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DIE 12 EDELSTEINE IN BIBEL & GESCHICHTE - Reli4you

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<strong>DIE</strong> <strong>12</strong> <strong>EDELSTE<strong>IN</strong>E</strong> <strong>IN</strong> <strong>BIBEL</strong><br />

& <strong>GESCHICHTE</strong><br />

Edelsteine 1


1. Erstes Testament: Ex 28, 17-21<br />

Dass in der Zeit der Abfassung des Ersten Testamentes, bzw.<br />

der damaligen Schriften die Edelsteine bereits eine symbolische<br />

Bedeutung hatten, ist anzunehmen. Möglicherweise<br />

wurden ihnen sogar göttliche Kräfte zugeschrieben.<br />

Um auch diese polytheistischen Götter zu entmystifizieren,<br />

wurden sie in die mosaische Liturgie einbezogen.<br />

1.1 „Auf das Brustschild sollst du einen<br />

Besatz von Steinen anbringen; …“„<br />

Eine Reihe besteht aus<br />

einem<br />

Die zweite soll einen …<br />

enthalten<br />

Die dritte einen<br />

Die vierte einen<br />

Karneol, Topas und Smaragd<br />

Rubin, Saphir und Jaspis<br />

Hyazinth, Achat und Amethyst<br />

Chrysolith, Beryll und<br />

Onyx.<br />

Die Hohepriester trugen diese zwölf Steine auf dem Brustschild<br />

ihres Gewandes, auf den Steinen wurden die Namen<br />

der <strong>12</strong> Stämme Israels eingeschrieben<br />

1.2 Zuordnung zu den <strong>12</strong> Stämmen Israels<br />

Der christliche Schriftsteller Josephus von Scythopolis (286<br />

- 356 n. Chr.) beschreibt folgende Zuordnung:<br />

<strong>12</strong> Stämme Ex 28, 17-21<br />

Ruben<br />

Asser<br />

Gad<br />

Issachar<br />

Levi<br />

Simon<br />

Judah<br />

Zebulon<br />

Naphtali<br />

Benjamin<br />

Josef<br />

Dan<br />

Karneol<br />

Jaspis<br />

Onyx<br />

Lapislazuli<br />

Smaragd<br />

Peridot<br />

Granat<br />

Bergkristall<br />

Citrin<br />

Achat<br />

Zirkon<br />

Amethyst<br />

http://www.skielka-designschmuck.de/lexikon/geburtsstein/index.<br />

php3<br />

In der Ikonographie z.B. bei den Bildern Vermählung Josefs<br />

und Marias (Kapelle im Curhaus, Vermählungsbrunnen am<br />

Hohen Markt, Wien, …)<br />

2 Edelsteine<br />

MYTHOLOGISCHE STE<strong>IN</strong>E AUS DER <strong>BIBEL</strong><br />

1. Mose 2, <strong>12</strong>:<br />

Und das Gold des Landes Hevila ist köstlich; und da findet<br />

man Bedellion (Harz) und den Edelstein ONYX.<br />

2. Mose 24, 10:<br />

Und sahen den Gott Israels. Unter seinen Füßen war es wie<br />

schöner SAPHIR und wie die Gestalt des Himmels, wenn es<br />

klar ist.<br />

2. Mose 28, 9-11:<br />

