong> wieder Fastnacht gefeiert. Teilweise von<br />
einzelnen Vereinen oder in Kooperation mit anderen organisiert und im<br />
Vereinsheim, bzw. „in der Wirtschaft“ gefeiert.<br />
Elferrat 1949<br />
110
Erst nach Fertigstellung der Gemeindehalle erhielt die Fastnacht einen<br />
etwas anderen Rahmen und Bedeutung für den Ort. Sie sollte nun ein<br />
Gemeinschaftsprojekt aller <strong>Sulzheim</strong>er Vereine werden und der Erlös der<br />
Veranstaltungen der Hallenunterhaltung dienen.<br />
Die Durchführung der Sitzungen, der Besuch, verlief immer besser und die<br />
Organisation wurde immer umfangreicher, so dass sich einige Aktive<br />
entschlossen, sich zum Wohle der <strong>Sulzheim</strong>er Fastnacht neu zu<br />
strukturieren. So entstanden 1997 die „ <strong>Sulzheim</strong>er Fassenachter“ und das<br />
dazu gehörige Logo, das von den <strong>Sulzheim</strong>ern liebevoll „ Schildbergjockel“<br />
getauft wurde.<br />
Aber damit hat sich an der Grundeinstellung nichts geändert. Wir sind kein<br />
Verein, sondern eine Gruppe, quer durch die <strong>Sulzheim</strong>er Bevölkerung und<br />
freuen uns über alle, die bei uns mitmachen wollen. Ob auf oder hinter der<br />
Bühne, bei den Vorbereitungen oder auch nur mit Rat und guten Ideen<br />
oder sogar mit einer kleinen Spende.<br />
Wir versuchen jedes Jahr ein buntes Programm auf die Beine zu stellen.<br />
Dieses wurde vor 3 <strong>Jahre</strong>n komplett überarbeitet und in ein neues,<br />
mittlerweile erfolgreiches, Konzept gepackt.<br />
Es besteht aus:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Fastnachtseröffnung am 11.11. des <strong>Jahre</strong>s<br />
„Kleine Sitzung“ mit anschließender Fastnachtsparty, 7 Tage vor<br />
Fastnachtsamstag<br />
2. Sitzung am Fastnachtssamstag<br />
Kinderfastnacht am Fastnachtssonntag<br />
Fastnachtsbeerdigung nach alter Tradition<br />
Diese Programmpunkte mit Leben zu füllen gelang nur, da ca. 100<br />
Mitwirkende sich ehrenamtlich an dieser schönen Aufgabe beteiligten.<br />
Noch ein Wort zu „Ehrenamtlich“!<br />
Die <strong>Sulzheim</strong>er Fassenachter verdienen mit den Veranstaltungen kein<br />
111
Geld. Die gesamten Einnahmen der Fastnachtsveranstaltung gehen zur<br />
Erhaltung unserer Halle in den Gemeindehaushalt.<br />
Haben sie noch Fragen?, - wollen sie uns kennen lernen?, - oder wollen sie<br />
mitmachen?<br />
Dann melden sie sich bei mir!<br />
Ich grüße sie mit einem dreifach donnernden……….., nein noch nicht aber<br />
bald wieder bei unseren Veranstaltungen.<br />
Für die „<strong>Sulzheim</strong>er Fassenachter“<br />
Ihr Rolf Krause<br />
112
113
<strong>Sulzheim</strong>er Lucky´s<br />
von Rolf Krause<br />
Vor etwa 20 <strong>Jahre</strong>n hatten ein paar <strong>Sulzheim</strong>er die<br />
Idee und den Wunsch, in unserem Ort müsste es doch<br />
möglich sein eine Country-Veranstaltung<br />
durchzuführen. Es wurde beratschlagt, geplant, viele Ideen kamen von allen<br />
Seiten und so kam es zur 1. Veranstaltung. Nicht nur Countrymusic wurde<br />
gespielt, auch die Gemeindehalle wurde in eine kleine Westernstadt verwandelt.<br />
Am Eingang mussten nicht nur „die Waffen“ abgegeben werden, sondern auch die<br />
damalige DM – diese wurden dann in Dollar getauscht und somit konnte man im<br />
Saloon seine Drinks sowie die Steaks bezahlen. Aus dem kleinen Gefängnis „in<br />
dem man schnell mal hinter Gittern landete“ konnte man sich zur Freude des<br />
Sheriffs mit einigen Dollars freikaufen. Die Veranstaltungen kamen so gut an, dass<br />
