nws_0316_gesamt_niedrig
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März 2016 | Preis: 4,90€Euro | E 2014<br />
netzwerk<br />
südbaden<br />
Menschen | Märkte | Meinungen<br />
Die Qual der Wahl<br />
Die Geschichte von Rechtsaußen im Land<br />
Interview:<br />
Bauministerin<br />
Barbara Hendricks<br />
Bankbilanzen:<br />
Noch stimmen<br />
die Ergebnisse<br />
Aus der Nische:<br />
PMI mitten im<br />
Weltmarkt
Hausmitteilung<br />
Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser,<br />
Weltweit<br />
ist einfach.<br />
wer netzwerk südbaden liest, ist in aller<br />
Regel gut informiert. Aus der regionalen<br />
Tageszeitung, durch Spiegel- und/oder<br />
FAZ/SZ-Lektüre und natürlich durch die<br />
Nutzung digitaler Medienangebote. Deshalb<br />
verzichten wir auch bewusst darauf<br />
Nachrichten nachzuschieben, die jeder<br />
schon kennt. Stattdessen zeigen wir Flagge.<br />
In unserer Titelgeschichte beschäftigen<br />
wir uns, sehr subjektiv, mit dem Auftreten<br />
der so genannten „Alternative für Deutschland“<br />
(AfD). Diese populistische Partei,<br />
die wohl in Fraktionsstärke in den Landtag<br />
einziehen wird, ist unserer Meinung<br />
nach keine Alternative, sondern überflüssig<br />
wie ein Kropf. Das sagen wir deutlich.<br />
Unser Autor Jörg Hemmerich hat das Auf<br />
und Ab rechtsradikaler Parteien (und dafür<br />
halten wir die AfD) seit einem halben<br />
Jahrhundert verfolgt und kommt zu dem<br />
Schluss: „Diese Partei ist brandgefährlich“<br />
– gerade weil sie ihre Wähler nicht nur am<br />
rechten Rand einsammelt, sondern voll ins<br />
verunsicherte bürgerliche Lager zielt.<br />
Fakt ist doch erfreulicherweise, dass gerade<br />
Südbaden eine Region ist, in der Populisten<br />
eigentlich keinen Stich landen sollten.<br />
Wir belegen das mit etlichen Themen,<br />
die in diesem März-Heft enthalten sind.<br />
Wir berichten über Unternehmen, die aus<br />
der Nische heraus weltweit operieren, wir<br />
haben im Gespräch mit Bundesbauministerin<br />
Dr. Barbara Hendricks versucht zu<br />
ergründen, wie die Politik den Wohnungsbau<br />
in Deutschland voranbringen möchte.<br />
Und wir empfehlen unseren Lesern, doch<br />
auch einen Blick in die verschiedenen Kolumnen<br />
zu werfen, in denen sich exzellente<br />
Fachleute aus der Region zu Spezialthemen<br />
äußern.<br />
Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der<br />
Lektüre!<br />
Herzlichst<br />
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3
Inhalt/Impressum<br />
Titel<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Hausmitteilung3<br />
TITEL<br />
Baden-Württemberg wählt am 13. März.<br />
Was passiert mit der AfD? 5-6<br />
MÄRKTE<br />
proMed – Nischen-Weltmarktführer 8-9<br />
onlinefabrik – Patrick Werner setzt seit 15<br />
Jahren Maßstäbe im Netz 10<br />
Ulrich Zahoransky zur internationalen<br />
Messe „Interbrush“ 12-13<br />
Benedikt Flügel – wenn die Herren sich<br />
nach Maß ausstatten 14-16<br />
Image Media – ein junges Team hilft beim<br />
Web-Auftritt18<br />
Ziemann – sie sind Profis in Sachen<br />
Sicherheit 20-21<br />
Freiburger Automesse verzeichnet Besucherrekord<br />
22<br />
Streck – Logistikunternehmen über die<br />
Grenzen24-25<br />
Ganter blickt auf ein sehr gutes Brauereijahr<br />
zurück 28<br />
Businessmile wächst weiter 30-31<br />
Der Wasserpark im Europapark 32<br />
Dorfbäckerei Ritter ist ganz groß 33<br />
Freiburgs Tourismus legt weiter zu 40<br />
Bankenbilanzen – es geht noch gut, trotz<br />
der Niedrigzinsen 42-46<br />
Unmüssig verkauft Motel One 46<br />
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Marken-Büromöbel…<br />
Endress – Problem mit dem Franken 47<br />
EnValue verbreitert das Portfolio 48-49<br />
Kostenoptimiert bauen – Interview mit<br />
Bauministerin Barbara Hendricks und<br />
Architekt Klaus Wehrle 52-55<br />
Sparkassenimmo meldet Rekord 56<br />
Getec immer beliebter 57<br />
VDU UNTERNEHMERINNEN (3)<br />
Margot Selz 26-27<br />
ORTSPORTRAIT MARCH 34-39<br />
DAS HANDWERK50<br />
MENSCHEN 60-61<br />
BLICKPUNKT MITTELSTAND 62<br />
NACHGEFRAGT<br />
Christian Breisacher,<br />
Planer und Objektberater DAW SE 64<br />
KULTUR<br />
Bestseller 66<br />
MEINUNGEN<br />
Geschäftsbesorger66<br />
Gegen Populismus 66<br />
KOLUMNEN<br />
Marc Kaltenhäuser 16<br />
Irene Matzarakis 23<br />
Klaus Wehrle 28<br />
Thomas Schmidt 41<br />
Tobias Bobka 58<br />
Impressum<br />
netzwerk südbaden – Redaktion<br />
Marktplatz 7, 79206 Breisach<br />
Telefon 07667/9297943<br />
Herausgeber:<br />
Markus Hemmerich, Daniel Schnitzler<br />
Redaktion: Markus Hemmerich (V.i.S.d.P)<br />
Autoren:<br />
Dr. Stefan Pawellek<br />
Kolumnisten:<br />
Tobias Bobka, Jan Burgahn,<br />
Irene Matzarakis, Thomas Schmidt, Klaus Wehrle<br />
Fotografen: Albert Josef Schmidt, Petra Hemmerich,<br />
Markus Hemmerich<br />
Berater der Herausgeber: Jörg Hemmerich<br />
Herstellung: Büro44 GmbH, Breisach<br />
netzwerk südbaden GmbH<br />
Bayernstraße 10, 79100 Freiburg<br />
Telefon: 07 61/4500-0<br />
Telefax: 0761/4500-2120<br />
info@netzwerk-südbaden.de<br />
Geschäftsführer:<br />
Markus Hemmerich, Daniel Schnitzler<br />
Anzeigen:<br />
Philipp Anton (verantw.)<br />
Telefon: 0761/4500-2018<br />
anton@netzwerk-suedbaden.de<br />
Druck: Hofmann Druck, Emmendingen<br />
Registereintrag:<br />
Eintragung im Handelsregister<br />
Registergericht: Amtsgericht Freiburg i. Br.<br />
Registernummer: HRB 710747<br />
Umsatzsteuer-ID: DE 288417800<br />
Es gilt die Preisliste vom 01.01.2016<br />
