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Festschrift 1250 Jahre Sulzheim 2016

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<strong>Festschrift</strong><br />

<strong>1250</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Sulzheim</strong><br />

200 <strong>Jahre</strong> Rheinhessen<br />

Vom 01.01.<strong>2016</strong> bis 31.12.<strong>2016</strong> wird<br />

Schirmherrin Ministerpräsidentin<br />

Malu Dreyer


2


Danke an alle, die zum Gelingen dieses Festes beitragen ………..<br />

an alle Festbesucher,<br />

an die Organisatoren, Vereine, Gruppierungen<br />

an die Veranstalter und Helfer,<br />

an alle Sponsoren,<br />

an alle Spender, …….<br />

3


G r u ß w o r t<br />

Liebe Leser und Leserinnen,<br />

sehr geehrte Herren und Damen,<br />

das Jahr <strong>2016</strong> ist für <strong>Sulzheim</strong> ein ganz<br />

besonderes: Mitten in Rheinhessen und<br />

mitten im rheinhessischen Jubiläumsjahr feiert die Gemeinde unter dem<br />

Motto „besondersfestefestefeiern“ ihr <strong>1250</strong>. Jubiläum. Als Schirmherrin<br />

gratuliere ich allen Bürgern und Bürgerinnen von <strong>Sulzheim</strong> ganz herzlich.<br />

<strong>Sulzheim</strong> ist ein Ort mit einem lebendigen Vereinsleben und einem großen<br />

Miteinander, in dem die Menschen gut und gerne leben. Nicht zuletzt durch<br />

die Unterstützung der starken Dorfgemeinschaft konnten in den letzten<br />

<strong>Jahre</strong>n viele Projekte umgesetzt und auch gemeinsam schöne Anlässe<br />

gebührend gefeiert werden.<br />

Die dörfliche Gemeinschaft lebt von dem Engagement der Menschen. Allen,<br />

die sich um das Zusammenleben in ihrer Heimat verdient machen, spreche<br />

ich meine hohe Anerkennung aus. Sie bereichern mit Herz und Hand das<br />

Gemeindeleben und bestärken so das Miteinander und die gute<br />

Nachbarschaft.<br />

Genießen Sie nun Ihr Jubiläum, blicken Sie auf die bewegte und<br />

vielgestaltige Vergangenheit Ihrer Gemeinde zurück und freuen Sie sich<br />

gemeinsam auf die Zukunft, die Sie mit so viel Elan gestalten! In diesem<br />

Sinne wünsche ich Ihnen wunderbare Festveranstaltungen!<br />

Malu Dreyer<br />

Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz<br />

4


Grußwort Ortsbürgermeister<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

liebe <strong>Sulzheim</strong>erinnen und <strong>Sulzheim</strong>er,<br />

eine wechselvolle Geschichte hat unser Dorf<br />

geprägt, von den Anfängen einer römischen<br />

Besiedelung über die erste urkundliche Erwähnung im <strong>Jahre</strong> 766 bis zum<br />

heutigen Tag – <strong>1250</strong> <strong>Jahre</strong> später. Die Zeit vergeht rasend schnell.<br />

Es hat schwere Zeiten mit Raub und Brandschatzung in den Wirren des 30-<br />

jährigen Krieges oder der Pest im Mittelalter gegeben. Es gab Zeiten mit<br />

nur noch 28 Herdstellen und 105 Einwohner – Unser Dorf hat das alles<br />

überstanden und ist scheinbar immer gestärkt hervorgetreten.<br />

Nach dem Brand der Kirche vor über 300 <strong>Jahre</strong>n wurde sie neu errichtet<br />

und der Glauben stellte sich als fester Halt der Gemeinschaft dar und hat<br />

unser Dorf über viele Jahrhunderte geprägt. Bis zur heutigen Zeit hat sich<br />

dieser Glaube gehalten und viele Teile unseres Dorflebens beeinflusst und<br />

mitgestaltet.<br />

Unser Dorf lebt von seinem Miteinander. Es lebt von seinem Gemeinsinn,<br />

seinen Vereinen und letztendlich von seinen Bürgerinnen und Bürgern.<br />

Seien Sie bei rund 80 Veranstaltungen unser Gast. Kommen Sie zu uns,<br />

feiern Sie mit uns unter unserem Motto: besondersfestefestefeiern<br />

Ulf Baasch<br />

Ortsbürgermeister<br />

5


Grußwort des Landrates des Kreises Alzey-Worms<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

im Namen des Landkreises Alzey-Worms wie auch persönlich, gratuliere ich<br />

der schönen Gemeinde <strong>Sulzheim</strong> und all seinen Bürgerinnen und Bürger<br />

zum <strong>1250</strong>-jährigen Bestehen „ihres“ Ortes ganz herzlich. Dessen erste<br />

urkundliche Erwähnung datiert auf das Jahr 766 n. Chr., dokumentiert im<br />

Rahmen einer Schenkung an das Kloster Lorsch. Über all die verschiedenen<br />

Epochen und historischen Ereignisse hinweg hat sich <strong>Sulzheim</strong> als<br />

attraktiver und lebenswerter Flecken inmitten Rheinhessens bewiesen und<br />

sich stetig weiterentwickelt. Ich danke an dieser Stelle all jenen ganz<br />

herzlich, die sich durch alle Zeiten hindurch, in welcher Form auch immer,<br />

für ihren Heimatort eingesetzt und die mit ihrem Engagement die<br />

Geschichte dieses lebendigen Ortes mit geschrieben haben.<br />

Wie in kaum einer anderen Gemeinde unseres Landkreises, existieren an<br />

vielen Stellen des Ortes Heiligenbilder, Heiligenhäuschen oder auch<br />

Kruzifixe als Zeugnisse des katholischen Glaubens. Im überwiegend<br />

6


protestantisch geprägten Rheinhessen zählt <strong>Sulzheim</strong> zu den wenigen<br />

überwiegend katholischen Enklaven.<br />

Traditionell von Weinbau, Landwirtschaft und von einem regen Vereinsund<br />

Kulturleben geprägt, bietet <strong>Sulzheim</strong> heute das Bild einer schmucken,<br />

vitalen und attraktiven Gemeinde in bester Lage, in der sich die Menschen<br />

wohl fühlen und gerne niederlassen.<br />

Ich bin überzeugt davon, dass <strong>Sulzheim</strong> für die anstehenden<br />

Herausforderungen der Zukunft die richtigen Weichen gestellt hat, um sich<br />

weiterhin erfolgreich entwickeln zu können. Als Landkreis werden wir diese<br />

Entwicklung im Rahmen unserer Möglichkeiten gerne auch künftig fördern<br />

und begleiten. Ich wünsche den Jubiläumsfeierlichkeiten einen<br />

erfolgreichen Verlauf sowie der Gemeinde und den hier lebenden<br />

Menschen alles erdenklich Gute für die Zukunft.<br />

Ihr<br />

Ernst Walter Görisch<br />

- Landrat -<br />

7


Grußwort des Bürgermeisters der<br />

Verbandsgemeinde Wörrstadt<br />

<strong>2016</strong> ist ein ganz besonderes Jahr für <strong>Sulzheim</strong><br />

und seine Einwohner. Das 766 n. Chr. in einer<br />

Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch erstmals<br />

erwähnte <strong>Sulzheim</strong> gehört zu den ältesten Orten unserer Region, die im<br />

Jahr 1816 zu „Rheinhessen“ geformt wurde. Gefeiert wird also nun<br />

gemeinsam: <strong>1250</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Sulzheim</strong> und 200 <strong>Jahre</strong> Rheinhessen.<br />

Der Festkalender ist in beiderlei Hinsicht umfangreich. Das tolle<br />

Neujahrskonzert am 3. Januar war gleichzeitig die erste Veranstaltung<br />

<strong>2016</strong> des Rheinhessen-Jubiläums. <strong>Sulzheim</strong> hat für das ganze Jahr<br />

Konzerte, Führungen, Ausstellungen, das historische Mittelalter-<br />

Spektaculum und vieles mehr geplant, und wir dürfen alle schon sehr<br />

gespannt darauf sein.<br />

Im geschichtsträchtigen <strong>Sulzheim</strong> lebt es sich schön und man hat, vor<br />

allem vom Weinbergsturm auf dem Schildberg, einen wunderbaren Blick<br />

über unsere attraktive rheinhessische Rebenlandschaft. Natur und Kultur<br />

bilden in <strong>Sulzheim</strong> eine gute Symbiose, die Dorfgemeinschaft ist intakt und<br />

sehr aktiv. Das rheinhessische Ringdorf besticht durch die schön<br />

renovierten Haus- und Hofreiten im alten Ortskern und durch die<br />

katholische Barockkirche Philippus und Jakobus mit ihren drei kunstvollen<br />

Altären. Seit kurzem laden Informationstafeln an diesen Gebäuden zu<br />

einem kleinen historischen Rundgang ein. In Ortsrandlage können sich die<br />

Einwohner wie auch Touristen erholen. Von Grünen Klassenzimmern über<br />

Nordic-Walking-Routen und Wanderwege bis hin zum Jakobspilgerweg<br />

wird so einiges geboten.<br />

8


Ich gratuliere <strong>Sulzheim</strong> und seinen 1.100 Einwohnern persönlich und auch<br />

im Namen des Verbandsgemeinderates und der Verwaltung sehr herzlich<br />

zum <strong>1250</strong>-jährigen Bestehen. Ich bin sicher, dass die Gemeinde sich auch<br />

künftig so positiv weiterentwickeln wird, beispielsweise durch die in Kürze<br />

beginnende Erschließung eines neuen Baugebietes. Die<br />

Verbandsgemeinde wird <strong>Sulzheim</strong> auf jeden Fall aktiv und nach Kräften<br />

weiterhin bei seiner Entwicklung unterstützen.<br />

Den geplanten Veranstaltungen und Festlichkeiten wünsche ich ein gutes<br />

Gelingen und viele Besucher von nah und fern. Mein herzlicher Dank gilt<br />

den Verantwortlichen und unzähligen Helferinnen und Helfern, die uns all<br />

diese schönen Erlebnisse ermöglichen werden.<br />

Ihr<br />

Markus Conrad<br />

Bürgermeister<br />

9


Nachfolgende Mitbürger haben eine Auszeichnung des Landes,<br />

der Verbandsgemeinde oder der Ortsgemeinde erhalten<br />

Werner Mergel<br />

Im Rahmen einer Feierstunde überreichte am<br />

26.02.2010 Innenminister Karl Peter Bruch in Mainz<br />

das vom Bundespräsidenten verliehene<br />

Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der<br />

Bundesrepublik Deutschland an Werner Mergel aus<br />

<strong>Sulzheim</strong>. „Mit dieser Auszeichnung werden<br />

Bürgerinnen und Bürger unseres Landes bedacht, die<br />

sich über <strong>Jahre</strong> hinweg selbstlos in den Dienst der<br />

Gemeinschaft gestellt und damit einen wichtigen<br />

Beitrag für unser Gemeinwesen geleistet haben. Durch Ihren ehrenamtlichen<br />

Einsatz haben Sie bewiesen, dass die ehrenamtliche Übernahme von<br />

Verantwortung nicht Last bedeutet, sondern als Bereicherung empfunden wird“,<br />

sagte der Minister in seiner Laudatio.<br />

Werner Mergel engagiert sich seit 1960 ehrenamtlich als Büchereihelfer der<br />

Katholischen Öffentlichen Bücherei, dessen Leiter er seit 1966 ist. Von 1975 bis<br />

1987 war er Vorsitzender des Pfarrgemeinderates und ist seit 1996 Schriftführer<br />

im Kirchenverwaltungsrat. Seit 1986 übt er außerdem das Amt des<br />

Dekanatssprechers aus. Herr Mergel gehört seit 1963 dem Vorstand des<br />

Turnvereins 1861 <strong>Sulzheim</strong> e. V. an, von 1973 bis 1987 als dessen Vorsitzender.<br />

Herr Mergel gehörte 25 <strong>Jahre</strong>, von 1984 bis 2009, dem Ortsgemeinderat <strong>Sulzheim</strong><br />

an. Mit besonderem Engagement widmet er sich der seit 1967 bestehenden<br />

Partnerschaft zwischen <strong>Sulzheim</strong> und der französischen Gemeinde Ste. Suzanne.<br />

Bereits bei den ersten Zusammentreffen war er Organisator und Dolmetscher der<br />

offiziellen Stellen. Ab 1969 oblag ihm die Organisation und Leitung des<br />

Austauschprogramms. Etwa 50 Begegnungen, unter anderem Fahrten der<br />

Jugendgruppen zu der Partnergemeinde sowie die Jubiläumsfeier der Gemeinde<br />

<strong>Sulzheim</strong>, hat er bis heute organisiert. „Das Wirken der Geehrten ist höchst<br />

anerkennenswert und rechtfertigt die Auszeichnung mit dem Verdienstkreuz am<br />

Bande“, so der Minister.<br />

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Lebende Geehrte der Ortsgemeinde:<br />

Peter Franz Wolf<br />

Ehrenbürger der Ortsgemeinde <strong>Sulzheim</strong><br />

Träger der Ehrennadel Rheinland-Pfalz<br />

Träger der Verdienstmedaille Rheinland-Pfalz<br />

Liebgard Baumgärtner<br />

Einzige Frau in <strong>Sulzheim</strong>, welche bisher die<br />

Ehrennadel von Rheinland-Pfalz erhalten hat.<br />

Karl-Heinz Kayser<br />

Träger der Ehrennadel von Rheinland-Pfalz<br />

11


Rupert Dreibus<br />

Träger der Ehrennadel von Rheinland-Pfalz<br />

12


Anfang Juni 2011 erhielten Elisabeth und Volker Söllner aus <strong>Sulzheim</strong> in der<br />

Kategorie „Privatpersonen“ für ihren langjährigen Einsatz im Bereich Naturschutz<br />

und Umweltbildung den Umweltpreis des Landes Rheinland-Pfalz aus den Händen<br />

von Umweltministerin Ulrike Höfken. Die Ortsgemeinde <strong>Sulzheim</strong> verdankt ihnen<br />

die „Grünen Klassenzimmer“ und wünscht noch viele tatkräftige <strong>Jahre</strong> im Sinne<br />

des Preismottos „Die besten Ideen für ein nachhaltiges Rheinland-Pfalz“.<br />

13


Weinkönigin der<br />

Verbandsgemeinde<br />

Wörrstadt<br />

2005/2006<br />

Stefanie I.<br />

Stefanie Ohl –<br />

- heute Stefanie Hoos<br />

Rheinhessische<br />

Weinkönigin<br />

2007/2008<br />

Stefanie Ohl<br />

- heute Stefanie Hoos<br />

Bildquelle:<br />

dieth + schröder/Rheinhessenwein<br />

e.V.<br />

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Weinkönigin der<br />

Verbandsgemeinde<br />

Wörrstadt<br />

2011/2012<br />

Andrea III.<br />

Andrea Stappert<br />

- heute Andrea Schunk<br />

Liste der Ortsbürgermeister<br />

Schneider, Jakob 1934 - 1944<br />

Schneider, Lorenz IV 1945 kommissarisch<br />

Wollschied, Georg 1946 – 1964<br />

Schmitt, Adam 1964 – 1979<br />

Ehrenbürger<br />

Wolf, Peter Franz 1979 – 1999<br />

Ehrenbürger<br />

Kayser, Gudrun 1999 – 2014<br />

Baasch, Ulf 2014 -<br />

15


Dem derzeitigen Gemeinderat gehören an:<br />

Ortsbürgermeister Ulf Baasch seit 2014<br />

Beigeordnete Elfi Schwarz - seit 2004 im Rat<br />

Beigeordneter Rolf Krause - seit 1994 im Rat<br />

Weitere Mitglieder sind:<br />

Simone Baasch seit 2014 Ewald Braun seit 2004<br />

Elmar Clemens seit 2009 Geli Friedrich seit 1999<br />

Alexander Hoos seit 2004 Gudrun Kayser seit 1994<br />

Daniela Ohl seit 2009 Dr. Christoph Rüdesheim seit 2004<br />

David Schott seit 2004 Yanna Schumann seit 2014<br />

Wolfgang Schwarz seit 1999 Engelbert Weis seit 2004<br />

Michael Weis seit 2014 Matthias Wolf seit 1999<br />

Mitarbeiter der Ortsgemeinde im Jubiläumsjahr:<br />

Claudia Kühne, Imelda Lumb, Philipp Jakob Frey, Siegbert Ingebrand<br />

16


17


Die Festvorbereitungen und was daraus werden soll<br />

von Gudrun Kayser<br />

Der Slogan der Feierlichkeiten <strong>2016</strong> lautet: sulzheim.besondersfestefestefeiern!<br />

Da sind sich alle <strong>Sulzheim</strong>er einig: das kann man hier!<br />

Seit der 1200-Jahrfeier im Jahr 1966 wurde keine Gelegenheit ausgelassen, um zu<br />

feiern. So waren besonders die Jubiläen der zahlreichen Vereine immer wieder ein<br />

guter Anlass dafür. Dann waren da noch die vielen Begegnungen mit den<br />

Freunden aus der Partnergemeinde aus dem Canton Ste Suzanne. Ob Katholischer<br />

Kirchenmusikverein, der Männergesangverein Sängerlust <strong>Sulzheim</strong> oder eine<br />

Gruppe Jugendlicher – die Anzahl der Begegnungen ist zwischenzeitlich auf über<br />

50 angestiegen.<br />

Auch die Weinfeste der Verbandsgemeinde Wörrstadt waren immer wieder<br />

Grund dafür, dass unsere Dorfgemeinschaft eng zusammen gerückt ist und<br />

gemeinsam etwas auf die Beine gestellt hat.<br />

Da wurde die Gemeindehalle eingeweiht, der Kindergarten wurde neu gebaut und<br />

angebaut. Die katholische öffentliche Bücherei wurde erneuert und auch die<br />

Fertigstellung der Jakobusmuschel war wieder ein Grund zum Feiern.<br />

Dann war da im Jahr 2008 die Einweihung des Jakobs-Pilgerweges, an dessen<br />

direkter Strecke von Bingen nach Worms unser Dorf liegt. Auch der Bau des<br />

Schildbergturmes war ein Anlass, aus dem man sich gerne getroffen hat und<br />

seitdem jährliche Feste dort begeht.<br />

Im Jahr 2015 war dann unsere Katholische Kirche Philippus und Jakobus der Grund<br />

ein großes Fest zu feiern. Sogar unser Bischof Karl Kardinal Lehmann kam, um mit<br />

uns das Jubiläum zu begehen.<br />

<strong>2016</strong> trifft sich nun unsere <strong>1250</strong>-Jahrfeier mit den Feierlichkeiten zu 200 <strong>Jahre</strong>n<br />

Rheinhessen. Die Vorbereitungen zu diesem Jubiläumsjahr liegen schon einige Zeit<br />

zurück. Bereits 2013 hat sich die damalige Ortbürgermeisterin Gudrun Kayser mit<br />

allen Vereinsvertretern und interessierten Bürgerinnen und Bürgern an einen<br />

Tisch gesetzt, um das Fest auf den Weg zu bringen. 2014 hat sich auch der neue<br />

18


Ortsbürgermeister Ulf Baasch sofort mit eingebracht und seitdem wurden Ideen<br />

geschmiedet und Projekte angeschoben.<br />

Bei den Vorbereitungen wurde schnell klar: Wir wollen ein Jubiläumslogo, einen<br />

Slogan und eine Farbe, die uns durch das Jubiläumsjahr begleiten soll. Ein<br />

Wettbewerb wurde ausgeschrieben und die eingehenden Vorschläge von allen<br />

geprüft. Wie schon beim Weinfest hatte K.-H. Kayser das Logo mit der Silhouette<br />

des Dorfes eingereicht und dieses wurde dann auch übernommen. Der Slogan<br />

wurde am Tisch gemeinsam kreiert und auch die grüne Farbe als Kennzeichen<br />

erkoren. Jetzt war es so weit. Was machen wir damit?<br />

Der Slogan begleitet uns schon seit der ersten Information der <strong>Sulzheim</strong>er<br />

darüber, was im Jubiläumsjahr so alles passieren soll. Das Logo schmückt alle<br />

offiziellen Anschreiben und auch auf den großen Werbebannern am Ortseingang<br />

und in der Gemeindehalle ist es zu sehen. Die Polo-Shirts, welche für bekennende<br />

<strong>Sulzheim</strong>er entworfen wurden, haben dann wie auch die Banner die Festfarbe und<br />

das Logo inklusive Wappen. Der Jubiläumswein trägt diese Erkennungszeichen<br />

ebenso.<br />

Da Feste bekanntlich nicht „umsonst“ zu haben sind, haben die Organisatoren<br />

dann noch einige Sponsorenartikel zum Verkauf angeboten und freuen sich über<br />

eine rege Nachfrage.<br />

Dann kam noch unser Ortsbürgermeister Ulf Baasch auf die Idee mit dem „kleinen<br />

grünen Heft“. In diesem stehen alle Veranstaltungen des Festjahres. Bei jeder<br />

Veranstaltung kann man sich da einen Stempel holen und am <strong>Jahre</strong>sende gibt es<br />

für den eifrigsten Veranstaltungsbesucher dann einen Preis. Welchen? - das wird<br />

noch nicht verraten.<br />

Die riesige Werbekampagne von 200 <strong>Jahre</strong>n Rheinhessen haben wir genutzt, um<br />

auf die große Zahl von Veranstaltungen in unserem Ort aufmerksam zu machen.<br />

Bereits bei den ersten Jubiläumsveranstaltungen in <strong>Sulzheim</strong> hat sich gezeigt, dass<br />

ein Publikum mit dieser Werbung erreicht wurde, das uns sonst wahrscheinlich<br />

gar nicht registriert hätte.<br />

Dann war da noch die Idee, dass wir eine Veranstaltung wollen, bei der die<br />

<strong>Sulzheim</strong>er mitfeiern können und einmal nicht mit Arbeit belastet werden. Hier<br />

war der Gemeinderat dann gefragt, denn solche Angebote sind mit Kosten<br />

verbunden. Da die Gemeinde schon seit Jahrzehnten finanziell gut aufgestellt ist,<br />

19


fiel die Entscheidung nicht allzu schwer. Es wird einen Mittelaltermarkt geben, der<br />

von Historica Vagantis organisiert wird. Diese Form der Organisation wurde<br />

gewählt, um auch das Risiko zu minimieren. Jetzt sind wir natürlich alle gespannt,<br />

wie dieser Markt angenommen wird. Werbung dazu soll es schon beim<br />

Verbandsgemeinde—Weinfest in Gabsheim geben. Die Organisatoren würden<br />

sich freuen, wenn viele <strong>Sulzheim</strong>er Mitbürger beim Festumzug mit teilnehmen.<br />

Auch ein gemeinsamer mittelalterlicher Tanz soll für den Umzug und das Fest<br />

noch einstudiert werden. Gespannt sind wir alle darauf, ob das klappt.<br />

Und natürlich werden wir auch gemeinsam mit unserer Partnergemeinde Ste<br />

Suzanne feiern. Spätestens an Kerb wird eine Abordnung hier bei uns zu Gast sein.<br />

Das obige Banner am Ortseingang<br />

wird jeweils mit der aktuellen Veranstaltung ergänzt<br />

20


Ein Festbuch sollte es dann auch noch geben. Alle Vereine und Gruppierungen<br />

wurden gebeten einen Beitrag zu liefern. Die Finanzierung des Buches musste<br />

geregelt werden. Da war man – wie das auch die Vereine tun – auf Anzeigen<br />

angewiesen. Dank der regen Nachfrage im Buch mit einer Anzeige für das eigene<br />

Unternehmen zu werben, war die Finanzierung dann schnell sichergestellt. Viele<br />

an der Planung Beteiligte haben dann noch Ideen mit eingebracht, was für den<br />