Und sollst 2 ONYXSTE<strong>IN</strong>E nehmen und darauf graben die<br />

Namen der Kinder Israels, auf jeglichen 6 Namen, nach der<br />

Ordnung ihres Alters. Das sollst du tun durch die Steinschneider,<br />

die da SIEGEL graben, also daß sie mit Gold<br />

umher gefaßt werden.<br />

Hiob 28, 1-19:<br />

Es hat das Silber seine Gänge, und das Gold, das man läutert,<br />

seinen Ort. Eisen bringt man aus der Erde, und aus den<br />

Steinen schmelzt man Erz. Man macht der Finsternis ein<br />

Ende und findet zuletzt das Gestein tief verborgen.<br />

Man zerwühlt unten die Erde wie mit Feuer. Man findet<br />

SAPHIR an etlichen Örtern, und Erdenklöße, da Gold ist.<br />

Auch legt man die Hand an die Felsen und gräbt die Berge<br />

um. Man reißt Bäche aus den Felsen; und alles, was köstlich<br />

ist, sieht das Auge.<br />

Wo will man aber die Weisheit finden? Und wo ist die Stätte<br />

des Verstandes? Es gilt ihr nicht gleich ophirisch Gold oder<br />

köstlicher ONYX und SAPHIR. KORALLEN und KRIS-<br />

TALL achtet man gegen sie nicht. Die Weisheit ist höher zu<br />

wägen denn PERLEN.<br />

TOPAS aus Mohrenland wird ihr nicht gleich geschätzt, und<br />

das reinste Gold gilt ihr nicht gleich.<br />

Sprüche 31, 10:<br />

Wem ein tugendsam Weib beschert ist, die ist viel edler<br />

denn die köstlichsten PERLEN.<br />

Hohelied 5, 14:<br />

Seine Hände sind wie goldene Ringe, voll TÜRKISE.<br />

Sein Leib ist wie reines ELFENBE<strong>IN</strong>, mit SAPHIREN<br />

geschmückt.<br />

Jesaja 54, 11-<strong>12</strong>:<br />

Du Elend, über die alle Wetter gehen, und du Trostlose, siehe,<br />

ich will deine Steine wie einen Schmuck legen und will<br />

deinen Grund mit SAPHIREN legen und deine Zinnen aus<br />

KRISTALLEN machen und deine Tore von RUB<strong>IN</strong>EN und<br />

alle deine Grenzen von erwählten Steinen.<br />

Tobias 13, 16:<br />

Jerusalems Tore sind aus SAPHIR gefügt und SMARAGD,<br />

aus edlem Gestein alle seine Mauern ringsum.


Jeremia 17, 1:<br />

Die Sünde Judas ist geschrieben mit eisernen Griffeln und<br />

mit spitzigen DIAMANTEN.<br />

Hesekiel 1, 26:<br />

Und über dem Himmel, so oben über ihnen war, war es<br />

gestaltet wie ein SAPHIR, gleichwie ein Stuhl; und auf dem<br />

Stuhl saß einer, gleichwie ein Mensch gestaltet.<br />

Hesekiel 28, <strong>12</strong>-13:<br />

So spricht der Herr: Du bist ein reinliches Siegel, voller<br />

Weisheit und aus der Maßen schön. Du bist im Lustgarten<br />

Gottes und mit allerlei <strong>EDELSTE<strong>IN</strong>E</strong>N geschmückt: mit<br />

