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Maerz_2016

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8. Jahrgang Nummer 77<br />

Kunst, Kultur und mehr – immer monatlich<br />

Bad Berneck<br />

Tourismuspreis<br />

Himmelkron<br />

Baille-Maille<br />

Bayreuth<br />

Altes Schloss<br />

Kulmbach<br />

The Young Guns<br />

und vieles mehr!<br />

Nils (The Young Guns)<br />

Foto: R. Hermsdörfer


Seite 2<br />

Bembers kehrt zurück!<br />

Der Nürnberger Comedian, der mit Clips im Internet in kürzester Zeit Kultstatus erreichte,<br />

bringt sein inzwischen drittes Programm „Rock and Roll Jesus“ auf die Bühne. Am 22.04.<br />

nimmt er dabei kein Blatt vor den Mund und spricht aus, was andere nur denken, doch genau<br />

dafür lieben ihn seine Fans.<br />

Er ist für uns aufgestanden! Es war kurz nach sechs Uhr morgens – seine Katze ließ ihn<br />

nicht schlafen, bis er merkte, dass er gar keine Katze hat, sondern einen Kater. Scheißegal,<br />

Bembers öffnet die Tür und es ward Licht. Kein Wunder, denn im Kühlschrank stand noch ein<br />

Helles. Der erste Schluck aus dem heiligen Konter-Kral brachte ihm schließlich die Erleuchtung<br />

und wie aus heiterem Himmel entstand sein neues Bühnenprogramm „ROCK AND ROLL<br />

JESUS”.<br />

Die Lichtgestalt der deutschen Hardcore-Comedy ist der superharte Super-Hirte im schwarzen<br />

Schafspelz. Das neue Programm ist übrigens neuer als das Neue Testament aber inhaltlich<br />

mit ähnlich wirrem Zeug gespickt. Bembers verzichtet allerdings auf diverse Wunder heilun -<br />

gen und auch die berühmte „Walk on Water Nummer” wird diesmal bewusst in den Hinter -<br />

grund gedrängt um den wirklich abgefahrenen Geschichten über ein angebliches Le ben vor<br />

dem Tod mehr Ernsthaftigkeit zu verleihen. Die verbale Speisung der Jünger und Älter und an -<br />

de rer entspannter Alltagsgruppen mit einem Hang zu überirdisch surrealen Humor wel ten kann<br />

also beginnen.<br />

Geteilter Laib – ist halber Laib – darum lasset die Bemberisten zu ihm kommen!<br />

Bembers kommt am 22.04.<strong>2016</strong> mit seinem neuen Programm „Rock and Roll Jesus“ in die<br />

Stadthalle Kulmbach. Die Veranstaltung beginnt um 20.00 Uhr, Einlass ist ab 19 Uhr. Die<br />

Tickets gibt es online unter www.motion-ticket.de sowie an allen bekannten VVK-Stellen.<br />

<br />

WILLY ASTOR – Reim Time<br />

Astors neuer Wörtersee<br />

Rechtzeitig zum 30-jährigen Bühnenjubiläum stellt Deutschlands wahrscheinlich berühmtester<br />

Verb-Brecher, Silbenfischer und Vers-Sager, wie er sich gerne nennt, seine neuen Kreationen<br />

aus dem Flunkerbunker vor. Mit „Reim Time“ surft Willy Astor munter weiter auf der Schalk-<br />

Welle.<br />

Shakespeares Hamlet erfährt eine gastronomische Wiedergeburt in: „Omelett – ein Rührstück<br />

mit Eggschn“. Sein afrikanischer Reggae führt jeden Zuhörer aufs Glatteis, und spätestens bei<br />

seinem „Seniorenmedley“ bleibt keine Bettpfanne trocken.<br />

Da fragt man sich, wie viele Flausen muss dieser Mann im Kopf haben, um sich so etwas<br />

auszudenken?!<br />

Längst hat Astor durch seine große Bandbreite bundesweit viele Fans: Jung und<br />

Junggeblie bene lassen sich von diesem Unfug-Unternehmer im Kindischen Ozean beschelmen.<br />

Astor, ein Reimer, Sänger und Gitarrist, der seine Kunst als Handwerk begreift. Der allein<br />

stehend und selbst redend das Credo vertritt: „I was made for laughing you“. Denn: „Wenn<br />

Humor, dann schon direkt vom Erzeuger“ – sprich, seine Geschichten kommen wie immer aus<br />

sei nem Einfallsreich, ohne Ghostwriter – und das spürt man bis in die letzte Reihe.<br />

Seine intelligente Albernheit verhindert den Ernst der Lage. Gerade in diesen Zeiten<br />

braucht die Welt lustige, aber auch nachdenkliche Lieder und Geschichten von solch non-konformen<br />

Silbenfischern, wie er einer ist. Hingehen! Freuwillig!<br />

1.12.<strong>2016</strong> | 20 Uhr | Kulturhalle Grafenrheinfeld<br />

2.12.<strong>2016</strong> | 20 Uhr | Konzerthalle – Hegelsaal Bamberg<br />

Karten gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen, telefonisch unter 0951-23837 oder<br />

online unter www.kartenkiosk-bamberg.de.<br />

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TERMINE APRIL <strong>2016</strong><br />

Samstag, 02.04. – Verein zur Förderung und Betreuung des Bauernmarktes<br />

Bauernmarkt in der Marktscheune / Knollenstraße<br />

Beginn: 08:00 Uhr bis 12:00 Uhr<br />

Samstag, 09.04. – Frankenwaldverein<br />

Ortsgruppe StadtsteinachFrankenwaldtag in Nurn<br />

Informationen und Anmeldung: Tel.: 09225 / 95444, Beginn: 08:00 Uhr<br />

Donnerstag, 14.04. – Fotogruppe Stadtsteinach<br />

Wochentreff in der Ausflugsgaststätte „Waldschänke“<br />

Informationen: Herr Nietert Tel.: 09225 / 9999130, Beginn: 18:00 Uhr<br />

Samstag, 16.04. – Verein zur Förderung und Betreuung des Bauernmarktes<br />

Bauernmarkt in der Marktscheune / Knollenstraße<br />

Beginn: 08:00 Uhr bis 12:00 Uhr<br />

Samstag, 16.04. – CP Events<br />

Jugendveranstaltung in der Steinachtalhalle<br />

Beginn: 21:00 Uhr<br />

Donnerstag, 21.04. – AWO-Ortsverein Stadtsteinach<br />

AWO-Spieletreff im Nebenzimmer der Gaststätte „Ratskeller“. Angeboten werden das neue<br />

Stanicher-AWO-Memory, Schach, Dame, Mühle, Halma, Mensch-ärgere-Dich-nicht, Karten spie -<br />

le und andere Gesellschaftsspiele. Die Spiele stellt der Ortsverein zur Verfügung. Informationen<br />

und Fahrdienst (innerhalb des Stadtgebietes): Max Gräbner - Tel.: 09225 / 956239<br />

Beginn: 17:30 Uhr bis 19:00 Uhr<br />

Freitag, 22.04. – AWO-Ortsverein Stadtsteinach<br />

7. AWO-Kulturtreff im Stanicher Heimatmuseum „Vergnügliches Allerlei aus unserer Heimat“<br />

Fortsetzung der erfolgreichen Kulturveranstaltungsserie<br />

Fahrdienst innerhalb des Stadtgebietes:<br />

Roland Wolfrum – Tel.: 09225/96021, Informationen: Tel.: 09225 / 6789<br />

Beginn: 19:30 Uhr<br />

Samstag, 23.04. – Landjugend Zaubach<br />

„Es rappelt im Karton“, Tanzveranstaltung mit der Band Obacht in der Steinachtalhalle<br />

Beginn: 21:00 Uhr<br />

Frankenwaldtheater Stadtsteinach<br />

Alte Schule | Staffel 2 | 95346 Stadtsteinach<br />

Sonntag, 17.04. um 17 Uhr – Joachim Ringelnatz Abend<br />

Humoristische Gedichte und Erzählungen musikalisch eingerahmt. Mit: Tanja Schaller, Wolf -<br />

gang Krebs und Thomas Schimmel (Schlosstheater Thurnau).<br />

Freitag, 29.04. um 20 Uhr – Judas<br />

Anspruchsvolles Einpersonen-Stücke von Lot Vekemans.<br />

Die Geschichte von Judas, dem Verräter, wird erzählt und dabei neu beleuchtet. Doch nicht<br />

von außen, sondern, es ist Judas selbst, der nach 2000 Jahren zu dieser seiner Geschichte<br />

Stellung bezieht.<br />

Mit: Christoph Auer (Fränkischer Theatersommer – Landesbühne Oberfranken).<br />

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Seite 3<br />

Zweiter Preis beim ADAC-Tourismuspreis <strong>2016</strong>:<br />

BAD BERNECK TOURISTISCH AUF DER HÖHE DER ZEIT<br />

Eigentlich war es nur so eine Idee, als Sabine Gollner 2011 mit ein paar Leuten zusammen<br />

auf der Terrasse eines Cafes am Marktplatz von Bad Bernek saß. Man bedauerte, dass das im<br />

Blick liegende Heimatmuseum nicht zugänglich ist. Da meinte einer, es wäre schön, wenn<br />

man das zumindest virtuell besuchen könnte. Ein anderer wollte dies auch für den Schloßturm<br />

haben. Und schon war die Frage auf dem Tisch: warum nicht gleich so etwas für ganz Bad<br />

Ber neck machen. Es wurde konzipiert und geplant und ein Finanzbedarf von 60 000 Euro<br />

festgestellt.<br />

Die Frage war, würde so ein Projekt den<br />

Stadt rat passieren können? Da 90 Prozent<br />

Förderung erreicht wurden und Goldkronach<br />

ins Boot geholt werden konnte, sahen die<br />

Stadträte die Sache als finanzierbar an und<br />

stimmten zu. Sicherlich nicht zuletzt deshalb,<br />

weil sie den Landkreis hinter sich wussten.<br />

So wurde die „QR-Tour Bad Berneck-<br />

Gold kronach“ aus der Taufe gehoben. Mit<br />

dem Tablet in der Hand kann man verschiedene<br />

Stationen erwandern, an denen jeweils<br />

eine Tafel mit einem QR-Code angebracht ist. Über diese kann man Informationen, Bilder,<br />

Lieder, kleine Filme zu dem Standort abrufen. Nicht nur bei den Touristen kommt das Projekt<br />

sehr gut an. Den Lohn der Mühe hielten die Verantwortlichen am 19. Februar in den Händen.<br />

Mit ihrer QR-Tour erreichten sie den Zweiten Platz beim diesjährigen ADAC Tourismuspreis<br />

