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Netzwerk Haus Derikum - SKM Neuss e.V.

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Jahresbericht 2011


Vorstand:<br />

Vorstand und Geschäftsführung<br />

SOZIALDIENST<br />

KATHOLISCHER MÄNNER<br />

NEUSS E.V.<br />

Hammer Landstr. 5<br />

41460 <strong>Neuss</strong><br />

Tel: 02131 9248-0<br />

Fax: 02131 9248-48<br />

info@skm-neuss.de<br />

www.skm-neuss.de<br />

Klaus Karl Kaster Vorsitzender<br />

Philip Benning Stellv. Vorsitzender<br />

Stephan Meiser Schatzmeister<br />

Pastor Jochen Koenig Geistlicher Beirat<br />

Georg Broich Beisitzer<br />

Sebastian Rosen Beisitzer<br />

Geschäftsführung:<br />

Franz Eßer Diplom-Pädagoge<br />

Stellv. Geschäftsführung:<br />

Günter Spickermann Diplom-Sozialpädagoge<br />

Bankverbindungen:<br />

Sparkasse <strong>Neuss</strong> • Kto-Nr. 100 107 • BLZ 305 500 00<br />

Volksbank Düsseldorf <strong>Neuss</strong> eG • Kto-Nr. 26 157 412 • BLZ 301 602 13<br />

Jahresbericht 2011 Seite 3


Seite 4<br />

Inhalt<br />

Vorwort Seite 5<br />

Geschäfts- und Beratungsstelle<br />

Hammer Landstr. 5, 41460 <strong>Neuss</strong><br />

Tel.: 02131 9248-0<br />

Organisation/Verwaltung Seite 6<br />

Gesetzliche Betreuungen gemäß Betreuungsgesetz (BtG) Seite 8<br />

Schuldner- und Insolvenzberatung Seite 11<br />

Beratungsstelle für Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Seite 16<br />

Beratungsstelle für Männer Seite 20<br />

Streetwork Erfttal Seite 24<br />

Lechenicher Str. 3, 41469 <strong>Neuss</strong> (Erfttal)<br />

Kontakt Erfttal Seite 28<br />

Bedburger Str. 57, 41469 <strong>Neuss</strong> (Erfttal)<br />

Tel. 02131 166800<br />

Bürgerhaus Erfttal Seite 33<br />

Bedburger Str. 61, 41469 <strong>Neuss</strong> (Erfttal)<br />

Tel. 02131 101776<br />

STEP (Bürgerhaus Erfttal / <strong>Haus</strong> <strong>Derikum</strong>) Seite 40<br />

Freizeitstätte „<strong>Haus</strong> <strong>Derikum</strong>“ Seite 42<br />

Ruhrstr. 45, 41469 <strong>Neuss</strong> (Norf-<strong>Derikum</strong>)<br />

Tel. 02137 4920<br />

Café Dialog Seite 50<br />

Gell’sche Str. 62a, 41472 <strong>Neuss</strong> (Holzheim)<br />

Tel. 02131 1330563<br />

Jahresbericht 2011


Vorwort<br />

„Im Mittelpunkt steht der Mensch.“<br />

Dieses anspruchvolle Leitbild, dieser Kernsatz zieht sich wie ein roter Faden durch alle<br />

Bereiche des Handelns im <strong>SKM</strong> <strong>Neuss</strong>.<br />

„Im Mittelpunkt steht der Mensch.“ verdeutlicht die Unmittelbarkeit zwischen den<br />

Menschen in Not, die zu uns kommen, und dem persönlichen Begegnen mit unseren<br />

hauptamtlich wie ehrenamtlich Tätigen in allen Fachbereichen und Einrichtungen. Diese<br />

persönliche Unmittelbarkeit ist Start und Ziel beim Einsatz unserer Hilfsangebote und<br />

Hilfsmöglichkeiten.<br />

„Im Mittelpunkt steht der Mensch.“ soll unser ganzheitliches Wirken über die rein fachliche<br />

Unterstützung hinaus zum Ausdruck bringen. Wir wollen uns dem Menschen, der<br />

uns um Hilfe aufsucht, in seiner ganzen Lebenssituation zuwenden. Wir möchten hier<br />

die Person in ihrem Umfeld - wie zum Beispiel Familie, Beruf, Wohnung, usw. - unterstützen<br />

und die notwendigen Hilfen in diesen Lebensbezügen unbürokratisch und umfassend<br />

anbieten und einsetzen. Dies ist heute für Hilfe suchende Menschen zunehmend<br />

schwieriger geworden. Unsere Gesellschaft wird immer stärker gesetzlich und bürokratisch<br />

geregelt. Die sicherlich notwendigen und einzuhaltenden Verwaltungsvorgaben<br />

und Förderrichtlinien sind teilweise kaum noch überschaubar. Menschen brauchen deshalb<br />

für ihre Sorgen und Anliegen konkrete, verlässliche und nicht ständig wechselnde<br />

Ansprechpartner mit hoher Fachkompetenz. Doch darüber hinaus brauchen sie in ihrer<br />

Not jemanden, mit dem man reden kann, der sie ernst nimmt, der auch Zeit für sie hat<br />

und der sich für sie persönlich und unmittelbar – „vor Ort“ – einsetzt.<br />

Das alles bedeutet: Großer persönlicher Einsatz, ein feines, individuelles Einfühlungsvermögen<br />

und ein hohes Maß an Verantwortung.<br />

Unter dem Leitgedanken „Im Mittelpunkt steht der Mensch.“ stellen wir uns im <strong>SKM</strong><br />

<strong>Neuss</strong> immer wieder die Frage: Werden wir in unseren Fachbereichen, ob Jugend, Familie,<br />

Schuldnerberatung, Betreuungen, Streetwork, Wohnen in Gemeinschaft, Männer<br />

usw. diesem hohen Anspruch gerecht?<br />

Dieser Jahresbericht für das Jahr 2011 will eine Antwort auf diese Frage geben, die unser<br />

Selbstverständnis und unser Engagement berührt. Wir sind uns dabei sehr wohl der Unvollkommenheit<br />

unseres Tuns bewusst.<br />

Herzlichen Dank an die vielen ehrenamtlich wie hauptamtlich Tätigen im <strong>SKM</strong> <strong>Neuss</strong> für<br />

das zurückliegende, gemeinsam erfolgreich gestaltete Jahr 2011!<br />

So gehen wir im Vertrauen auf Gottes Hilfe mit gutem Mut in das Jahr 2012.<br />

Klaus Karl Kaster<br />

Vorsitzender<br />

Jahresbericht 2011 Seite 5


Seite 6<br />

Geschäftsstelle<br />

Geschäfts- und Beratungsstelle<br />

Hammer Landstr. 5, 41460 <strong>Neuss</strong><br />

Organisation/Verwaltung<br />

Geschäftsführung Franz Eßer Tel.: 02131- 9248-42<br />

Sekretariat /<br />

Personalverwaltung Therese Knauf Tel.: 02131- 9248-40<br />

Buchhaltung Gertraud Schulze Tel.: 02131- 9248-41<br />

Honorarkräfte Karin Hilgers Tel.: 02131- 9248-32<br />

Allgemeine Verwaltung Gertraud Schulze<br />

Karin Hilgers<br />

Therese Knauf<br />

Empfang/Telefon Peter Neuhaus Tel.: 02131 9248-0<br />

<strong>Haus</strong>technik Volker Püschel Tel.: 02131 9248-0<br />

Mit 58 Verwaltungsstunden wöchentlich bewegen wir einen Jahresetat von rund<br />

2,6 Mio. €.<br />

Hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

36 Fachkräfte<br />

(Diplom-Sozialarbeiter / Diplom-Sozialpädagogen / Diplom-Pädagogen)<br />

7 Verwaltungskräfte<br />

2 <strong>Haus</strong>techniker<br />

2 Zivildienstleistende/Bundesfreiwilligendienst<br />

64 Honorarkräfte<br />

10 Reinigungskräfte<br />

2 Beschäftigungsverhältnisse nach § 16a SGB 2<br />

Mitglieder, ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

117 ehrenamtlich tätige Mitglieder zählt der Verein zum 31.12.2011. In unseren Einrichtungen<br />

in der Stadt, in Erfttal, Norf-<strong>Derikum</strong> und Holzheim arbeiten 70 Kinder, Jugendliche<br />

und Erwachsene ehrenamtlich und leisten ihren persönlichen Beitrag zur Arbeit des <strong>SKM</strong>.<br />

Wir sind weiterhin auf der Suche nach aufgeschlossenen Menschen, die sich ehrenamtlich<br />

für Andere engagieren möchten, getreu unseren Leitbildern<br />

„Im Mittelpunkt steht der Mensch.“<br />

und<br />

„Soviel Ehrenamtlichkeit wie möglich,<br />

soviel Hauptamtlichkeit wie nötig.“<br />

Jahresbericht 2011


Geschäftsstelle<br />

Klienten-/Besucherzahlen 2011<br />

(Stand: 31.12.2011)<br />

Arbeitsfeld Klienten-/Besucherzahlen<br />

Gesetzliche Betreuungen 219 Personen<br />

Vormundschaften/Pflegschaften 3 Personen<br />

Schuldner- und Insolvenzberatung<br />

(incl. „Knete, Krisen, Kompetenzen“)<br />

1.438 Personen<br />

Kinder-, Jugend- und Familienhilfe 134 Personen<br />

Beratungsstelle für Männer 191 Personen<br />

Streetwork in <strong>Neuss</strong>-Erfttal Ø 300 Personen/Woche<br />

Kinder- und Jugendarbeit in <strong>Neuss</strong>-Erfttal Ø 550 Personen/Woche<br />

Schulwerkstatt in <strong>Neuss</strong>-Erfttal /<br />

Hauptschule Gnadentaler Allee<br />

21 Personen<br />

Offene Ganztagsgrundschule in <strong>Neuss</strong>-Erfttal 108 Personen<br />

Gemeinwesenarbeit in <strong>Neuss</strong>-Erfttal Ø 500 Personen/Woche<br />

Stadtteilorientierte Sozialarbeit in Norf-<strong>Derikum</strong> (Kinder-,<br />

Jugend-, Erwachsenen- und Gemeinwesenarbeit<br />

sowie Allgemeine Soziale Beratung)<br />

Gebundener Ganztag<br />

(Geschwister-Scholl-Hauptschule)<br />

Ø 750 Personen/Woche<br />

190 Personen<br />

Bewohnerprojekt in Holzheim Ø 300 Personen/Woche<br />

Jahresbericht 2011 Seite 7


Hauptamtlich Beschäftigte<br />

Seite 8<br />

Gesetzliche Betreuungen<br />

Anne Klein, Diplom-Sozialarbeiterin Tel.: 02131 9248-12<br />

Wilma Reuter, Diplom-Sozialpädagogin Tel.: 02131 9248-18<br />

Bernd Schmedes, Diplom-Sozialarbeiter Tel.: 02131 9248-13<br />

Udo Vestring, Diplom-Sozialarbeiter (seit Nov. 2011) Tel: 02131 9248-15<br />

Karin Hilgers, Verwaltung Tel.: 02131 9248-32<br />

Statistik (Stand: 31.12.2011)<br />

Im vergangenen Jahr wurden beim <strong>SKM</strong> insgesamt 219 Betreungen geführt,<br />

davon 167 hauptamtlich, 52 ehrenamtlich, neu übernommen wurden 23.<br />

Die hohe Nachfrage - überwiegend durch das Gericht aber auch durch verschiedenen<br />

Einrichtungen - hatte im vergangenen Jahr die Übernahme von 23 neuen Betreuungen<br />

zur Folge. Wir sind auch weiterhin von der Betreuungsstelle der Stadt <strong>Neuss</strong>, von Krankenhäusern,<br />

Pflegeheimen und Einrichtungen der Behindertenhilfe um Übernahme von<br />

Betreuungen gebeten worden.<br />

Durch die Einstellung von Herrn Udo Vestring im November 2011 als hauptamtlichen<br />

Betreuer konnte das Team erweitert werden. Herr Vestring hat bereits einen Teil aus dem<br />

Bestand übernommen und übernimmt weiter neue Betreuungen durch das Gericht.<br />

Aus der Praxis<br />

Der Trend der letzten Jahre setzt sich weiter fort; stationäre Hilfen werden zeitlich stärker<br />

begrenzt und immer mehr durch ambulante Hilfen ersetzt.<br />

So findet z. B. in der Behindertenhilfe eine Dezentralisierung statt; die stationären Strukturen<br />

schwinden. Stationäre Einrichtungen werden weitgehend in Wohngruppen oder<br />

Einzelwohnungen ausgelagert. Ambulant betreutes Wohnen in der eigenen Wohnung<br />

wird im Vorfeld zur Vermeidung von stationärer Unterbringung eingesetzt. Es gibt verschiedene<br />

Anbieter ambulanter Maßnahmen, die sich auf die speziellen Problemlagen<br />

eingestellt haben.<br />

Auch im Bereich der Alten- und Krankenpflege geht diese Entwicklung weiter. Ambulante<br />

Hilfen (Pflege, hauswirtschaftliche Hilfen) werden ausgeweitet.<br />

Jahresbericht 2011


Gesetzliche Betreuungen<br />

Für den Betreuer bedeutet das Erweiterung der Aufgabenbereiche und der Verantwortung<br />

und u. a. auch die Übernahme von Aufgaben, die zuvor durch die Einrichtungen erfüllt<br />

wurden. Dem Betreuer fallen Aufgaben wie Klärung und Feststellung der Bedürfnislage<br />

des Betreuten, die Auswahl und Zusammenarbeit mit den Anbietern und Beschaffung der<br />

finanziellen Mittel zu. Der Betreuer wird zum Koordinator und Vermittler zwischen den<br />

beteiligten Stellen.<br />

Der Aufwand an Bürokratie ist in allen Bereichen gestiegen, insbesondere bei Anträgen<br />

der Eingliederungshilfe. Hier ist neben dem Grundantrag, in dem die persönliche und<br />

finanzielle Situation dargelegt wird, ein Hilfeplan erforderlich.<br />

Der Hilfeplan ist dabei Grundlage für die Maßnahme bzw. gezieltes Hilfsangebot für<br />

den Betroffenen und Basis für die Übernahme der Kosten durch den Sozialhilfeträger.<br />

Der Betroffene wird ausführlich befragt und auf der Grundlage der Erkrankung, Behinderung<br />

und Bedürfnislage des Betroffenen werden gezielte Hilfsangebote / Maßnahmen<br />

erarbeitet.<br />

Rechtsänderungen<br />

Das Gesetz zur Änderung des Vormundschafts- und Betreuungsrechts ist am 05.07.2011<br />

im Bundesgesetzblatt veröffentlicht und teilweise in Kraft getreten. Das Gesetz möchte<br />

einen ausreichenden persönlichen Kontakt eines Vormundes zu seinem Mündel sichern<br />

und die Fallzahlen begrenzen.<br />

Auf die rechtliche Betreuung sind insbesondere übertragbar:<br />

• die Aufsicht des Gerichtes auch über die Kontaktgestaltung des Betreuers,<br />

• Angaben über den persönlichen Kontakt zum Betreuten im jährlichen Bericht des Be-<br />

treuers.<br />

Dem Grundsatz des <strong>SKM</strong> zufolge „Im Mittelpunkt steht der Mensch“ war und ist das<br />

Angebot eines guten persönlichen Kontaktes und die Gewährleistung optimaler Erreichbarkeit<br />

immer ein wesentlicher Eckpfeiler unserer Arbeit.<br />

Das bedeutet in der Praxis, dass wir<br />

• neben den festen Sprechstunden Einzeltermine nach Vereinbarung anbieten,<br />

• regelmäßig <strong>Haus</strong>besuche und auch Besuche in den Einrichtungen durchführen und<br />