WAHLEN<br />
Neue Rechte – einfach links liegen lassen<br />
Wie die Alternative für Deutschland (AfD) nach Wählern fischt<br />
Wenn die Wahl zur Qual wird<br />
Nein, dieses Land Baden-Württemberg<br />
wird vom 13. März an nicht von der<br />
AfD regiert. Ja, bei dieser 16. Wahl zu<br />
einem baden-württembergischen Landtag<br />
werden die Wähler so entscheiden, dass<br />
das Wahlergebnis mehr Fragen offenlässt als<br />
Antworten. Wer wird mit wem regieren?<br />
CDU und Grüne liegen ziemlich gleichauf,<br />
die SPD taugt allenfalls als Juniorpartner.<br />
Die FDP hat schon vor der Wahl signalisiert,<br />
sie könne gar nicht mit den Grünen,<br />
die Schwarzen müssen das vielleicht, weil es<br />
zahlenmäßig möglicherweise keine Neuauflage<br />
der Grün-Roten Koalition geben kann.<br />
Und dann noch: Winfried Kretschmann,<br />
der aus dem Grünen-Lager kommende<br />
Regierungschef ist bei den Wählern im<br />
Ländle beliebt wie keiner sonst, der CDU-<br />
Spitzenkandidat Guido Wolf ist selbst für<br />
viele Parteifreunde in der Rolle des ersten<br />
Mannes des Landes nicht vorstellbar. Ein<br />
Desaster also, aber auch das ist sicher: Die<br />
Parteien respektive deren Repräsentanten<br />
werden eine Lösung finden, weil sie eine<br />
finden müssen. Es gilt ja – erfreulicherweise<br />
– der Grundsatz, dass alle demokratischen<br />
Parteien miteinander koalieren können und<br />
notfalls müssen, auch wenn am Ende nur<br />
ein Zweckbündnis dabei herausschaut.<br />
Aber in diesem Jahr 2016 ist alles ein bisschen<br />
anders. Es liegt an einer Partei, die<br />
sich AFD – Alternative für Deutschland<br />
– nennt. Sie ist 2013 von Euro-Gegnern<br />
gegründet worden und brach schon 2015<br />
wieder auseinander. Der Parteivorsitzende,<br />
der Makroökonomie-Professor Bernd Lucke<br />
und andere Vorstandsmitglieder verließen<br />
die Neu-Partei, die erkennbar immer<br />
weiter nach rechts driftete. Der einstige<br />
BDI Präsident Olaf Henkel, mit Lucke<br />
führender AFD-Kopf, konstatierte: „Wir<br />
haben ein Monster geschaffen.“ Jetzt ist<br />
die promovierte Chemikerin Frauke Petry<br />
Vorsitzende dieser Monster-Partei und zusammen<br />
mit der AfD-Europaabgeordneten<br />
Beatrix von Storch, geboren als Herzogin<br />
von Oldenburg, das Sprachrohr der Partei.<br />
Ein Sprachrohr, das unsägliche Verlautbarungen<br />
von sich gibt, ein Sprachrohr, das<br />
bei ganz weit rechts tickenden Menschen<br />
auch in Baden-Württemberg als einzige Alternative<br />
zu den etablierten so gennannten<br />
„Altparteien“ gilt. Die AfD-Kandidaten<br />
für die Landtagswahl im Ländle fischen in<br />
diesem trüben Wählerreservoir. Wie der<br />
Breisacher Volker Kempf, der 2014 sogar<br />
in den Kreistag Breisgau-Hochschwarzwald<br />
gewählt worden ist – als AfD-Mann.<br />
In der Badischen Zeitung durfte er jetzt<br />
anlässlich der Landtagswahl auf einer Seite<br />
darlegen, wo er politisch steht – unter<br />
der bombastischen Überschrift „Für unser<br />
Land, für unsere Werte“. Es ist ein ziemliches<br />
Geschwafel und enthält zum Beispiel<br />
die Forderung nach einer Genehmigung für<br />
eine berufliche Schule in Bad Krozingen<br />
und beschreibt vieles, was er alles anpacken<br />
möchte. Zum Beispiel, dass „unsere herrliche<br />
Landschaft vor ihrer Umwandung in<br />
einen Windpark bewahrt wird und unsere<br />
Kultur vor einer Jahr um Jahr steigenden<br />
Zuwanderung.“ Man könnte das leicht als<br />
populistische Dummschwätzerei eines politischen<br />
Desperados abtun, aber das trifft es<br />
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4 5
Titel<br />
Topthema Flüchtling?<br />
6<br />
nicht. Jener Volker Kempf und viele andere<br />
aus seinem politischen Lager haben nämlich<br />
allerbeste Aussichten, im 16. Badenwürttembergischen<br />
Landtag vertreten zu<br />
sein. Die Umfragewerte signalisieren kurz<br />
vor den Wahlen einen Stimmenanteil von<br />
deutlich mehr als 10 Prozent, mehr als die<br />
Liberalen und nicht weit von der SPD entfernt.<br />
Vor 71 Jahren ging der Zweite Weltkrieg<br />
zu Ende und seither hat es das Phänomen<br />
rechtsextremer Parteien immer gegeben.<br />
Wir waren ja nicht ein Volk von Widerstandskämpfern,<br />
wir waren im Wesentlichen<br />
ein Volk von Mitläufern, infiziert vom<br />
Bazillus dumpfer nationalsozialistischer<br />
Ideologie. Die Hoffnung nach diesem<br />
verheerenden Dritten Reich, dass die CDU<br />
auch rechtsaußen stehende Wähler binden<br />
könne, die SPD gleichermaßen weit links<br />
Stehende, hat sich selten erfüllt. Auch im<br />
reichen Baden-Württemberg nicht, wo insbesondere<br />
die Rechtsradikalen immer mal<br />
wieder den Sprung ins Parlament schafften.<br />
Wie 1968: da entschieden 9,8 Prozent der<br />
Wähler sich für die NPD, damals angeführt<br />
vom ehemaligen NS-Bürgermeister von<br />
Tiengen (heute Waldshut-Tiengen), Wilhelm<br />
Gutmann. Ein schlimmer Nazi, aber<br />
das focht die Wähler offenbar nicht an. Im<br />
Wahlkreis Lörrach gab es sogar ein Spitzenergebnis<br />
für diese rechtsradikale Partei,<br />
11,1 Prozent, in Offenburg waren es 10,8<br />
Prozent. Der Spuk, auch das ist Fakt, war<br />
schnell vorbei. Schon bei der nächsten Wahl<br />
scheiterte die NPD krachend, ihre Arbeit<br />
im Landtag hatte offengelegt, dass dumpfe<br />
nationalistische Denke nicht ausreicht, um<br />
Politik zu betreiben. Aber das rechte Lager<br />
ging nicht unter. Eine neue Partei, die<br />
Republikaner, formierte sich zur Landtagswahl<br />