Bayern. Dieser ist einer der renommiertesten Preise der Branche in Deutschland.<br />

Wie viel Arbeit nötig war und wie konsequent geplant wurde, das verriet Sabine Gollner<br />

bei der offiziellen Verleihung der Urkunde für den 2. Preis im Jean-Paul-Saal des Hotels<br />

„Hartl’s Lindenmühle“ in Bad Berneck. Zunächst habe man das Projekt für das Smartphone<br />

geplant. Dann stellte man aber zum einen fest, dass Tablets groß im Kommen sind und andererseits,<br />

dass diese wesentlich mehr Möglichkeiten boten als Smartphones. So konzipierte<br />

man die QR-Tour für Tablets und Apple. Sabine Gollner führt mit ihrem englischen Partner<br />

zusammen die Kreativ-Agentur „It’s about time“. Sie haben sie vor 20 Jahren in England ge -<br />

gründet und kamen damit vor fast fünf Jahren nach Bad Berneck, wo die Firma seitdem ihren<br />

Sitz hat. Sie haben ihre qualifizierten Mitarbewiter mitgebracht. So stand von Anfang an fest,<br />

dass die App für die Tour zweisprachig sein würde.<br />

Nachdem die Tour in viele verborgene Winkel und in der Kristallgrotte auch unter die Erde<br />

führt, musste damit gerechnet werden, dass nicht überall eine stabile Verbindung zum Internet<br />

möglich sein würde. Daher entschloß man sich, Neuland zu betreten, und eine Offline-App zu<br />

entwickeln. Man läd aus dem Internet die App auf das Tablet herunter und hat nun die vollständige<br />

Tour auf seinem Gerät. Das Internet wird im Verlauf der Tour nicht benötigt. Mehr als<br />

150 Menschen waren an der Realisierung des Projekes beteiligt, als Künstler, als Texter, als<br />

Fotograf, als Zeitzeugen oder als Darsteller in den Spielszenen, die filmtechnisch gekonnt aufgenommen<br />

wurden. So kamen 40 Clips, über 1000 Fotografien und zahlreiche Texte zusammen,<br />

die alle über die App abgerufen werden. Die Programmierer von TMT haben dies alles<br />

elektronisch verpackt.<br />

Wer die Tour beginnt, dem öffnet sich eine Karte mit roten Fähnchen, von denen jede eine<br />

Zahl trägt. Es ist die Nummer einer Tafel, auf der sich ein QR-Code befindet. Nun geht man<br />

mit dem Tablet als Führer von Punkt zu Punkt. Dort scannt man jeweils den Code ein. Dieser<br />

öffnet den entsprechenden Teil des Programms und man bekommt Informationen für den speziellen<br />

Ort, an dem sich der Code befindet. Man sieht alte Fotos, erfährt in Anekdoten, Lieder,<br />

Sagen und Augenzeugenberichten von der wechselhaften Geschichte Bad Bernecks und Gold -<br />

kronachs. So hört man etwas über die Via Imperii, die im Mittelalter von Rom über Berneck<br />

an die Ostsee führte. Ein kurzer Film öffnet sich und man sieht wie sich ein mittelalterliches<br />

Gefährt den Weg hochquält. Denn ein Stück dieser alten Straße exisitert noch immer in Bad<br />

Berneck. Geschichte wird erlebbar, die heutige Situation in den Orten nachvollziehbar.<br />

Die Tour ist als Familien-Event angelegt. Daher ist ein Quiz für Kinder geplant. Welches<br />

Kind eine bestimmte Punktzahl schafft, darf sich bei der angegebenen Institution einen Preis<br />

abholen. Ein Begleitpaket für Lehrer ist in der Vorbereitung.<br />

Bürgermeister Jürgen Zinnert von Bad Berneck erwähnte bei der Verleihung des Preises,<br />

dass Staatsministerin Ilse Eichner die QR-Tour als einmalig in Europa bezeichnet habe. Sie<br />

habe aber nur als eine großartige Gemeinschaftsleitung realisiert werden können. Ähnlich<br />

äußerte sich Bürgermeister Holger Bär von Goldkronach. Er betonte die gute Zusammenarbeit<br />

mit Bad Berneck und stellte fest, dass dieses Projekt verwirklicht wurde „nicht weil wir es<br />

mussten, sondern weil wir es wollten.“<br />

Landrat Hermann Hübner verwies auf die fränkische Unart, zu bescheiden zu sein. Ober -<br />

franken, so Hübner, sei eine der schönsten Regionen Bayerns, aber die Oberfranken würden sich<br />

schwer tun, ihre Heimat so aktiv als Urlaubsregion anzubieten wie es etwa die Oberbay ern<br />

täten. Es seien innovative Wege erforderlich, um da aufzuholen und die QR-Tour sei ein solcher.<br />

Herbert Behler, der Vorsitzende des ADAC Nordbayern zeigte sich beeindruckt von der<br />

Konzeption der QR-Tour, die deshalb zu Recht den zweiten Preis erzielt habe. Ähnlich äußerte<br />

sich auch Dr. Martin Spantig, der Geschäftsführer BAYERN TOURISMUS Marketing GmbH, die<br />

mit dem ADAC kooperiert. Er empfand es als imposant, dass die QR-Tour an den Spieltrieb des<br />

Menschen appelliert. Er machte außerdem deutlich, dass nicht nur die Hochkultur der großen<br />

Städte Kultur sei, sondern auch die ländliche Kultur. Der zweite Bürgermeister und Regional -<br />

manager Stadt und Landkreis Bayreuth Alexander Popp führte durch die Veranstaltung. Inter -<br />

essant ist, dass ein zweites oberfränkisches Projekt den vierten Platz erreichte, das „Rogg-In“,<br />

das Museum für Roggenkultur in Weißenstadt. Oberfranken, hat, da hat Landrat Hermann<br />

Hüb ner Recht, keinen Grund, sich zu verstecken.<br />

WOG<br />

Auf dem Bild sind zu sehen (v.l.n.r.): Dr. Martin Spantig (BAYERN TOURISMUS<br />

Marketing GmBH), Anna Zeller (Kreativagentur It´s About Time), Holger Bär<br />

(Erster Bürgermeister Stadt Goldkronach), Dominic Day (Kreativagentur It´s About Time),<br />

Jürgen Zinnert (Erster Bürgermeister Stadt Bad Berneck), Landrat Hermann Hübner,<br />

Sabine Gollner (Kreativagentur It´s About Time), Nigel Amson (Kreativagentur It´s<br />

About Time), Herbert Behlert (ADAC Nordbayern e.V.)<br />

Musikalische Feier<br />

Eine regelrechte Aftershow-Party war es, bis spät in die Nacht, die Thomas Blumensaat für den<br />

zweiten Abend der ADAC-Preisverleihung in Bad Berneck vorbereitet und organisiert hatte.<br />

Mehrere Bands und eine Late-Night-Session unterhielten die zahlreichen Gäste aufs Beste. Für<br />

das leibliche Wohl war vorzüglich gesorgt und so tummelten sich am Samstagabend Hunderte<br />

von KÜ-KO – Mitgliedern, Mitarbeitern, Künstler, Politakteure und Bürgerinnen und Bürger in<br />

den vorbereiteten Räumen am Marktplatz. Die Stimmung war natürlich bestens und es gab<br />

auch die Gelegenheit sich mit den Initiatoren dieser für Bad Berneck und Goldkronach interessanten<br />

und ausgelobten Tourismus-Attraktion auszutauschen. Fazit: „Wenn viele je ein Stein -<br />

chen legen, bildet sich auch ein Berg – zusammen erreicht man mehr, und dies gelang den<br />

Berneckern und Goldkronachern vorzüglich.<br />

R.H.<br />

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Schonende Wurzelbeseitigung &<br />

Baumfällun gen vom Fachmann<br />

Der Baum ist gefällt, der Wurzelstock bleibt: Viele Hausbesitzer kennen dieses Problem. Hier hilft<br />

Ih nen der Experte schnell, zuverlässig und gründlich...<br />

Thomas Blumensaat, Gärtnermeister im Gar ten- und Landschaftsbau aus Bayreuth, fällt<br />

Bäume (auch in Problemlagen und in Seil klet ter technik) und beseitigt gleich die Wur zel stöcke<br />

mit einer professionellen Baum stumpf fräse.<br />

Mit dem Einsatz einer mobilen Wurzel -<br />

stock fräse, auch Stubbenfräse genannt, kann<br />

sowohl die Arbeit erleichtert, als auch Zeit<br />

gespart werden. Der Baumstumpf wird einfach<br />

aus dem Boden herausgefräst.<br />

Die Fräse selbst hat einen fahrbaren<br />

Untersatz, ist also beweglich. Sie ist sehr wendig,<br />

benötigt aber einen Durchgang ab 75 cm<br />

Lichte, um an den Stumpf heranzukommen.<br />

Treppen können mit Auf fahr ram pen überwunden<br />

werden. Die Maschine hat aber Lufträder,<br />

so dass Rasen- und Flur schä den vermieden werden.<br />

Beim Fräsen wird meist nur der Baum stamm und oberirdische Ausläufer gefräst, die ablaufenden<br />

Wurzeln im Boden verbleiben im Erdreich. Will man an dieser Stelle nichts bauen oder<br />

anpflanzen, ist das kein Problem.<br />

Der Vorteil der Fräse ist, das der Umgriff ge schont wird. Das Herausziehen der Wurzel mit<br />

Hil fe eines Minibaggers hinterlässt im Garten dagegen deutliche Spuren. Bepflanzte Bereiche<br />

kön nen einfallen, wenn die Wurzeln darunter hervorgezogen werden. Auch Pflasterflächen, die<br />

von den Wurzel aus läufern unterwandert wurden, können ihren Halt verlieren. Im Garten verlegte<br />

Leitungen sind ebenfalls nicht sicher. Die Wurzelstockfräse verursacht so gut wie keine Kolla -<br />

teralschäden. Zudem ist die Beseitigung des Baumstumpfes mit der Fräse in der Regel die preiswertere<br />

und schnellere Variante.<br />

Wenn man das Herausziehen der Wurzel mit dem Abfräsen vergleicht, ist die Arbeit mit der Wur -<br />

zel stockfräse eindeutig besser. Das Fräsen ist deutlich weniger zeitintensiv, kaum schweißtreibend,<br />

man muss kein Loch ausheben, keine Wurzelteile absägen oder abhacken und benötigt<br />

keinen Greifzug oder einen Bagger. Auch muss die Wurzel nicht ab transportiert und beseitigt werden.<br />

Die Kosten halten sich in Grenzen. Hinterher muss nicht der halbe Garten neu gestaltet werden.<br />