• zu den üblichen Bürozeiten telefonisch erreichbar sind (mittlerweile wird auch die<br />

Kontaktaufnahme per E-Mail durch unsere Betreuten genutzt, so dass wir im Bedarfs-<br />

fall unmittelbar erreichbar sind).<br />

Der Pfändungsschutz wurde neu geregelt. Da wir in den meisten Betreuungsfällen die<br />

Vermögenssorge übernehmen und ein erheblicher Teil der Betreuten verschuldet ist, ist<br />

der Pfändungsschutz eine wichtige Regelung zur Sicherung des Existenzminimums.<br />

Jahresbericht 2011 Seite 9


Seite 10<br />

Gesetzliche Betreuungen<br />

Die Verschuldung unserer Betreuten ergibt sich im Allgemeinen durch die Vernachlässigung<br />

von Zahlungsverpflichtungen, weil die Betroffenen aus gesundheitlichen Gründen<br />

nicht in der Lage sind, ihre Angelegenheiten zu regeln und sie ihre Situation nicht mehr<br />

überblicken. Da Verhandlungen mit den Gläubigern unterbleiben, liegen meistens bei<br />

Übernahme der Betreuung bereits Pfändungen vor.<br />

Die bisherige Regelung, die das Existenzminimum bzw. Sozialgelder schützte, lief zum<br />

31.12.2011 aus.<br />

Seit dem 01.07.2010 haben Betroffene das Recht, ein Pfändungsschutzkonto (P-Konto)<br />

einzurichten, wobei automatisch der Grundfreibetrag geschützt bleibt, unabhängig von<br />

der Art der Einkünfte. Eine Kontosperrung ist nicht mehr möglich. Guthaben wird im<br />

Rahmen des Grundfreibetrages auf den Folgemonat übertragen.<br />

Für Betroffene haben wir bereits im Laufe des Jahres 2011 P-Konten angelegt oder das<br />

vorhandene Girokonto in ein P-Konto umgewandelt.<br />

Beratung und Begleitung von ehrenamtlichen Betreuern<br />

Wir bieten regelmäßig Beratung der ehrenamtlich Tätigen an. Hierbei handelt es sich<br />

meistens um Angehörige von Betreuten, die in der konkreten Problemlage Beratung suchen.<br />

Zum anderen melden sich Betroffene, die selbst eine Betreuung anstreben. Die<br />

Beratung findet sowohl in Gesprächen vor Ort, im Büro oder als telefonische Kurzberatung<br />

statt.<br />

Ebenso informieren wir weiterhin zu Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung. Zu<br />

diesem Thema ist der Klärungsbedarf nach wie vor groß. In den vergangenen Jahren<br />

haben wir hierzu umfassend informiert und verschiedene Veranstaltungen angeboten.<br />

Wir bieten auch weiterhin Einzelberatungen an. Hierbei stellt die neue christliche Patientenvorsorge<br />

eine Bereicherung dar. Sie beinhaltet neben Informationen und Aufklärung<br />

auch Vordrucke und Formulierungen für die konkrete Ausgestaltung. Die neue christliche<br />

Patientenvorsorge wurde im Januar 2011 von der Arbeitstelle Rechtliche Betreuung DCV,<br />

SkF und <strong>SKM</strong> vorgestellt und versteht sich als ein kirchliches Angebot.<br />

Jahresbericht 2011


Schuldner- und Insolvenzberatung<br />

Hauptamtlich Beschäftigte<br />

Uwe Simons, Diplom-Sozialpädagoge (Fachbereichsleiter)<br />

Tel.: 02131 9248-34<br />

Angelika Kubinski, Diplom-Sozialarbeiterin<br />

Tel.: 02131 9248-39<br />

Susanne Rohner, Diplom-Sozialarbeiterin<br />

Tel.: 02131 9248-31<br />

Barbara Schneiders, Diplom-Sozialpädagogin<br />

Tel.: 02131 9248-35<br />

Udo Vestring, Diplom-Sozialarbeiter (bis 31.10.2011)<br />

Tel.: 02131 9248-39<br />

Patrick Petersen, Sozialarbeiter/Sozialpädagoge B.A.<br />

(seit 01.11.2011)<br />

Tel.: 02131 9248-39<br />

Susanne Peifer (Verwaltung)<br />

Martina Pfaar (Verwaltung)<br />

Tel.: 02131 9248-30<br />

Ellen Bente, Diplom-Sozialarbeiterin/-pädagogin (Prävention)<br />

Ridvan Ucar, Diplom-Sozialarbeiter (Prävention)<br />

Weitere Beratungsbüros:<br />

Beratungsbüro Erfttal Beratungsbüro Kaarst Beratungsbüro Meerbusch<br />

im Bürgerhaus Erfttal im <strong>Haus</strong> der Senioren Hochstr. 1<br />

Bedburger Str. 61 Alte Heerstraße 21 40670 Meerbusch<br />

41469 <strong>Neuss</strong> 41564 Kaarst<br />

Daten über den Beratungsumfang<br />

Im Jahr 2011 wurden insgesamt 1.406 überschuldete Personen beraten. Regelmäßige<br />

persönliche Beratungskontakte fanden mit insgesamt 972 Personen statt.<br />

Jahresbericht 2011 Seite 11


Seite 12<br />

Schuldner- und Insolvenzberatung<br />

Die Aufteilung nach Städten (persönliche Beratung):<br />

<strong>Neuss</strong> 617 Personen<br />

Kaarst 164 Personen<br />

Meerbusch 191 Personen<br />

Monatlich erreichen uns durchschnittlich 53 neue Beratungsanfragen aus unserem Zuständigkeitsbereich.<br />

Aufgrund der seit Jahren ausgelasteten Kapazitäten müssen, insbesondere<br />

für die Stadt <strong>Neuss</strong>, Wartelisten geführt werden.<br />

Die Wartezeit wird durch regelmäßige telefonische Beratungsangebote und - soweit erforderlich<br />

- mit Notterminen überbrückt. Neben der Existenzsicherung können Fragen im<br />

Rahmen von Vollstreckungshandlungen der Gläubiger (Lohnpfändung, Kontopfändung<br />

etc.) beantwortet werden. In diesem Zusammenhang werden die Ratsuchenden über<br />

bestehende Schutzvorschriften informiert.<br />

2011 haben insgesamt 170 Personen an unseren monatlich stattfindenden Informationsabenden<br />

zum Thema Verbraucherinsolvenzverfahren teilgenommen.<br />

Fortbildung / Information<br />

Unser Fachgebiet verändert und erweitert sich ständig. Um mit den Entwicklungen Schritt<br />

zu halten, nahmen wir an folgenden Arbeitskreisen und Fachtagungen teil:<br />

• Arbeitskreis Schuldnerberatung Düsseldorf / Mettmann / <strong>Neuss</strong><br />

• Arbeitskreis Wohnen und Soziales in der Stadt <strong>Neuss</strong><br />

• Arbeitskreis Prävention Rheinland<br />

• LAG Landesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung NRW<br />

• Arbeitsgemeinschaft Schuldner- und Insolvenzberatung der Verbände<br />

im Rhein-Kreis <strong>Neuss</strong><br />

• Richtertreffen Amtsgericht Düsseldorf<br />

Daneben besuchten wir Fortbildungen zu verschiedenen Themen (Pfändungsschutzkonto,<br />

Spielsucht, SGB II, Immobilien in der Einzelzwangsvollstreckung und der Verbraucherinsolvenz)<br />

und nahmen an Klausurtagungen und Supervisionen teil.<br />

Jahresbericht 2011


Schuldner- und Insolvenzberatung<br />

Eine Entschuldungsgeschichte<br />

Frau K. lebte bis vor einigen Jahren mit ihrer kleinen Tochter und ihrem Lebensgefährten<br />

in einem gemeinsamen <strong>Haus</strong>halt. Sie war damals in Elternzeit, arbeitete sporadisch auf<br />

Abfrage, konnte dadurch jedoch kein nennenswertes Einkommen erzielen.<br />

Ihr Lebensgefährte war selbständig und steuerte den Hauptteil des <strong>Haus</strong>haltseinkommens<br />

bei. Er war aufgrund seiner Tätigkeit überwiegend nur an den Wochenenden zu<br />

<strong>Haus</strong>e. Ihr Freund überließ Frau K. selten genug Geld, um die laufenden Ausgaben für<br />

den 3-Personenhaushalt decken zu können. Fr. K. bezahlte daher oft mit ihrer Kreditkarte.<br />

Sie hoffte immer darauf, dass in den nächsten Wochen mehr Geld zur Verfügung stehen<br />

würde. Da das jedoch nicht der Fall war, musste sie ihr Konto immer weiter überziehen.<br />

Der Lebensgefährte hatte erhebliche psychische Probleme und nahm sich, für Fr. K. völlig<br />

unerwartet, das Leben.<br />

Plötzlich brach die finanzielle Basis vollständig zusammen. Fr. K. war nicht mehr in der<br />

Lage, den finanziellen Verpflichtungen nachzukommen. So musste sie, ergänzend zu ihrem<br />

Einkommen und dem Kindergeld, Arbeitslosengeld II (Hartz IV) beantragen. In dieser<br />

Zeit sind die meisten Schulden entstanden.<br />

Aufgrund der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) der nun 12 jährigen<br />

Tochter konnte sie anfangs nur in geringem Maße arbeiten und musste aus diesem<br />

Grund nach ihrer Elternzeit den Arbeitgeber wechseln. Der neue Job wurde jedoch<br />

schon nach kurzer Zeit betriebsbedingt gekündigt. Fr. K. fand relativ schnell eine neue<br />

Arbeitsstelle. Hier war eine Teilzeitbeschäftigung möglich. Wenn die Betreuung der Tochter<br />

durch Kindertagesstätte bzw. Schule und die Möglichkeiten beim Arbeitgeber dies<br />

zuließen, stockte sie die Arbeitszeiten auf. Aktuell arbeitet sie ca. 20 Std./Woche. Bis<br />

heute bezieht sie ergänzend Arbeitslosengeld II.<br />

Fr. K. hat sich dazu entschlossen, trotz ihrer erheblichen Verbindlichkeiten in Höhe von ca.<br />

€ 11.000,00 bei 9 Gläubigern, kein Insolvenzverfahren zu beantragen. Sie bemüht sich,<br />

entsprechend ihren finanziellen Verhältnissen, darum, Vergleiche mit den Gläubigern zu<br />

erzielen. Gemeinsam mit Frau K. konnten wir verschiedene Vergleichszahlungen (kleine<br />

Einmalzahlungen) oder Ratenzahlungen mit Gläubigern vereinbaren. Über einen Zeitraum<br />

von 1,5 Jahren konnte so die Gläubigerzahl auf 6 reduziert werden. Die Gesamtverschuldung<br />

hat sich in dieser Zeit um ca. € 3.500,00 reduziert. Durch Stundungsvereinbarungen<br />

mit den meisten anderen Gläubigern hat sich die Schuldensituation beruhigt.<br />

Auch beruflich hat Fr. K. nun Fuß gefasst. Ihr Arbeitgeber hat ihr signalisiert, dass er bereit<br />

wäre, sie Vollzeit zu beschäftigen. In diesem Fall würde sie kein Arbeitslosengeld II mehr<br />

benötigen.<br />

Ihrer finanziellen Lage angemessen, werden wir gemeinsam mit Frau K. „Schritt für<br />

Schritt“ das Ziel der Entschuldung weiterverfolgen.<br />

Jahresbericht 2011 Seite 13


Seite 14<br />

Schuldner- und Insolvenzberatung<br />

Überschuldung bundesweit und im Rhein-Kreis <strong>Neuss</strong><br />

Der jährlich erscheinende „Schuldneratlas Regionalraum Düsseldorf“, heraus gegeben<br />

von der Volksbank Düsseldorf <strong>Neuss</strong> eG und der Creditreform Düsseldorf/<strong>Neuss</strong> Frormann<br />

KG, weist für das Jahr 2011 einen leichten Anstieg der Schuldnerquote für den<br />

Rhein-Kreis <strong>Neuss</strong> aus.<br />

Waren im Jahre 2011 im Bundesdurchschnitt 9,38% und im Landesdurchschnitt 10,81%<br />

der über 18-jährigen nachhaltig zahlungsgestört, so lag der Durchschnitt für den Rhein<br />

Kreis <strong>Neuss</strong> bei 9,83%. Im Rhein-Kreis <strong>Neuss</strong> sind demnach 35.900 Personen über 18<br />

Jahre von Überschuldung betroffen. Hinzu kommen deren Familien, die von den Folgen<br />

zumindest mittelbar betroffen sind.<br />

In den Städten <strong>Neuss</strong>, Kaarst und Meerbusch entwickelte sich die Schuldnerquote wie<br />

folgt:<br />

<strong>Neuss</strong>: 2010: 12,08 %<br />

2011: 12,55 % dies entspricht ca. 15.600 Personen über 18 Jahre<br />

Kaarst: 2010: 8,23 %<br />

2011: 7,84 % dies entspricht ca. 2.700 Personen über 18 Jahre<br />

Meerbusch: 2010: 6,77 %<br />

2011: 6,67 % dies entspricht ca. 3.000 Personen über 18 Jahre<br />

Regionalraum Düsseldorf (Rhein-Kreis <strong>Neuss</strong>, Kreis Mettmann, Stadt Düsseldorf):<br />

„Junge und alte Menschen<br />

sind die Hauptträger der Überschuldungsentwicklung“<br />

Bei einer Gesamtbetrachtung wird deutlich, dass die Überschuldungsentwicklung<br />

im Mehrjahresvergleich 2005 / 2011 fast ausschließlich von den jungen und äl-<br />

teren Schuldnergruppen getragen wurde. Die Zahl der jüngsten Schuldner (bis 20<br />

Jahre) nahm in den letzten sieben Jahren um rund 183 Prozent (…) zu. Und die<br />

Gruppe der älteren Schuldner (70 Jahre und älter) weist 2005 / 2011 ebenfalls eine<br />

deutliche Zunahme der Überschuldung auf (+ 35 Prozent). (…)“<br />

Schuldneratlas 2011 Regionalraum Düsseldorf, Seite 20<br />

Jahresbericht 2011


Schuldner- und Insolvenzberatung<br />

„Knete, Krisen, Kompetenzen“<br />

Jugendliche lernen den Umgang mit Geld<br />

Im Jahr 2011 wurde das Präventionsprojekt „Knete, Krisen, Kompetenzen“ unter Leitung<br />

des <strong>SKM</strong> <strong>Neuss</strong> e.V. in Kooperation mit dem Diakonischen Werk der Ev. Kirchengemeinden<br />

in <strong>Neuss</strong> e.V., dem Caritasverband Rhein-Kreis <strong>Neuss</strong> e.V. und dem Internationalen<br />

Bund Dormagen e.V. fortgeführt.<br />

Im Zeitraum Februar 2011 bis Juli 2011 bekamen die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit,<br />

sich mit lebensnahen Themen wie Konsum, Werbung, der eigenen Wohnung<br />

und dem unbaren Zahlungsverkehr auseinander zu setzen.<br />

Folgende Schulen nahmen an dem Projekt teil:<br />

• Geschwister-Scholl Hauptschule in <strong>Neuss</strong>-Norf<br />

• Hauptschule an der Gnadentaler Allee in <strong>Neuss</strong><br />

• Realschule Dormagen-Hackenbroich<br />

• Maximilian-Kolbe Schule in <strong>Neuss</strong><br />

• Hauptschule Hochneukirch<br />

• Realschule Jüchen<br />

• Elisabeth-Selbert Realschule Kaarst<br />

• Städt. Gem. Hauptschule Meerbusch-Osterath<br />

Insgesamt nahmen ca. 160 Schülerinnen und Schüler an den Präventionsangeboten teil.<br />