Leser eventuell erwähnenswert und interessant sein könnte. Die Idee von<br />

Christofer Habig wurde aufgenommen, Weinetiketten zu zeigen, die nach<br />

Möglichkeit 30 <strong>Jahre</strong> und älter sein sollten.<br />

Das Ergebnis dieser Ideensammlung halten Sie jetzt in Händen und wir hoffen,<br />

dass Sie alle viel Spaß und Freude an dem gedruckten Exemplar unsers Festbuches<br />

haben.<br />

Ortsbürgermeister Ulf Baasch und Ausschussvorsitzende Gudrun Kayser bei<br />

der Präsentation der Sponsorartikel<br />

Foto:Carsten Selak<br />

21


<strong>Jahre</strong>sprogramm für das Jubiläumjahr <strong>2016</strong><br />

Sonntag, 03.01.<strong>2016</strong><br />

17.00 Uhr<br />

Gemeindehalle<br />

Samstag, 23.01.<strong>2016</strong><br />

18.00 Uhr<br />

Kath. Kirche<br />

Samstag, 30.01.<strong>2016</strong><br />

17.11 Uhr<br />

Gemeindehalle<br />

Samstag, 06.02.<strong>2016</strong><br />

19.11 Uhr<br />

Gemeindehalle<br />

Sonntag, 07.02.<strong>2016</strong><br />

15.11 Uhr<br />

Gemeindehalle<br />

Sonntag, 07.02.<strong>2016</strong><br />

19.11 Uhr<br />

Gemeindehalle<br />

Sonntag, 28.02.<strong>2016</strong><br />

14.30 Uhr<br />

Gemeindehalle<br />

Donnerstag, 10.03.<strong>2016</strong><br />

16.30 Uhr<br />

Gemeindehalle<br />

Samstag, 19.03.<strong>2016</strong><br />

19.30 Uhr<br />

Gemeindehalle<br />

Freitag, 25.03.<strong>2016</strong><br />

12.00 Uhr<br />

Evangelische Kirche,<br />

Rommersheim<br />

Kath.<br />

Kirchenmusikverein<br />

<strong>Sulzheim</strong> 1900 e. V.<br />

Ortsgemeinde +<br />

Förderverein „Treff<br />

am Schildberg e. V.“<br />

Ortsgemeinde +<br />

Fastnachter<br />

Ortsgemeinde +<br />

Fastnachter<br />

Ortsgemeinde +<br />

Fastnachter<br />

Ortsgemeinde +<br />

Fastnachter<br />

Ortsgemeinde<br />

Kultur-<br />

Weinbotschafter<br />

Angelika Friedrich<br />

MGV „Sängerlust“<br />

1885 e. V. <strong>Sulzheim</strong><br />

Kath.<br />

Kirchengemeinde<br />

Hildegard Becker-<br />

Janson<br />

200 <strong>Jahre</strong> Rheinhessen<br />

Jubiläums-<br />

Neujahrskonzert<br />

Historische Enthüllungen<br />

– Fackelwanderung<br />

Glühender<br />

Schildbergturm<br />

Kleine Sitzung<br />

Große Sitzung<br />

Kinderfastnacht<br />

Fastnachtsparty<br />

Seniorencafé<br />

Rheinhessische Natur-<br />

Detektive …und das<br />

verschwundene Meer!<br />

Kinder-Erlebnisführung<br />

rund um <strong>Sulzheim</strong><br />

für Kinder ab 6 <strong>Jahre</strong>n<br />

200 <strong>Jahre</strong> Rheinhessen –<br />

<strong>1250</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Sulzheim</strong><br />

Jubiläumskonzert „Kultur<br />

durch Gesang“<br />

Spirituelle Wanderung an<br />

Karfreitag<br />

„Im ökumenischen<br />

Miteinander unterwegs“<br />

22


Ostermontag, 28.03.16<br />

16.00 Uhr<br />

Kath.Kirche<br />

Sonntag, 09.04.<strong>2016</strong><br />

18.00 Uhr<br />

Gemeindehalle<br />

Donnerstag, 14.04.<strong>2016</strong><br />

16.30 Uhr<br />

Gemeindehalle<br />

Samstag, 16.04.<strong>2016</strong><br />

08.00 Uhr<br />

Parkplatz<br />

Gemeindehalle<br />

Mittwoch, 20.04.<strong>2016</strong><br />

18.00 Uhr<br />

Parkplatz<br />

Gemeindehalle<br />

Sonntag, 24.04.<strong>2016</strong><br />

11.00 Uhr<br />

Parkplatz<br />

Gemeindehalle<br />

Mittwoch,27.04.<strong>2016</strong><br />

18.00 Uhr<br />

Parkplatz<br />

Gemeindehalle<br />

Freitag, 29.04.<strong>2016</strong><br />

18.00 Uhr<br />

Alter Trafoturm<br />

Kath.<br />

Kirchenmusikverein<br />

<strong>Sulzheim</strong> 1900 e. V.<br />

Landfrauenverein<br />

Kultur-<br />

Weinbotschafter<br />

Angelika Friedrich<br />

Kath.<br />

Kirchengemeinde<br />

Pilgerbegleiterin<br />

Gudrun Kayser<br />

50 <strong>Jahre</strong><br />

Landfrauenverein<br />

<strong>Sulzheim</strong><br />

Rheinhessische Natur-<br />

Detektive<br />

…auf Erkundungstour<br />

durch <strong>Sulzheim</strong>!<br />

Kinder-Erlebnisführung<br />

rund um <strong>Sulzheim</strong><br />

für Kinder ab 6 <strong>Jahre</strong>n<br />

200 <strong>Jahre</strong> Rheinhessen –<br />

Jubiläumspilgern<br />

1. Etappe<br />

20,5 km bis Dittelsheim-<br />

Heßloch<br />

Mittwochs in<br />

Rheinhessen –<br />

„KUNTERBUNTES – mit<br />

Spaß aktiv in der Natur“<br />

Sonntagswanderung am<br />

WeinWanderWochenend<br />

e „Ich bin heut mal<br />

„WEG“ – im herzlichen<br />

Rheinhessen<br />

Wandern, Erleben,<br />

Genießen rund um den<br />

Greifenberg“<br />

Mittwochs in<br />

Rheinhessen<br />

„Wir feiern <strong>1250</strong> <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Sulzheim</strong>“<br />

Kultur-<br />

Weinbotschafter<br />

Angelika Friedrich<br />

Kultur-<br />

Weinbotschafter<br />

Angelika Friedrich<br />

Kultur-<br />

Weinbotschafter<br />

Angelika Friedrich<br />

200 <strong>Jahre</strong> Rheinhessen<br />

Osterkonzert<br />

Ortsgemeinde 18.00 Uhr –<br />

Fotoausstellung im Alten<br />

Trafoturm – „<strong>Sulzheim</strong> im<br />

Wandel“<br />

23


Freitag, 29.04.<strong>2016</strong><br />

19.00 Uhr<br />

Böhlweg-Breiteweg<br />

Freitag, 29.04.<strong>2016</strong><br />

19.30 Uhr<br />

Gemeindehalle<br />

Samstag, 30.04.<strong>2016</strong><br />

06.00 Uhr<br />

Gemeindehalle<br />

Samstag, 30.04.<strong>2016</strong><br />

14.00 Uhr – 19.00 Uhr<br />

Alter Trafoturm<br />

Samstag, 30.04.<strong>2016</strong><br />

13.00 Uhr<br />

Gemeindehalle<br />

Samstag, 30.04.<strong>2016</strong><br />

Start 15.00 – 16.00 Uhr<br />

Gemeindehalle<br />

Samstag, 30.04.<strong>2016</strong><br />

19.30 Uhr<br />

Gemeindehalle<br />

Sonntag, 01.05.<strong>2016</strong><br />

09.00 Uhr<br />

Kath. Kirche<br />

Sonntag, 01.05.<strong>2016</strong><br />

11.00 Uhr<br />

Alter Trafoturm<br />

Sonntag, 01.05.<strong>2016</strong><br />

11.00 Uhr<br />

Weingut Clemens<br />

Sonntag, 01.05.<strong>2016</strong><br />

11.30 Uhr<br />

12.00 Uhr<br />

Gemeindehalle<br />

Sonntag, 01.05.<strong>2016</strong><br />

13.00 Uhr<br />

Um Kirchplatz<br />

Ortsgemeinde<br />

Ortsgemeinde<br />

BUND<br />

Aufstellen des<br />

Kerbebaumes<br />

Ecke Böhlweg - Breiteweg<br />

Kerbe-Weinsoiree<br />

Vogelstimmenwanderung<br />

mit Volker Söllner<br />

Fotoausstellung im Alten<br />

Trafoturm – „<strong>Sulzheim</strong> im<br />

Wandel“<br />

EWR<br />

EWR-Truck an der<br />

Gemeindehalle im<br />

Rahmen von 200 <strong>Jahre</strong><br />

Rheinhessen<br />

Ortsgemeinde 200 <strong>Jahre</strong> Rheinhessen –<br />

<strong>1250</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Sulzheim</strong><br />

Kerbe-Weinwanderung<br />

mit Quiz<br />

Ortsgemeinde<br />

Offizielle Feier<br />

<strong>1250</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Sulzheim</strong><br />

Kath.<br />

Kirchengemeinde<br />

Weingut Clemens<br />

Ortsgemeinde +<br />

Ortsvereine<br />

Ortsgemeinde +<br />

Anwohner am<br />

Kirchplatz<br />

Kerbe-Pilgergottesdienst<br />

Fotoausstellung im Alten<br />

Trafoturm –<br />

„<strong>Sulzheim</strong> im Wandel“<br />

Weingut Clemens<br />

„Speis und Trank“<br />

Kerbefrühschoppen mit<br />

dem KKMV<br />

Kerbe-Essen + Pilgermahl<br />

Künstlermarkt<br />

Kaffee + Kuchen im Hof<br />

Zimmermann<br />

24


Sonntag, 01.05.<strong>2016</strong><br />

14.00 Uhr<br />

Kath. Kirche<br />

Kath.<br />

Kirchengemeinde<br />

Führung in der 300 <strong>Jahre</strong><br />

alten Kirche Philippus und<br />

Jakobus<br />

Sonntag, 01.05.<strong>2016</strong><br />

15.00 Uhr<br />

Kath. Kirche<br />

Sonntag, 01.05.<strong>2016</strong><br />

16.00 Uhr<br />

Kirchplatz<br />

Montag, 02.05.<strong>2016</strong><br />

16.00 Uhr – 19.00 Uhr<br />

Gemeindehalle<br />

Montag, 02.05.<strong>2016</strong><br />

19.00 Uhr<br />

Sportplatz<br />

Freitag, 06.05.<strong>2016</strong><br />

11.00 – 17.00 Uhr<br />

Grünes Klassenzimmer<br />

„Im Krag“ – B 420<br />

Donnerstag, 12.05.<strong>2016</strong><br />

16.30 Uhr<br />

Gemeindehalle<br />

Samstag, 14.05.<strong>2016</strong><br />

20.00 Uhr<br />

Gemeindehalle<br />

Montag, 16.05.<strong>2016</strong><br />

15.00 Uhr<br />

Kirchplatz<br />

Kath.<br />

Kirchengemeinde<br />

TV<br />

„Eine Socke voller Liebe“<br />

– Monika Beer<br />

Autorenlesung in der<br />

Kath. Kirche<br />

Ein Roman über das<br />

Unterwegssein auf dem<br />

spanischen Jakobsweg<br />

TV – „Buttenstaffel“ am<br />

Kirchplatz<br />

Ortsgemeinde Kerbeausklang –<br />

Familienmittag<br />

Fotoausstellung im Alten<br />

Trafoturm –<br />

„<strong>Sulzheim</strong> im Wandel“<br />

TV 1861 <strong>Sulzheim</strong> e. V. Kerbe-Fußballspiel der AH<br />

gegen<br />

Prominentenauswahl<br />

BUND<br />

„Backtag“ im Grünen<br />

Klassenzimmer<br />

Kultur-<br />

Weinbotschafter<br />

Angelika Friedrich<br />

Gemeinde<br />

TV 1861 <strong>Sulzheim</strong> e. V.<br />

Rheinhessische Natur-<br />

Detektive<br />

…und die große Suche<br />

nach Wald!<br />

Kinder-Erlebnisführung<br />

rund um <strong>Sulzheim</strong><br />

Musikalische<br />

Konzertreihe -<br />

AZ BIG BAND<br />

Kinder-Dorf-Rally<br />

25


Sonntag, 29.05.<strong>2016</strong><br />

14.00 Uhr<br />

Gabsheim<br />

Donnerstag, 09.06.<strong>2016</strong><br />

16.30 Uhr<br />

Gemeindehalle<br />

Dienstag, 14.06.<strong>2016</strong><br />

Treffpunkt<br />

Rathaus <strong>Sulzheim</strong><br />

Samstag, 18.06.<strong>2016</strong><br />

bis 26.06.<strong>2016</strong><br />

Alter Trafoturm<br />

Samstag, 18.06.<strong>2016</strong><br />

19.00 Uhr<br />

Schildbergturm<br />

Samstag, 18.06.<strong>2016</strong><br />

20.00 Uhr<br />

Gemeindehalle<br />

Sonntag, 19.06.<strong>2016</strong><br />

14.00 Uhr<br />

Eingang Kirchgasse<br />

Ortsgemeinde +<br />

Vereine + Mitbürger<br />

Kultur-<br />

Weinbotschafter<br />

Angelika Friedrich<br />

Ortsgemeinde<br />

Künstlerkreis Nierstein<br />

Ortsgemeinde +<br />

Förderverein „Treff<br />

am Schildberg e. V.“<br />

Ortsgemeinde<br />

Ortsgemeinde<br />

<strong>1250</strong> Jahrfeier<br />

Teilnahme am Umzug des<br />

VG-Weinfestes in<br />

Gabsheim mit einer<br />

Mittelaltergruppe<br />

Rheinhessische Natur-<br />

Detektive<br />

…und die Römer!Kinder-<br />

Erlebnisführung rund um<br />

<strong>Sulzheim</strong> für Kinder ab 6<br />

<strong>Jahre</strong>n<br />

Seniorenausflug<br />

Ausstellung:<br />

„Hochgestapelt“<br />

Vernissage – 18.06.<strong>2016</strong>,<br />

17.00 Uhr<br />

200 <strong>Jahre</strong> Rheinhessen<br />

Midsummer-<br />

Weiße Tafel auf dem<br />

Schildberg<br />

Musikalische<br />

Konzertreihe –<br />

FEMTASTIX<br />

Jubiläumscafé bei Irene<br />

Maniatis<br />

Sonntag, 19.06.<strong>2016</strong><br />

17.00 Uhr<br />

Tourismus GmbH,<br />

Bahnhofstr. 21, 55286<br />

Wörrstadt<br />

Kultur-<br />

Weinbotschafter<br />

Angelika Friedrich<br />

„Ab auf’s E-Bike –<br />

Feierabendtour I“<br />

26


Samstag, 25.06.<strong>2016</strong><br />

08.00 Uhr<br />

Bahnhof Dittelsheim-<br />

Heßloch<br />

Sonntag, 26.06.<strong>2016</strong><br />

11.00 Uhr<br />

Schildbergturm<br />

Sonntag, 26.06.<strong>2016</strong><br />

11.00 Uhr – 18.00 Uhr<br />

Alter Trafoturm<br />

Sonntag, 26.06.<strong>2016</strong><br />

17.00 Uhr<br />

Tourismus GmbH,<br />

Bahnhofstr. 21, 55286<br />

Wörrstadt<br />

Samstag, 02.07.<strong>2016</strong>,<br />

Hof Kretschmer<br />

Sonntag, 03.07.<strong>2016</strong><br />

Hof Kretschmer<br />

Samstag, 09.07.<strong>2016</strong><br />

15.00 Uhr<br />

Kirchplatz<br />

Donnerstag, 14.07.<strong>2016</strong><br />

16.30 Uhr<br />

Gemeindehalle<br />

Samstag, 16.07.<strong>2016</strong><br />

20.00 Uhr<br />

Gemeindehalle<br />

Sonntag, 17.07.<strong>2016</strong><br />

14.00 Uhr<br />

Garten Alter Trafoturm<br />

Kath.<br />

Kirchengemeinde<br />

Pilgerbegleiterin<br />

Gudrun Kayser<br />

Weingut Clemens<br />

Künstlerkreis Nierstein<br />

200 <strong>Jahre</strong> Rheinhessen –<br />

Jubiläumspilgern<br />

2. Etappe<br />

25 km Dittelsheim-<br />

Heßloch bis Worms<br />

Sonntags am Turm<br />

Kultur-<br />

Weinbotschafter<br />

Angelika Friedrich<br />

MGV „Sängerlust“<br />

1885 e. V. <strong>Sulzheim</strong><br />

MGV „Sängerlust“<br />

1885 e. V. <strong>Sulzheim</strong><br />

TV 1861 <strong>Sulzheim</strong> e. V.<br />

Kultur-<br />

Weinbotschafter<br />

Angelika Friedrich<br />

Ortsgemeinde<br />

TV 1861 <strong>Sulzheim</strong><br />

Ausstellung:<br />

„Hochgestapelt“<br />

„Ab auf’s E-Bike –<br />

Feierabendtour II“<br />

Sommerfest<br />

Sommerfest mit<br />

Jubiläumscafé<br />

TV Jubiläums-Pilgerlauf<br />

und Sommerfest<br />

Rheinhessische Natur-<br />

Detektive<br />

…und das verzauberte<br />

Obst!<br />

Kinder-Erlebnisführung<br />

rund um <strong>Sulzheim</strong><br />

für Kinder ab 6 <strong>Jahre</strong>n<br />

Musikalische<br />

Konzertreihe –<br />

OFFENES KONZERT – mit<br />

verschiedenen Künstlern<br />

Jubiläumscafé im Garten<br />

am Trafoturm<br />

27


Sonntag, 17.07.<strong>2016</strong><br />

Alter Trafoturm<br />

Freitag, 29.07.<strong>2016</strong> –<br />

21.08.<strong>2016</strong><br />

Alter Trafoturm<br />

Freitag, 29.07.<strong>2016</strong>,<br />

19.00 Uhr<br />

Schildbergturm<br />

Samstag, 30.07.<strong>2016</strong><br />

19.00 Uhr<br />

Schildbergturm<br />

Sonntag, 31.07.<strong>2016</strong><br />

14.00 Uhr<br />

Schildbergturm<br />

Donnerstag, 11.08.<strong>2016</strong><br />

11.00 – 19.00 Uhr<br />

Grünes Klassenzimmer<br />

„Im Krag“ – B 420<br />

Donnerstag, 11.08.<strong>2016</strong><br />

16.30 Uhr<br />

Gemeindehalle<br />

Sonntag, 14.08.<strong>2016</strong><br />

11.00 Uhr<br />

Gabsheim<br />

Samstag, 27.08.<strong>2016</strong><br />

11.00 – 23.00<br />

Gemeindehalle<br />

TV 1861 <strong>Sulzheim</strong><br />

Afemdi-<br />

Benefizausstellung<br />

Weingut Frey-Hoos<br />

Weingut Frey-Hoos<br />

Ausstellung: 155 <strong>Jahre</strong> TV<br />

1861 <strong>Sulzheim</strong> früher –<br />

heute<br />

„Ruhe – Bewegung“ –<br />

Afemdi-Projekt<br />

Ausstellung von Brigitte<br />

Farschon<br />

Vernissage: 29.07.<strong>2016</strong> –<br />

17.00 Uhr<br />

Wein am Turm<br />

Wein am Turm<br />

Ortsgemeinde<br />

Jubiläumscafé<br />

Förderverein „Treff<br />

am Schildberg e. V.“<br />

BUND „Tag der offenen Tür“ 20<br />

<strong>Jahre</strong> „Grüne<br />

Klassenzimmer“<br />

Kultur-<br />

Weinbotschafter<br />

Angelika Friedrich<br />

Verbandsgemeinde<br />

Rheinhessische Natur-<br />

Detektive<br />

…und der Ferienausflug!<br />

Kinder-Erlebnisführung<br />

rund um <strong>Sulzheim</strong><br />

für Kinder ab 6 <strong>Jahre</strong>n<br />

200 <strong>Jahre</strong> Rheinhessen<br />

Jubiläumsveranstaltung<br />

„Erlebnistag am<br />

geografischen<br />

Mittelpunkt von<br />

Rheinhessen“<br />

Ortsgemeinde <strong>1250</strong>-Jahrfeier – 200<br />

<strong>Jahre</strong> Rheinhessen<br />

Mittelaltermarkt auf dem<br />

Gelände um die<br />

Gemeindehalle<br />

28


Sonntag, 28.08.<strong>2016</strong>,<br />

11.00 – 20.00<br />

Gemeindehalle<br />

Freitag, 02.09.<strong>2016</strong><br />

19.00 Uhr<br />

Jakobusmuschel<br />

Donnerstag, 08.09.<strong>2016</strong><br />

16.30 Uhr<br />

Gemeindehalle<br />

Freitag, 09.09.<strong>2016</strong><br />

- 11.09.<strong>2016</strong><br />

Alter Trafoturm<br />

Samstag, 10.09.<strong>2016</strong><br />

19.00 Uhr<br />

Schildbergturm<br />

Sonntag, 11.09.<strong>2016</strong><br />

16.00 Uhr<br />

Kath. Kirche<br />

Samstag, 17.09.<strong>2016</strong><br />

15.00 Uhr<br />

Parkplatz<br />

Gemeindehalle<br />

Samstag, 17.09.<strong>2016</strong><br />

20.00 Uhr<br />

Gemeindehalle<br />

Ortsgemeinde <strong>1250</strong>-Jahrfeier – 200<br />

<strong>Jahre</strong> Rheinhessen<br />

Mittelaltermarkt auf dem<br />

Gelände um die<br />

Gemeindehalle<br />

Kath. Öffentliche<br />

Bücherei<br />

Kultur-<br />

Weinbotschafter<br />

Angelika Friedrich<br />

Jürgen Sauer,<br />

Wörrstadt<br />

Ortsgemeinde +<br />

Förderverein „Treff<br />

am Schildberg e. V.“<br />

Kath.<br />

Kirchengemeinde<br />

Kultur-<br />

Weinbotschafter<br />

Angelika Friedrich<br />

Ortsgemeinde<br />

Literarisch-historische<br />

Lesung mit Genuss und<br />

Wein<br />

Autorenlesung: Holger<br />

Höcke<br />

Rheinhessische Natur-<br />

Detektive<br />

…und der geheimnisvolle<br />

Weinberg!<br />

Kinder-Erlebnisführung<br />

rund um <strong>Sulzheim</strong><br />

für Kinder ab 6 <strong>Jahre</strong>n<br />

Foto-Ausstellung<br />

„Spiegelungen und<br />

Wasser“<br />

Vernissage: 09.09.<strong>2016</strong>,<br />

17.00 Uhr<br />

200 <strong>Jahre</strong> Rheinhessen –<br />

Über den Hügeln -<br />

„Rheinhessisches<br />

Abendbrot im Abendrot“<br />

Landschreiber<br />

Tag des Denkmals –<br />

Führung in der Kirche<br />

Philippus und Jakobus<br />

Samstags in Rheinhessen<br />

„Rheinhessisches<br />

Obsterlebnis – frisches<br />

Obst und was daraus<br />

werden kann“<br />

Musikalische<br />

Konzertreihe –<br />

INTAKT<br />

29


Sonntag, 18.09.<strong>2016</strong><br />

10.00 Uhr<br />

Parkplatz<br />

Gemeindehalle<br />

Sonntag, 18.09.<strong>2016</strong><br />

11.00 Uhr<br />

Tourismus GmbH,<br />

Bahnhofstr. 21, 55286<br />

Wörrstadt<br />

Samstag, 01.10.<strong>2016</strong><br />

20.00 Uhr<br />

Gemeindehalle<br />

Samstag, 08.10.<strong>2016</strong><br />

19.00 Uhr<br />

Gemeindehalle<br />

Günter und Anne Kreft<br />

Kultur-<br />

Weinbotschafter<br />

Angelika Friedrich<br />

Sonntagswanderung der<br />

Tourismus GmbH<br />

„Erlebniswanderung<br />

durch die Grünen<br />

Klassenzimmer“<br />

„Ab auf’s E-Bike – Fünf-<br />

Türme-Tour“<br />

Ortsgemeinde<br />

Musikalische<br />

Konzertreihe –<br />

CANTABILE<br />

TV 1861 <strong>Sulzheim</strong> e. V. SWR1 – Night-Fever –<br />

Party<br />

Sonntag, 09.10.<strong>2016</strong><br />

10.00 Uhr<br />

Gemeindehalle<br />

Mittwoch, 02.11.<strong>2016</strong><br />

18.00 Uhr<br />

Parkplatz<br />

Gemeindehalle<br />

Donnerstag, 10.11.<strong>2016</strong><br />

18.00 Uhr<br />

Kirchplatz<br />

Freitag, 11.11.<strong>2016</strong><br />

20.00 Uhr<br />

Gemeindehalle<br />

Samstag, 12.11.<strong>2016</strong><br />

20.00 Uhr<br />

Gemeindehalle<br />

Tourismus GmbH<br />

Pilgerbegleiterin<br />

Gudrun Kayser<br />

Kultur-<br />

Weinbotschafter<br />

Angelika Friedrich<br />

Ortsgemeinde +<br />

Kirchengemeinde<br />

KJS <strong>Sulzheim</strong> e. V.<br />

KJS <strong>Sulzheim</strong> e. V.<br />

Sonntagswanderung<br />

Pilgern auf der Schleife<br />

<strong>Sulzheim</strong> – Wörrstadt –<br />

Spiesheim – Ensheim –<br />

Rommersheim – <strong>Sulzheim</strong><br />

– 14 km<br />

Mittwochs in<br />

Rheinhessen –<br />

„Rheinhessisches<br />

Dorfleben – vom Alltag<br />

zum Sonntag“<br />

Martinsumzug –<br />

17.30 Uhr in der Kirche<br />

18.00 Uhr Martinsumzug<br />

18.30 Uhr KJS im Juhei –<br />

Bewirtung<br />

Rocknacht<br />

Rocknacht<br />

30


Sonntag, 20.11.<strong>2016</strong><br />

11.00 Uhr<br />

Jakobusmuschel<br />

Sonntag, 27.11.<strong>2016</strong><br />

15.30 Uhr<br />

Kath. Kirche<br />

Samstag, 17.12.<strong>2016</strong><br />

19.30 Uhr<br />

Gemeindehalle<br />

Stand: 25.01.<strong>2016</strong>/G. Kayser<br />

Kath. Öffentl. Bücherei<br />

+ KiTa-<strong>Sulzheim</strong> +<br />

Landfrauenverein<br />

MGV „Sängerlust“<br />

1885 e. V. <strong>Sulzheim</strong><br />

Kath.<br />

Kirchenmusikverein<br />

<strong>Sulzheim</strong> 1900 e. V.<br />

Winterzauber<br />

Weihnachtsmarkt mit<br />

Basar und<br />

Buchausstellung<br />

<strong>1250</strong>-Jahrfeier - 200 <strong>Jahre</strong><br />

Rheinhessen<br />

„200 <strong>Jahre</strong><br />

weihnachtliches Liedgut“<br />

Adventskonzert<br />

<strong>Jahre</strong>sabschlusskonzert<br />

Viele der aufgeführten Veranstaltungen finden sich auch im Jubiläumskalender<br />

von 200 <strong>Jahre</strong> Rheinhessen und natürlich auf der Homepage der Ortsgemeinde.<br />

