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225. Jahre Schützenbruderschaft St. Peter u. Paul e.V

Festschrift der Schützenbruderschaft St. Peter u. Paul e.V

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Schützenbruderschaft<br />

<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong><br />

Mülheim/Mohne<br />

1767— 1992


Herausgeber; Der Vorstand<br />

Umschlag: Willi Eickhoff<br />

Fotos: Heinz Kußmann<br />

Texte: Franz-Josef Eickhoff, Dietmar Lange, Clemens Michel, Erich Patzelt, Ullrich Winnig<br />

Weitere Mitarbeiter: Dirk Eickhoff, Helmut Fröhlich, Josef Koch, Franz Sprenger, Franz-Josef Wirth<br />

Satz und Gestaltung: Erwin Jäger<br />

Druck und Fertigung: Buch- und Offsetdruckerei Henke, Inh. Marianne Henke-Burtzyk, Anröchte


Inhaltsverzeichnis:<br />

G ru ß w o rte.............................................................................................................. 4<br />

Festprogram m ........................................................................................................ 9<br />

Von den »Gott- und Ehrliebenden Brüdern« zur<br />

»Schützenbruderschaft <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong> M ülheim «................................ 10<br />

Schützenbruderschaft <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong> Mülheim<br />

Von der Nachkriegszeit (1950) bis heute......................................................... 56<br />

Satzung der Schützenbruderschaft <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong> e.V.<br />

in M ülheim/M öhne — von 1963 ...................................................................... 66<br />

Satzung Schützenbruderschaft <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong> e.V. 1767<br />

Mülheim — von 1983 ......................................................................................... 68<br />

Gedenken an die gefallenen Schützenbrüder unserer Bruderschaft<br />

des ersten und zweiten W eltkrieges.................................................................. 71<br />

Der geschäftsführende Vorstand der B ruderschaft...................................... 72<br />

Vorstand der Bruderschaft im Jubiläum sjahr............................................... 74<br />

Die Schützenkönige der Bruderschaft, soweit sie nach vorhandenen<br />

Unterlagen angegeben werden k ö n n e n ........................................................... 75<br />

Königspaare der letzten 25 <strong>Jahre</strong> unserer Bruderschaft.............................. 77<br />

Das amtierende und das Silberkönigspaar im Jubiläum sjahr................... 81<br />

Das Königssilber.................................................................................................... 82<br />

Hallenneubau 1975 ............................................................................................... 86<br />

Hallenanbau 1981.................................................................................................. 91<br />

Die Bruderschaftsfahnen..................................................................................... 94<br />

Die Festwirte der Bruderschaft.......................................................................... 96<br />

Ohne sie geht es nicht! ....................................................................................... 98<br />

Erzähltes — Erlebtes — Interessantes rund ums Schützenfest................. 108<br />

Schützenfest »H eute«........................................................................................... 111<br />

Mitgliederverzeichnis der Schützenbruderschaft<br />

<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong>, M ülheim ............................................................................ 124<br />

Mitgliederliste mit Eintrittsjahr — <strong>St</strong>and 3 1 .1 2 .1 9 9 1................................ 135


Unsere Schützenbruderschaft <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong> feiert »im Jahr der Bibel« ihr<br />

225Jähriges Bestehen.<br />

Wir dürfen von unserer Gegenwart aus in das G E STERN schauen, in die<br />

Schützen-Geschichte, die unsere Vorfahren gelebt und geprägt haben. Wir stehen<br />

a u f diesem Fundament. A us dem Gewachsenen dürfen wir lernen, das H EU TE mit<br />

unserem Leben zu leben und weiterzutragen durch die Zeit.<br />

Wir schreiben durch unser Leben heute die Schützengeschichte weiter. Dabei ist es<br />

wichtig, die Zeichen der Zeit zu sehen und das in die Bruderschaft hineinzutragen,<br />

was H EU TE das Leben prägt und trägt. Worte wie »Begegnung, Kommunikation.<br />

Mitmenschlichkeit, gegenseitige Annahm e trotz unterschiedlicher Meinungen und<br />

Interessen....« rufen nach Verwirklichung und wollen in einem guten M IT E IN A N ­<br />

DER gelebt und gefeiert werden.<br />

Wer seinem Schützenbruder ein wirklicher BRUDER ist, dem anderen in seiner<br />

Situation SC H Ü TZENH ILFE gibt und diese Grundhaltung mit den Grundwerten<br />

in Verbindung bringt, die a u f unseren Fahnen stehen, darf sagen, daß er nicht nur<br />

ein Hüter und Verteidiger bewährter Lebensordnungen ist, sondern ein Schützenbruder,<br />

der im H EU TE das lebt, was M O R G EN noch seine Gültigkeit hat.<br />

Wenn es unserer Schützenbruderschaft an erster <strong>St</strong>elle immer wieder um den<br />

Menschen geht, und wir unsere Feste so feiern, daß alle Mitbürger eine harmonische<br />

Feiergemeinschaft bilden und sich später gern hieran erinnern, dann ist dieser<br />

Dienst an und m it der Dorfgemeinschaft ein wahrhaft christlicher Dienst, der über<br />

das Normale hinausgeht.<br />

Unsere Schützenbruderschaft m it ihren beiden Patronen <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> und <strong>St</strong>. <strong>Paul</strong><br />

sollte nie die Wesenselemente vergessen, die diese beiden Patrone verkörpern. Sie<br />

sind ein Programm. Unter ihrem Geleit wünsche ich im Jubiläumsjahr unserer<br />

Bruderschaft die Tugenden echter Begegnungen, guter Zusammenarbeit, menschlicher<br />

Nachbarschaft und lebendiger Kommunikation, dazu den Segen Gottes und<br />

fü r die Z ukunft alles Gute.<br />

(Josef Sauerwald)<br />

Pfarrer von Mülheim-Sichtigvor- Waldhausen


In Freude und Dankbarkeit kann in diesem Jahr die <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong> Schützenbruderschaft<br />

1767 e. V. Mülheim ihr 225-jähriges Bestehen feiern.<br />

In diesen 225 <strong>Jahre</strong>n wechselvoller Geschichte haben sich immer wieder Männer<br />

gefunden, die sich fü r ihre geliebte Heimat und fü r die christliche Grundwerte eingesetzt<br />

haben. Ihnen fühlen wir uns verbunden, ihnen wollen wir danken.<br />

Danken wollen wir auch dem jetzigen Vorstand m it ihrem Obersten Franz-Josef<br />

E ickhoff. Sie haben die Schützenbruderschaft zu einer festen Gemeinschaft<br />

geformt. Ohne seine Schützen wäre M ülheim sicherlich um einiges ärmer.<br />

Wir wollen fe st und zuversichtlich an eine glückliche und friedvolle Z ukunft<br />

glauben. Mögen sich immer wieder junge Männer finden die sich dem Erbe ihrer<br />

Väter würdig erweisen und dem <strong>St</strong>euer der Bruderschaft die richtige Richtung<br />

geben.<br />

Im Namen des Kreisschützenbundes Arnsberg gratuliere ich der Mülheimer<br />

Schützenbruderschaft zu ihrem 225-jährigen Bestehen recht herzlich. Für die<br />

Z u ku n ft erbitten wir Gottes Segen fü r die <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong> Bruderschaft und<br />

ganz Mülheim.<br />

M it sauerländischem Schützengruß<br />

Ihr<br />

(Franz Röttger)<br />

Kreisschützenoberst


Die <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong>-Schützenbruderschaft Mülheim kann in diesem Jahr a u f<br />

225 <strong>Jahre</strong> ereignisreicher Geschichte zurückblicken.<br />

A us diesem Anlaß möchten wir die jüngere Vergangenheit unserer Bruderschaft<br />

mit ihren Hochfesten, strahlenden Königspaaren und dem ehrgeizigen Hallenbau<br />

1975 in Erinnerung rufen. Lassen Sie beim Lesen der vorliegenden Festschrift die<br />

vielen Höhepunkte der letzten <strong>Jahre</strong> Revue passieren.<br />

Den zahlreichen Helfern, die durch Textbeiträge, alte Dokumente und zusammengetragene<br />

Fotos das Entstehen dieser Chronik erst ermöglicht haben, gebührt unser<br />

herzlicher Dank und aufrichtige Anerkennung.<br />

In diesem Sinne möchte ich sie und alle Schützenbrüder, die gesamte Dorfgemeinschaft<br />

sowie alle auswärtigen Gäste einladen, das Jubelfest mit uns zu feiern,<br />

Erinnerungen auszutauschen und so auch den vielen Jungschützen die Werte der<br />

Schützenbruderschaft — Glaube, Sitte, Heimat — vorbildlich zu vermitteln.<br />

Alle Gäste unseres Jubelfestes heiße ich herzlich willkommen. Ihnen und uns<br />

wünsche ich einen harmonischen Verlauf m it vielen bleibenden Eindrücken.<br />

VrWAJi '<br />

(Franz-Josef Eickhoff)<br />

Schützenoberst


Schützenfest in M ülheim — heute wie früher — ein Anlaß, fü r Einheimische und<br />

viele Gäste in diesem Ort miteinander zu feiern. Wenn sich in diesem <strong>Jahre</strong> die<br />

Gründung der Schützenbruderschaft zum <strong>225.</strong> Male jährt, so ist dies ein besonderer<br />

Grund, Rückschau zu halten, über die Mülheimer Schützen zu berichten und<br />

vor allem, miteinander zu feiern.<br />

A ls diese Bruderschaft 1767 gegründet wurde, geschah dies unter den Zeichen der<br />

damaligen Zeit. Vieles hat sich in den 225 <strong>Jahre</strong>n bewegt, verändert, ja völlig neu<br />

dargestellt. So wurden die damals gewählten Grundwerte o ft gesellschaftlichen<br />

Veränderungen unterworfen oder in Frage gestellt. A ber sie haben diese lange Zeit<br />

überdauert und ihre Gültigkeit bis heute erhalten; nämlich Religion, gute Sitten<br />

und Heimatbräuche zu pflegen, Einigkeit in der Gemeinde zu heben.<br />

So steht es in den <strong>St</strong>atuten. So haben die Schützen auch gehandelt; vor allem beim<br />

Bau der Mülheimer Schützenhalle 1975. Sie ist der sichtbare Beweis fü r gemeinsames<br />

Handeln zum Wohle der Allgemeinheit.<br />

Mülheim ist stolz a u f seine Schützenbruderschaft, und ich freue mich, ihr im<br />

Namen der Mülheimer Bevölkerung zu diesem 225-jährigen Jubiläum gratulieren<br />

zu dürfen. Wir wünschen, daß sich auch in Zukurxft Männer finden, welche die<br />

Bruderschaft gemäß ihren Aufgaben und Pflichten führen, daß sich junge<br />

Menschen von deren Zielsetzung angesprochen fühlen und der Schützenbruderschaft<br />

<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong>- M ülheim beitreten. Dann wird diese Tradition bei uns<br />

weitergegeben und Bestand haben. Den Schützenbruderschaften und Vereinen,<br />

sowie allen Gästen, die dies Jubiläum mitfeiern, sage ich ein besonders herzliches<br />

Willkommen. Uns allen gemeinsam wünsche ich frohe <strong>St</strong>unden in Mülheim.<br />

(Erich Patzelt)<br />

Ortsvorsteher


Liebe Schützenbrüder,<br />

sehr geehrte Damen und Herren,<br />

die Schützenbruderschaft <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong> M ülheim kann in diesem Jahr a u f ihr<br />

225jähriges Bestehen zurückblicken. Zu diesem Jubiläum gratulieren wir im Namen<br />

der <strong>St</strong>adt Warstein sehr herzlich.<br />

Die Schützengesellschaften sind die ältesten und bedeutendsten Träger unseres<br />

heimischen Brauchtums. Die Geschichte der Schützenbruderschaften geht weit in<br />

das Mittelalter zurück. Aufbauend a u f der Tradition der Bürgerwehren und der<br />

religiösen Bruderschaften haben sie sich über Jahrzehnte, und wie hier in Mülheim<br />

sogar über Jahrhunderte, fü r die Ideale der Schützen »Glaube, Sitte, Heimat«<br />

eingesetzt. Diese Ideale haben auch heute noch nichts von ihrem <strong>St</strong>ellenwert<br />

eingebüßt; im Gegenteil, in den Schützenvereinen haben sich Brauchtumspßege<br />

und alte Traditionen verfestigt.<br />

Wir hoffen und wünschen, daß die Schützen auch in Z ukunft das Leben unserer<br />

<strong>St</strong>adt nachhaltig prägen. Denn dann wird auch in den kommenden <strong>Jahre</strong>n und<br />

Jahrzehnten unsere <strong>St</strong>adt ein lebendiges Gemeinwesen sein, in der der Einzelne fü r<br />

die Gemeinschaft, die Gemeinschaft aber auch fü r den Einzelnen da ist.<br />

In diesem Sinne wünschen wir der Schützenbruderschaft <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong> einen<br />

frohen Verlauf der Jubiläumsfeierlichkeiten und ihren Gästen einen angenehmen<br />

A ufenthalt in unserer <strong>St</strong>adt.<br />

(J (Juraschka)<br />

Bürgermeister<br />

(Werner)<br />

<strong>St</strong>adtdirektor


Festprogramm<br />

zum 225-jährigem Jubiläum<br />

unserer Bruderschaft<br />

Samstag, 16. Mai 1992<br />

9.30 Uhr Antreten bei der Schützenhalle<br />

10.00 Uhr Kaiserschießen an der Mülheimer Vogelstange<br />

12.30 Uhr Kaiserproklamation in der Schützenhalle<br />

18.00 Uhr Schützenmesse in unserer Pfarrkirche<br />

20.00 Uhr Festakt, anschließend Festball<br />

Sonntagy 17. Mai 1992<br />

13.00 Uhr Antreten zum Abholen des Kaisers<br />

13.30 Uhr Empfang der auswärtigen Vereine und Gäste<br />

14.00 Uhr Ansprachen<br />

14.30 Uhr Festzug, anschließend Festball in der Schützenhalle


Von den »Gott- und Ehriiebenden Brüdern« zur<br />

»Schützenbruderschaft <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong> Mülheim«<br />

225 <strong>Jahre</strong> Mülheimer Schüfzenwesen<br />

(von Dietmar Lange)<br />

0. Quellenlage<br />

Die heutige Schützenbruderschaft <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>- und <strong>Paul</strong><br />

besitzt ein nunmehr aus 225 <strong>Jahre</strong>n bestehendes Archiv.<br />

Sachlich kompetente Handhabung und glückhche Fügung<br />

haben den heutigen Mitgliedern einen Bestand an Akten<br />

und Urkunden überliefert, wie er nur in wenigen Schützenvereinigungen<br />

vorhanden ist.<br />

Dabei sind die drei sog. »Protokollbücher«, zwei davon<br />

im Folioform at, von besonderer Bedeutung. Das erste zu<br />

Beginn des 20. Jahrhunderts eingebundene Buch enthält<br />

die mit den Gründungsstatuten in den <strong>Jahre</strong>n 1767/68 erfolgten<br />

Niederschriften, sämtliche <strong>St</strong>atutenänderungen<br />

und wichtige Dokumente bis zur Jahrhundertwende. Angefügt<br />

ist dabei ein 1834 begonnenes und 1963 endendes<br />

Mitgliederverzeichnis. Das zweite und dritte Protokollbuch<br />

tragen ihren Namen zu Recht, enthalten sie doch<br />

sämtliche Niederschriften über die Generalversammlungen<br />

des Vereins von 1904 bis 1990. Von Wichtigkeit sind<br />

darüberhinaus die fast lückenlos erhaltenen <strong>Jahre</strong>srechnungen<br />

bzw. Rechnungslagen der Vereinigung beginnend<br />

mit dem Jahr 1832. Kleinere Mappen und Ordner sowie<br />

ein weiteres kleines Mitgliedsverzeichnis aus der Mitte des<br />

19. Jahrhunderts ergänzen das Bild einer umfassenden<br />

Dokumentation. Noch vorhanden ist der in früherer Zeit<br />

gebräuchliche »Schützenkasten«, eine aus Eichenholz gefertigte<br />

Truhe, die die schriftliche Überlieferung der Bruderschaft<br />

aufbewahrte. Wertvolle Ergänzungen, vor allem<br />

für das 19. Jahrhundert, geben die Bestände des <strong>St</strong>adtarchivs<br />

Warstein.<br />

1. Ursprünge des Schützenwesens<br />

Die heutige Schützenbruderschaft <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>- und <strong>Paul</strong><br />

entstand vor nunmehr 225 <strong>Jahre</strong>n auf dem Hintergrund<br />

politischer und gesellschaftlicher Auseinandersetzungen<br />

in den <strong>Jahre</strong>n 1767/1768. Der Siebenjährige Krieg<br />

(1756-1763), der unsere Gegend stark in Mitleidenschaft<br />

zog, hatte auch das Kirchspiel Mülheim nicht verschont.Zahlreiche<br />

Einquartierungen in den Wohnhäusern<br />

der Kirchspielsgemeinden und oftmalige Beschlagnahme<br />

der Kommende hatten Verschuldung und Zwistigkeit zur<br />

Folge. Vergeblich hatte der damalige Landkomtur Ferdinand<br />

Moritz von Mengersen versucht, seine Kriegsdarlehen<br />

von der kurkölnischen Regierung zurückzubekommen.<br />

»Kommende und Bauern waren verschuldet und<br />

heruntergekommen bis zum Äußersten« berichten<br />

SCHOPPM EIER/SÜGGELER in ihrem Heimatbuch<br />

über das Ende dieses K rie g e s.E s lag nahe, diesen Zuständen<br />

durch gemeinschaftsbildende Aktivitäten ein Ende<br />

zu bereiten und durch religiösen Lebenswandel die Ursache<br />

aller Kriege, den <strong>St</strong>reit, zu verdrängen.<br />

Schon im 15. Jahrhundert hatten sich in der näheren<br />

Umgebung Schützengemeinschaften konstituiert, die in<br />

erster Linie die Wehrhoheit der jeweiligen <strong>St</strong>adt garantieren<br />

sollten, dann jedoch auch durch gemeinschaftsbezogenes<br />

Tun Träger sozialen Empfindens in der spätmittelalterlichen<br />

<strong>St</strong>adtbevölkerung sein wollten. Die <strong>St</strong>ädte waren<br />

in dieser Zeit eine neue selbstbewußte gesellschaftliche<br />

Kraft geworden, die sich durch eine angemessene Verteidigung<br />

politisch verantwortlich zeigte. In Flandern und<br />

Brabant, stark verstädterten Gegenden, waren schon zu<br />

Ende des 13. und Anfang des 14. Jahrhunderts erste<br />

Schützenvereinigungen entstanden. Mit Armbrust und<br />

Bogen, später mit Büchse und Gewehr, veranstaltete man<br />

des öfteren -Schießwettkämpfe, bei denen auf Scheiben,<br />

seltener au f hölzerne Vögel, gezielt wurde. Von den ritter-<br />

Hchen Turnieren hatte man sich die Preise abgeschaut, die<br />

den besten Schützen auszeichneten, einen Kranz oder<br />

Fahnen, die in einem festlichen Zug präsentiert wurden.<br />

Einige Vereinigungen befanden sich darüberhinaus in Besitz<br />

eines »Schützenkleinods« in der Form eines kleinen<br />

Vogels, der dem treffsichersten Mitbewerber als Zeichen<br />

seines Könnens umgehängt wurde. Den Schluß des W ettkampfes<br />

bildete immer ein gemeinschaftUches Gelage bei<br />

Bier und Wein und diversen Speisen.


Vielerorts waren diese Wehrzusammenschlüsse gleichzeitig<br />

als religiöse Bruderschaft konstituiert, die sich durch<br />

Teilnahme am kirchlichen Leben und der Sorge um ein<br />

ehrwürdiges Begräbnis ihrer Mitglieder sowie durch caritatives<br />

Denken um einen gottgefälligen Lebenswandel<br />

mühten. Wenn auch die Verteidigungsgemeinschaft der<br />

<strong>St</strong>adt mit dem Niedergang des mittelalterlichen <strong>St</strong>ädtewesens<br />

ihre ursprüngliche Funktion veränderte, so blieben<br />

doch die Ideale dieser Vereinigungen und ihre Art Gemeinschaft<br />

zu erleben und zu feiern im Bewußtsein der<br />

Menschen erhalten. Nur so ist das beliebte Scheiben- oder<br />

Vogelschießen auf dem Lande, daß durch verschiedenste<br />

Gruppen gepflegt wurde, zu erklären. Es dürfte in diesem<br />

Zusammenhang durchaus konsequent gedacht sein, wenn<br />

man die Errichtung der Mülheimer Schützenbruderschaft<br />

nicht als solitäres Ereignis betrachtet, sondern sie als<br />

wichtigen Eckstein in der lange Zeit vorher begonnen<br />

Existenz Mülheimer Schützenwesens wertet, der durch<br />

zeitbedingte Ereignisse gesetzt wurde.<br />

»Im allgemeinen sind die <strong>St</strong>atuten die zuverlässigsten<br />

Zeugnisse für das Bestehen einer Gesellschaft. Wenn auch<br />

ein <strong>St</strong>atut in damaliger Zeit durchaus nicht ihr erstes Lebenszeichen<br />

zu sein braucht, so daß wir ihr Entstehen ruhig<br />

um einige <strong>Jahre</strong> oder Jahrzehnte über die Abfassungszeit<br />

der <strong>St</strong>atuten hinaus vordatieren dürfen, (...), so darf<br />

man doch annehmen, daß die Aufstellung von <strong>St</strong>atuten<br />

durchaus zum Alter und zum Ausbreiten der Gesellschaften<br />

parallel verläuft. Die meisten Vereine sind erst zu einer<br />

schriftlichen Fixierung übergegangen, nachdem sie<br />

schon eine Reihe von <strong>Jahre</strong>n bestanden.«^)<br />

2. Die Gründung der »Schützen-Bruderschaft unter gewissen<br />

Regulen«<br />

Die Geburtsstunde der Schützenbruderschaft in Mülheim<br />

schlägt im <strong>Jahre</strong> 1767. Das eingangs zitierte Protokollbuch<br />

1 enthält als erste Seite das offizielle Schreiben, das<br />

die Einwohner des Kirchspiels im gleichen <strong>Jahre</strong> an den<br />

Erzbischof und Kurfürst von Köln Maximilian Friedrich<br />

(1761-1784) sandten und in dem sie um die Errichtung einer<br />

Schützenbruderschaft baten.<br />

»Hochwürdigster Ertzbischof undt Churfürst, Gnädigster<br />

Churfürst undt Herr, Herr p.p.<br />

Euer Churfürstl. Gnaden haben Eingeseßene Kirspels<br />

Mülheim Gerichts Beleke unthgst. vorstellen sollen waßgestalten<br />

diese unter sich nach maßgabe unthgst. beygegebenen<br />

Articulen eine neue schützen Compagnie errichtet<br />

haben; undt wie nun selbige wünschen, daß solche von<br />

Euer Churfürstl. Gnaden gdgst. bestättiget werden mögte.<br />

Alß gelanget an Euer Churfürstl. Gnaden, deren Eingeseßenen<br />

unthgster bitten höchstdieselbe sdthane schützen<br />

Compagnie mitt denen daselber entworffenen articulen<br />

firmiren gnädigst geruhen wollen. ...<br />

Euer Churfürstl. Gnaden unthgst.treu gehorsamste<br />

Eingeseßene Kirspels Mülheim.«^)<br />

Diesem Schreiben ist eine auf fünf Seiten von anderer<br />

Hand angefertigte Aufstellung von Einleitung und sechs<br />

Unterpunkten — den im Schreiben genannten »Articulen«<br />

— beigefügt. Es handelt sich um die ersten <strong>St</strong>atuten.<br />

Ein heutiger Blick in diese Dokumente weist darüberhinaus<br />

verschiedene Zusätze späterer Zeit auf, manche<br />

Sätze sind gestrichen, manche W orte und Begriffe durch<br />

andere ersetzt. A uf der letzten Seite »folgen die nahmen<br />

deren schützen Brüdern«, wobei jedoch nur die Unterschriften<br />

des damaligen kurfürstlichen Richters des Gerichts<br />

Belecke Lysen, des damaligen Pfarrers der <strong>St</strong>.<br />

M argaretha-Pfarrei Leers sowie die Signen von Justizamtmann<br />

Hüser und Amtsschreiber Westermann erscheinen,<br />

letztere aus dem <strong>Jahre</strong> 1815. Es ist in diesem Zusammenhang<br />

nicht auszuschließen, daß die in diesen <strong>St</strong>atuten<br />

gemachten Änderungen auf die beiden Letztgenannten<br />

zurückzuführen sind; es würde sich in diesem Zusammenhang<br />

dann um eine erste <strong>St</strong>atutenänderung der Bruderschaft<br />

handeln. Dem durch ein mehrfarbiges Band zusammengehaltenen<br />

Schreiben war in früherer Zeit


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«I<br />

n<br />

••I<br />

A.<br />

l;-<br />

Bittschreiben der »Eingesessenen« des Kirchspiels Mülheim um Errichtung einer »Schützen-Compagnie«<br />

aus dem <strong>Jahre</strong> 1767.


sicherlich auch die offizielle Bestätigung durch den Erzbischof<br />

und Kurfürst Maximilian Friedrich, die eigentliche<br />

Gründungsurkunde, beigefügt; heute befindet sich dieses<br />

wohl wichtigste Dokument der Bruderschaft losgelöst im<br />

Archiv der Bruderschaft.<br />

Mit einer Randbemerkung versehen hatte der Kurfürst<br />

Max das Schreiben der Mülheimer Eingesessenen zuständigkeitshalber<br />

an die Regierung des Herzogtums Westfalen<br />

nach Arnsberg gesandt.<br />

»An Landdrost und Regierung unseres Herzogthums<br />

Westfalen gestalten über den Inhalt zu berichten.<br />

Urkund gnädigsten Handzeichens und geheimen<br />

Kanzlei-Insiegels Arnsberg, den 18. September 1767 Maximilian<br />

Friedrich Kurfürst.«^)<br />

Die Bitte der Mülheimer Eingesessenen hatte ihn wahrscheinlich<br />

während einer seiner Aufenthalte auf dem<br />

Schloß zu Arnsberg erreicht. Mehrfach hielten sich die<br />

Landesherren vor allem im Laufe des 18. Jahrhunderts in<br />

dieser Residenz auf. Die Genehmigung der <strong>St</strong>atuten und<br />

eine damit verbundene gesetzmäßige Grundlage für eine<br />

zu errichtende Schützenbruderschaft erfolgte nach eingehender<br />

Prüfung im darauffolgenden Jahr aus der Bonner<br />

Hofkanzlei. Präzise und klar wird darin das Einverständnis<br />

des Landesherrn ausgedrückt.<br />

»Die beygelegenen Articulen der neuerrichteten<br />

Schützen-Compagnie Kirspels Mülheim werden hiermit<br />

bis auf anderweite unsere gnädigste Verordnung in gnaden<br />

bestätigt.<br />

Urkund gnädigsten Handzeichens und vorgedruckten<br />

geheimen Canzley-Insiegels. Bonn, den 15. April 1768.<br />

Max Friedrich. Kurfürst.«^)<br />

Anhand der ersten <strong>St</strong>atuten, die im Anhang dem W ortlaut<br />

nach wiedergegeben sind, läßt sich ein interessantes<br />

Bild über das Leben innerhalb der Bruderschaft im Laufe<br />

des späten 18. Jahrhunderts ziehen.®) Vorher sollen jedoch<br />

einige Gedanken dem Wesen der Bruderschaft gelten,<br />

unter dessen Zielsetzungen sich die Mülheimer Schützen<br />

verstanden.<br />

3. Der Gedanke der Bruderschaft<br />

Die Idee einer Bruderschaft unter der LeitHnie brüderlichen<br />

Zusammenlebens ist sehr alt. Erste Bruderschaften<br />

fanden sich bereits im 4. Jahrhundert in der Ostkirche.<br />

Dabei war das Totengedächtniswesen, ein Charakteristikum<br />

der Bruderschaft, »formgebend und kultdynamisch<br />

wirksam«^. In mittelalterlicher Zeit erlebten diese Verbrüderungen<br />

einen ungeheuren Aufschwung. Es waren in<br />

erster Linie Gebetsgemeinschaften, die die spätere Bruderschaft<br />

initiierten. In enger Anlehnung an die jeweilige<br />

Ortskirche repräsentierten die Bruderschaften einen Teil<br />

des Glaubenslebens. Häufiger Besuch des Gottesdienstes,<br />

bestimmte und zu festgelegten Zeiten zu verrichtende Gebete,<br />

insbesondere die Verehrung der Eucharistie durch<br />

Gebet und Teilnahme an den eucharistischen Prozessionen<br />

waren ebenso typische Merkmale wie die gemeinschaftliche<br />

Sorge um ein würdiges Begräbnis des Bruderschaftsmitglieds.<br />

Darüberhinaus nahm die Bruderschaft<br />

an einer Reihe von Seelenmessen für ihre verstorbenen<br />

Mitglieder in der jeweiligen Pfarrkirche teil, deren Bezahlung<br />

durch die Bruderschaft aufgebracht worden war und<br />

zu denen jedes Mitglied in guter Ordnung und entsprechendem<br />

Aufzug zu erscheinen hatte. In caritativer Hinsicht<br />

erwies man den Angehörigen des verstorbenen Mitglieds<br />

durch tätige Hilfe oder Almosen oftmals willkommene<br />

Unterstützung.<br />

Eine besondere Ausformung erhielten die Bruderschaften<br />

in der Zeit des Barocks. Ein reich gegliedertes Bruderschaftswesen<br />

unter dem Patrozinium bestimmter Heiliger<br />

vereinte Großteile der Bevölkerung von <strong>St</strong>adt und Land,<br />

wobei sich der Mitgliederkreis der Bruderschaft nicht selten<br />

mit der Zunft, dem Amt oder der Gilde überschnitt.<br />

In dieser Gedankenwelt entstanden auch die Bruderschaften<br />

in kleineren Orten, die sich zusätzlich als Schützenbruderschaft<br />

ein gewisses äußeres Bild gaben und damit


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Bestätigung der Gründung der Schützenbruderschaft<br />

durch Erzbischof und Kurfürst von Köln Maximilian Friedrich — 75. y4pn7 1768.


eligiöse Ideale und weltliche Feier in einen Wirkzusammenhang<br />

stellten.<br />

Einen Einschnitt erfuhr das Bruderschaftswesen im Zuge<br />

der Aufklärung durch das von Kaiser Joseph II.<br />

(1765-1790) herausgegebenen <strong>St</strong>aatskirchenrecht, mit<br />

dem das Bruderschafts wesen in der Form, in der es seit<br />

mittelalterlicher Zeit praktiziert wurde, jäh beschnitten<br />

wurde. In dem Zusammenhang kam es zu einzelnen Verboten<br />

oder Kürzungen der Feiertage.<br />

Wenn in diesem Zusammenhang immer wieder von der<br />

doppelzügigen Tradition des Schützenwesens als Verteidigungsgemeinschaft<br />

und religiöse Gebets- und Beerdigungsvereinigung<br />

gesprochen wird, so ist für die heutige<br />

Schützenbruderschaft <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>- u. <strong>Paul</strong> das Schwergewicht<br />

historischer Entwicklung auf den zweiten Akzent zu<br />

setzen.<br />

4. »Gott-und Ehrliebende Brüder« -Schützenwesen unter<br />

dem Zeichen der Bruderschaft<br />

4.1. Frühe Schützenfeste und -brauche<br />

Für die Charakterisierung der Anfangszeit der Bruderschaft<br />

sind außer den Gründungsstatuten keine weiteren<br />

Quellen bekannt. Die einzelnen Aufgaben der Mitglieder,<br />

die <strong>St</strong>ruktur der Gemeinschaft und schließlich die Feier<br />

des Schützenfestes wie auch die Praxis anderer Schützenbräuche<br />

können nur aus den sechs Punkten dieser Zusammenstellung<br />

geschlossen werden. Einzelne Hinweise sind<br />

zusätzlich aus einer später entstandenen Aufstellung über<br />

die Gründung und frühe Tätigkeiten der Gemeinschaft zu<br />

ersehen.®)<br />

4.1.1. »Fürnemlidh aber die Ehre Gottes« - Die religiöse<br />

Ausrichtung<br />

Bei der Durchsicht der Gründungsstatuten fällt an sehr<br />

vielen Passagen die enge Verbindung von Schützen- und<br />

Gebetsbruderschaft auf, an manchen <strong>St</strong>ellen entsteht der<br />

zweifellos historisch richtige Eindruck, als hätte man es in<br />

erster Linie mit einer auf geistliches Tun und caritative<br />

Gesinnung ausgerichteten Gemeinschaft zu tun. Nicht nur<br />

die Einleitung der Mülheimer Gründungsstatuten, die<br />

»Im Nahmen der allerheylichsten Dreyfaltigkeit«®) geschieht,<br />

gibt dazu einen ausdrücklichen Hinweis. Eine<br />

Reihe diverser Forderungen aus dem religiös-kirchlichen<br />

Bereich sind bereits in der Einleitung oder dem Vorwort<br />

genannt und drücken an dieser <strong>St</strong>elle den klaren Willen<br />

ihrer Autoren oder ihres Autors aus. In diesem Zusammenhang<br />

geht es darum »fürnemlich (...) die Ehre Gottes,<br />

und unserer Seelen Heyl zu beförderen«, »Liebe, und<br />

Redlichkeit wiederum auf besseren Fues zu setzen«, »des<br />

alten Hasses, Uneinigkeiten und zugefügten Unbilden zu<br />

vergessen« mit dem hohen Ziel »damit ein Jeder an unseren<br />

Sitten sehen könne, daß wir Gott- und Ehrliebende<br />

Brüder seyen«.'®><br />

Die religiöse Verankerung trat hervor in der Feier des<br />

Festtages des Bruderschaftspatrons, der durch ein feierliches<br />

Hochamt zu Ehren des Heiligen unter Teilnahme aller<br />

Bruderschaftsmitglieder seinen Höhepunkt erhält.<br />

Den Mitgliedern war es unter <strong>St</strong>rafe gesetzt, am »hohen<br />

Ambt« nicht teilzunehmen, es sei denn, daß man dem<br />

Vorsteher der Bruderschaft glaubwürdige Gründe für sein<br />

Fernbleiben darlegte oder man außerhalb des Ortes in<br />

Diensten stand.<br />

Es scheint so als habe die sich konstitutierende Bruderschaft<br />

den hl. Märtyrer Georg als Patron ihrer Gemeinschaft<br />

gewählt; es heißt dazu in den Gründungsstatuten<br />

»... jährlich am tag des heyligen Georgii Martyris als unsers<br />

erwehlten Patronen«. Dabei sind die Worte von<br />

»tag« bis einschließlich »Patronen« nachträglich durchgestrichen<br />

und durch die W orte »für petri und pauly« ersetzt<br />

worden.‘>><br />

In diesem Zusammenhang läßt sich nicht eindeutig klären,<br />

ob die heutige Bruderschaft jemals unter dem Patrozinium<br />

des hl. Georg stand und ob sein Tag als Festtag


innerhalb der Gemeinschaft begangen wurde, ebensowenig<br />

wie die zeitliche Einsetzung des <strong>Peter</strong>-und-<strong>Paul</strong>-<br />

Patroziniums. Eine Erklärung kann darin gefunden werden,<br />

daß der hl. Georg, der als Ritter jahrhundertelang<br />

gebräuchlicher Patron vieler Schützen- und Schießvereinigungen<br />

war und zusätzlich im Geistesleben des in Mülheim<br />

seit 1266 ansässigen Deutschen Ordens eine große<br />

Verehrung genoß, durch Vermittlung des damaligen Mülheimer<br />

Pfarrers, der gleichzeitig dem Deutschen Orden<br />

angehörte, von den Mülheimer Eingesessenen zu »unsers<br />

erwehlten Patrons« bestimmt wurde. Von der Seite der<br />

Regierung bzw. des Landesherrn wurde jedoch der Patron<br />

des Erzbistums Köln, der hl. Petrus, in Verbindung<br />

mit dem hl. <strong>Paul</strong>us vorgeschlagen und eingesetzt.<br />

Wenn aber das Patrozinium der Mülheimer Bruderschaft<br />

im Laufe der <strong>Jahre</strong> doch wechselte, dann war spätestens<br />

im <strong>Jahre</strong> 1815, dem Jahr der letzten Eintragung in<br />

den Gründungsstatuten, der Festtag der Bruderschaft der<br />

Tag der Apostel Petrus und <strong>Paul</strong>us, der 29. Juni.<br />

Dieser Tag muß jedoch zu den Frühzeiten der Mülheimer<br />

Bruderschaft mit dem Tag des Vogelschießens bzw.<br />

Schützenfestes keineswegs identisch gewesen sein; der<br />

vierte Punkt der Gründungsstatuten weist darauf hin, daß<br />

»jährlich auff einem vom Richtman bestimmten tag ein<br />

Vogel- oder Scheibenschießen gehalten«'^) wird, in dessen<br />

Folge sich dann die Bruderschaftsangehörigen zusammenfanden<br />

um den besten Schützen zu feiern — um ein<br />

Schützenfest zu veranstalten.<br />

Der zweite Aspekt religiösen Tuns ist durch die würdige<br />

Gestaltung des Begräbnisses in Gebet und Gottesdienst<br />

begründet. Die Mitglieder der Bruderschaft verfolgten dabei<br />

einen doppelten Zweck; einmal war die Teilnahme am<br />

Begräbnis ihres Gesinnungsfreundes mehr als eine<br />

Pflicht, zum anderen sollte auch Außenstehenden deutlich<br />

gemacht werden, daß der Verstorbene Mitglied einer<br />

festgefügten Gruppe war.*^) Dazu sagen die Gründungsstatuten,<br />

daß »(...) nun unseren verstorbenen mitt- Brüderen<br />

desto früher und mehr bey gesprungen werde, (...)<br />

wir das seelen-Ambt an dem Begräbnüß-tag abhalten lassen«und,<br />

um die Angehörigen des verstorbenen Mitglieds<br />

von den Kosten des auch in früherer Zeit gebräuchlichen<br />

Gedächtnisamtes nach einigen Wochen oder einem<br />

ganzen Jahr zu entlasten »an dem von zeitlichen H. Pastore<br />

zu bestimmenden Tag noch ein Seelen-Ambt gehalten«werden<br />

soll, zu dem insbesondere die Verwandten<br />

und Freunde des Verstorbenen eingeladen werden sollten.<br />

Im Falle des Todes eines außerhalb des Kirchspiels<br />

wohnenden Mitglieds sahen die Gründungsstatuten »das<br />

Seelen-Ambt bey ausgesetzter Tum ba«’’) vor.<br />

Eine ganze Reihe von Hinweisen zum Zweck »bei der<br />

Begräbnüß guthe Ordnung«’*) zu halten, enthält ein weiterer<br />

Absatz der Gründungsstatuten. Es wird darin insbesondere<br />

auf die geschlossene Teilnahme der gesamten<br />

Kompanie, das rechtzeitige Einfinden am <strong>St</strong>erbehaus, das<br />

geschlossene Geleit auf dem Friedhof als Ehrerweisung<br />

sowie die Dienste von sechs, vom Richtmann auszuwählenden<br />

Mitgliedern als Träger der Leiche eingegangen.<br />

Undenkbar für eine unter religiöser Zielsetzung ins Leben<br />

gerufene Vereinigung ist der Ausschluß oder zumindest<br />

Rückzug aus dem kirchlichen Leben der Pfarrei. Gerade<br />

zur Zeit des 17. und 18. Jahrhunderts prägten religiöse<br />

Vereinigungen und Bruderschaften das Leben einer<br />

Pfarrgemeinde, wie es vielleicht nur noch einmal im Erstarken<br />

kirchlichen Vereinswesens in der zweiten Hälfte<br />

des 19. Jahrhunderts zu konstatieren ist. Unter dieser Intention<br />

versteht sich auch die Gründung der Mülheimer<br />

Schützenbruderschaft, in deren Aktivitäten sich unter der<br />

oben genannten Zielsetzung vor allem die Teilnahme an<br />

den kirchlichen Hochfesten und den Prozessionen wiederspiegelte,<br />

»besonders aber, wan die procession am heyl.<br />

Fronleichnamstag, und die große procession gehalten<br />

werden«*®). Desweiteren war für die Mitglieder der Bruderschaft<br />

die Teilnahme an den Gottesdiensten der vier


kirchlichen Hochfeste Ostern, Pfingsten, Weihnachten<br />

und Mariä Himmelfahrt, dem Kirchweihfest und dem<br />

Festtag der Pfarrpatronin <strong>St</strong>. M argaretha vorgeschrieben,<br />

außerdem hatten sie »alsdan ohne schieß-gewähr«^®) die<br />

kleinen Prozessionen an den Sonntagen zwischen Ostern<br />

und Pfingsten zu begleiten, bei denen »das Hochwürdigste<br />

Guth um den Kirch-hoff getragen wirdt«^!). Der Zusatz,<br />

daß die Mitglieder an diesen letztgenannten kirchlichen<br />

Feiern ohne ihr Gewehr, den <strong>St</strong>olz und das eigentliche<br />

Zeichen des aktiven Mitglieds teilnahmen, läßt uns<br />

hier in erster Linie eine für die Bruderschaft vorgesehene<br />

geistliche Übung vermuten, die in der Teilnahme an der<br />

Fronleichnamsprozession und der »Großen Prozession«<br />

ihre Intensität durch die geschlossene Aufstellung »bey<br />

der Fahne«^^) und das Salutschießen während der einzelnen<br />

<strong>St</strong>ationen erfuhr, sicherlich aber auch der Selbstdarstellung<br />

der Gruppe diente. Die »Große Prozession« führte<br />

bis 1970 von der Pfarrkirche in Mülheim am Sonntag<br />

nach dem Fest Mariä Heimsuchung (2. Juli) nach Waldhausen<br />

und von dort nach Hochamt und Frühstück wieder<br />

nach Mülheim zurück.<br />

Einer besonderen Gruppe, wohl der neuen Mitglieder<br />

der Bruderschaft, oblag darüberhinaus das sog. »Himmeltragen«,<br />

eine Tätigkeit, zu der jedes aufzunehmende<br />

Mitglied ausdrücklich Bereitschaft bekunden mußte.<br />

4.1.2. »Zur Freud des ggsten. Lands-Heren« — weltliche<br />

Ausrichtung<br />

Spätestens mit Beginn der Neuzeit im 16. Jahrhundert<br />

vollzog sich auch in unserer Gegend in gemeindlichen Angelegenheiten<br />

das stetige Anwachsen landesherrlicher<br />

Macht. Während dabei die einzelnen <strong>St</strong>ädte und Freiheiten<br />

in einer Reihe diverser Angelegenheiten eigene Rechtshoheit<br />

besaßen und diese teilweise gegen den Landesherrn<br />

beharrUch verteidigten, war auf dem Lande der Einfluß<br />

landesherrlicher Regierung ungleich größer und für den<br />

Einwohner wesentlich bemerkbarer.<br />

Dazu heißt es zu Beginn des vierten Punkts der Gründungsstatuten<br />

»Damit nun zur Freud des ggsten. Lands-<br />

Heren (...) ein Jeder mit dem schieß-gewähr umzugehen<br />

wisse (...)2‘*), womit die Mitglieder eindeutig zu verstehen<br />

gaben, daß sie durch die Errichtung einer Schützenbruderschaft<br />

indirekt ihrem Landesherrn als wohlwollendem<br />

Gönner »Freude« bereiten wollen, indem sie in Notfällen<br />

im Umgang mit der Waffe als geübt erschienen.<br />

In dieser Hinsicht besaß der Landesherr und seine Politik<br />

in der Errichtung einer Schützenvereinigung hohe Bedeutung.Darum<br />

wurden einer ganzen Reihe von<br />

Schützenvereinigungen Privilegien von seiten städtischer<br />

oder landesherrlicher Behörde zugesprochen, die aus<br />

Grundstücken, bestimmten Freiheiten oder einfach in<br />

dem Recht bestanden, daß die Mitglieder in der Öffentlichkeit<br />

Waffen tragen durften — einem Privileg, mit dem<br />

auch die Konstituierung der Mülheimer Schützenbruderschaft<br />

von der Seite des Landesherrn begleitet wurde. Der<br />

darin wurzelnde Gedanke war die Werbung für das Schützenwesen<br />

schlechthin, denn jeder Landesherr versprach<br />

sich von einer Schützenvereinigung, die aufgrund diverser<br />

Sonderrechte ein reges Gemeinschaftsleben führte, eine<br />

für die Zwecke eventueller Landesverteidigung noch notwendig<br />

brauchbare und schlagkräftige Truppe.<br />

Andererseits konnte ihm zu jener Zeit allerdings auch<br />

nicht daran gelegen sein eine Schützenvereinigung mit allzu<br />

großen Rechten auszustatten, die eine Minderung des<br />

landesherrlichen Ansehens mit sich gebracht hätten. In<br />

diesem Zusammenhang wachten die landesherrlichen Behörden<br />

äußerst scharf auf irgendwelche Versuche der<br />

Schützenvereinigungen, sich im Laufe der Zeit innerhalb<br />

des öffentlichen Lebens einen breiteren Spielraum an Aktivitäten<br />

zu verschaffen.<br />

Letztendlich dürfte auch das 1767 von den Mülheimer<br />

Eingesessenen an ihren Landesherrn gerichtete Bittschreiben<br />

um Errichtung einer Schützenkompanie sicheres Indiz<br />

für die Intention gewesen sein, mit der Etablierung der


Bruderschaft sowohl in icirchlicher als auch landesherrlicher<br />

Richtung Akzente zu setzen.<br />

4.1.3. »Eine gufhe Ordnung zu erhalten«<br />

»Je mehr den Schützen die Verpflichtung für das Gemeinwohl<br />

durch den <strong>St</strong>aat abgenommen wurde, um so<br />

mehr Bedeutung gewann das gesellige Treiben innerhalb<br />

dieser Gesellschaften.«^®) Es war darum unvermeidlich,<br />

daß in den <strong>St</strong>atuten der einzelnen Gesellschaften Paragraphen<br />

erstellt wurden, die ein gutes Benehmen und eine<br />

entsprechende Ordnung während der Veranstaltungen<br />

und Feiern regelten. Die Gründungsstatuten der Mülheimer<br />

Bruderschaft führen hier die Punkte 5 und 6 an, »damit<br />

dan auch aller Zündel zum <strong>St</strong>reith auß dem weeg geräumet<br />

werde«.Einer Vielzahl verschiedenster Vergehen<br />

während der Zusammenkünfte innerhalb der<br />

Bruderschaft und vor der Öffentlichkeit wurden diverse<br />

<strong>St</strong>rafmodalitäten gegenübergestellt: So soUte sich jeder<br />

davon fernhalten » einigen Zank zu erwirken, es seye mit<br />

<strong>St</strong>ichel-reden, schelten oder der gleichen Muthwillen, wie<br />

es kan benennet werden«.^®) Auch mußte jedes Mitglied<br />

dem »fluchen, sacramentiren, unzüchtige(n) und Ehrabschneiderische(n)<br />

reden«^’) entsagen. Aus Anlaß verschiedener<br />

Versammlungen war wahrscheinlich die Erfahrung<br />

gemacht worden, daß der Gebrauch eigener Trinkbecher<br />

aus Holz, Horn, Blech oder Zinn am besten den<br />

<strong>St</strong>reit vermeide, weil man dadurch »mäßig sein Bier<br />

trincken und sich vor sauerey hüthen«^°) konnte. Unter<br />

<strong>St</strong>rafe war hierbei auch das Verschütten des Biers auf die<br />

eigene Person oder »seinen mitbruder« gesetzt, wie man<br />

insgesamt davon absehen sollte »solches übermäßig biß<br />

zum übel-werden hinein (zu) schütten«.Für den Fall<br />

einer <strong>St</strong>reitigkeit, bei der Blut floß, war die Übereignung<br />

des Verursachers an das kurfürstüche Gericht vorgesehen.<br />

Einen zweiten Schwerpunkt legten die Verantwortlichen<br />

der Gründungsstatuten auf ein gutes Benehmen der<br />

Mitglieder in der Öffentlichkeit. Verschiedene Vergehen<br />

hatten eine harte <strong>St</strong>rafe zur Folge. Dazu zählte insbesondere<br />

