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10.03.2016 Aufrufe

Märkte Märkte PRO MED INSTRUMENTS GMBH Ziel: Weltmarktführer in der Nische Die pro med instruments (pmi) wurde 1993 in Freiburg gegründet und 1995 in eine GmbH umgewandelt. Freiburg ist auch heute noch der Hauptsitz des inzwischen weltweit agierenden Unternehmens. Seit 1998 werden von pmi die Produkte der DORO® Familie weltweit vertrieben, 2003 wurde ein Tochterunternehmen in den USA (pro med instruments Inc.) gegründet. pmi konzentriert sich auf die Entwicklung und den Vertrieb von Produkten für die Neurochirurgie. Kernprodukte sind Kopffixations- und Retraktorsysteme für neurochirurgische Anwendungen. Zusätzlich bietet das Produktportfolio eine breite Auswahl an Zubehörartikeln, kundenspezifischen Produkten wie auch eine vielseitige Auswahl an nicht klebenden bipolaren Pinzetten. pmi vertreibt seine Produkte ausschließlich über Wiederverkäufer, größtenteils qualifizierte Medizintechnik-Fachhändler und Medizintechnikhersteller aus dem OP-Tisch- und Bildgebungsbereich. Die internationalen Fachhändler werden aufgrund ihrer hohen Serviceleistungen, ihrer Fokussierung und ihrer Fachkenntnisse im Bereich der Neurochirurgie ausgewählt. Im Bereich der OP-Tisch Hersteller zählt pmi alle namhaften weltweit agierenden Unternehmen zu seinen Kunden. Oberstes Ziel von pmi ist, Chirurgen zum Wohle des Patienten ein Produkt zur Verfügung zu stellen, das maximal mögliche Sicherheit bei höchstmöglichem Nutzen bietet. 2016 beschäftigte die pro med instruments GmbH, Deutschland, 36 Mitarbeiter, die pro med instruments Inc., USA, zehn. 28 Prozent der Beschäftigten sind im Bereich von Forschung und Entwicklung (F&E) angesiedelt. Gefertigt wird außer Haus, in einem feinmechanischen Betrieb in Baden, an dem pmi beteiligt ist. pmi erwirtschaftete 2015 einen konsolidierten Umsatz von 10,3 Mio. Euro (plus 17 Prozent gegenüber Vorjahr). Die größten Einzelmärkte bzw. Regionen sind mit rund 33 Prozent des Produkte für die Neurochirurgie sind international gefragt Matthias Schüle Umsatzes die EU, mit etwa 32 Prozent Asien und mit rund 26 Prozent die USA. Die Exportquote beträgt 77 Prozent; pmi-Produkte werden in über 70 Länder vertrieben. Geschäftsführender Gesellschafter von pmi ist seit 2009 Matthias Schüle, der selbstbewusst sagt, dass pmi „mittelfristig Weltmarktführer in (seiner) Nische werden“ wolle. pmi ist auf einem guten Weg hierzu. Stefan Pawellek sprach mit Matthias Schüle über pmi und die zukünftige Entwicklung des Unternehmens: netzwerk südbaden: Wie kommt man auf so eine Nische wie die Neurochirurgie? Matthias Schüle: Mein Vater kannte den Markt, er war im Vertrieb von medizintechnischen Geräten tätig und wusste, was gebraucht wird. Daher stellte er 1998 das Unternehmen vom Vertrieb auf Entwicklung und Fertigung um. Es ergaben sich schnell unsere drei Hauptfelder – Kopfhalterungssysteme, Hirnretraktorsysteme und die Elektrochirurgie. netzwerk südbaden: Bleibt es bei diesem Angebot? Matthias Schüle: Ich denke schon. Wir kennen die Kunden in diesem Segment, wir wissen, was sich da tut, was benötigt wird. pmi fährt da eine „Strategie der Fokussierung“, also tiefer hinein in die Nische. netzwerk südbaden: Wie muss man sich das praktisch vorstellen? Beschäftigen Sie Ärzte, Chirurgen? Matthias Schüle: Nicht ganz! Unsere Produktmanager