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Kultur
Geschäftsbesorger
Bestsellerliste
Gegen Populismus
Es klingt alles ein wenig kompliziert, aber
es ist ein wichtiger Schritt in die richtige
Richtung. Der Erschließungsträger badenova-
KONZEPT, ein Gemeinschaftsunternehmen
von südbadischen Sparkassen und Badenova,
hat zusammen mit dem Baudezernat in Freiburg
ein Modell entwickelt um in Zähringen
ein neues Wohnbaugebiet namens Höhe
entwickeln zu können. Wobei der Begriff
„neu“ eher in die Irre führt. Bereits in den
70-Jahren des vorigen Jahrhunderts war über
die Nutzung des insgesamt knapp 8 Hektar
großen Plangebiets – 4,4 Hektar sind für die
Bebauung vorgesehen – nachgedacht worden.
Ohne Ergebnis, wie so oft. Tatsächlich ist
die „Höhe“ ein höchst problematisches Gebiet.
Ein Viertel der Flächen gehört der Stadt
Freiburg beziehungsweise der Freiburger Stiftungsverwaltung.
75 Prozent befinden sich im
Eigentum von Privaten, genauer gesagt sind
es 86 Grundstückseigentümer, darunter Erbengemeinschaften
mit unterschiedlichen Interessen.
Und damit beginnt eigentlich auch
die Story, die hoffentlich zu einer Erfolgsstory
im Sinne des Wohnungsbaus in Freiburg
wird. Ingmar Roth, dem Geschäftsführer
von badenovaKONZEPT ist es gelungen,
alle Grundstückseigner in einer so genannten
„Gesellschaft bürgerlichen Rechts“ (GbR)
unter einen Hut zu bringen. Für Freiburgs
Baubürgermeister Professor Martin Haag
ein riesiger Vorteil. Nun müssen nicht mehr
86 verschiedene städtebauliche Verträge geschlossen
werden, sondern nur noch ein einziger
mit der GbR. Das verhindert nicht nur
einen immensen Bürokratieaufwand, sondern
ist auch geeignet, das Projekt wirklich auf die
Schiene zu bringen. Das ist auch aufwändig,
aber badenovaKONZEPT als so genannter
Geschäftsbesorger steht für professionelles
Grundstücksmanagement. Am Ende wird die
Vermarktung stehen, die Grundstückseigner
sind frei, über ihre Grundstücke entsprechend
zu verfügen. Freilich nur so, wie es letzten Endes
alle Mitglieder der GbR verabredet haben,
immer natürlich im Sinne der gemeinsamen
Vereinbarung. Für badenovaKONZEPT
ist das ein neues Modell, vielleicht auch für
etliche andere Projekte. Und auch Freiburgs
Baubürgermeister zeigt sich angetan – solche
Vorhaben wie die „Höhe“ lösen zwar nicht
Freiburgs Wohnungsprobleme auf einen
Schlag, aber es ist zumindest mal ein realistischer
Lösungsansatz. Das ist, finden wir, ganz
schön viel.
Jörg Hemmerich
Belletristik
Schorlau/Die schützende Hand
1 Kiepenheuer & Witsch
Bjerg/Auerhaus
2 Aufbau
Moyes/Ein ganz neues Leben
3 Rowohlt
Sachbuch
Kermani/Wer ist Wir?
1 Beck‘sche Verlagsbuchhandlung
Kermani/Ausnahmezustand
2
Beck´sche Verlagsbuchhandlung
Lüders/Wer den Wind sät
3 Beck‘sche Verlagsbuchhandlung
Biographien
Lindgren/Die Menschheit hat den Verstand verloren
1 Ullstein
Schweighöfer/100 Jahre leben
2 Hoffmann und Campe
Mankell/Treibsand
3 Zsolnay
Regionales
Freiburger Glückswichtel
1 JOJO
Schlemmerreise mit dem Gutscheinbuch - Freiburg
2 Kuffer Marketing
Elsemann/Gaumenschmaus & Rachenputzer
3 Rombach
Taschenbücher Belletristik
Meyerhoff/Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war
1 Kiepenheuer & Witsch
Seethaler/Ein ganzes Leben
2
Goldmann
Strelecky/Das Café am Rande der Welt
3
dtv
DVDs
1
2
3
Honig im Kopf
Warner Home Video
Verstehen Sie die Béliers?