es sich schnell im Rhein-Main-Gebiet rumsprach. So wurde jedes Jahr eine kleine<br />
Westernstadt errichtet. Die Fans kamen aus nah und fern um auf die<br />
Countrymusic ihr Linedance zu tanzen.<br />
Es dauerte nicht lang und die Veranstalter hatten auch das Verlangen die Tänze<br />
zu erlernen. In einer launigen Nacht- und Nebelaktion wurde mit einem aktiven<br />
Tänzer vereinbart: „jawohl ich mach es, ich bringe euch Linedance bei“. Schnell<br />
waren Gleichgesinnte gefunden und es bildete sich eine Gruppe von 25<br />
tanzbegeisterten Leuten. Bei der Suche nach einem Raum und Termin bot uns die<br />
Gemeinde im Rathaus einen Raum an, später siedelten wir in die Gemeindehalle<br />
über. Diese Hürde war genommen, was jetzt fehlte war ein Name für unsere<br />
Linedancegruppe. Wir wollten Spaß und Freude beim Tanzen haben und der Ort<br />
sollte benannt werden. Wir einigten uns auf den Namen „<strong>Sulzheim</strong>er Lucky´s“ und<br />
unser Maskottchen wurde der weltberühmte Cowboy Lucky Luke. Von nun an<br />
wurde jeden Donnerstag trainiert, es dauerte nicht lange und wir konnte wirklich<br />
Linedance!<br />
Aus ursprünglich einem geplanten Kurs, sind mittlerweile 14 <strong>Jahre</strong> geworden! Die<br />
Gruppe veränderte sich in dieser Zeit selbstverständlich, einige Tänzer verließen<br />
uns und andere kamen hinzu. Unser Motto ist und bleibt „Linedance auf gute<br />
Countrymusic Just for Fun“.<br />
114
Also ging es los, wir besuchten andere Vereine und Veranstaltungen im gesamten<br />
Rhein-Main-Gebiet, lernten nebenbei viele liebe Menschen kennen, zu denen bis<br />
heute freundschaftliche Beziehungen bestehen. Die Szene der Cowboys und<br />
Cowgirls ist so locker, leicht und unkompliziert, dass man sich sofort wohlfühlt.<br />
Wir die <strong>Sulzheim</strong>er Lucky´s waren nicht zu halten, so wurde ein mehrtägiger<br />
Ausflug in die Westernstadt Pullmann City in Hasselfelde/Harz unternommen. Am<br />
Tage liefen mehrere Western-Vorführungen mit Cowboys und Indianer,<br />
Lassowerfern und Longhorns wurden durch die Mainstreet getrieben. Am Abend<br />
ging es dann in den Saloon, wo eine Liveband Countrymusic spielte.<br />
Selbstverständlich konnten wir unsere erlernten Tänze präsentieren, der Spaß war<br />
einfach vorprogrammiert.<br />
Gerne tanzen wir auf kleinen Veranstaltungen, so z.B. in der AWO Wörrstadt zum<br />
Sommerfest. Die dort lebenden Menschen haben immer sichtlich Spaß, wenn es<br />
mal so richtig „laut“ wird und ein Hauch von Westernromantik durch ihre Reihen<br />
weht. Auch im SWR am Ehrenamtstag in Mainz 2006 wurden von uns Tänze<br />
aufgeführt. Bei Gemeindeveranstaltungen in <strong>Sulzheim</strong> sind wir gerne dabei. Und<br />
wenn der Wunsch bei einer privaten Feier besteht, muss man uns nicht lange<br />
bitten.<br />
Zum 10. Jubiläum gab es ein großes Open-Air-Fest hinter der Gemeindehalle in<br />
<strong>Sulzheim</strong>. Bei Livemusic an einem großen Lagerfeuer träumten nicht nur<br />
Linedancer vom Wilden Westen. Der Hunger wurde mit einem frisch gegrillten<br />
Steak gestillt und mit<br />
einem Jacky an der Bar<br />
runter gespült. Ein Stand<br />
mit Westernartikeln ist ein<br />
Muss, da man dort viele<br />
schöne Accessoires<br />
erwerben kann. Viele<br />
damalige Besucher<br />
schwärmen noch heute<br />
von dieser Veranstaltung.<br />
115
Auch unsere Freizeit verbringen wir gerne gemeinsam. In jedem Jahr findet ein<br />
Sommer-Grillfest in fröhlicher Runde statt – an dem übrigens immer die Sonne<br />