Das kleine grüne<br />

Jubiläumsheft<br />

31


32


Deutsch-französische Partnerschaft<br />

<strong>Sulzheim</strong> – Canton Sainte Suzanne<br />

von K.-H. Kayser<br />

Seit nahezu 50 <strong>Jahre</strong>n unterhält <strong>Sulzheim</strong> eine rege<br />

Partnerschaft mit den Gemeinden des französischen Cantons Sainte Suzanne ,<br />

gelegen am südlichen Rand der Normandie, in einer ländlichen, durch Viehzucht<br />

geprägten Gegend, 40 Kilometer westlich von Le Mans.<br />

Der Ursprung dieser « Jumelage » geht zurück in die Zeit des Zweiten Weltkrieges,<br />

als Monsieur Victor Julien von Juli 1941 bis zum Kriegsende 1945 als<br />

Kriegsgefangener in <strong>Sulzheim</strong> lebte und auf dem Hof der Familie Steeg /Becker<br />

arbeitete. « J’étais chez des humaines, traité comme un ami et non comme<br />

prisonnier. » - « Ich war bei Menschen und wurde von Ihnen wie ein Freund und<br />

nicht wie ein Gefangener behandelt » - erinnert sich Victor Julien, der nach dem<br />

Krieg den Kontakt nach <strong>Sulzheim</strong> mit Adam Becker aufrecht hielt.<br />

Aus der Freundschaft zwischen den Familien ergab sich im Sommer 1967 der erste<br />

offizielle Austausch. Auf Einladung von Monsieur Julien – inzwischen<br />

Bürgermeister und Generalrat des Cantons – reiste eine Gruppe <strong>Sulzheim</strong>er<br />

Jugendlicher, angeführt vom damaligen Bürgermeister Adam Schmitt, nach Ste<br />

Suzanne, wo sie von der gesamten Bevölkerung auf das Herzlichste empfangen<br />

wurden. Ein Jahr später wurde beim Gegenbesuch der Franzosen die<br />

Partnerschaft nochmals in <strong>Sulzheim</strong> offiziell besiegelt.<br />

Die gegenseitigen Besuche wiederholten sich seitdem in jährlichem Rhythmus und<br />

blieben auch nicht auf den Jugendaustausch beschränkt. Sowohl der<br />

Männergesangverein Sängerlust <strong>Sulzheim</strong> wie auch der Katholische<br />

Kirchenmusikverein und der Turnverein 1861 <strong>Sulzheim</strong> organisierten regelmäßig<br />

Fahrten zu dem französischen Partner.<br />

Im Jahr 1983 wurde der in 2002 verstorbene Victor Julien, der von seinem<br />

langjährigen Aufenthalt in <strong>Sulzheim</strong> noch gut deutsch mit rheinhessischem Dialekt<br />

sprach, anlässlich seines 70. Geburtstags zum Ehrenbürger von <strong>Sulzheim</strong> ernannt.<br />

Neben den offiziellen Begegnungen haben sich im Laufe der <strong>Jahre</strong> zahlreiche feste<br />

Freundschaften zwischen einzelnen Familien gebildet. Viele gegenseitige private<br />

Besuche, bei denen auch die Entfernung von nahezu 800 Kilometer kein Hindernis<br />

ist, halten die Partnerschaft an der Basis lebendig. In 2003 läuteten sogar die<br />

33


Hochzeitsglocken in Frankreich, zur ersten deutsch-französischen Verbindung, die<br />

aus der Partnerschaft entstand. Gepoltert wurde nach deutscher Tradition in<br />

<strong>Sulzheim</strong> bei Tanja geb. Ingebrand und Damien Barrier, der heute Vorsitzender<br />

des Austauschkomitees in Frankreich ist.<br />

Juli 40 - Apr.45<br />

Chronik der deutsch-französischen Besuche zwischen<br />

<strong>Sulzheim</strong> und dem Canton Sainte Suzanne<br />

Viktor Julien als Kriegsgefangener in <strong>Sulzheim</strong> bei<br />

Familie Steeg/Becker<br />

15. - 23. 7. 67 1. Jugendaustausch in Ste Suzanne<br />

13. - 22. 7. 68 1. Jugendaustausch in <strong>Sulzheim</strong><br />

14.7.1968 Unterzeichnung Partnerschaftsurkunde Victor Julien,<br />

Conseiller Général des Cantons Ste Suzanne<br />

und Adam Schmitt, Ortsbürgermeister von <strong>Sulzheim</strong><br />

18. - 26. 7. 69 Jugendaustausch in Ste Suzanne<br />

16. - 24. 7. 70 Jugendaustausch in <strong>Sulzheim</strong><br />

31.3. - 5.4. 72 Ostern: Kath. Kirchenmusikverein in Ste Suzanne<br />

20. - 25. 4. 73 Ostern: Kath. Kirchenmusikverein in Ste Suzanne<br />

1. 5. 1973 Gründung“Comité d’ Echange“ im Canton Ste Suzanne<br />

27.7. - 2.8. 73 Jugendaustausch in <strong>Sulzheim</strong><br />

19. - 29. 7. 74 Jugendaustausch in Ste Suzanne<br />

25.7. - 4.8. 75 Jugendaustausch und Kapelle “Midnights“ in <strong>Sulzheim</strong><br />

(75-jähriges Jubiläum des Musikvereins)<br />

31.7. - 9.8. 76 Jugendaustausch in Ste Suzanne<br />

7. - 13. 4. 77 Ostern: Kath. Kirchenmusikverein mit “Moodies“ und<br />

Jugendaustausch in Ste Suzanne (Bierfest, 10 <strong>Jahre</strong><br />

Partnerschaft)<br />

22.7. - 1.8.77 Jugendaustausch in <strong>Sulzheim</strong><br />

22. - 31. 7. 78 Jugendaustausch in Ste Suzanne<br />

27.7. - 6.8. 79 Jugendaustausch mit Majorettengruppe von Vaiges in<br />

<strong>Sulzheim</strong><br />

34


12. - 21. 7. 80 Jugendaustausch in Ste Suzanne<br />

25.7. - 3.8. 81 Jugendaustausch in <strong>Sulzheim</strong><br />

24.7. - 1.8. 82 Jugendaustausch in Ste Suzanne<br />

21. - 22. 1. 83 25 <strong>Jahre</strong> deutsch-französisches Jugendwerk in Paris<br />

Delegationen aus <strong>Sulzheim</strong> und Canton Ste Suzanne<br />

22. - 31. 7. 83 Jugendaustausch in <strong>Sulzheim</strong><br />

23. 7. 83 Victor Julien wird zum Ehrenbürger ernannt.<br />

21. - 30. 7. 84 Jugendaustausch in Ste Suzanne<br />

5. - 8. 4. 1985 Ostern: Ste Suzanner Musikverein in <strong>Sulzheim</strong><br />

11. - 16. 5. 85 <strong>Sulzheim</strong>er Weinstand im Europazelt bei Ausstellung<br />

in Laval<br />

19. - 28. 7. 86 Jugendaustausch in <strong>Sulzheim</strong><br />

17. - 22. 4. 87 Ostern: Kath. Kirchenmusikverein in Ste Suzanne<br />

(20 <strong>Jahre</strong> Partnerschaft)<br />

1. - 4. 5. 1987 Kerb: Ste Suzanner Musikverein in <strong>Sulzheim</strong><br />

25.7. - 2.8. 87 Jugendaustausch in Ste Suzanne<br />

13. - 17. 7. 88 MGV Sängerlust <strong>Sulzheim</strong> in Ste Suzanne<br />

23. - 31. 7. 88 Jugendaustausch in <strong>Sulzheim</strong><br />

16. 9. 89 Adam Becker zum Ehrenbürger von <strong>Sulzheim</strong> ernannt<br />

30.6. - 9.7. 90 Jugendaustausch in Ste Suzanne (mit Molsdorfern)<br />

20. - 29. 7. 91 Jugendaustausch in <strong>Sulzheim</strong><br />

17. - 21. 4. 92 Ostern: Kath. Kirchenmusikverein in Ste Suzanne<br />

(25 <strong>Jahre</strong> Partnerschaft)<br />

1. - 4. 5. 1992 Kerb: Ste Suzanner Musikverein in <strong>Sulzheim</strong> (25 <strong>Jahre</strong><br />

Partnerschaft) Einweihung der Ste Suzanner Straße<br />

13. - 17. 8. 92 MGV Sängerlust <strong>Sulzheim</strong> in Ste Suzanne (25 <strong>Jahre</strong><br />

Partnerschaft)<br />

29.4. - 2.5. 94 Kerb: Ste Suzanner Musikverein in <strong>Sulzheim</strong><br />

2. - 11. 7. 94 Jugendaustausch in Ste Suzanne<br />

19. 2. 1995 Ankunft der Europafahne in <strong>Sulzheim</strong> (von Mettmann)<br />

35


4. 3. 1995 Transport Europafahne von <strong>Sulzheim</strong> nach Ladenburg<br />

mit Beteiligung der Ste Suzanner Feuerwehr<br />

6. - 8. 5. 95 Europafahne in Verdun: Treffen der Delegationen<br />

5. - 14. 8. 95 Jugendaustausch in <strong>Sulzheim</strong><br />

31.5. - 3.6. 96 VG-Weinfest in <strong>Sulzheim</strong> mit französischem Stand<br />

20. 8. 1996 Adam Becker gestorben<br />

28. - 31. 4. 97 Ostern: Kath. Kirchenmusikverein in Ste Suzanne<br />

(30 <strong>Jahre</strong> Partnerschaft)<br />

1. - 4. 5. 1997 Kerb: Ste Suzanner Musikverein in <strong>Sulzheim</strong><br />

14. - 18. 8. 97 MGV Sängerlust <strong>Sulzheim</strong> in Ste Suzanne<br />

(30 <strong>Jahre</strong> Partnerschaft)<br />

14. - 23. 8. 98 Jugendaustausch in <strong>Sulzheim</strong><br />

6. - 7. 11. 98 Europa-Treffen in Verdun<br />

24.7. - 1.8. 99 Jugendaustausch in Ste Suzanne<br />

27.-31.7.2000 MGV Sängerlust <strong>Sulzheim</strong> in Ste Suzanne<br />

4. - 8. 8. 2000 Ste Suzanner Musikverein zum 100-j. Jubiläum<br />

des Musikvereins in <strong>Sulzheim</strong><br />

25. 2. 2002 Victor Julien gestorben<br />

8. - 12. 5. 02 Neu gewähltes Comité d’ Echange in <strong>Sulzheim</strong><br />

(35 <strong>Jahre</strong> Partnerschaft)<br />

18. - 24. 4. 03 Ostern: Austausch im Canton Ste Suzanne zur<br />

(35 <strong>Jahre</strong> Partnerschaft)<br />

Sommer 2003 Erste dt.-frz. Partnerschaftshochzeit: Tanja Ingebrand<br />

und Damien Barrier<br />

15. 8. 2003 Polterabend in <strong>Sulzheim</strong><br />

6. 9. 2003 Kirchliche Trauung in Voutré<br />

19. - 23. 5. 04 Austausch in <strong>Sulzheim</strong>, Teilnahme M. F. Dailigault,<br />

Bürgermeister vonSt. Georges le Fléchard, der<br />

neuen Gemeinde des Cantons<br />

4. - 8. 5. 2005 Austausch (Gemeinde) im Canton Ste Suzanne<br />

25. - 28. 5. 06 Austausch in <strong>Sulzheim</strong><br />

5. - 10. 4. 07 Ostern: Kath. Kirchenmusikverein in Ste Suzanne<br />

(40 <strong>Jahre</strong> Partnerschaft)<br />

36


8. - 12. 5. 08 Ste Suzanner Musikverein, Comité d’Echange und<br />

Familie Julien in <strong>Sulzheim</strong>, (40-Jahrfeier mit 112<br />

französischen Gästen), gemeinsamer Auftritt des<br />

Musikvereins bei der Landesgartenschau in Bingen<br />

20. - 24. 2. 09 „Banda Suzanna“ beim Rosenmontagszug in Mainz<br />

11. - 18. 7. 09 Jugendaustausch in Ste Suzanne<br />

4. - 11. 7. 10 Jugendaustausch in <strong>Sulzheim</strong><br />

3. - 6. 6. 11 VG-Weinfest in <strong>Sulzheim</strong> mit französischem Stand<br />

7. - 11. 7. 12 MGV Sängerlust <strong>Sulzheim</strong> in Ste Suzanne<br />

7. - 14. 7. 13 Jugendaustausch in Ste Suzanne (Jugendfeuerwehr)<br />

31.10. - 3.11.13 Ste Suzanner Musikverein in <strong>Sulzheim</strong> (40 <strong>Jahre</strong> VG<br />

Wörrstadt)<br />

18. - 21. 7. 14 KKMV in Ste Suzanne<br />

27. 7.- 3. 8. 14 Jugendaustausch in <strong>Sulzheim</strong><br />

22.-26.10.15 Gruppe Erwachsene und Jugendliche in Ste. Suzanne<br />

37


<strong>1250</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Sulzheim</strong> -<br />

ein besonderes Dorf<br />

von K.-H. Kayser<br />

Das heutige Dorf ist – wenn man von den römischen<br />

„Villae Rusticae“ und den Sarkophag-Funden in der<br />

Gemarkung (oberhalb der Rommersheimer Mühle)<br />

absieht - eine Gründung des fränkischen Volkes. Mit der<br />

Zeit blühte die Siedlung <strong>Sulzheim</strong> auf, so dass wir in Schenkungsurkunden aus den<br />

<strong>Jahre</strong>n 766 und 767 an das Kloster Lorsch und 796 an das Kloster Fulda die<br />

Existenz nachweisen können. Schon damals wurde der Ortsname “<strong>Sulzheim</strong>“<br />

verwand.<br />

<strong>Sulzheim</strong> war bis zum <strong>Jahre</strong> 1360 im Besitz der Raugrafen von Bolanden, bis diese<br />

es an das Domkapitel zu Mainz verkauften. Wegen vieler Streitereien mit der<br />

<strong>Sulzheim</strong>er Bevölkerung übereigneten diese es dem<br />

Erzbischof von Mainz im <strong>Jahre</strong> 1486 und dies blieb so<br />

bis zur französischen Revolution 1793. Im <strong>Jahre</strong> 1576<br />

wurde anhand des Gerichtsweistums im Auftrag der<br />

kurfürstlichen Mainzer Regierung die <strong>Sulzheim</strong>er<br />

Gemarkung von Maskop gezeichnet. Seit dieser Zeit tritt<br />

das frühere <strong>Sulzheim</strong>er Wappen – silbernes Rad auf<br />

rotem Grund -, was auf die Zugehörigkeit zu Mainz<br />

hinweist, in Erscheinung. Dieses Wappen führte <strong>Sulzheim</strong> bis zum <strong>Jahre</strong> 1972, als<br />

die Bezirksregierung die Gemeinde <strong>Sulzheim</strong> aufforderte sich ein neues Wappen<br />

zuzulegen, da dieses bereits ein Landes-/Stadtwappen sei. Das heutige Wappen<br />

wurde damals von Schullehrer Bubach – der auch Mitglied des Gemeinderates<br />

war - entworfen und zeigt in abstrahierter Form die Insignien der beiden<br />

Kirchenpatrone, das Tatzenkreuz für den hl. Philippus und die Jakobsmuscheln für<br />

den hl. Jakobus.<br />

Nach den Verwüstungen des Pfälzischen Erbfolgekrieges und der anschließenden<br />

Hungersnot setzte Ende des 17. Jahrhunderts allmählich der Wiederaufbau der<br />

zerstörten Dörfer und Kirchen ein. Nahezu alle älteren Gebäude in den heutigen<br />

Ortskernen stammen aus dieser Aufbauepoche. <strong>Sulzheim</strong> hatte damals nur noch<br />

118 Bürger. Bis zum <strong>Jahre</strong> 1900 stiegen die Einwohnerzahlen wieder auf 706. Die<br />

erste Ortserweiterung über den ursprünglich befestigten Teil hinaus mag noch im<br />

38


frühen 19. Jahrhundert am oberen Teil<br />

der Hauptstraße (Richtung B420)<br />

stattgefunden haben.<br />

Der südwestlich von <strong>Sulzheim</strong> gelegene<br />

frühere Ort Rommersheim (das heutige<br />

Rommersheim hieß damals noch<br />

Eichloch) mit dem Hofgut Rommersheimer<br />

Mühle gehörte im 13<br />

Jahrhundert zum Stiftungsgut des Klosters Altenmünster zu Mainz. Nach dem<br />

Ausgang des Ortes Rommersheim wurde im 15.Jahrhundert die Gemarkung von<br />

Rommersheim der von <strong>Sulzheim</strong> zugeschlagen und das Gut nebst Mühle und<br />

Kapelle im <strong>Jahre</strong> 1606 der Gemeinde <strong>Sulzheim</strong> in Erbpacht überlassen. Ein<br />

Gedenkstein an dieser Stelle erinnert heute noch an die Marienkapelle des<br />

Klosters. Der alte Gedenkstein wurde 1936 von der Katholischen Kirchengemeinde<br />

aus alten Grabsteinen des geräumten Friedhofs errichtet. Im Jahr 2011 wurde<br />

dieser dann beim Rübenabtransport schwer beschädigt. Wie meist in solchen<br />

Fällen war der Verursacher nicht zu ermitteln. So war wieder einmal die große<br />

Fragen zu klären: Wer zahlt das? Dank der großen Unterstützung des<br />

Landesarchäologen Dr. Rupprecht konnte der reparierte Stein dann am<br />

21.09.2013 wieder durch den ortsansässigen Pfarrer Andreas Kaiser eingeweiht<br />

werden.<br />

Der in der Rommersheimer<br />

Marktgewann (heute erinnert hier noch<br />

das Sühnekreuz) gehaltene „kayserliche<br />

und freye Markt“ wurde im <strong>Jahre</strong> 1700<br />

in die Ortsnähe <strong>Sulzheim</strong>s verlegt.<br />

Wegen der damals verliehenen<br />

kaiserlichen Marktrechte wurde im <strong>Jahre</strong><br />

2010 die <strong>Sulzheim</strong>er Fahne – das<br />

Ortswappen auf schwarz/gelbem Hintergrund (Marktfarben) - genehmigt. Auch<br />

dem Sühnekreuz war es ähnlich ergangen, wie dem Gedenkstein der<br />

Marienkapelle. Nach seiner Beschädigung fühlte sich niemand dafür<br />

verantwortlich. Auch hier half wieder der Landesarchäologe Dr. Rupprecht, der<br />

schon dafür gesorgt hatte, dass einer der römischen Särge – welcher auf dem<br />

Greifenberg gefunden wurde – wieder zurück nach <strong>Sulzheim</strong> kam.<br />

39


Das Ortsbild von <strong>Sulzheim</strong> hat sich in den letzten Jahrzehnten zu seinem Vorteil<br />

verändert. Die ältesten Häuser <strong>Sulzheim</strong>s stehen in der Nähe der Kirche und sind<br />

zum Teil älter als die heutige Kirche. Nach der Verwüstung und dem Brand der<br />

alten gotischen Kirche im Jahr 1689 wurde 1715 die neue barocke Kirche geweiht.<br />

Die ältesten Häuser stammen aus den <strong>Jahre</strong>n 1593 und 1612. Zwischen einem von<br />

ihnen (Kirchplatz Nr. 4) und dem damaligen Kirchhof lag die Weed, gespeist von<br />

Quellen im Steinsborn, die bis in die Dorfmitte verrohrt waren. Die Weed war eine<br />

Anstauung von Wasser mitten im Dorf und diente als Viehtränke. Ihr Überlauf<br />

floss durch die Kirchgasse in den Eselsborn, welcher sich am Ortsausgang mit dem<br />

aus der Gemeindeweide kommenden Ochsenbach vereint zum <strong>Sulzheim</strong>er Bach.<br />

Das Quellgebiet des Eselsborn am nordöstlichen Ortsrand wurde 2013 renaturiert,<br />

wobei eine kleine Wasserlandschaft entstand. Der <strong>Sulzheim</strong>er Bach fließt weiter in<br />

Richtung Wallertheim. In ihn münden unterwegs der Neuborn Bach und der<br />

Vendersheimer Bach.<br />

In den letzten 30 <strong>Jahre</strong>n wurden 3 Neubaugebiete „Im Krag“, „Auf der Hofstatt“<br />

und „Auf der Bleiche“ ausgewiesen. Für die weitere Entwicklung des Ortes ist die<br />

heutige Verkehrslage von besonderer Bedeutung; die kurzen Entfernungen zur<br />

A61 und A63, zur nur 1km entfernten Stadt Wörrstadt oder zur 22 km entfernten<br />

Landeshauptstadt Mainz.<br />

1964 begann in Rheinland-Pfalz die Neuordnung des Schulwesens, was auch für<br />

die beiden <strong>Sulzheim</strong>er Schulen nicht ohne Auswirkung blieb. 1968 wurden die<br />

Klassen 5-9 in die Wörrstadter Hauptschule eingeschult. Die Grundschulklassen 1-<br />

4 blieben noch bis zum Jahr 1976 in <strong>Sulzheim</strong> erhalten. Das 1911 errichtete obere<br />

Schulhaus wird heute als Rathaus mit Ratssaal genutzt, das untere wurde an<br />

Privatpersonen verkauft.<br />

Eine zweigruppige Kindertagesstätte wird in Trägerschaft der Katholischen Kirche<br />

mit Unterstützung der Ortsgemeinde in der Nachbarschaft der Kirche betrieben<br />

und wurde im <strong>Jahre</strong> 2001 durch die Gemeinde erweitert. Bis 1982 wurde <strong>Sulzheim</strong><br />

von einem eigenen Pfarrer versorgt, seit dem gehört die Pfarrgemeinde zur<br />

Pfarrgruppe Wörrstadt, von der sie betreut wird. Nach 11 jähriger Betreuung<br />

durch Pfarrer Andreas Kaiser wurde dieser 2015 abgelöst von Pfarrer Bernhard<br />

Hock.<br />

Der 1930 errichtete Friedhof am Zwerchweg wäre bald an seine Grenzen<br />

gestoßen, weshalb die Gemeinde 2013 mit dem Zukauf von Nachbargrundstücken<br />

eine 2015 erfolgte Erweiterung ermöglichte.<br />

40


Über die gute Fernstraßenverbindung und den Eisenbahnanschluss am ca.1 km<br />

entfernten Wörrstadter Bahnhof – welcher auch durch einen ausgebauten Rad-<br />

/Fußweg erreichbar ist - befindet sich <strong>Sulzheim</strong> aber auch im Einzugsbereich des<br />

bis nach <strong>Sulzheim</strong> reichenden „Rhein–Main–Gebiets“. Viele <strong>Sulzheim</strong>er Bürger<br />

gehen dort ihrem Broterwerb nach. Diese Nähe zum Großraum zeigt sich in einer<br />

regen Nachfrage nach Wohnraum bzw. Bauland in <strong>Sulzheim</strong>. Ein Einkaufszentrum<br />

befindet sich auch in unmittelbarer Nachbarschaft des Bahnhofs.<br />

Hieraus ergibt sich die Chance, die alte Bausubstanz des Ortskerns weiterhin<br />

sinnvoll zu nutzen und trotz schrumpfender Landwirtschaft zu erhalten. Zum<br />

anderen resultiert aber daraus auch ein Druck im Sinne einer weiteren<br />

Neubaugebietsausweisung in <strong>Sulzheim</strong>, weshalb die Gemeinde 2012 mit der<br />

konkreten Planung des Gebietes „Im Breiteweg“ begonnen hat und der Beginn<br />

der Erschließung nun für <strong>2016</strong> vorgesehen ist.<br />

Die <strong>Sulzheim</strong>er Gemarkung ist aufgeteilt in 11 Fluren und erstreckt sich über eine<br />

Fläche von 607 ha, davon werden 85% (517ha) landwirtschaftlich genutzt und 13%<br />

(75ha) dienen als Siedlungs- und Verkehrsfläche. Die bis auf 13 landwirtschaftliche<br />