Wir möchten uns an dieser Stelle ausdrücklich bei den Förderern unserer Präventionsarbeit<br />

bedanken.<br />

Jahresbericht 2011 Seite 15


Seite 16<br />

Kinder-, Jugend- und Familienhilfe<br />

Erziehungsbeistandschaft (EBS), Soziale Gruppenarbeit (SGA),<br />

Sozialer Trainingskurs/Gewaltprävention (STK) und Elternseminar (ES)<br />

Das Angebot dieses Fachbereiches umfasst in den einzelnen Disziplinen<br />

die Zielgruppen Kinder, Jugendliche, junge Heranwachsende, Eltern und<br />

Familien als ganzheitliches System in besonderen Lebenslagen.<br />

Grundlage sind Hilfen nach §§ 29 und 30 SGB VIII/KJHG und<br />

§ 10 Jugendgerichtsgesetz (JGG).<br />

Hauptamtlich Beschäftigte<br />

Günter Spickermann (Fachbereichsleiter) Tel.: 02131 9248-21<br />

Diplom-Sozialpädagoge, Familientherapeut,<br />

Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut<br />

Monika Markus Tel.: 02131 9248-23<br />

Diplom-Sozialarbeiterin,<br />

Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin<br />

Thorsten Isack Tel.: 02131 9248-22<br />

Diplom-Sozialarbeiter, Familientherapeut<br />

Serena Becker Tel.: 02131 9248-24<br />

Diplom-Sozialpädagogin, Anti-Gewalttrainerin<br />

Honorarkräfte<br />

Marc Grahl, Diplom-Sozialarbeiter<br />

Claudia Günther, Erzieherin, Sozialarbeiterin/-pädagogin (BA)<br />

Rose Mavusi, Diplom-Sozialpädagogin<br />

Alexander Rentgens, Student der Kultur- und Sozialarbeit<br />

Petra Spiritus, Erzieherin, Familientherapeutin<br />

Jennifer Schmitz, Diplom-Sozialarbeiterin<br />

Marina Schwarzkopf, Pädagogin<br />

Sebastian Vogt, Diplom-Sozialarbeiter<br />

Erziehungsbeistandschaft (EBS)<br />

Die EBS ist eine ambulante Form der Jugendhilfe. Grundlage bildet § 30 SGB VIII. Das<br />

Beratungsangebot richtet sich an Eltern, Familien, Kinder und Jugendliche mit Problemen<br />

in folgenden Bereichen:<br />

• Dissoziales Verhalten<br />

• Verweigerung<br />

• Aggressionen<br />

• Gewalt<br />

Jahresbericht 2011


Kinder-, Jugend- und Familienhilfe<br />

• Entwicklungsstörungen<br />

• Schulschwierigkeiten<br />

• Beziehungs- und Erziehungsdefizite<br />

Die Zusammenarbeit erfolgt über einen Zeitraum von durchschnittlich 1-2 Jahren. Die<br />

Zielsetzung wird verbindlich in einem Hilfeplangespräch festgelegt und halbjährlich<br />

überprüft.<br />

Die EBS umfasst Familiengespräche/-therapie sowie Einzelfallhilfe. Die Gespräche finden<br />

bedarfsorientiert in der Beratungsstelle, zuhause in der Familie oder im weiteren<br />

sozialen Umfeld, z. B. Schule, statt.<br />

Die Beratung erfolgt nach einem ganzheitlichen Therapieansatz, ist ressourcen- und lösungsorientiert.<br />

Defizitäres Sozialverhalten wird mit dem Ziel der angemessenen Verhaltensänderung<br />

hinterfragt und bearbeitet.<br />

2011 wurden 53 Erziehungsbeistandschaften durchgeführt.<br />

Soziale Gruppenarbeit<br />

Die SGA ist eine ambulante Form der Jugendhilfe und bezieht sich auf § 29 SGB VIII.<br />

Das Gruppenangebot richtet sich an Kinder und Jugendliche im Alter von 8 – 18 Jahren.<br />

Die Gruppen umfassen jeweils eine Größe von 6 – 8 Personen und werden von je einer<br />

Gruppenpädagogin und einem Gruppenpädagogen geleitet. Die Gruppentreffen finden<br />

einmal wöchentlich über 2 Stunden statt. Es werden bis zu 5 Gruppen von montags bis<br />

freitags angeboten.<br />

Die SGA ist programmorientiert, themenzentriert und erlebnispädagogisch ausgerichtet.<br />

Zielsetzung der SGA ist<br />

• Beziehungsarbeit,<br />

• Umgang mit Regeln,<br />

• Erlernen sozialer Kompetenz,<br />

• Stärkung des Selbstwertgefühls sowie<br />

• Erprobung und Erfahrbarmachung von Konfliktlösungsmodellen.<br />

Jahresbericht 2011 Seite 17


Seite 18<br />

Kinder-, Jugend- und Familienhilfe<br />

2011 haben 44 Kinder und Jugendliche an der Sozialen Gruppenarbeit teilgenommen,<br />

davon 11 Mädchen und 33 Jungen.<br />

Sozialer Trainingskurs / Gewaltprävention<br />

Der STK ist eine ambulante Maßnahme der Jugendhilfe. Das sozialpädagogische Angebot<br />

versteht sich als Alternative zu Dauerarrest und Jugendstrafe. Gesetzliche Grundlage<br />

ist § 30 SGB VIII in Verbindung mit §10 JGG.<br />

Es richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 – 21 Jahren im<br />

Rahmen von Gewaltprävention nach richterlicher Weisung. In der Regel umfasst ein<br />

Trainingskurs 12 Sitzungen á 3 Stunden.<br />

Schwerpunkt des Trainings ist der ressourcen- und lösungsorientierte Ansatz, der den<br />

Jugendlichen helfen soll, das eigene Verhalten zu reflektieren und bereits im Vorfeld deeskalierend<br />

zu handeln.<br />

Ziele sind unter anderem<br />

• die Erlangung sozialer Kompetenz,<br />

• die Förderung der Eigenverantwortung für soziales Verhalten,<br />

• der angemessene Umgang mit Aggressionen und<br />

• das Erlernen von Kommunikation und Kooperation.<br />

Jahresbericht 2011


Kinder-, Jugend- und Familienhilfe<br />

48 Jugendliche und junge Erwachsene haben 2011 am Sozialen Trainingskurs / Gewaltprävention<br />

teilgenommen.<br />

Elternseminar<br />

Auf der Basis eines ganzheitlichen systemischen Ansatzes und im Rahmen von Gruppenarbeit<br />

erarbeiten Eltern tragfähige Handlungsmodelle. In diesem Seminar sollen die<br />

Eltern befähigt werden, aktiv und produktiv Erziehung zu gestalten.<br />

Sie können in einem geschützten Rahmen ihre Situation reflektieren und neue Handlungsmodelle<br />

entwickeln.<br />

Ziele sind<br />

• das Erarbeiten von Leitlinien für die Erziehung (emotionale Wärme, Achtung und<br />

Respekt, Kommunikation, Kooperation, Struktur, Verantwortung),<br />

• Vereinbarung von Regeln im Lebensalltag,<br />

• die Pflege sozialer Beziehungen,<br />

• das Entwickeln von Modellverhalten und<br />

• die Wiedererlangung von Handlungskompetenz.<br />

Die Sitzungen finden vierzehntägig in der Beratungsstelle statt und umfassen jeweils<br />

2 - 3 Stunden.<br />

Nach einem 1 /2 Jahr wird ein Wiederholungsseminar angeboten. Dort werden noch einmal<br />

die Erziehungsziele und die Umsetzung überprüft, ggf. werden nochmals Korrekturen<br />

vorgenommen. Die Resonanz auf die Elternseminare war sehr gut. Die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer haben sich intensiv eingebracht und ausgesprochen motiviert<br />

mitgearbeitet.<br />

10 Eltern haben insgesamt mit Erfolg an den Elternseminaren teilgenommen.<br />

Jahresbericht 2011 Seite 19


Seite 20<br />

Beratungstelle für Männer<br />

Hauptamtlich Beschäftigter<br />

Franz Beering-Katthagen, Diplom-Sozialpädagoge Tel.: 02131 9248-50<br />

Honorarkraft<br />

Andreas Gehring, Diplom-Sozialpädagoge (für Timeout)<br />

Die Beratungsstelle für Männer ist die <strong>Neuss</strong>er Anlaufstelle für Männer, die Hilfe und<br />

Unterstützung bei verschiedensten psychosozialen Problemen benötigen.<br />

Überwiegende Problemlagen, die verstärkt in der Einzelarbeit auftreten, sind<br />

• persönliche Schwierigkeiten, seinen Alltag zu bewältigen,<br />

• Stress in der Beziehung,<br />

• Trennung / Scheidung,<br />

• Umgang mit den Kindern,<br />

• Suche nach Angeboten und Behandlungsformen,<br />

• Straffälligkeit,<br />

• Umgang mit Behörden,<br />

• Verweisung aus der Wohnung und<br />

• Gewalttätigkeit.<br />

Neben der konkreten Fallarbeit ist die Mitarbeit in diversen regionalen und überregionalen<br />

Gremien zu nennen. Dabei geht es zum einen um die fachliche Fortbildung und<br />

zum anderen um die Weiterleitung der gemachten Erfahrungen und Beobachtungen.<br />

<strong>Neuss</strong>er Arbeitskreis Wohnen + Soziales<br />

Auch in diesem Jahr musste sich der Arbeitskreis mit dem „Thema Erreichbarkeit der<br />

ARGE“ bzw. des Jobcenters auseinandersetzen. Die Einführung der neuen Service-<br />

Nummer machte die Arbeit der Beratungsstellen, was das Abklären von Fragen bzgl.<br />

Leistungen des Jobcenters anging, fast unmöglich. Gemeinsam mit den anderen Wohlfahrtsverbänden<br />

wurde ein Schreiben an die ARGE und den Landrat verfasst, um diesen<br />

Missstand möglichst umgehend abzustellen.<br />

Jahresbericht 2011


Beratungstelle für Männer<br />

Runder Tisch – Gewalt in Familien / Opferschutz <strong>Neuss</strong><br />

Der auch in diesem Jahr durchgeführte Fachtag wurde erneut gefördert vom Ministerium<br />

für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW.<br />

Noch erziehungsfähig?<br />

Frauen im Spannungsfeld<br />

zwischen Fürsorge und Selbstbestimmung<br />

Auswirkungen und Folgen<br />

von Gewalt gegen Frauen in Paarbeziehungen<br />

Vortrag und Diskussion mit Frau Professor Dr. Barbara Kavemann<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft Täterarbeit Häusliche Gewalt<br />

(regional + überregional)<br />

Vom 21. bis 23. September 2011 nahmen wir an der 2. Bundestagung der Frauenunterstützungseinrichtungen<br />

und der Einrichtungen der Täterarbeit im Bereich Häusliche<br />

Gewalt in Köln teil.<br />

Auf diesem Fachaustausch wurde deutlich, dass der Prozess der Annäherung zwischen<br />

den Opfer- und Tätereinrichtungen, der auf dem 1. Treffen in Erkner (Berlin) beginnen<br />

sollte, tatsächlich in Bewegung gekommen ist.<br />

Diözesan-Arbeitskreis Allgemeine Sozialberatung SGB II + XII<br />

„Was für ein Zirkus – Hartz IV und kein Ende!“<br />

Mit dieser Fachtagung, die tatsächlich in einem Zirkus<br />

stattfand, sollte die Gelegenheit gegeben werden, Hartz<br />

IV aus einer anderen Perspektive wahrzunehmen, etwas<br />

über die Belastungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

der kommunalen Verwaltung, der Jobcenter<br />

und der Leistungsempfänger zu erfahren und mit den<br />

unterschiedlichsten Akteuren die derzeitige Situation<br />

zu reflektieren. Die Suche nach kleinen und großen Lösungen<br />

innerhalb der Institutionen sollte ebenfalls nicht<br />

fehlen.<br />

Jahresbericht 2011 Seite 21


Weitere Mitarbeit:<br />

Seite 22<br />

Beratungstelle für Männer<br />

Arbeitskreis Jungen- und Männerarbeit im <strong>SKM</strong> (überregional)<br />

Regelmäßige Gruppenangebote der Beratung für Männer sind …<br />

TIMEOUT - Gruppe für gewalttätige Männer<br />

Das 2006 begonnene Projekt, in dem Männer, die im Rahmen<br />

häuslicher Gewalt ihre Partnerin geschlagen, bedroht<br />

oder anders unter Druck gesetzt haben, die Möglichkeit geboten<br />

wird, ihr Verhalten zu hinterfragen und dann dementsprechend<br />

auch eine Veränderung herbeizuführen, ist<br />

weiter fortgeführt worden. Es ist fester Bestandteil unseres<br />

Angebotes geworden.<br />

… TreffPUNKT Männer, Väter und Jungen<br />

… Man(n) begegnet sich in <strong>Neuss</strong><br />

Man(n) trifft sich im Treff-PUNKT für Männer, Väter und Jungen NEUSS.<br />

Offen für jeden Mann, der sich in ehrlichen Gesprächen über Themen wie Familie / Arbeit<br />

/ Freundschaft / Hobby oder eine eigenes Thema austauschen möchte.<br />

Dort kann über alles geredet werden, was Männern wichtig ist.<br />

Gemeinsame Aktivitäten können verabredet und geplant werden.<br />

jeweils 14-tägig donnerstags, 19:00 – 21:00 Uhr<br />

Leitung: Horst Blauscha und Günter Holzenhauer<br />

Ansprechpartner: Franz Beering-Katthagen (Tel.: 02131 9248-50)<br />

Jahresbericht 2011


Beratungstelle für Männer<br />

Indianer kennen Schmerz<br />

Männergruppe Gewalt<br />

Männern fehlt oft die Möglichkeit, Gefühle (Freude, Angst,<br />

Wut, Trauer), Wünsche oder Bedürfnisse zu spüren oder<br />

gar zu äußern.<br />

Folgen sind oft Gewalthandlungen gegen andere oder auch<br />

gegen sich selbst.<br />

Die Männergruppe „Gewalt“ bietet den Teilnehmern die Möglichkeit, den lebensgeschichtlichen<br />

Zusammenhang ihres So-Seins zu verstehen und positive Änderungen zu<br />

erarbeiten.<br />

jeweils 14-tägig donnerstags<br />

19.30 - 22.00 Uhr<br />

(beginnend jeweils am 1. Donnerstag nach den Ferien)<br />

Leitung: Franz Eßer<br />

Gebühr: 2,50 Euro pro Abend<br />

Ansprechpartner: Franz Beering-Katthagen (Tel.: 02131 9248-50)<br />

Fachleuteteam<br />

Fachleute aus verschiedenen Fachrichtungen reflektieren Männerthemen.<br />

Termine: mittwochs, 14.30 – 16.30 Uhr (4 Treffen/Jahr)<br />

Ort: <strong>SKM</strong> <strong>Neuss</strong> e.V., Hammer Landstr. 5, 41460 <strong>Neuss</strong><br />