pflegen intensiv Kontakte, fragen nach, was gebraucht wird, erklären, was technisch möglich ist. Denn manchmal haben die Chirurgen selber noch gar keine konkrete Vorstellung, was sie brauchen und da helfen wir ihnen mit unserer Erfahrung, unseren Kenntnissen. netzwerk südbaden: Und entwickeln dann ein neues medizinische Instrument…? Matthias Schüle: Richtig. Aber man darf sich das dann nicht als eine statische Sache vorstellen – einmal entwickelt, fertig für immer. Wir modifizieren, ja individualisieren Geräte. Neben engen Kontakten zu Neurochirurgen nutzen wir unsere weltweiten Teilnahmen an Kongressen. Dort werden neue Ansätze besprochen und wir diskutieren Anwendungsgrenzen, neue Verfahren, medizinische Entwicklungen usw. Die Neurochirurgen trainieren sich in Workshops sozusagen gegenseitig, wir sind dabei und beobachten. Wir bekommen bei solchen Veranstaltungen also sowohl konkretes Feedback wie auch neue Ideen. netzwerk südbaden: Und wie beliefern Sie die Kunden? Matthias Schüle: Über Vertragshändler, pro Land meist ein Fachhändler. Größter Markt sind die USA, sie machen allein 40 Prozent des Weltmarktes aus. Wir möchten hier unseren Marktanteil von derzeit knapp 30 Prozent ausbauen. Der Weltmarkt wächst langsam, jährlich etwa um drei oder vier Prozent. Und er verändert sich ständig: China ist beispielsweise sehr am Kommen, Indien ist interessant, aber kompliziert. Interessant sind auch die Schwellenländer. In manchen Ländern dient Gesundheitspolitik auch dazu, die Bevölkerung zu beruhigen: eine gute medizinische Versorgung lässt sie dann über vieles hinwegsehen. Es kann dann aber auch passieren, dass es zu Absatzeinbrüchen kommt: das Geld wird dann für Projekte eingesetzt, die man als prestigeträchtig ansieht. netzwerk südbaden: Und Sie wollen in Ihrer Nische die Nr.1 werden? Matthias Schüle: Richtig – und ich bin optimistisch, dass wir es bald geschafft haben. Der Schlüssel liegt in den USA – und wir wachsen dort wie auch anderswo. Seit 70 Jahren regional verwurzelt und weltweit aktiv! netzwerk südbaden: Wie verkauft man neurochirurgische Hilfsmittel, die dürften ja auch nicht so ganz billig sein? Matthias Schüle: Stimmt, wir stellen hochpreisige Spezialprodukte her und verkaufen sie deshalb über den Nutzen. Wir wollen nicht austauschbar sein, wir müssen die potentiellen Nutzer überzeugen, dass es nichts Besseres gibt – von der funktionellen Seite, von der technischen Seite, von der haptischen Seite, vom eingesetzten Material. Wenn wir nicht höchste Qualität lieferten, dann gäbe es uns schon lange nicht mehr. Unser Ziel ist, Chirurg und Patient Sicherheit zu geben und größtmöglichen Nutzen zu stiften, und zwar nicht nur durch unsere Produkte, sondern auch durch unseren Service am Kunden. netzwerk südbaden: pmi ist ein Familienunternehmen. Gibt es langfristige Pläne? Matthias Schüle: Familienunternehmen denken immer langfristig, von Generation zu Generation. Das macht sie so solide und berechenbar. Man denkt nicht von Quartal zu Quartal, man kann auf den Return eines Investments warten, das wirkt sich auf die Unternehmenskultur aus, was wiederum die Mitarbeiter motiviert. Natürlich möchte ich pmi einmal an meine Kinder vererben. Aber das ist noch lange hin, da kann noch einiges passieren – somit ist dies nicht die dringlichste Aufgabe. 8 netzwerk südbaden www.streck-transport.com