Betriebe (2 Auswärtige) geschrumpfte Landwirtschaft bewirtschaftet noch 293 ha<br />

Fläche, davon wiederum 147 ha Rebfläche. Im Vergleich bewirtschafteten 1971<br />

noch 81 Betriebe die annähernd gleiche landwirtschaftliche Fläche. <strong>Sulzheim</strong>er<br />

Weinberge werden 767 schon in den Schenkungsurkunden an das Kloster Lorsch<br />

erwähnt. Bekannte Weinlagen hier sind Honigberg, Schildberg, und Greifenberg.<br />

Unsere Gutsschänke und verschiedene Winzer laden in schönem Ambiente unsere<br />

Besucher ein, ein Glas des guten heimischen Weines zu genießen. Mittlerweile<br />

gibt es auch zahlreiche private Pensionen und Übernachtungsmöglichkeiten.<br />

Besonders erwähnenswert ist hier, dass eine junge <strong>Sulzheim</strong>erin –Stefanie Ohl -<br />

2005 zur ersten <strong>Sulzheim</strong>er VG - Weinkönigin „Stefanie I “ gewählt wurde und es<br />

ihr 2007 sogar gelang im Mainzer Schloss zur Rheinhessischen Weinkönigin<br />

gekrönt zu werden.<br />

Dass <strong>Sulzheim</strong> bereit ist zum „festefestefeiern“ zeigte sich schon bei dem 1981 in<br />

der Bahnhofstraße erstmals durchgeführten 2. Weinfest der VG-Wörrstadt. Das<br />

17. VG-Weinfest 1996 und das 32. Weinfest 2011 fanden in der Hauptstraße statt.<br />

Die Bevölkerung hat sich von 650 Einwohnern nach dem 2.Weltkrieg auf ca. 1100<br />

im <strong>Jahre</strong> 2015 erhöht. Auch nach der Gebietsreform 1972 hat sich <strong>Sulzheim</strong><br />

weiterhin als eigenständige Gemeinde in der Verbandsgemeinde Wörrstadt<br />

41


ehauptet. So war es auch eine Besonderheit, dass <strong>Sulzheim</strong> im <strong>Jahre</strong> 1999 als<br />

erster Ort in der Verbandsgemeinde in Direktwahl einen weiblichen<br />

Ortsbürgermeister - Gudrun Kayser - wählte. 2014 übergab sie das Amt an ihren<br />

Nachfolger Ulf Baasch.<br />

Angestoßen durch die Ideen der französischen Revolution wurden Mitte des 19.<br />

Jahrhunderts auch in <strong>Sulzheim</strong> verschiedene Vereine gegründet. So gilt der über<br />

150 <strong>Jahre</strong> alte - 1861 gegründete - Turnverein als der älteste Verein im Ort,<br />

gefolgt vom MGV Sängerlust 1885, dem 1900 gegründeten Katholischen Kirchen<br />

Musikverein, die Freiwillige Feuerwehr, der Katholischen Jugend, dem 1966<br />

gegründeten Landfrauenverein und dem Bauern- und Winzerverein. Weitere<br />

Gruppierungen wie die <strong>Sulzheim</strong>er Fassnachter, die Fördervereine der Freiwilligen<br />

Feuerwehr und des „Treff am Schildberg“ sowie der Vereins- und Kulturring<br />

zeugen von einer regen Tätigkeit vieler Ehrenamtlicher in <strong>Sulzheim</strong>. Damit all<br />

diese Vereine eine geeignete Möglichkeit zur Ausübung ihrer Tätigkeiten erhalten,<br />

entschloss man sich 1975 zum Bau einer Mehrzweckhalle. Ein Antrag auf<br />

Bezuschussung wurde vom Kreis abgelehnt. Das konnte die <strong>Sulzheim</strong>er nicht<br />

entmutigen und man startete den Bau mit viel Eigeninitiative. 1979 konnte man<br />

dann die erste Fastnachtsveranstaltung darin feiern. Organisiert wurde diese von<br />

K.-H. Kayser und als erster Sitzungspräsident fungierte damals Alfred Kretschmer.<br />

Die Halle musste im Laufe der <strong>Jahre</strong> wegen der starken Nutzung durch Sport- und<br />

Kulturträger 2003 energetisch saniert werden, wobei auch das Dach komplett<br />

erneuert und mit einer Bürger-Photovoltaikanlage versehen wurde. 2014 wurde<br />

sie dann wegen Platzmangels zum dritten Mal umgebaut und im Herbst 2015<br />

fertig gestellt.<br />

<strong>Sulzheim</strong> lebt seit 1967 eine aktive Partnerschaft mit dem französischen Kanton<br />

Ste Suzanne. Als Kriegsgefangener auf einem <strong>Sulzheim</strong>er Bauernhof war Victor<br />

Julien von der ihm entgegengebrachten Zuneigung so gerührt, dass er nach dem<br />

Krieg wieder zu Besuch kam und dabei die Idee des Austausches geboren<br />

wurde.1967 wurde diese Partnerschaft in Frankreich und 1968 in <strong>Sulzheim</strong><br />

besiegelt. Neben den sich jährlich wiederholenden gegenseitigen Besuchen hat<br />

man in der Zwischenzeit in <strong>Sulzheim</strong> einen Platz und eine Straße nach der<br />

Partnergemeinde benannt und einen Partnerschaftsbrunnen erbaut. 2017 wird<br />

man die 50-jährige Partnerschaft begehen.<br />

42


Durch das Engagement zahlreicher Ehrenamtlicher hat <strong>Sulzheim</strong> einiges bewegt<br />

auf dem Gebiet der Erhaltung unserer Natur für unsere Nachkommen sowie<br />

hinsichtlich touristischer Erschließung. In der Gemarkung werden mittlerweile 5<br />

Grüne Klassenzimmer vom BUND – auf Initiative von Volker und Elisabeth Söllner -<br />

betreut und Jedermann/-frau - auch Kita- und Schulkindern - zur Nutzung zur<br />

Verfügung gestellt. Auch für Wanderer und Biker hat man Wege präpariert und<br />

gut ausgeschildert. Besonders sind zu erwähnen, den durch die <strong>Sulzheim</strong>er<br />

Gemarkung führenden Erlebnis Wanderweg „Grüne Klassenzimmer“, den „<br />

Rheinhessischen Jakobspilgerweg“, die Nordic-Walking- und Radwege nach<br />

Wörrstadt, Wallertheim und Vendersheim. Hinweise auf den 2008 mit einem<br />

großen Pilgerfest in <strong>Sulzheim</strong> wieder eröffneten Pilgerweg finden sich schon in<br />

einer <strong>Sulzheim</strong>er Gerichtsordnung aus dem <strong>Jahre</strong> 1515. Er tangiert den 2010 neu<br />

auf dem <strong>Sulzheim</strong>er Schildberg errichteten Aussichtsturm mit einem<br />

phänomenalen Weitblick über das rheinhessische Hügelland. In den <strong>Jahre</strong>n 2006<br />

und 2014 nahm die Gemeinde erfolgreich an den Wettbewerben „Unser Dorf hat<br />

Zukunft“ teil, was immer auch zu neuen Anregungen für die Dorfentwicklung<br />

führte.<br />

Großes Interesse bei den Besuchern finden die Orts- und Kirchenführungen durch<br />

unsere Naturpädagogen Rheinhessen und den Ortschronisten, die geführten<br />

Wanderungen auf den Erlebniswanderwegen und in der Natur durch die Kultur<br />

und Weinbotschafter und den Turnverein, das begleitete Pilgern auf dem<br />

Pilgerweg und den Pilgerschleifen sowie die E-Bike-Touren durch unsere<br />

Gemarkung.<br />

Zu erwähnen sei noch, dass <strong>Sulzheim</strong> - dank seiner beiden Kirchenpatrone<br />

Philippus und Jakobus - die erste Kerb in der Verbandsgemeinde am ersten<br />

Sonntag im Mai zusammen mit dem Pilgerwegfest feiert.<br />

<strong>2016</strong> wird die Gemeinde mit mehreren Festveranstaltungen ihr <strong>1250</strong>-jähriges<br />

Jubiläum zusammen mit dem Jubiläum „200 <strong>Jahre</strong> Rheinhessen“ begehen.<br />

43


Heiligen Häuschen<br />

Markierung am<br />

Jakobspilgerweg<br />

Kath. Kirche Philippus und Jakobus mit Kriegerdenkmal<br />

44


Kirchengeschichte von <strong>Sulzheim</strong><br />

von K.-H. Kayser<br />

Schon vor der ersten urkundlichen Erwähnung<br />

766 gab es in <strong>Sulzheim</strong> eine aus Holz gebaute Eigenkirche auf einem Fronhof.<br />

Diese wurde 796 in Teilen dem Kloster Fulda, bezeugt in einer<br />

Schenkungsurkunde, nebst einem Weinberg geschenkt. Später wurde diese Kirche<br />

durch eine aus Stein ersetzt. Die Herrschaft über <strong>Sulzheim</strong> und seine Kirche lag bis<br />

1360 bei den Raugrafen von Bolanden. Diese traten ihre Rechte an der Philippus<br />

und Jakobus geweihten Kirche und dem Ort wegen finanzieller Schwierigkeiten an<br />

das Mainzer Domkapitel und später an den Erzbischof Gerlach in Mainz ab.<br />

Reste einer romanischen Kirche sind heute nicht mehr vorhanden. Sie wurde<br />

durch eine solche im gotischen Stil abgelöst, die 1689 einem Brand zum Opfer fiel.<br />

Nur der untere Teil des Chorturmes blieb erhalten. Er dient heute als Sakristei. Im<br />

Schlussstein der Chordecke erkennt man den Apostel Jakobus mit der<br />

Pilgermuschel und dem Wasserbeutel. Ferner ist das alte Sakramentshäuschen<br />

erhalten.<br />

<strong>Sulzheim</strong> wurde damals mit der Kirche von Wörrstadt vereinigt. Nach der<br />

Reformation wurde <strong>Sulzheim</strong> bis Mitte des 17. Jahrhunderts von lutherischen und<br />

katholischen Geistlichen im Wechsel betreut. Dies wollten die <strong>Sulzheim</strong>er nicht<br />

länger dulden und beschwerten sich beim Domstift in Mainz, mit dem Erfolg, von<br />

nun an von dem Gau Bickelheimer Pfarrer mitbetreut zu werden. Danach erhielt<br />

<strong>Sulzheim</strong> 1663 wieder regelmäßig einen katholischen Pfarrer.<br />

Die 1715 neu erbaute barocke Kirche ist innen ein flach gedeckter Saal mit einem<br />

grad geschlossenen Chor, abgerundeten Ecken und Pilastergliederung.<br />

Der große barocke Hochaltar ist von 1720 und zeigt eine große hölzerne<br />

Kreuzigungsgruppe. Die beiden barocken Seitenaltäre sind für eine Landkirche in<br />

dieser Zeit derart ungewöhnlich, dass Fachleute annehmen, sie stammen<br />

ursprünglich aus einer der vielen Mainzer Kirchen. Ein Indiz dafür sind die an den<br />

Altären befindlichen Wappen.<br />

Seitlich hinter dem Hochaltar befinden sich Statuen der heiligen Patrone Philippus<br />

und Jakobus. Die neun registrige Orgel wurde 1856 von Hermann Dreymann aus<br />

45


Mainz gebaut und 1934 erweitert. Die Orgel wurde letztmalig im Jahr 2010<br />

renoviert.<br />

Die katholische Kirche verfügt über künstlerisch wertvolle Fenster mit<br />

Heiligenmotiven, die Anfang des 20. Jahrhunderts von <strong>Sulzheim</strong>er Bürgern<br />

gestiftet wurden.<br />

Die Kirche wurde in den vergangenen 200 <strong>Jahre</strong>n mehrmals renoviert, letztmalig<br />

von 2003 bis 2005.<br />

Um die Kirche herum befand sich bis ins 19. Jahrhundert der Friedhof. Das vor der<br />

Kirche stehende Friedhofskreuz von 1776 wurde von dem ehrsamen Einwohner<br />

Michel Mauer und dessen Ehefrau gestiftet. Neben der Kirche befinden sich die<br />

von der Tochter des ehemaligen Bürgermeisters Weiß gestifteten sieben<br />

Stationen der Schmerzhaften Muttergottes.<br />

1899 wurde neben dem heutigen Pfarrhaus der Kindergarten gebaut, nachdem<br />

man vorher gegenüber der Kirche die ehemalige Nähstube – das alte<br />

Schwesternhaus und die 1973 neu errichtete Bücherei - dafür benutzte. Die<br />

heutige kath. Kindertagesstätte wurde 1987 neu erbaut und 2001 von der<br />

Ortsgemeinde erweitert. Zum Besitz der Kirchengemeinde gehört auch noch die<br />

Versammlungsstätte „Jakobsmuschel“ und das Jugendheim „JuHei“ im<br />

Pfarrhaushof.<br />

Seit dem Weggang von Pfarrer Dürk im Jahr 1982 wird die katholische<br />

Pfarrgemeinde in <strong>Sulzheim</strong> vom Pfarrer in Wörrstadt mitbetreut. Damit war kein<br />

täglicher Gottesdienst mehr möglich. Die letzten Dorfschwestern Genesia und<br />

Eustolia verließen im November 1983 die Gemeinde und kehrten zurück in ihr<br />

Mutterhaus der göttlichen Vorsehung nach Mainz. Da <strong>Sulzheim</strong> von 1360 bis zum<br />

Ende der Französischen Revolution im Gegensatz zu den umliegenden Orten zum<br />

Domkapitel und Erzbistum gehörte war es nicht verwunderlich, dass zur<br />

Jahrhundertwende (1900) der Katholikenanteil 98 % betrug, im Jahr 2000 waren<br />

es noch 54 % und heute nur noch 48 %. Die ehemals überwiegend katholische<br />

Bevölkerung <strong>Sulzheim</strong>s ist auch der Grund für die vielen heute noch erhaltenen<br />

Heiligenhäuschen und Bildstöcke im Ort und in der Gemarkung.<br />

Die kath. Kirchengemeinde feierte Mitte 2015 das 300 jährige Kirchenjubiläum mit<br />

einem besonderen Festgottesdienst, zelebriert von dem Mainzer Bischof Karl<br />

Kardinal Lehmann und Pfarrern aus der Umgebung. Seit September 2015 leitet<br />

46


der neue Pfarrer Bernhard Hock die Pfarrgruppe Wörrstadt, zu der neben<br />

<strong>Sulzheim</strong> auch Armsheim und Spiesheim gehören.<br />

Jubiläumsgottes<br />

dienst mit<br />

unserem Bischof<br />

Karl Kardinal<br />

Lehmann<br />

anlässlich 300<br />

<strong>Jahre</strong> Katholische<br />

Kirche Philippus<br />

und Jakobus<br />

47


Chronik<br />

der Katholischen Jugend <strong>Sulzheim</strong> e.V.<br />

von Andrea Schunk<br />

Bei der ersten urkundlichen Nennung <strong>Sulzheim</strong>s im <strong>Jahre</strong> 766 wurde die Jugend<br />

zwar nicht ausdrücklich erwähnt, es spricht jedoch einiges dafür, dass es schon<br />

damals etliche Jugendliche in <strong>Sulzheim</strong> gab. Nach dem Krieg, im <strong>Jahre</strong> 1949 führte<br />

erstmals wieder Dekan Rieth die Jugendgruppenstunde ein. 1959 trat die Jugend als<br />

„Ortsgruppe <strong>Sulzheim</strong>“ der Katholischen Landjugend Bewegung (KLJB) in der<br />

Diözese Mainz bei.<br />

Das Jugendheim, oder wie<br />

wir es liebevoll nennen:<br />

“Juhei“, wurde bereits<br />

1954 von der <strong>Sulzheim</strong>er<br />

Jugend im Pfarrhof<br />

errichtet und ist in den<br />

folgenden <strong>Jahre</strong>n oftmals<br />

umgebaut und renoviert<br />

worden. So hat man z.B.<br />

1988 neue Fenster und<br />

eine neue Tür eingebaut<br />

und die Innenwände<br />

verkleidet, 1990 wurde der<br />

alte Ofen durch einen<br />

Heizkörper ersetzt und<br />

man hat einen neuen<br />

Kamin für den<br />

Außenbereich gemauert.<br />

Seit seinem Bau ist das „Juhei“ Dreh- und Angelpunkt sämtlicher Aktivitäten der<br />

Jugend.<br />

Wegen Unstimmigkeiten mit der KLJB- Verwaltung, trennte man sich 1980 von der<br />

KLJB und nahm die Gründung des Vereins und Kulturrings (VKR) in <strong>Sulzheim</strong> als<br />

Anlass, die Katholische Jugend <strong>Sulzheim</strong> e.V. im April 1981 in das Vereinsregister<br />

des Amtsgerichts Bingen eintragen zu lassen.<br />

48


Seit dem Bau der Gemeindehalle gibt es den Vereins- und Kulturring in <strong>Sulzheim</strong>.<br />

Um auch wie andere Vereine die Gemeindehalle kostenlos für eine Veranstaltung im<br />

Jahr nutzen zu können, wurde dann 1980 die Gründung eines eingetragenen Vereins<br />

eingeleitet. Von hier an sind z.B. die Irischen Abende und Tanzveranstaltungen mit<br />

den „Wheels“ aus dem Veranstaltungskalender nicht mehr wegzudenken. Nach<br />

einer kleinen Pause wurde 1993 die <strong>Sulzheim</strong>er Rocknacht zu einem zentralen<br />

Begriff für jeden Rockfan in der Umgebung und bis heute hat diese alljährliche<br />

Veranstaltung nichts von ihrem Charme eingebüßt. Im Sommer 1997 fand dann<br />

erstmals die 99- Pfennig Party auf dem Sportplatz statt. Schon im darauf folgenden<br />

Jahr wurde die Veranstaltung in der Nacht zum 1. Mai zu dem Ereignis im Kreis<br />

Alzey, das sich mehr als 2500 jugendlichen Besucher nicht entgehen lassen wollten.<br />

Ehemals diente das Wappen der Ortsgemeinde<br />

<strong>Sulzheim</strong> als Vereinswappen der Katholischen<br />

Jugend, bis dann in der <strong>Jahre</strong>shauptversammlung<br />

2004 die nebenstehende Zeichnung durch<br />

einstimmigen Beschluss zum neuen<br />

Vereinswappen gewählt wurde.<br />

Das kreisförmige Logo wird durch den Schriftzug<br />

„Katholische Jugend <strong>Sulzheim</strong> e.V.“ gerahmt und<br />

zeigt im Zentrum eine Sonnenblume, die, dem<br />

Regen zum Trotz lächelt. Ihr Stiel und ihre Blätter<br />

bilden die Buchstaben „KJS“.<br />

Dieses Logo hat neben seiner ästhetischen<br />

Ausstrahlung auch eine ganz besondere Bedeutung: Zum einen drückt es in einer<br />

sehr konkreten Weise aus, dass die Jugend bei jedem Wetter gut gelaunt feiern kann;<br />

und zum anderen bekommt es im übertragenen Sinn einen Appellcharakter: Man soll<br />

das Leben nehmen wie es kommt, versuchen aus allem das Beste zu machen und<br />

sich nicht unterkriegen lassen durch die vielen schwierigen Situationen, die das<br />

Leben bereithält.<br />

Seitdem hat sich das neue Vereinswappen zum „Markenzeichen“ der Katholischen<br />

Jugend entwickelt.<br />

Was macht die Jugend das ganze Jahr?<br />

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In erster Linie treffen wir uns jeden Donnerstag zum ,,Hang around Thursday‘‘ und<br />

am Wochenende in unserem „Juhei“. Dort wird erzählt, Gedanken und<br />

Informationen ausgetauscht, gekickert oder einfach nur Musik gehört. Daneben<br />

organisieren wir Feste und Veranstaltungen um uns selbst zu finanzieren. Alles in<br />

allem verstehen wir unser Tun als selbst organisierte Jugendarbeit in unserer<br />

eigenen Gemeinde.<br />

KJS bei Veranstaltungen<br />

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Der Vorstand<br />

1.Vorsitzende:<br />

Andrea Schunk, geb. Stappert<br />

2.Vorsitzender:<br />

Daniel Hoos<br />

Kassenwart:<br />

Andreas Ohl<br />

Beisitzer:<br />

Marcel Lehrbach<br />

Florian Schneider<br />

Matthias Friedrich<br />

Maurice Kaden<br />

Der Vorstand<br />

Mitglieder der KJS<br />

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Vom Bücherschrank zur modernen Bücherei<br />

von Gabi Rothe<br />

<strong>2016</strong> feiert <strong>Sulzheim</strong> <strong>1250</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Ersterwähnung.<br />

Mancherlei besondere Ereignisse der<br />

Dorfgeschichte gäbe es sicher<br />

anzuführen. Dabei ist neben der<br />

Grundsteinlegung der Kath. Kirche St.<br />

Philippus und St. Jakobus vor gut 300<br />

<strong>Jahre</strong>n auch die Gründung der Bücherei im Jahr 1898 durch Herrn Pfarrer<br />

Gord zu nennen.<br />

Seitdem ist unsere Bücherei - anfangs tatsächlich unter dem „Dach“ der<br />

katholischen Kirche - ein Teil der <strong>Sulzheim</strong>er Geschichte. Denn begonnen<br />

hat alles mit einem einfachen Bücherschrank in der Sakristei. Anfänglich<br />

war die kostenpflichtige Ausleihe nach dem Gottesdienstbesuch nur im<br />

Winterhalbjahr möglich.<br />

Vieles hat sich seither verändert. Von den Räumlichkeiten über Bestand<br />

und Ausleihmodus bis hin zum Namen gab es etliches, dass der jeweiligen<br />

Zeit angepasst werden musste. Schwerpunkte in der Büchereiarbeit<br />

wurden immer wieder neu gesetzt, um den Bedürfnissen der Besucher und<br />

Leser gerecht zu werden, bis in unser<br />

multimediales Zeitalter hinein.<br />

Zahlreiche ehrenamtliche Büchereimitarbeiterinnen<br />

und -mitarbeiter sind<br />

heute wie damals hunderte Stunden gerne<br />

im Einsatz für die Menschen aus <strong>Sulzheim</strong><br />

und der näheren Umgebung.<br />

Dankenswerter Weise gab und gibt es<br />

beständig auch viele weitere Unterstützer,<br />

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finanzielle Förderer und helfende Hände. Sie spiegeln die Vielfalt des Lebens<br />

in unserer Gemeinde wider und erhalten sie zugleich damit.<br />

Heute kann jedermann und jedefrau unsere Katholische öffentliche<br />

Bücherei kostenlos nutzen. Unterschiedliche Medien selbst schon für die<br />

jüngsten Leser stehen zur Verfügung. Denn Leseförderung ist unter<br />

anderem ein wichtiges Ziel unserer Arbeit. Doch weit mehr erfahren Sie<br />

über uns im Internet - dort sind wir immer und überall für Sie da: unseren<br />

Medien-Katalog sowie weitere Informationen und Bilder finden Sie unter<br />

www.bibkat.de/koeb-sulzheim.<br />

So bleibt, Sie einzuladen: wir wollen <strong>2016</strong> mit Ihnen bei kurzweiligen<br />

Veranstaltungen ein Stück der Geschichte erlebbar machen und zugleich<br />

dieses Jubiläum angemessen würdigen und feiern.<br />

Ihr Büchereiteam<br />

Öffnungszeiten:<br />

donnerstags 10.30 - 12.00 und 17.00 - 19.00, sonntags 10.00 – 12.30 Uhr<br />

Bisherige Leiter der Katholischen öffentlichen<br />

Bücherei:<br />

Pfarrer Gord<br />

Lehrer Josef Bubach<br />

Werner Mergel<br />

Gabi Rothe<br />

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Bauern & Winzerverein <strong>Sulzheim</strong><br />

Landwirtschaft in <strong>Sulzheim</strong><br />

Mit den Römern begann im 3. und 4. Jahrhundert in unserer Gegend eine Epoche<br />

wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwungs. Neue Bodenbewirtschaftungsformen,<br />

Obst-, Wein- und Getreideanbau förderte die<br />

Erschließung des Landes zur Versorgung der römischen Truppen in Mainz.<br />

Erstmals beurkundet ist das Vorhandensein von Weinbergen und „gutem<br />

Pflugland“ in unserer Gemarkung in einer Schenkungsurkunde von 767 an das<br />

Kloster Lorsch.<br />

Die ersten bezeugten Weinbergslagen in <strong>Sulzheim</strong> sind „Honigberg“ im Norden und<br />

„Im Krag“ im südlichen Teil unserer Gemarkung.<br />

Nach dem 30jährigen Krieg und dem Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 waren<br />

<strong>Sulzheim</strong> und seine Felder verwüstet. Erst nach dem Frieden von Campo Formio<br />

1797 traten grundlegende Veränderungen ein: Leibeigenschaft und Privilegien des<br />