»wider alles vermuthen«^^) das Verbrechen des<br />

Diebstahls, auch im Falle der Geringfügigkeit, weiterhin<br />

ein »infames Laster«^^), unzüchtiger Lebenswandel der<br />

unverheirateten Bruderschaftsangehörigen und die Mißachtung<br />

kirchlicher Gebote und des Gottesdienstes. Hierbei<br />

wurden das Verweilen und nicht nur das Trinken in<br />

den Wirtshäusern während der Gottesdienste an den<br />

Sonn- und Feiertagen sowie die Teilnahme am Gottesdienst<br />

»zwischen dem gemeinen pöbel unter dem thurm<br />

oder auff der Orgel-bühnew^“*) bestraft. Gerade der letzte<br />

Punkt verweist deutlich in das Selbstverständnis der Bruderschaft<br />

als religiöse Vereinigung.<br />

Die in die Bruderschaft eintretenden Schützenbrüder<br />

mußten »Herkommens und guthen betragens« sowie »ehrbar<br />

und fromm gelebt«^^) haben, wenn sie Mitglied werden<br />

wollten. Zu diesem Zwecke sollten die älteren Angehörigen<br />

der Bruderschaft diese vorher »examinieren« und<br />

»gewahrschauen«.Für die neuen Mitglieder galt es,<br />

sich der »zuhaltung des Glaubens« und gebührenden Gehorsams<br />

zu verpflichten.^’)<br />

Die Gründungsstatuten nennen dabei insgesamt drei<br />

Möglichkeiten der Bestrafung: in der Regel konnte der<br />

Richtmann als Vorsteher der Bruderschaft nach gegebenem<br />

Anlaß eine angemessene <strong>St</strong>rafe aussprechen, schwerere<br />

Vergehen wurden mit dem Ausschluß aus der Gemeinschaft<br />

geahndet. Ein tadelnswerter Lebenswandel<br />

unverheiraterer Schützenbrüder sollte im Rahmen einer<br />

dritten Variante mit einer in der damalige Zeit recht häufig<br />

praktizierten Form der Bestrafung verbüßt werden;<br />

das »zum ersten mahl hinter alle schützen gehen«^*) verfehlte<br />

sicher nicht seine Wirkung in der Öffentlichkeit.<br />

»Das gute Benehmen diente also auch dazu, sich von allen<br />

anderen Mitbürgern des Ortes abzusetzen«^®). Nur<br />

auf diesem Hintergrund ist es zu verstehen, wenn die Mülheimer<br />

Gründungsstatuten in ihrer Einleitung wünschen,<br />

daß »ein Jeder an unseren sitten sehen könne, daß wir<br />

Gott- und Ehrliebende Brüder seyen«, die mit dem Ziel


»um guthe Ordnung zu Erhalten« die Gründungsstatuten<br />

aufstellten.^)<br />

4.1.4. »unterm gewähr gehen« — Waffen<br />

Zum Vogel- oder Scheibenschießen der Bruderschaft oder<br />

sonstigen wichtigen Anlässen mußte jedes Bruderschaftsmitglied<br />

auf das vereinbarte Zeichen durch die vereinseigene<br />

Schützentrommel mit dem eigenen Gewehr erscheinen.'*')<br />

Man hatte dabei über das Jahr für Pulver und Kugeln<br />

zu sorgen, damit »Ein Jeder schütze ein selbst<br />

Eygenes wohl geputztes und ohnmangelhafftes Schieß-<br />

Gewähr« ‘2) einsetzen konnte.<br />

Die Gefahr des Tragens eines eigenen Gewehrs wurde<br />

zur damaligen Zeit durchaus nicht mißachtet. So war für<br />

die Neuaufnahme junger Schützen vorgeschrieben, daß<br />

»keyn junger bursch früher unterm gewähr gehen solle,<br />

biß selbiger Kräfften und Wissenschaft genug habe, ohne<br />

gefahr darmit umzugehen.«^^)<br />

4.1.5.«Ein Jeder mit dem schieß-gewähr« — König und<br />

Königin, Geckkönig<br />

Seit Jahrhunderten war es in den verschiedensten Gemeinschaften<br />

üblich, anläßlich ihres Hochfestes oder bei<br />

einer fröhlich-ausgelassenen Feier einen »König« zu wählen,<br />

der für die Dauer des Festes das Regiment über die<br />

Teilnehmer innehatte und durch bestimmte Zeichen ausgezeichnet<br />

wurde. Auch schon in den mittelalterlichen<br />

Schützengemeinschaften war es gebräuchlich, den sich<br />

durch den besten Schuß auszeichnenden Schützen als König<br />

besondere Reverenz zukommen zu lassen. Diese bestand<br />

in der Regel in einem besonderen Hutschmuck, etwa<br />

durch silberne Kanten oder andere Abzeichen. In den<br />

ländlichen Gegenden wird sich schon sehr früh in diesem<br />

Zusammenhang der bunte Blumenschmuck am Königshut<br />

eingebürgert haben. Viele Schützenvereinigungen besaßen<br />

seit der Zeit ihrer Errichtung ein Schützenkleinod in der<br />

Form des heute noch bekannten Königssilbers, das zu<br />

allen feierlichen Anlässen die Würde des Königs unterstreichen<br />

sollte. In vielen Orten Westfalens bestand dieses<br />

Kleinod aus einem Brustschild mit der Darstellung eines<br />

Heiligen als Bruderschafts- oder Gesellschaftspatrons<br />

oder einem kleinen Vogel aus Silber oder Messing.'*'*)<br />

In recht frühe Zeiten geht dabei auch der Brauch, daß<br />

der König eine Gedenkmünze an dieses Kleinod in Form<br />

eines Talers oder eines sonst passenden Zeichens hängen<br />

mußte, zurück. Es sollte für immerwährende Zeiten an<br />

seine Regentschaft erinnern. »Diese Schützenkleinodien<br />

waren recht kostbar, nicht selten stellten sie den Schatz<br />

der Bruderschaft dar und wurden teilweise, wenn die Bruderschaft<br />

Geld benötigte, verkauft.«'‘^)<br />

Die Gründungsstatuten der Mülheimer Bruderschaft<br />

erwähnen die <strong>St</strong>ellung des Königs nur äußerst knapp. Es<br />

wird lediglich davon gesprochen, daß der Vogel oder die<br />

Scheibe, auf die während des Schützenfestes geschossen<br />

wird, vom vorjährigen König zu stellen sei. Neben besonderen<br />

Rechten, die sicherlich ein König auch in der Mülheimer<br />

Bruderschaft besessen hat, oblagen ihm auch besondere<br />

Pflichten. Der »silbern Vogel mitt dem Zubehör«'**)<br />

weist die damalige Existenz eines Schützenkleinods<br />

nach, mit ihm dürfte sicherlich der kleine Vogel gemeint<br />

sein, der noch heute das alte Königssilber als oberen<br />

Abschluß ziert.<br />

Von der Wahl einer Königin berichten die Gründungsstatuten<br />

nicht, eine erste Schützenkönigin wird in Mülheim<br />

erst 1879 genannt.‘*'^)<br />

Keine Hinweise aus dieser Zeit sprechen über den Geckkönig,<br />

ein Brauchtum, das heute nur noch in wenigen<br />

Schützenvereinigungen gepflegt wird, in früherer Zeit jedoch<br />

weit verbreitet war. Dabei hatte derjenige Schütze,<br />

welcher nach dem Königsschuß den »Geck«, eine Puppe<br />

aus Holz und <strong>St</strong>roh, von der Vogelstange schoß, die<br />

Pflicht, im Umzug mitzumarschieren und dabei die Zuschauer<br />

wie auch die Schützen, insbesondere aber den König<br />

durch lustige und witzige Anspielungen zu belustigen.


4.1.6. «Jeder seinen Eygenen Becher« — Das Gelage<br />

»Ein wichtiger Programmpunkt des Schützenfestes war<br />

früher das Gelag, also das eigentliche Fest mit Essen,<br />

Trinken und Tanzen. Wenn man die Quellen durchsieht,<br />

so gewinnt man den Eindruck, daß dieser Teil des Festes<br />

für die Schützen wesentlich wichtiger war als das Vogelschießen.«^)<br />

Zumindest in der Analyse der Mülheimer Gründungsstatuten<br />

läßt sich diese Behauptung nicht ohne weiteres<br />

aufrecht halten. Sicherlich hat die Feier des Schützenfestes<br />

in Mülheim den Festen der Umgebung in Gestaltung<br />

und Ablauf nicht nachgestanden, die Gründungsstatuten<br />

berichten jedoch auch in dieser Hinsicht nur sehr knapp.<br />

Einmal wird von dem durch den Richtmann festzulegenden<br />

Vogelschießen gesprochen, zum anderen von der<br />

»jährlich(en) Zusammenkunft geildter Schützen Brüderen«'*’),<br />

bei der es, einen solchen Eindruck erwecken die<br />

Gründungsstatuten, in erster Linie um die Wahlen zum<br />

Richtmann, zum ersten und zum zweiten Schäffner sowie<br />

zum Schänker und anderer Vorstandsämter geht. Der Zusatz<br />

innerhalb des ersten Teils des zweiten Punktes gibt einen<br />

Hinweis auf den Veranstaltungsort der frühen Schützenfeste<br />

in Mülheim. Dadurch daß »aber solche zu schänkeren<br />

erwehlet werden, welche fähig seynd, nach<br />

Beschaffenheit ihrer Häuser, schäffners werden zu können«50),<br />

wird nahegelegt, daß die Feier des Schützenfestes<br />

zu jener Zeit im W ohnhaus des jeweiligen Schäffners<br />

veranstaltet wurde.<br />

Die Gründungsstatuten sprechen weiterhin von einer<br />

dritten Zusammkunft der Bruderschaftsmitglieder, der<br />

»jährlichen Abrechnung«. Hier wurden verschiedene<br />

Vorstandsämter wie Fähnrich und sein <strong>St</strong>ellvertreter, Kapitän<br />

und Leutnant sowie für zwei Unteroffiziere vergeben.<br />

Der Richtmann legte »in Gegenwarth der gantzen<br />

Compagnie die rechnung über den Empfang und Außgabe«^*)<br />

vor, ließ sich von acht Bruderschaftsmitgliedern<br />

die Rechnung prüfen und quittieren und übergab dem<br />

neuen Richtmann Schützenkleinod, die Schützenrolle als<br />

Mitgliederverzeichnis und ein »ordenliches schreib-<br />

Buch«52), in dem die Rechnungslage geführt wurde.<br />

Inwieweit sich das Vogelschießen mit der »Zusammenkunft<br />

geildter Schützen Brüderen«^^) deckt und in beidem<br />

gemeinsam das frühe Mülheimer Schützenfest zu suchen<br />

ist, läßt sich vom heutigen <strong>St</strong>andpunkt nicht mehr<br />

festlegen. Die jährliche Abrechnung fand normalerweise<br />

kurze Zeit nach dem Fest statt.<br />

Die Zusammenkünfte der Bruderschaft und damit auch<br />

das Schützenfest sollten von brüderlichem Geist geprägt<br />

sein. Dabei wurde insbesondere auf das gute Benehmen,<br />

auf die Vermeidung von <strong>St</strong>reit und auf den vernünftigen<br />

Umgang mit den Getränken hingewiesen. Damit unter<br />

den Schützenbrüdern des Kirchspiels Mülheim, gerade im<br />

Zusammenhang mit dem zweifellos wichtigen Trinken,<br />

keine Auseinandersetzung entstand, hatte man Wert darauf<br />

gelegt, daß jeder einzelne Schütze sein Trinkgefäß<br />

mitbrachte, dieses durfte jedoch, damit kein Mitglied benachteiligt<br />

wurde, nicht größer als »eynen Orth«^) sein.<br />

4.1.7. «Auch die geringste Unordnung zu verhüthen« —<br />

Die Führung der Schützenbruderschaft<br />

Die Führung der Bruderschaft lag zur Zeit der Errichtung<br />

in den Händen des Richtmannes als Vorsteher. Sein Amt<br />

war mit weitreichender Kompetenz ausgestattet, alle Verstöße<br />

gegen die aufgestellten <strong>St</strong>atuten wurden durch ihn<br />

geahndet. Oftmals konnten die einzelnen <strong>St</strong>rafen von ihm<br />

» g e b ü h r e n d « 5 5 ) aber wohl mehr oder minder willkürlich<br />

festgelegt werden. Weiterhin entschied er über die endgültige<br />

Aufnahme neuer Bruderschaftsmitglieder. Eine gewisse<br />

Einschränkung dieser absoluten Position wurde<br />

durch den jährlichen Wechsel der dieses Amt bekleidenden<br />

Personen festgelegt. Danach wurde jährlich der »älteste«,<br />

d.h. der längere Zeit das Amt bekleidende, Schaffner<br />

zum neuen Richtmann gewählt. Neben diesen beiden<br />

Ämtern bestand das Amt des zweiten Schäffners sowie


der Schänker. Dem Schäffner oblag neben der vermutlichen<br />

Aufgabe das jährliche Schützenfest auszurichten<br />

üblicherweise die allgemeine Führung der Kassengeschäfte,<br />

in Mülheim scheinen jedoch Teile seiner Amtsführung<br />

auch auf den Richtmann übergegangen zu sein. Dieser erstattete<br />

nämlich den Schützenbrüdern den Rechnungsbericht<br />

über das vergangene Schützenfest. Allgemein war es<br />

üblich, daß das gesamte Geschäft des Bierbrauens in den<br />

Händen der Schäffner lag.^*)<br />

Dem Schäffner war während seiner ebenso einjährigen<br />

Amtszeit ein zweiter Schäffner zugeordnet, ebenso dem<br />

Schänker. Dieser hatte sich in erster Linie um die Bewirtung<br />

während der Zusammenkünfte der Bruderschaft zu<br />

sorgen. Er stellte darüberhinaus dem Richtmann die jungen<br />

Männer vor, die in die Schützenbruderschaft aufgenommen<br />

werden wollten.<br />

Interessant ist in diesem Zusammenhang das hier vorgegebene<br />

Prinzip der Rangfolge der einzelnen Vorstandsämter.<br />

Ohne Ausnahme mußte gemäß den Gründungsstatuten<br />

der Richtmann sämtliche Ämter des zweiten<br />

Schänkers, des ersten Schankers, des zweiten Schäffners<br />

und des ersten Schäffners durchlaufen haben, ehe er das<br />

Amt des Vorstehers der Bruderschaft übernehmen konnte.<br />

Es liegt auf der Hand, daß somit der Richtmann über<br />

die notwendige Kenntnis und Erfahrung verfügen sollte,<br />

um in allen Angelegenheiten der Bruderschaft mit Sachund<br />

Fachkompetenz entscheiden zu können.<br />

Von der jährlichen Wahl waren einige weitere, schon<br />

genannte Vorstandsposten ausgenommen. »Weilen er<br />

sich besonderst darzu schicket« wurde der Fähnrich »angesetzt«,<br />

d.h. bestimmt für die Zeit »als er kan und<br />

will«57), ein stellvertretender Fähnrich übernahm dessen<br />

Dienste im Falle seines Unvermögens. Auch »Capitain<br />

und Lieutenant« waren bestimmte Ämter, die für eine gewisse<br />

Zeit , »solang selbige können«^*) vergeben wurden<br />

wie auch die Dienste von zwei Unteroffizieren. Ihre Wahl<br />

während der jährlichen Zusammenkunft, in der die Abrechnung<br />

über das Schützenjahr erstattet wurde, geschah<br />

mit einfacher Mehrheit »durch die merste stimmen«^’'.<br />

Abschließend hatten acht aus der Versammlung zu<br />

wählende Schützenbrüder als Kassenprüfer zu fungieren.<br />

Die ab 1832 erhaltenen Abrechnungen und Belege über<br />

das jährliche Schützenfest weisen für die zweite Hälfte des<br />

19. Jahrhunderts eine aus den Einnahmen abzuführende<br />

Bezahlung für den Fähnrich während des Festzuges, bei<br />

Prozessionen und Beerdigungen aus. Das in dieser Zeit<br />

eingeführte Amt des Schützendieners, das sicherlich seinen<br />

Ursprung in der Frühzeit der Schützenbruderschaft<br />

besitzt — in einer Reihe von Bruderschaften ist das Amt<br />

des Pedells oder Dieners gegen eine bestimmte Entlohnung<br />

üblich — wurde in dieser Zeit gegen Aufstellung einer<br />

Rechnung jährlich entlohnt.<br />

4.1.8. «biß selbiger Kräfften und Wissenschaft genug<br />

habe« — Die Aufnahme in die Schützenbruderschaft<br />

Die Mitgliedschaft innerhalb der Bruderschaft bedeutete<br />

eine besondere Pflicht gegenüber der Gemeinschaft und<br />

eine Auszeichnugn gegenüber der Allgemeinheit. Von daher<br />

war die Aufnahme in eine Bruderschaft immer mit einem<br />

feierlichen Ritus verbunden, der den Neuaufzunehmenden<br />

die Wichtigkeit dieses Schrittes darstellen sollte.<br />

Ein besonderer Abschnitt der Gründungsstatuten widmet<br />

sich den zuküntigen Bruderschaftsmitgliedern. Soweit sie<br />

einen ordentlichen Lebenswandel führten, sich mit den<br />

Idealen der Bruderschaft identifizierten, die körperlichen<br />

und geistigen Fähigkeiten besaßen mit einem Gewehr vernünftig<br />

umzugehen, wurden diese von dem zweiten<br />

Schänker dem Richtmann vorgestellt. Dieser entschied,<br />

nachdem von den Bewerbern das Eintrittsgeld von 1 Thaler,<br />

10 Silbergroschen und 3 Pfennig entrichtet worden<br />

war und diese »des herkommens und guthen betragens<br />

halber« »examiniert«®®) worden waren, über die Aufnahme<br />

der neuen Schützenbrüder. Auch die Gründungsstatuten<br />

lassen daurchblicken, daß in diesem Zusammenhang


für die jetzt jüngsten Mitglieder der Bruderschaft gewisse<br />

Pflichten zu übernehmen waren. So wurde das »Himmeltragen«<br />

und das M itführen kleinerer Fahnen bei den Prozessionen<br />

in erster Linie von dieser Gruppe durchgeführt.<br />

4.2. «Auf <strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong>s-Fest« — Die Feier des Schützenfestes<br />

in der Anfangsphase der Schützenbruderschaft<br />

Wie eingangs dargelegt sprechen die Gründungsstatuten<br />

nur mittelbar von der Feier des Schützenfestes im<br />

Kirchspiel Mülheim, auch andere Quellen können zur Erläuterung<br />

des Ablaufes dieses Festes nicht herangezogen<br />

werden. In etwa lassen sich die einzelnen <strong>St</strong>rukturen des<br />

Schützenfestes anhand einer Verfügung des Landrats zu<br />

Arnsberg vom 11.11.1829 rekonstruieren, in der die einzelnen<br />

Bürgermeister des Kreises um verschiedene Angaben<br />

über die in ihren Bezirken etablierten Schützenvereine<br />

ersucht wurden.Das vom Bürgermeister der damaligen<br />

Bürgermeisterei Warstein Carl Gutjahr am 22. 11.1829 an<br />

den Vorstand der sich zur damaligen Zeit so bezeichnenden<br />

Schützengesellschaft gerichtete Schreiben wurde am<br />

3.12.1829 nach Warstein zurückgeschickt. Die einzelnen<br />

Punkte wurden dabei eingehend beantwortet:<br />

»ORT DER FEIER: Auf <strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong>s-Fest wird auf<br />

einem fiskalischen Lokal, Buschgut, der Vogel abgeschossen<br />

— an diesem, und den zwei, drei folgenden Sonntagen<br />

das Gelach bei einem der Schafner oder Scheffen wechselnd<br />

zwei <strong>Jahre</strong> zu Mülheim — zwei <strong>Jahre</strong> zu W aldhausen<br />

gehalten.<br />

ZUSAMMENSETZUNG: Die Gemeinden Mülheim incl.<br />

Senhöfe — Waldhausen incl. Echelnpöte und Sichtigvor.<br />

JAHR DER ERRICHTUNG DER GESELLSCHAFT:<br />

1767 resp. 1768<br />

JAHR DER EINSTELLUNG: Außer, daß wegen vorwaltender<br />

Kriege und Theurung die Feier wohl ein- und<br />

anders mal unterblieb, ist solche seit ihrer Gründung nicht<br />

eingestellt. Die wegen des Biermalzes von der Gesellschaft<br />

auch zu zalende <strong>St</strong>euer hat jedoch die Gesellschaft, welche<br />

die Kosten für sich auftringen muß, im laufenden<br />

<strong>Jahre</strong> davon abgehalten.<br />

JAHR DER WIEDERERNEUERUNG: cessat, aus der<br />

nächst vorigen Angabe.<br />

DATUM DER GENEHMIGUNG: 1768, d. 15t. April.<br />

TAGE UND DAUER DES FESTES: Ein- bis drei,<br />

auch nach dem reichen Ergebnis des Biers, und der Theilnehmer<br />

zuweilen vier Tage — wie gesagt auf <strong>Peter</strong> und<br />

<strong>Paul</strong>, und den folgenden Sonntagen.<br />

VERMÖGEN DER GESELLSCHAFT: keins; außer<br />

dem silbernen Vogel — zwei Fahnen — einer Trommel —<br />

und 40 rth. g.g. auf zinnse — 4 Bierstannen. (Anm.: Bierstannen<br />

sind Bierfässer.)<br />

JAHRESBEITRÄGE DER W IRKLICHEN MIT­<br />

GLIEDER: Jedes Mitglied zahlt vorerst bei Eröfnung der<br />

Feier 6 <strong>St</strong>über g.g.. Der Betrag der Kosten der Feier, und<br />

des Gelachs wird unter die teilnehmenden Mitglieder repartirt;<br />

und kopfweis aufgemacht. Beim Einschreiben<br />

werden von jedem eintretenden Mitgliede 1 rth. 45 stbr.<br />

g.g. gezalt. Der deshalb eingehende Betrag wird von den<br />

Gesamtkosten des Gelachs verner abgezogen 45 <strong>St</strong>über<br />

von 1 rth.. 45 <strong>St</strong>. erhält die Witwe des verstorbenen Mitgliedes<br />

zurück.<br />

ANZAHL DER MITGLIEDER: dermal 124.<br />

STATUTEN: In Anlage in beglaubter Abschrift.<br />

Mülheim 3. Dezember 1829 Die Vorstände der Schützenbruderschaft:<br />

Richtmann Hilebrand. Schafner Rubat,<br />

Ising, Henne. Actuar Koch.«“ )<br />

Wenn auch diese Aufstellung, die zugleich als Abschrift<br />

aus damaliger Zeit im Archiv der <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>- und <strong>Paul</strong>s-<br />

Bruderschaft deponiert ist, aus dem frühen 19. Jahrhundert<br />

stammt, zeigt sie die <strong>St</strong>rukturen der 1767 errichteten


und 1768 bestätigten Bruderschaft vor allem im Hinblick<br />

auf die Feier des Schützenfestes recht deutlich. Am Festtag<br />

<strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong> begann die Feier und erstreckte sich,<br />

je nach Biervorrat und <strong>St</strong>immung der Mitglieder, über<br />

mehrere Sonntage des Julis. Während sich das Vogelschießen<br />

nun am eigentlichen Bruderschaftstag eingebürgert<br />

hatte und auf einem öffentlichen Platz stattfand,<br />

wurde im jeweiligen Turnus von zwei <strong>Jahre</strong>n im Hause<br />

eines Schäffners in Mülheim oder Waldhausen gefeiert.<br />

Die heutige Kirchspielsgemeinde Sichtigvor, 1658 von<br />

dem Landkomtur Oswald von Lichtenstein gegründet,<br />

war zu jener Zeit erst seit der Auflösung des Deutschen<br />

Ordens bzw. der Kommende in Mülheim im <strong>Jahre</strong> 1809<br />

selbständig. Aber auch die Anklänge des 19. Jahrhunderts,<br />

in der das Schützen wesen vielerlei Änderungen unterworfen<br />

ist, sind in dieser Aufstellung unübersehbar.<br />

Die in kunstvoll gefertigter Schrift von dem damaligen<br />

Actuar oder Schreiber Koch gestaltete Überschrift dieser<br />

Antwort spricht nicht von einer Bruderschaft sondern von<br />

einer »Schützen-Gesellschaft«, im Innern des Schreibens<br />

wird diese jedoch »Schützenbruderschaft«®^) genannt.<br />

Die recht freie Art der Feier der Schützenfeste bzw. hier<br />

der auf den eigentlichen Festtag folgenden Sonntage auf<br />

dem Hintergrund der Getränkevorräte sowie der Zahl und<br />

<strong>St</strong>immung der Teilnehmer mußte natürlich das Mißtrauen<br />

der landesherrlichen Behörde erwecken. Freilich war das<br />

Mülheimer Schützenfest keine Ausnahme im Reigen der<br />

damaligen Schützenvereinigungen: die Bürgerschützen in<br />

Warstein feierten 4, die Junggesellenschützen in Warstein<br />

4, die Beiecker Bürgerschützen 2, die Belecker Junggesellenschützen<br />

3, die Allagener ältere Schützengesellschaft<br />

(heute Niederbergheim) 4 und die Allagener jüngere Gesellschaft<br />

2 Tage.^) Die Feier des Schützenfestes und<br />

auch seiner Nachfeiern erstreckte sich dabei auf den gesamten<br />

Tag, der jedoch durch die Gottesdienste am Sonntagmorgen<br />

sowie die Andacht am Nachmittag unterbrochen<br />

wurden. Viele damalige Schützengesellschaften ließen<br />

ihr Gelage mit dem Sonnenuntergang enden, doch<br />

schon in einer landesherrlichen Anordnung des Erzbischofs<br />

von Köln sah man sich am 15. 5. 1706 genötigt, das<br />

Schützenfest am Abend zwischen 9 und 10 Uhr enden zu<br />

lassen.®^)<br />

5. Von den »Schützen-Brüderen« zur »Kirchspiel Mülheim<br />

Schützengesellschaft«<br />

5.1. Politische und gesellschaftliche Ursachen<br />

Das umfangreiche Archiv der <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>- u. <strong>Paul</strong>-<br />

Bruderschaft besitzt gerade aus der zweiten Hälfte des 19.<br />

Jahrhunderts wertvolles Aktenmaterial, das über die Feier<br />

des Schützenfestes aber auch die <strong>St</strong>ruktur der Gemeinschaft<br />

berichtet. Die 1832 beginnenden Schriftwechsel<br />

über die Feier der einzelnen Schützenfeste sprechen in diesem<br />

Zusammenhang nie von einer Schützenbruderschaft<br />

sondern durchweg von einer Schützengesellschaft, die<br />

sich später die offizielle Bezeichnung »Kirchspiel Mülheim<br />

Schützengesellschaft« gibt. Hier liegt mehr vor als<br />

Willkür oder Neigung der damaligen maßgeblichen<br />

Schützen. Das beginnende 19. Jahrhundert setzte in unserer<br />

Gegend auf politischem, wirtschaftlichen, sozialen<br />

und kulturellen Sektor eine solche Vielzahl neuer Akzente,<br />

daß sich die Lebenswelt der damaligen Einwohner von<br />

Grund auf änderte. Das jahrhundertealte Herzogtum<br />

Westfalen unter der Landesherrschaft der Erzbischofs<br />

und Kurfürsten von Köln ging im Zuge der Säkularisation<br />

1802/1803 unter, an seine <strong>St</strong>elle trat bis 1815 der neuzeitlich<br />

orientierte Landgraf und spätere Großherzog von<br />

Hessen-Darmstadt. Der Wiener Kongreß 1815 schlug unsere<br />

Gegend dem rheinwärts strebenden Königreich Preußen<br />

zu, das in den ersten <strong>Jahre</strong>n seines Regiments den Regierungsbezirk<br />

Arnsberg und die Landkreise bildete. Die<br />

alten kommunalen <strong>St</strong>rukturen der <strong>St</strong>ädte, Gerichte und<br />

Kirchspiele verschwanden allmählich, es entstand in hessischer<br />

Zeit das Justizamt Belecke mit Sitz in Mülheim, später<br />

kam es zur Vereinigung der einzelnen Bürgermeistereien<br />

zum Amt Warstein mit dem Sitz in Warstein. Trotz


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Bittschreiben eines Großteils der Mülheimer Schützen an den Vorstand um Feier eines Schützenfestes<br />

nach mehrjähriger Pause vom 17. 6.1855.


der nunmehr klar umrissenen und konstruktiv arbeitenden<br />

politischen <strong>St</strong>ruktur wuchs die Bedeutung und das<br />

Selbstverständnis der einzelnen Gemeinden. Die Deutsch-<br />

Ordensritter hatten ihre jahrhundertelang währende Präsenz<br />

in Mülheim unter dem Druck Napoleons durch das<br />

allgemeine Aufhebungsdekret für den Deutschen Orden<br />

1809 beenden müssen. Die seit 1658 der Kommende inkorporierte<br />

Siedlung für die Bediensteten des Ordenshauses<br />

— das D orf Sichtigvor — war damit selbständig geworden<br />

und nunmehr gleichberechtigte Gemeinde innerhalb<br />

des Kirchspiels. Nicht nur die Auflösung dieser<br />

jahrhundertelang drückenden Abhängigkeit wirkte sich in<br />

einem gänzlich neu erfahrbaren Gemeinschaftsgefühl aus.<br />

Darüberhinaus wechselte 1823 die kirchliche Zuordnung,<br />

nicht mehr der Erzbischof von Köln sondern der Bischof<br />

von Paderborn war durch die Bulle »De salute animarum«<br />

von 1821 kirchlicher Herr.<br />

»Diese neuen gesellschaftlichen Verhältnisse und die<br />

neuen politischen und wirtschaftlichen Repräsentanten<br />

strebten nach angemessener Darstellung ihres Selbstwertgefühls<br />

nach außen und suchten nach einer ihnen eigenen<br />

Form des Feierns«.^><br />

5.2. Die Schützengesellschaft oder Schützencompagnie<br />

Während die Gründungsstatuten aus dem Jahr 1767<br />

von einer Vielzahl religiöser und gesellschaftlicher Pflichten<br />

und Ziele sprechen und dabei dem eigentlichen Schützenfest<br />

eine sekundäre Bedeutung geben, müßten typische<br />

<strong>St</strong>atuten für die Mülheimer Schützenbruderschaft des 19.<br />

Jahrhunderts gänzlich anders lauten. Da eine Reihe der<br />

noch 1767 wichtigen Perspektiven, durch die die homogene<br />

Bevölkerung des Kirchspiels ihrem Selbstverständnis<br />

Ausdruck geben konnte, nunmehr durch kirchliche und<br />

staatliche Verordnungen übernomnmen worden waren,<br />

ergaben sich für die Schützenvereinigungen neue Betätigkeitsfelder.<br />

Diese sah man darin, sich mehr und mehr als<br />

Hüter und Pfleger allgemeiner GeselHgkeit in der Feier<br />

der Schützenfeste als Volksfeste zu verstehen. Der Gemeinsinn<br />

sollte durch die Teilnahme befreundeter Gäste<br />

gestärkt werden, die gemeinschaftlich mit den Mitgliedern<br />

frohe Feste veranstalteten. Durch lange Jahrzehnte erwähnt<br />

der jährhche Bericht der Mülheimer Schützen über<br />

die Rechnungslage des vergangenen Schützenfestes eine<br />

Liste der Mitglieder und eine Liste derjenigen Personen,<br />

die am Schützenfest teilgenommen hatten. Charakteristisch<br />

für die diesen Zeitströmen unterliegende Mülheimer<br />

Schützenbruderschaft ist aber wohl das Beibehalten des<br />

typisch bruderschaftlichen Tuns in der Form des Grabgeleits<br />

für ein verstorbenes Mitglied, das neben der Feier des<br />

Schützenfestes in der Aktenüberlieferung einen weiten<br />

Raum einnimmt.<br />

Ansonsten dürfte wohl manche relativ enggefaßte und<br />

in das 19. Jahrhundert herübergerettete Bruderschaftsstruktur<br />

zu dem ein oder anderen Mißverständnis geführt<br />

haben, wenn nicht gar die Errichtung der Sichtigvorer<br />

Schützenbruderschaft 1833 ihre geistigen Wurzeln hier<br />

erkennt.<br />

5.3. Neue Schützengesellschaften im Kirchspiel<br />

5.3.1. Allgemeingeschichtliche Ursachen<br />

»Der Wunsch, Feste zu feiern, muß in den zwanziger<br />

<strong>Jahre</strong>n des vergangenen Jahrhunderts sehr groß gewesen<br />

sein^’), beschreibt SAUERMANN eine Perspektive damaligen<br />

gesellschaftlichen Lebens. Überall fanden sich<br />

Schützenvereinigungen zusammen, oftmals auf der Basis<br />

alter Traditionen, oftmals auch als spontane Gruppe, die<br />

zur Hebung der Geselligkeit und des Frohsinns des öfteren<br />

»Vogelschießen« veranstalteten, eine Veranstaltung,<br />

die, da sie vorwiegend von den jüngeren Leuten des Dorfes<br />

oder der <strong>St</strong>adt durchgeführt wurde, »den Geruch der<br />

Zügellosigkeit und Undurchschaubarkeit hatte und den<br />

bürgerlichen Ordnungssinn störte«.®*)<br />

Anders als die Mitglieder der Mülheimer Schützenbruderschaft,<br />

die zwar einmal im Jahr ein Schützenfest mit<br />

Vogelschießen feierten, aber sich im Laufe des <strong>Jahre</strong>s jedoch<br />

als festgefügte Bruderschaft verstanden, sahen sich


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Bekanntmachung zum Festverding vom 8. 5.1857.


diese Anhänger des Schützenwesens in erster Linie als<br />

Freunde eines harmlosen, politisch weitgehend bedeutungslosen<br />

Freizeitvergnügens.<br />

5.3.2. »Eintracht, Frohsinn und Freude« — Die Gründung<br />

der <strong>St</strong>. Georg-Schützenbruderschaft in Sichtigvor<br />

Die mit der Aufhebung der Deutschordens-Kommende<br />

einhergehende Emanzipation des Dorfes Sichtigvor mag<br />

der Grund dafür sein, daß sich relativ schnell eine Art<br />

»geistige Verwandschaft« zwischen den Anhängern eines<br />

freien und geselligen Schützenbrauchtums und den Verfechtern<br />

selbstbewußten Gemeinsinns einer selbständigen<br />

Gemeinde entwickelte. »Schon während der Großherzoglich<br />

Hessischen Regierung und namentlich in den <strong>Jahre</strong>n<br />

1810 bis 1813/14 und nächstdem bis zum <strong>Jahre</strong> 1820 unter<br />

Königl. Preußischer Regierung war es von Höherer Behörde<br />

den Junggesellen Sichtigvors erlaubt jährlichs ein<br />

Vogelschießen zu halten, nachher im Jahr 1832 wurde dieses<br />

auf ein Scheibenschießen beschränkt und ist es jetzt<br />

der allgemeine Wunsch der jungen Leute resp. Schützen<br />

von Sichtigvor, daß das früher, jährUchs stattgefundene<br />

Vogelschießen wieder ins Leben trete, und höheren Orts<br />

genehmigt werde,«*®) berichtete man über das frühe<br />

Schützenwesen in der Mülheimer Nachbarschaft. Weiter<br />

geht die Präambel der Gründungsstatuten der Sichtigvorer<br />

Schützenvereinigung auf die Zusammensetzung und<br />

die Ziele der neuen Gemeinschaft ein: »Die sich bisher erhaltene<br />

und im vorigen <strong>Jahre</strong> vorzüglich neuerdings zusammengetretene<br />

Gesellschaft junger Schützen hiesigen<br />

Orts haben nun unter sich zur Erreichung des Zwecks:<br />

»Eintracht, Frohsinn und Freude »nach allgemeinen Beschlüssen<br />

folgende Bestimmungen festgesetzt: (folgen die<br />

einzelnen <strong>St</strong>atuten)«.) Eintracht, Frohsinn und Freude<br />

als höchste Gebote standen in scharfem Gegensatz zu den<br />

1767 formulierten Idealen der Mülheimer Schützenbrüder.<br />

5.3.3. »Ein besonderes Schützenfest unter sich« — Eine<br />

Junggesellen-Schützengesellschaft in Mülheim<br />

Einige <strong>Jahre</strong> nach der Gründung der Junggesellen-<br />

Schützengesellschaft in Sichtigvor richteten die Mülheimer<br />

Joseph Pieper genannt Mertensmann, Moritz Berghoff<br />

und Franz Sprenger am 23.4. 1838 ein Gesuch an<br />

den Bürgermeister in Warstein in dem Dorf Mülheim eine<br />

Junggesellenschützengesellschaft einzuführen.<br />

»Euer Wohlgeboren ist es bekannt, daß die Mülheimer<br />

Junggesellen seit länger als 30 <strong>Jahre</strong>n ein besonderes<br />

Schützenfest unter sich gefeiert haben; daß sie ihre eigenen<br />

<strong>St</strong>atuten, Fahne und Decoration besitzen.<br />

Durch Verkehrtheit mehrerer Mitglieder des Schützenvereins<br />

wurde im <strong>Jahre</strong> 1837 derselbe gewissermaaßen<br />

aufgehoben (...).«’') Bereits 1833 war man zur Gründung<br />

einer Junggesellen-Kompanie geschritten, deren <strong>St</strong>atuten<br />

durch den Landrat zu Arnsberg genehmigt worden war<br />

e n . ''2) I n den folgenden <strong>Jahre</strong>n kam es jedoch immer<br />

wieder zu Reibereien zwischen jungen und alten Schützen.<br />

Von der landesherrlichen Seite, vertreten durch den damaligen<br />

Bürgermeister Carl Gutjahr in Warstein, hatte<br />

man daraufhin vorgeschlagen, daß sich die Mitglieder der<br />

Junggesellen-Schützen der »alten Schützengesellschaft«<br />

anschließen sollten. Ausführlich legten die Verantwortlichen<br />

der jungen Schützen daraufhin ihre Gründe gegen eine<br />

Vereinigung beider Schützengemeinschaften dar:<br />

»Diese Vereinigung ist aber aus vielfachen Gründen<br />

nicht möglich und wird nie erfolgen; es haben die »alten<br />

(») Mülheimer Schützen dies selbst längst eingesehen und<br />

würden eventuaUter unsere Annahme auch weigern, wie<br />

dieselben auch kürzlich in einer Eingabe an Ew. Wohlgeboren<br />

deutlich ausgesprochen h a b e n . « ’^ ^ )<br />

Wahrscheinlich hat nach Aktenlage 1838 kein Schützenfest<br />

der Junggesellen Mülheims, denen sich auch Junggesellen<br />

aus Waldhausen angeschlosen hatten, stattgefunden.<br />

Mit landesherrlicher Genehmigung bildete sich dann<br />

1839 erneut eine Schützengesellschaft aus den Junggesellen<br />

Mülheims und Waldhausen, die aber nach der Feier<br />

ihres Schützenfestes aufgrund geringer Teilnehmerzahl<br />

und dadurch zu hoher Kosten ihre <strong>St</strong>atuten zurückgab


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Verkürzung des Schützenfestes a u f zwei Tage vom 21. 3.1859.


und sich damit auflöste. Ein trotz dieser Geschehnisse gestellter<br />

Antrag vom 9.7.1839 wurde am 3.9.1839 durch<br />

die landrätliche Behörde in Arnsberg negativ entschieden.<br />

Der Bürgermeister G utjahr hielt in einem am 17.7. 1840<br />

an den Landrat in Arnsberg adressierten Schreiben mit<br />

den Gründen, die von seiner Seite gegen diese Vereinigung<br />

sprachen, nicht zurück. In diesem Zusammenhang stellte<br />

er sich deutlich hinter die in Mülheim bestehende Schützengemeinschaft,<br />

wenn er schreibt:<br />

»Der Unwillen über die Wiedererrichtung des ein Mal<br />

aufgelößten Festes äußert sich bei jedem Landwirthe des<br />

Kirchspiels Mülheim, da sie ihre Söhne oder Töchter doch<br />

an dem Kirchspiels-Feste theilnehmen lassen, um sie unter<br />

beständiger Aufsicht haben zu können. Ja sogar den Domestiken<br />

ist es erlaubt an dem eben erwähnten Feste Theil<br />

zu nehmen, aber diesen ist selbiges nicht genug, weil sie<br />

in der Gegenwart der Herrschaft ihre Roheit, Sauferei<br />

und unsittliches Betragen nicht so sehr ausüben können.<br />

Mit diesem Datum enden die Versuche endgültig, in<br />

Mülheim ein zweites Schützenfest durch die Junggesellen<br />

einzuführen.<br />

5.3.4. »Pferdejungen oder Ackerknechte«? Die Gründung<br />

einer Schiitzengesellschaft in Waldhausen<br />

Etwa zeitgleich mit den Versuchen, in Mülheim ein<br />

Junggesellen-Schützenfest ins Leben zu rufen, fällt der<br />

Antrag von Theodor Cruse »et. Cons.(orten)« vom<br />

10. 5.1837 auch in Waldhausen eine eigene und von der<br />

bestehenden Kirchspiel-Schützengesellschaft zu trennende<br />

Schützenvereinigung zu etablieren. Am 5.6.1837 entschied<br />

der Landrat zu Arnsberg Freiherr v. Lilien, daß<br />

»die Erlaubniß zur Errichtung einer Schützengesellschaft<br />

in Waldhausen aus polizeilichen Gründen und in Folge<br />

bestehenden Verordnungen nicht ertheilt werden<br />

kann.«'^5><br />

Als Gründe führte er die geringe Einwohnerzahl Waldhausens<br />

von 313 Seelen an, die Möglichkeit sich der bestehenden<br />

Kirchspiels-Schützengesellschaft anzuschließen<br />

sowie die Bereitschaft der Verantwortlichen letztgenannter<br />

Schützengesellschaft »selbst das Eintrittsgeld für diejenigen,<br />

welche zu der frühem Junggesellenschützenbruderschaft<br />

gehört haben, zu ermäßigen«.'^®) Gerade der<br />

letzte Hinweis entstand dabei auf Vermittlung des Bürgermeisters<br />

G utjahr, der die Urheber des Antrags als Zeitgenossen<br />

beschrieb, in denen er »sämmtlich entweder (...)<br />

Pferdejungen oder Ackerknechte und Gesinde stehende<br />

Individuen«'^'^) erblickte.<br />

5.4. »Veredelte gesetzliche Bestimmungen« — Neue <strong>St</strong>atuten<br />

der Kirchspiels-Schützengesellschaft<br />

Die verschiedenen Versuche, sich von der Kirchspiels-<br />

Schützengesellschaft abzuspalten, hatten auch in den Gemütern<br />

der Verantwortlichen für einiges Nachdenken gesorgt.<br />

Es äußerte sich u.a. darin, daß man am 2.6.1842<br />

erneuerte <strong>St</strong>atuten einreichte, da »die früher bestätigten<br />

Gesellschafts-<strong>St</strong>atuten, da diese bei den jetzt veredelten<br />

gesetzlichen Bestimmungen zum größten Theile nicht<br />

Kraft mehr hatten, keine Anwendung mehr fanden«.'^*)<br />

Unter den Auswirkungen eines sich gewandelten Schützenverständnisses<br />

lautet nunmehr das M otto, ähnlich wie<br />

in der Satzung der Sichtigvorer Schützengesellschaft,<br />

»Eintracht, Frohsinn und Freude«. Es besteht keine zeitliche<br />

Bindung an die Gemeinschaft, bei ungünstigen Umständen<br />

und schlechter Witterung kann das Schützenfest<br />

vom Festtag <strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong> verlegt werden, die Position<br />

des jetzigen Oberst ist bei weitem nicht mehr so stark wie<br />

die des vorherigen Richtmanns, um dabei nur einige zu<br />

nennen.)<br />

In einer Reihe von Artikeln dieser zweiten, am<br />

15.6. 1842 durch den Bürgermeister Carl Gutjahr genehmigten<br />

Satzung erscheinen wörtliche Übereinstimmungen<br />

mit der 1833 entstandenen Satzung der Sichtigvorer<br />

Schützenvereinigung, vielleicht ein Indiz für die längst<br />

überfällige Neustrukturierung des Mülheimer Schützenwesens<br />

am Beispiel des blühenden Brudervereins.