SARDER, TOPAS, DIAMANT, TÜRKIS, ONYX, JASPIS,<br />

SAPHIR, AMETHYST, SMARAGD und GOLD.<br />

Daniel 10, 5-6:<br />

Und hob meine Augen auf und sah, und siehe, da stand ein<br />

Mann in Leinwand und hatte einen goldenen Gürtel um seine<br />

Lenden. Sein Leib war wie ein TÜRKIS, sein Antlitz sah<br />

wie ein Blitz, seine Arme und Füße wie helles, glattes Erz.<br />

Edelsteine 3


2. In der Antike<br />

Um die Farben der Edelsteine zu beschreiben, bezieht man<br />

sich meistens auf den römischen Schriftsteller Secundus Plinius,<br />

den Älteren (Gaius Plinius Secundus), Historiker (um<br />

23-24.8.79 n. Chr.), der einige davon als bedeutungsvoll<br />

bezeichnete.<br />

1. Jaspis: Plinius erwähnte mehrere Jaspisarten; die Alten<br />

schätzten ihn mit etwas Purpurfarbe am höchsten.<br />

2. Saphir: Plinius und Theophrast sahen in dem blauen<br />

Lasurstein, der mit Schwefelkieskörnern oder goldfarbenen<br />

Punkten übersät ist, den Saphir.<br />

3. Chalcedon: Plinius nannte eine besondere Art Smaragd,<br />

der grünlich schillert, „chalcedonisch“, d. h. aus der<br />

bithynischen Stadt Chalcedon (jetzt in der Türkei).<br />

4. Smaragd: Plinius erklärte, das Smaragdgrün übertreffe<br />

jedes andere Grün in der Natur und biete die angenehmste<br />

Augenstärkung.<br />

5. Sardonyx: Nach Plinius war ein solcher Stein im Ring<br />

des Polykrates, aber nach Herodot war es ein Smaragd.<br />

Ursprünglich war es ein durchscheinender „Karneol“ mit<br />

fingernagelähnlich weißem und durchscheinendem Glanz<br />

überzogen. (vom Griechischen: wnux = onyx = Fingernagel).<br />

6. Sarder: Es ist der von den Alten nach der Stadt „Sardes“<br />

benannte und am meisten verwandte Karneol, die gleichmäßig,<br />

schön rot gefärbte Chalcedonart. Dieser Edelstein wurde<br />

auch schon in Kapitel 4 (Offb. 4, 3) erwähnt und erklärt.<br />

7. Chrysolith: Viele denken wie Plinius an den „Topas“,<br />

der sich durch seinen schönen Glanz und seine lichtere Färbung<br />

von dem dunkleren Gelb des Goldes abhebt, also leicht<br />

goldfarben und durchsichtig ist.<br />

8. Beryll: Die Alten verstanden darunter einen durchsichtigen,<br />

blassen Edelstein, welchen die Juweliere heute<br />

„Aquamarin“ nennen, eine Nebenart des Smaragd. - Eine<br />

Ableitung von Beryllos ist „Brillant“, ein geschliffener Diamant,<br />

dem die um 1300 n. Chr. erfundene „Brille“ Name<br />

und Ursprung verdankt, deren Linse damals aus Beryll<br />

geschliffen wurde, bis man Glas ohne Bläschen herstellen<br />

konnte.<br />

9. Topas: Die griechischen Schriftsteller Strabon (=<br />

„Schieler“) aus Amaseia (63 v. Chr. - 19 n. Chr.) und Diodor<br />

aus Agyrion, genannt Diodorus Sicilus (um 80 - um 29 v.<br />

Chr.), beschrieben ihn als gelb. Sein Fundort ist nach Diodor<br />

die im Roten Meer gelegene Insel, deren Topasenreichtum<br />

die Könige Ägyptens ausbeuteten. - Sie wird von Plinius oft<br />

als Topaseninsel bezeichnet. Er beschrieb den Topas als einen<br />

grünen Edelstein, obgleich ihm wohl auch ein rauchgrauer<br />

und honiggelber bekannt war. Plinius erklärte außerdem das<br />

Wort nach der Sprache der troglodytischen Bewohner der<br />

Topaseninsel, wonach „topazin“ = „suchen“ bedeutet.<br />

4 Edelsteine<br />

10. Chrysopras: Ein durch Nickeloxyd apfelgrün gefärbter<br />

Achat, den Plinius für den edleren „Chrysoberyll“ hielt.<br />

11. Hyazinth: Ein gelb- bis rotbraun gefärbter „Zirkon“.<br />

Nach seiner Anmerkung zu 2. Mose 26, 1 kannte Luther den<br />

Stein und die gleichnamige Blume jedoch nur als gelb oder<br />

goldfarben.<br />

<strong>12</strong>. Amethyst: Ein purpurfarbener bis violetter, durchsichtiger<br />