1992. Die Republikaner gerierten sich<br />
etwas bürgerlicher als die NPD, aber die<br />
altbraune Soße war die Gleiche. Und der<br />
Wahlerfolg umso sensationeller: Mit dem<br />
Arzt und Rechtsanwalt Dr. Rolf Schlierer<br />
an der Spitze sammelten die Republikaner<br />
10,9 Prozent der Stimmen ein, deutlich<br />
mehr als die FDP (5.9 Prozent) oder die<br />
Grünen (9,5 Prozent). 1996 gelang ihnen<br />
erneut der Sprung in den Landtag, etwas<br />
schwächer zwar, aber immerhin. Dann war<br />
der Spuk erneut vorbei. Seit der Jahrtausendwende<br />
hat es keine rechtsradikale Partei<br />
mehr geschafft, einen Sitz im baden-württembergischen<br />
Landtag zu ergattern.<br />
Und nun 2016? Da sind wir wieder da,<br />
wo wir zuletzt bei der Landtagswahl 1996<br />
standen. Die Parolen der Rechtspopulisten<br />
verfangen wieder, die AFD wird wohl<br />
Fraktionsstärke im Landtag erreichen. Es<br />
sind ja keine stiernackigen Skins, die diese<br />
Partei ausmachen, es sind Leute aus dem<br />
Ein paar Zahlen<br />
Einwohner Baden-Württemberg 10.777.514<br />
130.000 Flüchtlinge Ende 2015, das sind verteilt auf die 1101 Gemeinden in Baden-Württemberg<br />
118 Menschen pro Kommune. Würde man die Flüchtlinge allein auf die 313 Städte<br />
in Baden-Württemberg verteilen, wären dies 415 Flüchtlinge pro Stadt. Baden-Württemberg<br />
hat eine Fläche von 35.751 Quadratkilometern. So gesehen, kommt ein Flüchtling in Baden-<br />
Württemberg derzeit auf 270.000 Quadratmeter Landesfläche. Der Europapark Rust hat jedes<br />
Jahr 5 Millionen Besucher, der SC Freiburg 425.000 Fans bei den Heimspielen im Schwarzwaldstadion.<br />
Eine Milchmädchenrechnung? Natürlich. Aber sie relativiert, dass alle Zahlen, die zum Thema<br />
Flüchtlinge in Umlauf gebracht werden, nicht sonderlich aussagekräftig sind – eben weil es<br />
keine einfachen Antworten auf schwierige Fragen gibt. <br />
<br />
netzwerk südbaden<br />
vermeintlichen bürgerlichen Lager. Sie machen<br />
das, was Rechtsradikale schon immer<br />
gemacht haben. Sie mobilisieren Ängste,<br />
vor Flüchtlingen, vor Überfremdung, notfalls<br />
auch vor einem Windpark. Ihre Antworten<br />
sind simpel, sie sind oft kongruent<br />
mit der Stimmungslage eines Volkes, an<br />
dessen Spitze eine Kanzlerin steht, die zur<br />
nüchternen Realpolitik neigt und die aufgeregten<br />
Stimmungsmachern nicht nach dem<br />
Mund redet. Die AfD ist eine brandgefährliche<br />
Partei, weil ihre Repräsentanten den<br />
Menschen vorgaukeln, es gebe ganz einfache<br />
Antworten auf schwierige Fragen. In der<br />
Europastadt Breisach hat der Gemeinderat<br />
einstimmig bei 3 Enthaltungen erklärt, in<br />
dem Städtchen sei die AFD-Vorsitzende<br />
Frauke Petry eine „unerwünschte Person“<br />
(Persona non grata). Der Begriff kommt<br />
aus der Diplomatensprache, es geht in der<br />
Regel darum, beispielsweise spionierende<br />
Botschaftsangehörige schnell ausweisen<br />
zu können. So gesehen, war die Wortwahl<br />
schon ein bisschen daneben, weil natürlich<br />
unerwünschte Personen nicht von einem<br />
Gemeinderat daran gehindert werden<br />
können, ihre unerwünschte Meinung zu<br />
sagen. Frauke Petry wird das nun am 12.<br />
März tun – das ist der Termin eines angeblichen<br />
Wahlkampfauftritts in Breisach – oder<br />
nicht. Willkommen wird sie in dieser Stadt<br />
nicht geheißen und das ist gut so. In der<br />
Politik muss gestritten werden, hoffentlich,<br />
aber die AfD brauchen wir, braucht Baden-<br />
Württemberg so wenig wie wir die NPD<br />
und die Republikaner gebraucht haben.<br />
Das sollte man der AfD am 13. März an der<br />
Wahlurne deutlich machen.<br />
<br />
Jörg Hemmerich<br />
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Ziel: Weltmarktführer in der Nische<br />
Die pro med instruments (pmi) wurde<br />
1993 in Freiburg gegründet und 1995<br />
in eine GmbH umgewandelt. Freiburg ist<br />
auch heute noch der Hauptsitz des inzwischen<br />
weltweit agierenden Unternehmens.<br />
Seit 1998 werden von pmi die Produkte<br />
der DORO® Familie weltweit vertrieben,<br />
2003 wurde ein Tochterunternehmen in<br />
den USA (pro med instruments Inc.) gegründet.<br />
pmi konzentriert sich auf die Entwicklung<br />
und den Vertrieb von Produkten für<br />
die Neurochirurgie. Kernprodukte sind<br />
Kopffixations- und Retraktorsysteme für<br />
neurochirurgische Anwendungen. Zusätzlich<br />
bietet das Produktportfolio eine breite<br />
Auswahl an Zubehörartikeln, kundenspezifischen<br />
Produkten wie auch eine vielseitige<br />
Auswahl an nicht klebenden bipolaren<br />
Pinzetten.<br />
pmi vertreibt seine Produkte ausschließlich<br />
über Wiederverkäufer, größtenteils<br />
qualifizierte Medizintechnik-Fachhändler<br />
und Medizintechnikhersteller aus dem<br />
OP-Tisch- und Bildgebungsbereich. Die<br />
internationalen Fachhändler werden aufgrund<br />
ihrer hohen Serviceleistungen, ihrer<br />
Fokussierung und ihrer Fachkenntnisse im<br />
Bereich der Neurochirurgie ausgewählt. Im<br />
Bereich der OP-Tisch Hersteller zählt pmi<br />
alle namhaften weltweit agierenden Unternehmen<br />
zu seinen Kunden.<br />
Oberstes Ziel von pmi ist, Chirurgen zum<br />
Wohle des Patienten ein Produkt zur Verfügung<br />
zu stellen, das maximal mögliche<br />
Sicherheit bei höchstmöglichem Nutzen<br />
bietet.<br />
2016 beschäftigte die pro med instruments<br />
GmbH, Deutschland, 36 Mitarbeiter, die<br />
pro med instruments Inc., USA, zehn. 28<br />
Prozent der Beschäftigten sind im Bereich<br />