Klerus wurden beseitigt und ein freier Bauernstand geschaffen. Die<br />

Gemarkungsgröße umfasste damals 577 ha in 22 Fluren und stieg bis zur<br />

Feldbereinigung 1936 auf 607 ha mit nur 11 Fluren an.<br />

Im Jahr 1711 wurden die alten Grenzsteine durch neue ergänzt, von denen einige<br />

noch heute erhalten sind (siehe neben der Kindertagesstätte).<br />

Traubenernte früher<br />

(Bild: Ohl)<br />

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Das Aussehen der Gemarkung hat sich im Laufe der Jahrhunderte vielfach geändert.<br />

Die Flächennutzung änderte sich von ehemals 73 ha Weinbergen und 503 ha<br />

Ackerland in heute 156 ha Weinberge und 362 ha Ackerfläche. Die Rebsorten<br />

verteilen sich heute auf ca. 85 % Weiß- und 15 % Rotwein.<br />

Traubenernte heute<br />

(Bild: Hoos)<br />

Die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe hat sich in den letzten 100 <strong>Jahre</strong>n von<br />

nahezu 100 auf nur noch knapp 10 reduziert.<br />

Der Verein agiert als Ortsverein unter dem Bauern und Winzer Verband Rheinland<br />

Pfalz Süd e.V., dessen Aufgabe die Wahrung und Förderung der agrarpolitischen,<br />

sozialpolitischen, wirtschaftlichen und kulturellen Interessen des<br />

landwirtschaftlichen Berufsstandes ist. Der Ortsverein <strong>Sulzheim</strong> stellt die<br />

Verbindung des einzelnen Mitgliedes zur Verbandsarbeit dar und ist bestrebt, die<br />

Interessen des ländlichen Raumes zu wahren. Die Tätigkeiten umfassen die<br />

Anschaffung von gemeinsam genutzten Maschinen, berufsständische<br />

Interessenvertretung der Belange in der <strong>Sulzheim</strong>er Gemarkung sowie der<br />

fachliche Austausch in Form von Jungweinproben, Fachvorträge u.ä.<br />

(Text: K.H. Kayser und A. Hoos)<br />

Der Bauern- und Winzerverein <strong>Sulzheim</strong> wünscht allen Festbesuchern ein schönes<br />

Jubiläumsjahr <strong>2016</strong>.<br />

Alexander Hoos<br />

1. Vorsitzender<br />

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Der Weinbau spielt in <strong>Sulzheim</strong> von je her eine große Rolle. Nachfolgend einige<br />

Beispiele, wie Weinetiketten vor mehr als 30 <strong>Jahre</strong>n aussahen. Auch für die<br />

Partnerschaftsjubiläen wurden immer wieder Etiketten gestaltet.<br />

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Etiketten des Partnerschaftsweines<br />

anlässlich der Jubiläen<br />

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Jugendfeuerwehr beim jährlichen Einsammeln der Weihnachtsbäume<br />

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Die Freiwillige Feuerwehr <strong>Sulzheim</strong><br />

von Christoph Frey<br />

Die Historie des Feuerwehrwesens in <strong>Sulzheim</strong> reicht<br />

zurück bis in das Jahr 1799. Urkunden bezeugen, dass<br />

mindestens seit 1799 ein geordnetes Feuerlöschwesen in<br />

<strong>Sulzheim</strong> besteht. Heute mag es selbstverständlich sein,<br />

dass die Freiwillige Feuerwehr über Fahrzeuge und eine adäquate<br />

Unterbringung für Fuhrpark und Material verfügt und auf ein Hydrantennetz<br />

im Brandfall zurückgreifen kann. Zunächst hatte die Feuerwehr in <strong>Sulzheim</strong><br />

ab 1894 ein Spritzenhaus samt einfacher Feuerwehrspritze und verfügte<br />

über einen Löschteich sowie eine Zisterne zur Wasserversorgung ab dem<br />

<strong>Jahre</strong> 1906.<br />

Die Freiwillige Feuerwehr <strong>Sulzheim</strong> wurde offiziell im Rahmen der<br />

Vereidigung am 17. April 1933 gegründet. 49 Aktive nahmen damals unter<br />

der Leitung des Kommandanten Georg Zimmermann II. den Dienst in der<br />

neuen Feuerwehr der Gemeinde <strong>Sulzheim</strong> auf.<br />

Mit der Gründung der Verbandsgemeinde 1972 ging die Verantwortung für<br />

den Brandschutz von der Ortsgemeinde zur Verbandsgemeinde Wörrstadt<br />

über. Nach personellen und organisatorischen Änderungen im <strong>Jahre</strong> 1974<br />

wurde 1976 eine Tragkraftspritze TS 8/8, 1979 ein Tragkraftspritzenfahrzeug<br />

(TSF) und 1986 ein Schlauchanhänger von der Verbandsgemeinde<br />

Wörrstadt angeschafft. Am 15. September 1990 wurde das heutige<br />

Gerätehaus neben dem Rathaus eingeweiht und bezogen. Im Jahr 2008<br />

erhielt die Freiwillige Feuerwehr ein wasserführendes<br />

Tragkraftspritzenfahrzeug, welches das gut 30 <strong>Jahre</strong> alte TSF ersetzte. Das<br />

neue Fahrzeug diente außerdem dazu, den inzwischen vielfältigeren<br />

Aufgaben der Feuerwehr gerecht zu werden.<br />

Um die Jugendarbeit und den personellen Nachwuchs der Feuerwehr zu<br />

sichern, wurde im Mai 1993 die Jugendfeuerwehr gegründet, die mit derzeit<br />

8 Mädchen und Jungen von Karina Schulmerich geleitet wird. Kinder und<br />

Jugendliche im Alter zwischen 10 und 18 <strong>Jahre</strong>n werden in regelmäßigen<br />

Gruppenstunden schrittweise in die Aufgaben der Feuerwehr eingeführt, im<br />

Vordergrund steht dabei die Arbeit im Team und als Mannschaft.<br />

Mit der Teilnahme an vielen Wettkämpfen hat die <strong>Sulzheim</strong>er<br />

Jugendfeuerwehr bereits bewiesen, wie leistungsstark die<br />

Feuerwehrkameradinnen und -kameraden von morgen sind - die zahlreichen<br />

Pokale und Trophäen, die im Mannschaftsraum des Gerätehauses zu<br />

bestaunen sind, belegen dies eindrucksvoll<br />

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.Am 8. September 1995 wurde der Förderverein (e.V.) der Freiwilligen<br />

Feuerwehr <strong>Sulzheim</strong> gegründet, dessen Vorsitz zunächst Jürgen<br />

Zimmermann für die Dauer von 18 <strong>Jahre</strong>n führte. Seit 2013 ist Alfons Sauer<br />

Vorsitzender des Fördervereins, der heute u.a. das alte TSF, welches heute<br />

als „Zweitwagen“ dient, unterhält und die Beschaffung aktueller persönlicher<br />

Schutzausrüstung der Feuerwehrfrauen und -männer ermöglicht.<br />

Nach 16 <strong>Jahre</strong>n erfolgreicher Tätigkeit als Wehrführer übergab Wehrführer<br />

Berthold Dick das Kommando im Mai 2012 an den heutigen Wehrführer<br />

Christoph Frey. Im gleichen Jahr gab Hans-Georg Henning als<br />

stellvertretender Wehrführer sein Amt weiter an Christian Schneider.<br />

Der Trend immer knapper werdender personeller Ressourcen und<br />

steigender Anforderungen an die Freiwillige Feuerwehr ging auch an der<br />

Verbandsgemeinde Wörrstadt und an der Ortsgemeinde <strong>Sulzheim</strong> nicht<br />

spurlos vorüber. Die Folge war die Bildung des Ausrückebereichs Mitte<br />

(innerhalb der VG) der Wehren Wörrstadt, Rommersheim und <strong>Sulzheim</strong>, um<br />

auch tagsüber die gebotene Einsatzstärke vorhalten zu können. Aktuell zählt<br />

die Freiwillige Feuerwehr <strong>Sulzheim</strong> 26 Aktive und 8<br />

Jugendfeuerwehrmitglieder.<br />

Kommandanten und Wehrführer derFreiwilligen Feuerwehr <strong>Sulzheim</strong><br />

____ - 1934 Georg Zimmermann II<br />

1934 - 1939 Paul Grosch<br />

1939 - ____ Jakob Schuhmacher<br />

Keine Aufzeichnungen während des Krieges<br />

____ - 1957 Lorenz Schneider<br />

1957 - 1962 Josef Zimmermann<br />

1962 - 1974 Franz Bubach<br />

1974 - 1996 Alfred Friedrich<br />

1996 - 2012 Berthold Dick<br />

seit 2012 Christoph Frey<br />

Datenquellen: alte Protokollbücher und Aussagen von Zeitzeugen<br />

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Grundweg 2 - 55286 <strong>Sulzheim</strong><br />

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Förderverein Treff am Schildberg e. V.<br />

Die Idee, einen Aussichtsturm auf <strong>Sulzheim</strong>s höchstem<br />

Berg – dem Schildberg- zu errichten, wurde bereits Ende<br />

des letzten Jahrhunderts in fröhlicher Runde von Karl-H.<br />

Kayser im Kreise einiger Winzer und Sänger - u. a. Jakob<br />

Clemens, Hans Dick, Alfons Weis, Georg Arnold - geboren<br />

und auch weiter verfolgt.<br />

Zunächst sollte ein Weinberg auf dem Schildberg privat erworben werden,<br />

um dort den Turm zu errichten. Da dieser Landkauf nicht zustande kam,<br />

konnte die Ortsgemeinde überzeugt werden, ihr Grundstück mit dem alten<br />

Wingertsschützenhäuschen dafür zur Verfügung zu stellen. So konnte dann<br />

Anfang 2005 der erste Plan- unter Einbeziehung dieses vorhandenen<br />

Häuschens- zur Bauvoranfrage eingereicht- und zur Kerb in der<br />

Gemeindehalle vorgestellt werden. Diese Vorstellung wurde mehrere <strong>Jahre</strong><br />

an Kerb, in Vereinen und bei Bürgerversammlungen wiederholt, mit<br />

unterschiedlicher Resonanz.<br />

Eine markante Wende bekam dieses Projekt, als der früher bereits<br />

angefragte Winzer Philipp Jakob Frey der Gemeinde einen Teil seines an<br />

höchster Stelle des Schildbergs gelegenen Weinbergs überließ.<br />

Um das Projekt nun zu realisieren wurde 2010 der Förderverein „Treff am<br />

Schildberg“ e.V. mit dem Vorsitzenden K.-H. Kayser, der Schriftführerin<br />

U.Gerhard und dem Kassenverwalter E.Braun gegründet. Dessen Tätigkeit<br />

wurde mit einer Anschubfinanzierung durch die Gemeinde in Höhe von<br />

5000 Euro unterstützt.<br />

Das Ziel des Fördervereins ist es – neben der Beschaffung von finanziellen<br />

und materiellen Mitteln- die herausragende Lage des Schildbergs<br />

touristisch und wirtschaftlich zu nutzen. Neben der Naherholung für die<br />

Bürgerinnen und Bürger vor Ort, sollen auch der Fremdenverkehr und der<br />

Wein im Zentrum von Rheinhessen über die Ortsgrenzen hinweg gefördert<br />

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werden.<br />

Von den über 35 Mitgliedern des Fördervereins werden jährlich einige<br />

Veranstaltungen ehrenamtlich durchgeführt um die Turmfinanzierung<br />

aufzubessern. Es beginnt Anfang Januar mit dem Event „Glühender<br />

Schildbergturm“, gefolgt von „Hexentreff am Schildbergturm“,<br />

„Kerbeweinwanderung“, „Midsummernight“ und „Kräuterbrunch“.<br />

Wenn die Finanzen es dem Verein erlauben, sollen im Außenbereich des<br />

Turmes noch Verbesserungen erfolgen. Unter dem Aspekt „Kunst am<br />

Turm“ denken wir an Kunstwerke, die den vorbeiführenden<br />

Jakobspilgerweg reflektieren. Außerdem kann der von der kath. Jugend<br />

neu angelegte Grillplatz auf dem daneben liegenden Gemeindegelände mit<br />

einbezogen werden. Auch der nebenan vom Weingut Frey-Hoos neu<br />

angelegte Weingarten mit unterschiedlichen Rebsorten bereichert das<br />

Areal.<br />

Nach der erfolgten Baugenehmigung im Mai 2010 konnte durch die<br />

Unterstützung von über 60 Sponsoren und vielen ehrenamtlichen Helfern –<br />

die auf einer Tafel im Turm aufgeführt sind – der Turm erstellt werden.<br />

Der Baufortschritt war oft abhängig von den eingehenden Spenden, was<br />

dann auch der Grund für eine 4-jährige Bauzeit war. Denn im Gegensatz zu<br />

vielen Türmen in unserer Umgebung konnten wir nicht in den Stadtsäckel<br />

greifen oder vom EU-Leader-Programm Zuschüsse beantragen oder es in<br />

laufende Weinbergs-Flurbereinigungen einbringen.<br />

Mit dem an die Gotik angelegten Baustil haben wir versucht uns von den<br />

anderen Weinbergstürmen in der Umgebung abzuheben.<br />

Aber wie man heute sehen kann ist unser Turm bis auf Kleinigkeiten fertig<br />

gestellt. Professor Friedrich Ernst von Garnier entwarf die Farbgestaltung,<br />

um den Turm an die Farben der umliegenden Landschaft, Vegetation und<br />

Terroir der Weinberge anzupassen.<br />

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Zur Einweihung im Sept.2013 konnte der Vorsitzende die<br />

Ortsbürgermeisterin Gudrun Kayser, Pfarrer Andreas Kaiser sowie viele der<br />

Sponsoren und Unterstützer des Projektes begrüßen.<br />

Von Gabi Zimmermann erhielt der Verein ein besonderes Geschenk. Ein<br />

kunstvoll aus Ton gefertigter „Schildbergturm“, der als<br />

Spendensammeldose dient, wurde vom Vorstand gerne entgegen<br />

genommen.<br />

Gemäß dem von Ursula Gerhard kreierten Motto des Fördervereins – Hier<br />

treffen sich Wege und Menschen- ist der Turm ein Bindeglied zwischen<br />

Wanderern, Natur- und Weinfreunden mit einem starken Bezug zur Natur,<br />

der Region und <strong>Sulzheim</strong>. Der Turm liegt weithin sichtbar im Bereich<br />

diverser Anziehungspunkte; wie dem Erlebniswanderweg „Grünes<br />

Klassenzimmer“, Jakobus-Pilgerweg, Grillplatz und Weingarten.<br />

Text/Bilder: K.-H. Kayser – Logo: W. Gerhard<br />

Der Vorstand des Fördervereins<br />

Ewald Braun, Ursula Gerhard, K.-H. Kayser<br />

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Jägerstammtisch 1968 <strong>Sulzheim</strong><br />

Am 14.02.1968 fand der erste Jägerstammtisch in<br />

<strong>Sulzheim</strong> statt. Bisher trafen sich die Jäger immer nur auf<br />

Gesellschaftsjagden von November bis Januar. Dank des<br />

Stammtisches konnten sich die Jäger nun aus den<br />

benachbarten Jagdrevieren monatlich Treffen, um das Brauchtum zu<br />

pflegen.<br />

Seit dem 28.05.1969 gibt es die ersten Aufzeichnungen in einem<br />

Stammtischbuch. Nach 11 <strong>Jahre</strong>n wurde eine Fahne angeschafft, diese<br />

wurde feierlich bei einer Hubertusmesse von Prof. Adam aus Mainz<br />

eingeweiht.<br />

1987 gründete Hans Schneider eine Bläsergruppe, die heute unter der<br />

Leitung von Tobias Strack steht.<br />

Kurz vor dem 25-jährigen Jubiläum im Oktober 1992, verstarb der Gründer<br />

des Jägerstammtisches Johann Wolf.<br />

Seine Nachfolge trat Alfred Kretschmer an, der leider auch nach 4-jähriger<br />

Amtszeit verstarb.<br />

1996 übernahm dann Alfons Weis den Vorsitz des Stammtisches bis Ende<br />

2007. Er übergab den Vorsitz an seinen Sohn Werner Weis.<br />

Man trifft sich an jedem 1. Donnerstag im Monat in der „Gutsschänke Weis“<br />

um:<br />

das Brauchtum zu pflegen,<br />

Erfahrungen auszutauschen,<br />

Einladungen zu Gesellschaftsjagden auszusprechen,<br />

Diskussions-Abende u.a. mit Referenten zu gestalten,<br />

Feste und Öffentlichkeitsarbeit zu planen, wie z.B. Jubiläen oder Teilnahme<br />

an Weinfestumzügen mit der Bläsergruppe des Jägerstammtisches und um<br />

jede Menge Jägerlatein……….auszutauschen<br />

Text: Werner Weis<br />

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Katholischer Kirchenmusikverein <strong>Sulzheim</strong><br />

KKMV <strong>Sulzheim</strong> 1900 e. V.<br />

von Alexandra Meiser<br />

Gegründet wurde der Katholische Kirchen-Musikverein KKMV<br />

im April 1900 von Hochwürden Herrn Pfarrer Gord. Er<br />

verkündete sein Vorhaben von der Kanzel und bereits am nächsten Abend trafen<br />

sich 25 Männer. Pfr. Gord organisierte mit Hilfe der Firma Gebr. Alexander, Mainz,<br />

eine Ausstattung von gebrauchten Instrumenten. Auch die musikalische Leitung<br />

übernahm er zunächst selbst. Schon nach wenigen Wochen konnte der neue<br />

Verein die Fronleichnamsprozession begleiten. Dies war auch das Ziel,<br />

Gottesdienste und Prozessionen zur Ehre Gottes feierlich zu gestalten.<br />

Am Anfang des dritten Reiches<br />

wurde der Kassenbestand, die<br />

Bücher und Aktenstücke<br />

beschlagnahmt, aber die<br />

Instrumente wurden wieder<br />

zurückgegeben. Der Verein<br />

durfte bestehen bleiben,<br />

musste sich aber für die<br />

angeblich gute Sache zur<br />

Verfügung stellen. Es standen<br />

während des Krieges nur<br />

wenige Musiker bei kirchlichen<br />

Anlässen zur Verfügung.<br />

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges fanden sich 1948 wieder Musiker<br />

zusammen. Seitdem gehört der KKMV dem Diözesanverband der Bläserchöre im<br />

Bistum Mainz an. 1950 feierte man mit 22 aktiven Musikern das 50-jährige<br />

Bestehen des Vereins.Das 75-jährige Jubiläum beging man im Jahr 1975 mit 33<br />

aktiven und neun inaktiven Musikern. Durch das unermüdliche musikalische<br />

Bemühen gab der KKMV unter Leitung des damaligen Dirigenten Hans Pitzer am<br />

26.12.1982 das erste Konzert und stellte das musikalische Können unter<br />

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Beweis. Im Juni 1990 feierte der Verein das 90-jährige Jubiläum mit einem<br />

Dorfgemeinschaftsabend. Zum Hundertjährigen feierte der KKMV im August 2000<br />

zwei Tage der Blasmusik unter Mitwirkung der befreundeten Gastvereine und<br />

Ortsvereine in der Gemeindehalle. Unter der Leitung von Dirigent Hans Kaszner<br />

spielten die über 30 Musiker ein modernes Repertoire, das großen Anklang beim<br />

Publikum fand.<br />

Der KKMV zum 100-jährigen Jubiläum<br />

Der 110. Geburtstag des KKMV wurde mit einem festlichen Jubiläumskonzert am<br />

Ostermontag in der Kirche St. Philippus und Jakobus eingeläutet. Im Juni schloss<br />

sich das Sommerfest in und an der Gemeindehalle an, der kabarettistische Auftritt<br />

des Mainzers Thomas Klumb, der den Heiligen Bimbam vorstellte, machte großen<br />

Spaß. Der Sonntag begann mit einem Familiengottesdienst, der vom KKMV<br />

musikalisch umrahmt wurde. Am Nachmittag spielten die befreundeten<br />

Musikvereine aus Gau-Bickelheim, Flonheim, Ober-Flörsheim, Gabsheim und<br />

Ockenheim auf, bevor man gemeinsam das Spiel der deutschen<br />

Nationalmannschaft gegen England bei der Fußball-WM live aus Südafrika<br />

bejubeln konnte. Das Spiel endete mit 4:1 für Deutschland. Den Abschluss des<br />

Festwochenendes bildete das gemeinsame Konzert des KKMV und der<br />

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Kirchenmusik Ockenheim unter der Leitung von Hans Kaszner. Höhepunkt des<br />

Jubeljahres war das <strong>Jahre</strong>skonzert am Vorabend des vierten Advent in der<br />

Gemeindehalle.<br />

Als Filmmusiknacht angekündigt, erlebten die begeisterten Zuhörer und<br />

Zuschauer einen unvergesslichen Abend. Bekannte Filmmusikstücke mit den<br />

dazugehörenden Filmausschnitten waren ein Erlebnis der besonderen Art. Der<br />

KKMV <strong>Sulzheim</strong> 1900 e.V. hat in der Vergangenheit erfolgreich an<br />

Wertungsprüfungen des Diözesanverbandes teilgenommen. Mehrfach nahmen<br />

Musiker des Vereins an Diözesanmusikfesten teil, zuletzt im Jahr 2010, als in<br />

Alzey-Weinheim am Pfingstmontag über 500 Mitspieler zusammenkamen und den<br />

Gottesdienst gemeinsam begleiteten. Die musikalische Leitung hat seit 1991<br />

Dirigent Hans Kaszner inne, der die Musiker mit anspruchsvollen weltlichen und<br />

sakralen Werken fordert und damit auch fördert. Vor ihm führten den Taktstock<br />

Herr Sutter, Herr Pitzer seit 1981, Herr Schmolling seit 1979, Herr Döß für ein Jahr,<br />

Herr Mehl seit 1976, Musiklehrer Frömelt seit 1971, Musiklehrer Karl Metz ab<br />

1953, ab 1948 ML Heinrich Mauer, von 1921 bis 1933 ML Klein aus Mainz, im Jahr<br />

1925 ML Ambach, ab 1913 ML Jüttner, 1911 ML Häfner, davor der Musiklehrer<br />

Schmitt aus Wöllstein, der die Aufgabe von HH Pfr. Gord übernahm. Dieser war<br />

der erste Präses. Nach ihm war jeweils der Gemeindepfarrer, später der Pfarrer<br />

der Pfarrgruppe Wörrstadt der Präses des KKMV. Ihre Namen lauten: HH Pfr.<br />

Rauch von 1906 bis 1921, HH Pfr. Meffert bis 1928, HH Dekan Pfr. Rieth bis 1963,<br />

HH Pfr. Kraft im Jahr 1968, HH Pfr. Jakob Dürk bis 1982, HH Pfr. Bardo Maria Haus<br />

bis 1993, Pfr. Ulrich Piwek bis 2004. Seit dem 01.01.2005 ist Pfarrer Andreas<br />

Kaiser der Präses. Die nachfolgenden Männer und Frauen waren 1. Vorsitzende<br />

des Musikvereins: Anton Scherer ab 1959, Lorenz Schneider 4. ab 1962, Josef<br />

Müller ab 1966, Hans Schneider ab 1974, erneut Josef Müller ab 1976, Klaus Ohl<br />

ab 1984, Andreas Friedrich ab 1994, Angelika Friedrich ab 2004. Seit dem Jahr<br />

2006 ist Mechthild Kretschmer die 1. Vorsitzende des KKMV.<br />

Aktuell spielen 30 Musikerinnen und Musiker aktiv im Verein. Als Novum hat sich<br />

eine Gruppe zusammengeschlossen, die als „Banda <strong>Sulzheim</strong>“ beim <strong>Jahre</strong>skonzert<br />

2014 ihren ersten Auftritt hatte und dem Publikum sehr gut gefallen hat. Die<br />

jungen Musiker spielten - inspiriert durch die „Banda Suzanne“ der französischen<br />

Partnergemeinde - fröhliche Blasmusik mit choreographischen Einlagen.<br />

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Im Jahr 2014 besuchte eine Gruppe Musiker mit Angehörigen die<br />

Partnergemeinde Ste.Suzanne. Gemeinsames Musizieren und Feiern prägte das<br />

Osterwochenende. Die Partnerschaft besteht offiziell seit 1967 und wird aktiv<br />

gelebt. Zahlreiche Austauschbesuche zwischen den Vereinen in <strong>Sulzheim</strong> und dem<br />

Canton Ste. Suzanne bereichern das Leben in beiden Gemeinden. Eine besondere<br />

Verbundenheit besteht zwischen der Harmonie Ste Suzanne und dem KKMV<br />

<strong>Sulzheim</strong>.<br />

KKMV <strong>Sulzheim</strong> 1900 e.V. im Jahr 2013<br />

Seit 2004 kann man die Aktivitäten des Vereins auch im Internet verfolgen.<br />

Webmasterin Britta Ehlenberger hält die Homepage immer auf dem neuesten Stand.<br />

Historische Berichte und Aktuelles kann man unter der Adresse www.kkmvsulzheim.de<br />

nachlesen.<br />

Der KKMV macht aber nicht nur Musik, sondern trifft sich auch bei gutem Essen und<br />

Trinken oder bei sportlicher Aktivität wie kürzlich dem Geo-Caching in Oppenheim.<br />