Quarz. Plinius bevorzugte die indischen Edelsteine<br />

dieser Art. Der Name kommt anscheinend von dem Aberglauben<br />

her, der Stein würde vor Trunkenheit schützen. So<br />

sah man ihn als eine Art Gegenmittel an, von griechisch:<br />

meJuw = methuo = berauscht. Daher bedeutet die griechische<br />

Bezeichnung: ameJustoV = amethystos = unberauscht.<br />

http://www.computermission.org/offb/offb21.htm


3. Zweites Testament: Apk 21,18<br />

Apk 21,18 lateinisch Apostel (Mt 10, 2-4)<br />

1. Jaspis<br />

2. Saphir<br />

3. Chalcedon<br />

4. Smaragd<br />

5. Sardonyx<br />

6. Sarder/Sardion<br />

7. Chrysolith<br />

8. Beryll<br />

9. Topas<br />

10. Chrysopras<br />

11. Hyazinth<br />

<strong>12</strong>. Amethyst<br />

Handschrift, Oxford, Ms.Bodl. 352, fol. 13r<br />

Iaspis<br />

Saphirus<br />

Calcedonius<br />

Smaracdus<br />

Sardonius<br />

Sardius<br />

Crisolitus<br />

Berillus<br />

Topasius<br />

Crisoprassus<br />

Lacinetus<br />

Ametistus<br />

Himmlisches Jerusalem<br />

<strong>12</strong> Tore aus Perlen: Namen der <strong>12</strong> Stämme Israels<br />

Die Mauer hat <strong>12</strong> Grundsteine, auf ihnen stehen die Namen der <strong>12</strong> Apostel<br />

BEDEUTUNGSZUORDNUNGEN –<br />

THEOLOGISCHE DEUTUNGEN<br />

Im einzelnen werden den Edelsteinen folgende Bedeutung<br />

zugeschrieben, in der Abfolge der Nennung in der Apk:<br />

1 Jaspis: steht für den Glauben als erste Tugend<br />

2 Saphir: weist auf das doppelte Gebot der Liebe hin<br />

3 Chalcedon: gilt für die heilige Dreieinigkeit (Trinität)<br />

4 Smaragd: ein Zeichen für die vier Evangelien<br />

5 Sardonyx: gilt für die fünf Sinne des Menschen<br />

6 Sarder: am sechsten Tag war die Erschaffung des Menschen<br />

und die Kreuzigung Christi<br />

7 Chrysolith: weist auf die sieben Gaben des Heiligen<br />

Geistes hin<br />

8 Beryll: bedeutet die Zeit der Auferstehung als achte<br />

Weltzeit<br />

9 Topas: ein Zeichen für die neun Engelchöre<br />

10 Chrysopras: weist auf die zehn Gebote hin (Dekalog)<br />

Johannes<br />

Petrus<br />

Andreas<br />

Jakobus Alphäus<br />

Thomas<br />

Jakobus Zebedäus<br />

Philippus<br />

Bartholomäus<br />

Matthäus<br />

Judas Thaddäus<br />

Simon Kananäus<br />

Judas Iskarioth/Matthias<br />

(Paulus)<br />

11 Hyazinth: addiert aus Zehn und Eins, enthält diese Zahl<br />

die Kenntnis der Heiligen Schrift (10) zusammen mit<br />

der Betrachtung des einen Gottes<br />

<strong>12</strong> Amethyst: bedeutet die zwölf Apostel<br />

http://www.ruppenthal.de/html/hauptfenster1.html<br />

Edelsteine 5


4. Die Krone des Heiligen Römischen Reiches<br />

Angefertigt zur Kaiserkrönung OTTOS I. (962-973) in<br />

Rom. Die unter den Reichskleinodien überlieferte Bügelkrone<br />

ist kein einheitliches Werk. Das Stirnkreuz und der<br />

Bügel stammen lt. Inschrift aus der Zeit Konrads II. (1024-<br />

39). Die ursprüngliche Krone hatte an den Seiten herabhängende<br />

Pendilien, sowie auf den Stirn-, Nacken- und<br />

Schläfenplatten je drei aufgesteckte Bekrönungen. Abstand<br />

Stirnplatte zur Nackenplatte 20,9 cm, Abstand der Seitenplatten<br />

22,3 cm, Höhe 15,6 bzw. <strong>12</strong> cm. Weltliche und<br />

Geistliche Schatzkammer, Wien<br />

AUFBAU UND <strong>IN</strong>HALT DER KAISERKRONE<br />

Die Krone besteht aus 4 Emailplatten und 4 mit Edelsteinen<br />

besetzten Platten. Der Bügel trägt die Inschrift:<br />

CHUONRADUS DEI GRATIA ROMANORUM IMPERA-<br />

TOR AUGUSTUS - Konrad, von Gottes Gnaden Kaiser der<br />

Römer und Augustus.<br />

<strong>DIE</strong> 4 MIT <strong>EDELSTE<strong>IN</strong>E</strong>N BESETZTEN PLATTEN<br />