von Forschung und Entwicklung (F&E)<br />
angesiedelt. Gefertigt wird außer Haus, in<br />
einem feinmechanischen Betrieb in Baden,<br />
an dem pmi beteiligt ist. pmi erwirtschaftete<br />
2015 einen konsolidierten Umsatz von<br />
10,3 Mio. Euro (plus 17 Prozent gegenüber<br />
Vorjahr). Die größten Einzelmärkte bzw.<br />
Regionen sind mit rund 33 Prozent des<br />
Produkte für die Neurochirurgie sind international gefragt<br />
Matthias Schüle<br />
Umsatzes die EU, mit etwa 32 Prozent Asien<br />
und mit rund 26 Prozent die USA. Die<br />
Exportquote beträgt 77 Prozent; pmi-Produkte<br />
werden in über 70 Länder vertrieben.<br />
Geschäftsführender Gesellschafter von pmi<br />
ist seit 2009 Matthias Schüle, der selbstbewusst<br />
sagt, dass pmi „mittelfristig Weltmarktführer<br />
in (seiner) Nische werden“<br />
wolle. pmi ist auf einem guten Weg hierzu.<br />
Stefan Pawellek sprach mit Matthias Schüle<br />
über pmi und die zukünftige Entwicklung<br />
des Unternehmens:<br />
netzwerk südbaden: Wie kommt man auf<br />
so eine Nische wie die Neurochirurgie?<br />
Matthias Schüle: Mein Vater kannte den<br />
Markt, er war im Vertrieb von medizintechnischen<br />
Geräten tätig und wusste, was<br />
gebraucht wird. Daher stellte er 1998 das<br />
Unternehmen vom Vertrieb auf Entwicklung<br />
und Fertigung um. Es ergaben sich<br />
schnell unsere drei Hauptfelder – Kopfhalterungssysteme,<br />
Hirnretraktorsysteme und<br />
die Elektrochirurgie.<br />
netzwerk südbaden: Bleibt es bei diesem<br />
Angebot?<br />
Matthias Schüle: Ich denke schon. Wir<br />
kennen die Kunden in diesem Segment, wir<br />
wissen, was sich da tut, was benötigt wird.<br />
pmi fährt da eine „Strategie der Fokussierung“,<br />
also tiefer hinein in die Nische.<br />
netzwerk südbaden: Wie muss man sich das<br />
praktisch vorstellen? Beschäftigen Sie Ärzte,<br />
Chirurgen?<br />
Matthias Schüle: Nicht ganz! Unsere Produktmanager<br />
pflegen intensiv Kontakte,<br />
fragen nach, was gebraucht wird, erklären,<br />
was technisch möglich ist. Denn manchmal<br />
haben die Chirurgen selber noch gar keine<br />
konkrete Vorstellung, was sie brauchen und<br />
da helfen wir ihnen mit unserer Erfahrung,<br />
unseren Kenntnissen.<br />
netzwerk südbaden: Und entwickeln dann<br />
ein neues medizinische Instrument…?<br />
Matthias Schüle: Richtig. Aber man darf<br />
sich das dann nicht als eine statische Sache<br />
vorstellen – einmal entwickelt, fertig für<br />
immer. Wir modifizieren, ja individualisieren<br />
Geräte. Neben engen Kontakten zu<br />
Neurochirurgen nutzen wir unsere weltweiten<br />
Teilnahmen an Kongressen. Dort<br />
werden neue Ansätze besprochen und wir<br />
diskutieren Anwendungsgrenzen, neue<br />
Verfahren, medizinische Entwicklungen<br />
usw. Die Neurochirurgen trainieren sich in<br />
Workshops sozusagen gegenseitig, wir sind<br />
dabei und beobachten. Wir bekommen bei<br />
solchen Veranstaltungen also sowohl konkretes<br />
Feedback wie auch neue Ideen.<br />
netzwerk südbaden: Und wie beliefern Sie<br />
die Kunden?<br />
Matthias Schüle: Über Vertragshändler,<br />
pro Land meist ein Fachhändler. Größter<br />
Markt sind die USA, sie machen allein 40<br />
Prozent des Weltmarktes aus. Wir möchten<br />
hier unseren Marktanteil von derzeit<br />
knapp 30 Prozent ausbauen. Der Weltmarkt<br />
wächst langsam, jährlich etwa um<br />
drei oder vier Prozent. Und er verändert<br />
sich ständig: China ist beispielsweise sehr<br />
am Kommen, Indien ist interessant, aber<br />
kompliziert. Interessant sind auch die<br />
Schwellenländer. In manchen Ländern<br />
dient Gesundheitspolitik auch dazu, die<br />
Bevölkerung zu beruhigen: eine gute medizinische<br />
Versorgung lässt sie dann über<br />
vieles hinwegsehen. Es kann dann aber<br />
auch passieren, dass es zu Absatzeinbrüchen<br />
kommt: das Geld wird dann für Projekte<br />
eingesetzt, die man als prestigeträchtig<br />
ansieht.<br />
netzwerk südbaden: Und Sie wollen in Ihrer<br />
Nische die Nr.1 werden?<br />
Matthias Schüle: Richtig – und ich bin<br />
optimistisch, dass wir es bald geschafft haben.<br />
Der Schlüssel liegt in den USA – und<br />
wir wachsen dort wie auch anderswo.<br />
Seit 70 Jahren regional verwurzelt<br />
und weltweit aktiv!<br />
netzwerk südbaden: Wie verkauft man<br />
neurochirurgische Hilfsmittel, die dürften ja<br />
auch nicht so ganz billig sein?<br />
Matthias Schüle: Stimmt, wir stellen<br />
hochpreisige Spezialprodukte her und verkaufen<br />
sie deshalb über den Nutzen. Wir<br />
wollen nicht austauschbar sein, wir müssen<br />
die potentiellen Nutzer überzeugen,<br />
dass es nichts Besseres gibt – von der funktionellen<br />
Seite, von der technischen Seite,<br />
von der haptischen Seite, vom eingesetzten<br />
Material. Wenn wir nicht höchste Qualität<br />
lieferten, dann gäbe es uns schon lange<br />
nicht mehr. Unser Ziel ist, Chirurg und<br />
Patient Sicherheit zu geben und größtmöglichen<br />
Nutzen zu stiften, und zwar<br />
nicht nur durch unsere Produkte, sondern<br />
auch durch unseren Service am Kunden.<br />
netzwerk südbaden: pmi ist ein Familienunternehmen.<br />
Gibt es langfristige Pläne?<br />
Matthias Schüle: Familienunternehmen<br />
denken immer langfristig, von Generation<br />
zu Generation. Das macht sie so solide und<br />
berechenbar. Man denkt nicht von Quartal<br />
zu Quartal, man kann auf den Return<br />
eines Investments warten, das wirkt sich<br />
auf die Unternehmenskultur aus, was wiederum<br />
die Mitarbeiter motiviert. Natürlich<br />