Eigentlich gibt es nur Vorteile, wenn alles richtig gemacht wird.<br />

Das ausgefräste Holz kann als Mulch verwendet werden, muss also nicht entsorgt werden.<br />

Die Preise richten sich nach der Dicke des Stammes und wie tief man runterfräsen muss.<br />

Auch der An- und Abtransport muss bezahlt werden. Das ist meist ein Pauschalbetrag und richtet<br />

sich nach den Kilometern. Günstige Unternehmen berechnen 1,– € pro Zentimeter im Durch -<br />

messer, also bei ei nem Umfang von 50 cm ca. 50,– € zzgl. An-/Ab fahrt je nach Einsatz ort.<br />

Hat man mehrere Baum stümpfe zu entfernen, kann der Preis auch verhandelt werden.<br />

Einen kostenlosen Bierstädter ohne Anzeigen kann es nicht geben,<br />

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Seite 4<br />

<br />

Das vergessene königliche Spiel: Baille-Maille<br />

Die Baille-Maille-Lindenallee zu Himmelkron. Kupferstich des Bayreuther Schreibmeisters<br />

Johann Thomas Köppel ( 1711-1762) aus dem Jahre 1754.<br />

Anlässlich der Geburt seines Thronfolgers gab der französische König, Ludwig XIV. (1638 –<br />

1715 ), genannt der Sonnenkönig, ein rauschendes Fest, bei dem er auch sein Können beim<br />

königlichen „Jeu de Mail “ vor 15.000 Zuschauern, meist Angehörige des Hofes, gab. Schon<br />

seine Vorgänger unter den französischen Königen huldigten diesem „Kugelschläger-Spiel “.<br />

Erst im fortgeschrittenem Lebensalter, bedingt durch Krankheit und auf Drängen seiner Ärzte,<br />

spielte er eine verkleinerte Form des Mailspiels in seinem Schloss: eine Art von „Indoor-Mail“<br />

oder heute besser bekannt als Billard.<br />

Ursprünglich im 15. Jahrhundert aus Italien kommend, dort als „Pall a maglio“ gespielt,<br />

kam es über die königlichen Höfe in Frankreich, England und den Niederlanden weiter an fast<br />

alle europäischen Fürstenhöfe. In Deutschland findet man Hinweise auf Spielanlagen in Mün -<br />

chen (Hofgarten, Schloss Nymphenburg, Schloss Schleißheim), Landshut, Stuttgart, Pillnitz<br />

bei Dresden, Hamburg-Altona und in weiteren kleinen und großen Residenzen.<br />

Der Bayreuther Markgraf Christian Ernst von Brandenburg (1644 – 1712) begegnete diesem<br />

Spiel der Aristokraten vermutlich auf seiner Kavalierstour durch Frankreich. Kurz darauf<br />

entstanden in der Residenzstadt Bayreuth im Hofgarten, der Eremitage und sogar an seiner<br />

Sommerresidenz in Himmelkron Baille-Maille-Spielanlagen. Letztere ist für 1662 als Erstanla -<br />

ge verbürgt. Nach französischem Vorbild bestand diese Anlage aus einer vierfachen Baumreihe<br />

– jede Reihe mit 200 Linden.<br />

Die preußische Königstochter und Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth (1709 – 1758)<br />

schwärmte von dieser Allee in Himmelkron mit dem Vergleich „ ….beinahe so schön wie die<br />

in Utrecht “. Diese befand übrigens auch schon der Sonnenkönig als die Schönste von Europa.<br />

Die Baille-Maille-Lindenallee als Außenstelle der Landesgartenschau in Bayreuth.<br />

Als 1791 der letzte Markgraf von Bayreuth-Ansbach-Brandenburg, Karl Alexander (1736<br />

– 1806), in Vorahnung der französischen Revolution, seinen Besitz an die schon lange darauf<br />

begehrenden Preußen verkaufte, war es schließlich um diese einst so prächtige Allee in<br />

Himmelkron geschehen.<br />

Im Winter 1792 wurde die Lindenallee umgehauen – trotz deutlichem Unmut in der Be -<br />

völ kerung und tiefstem Bedauern des örtlichen Pfarrers. Es sollte rund 200 Jahre dauern bis<br />

beherzte Himmelkroner den Plan fassten, diese Allee maßstabsgetreu wieder anzulegen.<br />

Der damalige Regierungspräsident Dr. Erich Haniel schließlich pflanzte am 28.04.1992<br />

die letzte von 600 Linden in Gedenken an den Baumfrevel 1792. Aus dem beispielhaften bürgerschaftlichen<br />

Engagement, immerhin wurden sämtliche Bäume gespendet, entwickelte sich<br />

schließlich ein in Europa einmaliger Natur- und Kulturschatz. Inzwischen pilgern täglich zahlreiche<br />

Besucher zu diesem Denkmal – im Sommer zur jährlich stattfindenden Garten- und<br />

Kunst messe an einem Tag sogar bis zu 10.000. Diese Veranstaltung mit 150 Ausstellern wur -<br />

de übrigens von einer TV-Zeitschrift im Jahre 2013 in den Kreis der 100 schönsten Sommer -<br />

ver anstaltungen in Deutschland gewählt. Nicht umsonst wurde <strong>2016</strong> die Baille-Maille-Lin den -<br />

allee als Außenstelle der Landesgartenschau in Bayreuth mit aufgenommen.<br />

Reinhard Stelzer zeigt in einem Power-Point Vortrag am 17. März <strong>2016</strong> die historische<br />

Entwicklung dieses ursprünglich königlichen und heute gänzlich vergessenen Spiels und seinen<br />

Anlagen an den europäischen Fürstenhöfen. Dabei wird er insbesondere auch auf die Ent -<br />

stehung, die Zerstörung und die Wiederanlage der Himmelkroner Baille-Maille-Lindenallee eingehen.<br />

Der Vortrag findet im Landgasthof Friedrich, Trebgast um 19.30 Uhr statt. Veranstalter<br />

sind das Colloquium Historicum Wirsbergense und der Förderkreis Himmelkron. BS<br />

Vor rund 30 Jahren: Erste Arbeiten zur Wiederanlage der Baille-Maille-Lindenallee.<br />

Die wiederangelegte markgräfliche Baille-Maille-Allee zu Himmelkron heute.<br />

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Seite 5<br />

Kulmbachs STARKe Geschichte<br />

Vom Alten Schloss in Bayreuth<br />

Der Kufürstenbau des Bayreuther Schlosses (Foto: Harald Stark, 2012) Das Wohnhaus Carl von Gontards an Stelle des 1753 abgebrannten Nordflügels. Eines der Medaillons vom Kurfürstenbau des Bayreuther Schlosses (Foto: Harald Stark, 2012)<br />

Meinen Beitrag „Aus Kulmbacher Chroniken“ im letzten Bierstädter schmückt ein kolorierter<br />

Kupferstich aus der Zeit um 1690, der das Bayreuther Schloss noch mit seinem<br />

1753 durch Brand vernichteten Nordflügel zeigt. Dieses im späten 16. Jahrhundert im<br />

Stil der Renaissance umgestaltete Gebäude war durch drei aus der Fassade des<br />

Schlosses vorspringende Risalite mit geschweiften Renaissance-Giebeln gegliedert. Der<br />

Platz westlich des Schlosses, den heute der Ehrenhof einnimmt, zeigt sich auf dem<br />

Kupferstich noch mit niedrigeren, wenig repräsentativen Gebäuden bebaut; dies ist ein<br />

sicheres Indiz dafür, dass derselbe mindestens anderthalb Jahrzehnte vor 1690 entstanden<br />

sein muss, denn die Gebäude des Ehrenhofes waren bereits 1676 aufgestockt<br />

worden. Diese interessante Ansicht hat mich dazu angeregt, einmal näher auf die<br />

Baugeschichte des Alten Schlosses in Bayreuth zu blicken.<br />

Wohl schon vor 1400 erhob sich an Stelle des Alten Schlosses ein herrschaftliches<br />

Ge bäu de, das dem Bayreuther Amtmann als Wohnsitz diente. 1430 steckten die<br />

Hussiten Bayreuth in Brand, wobei auch die alte Burg ein Raub der Flammen wurde.<br />

Der Bayreuther Stadtchronist Johann Wilhelm Holle berichtet, dass Markgraf Johann,<br />

genannt der Alchymist, (reg. 1440-1457) den Grundstein zum Wiederaufbau des<br />

Alten Schlosses gelegt hat. 1454 wurde die neu erstandene Schlosskapelle durch den<br />

Bamberger Weihbischof geweiht.<br />

Ab 1565 ließ Markgraf Georg Friedrich das Alte Schloss durch den von der<br />

Plassenburg her bestens bekannten Baumeister Caspar Vischer erneuern und erweitern;<br />

aus jener Zeit steht heute nur noch der unter Vischer entstandene Schlossturm. Nichts<br />

mehr zu sehen ist vom Nordflügel, den Jacob Frauler in den Jahren 1594 bis 1599<br />

ausgebaut und mit Renaissance-Giebeln versehen hat; er fiel 1753 dem großen<br />

Schlossbrand zum Opfer. An seiner Stelle baute sich in den Jahren 1759 bis 1761 der<br />

markgräfliche Hofarchitekt Carl von Gontard sein schmuckes Wohnhaus.<br />

Markgraf Christian verlegt die Residenz nach Bayreuth<br />

Am 4. Juli 1603 traf der 22jährige Markgraf Christian, von Erlangen kommend, in<br />

Bayreuth ein. Er bezog zwar zunächst die Kulmbacher Plassenburg und vermählte sich<br />

dort auch am 29. April 1604 mit Maria, einer Tochter des Herzogs Albrecht Friedrich<br />

von Preußen. Doch lag die Plassenburg abgeschieden vom städtischen Treiben auf<br />

einem hohen Berg – schon damals spielte die schwere Erreichbarkeit des sonst so<br />

reprä sentativen Gebäudes also eine wichtige Rol le – und war zudem von hohen<br />

Festungsmauern umgeben. Schon seit dem 15. Jahr hundert machte sich der Trend<br />

bemerkbar, die fürstlichen Wohnsitze von den militärischen Fes tungs wer ken zu trennen.<br />

Demnach war die als befestigtes Schloss nach dem Bundesstän di schen Krieg wiedererstandene<br />

Plassenburg schon zur Zeit ihres Wiederaufbaus ein Auslauf modell gewesen.<br />

Das in einem engen Talkessel gelegene Kulmbach jedoch bot keinen Platz zum<br />

Bau eines repräsentativen Stadtschlosses, weshalb Markgraf Christian schließlich den<br />

Be schluss fasste, seine Residenz nach Bayreuth zu verlegen. Zunächst wurden seine<br />