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I / j J ! V f ii> t t i't tl, J * * /


Die Folgen dieser erneuerten <strong>St</strong>atuten prägten das Vereinsleben<br />

für die folgenden Jahrzehnte. Die Führung der Gemeinschaft<br />

lag in den Händen eines Oberst, ihm zur Seite<br />

stand ein Hauptm ann, ein Rendant oder Rechner, ein erster<br />

und ein zweiter Leutnant, Fahnenoffiziere und ein<br />

Adjutant. Die Gemeinschaft »erlaubte« sich darüberhinaus<br />

für typische Arbeiten den Fähnrich und den Schützendiener,<br />

zwei Ämter, die entlohnt wurden. Gerade das Amt<br />

des Schützendieners konnte mitunter eine Reihe verschiedener<br />

organisatorischer Tätigkeiten erfordern. So hatte<br />

dieser auch in den <strong>Jahre</strong>n, in denen kein Schützenfest gefeiert<br />

wurde, die Vorbereitung des Begräbnisses eines Mitglieds<br />

in Form der Bestellung der Träger und des Leichenwagens<br />

zu erledigen. Der Rendant der Schützengesellschaft<br />

gewährleistete nicht nur den jährlichen nach dem<br />

Schützenfest zu erstattenden Rechnungsbericht, sondern<br />

engagierte sich des öfteren in Geldgeschäften der Schützengesellschaft,<br />

bei denen bestimmte Summen Geld an<br />

Mitglieder entliehen wurden.<br />

In diesem Zusammenhang hat die Schützengesellschaft<br />

nie über ein großes Vermögen, zumindest bis in die 1860er<br />

<strong>Jahre</strong>, verfügt. Die Einnahmen des Schützenfestes hielten<br />

sich mit den entstandenen Unkosten in etwa die Waage.<br />

Manche notwendige Reparaturen an den Fahnen, dem<br />

Offiziersschmuck oder der Trommel verursachten eine<br />

allgemeine Umlage unter den Mitgliedern.<br />

Selten wurden auch andere Einkäufe getätigt; am<br />

16.7. 1837 wurden durch den Überschuß von 11 Silbergroschen<br />

12 Biergläser gekauft.**»<br />

Ein Kostenfaktor außerhalb des Schützenfestes war die<br />

Bezuschussung der Bezahlung der Musikkapelle für ihre<br />

Dienste bei der »Großen Prozession«. Außerdem wurden<br />

den Witwen verstorbener Mitglieder der von ihren Ehemännern<br />

bereits entrichtete <strong>Jahre</strong>sbeitrag zurückgezahlt.<br />

Die größten Kosten bei den während eines Schützenfestes<br />

durch das Gelagsgeld (Beitragsgeld) der Schützenbrüder<br />

und das sog. »Gästegeld« eingenommenen Summen<br />

entstanden durch die Bezahlung der Musikkapelle, die<br />

während des Festzugs und zum Tanz aufspielte. Die im<br />

<strong>Jahre</strong> 1835 verpflichteten sieben Musiker wurden mit 22<br />

Thalern entlohnt, die Kallenhardter Musikkapelle erhielt<br />

1876 schon 135 Reichsmark. Übrigens wurde auch der<br />

Organist für sein Orgelspiel während der Schützenmesse<br />

durch die Gesellschaft entlohnt.**)<br />

Ein zwar mit großem Abstand wiederkehrender Kostenfaktor<br />

war der Aufbau bzw. die Reparatur der Vogelstange,<br />

die seit alter Zeit »auf dem Berge« lag. Ab und an<br />

mußten sogar eigene Wachmannschaften aufgestellt und<br />

bezahlt werden, die während des Schützenfestes darauf<br />

achteten, daß der Vogel nicht schon vor dem Vogelschießen<br />

von der <strong>St</strong>ange geholt wurde. Gerade im Jubiläumsjahr<br />

der Schützengesellschaft passierte 1867 dieses Malheur.*2)<br />

Eine »Königsprämie« erhielt seit dieser Zeit der<br />

Schützenkönig, 1856 hatte man noch einen Thaler bezahlt,<br />

1875 zwölf Thaler, seit dieser Zeit bis 1920 sechs<br />

Reichsmark.<br />

5.5. »Nur einmal jährlich...« — <strong>St</strong>aatliche Eingriffe in<br />

das Schützenwesen<br />

Während sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts den einzelnen<br />

Schützenvereinigungen ein breiter Spielraum für<br />

ihre Aktivitäten geboten hatte und Gestaltung und <strong>St</strong>ruktur<br />

des Schützenfestes die staatlichen Behörden nur wenig<br />

interessierte, entwickelten diese seit den 1820er <strong>Jahre</strong>n<br />

aufgrund der mangelhaften Sicherheitsvorkehrungen und<br />

der relativ hohen Kosten des Schützenfestes eine steigende<br />

Einflußnahme. Gerade in ländlich strukturierten Gebieten<br />

wurden die Eintritts- und Beitragsgelder der Mitglieder<br />

im Verhältnis zur wirtschaftlichen Kraft als zu hoch<br />

empfunden.*3) A uf diesem Hintergrund entstand die 1829<br />

an sämtliche Bürgermeistereien des Landkreises Arnsberg<br />

gerichtete, oben angeführte Umfrage über die jeweiligen<br />

Schützenvereinigungen des Bürgermeistereibezirks.


8ouf. M.<br />

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-<br />

Rechnung und Quittung über die Anzeige des »Erntefestes« im damaligen »Central-Volksblatt« vom 12.10.1867.


Die größte Kritik, die von staatlicher Seite den Schützengemeinschaften<br />

entgegengebracht wurde, richtete sich<br />

gegen die zeitliche Dauer des Schützenfestes. Dazu erging<br />

bereits 1842 eine Anordnung der Königlichen Regierung<br />

in Arnsberg, die die Ausdehnung des Schützenfestes bei<br />

neu gegründeten Vereinen auf zwei Tage festschrieb, und<br />

bei älteren Gesellschaften die Dauer des Schützenfestes<br />

nicht über das Maß der in den jeweiligen <strong>St</strong>atuten festgelegten<br />

Anzahl der Festtage überschritten wissen wollte.<br />

Eindeutig wurde darüberhinaus jegliche Nachfeier, etwa<br />

auf dem Hintergrund übriggebliebener Getränke oder der<br />

Ausgelassenheit der Festteilnehmer, untersagt.<br />

Die bereits hiermit initiierte Maßnahme erhielt ihre einschneidende<br />

Wirkung in einer Bekanntmachung des<br />

Landrats zu Arnsberg vom 7.12.1858, in der »jedem<br />

Schützenvereine im diesseitigen Regierungsbezirke, ohne<br />

Unterschied ob in der <strong>St</strong>adt oder auf dem Lande und<br />

gleichviel, ob der Verein Korporationsrechte besitzt oder<br />

nicht, (...) nur ein Mal jährlich eine Festfeier mit höchstens<br />

zweitägiger Dauer und mit Ausschluß jeder Vorund<br />

Nachfeier, so weit damit Tanzlustbarkeiten verbunden<br />

sind« gestattet wurde.*'*)<br />

Sicher war diese M aßnahme auf dem Hintergrund der<br />

Revolutionsereignisse 1848/49 zu verstehen, da sich zur<br />

damaligen Zeit auch Schützenvereinigungen der Durchsetzung<br />

liberaler Ideen verschrieben hatten, und damit<br />

»als potentielle Brutstätten der Revolution in das Blickfeld<br />

der Behörden«*^) gerückt waren. Die Auswirkungen<br />

dieser Verfügung griffen scharf in das damalige Mülheimer<br />

Schützenwesen ein, zumal die Gesellschaft gerade in<br />

den 1850er <strong>Jahre</strong>n in einem gewissen Niedergang begriffen<br />

war und die Sichtigvorer Schützen trotz ähnlicher <strong>St</strong>atuten<br />

sehr viel größeren Zulauf hatten. In diesem Zusammenhang<br />

klagte der damalige Gemeindevorsteher Mülheims,<br />

der gleichzeitig im Vorstand der Schützen<br />

fungierte, dem Amtmann August Koffler in Warstein die<br />

Misere seiner Gesellschaft in der Hinsicht, daß »hier in<br />

der Gemeinde Mülheim seit 12-14 <strong>Jahre</strong>n kein Schützenfest<br />

mehr stattgefunden hat«.*®) Dabei entfuhr ihm nur<br />

allzu deutlich seine persönliche Einschätzung der Sichtigvorer<br />

Schützen, wenn er fortfährt: »Aber in Sichtigvor<br />

kömmt es häufiger vor, und wäre sehr wünschenswerth,<br />

wenn hierin strenger Maßregeln getroffen würde. Der<br />

Vorsteher Berghoff gt. Ising«.*’)<br />

Die Situation der Mülheimer Schützengesellschaft verdeutlicht<br />

darüberhinaus eine Aufstellung über die Schützengemeinschaften<br />

im Amt Warstein durch den Amtmann<br />

August Koffler vom 1.5. 1858.**) Für die Gemeinden<br />

des Kirchspiels Mülheim werden neben dem<br />

»Junggesellen-Schützenfest« zu Sichtigvor und dem »Allgemeinen<br />

Schützenfest« zu Waldhausen, das an zwei aufeinanderfolgenden<br />

Tagen im Mai oder Juni aber nicht in<br />

jedem Jahr gefeiert wird, das »Schützenfest für das<br />

Kirchspiel Mülheim« genannt. Früher hatte man 124 Teilnehmer<br />

verzeichnet, zur damaligen Zeit jedoch weniger.<br />

Interessant sind in diesem Zusammenhang die durch den<br />

Amtmann erstellten »Bemerkungen und Vorschläge über<br />

Abänderungen«. Dabei notierte er folgende Hinweise für<br />

den Landrat: »Die älteren <strong>St</strong>atuten sind von 1767. Ursprünglich<br />

auf <strong>Peter</strong> u. <strong>Paul</strong> an 2, 3 ja sogar 4 Tagen.<br />

Nach Belieben im Juni an 2 Tagen und (dabei durchgestrichen:<br />

mit einer Nachfeier) und an dem folgenden Sonntage,<br />

in jedesmal zu wählenden Lokalen. A uf 2 Tage zu beschränken.<br />

An den beiden letzten Sonntagen im Juli. Uebrigens<br />

mit Nr. 9 u. 10 (gemeint sind die Schützenfeste in<br />

Sichtigvor und Waldhausen) zu vereinigen, falls es gesetzlich<br />

angeordnet werden kann. Die Vereinigung ist nicht<br />

beliebt.«*®)<br />

Diese amtlichen Überlegungen wirkten sich dahin aus,<br />

daß die Schützengesellschaft am 10. 3. 1859 ihre <strong>St</strong>atuten<br />

dahingehend änderte, daß »das Fest an den letzten Sonntagen<br />

des M onat July gefeiert werden soll«.®®)<br />

Amtmann August Koffler erließ am 21. 3. 1859 die behördliche<br />

Genehmigung zum Schützenfest in Mülheim an<br />

den von der Gesellschaft festgelegten Sonntagen im Juli,


■ / ß ß ^ .<br />

■ . ^ ' . :<br />

^ /^ - - ^ „<br />

f^ ^ 4 ' X r^t<br />

Fer/rag zwischen Schützengesellschaft und dem Wirt CI. Grafe als Veranstalter des Schützenfestes fü r das Jahr 1884.


wies dabei auf das Ende der Feier um zehn Uhr am Abend<br />

hin sowie darauf, daß Branntwein während des Schützenfestes<br />

nicht a..jgeschenkt werden dürfte. Jede Verlegung<br />

des Schützenfesttermins war fortan nur mit seiner Genehmigung<br />

durchzuführen.®*)<br />

Übrigens war seit 1856 durch den gleichen Amtmann<br />

verfügt worden, jedes Schützenfest acht Tage vorher polizeilich<br />

zu melden.®^)<br />

5.6. »Die jungen Leute hiesigen Kirchspiels haben genug<br />

getanzt« — Das Verhältnis zur katholischen Kirche<br />

Waren zumindest seit der Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

die Beziehungen zwischen den Schützengesellschaften und<br />

den staatlichen Behörden gespannt, so gilt dies, freilich in<br />

bescheidenem Ausmaß auch für das Verhältnis zur katholischen<br />

Kirche. Hatten die Gründungsstatuten von einer<br />

religiös-kirchlichen Bruderschaft gesprochen, die erst in<br />

sekundärer Hinsicht eine »Feiergesellschaft« war, so änderte<br />

sich mit dem 19. Jahrhundert das Bild, daß die Amtsträger<br />

der Kirche vom Schützenwesen hatten, gewaltig.<br />

Zwsr nahm auch nach den erneuerten <strong>St</strong>atuten von 1842<br />

die Mülheimer Schützengesellschaft an den kirchlichen<br />

Festen, den Prozessionen und den liturgischen Feiern der<br />

Beerdigung weiterhin teil, das übrige Treiben der Schützengesellschaft<br />

rief jedoch bei den Geistlichen der Pfarrei<br />

einiges Mißfallen hervor.<br />

»Hierzu trug im Sauerland und am Hellweg die Kirche<br />

in recht erheblichem Maße selbst bei, indem sie das tägliche<br />

Leben der Gläubigen nach sehr strengen Moralvorstellungen<br />

zu beurteilen begann. So versuchte sie, die<br />

kirchlichen Feste weitgehend auf die liturgischen und kirchenpolitischen<br />

Funktionen einzugrenzen.«®3) A uf diesem<br />

Hintergrund ist die Verlegung des Schützenfestes<br />

vom kirchlichen und weltlichen Feiertag <strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong><br />

auf »weltliche« Sonntage durch die Satzungsänderung<br />

von 1858 zu verstehen. Ebenso ärgerte den Pfarrer zu<br />

Mülheim die Feier des Sichtigvorer Schützenfestes am<br />

Festtag Christi Himmelfahrt.®'*) Dieser hatte gar versucht,<br />

die beiden im Kirchspiel bestehenden Schützenge<br />

sellschaften von Mülheim und Sichtigvor zusammenzulegen<br />

um »die Schützenfeste in dem Kirchspiel Mülheim zu<br />

vermindern«.®5) in Anbetracht der in den ersten Juliwochen<br />

in früherer Zeit in Mülheim üblichen Kirmes ging<br />

der Mülheimer Pfarrer Arnold Becker (1851 - 1871) am<br />

4.7.1855 den Amtmann in Warstein an, für das bevorstehende<br />

Fest keine Tanzerlaubnis zu erteilen, denn »die jungen<br />

Leute hiesigen Kirchspiels haben nach eigenem Geständnisse<br />

für dieses Jahr genug getanzt, und dürfen zudem<br />

nach beiderseitigen <strong>St</strong>atuten an Kirmeß-Tänzen nicht<br />

Theil nehmen.«®®)<br />

6. »Nur die Feier eines Schützenfestes zu gestatten in der<br />

Lage bin« — Eingriffe in das Mülheimer Schützenfest zur<br />

Jahrhundertwende<br />

6.1. Ein erster Versuch im <strong>Jahre</strong> 1900<br />

Der Gedanke, die Schützenfeste nicht nur in der Zahl<br />

der Festtage, sondern auch in ihrer Anzahl zu reduzieren,<br />

war bereits seit der Mitte des 19. Jahrhunderts im Gespräch.<br />

Verschiedene Gründe hatten jedoch am Ablauf<br />

der drei innerhalb des Kirchspiels stattfindenden Schützenfeste<br />

keine verändernden Maßnahmen stattfinden lassen.<br />

So feierte die Waldhausener <strong>St</strong>. Antonius-<br />

Schützenbruderschaft als erste Gesellschaft ihr Fest im<br />

Mai oder beginnenden Juni eines jeden <strong>Jahre</strong>s, die<br />

Kirchspiel-Mülheimer Schützengesellschaft war inzwischen<br />

seit den 1860er <strong>Jahre</strong>n wieder auf den ursprünglichen<br />

Festtermin am Tag <strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong> zurückgekehrt,<br />

und die Sichtigvorer Schützen beendeten den Festreigen<br />

mit den beiden letzten Sonntagen im Juli.<br />

In zwei benachbarten Schützenvereinigungen des<br />

Kirchspiels, der 1749 errichteten Ȋlteren Allagener<br />

Schützengesellschaft« in Niederbergheim und der 1823<br />

gegründeten »jüngeren Allagener Schützengesellschaft«<br />

in Allagen, war es in den 1880er und 1890er <strong>Jahre</strong>n zu<br />

mehrfachen heftigen <strong>St</strong>reitigkeiten gekommen, die teilweise<br />

in handgreiflichen Auseinandersetzungen zwischen


der Allagener und Niederbergheimer Jugend geendet hatten.<br />

Als <strong>St</strong>rafmaßnahme für diese während der dortigen<br />

Schützenfeste stattgefundenen Ausschreitungen erlaubte<br />

man von der Seite des Amtes Warstein lediglich jeweils<br />

ein Schützenfest pro Jahr, das daraufhin für mehrere <strong>Jahre</strong><br />

abwechselnd in Niederbergheim oder Allagen von der<br />

einen oder anderen Schützengesellschaft ausgerichtet<br />

wurde.<br />

Die Praktikabihtät dieser Maßnahme führte unter den<br />

eingangs geschilderten Gedanken zu dem Versuch des<br />

Amtmannes Otto Schmitz, die beiden Schützenfeste von<br />

Mülheim und Sichtigvor einem ähnlichen Turnus zu unterwerfen.<br />

Wie alljährlich hatte dazu der Schützenvorstand der<br />

Mülheimer Gesellschaft am 8.6. 1900 das für den 29. und<br />

30.6. terminierte Schützenfest beim Amtmann angemeldet<br />

und zugleich um den Erlaubnisschein für das Böllerschießen<br />

während der Prozession am Festtag Mariä<br />

Heimsuchung gebeten.®’) Währenddessen der Amtmann<br />

gegen den Ablauf des Schützenfestes und das Böllerschießen<br />

keine Bedenken hegte, veranlaßte ihn die von den<br />

Mülheimer Schützen geübte langjährige Praxis, das<br />

Schützenfest wegen des Festwirts auf dem Gebiet der Gemeinde<br />

Sichtigvor zu veranstalten, zu der Überlegung,<br />

welcher Gemeindekasse daraufhin die für das Fest zu entrichtenden<br />

Gebühren zuflössen. Am 20.6.1900 fragte er<br />

daraufhin bei dem in Mülheim wohnenden Amtsbeigeordneten<br />

Heinrich Schulte-Nölke an, wie dieser zu einer<br />

abwechselnden Feier des Schützenfestes stehe. Vier Tage<br />

später signalisierte dieser mit einem »vollständig einverstanden«<br />

und dem Zusatz, daß »Ihr wohlgemeinter Vorschlag<br />

von jedem billigdenkenden Bürgersmann anerkannt<br />

(wird)« dem Amtmann grünes Licht.<br />

Am 26. 6.1900 schickte Schmitz ein Schreiben an die<br />

beiden Schützenhauptleute Hillebrand und Wrede, in<br />

dem er ankündigt, daß »ich vom nächsten <strong>Jahre</strong> ab in<br />

Mülheim (Sichtigvor) nur die Feier eines Schützenfestes<br />

zu gestatten in der Lage bin«.®®) Er riet dabei den H auptleuten<br />

zu losen, wer 1 ^1 mit der Feier des Schützenfestes<br />

begänne.<br />

In Mülheim protestierte man in einem Brief vom<br />

11.10.1900, in dem man die jahrhundertelange Existenz<br />

des Schützenfestes betonte und nach den Gründen fragte,<br />

die zu dieser Einschränkung geführt hatten.<br />

Schließlich ließ sich Amtmann Schmitz dazu bringen,<br />

beide Feste zu gestatten, wenn sie an einem Termin stattfänden.<br />

Da nun die Mülheimer Schützengesellschaft als<br />

erste ihren früheren Termin vorbrachten, sahen sich die<br />

Sichtigvorer Schützen gezwungen, ebenso am Festtag <strong>Peter</strong><br />

und <strong>Paul</strong> ihr Schützenfest zu feiern. Mit dem Antrag<br />

der Schützengesellschaft Sichtigvor auf Wiedereinführung<br />

ihrer früheren Festtage gelangte die Angelegenheit<br />

jedioch vor den Landrat zu Arnsberg, der am 10.9.1901<br />

aufgrund des hohen Alters beider Schützengemeinschaften<br />

die zusammengelegte Feier der Schützenfeste wieder<br />

rückgängig machte. Interessant ist in diesem Zusammenhang<br />

der Aktenvermerk, der über diese Episode von Amtmann<br />

Otto Schmitz, erstellt wurde. »Nach dieser Sachlage<br />

trifft mich keine Verantwortung mehr. Ich habe das<br />

beste gewollt und das wird genügen. Es muß hier kluge<br />

Selbstbeherrschung geübt werden.«*oo) Zur Feier des<br />

Schützenfestes 1902 hatte der Amtmann die Sichtigvorer<br />

Schützen allerdings nicht über die zurückgenommene Regelung<br />

Informiert. Erst 1903 wurde der althergebrachte<br />

Schützenfesttag im Juli wieder eingeführt.<br />

6.2. Ein zweiter Versuch im <strong>Jahre</strong> 1906<br />

Nur wenige <strong>Jahre</strong> später ging ein zweiter Versuch der<br />

Reduzierung der Schützenfeste innerhalb eines Kirchspiels<br />

diesmal von der Seite des Landrats in Arnsberg aus.<br />

Neue Absprachen über einen gemeinsamen Termin der<br />

drei Schützenfeste führten lediglich zu einer provisorischen<br />

Einigung der zwei Schützengesellschaften von Mülheim<br />

und Waldhausen auf den Festtag der Mülheimer<br />

Schützen. *°*); die Sichtigvorer blieben zunächst bei dem


traditionellen Festtermin. Engagierter Verfechter eines<br />

gemeinsamen Schützenfestes war wiederum der nunmehrige<br />

Gemeindevorsteher Mülheims Heinrich Schulte-<br />

Nölke, der damit u.a. die Gefahr ausschließen wollte,<br />

daß, wie es schon einmal vorgekommen war, ein Mülheimer<br />

Schütze gleichzeitig in Mülheim und Sichtigvor<br />

Schützenkönig geworden war.<br />

Selbst eine für die Schützengesellschaft Sichtigvor am<br />

21.4.1907 einberufene außerordentliche Generalversammlung<br />

unter dem Vorsitz des Amtmanns Schmitz bestärkte<br />

lediglich das Beharren am früheren Sichtigvorer<br />

Schützenfesttermin. Die darauffolgende Ablehnung eines<br />

Sichtigvorer Schützenfestes im Juli durch die staatlichen<br />

Behörden führte in Sichtigvor 1907 zu der Feier eines<br />

Waldfestes und der traditionellen Schützenmesse, aber<br />

auch dazu, daß man an der Vogelstange eine große<br />

schwarze Fahne aufhängte. Beschwerden der Sichtigvorer<br />

Schützengesellschaft unter ihrem Hauptm ann Friedrich<br />

Hillebrand gingen sogar bis an den Oberpräsidenten der<br />

Provinz Westfalen, jedoch ohne Erfolg. Zunächst mußte<br />

es für die Sichtigvorer Schützen bei dem »Mülheimer«<br />

Termin bleiben.<br />

7. Neuere Entwicklungen der Schützengesellschaft<br />

7.1. »Liebesgaben ihren Mitgliedern im Feld« — Die wilhelminische<br />

Zeit und der 1. Weltkrieg<br />

Der Beginn des 20. Jahrhunderts hatte für die Mülheimer<br />

Schützen große Aufregungen mit sich gebracht. Es<br />

sollte dies im Nachhinein vielleicht ein Symbol für die<br />

stürmische Entwicklung in den kommenden Jahrzehnten<br />

sein. Sie ist weniger durch interne Neuerungen gekennzeichnet<br />

als durch äußere Ereignisse, die ihren Schatten<br />

auf die sich jetzt »Schützenverein Mülheim« nennende<br />

Gemeinschaft werfen.<br />

Die Schützenfeste in Mülheim behielten ihren Ablauf,<br />

wie er seit mehreren Jahrzehnten den Einheimischen und<br />

Gästen liebgewordene Tradition geworden war, bei.'o^)<br />

Die Generalversammlung am 1.5.1904 beschloß in<br />

diesem Zusammenhang, daß erstmals eine einheitliche<br />

Kopfbedeckung der Schützen einzuführen sei. Die Kosten<br />

wurden dabei von dem Verein übernommen und jedes<br />

Mitglied entrichtete im Laufe von sechs <strong>Jahre</strong>n jährlich<br />

0,50 Mark. Zugleich wurde festgelegt, daß die Polonaise,<br />

eine beliebte Tanzformation, die an beiden Festtagen veranstaltet<br />

wurde, am ersten Tag des Schützenfestes ausfallen<br />

solle.<br />

Besondere Ereignisse im Kirchspiel veranlaßten die<br />

Verantwortlichen, das gesamte Schützenfest ausfallen zu<br />

lassen. Während man in Sichtigvor vor den verschiedenen<br />

staatlichen Behörden um die Rückgängigmachung des<br />

neuen Schützenfesttermins stritt, sah man in Mülheim wegen<br />

des Todes des Pfarrers Josef Platte (1887- 1908) und<br />

der »Mission«, bei der häufig gegen die Überzahl der Feste<br />

und die damit verbundene Ausgelassenheit gepredigt<br />

wurde, von der Feier eines Schützenfestes ab.<br />

ü m den Charakter einer das ganze Kirchspiel Mülheim<br />

umfassenden Vereinigung zu unterstreichen, legte man<br />

1911 für junge Männer aus Sichtigvor ein ermäßigtes Eintrittsgeld<br />

fest, nicht zuletzt auf dem Hintergrund der<br />

<strong>St</strong>reitigkeiten um den Schützenfesttermin in dem Nachbarort.<br />

Auch wurde in diesem Zusammenhang 1914 endgültig<br />

die Gemeinde Mülheim als Ort des Schützenfestes festgelegt,<br />

soweit keine besonderen üm stände dieses verhinderten.<br />

Mit dem Beginn des 1. Weltkriegs am 1. 8.1914 brach<br />

auch für den Mülheimer Schützenverein eine Zeit des<br />

<strong>St</strong>illstands an. Hatte das Schützenfest am 29. und 30.<br />

6. 1914 noch alle Mitglieder in fröhUcher Runde gesehen,<br />

fand man sich bereits in den folgenden Monaten damit<br />

ab, daß eine Reihe der MitgUeder als Soldat eingezogen<br />

worden war. Eine Generalversammlung am 11.10.1914<br />

beschloß in diesem Zusammenhang »Liebesgaben Ihren<br />

Mitgliedern im Feld zu schicken«'o^), für die die stattliche<br />

Summe von 200 Mark bewilligt wurde. Im Laufe der<br />

Kriegsjahre wurden weiterhin kleine Pakete von Zigarren,


^ e n e ^ m t ^ t m g<br />

5ur ^^ctdnftalittuo einer Sn^havtcit<br />

Dem Schützenverein zu Mülheim wird hiwrmit die polizeiliche<br />

Erlaubnis erteilt, das diesjährige Schützenfest in der s e i t ­<br />

herigen Ifeise durch Omzüge, Konzert und Ball am 30, Juni und 1. Julj<br />

d. J. zu feiern. Ferner wird die Erlaubnis zum Vogelschiessen am<br />

1, Juli unter folgenden Bedingungen erteilt:<br />

Es darf nur aus Gewehren geschossen werden, die von einem<br />

gelernten Büchsenmacher nachgesehen und für brauchbar erklärt woe„<br />

den sind. Hierüber ist dem beaufsichtigenden Beamten eine Bescheinigung<br />

vorzuzeigen. Es^^dai^* den aum Schiessen berechtigten Schützei<br />

brüdern der Zutritt zum Schiessstande gestattet werden,Bie durch -äi<br />

das Gebiet des Kugelniederganges führehden Wege sind durch Posten<br />

abzusperren.Für etwaige Unglücksfälle wird der Vorstand des Vereins<br />

verantwortlich gemacht.Ebenso hat der Vereinsvorstand für Auf<br />

Der Amtmann:<br />

Herrn<br />

Heinrich Eickhoff<br />

Mülheim (M o h n e )<br />

Am tliche Genehmigung zur Feier des Schützenfestes 1907 vom 21. 6.1907.


Tabak und Schokolade an die eingezogenen Mitglieder<br />

verschickt. Am Ende des Krieges beklagte man den Tod<br />

von 17 Schützenbrüdern.<br />

7.2. »wegen der schweren Nachkriegszeit« — Neuanfang,<br />

Rückschläge und BlUtejahre der Weimarer Zeit<br />

Die erste Generalversammlung des Schützenvereins<br />

fand am 15. 6. 1919 statt. Schon ihre relativ späte Terminierung<br />

verrät, daß sich die Verantwortlichen zur damaligen<br />

Zeit keineswegs in erster Linie mit der Planung eines<br />

ersten Schützenfestes nach dem Weltkrieg befaßten. Es<br />

ging zuerst einmal darum, den Gedanken des Schützenwesens<br />

in Mülheim neu zu beleben. Es wurde der Kassenstand<br />

begutachtet und ein neuer Vorstand gewählt. Unter<br />

Punkt 3 beschloß die Versammlung mit <strong>St</strong>immenmehrheit<br />

auf die Feier eines Schützenfestes zu verzichten, eine Entscheidung<br />

die einige Wochen später rückgängig gemacht<br />

werden sollte. Im September 1919 feierten die Mülheimer<br />

Schützen dann doch ihr erstes Schützenfest nach dem<br />

Weltkrieg.'O'*) Von dem Erlös dieses Festes wurden 12<br />

Reichsmark für Geschenke an die noch in Kriegsgefangenschaft<br />

befindlichen Mitglieder gestiftet.<br />

Während in den folgenden <strong>Jahre</strong>n traditionsgemäß an<br />

den Festtagen des 29. und 30. Juni das Schützenfest stattfand,<br />

markierte das Jahr 1923 einen weiteren Rückschlag<br />

in der Vereinsgeschichte der neueren Zeit. In der am<br />

6.5.1923 veranstalteten Generalversammlung »wurde<br />

wegen der schweren Nachkriegszeit beschloßen, das Fest<br />

in diesem <strong>Jahre</strong> ausfallen« zu lassen. Ein weiterer Grund<br />

für diese Maßnahme, der sicherlich ebenso schwer wog,<br />

war die »schlechte <strong>St</strong>imung«, die durch einen <strong>St</strong>urzregen<br />

hervorgerufen wurde, »den(n) viele Äker waren zerflossen<br />

und lagen die eben geflanzten Kartofeln von den Berggärten<br />

unten auf der Kreisstraße«.'O’) Trotz des ausgefallenen<br />

Schützenfestes richtete man eine Generalversammlung<br />

am 15. 7.1923 ein, in der der Rechnungsbericht über<br />

das vergangene Jahr erstattet wurde. Die Inflation des<br />

Geldes wird dem Leser dieser Zeilen hier deutlich vor Augen<br />

geführt.<br />

»In der heutigen Generalversammlung wurde die Rechnung<br />

des Vereins vorgetragen welche in die Hundertausende<br />

geht, und als wertloses Geld betrachtet wird und<br />

den Sparkassen entwertet worde(n) ist. Ein(e) Patie Millionen<br />

Scheine hegen noch eingebündelt im Schützenkasten.<br />

Es zahlte erst an Beiträgen jeder Schütze 1000 M,<br />

nachher wurden freiwillige Beiträge von Millionen gegeben.<br />

Die Geldentwertung machte so gewaltige Fortschritte,<br />

das nichts mehr zu kaufen war, das Glas Bier Hundertausende<br />

Millionen und Milliarden kostete.«’®*)<br />

Die nächsten <strong>Jahre</strong> zeigen eine Phase der Konsolidierung<br />

des Vereinslebens, ehe die allgemeine Wirtschaftskrise<br />

und die damit verbundene Arbeitslosigkeit zu Ende<br />

der Weimarer Repubük ihre Schatten auch auf den Mülheimer<br />

Schützenverein warf. Aus diesem Grunde verzichtete<br />

die Generalversammlung am 6.4.1931 auf die Feier<br />

eines Schützenfestes im gleichen Jahr.<br />

Da sich im Laufe der 1920er <strong>Jahre</strong> das Vereinsleben der<br />

einzelnen Schützengemeinschaften in einer relativen <strong>St</strong>abilität<br />

befunden hatte, es jedoch durch wiedergewonnenes<br />

Selbstbewußtsein vielerorts zu Aufspaltungen des Schützenwesens<br />

gekommen war, versuchte man von verschiedenen<br />

Seiten einen Zusammenschluß aller Schützenvereinigungen<br />

in einem historisch gewachsenen aber überschaubaren<br />

Raum herbeizuführen.’'” ) Erste Bemühungen<br />

trugen mit der Errichtung der Schützenkreise Arnsberg,<br />

Meschede und Brilon Früchte, die in der Gründung des<br />

Schützenbundes für das kurkölnische Sauerland am<br />

28.11.1928 gipfelten. Der Mülheimer Schützenverein<br />

zeigte jedoch erst in seiner Generalversammlung vom<br />

8.7.1934 durch den Beitritt sein Interesse an dieser regionalen<br />

<strong>St</strong>ruktur des Schützenwesens.<br />

7.3. »Schützenwesen im Dienst der allgemeinen Ziele des<br />

<strong>St</strong>aates« — Die Zeit des Nationalsozialismus<br />

Das »Dritte Reich«, wie es seine Machthaber nannten,<br />

hat wohl von staatlicher Seite aus die tiefsten und folgenschwersten<br />

Eingriffe in das Vereinsleben versucht, um im


Zuge der »Gleichschaltung« sämtliche Ebenen des gesellschaftlichen<br />

Lebens in <strong>St</strong>adt und Land zu erfassen.<br />

Während man auf die Feier eines eigenen Schützenfestes<br />

im <strong>Jahre</strong> 1933 aufgrund des 100jährigen Bestehens<br />

des Schützenvereins in Sichtigvor verzichtet hatte, schlug<br />

die im darauffolgenden <strong>Jahre</strong> stattfindende Generalversammlung<br />

schon »deutlichere« Töne an. »Die Tagesordnung<br />

umfaßte die Punkte: Gleichschaltung, Anschluß an<br />

einen Schützenbund, Verding des Festes, Verschiedenes.«*°*)<br />

Die Wahl eines neuen Oberst, der nunmehr den<br />

nationalsozialistisch geprägten Titel des »Vereinsführers«<br />

erhielt, bedurfte der ausdrücklichen Zustimmung des<br />

<strong>St</strong>ützpunktleiters der NSDAP in Mülheim. Im Zuge neuerweckter<br />

Gesinnung stiftete man einen »entsprechenden<br />

Geldbetrag« für die Errichtung eines Kriegerehrenmals.*®®)<br />

Im gleichen Jahr trat man dem Sauerländischen<br />

Schützenbund bei, der am 8.12.1936 zwangsweise dem<br />

»Deutschen Schützenverband im Deutschen Reichsbund<br />

für Leibesübungen« einverleibt worden. Nun stand auch<br />

der Mülheimer Schützenverein in den gleichgeschalteten<br />

Reihen, die laut Satzung »die Pflege des Schießens, des<br />

Schießsports und des Schützenwesens im Dienste der allgemeinen<br />

Ziele des <strong>St</strong>aates und im Sinne der vom Reichssportführer<br />

geleiteten deutschen Sportbewegung«*“»<br />

übernommen hatten und die »leibliche und charakterliche<br />

Erziehung seiner Mitglieder und Pflege des Volksbewußtseins<br />

im Geiste des nationalsozialistischen <strong>St</strong>aates«***)<br />

versprachen.<br />

Das von den nationalsozialistischen Machthabern geforderte<br />

Schießen fand im Sauerland und auch in Mülheim<br />

jedoch nur wenig Gegenliebe. Man verstand trotz<br />

eindeutiger Zielsetzung der neuen Satzung, die die Generalversammlung<br />

am 11.7.1937 einstimmig bestätigt<br />

hatte**2), den Schützenverein als die Gemeinschaft, die<br />

sich in ihren Absichten und in ihren Handlungen seit<br />

Jahrhunderten ausgeprägt und bewährt hatte.<br />

Da von der Teilnahme am Schießsport die Genehmigung<br />

zum Schützenfest abhängen konnte, veranstaltete<br />

man 1939 ein Opferschießen für das Winterhilfswerk, aus<br />

dem gleichen Jahr wird berichtet, daß zwei Schießmannschaften<br />

mit vier Schützen bestanden.**^) Schon 1935 hatte<br />

eine Gruppe des Schützenvereins an einem Preisschießen<br />

auf Kosten der Vereinskasse teilgenommen. Spätestens<br />

seit 1937 endeten die Versammlungen der Vereinigung<br />

mit einem »Sieg Heil«.**'*) In diesem Zusammenhang<br />

lautet die letzte Eintragung zur nationalsozialistischen<br />

Zeit, die nach der Feier des Schützenfestes am<br />

16.7. 1939, gemacht wurde »Mit einem Sieg-Heil auf unsern<br />

Führer Adolf Hitler und unser Vaterland wurde die<br />

Versammlung geschlossen.«*'^)<br />

Mit dem 1.9.1939 begann auch für die Einwohner<br />

Mülheims der Schrecken des Krieges, der 126 Menschen<br />

im gesamten Kirchspiel, davon 26 Mülheimern das Leben<br />

kostete. Vor größeren Zerstörungen bewahrt, endete mit<br />

dem Einmarsch amerikanischer Truppen am 7.4.1945<br />

der zweite Weltkrieg. Hatten während der Kriegsjahre<br />

keine Schützenfeste stattfinden können, so ließ allgemeine<br />

Armut, Hunger und Not die Menschen erst allmählich<br />

an ein Wiederaufleben alter Vereinstätigkeit denken. Zudem<br />

war durch die Besatzungsbehörden jegliche Form<br />

von Schützenbrauchtum untersagt, da in diesen Vereinigungen<br />

Keimzellen militärischen Bewußtseins gesehen<br />

wurde. Erst allmählich entstand wieder das sich gesellschaftlichen<br />

und religiösen Idealen orientierende Bild des<br />

Schützenwesens.<br />

7.4. »Jeder vergaß mal wieder die Alltagssorgen« — Wiederaufleben<br />

nach dem 2. Weltkrieg<br />

»Die Versammlung war gut besucht«**®), meldet die<br />

Eintragung, die über eine Zusammenkunft am 7.4. 1947<br />

berichtet. Nach einer Unterbrechung von acht <strong>Jahre</strong>n waren<br />

erstmals nach dem 2. Weltkrieg alle Mülheimer Schützen<br />

zu einer Generalversammlung eingeladen worden, der<br />

der neue Vorsitzende der Vereinigung Franz Cordes voranstand.<br />

Im M ittelpunkt der Veranstaltung standen Überlegungen<br />

zu einem allgemeinen Neubeginn des Schützenwesens<br />

in Mülheim. Entscheidende Verdienste kamen


<strong>St</strong>, Feter u. <strong>Paul</strong> Schützenbruderachaft<br />

Mülheim - Möhne<br />

Mülheim, den 23..Juni 195o,<br />

An die<br />

Amtsverwalfcung<br />

ln W a r s t e i n<br />

■<br />

- V<br />

- . ' ' . i i i ’ .<br />

Das diesjährige Schützenfest findet am Donnerstag, dem<br />

29» 6. und Freitag, dem 3o..6. 195o beim Pestwirt<br />

Prau Schröder statt.<br />

Ich bitte um Erteilung der Pestgenehmigung und Verlängerung<br />

der Polizeistunde am ersten Tage bis 1 Uhr und am zweiten<br />

Tage bis 2 Uhr,<br />

Hochachtungsvoll!<br />

Tanzlustbarkeit genelinigti<br />

Mülheim, den 23*6,195o,<br />

Der Bür/j-ermeister:<br />

Erstes D okum ent unter dem heutigen Namen der Bruderschaft vom 23. 6.1950.


dabei dem Pfarrer Wilhelm Müder (1943-1956) zu, der<br />

einen Vortrag über die Aufgaben und Zielsetzung der<br />

Erzbruderschaft des hl. Sebastian berichtete. Diese überregionale<br />

Vereinigung war in Köln am 27. 2. 1927 von<br />

zumeist rheinischen Schützenbruderschaften gegründet<br />

worden, war betont christlich ausgerichtet und suchte eine<br />

enge Anklammerung an die katholische Kirche. Von den<br />

Nationalsoziahsten 1936 aufgelöst, entfaltete diese Vereinigung<br />

in jeweihgen Diözesanverbänden, die als kirchliche<br />

Einrichtungen seit 1946 wieder zugelassen waren, eine<br />

große Werbetätigkeit. Der Gedanke, den ursprünglich als<br />

religiös-orientierte Bruderschaft 1767 ins Leben gerufenen<br />

Mülheimer Schützenverein in der Form einer<br />

kirchlich-gebundenen Sebastianusbruderschaft wieder erstehen<br />

zu lassen, erschien als durchaus passend; »waren<br />

alle Anwesende einverstanden« vermerkt das Protokoll<br />

dieser Versammlung.” '^)<br />

Da sich diese Vereinigung nach außen noch nicht den<br />

Charakter einer Schützengemeinschaft geben durfte, wurde<br />

von den Mitgliedern beschlossen, eine erste gemeinsame<br />

Feier unter der Bezeichnung »Waldfest« traditionsgemäß<br />

am Festtag <strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong> stattfmden zu lassen. Mit<br />

einem Überschuß von 493,40 Mark schloß die Abrechnung<br />

dieses »Waldfestes«, aus dem, wie das Protokoll berichtet<br />

»ein Schützenfest (wurde)«.•’*) »Unter schwierigsten<br />

Verhältnissen wurde dieses Zustande gebracht. Am<br />

Samstag Nachmittag waren viele erschienen um Zeuge des<br />

VogelabWerfens zu sein. Die Königswürde errang Herr<br />

Ludwig Eickhoff, welcher sich seine Frau zur Königin erkor.<br />

Nachdem am Sonntag ein Hochamt für die lebenden<br />

und verstorbenen des Vereins war, wurde anschliessend<br />

ein Platzkonzert gegeben. Nachmittags wurde das Königspaar<br />

abgeholt und der Festzug ging durch unser friedliches<br />

Dörfchen. Alle Kinder wurden mit einem <strong>St</strong>ück Kuchen<br />

beschert. Anschließend war Ball, und jeder vergaß<br />

mal wieder die Alltagssorgen«.**®)<br />

Die Schützenfeste in den folgenden <strong>Jahre</strong>n kannten seit<br />

1948 erstmals wieder ihren altgewohnten Verlauf, wenn<br />

auch gerade in den ersten <strong>Jahre</strong>n noch manches Mal improvisiert<br />

werden mußte oder zeitbedingte Probleme auftauchten.<br />

Ein erster Festverding fand 1949 statt.<br />

Der offizielle Name »<strong>St</strong>. Sebastianus-Bruderschaft«<br />

blieb von 1947 bis 1950 bestehen, und zwar ohne den Zusatz<br />

»Schützen«, da die alliierten Besatzungsbehörden am<br />

1.7. 1947 zwar offiziell allen Sebastianus-Bruderschaften<br />

im Gebiet des Kreises Arnsberg die Erlaubnis zur Wiederaufnahme<br />

ihrer althergebrachten Sitten und Gebräuche<br />

gestattet hatten, bis auf weiteres jedoch den de facto als<br />

Schützenvereinigung existierenden Gemeinschaften die<br />

Führung dieses Namenszusatzes verbaten.<br />

Da jede kirchliche Bruderschaft unter der geistlichen<br />

Führung eines Präses steht, wurde dem damaligen Pfarrer<br />

von Mülheim Wilhelm Müder erstmalig dieses Amt übertragen.<br />

Bis auf den heutigen Tag ist der Pfarrer Mitghed<br />

des Schützenvorstandes. Die Zeit als »<strong>St</strong>. Sebastianus-<br />

Bruderschaft« endete mit dem <strong>Jahre</strong> 1950. Ein an die<br />

Amtsverwaltung Warstein gerichteter Antrag auf Genehmigung<br />

des Schützenfestes wird unter dem Namen »<strong>St</strong>.<br />

<strong>Peter</strong> u. <strong>Paul</strong> Schützenbruderschaft Mülheim-Möhne«<br />

gestellt, und ist mit seinem Datum vom 23. 6. 1950 der bislang<br />

früheste Beleg für die Wahl des heutigen Namens.<br />

*^0)<br />

Mit dieser Namensänderung wird endgültig der Weg in<br />

die neueste Zeit beschritten, in der sich <strong>St</strong>ruktur, Aufgabe<br />

und Ziel der Vereinigung nur unwesentUch änderten, und<br />

die Feier des Schützenfestes in traditionellen Wegen viele<br />

Einheimische wie Auswärtige nach Mülheim führt.<br />

8. »eines noch langen Fortbestandes versichert halten« —<br />

Schluß<br />

»Eintracht, zuvorkommende gegenseitige Liebe, soll<br />

die Herzen der Brüder enger verbinden, alten Haß, alte<br />

Feindschaften niederlegen. Entzweite wieder vereinigen.<br />

Dann wird auch bei mäßiger (Anm.: angemessener) Freude,<br />

was den <strong>St</strong>iftern so sehr am Herzen lag, zugleich Gottes<br />

Ehre befördert, unsere Freude wird eine christhche


Freude, und unser Schützenverein kann sich eines noch<br />

langen Fortbestandes versichert halten«’^» — Worte, die<br />

am Fest der heiligen <strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong> 1837 von dem damaligen<br />