Leitung: Franz Eßer<br />

Jahresbericht 2011 Seite 23


<strong>Neuss</strong>-Erfttal<br />

Lechenicher Str. 3<br />

Bauwagen<br />

Hauptamtliche Beschäftigte<br />

Seite 24<br />

Streetwork Erfttal<br />

Ridvan Ucar, Diplom-Sozialarbeiter Tel.: 0172 5899777<br />

Sprachen: Türkisch, Arabisch, Marokkanisch, Deutsch<br />

Ellen Bente, Diplom-Sozialarbeiterin/-pädagogin Tel.: 0172 5899444<br />

Sprachen: Englisch, Deutsch<br />

Vorwort<br />

Seit Juli 2002 Jahren existiert Streetwork/Straßensozialarbeit in Erfttal. Streetwork kam in<br />

den 70er Jahren aus den USA nach Österreich und ist eine niederschwellige Methode in<br />

der Sozialarbeit. Es beschreibt das „wie“ des Kontaktaufbaus und der Beziehungsarbeit<br />

im Lebensumfeld der Klienten. Dabei geht es in erster Linie darum, einen Zugang zu<br />

den Zielgruppen herzustellen, die sonst von keinem anderen institutionalisierten psychosozialen<br />

Hilfsangebot erreicht werden. Grundlegend sind somit Kontaktaufbau und<br />

Beziehungsarbeit. Vertrauen und verlässliche Beziehungsstrukturen zwischen Klienten<br />

und Streetworkern sind wichtig, damit später Hilfsangebote (Ressourcenerschließung)<br />

überhaupt angenommen werden können und gemeinsam mit den Klienten eine Lebensperspektive<br />

aufgebaut werden kann, die mit weniger selbst- oder fremdgefährdenden<br />

Verhaltensweisen verbunden ist.<br />

So sind für Streetworker bestimmte Arbeitsprinzipien, wie Lebensweltorientierung, Niederschwelligkeit,<br />

Vertraulichkeit (Schweigepflicht), Freiwilligkeit und Parteilichkeit, unerlässlich.<br />

In den letzten neuneinhalb Jahren sind viele Kontakte zu Kindern, Jugendlichen und<br />

jungen Erwachsenen unterschiedlicher Herkunft geknüpft worden, deren Hauptaufenthaltsort<br />

der öffentliche Raum „die Straße“ ist.<br />

Die Streetworker versuchen die Lebenswelt unserer AdressatInnen (wenn möglich mit<br />

ihnen) gemeinsam lebenswerter zu gestalten und/oder Alternativen aufzuzeigen, welche<br />

ein minder gefährliches Zurechtkommen im Sozialisations- und Lebensort ermöglicht.<br />

Wie schon seit langem bekannt, treffen sich Jugendliche und junge Erwachsene an den<br />

unterschiedlichsten Straßenecken Erfttals. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />

haben die Möglichkeit sich in der obersten Etage des Bürgerhauses zu treffen.<br />

Weiterhin befinden sich drei weiße Bauwagen auf der Lechenicher Straße 3. Sie sind<br />

immer noch für die Menschen aus Erfttal die erste Anlaufstelle. Hier wird zusammen mit<br />

Jahresbericht 2011


Streetwork Erfttal<br />

den Streetworkern nach Problemlösungen gesucht. Aber auch ein „Zaun-Gespräch“ ist<br />

für viele Bewohner von wichtiger Bedeutung.<br />

Nutzung der Räumlichkeiten im Bürgerhaus<br />

Die Streetworker haben die Möglichkeit, sich mehrmals in der Woche in den Räumlichkeiten<br />

des Bürgerhauses mit jungen Erwachsenen unterschiedlicher Nationalitäten zu<br />

treffen. Hier steht an mehreren Abenden die Tür offen.<br />

Auf der Etage befindet sich ein großer Raum, in dem ein Kicker, eine Fernsehanlage und<br />

verschiedene Sitzmöglichkeiten vorhanden sind. Angegliedert an diesen Raum liegt ein<br />

Trainingsraum, der von den jungen Erwachsenen eigenständig eingerichtet wurde. Hier<br />

trainieren verschiedene Gruppierungen zusammen. Durch diesen Raum werden Hemmschwellen<br />

abgebaut und Toleranz wird gefördert.<br />

Zudem gibt es ein Büro, in dem sich zwei Computer mit Internetanschluss befinden. Die<br />

jungen Erwachsenen haben die Möglichkeit, auch außerhalb der offiziellen Öffnungszeiten<br />

gemeinsam mit fachmännischer Hilfe nach Jobangeboten zu suchen und zugleich<br />

ihre Bewerbung zu schreiben.<br />

Zudem finden Gespräche über Konfliktsituationen in der Schule, zu <strong>Haus</strong>e oder auf der<br />

Arbeit ebenso statt, wie über Freundschaften oder das Ausfüllen von Anträgen statt.<br />

Wir verfolgen die Ziele:<br />

• Vertiefung des Vertrauens und Verbesserung der Beziehung zwischen den Jugend-<br />

lichen, jungen Erwachsenen und den Streetworkern<br />

• Kennenlernen der kulturellen Werte und Normen innerhalb der einzelnen Cliquen<br />

sowie der unterschiedlichen Nationalitäten<br />

• Vertretung der Interessen dieser Gruppen<br />

• Erreichen von Zufriedenheit bei den jungen Erwachsenen, da sie nicht mehr bei Wind<br />

und Wetter auf der Straße „abhängen“ müssen<br />

• Ausgrenzung und Stigmatisierung verringern<br />

• Reduzierung und Vermeidung gesellschaftlicher Benachteiligungen und Diskriminie-<br />

rungen<br />

• Förderung von persönlichen Ressourcen und Steigerung der Sozialkompetenz im Ein-<br />

zelfall<br />

• Psychosoziale Unterstützung/Beratung in schwierigen Lebenslagen (oder einfach mal<br />

zuhören)<br />

• Aufbau eines institutionellen Kontaktnetzes: Zusammenarbeit mit verschiedenen<br />

Partnern und Einrichtungen (soziale Dienste, Beratungsstellen, Therapiezentren, Be-<br />

hörden, …)<br />

• Soziale Integration fördern<br />

• Entwicklung von Lebensperspektiven<br />

• Bestehende Integration zwischen verschiedenen Gruppierungen weiterhin fördern<br />

Jahresbericht 2011 Seite 25


Seite 26<br />

Streetwork Erfttal<br />

• Entwicklung und Unterstützung bei der Umsetzung von Lebensperspektiven (Jobsuche,<br />

Bewerbungshilfe etc.)<br />

• Orientierungshilfen bei verschiedenen Lebensfragen<br />

• Verminderung der Lärmbelästigung durch Jugendliche und junge Erwachsene<br />

• Gewährleistung von Anonymität und Vertraulichkeit<br />

• Beziehungsangebote<br />

• Vorbildfunktion<br />

• Hilfs- und Unterstützungsangebote wie<br />

- Nachhilfe<br />

- Krisenintervention und Unterstützung<br />

- Arbeits- und Wohnungssuche<br />

- Begleitung bei Amtsgängen zur Durchsetzung ihrer Ansprüche<br />

Einzelfallhilfe<br />

Die Einzelfallhilfe stellt im Streetworkbereich einen grundlegenden Baustein dar. Im<br />

Rahmen der Einzelfallhilfe werden zusammen mit den Bewohnern Erfttals verschiedene<br />

Hilfestellungen, Perspektiven und Bewältigungsstrategien für akute Krisensituationen<br />

oder langfristig angelegte Problemstellungen entwickelt. Diese Zusammenarbeit basiert<br />

auf Freiwilligkeit und Anonymität. Nur mit dem Einverständnis der Bewohner werden<br />

Daten an dritte Personen weitergegeben.<br />

Soziale Gruppenarbeit<br />

Die soziale Gruppenarbeit erfüllt im Rahmen von Streetworkarbeit zwei elementare<br />

Zwecke. Zum einen dient sie der Herstellung einer vertrauensvollen Beziehung<br />

zwischen der jeweiligen Zielgruppe und den Streetworkern. Zum anderen<br />

werden gruppendynamische Prozesse initiiert, gefördert und bestehende<br />

Gruppenstrukturen weiter gefestigt. Dies kann mit freizeit- und erlebnispädagogischen<br />

Aktionen erreicht werden. Hier spielen die Bedürfnisse der Jugend-<br />

lichen / jungen Erwachsenen eine große Rolle.<br />

So fanden im letzten Jahr auch wieder folgende Aktionen statt:<br />

• Volleyball- und Basketball-Turniere mit ausklingenden Grillabenden<br />

• <strong>Haus</strong>wirtschaftliche Angebote<br />

• Ausflüge zum Rhein<br />

• Mädchen-/Jungentage in Kooperation mit anderen sozialen Einrichtungen aus <strong>Neuss</strong><br />

• Kinobesuche<br />

• Fahrt zum Phantasialand<br />

• Grillabende am Bauwagen<br />

• Geschlechterspezifische Angebote<br />

Jahresbericht 2011


Vernetzungsarbeit<br />

Streetwork Erfttal<br />

Aufgrund unserer Arbeitsvielfältigkeit haben wir mit den unterschiedlichsten Institutionen<br />

Kontakte entwickelt und pflegen diese auch. Vernetzt zu arbeiten, ist gerade als<br />

Streetworker enorm wichtig. Wir arbeiten vernetzt mit<br />

• der Stadtverwaltung <strong>Neuss</strong> (hierzu zählen z. B. das Liegenschaftsamt, Ordnungsamt,<br />

Jugendamt, Sozialamt),<br />

• dem <strong>Netzwerk</strong> im eigenen Stadtteil (z. B. Kindertagesstätten, Grundschule, Kinder-<br />

und Jugendfreizeitstätte „Kontakt Erfttal“, Bürgerhaus Erfttal),<br />

• der Schuldner- und Insolvenzberatung des <strong>SKM</strong>,<br />

• verschiedenen Wohnungsgesellschaften in Rhein-Kreis <strong>Neuss</strong>,<br />

• Streetlife in <strong>Neuss</strong>,<br />

• Soziale Einrichtungen in <strong>Neuss</strong> (z. B. Jugendeinrichtungen, Kindergärten),<br />

• Grund- und weiterführenden Schulen im Rhein-Kreis <strong>Neuss</strong>,<br />

• diversen Ausbildungsbetrieben (wie Heizungsinstallationsbetrieb, Friseure).<br />

Jahresbericht 2011 Seite 27


Kontakt Erfttal<br />

Bedburger Straße 57<br />

41469 <strong>Neuss</strong><br />

Tel.: 02131 166800<br />

E-Mail: kontakt@kontakt-erfttal.de<br />

Seite 28<br />

Kontakt Erfttal<br />

Kinder- und Jugendarbeit<br />

Hauptamtlich Beschäftigte<br />

Klaus Winkels, Diplom-Sozialpädagoge (Fachbereichsleiter)<br />

Oliver Esser, Diplom-Pädagoge<br />

Alexandra Köhl, Erzieherin<br />

Georg Meggiolaro, Erzieher (bis 31.08.2011)<br />

Markus Kampes, Erzieher (seit 01.09.2011)<br />

Heiko Ritters, <strong>Haus</strong>technischer Dienst<br />

Uta Hebing, Verwaltung<br />

Honorarkräfte<br />

Julia Wasiak, Kwadwo Atta-Yeboah Kinderprogramm<br />

Sabine Bugiel, Mirko Roosmann, Melanie Seyda Schülercafé<br />

Boris Kreuer Tonstudio<br />

Stephan Braun <strong>Haus</strong>technik<br />

Zivil-/Bundesfreiwilligendienst<br />

Kwadwo Atta-Yeboah, Zivildienstleistender (bis 31.07.11)<br />

Ngoc Dang Pham Duy, Zivildienstleistender (bis 31.12.11)<br />

Christina Hermann, Bundesfreiwilligendienst (ab 01.09.11)<br />

Schulwerkstatt Blitz<br />

Hauptamtlich Beschäftigte<br />

Stephan Eichhorn, Diplom-Sozialpädagoge, Schreiner<br />

Heiko Ritters, Diplom-Handelslehrer<br />

Jahresbericht 2011


Offene Ganztagsgrundschule<br />

Hauptamtlich Beschäftigte<br />

Ulla Klöcker-Winkels, Diplom-Sozialpädagogin (Leitung)<br />

Markus Kampes, Erzieher<br />

Conny Funkel, Erzieherin<br />

Monika Herbst, Erzieherin<br />

Marianne Bouguettaya, Erzieherin<br />

Georg Meggiolaro, Erzieher (bis 31.08.2011)<br />

Iris Dany<br />

Jolita Müller<br />

Gisela von Komorowski<br />

Mieczyslawa Karpinski<br />

Schulsozialarbeit/ Pro4<br />

Oliver Esser, Diplom-Pädagoge<br />

Vorwort<br />

Der „Kontakt Erfttal“ ist eine wichtige Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche im Stadtteil<br />

Erfttal. Hier wird kleinen und großen Besuchern nicht nur ein Raum für außerschulische<br />

Bildungsangebote und Freizeitgestaltung geboten, sondern auch Hilfestellung in Alltags-<br />

und Problemsituationen geleistet. Dabei muss sich auch immer wieder veränderten Rahmenbedingen<br />

angepasst werden. Diese Anpassung kann nur innerhalb einer detaillierten<br />

<strong>Netzwerk</strong>arbeit geschehen. Deshalb bildet die Kooperation Offene Jugendarbeit – Schule<br />

einen Schwerpunkt in der Arbeit des Kontakt Erfttal.<br />

Offene Kinder- und Jugendarbeit<br />

Kontakt Erfttal<br />

Wir bieten im Kinderprogramm für Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren viele verschiedene<br />

Angebote an, die meisten von ihnen sind kostenlos oder sehr kostengünstig. Bei<br />

uns kann man im Internet surfen, basteln, Playstation und Wii spielen sowie Kicker, Brett-<br />

und Kartenspiele nutzen.<br />

Zusätzlich zu den offenen Angeboten erstellen wir monatlich einen Veranstaltungskalender<br />

mit Kursangeboten, wie z. B. Kochen, Töpfern, Werkstatt, Backen, Magic, Musik,<br />

Kinderdisco usw. Gestärkt werden kann sich dabei mit Sandwiches, Obst, Schokoriegel<br />

und Schorle.<br />

Jeden Mittwoch findet in unserem großen Saal die Musik-Session statt. Jedes Kind im<br />

Alter von 6 bis 13 Jahren hat hier die Möglichkeit, Instrumente wie E-Gitarre, E-Bass,<br />

Keyboard und Schlagzeug, kostenfrei zu erlernen. Unterricht gibt die erfahrene Musik-<br />

abteilung.<br />

Jahresbericht 2011 Seite 29


Seite 30<br />

Kontakt Erfttal<br />

Im Jugendprogramm werden ebenfalls zahlreiche Aktionen im Abendbereich angeboten,<br />

wie z. B. Turniere, Spiel- und Filmabende sowie gruppen- und erlebnispädagogische<br />

Maßnahmen.<br />

Ferienprogramm<br />

In den Osterferien wurde ein zweiwöchiges abwechslungsreiches Ferienprogramm für<br />

Erfttaler Kinder angeboten. In den Sommerferien fand ein dreiwöchiges Intensivprogramm<br />

im Rahmen des <strong>Neuss</strong>er Ferienspaßes 2011 statt. Alle Kurse und Fahrten waren<br />

ausgebucht. Parallel dazu beteiligten wir uns an der Planung und Durchführung<br />

des etablierten zweiwöchigen Sommercamps „Spaß im Gras“ in Grimlinghausen an der<br />

Erft, das erneut einen weiteren Besucherrekord vorzuweisen hatte. In den Herbstferien<br />

führten wir ein intensives Ferienprogramm für Erfttaler Kinder durch: In Zusammenarbeit<br />

mit der OGS Erfttal veranstalteten wir eine „Piratenwoche“. Zudem sind wir maßgeblich<br />

an der Planung und Durchführung der <strong>Neuss</strong>er Jungenaktionswoche beteiligt, die<br />

uns auch in diesem Jahr wieder nach Fischbach in die Eifel führte. In Kooperation mit<br />

dem <strong>Haus</strong> <strong>Derikum</strong>, dem JuZe Grimlinghausen und dem Treff Weckhoven fand eine<br />