scheint -. Wir besuchten gemeinsam die BUGA in Koblenz, eine Karl-May-<br />
Veranstaltung in Mörschied, hatten viel Spaß in Rüdesheim im „Bollesje“. Nicht zu<br />
vergessen unsere jährliche Weihnachtsfeier, wo nach einem guten Essen<br />
„Schrottwichteln“ unsere Lachmuskeln strapaziert.<br />
Wer jetzt Lust hat seine alten Cowboystiefel vom Dachboden zu holen, sollte nicht<br />
lange überlegen. Jeden Donnertag ab 20 Uhr in der Gemeindehalle <strong>Sulzheim</strong><br />
erklingt Contrymusic.<br />
Ihr seid herzlich eingeladen, wir freuen uns auf Euch.<br />
Kontakt unter: www.sulzheimerluckys.de<br />
116
Die linke Hand zum Gruß…<br />
von Martin Becker<br />
Die Motorradfreunde (MF) Lumbe unn<br />
Zecher aus <strong>Sulzheim</strong> gratulieren der<br />
Ortsgemeinde <strong>Sulzheim</strong> und seinen<br />
Einwohnern zum <strong>1250</strong> jährigen Jubiläum.<br />
Euch als Besucher der Festlichkeiten<br />
möchten wir uns gerne vorstellen.<br />
Über viele <strong>Jahre</strong> hinweg sind wir alle schon<br />
Kumpels. Vor <strong>Jahre</strong>n - damals noch bei der<br />
katholischen Jugend <strong>Sulzheim</strong> - entdeckten<br />
wir unsere gemeinsamen Leidenschaften:<br />
Motorrad fahren und Parties feiern. Schon<br />
früh zog es uns auf diverse Motorradtreffen,<br />
meist mit Mofa oder Moped, aber auch<br />
kleinere und größere Touren - mit und ohne<br />
Zeltparties - sorgten für jede Menge Action<br />
und Spaß. Irgendwann, als wir mal wieder<br />
dabei waren eine wilde Party zu feiern, sagte<br />
ein weiser Mann zu uns: „Was ehr machen is net saufe, des is schun zeche,<br />
ehr Lumbe!“ Einige <strong>Jahre</strong> später war es dann soweit, dass wir uns<br />
entschlossen einen MF zu gründen. Auf einem Polterabend – der passende<br />
Rahmen für uns – wurde der Grundstein unseres lustigen Haufens gelegt und<br />
auch die ersten Reifen feierlich niedergebrannt.<br />
Nach langer Planung konnten wir uns endlich auf unser eigenes<br />
Erkennungszeichen einigen. In Anlehnung an unser Ortswappen hat unser<br />
Emblem einen blauen Hintergrund, der abgebildete Bussard symbolisiert<br />
Freiheit. Er hält eine Muschel in seinem Schnabel. Auch dieses Symbol haben<br />
wir unserem Ortswappen entnommen. Alles andere ist in geselliger Runde bei<br />
einem Bier oder Schoppen entstanden. Nun konnten wir endlich unsere<br />
Gründung im Jahr 2004 bekannt geben.<br />
Im Vordergrund unserer Gemeinschaft steht natürlich die Freude am<br />
gemeinsamen Motorrad fahren, die mittlerweile fast bundesweiten<br />
Freundschaften zu anderen MCs & MFs zu pflegen und gemeinsam viel Spaß<br />
zu haben.<br />
117
Unsere Aktivitäten beginnen schon immer direkt am ersten Wochenende des<br />
<strong>Jahre</strong>s. Dann veranstalten wir unsere traditionelle Kaltstartparty in unserem<br />
seit 2007 umgebauten Clubräumen in <strong>Sulzheim</strong>. Hierzu laden wir immer all<br />
unsere Freunde aus ganz Deutschland ein und verbringen ein paar schöne<br />
Stunden am Feuer, bei Essen vom Grill und Benzingesprächen.<br />
Unser Motorradtreffen Ende April ist eines der Frühesten der Szene. Hier<br />
begrüßen wir jedes Jahr immer wieder neue Gäste, die einfach mal<br />
vorbeischauen, ein paar Stunden Geselligkeit bei guter LIVE Musik – darauf<br />
legen wir selbst wert – verbringen und im sagenumwobenen Alkoholmoloch<br />
die Nacht zum Tag machen.<br />
Über die Sommermonate setzen wir weitere Renovierungsarbeiten an<br />
unserem Clubhaus um und besuchen natürlich diverse Motorradtreffen und<br />