Offb 21 Das himmlische Jerusalem als Ur- und<br />

Abbild der Gottesstadt,<br />

Civitas Dei (nach Augustinus).<br />

<strong>12</strong> Edelsteine Jaspis, Saphir, Chalcedon, Smaragd,<br />

Sardonyx, Sardion, Chrysolith, Beryll,<br />

Topas, Chrysopras, Hyazinth, Amethyst.<br />

<strong>12</strong> Apostel - apostolisch, kirchlich,<br />

geistliche Dimension.<br />

<strong>12</strong> Tore <strong>12</strong> Stämme Israels - das neue Gottesvolk<br />

(Mt), weltliche Dimension.<br />

<strong>12</strong> Perlen Schmuck der Tore Jerusalems.<br />

Jerusalem theologischer Mittelpunkt der Welt.<br />

Rom Ort der Krönung, Einsetzung des<br />

Königs für diese Welt.<br />

6 Edelsteine<br />

<strong>DIE</strong> 4 EMAILPLATTEN<br />

1) CHRISTUS ALS PANTOKRA-<br />

TOR MIT 2 SERAPHIM<br />

Spr 8,15: per me reges regnant -<br />

Durch mich herrschen die Könige.<br />

2) REX DAVID<br />

Ps 99,4: honor regis iudicium diligit<br />

– Der erhabene König liebt das<br />

Recht.<br />

3) REX SALOMO<br />

Spr 3,7: time dominum et recede a<br />

malo - Fürchte Gott und meide das<br />

Böse<br />

4) JESAJA und HISKIA<br />

Jes 38,5: ecce adiciam super dies<br />

tuos XV annos - Siehe ich will deinen<br />

Tagen noch 15 Jahre hinzufügen.<br />

Interpretation<br />

Bedeutung/Hinweis<br />

Königswürde<br />

Recht und Stärke<br />

Weisheit, Gottesfurcht<br />

Hoffnung auf<br />

Frieden<br />

Während die 4 Emailplatten die Person des Kaisers und dessen<br />

menschliche, politische und religiöse Qualität ansprechen,<br />

haben die 4 mit Edelsteinen besetzten Platten die<br />

Reichsidee des Hochmittelalters zum Inhalt: Das irdische<br />

„Heilige Römische Reich“ hat seinen Ursprung in der<br />

Königsherrschaft Christi. Diese beiden Vierergruppen werden<br />

im Oktogon zusammengefasst und zum Grundmuster<br />

für zahlreiche Bauwerke (z. B. Aachener Münster - Krönungskirche).<br />

Herr des himmlischen Jerusalems ist Christus, durch den<br />

die irdischen Könige herrschen. Königswürde ist geistliches<br />

Dienstamt, denn durch die Salbung wird der Kaiser zum<br />

Diakon. Er trägt unter seinem Reichsmantel (Pluviale) das<br />

Gewand eines Diakons (Dalmatik). Der Kaiser trug die Krone<br />

nicht nur bei seiner Krönung, sondern bei allen hohen<br />

Kirchenfesten, und zwar über einer quergestellten Mitra.<br />

Das sakrale König- und Kaisertum wird durch die Krone<br />

repräsentiert:<br />

HERRSCHER IM REICH UND VERANTWORTUNG<br />

VOR GOTT.<br />

IMPERIUM & SACERDOTIUM


5. Die geistigen und moralischen Kräfte der<br />

Edelsteine bei Hildegard von Bingen<br />

Im vierten Buch „De Lapidibus“ der „Physica“ gibt die Äbtissin<br />

Hildegard von Bingen (1098-1179) die antik-mittelalterliche<br />

Auffassung von den Steinen wieder. Die Eigenschaften<br />

der Edelsteine werden von theologischen Grundbegriffen<br />

durchdrungen sowie von medizinischen und magischen Wirkungen<br />

beeinflusst. Nach Hildegard von Bingen entstehen<br />

Chrysolith (Peridot) Verhilft zur lebensspendenden Kraft<br />

Edelsteine in der heftigen Sonnenglut der Berge des Ostens<br />

oder bei der Berührung von Wasser mit dem Feuer der Berge.<br />

Nach drei oder vier Tagen erstarrt der Schaum zu Stein.<br />

Nach Hildegard von Bingen besitzen die Edelsteine folgende<br />

geistigen und moralischen Kräfte:<br />

Saphir Vermittelt Liebe zur Weisheit, gute Auffassungsgabe und Wissen, klaren Verstand und ungetrübte<br />

