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Ortsporträt
Ortsporträt
Der Bahnhof in Hugstetten
March in Zahlen
Höhe: 201 m ü. NN
Fläche: 17,78 km²
Einwohner: 9.024
Rathaus: Am Felsenkeller 2,
79232 March
Bürgermeister: Helmut Mursa (CDU)
www.march.de
www.marcher-wirtschaftskreis.de
www.feuerwehr-march.de
www.vhsmarch.de
www.boule-march.de
www.tennisclub-march.de
www.rfv-umkirchmarch.de
www.marchwaldgeister.de
schiedenen Ortschaften immer mal wieder
Dissens, wird schon mal die lokale Karte
gespielt. Aber ich bin sicher, dass die neue
March eine gelungene Folge der Gebietsreform
ist!“, argumentiert Alt-Bürgermeister
Hügele. Sein junger Nachfolger Helmut
Mursa, seit 2015 im Amt, ist da skeptischer:
es gebe schon noch ein „ausgeprägtes
Teilortdenken“, hat er feststellen müssen.
Gemeindewald durchzieht das ganze Gemeindegebiet
und lädt ebenso wie Dreisam,
Marchhügel oder der Englische Garten, einer
der schönsten in Süddeutschland und
deswegen 1837 eigens von Felix Mendelssohn
Bartholdy besichtigt, zum Verweilen
in der Natur ein. March lässt sich gut zu
Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden, historisch
und kulturell interessante Schlösser
oder Kirchen bieten lohnende Ausflugsziele
und die gut verteilten Gaststätten Gelegenheit
zur Stärkung. In den vier Marcher
Ortsteilen verbinden sich reizvoll dörfliche
Struktur und urbane Bauweise, Landwirtschaft
und Gewerbe- und Industriegebiete
wechseln miteinander ab. Mit dem öffentlichen
Personennahverkehr sind Breisach
oder Freiburg quasi um die Ecke und mit
dem Auto ist man bereits nach wenigen Minuten
auf der Autobahn A5. Verkehrstechnisch
ist March ein idealer Standort: Unmittelbar
an der BAB 5 gelegen, mit eigener
Ausfahrt („Freiburg Nord“), mit Zugang
zu den Bundesstraßen 3, 31 und 294 sowie
eigenem Bahnanschluss in Hugstetten, in
Reichweite der Flugplätze Basel-Mulhouse,
Straßburg, Baden-Baden.
Crux ist die relativ kleine Gemarkungsfläche,
die große Sprünge bei der Ausweisung
von Neubaugebieten nicht zulässt – weder
für den Wohnungsbau noch für die Gewerbeansiedelung.
Das Gebiet „Neumatten“
am Hugstetter Bahnhof ist praktisch
ausverkauft, trotz stolzer 380 Euro/m²: in
acht Minuten per S-Bahn nach Freiburg,
das war ein unschlagbares Kaufargument
für Freiburg-Flüchtlinge. Im Ortsteil Neuershausen
ist ein weiteres Wohnbaugebiet,
„Kapellenmatten“, in Arbeit, das allerdings
verstärkt Einheimischen und dort jungen
Familien mit Kindern zur Verfügung stand:
die Bauplätze wurden nach einem Punktesystem
vergeben. Angedacht ist ein weiteres
Wohngebiet zwischen Buchheim und Neuershausen.
In Holzhausen soll, nahe der Autobahn,
mittelfristig das Gewerbegebiet „Neufeld“
eröffnet werden. Derzeit stockt das
Vorhaben, weil unklar ist, wie die Auseinandersetzung
um den geplanten Bau einer
Autobahnrastanlage auf diesem Gelände
ausgehen wird. Eine Klärung dieser Problematik
ist bis Sommer 2016 zu erwarten;
parallel diskutiert der Gemeinderat die
Anlage eines weiteren Gewerbegebietes im
Ortsteil Hugstetten. Originell gelöst hat
March dagegen die Problematik von Industriebrachen,
die eventuell schadstoffbelastet
sein können: als in Neuershausen ein
altes Eternit-Firmengelände aufgrund der
Bodenbelastung kaum als neues Gewerbegebiet
ausgewiesen werden konnte, wandelte
man das Areal in den Standort für eine
Photovoltaik-Anlage um.