Pläne jedoch durch einen am 21. März 1605 in Bayreuth ausgebrochenen Stadtbrand<br />

durchkreuzt. Obwohl das Schloss vom Brand verschont geblieben war, wartete der<br />

Mark graf den von ihm geförderten Wiederaufbau der Brandstätten ab und siedelte erst<br />

1610 nach Bayreuth über.<br />

Nach dem Tode Jacob Fraulers im Jahre 1601 wurde der Ausbau des Schlosses<br />

durch dessen Mitarbeiter Michael Mebart weitergeführt. Unter ihm entstand die sehenswerte<br />

Doppel wendeltreppe im Inneren des Schlossturmes: Um eine innere Treppenspin -<br />

del windet sich eine stufenlose Auffahrt zu den oberen Etagen des Saalbaus. Außerdem<br />

zeichnet Mebart für die Errichtung des Kurfürstenbaues und des Marstalls – letzterer<br />

befand sich anstelle der heutigen Schlosskirche – sowie für die erdgeschossigen<br />

Anlagen des Ost- und Nordflügels um den sogenannten „Ehrenhof“ verantwortlich.<br />

Wenige Monate vor Mebarts Tod tobte am 16. Juni 1621 erneut eine Feuersbrunst in<br />

Bayreuth, von der diesmal auch das Schloss betroffen wurde. Wäh rend des Wiederauf -<br />

baues verlegte Markgraf Christian Regierung und Residenz für vier Jahre zurück nach<br />

Kulmbach.<br />

Nach der Rückkehr des Fürsten nach Bayreuth wurde 1626 ein im Saalbau neu aufgeführtes<br />

„herrlich schöne(s) Marmor Portal, das schönste und rareste im ganzen<br />

Schloss“ besonders gerühmt. Dem Saal benachbart lag ein Raum, dessen Wände<br />

1629 durch Tafeln aus fremdländischen Hölzern mit biblischen Szenen „äußerst künstlich<br />

in halb-erhabener Arbeit“ geziert wurden. Diese Holzschnitzarbeiten hat Karl<br />

Sitzmann, der Pionier der oberfränkische Kunstgeschichte, dem durch Markgraf Chris -<br />

tian nach Bayreuth berufenen Bildhauer Abraham Graß zugeschrieben, welcher wahrscheinlich<br />

auch die ältesten erhaltenen Medaillons an der stadtseitigen Front des Kur -<br />

fürstenbaues schuf. Leider hat sich nichts von dieser Holzver täfe lung erhalten.<br />

Markgraf Christian Ernst ließ ab 1668 an der Stelle des alten Marstallgebäudes<br />

durch die Baumeister Andreas Schwenter und Gottfried Gedeler eine neue Schlosskirche<br />

errichten, die am 28. Januar 1672 eingeweiht wurde. Um 1676 war Gedeler damit<br />

be schäftigt, die Gebäu de um den „Ehrenhof“ aufzustocken und auch der „Kurfürsten -<br />

bau“, welcher bei gelegentlichen Besuchen dem preußischen Kurfürstenhaus zur Ver -<br />

fügung stand, wurde dreistöckig ausgebaut. 1691 berief Chri stian Ernst den bisherigen<br />

kurfürstlichen Baumeister zu Berlin und Pots dam, Charles Philippe Dieussart nach<br />

Bayreuth, wo er nach Fertigstellung eines 1684 durch von J. M. Richter errichteten<br />

Treppenhauses und der Entfernung der Wendeltreppen tür me, die Hoffassade des Alten<br />

Schlosses durch Vorblendung von Arkaden- und Pilaster glie derung in ein einheitliches<br />

Gewand kleidete. Elias Ränz und Paulus Decker errichteten 1712 an dem vom äußeren<br />

zum inneren Schlosshof führenden Tor ein doppelgeschossiges Prunk portal.<br />

Der Bayreuther Schlossbrand<br />

Am 26. Januar 1753, nach 8 Uhr Abends, brach in Markgraf Friedrichs Kabinett in der<br />

dritten Etage des Nordflügels im inneren Schlosshof, über dem sogenannten „Reuter -<br />

saal“, ein Feuer aus, welches erst am 28. Januar gebändigt werden konnte. Die Bay reu -<br />

ther Zeitung meldete am 30. Januar: „Der durch diese verzehrende Flamme erlittene be -<br />

trächtliche Schaden ist da durch leichtlich zu ermessen, weil dadurch – allein den an die<br />

Hauptstraße stossenden linken Flügel (Kurfürstenbau) ausgenommen – das ganze obgedachte<br />

Hochfürstl. Residenzschloß, nebst dem mit in dessen Bezirk befindlichen schönen,<br />

zur Andacht des Hofes gewidmeten Tempel (Schlosskirche) und dem dazu gehörigen<br />

Thurm, auch so gar der erst vorigen Sommer an dem Hintertheile ge dachten Schlosses<br />

ganz neuerlich aufgeführte (erbaute) und zu Reprä sen tierung der Französischen<br />

Comödien adaptirte Flügel (im Bereich des Ehrenhofes), elendiglich im Rauche aufgegangen<br />

und in einen beweinenswürdigen Steinhaufen verwandelt worden ist.“<br />

Nach dieser Brandkatastrophe entschloss man sich zum Bau eines neuen Residenz -<br />

schlos ses, doch auch das Alte Schloss wurde, in veränderter Form, wieder aus der Asche<br />

erhoben und diente verschiedenen Hof- und Regierungsbediensteten zur Wohnung.<br />

Auch die Schlosskir che wurde wieder aufgebaut. Als Architekt gilt Joseph St. Pierre, der<br />

Erbauer des Opernhauses. Er gestaltete die Schlosskirche im Stil einer evangelischen<br />

Markgrafenkirche mit Kanzelaltar und einer großen Fürstenloge. Den Stuck schuf Gio -<br />

van ni Battista Pedrozzi. Die Deckengemäl de des Hofmalers Wilhelm Ernst Wunder sind<br />

heute leider ebenso verschwunden, wie der Kanzelaltar und die Fürstenloge; seit 1813<br />

dient die Schlosskirche der katholischen Gemeinde als Pfarrkirche und die Kirche erhielt<br />

einen Hochaltar, den eine Madonna mit einem traubentragenden Jesuskind ziert. Den<br />

Platz der alten Fürstenloge nimmt jetzt die Orgel ein; darunter befindet sich die von<br />

Carl von Gontard erbaute klassizistische Grabkapelle, welche die Sar ko phage des Mark -<br />

grafen Friedrich und seiner Gemahlin Wilhelmine sowie 1780 auch den ihrer Tochter<br />

Friederike aufnahm.<br />

1945, in den letzten Kriegstagen, brannte das Alte Schloss zum zweiten Mal. Nordund<br />

Westflügel des Ehrenhofes wurden ein Raub der Flammen. In den Jahren 1951 bis<br />

1953 wurden diese Teile wieder aufgebaut. 1975 bis 1978 gab man der<br />

Schlossfassade schließlich die Farben wieder, die sie um 1700 hatte.<br />

Harald Stark<br />

1946 entstand dieses Foto von den Resten des Alten Schlosses, das dem<br />

verheerenden Bomben- und Granatenhagel der US-Streitkräfte ein Jahr zuvor<br />

zum Opfer gefallen war. Dieses Foto findet sich an einer der vielen Schautafeln<br />

in der Bayreuther Fußgängerzone, an Hand derer sich die Veränderungen<br />

im Straßenbild der oberfränkischen Stadt erkennen lassen. R.H.<br />

Der Bayreuther Schlossturm enthält in seinem Inneren eine Reitrampe und eine<br />

Wendeltreppe (Foto: Harald Stark, 2008)<br />

Blick in das Innere der Schlosskirche in Bayreuth<br />

(Foto: Harald Stark, 2008)<br />

Der Ehrenhof des Bayreuther Schlosses,<br />

rechts das 1712 errichtete Portal zum inneren Schlosshof


Seite 6<br />

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DIE TIERMYTHOLOGIE DER KELTEN<br />

Wer sich mit der keltischen Mythologie beschäftigt, stellt fest, dass vielen Tieren, die im keltischen<br />

Alltag vorkommen, auch eine magische oder kultische Bedeutung zugemessen wurde.<br />

Die heiligen Tiere sind so zahlreich, dass man von einer magischen Durchdringung der Lebens -<br />

welt ausgehen muss. Die Grenze zwischen der irdischen Welt und der Anderswelt ist offenbar<br />

sehr durchlässig, vor allem für bestimmte Tiere. Oft erscheinen Götter oder Wesen aus der<br />

Anders welt als solche.<br />

Für Wild ist das durchaus nachvollziehbar. Bär, Wolf und Wildschwein müssen als ernst zu<br />

nehmende und oft auch ebenbürtige Gegner der Jäger angesehen werden. Nicht immer blieben<br />

die Kelten Sieger. Wenn sich ein Wild den Nachstellungen der Menschen entziehen konnte,<br />

so war für die Kelten klar, dass es sich um eine verwandelte Gottheit handeln muss. Aber<br />

auch nahezu alle Nutztiere wurden als heilig verehrt. Darin spiegelt sich wohl ihre existentielle<br />

Bedeutung als Lebensgrundlage, da sie sowohl Fleisch als auch Rohprodukte wie Leder und<br />

Wolle lieferten.<br />

Zentrale Bedeutung für das religiöse Leben der Kelten hatte der Hund. Ihm wurden magische<br />

Heilkräfte zugeschrieben. Außerdem galt er als Begleiter von Göttern. Mystische Helden<br />

kamen ebenfalls nicht ohne ihn aus. In nahezu allen diesbezüglichen Erzählungen kamen<br />

Hun de vor. Offenbar zeigt sich darin die immense Bedeutung, die diese Tiere im keltischen All -<br />

tag hatten. Dabei muss man davon ausgehen, dass sie nicht nur unentbehrliche Helfer bei der<br />

Jagd waren. Fast noch wichtiger dürfte ihre Funktion als Wächter gewesen sein.<br />

Die Kelten gelten als kriegerisches Volk. Immer wieder brachen blutige Fehden nicht nur<br />

zwischen Stämmen, sondern auch zwischen einzelnen Sippen aus. So hing die Existenz ganzer<br />

Familien von der Wachsamkeit ihrer Hunde ab. Schlugen sie rechtzeitig an, waren Überra -<br />

schungsangriffe nicht mehr durchzuführen. Sie standen außerdem für<br />

Schutz, Freundschaft und Führung.<br />

Ebenfalls große Bedeutung hatte das Pferd. Es wurde als Symbol des Lebens angesehen. Es<br />

stand auch für Aufopferung, Stärke und Herrschaft. Das lag sicherlich daran, dass es als Reitund<br />