Erkenntnis. Unterstützt auch die Dummen.<br />

Achat und Chalcedon Beeinflussen die Gabe der Beredsamkeit<br />

Sardonyx Verleiht den fünf Sinnen des Menschen seine besonder Schärfe; stärkt den Verstand und Wissen;<br />

nimmt Jähzorn, Dummheit und Zuchtlosigkeit.<br />

Chrysopras Vertreibt den Zorn<br />

Diamant<br />

Beryll<br />

Topas<br />

Hilft gegen Bosheit und Übel<br />

Legt Streit bei<br />

Hält feindliche Anschläge und Ungemach zurück.<br />

Edelsteine 7


6. Zurordnungen<br />

NACH WOCHENTAGEN<br />

Paul E. Desaultes, der Autor von „The Gem Kingdom“, bietet<br />

die folgende Liste, welche moderne Edelsteinnamen benutzt.<br />

Wochentag Edelstein<br />

Sonntag<br />

Montag<br />

Dienstag<br />

Mittwoch<br />

Donnerstag<br />

Freitag<br />

Samstag<br />

Topas<br />

Perle<br />

Rubin<br />

Amethyst<br />

Saphir<br />

Karneol<br />

Türkis<br />

NACH TIERKREISZEICHEN/FARBEN/PLANETEN<br />

8 Edelsteine<br />

NACH MONATEN<br />

Monat Edelsteine<br />

Januar<br />

Februar<br />

März<br />

April<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

August<br />

September<br />

Oktober<br />

November<br />

Dezember<br />

Granat, Rosenquarz<br />

Amethyst, Onyx<br />

Aquamarin, Jaspis<br />

Diamant, Bergkristall<br />

Smaragd, Chryopras<br />

Perle, Mondstein<br />

Rubin, Varneol<br />

Peridot, Aventurin<br />

Saphir, Lapis-Lazuli<br />

Turmalin, Opal<br />

Topas, Tigerauge<br />

Zirkon, Türkis<br />

Tierkreis Zeit Farbe Edelstein Planet Zuordnung<br />

Wassermann 21.1.-19.2. blau Aquamarin/Türkis/Amazonit Uranus 11. Hyazinth<br />

Fische 20.2.-20.3. violett Amethyst/Fluorit/Opal/<br />

Mondstein/Sugulith<br />

Neptun <strong>12</strong>. Amethyst<br />

Widder 21.3.-20.4. rot Rubin/Jaspis/Carneol Mars 1. Jaspis<br />

Stier 21.4.-20.5. rosa Achat/Carneol/Rosenquarz/<br />

Rhodonit/Rhodochrysit<br />

Venus 10. Chrysopras<br />

Zwillinge 21.5.-21.6. gelb Citrin/Bernstein/Goldtopas Merkur 7. Chrysolith<br />

Krebs 22.6.-22.7. grün Aventurin/Chrysokoll/<br />

Chrysopras/Smaragd<br />

Mond 4. Smaragd<br />

Löwe 23.7.-23.8. weiss Bergkristall/Edeltopas/Diamant Sonne 8. Beryll<br />

Jungfrau 24.8.-23.9. goldgelb Tigerauge/Topas/Citrin Merkur 9. Topas<br />

Waage 24.9.-23.10. blau/grün Jade/Aquamarin/Rauchquarz/<br />

Magnesit/Turmalin/Obsidian<br />

Venus 3. Chalcedon<br />

Skorpion 24.10.-22.11. rötlich Hämatit(Carneol/Turmalin Pluto, Mars 6. Sarder/Sardion<br />