Zukünftig bemüht sich der Verein vermehrt um die Ausbildung junger Musiker und<br />

wird bei Gottesdiensten, Prozessionen, dem Pfarrfest und der <strong>Sulzheim</strong>er Kerb seinen<br />

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musikalischen Beitrag leisten, zur Ehre Gottes und zur Freude der Besucher. Der<br />

KKMV <strong>Sulzheim</strong> e.V. bedankt sich bei allen Freunden und Förderern, aktiven und<br />

inaktiven Mitgliedern, den Vätern, Großvätern und Urgroßvätern, die durch ihren<br />

ehrenamtlichen Einsatz den Fortbestand des Vereines begleitet haben und allen<br />

Menschen, die in irgendeiner Weise zum Wohl der Kirchenmusik beigetragen haben.<br />

Dirgigenten:<br />

1900 HH Pfr.Gord<br />

ML Schmitt aus Wöllstein<br />

1911 ML Häfner<br />

1913 ML Jüttner<br />

1925 ML Ambach<br />

1921-1933 ML Klein aus Mainz<br />

1948 ML Heinrich Mauer<br />

1953 ML Karl Metz<br />

1971 ML Frömelt<br />

1976 ML Mehl<br />

1978 Herr Döß<br />

1979 Herr Schmolling<br />

1981 Herr Hans Pitzer<br />

1991 bis heute Herr Hans Kazsner<br />

Präses:<br />

1900 HH Pfr. Gord<br />

1906 HH Pfr. Rauch<br />

1921 HH Pfr. Meffert<br />

1928 HH Dekan Pfr. Rieth<br />

1963 HH Pfr. Kraft<br />

1968 HH Pfr. Jakob Dürk<br />

1982 HH Pfr. Bardo Maria Haus<br />

1993 Pfr. Ulrich Piwek<br />

2005 Pfr. Andreas Kaiser<br />

2015 Pfr. Bernhard Hock<br />

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Vorsitzende:<br />

1959 Anton Scherer<br />

1962 Lorenz Schneider 4.<br />

1966 Josef Müller<br />

1974 Hans Schneider<br />

1976 Josef Müller<br />

1984 Klaus Ohl<br />

1994 Andreas Friedrich<br />

2004 Angelika Friedrich<br />

2006 Mechthild Kretschmer<br />

<strong>2016</strong> Martin Becker<br />

Jubiläums-Neujahrskonzert <strong>2016</strong><br />

80


Landfrauenverein <strong>Sulzheim</strong><br />

<strong>2016</strong> das Jahr der Jubiläen in <strong>Sulzheim</strong><br />

- <strong>1250</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Sulzheim</strong><br />

<strong>Sulzheim</strong><br />

- 200 <strong>Jahre</strong> Rheinhessen<br />

- 50 <strong>Jahre</strong> Landfrauenverein <strong>Sulzheim</strong><br />

Am 26.03.1966 trafen sich 26 Frauen im Gasthaus Zimmermann und<br />

gründeten dort, unter Leitung von Fr. Walter, den Landfrauenverein<br />

<strong>Sulzheim</strong>. Im Laufe des <strong>Jahre</strong>s traten noch mehrere Frauen dem<br />

Verein bei. Zu dieser Zeit boten die Landfrauenvereine erstmals für<br />

Frauen auf dem Land die Möglichkeit, sich in einem Verein zu<br />

organisieren und Veranstaltungen für ihre Bedürfnisse zu planen und<br />

durchzuführen. Die Frauen waren für Küche, Kinder und Kirche<br />

zuständig. Aber die Zeit hat sich in 50 <strong>Jahre</strong>n stark gewandelt. Die<br />

Landfrauen sind heute kreativ, kommunikativ und kommunal aktiv.<br />

Die Schwerpunkte in der Anfangszeit waren sehr stark auf die<br />

Belange der Bäuerinnen abgestimmt. Heute sind fast keine<br />

Bäuerinnen mehr im Verein. Die Berufstätigkeit der Frau ist<br />

selbstverständlich. Darum steht heute die Koordination von Beruf<br />

und Familie im Blickpunkt der Landfrauenarbeit. Das<br />

Selbstbewusstsein der Frauen wird gestärkt, die Frauen werden<br />

konkurrenzfähiger im täglichen Leben, die politischen und<br />

ehrenamtlichen Ambitionen der Frauen werden gefördert. Die Ziele<br />

und Aufgaben des Vereins haben sich grundlegend geändert und an<br />

die moderne Zeit angepasst.<br />

1966 führten die ersten Veranstaltungen ins EWR nach Worms.<br />

Neue elektrische Geräte wurden vorgestellt, die das Kochen, das<br />

Bügeln, die Konservierung von Obst und Gemüse und das Lagern<br />

von Lebensmitteln vereinfachten. Neue Rezepte und neuartige<br />

Kochzutaten hielten Einzug in die einzelnen Haushalte, kennen<br />

81


gelernt in den verschiedenen Kochkursen der Landfrauen.<br />

Weiterbildung der Erwachsenen in Gesundheitsfragen, in Fragen der<br />

Kindererziehung und in der Kultur. Ausflüge in die nähere und<br />

weitere Umgebung zum erkunden seiner Heimat standen ebenso auf<br />

dem Programm. Aber nicht nur außerhalb veränderte sich viel<br />

sondern auch in <strong>Sulzheim</strong> selbst.<br />

Schon 1967 trafen sich regelmäßig eine frohe Runde Landfrauen im<br />

Saal beim Laubenheimer zur Gymnastikstunde. Geleitet wurde diese<br />

von Elisabeth Friedrich. Man traf sich nicht nur zur Gymnastik, nein<br />

auch die Geselligkeit wurde ganz groß geschrieben. Diese<br />

Gymnastikstunde war sehr beliebt und so gründete man 1980 eine<br />

Seniorengymnastikgruppe. So wurde für Jung und Alt etwas für die<br />

Gesundheit getan. 1976 übernahm Liebgard Baumgärtner die<br />

Gymnastikstunde und die Seniorengymnastik und führte sie<br />

erfolgreich bis ins Jahr 1997. Von 1997 bis ins Jahr 1999 leitete Tina<br />

Weis die Gymnastikstunde der „Jungen“. Ab 1999 besuchen einige<br />

„Junge“ den Kurs Step-Aerobic des TV, Leitung Claudia Neumann,<br />

an dessen Kosten wir uns beteiligen. Die Senioren wurden von<br />

Liebgard Baumgärtner bis 2011 fit gehalten. Seit dieser Zeit leitet<br />

Edda Tschöpe die Seniorengymnastik.<br />

Aber nicht nur körperlich sondern auch kulturell hielten sich die<br />

Landfrauen fit. Ein Theaternachmittag mit Basar wurde abgehalten.<br />

Bei freiem Eintritt in die Halle spielten die Frauen lustige Sketche,<br />

gebastelte Sachen wurden angeboten und die neuesten Kuchenund<br />

Tortenkreationen konnten verkostet werden. Unvergessene<br />

Akteure dieser Nachmittage sind Liebgard Baumgärtner, Hilde<br />

Friedrich, Imelda Lumb, Käthi Maaß, Klara Rieger und Erna Wolf um<br />

nur Einige zu nennen. In den späten 70er <strong>Jahre</strong>n kam dann noch ein<br />

Kindertheaterstück hinzu, welches von Gudrun Kayser einstudiert<br />

wurde. Der Basar wurde 1984 eingestellt. Die kath. Öffentliche<br />

Bücherei ergänzte den Theaternachmittag mit einer Buchausstellung<br />

im Hallenvorraum. Im Jahr 2002 endete diese Ära, da sich keine<br />

82


neuen Schauspieler mehr fanden. Auch das Kindertheater konnte<br />

nicht mehr weitergeführt werden, da kein gemeinsamer Probetermin<br />

gefunden werden konnte. Von den Landfrauen wurde auch die<br />

Kinderfastnacht für einen längeren Zeitraum organisiert. Nachdem<br />

Werner Mergel vom TV die Veranstaltung nicht mehr durchführen<br />

konnte, übernahmen dies Ingrid Becker und Gudrun Kayser.<br />

Seit 2002 findet deshalb immer am Totensonntag in der<br />

Jakobusmuschel ein Landfrauencafé statt. Eine reichhaltige<br />

Kuchentafel lädt ein zu genussvollem Schlemmen und vor der Tür<br />

gibt es einen kleinen Basar. Die kath. öffentliche Bücherei öffnet<br />

ebenfalls an diesem Tag ihre Türen zur Buchausstellung. Der<br />

Kindergarten beteiligt sich seit 2013 auch an diesem Tag.<br />

Nicht nur auf der Theaterbühne waren die Landfrauen aktiv, nein<br />

auch zur Fastnacht. Am Anfang hielten sie in der Gaststätte<br />

Laubenheimer ihren eigenen Kreppelkaffee ab. Vorträge und Tänze<br />

natürlich nur aus den eigenen Reihen. Aber auch auf der Bühne der<br />

Fastnachter waren die Landfrauen zu finden und sind auch heute<br />

noch bei den Aktiven.<br />

1980 wurde erstmals das VG-Weinfest der Verbandsgemeinde<br />

Wörrstadt durchgeführt. Seit dieser Zeit bis 2011 beteiligten sich die<br />

Landfrauen an den Festumzügen, schenkten Wein aus und verteilten<br />

<strong>Sulzheim</strong>er Biskuit. In den <strong>Jahre</strong>n 1981, 1996 und 2011 fand das<br />

VG- Weinfest in <strong>Sulzheim</strong> statt. Die Landfrauen boten für die Gäste<br />

aus Nah und Fern jedes Mal ein großes Kuchenbüffet an.140 bis 180<br />

Kuchen wurden dabei in den verschiedenen <strong>Jahre</strong>n für die Gäste<br />

gebacken.<br />

Im Jahr 2003 belebten die Landfrauen den Brauch des „ Werzwisch“<br />

sammeln wieder. In den Tagen vor Maria Himmelfahrt durchsuchen<br />

die Landfrauen die Gemarkung nach den Kräutern, die in den<br />

Werzwisch gehören. Ingrid Becker hat sich besonders in die<br />

Kräuterkunde eingelesen und zeigt uns die Stellen, an denen noch<br />

83


Kräuter zu finden sind. Zu Sträußen gebunden werden die<br />

Kräutersträuße gegen Spende in der Kirche abgegeben. Der Erlös ist<br />

zu Gunsten der Kirche.<br />

Von 2001 bis 2008 unterstützten die Landfrauen den kath.<br />

Kirchenmusikverein bei seinen Open-Air Konzerten. Die Landfrauen<br />

sorgten für das leibliche Wohl der Konzertbesucher. Am Anfang auf<br />

dem St. Suzanner Platz und in den letzten <strong>Jahre</strong>n in der<br />

Gemeindehalle.<br />

Seit 2008 gibt es den Osterbrunnen in der Neuen Pforte. Die<br />

Landfrauen binden und dekorieren dafür die Buchsgirlanden.<br />

Hunderte Schubkarren von Buchs haben wir dafür schon verarbeitet.<br />

Rund 800 echte Hühnereier zieren dabei den Brunnen. Ausgeblasen<br />

und angemalt wurden die Eier von Agathe und Manfred Rieß. Den<br />

Platz um den Brunnen halten die Landfrauen auch über das Jahr<br />

hinweg in Ordnung.<br />

Im Jahr 2014 veranstalteten die Landfrauen zusammen mit der<br />

Kindertagesstätte einen Haushaltswaren- und Kindersachenbasar in<br />

der Gemeindehalle. Weitere folgten im Jahr 2015 und auch in<br />

Zukunft sollen diese Basare stattfinden.<br />

Dies sind einige von den vielen Veranstaltungen, die die Landfrauen<br />

in den letzten 50 <strong>Jahre</strong>n durchgeführt haben. Dazu kommen<br />

Wanderungen, Fahrradtouren, Weihnachtsmarktbesuche, Ausflüge,<br />

Spieleabende, Walking, Kochkurse, Bastelkurse und viele Besuche<br />

von Vorträgen über die unterschiedlichsten Themen.<br />

Die Landfrauen engagieren sich bei allen Veranstaltungen in der<br />

Gemeinde, egal ob im Vorder- oder Hintergrund.<br />

Im Mittelpunkt der Landfrauenarbeit steht die Förderung des sozialen<br />

Gemeinwesens in unserer Gemeinde. Generationsübergreifender<br />

Zusammenhalt und geselliges Beisammensein sind unser<br />

Hauptanliegen.<br />

84


Werzwischbinden bei Ingrid Becker 2014<br />

Aufbau des Osterbrunnens 2014<br />

85


Viele Frauen engagierten sich in den letzten 50 <strong>Jahre</strong>n im Verein, um<br />

dem Verein einen Sinn zu geben und ihn am Leben zu erhalten.<br />

Aktuelle Gründungsmitglieder sind: Christa Arnold, Hildegard Frey,<br />

Hilde Friedrich, Irmgard Friedrich, Cilli Kretschmer, Imelda Lumb,<br />

Rita Ohl, Christa Sauer, Elli Schmitt, Käthi Schneider, Evmarie<br />

Schulmerich, Käthi Schwarz, Inge Weis, Erna Wolf, Agnes<br />

Zimmermann, Monika Zimmermann.<br />

Den Verein führten als 1. Vorsitzende:<br />

1966 – 1969 Elisabeth Schmitt<br />

1969 – 1972 Monika Zimmermann<br />

1972 – 1975 Elisabeth Schmitt<br />

1975 – 1978 Else Arnold<br />

1978 – 1987 Ingrid Baumgärtner<br />

1987 – 1999 Gudrun Kayser<br />

seit 1999 Elfi Schwarz<br />

Zurzeit gehören dem Vorstand an:<br />

1. Vorsitzende Elfi Schwarz<br />

Schriftführer: Elfi Schwarz, Kassierer:Monika Schwarz<br />

Beisitzer: Simone Baasch, Steffi Frei, Marita Michel, Elke Mayer,<br />

Klara Ohl<br />

Der Landfrauenverein <strong>Sulzheim</strong> hatte in Spitzenzeiten 121<br />

Mitglieder. Derzeit haben wir 85 Mitglieder. Leider fehlt es uns an<br />

jüngeren Mitgliedern, dies ist auch ein gesellschaftliches Problem.<br />

Angebote für Frauen sind heute überall zu finden, ohne eine<br />

Vereinsbindung einzugehen. Dieses Problem haben leider alle<br />

Vereine, dennoch glaube ich an ein langes Fortbestehen der<br />

Landfrauen in <strong>Sulzheim</strong>.<br />

Elfi Schwarz<br />

1. Vorsitzende<br />

86


87


88


MGV 1885 <strong>Sulzheim</strong> e. V.<br />

130 <strong>Jahre</strong> Kulturtradition in <strong>Sulzheim</strong><br />

von Hans-Jürgen Bräutigam<br />

Es sollte selbstverständlich sein, dass Gemeinden und Vereine<br />

zum Erhalt und der Pflege ihrer alt einher gebrachten Traditionen<br />

im hohen Maße zusammenarbeiten. In <strong>Sulzheim</strong> ist es aber nicht<br />

nur eine Selbstverständlichkeit diese zu pflegen, sondern auch für<br />

beide Seiten eine angenehme Verpflichtung den damit<br />

verbundenen Anforderungen gerecht zu werden. Gerade der<br />

„MGV Sängerlust 1885 <strong>Sulzheim</strong>“ trug in den 130 <strong>Jahre</strong>n seines<br />

Bestehens maßgeblich zur Pflege und dem Erhalt des Kulturlebens<br />

in der Gemeinde <strong>Sulzheim</strong> bei.<br />

Schon sehr bald nach seiner Gründung begann der Chor der<br />

„Sängerlust“ seine Heimatgemeinde als Botschafter des Gesangs<br />

auf zahlreichen Freundschaftssingen bei Nachbar- und<br />

Partnergemeinden der näheren Umgebung zu vertreten.<br />

Wesentlicher Bestandteil der gesanglichen Tradition war und ist es<br />

auch, dass der Chor seine gesanglichen Qualitäten bei<br />

regelmäßigen jährlichen Teilnahmen an Gesangswettstreiten unter<br />

Beweis stellte und hierdurch seine Leistungsfähigkeit jedes Mal<br />

erneut auf den Prüfstand stellte.<br />

Am 29. und 30. Juni 1935, also vor 70 <strong>Jahre</strong>n konnte das 50-<br />

jährige Vereinsbestehen unter Mitwirkung von 16 Vereinen gefeiert<br />

werden. In der dann folgenden Zeit ging die Mitglieder- und<br />

Sängerzahl infolge der schwierigen finanziellen Lage immer mehr<br />

zurück. Wie nach dem 1. Weltkrieg brachte auch der 2. Weltkrieg<br />

die Vereinstätigkeit sehr bald zum Erliegen. Nach dem letzten Krieg<br />

dauerte es sehr lange bis die Sangesbrüder aus der Gefangenschaft<br />

entlassen wurden. Auch sah es so aus, als könnte der MGV sich<br />

nicht mehr neu ordnen können, da bis 1947 jede Vereinstätigkeit<br />

untersagt war. Erst am 25. Januar 1948 wurde wieder eine erste<br />

Generalversammlung abgehalten. In der folgenden Zeit nahm der<br />

Verein eine freudige Entwicklung. Die Mitgliederzahl wuchs wieder<br />

89


schnell und auch die gesanglichen Qualitäten entwickelten sich sehr<br />

positiv.<br />

Bild von 1935<br />

90


Im August 1959 wurde sodann beschlossen, das 75-jährige<br />

Vereinsjubiläum mit einem Gesangswettstreit festlich zu begehen.<br />

Als Schirmherr konnte hierzu der damalige Ministerpräsident von<br />

Rheinland-Pfalz gewonnen werden. Das Jubiläum stand sodann im<br />

Mai 1960 im Rahmen eines Wettsingens an dem 15 Vereine<br />

beteiligt waren.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1962 übernahm Diplomchormeister Erich Gemmel das<br />

Dirigat des Vereins, unter dessen Leitung allerbeste Ergebnisse bei<br />

Kreisleistungssingen, Wettstreiten und Weinpreissingen erzielt<br />

werden konnten.<br />

Die Verbundenheit zu seiner Heimatgemeinde zeigte der MGV dann<br />

1966, wo er mit erheblichen Kraftanstrengungen, anlässlich der<br />

1200-Jahr-Feier von <strong>Sulzheim</strong>, in eigener Regie einen<br />

Gesangswettstreit veranstaltete, an dem 24 Gastvereine mit fast<br />

1000 Sängerinnen und Sängern teilnahmen.<br />

Rechtzeitig zum 100-jährigen Vereinsjubiläum konnte der<br />

Gesangverein am 02. Juli 1985 im Kurhaus von Bad-Neuenahr-<br />

Ahrweiler die Zelter-Plakette entgegen nehmen. Diese hohe<br />

Auszeichnung wird nur Gesangvereinen verliehen, die sich um das<br />

kulturelle Leben der Heimat verdient gemacht haben und deren<br />

Gründung mindestens 100 <strong>Jahre</strong> zurück liegt. Im Rahmen eines<br />

großen Sängerfestes mit über 1600 Teilnehmern veranstaltete man<br />

vom 06. Bis 09. Juni 1985 in einem großen Festzelt hinter der<br />

Gemeindehalle ein Freundschaftssingen mit 25 beteiligten Chören<br />

und ein Weinpreissingen, zu dem 27 Chöre ihr Mitwirken zugesagt<br />

hatten.<br />

Als herausragendes Ereignis ist die Erringung des Titels<br />

MEISTERCHOR zu erwähnen, der im November 1990 errungen<br />

werden konnte. Oftmals durften die <strong>Sulzheim</strong>er Bürger Zeugen<br />

von herausragenden und qualitativ sehr anspruchsvollen Konzerten<br />

werden, bei denen die <strong>Sulzheim</strong>er Sänger von den unter Gemmels<br />

Leitung stehenden Chören, dem Kirchenchor der Heilig Kreuz<br />

Kirche Bad Kreuznach und der Sängervereinigung Langenlonsheim,<br />

unterstützt wurden.<br />

91


Einen erheblichen kulturellen Beitrag des Gemeindelebens leistet<br />

die „Sängerlust“ nicht zuletzt durch seine zahlreichen<br />

Veranstaltungen, die sie in <strong>Sulzheim</strong> alljährlich durchführt.<br />

Besonders hervorzuheben sind die seit Jahrzehnten stattfindenden<br />

Frühjahrskonzerte, die immer für eine nahezu volle und<br />

ausverkaufte Gemeindehalle in <strong>Sulzheim</strong> sorgen und sich großer<br />

Beliebtheit erfreuen, zu denen selbst eigene „Fanclubs“ anreisen.<br />

Ein weiterer wesentlicher Kulturbeitrag nimmt das seit nunmehr 15<br />

<strong>Jahre</strong>n, jeweils am 1. Advent stattfindende Adventskonzert ein,<br />

welches mit anschließendem Adventsbasar die Weihnachtszeit<br />

stimmungsvoll einleitet. All diese Veranstaltungen sind einfach<br />

nicht mehr aus <strong>Sulzheim</strong> weg zu denken. Ende Dezember 2003<br />

verabschiedete der MGV seinen hochverdienten Chorleiter Erich<br />

Gemmel in seinen verdienten Ruhestand mit einer für ihn würdigen<br />

Abschiedsveranstaltung, in der ihm auch die Würde des<br />

Ehrenchorleiters verliehen wurde.<br />

Ab Januar 2004 übernahm Gennaro Ciccarelli nur für kurze Zeit<br />

die musikalische Leitung des Chores. Unter seiner Leitung folgte<br />

92


vom 17. bis 19. Juni 2005 das Jubiläumsfest zum 120-jährigen<br />

Vereinsjubiläum unseres MGV. Auch hier stand der Anspruch an<br />

Qualität und die Abwechslung im Vordergrund.<br />

Von Gennaro Ciccarelli übernahm unser heutiger Chorleiter<br />

Reinhard Baumgärtner im Dezember 2005 den MGV „Sängerlust"<br />

mit dem die Zusammenarbeit auf eine neue Basis gestellt wurde.<br />

Nach nur drei Monaten führte er uns mit viel Mut in unser<br />

traditionelles Frühjahrskonzert, das unter seinem Dirigat mit<br />

großem Erfolg absolviert wurde. Unter seiner Leitung konnten wir<br />

die gesangliche Qualität unseres Chores weiter steigern. Mit ihm<br />

konnten wir anlässlich des anstehenden 125-jährigen Jubiläums<br />

einen gemischten Projektchor gründen. Dieser fand in kürzester<br />

Zeit bei vielen Frauen und einigen männlichen Mitgliedern des<br />

Männerchores hohe Akzeptanz und viel Begeisterung. Mit Stolz<br />

und hoher Qualität konnte sich der Projektchor somit bei den<br />

Veranstaltungen unseres Jubiläumsfests präsentieren. Die<br />

Begeisterung war so groß, dass der Projektchor sich als feste<br />

Instanz eines gemischten Chores im MGV "Sängerlust" <strong>Sulzheim</strong><br />

etabliert hat und nach wie vor mit viel Begeisterung sich dem<br />

Gesang widmet.<br />

Der Männerchor arbeitet nun auf das nächste große Ziel hin, zum<br />

zweiten Mal die Würde des Meisterchores zu erlangen. Mit<br />

unserem Chorleiter Reinhard Baumgärtner haben wir jedenfalls<br />

den Mann den wir brauchen, um dieses Ziel zu erreichen.<br />

Zuvor feiert der MGV aber erst in 2015 sein 130-jähriges<br />

Jubiläum wofür die Chöre sicherlich für einige<br />

Veranstaltungsüberraschungen sorgen werden. U.a. wurde auch<br />

hierfür wieder ein Projektchor ins Leben gerufen, der alle Chöre<br />

unseres Chorleiters Reinhard Baumgärtner sowie befreundete und<br />

interessierte Aktive sich zu einem gewaltigen Chor von rd. 130<br />

Sängerinnen und Sängern vereinigt haben. Als großes Ereignis<br />

des Jubiläumsjahres und des Projektchores fand am 15.<br />

November 2015 ein herausragendes Konzert in der Kirche St.<br />

Peter in Mainz statt. Die Schirmherrschaft hatte Karl Kardinal<br />

Lehmann übernommen. Das Ereignis wird noch lange in guter<br />

Erinnerung bei allen Sängerinnen und Sängern bleiben. Einen<br />

Ausschnitt aus dem Programm werden die <strong>Sulzheim</strong>er im Rahmen<br />

der Jubiläumsfeierlichkeiten 200 <strong>Jahre</strong> Rheinhessen – <strong>1250</strong> <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Sulzheim</strong> beim traditionellen Konzert an Palmsamstag hören.<br />