Oberrichtmann und Vikar Blömecke unter die erneuerten<br />

<strong>St</strong>atuten geschrieben wurden. Auch nach 225 <strong>Jahre</strong>n<br />

praktizierter Schützenidealen sind diese Worte nicht antiquiert,<br />

sondern weisen gerade in unserer Zeit, und nicht<br />

nur Schützenbrüdern, einen Weg in die Zukunft.<br />

9. Anmerkungen und Literatur<br />

1) SCHOPPMEIER, H./<strong>St</strong>)OGELER, C.: Die Geschichte der Gemeinden Sichtigvor,<br />

Malheim, Waldhausen, Balve 1968, 102<br />

2) REINTGES, TH.: Ursprung und Wesen der spätmittelalterlichen Schützengilden,<br />

Bonn 1963, 50<br />

3) ProtokoUbuch 1, erste Seite<br />

4) GrQndungsurkunde, hier zitiert nach der Festschrift 200 <strong>Jahre</strong><br />

Schützenbruderschaft <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong> aus dem <strong>Jahre</strong> 1%7<br />

5) ebd.<br />

6) siehe Anhang 1, Gründungsstatuten<br />

7) LEXIKON FÜR THEOLOGIE UND KIRCHE, <strong>St</strong>ichwort Bruderschaft<br />

8) Aufstellung der Daten vom 3.12.1829 in <strong>St</strong>A Warstein, B 347<br />

9) Gründungsstatuten, Protokollbuch 1 (abgekürzt PB 1)<br />

10) ebd.<br />

11) ebd.<br />

12) Heute ist der hl. Georg Patron der Sichtigvorer gleichnamigen Schützenbruderschaft,<br />

ein Abbild befindet sich an der Westfront der Kommende, der<br />

Drachen als Symbol im Wappen Sichtigvors.<br />

13) Gründungsstatuten, PB 1<br />

14) SAUERMANN, D./SCHEPPER, F./KIRCHNER, N.: Schützenwesen im<br />

kurkölnischen Sauerland, Arnsberg 1983, 16, im folgenden abgekürzt SSB<br />

13) Gründungsstatuten, im folgenden abgekürzt G<strong>St</strong>, PB 1<br />

16) ebd.<br />

17) ebd.<br />

18) ebd.<br />

19) ebd.<br />

20) ebd.<br />

21) ebd,<br />

22) ebd,<br />

23) Seit 1971 führt eine Prozession am gleichen Tag durch Waldhausen.<br />

24) G<strong>St</strong>, PB I<br />

25) vgl. SSB, 18<br />

26) SSB, 18<br />

27) G<strong>St</strong>, PB 1<br />

28) ebd.<br />

29) ebd.<br />

30) ebd.<br />

31) ebd.<br />

32) ebd.<br />

33) ebd.<br />

34) ebd.<br />

35) ebd.<br />

36) ebd.<br />

37) ebd.<br />

38) ebd.<br />

39) SSB, 19<br />

40) G<strong>St</strong>, PB 1<br />

41) Während die Trommel Vereinseigentum war, erhielt der Tambour oftmals<br />

eine Entlohnung.<br />

42) G<strong>St</strong>, PB 1<br />

43) ebd.<br />

44) vgl. SSB, 20<br />

45) SSB, 20<br />

46) G<strong>St</strong>, PB 1<br />

47) vgl. Festschrift 1%7, 45<br />

48) SSB, 22<br />

49) G<strong>St</strong>, PB 1<br />

50) ebd.<br />

51) ebd.<br />

52) ebd.<br />

53) ebd.<br />

54) ebd.<br />

55) ebd.<br />

56) SSB, 23<br />

57) G<strong>St</strong>, PB 1<br />

58) ebd.<br />

59) ebd.<br />

60) ebd.<br />

61) <strong>St</strong>A Warstein, B 347


62) ebd.<br />

63) ebd.<br />

64) ebd.<br />

65) vgl. SSB, 24<br />

66) SSB, 27<br />

67) SSB. 2S<br />

68) ebd.<br />

69) <strong>St</strong>A Warstein. D 403<br />

70) ebd.<br />

71) ebd., C 736<br />

72) ebd., B 350<br />

73) ebd.. C 736<br />

74) ebd.<br />

75) ebd.. B 341<br />

76) ebd.<br />

77) ebd.<br />

78) ebd., C 736<br />

79) <strong>St</strong>atuten aus dem <strong>Jahre</strong> 1842, PB 1<br />

80) Notiz auf der Vorderseite des Mitgliederverzeichnisses, PB 1<br />

81) vgl. die einzelnen <strong>Jahre</strong>srechnungen<br />

82) vgl. Festschrift I%7, 50<br />

83) vgl. SSB. 30<br />

84) <strong>St</strong>A Warstein. B 347<br />

85) SSB. 30<br />

86) <strong>St</strong>A Warstein, B 347. Die Argumentation ist jedoch falsch.<br />

87) ebd.<br />

88) ebd.. auch die folgenden Zitate<br />

89) ebd.<br />

90) PB 1<br />

91) vgl. entsprechende Mitteilung. PB 1<br />

92) <strong>St</strong>A Warstein. B 347<br />

93) SSB. 34<br />

94) vgl. <strong>St</strong>A Warstein. B 347<br />

95) ebd.<br />

96) ebd.. B 350<br />

97) vgl. ebd.. C 736<br />

98) ebd.. C 737<br />

99) ebd.<br />

100) ebd.<br />

101) vgl. ebd.. D 403<br />

102) vgl. Protokolle der einzelnen Generalversammlungen in PB 2<br />

103) PB 2<br />

104) vgl. PB 2<br />

105) ebd.<br />

106) PB 2<br />

107) vgl. SSB. 39<br />

108) PB 2<br />

109) ebd.<br />

110) SSB, 40<br />

111) ebd.<br />

112) vgl. PB 2<br />

113) vgl. ebd.<br />

114) vgl. ebd.<br />

115) PB 2<br />

116) ebd.<br />

117) ebd.<br />

118) ebd.<br />

119) ebd.<br />

120) vgl. <strong>St</strong>A Warstein, E 141


Schützenfest 1905<br />

Von links nach rechts:<br />

Theodor Dicke (Fähnrich)<br />

Theresia Reinald<br />

Theresia Köster<br />

Car! Mester<br />

Heinrich Tacke (Oberst)<br />

Maria Krick und Friedr. Plesser (Königspaar)<br />

Elly Fetter<br />

Theresia Plesser<br />

Fritz Schütte (Königsoffizier)<br />

Maria Müller<br />

Theodor Arens (Königsoffizier)<br />

Heinrich Schütte (Fähnrich)<br />

Fritz Mitlrop<br />

Maria Bücker<br />

Maria Bause<br />

Theresia Plesser<br />

Clementine Beckmann<br />

Fritz Beckmann<br />

Bernhard Schellewald<br />

'■-3|<br />

Schützenfest 1919<br />

Von links nach rechts:<br />

Maria Cordes, Franziska Happe<br />

Anna Cramer, Maria Krampe<br />

Anna Kopp, Theresia Kopp<br />

2. Reihe:<br />

Heinrich Kellerhoff, Fritz Wiegelmann<br />

Fritz Kopp und Theres. Cramer (Königspaar)<br />

Anton Kopp, Heinrich Cramer<br />

3. Reihe:<br />

Theodor Dicke, Rechnungsführer<br />

Josef Beele (Königsoffizier)<br />

Johann Sprenger (Königsoffizier)<br />

Josef Cramer (Oberst)<br />

Fritz Schütte (Hauptmann)<br />

Anton Roderfeld (Adjutant)


Schützenfest 1921:<br />

Königspaar Heinrich Schütte<br />

und Sofia Trost m it Hofstaat<br />

Ä-.wf- ■ .. i '<br />

-Vi, W,‘ :i._<br />

Festzug 1926


ANHANG:<br />

1. Die Gründungsstatuten 1767/1768<br />

Im Nahmen der ailerheyUchsten Dreyfaitigkeit Amen<br />

Nachdem wir Eingesessene des Kirspels Mülheim im Hertzogthum<br />

Westphalen auß vielen erheblichen Ursachen,<br />

fürnemlich aber die Ehre Gottes, und unserer Seelen Heyl<br />

zu beförderen, dan auch die durch- und in wärendem<br />

Krieg verdorbene alte Liebe, und Redlichkeit wiederum<br />

auff besseren Fues zu setzen, für guth befunden, eine Gilde<br />

oder Schützen-Bruderschaft unter gewissen, guthe<br />

Ordnung einführenden Regulen, unter uns auff zurichten,<br />

worin keiner, als der Jenige, welcher des uhralten, allein<br />

seeligmachenden Römisch-Christ-Catholischen Glaubens,<br />

frey, recht und ehrlich gebohren, oder wenigstens<br />

hernach legitimiret worden, wie auch ohne bösen Leymuth<br />

und von guthen Herkommen ist, auff- und angenommen,<br />

und ins künfftig gebildet werden soll; zu dem<br />

End haben wir fordersamst unterschriebene hirdurch als<br />

Schützen-Brüder für unß, um unsere ehrliche Nachkömmlinge<br />

unß erklähret, und versprochen die Ehre Gottes<br />

in allem zu beförderen, des alten Hasses, Uneinigkeiten,<br />

und zugefügten Unbilden zu vergessen, unter unß eine<br />

völlige Freundschafft, Liebe, und Redlichkeit zu<br />

stifften, unß nicht niederträchtig aufzuführen, damit ein<br />

Jeder an unseren Sitten sehen könne, daß wir Gott- und<br />

Ehrliebende Brüder seyen. Zu welchem Ziel dan, und um<br />

guthe Ordnung zu erhalten, wir folgende Articulen, als<br />

gewisse Regulen annehmen, und zu halten heylich versprechen.<br />

Imo.<br />

Damit wir in unserem guthen Vorhaben von Gott gestärcket,<br />

und darin erhalten werden, so wollen wir jährlich<br />

am Tag des Heyligen Georgii Martyris als unsers erwehlten<br />

Patronen ein hohes Ambt für alle löbliche<br />

Schützen-Brüder abhalten lassen, welchem ein jeder<br />

Schützen-Bruder, keinen außgenommen, unter willkührlicher<br />

<strong>St</strong>raff persönlich beywohnen soll, es seye dann, daß<br />

er tags vorher, oder darnach glaubwürdige Ursachen bey<br />

dem Richtman eingebracht habe, oder anderwerths in<br />

Diensten stehe.<br />

Damit nun unseren verstorbenen Mitt-Brüderen desto<br />

früher und mehr beygesprungen werde, so wollen wir das<br />

Seelen-Ambt an dem Begräbnüß-Tag abhalten lassen, da<br />

aber des Verstorbenen Hinterlassene ohnehin die völlige<br />

Begräbnüß-Iura bezahlen werden, so wirdt an dem, vom<br />

zeitlichen H. Pastore bestimmenden Tag, noch ein Seelen-<br />

Ambt gehalten werden, welchem die Verwandten, auch<br />

Freunde beywohnen werden; für die außer Kirspels sterbende<br />

Brüder aber wird dahier das Seelen-Ambt bey ausgesetzter<br />

Tumba abgehalten werden, welchem die Brüder<br />

unter obiger <strong>St</strong>raff beywohnen sollen.<br />

A uf daß nun bey der Begräbnüß guthe Ordnung gehalten<br />

werde, so soll die gantze Compagnie verbunden seyen,<br />

sich frühzeitig bey dem sterbhauß — Jedoch nicht das<br />

mindeste darauß zu genießen — einzufinden, allwo soforth<br />

von dem Richtman sechs Brüder von der Compagnie<br />

beordert werden, welche die leiche bey dem kirchhoff<br />

auffnehmen sollen; biß dahin dan folget in guther O rdnung<br />

die gantze Compagnie und begleitet die leiche biß<br />

zum grab, von welcher letzter Ehrbeweißung keiner, ohne<br />

erhebliche, und gebührend vorgebrachte Ursache, unter<br />

willkührlicher straff, sich endziehen soll.<br />

2do<br />

Auch die geringste unordnung zu verhüthen, soll Jährlich<br />

bey der zusammenkunfft geildte schützen-Brüderen der<br />

älteste Schäffner zum Richtman, der älteste schäncker<br />

zum 2ten schäffner, und so dan ein neuer schäncker erwehlet<br />

werden; es müßen aber solche zu schänkeren erwehlet<br />

werden, welche fähig seynd, nach beschaffenheit<br />

ihrer Häuser, schäffners werden zu können.


Festzug 1926<br />

Von links:<br />

Franz Hillebrand<br />

Theodor Kühle<br />

Theodor Dicke<br />

Klemens Beckmann<br />

Königspaar Anna K orff/F ritz Grafe<br />

Agnes Wirth<br />

Theresia Schneider<br />

Jo sef Beele<br />

Kaspar Hillebrand<br />

Fritz Schulte-Kroll<br />

Franz Reinold<br />

Franz Kühle<br />

Bernhard Schneider<br />

Festzug 1926<br />

Von rechts:<br />

Franz Hillebrand<br />

Theodor Dicke<br />

Kaspar Hillebrand<br />

König Fritz Grafe<br />

Königin Anna K o rff<br />

Klemens Beckmann<br />

Im Hintergrund:<br />

Fritz Schulte-Kroll<br />

Franz Reinold<br />

Kaspar Koch<br />

Franz Drepper<br />

Franz Kühle


Der anfänglich angesetzter Fändrich — weilen er sich besonderst<br />

darzu schicket — bleibt so lang, als Er kan, und<br />

will, stehen, welchem jedoch einer adjungiret wird, so bey<br />

dessen Unvermögenheit die dienste thuen kan; im gleichen<br />

bleiben der Capitain, und Lieutenant, solang selbige können,<br />

und wollen, auch der löbl. Bruderschafft angenehm<br />

seynd, stehen, welches aber bey der jährlichen abrechnung<br />

durch die merste stimmen wird außgemacht werden;<br />

gleich wie dan auch die zwey unter officier zu der Zeit erwehlet<br />

werden.<br />

Der abgehender Richtman, überlieffert als dan dem neuen<br />

Richtman den silbern Vogel mitt dem Zu behör, und die<br />

Rolle, thuet dem selbigen auch in gegen warth der gantzen<br />

Compagnie die rechnung über den Empfang, und außgabe,<br />

wobey 8 von der Compagnie erwehlet werden, die<br />

rechnung zu examiniren, und, wan die selbige richtig ist,<br />

darüber zu quittiren, und in ein ordentliches schreib-buch<br />

verfaßen zu laßen.<br />

3tio<br />

So einer ansuchet zum schützen-Bruder auff- und angenommen<br />

zu werden, soll dieser durch den jüngsten<br />

schencker dem Richtman vorgestellet werden, so da von<br />

des herkommens, und guthen betragens halber wohl zu<br />

examinieren ist, welcher dan nach güthiger auffnahme<br />

zwey rth. Franckfurter Cours in die Schützen-Cassa zu<br />

zahlen hat, nicht weniger auch zu hahung des Glaubens<br />

und gebührenden gehorsams sich verpflichten soll, mitt<br />

der Warnung, daß, wan er hernächst sich unchristlich, unehrlich,<br />

wiederspäntzig oder ungehorsam auffführen würde,<br />

Er so forth auß der Bruderschafft solle verstoßen<br />

werden.<br />

4to<br />

Damit nun zur freud des ggsten Lands-Heren, auch im<br />

fall der noth ein Jeder mit dem schießgewähr umzugehen<br />

wisse, wird Jährlich auff Einem vom Richtman bestimmten<br />

tag ein Vogel- oder scheiben-schiessen gehalten, welchem<br />

Vogel, oder scheibe der alte König darstellen muß,<br />

zu welchem Ein jeder schütze ein selbst Eygenes wohl geputztes<br />

und ohnmangelhafftes Schieß-gewähr haben soll,<br />

womit ein Jeder in allen nöthigen fällen nebst pulver und<br />

Kugelen, wan die schützen-trommel gerühret wird, erscheinen<br />

soll, besonders aber, wan die procession am<br />

Heyl. Fronleichnamstag, und die Große procession gehalten<br />

werden, regelmässig gekleidet, mit ihrem gewähr,<br />

nebst hinlänglichem pulver bey der fahne sich einfinden<br />

soll, das Hochwürdigste Guth zu begleiten, ohne alle unordnung,<br />

ohne alles schwätzen, lachen, oder sonstige unanständige<br />

gebärden, hingegen mit andächtigen bethen,<br />

und singen vom anfang biß zum End besagten processionen,<br />

wie auch alle vier Hochzeiths- Kirchweyungs- und <strong>St</strong>.<br />

Margarethen- festen — tagen, auch an denen sontägen<br />

zwischen Osteren, und pfingsten, wan das Hochwürdigste<br />

Guth um den Kirch-hoff getragen wirdt — jedoch als dan<br />

ohne schieß-gewähr — bey wohnen soll; würde sich einer<br />

hierin nachlässig, ohne rechtmäßige endtschuldigung, erzeigen,<br />

so wird Er ohne alle rücksicht in die gesetzte straff<br />

verfallen seyn.<br />

5to<br />

Es soll sich keiner gelüsten lassen, in denen Bruderschaffts-Zusammenkünfften<br />

einigen Zank zu erwircken,<br />

es seye mit stichel-reden, schelten, oder der gleichen<br />

muthwillen, wie es kan benennet werden; auch soll keiner<br />

fluchen, sacramentiren, unzüchtige und Ehrabschneiderische<br />

reden führen, im wiederigen soll der streitige anfänger<br />

nach willkühr des Richtmans bestraffet werden; solte<br />

aber streith biß zum bluths-runsten endstehen, so überlassen<br />

wir solches dem Churfürstlichen gericht zur billigen<br />

bestraffung; damit dan auch aller Zundel zum streith auß<br />

dem weeg geräumet werde, so soll ein Jeder seinen Eygenen<br />

Becher von holtz, oder horn, oder blech oder höchstens<br />

von Zinnen haben, welcher nicht über einen orth<br />

haltet, darauß mäßig sein bier trincken, und sich vor sauerey<br />

hüthen, würde Er aber sich oder seinen Mitbruder


Oberst und Adjutant<br />

im Festzug 1928<br />

Festzug 1935


sträfflicher weise mit hier beschütten, oder solches übermässig<br />

biß zum übel-werden, hineinschütten, so soll Er<br />

gleicher massen in die straff verfallen seyen.<br />

Diesem wird noch hinzugefüget, daß, wan einer an sonnund<br />

feyer-tägen unter dem Gottes-dienst, Es seye voroder<br />

nachmittag, in einem wirths-Hauß, Er trincke oder<br />

trincke nicht, gefunden wird, im gleichen, wan ein<br />

schützen-Bruder an sonn- oder fest-tägen zwischen dem<br />

gemeinen pöbel unter dem thurm , oder auff der Orgelbühne<br />

— wan Er kein ordentlicher Chorsänger ist — gesehen<br />

wirdt, der selbige vom Richtman gebührend solle bestraffet<br />

werden.<br />

6to<br />

solte wieder alles vermuthen einer deren schützen-<br />

Brüderen Eines dieb-stahls — wäre die sache nur 12 mgr.<br />

währt — oder wegen eines anderen infamen lasters<br />

können überwiesen werden, so wird Er soforth auß der<br />

Bruderschafft verjaget, auch wan hinführo einer von den<br />

unverheyratheten schützen ein unzüchtiges leben führen<br />

solte, so soll der selbige zum ersten mahl hinter alle schützen<br />

gehen, beym zweyten solchen verbrechen aber solle er<br />

auß der Bruderschafft völlig verstossen werden.<br />

Da es nun auch außmacht ist, daß kein junger Bursch früher<br />

unterm gewähr gehen solle, biß selbiger Kräfften und<br />

wissenschafft genug habe, ohne gefahr darmit umzugehen,<br />

auch übrigens ehrbahr und from gelebt habe, dahero<br />

werden alle, und jede junge Burschen hirdurch gewahrschauet<br />

sich vor aller außgelassenheit auff das genaueste<br />

zu hüthen, hingegen ernstlich ermahnet, sich Gottesförchtig<br />

auffzuführen, in denen processionen fleissig seyen,<br />

den himmel und fahnen zu tragen, wiedrigen fals dieselbige<br />

nicht sollen angenommen werden. Über diese Regulen<br />

dan wir obgemeldete die Gnädigste Confirmation unterthänigst<br />

unß außbitten.<br />

2. Die <strong>St</strong>atuten vom 1.5.1842<br />

Schon in der grauen Vorzeit war es im Kirchspiel Mülheim<br />

erlaubt und gebräuchlich jährlichs ein Vogelschießen<br />

zu halten. Später in dem <strong>Jahre</strong> 1767 wurde von der<br />

Schützengesellschaft auch Gesellschafts-<strong>St</strong>atuten, die von<br />

dem Herrn Erzbischof Max Friedrich Churfürst d.d.<br />

Bonn d. 15ten April 1768 bestätigt wurden, entworfen.<br />

Allein die später eingetretenen veredelten gesetzlichen Bestimmungen<br />

haben die Gesellschaft veranlaßt, eine Abänderung<br />

dieser <strong>St</strong>atuten zu treffen und haben nun zur Begründung<br />

und Erhaltung der Ordnung und zur Erreichung<br />

des Zwecks Eintracht, Frohsinn und Freude nach<br />

allgemeinen Beschlüssen folgende Bestimmungen festgesetzt,<br />

daß:<br />

§ 1 nur unter der jetzt bestehenden Gesellschaft derjenige<br />

welcher das 18te Lebensjahr erreicht hat und einen tadtelfreien<br />

Lebenswandel führt aufgenommen werden kann.<br />

§ 2 erster diesem zufolge in die Gesellschaft einzutreten<br />

wünscht, hat dieser einem Mitgliede anzuzeigen und dieser<br />

macht das Gesuch dem aus dem Offizier-Corps bestehenden<br />

Vorstande bekannt, welcher nach genommener<br />

Berathung binnen 3 Tagen erklärt, ob der Gemeldete aufgenommen<br />

werden soll oder nicht.<br />

§ 3 Der neue aufgenommene Schütze zahlt Einen Thaler<br />

zehn Sgr. Sechs Pf. Antrittsgeld und hat dafür das Miteigenthumsrecht<br />

an den von der Gesellschaft angeschafften<br />

Objecten und ausgeliehenen Capitalien. Uebrigens zahlt<br />

jeder Schütze jährlichen Beitrag zwei Sgr. sechs Pf. sowie<br />

die Kosten des Gelags pro (...) am zweiten Tag des Festes.<br />

§ 4 Freunde können nur dann an den Tanzbelustigungen<br />

Theil nehmen wenn sie sich bei dem Vorstande melden<br />

und dieser dagegen nichts zu erinnern findet. Unter keinerlei<br />

Bedingungen darf aber ein Schützenmitglied einen<br />

Auswärtigen während des Tanzgelags selbst einführen<br />

und an Tanz und Gelag Theil nehmen lassen bei fünf Sgr.<br />

<strong>St</strong>rafe.


Erstes Schützenfest<br />

nach dem 2. Weltkrieg<br />

(Königspaar Ludwig E ickh o ff<br />

und Frau Maria)<br />

Festzug 1950


§ 5 Die Verbindlichkeit zur Gesellschaft soll auf keine Zeit<br />

festgestellt werden, wann daher Verhältnisse nöthigen (als<br />

Eintritt ins Militair Antretung von Wanderschaft p.p.)<br />

auszutreten, hat dieses behufs Löschung in der Liste einem<br />

der Offizier anzuzeigen, kann aber von seinen geleisteten<br />

Beiträgen nichts zurückfordern. Wünscht ein solches<br />

ausgeschiedene Mitglied binen drei <strong>Jahre</strong>n wieder<br />

einzutreten so ist dasselbe von dem in § 3 erwähnten Antrittsgelde<br />

befreit.<br />

§ 6 Die vor einigen <strong>Jahre</strong>n gewählte Offiziere Hauptm ann<br />

und Leutenant bleiben bis nach beendigten diesjährigen<br />

Feste, und soll für die Zukunft nur alle drei <strong>Jahre</strong> eine<br />

neue Offizierswahl nach Mehrheit der <strong>St</strong>immen <strong>St</strong>att finden,<br />

wenn nicht der Abgang des Einen oder ändern eine<br />

extraordinaire Wahl nothwendig macht.<br />

§ 7 Diese Offizier bilden den Vorstand, führen das Rechnungswesen,<br />

die Einrichtung und Anordnung des Festes<br />

und legen Jährlich am letzten Tage des Festes Rechnung<br />

über Einnahme und Ausgabe, deren Einsicht dann bei<br />

dem Vorstande einem jeden Schützen freisteht. Für den<br />

sich etwa resultirenden Ueberschuß ist der Vorstand verantwortlich<br />

sowie das Deficit die Gesellschaft zu decken<br />

hat.<br />

§ 8 Das Schützenfest ist auf Petry und <strong>Paul</strong>y Tag d. 29t.<br />

Juni und die ersten darauf folgenden Sontag festgesetzt<br />

und kann verlegt werden wenn ungünstige Witterung oder<br />

ein sonstiger Umstand eintritt, der die Feier, die Freude<br />

des Tages stöhren würde. Folgendes soll dabei beobachtet<br />

werden;<br />

a) Am erstgenannten Tage nach dem Gottesdienste erscheinen<br />

sämmtliche Schützen reinlich und mit Rocken<br />

bekleidet auf dem Kirchhofe dahier mit Kugelgewehr versehen<br />

nebst 1/4 Pfund Pulver und 15 <strong>St</strong>ück Kugeln, <strong>St</strong>rafe<br />

fünf Sgr.<br />

b) Beim Antreten sowohl als beim Ausmarsch zur Vogelstange<br />

und beim Rückmarsch darf kein Gewehr geladen<br />

sein bei fünf Sgr. <strong>St</strong>rafe noch weniger aber darf<br />

c) im Dorfe oder in der Nähe von Wohnungen so wie beim<br />

Aus und Einrücken geschossen werden wer sich das zu<br />

Schulden kommen läßt zahlt Einen Thaler <strong>St</strong>rafe und soll<br />

zudem der Polizeibehörde zur gesetzlichen Bestrafung angezeigt<br />

werden.<br />

d) Während des Marsches ebenso beim Leichenzuge ist<br />

das Tabacksrauchen untersagt ebenso das Singen und Rufen<br />

bei fünf Sgr. <strong>St</strong>rafe.<br />

e) darf nach dem Vogel nur einzeln geschossen werden<br />

und erhält derjenige nach dessen Schuß der Vogel fällt<br />

zwei Thaler als Premie und wird mit einem Kranz zum<br />

Könige des Festes gekränzt.<br />

§ 9 Beim Tanze muß ebenfalls Jeder Schütze anständig<br />

mit einem Rocke bekleidet sein bei fünf Sgr. <strong>St</strong>rafe. Es ist<br />

ferner den Tänzern bei fünf Sgr. <strong>St</strong>rafe untersagt während<br />

dem Tanze zu rauchen, den müßigen Zuschauern<br />

wird indessen dies gestattet. Alles Schreien und Rufen im<br />

Tanzhofe sowohl als in den übrigen Localien ist bei fünf<br />

Sgr. <strong>St</strong>rafe verboten und darf das etwaige Singen nicht<br />

übermäßig geschehen.<br />

§ 10 Sind von den Schützen-Genossen nur solche Frauenzimmer<br />

zu Tänzerinnen einzuführen die in dem Rufe eines<br />

ehrbaren Betragens stehen. Jedes andere Frauenzimmer<br />

soll abgewiesen werden. Ueberhaupt sind nur solche<br />

Frauenzimmer zum Tanze zu zulassen welche von Schützen<br />

eingeführt werden.<br />

§ 11 Die Tanzvergnügungen endigen sich jedesmal Nachts<br />

11 Uhr und hat es sich der Wirth in dessen Wohnung das<br />

Schützengelag gehalten wird selbst beizumessen wann seinerseits<br />

nach dieser Zeit dem einen oder anderen Schützen<br />

längeren Aufenthalt gestattet wird und ihm dadurch UnannehmUchkeiten<br />

entstehen.


Einzug ins Festzelt 1950


§ 12 Um jegliche Unordnung und Zwist hinsichtlich des<br />

Bestellens der Tänze vorzubeugen soll eine Tanzordnung<br />

entworfen und im Tanzesaale aufgehängt werden, welche<br />

keinen einseitigen Abänderungen unterworfen ist, sondern<br />

deren Abänderung nur dem Vorstande zusteht.<br />

§ 13 Wer sich berauscht und dadurch die geringste <strong>St</strong>öhrung<br />

verursacht soll aus der Gesellschaft entfernt werden<br />

und zahlt überdem fünf Sgr. <strong>St</strong>rafe, der aber<br />

§ 14 sei es in Trunkenheit oder im nüchteren Zusrtande<br />

<strong>St</strong>reitigkeit veranlaßt, fällt in eine <strong>St</strong>rafe von 10 Sgr. welche<br />

im zweiten Falle verdoppelt wird und wenn er sich dan<br />

noch nicht beruhigt der Polizeibehörde übergeben und für<br />

die Zukunft von der Gesellschaft ausgeschlossen werden<br />

soll ohne alle Entschädigung für seine Eigenthumsansprüche<br />

an dem gemeinschaftlichen Vermögen.<br />

§ 15 Beim Zuge einer Prozession so wie in der Schützenmesse<br />

soll sich Jeder Schütze zeitig bei der Fahne einfinden<br />

wer ohne vorherige gründliche Entschuldigung zurück<br />

bleibt zahlt fünf Sgr. <strong>St</strong>rafe. Derjenige Schütze welcher<br />

zum Tragen des so gt. Prozessions-Himmels beim<br />

Zuge einer Prozession beauftragt wird, hat dieses unter<br />

ähnlicher <strong>St</strong>rafe unter keinerlei Vorwande zu entsagen.<br />

§ 16 Wenn ein Schützen-Mitglied stirbt so begleitet ihn die<br />

ganze Compagnie zum Grabe und zahlt der ohne gründliche<br />

Entschuldigung ausbleibende fünf Sgr. <strong>St</strong>rafe.<br />

ein, gegen denjenigen der dann nicht erscheint soll angenommen<br />

werden daß er der Mehrheit der <strong>St</strong>immen stillschweigend<br />

beitreten wolle. Entschuldigungen finden in<br />

dieser Beziehung nicht statt.<br />

Hierher wird nun auch noch bemerkt, daß jede andere<br />

Entschuldigung bei dem Obersten oder in dessen Abwesenheit<br />

bei dem Hauptm ann zu machen ist.<br />

§ 19 wird schließlich bestimmt: daß es nur dem Obersten<br />

und ist dieser nicht gegenwärtig nur dem Hauptmann zusteht,<br />

entstehende Mißverhältnisse auszugleichen Zwistigkeiten<br />

beizulegen Ruhe zu gebiethen und wieder herzustellen<br />

und endlich die in vorstehende §§ aufgestellten <strong>St</strong>rafbestimmungen<br />

in Kraft treten zu lassen.<br />

Mülheim, d. Iten May 1842<br />

Der Schützenverein<br />

Joseph Berghoff gt. Ising<br />

Joseph Kühle gt. Hillebrand<br />

Franz Henrich Bäcker gt. Sorges<br />

Henrich Schäffers genannt Jürges<br />

Franz Weicken Rechner.<br />

§ 17 Die verwirkten <strong>St</strong>rafgelder werden von den Obersten<br />

ohne weitere Bevollmächtigung eingezugen und soll gegen<br />

denjenigen der sich dagegen auflegt obrigkeitliche Hülfe<br />

nachgesucht werden. Eine Hälfte der einkommenden<br />

<strong>St</strong>rafgelder soll den Ortsarmen zugestellt und die andere<br />

Hälfte zum Schützenfonds (?) eingenommen werden.<br />

§ 18 Im Falle daß der Schützengesellschaft etwas mitzutheilen<br />

worüber diese zur Berathung und Erklärung zu<br />

ziehen ist, so ladet der Vorstand zu einer Versammlung


SCHÜTZENBRUDERSCHAFT ST. PETER UND PAUL MÜLHEIM<br />

Von der Nachkriegszeit (1950) bis heute.<br />

Vorbemerkung: Wurde die Geschichte der Mülheimer<br />

Schützenbruderschaft von ihrer Gründung 1767 bis zum<br />

<strong>Jahre</strong> 1950 im vorhergehenden Kapitel von Dietmar Lange<br />

sehr ausführUch dargestellt, so sollen hier die folgenden<br />

<strong>Jahre</strong> und Veränderungen nur punktuell beleuchtet<br />

werden. Dies auch im Hinblick darauf, daß die wichtigsten<br />

Ereignisse, wie beispielsweise der Bau einer eigenen<br />

Schützenhalle, ihre eigenen Abschnitte erhalten haben.<br />

1. »Somit verlief unser Schützenfest bei schönstem Wetter<br />

und in alter, traditioneller W eise.«*)<br />

Dieser Satz, entnommen dem Protokoll der Rechnungslage<br />

am 23. Juli 1951, zeigt an, daß die Schützen<br />

trotz des schwierigen Wiederbeginns im <strong>Jahre</strong> 1947 im<br />

wahrsten Sinne des Wortes wieder Tritt gefaßt hatten.<br />

Man begann, eingebunden in alte Tradition, die Bruderschaft<br />

und auch das Schützenfest den veränderten gesellschaftlichen<br />

Bedingungen der Nachkriegszeit anzupassen.<br />

So steht, sicherlich unter dem starken Eindruck der<br />

schrecklichen Ereignisse des 2. Weltkrieges, im Protokoll<br />

der Generalsversammlung vom 16. Juli 1950: »Zu Ehren<br />

der gefallenen und verstorbenen Kameraden wurde zum<br />

ersten Mal an der Gedächtnistafel ein großer Kranz niedergelegt.<br />

Diese Gedenkfeier soll jedes Jahr stattfinden.«^)<br />

Die Schützenbrüder haben diese Totenehrung<br />

beibehalten. Sie erfolgt jeweils am Samstag nach der<br />

Schützenmesse, vor dem Beginn des <strong>St</strong>angenabend.<br />

Unter gleicher Zielsetzung wurde 1951 ein neue Totenfahne<br />

angeschafft, welche durch Spenden der Schützenbrüder<br />

finanziert werden konnte. Max Rose, ein Mülheimer<br />

Schneidermeister, schenkte der Bruderschaft eine<br />

entsprechende Schärpe dazu. Am 20. Januar 1952, auf<br />

dem Feste des hl. Sebastian, wurde diese Fahne geweiht<br />

und übergeben, damit sie beim Begräbnis von Schützenbrüdern<br />

oder deren Ehefrauen mitgeführt wurde. Sie befindet<br />

sich noch heute im Fahnenschrank der Mülheimer<br />

Pfarrkirche.<br />

1968 beschloß, nach Aussagen ehemaüger Vorstandsmitglieder,<br />

eine Mitgliederversammlung, stattdessen die<br />

neue Schützenfahne mit Trauerflor zu nehmen.<br />

Nicht unerwähnt bleiben sollten an dieser <strong>St</strong>elle Bemühungen<br />

der Schützenbruderschaft, eine Gedenkstelle für<br />

die im 2. Weltkrieg gefallenen Mülheimer zu schaffen. So<br />

beschloß die Generalversammlung am 7. Juli 1957, einen<br />

Ausschuß zur Errichtung eines Ehrenmals für die Opfer<br />

des 2. Weltkrieges zu bilden, welches bis zum nächsten<br />

Schützenfest errichtet sein sollte. Dieser Zeitraum war<br />

wohl zu kurz gewählt. Ein Jahr später — Generalversammlung<br />

am 13. Juli 1958 — lesen wir: »Ferner wurde<br />

beschlossen, für die Errichtung eines Gefallenenehrenmals<br />

einen freiwilligen Beitrag von 40,— DM pro Mitglied<br />

innerhalb 2 <strong>Jahre</strong>n zu erh eb en « .D iese Planungen<br />

kamen allerdings nie zur Ausführung. 1991 wurde die in<br />

dieser Festschrift abgebildete Gedenktafel am Dorfplatz<br />

gestiftet und von Mülheimer Bürgern angebracht. Warum<br />

dieses Vorhaben der Bruderschaft nicht gelang, darüber<br />

geben die Protokolle keine Auskunft.<br />

Genauer sind da schon die Angaben über den Schützendiener.<br />

Er kassierte die Beiträge, hatte im Namen der Bruderschaft<br />

und der Trauerfamilie bis 1964 die Schützen<br />

persönlich bei Beerdigungen einzuladen und vorzubeten.<br />

Dazu finden wir im Protokoll der Generalversammlung<br />

vom 3. Juli 1960: »Das Beten bei Verstorbenen wird vom<br />

Schützendiener, der von der Versammlung gewählt wird,<br />

beibehalten. Bei Jungfrauen (Tanten) wird nicht gebetet.<br />

Ferner muß jeder Schütze, der vom Schützendiener bestellt<br />

wird, die Fahne tragen, bei einer Beerdigung. Für<br />

das Beten, sowie das Bestellen von 6 Trägern und einem<br />

Fahnenträger bekommt der Schützendiener pro Beerdigung<br />

10,— DM«.**)<br />

Neben diesen ganzjährigen Aufgaben, ging er am<br />

Nachmittag des <strong>St</strong>angenabend von Haus zu Haus, lud im<br />

Namen der Bruderschaft die Schützen zum Antreten und<br />

die Bevölkerung zum Schützenfest ein. Wurde im <strong>Jahre</strong><br />

1958 noch Josef Beele als Schützendiener gewählt, so


Bild oben und unten:<br />

Abmarsch vom Klosterhof<br />

nach dem Kirchgang<br />

am Montagmorgen.


folgten ihm <strong>St</strong>anislaus Czyzewski und als letzter Albert<br />

Sinnak, der 1976 nach 13 <strong>Jahre</strong>n abtrat. Ein Nachfolger<br />

wurde nicht mehr gewählt, da die Beiträge im Abbuchungsverfahren<br />

eingezogen wurden. Auch neu eingebrachte<br />

Anträge auf Wiedereinführung dieses Amtes hatten<br />

keinen Erfolg. 1981 wurde abgelehnt. 1984 fand sich<br />

kein Schützenbruder bereit, dieses Amt wieder zu übernehmen.<br />

2. »Die Versammlung war sehr gut besucht«<br />

— so berichtet der Schriftführer über nahezu alle Versammlungen<br />

der Bruderschaft ab den fünfziger <strong>Jahre</strong>n.<br />

Diese Tatsache ist bis heute so erhalten geblieben. Die<br />

Mülheimer Schützen waren immmer an Ihrer Schützenbruderschaft<br />

interessiert, haben sie mitgetragen und mitgestaltet.<br />

Nicht zuletzt daher wurden Veränderungen beschlossen,<br />

die notwendig und, rückwirkend gesehen, immer<br />

zum Vorteil der Bruderschaft waren, aber nie zur<br />

Abweichung von den eigentlichen Schützenidealen<br />

führten.<br />

Da man auch nach 1950 über keinen festen Versammlungsraum<br />

verfügte, traf man sich entweder im Hause des<br />

jeweiligen Oberst, im Saal der damaligen Kettenfabrik<br />

Schlieper, heute Metallwarenfabrik Menke (Kunal), in<br />

Scheunen der Mülheimer Bauern oder in der ehemaligen<br />

Mädchenschule, heute der ältere Teil des Pfarrheims, zu<br />

Versammlungen. Erst in der zweiten Hälfte der fünfziger<br />

<strong>Jahre</strong> wurde regelmäßiger in den Mülheimer Gaststätten<br />

Mennekes, aber vor allem bei Fritz Grafe getagt.<br />

Seit 1964 finden alle Mitgliederversammlungen im damals<br />

neu erbauten Mülheimer Feuerwehrhaus statt. Ein<br />

größerer Versammlungsraum wurde auch deshalb notwendig,<br />

weil die Zahl der Schützen stetig zunahm. Waren<br />

es 1951 noch 97 Mitgheder, so stieg ihre Zahl auf 196 im<br />

<strong>Jahre</strong> 1962 und auf über 400 im <strong>Jahre</strong> 1990.<br />

Diese ständig wachsende Mitgliederzahl machte es notwendig,<br />

die Bruderschaft als Verein anders zu führen,<br />

Vorstandsaufgaben auf mehrere Schultern zu verteilen, in<br />

punkto Finanzen umzudenken.<br />

Um mehr Zeit für die Planung des Schützenfestes zu<br />

haben, verlegte man 1955 die Vergabe der Schänke (Festverding)<br />

vom April in den Januar auf den heutigen Termin,<br />

den Sonntag nach Hl. Dreikönige. Bei der ersten<br />

Versammlung zu diesem Zeitpunkt am 8. 1.1956 wurde<br />

beschlossen, daß der Festwirt auch die Kosten der Musik<br />

übernehmen müsse. 1958 kamen die Gemagebühren hinzu.<br />

Für die Kassenlage der Bruderschaft sehr weise Entscheidungen,<br />

wie sich gerade in den nachfolgenden <strong>Jahre</strong>n<br />

herausstellte.<br />

Hatten bis 1961 nur Festwirte aus dem Kirchspiel das<br />

Schützenfest übernommen, so erhielt 1962 nach eingehender<br />

Diskussion ein auswärtiger Festwirt den Zuschlag.<br />

Der Vorstand hatte sich dabei offensichtUch nicht leicht<br />

getan: »Es sei hier erwähnt, daß der Vorstand auf dieses<br />

relativ hohe Angebot nur im Hinblick auf die in den kommenden<br />

<strong>Jahre</strong>n zu erwartenden Ausgaben, die im Zuge<br />

der Errichtung eines Feuerwehrhauses nebst Gemeinschaftsraum<br />

ergeben könnten, eingegangen ist«.^><br />

Erst in der Generalversammlung nach dem Schützenfest<br />

am 13.JuH 1963 scheint es Einigkeit über diesen<br />

Punkt gegeben zu haben: »Einstimmig angenommen wurde<br />

der Vorschlag, auswärtige Wirte und Interessenten<br />

zum Festverding einzuladen. Unklarheiten hierüber, die<br />

bisher zu Meinungsverschiedenheiten geführt hatten, sind<br />

damit endgültig beseitigt«.*)<br />

1980 weiteten die Schützen den Bieterkreis noch weiter<br />

aus und gestatteten den Festwirten ihre Angebote schriftlich<br />

einzureichen.<br />

Im Protokoll vom 13. Juli 1963 findet sich dann auch<br />

der Beschluß, die Eintragung der Schützenbruderschaft<br />

ins Vereinsregister beim Amtsgericht Warstein zu beantragen.<br />

Hiermit einhergehend kam es zur entsprechenden<br />

Satzungsänderung des gleichen <strong>Jahre</strong>s. Dadurch hatte die<br />

Bruderschaft einen entscheidenden Schritt getan, sich den<br />

veränderten Gegebenheiten anzugleichen. Dieses setzte


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Für Bijsiiüsn umT Got.rVj'^.ks diu ortaUbllcIion ^roiao eu nehiien.<br />

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vuü Dil. der 3ohlitzeabr’jc'loraij:aaft zvi orotatt&iij ,<br />

uon 'iaxproia in Höhe von DL. . zu ent^'iohton. ^<br />

Bie 'Duxq a:u(l Po‘^deiMin,:^en dar Olili'. apVitaetena am 2.j?ßatttt£;Q<br />

flaali dnn ivi’ cba-'flg au d l (2 SoSiütsen'bruäarsnhdft in bar. üu Cwi;:loi-.<br />