Lasttier unentbehrlich war. Interessant ist, dass bereits bei den Kelten der Hase als Symbol<br />

für Fruchtbarkeit galt. Dies hat sich, durch den Einfluss des Christentums in veränderter Form,<br />

bis heute erhalten. Auch der Widder stand für Fruchtbarkeit, darüber hinaus aber auch für<br />

Sexualität und Stoßkraft. Neben den Hunden schrieb man auch dem Hahn Wachsamkeit und<br />

Streitlust zu.<br />

Ein Tier, das für die Verbindung zur Anderswelt stand, war der Adler. Er symbolisierte nicht<br />

nur Weitblick, sondern auch Spiritualität und Wissen über die Zukunft. Dass man mit dem<br />

Bären Fürsorge, Schutz und Mütterlichkeit verband, ist für uns vielleicht nicht unbedingt nachvollziehbar.<br />

Dass der Eber Verwüstung, Kampf und Krieg repräsentierte, schon eher, ebenso,<br />

dass man dem Hirschen Majestät zuschrieb. Er galt auch als Führer in die Anderswelt.<br />

Wieso die Ente für Heilung und Magie stand, man dem Lachs Wissen, Hellsichtigkeit und<br />

Weisheit nachsagte und der Kranich Entmutigung, Geiz und Ungastlichkeit symbolisierte, ist<br />

eher rätselhaft. Dass Eule und Weisheit zusammengehören, wussten schon die alten Griechen.<br />

Bei den Kelten war es nicht anders. Darüber hinaus galt sie ihnen auch als Zeichen für Schutz<br />

und Einsamkeit. Es war sicherlich die tägliche Erfahrung, warum das Hausschwein für Genuss<br />

und damit auch Nahrung sowie Verwüstung stand. Ebenfalls Nahrung symbolisierte das Rind,<br />

sowie Mütterlichkeit und Reichtum.<br />

Vielleicht war es ihre Farbe und ihre Eigenart, sich von Aas zu ernähren, die Raben und<br />

Krähen zu Todesvögeln machte. Sie sollen in der Lage gewesen sein, die Grenze zur Anders -<br />

welt zu überschreiten. Sie hatten außerdem als Orakeltiere eine wichtige Funktion.<br />

Sowohl in Schweinen als auch in<br />

Schwänen sahen die Kelten vielfach verwandelte<br />

Menschen. In der Sage vom Schwa -<br />

nensee wurde dieses aufgegriffen, die Tschai -<br />

kowski zu seinem berühmten Ballett inspirierte.<br />

Raben und Krähen konnten Kriegsgöt -<br />

tinnen sein, die sich diese Gestalt gegeben<br />

hatten.<br />

Die völlige Durchdringung des Alltags mit<br />

Mystischem und Magischem brachte den<br />

Druiden und Druidinnen natürlich als Mittler<br />

zwischen den Göttern der Anderswelt und<br />

den Menschen ganz erhebliche Macht. Auch<br />

wenn in der Eisenzeit weltliche und geistliche<br />

Herrschaft offiziell getrennt waren, dürften<br />

daher die Magier die eigentlichen Herren und<br />

Herrinnen gewesen sein.<br />

WOG<br />

OSTEREI UND OSTERHASE<br />

Immer wieder werden Stimmen von strenggläubigen<br />

christlichen Gemeinschaften laut, die Osterei und<br />

Osterrhase als heidnische Bräuche ablehnen. Dies<br />

scheint auf den ersten Blick zu stimmen. Es gab und<br />

gibt Religionen, in denen Hase oder Ei als Symbol des<br />

Lebens galten und gelten. Dennoch existiert für beide<br />

eine eigene christliche Tradition. In der Christlichen Theo -<br />

logie wurde schon immer das Ei als Symbol der Auferste -<br />

hung gesehen. Daher färbte man die Eier rot, als Symbol<br />

für das Blut Christi. Der Brauch hat sich in Maze donien bis<br />

heute erhalten. Gefärbte Eier werden in Deutsch land erstmals<br />

im frühen 13. Jahrundert erwähnt.<br />

Der Hase als Ostersymbol lässt sich auf einen Übersetzungsfehler<br />

zurückführen. Im Alten Testament wird der<br />

Klippschliefer erwähnt, ein kleines Pelztier, das in felsigen<br />

Regionen wohnt. In einer Bibelübersetzung wurde<br />

daraus ein Häschen. Es gilt als österliches Symbol,<br />

weil es den schwachen Menschen darstelle, der bei<br />

dem Felsen Christus Zuflucht suche.<br />

Eier und Hase fügten sich dann in der Vorstellung<br />

zusammen, dass der Osterhase die Ostereier<br />

bringe und diese verstecke, sodass die Kin -<br />

der sie suchen müssten. Gregor Franck<br />

beschreibt diesen Brauch erstmals<br />

1682 und seiner Schrift<br />

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Impressum: „Der Bierstädter“ Erscheinung monatlich. Herausgeber: Roland Hermsdörfer.<br />

Chefredakteur: Wolf Gittel (V. i. S. d. P.). Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die Meinung der Redaktion<br />

wieder. Abdruck, Kopie, Vervielfältigung, auch auszugs weise, nur mit Genehmigung der Redaktion möglich. Für eingesandte<br />

Beiträge kann keine Abdruckgarantie gegeben werden. Eine Rücksendung ist nicht möglich.<br />

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In Memoriam: Vera Hermsdörfer (V.H.)


Seite 7<br />

Die höchstgelegene Stadt der Alpen ist der Kurort Davos. Das Zentrum, die Agglomeration von<br />

Davos Dorf und Davos Platz, verfügt über eine beeindruckende Infrastruktur städtischer und touristischer<br />

Art.<br />

Die Landschaft Davos besteht – wie der Name schon sagt – nicht nur aus einer Stadt. Die<br />

idyl lischen Seitentäler Sertig und Dischma sowie die Gebiete Laret, Wolfgang, Davosersee,<br />

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Flüe latal, Frauenkirch, Glaris, Monstein und Wiesen bieten Einheimischen und Gästen Erholung<br />

und ausgesprochen abwechslungsreiche landschaftliche Eindrücke. Ausgedehnte, weite Alpen,<br />

Wiesen und Weiden bieten die Grundlage für über 80 landwirtschaftliche Betriebe.<br />

Seit 2009, durch die Fusion mit Wiesen, ist Davos mit 284,0 km² die flächenmäßig zweitgrößte<br />

Gemeinde der Schweiz. Seit 1850 ist die Zahl der Bewohner dieses Kurortes von 1680<br />

auf 11.200 (!) gestiegen.<br />

Das moderne Davos zeichnet sich als Sport- und Kongressort aus. Volksschule, Gewer be -<br />

schule, zwei Mittelschulen und fünf Forschungsinstitute machen Davos zusätzlich zu einem Bil -<br />

dungsort. Und doch ist es hauptsächlich auch ein Kulturort: Zahlreiche Veranstaltungen während<br />

des ganzen Jahres oder die sechs Museen weisen auf das große kulturelle Angebot hin. Neben<br />

Bildung, Tourismus, Handel und Gesundheitswesen bildet auch das (Bau-) Gewerbe einen starken<br />

Pfeiler der Davoser Wirtschaft, die über 7000 Arbeitsplätze anbietet.<br />

Zahlen, Fakten, Berichte, Bilder können dem interessierten Leser, der interessierten Leserin,<br />

Wissenswertes über einen Ort vermitteln. Erleben kann man Davos aber nur, wenn man die<br />

Landschaft Davos erkundet, die Luft und die Umgebung atmet. Auf diesem Wege, mit der<br />

Bahn, und dann vor allem direkt vor Ort. Dazu lädt die sympathische Gemeinde ihre Gäste herzlich<br />

ein.<br />

Foto: Steffen Mokosch, Bahnhofsgebäude Davos-Glaris der Räth. Bahn<br />

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Seite 8<br />

<br />

ARTIS – DAS NEUE GALERIECAFE IN BAYREUTH<br />

Es war Heimweh, das die aus Belgrad gebürtige Landschaftsarchitektin Jovana Popovic be -<br />

wog, in Bayreuth ein Galeriecafe zu eröffnen. In Ihrer Heimatstadt gehören solche Cafes zum<br />

Straßenbild. Sie sind dort beliebte Treffs für Künstler und Kunstinteressierte. Nun also gibt es<br />

dieses Großstadtflair auch in Bayreuth, in der Ludwigstraße, gleich neben dem Neuen Schloss.<br />

Markgräfin Wilhelmine hätte sich wohl gefreut über eine solche Nachbarschaft und wäre sicher<br />

ab und an auch zu einem Plausch rüber gekommen. Denn ARTIS soll, wie die Cafes in Belgrad,<br />

Treffpunkt sein für Künstler aller Genre und Kunstinteressierte.<br />

Neben wechselnden Ausstellungen ist ein reichhaltiges Veranstaltungsprogramm geplant,<br />

das nicht nur Konzerte sondern auch Lesungen, Vorträge und Workshops umfassen soll.<br />

Was Jovana Popovich darunter versteht, kann man an der aktuellen Ausstellung in ihren<br />

Räumen sehen. Sie ist zehn Künstlern gewidmet. Dabei geht Popovic über das klassische<br />

Kunstverständnis hinaus. Nicht nur Fotografie (Marcus Exit; Bernd Saupe), Malerei (Maria<br />

Gigova, Claudia Apel; Ulla Preiss; Nils Jonas Hein), Grafik (Nadina Scherer; Maria Gigova) und<br />

Objekte (Conny Mauthe) sind vertreten. Es gibt auch Entwürfe des Architekten Christian<br />

Wunderlich und der Landschaftsarchitektin Andela Risitic zu sehen.<br />

Da die Vernissage aus terminlichen Gründen verschoben werden musste, wurde sie als<br />

„Mi dis sage“ am 30. Januar durchgeführt. Bernd Saupe stellte in seiner Rede fest, dass Bay -<br />

reuth zwar einen Kunstverein mit einem sehr rührigen Vorsitzenden habe und ein Kunst mu -<br />

seum mit einer Leiterin, die hervorragende Arbeit leiste, aber außer Ottmar Hörl machten be -<br />

kann te Künstler einen Bogen um Bayreuth. Die Stadt sei nach wie vor eine Wüste, was Bil -<br />

dende Kunst anbelange. Umso lobenswerter sei die Initiative von Jovana Popovic, hier ein<br />

Galeriecafe eröffnet zu haben. Er forderte alle Künstler und Kunstinteressierte auf, sie hierin<br />

zu unterstützen.<br />

WOG<br />

Die Vernissage für die nächste Ausstellung ist am Samstag, 5. März um 17 Uhr. Sie ist<br />