Rockfestivals in ganz Deutschland ehe wir im September, zu Zeiten der<br />
Weinlese, unsere alljährliche Bremserparty, veranstalten.<br />
118
Der Spätherbst steht sodann im Zeichen der regionalen Rocknächte die wir<br />
alle sehr gerne besuchen.<br />
Das schon traditionelle Whiskytasting schottischer Single Malts jedes Jahr im<br />
November in unseren Clubräumlichkeiten bildet einen Höhepunkt in unserem<br />
Vereinsjahr. Hier lassen wir es uns immer richtig schmecken.<br />
Zur Zeit zählen wir 20 Mitglieder. 2014 feierten wir unser 10jähriges<br />
Bestehen und in diesem Jahr freuen wir uns auf die Veranstaltung unseres 10.<br />
Motorradtreffen.<br />
Besucht uns auf unserer Homepage www.lumbe-unn-zecher.de oder auf einer<br />
unserer zahlreichen Veranstaltungen.<br />
Wir wünschen euch immer einen daumenbreit Asphalt unterm Reifen.<br />
DLzG<br />
119
120
Der Alte Trafoturm<br />
<strong>Sulzheim</strong> hat ein einzigartiges<br />
Industriedenkmal für<br />
Ausstellungen und Begegnungen<br />
Im Jahr 1954 wurde in <strong>Sulzheim</strong> ein<br />
Trafoturm gebaut, um von dort elektrische<br />
Energie aus dem Mittelspannungsnetz auf<br />
Niederspannungsnetz umzuwandeln. 2009<br />
wurden im Ort alle elektrischen Oberleitungen<br />
unter die Erde verlegt, somit hatte der<br />
Trafoturm keine Funktion mehr und stand zum Kauf an.<br />
Der <strong>Sulzheim</strong>er Lehrer Günter Kreft konnte vom EWR den Trafoturm<br />
kaufen. Nachdem alle Transformatoren und Schaltanlagen entfernt waren,<br />
bestand das Turmgebäude nur noch aus drei quadratischen Ebenen und<br />
dem Dachboden, alle nur mittels einer Steigleiter durch eine kleine Öffnung<br />
erreichbar. Kreft hatte die Vision, aus dem Turm eine Stätte der Begegnung<br />
zu machen, in der vor allem öffentliche Ausstellungen, Kunst und Musik<br />
ermöglicht werden sollten.<br />
Damit all dies möglich werden konnte, mussten umfangreiche<br />
Baumaßnahmen durchgeführt werden. So wurde die Steigleiter durch eine<br />
massive Holztreppe ersetzt, um die beiden oberen Stockwerke bequem zu<br />
erreichen. Fenster, Fußboden und Stromleitungen wurden eingebaut.<br />
Während der Umbaumaßnahmen entwickelten sich neue Ideen. Unter<br />
anderem wurde der angrenzende Garten der Familie Kreft umgestaltet, um<br />
ihn für Veranstaltungen mit einbeziehen zu können. Im September 2009<br />
wurde der Turm feierlich eingeweiht. Dem Gebäude wurde der Name „Alter<br />
Trafoturm“ gegeben, als Erinnerung an seine alte Funktion.<br />
Die erste Ausstellung im Turm wurde von Günter Kreft selbst organisiert mit<br />
Fotos und Kunstgegenständen aus Indonesien, dem Land, das er seit<br />
vielen <strong>Jahre</strong>n regelmäßig bereist. Seitdem nutzen Künstler, Organisationen<br />
und Privatpersonen den Trafoturm und den angrenzenden Naturgarten als<br />
Ausstellungs- oder Tagungsstätte.<br />
Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) sowie die Agendagruppen<br />
der VG Wörrstadt nutzen Turm und Garten gerne für Aktivitäten und<br />
Zusammenkünfte. So strömten beim VG Weinfest 2011 viele Besucher<br />
121
zum Alten Trafoturm, um die Fotoausstellung „Landschaft in der VG<br />
Wörrstadt“ und die Informationsstände der Agendagruppen anzuschauen<br />
und im Garten das Puppentheater zu genießen.<br />
<strong>Sulzheim</strong>er BUND-Mitglieder haben am Giebel des Gebäudes Vogelkästen<br />
befestigt, so dass Turmfalken, Dohlen und andere Vogelarten hier ein<br />
neues Zuhause finden können.<br />
Regelmäßig veranstaltet der Verein „afemdi-Projekte Deutschland“ im<br />