93


Der Männergesangverein im Jubiläumsjahr<br />

Der gemischte Chor im Jubiläumsjahr<br />

94


Tafel der Vorsitzenden des MGV<br />

1885 - 1898 Johann Lumb<br />

1899 - 1903 Josef Köhler<br />

1904 - 1910 Philipp Mergel<br />

1911 - 1921 Johann Baumgärtner<br />

1922 - 1931 Karl Josef Wolf<br />

1932 - 1935 Paul Grosch<br />

1936 - 1938 Mathias Ohl<br />

1939 - 1947 keine Sängertätigkeit<br />

1948 - 1957 Heinrich Ohl<br />

1958 - 1968 Lorenz Schneider<br />

1969 - 1970 Alfred Kretschmer<br />

1971 - 1979 Josef Wolf<br />

1980 - 1997 Karl-HeinzKayser<br />

seit 2009 Ehrenpräsident<br />

1997 - 2012 Bardo Friedrich<br />

2012 - Hans Jürgen Bräutigam<br />

Tafel der Chorleiter des MGV<br />

1885 - 1914 Lehrer Schmitt<br />

1915 - 1925 Philipp Wollschied<br />

1926 - 1929 Konrad Kissel<br />

1930 - 1932 Lehrer Enders<br />

1933 - 1939 Herr Stellwagen<br />

1948 - 1950 Albert Krölls<br />

1951 - 1958 Willibald Franz<br />

1958 - 1961 Helmut Will<br />

1962 - 1975 Erich Gemmel<br />

1976 - 1978 Hans Luttenberger<br />

1979 - 1982 Helmut Will<br />

1983 - 2003 Erich Gemmel<br />

2004 - 2005 Gennaro Ciccarelli<br />

2005 - Reinhard Baumgärtner<br />

95


Turnverein 1861 <strong>Sulzheim</strong> e.V.<br />

von Günter Kreft<br />

Der TV 1861 <strong>Sulzheim</strong> e.V ist der älteste und<br />

mitgliedsstärkste Verein in <strong>Sulzheim</strong>. Der Verein<br />

besteht in diesem Jahr seit 155 <strong>Jahre</strong>n und hat derzeit<br />

knapp 360 Mitglieder.<br />

Seit seiner Gründung im August 1861 hat der Verein viele Höhen und Tiefen<br />

durchgemacht. Das Sportangebot hat sich im Laufe der Zeit sehr verändert. Am<br />

Anfang stand das Turnen im Vordergrund. Einen Höhepunkt erlebte <strong>Sulzheim</strong>, als<br />

im <strong>Jahre</strong> 1911 im Ort das Gauturnfest durchgeführt wurde. 300 Turner und<br />

Kampfrichter aus 44 Vereinen waren mit Pferdekutschen angereist und wurden<br />

von der <strong>Sulzheim</strong>er Bevölkerung beherbergt und verköstigt. Das Fest war gut<br />

organisiert und alle waren begeistert, dass der kleine Ort <strong>Sulzheim</strong> eine so<br />

überregionale Großveranstaltung stemmen konnte. Geturnt wurde damals im<br />

Freien auf dem eigenen Turnplatz (am Breiteweg – unweit des Alten Trafoturms).<br />

Im Winter fanden die Turnstunden in der Halle des Gastwirtes B. Louis (heutige<br />

Gutsschänke Weis) und im Saale des Gastwirtes Heinrich Weiß (zuletzt Gaststätte<br />

Zimmermann) statt. Während des Zweiten Weltkrieges kamen die<br />

Vereinstätigkeiten zum Erliegen. 1949 wurde der Verein wieder neu ins Leben<br />

gerufen. 1951 wurde eine Tischtennis-Abteilung und 1957 eine Leichtathletik-<br />

Abteilung gegründet. 1964 bildete sich auf Initiative des Dorflehrers Josef Bubach<br />

die Fußballabteilung. Die Gemeinde stellte das Grundstück am Böhlweg zur<br />

Verfügung, welches sie von der katholischen Kirche gepachtet hatte. Seitdem ist<br />

der Turnverein Unterpächter des Sportplatzes. Die Übungsmöglichkeiten der<br />

Sportler waren sehr eingeschränkt, daher wuchs der Wunsch nach einer<br />

Sporthalle. Die Kreisverwaltung wollte hierfür keine Baukosten übernehmen, also<br />

entschlossen sich die <strong>Sulzheim</strong>er für den Bau einer eigenen Mehrzweckhalle. Im<br />

Jahr 1979 wurde die „Gemeindehalle“ mit intensiver Bürgerbeteiligung fertig<br />

gestellt. Seitdem verzeichnet der Verein einen Aufwärtstrend und es konnten nun<br />

weitere Sportarten angeboten werden.<br />

Die Verantwortlichen im TV 1861 <strong>Sulzheim</strong> e.V. haben sich immer darum bemüht,<br />

ein reichhaltiges Sportangebot anzubieten und die Geselligkeit und<br />

Kameradschaft in der Gemeinde zu pflegen. Aber alle Aktivitäten im Verein sind<br />

96


nur möglich, weil sich immer wieder Bürger ehrenamtlich und uneigennützig für<br />

die Allgemeinheit engagieren.<br />

Im Jubiläumsjahr ist der TV gut aufgestellt. Durch ein zusätzliches Tanz- und<br />

Fitnessangebot konnten in jüngster Zeit viele neue, vor allem junge Mitglieder<br />

gewonnen werden.<br />

Die Tischtennisabteilung ist mit ihren 6 aktiven Mannschaften weiterhin<br />

erfolgreich. Die Fußball-Abteilung ist stark gewachsen, seit sich viele junge<br />

<strong>Sulzheim</strong>er zusammen gefunden und - nach 20 <strong>Jahre</strong>n Unterbrechung – wieder<br />

eine aktive Mannschaft in der C-Klasse angemeldet haben. Seitdem werden die<br />

Heimspiele von den Bürgern gut besucht. Unter dem Motto „Wir für <strong>Sulzheim</strong>“<br />

wächst was zusammen - und das ist gut so. Gerne hätten die Fußballer optimalere<br />

Verhältnisse für das Training und für die Heimspiele, zum Beispiel einen<br />

weicheren Rasenplatz, wenn möglich ohne erkennbare Erdkrümmung. Im August<br />

wird der Mittelaltermarkt auf dem TV-Sportplatz stattfinden.<br />

Viele Vereinsmitglieder werden sich aktiv an zahlreichen Veranstaltungen im<br />

Jubiläumsjahr beteiligen. Der TV 1861 <strong>Sulzheim</strong> e.V. wünscht allen Gästen der<br />

Jubiläumsveranstaltungen schöne, unterhaltsame Stunden.<br />

Günter Kreft<br />

Vorsitzender TV 1861 <strong>Sulzheim</strong> e.V.<br />

Unsere Sport- und Trainingsangebote:<br />

Bauch - Beine - Po<br />

- Dance-Aerobic<br />

Freizeitsport / Sport für Erwachsene - Freizeit-Badminton<br />

Freizeit-Volleyball<br />

Fußball - Aktive (seit 2015 – C-Klasse) - Fußball - Alte Herren<br />

Kids-Dance (ab 3 <strong>Jahre</strong>n)<br />

- Kinderturnen / Kindersport<br />

Step-Aerobik ( gemeinsam mit den Landfrauen)<br />

Tischtennis - Anfänger, Schüler und Jugend (Spielgemeinschaft mit TG 1860<br />

Rommersheim e.V.)<br />

Tischtennis - Aktive (Spielgemeinschaft mit TG 1860 Rommersheim e.V. )<br />

Walking<br />

Wandern<br />

97


Vorsitzende des Turnvereins<br />

1861 – 1877 Valentin Sauer<br />

1878 - 1880 Peter Becker<br />

1881 Lehrer Hemmes<br />

1882 – 1893 Josef Wolf<br />

1894 - 1895 Jakob Müller<br />

1896 Peter Lumb<br />

1897 – 1900 Valentin Wolf V<br />

1901 – 1904 Lorenz Schneider III<br />

1905 – 1912 Philipp Mergel<br />

1913 – 1926 Johann Frey VII<br />

1927 – 1931 Jakob Ohl<br />

1933 Eduard Müller (Vereinsführer und Gleichschaltung der<br />

Vereine)<br />

1934 – 1937 Jakob Mauer II<br />

2. Weltkrieg<br />

1949 – 1959 Philipp Jakob Dörschug<br />

1960 – 1972 Johann Schneider VI<br />

1973 – 1986 Werner Mergel<br />

1987 – 1990 Wolfgang Ruppert<br />

1991 – 1992 Martin Kunz<br />

1993 – 2000 Andreas Mayer<br />

2001 - 2014 Ewald Braun<br />

ab 2015<br />

Günter Kreft<br />

98


TV-Gesamtvorstand (v.l.n.r. sitzend) Claudia Kühne, Kim Opfermann, Bernd Spießmacher,<br />

(stehend) Frank Ehlert, Ines Schmidt, Burkhard Trilling, Reinhold Zahn, Hermann Friedrich, Simone Baasch,<br />

Günter Kreft.(es fehlen: Stefan Lange, Jörg Baumgärtner, Klaus Schmenger, Ellen Serbest, Werner Kuhn)<br />

Die Sieger des Pilgerweglaufes 2015 beim TV-Sommerfest<br />

99


Unsere erfolgreiche C-Klasse-Fußballmannschaft<br />

100


Ich bin Leben, das leben will, inmitten von<br />

Leben, das leben will. (Albert Schweitzer)<br />

Die Grünen Klassenzimmer<br />

in <strong>Sulzheim</strong><br />

von Volker Söllner<br />

Von den ersten Anfängen bis heute blicken die<br />

„Grünen Klassenzimmer“ auf eine fünfzehn- bis<br />

zwanzigjährige Geschichte zurück. Schon 1995<br />

wurde die erste Ackerbrache erworben, um den<br />

Naturreichtum des stillen Michelstals von einer<br />

schlichten Bank aus als Rastplatz zu genießen. Dabei<br />

wollten wir die Entwicklung der Pflanzenwelt auf dieser tiefgründigen,<br />

nährstoffreichen aber sehr artenarmen Brache beobachten. Dem diente die nun<br />

zwanzigjährige extensive Nutzung des Grünlands durch jährliche Mahd.<br />

Da dieser Platz zum Ausruhen und Beobachten auch von anderen Spaziergängern<br />

angenommen wurde, entstand der Gedanke, mehrere gut fußläufig erreichbare<br />

Brachen mit unterschiedlichen, rheinhessentypischen floristischen<br />

Entwicklungspotentialen als Angebot für Mensch und Natur zu entwickeln.<br />

Blumenwiese Michelstal<br />

101


In den Folgejahren erhielten diese Gedanken des BUND durch den von der<br />

Mainzer Umweltstiftung (SNU) geförderten Erwerb von ca. 4.000 m² im Krag an<br />

der B420 neue Impulse. Hinzu kamen dort weitere Flächen (ca. 2.200 m²) mit dem<br />

Wasserhochbehälter aus dem <strong>Jahre</strong> 1905, dem „Wasserhaus“ von <strong>Sulzheim</strong>. Dort<br />

entstanden Streuobstwiesen auf offenem Grünland, während das Wasserhaus<br />

durch Dachbegrünung vor dem weiteren Verfall gerettet wurde. Mit Bauwagen,<br />

überdachter Fläche für etwa 25 bis 30 Jugendliche, Erwachsene und einem<br />

Holzbackofen entstand in der <strong>Sulzheim</strong>er Gemarkung, an Wörrstadt unmittelbar<br />

angrenzend, ein Zentrum mit regem Besuch aus beiden Orten und mit<br />

verschiedenen Veranstaltungen.<br />

Weitere vier Flächen kamen hinzu: Eine tiefgründige, trocken-heiße<br />

Weinbergsbrache am Schildberg, eine alte Streuobstwiese „In den vier Morgen“<br />

nahe der Rommersheimer Mühle auf nährstoffreichen tonigen und steinfreien<br />

Böden sowie ein relativ nährstoffarmer, skelettreicher Trockenrasenstandort im<br />

„Hetzel/Steinsborn“.<br />

Insgesamt sind an diesen fünf recht unterschiedlichen Standorten auf etwa 15.000<br />

m² Begegnungsstätten für Mensch und Natur entstanden, alle versehen mit<br />

Bänken und Tischen sowie einem erläuternden Schild: „Betreten-Spielen-Rasten-<br />

Beobachten“ erlaubt.<br />

102


Pflanzung am Krag 2002<br />

Die förmliche Eröffnung der „Grünen Klassenzimmer“ und deren Übergabe nach<br />

drei <strong>Jahre</strong>n der Vorbereitung an die Öffentlichkeit durch den Verbandsgemeinde<br />

Bürgermeister Markus Conrad, die damalige <strong>Sulzheim</strong>er Bürgermeisterin Gudrun<br />

Kayser sowie durch den BUND und das Agenda-Büro fand in Anwesenheit<br />

zahlreicher Kommunalvertreter im Sommer 2004 statt (s. AZ v. 7. Juni 2004).<br />

Im Mai 2007 wurde mit dem Pfarrer Andreas Kaiser eine Vereinbarung zur<br />

Einrichtung des „Grünen Kindergartens“ am Schildberg mit Übergabe des<br />

Bauwagenschlüssels getroffen. Dieses Projekt bedarf allerdings der<br />

Wiederbelebung.<br />

Eröffnung Grünes Klassenzimmer 2004<br />

103


Natur begreifen im Grünen Kindergarten<br />

104


Zahlreiche Präsentationen bei öffentlichen Ereignissen wie Ehrenamtstagen und<br />

Geotagen der Artenvielfalt förderten die Vertrautheit mit den oft „BUND-Wiesen“<br />

genannten „Grünen Klassenzimmern“.<br />

Dies führte schließlich zum Umweltpreis 2011 des Landes und zur Einrichtung<br />

zweier Wanderschleifen mit Flyern und Schildern als „Erlebniswanderweg durch<br />

die Grünen Klassenzimmer“ im Rahmen der Tourismusförderung der<br />

Verbandsgemeinde Wörrstadt.<br />

Die Artenvielfalt der Pflanzen wurde von Dr. Setzepfand erstmalig 2005<br />

festgehalten und 2010 von Tweraser und Dechent erneut erhoben.<br />

Das Ergebnis zeigt eine durchschnittliche Zunahme von 60 auf 80 Pflanzenarten<br />

pro Standort, darunter einige der Roten Liste, aber auch solche, die in unserer<br />

Verbandsgemeinde überaus selten geworden sind. Bemerkenswert ist die<br />

Artenzunahme auf der Wingertsbrache am Schildberg von 54 auf 118 Arten in<br />

wenigen <strong>Jahre</strong>n.<br />

Auf ordnungsgemäß bewirtschafteten Ackerflächen werden weniger als eine<br />

Handvoll Blütenpflanzen zu finden sein (A. Ösau, 2014 mdl. Mittlg.)<br />

Dazu ein Wort aus der Umwelt-Enzyklika „Laudato si“, von Papst Franziskus:<br />

„Jedes Jahr verschwinden Tausende Pflanzen- und Tierarten. Die weitaus größte<br />

Mehrheit stirbt aus Gründen, die mit irgendeinem menschlichen Tun<br />

zusammenhängen.“<br />

(Herder 2015, S. 48, Ziff.33)<br />

105


Bochsriemenzunge –<br />

Schlüsselblume<br />

heimische Orchidee<br />

Einen Indikator für die Tragfähigkeit der Nahrungskette des an Grünland armen<br />

Rheinhessens stellen die Heuschrecken dar.<br />

Sie dienen mit hoher Reproduktionsrate zahllosen Tieren, z. B. Rebhühnern,<br />

Fasanen, Eidechsen und vielen anderen als wichtige Nahrung. Im <strong>Jahre</strong> 2005<br />

untersuchte Ralph Thiele die Heuschreckenfauna in den „Grünen<br />

Klassenzimmern“ mit ebenfalls erfreulichem Ergebnis. Insgesamt wurden 17 Arten<br />

festgestellt, davon standortabhängig zwischen sechs und 14 unterschiedlichen<br />

Arten. Von den insgesamt 17 Arten sind acht in der Roten Liste von Rheinland-<br />

Pfalz aufgeführt. Davon gelten zwei sogar bundesweit als gefährdet.<br />

106


Heuschrecke<br />

Konzept und Ergebnis der Flächenpflege, wie die jährlich einmalige schonende<br />

Mahd und Nutzung des Heus durch Pferde, Schafe oder Rinder werden durch<br />

diese Untersuchungen bestätigt. Das übliche Mulchen hingegen vernichtet etwa<br />

90% der Insekten und führt zur Nährstoffanreicherung mit einseitiger Förderung<br />

des Graswuchses.<br />

Die ausschließlich von Ehrenamtlichen des BUND und sonstigen Helfern<br />

durchgeführte Flächenpflege ist mit handgeführten Geräten arbeitsaufwändig und<br />

kostenintensiv. Die Kreisgruppe Alzeyer Land im Bund für Umwelt und<br />

Naturschutz (BUND) konnte mit Unterstützung der Lokalen Agenda der VG<br />

Wörrstadt und der Gemeinde <strong>Sulzheim</strong> bei einem Anschaffungswert der<br />

Investitionen von etwa 40.000 € die jährlichen Kosten durch Maschinen, Geräte<br />

und Hilfsstoffe in Höhe von ca. 3.000 € bislang leisten.<br />

Die vorläufige Bewertung wird angesichts der langen Entwicklungsdauer von<br />

Brachen zu artenreichem Grünland wie folgt zusammengefasst.<br />

107


Es ist sinnvoll für die Menschen und erfolgreich für die Natur, Begegnungsräume<br />

zu schaffen. Durch Rasten, Beobachten und Spielen wird so der Erhalt der Vielfalt,<br />

die Eigenart und Schönheit unserer Landschaft zum Erlebnis.<br />

Ein Problem aus der jüngeren Zeit ist das rasch zunehmende Aufkommen zweier<br />

neuer Pflanzenarten in unserer Verbandsgemeinde.<br />

Die Orientalische Zackenschote und die Kugeldistel sind bei uns extrem invasiv. Sie<br />

gefährden durch Verdrängen die Artenvielfalt, die Bewirtschaftung und die<br />

angeführten Ziele.<br />

Hinzu kommt das Greiskraut, das u.a. bei Rindern und Schafen zu schweren<br />

Gesundheitsschäden führt.<br />

Bei der Abwägung der Machbarkeit und des Aufwands verschiedener<br />

Bekämpfungsstrategien zu Erhalt und langfristiger Sicherung der für Mensch und<br />

Natur wertvollen „Grünen Klassenzimmer“ müssen alle Denk- und Lösungsansätze<br />

pragmatisch und auf der Grundlage örtlicher Erfahrungen grundsätzlich<br />

gleichwertig und zielorientiert eingebracht werden.<br />

Dies gilt auch für die Einzelpflanzenbehandlung mit selektiven Herbiziden. Die<br />

Diskussion hierüber ist noch nicht abgeschlossen.<br />

Weder Natur noch Landschaft sind statisch. Sie unterliegen insbesondere durch<br />

menschliches Handeln oder Unterlassen stetem Wandel. Deshalb kann eine<br />

Bewertung nur vorläufig sein.<br />

Der Weg zu unseren Zielen ist ein Prozess, er muss von Jahr zu Jahr durch<br />

engagierten Einsatz fortgesetzt werden. Dass dies bislang gelungen ist, dafür<br />

danken wir den Mitgliedern des BUND, den Spendern, allen Aktiven und nicht<br />

zuletzt allen Besuchern der „Grünen Klassenzimmer“ von <strong>Sulzheim</strong>.<br />

BUND Ernst-Ludwig Hammen<br />

Lokale Agenda Volker Söllner<br />

108


Treff im Michelstal<br />

109


<strong>Sulzheim</strong>er Fassenachter<br />

von Rolf Krause<br />

„<strong>Sulzheim</strong>er Fassenachter“ ist kein Vereinsname,<br />

sondern der Name eine Gruppe von <strong>Sulzheim</strong>er<br />

Bürgern und Freunden, die sich zur Aufgabe gemacht<br />

haben, die Tradition der <strong>Sulzheim</strong>er Fastnacht<br />

aufrecht zu halten.<br />

Aber fangen wir von vorne an: Nachdem 1948 die<br />

französische Besatzungsbehörde offiziell ihre Genehmigung zur<br />

Vereinstätigkeit für ihren Verwaltungsbereich gab, lebten die<br />

Fastnachtsvereine und damit auch die Fastnacht im ganzen Land wieder<br />

auf. So wurde auch in <strong>Sulzheim</strong> wieder Fastnacht gefeiert. Teilweise von<br />

einzelnen Vereinen oder in Kooperation mit anderen organisiert und im<br />

Vereinsheim, bzw. „in der Wirtschaft“ gefeiert.<br />

Elferrat 1949<br />

110


Erst nach Fertigstellung der Gemeindehalle erhielt die Fastnacht einen<br />

etwas anderen Rahmen und Bedeutung für den Ort. Sie sollte nun ein<br />

Gemeinschaftsprojekt aller <strong>Sulzheim</strong>er Vereine werden und der Erlös der<br />

Veranstaltungen der Hallenunterhaltung dienen.<br />

Die Durchführung der Sitzungen, der Besuch, verlief immer besser und die<br />

Organisation wurde immer umfangreicher, so dass sich einige Aktive<br />

entschlossen, sich zum Wohle der <strong>Sulzheim</strong>er Fastnacht neu zu<br />

strukturieren. So entstanden 1997 die „ <strong>Sulzheim</strong>er Fassenachter“ und das<br />

dazu gehörige Logo, das von den <strong>Sulzheim</strong>ern liebevoll „ Schildbergjockel“<br />

getauft wurde.<br />

Aber damit hat sich an der Grundeinstellung nichts geändert. Wir sind kein<br />

Verein, sondern eine Gruppe, quer durch die <strong>Sulzheim</strong>er Bevölkerung und<br />

freuen uns über alle, die bei uns mitmachen wollen. Ob auf oder hinter der<br />

Bühne, bei den Vorbereitungen oder auch nur mit Rat und guten Ideen<br />

oder sogar mit einer kleinen Spende.<br />

Wir versuchen jedes Jahr ein buntes Programm auf die Beine zu stellen.<br />

Dieses wurde vor 3 <strong>Jahre</strong>n komplett überarbeitet und in ein neues,<br />

mittlerweile erfolgreiches, Konzept gepackt.<br />

Es besteht aus:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Fastnachtseröffnung am 11.11. des <strong>Jahre</strong>s<br />

„Kleine Sitzung“ mit anschließender Fastnachtsparty, 7 Tage vor<br />

Fastnachtsamstag<br />

2. Sitzung am Fastnachtssamstag<br />

Kinderfastnacht am Fastnachtssonntag<br />

Fastnachtsbeerdigung nach alter Tradition<br />

Diese Programmpunkte mit Leben zu füllen gelang nur, da ca. 100<br />

Mitwirkende sich ehrenamtlich an dieser schönen Aufgabe beteiligten.<br />

Noch ein Wort zu „Ehrenamtlich“!<br />

Die <strong>Sulzheim</strong>er Fassenachter verdienen mit den Veranstaltungen kein<br />

111


Geld. Die gesamten Einnahmen der Fastnachtsveranstaltung gehen zur<br />

Erhaltung unserer Halle in den Gemeindehaushalt.<br />

Haben sie noch Fragen?, - wollen sie uns kennen lernen?, - oder wollen sie<br />

mitmachen?<br />

Dann melden sie sich bei mir!<br />

Ich grüße sie mit einem dreifach donnernden……….., nein noch nicht aber<br />

bald wieder bei unseren Veranstaltungen.<br />

Für die „<strong>Sulzheim</strong>er Fassenachter“<br />

Ihr Rolf Krause<br />

112


113


<strong>Sulzheim</strong>er Lucky´s<br />

von Rolf Krause<br />

Vor etwa 20 <strong>Jahre</strong>n hatten ein paar <strong>Sulzheim</strong>er die<br />

Idee und den Wunsch, in unserem Ort müsste es doch<br />

möglich sein eine Country-Veranstaltung<br />

durchzuführen. Es wurde beratschlagt, geplant, viele Ideen kamen von allen<br />

Seiten und so kam es zur 1. Veranstaltung. Nicht nur Countrymusic wurde<br />

gespielt, auch die Gemeindehalle wurde in eine kleine Westernstadt verwandelt.<br />

Am Eingang mussten nicht nur „die Waffen“ abgegeben werden, sondern auch die<br />

damalige DM – diese wurden dann in Dollar getauscht und somit konnte man im<br />

Saloon seine Drinks sowie die Steaks bezahlen. Aus dem kleinen Gefängnis „in<br />

dem man schnell mal hinter Gittern landete“ konnte man sich zur Freude des<br />

Sheriffs mit einigen Dollars freikaufen. Die Veranstaltungen kamen so gut an, dass<br />

es sich schnell im Rhein-Main-Gebiet rumsprach. So wurde jedes Jahr eine kleine<br />

Westernstadt errichtet. Die Fans kamen aus nah und fern um auf die<br />

Countrymusic ihr Linedance zu tanzen.<br />

Es dauerte nicht lang und die Veranstalter hatten auch das Verlangen die Tänze<br />

zu erlernen. In einer launigen Nacht- und Nebelaktion wurde mit einem aktiven<br />

Tänzer vereinbart: „jawohl ich mach es, ich bringe euch Linedance bei“. Schnell<br />

waren Gleichgesinnte gefunden und es bildete sich eine Gruppe von 25<br />

tanzbegeisterten Leuten. Bei der Suche nach einem Raum und Termin bot uns die<br />