möchte ich pmi einmal an meine Kinder<br />
vererben. Aber das ist noch lange hin, da<br />
kann noch einiges passieren – somit ist dies<br />
nicht die dringlichste Aufgabe. <br />
8<br />
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Märkte<br />
15 JAHRE ONLINEFABRIK.COM<br />
Der Internetpionier<br />
Im digitalen Zeitalter sind 15 Jahre eine halbe<br />
Ewigkeit. Wagen wir einen Rückblick: Digitalkameras<br />
waren Statussymbole, die Generation<br />
Wählscheibe stieg auf Handys um, die<br />
auf dem Weg zum Durchbruch waren und das<br />
Internet kam über fiepende Modems in den<br />
Computer. Patrick Werner, heute in den Vierzigern,<br />
war damals ganz vorne dabei, als er die<br />
Internetagentur onlinefabrik.com gründete.<br />
Für ihn war schon damals klar, dass das Internet<br />
für alle Geschäftszweige in Zukunft eine<br />
zentrale Rolle spielen wird. Die ersten Homepages<br />
wurden programmiert. „Mit dem, was<br />
wir heute anbieten, hat das alles eigentlich<br />
nichts mehr zu tun“, sagt Werner. Trotzdem ist<br />
es gerade auch die lange Erfahrung, welche die<br />
Onlinefabrik von den vielen anderen Onlineagenturen<br />
unterscheidet.<br />
Die Technik ist bei Patrick Werner und seinem<br />
Team stets auf dem neuesten Stand, aber nicht<br />
um ihrer selbst willen, sondern weil sie einfach<br />
erforderlich ist, um den idealen Nutzen für den<br />
Kunden zu schaffen. „In den 15 Jahren, seit<br />
mein Unternehmen besteht, haben sich nicht<br />
nur die technischen Aspekte verändert, vor allem<br />
sind die Anforderungen der Kunden heute<br />
andere“, sagt Werner.<br />
Vor 15 Jahren war Patrick Werner ein Pionier,<br />
die Internetfirma „onlinefabrik.com“ gehörte<br />
zu den ersten in der Region, heute ist sie<br />
längst eine feste Größe in Südbaden und weit<br />
Patrick Werner<br />
darüber hinaus. So war es auch keine Frage für<br />
die netzwerk südbaden-Macher, ihre Website<br />
von Patrick Werner produzieren zu lassen. Zu<br />
Kunden der Onlinefabrik zählen sowohl große<br />
Firmen als auch kleine Unternehmen.<br />
Hauptsächlich geht es bei den Aufträgen um<br />
die Erstellung von Websites nach den ganz<br />
individuellen Vorstellungen der Kunden,<br />
aber Werner hat auch noch weitere passende<br />
Dienstleistungen rund um den Web-Auftritt<br />
im Angebot. Patrick Werner: „Wir bieten Pakete<br />
an, mit denen der Kunde seinen Internetauftritt<br />
optimal gestaltet, dazu gehört heute<br />
selbstverständlich auch, dass er die Inhalte auf<br />
seiner Website selbst verändern und seinen<br />
persönlichen Ansprüchen anpassen kann.“<br />
„Das persönliche Gespräch mit den Kunden<br />
ist ganz entscheidend, um eine passende, auf<br />
die Persönlichkeit zugeschnittene Lösung zu<br />
finden. Jede Homepage ist so individuell wie<br />
der Kunde selbst. Also steht am Anfang jedes<br />
Projektes ein ausführliches Gespräch, und bei<br />
der Onlinefabrik ist das auch immer Chefsache“,<br />
erklärt Werner.<br />
Die aktuellen Entwicklungen bei der Gestaltung<br />
von Onlineauftritten fasst der Emmendinger<br />
Unternehmer wie folgt zusammen:<br />
„Der Trend geht heute beim modernen Internetauftritt<br />
zu klaren, minimalistischen Designs<br />
mit wohldosierten Farben. Auf dem Logo und<br />
der Corporate Identity liegt der Hauptschwerpunkt,<br />
darüber hinaus sind intuitive Benutzung,<br />
mediengerechte Aufbereitung der Texte<br />
sowie kurze Ladezeiten wichtige Bausteine“.<br />
Patrick Werner ist indes kein Einzelkämpfer,<br />
wenn es um einen Großauftrag oder technisch<br />
komplexe Aufgaben geht, greift er auf ein<br />
Netzwerk an Spezialisten, mit denen er teils seit<br />
Gründertagen zusammenarbeitet.<br />
Ein weiteres Angebot der Onlinefabrik ist das<br />
Webhosting. auch da ist die Onlinefabrik der<br />
richtige Partner. Apropos Partner: Patrick Werners<br />
Firma ist – neben der hohen technischen<br />
Kompetenz – vermutlich genau deshalb seit 15<br />
Jahren am Markt erfolgreich, weil sie ihre Kunden<br />
als Partner versteht.<br />
<br />
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10<br />
netzwerk südbaden
Märkte<br />
Märkte<br />
INTERBRUSH 27. -29. APRIL 2016, FREIBURG<br />
Die Bürstenbinder<br />
Ulrich Zahoransky und Gerhard Steinebrunner<br />
Ulrich Zahoransky, Vorstand der ZAHO-<br />
RANSKY AG, entstammt einer Familie,<br />
die sich seit 1902 mit dem Thema Bürsten<br />
beschäftigt und deren Unternehmen<br />
der führende Hersteller von Spritzgießwerkzeugen,<br />
Blisterverpackungsmaschinen,<br />
Produktionsanlagen für Zahnbürsten, Maschinen<br />
zur Herstellung von Bürsten und<br />
Besen sowie Mascara- und Interdentalbürsten-Maschinen.<br />
Geboren 1954 in Freiburg,<br />
Studium der Wirtschaftsingenieurswesen<br />
an der TU Karlsruhe, trat Ulrich Zahoransky<br />
1987 in das elterliche Unternehmen ein<br />
und war ab 1995 Geschäftsführer und ab<br />
2003 Vorstand (nach der Umwandlung in<br />
eine Aktiengesellschaft). Praktisch vor der<br />
Haustür seiner Firma findet alle vier Jahre<br />
die Leitmesse der Bürsten- und Pinselindustrie<br />
statt. Zahoransky erläutert, welche<br />
Bedeutung die Freiburger Interbrush für<br />
sein Haus wie für die <strong>gesamt</strong>e Branche hat.<br />
netzwerk südbaden: Alle vier Jahre Interbrush:<br />
was hat sich seit 2012 verändert? Was<br />
werden aus heutiger Sicht 2016 die Hauptthemen<br />
auf der Messe in Freiburg sein? Was<br />
macht für Sie, fürZAHORANSKY die Interbrush<br />
so wichtig?<br />