Ekkehard Pithan gewidmet. ARTIS ist täglich bis um 18 Uhr geöffnet.<br />

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THE YOUNG GUNS – Ein rockiges Wochenende<br />

Kurze Rast in Hessen<br />

Live in Emden<br />

Es war nicht nur eine interessante Deutschlandreise quer durch die Republik. Insgesamt durchfuhr die Band mit<br />

Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen acht<br />

Bundesländer. Das hügelige Nordhessen riss jetzt zwar niemanden vom Autositz, aber interessant war dann<br />

schon der „Pott“. Zumindest glaubte man das. Erwartete man doch immerhin einige rauchende<br />

Schornsteine, Fördertürme, Zechen, Stahlwerke. Aber letztlich<br />

könnten die dortigen Autobahnen auch bei Erlangen, Fürth und<br />

Nürnberg liegen.<br />

Im, von einem Schneegestöber und schweren Regenfällen<br />

heimgesuchten, westfälischen Hagen fand auch gleich der erste<br />

Auftritt statt. Das Kultopia, ein Kulturzentrum inmitten der<br />

185.000-Einwohner-Stadt war relativ schnell gefunden, und<br />

nach dem Aufbau, dem Soundcheck und etwas Ruhe am frühen<br />

Abend standen „The Young Guns“ kurz nach 20.30 Uhr auf der<br />

Bühne. Die anwesenden Fans, erwartungsgemäß zumeist Ü50,<br />

staunten nicht schlecht, als Jungspund Nils, der „Chief“, an seiner<br />

Gitarre losrockte. Mit „Mr. Soul“ eroberte die Band sofort die<br />

Herzen der Gekommenen. Viele bekannte Songs des Kanadiers<br />

Nils an der akustischen Gitarre<br />

Soundcheck läuft<br />

Neil Young, sämtlich von dessen Livekonzert-Versionen adaptiert,<br />

dazu einige Soloeinlagen an der Akustikgitarre, wurden<br />

geboten. Der Funke<br />

sprang über, und die Musiker<br />

aus Oberfranken gaben alles. Selbst die Nils beim Schlusssong „Rockin' In A Free World“, während seines exzentrischen<br />

Solos, gerissene Gitarrensaite stoppte die Zugabe-Zugabe-Rufe nicht, und so mussten die Vier noch drei Mal<br />

zurück auf die Bühne. Irgendwann weit nach Mitternacht war der Abbau beendet, und die Band fuhr ins nur wenige<br />

Kilometer entfernte Wetter, wo eine Facebookfreundin eine Übernachtungsmöglichkeit zur Verfügung gestellt hatte.<br />

Nach einer nächtlichen Stärkung um 3 Uhr früh und köstlich erfrischendem Vormann-Pils, entbrannte bei der Gast -<br />

familie, selbst Hobbymusiker, noch eine Session. Morgens gegen 10 Uhr saß die Band am reichlich gedeckten Früh -<br />

stücks tisch und fuhr wenig später weiter Richtung Ostfriesland. Dort, in der Otto-Stadt Emden, sollte der zweite Auftritt<br />

des Wochenendes stattfinden. Wegen des wichtigen Bundesligatreffens zwischen dem BVB aus Dortmund und den<br />

Bayern aus München hatte man kurzfristig einen späteren Beginn vereinbart. Doch auch die anwesenden ostfriesischen<br />

Neil Young-Fans und nun auch The Young Guns-Anhänger, waren schnell aus dem Häuschen, und die Resonanz bei beiden<br />

Konzerten war sehr gut. Nils darf sich wirklich glücklich schätzen, bei der Auswahl seiner Instrumentalisten ein glückliches<br />

Händchen bewiesen zu haben.<br />

Seit Juni letzten Jahres komplett, sind die neu formierten The Young Guns ein kompaktes Team. Der in Kulmbach und<br />

Umgebung und darüber hinaus bekannte Peestener Ed Bergmann, Gitarrist von Euroschäck, half schon bei Nils’ „Old<br />

Friends“ aus, und sein musikalisches Einfühlungsvermögen, sein Können an den Saiten, hebt das Niveau der<br />

Band ungemein. Seine Ruhe und sein eher stiller, tiefgründiger Humor passen zu Bassist Stefan Müller aus<br />

Pegnitz. Der Vierundsechzigjährige steht, beziehungsweise nach langer, schwerer Krankheit, sitzt nunmehr seit<br />

50 Jahren auf der Bühne und hat es nicht mehr nötig, im Mittelpunkt zu stehen. Der erfahrene Rockoldie strahlt<br />

seine Abgeklärtheit aus, was nicht heißt, dass er im rechten Moment Sprüche loslassen kann, die noch lange<br />

positiv nachwirken (Ä Dännschn please! = Sachse beim Weihnachtsbaumkauf). Der Sonnenschein Blumi, Tho -<br />

mas Blumensaat, auch als Mr. Flower bekannt in der Musikszene, stieß als sehr versierter Drummer zur Band,<br />

forcierte unter anderem den Background-Gesang und glänzte, nicht nur bei dieser Tour, als verantwortlicher Tech -<br />

nikbeschaffer, -aufbauer und Einrichter, als Mädchen für alles mixte er vorzüglich während seines Spieles und<br />

sprüh te darüber hinaus vor Humor und Witz. Alle drei bieten dem jungen Künstler Nils respektvoll den Platz, sich<br />

musikalisch auszuleben, sein Talent auszuspielen und akzeptieren ihn als den mehr als vollwertigen Frontmann.<br />

Sowohl in Emden, als auch in Hagen, waren sich die Besucher einig, diese Band in dieser Besetzung bald wieder<br />

sehen zu wollen – und die „Guns“ werden diesen Wünschen bestimmt nachkommen.<br />

BS<br />

Nils<br />

Mr. Flower an den Drums<br />

Stefan lässt den Bass rollen<br />

Ed, voll konzentriert<br />

Live in Hagen


Seite 10<br />

<br />

California Dreaming – oder: Dem Tode gerade noch mal von der Schippe gesprungen<br />

Seine blonde Kollegin Cora und Danny hatten jahrelang im Jugendzentrum Hohenlimburg<br />

zusammen gearbeitet. Und sie mochten sich auch privat, sodass sie am liebsten auch mal zu -<br />

sammen in den Urlaub gefahren wären. Aber sie waren ja die einzigen hauptamtlichen Leiter<br />

in ihrem Jugendzentrum, so dass eine(r) den anderen immer vertreten musste: Urlaub zusammen<br />

machen war einfach nicht drin. Bis sich ihre beruflichen Wege trennten, womit sie endlich<br />

zusammen Urlaub machen konnten: 1986 war ‚California Dreaming’ angesagt, und sie<br />

träumten dann fünf Wochen lang als zwei Freunde zusammen im September/Oktober 86 live<br />

in California, USA.<br />

Sequoia Sempervirens, die bis zu 100 m hoch werden können, wo außer dem Rauschen der<br />

riesigen Bäume im Wind sonst eine Oase der Stille herrschte. Außer wenn sich morgens um<br />

7.00 Uhr plötzlich der Boden unter ihnen bewegte...<br />

Das wirkliche Big Sur mit seinen wechselvollen Schönheiten konnten sie jedoch im Julia<br />

Pfeiffer Burns State Park genießen: raue Klippen, friedliche Strände, rauschende Wasserfälle<br />

und gewundene Bäche zwischen Eukalyptus- und Redwood-Bäumen. Und zum Sonnenunter -<br />

gang erlebten sie im Big Sur Beach State Park einen wunderschönen Naturpark mit ‚natural<br />

bridges’, weißen Sandstrand zwischen umbrandeten Felsen: wild und romantisch, besonders<br />

bei im Westen über dem Horizont des Pazifiks untergehender Sonne...<br />

San Francisco<br />

Erst erlebten sie eine Woche lang zu Fuß San Francisco, sicherlich eine der schönsten<br />

Städte der Welt. Sie fuhren über die Golden Gate Bridge, sahen das bekannte Haight-Ashbury-<br />

Viertel und im Greek-Theatre von Berkeley live die beiden Musikgruppen ‚UB 40’ und die<br />

‚Fine Young Cannibals’.<br />

Sie unternahmen eine Fährtour vorbei an Alcatraz bis hinüber nach Sausalito, wo sie die<br />

fantasiereichsten Hausboote bewunderten.<br />

Danach liehen sie sich einen blauen Ford Tempo Automatic bei ‚Budget’ für nur 118 $ pro<br />

Woche und bereisten für die nächsten drei Wochen das südliche Kalifornien:<br />

– Sacramento;<br />

– Camping am Lake Tahoe;<br />

– Schnee im Yosemite-Nationalpark;<br />

– ihr südlichster Punkt in San Diego;<br />

– Surfer beobachten bei San Clemente, der kalifornischen Riviera;<br />

– im strömenden Regen durch Los Angeles: West-Hollywood entpuppte sich als Penner-<br />

Zentrum;<br />

– Santa Barbara;<br />

– Sie feierten Dannys 35. Geburtstag am 27.9.1986 in Carpenteria Beach.<br />

Und schließlich Big Sur, wo einst Jack Kerouac und Henry Miller gewohnt hatten: dort besuchten<br />

sie die Henry Miller-Memorial Library, wo sie Emil White trafen, einen alten österreichischen<br />

Freund von Henry Miller, dem Miller auch seinen Roman ‚Big Sur und die Orangen des<br />

Hieronymus Bosch’ gewidmet hatte.<br />

In Big Sur campten sie idyllisch unter den hohen Nadelbäumen des Redwood-Waldes,<br />

Golden Gate<br />

...dann war zwar die Welt immer noch in Ordnung, aber die Tiere im Redwood-Wald machten<br />

solch einen Radau, als würde ihnen jemand die Federn vom lebendigen Leibe reißen:<br />

Steller Jay (= Sternhäher) oder Mountain Blue Bird, so hieß der Rowdy. Dazu bombardierte<br />

der Wald die Beiden mal wieder mit Eicheln, dass es nur so im Unterholz krachte und auf dem<br />

Boden aufbombte oder manchmal auch auf ihr Zelt aufprallte.<br />

Nachts wurde Danny geweckt, weil ihn etwas leicht in die Seite stupste. „Was will denn<br />

Cora jetzt von mir?“, dachte er. Aber sie schlief. Dafür hob und senkte sich der Zeltboden, da -<br />

runter hobelte und knabberte es verdächtig nach Erdhörnchen. Da hatte sich doch tatsächlich<br />

ein Erdhörnchen einen Gang unter ihr Zelt gewühlt; und es war auch mit Schlägen von Danny<br />

von oben kaum zur Ruhe zu bekommen. Kein Wunder, die Tausende von Erd- und Eichhörn -<br />

chen fühlten sich in diesem schönen Redwood-Wald mit dem durchfließenden Big Sur River<br />

wie die Herrscher der Natur. Überall flitzten sie herum. Einmal ließen sie aus Versehen ihren<br />