Mädchen-Aktionswoche (Alter: 8 bis 11 Jahre) mit 52 Teilnehmerinnen unter dem Motto<br />

„Yes, you can!“ statt.<br />

Kinder- u. Jugendforum<br />

2011 führten wir gemeinsam mit dem Erfttaler ehem. Landtagsabgeordneten und Stadtverordneten,<br />

Herrn Heinz Sahnen, vierteljährlich ein Kinder- u. Jugendforum durch,<br />

damit Kinder und Jugendliche lernen, sich politisch zu engagieren und sich für ihre<br />

Interessen einzusetzen. An den jeweiligen Sitzungen nehmen 30 Kinder und Jugendliche<br />

teil, welche die verschiedenen Interessengruppen vertreten (Gebr.-Grimm Schule,<br />

Abenteuerspielplatz Erfttal, Pfarrjugend St. Cornelius, <strong>SKM</strong> Streetwork und Kinder- und<br />

Jugendzentrum „Kontakt Erfttal“).<br />

Schulwerkstatt<br />

BLITZ<br />

Schülercafe<br />

Kontakt Erfttal<br />

Jahresbericht 2011<br />

OGS<br />

ProVier


Schulwerkstatt Blitz<br />

Kontakt Erfttal<br />

Im November 2011 feierte die Schulwerkstatt Blitz ihr zehnjähriges Jubiläum. Das Team<br />

um Heiko Ritters und Stephan Eichhorn kümmert sich um <strong>Neuss</strong>er Mädchen und Jungen,<br />

die die Schule nicht oder nur noch unregelmäßig<br />

besuchen. In einem sehr individualisierten Unterricht<br />

in der Hauptschule an der Gnadentaler Allee<br />

werden bis zu 15 Schülerinnen und Schüler auf den<br />

normalen Schulalltag vorbereitet. An zwei Tagen der<br />

Woche werden in der Werkstatt des „Kontakt Erfttal“<br />

handwerkliche und soziale Kompetenzen trainiert.<br />

Ziel der Schulwerkstatt ist eine Reintegration der Jugendlichen<br />

in die Hauptschule und dem damit verbundenen<br />

Erwerb eines Schulabschlusses.<br />

Trägerschaft der Offenen Ganztagsgrundschule Erfttal<br />

Das Angebot der OGS besteht mittlerweile aus fünf Gruppen (insgesamt 108 Kinder).<br />

Angestrebt wird der Aufbau eines verlässlichen Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsangebots<br />

für Kinder der Primarstufe. Bei einem Großteil der Kinder bestehen erhebliche<br />

Probleme im sprachlichen Bereich sowie bei der Konzentrationsfähigkeit und<br />

dem Durchhaltevermögen. Deswegen stellt die Unterstützung in diesem Bereich einen<br />

Schwerpunkt der täglichen Arbeit dar. Personell ist die Ganztagsgrundschule mit fünf<br />

Fachkräften und Ergänzungskräften ausgestattet. Durch die Kooperation von Offener Jugendarbeit<br />

und Grundschule sind für die inhaltliche pädagogische Arbeit optimale Voraussetzungen<br />

geboten.<br />

Trägerschaft der Schulsozialarbeit / Pro 4 an der Grundschule Erfttal<br />

Die Schulsozialarbeit ist ein wichtiger Bestandteil der Unterstützung von Eltern, Kindern<br />

und Lehrkräften an der Grundschule in Erfttal. Ein Baustein ist es, Methoden und Handlungsformen<br />

zu entwickeln, um Kinder in besonderen Problemlagen zu unterstützen. Sie<br />

stellt eine zusätzliche pädagogische Ressource für die Schule dar.<br />

Seit 2011 wird in diesem Rahmen auch das Elterntraining TripleP durchgeführt.<br />

Schülercafé<br />

Auch im Jahr 2011 konnte das an der Hauptschule Gnadentaler Allee bestehende Schülercafé<br />

weitergeführt werden. Seit 2011 wird in diesem Rahmen auch das Elterntraining<br />

TripleP durchgeführt.<br />

Jahresbericht 2011 Seite 31


Seite 32<br />

Kontakt Erfttal<br />

Das Schülercafé ist von Montag bis Donnerstag von 12.30 bis 15.30 Uhr geöffnet und<br />

wird von drei Honorarkräften des Kontakt Erfttal betreut. Neben zahlreichen Spielaktionen<br />

werden spezielle Kurse wie Tanz, Gymnastik, Breakdance und Sport angeboten.<br />

Durchführung von Schul-Arbeitsgemeinschaften<br />

Mit Beginn des Schuljahres wurden für die Schüler der Gebr.-Grimm-Grundschule wieder<br />

mehrere AGs in den Räumen des Kontakt Erfttal angeboten (Koch-AG, Computer-AG,<br />

Kreativ-AG, Tanz-AG, Bastel-AG, Musik-AG, Basketball-AG).<br />

Wir sind in folgenden Arbeitskreisen vertreten:<br />

• Arbeitskreis der in Erfttal tätigen sozialpädagogischen Fachkräfte<br />

• Trägerkonferenz Erfttal<br />

• Arbeitskreise „Offene Tür“, “Keine Gewalt“, „Kinder in Erfttal“, „Streetwork“<br />

• Arbeitskreis Kooperation Jugendhilfe und Schule<br />

• Arbeitsgemeinschaft nach §§ 78, 80 (3) KJHG<br />

• Mädchenarbeitskreis / Jungenarbeitskreis<br />

• Diözesanarbeitsgemeinschaft der Kath. Offenen Jugendarbeit in der Erzdiözese Köln<br />

• Regelmäßige Besprechungen mit und Unterstützung durch das Kulturamt der<br />

Stadt <strong>Neuss</strong> zur Jugend- und Stadtteilkulturförderung<br />

• <strong>Netzwerk</strong> „so früh“<br />

Sonderveranstaltungen<br />

• Beteiligung an der Organisation und Durchführung der 8. <strong>Neuss</strong>er Jungenaktions-<br />

woche in Fischbach/Eifel<br />

• Beteiligung an der Organisation und Durchführung der <strong>Neuss</strong>er Mädchentage<br />

• 15. Kinderkarnevalsumzug durch Erfttal; Karnevalsfête mit der Gebrüder-Grimm-<br />

Grundschule<br />

• Zahlreiche Ausstellungen, Konzerte und Kleinkunstveranstaltungen. Dies beinhaltet<br />

u. a. die Konzertreihe „Kontakt meets Klassik“ oder internationale Konzerte<br />

• Mehrere große Feten, die von jugendlichen Besuchern organisiert wurden<br />

• Großes Sommer-Kinderfest, Weihnachtsfeier<br />

Jahresbericht 2011


Bedburger Str. 61<br />

41469 <strong>Neuss</strong><br />

Tel.: 02131 101776<br />

Fax.: 02131 179796<br />

buergerhaus-erfttal@web.de<br />

www.buergerhaus-erfttal.de<br />

www.erfttal-online.de<br />

Hauptamtlich Beschäftigte<br />

Leitungsteam<br />

Christa Ripkens, Paul Petersen<br />

Diplom-Sozialpädagogen<br />

Infotheke<br />

Werner Kloth<br />

Wohnprojekt „Leben in Gemeinschaft“<br />

Margit Lorenzen<br />

Sandra Milano<br />

Zehra Lopez<br />

Bürgerhaus Erfttal<br />

Handlungsfelder:<br />

Die Gemeinwesenarbeit in Erfttal gliedert sich in 6 Teilbereiche:<br />

1. Stadtteilmanagement / <strong>Netzwerk</strong> Erfttal<br />

2. Nachbarschaft / Integration<br />

3. Information / Beratung<br />

4. Familie / Freizeit<br />

5. Weiterbildung<br />

6. Dienstleistungen<br />

Aufgrund stetig wechselnder Bedarfslagen im Stadtteil ergänzen wir unsere originären<br />

Handlungsfelder mit flankierenden Projekten, zu denen Kooperationsvereinbarungen<br />

mit dem Jobcenter Rhein-Kreis <strong>Neuss</strong> und dem <strong>Neuss</strong>er Bauverein geschlossen wurden.<br />

Die Durchführung der nachfolgend genannten Projekte verdanken wir der Finanzierung<br />

durch unsere Kooperationspartner:<br />

Projekte<br />

• Beratung für ALG II-Empfänger in Arbeitsgelegenheiten in Kooperation mit dem Job-<br />

center Rhein-Kreis <strong>Neuss</strong> und Beschäftigungsförderungsgesellschaft mbH Rhein-<br />

Kreis <strong>Neuss</strong> (BfG) bis 03.2011<br />

Jahresbericht 2011 Seite 33


Seite 34<br />

Bürgerhaus Erfttal<br />

• „AGH Step“, berufliche Integration für allein erziehende Frauen in Kooperation mit<br />

Jobcenter RKN und BfG<br />

• Wohnprojekt „Leben in Gemeinschaft“ in Kooperation mit der <strong>Neuss</strong>er Bauverein AG<br />

Weiterer Arbeitsbereich<br />

• Integrationsförderung in Kooperation mit Internationaler Bund Dormagen (IB) und<br />

Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF)<br />

Jubiläum: 40 Jahre Gemeinwesenarbeit (GWA) in <strong>Neuss</strong> Erfttal<br />

Den Schwerpunkt unseres diesjährigen Tätigkeitsberichtes legen wir auf unser 40-jähriges<br />

Jubiläum. Die Gemeinwesenarbeit (GWA) wurde zusammen mit dem Stadtteil<br />

Erfttal 2011 vierzig Jahre alt. Gemeinsam mit Bewohnern, unseren Besuchern und den<br />

Akteuren des Erfttaler <strong>Netzwerk</strong>es wurde am 17.09.2011 ein großes Picknick auf der<br />

Bedburger Straße veranstaltet.<br />

Im Mai 2001 feierte der Stadtteil Erfttal sein 30-jähriges Bestehen mit einem großen<br />

Stadtteilfest und der Zukunftswerkstatt. Es war der Auftakt für einen Stadtteilerneuerungsprozess,<br />

den wir gemeinsam mit der Stadt <strong>Neuss</strong> maßgeblich gesteuert haben und der<br />

vom Stadtrat mit dem Sonderbudget-Erfttal finanziell ausgekleidet wurde. Diese, gewissermaßen<br />

als Anschubleistung zu verstehenden Mittel, beliefen sich auf insgesamt<br />

550.000,- € und wurden durch die GWA in Erfttal verwaltet.<br />

Bis heute sind wir Motor im sogenannten „<strong>Netzwerk</strong> Erfttal“ und initiieren mit unterschiedlichen<br />

Akteuren und Mitstreitern Projekte und Maßnahmen, die den Stadtteil<br />

nachhaltig und zukunftsorientiert prägen. In den Gremien der Träger- und Stadtteilkonferenz<br />

werden die Belange des Stadtteils unter unserem Vorsitz regelmäßig erörtert und<br />

in themenorientierten Arbeitsgruppen vertieft. Probleme und Missstände werden eingebracht,<br />

Lösungsideen in sinnvolle Handlungsansätze umgesetzt.<br />

Vieles konnten wir in den vergangenen 10 Jahren für den Stadtteil erreichen. So wurden<br />

die Bedingungen für die Betreuung von Kindern und Jugendlichen unter verschiedenen<br />

Aspekten verbessert, bspw. durch die Gewinnung von Streetworkern für den Stadtteil. In<br />

der Zukunftswerkstatt war die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen auf der Straße mit<br />

höchster Dringlichkeit bewertet worden. Dennoch hat es dann noch ein Jahr gedauert,<br />

bis der erste Streetworker seinen Dienst im Stadtteil aufnehmen konnte. Der Einstieg der<br />

Streetworker wurde in der Arbeitsgruppe Streetwork unter Federführung der GWA sorgfältig<br />

vorbereitet und mit der Jugendhilfeplanung der Stadt <strong>Neuss</strong> abgestimmt.<br />

Zum Thema Stadtteil-Image führten wir verschiedene Kampagnen durch, um den Stadtteil<br />

in einem positiveren Licht erscheinen zu lassen. Hierzu zählen regelmäßige Stadtteilfeste<br />

in den vergangenen Jahren, an denen sich Erfttaler Einrichtungen, Geschäfts-<br />

Jahresbericht 2011


Bürgerhaus Erfttal<br />

leute und Bewohnergruppen beteiligt haben. Besondere Highlights waren hierbei die<br />

Marathonläufe der Speedskater, die in den Jahren 2002 bis 2004 in Erfttal den NRW-Cup<br />

für Inline-Fahrer ausgetragen haben. Eine sehr gut besuchte Veranstaltung, die unter der<br />

Schirmherrschaft von Herrn Bürgermeister Herbert Napp stand. Als prominenter Teilnehmer<br />

hatte sich hierzu der damalige Landrat, Herr Dieter Patt, eingetragen.<br />

Bis 2005 wurden uns im Rahmen des Sonderbudgets-Erfttal durch den Rat der Stadt<br />

<strong>Neuss</strong> Gelder für sogenannte Flankierende Maßnahmen bewilligt. Diese Maßnahmen<br />

zu konzipieren und bedarfsgerecht umzusetzen oblag ebenfalls der GWA. Die Schwerpunkte<br />

besetzten wir mit den Themen<br />

• Trainingsgruppen für jugendliche Gewalttäter in Kooperation mit umliegenden Haupt-<br />

schulen,<br />

• Präventive Theaterpädagogik an der Gebrüder-Grimm-Gemeinschaftsgrundschule zu<br />

den Themen Sucht und sexueller Missbrauch,<br />

• Sprachförderangebote für Kinder in Erfttaler Kindertagesstätten,<br />

• Citymax-Projekt zur Verkehrssicherheit in Erfttal in Kooperation mit der Kreispolizei-<br />

behörde <strong>Neuss</strong> und der Verkehrswacht.<br />

Von 2004 bis 2005 gelang es mit dem Umbau des damaligen Gemeinwesenzentrums in<br />

das heutige Bürgerhaus Erfttal gemeinsam mit dem Technischen Gebäudemanagement<br />

und der Jugendhilfeplanung der Stadt <strong>Neuss</strong>, den Wunsch nach neuen Räumen und<br />

Möglichkeiten einer bedarfsgerechten Nutzung des <strong>Haus</strong>es zu realisieren. Darauffolgend<br />

konnten die Beratungshilfen ausgedehnt und die Nutzungsmöglichkeiten für Kurs-<br />

und Gruppenangebote erweitert werden. Neu eingerichtet wurde im Zuge des Umbaus<br />

auch eine Info-Theke. Die Besucher des <strong>Haus</strong>es werden dort in Empfang genommen,<br />

es werden Kurzauskünfte gegeben, Fotokopien erstellt, Briefmarken verkauft oder auch<br />

Mails und Fax verschickt.<br />

Maßgeblichen Anteil an der Neugestaltung des Bürgerhauses hatten die Teilnehmer des<br />

Integrationsprojektes, das von 2005 bis 2008 mit Mitteln des Bundesamtes für Migration<br />

und Flüchtlinge (BAMF) im Bürgerhaus stattfinden konnte. Junge Erwachsene mit meist<br />

russischer und kasachischer Herkunft, die im Stadtteil noch wenig Anschluss hatten, fanden<br />

in den neuen Räumen Ansprache und einen Vertrauensvorschuss. Eine „Investition“,<br />

die die Teilnehmer mit handwerklichem Geschick und verbindlicher Projektmitarbeit<br />

belohnten.<br />

Während sich die vielfältigen Aktivitäten im Rahmen des Erfttaler Stadtteilerneuerungsprozesses<br />

zunächst vorwiegend auf klassische Maßnahmen sozialpädagogischer Handlungsfelder<br />

der Jugend-, Familien- und Integrationsarbeit konzentrierten, wurden ab<br />

2005 auch die Nachfragen der „Lokalen Ökonomie“ mit Themen wie Qualifizierung,<br />