Hier werden Investitionsentscheidungen getroffen<br />
Ulrich Zahoransky: Die Interbrush ist die<br />
wichtigste Branchenmesse für die Bürstenindustrie.<br />
Alle Maschinenhersteller und alle<br />
weiteren Lieferanten für die Bürstenindustrie<br />
stellen auf der Interbrush aus. Für unsere<br />
Kunden ist es die Möglichkeit alle Lieferanten<br />
zu sehen und zu vergleichen. Dieser<br />
Eindruck ist für die folgenden vier Jahre<br />
eine wichtige Vorentscheidung. Zum anderen<br />
bietet die Messe für uns die Möglichkeit<br />
fast alle Kunden zu treffen und mit ihnen<br />
technische und kaufmännische Gespräche<br />
zu führen.<br />
Im Maschinenbereich hat sich durch den<br />
Zusammenschluss von Borghi und Boucherie<br />
zur Boucherie Borghi Group die Branche<br />
stark verändert. Die Branche ist sehr<br />
gespannt wie sich die neue Gruppe auf der<br />
Messe präsentieren wird.<br />
Zwar stellen wir auf vielen weiteren Messen<br />
aus, dies sind aber meist Messen für die Plastikindustrie<br />
auf der normalerweise nur die<br />
Maschinenhersteller, Borghi, Boucherie und<br />
ZAHORANSKY ausstellen und nicht die<br />
<strong>gesamt</strong>e Bürstenindustrie.<br />
netzwerk südbaden: Die Bürsten- und Pinselindustrie<br />
agiert weltweit – ebenso Ihr Unternehmen:<br />
welche „Weltgegenden“ sind für Sie<br />
die wichtigsten? Wo sind Sie überall zuhause?<br />
Ulrich Zahoransky: Hier muss man differenzieren.<br />
Viele unserer kleineren Kunden, also<br />
Bürstenhersteller, agieren nicht weltweit,<br />
konzentrieren sich also zum Beispiel auf<br />
Deutschland oder nur auf Europa. Dagegen<br />
sind die multinationalen Unternehmen im<br />
Zahnbürstengeschäft wie Procter & Gamble,<br />
Colgate und Unilever natürlich international<br />
ausgerichtet. Die Bürstenmaschinenhersteller<br />
sind alle international ausgerichtet.<br />
Dies war schon immer so, nicht erst seit die<br />
Globalisierung weltweit eingesetzt hat.<br />
ZAHORANSKY hat Produktionsstätten<br />
in Spanien und Indien und Vertriebs- und<br />
Servicetöchter in Hongkong, China, Japan<br />
und den USA. Ein weiterer Stützpunkt ist<br />
in Brasilien in Gründung. In vielen weiteren<br />
Ländern haben wir Handelsvertreter, die mit<br />
uns zusammen diese Märkte bearbeiten.<br />
netzwerk südbaden: Ist Freiburgs Interbrush<br />
für Sie und die anderen Unternehmen der<br />
Branche eine Art Treffpunkt, ein „Club-Meeting“?<br />
Was wird da alles besprochen?<br />
Ulrich Zahoransky: „Club-Meeting“ trifft<br />
den Charakter der Messe überhaupt nicht.<br />
Viele Kunden haben, eben wegen der Interbrush,<br />
ihre Investitionsentscheidungen<br />
herausgezögert oder von Anfang an darauf<br />
gesetzt sich bei der Messe zu entscheiden.<br />
Deshalb gibt es für alle Standmitarbeiter<br />
sehr viel zu tun, um die Kunden zu überzeugen.<br />
Zwar werden auf der Messe direkt<br />
meist nicht so viele Abschlüsse getätigt,<br />
aber dies folgt oft in den Wochen nach<br />
der Messe. Insofern ist die Messe für uns<br />
eher eine stressige Zeit, da nur drei Tage<br />
zur Verfügung stehen, um alle Kunden zu<br />
bedienen.<br />
netzwerk südbaden: Ein Laie hat wahrscheinlich<br />
Probleme, die verschiedenen<br />
Produkte zu unterscheiden: Welche Pinsel/<br />
Bürsten/Farbroller etc. werden denn wofür<br />
eingesetzt? Was ist das größte Segment? Fertigen<br />
Sie für alle Segmente die notwendigen<br />
Maschinen und Anlagen? Geben Sie uns bitte<br />
eine Vorstellung: wie groß ist ZAHORANS-<br />
KY?<br />
Ulrich Zahoransky: ZAHORANSKY ist im<br />
Pinsel- und Farbrollerbereich nicht tätig.<br />
Im Bürstenbereich ist die Zahnbürste das<br />
bei weitem größte Segment, was sich auch<br />
bei uns bei den Maschinen so darstellt. Das<br />
zweitgrößte Segment sind dann die Besen<br />
gefolgt von den Haushaltsbürsten – Spülbürsten<br />
und WC-Bürsten. Weiterer wichtige<br />
Bereiche sind die Mascara- und Interdentalbürsten,<br />
die gedrehten Bürsten und<br />
die technischen Bürsten. ZAHORANSKY<br />
ist in allen diesen Bereichen tätig.<br />
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Götz + Moriz - Messestand!<br />
Im Jahr 2015 betrug der Umsatz von<br />
ZAHORANSKY 83 Mio. Euro, davon ca.<br />
30 Prozent Spritzgießformen. Die Spritzgießformen<br />
liefern wir hauptsächlich an<br />
unsere Zahnbürstenkunden. Wir haben<br />
weltweit 716 Mitarbeiter, davon 63 Auszubildende.<br />
netzwerk südbaden: Die ursprüngliche<br />
Pinsel- und Bürstenherstellung war Handarbeit:<br />
gibt es die heute in Ihrer Branche noch?<br />
Wo setzen denn Größe, Feinheit, Genauigkeit<br />
bei der automatisierten Herstellung Grenzen?<br />
Ulrich Zahoransky: Der Verband der<br />
Deutschen Pinsel- und Bürstenhersteller<br />
e.V. bildet noch Bürsten- und Pinselmacher<br />
aus. Dabei wird auch noch das manuelle<br />
Bürstenmachen gelehrt. In der Praxis<br />
gibt es aber Bürstenmachen als Handarbeit<br />
in den industriellen Ländern nicht mehr.<br />
In Indien kann man dies allerdings noch<br />
finden, aber vermutlich auch dort nicht<br />
mehr lange.<br />
Bei der automatisierten Fertigung bereiten<br />
ausgerechnet die natürlichen Materialien<br />
wie zum Beispiel Kokos, Rosshaar, Ziegenhaar<br />
Probleme bei der Verarbeitung. Einmal<br />
da es immer Unterschiede in den Filamenten<br />
gibt, weil sie „schmutzig“ sind zum<br />
anderen oder weil sie sehr dünn sind. Ein<br />
anderes Problem kommt von den abrasiven<br />
Materialien, die für viele technischen Anwendungen<br />