Frühstückstisch aus den Augen, weil sie am Waschhaus das Campinggeschirr spülen wollten.<br />

Als sie wieder kamen, war der reinste ‚Krieg der Tiere’ zugange: einige Sternhäher hüpften<br />

auf dem Holztisch umher und stritten sich um ihr Brot und Käse: „Hack, hack, hack, schon<br />

war das halbe Frühstück weg!“<br />

near Lake Mono<br />

Aber gleichzeitig wurden die Häher von oben von einem Trupp Eichhörnchen mit Tannen -<br />

zapfen bombardiert, weil diese wohl auch schon ein Auge auf ihre Leberwurst geworfen hatten.<br />

Ein wildes Durcheinander aus fliegenden blauen Federn, berstenden Zapfen, Hörnchen,<br />

Hähern und Frühstücksresten war das Ergebnis.<br />

Als in Big Sur der berüchtigte Nebel aufstieg, fuhren sie runter zur Küste nach Carmel und<br />

erlebten dort im Point Lobos State Park lärmende Seelöwen, herumstreifende Pelikane und<br />

Kormorane und als Höhepunkt einen im Meerwasser schlafenden Seeotter, zwischen Schling -<br />

pflanzen verankert.<br />

„Do you see the otter?“, fragte sie die Rangerin ganz aufgeregt, als sie ihnen diesen<br />

durch ihr Fernglas zeigte. Abgerundet wurde die Naturszenerie durch türkisfarbene Lagunen<br />

und schroffe Felsen, die die merkwürdigsten Farbformationen, Muster und Strukturen bildeten.<br />

San Francico – Cable Car<br />

Danach wollten sie sich was zum Grillen kaufen. Als sie dann unterwegs mit dem Leih wa -<br />

gen zum Shop fuhren, hätte sie fast jemand ‚getötet’. Es war schon dunkel; und ihnen kam<br />

in einer Linkskurve ein großer Trailer-Van entgegen. Danny wollte es kaum glauben, als die<br />

Hälfte dieses riesigen Fahrzeuges auf seiner Spur direkt auf ihn zu geschossen kam. Im allerletzten<br />

Moment konnte er das Steuerrad noch nach rechts reißen und war damit dem Tode<br />

gerade noch mal von der Schippe gesprungen.<br />

„Wohl dem, der einen Handball-Torwart am Steuer hat. Reaktion ist alles!“<br />

Nachdem die konkrete Lebensgefahr durch den von der Fliehkraft außer Kontrolle geratenen<br />

Van gebannt war, musste er sein Herz erst mal wieder beruhigen. Sie realisierten, dass<br />

sie mit knapper Not dem verhängnisvollen Auffahr-Crash entkommen waren, weil es an dieser<br />

Stelle der Küstenstraße von Big Sur rechts steil hoch ging; und links ein schroffer Abgrund<br />

zur Steilküste runter noch weniger einladend war. Mit klopfenden Herzen kauften sie dann<br />

ein und grillten sich schließlich jeder einen Cheeseburger und Hamburger über der Glut ihrer<br />

Campingplatz-Feuerstelle. Das war nach T-Bone-Steak und Hotdogs die dritte US-amerikanische<br />

Spezialität, die sie sich selber gegrillt hatten. Immer wieder Feuer – Rauch – Qualm:<br />

ein Großteil von Dannys Kleidung roch schon ganz verräuchert nach all den vielen Camping-<br />

Grillabenden in Big Sur.<br />

Danny saß dann mit Cora nach dem Essen und bei einer gemütlichen ½ Gallone kalifornischen<br />

Chablis der Gebrüder Ernest & Julio Gallo am Lagerfeuer, und sie ließen noch mal ihr<br />

gefährliches Abenteuer Revue passieren.<br />

„Danny, trotz unserer überstandener Abenteuer gehe ich jetzt ins Zelt, ich bin müde.“<br />

„Good night, sunny honey“, gab er Cora noch mit auf den Weg und blieb noch eine Weile<br />

nachdenklich an der Glut ihres Grillfeuers sitzen.<br />

Um Mitternacht hatte Danny das Gefühl, wegen des gut ausgegangen und verhinderten<br />

Crash an der kalifornischen Küste für sich persönlich ein Fanal setzen zu müssen. So gab er<br />

dem Feuer ein Opfer für das gerettete Leben: sein weißer mexikanischer Sonnenhut aus<br />

Mazatlan, den sie damals 1978 wegen Tinas Sonnenallergie in ihrem Gesicht gekauft hatten,<br />

war inzwischen zwar schon arg lappig geworden, tat Danny hier in Kalifornien aber trotzdem<br />

als Sonnenschutz für seine Birne ein paar Mal gute Dienste. Den warf er in die Glut; und der<br />

Hut ging in Flammen auf. Aber schließlich begann für Danny ein neues Leben, weil das alte<br />

schon fast verwirkt gewesen wäre...!<br />

Manfred Schloßer<br />

San Francisco<br />

Sausalito<br />

Yosemite, Half Dome<br />

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Seite 11<br />

Ein Fall für Jeff Jordan<br />

Maurice Tillieux – ein großer Zeichner<br />

In den letzten drei Jahrzehnten hat sich die Kunst des Comics durch die rasche Entwicklung<br />

der Technologie stark verändert. Diese Kunst wird in dieser Zeit und schon schon davor zwar<br />

einem breiteren Publikum bekannt, findet ihre Anerkennung zum großen Teil jedoch immer<br />

noch nur bei den entsprechenden Konsumenten. Hier hinken wir Deutschen, trotz erfolgreicher<br />

eigener Comicgeschichte, anderen Ländern hinterher. Die USA, Frankreich und vor allem Bel -<br />

gien können eine große Kultur diesbezüglich vorweisen.<br />

mit Bildern zu bekritzeln. Künstler sind auch sensibel. Und ein Trauma Tillieux war zu Schul -<br />

zeiten und blieb zu Lebzeiten der Mitschüler Bodenne. „Die Zeichnungen von Tillieux sind<br />

nicht schlecht, aber haben Sie schon die Arbeiten dieses Bodenne gesehen? Der ist ein wahrer<br />

Künstler.“ Bodenne wurde später Optiker, aber Tillieux hatte einen „Knacks“ bekommen,<br />

er haderte fortan und bis zuletzt mit seinen Arbeiten, hielt sie nie gut genug. Obgleich er früh<br />

bei „Spirou“, einem der führenden Magazine, als Zeichner Einzug gefunden hatte, mit „Felix“<br />

einen ersten großen Erfolg feiern durfte, war Tillieux nie recht zufrieden. Sein größter Coup,<br />

die Erfindung des Privatdetektivs Jeff Jordan, 1956 erstamig veröffentlicht, (in den 60er und<br />

70er Jahren bei Kauka, also Fix und Foxi, in Deutschland als „Harro und Platte“ erschienen),<br />

bereitete ihm große Probleme. Die Art der Personendarstellungen durchwuchsen vor der Ver -<br />

öffentlichung eine lange Entwicklung, bis Jeff Jordan, im eleganten Spätfünfziger-Anzug und<br />

Fliege, parat stand. Der Belgier hatte eine grafische Darstellung seiner Szenen entwickelt, die<br />

Die Comic-Kultfigur Jeff Jordan von Tillieux feiert Auferstehung. Vier Großbände, im Hardcover,<br />

mit etwa jeweils 250 Seiten und vier komplett nachgedruckten Stories des smarten Privat de -<br />

tek tivs, sind wieder erhältlich. Der Hamburger Carlsen-Verlag, mittlerweile eine wichtige Heim -<br />

stätte für französische und belgische Comicreihen der 50er und 60er Jahre, schließt hier eine<br />

Lücke für Fans. Der smarte Privatdetektiv Jeff Jordan, dessen Partner Teddy (ein ehemaliger<br />

Safe knacker) und Inspektor Stiesel, ein kauziger, nerviger, oft unglücklich agierender Kriminal -<br />

be amter, sowie Steffi, die gewiefte Sekretärin Jordans, lösen ihre komplizierten Fälle nun in<br />

neu gedruckter Aufmachung. Zusätzlich erhält der Leser in den Büchern Infos zu den Hinter -<br />

gründen der Geschichten, Beweggründe zur Verwirklichung und viel Wissenswertes über den<br />

Künstler, dessen Zeichentechnik und Leben.<br />

Comicfreunde dürfen sich freuen, denn nun stehen Meisterwerke dieses Genres und vor allem<br />

dieser Figuren in exklusiver Aufmachung bereit für das heimische Bücherregal. R.H.<br />

Maurice Tillieux, 1921 im belgischen Huy geboren, gehört bis heute zu den großen Zeichnern<br />

des Comicgewerbes. Der Wallone aus der Gegend von Lüttich, Sohn einer Lehrerin und eines<br />

Bahnhofsvorstehers, wurde schon in jungen Jahren von der Reiselust gepackt. Da ein Großteil<br />

der Familie im benachbarten Frankreich ansässig war, fuhr der junge Tillieux schon mit sechs<br />

Jahren alleine durch Belgien und Frankreich. Die Eindrücke prägten ihn, und dazu kam das<br />

heimische Lichtspieltheater. Chaplin, Keaton, Lloyd waren die Filmhelden, und Tillieux ergötzte<br />

sich an den phantastischen Stummfilmabenteuern, die von einem örtlichen Pianisten musikalisch<br />

untermalt wurden. Packte ihn eine gespielte Szenerie besonders, wollte er diese da -<br />

heim nachvollziehen. Es blieb ihn nur das Zeichnen, in Einzelbilderfolgen, übrig. Wie bei jedem<br />

erfolgreichen Comiczeichner ist die Kinderzeit die echte Lehrzeit, und so entwickelte auch der<br />

junge Belgier die Ausdauer und Hartnäckigkeit, in langen einsamen Stunden Bögen von Papier<br />

in großflächigen Bildern Straßenszenen bekannter Orte, wimmelbildergleich, zeigten, aber<br />

auch in feinster Hitchcock-Manier atmosphärisch stimmige Hinterhöfe und vor allem Dachland -<br />

schaften wiedergab. Seine in Bilderfolgen umgesetzten Kriminalgeschichten waren gut konzipiert<br />

und überzeugten durch schlüssige Handlungen. Tillieux konnte den Leser fesseln, dies<br />

mach te ihn zu einem der ganz Großen des Genres. Vor sechzig Jahren erschien das erste von<br />