Trafoturm Ausstellungen rheinhessischer Künstler.<br />
Günter Kreft stellt seinen Alten Trafoturm und den angrenzenden Garten<br />
der Bevölkerung zur Verfügung. Er wünscht sich, dass der Turm eine Stätte<br />
der Begegnung wird, in dem Energien zum gemeinsamen Miteinander<br />
entstehen können. Schon in früheren Zeiten wurde rund um den Trafoturm<br />
die <strong>Sulzheim</strong>er Kerb gefeiert.<br />
Im Mai <strong>2016</strong> wird im Alten Trafoturm die Fotoausstellung „<strong>Sulzheim</strong> im<br />
Wandel“ stattfinden. Alte Fotos von <strong>Sulzheim</strong> und seiner Bevölkerung<br />
werden hier zu besichtigen sein, passend zur <strong>1250</strong>-Jahr-Feier des Ortes.<br />
Günter Kreft<br />
Turmherr Günter Kreft<br />
122
Nachstehend finden sie Einiges, was unser Dorf zu bieten hat!<br />
Neben zahlreichen Übernachtungsmöglichkeiten sind Führungen und Events<br />
buchbar.<br />
Eine Vielzahl an Kultur- und Weinbotschaftern, Naturpädagogen Rheinhessen,<br />
Gästeführern, Geologen, Chronisten und Pilgerbegleitern ist gerne mit Ihnen<br />
unterwegs.<br />
Räumlichkeiten zur Möglichkeit für Feierlichkeiten gibt es neben der Gutsschänke<br />
Weis noch bei unseren Winzern. Auch bei der Ortsgemeinde haben Sie die<br />
Möglichkeit Räume im Rathaus, in der Gemeindehalle oder bei der<br />
Kirchengemeinde in der Jakobsmuschel anzumieten.<br />
Siehe auch unter: www.sulzheim-rhh.de<br />
123
124
125
Ungeahnte Talente gibt es im Dorf im Bezug auf das Erzählen von „Stickelcher“.<br />
Hier eine kleine Kostprobe!<br />
Bei uns werd noch die Gass gekehrt –<br />
von Hilde Friedrich<br />
Also wann mer, wie bei uns so imme Eckhaus wohnt, uff de o Seit an de<br />
Kreisstroß, uff de anner an de Ortsstroß, un en große Boom vorm Haus hot, so<br />
schee der aach is, abber im Friehjahr soi Blüte un im Herbst soi Laab abwirft, do<br />
hosche ziemlich vehl se kehre. Wann dann noch die Stroß so lang is und des<br />
Trottoir dezu geheert, dann hosche was se due.<br />
Aber ich hun festgestellt, dass Gasskehre aach e schee Sach is, obwohl es mit<br />
Erbet verbunn is. Leit Dreck uff de Gass, werd bei mer gekehrt. Manchmal<br />
mittwochs, aber meischtens samstags. En gescheite Besen, e groß Dreckschipp un<br />
en Drickkarrn, dess brauch ich. E sauber Gass sieht doch aach ordentlich aus.<br />
Obwohl manche Leit mohnen, ich soll doch de Dreck leie losse, es deet jo doch<br />
wecher dreckig werre.<br />
No, Gass kehre is bei mer e wichtig Ritual. Un überhaupt net langweilig. Ich hun<br />
Bewegung, spar moi Fitnessstudio un es is e echt Kommunikationsmittel. Aach,<br />
was fahrn do Auto an mer vorbei. Die Gasse enuff, zur Hall, zum Sportplatz, ins<br />
Ort, aus em Ort. Es gibt so veele freundliche Autofahrer. Die oone hupen, die<br />
onnere winken, ich wink zurück, weil ich jo net unhöflich soi will. Viele kenn ich,<br />
oft muss ich überlee wer des jetzt war, un wann ich so überlee is des wie<br />
Rätsellöse, wie geistiches Fitness.<br />
Etliche kenn ich am Nummerschild, wie bei unserem Bojemoschter. Der hot U B<br />
uff soim Schild, do mach ich e Brick un denk: Aha UB = unser Bojemoschter. Abber<br />
ich konn jo net alle Auto no gucke, ich muss jo a was schaffe, also Gass kehre. Ach,<br />
un wann wie ganz oft e Auto bei mer uff de Gass ohält, weil mer e Auskunft will,<br />
dann es hat net jed Audo e Navi, soweit ich die Leit no dene gefroot werd aach<br />
kenn, kann ich Auskunft gebbe. Obwohl des net so ofach is, weil mer jo e groß<br />