gebraucht werden, da diese die<br />
Teile des Stopfwerkzeuges extrem schnell<br />
verschleißen lassen.<br />
netzwerk südbaden: Jeder kann sich einen<br />
Farbroller, einen Malerpinsel, eine Teppichbürste,<br />
einen Pinsel für die Nassrasur oder<br />
das Auftragen von Eye-Liner vorstellen. Was<br />
unterscheidet jedoch in den Augen eines<br />
Fachmannes die einzelnen Produkte? Und<br />
wo werden heute Produkte Ihrer Branche<br />
eingesetzt, wo der Laie staunt und sich, vielleicht,<br />
auch der Insider etwas wundert? An<br />
wen liefert ZAHORANSKY seine Maschinen?<br />
Ulrich Zahoransky: Die Produkte unterscheiden<br />
sich zum einen durch die Qualität<br />
der verwendeten Spritzgießformen,<br />
zum anderen für den Fachmann durch<br />
die Methode der Befestigung der Bündel.<br />
Hierbei gibt es, neben vielen unwichtigeren<br />
Verfahren, drei grundsätzliche Verfahren<br />
nämlich Anker, Schlinge und Umspritzen.<br />
Drei Beispiele für den Einsatz von Bürsten:<br />
bei der Blechbearbeitung werden große<br />
Plattenbürsten eingesetzt auf denen die<br />
Bleche transportiert werden, ohne dass die<br />
Späne die bei der Bearbeitung der Bleche<br />
anfallen, sie verkratzen, da die Späne in die<br />
Bürste fallen. Weitere interessante Anwendungen<br />
sind die Abdichtung von Windrädern<br />
mit Streifenbürsten und medizinische<br />
Abstrichbürsten, für Frauenärzte.<br />
Wie gesagt: ZAHORANSKY ist in allen<br />
Bürstenbereichen tätig und liefert Maschinen<br />
in die ganze Welt. Unsere großen<br />
Kunden sind z.B. Procter & Gamble, Colgate,<br />
Unilever, Trisa, Schiffer und Mink.<br />
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netzwerk südbaden<br />
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Märkte<br />
MODE<br />
Flügel nimmt Maß<br />
„Wenn es Ihnen nicht gefällt, dann ist es auch nichts für Sie!“<br />
Wachstum stärken.<br />
Angeblich sollen im England des Regency<br />
die Kenner der Modewelt unschwer<br />
Gecken, Dandys und „Non-Pareils“ unterschieden,<br />
ja sogar zu sagen gewusst haben,<br />
von welchem Schneider ein Outfit stammte.<br />
Doch egal, ob es nun auffallend war oder<br />
modisch-dezent – eines hatten alle Kleidungsstücke<br />
dieser Zeit, zumindest für die<br />
Oberklasse, gemein: sie waren Maßanfertigungen.<br />
Kleidung von der Stange? Shocking!<br />
Heute herrscht die Massenmode über<br />
die Maßmode und maßgefertigte Anzüge<br />
sind höchstens Mitbringsel von Urlaubsreisen<br />
nach Asien, wo ein solches individuell<br />
gefertigtes Stück erschwinglich ist. Denn<br />
Arbeitszeit, Material und Verarbeitungsqualität<br />
– und die sind bei guter Maßware unabdingbare<br />
Voraussetzung – sind nicht eben<br />
billig. Also Maßanzüge nur noch für Reiche?<br />
Gibt es überhaupt noch Maßschneider? Stefan<br />
Pawellek sprach mit Benedikt Flügel, der<br />
in Freiburg erfolgreich die Fahne der Maßkonfektion<br />
hochhält.<br />
netzwerk südbaden: Was macht ein Maßatelier<br />
genau? Und: wer sind Ihre Kunden?<br />
Wie groß ist die Zielgruppe?<br />
Benedikt Flügel: Es nimmt Maß und sorgt<br />
für passende Kleidung. Genauer: Ich nehme<br />
mir Zeit für meine Kunden. Finde heraus<br />
was der Einzelne möchte. Ich vermaße den<br />
Kunden nach seinen Ideen und Wünschen<br />
und stehe beratend zur Seite. Meine Kunden<br />
sind wie die Zielgruppe ganz gemischt,<br />
vom Abiturienten, der den ersten Anzug von<br />
der Oma bekommt, bis zum Bankvorstand<br />
ist alles vertreten. Im Prinzip: Alle, die Spass<br />
an Individualität haben. Einzige Einschränkung:<br />
ich bin Herrenausstatter, Damenmode<br />
suchen Sie bei mir vergeblich.<br />
netzwerk südbaden: Als Laie stellt man sich<br />
vor, dass eine Maßanfertigung zeitaufwändig<br />
und teuer ist – trifft das zu? Was muss ein Kunde<br />
bei Ihnen für eine Maßhose, ein Maßhemd<br />
oder einen ganzen Anzug hinlegen? Rechnet<br />
sich denn das, vor allem vor dem Hintergrund,<br />
dass wir alle die Tendenz haben, aus uns rauszugehen…?<br />
Maßatelier Flügel<br />
Benedikt Flügel<br />
Benedikt Flügel: Um dem Kunden den<br />
Prozess des Maßnehmens zu erleichtern,<br />
arbeite ich mit einer Art Muster. Dadurch<br />
erhält der Kunde schon zu 80 Prozent eine<br />
Vorstellung, wie sein Kleidungsstück später<br />
aussehen könnte. Außerdem sparen wir uns<br />
enorm Zeit und somit natürlich auch Geld.<br />
Unter anderem deshalb kann ich einen<br />
hochwertigen Wollanzug bereits ab 399,95<br />
Euro anbieten. Schöne Maßhosen, auch<br />
Chinos, sind ab 129,95 Euro und Maßhemden,<br />
ohne Chemie oder Kunstfaser dafür<br />
aber mit perfekter Passform sind ab 140<br />
Euro zu haben.<br />
Wenn ich massiv zunehme, dann passt mir<br />
wahrscheinlich nichts mehr, ob das nun für<br />
mich gemacht wurde oder Stangenware ist,<br />
macht dann keinen Unterschied. Im Gegenteil,<br />
wenn ich beispielsweise zu Gewichtsschwankungen<br />
neige, kann ich das durch<br />
einen guten Schnitt ausgleichen.<br />
netzwerk südbaden: Pardon, aber sind nicht<br />
im Zeitalter der Versandhäuser, des Online-<br />
Handels, des Labellismus Maßanzüge vom<br />
Herrenschneider out of time?<br />
Benedikt Flügel: Einen Maßanzug zu kaufen<br />
ist ein Erlebnis. Erleben können Sie online<br />
nur wenig. Wenn Sie von 100 Menschen das<br />
Lieblingsgericht mischen, schmeckt das am<br />
Ende auch nicht allen. Deshalb bekommen<br />
Sie bei mir ja nicht irgendeinen Anzug sondern<br />
Ihren. Ihre Wünsche, Anforderungen<br />
und Ihr Stil – passend in einem Kleidungsstück.<br />