Da d is ¥cr;:ebuny dos l^oafeea sie b uaoli dem gobotenau ilödlitobatr_g<br />

r io lit e t, nir-d der l'a ll oin trotoö Icünaön, daaa ein iilch t<br />

»TB Ort v/olinendor ’”ir t oder Intereoaent dau f e a t UbsraeliBea<br />

VTurds. Deaeatepraetend bah'ilt eloh der Voratancl daa :{eoiit vor,<br />

b ei nur gorin sfü g ig er D ifferen z der Gototensn 3eti:*iise der j e -<br />

w oilo z u le tz t bietenden V/irte odor Intoreaaonten, naoh ilirca<br />

jJrEOBoen oiaon der beidisii lo ta te n a lo Feotc/irt au beatiBas-en,<br />

iiaoh l-aeogabo der V erh iltn ia se ia t hierüber zu entachoid'en.<br />

11. Sißem auowärtiijen ’.Vlrt kann vom Verein e in PaotplaOz cosen<br />

d ie Sntriohtun^ ein er SetoUhr von su Verfügung go- .<br />

s t e l l t werden. Der P latz i s t aofort a;aoh Deenöigung lioB r-eotos<br />

wieder in einen ordnungsaUsBigea Sustiind su yarsetnen. S ollte-,<br />

ein h ic c ig s r VJirt den sur Verrüsung g e o te llte n P la tz in Anapruoh<br />

neiimen, bat er ebonfrilla für ein e ordnungamlisülge la -<br />

Btandaotzung des J?latzea Borgs au tragen.<br />

12. W r aanitüre *inlaeen i s t aeiten a deo Jeotw irtos uabedinct in der<br />

i/eiae zu sorgen,daso oioh koine Beanatandmigen ergeboa könneii,<br />

loh v e r p flic h te nio!:, dao Pest u ntei den vorotehenden Vertragobodin«ün"en,<br />

vjelohe in zv^eifacher A usfertigung vorliQi;en, anorUenne<br />

d iesen Vertr.ig durch cisine B n terseh rift an.<br />

TaHtö-8öHHJr?7'<br />

1959 — neue Vergabebedingungen fü r die Schänke am Schützenfest — Festverding.


sich dann 1981 in dem Antrag auf Gemeinnützigkeit und<br />

der daraus erneut notwendig gewordenen Satzungsänderung<br />

fort.<br />

Doch schon 1959 hatte man den gestiegenen Anforderungen<br />

Rechnung getragen und den Fähnrich der <strong>Peter</strong><br />

und <strong>Paul</strong>-Fahne als Leutnant in den Vorstand erhoben.<br />

1962 bekamen auch die beiden anderen Fahnen je zwei<br />

Fahnenoffiziere, die gleichzeitig dem erweiterten Vorstand<br />

angehörten. Damit war die Zahl der Vorstandsmitglieder<br />

auf 16 anwachsen. Eine Zahl, die auch heute noch<br />

gilt.<br />

All diese Veränderungen und eine sparsame Kassenführung<br />

— so verzichteten die Schützen in den siebziger <strong>Jahre</strong>n<br />

sogar auf ihr Freibier nach den Mitgliederversammlungen<br />

— setzten die Schützenbruderschaft <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> und<br />

<strong>Paul</strong> Mülheim schließlich in die Lage, 1975 den Bau einer<br />

eigenen Schützenhalle zu ermöglichen und zu finanzieren,<br />

für die Dorfgemeinschaft einen neuen Mittelpunkt zu<br />

schaffen.<br />

3. »Wer ein schönes Fest will sehen, der muß mit nach<br />

Mülheim geh’n«<br />

Dieser Ausspruch, nach den Aussagen mehrer älterer<br />

Schützenbrüder Josef Eickhoff bei seiner Ehrung und<br />

Fahnenübergabe im <strong>Jahre</strong> 1934 zugeschrieben, trifft gewiß<br />

auch heute noch den Kern unseres Schützenfestes.<br />

Wie in vielen Nachbarorten trägt sicherlich die überschaubare<br />

Größe des Ortes zu dieser guten Atmosphäre<br />

bei. Mit dem W ettergott, glaubt man den Protokollen,<br />

hatte man ein gutes Verhältnis. Manchmal war es so heiß,<br />

daß selbst die Runkeln ihre Blätter hängenließen. So beispielsweise<br />

1957: »Das Fest verlief bei 30 Grad im Schatten<br />

in alter, traditioneller Weise. Es war der heißeste Tag<br />

seit über 70 <strong>Jahre</strong>n«.<br />

Gefeiert wurde auch nach 1947 in Scheunen, meistens<br />

aber im Zeh. Der <strong>St</strong>andort richtete sich dann nach dem jeweiligen<br />

Festwirt. Genannt werden Grafen Wiese, heute<br />

oberhalb der Gaststätte Schweizer Haus, die Wiese neben<br />

dem Haus von Gustav Eickhoff, die Wiese an der Ecke<br />

M öhnestraße/<strong>Peter</strong>bache, heute Tankstelle Levenig und<br />

bei Beckmanns, heute Schuh-Sprenger.<br />

Aussagen vieler Schützenbrüder deuten darauf hin, daß<br />

das Schützenzelt ab 1963 neben dem Feuerwehrhaus aufgestellt<br />

wurde. Aber erst im Protokoll der Generalversammlung<br />

vom 3. Juli 1966 taucht zum ersten Male<br />

schriftlich auf, daß auf einem gemeindeeigenen Grundstück<br />

am Feuerwehrhaus gefeiert wurde, dem <strong>St</strong>andort<br />

der heutigen Mülheimer Schützenhalle.<br />

Bis 1952 lag das Fest auf <strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong>. Als dann dieser<br />

Feiertag abgeschafft wurde, mußte man auf das entsprechende<br />

letzte Juni-Wochenende ausweichen. Diese<br />

Verlegung führte vor allem um 1960 zu Problemen mit<br />

dem Ausleihen des Schützenzeltes. Kollidierte doch dieser<br />

Termin öfter mit anderen Schützenfesten des Zeltverleihers.<br />

Eine erneute Terminänderung 1960 brachte die Bruderschaft<br />

in Konflikt mit dem 17. Juni, dem Tag der<br />

Deutschen Einheit. An diesem Tage waren keine öffentlichen<br />

Feiern erlaubt. Also mußte das Schützenfest häufiger<br />

einen Tag pausieren. 1973 war man diesen Ärger leid<br />

und beschloß, eine eigene Schützenhalle zu bauen.<br />

Wenn heute vielerlei Feste im Laufe des <strong>Jahre</strong>s hinzugekommen<br />

sind, so hat das Schützenfest doch seine besondere<br />

Bedeutung behalten. Allerdings traten auch hier Veränderungen<br />

ein. So gibt es den Trommler heute nicht<br />

mehr, der am <strong>St</strong>angenabend durchs Dorf ging, um die<br />

Schützenbrüder ans Antreten zum Vogelaufsetzen zu erinnern.<br />

M arkierte er doch den eigentlichen Beginn des<br />

Schützenfestes.<br />

Nicht alle Änderungen wurde von den eingesessenen<br />

Mülheimern ohne Wiederspruch akzeptiert. So nachzulesen<br />

im Protokoll vom 3. Juli 1960: »Man ist von einer<br />

Beibehaltung einer alten Tradition abgegangen, nämlich<br />

der, daß die Königin nicht mehr aus dem selben Ort sein<br />

braucht. Dieser Punkt löste rege Diskussionen aus. Es


1958 — ein Fest unterm<br />

Schützenzelt —<br />

Königspaar Erich und Ilse<br />

Wiegelmann.<br />

Parade am Montagmorgen<br />

a u f der Dorfstraße — 1962.<br />

Von links nach rechts:<br />

Berni Schneider<br />

Bernfried E ickh o ff<br />

Antonius <strong>St</strong>amen


kam zu einer Abstimmung. Die Mehrheit war für die Neuregelung.<br />

Der gesamte gesamte Vorstand enthielt sich der<br />

<strong>St</strong>imme.«*) Dennoch scheinen vor allem die Schützenkönige<br />

mit dieser Regelung recht gut gefahren zu sein, denn<br />

weitere Diskussionen darüber tauchen in keinem Protokoll<br />

wieder auf.<br />

1970, am 14. März, wurde eigens eine außerordentliche<br />

Generalversammlung einberufen. Die Einladung war auf<br />

Wunsch der jüngeren Schützenbrüder erfolgt. Der einzige<br />

Tagesordnungspunktspunkt war die Gestaltung des<br />

Schützenfestes, insbesondere die Verschiebung der Schützenmesse.<br />

Sie wurde von montags, 7.30 Uhr auf den Beginn<br />

des Schützenfestes am Samstag, 18.15 Uhr verlegt.<br />

Am Montagmorgen trafen sich die Schützen nun um 8.30<br />

Uhr zum Frühschoppen auf dem Festplatz.« Um 10.00<br />

Uhr, oder auch früher, treten die Mitglieder zum Abmarsch<br />

zur Vogelstange an. Der Vogel wird aufgesetzt<br />

und abgegeschossen«.®) Die weitere Festfolge des Tages<br />

blieb unverändert. Über diese Neuregelung wurde in geheimer<br />

Zettelwahl entschieden. Eine große Mehrheit<br />

stimmte zu. Allerdings behieh man sich vor, »sollte sich<br />

der Festablauf in diesem Jahr nach der neuen Regelung<br />

nicht bewähren, kann in der nächsten Generalversammlung<br />

erneut eine Aussprache herbeigeführt werden«'®)<br />

Die Änderung hat sich bewährt. Im Protokoll vom 5. Juli<br />

1970 können wir lesen: »... fand nochmals eine Abstimmung<br />

über die in der außerordentlichen Generalversammlung<br />

vom 14. 3. 70 beschlossenen Änderung der Festfolge<br />

statt, mit dem Ergebnis, daß sich eine überwältigende<br />

Mehrheit für die Beibehaltung des neuen Festablaufs entschied«.")<br />

Sicherlich der spannendste Teil eines jeden Schützenfestes<br />

war und ist das Vogelschießen. So auch in Mülheim.<br />

Eine Woche vor dem Schützenfest wurde die bis zuletzt<br />

in den preußischen Landesfarben schwarz und weiß<br />

gestrichene Vogelstange unter dem Hallo der Kinder zum<br />

Schießplatz gebracht, aufgestellt und der Busch aufgesteckt.<br />

Nun war weithin sichtbar, daß das Schützenfest<br />

vor der Tür stand. Ursprünglich wurde acht Tage später,<br />

am <strong>St</strong>angenabend der Vogel aufgesetzt. Er mußte öfters<br />

bis montags bewacht werden. Böse Buben stahlen schon<br />

mal das gute <strong>St</strong>ück oder sägten die <strong>St</strong>ange an. Doch auch<br />

in diesem Punkten mußten sich die Mülheimer umgewöhnen.<br />

Seit 1874 war der Schützenbruderschaft grundbuchmäßig<br />

auf ewige Zeiten das Recht zugestanden worden,<br />

auf dem Grundstück A uf der Külbe den Vogel abzuschießen.<br />

Hatte man noch 1962 eine neue Vogelstange erstellt,<br />

so mußten die Schützen schon 1966 Abschied nehmen<br />

vom alten Vogelschießplatz. Die Bebauung war zu nahe<br />

an das Grundstück herangerückt. Immer mehr Zuschauer<br />

waren gekommen, so daß das Sicherheitsrisiko einfach zu<br />

groß geworden war. Die Gemeinde Mülheim verkaufte<br />

der Bruderschaft zu einem Vorzugspreis ein besser<br />

geeignetes Grundstück weiter oberhalb A uf der Külbe.<br />

Die Bruderschaft erwarb von der VEW einen Gittermasten,<br />

ein Kugelfang wurde gebaut und der damalige<br />

Bürgermeister Leo Schulte schoß als erster 1966 den Vogel<br />

an neuer <strong>St</strong>elle ab. Das grundbuchmäßige Recht zum<br />

Vogelschießen auf dem alten Grundstück gab die Bruderschaft<br />

1978 den Eigentümern zurück.<br />

So manches hat sich in der Mülheimer Schützenbruderschaft<br />

bewegt. 1967 konnte man auf eine 200-jährige Geschichte<br />

zurückblicken und ein Jubelfest mit vielen auswärtigen<br />

Gästen feiern. Die Schützenbruderschaften des<br />

Amtes Warstein und der Nachbargemeinde Uelde waren<br />

zum Festakt auf dem Klosterhof und zum Festzug angetreten.<br />

Die Festrede hielt Propst Dünnebacke aus Brilon,<br />

Präses des Sauerländer Schützenbundes.Während dieser<br />

Feier wurde auch die neue Schützenfahne durch Pfarrer<br />

Schoppmeier geweiht. Neben Geldgeschenken wurden der<br />

Bruderschaft Fahnenwimpel und ein silberener Fahnennagel<br />

überreicht. 360 Schützen, zwei Musikkapellen, ein<br />

Fanfarenkorps und fünf Spielmannszüge bildeten einen<br />

herrlichen Festzug durch Mülheim. Auch die Festschrift<br />

fand großen Anklang bei der Bevölkerung. »Allen Teilnehmern<br />

wird dieser Tag in langer Erinnerung bleiben«'^)


Gespannte Zuschauer<br />

beim Vogelschießen 1959.<br />

Vorstand und Königspaar<br />

im Jubiläumsjahr 1967.


Wenn nun im <strong>Jahre</strong> 1992 das 225-jährige Jubiläum ansteht,<br />

so hat sich naturgemäß in den letzten <strong>Jahre</strong>n vieles<br />

um Ausstattung und Änderungen der Schützenhalle bewegt.<br />

Sie ist inzwischen fester Bestandteil im Gemeindeleben<br />

Mülheims. Besonders dank der hervorragenden Arbeit<br />

des Mülheimer Künstlers, Willi Eickhoff, ist ihre<br />

Ausgestaltung durch die neue Königsgalerie im Jubiläumsjahr<br />

um ein weiteres Schmuckstück reicher geworden.<br />

Doch neue Planungen stehen bereits wieder zur Diskussion.<br />

So gesehen haben sich die Aktivitäten der Bruderschaft<br />

sicher in den letzten 40 <strong>Jahre</strong>n gewandelt. Und doch<br />

bleibt festzustellen, daß, gemäß den alten Schützenidealen,<br />

gerade das Schützenfest und die neue Schützenhalle<br />

in den letzten 25 <strong>Jahre</strong>n verstärkt dazu beigetragen haben,<br />

daß sich die Mülheimer und die ständig wachsende Zahl<br />

ihrer Neubürger kennenlernten, daß viele den Zugang zur<br />

Dorfgemeinschaft fanden und sich heute darin wohlfühlen.<br />

Die hohe Zahl der Neumitglieder, darunter erfreulich<br />

viele Jungschützen, sind ein untrügliches Indiz dafür.<br />

Für die Schützenbruderschaft <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong> Mülheim<br />

gilt auch heute noch, was von Josef Schwarzenberg,<br />

1961 nach seiner Wahl als Oberst im Protokoll festgehalten<br />

wurde. Er« brachte in seiner kurzen Ansprache zum<br />

Ausdruck, daß er in den wenigen <strong>Jahre</strong>n seiner Zugehörigkeit<br />

zur Gemeinde Mülheim und zur Schützenbruderschaft<br />

das bestätigt gefunden habe, was über die Grenzen<br />

unseres Dorfes hinaus bekannt sei, nämlich der gute Ruf<br />

unserer Schützenbruderschaft, ein wirkliches Festhalten<br />

an Tradition, Dorfgemeinschaft und Heimatliebe«.<br />

Quellenangaben:<br />

1) — 13) Protokollbücher 2 und 3<br />

der SchUtzenbruderschaft <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> u. <strong>Paul</strong> Mülheim<br />

Die Vogelstange ist aufgestellt!<br />

fVo bleiben Bier und Sprudel?


Die Hofstaatsdamen<br />

beim Vogelkrönen.<br />

Der Vogel wartet<br />

a u f seinen Einsatz.


Satzung der Schützenbruderschaft <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong> e.V.<br />

in Mülheim/Möhne — von 1963<br />

§ 1 Name und Sitz<br />

Die Schützenbruderschaft <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong> Mülheim-<br />

Möhne, welche im <strong>Jahre</strong> 1767 gegründet worden ist, ist eine<br />

Vereinigung von M ännern, die das Ideal der katholischen<br />

historischen Bruderschaften Deutschlands vertritt<br />

und zum Diözesanverband vom Heiligen Sebastianus im<br />

Erzbistum Paderborn gehört. Sie hat ihren Sitz in<br />

Mülheim-Möhne und ist kirchlich mit der Pfarrkirche <strong>St</strong>.<br />

Margaretha in Mülheim-Möhne verbunden.<br />

§2<br />

Zweck der Bruderschaft ist, die Einigkeit der Gemeinde<br />

zu heben, Religon, gute Sitten und Heimatgebräuche zu<br />

pflegen und den geselligen Verkehr seiner Mitglieder<br />

durch ein alljährlich stattfindendes Schützenfest zu<br />

stärken.<br />

§ 3 Mitgliedschaft und Aufnahme<br />

Mitglieder der Schützenbruderschaft können alle männlichen<br />

Personen werden, welche das 17. Lebensjahr vollendet<br />

haben, unbescholten sind, und sich auf § 2 verpflichten.<br />

§ 4 Vorstand<br />

Der Verein wird durch den geschäftsführenden Vorstand<br />

vertreten. Dieser besteht aus folgenden Personen:<br />

1. dem Oberst (I. Brudermeister)<br />

2. dem Hauptm ann (II. Brudermeister)<br />

3. dem Rechnungsführer<br />

4. dem Schriftführer<br />

Der erweiterte Vorstand besteht aus dem geschäftsführenden<br />

Vorstand und folgenden Personen: 2 Königsoffizieren,<br />

9 Beisitzern, dem Pfarrer mit dem jeweiligen König.<br />

Der Vorstand wird in der Generalversammlung, welche<br />

am ersten Sonntag nach dem Schützenfest stattfindet, für<br />

drei <strong>Jahre</strong> gewählt. Die Wahl erfolgt, falls gewünscht<br />

wird, nach <strong>St</strong>immzetteln.<br />

§ 5 Beiträge<br />

Die Schützenbrüder sind zur Zahlung folgender Beiträge<br />

verpflichtet: Aufnahmegeld DM 5,—, <strong>Jahre</strong>sbeitrag DM<br />

5,— bis 60 <strong>Jahre</strong>, <strong>Jahre</strong>sbeitrag DM 1,— ab 60 <strong>Jahre</strong>,<br />

Schützenbrüder über 70 <strong>Jahre</strong> sind beitragsfrei.<br />

§ 6 Ende der Mitgliedschaft<br />

Aus der Bruderschaft scheiden mit Verlust eines jeden<br />

Anrechts aus:<br />

I. Die sich freiwillig und schriftlich beim Vorstand abmelden.<br />

Mit dem Tage der Abmeldung haften diese<br />

jedoch noch ein Jahr für die Verbindlichkeiten der<br />

Bruderschaft.<br />

II. Schützenbrüder, welche die bürgerlichen Ehrenrechte<br />

verlieren, oder keinen achtbaren Lebenswandel führen.<br />

Über den Ausschluß entscheidet der Vorstand.<br />

III. Schützenbrüder, welche die Satzung gröblich verletzen<br />

und nicht mehr am Bruderschaftsleben teilnehmen<br />

oder die Zahlung der Beiträge verweigern. Der<br />

Vorstand hat das auszuschließende Mitglied vorher<br />

zu einer Sitzung einzuladen, damit er sich rechtfertigen<br />

kann. Die Mitgliedschaft endet mit dem Tage des<br />

Ausschlusses.<br />

§ 7 Versammlungen<br />

Die Generalversammlung ist das oberste Organ der Bruderschaft.<br />

Ihre Beschlüsse sind für den Vorstand bindend.<br />

Die Generalversammlung ist ohne Rücksicht auf die Zahl<br />

der erschienen Mitglieder beschlußfähig.<br />

Die Generalversammlung ist einzuberufen:<br />

a) wenn der Vorstand dieses für erforderlich hält.<br />

b) wenn mindestens 20 Mitglieder die Einberufung einer<br />

Generalversammlung schriftlich beim Vorstand unter<br />

Angabe der Gründe beantragen. Die Generalversammlung<br />

muß in diesem Falle innerhalb eines Monats<br />

seit Eingang des Antrages beim Vorstand stattfinden.<br />

Die Einberufung der Generalversammlung


erfolgt durch Bekanntmachung in der in Mülheim üblichen<br />

Weise, nämlich durch Aushang. Die Beschlüsse der<br />

Generalversammlung sind in einem Protokollbuch einzutragen<br />

und von den anwesenden Vorstandsmitgliedern zu<br />

unterschreiben.<br />

§ 8 Satzungsänderungen<br />

Diese Satzung kann nur durch die Gneralversammlung<br />

geändert werden. Vorschläge dazu sind dem Vorstand<br />

vorher einzureichen. Derselbe entscheidet darüber, ob<br />

diese der Generalversammlung weitergeleitet werden.<br />

§ 9 Ruhen der Bruderschaft<br />

Die Bruderschaft ruht, wenn nur 3 Schützenbrüder da<br />

sind. In diesem Falle wird nach Deckung aller Schulden<br />

das Vermögen der Kirche Mülheim übertragen. Auf<br />

Grund der ahen Satzung vom 15. Sept. 1767, die vom<br />

Kurfürsten Max Friedrich von Köln genehmigt und im<br />

Laufe der <strong>Jahre</strong> mehrfach geändert wurden, sind diese<br />

Satzungen im <strong>Jahre</strong> 1963 neu erstellt worden. Sie wurden<br />

von der Generalversammlung am 13. JuH 1963 genehmigt.<br />

Der Verein soll in das Vereinsregister eingetragen<br />

werden.<br />

Mülheim-Möhne, den 13. Juli 1963<br />

gezeichnet;<br />

Fritz Cordes<br />

August Arens<br />

Josef Kemper<br />

August Luig<br />

Franz Luig<br />

Josef Kühle<br />

Gisbert Wiegelmann<br />

Bernhard Cramer<br />

Eugen Arens<br />

Franz Schulte<br />

Anton <strong>St</strong>amen


Satzung Schützenbruderschaft <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong> e.V. 1767 Mülheim —<br />

von 1983<br />

Präambel:<br />

Die Schützenbruderschaft <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong> Mülheim,<br />

welche im <strong>Jahre</strong> 1767 gegründet wurde, ist eine Vereinigung<br />

von Männern, die das Ideal der katholischen historischen<br />

Bruderschaften Deutschlands vertritt und zum Diözesanverband<br />

vom Heiligen Sebastianus im Erzbistum<br />

Paderborn gehört.<br />

§ 1 Name und Sitz:<br />

Der Verein führt den Namen »Schützenbruderschaft <strong>St</strong>.<br />

<strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong> e.V. 1767 Mülheim«. Er besteht in rechtsfähiger<br />

Form, eingetragen im Vereinsregister unter Nr.<br />

FR 22 des Amtsgerichtes Warstein. Der Verein hat seinen<br />

Sitz in Warstein, <strong>St</strong>adtteil Mülheim.<br />

§ 2 Zweck der Bruderschaft:<br />

Der Verein ist selbstlos tätig; er verfolgt nicht in erster Linie<br />

eigenwirtschaftliche Zwecke. Er dient zur Erhaltung,<br />

Pflege und Förderung heimischen Brauchtums. Der Verein<br />

bemüht sich, die Jugend für die Ideale, Glaube, Sitte,<br />

Heimat zu gewinnen. Der Verein ist Mitglied des Sauerländer<br />

Schützenbundes.<br />

§ 3<br />

Mittels des Vereins dürfen nur für die satzungsmäßigen<br />

Zwecke verwendet werden. Die Mitglieder erhalten keine<br />

Zuwendungen aus Mitteln des Vereins.<br />

§ 4<br />

Es darf keine Person durch Ausgaben, die dem Zwecke<br />

der Körperschaft fremd sind, oder durch unverhältnismäßig<br />

hohe Vergütung begünstigt werden.<br />

§ 5 Auflösung der Bruderschaft:<br />

a) Bei Auflösung oder Aufhebung des Vereins fällt die<br />

Schützenhalle zur Verwendung für gemeinnützige<br />

Zwecke an die <strong>St</strong>adt Warstein. Beschlüsse über die<br />

künftige Verwendung der Schützenhalle dürfen erst<br />

nach Einwilligung des Finanzamtes ausgeführt werden.<br />

b) Weiteres Vermögen wird nach Deckung aller Schulden<br />

der Kirchengemeinde <strong>St</strong>. M argaretha Mülheim übertragen;<br />

dieses muß ausschließlich für gemeinnützigemildtätige<br />

oder kirchliche Zwecke verwendet werden.<br />

§ 6 Mitgliedschaft:<br />

Mitglied der Schützenbruderschaft können alle männlichen<br />

Personen werden, welche das 17. Lebensjahr vollendet<br />

haben, unbescholten sind, und sich auf § 2 dieses Vertrages<br />

verpflichten.<br />

§ 7 Rechten und Pflichten:<br />

Jedes Mitglied ist verpflichtet, den Verein nach besten<br />

Kräften zu fördern, die festgesetzten Beiträge zu leisten<br />

und die vom Vorstand zur Aufrechterhaltung des Vereinslebens<br />

erlassenen Anordnungen zu beachten. Mitglieder,<br />

die die Vereinsinteressen schädigen und trotz wiederholter<br />

Mahnungen nicht davon ablassen, können aus dem Verein<br />

ausgeschlossen werden.<br />

§ 8 Erlöschen der Mitgliedschaft:<br />

Die Mitgliedschaft erlischt durch Tod oder durch schriftliche<br />

Austrittserklärung. Ein Mitglied, welches trotz A ufforderung<br />

mit seinem Beitrag zwei <strong>Jahre</strong> im Rückstand<br />

ist, wird ausgeschlossen. Es bedarf dazu eines Beschlusses<br />

des geschäftsführenden Vorstandes mit einfacher M ehrheit.<br />

Der Beschluß ist dem Mitglied schriftlich mitzuteilen.<br />

Bei <strong>St</strong>immengleichheit entscheidet der Oberst.<br />

§ 9 Beiträge und Mitglieder:<br />

Jedes Vereinsmitghed bezahlt eine Aufnahmegebühr und<br />

einen <strong>Jahre</strong>sbeitrag in Geld, dessen Höhe von der Mitgliederversammlung<br />

bestimmt wird; die Beiträge sind z. Zt.<br />

DM 10,—, die Aufnahmegebühr beträgt DM 5,—, Schützenbrüder<br />

ab 65 <strong>Jahre</strong> und Rentner sind beitragsfrei.<br />

Sämtliche Einnahmen des Vereins sind zweckbestimmt<br />

zur Erfüllung der Vereinsaufgaben zu verwenden.


§ 10 Verwaltung:<br />

Die Verwaltungsorgane der Schützenbruderschaft bestehen<br />

aus:<br />

a) geschäftsführender Vorstand<br />

b) erweiterter Vorstand<br />

c) Mitgliederversammlung<br />

Der geschäftsführende Vorstand besteht aus:<br />

a) dem Oberst (I. Brudermeister)<br />

b) dem Hauptm ann (II. Brudermeister)<br />

c) dem Rechnungsführer<br />

d) dem Schriftführer<br />

Der erweiterte Vorstand besteht aus:<br />

a) dem jeweiligen König<br />

b) dem Adjutant<br />

c) zwei Königsoffiziere<br />

d) drei Fähnrichen<br />

e) sechs Fahnenoffiziere<br />

Die Mitglieder des Vorstandes — außer König — werden<br />

auf vier <strong>Jahre</strong> gewählt; jährlich stehen ein Mitgüed des geschäftsführenden<br />

Vorstandes und drei Mitglieder des erweiterten<br />

Vorstandes zur Wahl. Die Vorstandsmitglieder<br />

bleiben bis zur Wahl ihrer Nachfolger im Amt.<br />

Präses der Schützenbruderschaft sowie geisthcher Berater<br />

ist stets der jeweilige Pfarrer der Pfarrgemeinde <strong>St</strong>. M argaretha<br />

Mülheim.<br />

Die Wahl der Vorstandsmitglieder erfolgt, falls es gewünscht<br />

wird, nach <strong>St</strong>immzetteln.<br />

§ 11 Leitung und Verwaltung:<br />

Der Oberst leitet die Vereinsgeschäfte und vertritt den<br />

Verein gerichtlich und außergerichtlich. Vorstand des<br />

Vereins im Sinne des § 26 BGB sind der Oberst, der<br />

Hauptm ann, der Rechnungsführer und der Schriftführer.<br />

Die Vorstandsmitglieder können den Verein nur gemeinsam<br />

vertreten.<br />

§ 12 Kassenprüfung:<br />

Die Mitgliederversammlung wählt zwei Kassenprüfer für<br />

die Dauer von 1 Jahr. Sie haben vor dem Rechnungsabschluß<br />

eine ordentliche Kassenprüfung vorzunehmen und<br />

darüber in der Mitgliederversammlung Bericht zu erstatten.<br />

§ 13 Ehrenamt:<br />

Die Organe der Schützenbruderschaft üben ihre Tätigkeit<br />

grundsätzlich ehrenamtlich aus.<br />

§ 14 Mitgliederversammlung:<br />

Die Generalversammlung ist das oberste Organ der Bruderschaft.<br />

Ihre Beschlüsse sind für den Vorstand bindend.<br />

Die Generalversammlung ist ohne Rücksicht auf die Zahl<br />

der erschienenen Mitglieder beschlußfähig. Die Mitgliederversammlung<br />

findet jährlich statt, und zwar nach dem<br />

Schützenfest. Sie wird vom Oberst, im Falle seiner Verhinderung<br />

vom <strong>St</strong>ellvertreter (Hauptmann) einberufen<br />

und geleitet. Die Einladung soll spätestens eine Woche<br />

vorher durch Aushang am sogenannten »Schwarzen<br />

Brett« in Mülheim erfolgen, unter Mitteilung der einzelnen<br />

Punkte der Tagesordnung.<br />

§ 15 Außerordentliche Versammlung:<br />

Der Oberst kann jederzeit eine außerordentliche Versammlung<br />

mit einer Frist von einer Woche einberufen.<br />

Der Oberst muß eine ordentliche Versammlung einberufen,<br />

wenn dies von mindestens 20 v.H. der stimmberechtigten<br />

Mitglieder unter Angabe des Grundes verlangt<br />

wird. Die außerordentliche Versammlung hat die gleichen<br />

Befugnisse wie die Mitgliederversammlung.<br />

§ 16 Zustimmung der Mitglieder:<br />

1. Zur Beschlußfassung über folgende Punkte ist die<br />

Mehrheit von drei Vierteln der in der Hauptversammlung<br />

erschienenen stimmberechtigten Mitglieder erforderlich.


a) Änderung der Satzung. Wird eine Satzungsbestimmung,<br />

welche eine Voraussetzung der Anerkennung<br />

der Gemeinnützigkeit berührt, geändert, neu<br />

eingefügt oder aufgehoben, so ist das zuständige<br />

Finanzamt zu benachrichtigen.<br />

b) Zur Beschlußfassung über eine Auflösung des Vereins.<br />

2. Bei allen anderen Beschlüssen ist eine einfache Mehrheit<br />

ausreichend.<br />

§ 17 Geschäftsjahr:<br />

Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.<br />

§ 18<br />

Über die Mitgliederversammlung ist ein Protokoll anzufertigen,<br />

daß von dem Schriftführer und einem weiteren<br />

Vorstands-Mitglied zu unterzeichnen ist.<br />

Vorstehende Satzungsänderung ist heute in das Vereinsregister<br />

des Amtsgerichts Warstein unter Nr. VR 22 bei der<br />

Schützenbruderschaft <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong> in Warstein-<br />

Mülheim eingetragen worden, was hiermit bescheinigt<br />

wird.<br />

Warstein, den 03. November 1983<br />

— Schürmann —<br />

J ustizhauptsekretär<br />

als Urkundenbeamter der Geschäftsstelle des Amtsgerichts.<br />

Die Beitragsregelung wurde in der außerordentlichen Generalversammlung<br />

am 12.1.1991 dahingehend geändert,<br />

daß Rentner und Schützenbrüder ab 65 <strong>Jahre</strong>n 5,— DM<br />

zahlen oder auf Wunsch beitragsfrei sind.<br />

Vorstehende Satzung wurde in der Mitgliederversammlung<br />

am 8. Jan. 1983 beschlossen.<br />

><br />

Mit dem Inkrafttreten dieser Satzung tritt gleichzeitig die<br />

bisherige Satzung außer Kraft.<br />

4788 Warstein-Mülheim, den 8. Jan. 1983<br />

gezeichnet:<br />

Franz-Josef Eickhoff (Oberst)<br />

Clemens Michel (Hauptmann)<br />

Franz Schäferhoff (Rechnungsführ.)<br />

Franz Hillebrand (Schriftführer)<br />

Bernfried Eickhoff<br />

Ewald Arens<br />

August Luig<br />

WilH Mühlenschulte


Gedenken an die gefallenen Schützenbrüder unserer Bruderschaft<br />

des ersten und zweiten Weltkrieges<br />

ERSTER WELTKRIEG:<br />

Josef A re ns<br />

Egon Beckmann<br />

Kaspar Beele<br />

Josef Drepper<br />

Franz Eickhoff<br />

Albert Kesting<br />

Franz Kühle<br />

Josef Kühle<br />

Kaspar Kühle<br />

Fritz Kußmann<br />

Johann Kroll<br />

Karl Mester<br />

Fritz Michel<br />

Kaspar Roderfeld<br />

Johann Tacke<br />

Josef Tacke<br />

Josef Wiegelmann<br />

ZWEITER WELTKRIEG:<br />

Theodor Arens<br />

Anton Backhaus<br />

Josef Beele<br />

Heinz Cramer<br />

Georg Dicke<br />

Theo Dicke<br />

Willi Dicke<br />

Franz Drepper<br />

Josef Eickhoff<br />

Josef Eickhoff jun.<br />

Bernhard Eickhoff sen.<br />

Wilhelm Grafe<br />

Ewald Hillebrand<br />

Heinz Hillebrand jun.<br />

Kaspar Hillebrand<br />

Franz Hüffer<br />

Josef Klöer<br />

Heinrich Koch<br />

Toni Kr aas<br />

Fritz Luig<br />

Karl Mennekes<br />

Josef Mester<br />

Leo Mester<br />

Clemens Fellinghausen<br />

Josef Rose<br />

Alfons Puppe<br />

Erich Puppe<br />

Anton Schöne<br />

Clemens Schöne<br />

Heinrich Schöne<br />

August Schulte<br />

Josef Sprenger<br />

Heinrich Wirth<br />

Ehrenmal bei der Kirche<br />

A.I<br />

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: AKlCli<br />

Gedenktafel am Dorfplatz


Der geschäftsführende Vorstand der Bruderschaft<br />

ü b er die Vereinsleitung und Mitgliederbewegung existieren um die Zeit vor 1800, außer den echten Gründungsdaten,<br />

keine Unterlagen mehr. Als erstes Vorstandsmitglied erscheint kurz nach 1800 der Oberrichtmann Movius.<br />

Weiterhin als<br />

Oberst Hauptmann Rendant I. Offizier II. Offizier<br />

Fahne<br />

1835 Ising, gen. Berghoff<br />

1837 Ising Narath<br />

1844 Ising Kühle, Waldh. Narath<br />

1848 Ising Beckschäfer, Waldhausen Narath<br />

1853 Ising Beckschäfer Narath<br />

1856 Mattenklotz Höckelmann, Waldhausen Narath Cordes Roderfeld (Tambour)<br />

1858 Mattenklotz Höckelmann Narath Alex. Hötte Roderfeld<br />

1861 Mattenklotz Höckelmann Helmig Alex. Hötte Roderfeld<br />

1862 Mattenklotz Höckelmann Narath Roderfeld<br />

1867 Fr. Korff Höckelman Jos. Tacke Roderfeld<br />

1872 Kußmann Höckelmann Jos. Tacke • Roderfeld<br />

1874 Kußmann Eickhoff, <strong>St</strong>einbrink Jos. Tacke Roderfeld<br />

1876 Kußmann Eickhoff Jos. Tacke KilUng Eickhoff<br />

1877 Kußmann Eickhoff Mattenklotz Köster Eickhoff<br />

1879 Kußmann Tacke Mattenklotz Köster Eickhoff<br />

1882 Kußmann Büker Mattenklotz Pieper Eickhoff<br />

1885 Kußmann Büker Mattenklotz Fz. Kußmann Eickhoff<br />

1887 Helmig Büker Mattenklotz Fz. Kußmann Eickhoff<br />

1891 Büker Kußmann Mattenklotz Eickhoff Korff<br />

1894 Eickhoff Tacke Mattenklou A. Hillebrand Cramer<br />

1900 Tacke A. Hillebrand sen. Mattenklotz J. Kramer Roderfeld<br />

1905 Tacke Schütte H. Eickhoff Roderfeld Th. Arens<br />

1909 Korff Schütte H. Eickhoff J. Roderfeld Kopp sen.<br />

1911 Korff Schütte H. Eickhoff J. Roderfeld Luig sen.<br />

1913 Berghoff Schütte Dicke Mester Kopp<br />

1914 Berghoff Schütte Dicke J. Hillebrand Luig sen.<br />

1919 J. Kramer Schütte Dicke J. Hillebrand Drepper sen.<br />

1920 J. Kramer Schütte Dicke Joh. Sprenger Drepper<br />

1925 Bücker Schütte Dicke Fz. Cordes Th. Dicke jr.<br />

1926 Bücker Schütte Dicke K. Hillebrand H. Kußmann<br />

1929 Bücker Schütte Dicke Fz. Cordes H. Kußmann


Oberst Hauptmann Rendant I. Offizier II. Offizier<br />

Fahne<br />

1933<br />

1934<br />

1936<br />

1939<br />

1940<br />

1948<br />

1954<br />

1955<br />

Bücker<br />

Roderfeld<br />

Fr. Schütte<br />

Fr. Cordes<br />

Fr. Cordes<br />

Fz. Hillebrand<br />

H. Hötte<br />

Fritz Cordes<br />

Schütte<br />

Fr. Cordes<br />

Fr. Cordes<br />

Jos. Hillebrand<br />

Jos. Hillebrand<br />

G. Eickhoff<br />

G. Eickhoff<br />

Jos. Cordes<br />

Dicke<br />

Dicke<br />

Dicke<br />

Fr. Hillebrand<br />

E. Gockel<br />

E. Gockel<br />

E. Gockel<br />

E. Wiegelmann<br />

A. Hillebrand<br />

J. Hillebrand jun.<br />

J. Hillebrand jun.<br />

?<br />

Ferd. Schütte<br />

Ferd. Schütte<br />

Ferd. Schütte<br />

Toni <strong>St</strong>amen<br />

H. Kußmann<br />

H. Cramer<br />

H. Cramer<br />

7<br />

Fr. Schöne<br />

Fr. Schöne<br />

Fr. Schöne<br />

Fr. Schöne<br />

Oberst Hauptmann Rendant Schriftführer<br />

1961 J. Schwarzenberg<br />

1971 J. Schwarzenberg<br />

1973 Theo Schäferhoff<br />

1975 Theo Schäferhoff<br />

1980 F.-J. Eickhoff<br />

1986 F.-J. Eickhoff<br />

1987 F.-J. Eickhoff<br />

1991 F.-J. Eickhoff<br />

Jos. Cordes<br />

Jos. Cordes<br />

C. Michel<br />

C. Michel<br />

C. Michel<br />

C. Michel<br />

C. Michel<br />

C. Michel<br />

E. Wiegelmann<br />

F. Schäferhoff<br />

F. Schäferhoff<br />

F. Schäferhoff<br />

F. Schäferhoff<br />

F.-J. Wirth<br />

F.-J. Wirth<br />

F.-J. Wirth<br />

E. Kemper<br />

E. Kemper<br />

E. Kemper<br />

Fr. Hillebrand<br />

Fr. Hillebrand<br />

Fr. Hillebrand<br />

E. Patzelt<br />

E. Patzelt


Vorstand der Bruderschaft im Jubiläumsjahr<br />

Hintere Reihe von links nach rechts:<br />

Reinhard Puppe (Fahnenoffizier), Wolfgang Sachse (Fähnrich), Bruno Frenz (Fahnenoffizier),<br />

Rainer <strong>St</strong>amen (Fähnrich), Dirk E ickh o ff (Fahnenoffizier), A n il Vyas (Fahnenoffizier),<br />

Franz-Josef Biermann (Fähnrich), Ulli Winnig (Fahnenoffizier), Uwe Hillebrand (Fahnenoffizier) feh lt a u f diesem Bild.<br />

Vordere Reihe von links nach rechts:<br />

Erwin Jäger (Königsoffizier), Erich Patzelt (Schriftführer), Josef Koch (Adjutant). Franz-Josef E ickh o ff (Oberst),<br />

Clemens Michel (Hauptmann), Franz-Josef Wirth (Rendant), Franz Sprenger (Königsoffizier).