Concorde Video
Das Salz der Erde
Euro Video
Audio-CDs
Adele/25
1 Indigo
Carmignola/Gabetta/Lazic - Beethoven/Triple Concerto
2
Sony Music
Mariss Jansons - Neujahrskonzert 2016
3 Sony Music
Hörbuch
Kling/Die Känguru-Chroniken
1 Hoerbuch Hamburg
Kling/Das Känguru-Manifest
2 Hoerbuch Hamburg
Meisterwerke der Weltliteratur
3 Argon
Zusammengestellt von der Buchhandlung Rombach,
Freiburg
Alle Titel – auch online – erhältlich unter
www.buchhandlung-rombach.de
usländer raus“, nein, so hieß die Kam-
nicht, welche die Schweizer
„Apagne
Volkspartei des Christoph Blocher in den vergangenen
Wochen losgetreten hatte. Es ging
vielmehr um Ausländer, die gegen Schweizer
Gesetze verstoßen und die sollten ohne weiteres
Verfahren „ausgeschafft“ (ausgewiesen)
werden können – auch bei Bagatelldelikten.
Die Schweiz ist bekanntlich eine direkte Demokratie,
stets entscheidet das Volk, ob Gesetze
dieser Art auf den Weg gebracht werden
oder eben nicht. Die Schweizer Bürger haben
sich nun überraschend klar gegen die SVP-
Initiative ausgesprochen, ihnen ging die rigide
Ausweisungspolitik einfach zu weit. 62 Prozent
der Wahlberechtigten waren an die Stimmurnen
gekommen, fast 60 Prozent haben sich
letztlich gegen das SVP-Projekt ausgesprochen.
Das ist durchaus eine kleine Sensation: erste
Umfragen hatten einen klaren Sieg der SVPler
nahe gelegt, die wohl auch viel Geld in ein
Gelingen der Initiative gesteckt hatten. Dann
drehte sich die Stimmung. Es gab Gegenwind,
liberale Schweizer machten Front gegen die
platte Schwarz-Weiß-Initiative und sie überzeugten
die Mehrheit der Stimmbürger. Es ist
eine schwere Schlappe für die rechtspopulistische
SVP und deren obersten Repräsentanten,
dem Milliardär Christoph Blocher, der die
Partei im Wesentlichen finanziert. Die Eidgenossenschaft
kann die Probleme der Welt
nicht einfach ausblenden – das ist ja die wahre
SVP-Botschaft – sie steckt immer wieder mittendrin.
Natürlich ist ein Ausländeranteil von
fast 25 Prozent ein Problem, aber die kleine
Schweiz kann wirklich gar nicht ohne jene
mit fremdem Pass, die ihre Qualifikation und
Arbeitskraft der Schweizer Wirtschaft zur Verfügung
stellen. Viele Schweizer wissen das, sie
waren es auch – übrigens fast in allen Kantonen
– die der SVP eine so krachende Niederlage
bereitet haben. Man sollte da nicht zu viel
hineingeheimnissen, die nächste „Vernehmlassung“
kann wieder ein völlig anderes Ergebnis
haben. Aber vielleicht haben die Schweizer,
doch ein Zeichen für ganz Europa gesetzt. Ein
Zeichen nämlich dafür, dass Wähler sehr wohl
mündige Bürger sind und kein Stimmvieh für
alle möglichen populistischen Manöver. Im
Schweizer Nachbarland Baden-Württemberg
sind am 13. März Landtagswahlen. Da geht’s
nicht um Ausschaffung, aber darum, ob eine
rechtspopulistische Partei ins Parlament einzieht.
Die Wähler sind gut beraten, ihr die Rote
Karte zu zeigen …
hem
UNSERE FIRMENKUNDENBERATUNG
HAT VIELE GESICHTER
Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.
Oktober 2015
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