Rund 1.500 sozialversicherungspflichtige
Arbeitsplätze gibt es in March, die meist
in den Bereichen Handwerk, Einzelhandel,
Dienstleistung und Industrie angesiedelt
sind. March gehört, trotz seiner vorteilhaften
Lage, nicht zu den starken Gewerbestandorten
– 1.000 Ein- gegen 3.200 Auspendler
verdeutlichen dies. Die größten Betriebe
sind BHB Betonstahlhandel und Biegebetrieb
GmbH, Südgetränke GmbH und der
Sportpark Van der Vliet & Kunz – alle in
March-Hugstetten zuhause. Landwirtschaft
spielt ökonomisch eine eher untergeordnete
Rolle, hat mehr landschaftspflegerische Bedeutung.
Es gibt sogar, was viele nicht wissen,
in Neuershausen und Buchheim zwei
Rebgebiete, die süffigen Spätburgunder-
Rotwein hervorbringen und deren Trauben
nach Gottenheim bzw. Eichstetten zur Verarbeitung
gebracht werden.
Insgesamt fünf Kindergärten, die auch
Ganztagsbetreuung anbieten, sowie zwei
Horte an den Grundschulen in Holzhausen
und Hugstetten betreuen rund 500
Kinder pädagogisch; ab 2016/17 wird auch
die Grundschule Neuershausen in dieses
Konzept eingebunden. Drei Grundschulen
und eine Werkrealschule runden das schulische
Angebot ab; Realschulen im nahen
Bötzingen oder in Freiburg, Gymnasien, in
Freiburg und Gundelfingen, bieten weitere
Möglichkeiten. Ergänzt wird das Bildungs-
Das Bürgerhaus in Neuerhausen
angebot durch Musikschule, Volkshochschule
und Gemeindebücherei.
Etwa 60 Vereine bilden in March das
Rückgrat des gesellschaftlichen und sozialen
Lebens. Mit dem SC March, dem SC
Holzhausen und dem TSV March sind
Sportvereine die größten Gruppierungen;
der 1884 gegründete Männergesangsverein
Neuershausen die älteste. Über 100 Jahre
sind in der traditionsbewussten March verschiedene
Vereine alt. Sehr erfolgreich sind
die Schützen unterwegs, zu den ungewöhnlichen
Vereinen dürften der örtlich Boule-
Club sowie der Indianer-Club „Cheyenne“,
in Hugstetten am „Roten Felsen“ beheimatet,
zählen. Heimatvereine bemühen sich
um die Brauchtumspflege, die „Marchwaldgeister“
halten die Tradition der alemannischen
Fasnet hoch.
Gefeiert wird gern – zum Beispiel beim
Lichterfest in Holzhausen, beim „Schierehock“
in Hugstetten, beim Weihnachtsmarkt
oder bei den alle zwei Jahre stattfindenden
„Kulturtagen“. Rückgrat dieser
Veranstaltungen sind die Vereine; neben
zünftigen „Hocks“ stehen auf dem Jahresfestkalender
das Scheibenschlagen (Schiebifüür)
am Samstag nach Fastnacht, das
Radrennen an Christi Himmelfahrt oder
das Volksradfahren.
Auch an March ist die Migrationsfrage
nicht vorübergegangen. 50 Personen sollen
am „Galgenacker“ untergebracht werden,
50 weitere sind in fünf größeren Standorten
in Anschlussunterbringungen angesiedelt
worden. Zwei hauptamtliche Sozialarbeiter
sowie ein Helferkreis mit rund 50 Mitgliedern
widmen sich den Flüchtlingen und deren
Integration.
March, eine Gemeinde, die Lebensqualität
bietet, günstig liegt, die aber auch ihre Probleme
hat – zum Beispiel das sogenannte
„Zentralgebiet“ zwischen Hugstetten und
Buchheim, dessen möglicher Ausbau nur
zögernd diskutiert wird oder der Wunsch
vieler Bürger nach einem Schwimmbad,
der kaum in absehbarer Zeit realisiert werden
kann – zumal Bäder in leicht erreichbaren
Nachbargemeinden vorhanden sind.
Der Gemeindehaushalt, so Bürgermeister
Mursa, ist für „einige Ausgaben noch gewappnet“
und das muss er wohl auch sein:
Neubaugebiet, Gewerbegebiet, Flüchtlingsunterbringung,
Anschlussunterbringung
und anderes – Helmut Mursa, sein Rathausteam
wie der Gemeinderat stehen vor
gewichtigen Aufgaben, die „zum Wohle
aller hier lebenden Menschen weiter gestaltet“
werden müssen. Man darf dem agilen
Bürgermeister und dieser lebenswerten Gemeinde
jeden Erfolg dafür wünschen.
netzwerk südbaden
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