Arbeit und Beschäftigung im Stadtteil durch die GWA aufgegriffen.<br />

So konnten Maßnahmen zur Beruflichen Integration nach der damals eingeführten<br />

„Hartz IV-Gesetzgebung“ in Kooperation mit dem Jobcenter Rhein-Kreis <strong>Neuss</strong> umge-<br />

Jahresbericht 2011 Seite 35


Seite 36<br />

Bürgerhaus Erfttal<br />

setzt werden. In Vertretung für den <strong>SKM</strong> <strong>Neuss</strong> e.V. trat die GWA Erfttal 2005 in die<br />

Trägergemeinschaft AGH des Rhein-Kreises <strong>Neuss</strong> ein. In enger Zusammenarbeit mit den<br />

dort vertretenen Beschäftigungsträgern und dem Technologiezentrum Glehn gelang es,<br />

für Erfttal zugeschnittene Beschäftigungsplätze mit flankierenden Beratungsangeboten<br />

im Bürgerhaus einzurichten. Bis heute werden in diesem Rahmen, seit 2006 unter den<br />

Projektbezeichnungen „STEP“ und von Oktober bis Dezember 2011 zusätzlich „Rhein-<br />

Kreis-Nice“, arbeitsmarktferne Personen gefördert.<br />

Das Handlungsfeld „Lokale Ökonomie“ beinhaltet neben der Beruflichen Integration<br />

auch die Bereiche Gestaltung einer Ortsmitte und Situation des lokalen Einzelhandels<br />

in Erfttal.<br />

Mit Rücksicht auf die Situation im städtischen <strong>Haus</strong>halt wurden diese Themen in den<br />

vergangenen Sitzungen der Trägerkonferenz Erfttal mehrfach zurückgestellt. Ein erhöhter<br />

Handlungsbedarf wird allerdings von unabhängiger Seite durch das Einzelhandelsgutachten<br />

der Dr. Paul G. Jansen GmbH aus dem Jahr 2009 (im Auftrag der Stadt <strong>Neuss</strong>)<br />

sowie dem Stadtentwicklungskonzept Perspektive <strong>Neuss</strong> 2020+ der Stadt <strong>Neuss</strong> belegt.<br />

2011 hat sich die GWA der umfassenden Thematik auf Wunsch aus dem Einzelhandel<br />

angenommen. Es wurden erste Gespräche mit der Wirtschaftsförderung der Stadt <strong>Neuss</strong><br />

geführt. Für 2012 ist eine genauere Betrachtung und Prüfung der Problematik anvisiert.<br />

Hierzu werden wichtige Akteure durch die Vertreter der Wirtschaftsförderung hinzugezogen.<br />

Vorgesehen sind bspw. die Eigentümer entlang der Ladenzeile Euskirchener Straße,<br />

insbesondere die EPM / ASSETIS GmbH sowie zur Erörterung städtebaulicher Maßnahmen<br />

für eine neue Ortsmitte die Ämter für Planung und Verkehrslenkung der Stadt<br />

<strong>Neuss</strong>. Die Beteiligung der <strong>Neuss</strong>er Bauverein AG ist ebenfalls angestrebt, da ihre - der<br />

Ladenzeile gegenüberliegenden - Wohnanlagen unmittelbar betroffen sind.<br />

Unter dem Aspekt der Sozialen Integration werden im Bürgerhaus Erfttal unter Beteiligung<br />

verschiedener Bildungsträger seit jeher verschiedene Sprachfördermaßnahmen angeboten.<br />

Seit 2009 steht uns hierfür der IB mit seinen Integrationskursangeboten (nach<br />

BAMF-Richtlinien) zur Seite.<br />

Um das Integrationsangebot für jüngere Menschen über die Sprachförderung hinaus zu<br />

erweitern, haben wir 2011 die Kooperation mit dem IB ausgeweitet. Seit Oktober 2011<br />

beherbergt das Bürgerhaus Erfttal den Jugendmigrationsdienst (JMD) des IB in seinen<br />

Räumen. Der JMD bietet bspw. Orientierungshilfen im Bildungs- und Ausbildungssystem<br />

und Trainingseinheiten zur Erlangung sozialer Kompetenzen etc. an.<br />

Angesichts der sich nicht nur in Erfttal verändernden Bevölkerungsstruktur (Stichwort: demografischer<br />

Wandel) richtete auch die GWA ihr Augenmerk verstärkt auf die Zielgruppe<br />

der Senioren. Die Abrissarbeiten an den Wohnungsbeständen der <strong>Neuss</strong>er Bauverein AG<br />

(NBV) veränderte 2008 nicht nur das Erscheinungsbild der Euskirchener Straße, sondern<br />

eröffneten für die GWA auch die Möglichkeit, sich im Sinne der Erfttaler Senioren in<br />

Jahresbericht 2011


Bürgerhaus Erfttal<br />

eine Kooperation mit dem NBV zu begeben. Bereits im Vorfeld der Abrissarbeiten war<br />

der NBV 2006 zu Gast in der Stadtteilkonferenz Erfttal unter Vorsitz der GWA, um die<br />

Neubauplanung der Häuser auf der Euskirchener Straße vorzustellen. Diese Planung<br />

beinhaltete auch die Errichtung von barrierefreien Gruppenwohnungen für Senioren.<br />

Hieraus entwickelte sich in mehreren Gesprächen der Folgemonate zwischen <strong>SKM</strong> und<br />

NBV ein Kooperationsvertrag. Vereinbart wurde, die Gruppenwohnungen mit einem von<br />

der GWA zu entwickelnden Konzept zu betreuen. So entstand das Betreuungskonzept<br />

„Leben in Gemeinschaft“ an der Euskirchener Str. 36, in dem 2011 bereits 18 Bewohnerinnen<br />

und Bewohner durch ein dreiköpfiges Betreuungsteam aus Pflegefachkräften des<br />

Bürgerhauses betreut wurden.<br />

Mit dem Wohnkonzept „Leben in Gemeinschaft“ ist es 2009 zumindest im Bereich der<br />

Wohnsituation von Senioren gelungen, einen ersten Schritt zur Erweiterung altersgerechter<br />

Angebote im Stadtteil zu gehen. Es gilt jedoch, weitere Quartierhilfen sicherzustellen,<br />

um bestehende Versorgungslücken zu schließen. Die demografische Entwicklung<br />

wird in den nächsten Jahren zu einem Bedarfsanstieg altersgerechter Versorgungsangebote<br />

im Stadtteil führen. Für die hilfe- und pflegebedürftigen Menschen wird es zunehmend<br />

schwieriger werden, aus eigener Kraft oder mit der Familie möglichst lange eine<br />

ausreichende Versorgung zu <strong>Haus</strong>e zu gewährleisten. Die professionellen Dienste, wie<br />

z. B. ambulante Pflegedienste und Pflegeheime, werden kaum alle Lücken schließen<br />

können. Es wird also zukünftig auch in Erfttal Priorität haben, diese Dienste in einem Versorgungsnetz<br />

durch weitere Angebote sinnvoll zu ergänzen: in einem <strong>Netzwerk</strong>, in dem<br />

nachbarschaftliche bzw. ehrenamtliche Hilfen, Informations- und Beratungsangebote,<br />

wie auch haushaltsnahe Dienstleistungen, die wohnortnahe Versorgung sicherstellen.<br />

Das Bürgerhaus Erfttal will hierfür zentrale Anlaufstelle werden, bei der die einzelnen<br />

Quartierhilfen abrufbar sind. Die Implementierung dieser Zielsetzungen wird eine der<br />

wesentlichen Herausforderungen der GWA für 2012 werden.<br />

Wöchentliches Regelangebot<br />

Montag Angebot Leitung/Durchführung<br />

09.00-13.00 Uhr Cafeteria/Infotheke Werner Kloth (<strong>SKM</strong>)<br />

09.00-13.00 Uhr Projekt AGH Step Julia Kampmann (<strong>SKM</strong>)<br />

09.00-13.00 Uhr Projekt Rhein-Kreis Nice Frau Meuter (<strong>SKM</strong>)<br />

09.00-12.30 Uhr Integrationskurs Olga Kissani (IB)<br />

09.00-12.00 Uhr Beratung für Senioren Daniela Boy (DRK)<br />

und Integration<br />

10.00-10.45 Uhr Ausgleichsgymnastik Helga Hillen<br />

14.00-18.00 Uhr Cafeteria/Infotheke<br />

Werner Kloth (<strong>SKM</strong>)<br />

15.00-18.00 Uhr Anlaufberatung Christa Ripkens,<br />

Paul Petersen (<strong>SKM</strong>)<br />

16.00-18.00 Uhr Sprachkurs Renita Radok<br />

Russisch/Deutsch (Freundeskreis)<br />

Jahresbericht 2011 Seite 37


Seite 38<br />

Bürgerhaus Erfttal<br />

Dienstag Angebot Leitung/Durchführung<br />

09.00-13.00 Uhr Cafeteria/Infotheke Werner Kloth (<strong>SKM</strong>)<br />

09.00-13.30 Uhr Integrationskurs Olga Kissani (IB)<br />

09.00-13.00 Uhr Projekt Rhein-Kreis Nice Julia Kampmann (<strong>SKM</strong>)<br />

09.00-12.00 Uhr Schuldner- und Barbara Schneiders (<strong>SKM</strong>)<br />

Insolvenzberatung<br />

(einmal im Monat)<br />

09.00-14.00 Uhr Projekt AGH Step Doris Töller (<strong>SKM</strong>)<br />

10.00-12.00 Uhr AK Sicherheit Paul Petersen (<strong>SKM</strong>)<br />

+ Streetwork (6x/Jahr)<br />

10.00-13.00 Uhr Anlaufberatung Paul Petersen (<strong>SKM</strong>)<br />

10.00-12.45 Uhr Computerkurs Manfred Horbach<br />

12.30-14.00 Uhr Mittagstisch/AGH Step Doris Töller/Step-TN (<strong>SKM</strong>)<br />

14.00-16.00 Uhr Pilates- Training Frau Demir<br />

14.00-18.00 Uhr Cafeteria/Infotheke Werner Kloth (<strong>SKM</strong>)<br />

14.00-16.30 Uhr Allg. Soziale Beratung u. Rita Gietmann (SkF <strong>Neuss</strong>)<br />

„Guter Start ins Leben“<br />

15.30-18.00 Uhr Malkurs für Kinder Tanja Eibauer<br />

5 - 7 J. (Freundeskreis)<br />

14.00-16.00 Uhr Alphabetisierung Christel Kölsch (<strong>SKM</strong>)<br />

17.45-18.45 Uhr Rechtsberatung Norbert Blinken, RA<br />

Mittwoch Angebot Leitung/Durchführung<br />

09.00-13.00 Uhr Cafeteria/Infotheke Werner Kloth (<strong>SKM</strong>)<br />

09.00-13.30 Uhr Integrationskurs Olga Kissani (IB)<br />

09.00-13.00 Uhr Projekt AGH Step Julia Kampmann (<strong>SKM</strong>)<br />

09.00-12.00 Uhr AGH-Beratung ARGE Serena Becker (<strong>SKM</strong>)<br />

09.30-12.30 Uhr Mutter-Kind-Gruppe Habibe Elibal (DRK)<br />

09.30-12.30 Uhr Seidenmalerei (1x/Mo.) Karin Kauertz<br />

10.30-11.00 Uhr Mütter-Kind-Gruppe Habibe Elibal (DRK)<br />

12.30-14.00 Uhr Mittagstisch Doris Töller/Stepm-TN (<strong>SKM</strong>)<br />

14.00-16.00 Uhr Fach-AK der Christa Ripkens (<strong>SKM</strong>)<br />

Einrichtungen in Erfttal Hannegret Frohn (DRK Faze)<br />

(4x/Jahr)<br />

14.00-15.15 Uhr Pilates- Training Frau Demir<br />

14.00-18.00 Uhr Cafeteria/Infotheke Werner Kloth (<strong>SKM</strong>)<br />

14.00-16.00 Uhr Jugend- u. Familienhilfe Nicole Heske (JA, Stadt <strong>Neuss</strong>)<br />

16.00-18.00 Uhr Malschule für Kinder Tanja Eibauer (Freundeskreis)<br />

7 - 10 J.<br />

17.45-20.00 Uhr Computerkurs Manfred Horbach<br />

18.00-21.30 Uhr Inter. Frauen-Kochgruppe<br />

(3. Mi. im Monat) Christa Ripkens (<strong>SKM</strong>)<br />

18.00-20.30 Uhr Kreativtreff<br />

(1+2 Mi. im Monat) Christa Ripkens (<strong>SKM</strong>)<br />

Jahresbericht 2011


Bürgerhaus Erfttal<br />

Donnerstag Angebot Leitung/Durchführung<br />

09.00-13.00 Uhr Cafeteria/Infotheke Werner Kloth (<strong>SKM</strong>)<br />

09.00-14.00 Uhr Projekt AGH Step Doris Töller/Step-TN (<strong>SKM</strong>)<br />

09.00-12.30 Uhr Beratung für Menschen Frau Lux (KoKoBe, Augustinus<br />

mit geistiger Behinderung Kliniken)<br />

(u. n. Vereinbar.)<br />

09.00-13.30 Uhr Integrationskurs Christel Kölsch (IB)<br />

09.00-11.00 Uhr Allg. Soziale Beratung u. Rita Gietmann (SkF)<br />

„Guter Start ins Leben“<br />

09.30-12.00 Uhr Jugend- u. Familienhilfe Sabine Pötsch (JA, Stadt <strong>Neuss</strong>)<br />

10.00-12.45 Uhr Computerkurs Manfred Horbach<br />

12.30-14.00 Uhr Mittagstisch/AGH Step Doris Töller/Step-TN (<strong>SKM</strong>)<br />

15.00-08.00 Uhr Anlaufberatung Christa Ripkens,<br />

Paul Petersen (<strong>SKM</strong>)<br />

15.00-18.00 Uhr Tanzcafe Christa Ripkens<br />

(j. 3. Do. im Monat) Ehrenamtler (<strong>SKM</strong>)<br />

17.00-19.00 Uhr Trägerkonferenz/ Paul Petersen, Christa Ripkens<br />

Stadtteilkonferenz/ (<strong>SKM</strong>), <strong>Netzwerk</strong> Erfttal<br />

Freitag Angebot Leitung/Durchführung<br />

09.00-13.00 Uhr Cafeteria/Infotheke Werner Kloth (<strong>SKM</strong>)<br />

09.00-13.00 Uhr Projekt „Rhein-Kreis Nice“ Frau Meuter (<strong>SKM</strong>)<br />

09.00-12.00 Uhr AGH-Beratung ARGE Serena Becker (<strong>SKM</strong>)<br />

13.30-15.30 Uhr Zeichnen- und Malkurs Anna Kühl (Freundeskreis)<br />

für Kinder von 5-7 J.<br />

15.00-17.00 Uhr Seniorengruppe Ella Kühl (Freundeskreis<br />

16.00-18.00 Uhr Zeichnen- und Malkurs Alexander Kühl (Freundeskreis)<br />

für Kinder von 8-12 J.<br />

18.00-24.00 Uhr Offener Treff für Johann Seidenzahl<br />

junge Erwachsene Olga Michel,<br />

Kinowerkstatt Galina Tabert (<strong>SKM</strong>)<br />

18.00-23.00 Uhr Treff am Freitag Alexander Kühl,<br />

Ella Kühl (Freundeskreis)<br />

Sonntag Angebot Leitung/Durchführung<br />

11.00-13.30 Uhr Musik- und Elterninitiative<br />

Tanzunterricht für<br />

Kinder aus Sri Lanka<br />

10.00-01.00 Uhr Vermietung für<br />

priv. Familienfeiern<br />

Jahresbericht 2011 Seite 39


Seite 40<br />

Projekt „Step“<br />

Projekt „Step“<br />

in Norf/<strong>Derikum</strong> und Erfttal<br />

Ein Gemeinschaftsprojekt der ARGE Rhein-Kreis <strong>Neuss</strong>,<br />

der Beschäftigungsförderungsgesellschaft mbH (Bfg) Rhein-Kreis <strong>Neuss</strong>,<br />

der Freizeitstätte <strong>Haus</strong> <strong>Derikum</strong> (<strong>SKM</strong>) und des Bürgerhauses Erfttal (<strong>SKM</strong>)<br />