Neibaugebiet hun, abber ich glab ich hun bis jetzt noch jeden in die richtich Stroß<br />
geschickt. Uff jeden Fall hot sich noch niemand bei mer beschwert.<br />
Ja, Gass kehre kann sich bei mer ziehe, bis ich fertig bin. Letzt is e Fraa vorbei<br />
gang, was haast vorbei gang, die is bei mer stehe blib. Ich nemm mer Zeit fer die<br />
Leit, ei die hunn ich doch. Die hot sich mit mer unnerhall. Dodebei hun ich erfahr,<br />
126
dass die schon 20 Johr do im Ort wohnt. Gesieh hat ich se schon öfter, doch jetzt<br />
was ich aach wie se haast. So, aach so lernt mer die Leit kenne. Mer muss nur die<br />
Gass kehre. Es gehen jo aach vel Leit spaziere. Ich kann des nur begrüße, do<br />
erfährt mer was vum Ort. Wer krank is, was die Leit so koche un alles Mögliche an<br />
Neiigkeite. Scheenes un aach weniger Scheenes, alles was halt uns Frauen<br />
interessiert – un des kann ins Unendliche gehen!<br />
Ach, un wanns Herrche oder Frauche mit em Hundche vorbei kimmt, do erfährt<br />
mer, ob er veel oder wenig frisst, ob er reinrassig is, wo se ne her hun, orrer ob er<br />
in die Hundeschul geht und wie heit soi Geschäftche ausgesieh hot. Außerdem, ob<br />
er aach werklich nix dut, weil ich oft skeptisch bin.<br />
Aach vor lauder lauder hätt ich es fast vergess: „Ich muss jo mol naus gehe un<br />
gucke, ob moi Gass werrer dreckig ist“.<br />
Alle hopp, probierts aus, es macht Spaß –<br />
de Besen geschnappt un enaus uff die Gass.<br />
In <strong>Sulzheim</strong> wird auch gerne gemeinsam gekehrt und gepflanzt<br />
127
Weihnachtsbescherung 1957<br />
von Hilde Friedrich<br />
Weils so Usus is, also allgemein üblich, werd an Weihnachte net nur was<br />
geschenkt, sondern aach was gutes gess. Dann Weihnachte is doch das Fest des<br />
Friedens und der Liebe, un bekanntlich die Lieb durch de Maa geht, werd un war<br />
un is des Esse immer noch en feste Bestandteil vun Weihnachte. Frieher war es jo<br />
immer üblich, dass es e gescheid Supp zum Esse gab. Was heit net mehr so<br />
selbtverständlich is, Rindfleischsupp mit Markklöß, Meerettich, Rosekohl mit<br />
Kartoffele. Alles war gut geplant un vorbereit. Wichtig war e oständich Stick<br />
Fleisch. Rindfleisch mit Knoche un Suppegemüs, des musst so sei. Aach musst des<br />
gut abgehang gewes soi, damit es schee zart war. Alles war wie gewollt engekaaft.<br />
So war es aach an dere Weihnachte. Meer warn knapp verheirat, die erste<br />
Weihnachte bei de Schwieerleit.<br />
Heilig Obend kam an de Himmel, vor der Bescherung is des Stick Fleisch uff en<br />
Deller uff de Kischedisch geleet worn. Des große Suppedippe debei, damit es<br />
moins am erste Weihnachtsdag glei no de Friehmess uff de Herd kumm is. En<br />
Kühlschrank gabs damals noch net, hot alles uffem Disch gestann. Die<br />
Vorbereitunge warn abgeschloss, drum soin mer zur Bescherung erst emol in die<br />
Wohnstubb. All mitenanner, die Schwieerleit, moin Mann un ich, Kinner warn<br />
noch koo do, nur en Hund. Weil die Stubb frisch gewachst un gebohnert war, hat<br />
die Schwieermudder net zugebb, dass der Hund mit in die Stubb durft. Der musst<br />
in de Kich bleibe, was ich net verstann hun. Nebenbei bemerkt durft mer bei<br />
meiner Schwieermudder nur sonntags mol in die Wohnstubb, heit zu Daag net<br />
mehr nachvollziehbar. Also zur Bescherung, ich hun e Geschicht vorgeles, es is<br />
was gebet wor, e Lied is gesung wor. Mer warn jo e Quardett, meh net. Es war e<br />
Gesang, ich konn mich noch gut dro erinnern. Die Schwieerleit hun de Text net so<br />
gut gekennt, des wusst ich jo net. Moi Mann hot laut un kräftich gesung, nu zwo<br />
