Hymal 17 - Die Schlacht um Hymal

Teil 16 des Fantasy-Epos Nach einer anstrengenden Reise durch Eis und Schnee gelangt Nikko mit seinen Gefährten endlich ans Ziel. Den Drachen wiederzuerwecken gestaltet sich jedoch viel schwieriger als erhofft. Auch geht dabei etwas Seltsames vor sich. Teil 16 des Fantasy-Epos
Nach einer anstrengenden Reise durch Eis und Schnee gelangt Nikko mit seinen Gefährten endlich ans Ziel. Den Drachen wiederzuerwecken gestaltet sich jedoch viel schwieriger als erhofft. Auch geht dabei etwas Seltsames vor sich.

17.03.2016 Aufrufe

»Ihr wollt was?«, fragte Danuwil erstaunt, aber offenbar nicht empört. Vermutlich verstand er wirklich nicht, wovon der Zauberer da sprach. »Ich werde die Bestie wiederauferstehen lassen«, wiederholte Nikko ganz ruhig. »Es ist nicht das erste Mal, dass ich einen toten Körper wiederbelebe.« »Wandelnde Tote?«, war nun auch die Jägerin erstaunt. »So etwas kennen wir nur aus uralten Schauermärchen, aber von Drachen war in diesem Zusammenhang nie die Rede.« »Vielleicht bin ich ja der erste Zauberer, der einen Drachen wieder auferstehen lässt«, zuckte Nikko mit den Schultern und grinste dann breit. »Aber es gibt eben für alles ein erstes Mal.« »Ihr versteht es immer wieder, mich aufs Neue zu überraschen, Meister«, lachte Danuwil. »Ich jedenfalls habe noch nie etwas davon gehört, dass die Magier die Toten wiederbeleben können.« »Diese Schule der Zauberei gilt sogar unter den Meistern als …«, ja, als was eigentlich? Nikko musste kurz überlegen. »Hohe Kunst.« Er ließ es sich nicht nehmen, weiter zu prahlen: »Ich hatte die große Ehre, sie bei einem wahren Meister zu studieren.« »Ja, aber was wollt Ihr denn überhaupt mit diesem Drachen anfangen?«, war der Graf nun wieder verwirrt. »Ist es nicht für alle besser, wenn ein solch gewaltiges Monster für immer und ewig ruht?« »Besser für wen?«, grinste Nikko und meinte: »Für mich ist es besser, wenn der Drache lebt und mir gehorcht.« Mit ernster Stimme stellte er noch klar: »Was für mich gut ist, ist auch gut für Euch, werter Graf. Vergesst das lieber nicht.« 14

»Natürlich nicht«, verbeugte sich dieser und dachte dann laut: »Ihr wollt das Monster also als Waffe im Krieg einsetzen?« »Vielleicht«, zuckte Nikko die Schultern. Für heute hatte er Danuwil schließlich genug erzählt. Am nächsten Morgen hatte sich das Wetter tatsächlich gebessert. Zum Glück. Von einem wirklich schönen Tag konnte man zwar nicht unbedingt sprechen, aber immerhin hatte es aufgehört zu schneien und auch die gestern noch so dichte Wolkendecke hatte sich ein klein wenig gelichtet. Sogar einige Sonnenstrahlen vermochten es, den Nebelpanzer zu durchbrechen – wie goldene Speere, die jemand vom Himmel geworfen hatte. Die Luft war zwar auch heute noch ziemlich diesig, aber lange nicht mehr so schlimm wie am Vortag. So konnten die drei Wanderer wenigsten erkennen, dass sie tatsächlich unweit des Gebirgsfußes angelangt waren. In wenigen Stunden würden sie von hier aus die steilen Felswände erreichen können. Es war also höchste Zeit, nach dem richtigen Weg Ausschau zu halten. Eine vernünftige Straße ließ sich jedoch noch immer nicht erkennen, denn auch hier lag ja überall hoher Schnee. Noch viel mehr als auf dem kleinen Hügel, auf dem sie genächtigt hatten. In welche Richtung sollten sie jetzt gehen? »Dort scheint ein größeres Tal zu sein«, meinte Danuwil, der die Felswände mit seinem Fernrohr absuchte, und zeigte auf eine Öffnung in den Felsen, die südöstlich von ihnen lag. »Von Straßen, Türmen oder sonstigen Gebäuden ist zwar nichts zu erkennen, aber diese könnten sich ja auch weiter hinten im Tal befinden.« 15

»Natürlich nicht«, verbeugte sich dieser und dachte dann laut:<br />

»Ihr wollt das Monster also als Waffe im Krieg einsetzen?«<br />

»Vielleicht«, zuckte Nikko die Schultern. Für heute hatte er Danuwil<br />

schließlich genug erzählt.<br />

Am nächsten Morgen hatte sich das Wetter tatsächlich gebessert.<br />

Z<strong>um</strong> Glück. Von einem wirklich schönen Tag konnte man zwar nicht<br />

unbedingt sprechen, aber immerhin hatte es aufgehört zu schneien<br />

und auch die gestern noch so dichte Wolkendecke hatte sich ein<br />

klein wenig gelichtet. Sogar einige Sonnenstrahlen vermochten es,<br />

den Nebelpanzer zu durchbrechen – wie goldene Speere, die jemand<br />

vom Himmel geworfen hatte.<br />

<strong>Die</strong> Luft war zwar auch heute noch ziemlich diesig, aber lange<br />

nicht mehr so schlimm wie am Vortag. So konnten die drei Wanderer<br />

wenigsten erkennen, dass sie tatsächlich unweit des Gebirgsfußes<br />

angelangt waren. In wenigen Stunden würden sie von hier aus die<br />

steilen Felswände erreichen können. Es war also höchste Zeit, nach<br />

dem richtigen Weg Ausschau zu halten.<br />

Eine vernünftige Straße ließ sich jedoch noch immer nicht erkennen,<br />

denn auch hier lag ja überall hoher Schnee. Noch viel mehr als<br />

auf dem kleinen Hügel, auf dem sie genächtigt hatten. In welche<br />

Richtung sollten sie jetzt gehen?<br />

»Dort scheint ein größeres Tal zu sein«, meinte Danuwil, der die<br />

Felswände mit seinem Fernrohr absuchte, und zeigte auf eine Öffnung<br />

in den Felsen, die südöstlich von ihnen lag. »Von Straßen, Türmen<br />

oder sonstigen Gebäuden ist zwar nichts zu erkennen, aber diese<br />

könnten sich ja auch weiter hinten im Tal befinden.«<br />

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