Die Scliützenkönige der Bruderschaft, soweit sie nach vorhandenen<br />

Unterlagen angegeben werden können<br />

1791 F.C.D.? (alte Silbermünze, unbekannt)<br />

1835 W. Hellinger (Gasthof Beckmann)<br />

1853 W. M attenklotz<br />

1856 Eb. Krick<br />

1858 Bb. Krick<br />

1861 Th. Cordes (<strong>St</strong>einbrink)<br />

1862 Fromme<br />

1865 K. Koch (Hankasper)<br />

1879 CI. Grafe und Gertrud, geb. Fechtel<br />

1883/86 B. Cramer und Elis., geb. Dalhoff<br />

1886 Wilhelm Grafe und Frau<br />

1888 Josef Eickhoff und Maria Cramer<br />

1891 Ant. Hillebrand u. Th. Hillebrand (Redders)<br />

1895 Kaspar Eickhoff (<strong>St</strong>einbrink)<br />

1896 Johann Rüther, Sennhof<br />

1897 K. Roderfeld (Greiten)<br />

1898 Fritz Schröder und Frau Emma (Metzgerei)<br />

1899 Fritz Schütte und Frau Maria<br />

1900 Franz Sprenger (Kempers)<br />

1901 Heinr. Krick und Maria Krick<br />

1902 Festausfall (Mission)<br />

1903 E. Roderfeld und El. Hauswirt (Greiten)<br />

1904 Fr. Bensler und Kl. Bensler (gestorben)<br />

1905 1. Tag: B. Cramer (Ersatz)<br />

und Schwester Anna Cramer<br />

1905 Friedr. Plesser und M. Krick (Davids, Sicht.)<br />

1906 Kaspar Krick und Clement. Beckmann<br />

1907 1. Jahr: Karl Mester und Emilie Pieper,<br />

2. Jahr: Franz Luig und Frau Anna Luig<br />

1908 Festausfall wegen Absterben Pfr. Platte<br />

1909 Heinrich Schweighöfer und Anna Schöne<br />

1910 Franz Schütte und Frau Emma<br />

1911 Kasp. Hillebrand u. Dina Cramer (Redders)<br />

1912 Anton Fromme und Lina Rinschede<br />

1913 Th. Kühle und Theresia Kühle<br />

1914 Frz. Sprenger u. Frau Elisabeth (Kempers)<br />

1915/18 Festausfall (1. Weltkrieg)<br />

1919 Fritz Kopp jun. und Th. Cramer<br />

1920 Anton <strong>Peter</strong>mann und Joh. Rüther<br />

1921 Heinrich Schütte und Sofia Trost, Sichtigvor<br />

1923 Festausfall (Inflation)<br />

1924 Frz. Kühle und El. Schütte<br />

1925 Franz Schütte jun. und Anna Roderfeld<br />

1926 Fritz Grafe und Anna Korff<br />

1927 Anton Schneider und Maria Cordes<br />

1928 August Luig und Maria Kopp<br />

1929 Karl Eickhoff und Johanna Schütte<br />

1930 Festausfall wegen großer Arbeitslosigkeit<br />

1931 Jos. Korff und Auguste Kemper, Hs. Mülheim<br />

1932 Gust. Eickhoff und M. Hillebrand (Siegmund)<br />

1933 Festausfall wegen Sichtigvorer Hundertjahrfeier<br />

1934 Franz Sprenger jun. u. Helene Rüther, Sennhof<br />

1935 Franz <strong>Peter</strong>mann und Elisabeth Mester<br />

1936 Heinrich Grafe u. Franziska Kemper, Hs. Mülh.<br />

1937 Fritz Wiegelmann und Frau Anna, geb. Cramer<br />

1938 Willi Dicke und Elisabeth Kraas<br />

1939 Theo Dicke (Ersatz), da Willi Soldat war.


1939 Fritz Schöne u. Änne Gockel, geb. Roderfeld<br />

1940/45 Festausfall (2. Weltkrieg)<br />

1946 Festausfall (Besatzungszeit)<br />

1947 Ludwig Eickhoff und Frau Maria Seite<br />

(Vogelabwurf, wegen Waffenverbot)<br />

1948 Fritz Wiegelmann jun.<br />

und Hedwig Mester-Kessler<br />

1949 Josef Risse und Frl. Ruth Mennekes<br />

1950 Josef Cordes u. Frau Gertrud, geb. Adams<br />

1951 Heinrich Schulte-Nölke und Christel Korff<br />

1952 Heinrich Eickhoff, Schreinermeister,<br />

und Frau Franziska<br />

1953 Bernhard Cramer (Knieps)<br />

und Frau Theresia, geb. Krick<br />

1954 Franz Schöne<br />

und Frau Elisabeth, geb. Münstermann<br />

1955 Josef Wiegelmann<br />

und Frau Leni, geb. Hundenborn<br />

1956 Theo Schäferhoff<br />

und Maria Kroll (Schuhe), Sennhof<br />

1957 Gustav Eickhoff<br />

und Frau Maria, geb. Hillebrand-Siegmund<br />

1958 Erich Wiegelmann und Frau Ilse, geb. Korell<br />

1959 Willi Mühlenschulte<br />

und Frau Maria, geb. Schäfer<br />

(dessen M utter war vor 50 <strong>Jahre</strong>n Königin)<br />

1960 Heinz Eickhoff und Walburga Schöne<br />

1961 Siegfried Wiegelmann<br />

und Frau <strong>Paul</strong>a, geb. Kather<br />

1962 Toni <strong>St</strong>amen und Frau Maria, geb. Eickhoff<br />

1963 Karl H aarhoff und W altraut, geb. Cramer<br />

(Th. Kühle war SOjähriger Jubelkönig)<br />

1964 Friedrich Grotenhermen und Frau<br />

1965 Robert <strong>Peter</strong>mann (Gaddermann)<br />

und Fräulein Agathe M arkmann<br />

1966 Bügermeister Leo Schulte<br />

und Frau Zita, geb. Wiegelmann<br />

1967 Bernfried Eickhoff und Frau Rita<br />

1968 Engelbert Gockel und Frau Änne<br />

1969 Erich Barkschat und Frau Inge<br />

1970 Bernhard Schneider und Frau Marita<br />

1971 Clemens Michel und Frau Bernhardine<br />

1972 Reinhard Süggeler und Frau Erna<br />

1973 Ernst Hillebrand und Frau Henni<br />

1974 Gerd Eickhoff und Barbara Schaminet<br />

1975 Gerhard Helle und Frau Elisabeth<br />

1976 <strong>Paul</strong> Korff und Frau Angeline<br />

1977 Josef Koch und Mariele Hillebrand<br />

1978 Franz-Josef Eickhoff und Frau Annegret<br />

1979 Franz Sprenger und Frau Renate<br />

1980 Josef Schulze-Geisthövel und Frau Maria<br />

1981 Ferdi Schmitz und Frau Margret<br />

1982 Reinhold Koch und Frau Brigitte<br />

1983 Karl Schulte-Kroll und Frau Hildegard<br />

1984 Gisbert Wiegelmann und Frau Mia<br />

1985 Reinhard Puppe und Silvia Michel<br />

1986 Fritz Lachmann und Frau Brigitte<br />

1987 Friedei Puppe und M aria W ittkop<br />

1988 Wolfgang Kramer und Ute Brüggemann<br />

1989 Franz-Josef Biermann und Frau Monika<br />

1990 Alfons Dicke und Frau Dagmar<br />

1991 Rainer <strong>St</strong>amen und Frau M argarita


Königspaare der letzten 25 <strong>Jahre</strong> unserer Bruderschaft<br />

1967 Bernfried Eickhoff und Frau Rita 1968 Engelbert Gockel und Frau Anne 1969 Erich Barkschat und Frau Inge<br />

1970 Bernhard Schneider und Frau Marita 1971 Clemens Michel u. Frau Bernhardine 1972 Reinhard Süggeler und Frau Erna


1973 Em st Hillebrand und Frau Henni 1974 Gerd Eickhoff u. Barbara Schaminet 1975 Gerhard Helle und Frau Elisabeth<br />

1976 <strong>Paul</strong> K orff und Frau Angeline 1977 Josef Koch und Mariele Hillebrand 1978 Franz-Josef Eickhoff u. Fr. Annegret


1979 Franz Sprenger und Frau Renate 1980 Josef Schulze-Geisthövel u. Fr. Maria 1981 Ferdi Schmitz und Frau Margret<br />

1982 Reinhold Koch und Frau Brigitte 1983 Kart Schulte-Kroll u. Frau Hildegard 1984 Gisbert Wiegelmann und Frau Mia


19S5 Reinhard Puppe und Silvia Michel 1986 Fritz Lachmann und Frau Brigitte 1987 Friedei Puppe und Maria Wittkop<br />

1988 Wol/gang Kramer u. Ute Brüggemann 1989 Franz-Josef Biermann u. Fr. Monika 1990 Alfons Dicke und Frau Dagmar


Das amtierende und das Silberkönigspaar im Jubiläumsjahr<br />

i JB H I \<br />

Rainer <strong>St</strong>amen und Frau Margarita<br />

Bernfried E ickhoff und Frau Rita


Das Königssilber<br />

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K 4 * Â - . f t S , ,<br />

- ■ ^ è ' '<br />

A lte Königskette<br />

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Schon die ältesten Akten erwähnen einen »silbernen Vogel« in<br />

unserer Bruderschaft, der sich im Laufe der Zeit zu einem<br />

prachtvollen Geschmeide entwickelte. An einer silbernen Kette<br />

hängt eine aus getriebenem Silber gearbeitete Platte. A uf der<br />

oberen Kante dieses 15 x 25 Zentimeter großen Schildes sitzt ein<br />

silberner Vogel, dessen Köpfchen gekrönt ist. Die Krone ist leider<br />

ziemlich verschlissen. Dieses Gebilde kann seine Gründerzeit<br />

nicht verleugnen. Die Kennzeichen sprechen für das Spätbarock,<br />

eine Zeit, in der die Bruderschaft sich einigte und auch die Mülheimer<br />

Pfarrkirche ausgeschmückt wurde.<br />

Unter dem silbernen Vogel prangt im Oberteil der Platte das<br />

Wappen des damaligen Landkomturs Moritz von Mengersen, der<br />

von 1740 bis 1788 residierte. Zwischen zwei Flügelschwingen<br />

leuchtet ein sechszackiger <strong>St</strong>ern. Die Flügel berühren eine kronenartige<br />

Kartusche. In der Mitte der Platte steht auf einem Teilstück,<br />

4 x 5 Zentimeter groß, ein Landsknechtstiefel. Darunter<br />

mahnt das Deutsche Ordenskreuz. Den Unterteil der Platte bildet<br />

eine glatte, gewölbt ausgearbeitete Kartusche mit der Inschrift:<br />

P.R.D. — Joes. Ger. Joseph Leers, Dusselanus Jllust. Ord. Teutonici<br />

— Presbiter et Pastor Archi-Commende Mulheimensis<br />

13tey July 1771.<br />

An beiden Seiten der Platte hängen Silberplaketten, die links<br />

den hl. Petrus einträchtig zusammen mit Karl dem Großen zeigt.<br />

Petrus ist die Inschrift gewidmet: Kapitulum Kathedrale Monasteriense<br />

sedes vacante 1801, was als Hinweis auf den Zusammenbruch<br />

des alten römischen Reiches deutscher Nation und die bevorstehende<br />

Einziehung der Kirchengüter ausgelegt werden könnte.<br />

Kaiser Karl ziert die Schrift: Karolus Magnus Fundator.<br />

Die rechte Plakette ist <strong>St</strong>. <strong>Paul</strong>us gewidmet. Seine schmückenden<br />

Beiwörter lauten: Drale Monateriense — Kapitulum Käthe,<br />

sede vakante. Damit ist vermutlich das Domkapitel zu Münster<br />

gemeint, das damals wegen der napoleonischen Unruhen unbesetzt<br />

war. Die Rückseite konterfeit wieder Kaiser Karl mit der Inschrift:<br />

Fundatora Karolus Magnus 1761.<br />

Die linke Hauptplakette ziert noch eine kleine Medaille von 4<br />

Zentimeter Durchmesser mit den Schriftzügen: Imperator semper<br />

Augustus Leopoldus 1. D.G. Rom — 1699. Die Rückseite bringt<br />

das kölnische Wappen mit der Inschrift: Mon nova — A.R.G. —<br />

Civitatis Coloniensis — Rurg. Fues. Die Medaille der rechten Plakette<br />

versinnbildlicht den Sündenfall im Paradies. Dazu geprägt<br />

die lateinischen Worte: Ne. Comeoras. genesis. Dixit Deus, De.<br />

Ligno. Isto. Ce. Ne. Comeoras. Die Rückseite deutet auf das letzte<br />

Gericht. Dazu die Worte: Asculuit. et. Moeminam — Gem.<br />

Creavit. Deus. Dominom.<br />

Eine weitere kleine Medaille mit lateinischer Inschrift und der<br />

<strong>Jahre</strong>szahl 1794 läßt keine klare Deutung zu. Die Wappen sind<br />

unbekannt. Es könnte eine Königsplatte sein. Diese Vermutung<br />

vermittelt die <strong>Jahre</strong>szahl. Ein Name fehlt allerdings wegen der<br />

dichten Prägung.<br />

(Entnommen der Festschrift zur 200-Jahrfeier.)


Neue Königskette<br />

Leichte Königskette, welche am A bend getragen wird.<br />

In der Mitte der neuen Königskette ist das Mülheimer<br />

Wappen dargestellt. Auf dem Wappen steht ein großer<br />

silberner Adler mit ausgebreiteten Flügeln. Links und<br />

rechts sind die heiligen Schutzpatrone der Bruderschaft<br />

<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong> abgebildet. Die gesamte Platte ist umrahmt<br />

von silbernem Eichenlaub. An diesem Königssilber<br />

befinden sich jeweils die Königsorden der letzten 25<br />

<strong>Jahre</strong>. Die älteren Orden werden zusammen mit dem alten<br />

historischen Königssilber über die Schützenfesttage in<br />

einem Schaukasten gezeigt.


Königssilber fü r die Schützenkönigin — gestiftet von<br />

Friedrich Plesser und Maria Krick im <strong>Jahre</strong> 1905.<br />

Leichte Tragekette fü r die Königin, welche am A bend<br />

getragen wird.


Altes Königinnen-Diadem<br />

V V :<br />

Königinnen-Diadem —<br />

gestiftet 1968 von Anna Gockel


Hallenneubau 1975<br />

Ende der sechziger-, bzw. Anfang der siebziger <strong>Jahre</strong><br />

wurde es immer schwieriger, ein Schützenfestzelt zu dem<br />

Termin (letztes Wochende im Juni) zu bekommen. Die<br />

Angebote der Festwirte wurden immer schlechter, weil die<br />

Zeltfeste sehr whterungsabhängig waren. Dazu kamen<br />

Personalprobleme beim Auf- und Abbau sowie beim Abholen<br />

des Zeltes. Vor diesem Hintergrund wurde der Ruf<br />

nach dem Bau einer Halle als Zeltersatz immer lauter.<br />

Hallenneubau 1975<br />

A uf der ordentlichen Generalversammlung, am 14. Januar<br />

1973 wurde der Vorstand dann beauftragt, unverzüglich<br />

mit der Planung einer Schützenhalle auf dem<br />

Grundstück der Gemeinde Mülheim gegenüber dem Feuerwehrhaus<br />

zu beginnen. Dieses Vorhaben sollte unbedingt<br />

noch vor der kommunalen Neugliederung der <strong>St</strong>adtund<br />

Landgemeinden verwirklicht werden.<br />

Unser damaliger Bürgermeister der Gemeinde Mülheim,<br />

Leo Schulte, setzte sich für dieses Projekt trotz aller<br />

Widerstände von Amt und Verwaltung (und des Warsteiner<br />

Rates) erfolgreich ein.<br />

Dem Antrag der Schützenbruderschaft auf einen Zuschuß<br />

der Gemeinde in Höhe von DM 30.(X)0,00 wurde<br />

dann am 26.07. 1974 zugestimmt. Die Finanzierung der<br />

Schützenhalle in Höhe von ca. DM 100.000,00 (nach den<br />

abgelehnten Plänen des Hochbauamtes sollten es sogar<br />

ca. DM 310.0(X),00) war damit zu einem Drittel gesichert.<br />

Die weiteren Mittel für dieses Bauvorhaben sahen wie<br />

folgt aus:<br />

Zuschuß Kreis<br />

Eigenkapital Bruderschaft<br />

Darlehen SpadaKa<br />

Eigenleistungen<br />

DM 10.000,00<br />

DM 10.000,00<br />

DM 20.000,00<br />

DM 30.000,00<br />

Im November/Dezember 1974 wurde mit den ersten Erdarbeiten<br />

begonnen. Mit viel freiwilligem Einsatz der<br />

Schützenbrüder um Oberst Theo Schäferhoff wurde dann<br />

im Frühjahr 1975 die Grundplatte erstellt. Für die Größe<br />

von 36 X 20 m wurde mit 5 Mischern ca. 180 Tonnen<br />

Betonsplitt und rund 500 Sack Zement verarbeitet. Die<br />

Schützenbrüder hatten auf der Versammlung am 1. März<br />

1975 mit ihrer Hilfe nicht zuviel versprochen. Der Arbeitseinsatz<br />

war vorbildlich und einmalig in dieser Größenordnung.<br />

Insgesamt wurden bis zur Einweihung der<br />

Schützenhalle 1979 rund 7500 freiwillige, unentgeltliche<br />

Arbeitsstunden geleistet.<br />

Das erste Schützenfest in der neuen, noch nicht ganz<br />

fertiggestellten Halle konnte dann schon 1975 unter dem<br />

Festwirt Adalbert Bürger gefeiert werden. Während der<br />

Festwirt Herbert Kudritzki 1974 noch für DM 2.010,00<br />

das Fest bekam, bezahlte Adalbert Bürger 1975 schon<br />

DM 6.100,00.<br />

In den <strong>Jahre</strong>n 1976 — 1978 wurde dann der Aus- und<br />

Weiterbau der Halle vorangetrieben.<br />

1976 wurde beschlossen 200 <strong>St</strong>ühle zum Preis von DM<br />

30,00 pro <strong>St</strong>ück zu kaufen. Die Finanzierung erfolgte<br />

durch Spenden der Schützenbrüder.<br />

1977 — 1978 kam der Innen- und Außenputz an die<br />

Reihe. Die Anstricharbeiten begannen Freitag, den 17.<br />

Juni 1977. Es folgte die Vertäfelung der Decke und die<br />

Pflasterung des Hallenvorplatzes. Auch hier wurden<br />

nochmals viele Helfer benötigt.<br />

Deshalb rief Ortsvorsteher Berni Schneider alle Vorstände<br />

der Mülheimer Vereine an einen Tisch, und es wurde<br />

über die Erstellung und Finanzierung diskutiert. Alle<br />

erklärten sich bereit, nochmals kräftig zu helfen.<br />

Die Finanzierung von ca. DM 20.000,00 für den Hallenvorplatz<br />

wurde wie folgt beschlossen:<br />

Zuschuß <strong>St</strong>adt Warstein DM 5.000,00 — Spende Spadaka<br />

Mülheim DM 3.000,00 — Rest aus Erlös Herbstfest,<br />

Preiskegeln und Schnadezug.<br />

Dieses Preiskegeln wurde vom 26. 12. 1977 — 8.1.1978<br />

vom Kegelclub »Schmuit ’ne ümme« im Bauernstübchen<br />

durchgeführt und brachte einen ansehnlichen Betrag in<br />

die Kasse für den Hallenvorplatz.<br />

Dank des Einsatzes aller konnte auch diese Baumaßnahme<br />

zügig und ohne große Probleme durchgeführt<br />

werden.


Die Bodenplatte fü r die<br />

Schützenhalle wird betoniert.<br />

er<br />

Hier wird die aufgebaute<br />

Holzleimbinderkonstruktion<br />

ausgemauert.


Das Dach ist eingedeckt.<br />

Die letzten <strong>St</strong>eine werden<br />

vermauert.


Ewald war immer zur <strong>St</strong>elle.<br />

IVer arbeitet m uß auch essen.


Halleneinweihung 1979<br />

Am 12. und 13. Mai 1979 war es endlich soweit. Die<br />

Schützenhalle konnte offiziell eingeweiht werden. Alle<br />

Schützenbrüder waren sich einig: Das Bauwerk war besser<br />

geworden, als ursprünglich vorgesehen und geplant. Einen<br />

großen Anteil daran hat das künstlerische Bild von<br />

Willi Eickhoff, das auf einer Breite von 20 m an der Südwand<br />

(hinter der Theke) heimatliches Brauchtum und die<br />

Arbeit in handwerklichen Betrieben vergangener Zeit darstellt.<br />

Mit einem Festakt am Sonntagnachmittag, dem 13.<br />

Mai 1979, und einem großen Festzug mit mehr als 450<br />

Schützen aus dem ganzen <strong>St</strong>adtgebiet, sowie den Nachbarschützen<br />

aus Uelde und Drewer, fanden die Einweihungsfeierlichkeiten<br />

ihren Höhepunkt.<br />

Oberst Theo Schäferhoff freute sich, zahlreiche Gäste<br />

begrüßen zu können. Er selbst wurde vom Kreisoberst<br />

Franz Röttger mit dem Verdienstorden 1. Klasse des<br />

Sauerländer Schützenbundes ausgezeichnet.<br />

Diese <strong>Jahre</strong> der vorbildlichen Zusammenarbeit von<br />

1974 — 1979 haben die Schützenbruderschaft »<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong><br />

und <strong>Paul</strong>« besonders geprägt und den Zusammenhalt gefestigt.<br />

Es ist deshalb nicht verwunderlich, daß gerade in<br />

den letzten 25 <strong>Jahre</strong>n über 300 neue Mitglieder aufgenommen<br />

wurden und so die Grundgedanken unserer Schützenbruderschaft<br />

verstärkt weitertragen. Die damals neu<br />

erbaute Schützenhalle ist der Mittelpunkt dazu und eine<br />

sichtbare Verpflichtung für die Nachfolger, ebenso zum<br />

Wohle der Bruderschaft und der Gemeinde Mülheim miteinander<br />

zu handeln.<br />

Kreisoberst Franz Röttger gratuliert<br />

Oberst Theo Schäferhoff zur Halleneinweihung.


Hallenanbau 1981<br />

Bereits wenige <strong>Jahre</strong> nach dem Bau kamen aus den Reihen<br />

der Schützenbrüder Anregungen, die vielgenutzte<br />

Halle doch auch mit sanitären Anlagen auszustatten. Bisher<br />

mußte noch der Hallenvorplatz überquert und die<br />

Toilette im benachbarten Feuerwehrgerätehaus aufgesucht<br />

werden — ein Weg, bei dem Petrus nicht immer sein<br />

Einsehen hatte und so manche Runde am Schützenbruder<br />

Vorbeigehen konnte.<br />

ln der Generalversammlung am 5.9.1981 wurde daher<br />

der Vorstand beauftragt, ein Grundstück zur Errichtung<br />

sanitärer Anlagen an der Schützenhalle anzukaufen. Ortsvorsteher<br />

Berni Schneider und Schützenkönig Ferdi<br />

Schmitz sagten den <strong>Peter</strong>- und <strong>Paul</strong>-Schützen bei diesem<br />

Vorhaben tatkräftige Unterstützung zu.<br />

Bereits beim Festverding am 9. 1.1982 wurde der Vorstand<br />

durch einstimmigen Beschluß ermächtigt, alles in<br />

die Wege zu leiten, um baldmöglichst mit dem vorgesehenen<br />

Anbau beginnen zu können. Die Arbeiten sollten —<br />

soweit dies möglich war — in Eigenleistung ausgeführt<br />

werden. Als Termin der Fertigstellung strebte man bereits<br />

das bevorstehende Schützenfest im Juni an.<br />

In nur wenigen Wochen wurden Ausschachtungs- und<br />

Kanalarbeiten getätigt, wurde der Rohbau hochgezogen,<br />

in dem heute die sanitären Anlagen und ein Vorstandsraum<br />

untergebracht sind. So konnte am 1. Mai 1982 das<br />

Richtfest am Anbau der Schützenhalle gefeiert werden.<br />

Schützenoberst Franz-Josef Eickhoff hatte dazu alle Helfer,<br />

die beim Bau tatkräftig mitgeholfen hatten, eingeladen.<br />

Doch auch danach ging es zügig weiter. Der Hallenanbau<br />

wurde pünktlich zum Schützenfest 1982 fertig und<br />

konnte gemäß seiner Bestimmung genutzt werden.<br />

Grundriß Hallenanbau


Die Grundmauern stehen,<br />

je tzt werden die<br />

A bfluß- und Versorgungsleitungen<br />

gelegt.<br />

Die ersten Abflußleitungen<br />

sind verlegt.


Richtfest Hallenanbau<br />

Von links;<br />

Oberst F.-J. E ickhoff<br />

T. <strong>St</strong>amen<br />

B. Cramer<br />

J. Cordes<br />

Viele Helfer waren zum Richtfest<br />

gekommen.


Die Bruderschaftsfaiinen<br />

Bild oben rechts:<br />

Fahne von 1889<br />

m it der Inschrift<br />

»Mülheimer Schützenverein 1889«<br />

Bild unten links und rechts:<br />

<strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong>-Fahne von 1924<br />

mit der Inschrift<br />

»Mülheimer Schützenverein gegr. 1767«


H<br />

Fahne von 1934 m it der Inschrift »Mülheimer-Kirchspiel-Schützen-Verein gegr. 1767«<br />

Jubiläumsfahne von 1967 mit der Inschrift »Schützenbruderschaft <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong> Mülheim-Möhne 1767-1967«


Die Festwirte der Bruderschaft<br />

Die jeweiligen Festwirte sind erst nach Neuordnung der Vereinsakten um 1835 erkennbar. Nach Möglichkeit ist ihr<br />

Verding-Gebot beigefügt.<br />

1836 Köster, Mülheim 13 Thlr.<br />

1837 Eberhard Krick<br />

1838 <strong>St</strong>allhenrich, Waldhausen<br />

1839 Ising (BerghoO, Mülheim<br />

1840 Ising (Berghof), Mülheim<br />

1841 Schulte, Waldhausen<br />

1842 Abel (Fettem), Mülheim<br />

1843 Tappenhölter (Schöne)<br />

1844 Tappenhölter (Schöne)<br />

1846 Abel (Fettem), Mülheim<br />

1848 <strong>St</strong>einmann, Waldhausen<br />

mehrere <strong>Jahre</strong> ohne Fest<br />

1857 Krick, Mülheim<br />

1858 Köster<br />

1861 Köster<br />

1867 Köster (100-Jahrfeier)<br />

1869 Korff<br />

1870 Ausfall wegen Krieg<br />

1871 Grafe<br />

1873 Grafe<br />

folgende <strong>Jahre</strong> kein Nachweis<br />

1892 Beckmann 30 Mk.<br />

1893 Beckmann 10 Mk.<br />

1894 Köster 10 Mk.<br />

1895 Beckmann 50 Mk.<br />

1896 Beckmann 42 Mk.<br />

1897 Grafe 58 Mk.<br />

1898 Beckmann 58 Mk.<br />

1899 Cramer, Warstein<br />

1900 Beckmann<br />

1901 Beckmann<br />

1902 Ausfall (Mission)<br />

1903 Grafe<br />

1904 Beckmann<br />

1905 Grafe<br />

1906 Beckmann<br />

1907 Beckmann<br />

Ausfall (Pfarrer Platte gest.)<br />

1909 Köster<br />

1910 Kemper (Beckmann)<br />

1911 Köster<br />

1912 Beckmann<br />

1913 Köster<br />

1914 unbekannt<br />

1915/18 1. Weltkrieg<br />

1919 Beckmann<br />

1920 Beckmann<br />

1921 Köster<br />

1922 Beckmann<br />

1923 kein Fest (Inflation)<br />

1924 Köster<br />

1925 Grafe<br />

1926 Th. Fellinghausen<br />

1927 Kl. Beckmann<br />

1928 Köster-Mennekes<br />

1929 Grafe<br />

88 Mk.<br />

206 Mk.<br />

50 Mk.<br />

82 Mk.<br />

91 Mk.<br />

87 Mk.<br />

131 Mk.<br />

113 Mk.<br />

140 Mk.<br />

100 Mk.<br />

88 Mk.<br />

131 Mk.<br />

101 Mk.<br />

36 Mk.<br />

600 Mk.<br />

5300 Mk.<br />

6650 Mk.<br />

215 Mk.<br />

320 Mk.<br />

370 Mk.<br />

390 Mk.<br />

360 Mk.<br />

462 Mk.


1930 Mennekes 435 Mk.<br />

1931 kein Fest (Notzeit)<br />

1932 Grafe 100 Mk.<br />

1933 Ausfall weg. Jubl. Sichtigv.<br />

1934 Mennekes<br />

1935 Mennekes<br />

1936 Mennekes<br />

1937 Beckmann<br />

1938 Grafe<br />

1939 Grafe<br />

1940/45 2. Weltkrieg<br />

1946 kein Fest<br />

1947 Grafe<br />

1948 Mennekes<br />

1949 Th, Fellinghausen<br />

1950 Schröder (Beckmann)<br />

1951 Gustav Eickhoff<br />

1952 Mennekes<br />

1953 Th. Fellinghausen<br />

1954 Th. Fellinghausen<br />

1955 Gustav Eickhoff<br />

1956 Fritz Grafe<br />

1957 Fritz Grafe<br />

1958 Fritz Grafe<br />

1959 G. Eickhoff<br />

1960 Fritz Grafe<br />

1961 Eugen Arens, Mülh.,<br />

1962 Adalb. Bürger, Echtr.<br />

285 Mk.<br />

460 Mk.<br />

325 Mk.<br />

415 Mk.<br />

410 Mk.<br />

410 Mk.<br />

742 RM<br />

150 DM<br />

370 DM<br />

610 DM<br />

550 DM<br />

550 DM<br />

870 DM<br />

700 DM<br />

150 DM u. Musik 650 DM<br />

150 DM und Musik<br />

250 DM und Musik<br />

435 DM und Musik<br />

425 DM und Musik<br />

und 145 DM Gema<br />

850 DM<br />

und 1050 DM für Musik<br />

und 145 DM Gema<br />

455 DM und obige Kosten<br />

1200 DM und obige Kosten<br />

1963 Adalb. Bürger, Echtr. 1210 DM und obige Kosten<br />

1964 Adalb. Bürger, Echtr. 1210 DM und obige Kosten<br />

1965 Adalb. Bürger, Echtr. 1150 DM und obige Kosten<br />

1966 Gustav Eickhoff 1250 DM und Nebenkosten<br />

1967 Adalb. Bürger, Echtr. 1700 DM und Nebenkosten<br />

1968 Adalb. Bürger, Echtr. 1500 DM und Nebenkosten<br />

1969 Siegfried Wiegelmann 1500 DM und Nebenkosten<br />

1970 Eugen Arens 2010 DM und Nebenkosten<br />

1971 Siegfried Wiegelmann 2050 DM und Nebenkosten<br />

1972 Siegfried Wiegelmann 1500 DM und Nebenkosten<br />

1973 Herbert Kudritzki 1500 DM und Nebenkosten<br />

1974 Herbert Kudritzki 2010 DM und Nebenkosten<br />

1975 Adalbert Bürger 6100 DM und Nebenkosten<br />

1976 Herbert Kudritzki 6850 DM und Nebenkosten<br />

1977 Josef Finkeidei 6000 DM und Nebenkosten<br />

1978 Herbert Kudritzki 4350 DM und Nebenkosten<br />

1979 Herbert Kudritzki 6500 DM und Nebenkosten<br />

1980 Josef Finkeidei 6600 DM und Nebenkosten<br />

1981 <strong>St</strong>efan Hesse 8400 DM und Nebenkosten<br />

1982 <strong>St</strong>efan Hesse 9050 DM und Nebenkosten<br />

1983 <strong>St</strong>efan Hesse 10500 DM und Nebenkosten<br />

1984 <strong>St</strong>efan Hesse 11500 DM und Nebenkosten<br />

1985 Werner Ferber 12650 DM und Nebenkosten<br />

1986 <strong>St</strong>efan Hesse 13550 DM und Nebenkosten<br />

1987 <strong>St</strong>efan Hesse 15100 DM und Nebenkosten<br />

1988 <strong>St</strong>efan Hesse 16000 DM und Nebenkosten<br />

1989 <strong>St</strong>efan Hesse 17000 DM und Nebenkosten<br />

1990 <strong>St</strong>efan Hesse 17600 DM und Nebenkosten<br />

1991 <strong>St</strong>efan Hesse 19100 DM und Nebenkosten<br />

1992 <strong>St</strong>efan Hesse 19800 DM und Nebenkosten


Ohne sie geht es nicht!<br />

Nicht nur, daß sie die alljährüchen Festzüge unserer<br />

Bruderschaft anführen. Nein, sie sind auch sonst vom<br />

Schützenfest nicht mehr wegzudenken. Die Rede ist hier<br />

vom Tambourkorps Mülheim — fester Bestandteil unseres<br />

Schützenjahres — und dem Musikverein Sichtigvor,<br />

ohne die ein Schützenfest kaum möglich wäre.<br />

Beginnen wir mit dem Tambourkorps Mülheim, das<br />

1988 seinen 60. Geburtstag feiern konnte. Über diese<br />

sechs Jahrzehnte berichtete der derzeitige Vorsitzende,<br />

Georg Kemper, bei seiner Festansprache wie folgt:<br />

»Im <strong>Jahre</strong> 1928 fanden sich mehrere junge Männer zusammen,<br />

um hier ein Tambourkorps zu gründen. So begannen,<br />

unter Leitung von Franz Budeus und Franz Kühle,<br />

die Spielleute Josef Luig, Fritz Luig, Fritz Kemper,<br />

Franz Koch, Josef Koch, Karl Hillebrand und Fritz Schöne<br />

mit ihrer Ausbildung. Durch aktives Üben konnte<br />

schon im Mai des ersten <strong>Jahre</strong>s zum Kreisfeuerwehrfest in<br />

Sichtigvor aufgespielt werden. Somit war der Grundstock<br />

gelegt. An weiteren Veranstaltungen und Tambourwettstreiten<br />

wurde teilgenommen. Neue Leute fanden Gefallen<br />

am Spiel und traten dem Korps bei. Dieses waren in<br />

den folgenden <strong>Jahre</strong>n: Bernhard Cramer, Willi Dicke,<br />

Hugo Hillebrand und Heinz Cramer. So blieb das Korps<br />

in spielerischer Gemeinschaft bis 1939 zusammen, wo der<br />

Krieg allem Vereinsleben ein Ende setzte. Die Leitung des<br />

Korps oblag bis 1935 dem Gründer Franz Budeus und anschließend<br />

Fritz Kemper. Aus dem Kriege kehrten die<br />

Spielleute Willi Dicke, Fritz Luig und Heinz Cramer nicht<br />

zurück. Bei Kriegsende war somit das Korps nicht mehr<br />

spielfähig. In den ersten <strong>Jahre</strong>n nach dem Krieg wurden<br />

keine Feste veranstedtet, so dachte auch niemand daran,<br />

das Tambourkorps wieder neu aufzubauen. Erst als 1948<br />

der damalige Pastor Müder die Schützenvereine des<br />

Kirchspiels am Tage des Hl. Sebastian zu einem gemeinschaftlichen<br />

Gottesdienst zusammenrief, und der Schützenverein<br />

Waldhausen mit ihrm Tambourkorps antrat,<br />

wurde das Interesse in einigen jungen Männern aus Mülheim<br />

geweckt, das Tambourkorps Mülheim neu aufzubauen.<br />

Bereits Anfang 1949 wurde damit begonnen. Es<br />

waren dies die Ahaktiven Franz Budeus, Gründer und<br />

Ausbilder der Flötisten, Bernhard Cramer, Ausbilder der<br />

Trommler. Fritz Kemper, Tombourmajor. Als neue<br />

Spielleute kamen Alfred Budeus, Heribert Budeus, Josef<br />

Schöne, August Arens, Erich Wiegelmann, Siegfried Wiegelmann,<br />

Leo Schulte, Alfons Dicke, <strong>Paul</strong> Kemper, Willi<br />

Wegener und Heinz Wiegelmann hinzu. Nach fleißigem<br />

Üben konnte man schon nach wenigen Monaten den ersten<br />

A uftritt wagen..<br />

ln den folgenden <strong>Jahre</strong>n wurden immer mehr neue<br />

Märsche hinzugelernt. Neue, junge Spielleute traten dem<br />

Korps bei. Die Zahl der Auftritte bei Freundschaftstreffen,<br />

Wettstreiten und sonstigen gesellschaftlichen Ereignissen<br />

wuchs. Bis Mitte der sechziger <strong>Jahre</strong> hatte das<br />

Korps im Schnitt 12-14 Aktive.<br />

Seit dieser Zeit hat ein Umbruch stattgefunden. Immer<br />

mehr junge Leute wurden ausgebildet und traten dem<br />

Korps bei. Es wurden große Trommeln, Becken und Lyra<br />

angeschafft. Das mehrstimmige Spiel wurde eingeführt.Voraussetzung<br />

hierfür war die Umstellung des<br />

Griffzahlensystems auf das Notensystem. Bereits bei dem<br />

50-jährigen Jubiläum konnte das Korps auf eine Mitgliederzahl<br />

von über 30 Aktive schauen. Heute ist ein Höchststand<br />

von 34 aktiven MitgUedern erreicht.« Bemerkenswert<br />

ist dabei auch die hervorragende, derzeitige Altersstruktur<br />

des Korps. So sind 11 MitgUeder unter 20, 12<br />

Mitgheder unter 30, und 11 Mitglieder über 30 <strong>Jahre</strong> alt.<br />

Sicherlich eine gute Mischung im Hinblick auf die<br />

Zukunft.<br />

<strong>St</strong>and das Mülheimer Tambourkorps von 1928 bis 1935<br />

unter der <strong>St</strong>abführung von Franz Budeus, so folgten bis<br />

1951 Fritz Kemper, bis 1988 <strong>Paul</strong> Kemper. Heute liegt die<br />

Verantwortung in den Händen des Vorsitzenden Georg<br />

Kemper (seit 1980) und des Tambourmajors Franz Kemper<br />

(seit 1988).


Tambourkorps<br />

im Festzug 1952.<br />

Tambourkorps nach dem<br />

Vogelschießen a u f dem Weg<br />

zur Parade — 1986.


Welche »Arbeit« das Tambourkorps leistet, wird vor<br />

allem am Schützenfestmontag deutlich, wenn die Spielleute<br />

schon früh um 6.00 Uhr in Mülheim von Haus zu<br />

Haus ziehen und mit dem Lied: »Freut Euch des Lebens«<br />

zum dritten Schützenfesttag, zum Vogelschießen wecken.<br />

Sind alle Schützen auf den Beinen, ist das Tambourkorps<br />

selbstverständlich auch beim Vogelschießen, beim Festzug<br />

und am Abend beim Festball mit dabei. Da ist schon<br />

eine Menge <strong>St</strong>ehvermögen gefordert. Aber das haben die<br />

Spielleute schon immer bewiesen, wenn es um das Schützenfest<br />

ging. Die Schützenbruderschaft möchte auf diese<br />

gute Zusammenarbeit jedenfalls nicht verzichten.<br />

Tambourkorps Mülheim


Was für das Tambourkorps im Bezug auf die Schützenbruderschaft<br />

gesagt wurde, gilt natürlich uneingeschränkt<br />

auch für den Musikverein Sichtigvor, der im <strong>Jahre</strong> 1980<br />

sein 175-jähriges Jubiläum feiern konnte.<br />

Bereits 1805 gründeten einige Männer im Kirchspiel<br />

Mülheim eine Musikkapelle. Laut schriftlicher Urkunde<br />

aus dem vereinseigenen Archiv sorgen mindestens seit<br />

1848 Mitglieder dieser Kapelle für den richtigen Ton bei<br />

den Mülheimer Schützenfesten. Durch dieser Urkunde<br />

vereinbarten der Musikmeister Bernhard Schneider( geb.<br />

1813 — gest. 1897) und die Schützenbruderschaft Mülheim<br />

folgendes:<br />

Sodann wurde auch in diesem Termin die nötige Musik<br />

verpflichtet zur Begleitung dieses Festes. Der Musikmeister<br />

Bernard Schneider war zur Übernahme bereit, und<br />

zwar unter folgenden Bedingungen:<br />

1. Die Musik muß aus 7 Personen bestehen, ohne Paukenschläger<br />

und ohne Schellenbaumträger auf den ersten<br />

Tag herbeizustellen,<br />

2. ist diese Musik vereinbart mit g. Schneider ohne Beköstigung<br />

zu 22 Reichsthaler, geschrieben zweiundzwanzig<br />

Reichsthaler, zu deren Übernahme sich der g.<br />

Schneider verpflichtet, geschehn Mülheim den 4ten<br />

Juni 1848 vorgelesen genehmigt unterschrieben<br />

Damals wie heute wäre das Hochfest der Bruderschaft<br />

ohne diese Musiker einfach nicht denkbar. Sorgen sie<br />

doch gemeinsam mit dem Tambourkorps bei den Festzügen<br />

für den richtigen M arschtakt und Gleichschritt der<br />

Schützenbrüder.<br />

Wechselte auch der Musikgeschmack, spielte man früher<br />

Polka, Rheinländer und Walzer, sind heute aktuelle<br />

Schlager, Hits und Evergreens, Rock und Beat gefragt, sie<br />

schaffen es doch jedes Jahr, viele Schützenfestbesucher<br />

zu bewegen, wenigstens einmal im Jahr das Tanzbein zu<br />

schwingen. Wie viele <strong>St</strong>unden zu den Klängen des Musikvereins<br />

Sichtigvor in Mülheim schon getanzt worden ist<br />

läßt sich ganz sicher nicht ermitteln. Eines aber ist gewiß:<br />

Diese 25 — 30 Musiker, die heute für die Mülheimer vom<br />

<strong>St</strong>angenabend bis Schützenfestmontag, genauer gesagt bis<br />

Schützenfestdienstag spielen, sind Gold wert. Sie packen<br />

nie ihre Instrumente ein, wenn die <strong>St</strong>immung in der Halle<br />

noch gut ist. Im Gegenteil, sie heizen diese noch an, feiern<br />

selber mit, oft bis in den frühen Morgen. Und das Erstaunlichste<br />

ist, daß sie am nächsten Tag wieder pünktlich<br />

da sind, zu neuer Musik, zu neuen Taten bereit.<br />

Die Mülheimer Schützenbruderschaft schätzt sich<br />

glücklich über diese Verbundenheit und möchte diese<br />

Freundschaft auf keinen Fall missen<br />

Bernard Schneider<br />

Der Schützenvorstand: Ising<br />

Beckschäfer<br />

Aus dem Musikverein Mülheim bildete sich später der<br />

Musikverein Sichtigvor. Das gute Verhältnis zwischen den<br />

Vereinen blieb vom ersten Tag an erhalten. Bis heute<br />

spielt diese Kapelle in Mülheim bei den Schützenfesten<br />

auf. Bald können wir auf eine 150-jährige Freundschaft<br />

zurückblicken.


Musikverein Sichtigvor


Der Nachwuchs fü r die<br />

Muikvereinigung Sichtigvor<br />

ist gesichert.<br />

Einzug in die Schützenhalle.


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Z?/e Abhaltung des Kirchspiel Mülheimer Schützenfest im <strong>Jahre</strong> 1848 betreffend.


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Danach tanzten unsere Vorfahren 1888 zu Schützenfest.


Erzähltes — Erlebtes — Interessantes rund ums Schützenfest.<br />

<strong>St</strong> .-Sebastian us-Tag<br />

Von Pfarrer Müder wird erzählt, daß ihm im Hinblick<br />

auf die Sebastiansfeier eines Tages Ärger von Seiten der<br />

Ehefrauen ins Haus stand. War doch in einem Jahr, nach<br />

dem Kirchgang, die gemeinsame Feier aller drei Bruderschaften<br />

des Kirchspiels in ein kleines Schützenfest ausgeartet.<br />

Sogar ein Vogelabwerfen hatte man in Sichtigvor<br />

improvisiert. Viele Schützen hatten lange und ausgiebig<br />

gezecht. Dementsprechend aufgebracht waren die Ehefrauen<br />

der Schützenbrüder. Einige beschwerten sich bei<br />

Pfarrer Müder. Der hörte sich deren Sorgen an und verkündete<br />

am nächsten Sonntag von der Kanzel, daß ihm<br />

Beanstandungen über die Sebastiansfeier zu Ohren gekommen<br />

seien. In der Sakristei läge eigens ein Beschwerdebuch<br />

aus, in dem alle Frauen ihre Klagen eintragen<br />

könnten. Doch keine Frau hatte den Mut in die Sakristei<br />

zu gehen. Folglich blieb das Beschwerdebuch leer. Pfarrer<br />

Müder verkündete am nächsten Sonntag: »Es ist keine<br />

Eintragung im Beschwerdebuch erfolgt. Folglich kann Sebastianus<br />

weiter wie bisher gefeiert werden«. Unter der<br />

Orgel soll man damals sogar Beifall vernommen haben.<br />

Als Ausgleich, so wird erzählt, soll Pfarrer Müder dann<br />

den M ütterkaffee eingeführt haben.<br />

Ein Oberst und keine Schützen<br />

Früher wie heute fällt das Mülheimer Schützenfest in<br />

die Zeit der Heuernte. Manch ein Schütze eilte sogar montags<br />

zwischen Vogelschießen und Festzug nach Hause, um<br />

noch ins Heu zu gehen. Auch der Mülheimer Oberst<br />

Franz Hillebrand war am Samstagnachmittag noch im<br />

Heu. Da noch nicht alles eingefahren war, kam ihm sein<br />

Vetter aus Sichtigvor zu Hilfe, so daß er nach Hause eilen<br />

und sich umziehen konnte. Pünktlich, aber doch ganz<br />

schön aus der Puste, stand er in Uniform zum Empfang<br />

der Schützen vor seiner Haustür bereit. Doch so sehr er<br />

auch horchte, es kam kein Schützenzug. Der Vorstand<br />

hatte gemeint, der Oberst sei eben noch im Heu gewesen.<br />

Da brauche man nicht hinzumarschieren. Natürlich war<br />

der Oberst geladen, zog sich wieder um und ging erstmal<br />

zurück ins Heu. Am Abend ließ er jedoch im Zelt einige<br />

Vorstandsmitglieder strammstehen. Prim a gefeiert hätte<br />

er aber trotzdem, erzählt er.<br />

Die Mülheimer Vogelstange<br />

Weil das Vogelschießen der spannendste Teil des Schützenfestes<br />

ist, spielt die Vogelstange auch eine besonders<br />

wichtige Rolle. So soll, dem Erzählen nach, vor 1848 eine<br />

Linde oberhalb der <strong>Peter</strong>bache als Vogelstange gedient<br />

haben. Der Vogel wurde ins Geäst des Baumes gesteckt.<br />

Als diese Linde eines Tages gefällt wurde, war das ganze<br />

D orf in Aufruhr.<br />

So dramatisch ging es bei der nächsten Vogelstange<br />

nicht zu. Allerdings war das Waschen und Herrichten<br />

schon eine feuchte Angelegenheit, innerlich wie äußerlich.<br />

Wurde sie durchs Dorf getragen, begann in Mülheim das<br />

Schützenfestfieber. Doch nicht jeder Vogel, der von dieser<br />

<strong>St</strong>ange runterfiel, kürte den neuen König. Einer soll<br />

über die nächste Hecke gesprungen, den Berg runter und<br />

über die Dorfstraße verschwunden sein. Ein anderer wurde<br />

vom Vater an der Königswürde gehindert, der beim<br />

Vorstand heftigst protestierte. Sein Sohn sei nicht der<br />

treffsichere Schütze gewesen. Nach langem Hin und Her<br />

wurde dann der Vogel yieder zusammengeflickt, erneut<br />

aufgesetzt und abgeschossen.<br />

Damit nicht auch die Königinnen absagten, war es früher<br />

in Mülheim Pflicht dieses Amt anzunehmen, wenn<br />

man gefragt wurde. Sonst durfte man sieben <strong>Jahre</strong> nicht<br />

am Schützenfest teilnehmen.<br />

Auch die jetzige, jüngste Vogelstange hat schon eine<br />

Anekdote zu bieten. Als die neue <strong>St</strong>ange zum ersten Buschabend<br />

stand, fehlte noch der Schlitten, um den Busch<br />

hochzuziehen. Also kletterten zwei mutige Schützen mit<br />

dem Birkengrün nach oben. Kaum war der Busch aufgestzt,<br />

begann ein Gewitter. Es blitzte und donnerte<br />

fürchterlich. Beiden wurde es ganz schön mulmig.<br />

Es wird erzählt, daß nie wieder jemand so schnell den<br />

Masten herabgesaust sei wie diese beiden Schützenbrüder.