26 Abenteuern des Privatdetektivs Jeff Jordan (im Französischen „Gil Jourdan“). 1978, mit<br />

dem plötzlichen Unfalltod des Zeichners in Nizza, endeten diese auch, wobei er bei den letzten<br />

vier Arbeiten nur mehr die Vorarbeiten leistete und sein Schüler „Gos“ die Reinzeichnun -<br />

gen fertigte. Bis zuletzt haderte Tillieux damit, vorrangig für ein jüngeres Publikum zu zeichnen,<br />

das seine brillante Mischung aus Spannung und Humor eher aufnahm. Der frühe Tod riss<br />

eine große Lücke bei Denjenigen, die wie er den Stil der Ecole Marcinelle, geprägt hatten.<br />

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Seite 12<br />

<br />

Ein großes Stück Lebenskultur: Freiräumen und loslassen<br />

Ging es Ihnen auch schon so? Sie schlendern durch ein Möbelhaus, besehen sich beispielsweise<br />

die Wohnzimmereinrichtungen, natürlich vorteilhaft platziert, und denken sich: „Schön.<br />

Hier kann man durchatmen vom Stress des Alltages, entspannen, abschalten, die Freizeit, das<br />

wahre Leben genießen.“ Und dann? Stellen Sie sich vor, die neue Schrankwand, der elegante<br />

Tisch, das ausladende Sofa, befinden sich in Ihren Räumen. Obwohl alles so steht, wie in<br />

dem Möbelhaus, ist es irgendwie anders. Ganz anders. In der Schrankwand stehen Bücher,<br />

Va sen, schmückende Figuren, Erinnerungsfotos, Gläser, auf der Schrankwand ebenfalls Zier -<br />

rat, der Tisch liegt voll mit Zeitungen, Büchern, Katalogen, Fernbedienungen für TV, Receiver<br />

und Stereoanlage. Alles natürlich wertvolle Gegenstände, die sich im Leben angesammelt ha -<br />

ben. Und da wollen wir an den Inhalt der Schubfächer überhaupt nicht denken. Irgendwie fühlen<br />

Sie sich unwohl. Obgleich Sie täglich mehrfach den Staub wischen, die Regale und den<br />

Tisch reinigen, es passt was nicht. Es passt etwas in Ihrem Leben nicht. Ihr Inneres schreit<br />

nach Ruhe und Entspannung, nach Freiheit und Kraft tanken.<br />

Oft erschallt dann der Ruf: „Am liebsten raus mit dem Gerümpel!“<br />

Hier kann Angelika Linhardt ins Spiel kommen. Die in Goldkronach lebende Mutter von<br />

zwei erwachsenen Kindern ist keine Müllentsorgerin, schon gar keine Putzfee – sie ist Mitar -<br />

bei terin eines bundesweit ins Leben gerufenen Ordnungsservices. Sie sorgt dafür, dass sich<br />

Menschen wie Du und ich von „Gerümpel“ trennen können.<br />

Sie kann helfen, wenn man Dinge, die man nicht mehr braucht, erst selbst als solche er -<br />

ken nen muss, um sie zu entfernen. Sie verhilft dem hilflos gewordenen Menschen zu einer ge -<br />

wissen Neuordnung, nicht nur des täglichen Lebens, sondern auch und vor allem des Arbeits -<br />

ablaufes. Durch intensive Gespräche und Tipps erfolgen auch gemeinsame Maßnahmen hierzu.<br />

Wenn zu Vieles den heimischen Raum beengt, die Platzangst die Seele aufzufressen<br />

droht, dann steht die versierte Fachfrau bereit zur Abhilfe.<br />

Sie sieht auch Dinge, die angefangen, aber nicht zu Ende gebracht sind, als „Gerümpel“.<br />

Dieses „Unfertige“ belastet den Geist, lässt ein schlechtes Gewissen erwachsen. So etwas ist<br />

schnell zu ändern.<br />

Ob in den Privaträumen oder am Arbeitsplatz, diese Probleme treffen viele von uns, täglich,<br />

wochen- und monatelang, manche Menschen seit Jahren.<br />

Angelika Linhardt, deren Klienten zum großen Teil in Ober- und Unterfranken beheimatet<br />

sind, sieht im persönlichen Gespräch auch und vor allem unsere Überflussgesellschaft als Übel.<br />

Bei allen Kleinigkeiten übersehen wir das wirklich Wesentliche. Weniger ist oft mehr. „Arm ist<br />

nicht der, der wenig hat, sondern der, der nicht genug bekommen kann.“ Dieses Zitat von<br />

Jean Guéhenno spricht Bände. Laut einer Statistik soll jeder Deutsche durchschnittlich etwa<br />

10.000 Gegenstände besitzen! Hallo?! Brauchen wir das alles? Muss meine Jeans mit den<br />

Bundfalten, die aus den 80ern, die längst nicht mehr passt, noch im Schrank hängen? Gut,<br />

damals habe ich mich darin wohl gefühlt. Es waren wilde Zeiten. Aber, brauche ich diese Hose<br />

noch, um mich zurück zu erinnern. Die hängt doch seit Jahrzehnten unberührt im Schrank. Je -<br />

des Mal sage ich mir: „Ich habe genug CDs. Wann soll ich die alle anhören?“ Und prompt<br />

erschlägt mich das Angebot und wieder liegen drei, vier neue herum: „Mensch, die muss ich<br />

endlich mal ganz anhören, wenn ich Zeit dafür finde.“<br />

Vergessen wir das „Hast Du nichts – bist Du nichts“-Gerede, üben wir uns in einer neuen<br />

Lebenseinstellung, die sich äußerlich auf das Umfeld, die Wohnung, den Arbeitsplatz überträgt.<br />

Diese sind die Spiegel unserer Seele. Und möchten Sie, dass Ihr Chef oder Ihre Nach -<br />

barn und Bekannten beim Besuch merken, was für ein Mensch Sie eigentlich sind: Unaufge -<br />

räumt?<br />

Angelika Linhardt verhilft Menschen zu einem großen Stück Lebensfreude, sie sorgt durch<br />

ihr Zutun für einen großen Teil Lebenskultur und am Ende des gemeinsamen Weges erwartet<br />

sie und uns ein aufgeräumtes Lächeln.<br />

BS<br />

Umweltgifte ausschleusen und TCM<br />

Niere und Angst, Leber und Aggression<br />

sind hier gefragt!<br />

Es sei einmal darauf hingewiesen, dass Umwelteinflüsse, Vorsorgemedizin usw., welches<br />

heute im Westen „in“ ist, schon in medizinischen Werken vor 2000 Jahren in China berücksichtigt<br />

war. So gab es damals schon Diättherapie, psychische Therapie, Massage, Akupunktur,<br />

Qi Gong Therapie.<br />

Es wird erwähnt, dass die alten Chinesen gesund und beweglich waren bis ins hohe Alter,<br />

weil Sie ein re gelmäßiges Leben führten, im Essen und Trinken Maß gehalten haben, ein geregeltes<br />

Alltagsleben führten, sich nie überanstrengten.<br />

In der TCM meint man: Der heutige Mensch trinkt zu viel Alkohol, überanstrengt sich, geht<br />

mit Alkoholgenuss ins Bett, verbraucht seine Vitalität auch durch sexuelles Übermaß. Dadurch<br />

wird das Qi (Lebensenergie) sehr geschwächt und führt häufig vorzeitig zur körperlichen Er -<br />

schöpfung.<br />

Der Weise TCM-Arzt lehrt seinen Schützlingen, krankheitsverursachende Umwelteinflüsse<br />

auszuweichen, ruhig und gelassen bleiben. So konzentriert sich das echte (Abwehr) Qi im<br />

Körper, Qi ist Energie, dadurch beste Krankheitsvorbeugung. Ehrgeiz und Begierde in Grenzen<br />

halten innerlich beruhigt und nicht scho ckiert sein, so fließt das körpereigene „Qi“ geordnet.<br />

Zufriedenheit auch mit Essen und Trinken, ist auch eine wichtige Grundlage.<br />

Zur Akupressur Selbstbehandlung am besten Punkt Zusanli (Magen 36) unterhalb des<br />

Knies (regt den Stoffwechsel an), täglich 1 Minute 9x drücken (akupressieren).<br />

Um das Nieren Yang zu reinigen sind im „Haima Bu Jiu“ Diuretisch wirkende Kräuter, wie<br />

Angelica Wur zel, Bocksdornzwirnsamen, Lyciumfrüchte und fünf weitere Kräuter enthalten.<br />

Um die Leber zu Entgiften und antioxidantische Wirkung zu entfalten, sowie Stau und Aggres -<br />

sion in der Leber entgegenzuwirken hat sich ein Tee oder Saft von „Original Aronia“ zum<br />

Umweltgifte ausschleusen bewährt.<br />

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Rücken- und Gelenkschmerzen<br />

gezielt therapieren<br />

Ein Drittel der über 35-jährigen klagt regelmäßig über Rückenschmerzen. Im Laufe des Lebens<br />

kennen über 85% der Bevölkerung derartige Beschwerden. Die Ursachen sind vielfältig und<br />

wer den unter anderem durch Stress im Beruf oder in der Familie „mitverschuldet“. Heilprak -<br />

ti ker Christian Fiebich Probleme an Rücken und Gelenken u.a. durch die Dorn-Therapie gezielt<br />

an. Bei akuten Beschwerden wie zB. bei einem Hexenschuss wird nur der betroffene Bereich<br />

der Muskulatur und der Wirbel behandelt. Bei chronischen Schmerzen ist oft die Körperstatik<br />

aus der Balance. In solchen Fällen ist es sinnvoll, die Gelenke von den Füßen an aufwärts zu<br />

prüfen. Funktionelle Beinlängendifferenzen können mit der Dorn-Therapie ausgeglichen werden.<br />

Ebenso Blockaden an den Wirbeln. Zur Stabilisierung zeigt Christian Fiebich den Patien -<br />

ten Selbsthilfeübungen, die sie problemlos zu Hause durchführen können. Verschobene Wirbel<br />

können sich störend auf Organsysteme auswirken und z.B. zu Verdauungsbeschwerden, Na -<br />

cken- und Kopfschmerzen führen. Oder sie verursachen das typische „Einschlafen der Arme“<br />

im Liegen. Sollten die Patienten über langandauernden Stress berichten, kann eine Kur mit<br />

ner ven stabilisierenden Vitaminpräparaten sinnvoll sein, die allgemein als „Aufbauspritzen“ be -<br />

kannt sind. Auf Wunsch wird dies auch von Heilpraktiker Fiebich durchgeführt.<br />

Bei allen Rückenschmerzen, allen voran bei Bandscheibenproblemen kann die Breuß-Massage<br />

eine starke Unterstützung sein. Hierbei wird die gesamte Rückenmuskulatur entspannt.<br />

Tel. 09221/67495<br />

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