Hauptamtlich Beschäftigte<br />

Bürgerhaus Erfttal<br />

Christa Ripkens, Diplom-Sozialpädagogin: Projektleitung AGH Step<br />

Julia Kampmann, Diplom-Sozialarbeiterin: Sozialpädagogische Begleitung AGH Step<br />

Freizeitstätte <strong>Haus</strong> <strong>Derikum</strong><br />

Beate Neunzig, Diplom-Sozialarbeiterin: Projektleitung und sozialpädagogische<br />

Begleitung AGH Step<br />

Doris Töller: Praxisanleitung im „Bürgerhaus Erfttal“<br />

und in der „Freizeitstätte <strong>Haus</strong> <strong>Derikum</strong>“<br />

Die Arbeitsgelegenheit (AGH) „STEP“ wurde eigens für alleinerziehende Frauen mit Kindern<br />

ab 3 Jahre entwickelt, die seit längerer Zeit arbeitslos sind bzw. noch nie einer<br />

sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit nachgegangen sind.<br />

Sofern eine Frau alleinerziehend, seit längerer Zeit arbeitslos und nicht gesundheitlich<br />

bedingt arbeitsunfähig ist, kann eine Zuweisung in das Projekt erfolgen – diese Zuweisung<br />

erfolgt durch das Jobcenter.<br />

Die Arbeitsgelegenheit „Step“ für alleinerziehende Frauen findet im Bürgerhaus Erfttal<br />

und im <strong>Haus</strong> <strong>Derikum</strong> statt. Seit dem Frühjahr 2008 haben ca. 100 Frauen jeweils sechs<br />

Monate an sozialpädagogischer Gruppenarbeit, Qualifizierungseinheiten und dem Praxisteil<br />

(Nähwerkstatt bzw. Mittagstisch) teilgenommen.<br />

Inhalte der Gruppenarbeit und Qualifizierung sind:<br />

• Erstellen von Bewerbungsunterlagen,<br />

• Organisation der Kinderbetreuung,<br />

• Erziehungsprobleme,<br />

• Trennungsprobleme,<br />

• Sorgerechtsfragen,<br />

• Umgang mit Misserfolgen,<br />

• Probleme mit der Selbstwahrnehmung,<br />

• Gesundheitsfragen,<br />

Jahresbericht 2011


• <strong>Haus</strong>haltsführung / Schulden,<br />

• Umgang mit Behörden,<br />

• Konfliktlösungen,<br />

• Freizeitgestaltung und vieles mehr.<br />

Projekt „Step“<br />

Während der 6-monatigen Maßnahme werden die alleinerziehenden Frauen von einer<br />

Fallmanagerin des Jobcenters zusätzlich betreut. Die Fallmanagerin besucht regelmäßig<br />

die Gruppen in <strong>Derikum</strong> und Erfttal, um anliegende Probleme zu besprechen.<br />

Der Praxisanteil im <strong>Haus</strong> <strong>Derikum</strong> beinhaltet die Beschäftigung in einer Nähwerkstatt.<br />

Die Frauen erlernen unter Anleitung Grundkenntnisse des Nähens mit der Maschine,<br />

Stoffe zuschneiden, konzentriertes Arbeiten, selbstständiges Fertigen von kleinen Projekten,<br />

und sie arbeiten als Gruppenmitglied an einzelnen Nähprojekten mit.<br />

Der Praxisanteil im Bürgerhaus Erfttal umfasst unter der Anleitung der Praxisanleiterin<br />

die Planung, den Einkauf, das Zubereiten und das Servieren der Speisen, die Reinigung<br />

der Geräte und der Küche sowie das anschließende Kassieren.<br />

Jede Teilnehmerin bekommt während der 6-monatigen Maßnahme eine Mehraufwandsentschädigung<br />

pro geleisteter Arbeitsstunde von 1,50 € zusätzlich zu ihrem Arbeitslosengeld<br />

II.<br />

Ca. 4 Wochen vor Abschluss der Maßnahme findet ein Gespräch mit der Teilnehmerin,<br />

der Sozialarbeiterin und der Fallmanagerin der ARGE statt, in dem besprochen wird,<br />

welcher Weg für die Teilnehmerin nach der Maßnahme „STEP“ der geeigneteste wäre,<br />

und wie sie ihn beschreiten kann. Die Palette reicht von Weiterbildungsmaßnahmen zur<br />

Verbesserung der Qualifikation über Integrationskurse zur Verbesserung der Sprache, bis<br />

hin zur Besetzung freier Stellen am ersten Arbeitsmarkt, im Rahmen der individuellen<br />

Fähigkeiten.<br />

Über 90 % der alleinerziehenden Frauen sprechen nach der Maßnahme von einer für<br />

sie wichtigen Zeit. Sie empfanden es als positiv, mit anderen Frauen, die die gleiche<br />

Situation und somit auch ähnliche Probleme haben, ins Gespräch zu kommen und sich<br />

auszutauschen. Darüber hinaus konnten die Probleme / Vermittlungshemmnisse mit Hilfe<br />

der Beraterin zum großen Teil ausgeräumt werden und der Weg war frei, um sich auf<br />

Anderes zu konzentrieren z. B. sich auf dem Arbeitsmarkt zu bewerben.<br />

Zwei- bis dreimal im Jahr finden Treffen der „STEP-Frauen“ im Bürgerhaus Erfttal statt.<br />

Alle alleinerziehenden Frauen, die beim <strong>SKM</strong> an der Maßnahme „STEP“ teilgenommen<br />

haben, werden eingeladen. Dort werden Erfahrungen ausgetauscht, Kontakte aufgefrischt<br />

und über den „nach der Maßnahme eingeschlagenen Weg“ der ehemaligen Teilnehmerinnen<br />

gesprochen. Ein Großteil der alleinerziehenden Frauen, die das 6-monatige<br />

STEP-Programm durchlaufen haben, finden nach der Maßnahme einen Arbeitsplatz in<br />

Teilzeit auf dem ersten Arbeitsmarkt.<br />

Jahresbericht 2011 Seite 41


Freizeitstätte <strong>Haus</strong> <strong>Derikum</strong><br />

Ruhrstr. 45<br />

41469 <strong>Neuss</strong><br />

Tel: 02137 4920<br />

Fax: 02137 929690<br />

E-Mail: info@haus-derikum.de<br />

Hauptamtlich Beschäftigte<br />

Burkhart Eigen, Diplom-Sozialarbeiter (Fachbereichsleiter)<br />

Claudia Günther, Sozialarbeiterin/-pädagogin (BA)<br />

Beate Neunzig, Diplom-Sozialarbeiterin<br />

Marc Grahl, Diplom-Sozialarbeiter<br />

Serena Becker, Diplom-Sozialpädagogin<br />

Eugen Forer, Erzieher im Anerkennungsjahr (ab 01.08.2011)<br />

Ute Ehrbar, Verwaltung<br />

Honorarkräfte<br />

Justine Gerards, U3 Krabbelgruppe mit Sprachförderung<br />

Nebat Ibis, U3 Krabbelgruppe mit Sprachförderung<br />

Filiz Altin, Kümmerin<br />

Schulsozialarbeit/Pro4<br />

Hauptamtlich Beschäftigter<br />

Marc Grahl, Diplom-Sozialarbeiter<br />

Seite 42<br />

<strong>Haus</strong> <strong>Derikum</strong><br />

Gebundener Ganztag an der Geschwister-Scholl-Hauptschule<br />

Hauptamtlich Beschäftigte<br />

Ellen Bente, Diplom-Sozialarbeiterin/-pädagogin<br />

Manuela Rodenbeck, Studentische Hilfskraft<br />

(Hogeschool van Arnhem en Nijmegen)<br />

Übermittagsbetreuung Ganztagsrealschule Norf<br />

Honorarkräfte<br />

Jonathan Kliks<br />

Fabian Klein-Heßling<br />

Birgit Kreis<br />

Aijana Prein<br />

Sven Urner<br />

Frederik Hoedemakers<br />

Jahresbericht 2011


<strong>Haus</strong> <strong>Derikum</strong><br />

Der <strong>SKM</strong> ist seit dem Jahre 1981 in Norf-<strong>Derikum</strong> tätig.<br />

Die Freizeitstätte für Jung und Alt „<strong>Haus</strong> <strong>Derikum</strong>“, die am 10.09.1988 eingeweiht wurde,<br />

bietet umfangreiche und vielfältige Hilfen für die Menschen vor Ort, wie der nachfolgenden<br />

graphischen Darstellung zu entnehmen ist:<br />

Gemeinwesenarbeit<br />

<strong>Netzwerk</strong> <strong>Haus</strong> <strong>Derikum</strong><br />

STEP<br />

<strong>Haus</strong> <strong>Derikum</strong><br />

<strong>Netzwerk</strong> <strong>Haus</strong> <strong>Derikum</strong><br />

Kinderund<br />

Jugendarbeit<br />

<strong>Haus</strong><br />

<strong>Derikum</strong><br />

Nachmittags-<br />

betreuung<br />

R e a l s c h u l e<br />

Norf<br />

Ganztags-<br />

betreuung<br />

H a u p t s c h u l e<br />

Norf<br />

Jugendhilfe<br />

und<br />

Schule<br />

Allgemeine<br />

Soziale<br />

Beratung<br />

(ASB)<br />

Pro 4 –<br />

Schulsozialarbeit<br />

G r u n d s c h u l e<br />

Norf<br />

Jahresbericht 2011 Seite 43


Programm <strong>Haus</strong> <strong>Derikum</strong><br />

Seite 44<br />

<strong>Haus</strong> <strong>Derikum</strong><br />

Montag<br />

08.00 - 10.00 Uhr Eltern Café<br />

(in Zusammenarbeit mit der Geschwister-Scholl-Grundschule)<br />

09.00 - 13.00 Uhr STEP<br />

09.00 - 13.00 Uhr Vermietungssprechstunde<br />

09.00 - 13.30 Uhr Allgemeine Soziale Beratung<br />

09.00 - 11.00 Uhr U3 Krabbelgruppe mit Sprachförderung<br />

12.30 - 15.30 Uhr Projekt „Geld statt Stelle“ in der Ganztagsrealschule Norf<br />

14.00 - 17.00 Uhr Allgemeine Soziale Beratung<br />

15.00 - 17.00 Uhr Eltern-Kind-Café<br />

15.00 - 17.00 Uhr Spielnachmittag für Kinder<br />

16.00 - 17.30 Uhr Fußballtraining für Kinder<br />

17.00 - 21.30 Uhr Offener Abend für Jugendliche<br />

Dienstag<br />

09.00 - 13.00 Uhr STEP<br />

10.00 - 12.00 Uhr Stricktreff<br />

09.30 - 12.00 Uhr Stadtteilfrühstück<br />

09.00 - 13.30 Uhr Allgemeine Soziale Beratung<br />

12.30 - 15.30 Uhr Projekt „Geld statt Stelle“ in der Ganztagsrealschule Norf<br />

16.00 - 18.00 Uhr Mädchengruppe<br />

16.00 - 18.00 Uhr Jungengruppe<br />

14.00 - 17.00 Uhr Allgemeine Soziale Beratung<br />

15.00 - 17.00 Uhr Eltern-Kind-Café<br />

17.30 - 21.00 Uhr Bistro für Erwachsene<br />

17.00 - 21.00 Uhr Ehrenamtlertreff<br />

Mittwoch<br />

09.00 - 13.00 Uhr STEP<br />

10.00 - 11.30 Uhr Eltern-Kind-Gruppe<br />

12.30 - 15.30 Uhr Projekt „Geld statt Stelle“ in der Ganztagsrealschule Norf<br />

14.00 - 16.30 Uhr <strong>Haus</strong>aufgabenbetreuung<br />

ab 14.00 Uhr Sprechstunde des ASD, Jugendamt der Stadt <strong>Neuss</strong><br />

14.00 - 15.00 Uhr Sprechstunde Kümmerin<br />

15.00 - 17.00 Uhr Spielnachmittag für Kinder<br />

17.00 - 21.00 Uhr Offener Abend für Jugendliche<br />

18.00 - 20.00 Uhr Sportangebot für Jugendliche<br />

Jahresbericht 2011


<strong>Haus</strong> <strong>Derikum</strong><br />

Donnerstag<br />

09.00 - 13.00 Uhr STEP<br />

09.00 - 13.00 Uhr Vermietungssprechstunde<br />

10.30 - 12.00 Uhr Ausgleichsgymnastik für Frauen (TSV Norf)<br />

09.30 - 13.00 Uhr Stadtteilfrühstück<br />

12.30 - 15.30 Uhr Projekt „Geld statt Stelle“ in der Ganztagsrealschule Norf<br />

14.00 - 16.30 Uhr <strong>Haus</strong>aufgabenbetreuung<br />

15.00 - 17.00 Uhr Eltern-Kind-Café<br />

15.00 - 17.00 Uhr Spielnachmittag für Kinder<br />

18.00 - 20.00 Uhr Mädchengruppe<br />

17.00 - 21.30 Uhr Dance Club für Jugendliche<br />

Freitag<br />

09.00 - 13.00 Uhr STEP<br />

10.30 - 12.00 Uhr U3 Krabbelgruppe mit Sprachförderung<br />

09.00 - 12.00 Uhr Allgemeine Soziale Beratung<br />

15.00 - 17.00 Uhr Kochangebot für Kinder<br />

15.00 - 17.00 Uhr Spielnachmittag für Kinder<br />

17.00 - 20.30 Uhr Café für Jugendliche<br />

Es fanden Sonderveranstaltungen für verschiedene Altersgruppen statt, wie<br />

• Feten, die von unseren Besuchern organisiert werden,<br />

• ein Rockkonzert im Quartal,<br />

• Karnevalsveranstaltungen, Weihnachtsfeier, Nikolausfeier<br />

• Stadtteilfeste<br />

• Organisation und Durchführung der <strong>Neuss</strong>er Aktionstage für Jungen in der Eifel mit<br />

anderen <strong>Neuss</strong>er Einrichtungen.<br />

• Beteiligung an der Organisation und Durchführung der <strong>Neuss</strong>er Mädchentage<br />

Arbeitskreise:<br />

• Arbeitskreis “Offene Tür“ in <strong>Neuss</strong><br />

• Arbeitskreis “FAG I“ in <strong>Neuss</strong><br />

• Arbeitskreis “FAG IV“ in <strong>Neuss</strong><br />

• Arbeitskreis Kooperation Jugendhilfe und Schule<br />

• Arbeitskreis Kath. Jugendeinrichtungen in <strong>Neuss</strong><br />

• Stadtteilkonferenz Norf-<strong>Derikum</strong><br />

• Mädchenarbeitskreis und Jungenarbeitskreis<br />

• Arbeitskreis “Keine Gewalt“<br />

• Arbeitskreis “Gemeinwesenarbeit“<br />

• Forschungsprojekt “Familienorientierung in Einrichtungen der kath. Offenen Kinder-<br />