Schütze 23.11.-21.<strong>12</strong>. blau Saphir/Lapislazuli/Chalcedon/<br />

Sodalith/Edeltopas<br />

Steinbock 22.<strong>12</strong>.-20.1. grün/<br />

schwarz<br />

Malachit/Onyx/Sardonyx/<br />

Turmalin<br />

Jupiter 2. Saphir<br />

Saturn 5. Sardonyx


Amethyst und Ametrin<br />

Kristall des Monats Februar<br />

Amethyst (violett) und<br />

Ametrin (violett und gelb/<br />

braun) ist eine „Mischform“<br />

von Amethyst mit dem Citrin,<br />

durch natürliche Hitzeeinwirkung<br />

entstanden, zählen zur Familie der Quarz-Kristalle,<br />

Trigonaler Kristall<br />

*Härte: 7 nach Mohs<br />

Fundorte: Australien, Bolivien, Brasilien, China, Deutschland,<br />

Indien, Madagaskar, Mexiko, Peru, Rumänien, Österreich,<br />

Sri Lanka, Südwestafrika, Uruguay, USA, ...<br />

Zugeordnete Chakren: Scheitel-Chakra.<br />

Farbe: hell- bis dunkelviolett, bis zu einem blassen rot-violett.<br />

Amethyst wächst zumeist in Drusen, als Kristallgruppe.<br />

*Transparenz: durchsichtig<br />

*Symbol: Der Amethyst symbolisiert die Umwandlung,<br />

im katholischen Bischofsring Vergeistigung<br />

und Reinheit.<br />

Heilwirkung:<br />

Der Amethyst wird als Stein der „Gottesverbindung“<br />

bezeichnet, stärkt die Verbindung nach „oben“, unterstützt<br />

die Transformation, Umwandlung und die Lösung<br />

von Blockaden, dient zur geistigen Entwicklung und seelischen<br />

Heilung.<br />

Seit der Antike ist er als „Schutzstein“ und als „Stein<br />

der Süchte“ bekannt (griechisch: a-methystos = unberauscht).<br />

Schutz gegen Trunkenheit, die alten Griechen<br />

trugen den Stein auch gegen Zauberei und<br />

böse Gedanken. Wegen seiner klärenden und ernüchternden<br />

Wirkung ist er bei Süchten bestens wirksam und sorgt<br />

für ruhigen Schlaf (gegen Albträume, das Traumerleben<br />

wird geklärt); er vertieft die Meditation, stärkt die<br />

Spiritualität, Inspiration, Intuition, Bewusstheit,<br />

Gerechtigkeitssinn und Urteilsvermögen, hilft, Prioritäten<br />

zu setzen. Er fördert die Entspannung, wirkt<br />

ausgleichend, bringt inneren Frieden, innere Weisheit<br />

und stärkt die innere Stimme. Hilft, Trauer und Verluste<br />

zu bewältigen.<br />

Hilfreich bei Kopfschmerz, Migräne und bei Verspannungen,<br />

wirkt allgemein schmerzlindernd und<br />

spannungslösend. Regt das Immunsystem an, wirkt<br />

unterstützend bei Nervenleiden, bei Krankheiten der<br />

Lunge und Atemwege, Hautkrankheiten, Schwellungen<br />

und Darmbeschwerden. Blutreinigend, gut<br />

bei Störungen der Blutgefäße und des Blutkreislaufes.<br />

http://www.licht-oase.at/5508.html<br />

*Pflege: unter fließendem Wasser entladen, zwischen<br />

Hämatittrommelsteinen aufladen; nicht in die Son-<br />

Amethyst Elestial, ein Amethyst/Rauchquarz Elestial<br />

und ein Ametrin Elestial<br />

ne legen (Farbveränderung möglich)<br />

Wichtiger Hinweis: In der prallen Sonne bleichen sie aus<br />

und verlieren die violette Farbe<br />

*Anwendung: Drusen im Raum aufgestellt wirken reinigend<br />

und befreiend; auf betroffene Stellen auflegen<br />

* Fälschungen: Rohsteine werden oft durch Bestrahlung<br />

dunkler gemacht, kein Nachweis möglich; als<br />

Edelsteine werden Synthesen oder Imitationen aus<br />

Glas angeboten<br />