Tön diefer, ich war erkält un koon gescheite Ton raus gebrung. Von dem Lied „Oh<br />
du fröhliche“ konnte mer nur zwo Strophe singe, des war gut so. Die letzt Zeil<br />
„freue Dich, freue Dich“ hot moi Mann ganz laut geschmettert. Ich kunnt net meh<br />
an mer halle, ich musst so lache, ich war froh, wie der Gesang erum war. Mer hun<br />
uns gegenseitig frohe Weihnachte gewünscht un uns beschenkt. De<br />
Schwiervadder hot Zigarr kriet, die Schwieermudder Kaffee, moi Mann e Schlips<br />
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un Socke un ich en Kaste Parfüm 4711. Mehr gab es net, es war jo noch koo<br />
Wohlstand 1957, aber jeder hot sich gefreit. Mer hun noch e Zeit lang gemiedlich<br />
beisamme gehockt, bis die Schwieermudder als erster die Bescherung abgebroch<br />
hot un enaus in die Kich gang is. Uff o mol en Schrei, all soin mer naus gerennt um<br />
zu gugge was los war. Mer hun gemoont es deet brenne, aber viel schlimmer.<br />
Unser Hund, der Tell, so hat der gehaas, gerad de letzte Rest vum Rindfleisch im<br />
Maul, dass er vom Kichedisch erunner geholt hat. Vielleicht hat er in der Kich<br />
geheert, wie mer gesung hun „freue Dich, freue Dich“. So wollt er sich doch aach<br />
emol freue un hot des Fleisch vum Disch geschnappt.<br />
De Schwieervadder hot geknottert, sie wär schuld, weil se den arme Hund aloo in<br />
de Kich geloss hat. So ging das e Zeit lang he un her, bis dann zwischen dene zwo e<br />
ganz Zeit lang am Heilige Obend Funktstille war. Aber vun dene veele Worte is<br />
aach koo Fleisch meh ins Dippe kum. Dementsprechend war nix mit de gut<br />
Rindfleischsupp. Es war jo koo Fleischersatz do, es gab jo koo Kühlschrank wie<br />
heit. Verhungert soin mer an de Feierdach net, es waren jo genuch Kartoffel un<br />
Rosekohl do. Ich kann mich noch gut erinnern an die fleischlose Weihnachte. Der<br />
Spruch: „Was mer spart am Mund, frißt die Katz oder der Hund“ hat sich hier mol<br />
widder bewahrheitet.<br />
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leicht tailliert und hat zwei Knöpfe, das Herren-Polo-Shirt ist gerade geschnitten<br />
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130
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Historische Karte A5 – 2,00 €<br />
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Briefmarken:<br />
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<strong>Sulzheim</strong>, den………………Unterschrift………………………………………………………<br />
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Für alle, die an der Geschichte unseres Dorfes interessiert sind der Hinweis:<br />
Im Rathaus sind noch Exemplare unserer Ortschronik zum Preis von 15,00 €<br />
erhältlich!<br />
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Privatinitiative: Ewald und Ruth Braun haben die Fläche 2015 angelegt.<br />
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Postkarte von Angelika Friedrich<br />
Herausgeber:<br />
Ortsgemeinde <strong>Sulzheim</strong><br />
Ortsbürgermeister Ulf Baasch<br />
Hauptstr. 3<br />
55286 <strong>Sulzheim</strong><br />
Mail: gemeinde@sulzheim-rhh.de<br />
Homepage: www.sulzheim-rhh.de<br />
Auflage: 1000 Stück - März <strong>2016</strong><br />
Redaktion/Satz: Gudrun Kayser<br />
Die Beiträge sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur mit Zustimmung<br />
der Gemeinde verwendet werden.<br />
Logo: K.-H. Kayser -<br />
Bilder: S. Baasch, A. Friedrich, G. u. K.-H. Kayser, G. Kreft<br />
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