Märkte<br />

Märkte<br />

PRO MED INSTRUMENTS GMBH<br />

Ziel: Weltmarktführer in der Nische<br />

Die pro med instruments (pmi) wurde<br />

1993 in Freiburg gegründet und 1995<br />

in eine GmbH umgewandelt. Freiburg ist<br />

auch heute noch der Hauptsitz des inzwischen<br />

weltweit agierenden Unternehmens.<br />

Seit 1998 werden von pmi die Produkte<br />

der DORO® Familie weltweit vertrieben,<br />

2003 wurde ein Tochterunternehmen in<br />

den USA (pro med instruments Inc.) gegründet.<br />

pmi konzentriert sich auf die Entwicklung<br />

und den Vertrieb von Produkten für<br />

die Neurochirurgie. Kernprodukte sind<br />

Kopffixations- und Retraktorsysteme für<br />

neurochirurgische Anwendungen. Zusätzlich<br />

bietet das Produktportfolio eine breite<br />

Auswahl an Zubehörartikeln, kundenspezifischen<br />

Produkten wie auch eine vielseitige<br />

Auswahl an nicht klebenden bipolaren<br />

Pinzetten.<br />

pmi vertreibt seine Produkte ausschließlich<br />

über Wiederverkäufer, größtenteils<br />

qualifizierte Medizintechnik-Fachhändler<br />

und Medizintechnikhersteller aus dem<br />

OP-Tisch- und Bildgebungsbereich. Die<br />

internationalen Fachhändler werden aufgrund<br />

ihrer hohen Serviceleistungen, ihrer<br />

Fokussierung und ihrer Fachkenntnisse im<br />

Bereich der Neurochirurgie ausgewählt. Im<br />

Bereich der OP-Tisch Hersteller zählt pmi<br />

alle namhaften weltweit agierenden Unternehmen<br />

zu seinen Kunden.<br />

Oberstes Ziel von pmi ist, Chirurgen zum<br />

Wohle des Patienten ein Produkt zur Verfügung<br />

zu stellen, das maximal mögliche<br />

Sicherheit bei höchstmöglichem Nutzen<br />

bietet.<br />

2016 beschäftigte die pro med instruments<br />

GmbH, Deutschland, 36 Mitarbeiter, die<br />

pro med instruments Inc., USA, zehn. 28<br />

Prozent der Beschäftigten sind im Bereich<br />

von Forschung und Entwicklung (F&E)<br />

angesiedelt. Gefertigt wird außer Haus, in<br />

einem feinmechanischen Betrieb in Baden,<br />

an dem pmi beteiligt ist. pmi erwirtschaftete<br />

2015 einen konsolidierten Umsatz von<br />

10,3 Mio. Euro (plus 17 Prozent gegenüber<br />

Vorjahr). Die größten Einzelmärkte bzw.<br />

Regionen sind mit rund 33 Prozent des<br />

Produkte für die Neurochirurgie sind international gefragt<br />

Matthias Schüle<br />

Umsatzes die EU, mit etwa 32 Prozent Asien<br />

und mit rund 26 Prozent die USA. Die<br />

Exportquote beträgt 77 Prozent; pmi-Produkte<br />

werden in über 70 Länder vertrieben.<br />

Geschäftsführender Gesellschafter von pmi<br />

ist seit 2009 Matthias Schüle, der selbstbewusst<br />

sagt, dass pmi „mittelfristig Weltmarktführer<br />

in (seiner) Nische werden“<br />

wolle. pmi ist auf einem guten Weg hierzu.<br />

Stefan Pawellek sprach mit Matthias Schüle<br />

über pmi und die zukünftige Entwicklung<br />

des Unternehmens:<br />

netzwerk südbaden: Wie kommt man auf<br />

so eine Nische wie die Neurochirurgie?<br />

Matthias Schüle: Mein Vater kannte den<br />

Markt, er war im Vertrieb von medizintechnischen<br />

Geräten tätig und wusste, was<br />

gebraucht wird. Daher stellte er 1998 das<br />

Unternehmen vom Vertrieb auf Entwicklung<br />

und Fertigung um. Es ergaben sich<br />

schnell unsere drei Hauptfelder – Kopfhalterungssysteme,<br />

Hirnretraktorsysteme und<br />

die Elektrochirurgie.<br />

netzwerk südbaden: Bleibt es bei diesem<br />

Angebot?<br />

Matthias Schüle: Ich denke schon. Wir<br />

kennen die Kunden in diesem Segment, wir<br />

wissen, was sich da tut, was benötigt wird.<br />

pmi fährt da eine „Strategie der Fokussierung“,<br />

also tiefer hinein in die Nische.<br />

netzwerk südbaden: Wie muss man sich das<br />

praktisch vorstellen? Beschäftigen Sie Ärzte,<br />

Chirurgen?<br />

Matthias Schüle: Nicht ganz! Unsere Produktmanager<br />

pflegen intensiv Kontakte,<br />