*Handel: Üblich sind Drusen, Kugelketten, Anhänger.<br />

Was fehlt:<br />

Mittelalter:<br />

Amethyst: „der arme Sünder“<br />

Bewusstsein im Hochmittelalter<br />

Ob die Steine auf der Reichskrone Beschreibungen haben…<br />

(siehe AT –Stämme und NT-Apostel)<br />

Karl IV, Kapelle im Veits-Dom, Kapelle in der Burg Karlstein<br />

total mit Amethyst ausgelegt.<br />

Edelsteine 9


Die Heiligkreuzkapelle auf der Karlstein<br />

Nachdem sie 19 Jahre lang den Blicken gewöhnlicher Sterblicher<br />

verschlossen war, ist sie jetzt endlich - zumindest in begrenztem<br />

Rahmen – wieder für Besucher zugänglich: Die Heiligkreuzkapelle,<br />

Herberge für einige der bedeutendsten Werke der böhmischen Kunst.<br />

Die Kapelle bildet das Herzstück der Burg Karlstein, die<br />

mit ihren zahlreichen Kapellen und malerischer Architektur<br />

selbst schon ein Kleinod darstellt. Als Karl IV. 1348 den<br />

Grundstein zu der Anlage legen ließ, hatte er ihr eine außergewöhnliche<br />

Rolle zugedacht: sie sollte weder für militärische<br />

Zwecke noch als Residenz genutzt werden, sondern<br />

diente einzig und allein der Aufbewahrung der Reichsinsignien<br />

und der gewaltigen Reliquiensammlung Karl IV.<br />

Die hierzu bestimmte Kreuzkapelle entfaltet dieser<br />

anspruchvollen Aufgabe gemäß einen einzigartigen Prunk,<br />

welcher durch Edel- und Halbedelsteine und Gold verkleidete<br />

Wände dem Zeitgenossen einen Abglanz des himmlischen<br />

Jerusalem vor Augen führte.<br />

Der eigentliche Reichtum aus heutiger Sicht sind jedoch die<br />

<strong>12</strong>9, vormals 130 Tafelgemälde, mit Darstellungen von Heiligen,<br />

Aposteln, Kirchvätern und Evangelisten. Die Gemälde<br />

wurden vor 1365 unter der Leitung Meister Theoderichs<br />

wahrscheinlich durch verschiedene Angehörige der Prager<br />

Malerzunft hergestellt.<br />

Obwohl die Malerei durch die zeitgenössische Kunst Italiens,<br />

Frankreichs und Böhmens beeinflusst ist, entfalten die<br />

markantesten Gemälde doch einen ganz eigentümlichen Stil,<br />

der von einem weich fließendem Licht und Monumentalität<br />

in der Darstellung gekennzeichnet ist. Er verleiht den Figuren<br />

einen vergeistigten Ausdruck und gleichzeitig jedoch<br />

eine außerordentliche Präsenz, die sie manchmal geradezu<br />

aus ihren engen Rahmen ausbrechen lässt.<br />

Die Zeit ist an diesen phantastischen Darstellungen jedoch<br />

leider nicht unbeachtet vorübergegangen. Da man wahrscheinlich<br />

wegen der Bestimmung der Gemälde als Aufbewahrungsort<br />

von Reliquien Tafelmalerei statt Wandmalerei<br />

wählte, begann der Maluntergrund durch Witterungseinflüsse<br />

bald Veränderungen aufzuweisen, welche die Malschicht<br />

stark in Mitleidenschaft nahmen.<br />

1981 wurde die Kapelle daher geschlossen und einer Generalsanierung<br />

unterzogen, die bis Juni diesen Jahres andauerte.<br />

Seit 1. Juli 2000 ist sie nun wieder für jährlich <strong>12</strong>.000<br />

Touristen geöffnet wovon jeweils höchstens 10 auf einmal<br />

die Kapelle betreten dürfen. Also unbedingt voranmelden!<br />

Reservierungen sollen unter folgender e-mail Adresse möglich<br />

sein:<br />

www.rezervace@pusc.cz.<br />

10 Edelsteine


Edelsteine 11

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