Die Vogelstange a u f dem fVeg<br />

zu »ihrem« Platz.<br />

Der Vogel wird gekrönt, d. h.<br />

mit bunten ausgeblasenen Eiern<br />

geschmückt.<br />

(IV. Cramer und U. Brüggemann)<br />

Im Hintergrund unser Vogelbauer<br />

F. Heinze.


Was hatte die Schule mit dem Mülheimer Vogelschießen<br />

zu tun?<br />

Ganz einfach. Der Unterricht fiel aus. Aber die Kinder<br />

hatten nicht frei wie heute. Die Schüler gingen mit ihrem<br />

Lehrer nur bis zu Budeus ans Ufer. Dort mußten sie Sitzenbleiben<br />

und von weitem zuschauen, wie der Vogel abgeschossen<br />

wurde. Allerdings war auch der Schulmeister<br />

neugierig, wer denn wohl der neue König wurde. Daher<br />

durften zwei Jungen am Ufer hochklettern, um zu schauen,<br />

wer der glückliche Schütze war. Fiel der Vogel, mußten<br />

sie sofort zurückkommen und Bericht erstatten. Ausnahme:<br />

Als Fritz Wiegelmann jr. König war, hatten die<br />

Kinder dank seiner Fürsprache bei Lehrer Kraas montags<br />

doch mal ganz frei.<br />

Solo Im Rundzelt<br />

Da die Schützenfestzelte nicht immer so groß waren wie<br />

heute, hatte man in Mülheim früher ein zusäUliches, rundes<br />

Tanzzelt. Da aber auch hier der Raum begrenzt war,<br />

mußte Platz für alle Tänzer geschaffen werden. Deshalb<br />

war am Mittelmasten war ein dickes Seil befestigt. Damit<br />

ging der »Solomeister« langsam außen auf der Tanzfläche<br />

herum. Er machte sein »Solo«. Die Paare vor dem Seil<br />

mußten jeweils beim Ausgang aus dem Zelt und durften<br />

vorne für eine neue Runde hereinkommen. Wer unterm<br />

Seil durchschlüpfen wollte, bekam vom Solomeister oder<br />

den Nachfolgenden eins drüber.<br />

»Kommt das Schützenfest Ins Ländchen, wird geweißelt<br />

jedes Wändchen«<br />

Schützenfest ist jedes Jahr nur einmal. Es war früher<br />

das einzige Fest im Jahr. Dafür wurde gespart. Dafür<br />

wurde renoviert. Alle freuten sich darauf. Auch die Kinder<br />

warteten, daß Löns Willem seine Schätze wieder auspackte.<br />

Die Augen wurden groß, wenn er auf einem Tisch<br />

seine bunten Bänder, Süßigkeiten, Knallkorken, Knallplättchen<br />

oder gar Knallpistolen auspackte. Kaufen konnte<br />

man kaum etwas. Das Geld war knapp und wurde für<br />

andere Dinge gebraucht. Deshalb mußte vorher gespart<br />

werden. Wie sagte doch Franz Hillebrand sen. »Für<br />

Schützenfest gespart hatten wir immer, und jedes Jahr<br />

wurde Schützenfest gefeiert. Mal so, mal so. Aber das<br />

Geld war hinterher jedesmal weg«.<br />

Doch immer wenn der Oberst seit Jahrzehnten beim<br />

Festverding von neuem fragt, ob wieder ein Schützenfest<br />

gefeiert werden soll, dann ist heute, genau wie damals,<br />

das einstimmige »Ja« nicht zu überhören.


Schützenfest »Heute«<br />

»Wollen wir in diesem Jahr ein Schützenfest feiern?«<br />

Diese Frage des Oberst, gestellt beim »Festverding« am<br />

Samstag nach dem Fest der Hl. Drei Könige, könnte man<br />

als den Beginn unserer alljährigen Schützenfestsaison ansehen.<br />

Haben die Schützenbrüder dem Oberst grünes<br />

Licht gegeben, kommt es zum Hauptpunkt des Abends,<br />

der Vergabe der Schänke. Wurde noch vor einigen <strong>Jahre</strong>n<br />

während der Versammlung geboten, so können die bekannten<br />

Festwirte heute, nachdem ihnen die Bedingungen<br />

bekannt sind, ihr Gebot bis zu einem <strong>St</strong>ichtag schriftlich<br />

vorlegen. Kommt aus den Reihen der Anwesenden kein<br />

Angebot mehr, so werden die Umschläge unter großer<br />

Spannung geöffnet und in der Regel dem Meistbietenden<br />

der Zuschlag erteilt. Die Satzung erlaubt allerdings bei geringeren<br />

Abweichungen auch Entscheidungen zugunsten<br />

eines bewährten Festwirts.<br />

Mit der Vorführung des von Schützenbruder Willi<br />

Eickhoff gedrehten Films vom letzten Schützenfest und<br />

einigen <strong>St</strong>unden bei Musik und Tanz klingt der Abend<br />

aus.<br />

Nun zum Schützenfest. Der Termin ist, seitdem die<br />

Bruderschaft Mülheim <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong> über eine eigene<br />

Halle verfügt, in der Satzung festgeschrieben. Gefeiert<br />

wird an 3 Tagen von Samstag bis Montag, wobei der<br />

Sonntag noch im Juni liegen muß. Eine Woche vor dem<br />

Fest findet der »Buschabend« statt. Ein Birkenbusch wird<br />

an der Vogelstange angebracht, als sichtbares Zeichen des<br />

nahenden Schützenfestes.<br />

Der Samstag!<br />

Die letzten Vorbereitungen werden getroffen. Fahnen<br />

und Transparente aufgehängt, Birkenbüsche geschlagen<br />

und vieles mehr.<br />

Pünktlich um 17.30 Uhr wird zum Kirchgang angetreten,<br />

dem Abholen der Fahnen und der Gefallenenehrung.<br />

Anschließend kurzer Marsch zum Kloster, um unseren<br />

Ordensschwestern mit einem <strong>St</strong>ändchen Dank zu sagen.<br />

Die dort durchgeführte traditionelle Pfarrer-Muder-<br />

Kollekte beschert den Kindern des Klosters Taschengeld<br />

für schöne <strong>St</strong>unden auf unserem Schützenfest. Nach dem<br />

Rückmarsch schließen sich in der blumengeschmückten<br />

Mülheimer Schützenhalle die Jubilarehrungen an. Natürlich<br />

erfahren dabei die Jubelpaare besondere Aufmerksamkeit.<br />

In jedem Jahr kann der Vorstand viele auswärtige<br />

Gäste begrüßen. Ein geringfügiger Eintrittspreis, nur<br />

am Samstag erhoben, häh keinen davon ab in die Mülheimer<br />

Halle zu kommen, um gemeinsam mit uns einen<br />

schönen <strong>St</strong>angenabend zu feiern.<br />

Der Sonntag!<br />

Gegen 14.00 Uhr beginnt der große Festzug. Zunächst<br />

wird der Oberst abgeholt, um dann gemeinsam am Hofe<br />

des Königs aufzumaschieren. Mit Königspaar und Hofstaat<br />

geht es nun durch die von Besuchern dicht gesäumten<br />

<strong>St</strong>raßen unseres Ortes. In der Halle folgt der krönende<br />

Abschluß des Festzuges, der Königstanz. Während sich<br />

danach Königspaar und Hofstaat unter der großen Krone<br />

am Königstisch nieder lassen, zieht es die meisten Schützenbrüder<br />

an die Theken, um dort mit ihren Familien,<br />

Nachbarn, Freunden und Bekannten zu feiern. Auch die<br />

Kinder kommen nicht zu kurz. Wird doch manche Fanta<br />

oder Cola, manche Süßigkeit verdrückt, mancher Treffer<br />

an der Schießbude bejubelt oder, in der Hoffnung auf einen<br />

großen Gewinn, ein Los nach dem anderen gekauft.<br />

Ist das Taschengeld dann plötzHch alle, hat Papa heute sicher<br />

Verständnis dafür, daß man zum Feiern halt auch<br />

Geld braucht und rückt Nachschub raus.<br />

Der Montag!<br />

Pünktlich um 6.00 Uhr treffen sich die Mitglieder des<br />

Tambourcorps zum traditionellen »Wecken«. Aufgeteilt<br />

in Gruppen ziehen die Musiker von Haus zu Haus und<br />

helfen mit dem Lied »Freut Euch des Lebens« manchem<br />

müden Schützen auf die Sprünge. Anschließend steht ein


gemeinsames Frühstück aller Schützenbrüder auf dem<br />

Programm. Bestens gestärkt geht es dann zur Vogelstange,<br />

um den neuen Schützenkönig zu ermitteln. Geschossen<br />

wird aus Sicherheitsgründen auf einen, im Kugelfang<br />

befestigten, vom alten König und Hofstaat geschmückten<br />

Holzvogel. Schützenbruder Hubert Schöne, seit vielen<br />

<strong>Jahre</strong>n ehrenamtlicher Schießmeister, sorgt für den reibungslosen<br />

Ablauf des Vogelschießens. Ist das letzte<br />

<strong>St</strong>ück des Vogels gefallen, kennt der Jubel keine Grenzen.<br />

»Wir haben einen neuen Schützenkönig!«<br />

Nach der feierlichen Proklamation, marschiert der<br />

Schützenzug zur Dorfmitte, um einen der Höhepunkte<br />

des Festes »die Parade« durchzuführen. Es ist sicherlich<br />

immer wieder imposant, die Schützenbrüder beim Vorbeimarsch<br />

an unserem König, Präses und den Repräsentanten<br />

der <strong>St</strong>adt im <strong>St</strong>echschritt zu erleben. Weiter geht es<br />

zur Schützenhalle. Nach dem ersten Königstanz übernimmt<br />

der Adjutant die Aufgabe, den vom König erwählten<br />

Hofstaat zu benachrichtigen und einzuladen. Während<br />

sich die Schützengemeinde vor der Theke zum Umtrunk<br />

und zum Plaudern trifft, geleitet das Tambourcorps<br />

unseren neuen König sicher nach Hause.<br />

Um 16.00 Uhr heißt es dann: »Antreten zum Abholen<br />

des Königspaares mit seinem Hofstaat!« Nach einem<br />

prächtigen Festzug durch Mülheim und dem sich anschließenden<br />

Königstanz wird auch am dritten Schützenfesttage<br />

unter großer Beteiligung der Mülheimer Bevölkerung<br />

weitergefeiert. Der Kindertanz mit Königspaar und Hofstaat<br />

beendet das Fest für unsere Kleinen. Jungschützentanz,<br />

und bei geeigneter Witterung eine Polonaise, auf<br />

dem Spielplatz oberhalb der Schützenhalle sind der Auftakt<br />

für den großen Festball mit Musik und Tanz. Noch<br />

ein paar schöne, gesellige <strong>St</strong>unden und leider geht dann<br />

ein wieder mal harmonisches Fest zu Ende.<br />

Schützenbruder Ferdnand Schütte<br />

wird von Oberst<br />

Franz-Josef E ickhoff<br />

fü r seine 70jährige<br />

Mitgliedschaft ausgezeichnet.


Bild oben:<br />

1928 — König August Luig<br />

mit Königin Maria Kopp.<br />

Bild unten links:<br />

Schützenbruder August Luig und<br />

Frau — Schützenfest 1988.<br />

In diesem Jahr wurde August Luig<br />

zum 60jährigen Königs-Jubiläum<br />

ausgezeichnet. Er ist damit der<br />

älteste, noch lebende König<br />

unserer Bruderschaft.<br />

Bild unten rechts:<br />

Sohn Franz Luig — aktiver<br />

Schützenbruder und Musiker.


Kranzniederlegung<br />

am Ehrenmal.<br />

A u f dem Weg zum Kloster.


Pfarrer-Muder-Kollekte<br />

a u f dem K losterhof<br />

(Franz Hillebrand).<br />

Ehrungen fü r verdiente<br />

Schützenbrüder<br />

durch den Kreisoberst<br />

Franz Röttger<br />

im <strong>Jahre</strong> 1987.


Bild oben und unten:<br />

Abholung des Herrn Oberst<br />

am Schützenfestsonntag.


Festzug m it Fahnen.<br />

Schützenfesttrubel<br />

a u f dem Hallenvorplatz.


Konzert am Sonntagnachmittag<br />

(Musikverein Sichtigvor)<br />

Der Kugelfang<br />

wird mit vereinten Kräften<br />

hochgedreht.


Andrang beim Vogelschießen.<br />

Begeisterte Kinder<br />

unter der Vogelstange.


Jeder möchte ein <strong>St</strong>ück<br />

von dem schönen Vogel.<br />

Nach dem Vogelschießen<br />

kurz vor der Parade.


Montag mittag —<br />

es geht zur Schützenhalle.<br />

Zurück von der Polonaise.


Schützenfestnachfeier am Dienstag<br />

Die Musik noch in den O h ren . . . »Ich könnte so gruinen<br />

daß es vorbei ist«. Dieser Ausspruch ist häufig am<br />

Dienstag nach dem Hochfest des <strong>Jahre</strong>s von manchem<br />

Schützenbruder zu hören. Grund genug, am Hofe des Königs<br />

und auf mancher Terrasse eine zünftige Nachfeier zu<br />

starten.<br />

Schon unsere Väter und Großväter wissen von solchen<br />

Feiern am 4. Schützenfesttag zu berichten. Manche weiße<br />

Hose, vor dem Fest mit größter Sorgfalt gebügelt, soll anschließend,<br />

nach schweren Attacken im Kartoffelacker,<br />

unbrauchbar gewesen sein.<br />

Kriegsähnliche Zustände müssen auch am Hause unseres<br />

jetzt amtierenden Königs Rainer geherrscht haben.<br />

Konnte man doch weithin schwere Ballerei wahrnehmen.<br />

Es soll sich allerdings nur um ein paar übriggebliebene Silvesterkracher<br />

gehandelt haben.<br />

Fester Bestandteil einer richtigen Nachfeier ist natürlich<br />

das Abwerfen oder Abschießen eines zumeist provisorisch<br />

in irgendeiner Kellerwerkstatt gebauten Vogels. Selbst die<br />

Frauen sollen hierbei oft mit größtem Eifer bei der Sache<br />

sein und die »Königin« ermitteln. Ein anschließender<br />

Umzug mit Pauken, Trompeten und allem was an Musikern<br />

aufzutreiben ist gehört selbstverständlich auch dazu.<br />

Besondere Aktivitäten werden von den Anwohnern des<br />

»Berges« berichtet. Dienstags, ja selbst am Mittwoch soll<br />

dort noch kräftig gefeiert werden. Ein vor einiger Zeit<br />

durchgeführter Ausflug mit der Bundesbahn zeugt sicherlich<br />

von dem besonderen Zusammenhalt dieser Region.<br />

Bleibt nur zu sagen: »Der Berg ist Herr«.


Seit 1976 wird in jedem Jahr<br />

wieder Kinderschützenfest gefeiert.<br />

Das erste Kinderkönigspaar waren<br />

A lfons Dicke und Manuela Budeus.<br />

Kinderkönigspaar beim Königstanz


Mitgliederverzeichnis der Schützenbruderschaft<br />

<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong>, Mülheim<br />

Die Schützenbruderschaft <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> und <strong>Paul</strong> besitzt ein<br />

wertvolles altes Mitgliederverzeichnis.<br />

Es beginnt mit dem Jeihr 1834. Die jeweiligen Rendanten<br />

haben es lückenlos bis auf den heutigen Tag geführt.<br />

Anlaß zur Anlage dieses Verzeichnisses war vermutlich<br />

die Neugründung der Schützenbruderschaft <strong>St</strong>. Georg, eine<br />

Bruderschaft der jüngeren Schützen von Sichtigvor.<br />

Bis zum <strong>Jahre</strong> 1833 stand die alte Mülheimer Bruderschaft<br />

allen Kirchspielsbewohnern offen. Ihre Mitglieder<br />

kamen aus Mülheim, von den Sennhöfen, aus W aldhausen,<br />

Echelnpöten, Sichtigvor und Taubeneiche. Die älteren<br />

Bürger Sichtigvors traten der Tochterbruderschaft zunächst<br />

nicht bei, sie blieben der alten Kirchspielsbruderschaft<br />

treu. Im <strong>Jahre</strong> 1871 bildete sich eine weitere<br />

Schützengesellschaft. Waldhausen gründete die Schützenbruderschaft<br />

<strong>St</strong>. Antonius.<br />

Der OberRichtmann Movius zu Mülheim nennt sich<br />

auf der ersten Seite als der Verfasser des neuen Mitgliederverzeichnisses.<br />

Nach den ältesten <strong>St</strong>atuten der Mülheimer<br />

Bruderschaft wurde der Vorstands Vorsitzende Richtmann<br />

(bzw. Ober Richtmann) genannt.<br />

Im nachfolgenden wird die Liste der Schützen buchstabengetreu,<br />

allerdings ohne gelegentliche Randbemerkungen<br />

wiedergegeben. Die Art der Auflistung ändert sich in<br />

ihrem Umfang im Verlauf der Jahrzehnte mit dem Wechsel<br />

der Person des Schriftführers immer wieder. So werden<br />

die Hinweise zu den verwandtschasftlichen Verhältnissen<br />

der Schützen mit steigender Mitgliedsnummer immer<br />

geringer.<br />

Für den einen oder anderen familiengeschichtlich Interessierten<br />

mag die Schützenliste eine Anregung zum weiteren<br />

Suchen oder eine Bestätigung bereits bekannter Daten<br />

sein.<br />

Die erste Seite der Liste hat folgenden Wortlaut:<br />

Anlage dieses Bugs 1834 ist von Herrn Ober Richtmann<br />

Movius verfertigt worden.<br />

Der OberRichtmann Movius zu Mülheim legte die Schützenliste<br />

mit folgenden Rubriken an:<br />

1. fortlaufende Nr.<br />

2. Namen und W ohnort des zum Mülheimer Kirchspiel<br />

gehörenden Schützen<br />

3. Eintrittsgeld<br />

Die Aufnahmegebühr in die Bruderschaft, das Eintrittsgeld,<br />

betrug im <strong>Jahre</strong> 1834 1 Reichstaler, 10 Silbergroschen<br />

und 3 Pfennig.*)<br />

4. darauf sind bezahlt<br />

5. Datum des Austritts durch Tod oder anderen Ursachen<br />

1. Oberrichtmann Movius zu Mülheim<br />

2. Herr M ajor Ising, Joseph, in Mülheim<br />

3. Herr Hauptm ann Hillebrand in Waldhausen<br />

4. Herr Adjudant des Oberrichtmanns<br />

Caspar Krick-Rubart in Mülheim<br />

5. Friedrich Schütte-Nöllecke in Mülheim<br />

6. Franz Pieper Mertinsmann in Mülheim<br />

7. Christian Humpert-Sörries daselbst<br />

8. Christian Koch-Hankasper daselbst<br />

9. Christian Mester-Wessel daselbst<br />

10. Ferd. Kühle-Ernst daselbst<br />

11. Amtsschrbr. Wilhelm Westermann daselbst<br />

12. Franz Heinr. Kühle-Simon daselbst<br />

13. Heinr. Berglar-Rademacher daselbst<br />

14. Clemens Korf-Koch daselbst<br />

15. Kaspar Luig-Schmidtköster in Mülheim<br />

16. Franz Sprenger-Gaddermann daselbst<br />

17. Bernard Beckschaefer Sohn des Rademacher das.<br />

18. Friedrich Beckschaefer daselbst<br />

19. Caspar Berghoff-Ising daselbst<br />

20. Moritz Berghoff daselbst<br />

21. Adolph Schöne-<strong>St</strong>orckjohann<br />

22. Franz Dicke daselbst


23. Christoph Herbst daselbst 60.<br />

24. Ferdinand Herbst daselbst 61.<br />

25. Caspar Herbst daselbst 62.<br />

26. Franz Heinr. Mester, Wessels Sohn das. gest. 63.<br />

27. Ferdinand Kühle-Simon, Simon in Belecke das. 64.<br />

28. Joseph Roederfeld-Kracht daselbst 65.<br />

29. Georg Schulte-Pröper in Mülheim 66.<br />

30. Christian Wirth-Hördeschmidt daselbst 67.<br />

31. Georg Vielberg-Worms daselbst 68.<br />

32. Johann Cordes-Worms daselbst 69.<br />

33. Friedrich Cusmann-Jacus daselbst 70.<br />

34. Andreas Kühle daselbst 71.<br />

35. Johann Kühle-Kniep 72.<br />

Joseph Tacke^) 73.<br />

36. Heinrich Kliewer-Grubke daselbst 74.<br />

37. Wilhelm Schneider-Vogel daselbst<br />

38. Franz Arnoldi-Hoppe daselbst 75.<br />

39. Fritz Korf auf dem <strong>St</strong>einbrink 76.<br />

40. Anton Eickhoff zu Mülheim 77.<br />

40V2. Anton G rundhoff daselbst^) 78.<br />

41. Willhelm Hillebrand-Redder in Mülheim 79.<br />

42. Joseph Schulte-Schneider daselbst 80.<br />

43. Franz Kalthoff daselbst“*) 81.<br />

44. Engelhard Drepper daselbst 82.<br />

45. Joseph Becker zu Anröchte 83.<br />

46. Herr JustizAmtmann Schroeder 84.<br />

47. Lehrer Giersch 85.<br />

48. <strong>Peter</strong> <strong>St</strong>elter 86.<br />

49. Casimir Trost 87.<br />

50. Conrad Groene 88.<br />

51. Müller Lönne 89.<br />

52. Heinrich Tappenhölter 90.<br />

Wilhelm Mareks gen. Holzknecht das.<br />

Caspar Mareks gen. Hankaps daselbst<br />

Ferdinand Schaefers gen. Jürgens<br />

Wennemar Plesser gen. Jägersmann<br />

Heinrich Mester Fäspersmann?<br />

Hermann Budde gen. Lackmann daselbst<br />

Adolph Narrath gen. Hanhermen das.<br />

Caspar Bahne Schaefermann daselbst<br />

Georg Eilhard gen. Alte Hanjürgen<br />

Heinr. Wohlmeiner daselbst<br />

Johann Schellewald daselbst<br />

Förster Braeutigam daselbst<br />

Franz Anton Bracht daselbst<br />

Caspar Schiller daselbst<br />

Caspar Bühner daselbst<br />

ist als Schützentieder beigetreten<br />

Anton Schulte zu Sichtigvor<br />

Franz Eickhoff gen. Nebeling daselbst<br />

Franz Artmann gen. Tiggesmann daselbst<br />

Friedrich Haus wirth gen. Prange daselbst<br />

Joseph Korf daselbst<br />

Gaudenz Spiegel daselbst<br />

Anton Spiegel daselbst<br />

Joseph Kühle zu Waldhausen<br />

Caspar Kühle<br />

Jacob Dicke gen. Fronemann zu Waldhsn.<br />

Franz Heinr. Sommer gen. alte Reilecke daselbst<br />

Heinr. Körte gen. alte Tiggenmann daselbst<br />

Caspar Hilker^)<br />

Franz Hermann Dalhoff daselbst<br />

Friedr. Dalhoff gen. <strong>St</strong>alhenrich daselbst<br />

Franz Heinr. Schulte gen. Raske daselbst<br />

53. Carl Köster zu Sichtigvor 91. Georg Arens-Rieke jun. daselbst<br />

54. Wienold Schönne, gen. Brotter daselbst 92. Hermann Arens-Rieke daselbst<br />

55. Matthias <strong>St</strong>orck, gen Figgen daselbst 93. Georg Cordes senior daselbst<br />

56. Joseph Grüne genannt Glaesecker dslbst. 94. Anton Hanknecht gen. Bielstein daselbst<br />

57. Franz Eickhoff genannt Lumpenmann 95. Caspar Berglar gen. Schlütersmann das.<br />

58. Andreas Lackmann genannt Anicken 96. Lehrer Weicken daselbst®)<br />

59. Joseph Flocke daselbst 97. Johann Weicken gen. Schiller daselbst


98. Friedr. Luig gen. Tommesmann daselbst<br />

99. Anton Arens gen. Schulte zu Waldhausen<br />

100. Franz Diedrich Speckenheuer gen. Schulte das.<br />

101. Gerhard Sommer gen. Luigs daselbst<br />

102. Franz Diedrich Schulte daselbst<br />

103. Fritz Dicke gen. Arens daselbst<br />

104. Hermann Arens daselbst<br />

105. Herm. Diedrich Cordes daselbst<br />

106. Adolph Cordes daselbst<br />

107. <strong>St</strong>ephan Rellecke daselbst<br />

108. Theodor Schlüter daselbst<br />

109. Theodor Arens-Schlüter daselbst<br />

110. Jacob Jaeger gen. Büeker in Waldhausen<br />

111. Jacob Jaeger junior daselbst<br />

ann Arnsmann zu Waldhausen<br />

112. Heinrich Mettner gen. Cramer daselbst<br />

113. Josef Schlüter daselbst<br />

114. Josef Linnenkamp gen. Büecker daselbst<br />

115. Joseph Cramer gen. Berwer daselbst<br />

116. Theodor Wichelmann gen. Figgen dslbst.<br />

117. Heinrich Goebel gen. Mester daselbst<br />

118. Adam Piek gen. Gelhaar daselbst<br />

119. Johann Höckelmann gen. Schlieker dslbst.<br />

120. Hermann Diedrich Dalhoff gen. Drees ds.<br />

121. Philipp Rath gen. Schaefer in Waldhausen<br />

122. Heinr. Freund gen. Gockel daselbst<br />

123. Anton Wirth daselbst<br />

124. Caspar Berghoff gen. Henne daselbst<br />

125. Christoph Süggeler gen. Kuhstert zu Echelnpöten<br />

126. Franz Berghoff daselbst<br />

127. Joseph Siethoff gen. <strong>St</strong>orck daselbst<br />

128. Caspar Kühle daselbst<br />

129. Caspar Bolte daselbst<br />

130. Heinr. Beckmann-Grünebaeumer zu Sennhof<br />

131. Anton Beckmann daselbst<br />

132. Friedrich Dalhoff gen. Werth zu Sennhof<br />

133. Theodor Croll gen. Schulte daselbst<br />

134. Theodor Croll Schulte Sohn daselbst<br />

135. Clemens Berghoff von Mülheim<br />

136. Franz Bücker Sörges daselbst<br />

137. Christofei Haarhoff-Hufnagel Wahhausen<br />

138. Teodor Hermanschuh daselbst<br />

139. Georg Hötte Mester daselbst<br />

140. Eberhard Dalhoff-Kusterth von Eglenpötten<br />

141. Wilhelm Schulte gen. Chreck’) zu Sichtig.<br />

142. Johannes Kroll-Schulte zu Senhoff<br />

143. Caspar Burchoff Corsman<br />

144. Wilhelm M attenklodt gt. Schmidt zu Mülh.<br />

145. Joseph Schütte gt. Nölke in Mülheim<br />

146. Wilhelm Arnoldi<br />

Josef Körte Waldhausen*)<br />

147. Herr Pastor Zeppenfeld<br />

148. Herr Vicar Blömecke<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1837 als Schütze geworden.<br />

149. Franz Fromme Waldhausen<br />

150. Theodor Arens Schulten Sohn daselbst in Mülh.<br />

151. Georg Büker daselbst Waldhausen<br />

151.1/2 Ferdinand Abel Mülheim®)<br />

Pro 1838 ist Schütze geworden: *o)<br />

152. Theodor Beckschefer aus Waldhausen<br />

153. Caspar Körte daselbst<br />

154. Adolph Schulte gt. Schneider in Mülheim<br />

Pro 1839 sind Schützen geworden:<br />

155. Franz Schröder aus Uelde<br />

156. Heinrich Cuhsmann zu Mülheim<br />

157. Joseph Pieper gent. Mertins zu Mülheim<br />

158. Franz Sprenger Gaddermahns Sohn dslbst.<br />

159. Ferdinand Kühle gent. Ernst in Mülheim<br />

......? Wagener nun in Sichtigvor<br />

160. Joseph Süggeler zu Echelnpöten<br />

161. Christoph Arens zu Waldhausen<br />

162. Franz Georg Cordes daselbst<br />

163. Bernard Berglar zu Mülheim<br />

164. Herman Kusch zu Altenrüthen


165. Caspar Kramer<br />

Pro 1840 sind Schützen geworden:<br />

166. Fritz Korf-Koch zu Mülheim<br />

167. Anton Hermschulte zu Waldhausen<br />

168. Joseph Kramer daselbst<br />

169. Gerhard <strong>St</strong>einmann daselbst<br />

Pro 1841 sind Schützen geworden:<br />

170. Anton Eickhoff genannt Schmitten daselbst<br />

171. Joseph Katte genannt Scheepers<br />

172. Anton Jaspert aus Altengesecke<br />

nun Tomes zu Waldhausen<br />

173. Anton Kühle Sohn des Andreas Kühle<br />

173. Christ. Weiken 198. den 29. Juni<br />

199. den 29. Juni<br />

Pro 1842 ist Schütze geworden:*’)<br />

200. den 29. Juni<br />

174. Hr. Director v. Viehbahn zu Soest<br />

175. Kaufmann Kustemeier zu Paderborn<br />

176. Clemens Luig zu Mülheim 201. den 20. July<br />

177. Joseph Kühle gt. Ernst in Mülheim<br />

177.12) Joseph Hillebrand daselbst 202. den 20. July<br />

178. Joseph Flocke gent. Altehölscher zu Sichtigvor 203. den 20.6.<br />

179. Adam Nübel Marlehn daselbst 204. den 20.6.<br />

180. Clemens Peitz gt. Marlehn daselbst 205. den 10.7.<br />

181. Anton Schönne Lutter daselbst<br />

182. Anton Cordes zu Waldhausen 206. den 10.7.<br />

183. Theodor Luig gt. <strong>St</strong>embring Mülheim 207. den 10.7.<br />

184. Joseph Höckelmann<br />

185. Friedrich Fechtel zu Sichtigvor 208. den 10.7.<br />

185.V2 Georg Süggeler in der Taubeneiche'^) 209. den 7.10.<br />

210. den 2.10.<br />

Pro 1843 sind Schütze geworden: 211. den 9.10.<br />

186. Franz Heinrich Sprenger Mülheim<br />

187. Carl Dalhoff<br />

188. Herm. Kasp. Fellinghausen<br />

189. Franz Heine zu Pempelfort<br />

190. Anton D alhoff Drees Waldhausen<br />

191. Bernard Schneider Mülheim<br />

192. Wilhelm Wiehsehöver daselbst<br />

193. Johann Conrad Kühle Hermes zu Mülheim<br />

194. Johannes Grundhoff<br />

Pro 1844 sind Schütze geworden:<br />

195. Joseph Kühle Drees in Mülheim<br />

196. Joseph Raulf genannt Grünenbäumer<br />

197. Caspar Höckelmann<br />

Pro 1848 sind Schütze geworden:<br />

Franz Schnitzmeier gt. Worm<br />

Anton Berghof gent. Rademacher<br />

zu Mülheim<br />

Kaspar Kühle Sohn des gestorbenen<br />

Hauptm ann Kühle gt. Hillebrand<br />

zu Waldhausen<br />

Gastwirth Eberhart Krick<br />

zu Sichtigvor<br />

Lohgerber <strong>Peter</strong> Helmig zu Sichtigv.<br />

Wegeaufseher Rathamann<br />

Joseph Cordes zu Sichtigvor<br />

Franz Ehrnst Schaeferhoff<br />

zu Waldhausen<br />

August Johannknecht Waldhausen<br />

Joseph Cordes Sohn des Kasper<br />

Kordes zu Pempelfort<br />

Johann Siepen zu Pempelfort<br />

Joseph Ahlend zu Waldhausen<br />

Kasper Rodderfeld zu Mülheim<br />

Wilhelm Eickhoff zu Mülheim


Im <strong>Jahre</strong> 1857 sind nachbenannte Persohnen den<br />

Schützen...<br />

213. den 28.7. Ökonom Allexander Hötte gt. Schulte<br />

zu Waldhaußen<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1858 sind nachbenannte Persohnen den<br />

Schützen...<br />

214. den 8.8. Heinrich Fromme zu Waldhausen<br />

215. den 8.8. Anton Fromme zu Waldhaußen<br />

315*5) den g.8. Clemens Grawe gt. Grolmann zu<br />

Mülheim<br />

316. den 8.8. Caspar Kühle Hermes zu Mülheim<br />

317. den 8.8. Arbeitsmann Caspar Fastnacht zu<br />

Mülheim<br />

318. den 8.8. Franz Burghoff Mauermann zu Waldhaußen<br />

319. den 8.8. Joseph Kordes<br />

320. den 8.8. Kaspar Schlüter Sohn der Witwe<br />

Schlüter zu Waldhausen<br />

321. den 8.8. Norbert Klagges zu Sichtigvor<br />

322. den 8.8. Heinrich Eikhoff zu Mühlheim<br />

pro 1861 sind Schütze geworden<br />

323. den 4.8. Friedriz Dicke genaet Arnsmann zu<br />

Waldhausen<br />

329.V2 1/2 den 15.9. Theodor Schneider zu Mülheim*^<br />

330. den 2.6. Johann G rundhoff Theodor Sohn gt.<br />

Näggers zu Mülheim<br />

331. den 2.6. Franz Büeker Sohn des Büeker gt. Söries<br />

zu Mülheim<br />

332. den 2.6. Josef Wigelmann gt. Frigge zu<br />

Waldh.<br />

333. den 2.6.'*) Anton Korf gt. Gaddermann zu<br />

Mülheim<br />

Im Hundertjährigen Jubiläumsjahr 1867 sind der<br />

Kirchspiels Mülheimer Schützengesellschaft als neue<br />

Schützen beigetretten<br />

334.<br />

335.<br />

236.19)<br />

237.<br />

238.<br />

239.<br />

Joseph Arns Sohn der Witwe Arns gt.<br />

Rieke zu Waldhausen<br />

Franz Sprenger Sohn des .... zu<br />

Waldhausen<br />

Ferdinand Schütte Sohn des .... zu<br />

Mülheim<br />

Johannes H arhoff Sohn des H arhoff<br />

gt. Hufnagel zu Waldhausen<br />

Heinrich Happe gt. Kühle Bäcker zu<br />

Sichtigvor<br />

Wilhelm Cordes Sohn des Adolph<br />

Cordes gt. Bei winder bei Waldhausen<br />

Anton Cordes gt. Worm zu Mülheim<br />

240.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1865 sind beigetreten 241. Anton Hillebrand gent. Redder zu<br />

Mülheim<br />

323.1/2 Theodor Büecke zu Taubeneiche'®) 242. Heinrich Drepper gt. Schmidtköster<br />

324. den 2.6. Heinrich Kirchhoff zu Mülheim zu Mülheim<br />

325. den 2.6. Franz Kordes zu Mülheim 243. Theodor Arens Sohn des Luigsmann<br />

326. den 2.6. Kasper Koch Sohn des Hankaspers zu Waldhausen<br />

327. den 2.6. Franz Sprenger Sohn des Ka.........? 244. Franz Dicke Sohn des Dicke gent.<br />

Mülheim<br />

Fronemann zu Waldhausen<br />

328. den 2.6. Wilhelm Mester zu Mülheim 245. Theodor Peitz Sohn des A. Peitz gt.<br />

329. den 2.6. Kaspar Arns Sohn des Teodor Arns Marlehnen zu Sichtigvor<br />

zu Mülheim 246. Joseph Büecker genant Luigs


247.<br />

248.<br />

249.<br />

250.<br />

251.<br />

252.<br />

253.<br />

254.<br />

255.<br />

Philip Berghoff Sohn des Berghoff gnt.<br />

Henne zu Waldhausen<br />

Heinrich Tüllmann gent. Mühlenpächter<br />

zu Mülheim<br />

Joseph Geißler aus Sichtigvor<br />

Kaspar Krick Sohn des Kaspar Krick aus<br />

Mülheim<br />

Johannes Weber Maurer<br />

Franz Hügel Schäfer bei Ising<br />

Wilhelm G rundhoff Sohn des Johannes<br />

Grundhoff aus Mülheim<br />

Ferdinand Kühle Sohn des Wagener Joseph<br />

Kühle Mülheim<br />

Heinrich Huneke gt. <strong>St</strong>offel Sichtigvor<br />

Am Ilten Juli 1869 sind als junge Schützenbrüder der<br />

Schützen Gesellschaft beigetreten<br />

256. 11.7.69 Franz Maier Knecht auf Isings H of<br />

257. 11.7.69 Johannes Girsch Gesell bei Wilhelm<br />

Rohse<br />

258. 11.7.69 August Korff Knecht auf Isings Hofe<br />

259. 11.7.69 Caspar S ch u lte.............. ? in Mülheim<br />

260. 11.7.69 Engelhard S ch u lte................? in Mülheim<br />

261. 11.7.69 Caspar Mester Wessels Sohn in Mülheim<br />

262. 11.7.69 Bernard Cramer Knips Sohn in Mülheim<br />

263. 11.7.69 Adam Vogeländer in Mülheim<br />

264. 11.7.69 Joseph Schütte Nölken Sohn in Mülheim<br />

265. 11.7.69 Wilhelm Rohse in Mülheim<br />

Am 3o. Juli 1871 sind als junge Schützenbrüder beigetreten<br />

266. 30.7.71 Georg Rheinold gt. Simon Mülheim<br />

267. 30.7.71 Joseph Jacobi<br />

268. 30.7.71 Wilhelm M attenklotz Sohn des W. M attenklotz<br />

269. 30.7.71 Karl Nastala Schneidergesell bei Sipmans<br />

9<br />

270. 30.7.71<br />

271. 30.7.71<br />

272. 30.7.71<br />

273. 21.4.72<br />

274. 16.6.72<br />

275. 16.6.72<br />

276. 16.6.72<br />

277. 16.6.72<br />

278. 16.6.72<br />

279. 16.6.72<br />

280. 16.6.72<br />

281. 16.6.72<br />

Johannes Benzler Mülheim<br />

Kaspar Kühle Sohn des Joseph Kühle<br />

Heinrich Schütte Sohn des Ant. Schütte<br />

Mülheim<br />

Joseph Schulte Olanken ? Sichtigvor<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1872 sind als junge Schützen beigetreten<br />

Heinrich Schütte Nölken<br />

Phillipp Berghoff Mülheim<br />

Joseph Bueke Sohn des Kracht<br />

Anton Schütte in Mülheim<br />

Joseph Mester gt. Wessel Mülheim<br />

Kaspar Kneer Sohn des K. Kneer<br />

Mülheim<br />

Kaspar Kühle Sohn des Wagener Ferd.<br />

Kühle Mülheim<br />

Kaspar Fromme in Mülheim<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1873 sind als junge Schützen eingetreten<br />

282. 3.8.73 Carl Schütte in Mülheim gt. Nölken<br />

283. 3.8.73 Franz Schönne Mülheim gt. <strong>St</strong>orkjohanns<br />

284. 3.8.73 Franz Nübel gt. Orthmann Sennhoff<br />

285. 3.8.73 Eberhard M attenklotz Sohn des Sigmund<br />

in Mülheim<br />

286. 3.8.73 Fritz Mattenklotz Sohn des Sigmund in<br />

Mülheim<br />

287. 3.8.73 Joseph Pieper Mülheim Mertins<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1874 sind der Schützen Gesellschaft beigetreten<br />

288. 2.8.74 Anton Lenze Sichtigvor<br />

289. 2.8.74 Franz Schilling Mülheim<br />

290. 2.8.74 Theodor Arens Mülheim<br />

291. 2.8.74 Jos. Grundhoff Neggers Sohn


292. 2.8.74 Leopold Beele Kracht in Mülheim<br />

293. 2.8.74 Eberhard Killing Mülheim Neggersmann<br />

294. 2.8.74 Joseph Arens Mülheim<br />

275.^) 2.8.74 Anton Fromme Sohn des A. Fromme in<br />

Mülheim<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1875 sind der Schützengesellschaft beigetreten<br />

276. 18.7.75 Franz Kämper Maurer in Mülheim<br />

277. 18.7.75 Wilhelm Werny in Sichtigvor<br />

278. 18.7.75 August Grafenschäfer in Sichtigvor<br />

279. 18.7.75 Anton Sprenger Sohn des Gaddermann<br />

in Mülheim<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1876 sind der Schützengesellschaft beigetreten<br />

280. 10.9.76<br />

281. 10.9.76<br />

282. 10.9.76<br />

283. 10.9.76<br />

284. 10.9.76<br />

Joseph Cöster<br />

Wilhelm Cöster beide Söhne des Gastwirts?<br />

Carl Cöster in Sichtigvor<br />

Caspar Schöne Kettenschmied in<br />

Mülheim<br />

Heinrich Tacke Sohn des Joseph Tacke<br />

in Mülheim<br />

Heinrich Happe junior in Sichtigvor<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1878 sind der Schützengesellschaft beigetreten^D<br />

285. 28.7.78<br />

286. 28.7.78<br />

287. 28.7.78<br />

288. 28.7.78<br />

289. 28.7.78<br />

290. 28.7.78<br />

291. 28.7.78<br />

292. 28.7.78<br />

Franz Kuhsmann zu Mülheim<br />

Friedrich Hillebrand<br />

Carl Cöster junior<br />

Franz Kühle Dres zu Mülheim<br />

Joseph Schrewe<br />

Franz Wirth<br />

Heinrich Pieper<br />

Heinrich Eickhoff Sohn des Wittwer Wilhelm<br />

Eickhoff zu Mülheim<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1879 sind der Schützengesellschaft beigetreten<br />

293. 14.7.79 Heinrich Gudenoge junior Müller<br />

294. 14.7.79 Caspar Korff Gastwirt? Sichtigvor<br />

295. 14.7.79 Theodor Rusche<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1881 sind der Schützengesellschaft beigetreten:<br />

296. 27.6.81 Heinrich Schulte Nölke in Mülheim<br />

297. 27.6.81 Kaspar Wiegelmann<br />

298. 27.6.81 Heinr. Eickhoff junior<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1882 sind der Schützen Compagnie beigetreten<br />

Heinrich Schönne Kaufmann^^)<br />

299. 26.6.82 Heinrich Schönne<br />

300. 26.6.82 Joseph Eickhoff Sohn der Wittwe Krik<br />

Eickhoff<br />

301. 26.6.82 Ferdinand Gröblinghoff Bolte<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1883 sind der Schützen Compagnie beigetreten<br />

302. 1.7.83 Heinrich Beele<br />

303. 1.7.83 Joseph Schneider<br />

304. 1.7.83 Heinrich Drepper jun.<br />

305. 1.7.83 Caspar Korff Sohn der Wittwe Fritz<br />

Korff<br />

306. 1.7.83 Anton Kühle (Dres)<br />

307. 1.7.83 Bernhard Fetter<br />

308. 1.7.83 Joseph Cramer<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1884 sind der Schützenkompagnie beigetreten<br />

309. 30.6.84 Wilhelm Grafe<br />

310. 30.6.84 Joseph Roderfeld<br />

311. 30.6.84 Caspar Arens<br />

312. 30.6.84 Wilhelm Eickhoff<br />

313. 30.6.84 Caspar Kneer Sohn des Fried. Kneer<br />

314. 30.6.84 Theodor Rüther<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1885 sind der Schützenkompagnie beigetreten<br />

315. 30.6.85 Joseph Luig (wieder eingetreten 1936)<br />

316. 30.6.85 Joseph Korff Gudermans<br />

317. 30.6.85 Anton Hillebrand junior (Reders)<br />

318. 30.6.85 Fritz Gerres<br />

319. 30.6.85 Caspar Wirth<br />

320. 30.6.85 Franz Kneer<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1887 sind der Schützenkompagnie beigetreten<br />