Jahresbericht 2011 Seite 45


Seite 46<br />

und Jugendarbeit“<br />

<strong>Haus</strong> <strong>Derikum</strong><br />

• Diözesanarbeitsgemeinschaft der Kath. Offenen Jugendarbeit in der Erzdiözese Köln<br />

• Fachkonferenz Männer und Jungenarbeit im <strong>SKM</strong>-Bundesverband<br />

• Arbeitskreis STEP<br />

• Arbeitskreis ARGE-Berater<br />

• LAG Jungenarbeit NRW<br />

Offene Kinder- und Jugendarbeit<br />

Ferienprogramm<br />

In diesem Jahr konnten wir, trotz des eher verhaltenen Sommerwetters, eine große Nachfrage<br />

unserer Angebote im Ferienprogramm verzeichnen.<br />

Besondere Highlights gerade für die Kinder aus dem<br />

Stadtteil <strong>Derikum</strong> waren die Ausflüge in den Düsseldorfer<br />

Südpark mit Picknick, Wasserspielplatz und Minigolf<br />

sowie der Ausflug an den Strand, den wir mit einer<br />

Gruppe von 15 Kindern in das Xantener Südsee Strandbad<br />

durchführten. Wasserrutsche, Wasserhüpfburgen<br />

aber auch Ballspiele im Wasser sowie am Strand fanden<br />

nicht nur bei unseren türkischen Mädchen großen<br />

Anklang. Nach dem großen Erfolg wird dieser Ausflug<br />

im Jahre 2012 bestimmt wiederholt.<br />

Einen sonnigen Tag erwischten wir beim Ausflug ins „Irrland“ nach Kevelaer. Mit einem<br />

Bollerwagen und viel Spaß ausgerüstet, erkundeten wir das riesige Gelände dieses Parks<br />

und beschlossen, dies im kommenden Jahr zu wiederholen.<br />

Traditionell fand auch in diesem Jahr das Wasserskiangebot für die Jugendlichen in Langenfeld<br />

statt. Es ist aus den Sommerferien nicht mehr wegzudenken und findet noch<br />

immer großen Anklang gerade bei den älteren Besuchern des <strong>Haus</strong>es.<br />

Viele Kinder, an einem Termin fast ausschließlich Mädchen,<br />

fuhren mit uns in die Hochseilgärten nach Viersen und Brühl.<br />

Schwindelfrei war hier fast jeder und wuchs beim Erklimmen<br />

hoher Bäume über sich hinaus.<br />

Lange Wartelisten gab es auch in diesem Jahr für das Geocaching.<br />

Diese moderne Art der Schatzsuche mit GPS und Kompass<br />

hat momentan einen hohen Stellenwert.<br />

Das <strong>Haus</strong> <strong>Derikum</strong> hatte für alle Kinder und Jugendlichen, die<br />

nicht an Ausflügen teilnehmen konnten, die Türen geöffnet. Mit Karaoke, Baseball, Volleyball<br />

und vielen anderen Spielen konnten wir gerade unsere Jugendlichen begeistern.<br />

Hier spielt weder Nationalität, Alter oder Geschlecht eine Rolle.<br />

Wir erhoffen uns für das nächste Jahr mindestens ebenso viel Interesse und Freude an<br />

unserem Ferienprogramm.<br />

Jahresbericht 2011


Allgemeine Soziale Beratung<br />

<strong>Haus</strong> <strong>Derikum</strong><br />

Auch im Berichtsjahr 2011 wurde die Allgemeine Soziale Beratung von Menschen frequentiert,<br />

die eine Unterstützung benötigten. Die Beratungsstelle des <strong>SKM</strong> <strong>Neuss</strong> e.V.<br />

ist der Freizeitstätte <strong>Haus</strong> <strong>Derikum</strong> angegliedert und zuständig für den Stadtteil Norf/<br />

<strong>Derikum</strong>. Jeder ortsansässige Bürger hat die Möglichkeit, zu den vorgegebenen Sprechzeiten<br />

die Freizeitstätte aufzusuchen, um vor Ort Hilfe in Anspruch nehmen zu können.<br />

Ziel ist es, mit den Beteiligten Lösungsansätze zu erarbeiten und dabei die vorhandenen<br />

Ressourcen des Ratsuchenden zu nutzen. Grundsätzlich sollen die Klienten bei einer<br />

eigenständigen Problemlösung unterstützt werden. Neben der Beratung vor Ort umfasst<br />

das Angebot auch die Vermittlung zu anderweitigen fachspezifischen Beratungsstellen<br />

oder weiterführenden Hilfen. Angenommen wird die Beratungsstelle von Familien, Paaren,<br />

Einzelpersonen, alten wie jungen Menschen.<br />

Wie bereits in den Jahren zuvor, war auch im Berichtsjahr 2011 die Anzahl der Ratsuchenden<br />

die sich in einer materiellen Notlage befanden, erschreckend hoch. Einen<br />

großen Raum nahmen unter anderem die Hilfestellung bei der Antragsstellung für das<br />

Arbeitslosengeld II und die später folgenden Weiterbewilligungsanträge ein. Entlastend<br />

wirkte hingegen die Arbeit des an der Geschwister-Scholl-Grundschule tätigen Schulsozialarbeiters<br />

(Pro Vier). Die Eltern der dort angemeldeten Kinder können Beratung direkt<br />

vor Ort wahrnehmen und ein großes Anliegen ist es, sie in ihrer Erziehungsfähigkeit zu<br />

fördern. Hier besteht eine gute Zusammenarbeit, die sich auf den Stadtteil positiv auswirkt.<br />

Pro Vier / Schulsozialarbeit an der Geschwister-Scholl-Grundschule<br />

Seit September 2009 gibt es an der Geschwister-Scholl-Grundschule in <strong>Neuss</strong>-<strong>Derikum</strong><br />

das Angebot von Schulsozialarbeit als Bestandteil des Projekts Pro 4.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Organisationen, wie z. B. Schulpsychologischer<br />

Dienst, Erziehungsberatungsstelle, Gesundheitsamt, ASD, Allgemeine Soziale<br />

Beratung, den Kitas und der Grundschule ist sehr fruchtbar.<br />

Das Projekt Pro Vier trägt hier sichtbare Früchte<br />

Im Jahr 2011 gab es folgende Schwerpunkte in der Sozialarbeit an der Grundschule und<br />

an den Kitas:<br />

• Gemeinsame Fortbildung des Personals von Kindergärten und Grundschulen<br />

• Durchführung des Erziehungstrainings Triple P (ein Kurs nur mit türkischen Müttern<br />

und einer Übersetzerin)<br />

• Beratung und Begleitung von Eltern in schwierigen Situationen<br />

• Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz (z. B. Verwahrlosung, Mediennutzung,<br />

Gewalt in der Familie)<br />

Jahresbericht 2011 Seite 47


Seite 48<br />

<strong>Haus</strong> <strong>Derikum</strong><br />

• Hilfe für Kinder mit besonderen Problemen (z. B. Verhaltensauffäligkeiten, Ent-<br />

wicklungsstörungen, Leistungsdefiziten)<br />

• Zusammenarbeit mit den anderen Projektpartnern und Weiterleitung der<br />

Klienten<br />

• Neugestaltung des Übergangs zwischen Kita und Grundschule<br />

Ein Großteil der Ressourcen wird nach wie vor in der alltäglichen Arbeit auf die Beratung<br />

von Eltern und Lehrern verwendet. Die Stärkung der Erziehungsfähigkeit von Eltern steht<br />

klar im Vordergrund der Arbeit.<br />

Übermittagsbetreuung an der Ganztagsrealschule<br />

Seit dem Jahr 2009 sind wir an der Ganztagsrealschule Norf mit dem Projekt „Übermittagsbetreuung“<br />

tätig.<br />

6 Honorarkräfte gestalten das Übermittagsprogramm mit folgenden Angeboten:<br />

• Gemeinsames Mittagessen<br />

• <strong>Haus</strong>aufgabenbetreuung<br />

• Spielen und Lernen<br />

Gebundener Ganztag an der Geschwister-Scholl-Hauptschule<br />

Seit dem 30.08.2010 ist der <strong>SKM</strong> im offenen Ganztag an der Geschwister-Scholl-Hauptschule<br />

tätig.<br />

Hier werden ca. 300 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Der Unterricht beginnt um<br />

8.30 Uhr und endet für die Schülerinnen und Schüler um 16.00 Uhr.<br />

Der gebundene Ganztag bedeutet individuelle Förderung von 8.30 bis 16.00 Uhr, die<br />

in enger Zusammenarbeit mit dem Kollegium der Schule sowie 25 Honorarkräften und<br />

einer studentischen Hilfskraft des <strong>SKM</strong> geleistet wird.<br />

Das erweiterte Zeitfenster des ganztägigen Angebots schafft Möglichkeiten für inhaltliche<br />

und methodische Veränderungen schulischer Bildungsangebote. Mehr Zeit in der<br />

Geschwister-Scholl-Hauptschule heißt für die Schülerinnen und Schüler<br />

• mehr Zeit zu lernen,<br />

• mehr Zeit für Spiel und Bewegung,<br />

• mehr Zeit für individuelle Förderung.<br />

Die Erfahrungen aus dem Einstiegsjahr zeigten, dass es wichtig ist, die Schülerinnen und<br />

Jahresbericht 2011


<strong>Haus</strong> <strong>Derikum</strong><br />

Schüler im Nachmittagsbereich in Kleingruppen zu fördern, um einen höheren Lerneffekt<br />

zu erzielen. Diese Gruppen bestehen aus 5 bis 7 Schülerinnen und Schülern, die<br />

individuell gefördert werden - angelehnt an den täglichen Unterrichtsinhalt.<br />

Zusätzlich finden wöchentlich an den Freitagen verschiedene Arbeitsgemeinschaften<br />

statt, wodurch den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gegeben wird, sich individuell<br />

ihren Stärken zu widmen. Hierzu zählen die Arbeitsgemeinschaften (AGs)<br />

• Gesund leben und bewegen,<br />

• Sport für Jungen,<br />

• Sport für Mädchen,<br />

• Gemischte Sportgruppe,<br />

• Schülerzeitung,<br />

• Handball für Jungen,<br />

• Kunst,<br />

• Tanzen,<br />

• Gesellschaftsspiele,<br />

• Kochen.<br />

Diese AGs werden für die 5. bis 8. Klasse angeboten. Wichtig ist hier, den Zusammenhalt<br />

untereinander zu stärken und eine andere Arbeitsatmosphäre zum Schulalltag zu<br />

schaffen.<br />

Zudem findet einmal wöchentlich eine freiwillige Theatergruppe statt, welche sich für<br />

zwei Stunden trifft. Die Schülerinnen und Schüler kommen aus unterschiedlichen Klassen,<br />

um am Theaterstück „Martin Luther King“ zu arbeiten. Durch das Stück werden<br />

Motivation und Selbstbewusstsein gestärkt. Ein weiteres Ziel ist es, das Stück im Rahmen<br />

der <strong>Neuss</strong>er Schülertheaterwochen vorzuführen.<br />

Jahresbericht 2011 Seite 49


Projektleitung<br />

Seite 50<br />

Café Dialog - Projekt für interkulturelle Begegnung und Beratung<br />

in <strong>Neuss</strong>-Holzheim<br />

Gell’sche Str. 62a, 41472 <strong>Neuss</strong>,<br />

Tel.: 02131 1330563,<br />

E-Mail: cafe.dialog@freenet.de<br />

Achim Schnegule, Diplom-Sozialpädagoge<br />

Ausgangslage<br />

In einer Parterrewohnung der Gell´sche Str. 62a existiert seit Juni 2004 das „Café Dialog“<br />

des <strong>SKM</strong> <strong>Neuss</strong> e.V. als Begegnungs- und Beratungsstätte für die Mieter der Gell´sche Str.<br />

62, 62a und 62b.<br />

Den Bewohnern von 91 Mietwohnungen werden über das Projekt „Café Dialog“ verschiedene<br />

Angebote gemacht, die im Jahresbericht dargestellt werden.<br />

Zielsetzung der Arbeit des <strong>SKM</strong> <strong>Neuss</strong> e.V. war von Projektbeginn an, sich für ein friedliches<br />

Zusammenleben der Bewohner, basierend auf gegenseitiger Wertschätzung und<br />

Respekt, einzusetzen.<br />

Pädagogische Handlungsfelder<br />

Café Dialog<br />

Das „Café Dialog“ wird von den Bewohnern als Begegnungsstätte genutzt. Alle Bewohner<br />

haben die Möglichkeit, im „Café Dialog“ zusammenzutreffen und sich auszutauschen.<br />

Es besteht die Möglichkeit, miteinander zu sprechen, Gesellschaftsspiele zu spielen<br />

oder die Räumlichkeiten für private Feiern, z. B. Kindergeburtstage zu nutzen.<br />

Sowohl jugendliche als auch erwachsene Besucher des „Café Dialog“ werden bei der<br />

Formulierung und Vorbereitung für Bewerbungsgespräche unterstützt.<br />

Regelmäßig nutzen einige Familien der Wohnanlage das Angebot, in der Zeit von Juli bis<br />

August gemeinsam an dem „Olympic Adventure Camp“ teilzunehmen.<br />

Auf dem Apollo-Platz am Rhein werden den Beteiligten spannende und attraktive Freizeitmöglichkeiten<br />

geboten, wie Wasserrutsche, Kinderzirkus, Trampolin, Bogenschießen,<br />

Sumoringen, Klettern u.v.m.<br />

Jahresbericht 2011


Organisation und Verwaltung<br />

Café Dialog<br />

Die Häuser der Gell´sche Str. 62, 62a und 62b werden seit 2009 durch die <strong>Haus</strong>verwaltung<br />

„Grundstücksbewirtschaftung Ramm“ verwaltet.<br />

Der <strong>SKM</strong><br />

• unterstützt die Mieter, wenn sie u. a. auf Missstände oder Reparaturbedarf hinwei-<br />

sen wollen, Nachfragen betreffend Miethöhe oder Zahlungsmodalitäten haben oder<br />

Bescheinigungen benötigen.<br />

• vermittelt für die <strong>Haus</strong>verwaltung, wenn Mieter u. a. auf die Einhaltung der <strong>Haus</strong>ord-<br />

nung oder anderer Pflichten hingewiesen werden sollen.<br />

• kümmert sich um die Schlichtung und Deeskalation von Streitigkeiten unter Mietern<br />

oder gegenüber den <strong>Haus</strong>meistern.<br />

Beendigung der Projekttätigkeit zum Jahresende 2011<br />

Überraschend beendete die <strong>Haus</strong>verwaltung „Grundstücksbewirtschaftung Ramm“ die<br />

Zusammenarbeit mit dem <strong>SKM</strong> <strong>Neuss</strong> e.V. kurzfristig zum 31.12.2011.<br />

In einer Abschiedsfeier im Dezember 2011 dankten die Bewohner der Wohnanlage dem<br />

<strong>SKM</strong> für die erfolgreiche Projekttätigkeit in den vergangenen 6 ½ Jahren. Der Geschäftsführer<br />

des <strong>SKM</strong> und der Projektleiter des „Café Dialog“ nahmen die positiven Zukunftswünsche<br />

entgegen und wünschten den Bewohnern der Wohnanlage Gell´sche Str. 62,<br />

62a und 62b alles Gute für ihre Zukunft.<br />

Jahresbericht 2011 Seite 51


Layout: <strong>Haus</strong> <strong>Derikum</strong><br />

Internet: www.<strong>Haus</strong>-<strong>Derikum</strong>.de<br />

E-Mail: info@<strong>Haus</strong>-<strong>Derikum</strong>.de

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