fragen nach, was gebraucht wird, erklären,<br />

was technisch möglich ist. Denn manchmal<br />

haben die Chirurgen selber noch gar keine<br />

konkrete Vorstellung, was sie brauchen und<br />

da helfen wir ihnen mit unserer Erfahrung,<br />

unseren Kenntnissen.<br />

netzwerk südbaden: Und entwickeln dann<br />

ein neues medizinische Instrument…?<br />

Matthias Schüle: Richtig. Aber man darf<br />

sich das dann nicht als eine statische Sache<br />

vorstellen – einmal entwickelt, fertig für<br />

immer. Wir modifizieren, ja individualisieren<br />

Geräte. Neben engen Kontakten zu<br />

Neurochirurgen nutzen wir unsere weltweiten<br />

Teilnahmen an Kongressen. Dort<br />

werden neue Ansätze besprochen und wir<br />

diskutieren Anwendungsgrenzen, neue<br />

Verfahren, medizinische Entwicklungen<br />

usw. Die Neurochirurgen trainieren sich in<br />

Workshops sozusagen gegenseitig, wir sind<br />

dabei und beobachten. Wir bekommen bei<br />

solchen Veranstaltungen also sowohl konkretes<br />

Feedback wie auch neue Ideen.<br />

netzwerk südbaden: Und wie beliefern Sie<br />

die Kunden?<br />

Matthias Schüle: Über Vertragshändler,<br />

pro Land meist ein Fachhändler. Größter<br />

Markt sind die USA, sie machen allein 40<br />

Prozent des Weltmarktes aus. Wir möchten<br />

hier unseren Marktanteil von derzeit<br />

knapp 30 Prozent ausbauen. Der Weltmarkt<br />

wächst langsam, jährlich etwa um<br />

drei oder vier Prozent. Und er verändert<br />

sich ständig: China ist beispielsweise sehr<br />

am Kommen, Indien ist interessant, aber<br />

kompliziert. Interessant sind auch die<br />

Schwellenländer. In manchen Ländern<br />

dient Gesundheitspolitik auch dazu, die<br />

Bevölkerung zu beruhigen: eine gute medizinische<br />

Versorgung lässt sie dann über<br />

vieles hinwegsehen. Es kann dann aber<br />

auch passieren, dass es zu Absatzeinbrüchen<br />

kommt: das Geld wird dann für Projekte<br />

eingesetzt, die man als prestigeträchtig<br />

ansieht.<br />

netzwerk südbaden: Und Sie wollen in Ihrer<br />

Nische die Nr.1 werden?<br />

Matthias Schüle: Richtig – und ich bin<br />

optimistisch, dass wir es bald geschafft haben.<br />

Der Schlüssel liegt in den USA – und<br />

wir wachsen dort wie auch anderswo.<br />

Seit 70 Jahren regional verwurzelt<br />

und weltweit aktiv!<br />

netzwerk südbaden: Wie verkauft man<br />

neurochirurgische Hilfsmittel, die dürften ja<br />

auch nicht so ganz billig sein?<br />

Matthias Schüle: Stimmt, wir stellen<br />

hochpreisige Spezialprodukte her und verkaufen<br />

sie deshalb über den Nutzen. Wir<br />

wollen nicht austauschbar sein, wir müssen<br />

die potentiellen Nutzer überzeugen,<br />

dass es nichts Besseres gibt – von der funktionellen<br />

Seite, von der technischen Seite,<br />

von der haptischen Seite, vom eingesetzten<br />

Material. Wenn wir nicht höchste Qualität<br />

lieferten, dann gäbe es uns schon lange<br />

nicht mehr. Unser Ziel ist, Chirurg und<br />

Patient Sicherheit zu geben und größtmöglichen<br />

Nutzen zu stiften, und zwar<br />

nicht nur durch unsere Produkte, sondern<br />

auch durch unseren Service am Kunden.<br />

netzwerk südbaden: pmi ist ein Familienunternehmen.<br />

Gibt es langfristige Pläne?<br />

Matthias Schüle: Familienunternehmen<br />

denken immer langfristig, von Generation<br />

zu Generation. Das macht sie so solide und<br />

berechenbar. Man denkt nicht von Quartal<br />

zu Quartal, man kann auf den Return<br />

eines Investments warten, das wirkt sich<br />

auf die Unternehmenskultur aus, was wiederum<br />

die Mitarbeiter motiviert. Natürlich<br />

möchte ich pmi einmal an meine Kinder<br />

vererben. Aber das ist noch lange hin, da<br />

kann noch einiges passieren – somit ist dies<br />

nicht die dringlichste Aufgabe. <br />

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