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DER FAL LEN DE SCHNEE ER IN NER TE AN Kon fet ti aus<br />
Glas. Si mon un ter drück te den Im puls, die Zun ge raus zu strecken,<br />
um ein paar Kris tal le da rauf lan den zu las sen. Die Käl te<br />
zwang ihn, auf der Stel le zu tre ten. Dass Ab ra ham aber auch<br />
im mer zu spät kom men muss te! Er glaub te of fen sicht lich, er<br />
könn te sich al les er lau ben. Wie oft hat te Si mon nicht schon<br />
al lei n da ge stan den und auf ihn ge war tet: an Bus hal te stel len,<br />
vor der Schu le, vor der Ten nis hal le und an ei ner Mil li on an derer<br />
Orte. Wenn er das zu sam men rech ne te – wo rin er ziem lich<br />
gut war –, dann wür de si cher lich ein gan zer Tag da raus werden,<br />
den er in zwi schen schon da mit ver bracht hat te, auf sei nen<br />
Freund sau er zu sein, nur weil der nie mals pünkt lich kom men<br />
konn te.<br />
Und der sich nie ent schul dig te.<br />
Ein fach im mer nur lä chel te, wenn er dann end lich auftauchte.<br />
»Wie lan ge stehst du denn schon hier?«, sag te er dann ger ne<br />
mal, wenn sie sich tra fen.<br />
Als hät te er kei nen Schim mer, wann sie sich hat ten tref fen<br />
wol len oder dass sie eine be stimm te Uhr zeit aus ge macht hatten.<br />
Die ses Ge fühl der Er nied ri gung be las te te Si mon öf ter, als er<br />
sich ein ge ste hen woll te. Er wuss te nicht mal mehr, wa rum es<br />
so selbst ver ständ lich sein soll te, dass Ab ra ham und er Freun de<br />
wa ren. Nicht ein mal ihre El tern hat ten mehr so viel mit ei nander<br />
zu tun wie frü her. Und in der Schu le ge hör ten sie un terschied<br />
li chen Cli quen an. Wenn er es sich recht über leg te, hatten<br />
sie ei gent lich nur mehr das Ten nis spie len ge mein sam, und<br />
auch das hat te sich in letz ter Zeit ver än dert. Zwar gin gen sie<br />
noch zu sam men hin, aber seit der Trai ner Si mon bei sei te ge-<br />
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