Gemeinde im Rathaus einen Raum an, später siedelten wir in die Gemeindehalle<br />

über. Diese Hürde war genommen, was jetzt fehlte war ein Name für unsere<br />

Linedancegruppe. Wir wollten Spaß und Freude beim Tanzen haben und der Ort<br />

sollte benannt werden. Wir einigten uns auf den Namen „<strong>Sulzheim</strong>er Lucky´s“ und<br />

unser Maskottchen wurde der weltberühmte Cowboy Lucky Luke. Von nun an<br />

wurde jeden Donnerstag trainiert, es dauerte nicht lange und wir konnte wirklich<br />

Linedance!<br />

Aus ursprünglich einem geplanten Kurs, sind mittlerweile 14 <strong>Jahre</strong> geworden! Die<br />

Gruppe veränderte sich in dieser Zeit selbstverständlich, einige Tänzer verließen<br />

uns und andere kamen hinzu. Unser Motto ist und bleibt „Linedance auf gute<br />

Countrymusic Just for Fun“.<br />

114


Also ging es los, wir besuchten andere Vereine und Veranstaltungen im gesamten<br />

Rhein-Main-Gebiet, lernten nebenbei viele liebe Menschen kennen, zu denen bis<br />

heute freundschaftliche Beziehungen bestehen. Die Szene der Cowboys und<br />

Cowgirls ist so locker, leicht und unkompliziert, dass man sich sofort wohlfühlt.<br />

Wir die <strong>Sulzheim</strong>er Lucky´s waren nicht zu halten, so wurde ein mehrtägiger<br />

Ausflug in die Westernstadt Pullmann City in Hasselfelde/Harz unternommen. Am<br />

Tage liefen mehrere Western-Vorführungen mit Cowboys und Indianer,<br />

Lassowerfern und Longhorns wurden durch die Mainstreet getrieben. Am Abend<br />

ging es dann in den Saloon, wo eine Liveband Countrymusic spielte.<br />

Selbstverständlich konnten wir unsere erlernten Tänze präsentieren, der Spaß war<br />

einfach vorprogrammiert.<br />

Gerne tanzen wir auf kleinen Veranstaltungen, so z.B. in der AWO Wörrstadt zum<br />

Sommerfest. Die dort lebenden Menschen haben immer sichtlich Spaß, wenn es<br />

mal so richtig „laut“ wird und ein Hauch von Westernromantik durch ihre Reihen<br />

weht. Auch im SWR am Ehrenamtstag in Mainz 2006 wurden von uns Tänze<br />

aufgeführt. Bei Gemeindeveranstaltungen in <strong>Sulzheim</strong> sind wir gerne dabei. Und<br />

wenn der Wunsch bei einer privaten Feier besteht, muss man uns nicht lange<br />

bitten.<br />

Zum 10. Jubiläum gab es ein großes Open-Air-Fest hinter der Gemeindehalle in<br />

<strong>Sulzheim</strong>. Bei Livemusic an einem großen Lagerfeuer träumten nicht nur<br />

Linedancer vom Wilden Westen. Der Hunger wurde mit einem frisch gegrillten<br />

Steak gestillt und mit<br />

einem Jacky an der Bar<br />

runter gespült. Ein Stand<br />

mit Westernartikeln ist ein<br />

Muss, da man dort viele<br />

schöne Accessoires<br />

erwerben kann. Viele<br />

damalige Besucher<br />

schwärmen noch heute<br />

von dieser Veranstaltung.<br />

115


Auch unsere Freizeit verbringen wir gerne gemeinsam. In jedem Jahr findet ein<br />

Sommer-Grillfest in fröhlicher Runde statt – an dem übrigens immer die Sonne<br />

scheint -. Wir besuchten gemeinsam die BUGA in Koblenz, eine Karl-May-<br />

Veranstaltung in Mörschied, hatten viel Spaß in Rüdesheim im „Bollesje“. Nicht zu<br />

vergessen unsere jährliche Weihnachtsfeier, wo nach einem guten Essen<br />

„Schrottwichteln“ unsere Lachmuskeln strapaziert.<br />

Wer jetzt Lust hat seine alten Cowboystiefel vom Dachboden zu holen, sollte nicht<br />

lange überlegen. Jeden Donnertag ab 20 Uhr in der Gemeindehalle <strong>Sulzheim</strong><br />

erklingt Contrymusic.<br />

Ihr seid herzlich eingeladen, wir freuen uns auf Euch.<br />

Kontakt unter: www.sulzheimerluckys.de<br />

116


Die linke Hand zum Gruß…<br />

von Martin Becker<br />

Die Motorradfreunde (MF) Lumbe unn<br />

Zecher aus <strong>Sulzheim</strong> gratulieren der<br />

Ortsgemeinde <strong>Sulzheim</strong> und seinen<br />

Einwohnern zum <strong>1250</strong> jährigen Jubiläum.<br />

Euch als Besucher der Festlichkeiten<br />

möchten wir uns gerne vorstellen.<br />

Über viele <strong>Jahre</strong> hinweg sind wir alle schon<br />

Kumpels. Vor <strong>Jahre</strong>n - damals noch bei der<br />

katholischen Jugend <strong>Sulzheim</strong> - entdeckten<br />

wir unsere gemeinsamen Leidenschaften:<br />

Motorrad fahren und Parties feiern. Schon<br />

früh zog es uns auf diverse Motorradtreffen,<br />

meist mit Mofa oder Moped, aber auch<br />

kleinere und größere Touren - mit und ohne<br />

Zeltparties - sorgten für jede Menge Action<br />

und Spaß. Irgendwann, als wir mal wieder<br />

dabei waren eine wilde Party zu feiern, sagte<br />

ein weiser Mann zu uns: „Was ehr machen is net saufe, des is schun zeche,<br />

ehr Lumbe!“ Einige <strong>Jahre</strong> später war es dann soweit, dass wir uns<br />

entschlossen einen MF zu gründen. Auf einem Polterabend – der passende<br />

Rahmen für uns – wurde der Grundstein unseres lustigen Haufens gelegt und<br />

auch die ersten Reifen feierlich niedergebrannt.<br />

Nach langer Planung konnten wir uns endlich auf unser eigenes<br />

Erkennungszeichen einigen. In Anlehnung an unser Ortswappen hat unser<br />

Emblem einen blauen Hintergrund, der abgebildete Bussard symbolisiert<br />

Freiheit. Er hält eine Muschel in seinem Schnabel. Auch dieses Symbol haben<br />

wir unserem Ortswappen entnommen. Alles andere ist in geselliger Runde bei<br />

einem Bier oder Schoppen entstanden. Nun konnten wir endlich unsere<br />

Gründung im Jahr 2004 bekannt geben.<br />

Im Vordergrund unserer Gemeinschaft steht natürlich die Freude am<br />

gemeinsamen Motorrad fahren, die mittlerweile fast bundesweiten<br />

Freundschaften zu anderen MCs & MFs zu pflegen und gemeinsam viel Spaß<br />

zu haben.<br />

117


Unsere Aktivitäten beginnen schon immer direkt am ersten Wochenende des<br />

<strong>Jahre</strong>s. Dann veranstalten wir unsere traditionelle Kaltstartparty in unserem<br />

seit 2007 umgebauten Clubräumen in <strong>Sulzheim</strong>. Hierzu laden wir immer all<br />

unsere Freunde aus ganz Deutschland ein und verbringen ein paar schöne<br />

Stunden am Feuer, bei Essen vom Grill und Benzingesprächen.<br />

Unser Motorradtreffen Ende April ist eines der Frühesten der Szene. Hier<br />

begrüßen wir jedes Jahr immer wieder neue Gäste, die einfach mal<br />

vorbeischauen, ein paar Stunden Geselligkeit bei guter LIVE Musik – darauf<br />

legen wir selbst wert – verbringen und im sagenumwobenen Alkoholmoloch<br />

die Nacht zum Tag machen.<br />

Über die Sommermonate setzen wir weitere Renovierungsarbeiten an<br />

unserem Clubhaus um und besuchen natürlich diverse Motorradtreffen und<br />

Rockfestivals in ganz Deutschland ehe wir im September, zu Zeiten der<br />

Weinlese, unsere alljährliche Bremserparty, veranstalten.<br />

118


Der Spätherbst steht sodann im Zeichen der regionalen Rocknächte die wir<br />

alle sehr gerne besuchen.<br />

Das schon traditionelle Whiskytasting schottischer Single Malts jedes Jahr im<br />

November in unseren Clubräumlichkeiten bildet einen Höhepunkt in unserem<br />

Vereinsjahr. Hier lassen wir es uns immer richtig schmecken.<br />

Zur Zeit zählen wir 20 Mitglieder. 2014 feierten wir unser 10jähriges<br />

Bestehen und in diesem Jahr freuen wir uns auf die Veranstaltung unseres 10.<br />

Motorradtreffen.<br />

Besucht uns auf unserer Homepage www.lumbe-unn-zecher.de oder auf einer<br />

unserer zahlreichen Veranstaltungen.<br />

Wir wünschen euch immer einen daumenbreit Asphalt unterm Reifen.<br />

DLzG<br />

119


120


Der Alte Trafoturm<br />

<strong>Sulzheim</strong> hat ein einzigartiges<br />

Industriedenkmal für<br />

Ausstellungen und Begegnungen<br />

Im Jahr 1954 wurde in <strong>Sulzheim</strong> ein<br />

Trafoturm gebaut, um von dort elektrische<br />

Energie aus dem Mittelspannungsnetz auf<br />

Niederspannungsnetz umzuwandeln. 2009<br />

wurden im Ort alle elektrischen Oberleitungen<br />

unter die Erde verlegt, somit hatte der<br />

Trafoturm keine Funktion mehr und stand zum Kauf an.<br />

Der <strong>Sulzheim</strong>er Lehrer Günter Kreft konnte vom EWR den Trafoturm<br />

kaufen. Nachdem alle Transformatoren und Schaltanlagen entfernt waren,<br />

bestand das Turmgebäude nur noch aus drei quadratischen Ebenen und<br />

dem Dachboden, alle nur mittels einer Steigleiter durch eine kleine Öffnung<br />

erreichbar. Kreft hatte die Vision, aus dem Turm eine Stätte der Begegnung<br />

zu machen, in der vor allem öffentliche Ausstellungen, Kunst und Musik<br />

ermöglicht werden sollten.<br />

Damit all dies möglich werden konnte, mussten umfangreiche<br />

Baumaßnahmen durchgeführt werden. So wurde die Steigleiter durch eine<br />

massive Holztreppe ersetzt, um die beiden oberen Stockwerke bequem zu<br />

erreichen. Fenster, Fußboden und Stromleitungen wurden eingebaut.<br />

Während der Umbaumaßnahmen entwickelten sich neue Ideen. Unter<br />

anderem wurde der angrenzende Garten der Familie Kreft umgestaltet, um<br />

ihn für Veranstaltungen mit einbeziehen zu können. Im September 2009<br />

wurde der Turm feierlich eingeweiht. Dem Gebäude wurde der Name „Alter<br />

Trafoturm“ gegeben, als Erinnerung an seine alte Funktion.<br />

Die erste Ausstellung im Turm wurde von Günter Kreft selbst organisiert mit<br />

Fotos und Kunstgegenständen aus Indonesien, dem Land, das er seit<br />

vielen <strong>Jahre</strong>n regelmäßig bereist. Seitdem nutzen Künstler, Organisationen<br />

und Privatpersonen den Trafoturm und den angrenzenden Naturgarten als<br />

Ausstellungs- oder Tagungsstätte.<br />

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) sowie die Agendagruppen<br />

der VG Wörrstadt nutzen Turm und Garten gerne für Aktivitäten und<br />

Zusammenkünfte. So strömten beim VG Weinfest 2011 viele Besucher<br />

121


zum Alten Trafoturm, um die Fotoausstellung „Landschaft in der VG<br />

Wörrstadt“ und die Informationsstände der Agendagruppen anzuschauen<br />

und im Garten das Puppentheater zu genießen.<br />

<strong>Sulzheim</strong>er BUND-Mitglieder haben am Giebel des Gebäudes Vogelkästen<br />

befestigt, so dass Turmfalken, Dohlen und andere Vogelarten hier ein<br />

neues Zuhause finden können.<br />

Regelmäßig veranstaltet der Verein „afemdi-Projekte Deutschland“ im<br />

Trafoturm Ausstellungen rheinhessischer Künstler.<br />

Günter Kreft stellt seinen Alten Trafoturm und den angrenzenden Garten<br />

der Bevölkerung zur Verfügung. Er wünscht sich, dass der Turm eine Stätte<br />

der Begegnung wird, in dem Energien zum gemeinsamen Miteinander<br />

entstehen können. Schon in früheren Zeiten wurde rund um den Trafoturm<br />

die <strong>Sulzheim</strong>er Kerb gefeiert.<br />

Im Mai <strong>2016</strong> wird im Alten Trafoturm die Fotoausstellung „<strong>Sulzheim</strong> im<br />

Wandel“ stattfinden. Alte Fotos von <strong>Sulzheim</strong> und seiner Bevölkerung<br />

werden hier zu besichtigen sein, passend zur <strong>1250</strong>-Jahr-Feier des Ortes.<br />

Günter Kreft<br />

Turmherr Günter Kreft<br />

122


Nachstehend finden sie Einiges, was unser Dorf zu bieten hat!<br />

Neben zahlreichen Übernachtungsmöglichkeiten sind Führungen und Events<br />

buchbar.<br />

Eine Vielzahl an Kultur- und Weinbotschaftern, Naturpädagogen Rheinhessen,<br />

Gästeführern, Geologen, Chronisten und Pilgerbegleitern ist gerne mit Ihnen<br />

unterwegs.<br />

Räumlichkeiten zur Möglichkeit für Feierlichkeiten gibt es neben der Gutsschänke<br />

Weis noch bei unseren Winzern. Auch bei der Ortsgemeinde haben Sie die<br />

Möglichkeit Räume im Rathaus, in der Gemeindehalle oder bei der<br />

Kirchengemeinde in der Jakobsmuschel anzumieten.<br />

Siehe auch unter: www.sulzheim-rhh.de<br />

123


124


125


Ungeahnte Talente gibt es im Dorf im Bezug auf das Erzählen von „Stickelcher“.<br />

Hier eine kleine Kostprobe!<br />

Bei uns werd noch die Gass gekehrt –<br />

von Hilde Friedrich<br />

Also wann mer, wie bei uns so imme Eckhaus wohnt, uff de o Seit an de<br />

Kreisstroß, uff de anner an de Ortsstroß, un en große Boom vorm Haus hot, so<br />

schee der aach is, abber im Friehjahr soi Blüte un im Herbst soi Laab abwirft, do<br />

hosche ziemlich vehl se kehre. Wann dann noch die Stroß so lang is und des<br />

Trottoir dezu geheert, dann hosche was se due.<br />

Aber ich hun festgestellt, dass Gasskehre aach e schee Sach is, obwohl es mit<br />

Erbet verbunn is. Leit Dreck uff de Gass, werd bei mer gekehrt. Manchmal<br />

mittwochs, aber meischtens samstags. En gescheite Besen, e groß Dreckschipp un<br />

en Drickkarrn, dess brauch ich. E sauber Gass sieht doch aach ordentlich aus.<br />

Obwohl manche Leit mohnen, ich soll doch de Dreck leie losse, es deet jo doch<br />

wecher dreckig werre.<br />

No, Gass kehre is bei mer e wichtig Ritual. Un überhaupt net langweilig. Ich hun<br />

Bewegung, spar moi Fitnessstudio un es is e echt Kommunikationsmittel. Aach,<br />

was fahrn do Auto an mer vorbei. Die Gasse enuff, zur Hall, zum Sportplatz, ins<br />

Ort, aus em Ort. Es gibt so veele freundliche Autofahrer. Die oone hupen, die<br />

onnere winken, ich wink zurück, weil ich jo net unhöflich soi will. Viele kenn ich,<br />

oft muss ich überlee wer des jetzt war, un wann ich so überlee is des wie<br />

Rätsellöse, wie geistiches Fitness.<br />

Etliche kenn ich am Nummerschild, wie bei unserem Bojemoschter. Der hot U B<br />

uff soim Schild, do mach ich e Brick un denk: Aha UB = unser Bojemoschter. Abber<br />

ich konn jo net alle Auto no gucke, ich muss jo a was schaffe, also Gass kehre. Ach,<br />

un wann wie ganz oft e Auto bei mer uff de Gass ohält, weil mer e Auskunft will,<br />

dann es hat net jed Audo e Navi, soweit ich die Leit no dene gefroot werd aach<br />

kenn, kann ich Auskunft gebbe. Obwohl des net so ofach is, weil mer jo e groß<br />

Neibaugebiet hun, abber ich glab ich hun bis jetzt noch jeden in die richtich Stroß<br />

geschickt. Uff jeden Fall hot sich noch niemand bei mer beschwert.<br />

Ja, Gass kehre kann sich bei mer ziehe, bis ich fertig bin. Letzt is e Fraa vorbei<br />

gang, was haast vorbei gang, die is bei mer stehe blib. Ich nemm mer Zeit fer die<br />

Leit, ei die hunn ich doch. Die hot sich mit mer unnerhall. Dodebei hun ich erfahr,<br />

126


dass die schon 20 Johr do im Ort wohnt. Gesieh hat ich se schon öfter, doch jetzt<br />

was ich aach wie se haast. So, aach so lernt mer die Leit kenne. Mer muss nur die<br />

Gass kehre. Es gehen jo aach vel Leit spaziere. Ich kann des nur begrüße, do<br />

erfährt mer was vum Ort. Wer krank is, was die Leit so koche un alles Mögliche an<br />

Neiigkeite. Scheenes un aach weniger Scheenes, alles was halt uns Frauen<br />

interessiert – un des kann ins Unendliche gehen!<br />

Ach, un wanns Herrche oder Frauche mit em Hundche vorbei kimmt, do erfährt<br />

mer, ob er veel oder wenig frisst, ob er reinrassig is, wo se ne her hun, orrer ob er<br />

in die Hundeschul geht und wie heit soi Geschäftche ausgesieh hot. Außerdem, ob<br />

er aach werklich nix dut, weil ich oft skeptisch bin.<br />

Aach vor lauder lauder hätt ich es fast vergess: „Ich muss jo mol naus gehe un<br />

gucke, ob moi Gass werrer dreckig ist“.<br />

Alle hopp, probierts aus, es macht Spaß –<br />

de Besen geschnappt un enaus uff die Gass.<br />

In <strong>Sulzheim</strong> wird auch gerne gemeinsam gekehrt und gepflanzt<br />

127


Weihnachtsbescherung 1957<br />

von Hilde Friedrich<br />

Weils so Usus is, also allgemein üblich, werd an Weihnachte net nur was<br />

geschenkt, sondern aach was gutes gess. Dann Weihnachte is doch das Fest des<br />

Friedens und der Liebe, un bekanntlich die Lieb durch de Maa geht, werd un war<br />

un is des Esse immer noch en feste Bestandteil vun Weihnachte. Frieher war es jo<br />

immer üblich, dass es e gescheid Supp zum Esse gab. Was heit net mehr so<br />

selbtverständlich is, Rindfleischsupp mit Markklöß, Meerettich, Rosekohl mit<br />

Kartoffele. Alles war gut geplant un vorbereit. Wichtig war e oständich Stick<br />

Fleisch. Rindfleisch mit Knoche un Suppegemüs, des musst so sei. Aach musst des<br />

gut abgehang gewes soi, damit es schee zart war. Alles war wie gewollt engekaaft.<br />

So war es aach an dere Weihnachte. Meer warn knapp verheirat, die erste<br />

Weihnachte bei de Schwieerleit.<br />

Heilig Obend kam an de Himmel, vor der Bescherung is des Stick Fleisch uff en<br />

Deller uff de Kischedisch geleet worn. Des große Suppedippe debei, damit es<br />

moins am erste Weihnachtsdag glei no de Friehmess uff de Herd kumm is. En<br />

Kühlschrank gabs damals noch net, hot alles uffem Disch gestann. Die<br />

Vorbereitunge warn abgeschloss, drum soin mer zur Bescherung erst emol in die<br />

Wohnstubb. All mitenanner, die Schwieerleit, moin Mann un ich, Kinner warn<br />

noch koo do, nur en Hund. Weil die Stubb frisch gewachst un gebohnert war, hat<br />

die Schwieermudder net zugebb, dass der Hund mit in die Stubb durft. Der musst<br />

in de Kich bleibe, was ich net verstann hun. Nebenbei bemerkt durft mer bei<br />

meiner Schwieermudder nur sonntags mol in die Wohnstubb, heit zu Daag net<br />

mehr nachvollziehbar. Also zur Bescherung, ich hun e Geschicht vorgeles, es is<br />

was gebet wor, e Lied is gesung wor. Mer warn jo e Quardett, meh net. Es war e<br />

Gesang, ich konn mich noch gut dro erinnern. Die Schwieerleit hun de Text net so<br />

gut gekennt, des wusst ich jo net. Moi Mann hot laut un kräftich gesung, nu zwo<br />

Tön diefer, ich war erkält un koon gescheite Ton raus gebrung. Von dem Lied „Oh<br />

du fröhliche“ konnte mer nur zwo Strophe singe, des war gut so. Die letzt Zeil<br />

„freue Dich, freue Dich“ hot moi Mann ganz laut geschmettert. Ich kunnt net meh<br />

an mer halle, ich musst so lache, ich war froh, wie der Gesang erum war. Mer hun<br />

uns gegenseitig frohe Weihnachte gewünscht un uns beschenkt. De<br />

Schwiervadder hot Zigarr kriet, die Schwieermudder Kaffee, moi Mann e Schlips<br />

128


un Socke un ich en Kaste Parfüm 4711. Mehr gab es net, es war jo noch koo<br />

Wohlstand 1957, aber jeder hot sich gefreit. Mer hun noch e Zeit lang gemiedlich<br />

beisamme gehockt, bis die Schwieermudder als erster die Bescherung abgebroch<br />

hot un enaus in die Kich gang is. Uff o mol en Schrei, all soin mer naus gerennt um<br />

zu gugge was los war. Mer hun gemoont es deet brenne, aber viel schlimmer.<br />

Unser Hund, der Tell, so hat der gehaas, gerad de letzte Rest vum Rindfleisch im<br />

Maul, dass er vom Kichedisch erunner geholt hat. Vielleicht hat er in der Kich<br />

geheert, wie mer gesung hun „freue Dich, freue Dich“. So wollt er sich doch aach<br />

emol freue un hot des Fleisch vum Disch geschnappt.<br />

De Schwieervadder hot geknottert, sie wär schuld, weil se den arme Hund aloo in<br />

de Kich geloss hat. So ging das e Zeit lang he un her, bis dann zwischen dene zwo e<br />

ganz Zeit lang am Heilige Obend Funktstille war. Aber vun dene veele Worte is<br />

aach koo Fleisch meh ins Dippe kum. Dementsprechend war nix mit de gut<br />

Rindfleischsupp. Es war jo koo Fleischersatz do, es gab jo koo Kühlschrank wie<br />

heit. Verhungert soin mer an de Feierdach net, es waren jo genuch Kartoffel un<br />

Rosekohl do. Ich kann mich noch gut erinnern an die fleischlose Weihnachte. Der<br />

Spruch: „Was mer spart am Mund, frißt die Katz oder der Hund“ hat sich hier mol<br />

widder bewahrheitet.<br />

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Vorderseite<br />

Rückseite<br />

Die Polo-Shirts sind für Damen und Herren erhältlich. Das Damen-Polo-Shirt ist<br />

leicht tailliert und hat zwei Knöpfe, das Herren-Polo-Shirt ist gerade geschnitten<br />

und hat 3 Knöpfe.<br />

130


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Historische Karte A5 – 2,00 €<br />

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Briefmarken:<br />

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Zahlung bei Aushändigung der Artikel.<br />

<strong>Sulzheim</strong>, den………………Unterschrift………………………………………………………<br />

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Für alle, die an der Geschichte unseres Dorfes interessiert sind der Hinweis:<br />

Im Rathaus sind noch Exemplare unserer Ortschronik zum Preis von 15,00 €<br />

erhältlich!<br />

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Privatinitiative: Ewald und Ruth Braun haben die Fläche 2015 angelegt.<br />

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Postkarte von Angelika Friedrich<br />

Herausgeber:<br />

Ortsgemeinde <strong>Sulzheim</strong><br />

Ortsbürgermeister Ulf Baasch<br />

Hauptstr. 3<br />

55286 <strong>Sulzheim</strong><br />

Mail: gemeinde@sulzheim-rhh.de<br />

Homepage: www.sulzheim-rhh.de<br />

Auflage: 1000 Stück - März <strong>2016</strong><br />

Redaktion/Satz: Gudrun Kayser<br />

Die Beiträge sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur mit Zustimmung<br />

der Gemeinde verwendet werden.<br />

Logo: K.-H. Kayser -<br />

Bilder: S. Baasch, A. Friedrich, G. u. K.-H. Kayser, G. Kreft<br />

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