321. 30.6.87 Johannes Klahsen<br />

322. 30.6.87 Anton Wirth (Hördenschmidt)<br />

323. 30.6.88 Franz Luig


324. 30.6.88 Theodor Luig<br />

325. 30.6.88 Caspar Roderfeld jun.<br />

326. 30.6.88 Anton Kämper<br />

327. 30.6.88 Johann Schollemmer<br />

328. 30.6.88 Josef Kuhsmann<br />

329. 30.6.88 Franz Schönne jun.<br />

330. 30.6.89 Caspar Krick jun.<br />

331. 30.6.89 Franz Adrians<br />

332. 30.6.89 Friedrich Happe<br />

333. 30.6.89 Ferdinand Kirchhoff<br />

334. 30.6.89 Wilhelm Nagel<br />

335. 30.6.90 Anton Kordes<br />

336. 30.6.90 Franz Fromme<br />

337. 30.6.90 Franz Kämper jun.<br />

338. 30.6.90 Anton Berle<br />

339. 30.6.90 Heinrich Wirth<br />

340. 30.6.90 Wilhelm Wirth<br />

341. 30.6.91 Franz Gudenoge<br />

342. 30.6.91 Franz Hillebrand<br />

343. 30.6.91 Wilhelm <strong>Peter</strong>mann<br />

344. 30.6.92 Heinrich Schütte<br />

345. 30.6.92 Conrad Schneider<br />

346. 30.6.92 Conrad Brocke<br />

347. 30.6.92 Heinrich Ernst<br />

348. 30.6.92 Fritz Beckmann<br />

349. 19.6.93 Anton Luig<br />

350. 19.6.93 Heinrich Schönne<br />

351. 19.6.93 Anton Roderfeld<br />

352. 19.6.93 Theodor Arens<br />

353. 19.6.93 Josef Kämper<br />

354. 19.6.93 Caspar Eickhoff<br />

355. 19.6.93 Theodor Dicke<br />

356. 19.6.93 Anton Benzler<br />

357. 30.6.94 Fritz Korff<br />

358. 30.6.94 Fritz Schütte<br />

359. 30.6.94 Caspar Koch<br />

360. 30.6.94 Franz Reinold<br />

361. 30.6.94 Johannes Rüther<br />

362. 30.6.94 Franz Sprenger<br />

363. 1.7.95 Franz Dicke<br />

364. 1.7.95 Clemens Kordes Taubeneiche<br />

365. 1.7.95 Eberhard Kordes dto.<br />

366. 1.7.95 Anton Wichelmann dto.<br />

367. 1.7.95 Wilhelm Hilsmann<br />

368. 1.7.95 Joseph Mester gnt. Wessel<br />

369. 30.6.96 Fritz Rose<br />

370. 30.6.96 Joseph Benzler<br />

371. 30.6.96 Fritz Beckmann<br />

372. 30.6.96 Caspar Kämper<br />

373. 30.6.96 Ludwig Nölle<br />

374. 30.6.97 Franz Schütte<br />

375. 30.6.97 Joseph Hillebrand<br />

376. 30.6.97 Engelhard Roderfeld<br />

377. 30.6.98 Heinrich Krick<br />

378. 30.6.98 Fritz Schröder<br />

379. 30.6.98 Anton Korff<br />

380. 30.6.98 Franz Kühle<br />

381. 30.6.98 Franz Drepper<br />

382. 30.6.98 Franz Beckmann<br />

383. 30.6.98 Heinrich Schulte (jun. Nölken)<br />

384. 30.6.98 Theodor Schulte<br />

385. 3.7.99 Joseph Wegener<br />

386. 3.7.99 Hermann Krick<br />

387. 3.7.99 Johannes Schütte<br />

388. 3.7.99 Heinrich Großkurt<br />

389. 28.6.1900 Joseph Büeker üun)<br />

390. 28.6.1900 Caspar Kühle Sohn des Clemens Kühle<br />

391. 28.6.1900 Joseph Tacke<br />

392. 28.6.19(X) Bernhard Cramer<br />

393. 28.6.1900 Franz Benzler<br />

394. 28.6.1900 Georg Sprenger<br />

395. 28.6.1900 Ludwig Holzappel<br />

396. 28.6.1900 Docktor Walter Ulrich<br />

397. 1.7.1901 Johannes Kroll<br />

398. 1.7.1901 Hubert Schweighöfer<br />

399. 1.7.1901 Wilhelm Mester<br />

400. 1.7.1901 Caspar Mester<br />

401. 1.7.1901 Joseph Drepper


402.1.7.1901 Fritz W irth 440. 30.6.09<br />

403.1.7.1901 Bernhard Schulte 441.24.6.1910<br />

404.1.7.1901 Franz Cordes 442.24.6.1910<br />

405. 1.7.1901 Heinrich Kriener 443. 24.6.1910<br />

406.1.7.1901 <strong>Paul</strong> Bärwald 444. 24.6.1910<br />

407. 30.6.1903 Joseph Mühlenschulte 445. 24.6.1910<br />

408. 30.6.1903 Josef Röper aus Belecke 446. 24.6.1910<br />

409. 30.6.1903 Caspar Kühle (Hermes) 447. 24.6.1910<br />

410.30.6.1903 Johannes Nigelsky 448 . 25.6.1911<br />

411.30.6.1903 Joseph Rose 449.25.6.1911<br />

412.30.6.1903 Heinrich Hillebrand 450.25.6.1911<br />

413. 30.6.1903 Johannes Sprenger 451. 30.6.1912<br />

414. 30.6.1903 Carl Mester 452. 30.6.1912<br />

415. 30.6.1903 Andreas Dorn 453. 30.6.1912<br />

416.30.6.1903 Carl Franke 454.7.7.1912<br />

417.30.6.1903 Ludwig Großkurth 455.30.6.1913<br />

418. 30.6.1903 Wilhelm Budde Polizeisergeant 456. 30.6.1913<br />

419. 30.6.04 Joseph Krick 457. 30.6.1913<br />

420. 30.6.04 Caspar Schöne 458. 30.6.1913<br />

421. 30.6.04 Ludger Sälzer 459. 30.6.1913<br />

422. 30.6.04 Fritz Hillebrand (wieder eingetreten 460. 30.6.1913<br />

1954) 461. 30.6.1913<br />

423. 30.6.04 Joseph Kneer 462. 30.6.1913<br />

424. 30.6.04 Joseph Wiegelmann 463. 30.6.1914<br />

425 . 30.6.04 Fritz Plesser 464.30.6.1914<br />

426. 2.7.05 Heinrich Büker 465. 16.6.1919<br />

427. 2.7.05 Theodor Kühle 466. 16.6.1919<br />

428. 2.7.05 Heinrich Schweighöfer 467. 16.6.1919<br />

429. 2.7.05 Theodor Sprenger 468. 16.6.1919<br />

430. 2.7.05 Wilhelm Schulte 469. 16.6.1919<br />

431. 30.6.06 Joseph Pieper 470. 16.6.1919<br />

432. 1.7.07 Joseph Schöne 471. 16.6.1919<br />

433. 30.6.09 Klemens Beckmann 472. 16.6.1919<br />

434.30.6.09 Kaspar Beele 473.16.6.1919<br />

435. 30.6.09 Anton Fromme junior 474. 16.6.1919<br />

436. 30.6.09 Eberhart Ebel 475. 16.6.1919<br />

437. 30.6.09 Wilhelm Ebel 476. 8.9.1919<br />

438. 30.6.09 Joseph Sprenger 477. 8.9.1919<br />

439. 30.6.09 Hptl. Heinrich Schmidt<br />

Kaspar Wichelmann<br />

Bernad Kemper<br />

Theodor Pellinghaus<br />

Joseph Elend<br />

Joseph Vonnamen<br />

Franz Schulte<br />

Kaspar Hillebrand<br />

Vicktor Berghoff<br />

Franz Schöne<br />

Franz Kühle<br />

Wilhelm Köster<br />

Fritz Wiegelmann<br />

Josef Kramer<br />

Josef Kühle (Erns)<br />

Wilhelm Richter<br />

Josef Ernst<br />

Joseph Arens<br />

Bernhard Schneider<br />

Wilhelm <strong>Peter</strong>mann jun.<br />

A. Kopp<br />

Franz Hüffer<br />

Wilhelm Eickhoff<br />

Franz Michel<br />

Josef Schneider<br />

Fritz Kussmann<br />

Heinrich Kramer<br />

Wilhelm Schöne<br />

Anton <strong>Peter</strong>mann<br />

Fritz Eickhoff (Nagels Mühle)<br />

Fritz Kopp<br />

Franz Michel<br />

Anton Kordes (Worms)<br />

Fritz Grafe<br />

Theodor Arens<br />

Josef Männekes<br />

Joseph Eickhoff<br />

Heinrich Schütte (Kösters)<br />

Wilhelm Happe


478. 8.9.1919 Heinrich Eickhoff Sohn d. Schachtmei- 516. 29.6.22 Fritz Schöne (Post)<br />

<strong>St</strong>er Eickhoff 517. 29.6.22 Heinrich Großkurt junior<br />

479. 8.9.1919 Heinrich Kussmann 518. 29.6.22 Franz Korff<br />

480. 8.9.1919 H. Schütte (Neuer Weg) 519. 29.6.22 Josef Korff<br />

481. 8.9.1919 Franz Budeus 520. 30.6.22 Hermann Schöne<br />

482.8.9.1919 Franz Kellerhoff 522. 30.6.2223) Ludwig Eickhoff<br />

483. 8.9.1919 A. Schneider 523. 30.6.22 Franz Kemper<br />

484. 8.9.1919 J. Schröder 524. 30.6.22 Heinrich Reddder<br />

485. 8.9.1919 Fritz Korff 525. 30.6.22 Wilhelm Marx<br />

486. 8.9.1919 Johannes Schütte (Post) 526. 30.6.22 Egon Pieper<br />

487. 8.9.1919 <strong>Paul</strong> Eickhoff 527. 30.6.22 Emil <strong>Peter</strong>s<br />

488. 8.9.1919 Franz Kordes 528. 30.6.22 Franz Kroll<br />

489. 8.9.1919 Ferdinand Schütte 529. 30.6.22 Wilh. Kraass<br />

490. 8.9.1919 Fritz Puppe 530. 30.6.22 Fritz Schöne (Dorfstraße)<br />

491. 8.9.1919 Otto Kellerhoff 531. 30.6.22 August Luig<br />

492. 8.9.1919 Franz Sprenger 532. 30.6.22 Klemens Michel<br />

493.8.9.1919 Josef Kussmann 533. 30.6.22 Heinrich Hötte<br />

494. 8.9.1919 Ant. Kordes 534. 30.6.22 Anton Hillebrand<br />

495. 8.9.1919 K. Hüffer 535. 30.6.22 Heinrich Tacke<br />

496. 29.6.20 Heinrich Kellerhoff 536. 30.6.22 Fritz Gersdorff<br />

497. 29.6.20 Fritz Schütte 537. 30.6.22 Ferdinand Gödde, Lehrer<br />

498. 29.6.20 Franz Kussmann 538. 30.6.22 Johannes Diziewa, Lehrer<br />

499. 29.6.20 Klemens Grafe 539. 30.6.22 Karl Hense Warstein<br />

500. 29.6.20 Ferdinand Risse 540. 30.6.24 Fritz <strong>Peter</strong>mann<br />

501. 29.6.20 Rudolf Eickhoff 541. 30.6.24 Franz <strong>Peter</strong>mann<br />

502. 29.6.20 Josef <strong>Peter</strong>man 542. 30.6.24 Bernhard Eickhoff<br />

503. 29.6.20 Heinrich Schöne<br />

30.6.24 Franz Schütte<br />

504. 30.6.12 Josef Beele 543. 30.6.24 Franz Hillebrand<br />

505. 30.6.21 Fritz Schröder 544. 30.6.24 Carl Eickhoff<br />

506. 30.6.21 Josef Sprenger 545. 30.6.25 Wilhelm Schütte<br />

507. 8.9.20 Aug. Schulte 546. 30.6.25 Anton Schöne<br />

508. 30.6.21 Franz Kopp 547. 30.6.25 Josef Luig<br />

509. 30.6.21 Josef Kämper 548. 30.6.25 Josef Schütte<br />

510. 30.6.21 Josef Arens 549. 30.6.25 Philipp Eickhoff<br />

511.30.6.21 Fritz Kroll 550. 30.6.25 Heinrich Schröder<br />

512. 30.6.21 Franz Luig jun. 551. 30.6.25 Anton Hillebrand^^)<br />

513. 29.6.22 Fritz Lenze 552. 30.6.26 Heinrich Schäferhoff<br />

514. 29.6.22 Franz W irth 553. 30.6.26 Franz Brandenburg<br />

515. 29.6.22 Josef Werny 554. 30.6.27 J. Mester


555. 30.6.27 Fritz Koch<br />

556. 30.6.27 Heinrich Weber^^)<br />

557. 30.6.27 Josef Koch<br />

558. 30.6.27 Theodor Arens jr.<br />

559. 30.6.27 Aloisius Gockel<br />

561.1.7.28 Gustav Eickhoff<br />

562. 1.7.28 Fritz Sprenger<br />

564. 1.7.28 Norbert Berghoff<br />

566. 1.7.28 Franz Dicke Sohn des Theodor Dicke<br />

567.1.7.29 Wilhelm Grafe<br />

568. 1.7.29 Joseph Hillebrandt jr.<br />

569. 1.7.29 Theodor Fellinghausen<br />

570.1.7.29 Heinrich Schöne jr.<br />

571.1.7.29 Fritz Kemper<br />

572. 1.7.29 Franz Koch<br />

573. 30.6.30. Franz Dicke jr. Sohn des Franz Dicke<br />

574. 30.6.30 Franz Fellinghausen<br />

575. 30.6.32 Franz Kämper<br />

576. 30.6.32 Kaspar Süggeler<br />

577. 30.6.32 <strong>Peter</strong> Kemper Haus Mülheim<br />

578. 30.6.32 Clemens Kemper<br />

579. 30.6.32 Heinrich Kellerhoff<br />

580. 30.6.32 Franz Roderfeld<br />

581.30.6.32 Klemens Hillebrand<br />

582. 30.6.32 Klemens Schöne<br />

583. 1.7.34 Heinrich Koch<br />

584. 1.7.34 Klemens Eickhoff<br />

585. 1.7.34 Josef Dicke<br />

586. 1.7.34 Bernad Cramer<br />

587. 2.7.34 Heinrich Grafe<br />

588. 22.4.35 Engelbert Gockel<br />

589. 27.6.35 Heinrich Kemper<br />

590. 29.6.35 Fritz Luig<br />

591.29.6.35 Wilhelm Dicke<br />

592. 29.6.35 Georg Schöne<br />

593. 9.6.36 Joseph Schulte Nölke<br />

594. 10.6.36 Franz Artmann<br />

595. 29.6.36 Fritz Wortmann<br />

596. 29.6.36 Joseph Kordes<br />

597. 29.6.37 Hugo Hillebrandt<br />

598. 29.6.37 Fritz Dicke<br />

599. 3.7.38 Johanes Sprenger j.<br />

600. 29.6.37 Franz Schöne<br />

601. 3.7.38 Bernad Schöne<br />

602. 3.7.38 Josef Risse<br />

603. 3.7.38 Ewald Hillebrand<br />

604. 3.7.39 Josef Kühle (Hermes)<br />

605. 3.7.39 Otto Mennekes<br />

606. 3.7.39 Josef Wiegelmann<br />

607. 3.7.39 Leo Reinhold<br />

608. 3.7.39 Josef Mühlenschulte<br />

609. 3.7.39 Josef Sprenger junior<br />

610. 3.7.39 Heinz Eickhoff<br />

611.3.7.39 Kaspar Schöne junior<br />

612. 3.7.39 Edmund Hillebrand^’)<br />

Anmerkungen:<br />

1) 1821 galt 1 Taler = 30 Silbergroschen, 1 Silbergroschen = 12 Pfennig<br />

2) Nachträglich ohne Ordnungszahl eingefügt.<br />

3) Ebenfalls nachträglich jedoch mit der Ordnungszahl 40 % eingefügt.<br />

4) Franz später gestrichen und Bernard eingefügt.<br />

5) Das H ist unleserlich, durchgeschrieben.<br />

6) Franz Weicken war seit 1829 Lehrer in Waldhausen und über mehrere<br />

<strong>Jahre</strong> Rechner der Bruderschaft. Als er im <strong>Jahre</strong> 1847 starb, war er erst<br />

45 <strong>Jahre</strong> alt.<br />

7) Unleserlich, stark verschrieben.<br />

8) Ohne Ordungszahl nachträglich eingefügt.<br />

9) Unter Nr. 151 ’Anachträglich eingefügt.<br />

10) Mit der lfd. Nr. 152 ändert der Rendant die Titel der Rubriken. 1. Namen<br />

und Wohnort der zum Kirchspiel Mülheim gehörende Schützen. 2. Eintrittsgeld<br />

beträgt. 3. Ist aufbezahlt. 4. Ist ganz ausbezahlt. 5. Austritt<br />

durch Tod oder sonstige Ursachen.<br />

11) Das Eintrittsgeld wird in diesem Jahr um 3 Pf. erhöht. Es beträgt jetzt<br />

1 Rtlr. 10 Sgr. 6 Pfg.<br />

12) Die Ordnungszahl 177. wird irrtümlich wiederholt.<br />

13) Nachträglich mit der Ordnungszahl 185 ’A eingefügt.<br />

14) Der Rendant fügt vom Jahr 1848 an eine neue Rubrik ein: Datum des Eintritts<br />

zur Schützengesellschaft<br />

15) Der Rendant läßt hier, wohl versehentlich, auf die Mitgliedsnummer 215<br />

die Nr. 315 folgen.<br />

16) Spätere Ergänzung von anderer Hand.<br />

17) wie Fußnote 15<br />

18) Das Datum des Eintritts in die Bruderschaft mag m.E. der Termin des<br />

Schützenfestes im Aufnahmejahr sein.<br />

19) Hier wird der Zählfehler bemerkt, der Rendant fährt mit der 5ahlung um<br />

100 gekürzt fort.<br />

20) Zählfehler des Rendanten beim tJbertrag auf eine neue Seite.<br />

21) Das Eintrittsgeld beträgt nach der Währungsumstellung jetzt 4 Mark.<br />

22) Später ohne Ordnungszahl nachgetragen.<br />

23) Zählfehler des Rendanten.<br />

24) Dahinter in Klanmiern: von auswärts, aus Brilon.<br />

25) Dahinter: aus Niederbergheim.<br />

26) Unter derselben Ordnungszahl nachträglich von anderer Hand eingetragen.<br />

27) An dieser <strong>St</strong>elle entsteht, bedingt durch den II. Weltkrieg, eine Unterbrechung<br />

des Mitgliederverzeichnisses. Mit dem 28.6.1947 wird die Liste fortgesetzt.


Mitgliederliste mit Eintrittsjahr — <strong>St</strong>and 31.12.1991<br />

1922 Luig, August 1949 Cordes, Alwin 1958<br />

1924 Hillebrand Franz 1950 <strong>St</strong>amen, Anton 1958<br />

1925 Luig, Josef 1951 Korff, <strong>Paul</strong> 1959<br />

1928 Hillebrand, Karl 1951 Wäsche, August 1959<br />

1929 Hillebrand, Josef 1951 Menne, Hans 1959<br />

1929 Kemper, Fritz 1951 Hülsmann, Bernhard 1959<br />

1934 Eickhoff, Clemens 1951 Schulte-Kroll, Karl 1959<br />

1934 Hillebrand, Ludwig 1952 Schneider, Berni 1959<br />

1934 Cramer, Bernhard 1953 Göers, Anton 1959<br />

1936 Schulze-Geisthövel, Josef 1953 Fellinghausen, Walter 1959<br />

1936 Cordes, Josef 1954 Raulf, Heinz 1959<br />

1937 Dicke, Fritz 1954 Arens, Eugen 1959<br />

1939 Kühle, Josef 1954 H aarhoff, Karl 1959<br />

1939 Wiegelmann, Josef 1954 Schröder, Heinrich 1959<br />

1939 Wiegelmann, Fritz 1955 Luig, Franz 1959<br />

1939 Reinold, Leo 1955 Eickhoff, <strong>Paul</strong> 1960<br />

1939 Hillebrand, Edmund 1955 Wiegelmann, Gisbert 1960<br />

1939 Mennekes, Otto 1955 Kaminski, Max 1960<br />

1939 Puppe, Fritz 1955 Schöne, Reinhard 1960<br />

1947 Rose, Max 1955 Eickhoff, Bernfried 1960<br />

1947 Wiegelmann, Erich 1955 Arens, Hubert 1961<br />

1947 Wiegelmann, Siegfried 1955 Eickhoff, Otto 1961<br />

1947 Wiegelmann, Heinz 1955 Grafe, Fritz 1961<br />

1947 Schulte-Nölke, Heinrich 1956 Kemper, Eduard 1961<br />

1947 Kemper, <strong>Paul</strong> 1956 Koch, Franz 1961<br />

1947 Dicke, Alfons 1956 Schulte, Franz 1962<br />

1947 Schulte, Fritz 1956 Schäferhoff, Franz 1962<br />

1947 Schöne, Josef 1956 Farke, Walter 1962<br />

1947 Hillebrand, Hubert 1956 Eickhoff, Heinz 1962<br />

1947 Schulte, Leo 1957 Schöne, Hubert 1962<br />

1947 Budeus, Alfred 1957 Arens, Theo 1962<br />

1947 Gosmann, Willi 1957 Eickhoff, Franz-Josef 1963<br />

1947 Kußmann, Heinz 1957 Cuhsmann, <strong>Paul</strong> 1963<br />

1947 Schäferhoff, Theo 1957 Schöne, Karl-Heinz 1963<br />

1947 Hillebrand, Fritz 1957 Barkschat, Erich 1963<br />

1948 Wittekamp, Jac 1958 Kopp, Alfred 1963<br />

1949 Arens, August 1958 Kopp, Heinz 1963<br />

1949 Rüther, Anton 1958 Prinz, Horst 1963<br />

1949 Schwarzenberg, Josef 1958 Michel, Clemens 1963


1964 Hillebrand, Ludwig 1969<br />

1964 Sprenger, Georg 1969<br />

1964 Levenig, Franz 1969<br />

1964 Schneider, Alfons 1969<br />

1964 Luig, Franz-Josef 1969<br />

1964 Hillebrand, <strong>Paul</strong> 1970<br />

1965 Koch, Reinhold 1970<br />

1965 Lenze, Erich 1970<br />

1965 Koch, Georg 1970<br />

1965 Birke, Klaus 1970<br />

1965 Kuhnke, Horst 1970<br />

1966 Kinzel, Oskar 1970<br />

1966 Ahmann, Heinz 1970<br />

1966 Eickhoff, Willi 1972<br />

1966 Luig, Manfred 1972<br />

1966 Spitzkatz, Dieter 1972<br />

1966 Cramer, Heinz-Jürgen 1972<br />

1966 Kemper, Franz 1972<br />

1966 Sprenger, Franz 1973<br />

1966 Kemper, Georg 1973<br />

1966 Wohlmeiner, <strong>Paul</strong> 1973<br />

1966 Hein, Joachim 1973<br />

1967 Cordes, Bernfried 1973<br />

1967 Kemper, Josef 1973<br />

1967 Koch, Josef 1973<br />

1967 Rüther, Franz 1973<br />

1967 Schneider, Antonius 1974<br />

1967 Kemper, Egbert 1974<br />

1967 Brandenburg, Josef 1974<br />

1967 Hillebrand, <strong>Peter</strong> 1974<br />

1967 Cramer, Bernd 1974<br />

1968 Bartel, Winfried 1974<br />

1968 Urner, Heinrich 1974<br />

1968 Siesmann, Josef 1975<br />

1968 Schneider, <strong>Peter</strong> 1975<br />

1968 Dienemann, Helmut 1975<br />

1968 Süggeler, Reinhard 1975<br />

1968 Schmidt, Manfred 1975<br />

1969 Barsnick, <strong>Peter</strong> 1975<br />

1975 Zölzer, Rudolf<br />

1975 Kruse, Alfons<br />

1975 Bräutigam, Walter<br />

1976 Sachse, Wolfgang<br />

1976 Koch, Fritz<br />

1976 Lachmann, Fritz<br />

1976 Dicke, Franz<br />

1976 Wiegelmann, Wolfgang<br />

1977 Arens, Josef<br />

1977 Bräutigam, Rudolf<br />

1977 Bräutigam, Hans-Georg<br />

1977 Budeus, Burkhardt<br />

1977 Eickhoff, Bernd<br />

1977 Frigge, Ulrich<br />

1977 Göers, Karl-Heinz<br />

1977 Herbort, Günter<br />

1977 Heinze, Friedrich-Wilhelm<br />

1977 Henneke, <strong>St</strong>efan<br />

1977 Hillebrand, Karl-Josef<br />

1977 Jäger, Erwin<br />

1977 Kurz, Heinz<br />

1977 Krick, Helmut<br />

1977 Lehmenkühler, Horst<br />

1977 Risse, Anton<br />

1977 Schauerte, Rainer<br />

1977 Schöne, Bodo<br />

1977 <strong>St</strong>ubbe, Georg<br />

1977 Schuhe, Walter<br />

1977 Wirth, Hansi<br />

1977 Wiegelmann, Siegfried jun.<br />

1977 Sprenger, Werner<br />

1977 Wolters, Josef<br />

1978 Marx, <strong>Peter</strong><br />

1978 Buchwald, Wolfgang<br />

1978 Wienecke, Josef<br />

1978 Puppe, Fritz jun.<br />

1978 Müller, Friedei<br />

1978 Spitzkatz, <strong>Peter</strong><br />

1978 Hülsmann, Heinz


1978 Rüther, Wolfgang<br />

1978 Leutner, Theo<br />

1978 Patzelt, Erich<br />

1978 Ahmann, Manfred<br />

1978 Dolle, Eckhard<br />

1978 Kruse, Rudolf<br />

1978 Schäferhoff, Heinz<br />

1979 Kaminski, Arnold<br />

1979 Hülsmann, Ferdinand<br />

1979 Dicke, <strong>Peter</strong><br />

1979 Arens, Dieter<br />

1979 Müller, Reinhard<br />

1979 Becker, Walter<br />

1979 Dicke, Alfons jun.<br />

1979 Schmitz, Ferdinand<br />

1979 Barkschat, Dieter<br />

1979 Barkschat, Jürgen<br />

1979 Roderfeld, Theo<br />

1979 Kemper, Gerhard<br />

1979 Klose, Hans-Jürgen<br />

1979 J ä p r , Heinrich<br />

1979 Wiegelmann, Michael<br />

1979 van <strong>St</strong>ein, Jan<br />

1980 Blankenburg, Volker<br />

1980 <strong>St</strong>amen, Heinz-Günter<br />

1980 Müller, Günter<br />

1980 Wiegelmann, <strong>Peter</strong><br />

1980 <strong>St</strong>ute, Wolfgang<br />

1980 Lux, Heinz-Günter<br />

1980 Bilgic, Halil<br />

1980 Koch, Albert<br />

1980 Hillebrand, Uwe<br />

1980 Körner, Norbert<br />

1980 Hein, Andreas<br />

1980 Süggeler, Günter<br />

1980 Lips, <strong>Peter</strong><br />

1981 Quente, Siegfried<br />

1981 Schütte, Burkhard<br />

1981 Cordes, Eberhard<br />

1981 Scharpenseel, Moritz sen.<br />

1981 W ulf, Helmut<br />

1981 Schuhe Kroll, Ludwig<br />

1981 Frigge, Helmut<br />

1981 Schmalohr, Manfred<br />

1981 Templin, Dieter<br />

1981 Göers, Franz-Josef<br />

1981 Luig, Christoph<br />

1981 Helle, Michael<br />

1981 Helle, <strong>St</strong>ephan<br />

1981 Müller, Wolfgang<br />

1982 Beckschäfer, <strong>Peter</strong><br />

1982 Beckschäfer, Franz<br />

1982 Puppe, Reinhard<br />

1982 Eickhoff, <strong>St</strong>efan<br />

1982 Schneider, Bernd<br />

1982 Wolff, Jürgen<br />

1982 <strong>St</strong>amen, Hubert<br />

1982 <strong>St</strong>amen, Rainer<br />

1982 Hötte, Herbert<br />

1982 Eickhoff, Dirk<br />

1982 Birke, Guido<br />

1982 Pasquale, Berardi<br />

1982 Maiers, Manfred<br />

1982 Kramer, Wolfgang<br />

1982 Eickhoff, Andreas<br />

1983 Michel, Martin<br />

1983 Bay, Armin<br />

1983 Luig, Roland<br />

1983 Rinschede, Wilhelm<br />

1983 Schütte, Heinz<br />

1983 Müller, Franz-Josef<br />

1983 Grundhoff, M artin<br />

1983 Hämmerling, Erich<br />

1983 Droste, Hubertus<br />

1983 Hertmann, Jürgen<br />

1984 Hein, Georg<br />

1984 Hecker, Walter<br />

1984 Schäfer, Alfons<br />

1984 Fromme, Albert<br />

1984 Eickhoff, Caspar<br />

1984 Ahmann, Rolf<br />

1984 Beringer, Herbert<br />

1984 Klemmt, Ulli<br />

1984 Friske, Friedei<br />

1984 Eickhoff, <strong>Paul</strong><br />

1984 Zuck, Werner<br />

1985 Schütte, Hendrik<br />

1985 W eusthoff, Frank<br />

1985 Kohl, Franz-Josef<br />

1985 Brisken, <strong>Paul</strong>-Georg<br />

1985 Frenz, Heiner<br />

1985 Frenz, Bruno<br />

1985 Bartsch, <strong>Peter</strong><br />

1985 Schulte, Elmar<br />

1985 Cruse, Hermann<br />

1985 Gudenoge, Ludger<br />

1985 Köhler, Bernd<br />

1985 Auris, <strong>St</strong>efan<br />

1985 Eickhoff, Elmar<br />

1985 Schulte, Thomas<br />

1985 Cramer, Helmut<br />

1985 Dicke, Gregor<br />

1985 Winnig, Thorsten<br />

1985 Dahlberg, Markus<br />

1985 Grundhoff, Rainer<br />

1985 Korff, Christian<br />

1985 Schneider, Meinolf<br />

1985 Sprenger, Gerhard<br />

1985 Koch, Michael<br />

1985 Beele, Franz<br />

1985 Eickhoff, Daniel<br />

1985 H üffer, Rolf-Dieter<br />

1985 Papenfort, Dietmar<br />

1985 Bräker, Volker<br />

1985 Bracht, Josef jun.<br />

1985 Kußmann, Werner<br />

1985 Weiken, Rainer


1986 Prinz, <strong>Peter</strong><br />

1986 Luig, Ralf<br />

1986 Schöne, Jürgen<br />

1986 Neurath, Ewald<br />

1986 Siegert, Dagobert<br />

1986 Süggeler, Rene<br />

1986 Luig, Frank<br />

1986 Luig, Rüdiger<br />

1986 Kinzel, Horst<br />

1986 Gudermann, Clemens<br />

1986 Buchwald, Hans-Joachim<br />

1986 Prinz, Markus<br />

1987 Galinski, Horst<br />

1987 Werr, Benno<br />

1987 <strong>St</strong>amen, Antonius<br />

1987 Jacobs, Karl<br />

1987 Korff, <strong>St</strong>efan<br />

1987 Baumgarten, Georg<br />

1987 Mauter, Rüdiger<br />

1987 Michels, Thomas<br />

1987 Dahlberg, Harald<br />

1987 Zerhau-Dreihöfer, Harald<br />

1987 Wessel, Gregor<br />

1987 Kemper, <strong>Peter</strong><br />

1987 Kaja, Günter<br />

1987 <strong>St</strong>avros, Metsios<br />

1988 Wiegelmann, Lothar<br />

1988 Wiegelmann, Rafael<br />

1988 Kühle, <strong>Paul</strong><br />

1988 Wegener, <strong>Peter</strong><br />

1988 Kumpernatz, <strong>St</strong>ephan<br />

1988 Geisthoff, Hubert<br />

1988 Goßmann, Fritz jun.<br />

1988 Kramer, <strong>Peter</strong><br />

1988 Süggeler, Dirk<br />

1988 Grewe, Siegfried<br />

1988 Schütte, Bernd<br />

1988 Schauerte, Martin<br />

1988 Arnrich, Willi<br />

1988 Mewes, Dieter<br />

1988 Heutger, Franz-Josef<br />

1988 Fandrich, Wilfried<br />

1989 <strong>St</strong>ahlmecke, Ulrich<br />

1989 Biermann, Tobias<br />

1989 Schäferhoff, Dietmar<br />

1989 Pöppelbaum, Norbert<br />

1989 Möller, Ralf<br />

1989 Schöne, Thomas<br />

1989 Klemmt, Matthias-Oswald<br />

1989 Schulze, Hans-Werner<br />

1989 Lenze, <strong>Peter</strong><br />

1989 Buddeus, Werner<br />

1989 Mayer, Bernhard<br />

1989 Schütte, Martin<br />

1989 Fröhlich, Helmut<br />

1989 Reinold, Leo<br />

1989 Reinold, Lorenz<br />

1989 Cremer, Matthias<br />

1989 Severin, Hans-Jürgen<br />

1990 Summen, Hans<br />

1990 Röing, Nils<br />

1990 Cramer, Markus<br />

1990 Wilmes, Heinz<br />

1990 Gudermann, Alfred<br />

1990 Karrie, Olaf<br />

1990 Piepenburg, Thorsten<br />

1990 Sprenger, Christian<br />

1990 Kuhnke, Lars<br />

1990 Schöne, Gregor<br />

1990 Cordes, Michael<br />

1990 Schmidt, Hubert<br />

1990 Prinz, Franz-Josef<br />

1990 Bartsch, Alfred<br />

1990 Brock, Thomas<br />

1991 Sprenger, Friedhelm jun.<br />

1991 Grundhoff, Franz-Josef<br />

1991 Patzelt, <strong>Peter</strong><br />

1991 Koch, <strong>Peter</strong><br />

1991 Brinkmann, Helmut<br />

1991 Schulte-Kroll, Bernd<br />

1991 Beringer, Oliver<br />

1991 Schirk, Nikolaus<br />

1991 Gröblinghoff, Caspar<br />

1991 Süggeler, Mike<br />

1991 Buchwald, Carsten<br />

1991 Hunecke, Dirk<br />

1991 Pose, Wolfgang<br />

1991 Beele, Martin<br />

1991 Budeus, Christof<br />

1991 Sonnewend, Richard<br />

1991 Heuken, Werner<br />

1991 Baumhoff, Siegfried<br />

1991 van Hueth, Bernd<br />

In den letzten 25 <strong>Jahre</strong>n sind 308<br />

Schützen der Bruderschaft beigetreten.


Folgende Inserenten unterstützten die Herstellung dieser Festschrift,<br />

wofür wir uns bedanken.<br />

Franz Ahring<br />

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Boschstraße 7<br />

4783 Anröchte, Tel. 02947 / 4999<br />

Friedei Dicke GmbH<br />

M otorenfachbetrieb/Kfz-Technik<br />

Plattenweg 3<br />

4783 Anröchte-Altenmellrich<br />

Tel. 0 2 9 4 7 /1 0 0 5 u . 3044<br />

Bauernstübchen<br />

Gundolf Ehlert<br />

Erlenweg 45<br />

4788 W arstein-Mülheim, Tel. 0 2 9 2 5 /2 8 2 1<br />

<strong>Peter</strong> Eickhoff<br />

H if - Video - TV - SAT-Anlagen,<br />

Haustechnik, Elektro, Küchen<br />

Külbe 18-22<br />

4788 Warsten-Belecke, Tel. 0 2 9 0 2 /7 4 7 4<br />

Franz-Josef Eickhoff<br />

Damen- und Herrensalon<br />

»system professional«<br />

<strong>Peter</strong>bache 7<br />

4788 W arstein-Mülheim, Tel. 0 2 9 2 5 /5 4 5


Bernhard Eiling<br />

Walzenmühle und Landhandel<br />

Möhnestraße 98<br />

4788 W arstein-Sichtigvor, Tel. 0 2 9 2 5 /2 4 2 0<br />

GetränkegroBhandel Ferber<br />

Inh. P. Ferber u. B. Linnemann<br />

Bachstraße 4<br />

4788 Warstein-Allagen, Tel. 0 2 9 2 5 /1 8 96<br />

Tiefbau<br />

Heinz-A. Fleige GmbH<br />

4788 Warstein-Belecke, Tel. 0 2 9 0 2 /7 1 41 7<br />

<strong>Paul</strong> Frenz<br />

Heizung - Sanitär<br />

Grenzweg 11<br />

4788 Warstein-Allagen, Tel. 0 2 9 2 5 /3 3 5 1<br />

Bäckerei<br />

Helmut Frigge<br />

Bergstraße 10<br />

4788 Warstein-Sichtigvor, Tel. 0 2 9 2 5 /3 9 1 2<br />

Karl-Friedrich Funke<br />

Dipl.-Ing. Architekt BDB<br />

4788 Warstein-Sichtigvor, Tel. 0 2 9 2 5 /2 3 0 5<br />

Fax 1266<br />

Möbel C ents GmbH<br />

Schützenkamp 4<br />

4784 Rüthen-Menzel, Tel. 0 2 9 5 2 /7 0 1<br />

Fax 02952/8001<br />

Juwelier - Brillenmode Giese<br />

staatl. gepr. Augenoptiker<br />

und Augenoptikermeister<br />

Hauptstraße 83<br />

4788 Warstein, Tel. 0 2 9 0 2 /4 4 59<br />

Fax 5 8916<br />

Fleischerfachgeschäft<br />

Qualitätsfleisch aus hauseigener Schlachtung<br />

Franz-Josef Goers<br />

Möhnestraße 84<br />

4788 W arstein-Sichtigvor, Tel. 02925 / 648<br />

Fritz Gosmann<br />

Farben - Lacke - Glas,<br />

Tapeten - Fußbodenbeläge<br />

SchUtzenkamp 33<br />

4788 W arstein-Sichtigvor, Tel. 0 2 9 2 5 /3 4 81<br />

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Ihr Einkaufsziel in Warstein-Allagen<br />

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Jahnstraße 9<br />

4788 Warstein-Sichtigvor<br />

Tel. 0 2 9 2 5 /8 0 9 - 0<br />

Fax 80990, BTX 8 0 9 -0<br />

Wolfgang Gröblinghoff<br />

Bau- und Möbelwerkstätte<br />

Bestattungen - Überführungen<br />

<strong>St</strong>. Georgstraße 8<br />

4788 Warstein-Sichtigvor, Tel. 02925 / 2495<br />

Fotosatzstudio G nindhoff<br />

Druckservice für Sieb- und Offsetdruck<br />

Liebkamp 14a<br />

4788 Warstein-Sichtigvor<br />

Tel. 0 2 9 2 5 /4 0 7 0 , Fax 38 70<br />

Adelheid Hämmerling<br />

Kosmetik und med. Fußpflege<br />

Von-Plettenberg-<strong>St</strong>raße 26<br />

4788 Warstein-Mülheim, Tel. 0 2 9 2 5 /3 0 7 1<br />

Buch- und Offsetdruckerei Henke<br />

Inh. Marianne Henke-Burtzyk<br />

H auptstraße 64<br />

4783 Anröchte, Tel. 0 2 9 4 7 /3 3 62<br />

Fax 0 2 9 4 7 /3 7 2 1<br />

Gardinen Herbold<br />

Gardinen, Kleinlederwaren<br />

Möhnestraße 79<br />

4788 W arstein-Mülheim, Tel. 0 2 9 2 5 /2 9 3 9<br />

<strong>St</strong>efan Hesse<br />

Festbewirtung<br />

Alter Schützenweg 2<br />

4796 Salzkotten-Verlar<br />

Heunert<br />

Fachgroßhandel<br />

Boleweg 8<br />

4770 Soest, Tel. 0 2 9 2 1 /6 8 9 -0<br />

Fax 0 2 9 2 1 /6 8 9 54<br />

Getränkeverlag Heutger<br />

4788 Warstein-Belecke, Tel. 0 2 9 0 2 /7 3 4 2<br />

<strong>Peter</strong> Hillebrand<br />

Fachgroßhandlung für Regeltechnik<br />

Römerstraße 1<br />

4788 Warstein-Sichtigvor, Tel. 0 2 9 2 5 / 1000<br />

Bernd van Hueth<br />

Architekt<br />

<strong>St</strong>.-Georg-<strong>St</strong>raße 20<br />

4788 W arstein-Sichtigvor, Tel. 0 2 9 2 5 /1 7 9 9<br />

Landgasthof Jacobs<br />

Waldhausen<br />

<strong>St</strong>.-Barbara-<strong>St</strong>raße 6<br />

4788 W arsten, Tel. 0 2 9 2 5 /2 4 9 0<br />

Gleich<br />

Fahrzeugteile, Autozubehör,<br />

Groß- und Einzelhandel<br />

Rangestraße 51<br />

4788 Warstein, Tel. 02902 / 44 00 und 44 22<br />

Video und CD-Verleih Number one<br />

Lanfer 45<br />

4788 Warstein-Belecke, Tel. 0 29 02 / 7 58 08<br />

Öffnungszeiten: Mo. — Fr. 10 — 12 und<br />

15 — 20 U hr, Sa. 11 — 20 Uhr<br />

Joos - bau GmbH<br />

Bauunternehmung, Baustoffhandel<br />

Goethestraße 5<br />

4788 Warstein-Belecke, Tel. 0 2 9 0 2 /7 5 1 38<br />

Lager Wiebusch, Tel. 02902 / 71404


Cafe-Restaurant »Schweizer Haus«<br />

Günter Kaja<br />

Möhnestraße 83<br />

4788 Warstein-Mülheim, Tel. 0 2 9 2 5 /1 8 5 3<br />

Franz-Josef Levenig<br />

Automobile - Tankstelle<br />

M öhnestraße 39<br />

4788 Warstein-Mülheim, Tel. 0 2 9 2 5 /6 1 6<br />

Manfred Maiers<br />

Blumengeschäft und Friedhofspflege<br />

Schützenkamp 21<br />

4788 Warstein-Sichtigvor, Tel. 0 2 9 2 5 /7 4 4<br />

Kampmann, FachgroOhandel<br />

Ihr Partner für Tabakwaren<br />

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Gastro-Kaffee, Süßwaren, Spirituosen<br />

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Bedachungen und Gerüstbau<br />

M öhnestraße 124<br />

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Fax 4319<br />

Gaststätte Möhneklause<br />

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Tel. 0 2 9 2 5 /2 4 45<br />

MKS Sichtigvor<br />

Klemmt & Kruse GmbH<br />

Metall- und Kunststoffwerk<br />

4788 Warstein-Sichtigvor<br />

Tel. 0 2 9 2 5 /8 0 6 - 0 , Fax 8 06-66<br />

Korf und Partner<br />

Ges. für individuelles Bauen GmbH<br />

Möhnestraße 118<br />

5760 Arnsberg-Neheim<br />

Tel. 0 2 9 3 2 /2 3 0 9 5 /6<br />

Kruse<br />

M otorrad und Freizeit GmbH<br />

Werler Landstraße 4a<br />

4770 Soest, Tel. 0 2 9 2 1 /6 0 0 6 8 , Fax 65240<br />

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Herren-Moden LInn<br />

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Hotel - Pension Formanns<br />

Inh. W. Lohmann<br />

<strong>St</strong>.-Georg-<strong>St</strong>raße 44<br />

4788 W arstein-Sichtigvor, Tel. 0 2 9 2 5 /5 2 4<br />

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Auto- und Anhängervermietung<br />

4788 Warstein-Sichtigvor<br />

Tel. 0 2 9 2 5 /1 3 8 9 u n d 3847<br />

Lübbert - Furniere GmbH<br />

Holz- und Furnierhandlung<br />

4835 Rietberg 3 - M asthohe<br />

Tel. 0 2 9 4 4 /3 8 1-3 82<br />

Holz-Land, Holz-Lutter<br />

4788 Warstein-Belecke, Tel. 0 2 9 2 5 /7 4 4 7<br />

Allianz-Versicherung<br />

Heinz-Günther Lux<br />

Hauptvertretung<br />

Möhnestraße 108<br />

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Möhnestraße 104<br />

4788 Warstein-Sichtigvor, Tel. 0 2 9 2 5 /3 3 3 1<br />

Menke Kunststoffe<br />

GmbH & Co. KG<br />

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Postfach 1248<br />

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BMW-Vertragshändler<br />

Ritterstraße 10<br />

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Fax 2500<br />

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Bosch Dienst<br />

Beiecker Landstraße 39<br />

4788 Warstein, Tel. 02902 / 691<br />

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Kurierdienst, Terminfracht, Eilsendungen<br />

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Tel. 0 2925/2 1 7 5<br />

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Bodenbeläge - Verglasung - Gerüstbau<br />

Hammerbergstraße 22<br />

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Containerdienst Schulte-Kroll<br />

Landwirtschaftliches Lohnunternehmen<br />

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4770 Soest, Tel. 0 29 21 / 78 98 -<br />

Westfälische Provinzial Versicherung<br />

Alfons Severin, Geschäftsstellenleiter<br />

Dorfstraße 36<br />

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LVM Versicherungsbüro<br />

Hans Severin<br />

Kirchweg 19<br />

4788 Warstein-Allagen, Tel. 0 2 9 2 5 /4 0 4 5<br />

Bäckerei W alter Fellinghausen<br />

Inh. <strong>St</strong>ute GmbH<br />

Möhnestraße 90<br />

4788 W arstein-Sichtigvor, Tel. 0 2 9 2 5 /2 1 4 7<br />

Siebert + Schmidt OHG<br />

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Römerstraße<br />

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Sparkasse Warstein-RUthen<br />

Hauptstraße 66<br />

Postfach 13 10<br />

4788 W arstein, Tel. 0 2 9 0 2 /8 9 7 - 0<br />

Tel. 0 2 9 2 5 /2 5 67<br />

Bauunternehmung<br />

Hubert Völker<br />

Schillingweg 49<br />

4788 Warstein-Niederbergheim<br />

Tel. 0 2 9 2 5 / 1566<br />

Volksbank Warstein eG<br />

Zweigstelle Warstein-Sichtigvor<br />

M öhnestraße 94<br />

4788 W arstein-Sichtigvor, Tel. 0 2 9 2 5 /5 8 2<br />

Spar- und Darlehnskasse Belecke eG<br />

Niederlassung Mülheim-Sichtigvor<br />

Neue <strong>St</strong>raße 1<br />

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Auto-Elektrik<br />

Wolfgang Wagner<br />

Emil-Siepmann-<strong>St</strong>raße 9<br />

4788 Warstein-Belecke, Tel. 0 2 9 0 2 /7 51 63<br />

Schuh - Sport - Sprenger<br />

Möhnestraße 92<br />

4788 Warstein-Sichtigvor, Tel. 0 2 9 2 5 /3 2 3 3<br />

Dorfstraße 47<br />

4788 Warstein-Allagen, Tel. 0 2 9 2 5 /2 3 90<br />

Natursteinwerk Möhnetal<br />

Heinz Weber GmbH<br />

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Möhnestraße 92<br />

4788 W arstein-Sichtigvor, Tel. 0 2 9 2 5 /1 6 6 9<br />

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Ulrich <strong>St</strong>einbrecher<br />

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Fahrschule<br />

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4788 W arstein-Allagen, Tel. 0 2 9 2 5 /5 7 7


Traditionell akt<br />

Seit 1753.<br />

DAS EINZIG WAHRE (@) WARSTE INER<br />

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