Genau darum geht es auch. Alle sind<br />
auf der Suche nach Individuellem, schauen<br />
Sie sich beispielsweise an, wie schnell Sondereditionen<br />
bei Sneakern ausverkauft sind<br />
und zu welch unfassbaren Preisen diese an-<br />
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14<br />
netzwerk südbaden
Märkte<br />
schließend im Internet gehandelt<br />
werden. Außerdem ist Qualität<br />
nie out of time.<br />
netzwerk südbaden: Was sind<br />
denn die „Renner“ in Ihrem Sortiment?<br />
Benedikt Flügel: „Renner“ sind<br />
immer Anzug und Hemd. Beides<br />
ist absolute Grundausstattung in<br />
absolut jedem Kleiderschrank.<br />
Gefragter wird durch die Veränderung<br />
in vielen Branchen die<br />
Kombination Sakko und Chino /<br />
Jeans. Wo früher der Anzug mit<br />
Krawatte noch Pflicht war, ist es<br />
jetzt auch ohne Krawatte möglich<br />
und so setzt sich das eben fort.<br />
Aktuell werden auch die richtig außergewöhnlichen<br />
Dinge immer beliebter: poppige<br />
Sakkos oder gleich nackte Frauen im Innenfutter…<br />
Der Kreativität sind eben keine<br />
Grenzen gesetzt.<br />
netzwerk südbaden: Was war denn die interessanteste<br />
und was die ungewöhnlichste Aufgabe,<br />
die Sie als Maßschneider zu bewältigen<br />
hatten?<br />
Benedikt Flügel: Kleine Anmerkung zur<br />
Wortwahl: der Maßkonfektionär berät und<br />
nimmt Maß, der Schneider führt letztendlich<br />
aus. Ich bin ersteres.<br />
Ein Projekt, das gerade noch in Arbeit ist,<br />
In Zeiten stetig wachsenden Arbeitsdrucks und<br />
Wirtschaftskrisen gehen jene gestärkt daraus<br />
hervor, die in der Lage sind, richtig darauf zu<br />
reagieren. Sie besitzen ausreichend Resilienz.<br />
Resilienz beschreibt die Fähigkeit von Personen<br />
oder Unternehmen, angemessen auf Krisen<br />
oder hohe Belastung zu reagieren und damit<br />
umgehen zu können. Das bedeutet einerseits,<br />
Belastung oder Schädigung kompensieren zu<br />
können, aber auch die Fähigkeit, sich davor zu<br />
schützen.<br />
In Unternehmen können drei verschiedene Ebenen<br />
der Resilienz unterschieden werden:<br />
• Mitarbeitende: Die Resilienz eines jeden Mitarbeitenden<br />
umfasst die individuelle Fähigkeit<br />
mit Leistungsdruck, z.B. durch Vorgesetzte,<br />
oder der Fülle von Arbeitsaufgaben umgehen zu<br />
können. Bei Nichtexistenz droht Krankheit und<br />
Leistungsverlust.<br />
16<br />
ein Cutaway oder Cut aus grauem Flanell<br />
für eine Hochzeit. Sehr interessant, natürlich<br />
auch, weil sehr selten. Eines der<br />
ungewöhnlichsten und anspruchsvollsten<br />
Projekte war sicherlich, einen Anzug<br />
aus Polsterstoff zu fertigen. Nicht nur die<br />
Materialstärke bzw. das Gewicht von 900<br />
Gramm waren hier schwierig, sondern auch<br />
das Maß. Durch die Dicke des Materials<br />
ergaben sich fast 1cm dicke Nähte! Diese<br />
mussten so angeordnet werden, dass sie<br />
möglichst nicht übereinander liegen. Das<br />
Interessante an dem Stoff war der Aufbau,<br />
blaues Trägermaterial mit hellgrünem Flor.<br />
Schimmert im Licht wie ein Smaragd.<br />
• Team: Die Resilienz eines Teams zeigt sich darin,<br />
dass auch in Zeiten von Krisen die Zusammenarbeit<br />
funktioniert oder nach Krisen, diese<br />
schnell wieder zum Funktionieren gebracht<br />
wird. Eine gute Resilienz ist hier z.B. abhängig<br />
von der richtigen Mitarbeiterzusammensetzung,<br />
der Art der Kommunikation und Partizipation.<br />
• Unternehmen: Wie schnell erholt sich ein<br />
Unternehmen nach einer wirtschaftlichen oder<br />
internen Krise? Stehen die Mitarbeitenden hinter<br />
ihm? Ist es in der Lage branchenspezifischem<br />
Wandel schrittzuhalten oder „verpasst es den<br />
Anschluss“? Das sind Aspekte, die die Resilienz<br />
eines Unternehmens ausmachen.<br />
Der Erfolg eines jeden Unternehmens ist somit<br />
abhängig von seiner Resilienz. Diese kann<br />
gemessen, gefördert und erlernt werden. Fachmännisches<br />
Training und Coaching unterstützt<br />
Mitarbeitende und Führungskräfte, das eigene<br />
netzwerk südbaden<br />
netzwerk südbaden: Als jemand,<br />
der tagtäglich mit Herrenkleidung<br />
zu tun hat: was raten<br />
sie den Herren der Schöpfung<br />
– oder anders: Was sind absolute<br />
Don’t’s?<br />
Benedikt Flügel: Sie meinen<br />
abgesehen von kaufen Sie sich<br />
einen Maßanzug? Ich muss<br />
ehrlich sagen, ich finde, es gibt<br />
fast keine Don’t‘s. Es ist mehr<br />
ein Wissen und nicht Wissen.<br />
Nicht dass jeder in Bekleidungsfragen<br />
Experte werden<br />
muss. Es wird nur leider zu oft<br />
verkauft, ohne dass der Kunde<br />
beraten wurde und das sieht<br />
man dann eben auch. Lassen<br />
Sie mich ein Beispiel machen: Ganz oft reden<br />
die Leute von „Stilbruch“. Wenn ich<br />
einen Stil „brechen“ will, muss ich doch erst<br />
mal einen erkennbaren Stil haben, oder?<br />
Eine Jeans zu einem perfekten Hemd, abgestimmt<br />
mit passendem Sakko und Einstecktuch<br />
ist doch bereits der ein Stilbruch. Sie<br />
brechen Perfektion durch eine stark gewaschene<br />
Jeans.<br />
Ganz wichtig, bleiben Sie Sie selbst. Lassen<br />
Sie sich nicht von irgendeinem Verkäufer,<br />
mit den Worten: „das trägt man so“ in einen<br />
zu engen Anzug stecken. Wenn es Ihnen<br />
nicht gefällt, dann ist es auch nichts für<br />
Sie.<br />
<br />
Resilienz in Menschen & Unternehmen - mit gestärkter Widerstandskraft zum Erfolg<br />
Verhalten aber auch die Verhältnisse im Unternehmen<br />
zu optimieren und somit eine resiliente<br />
Unternehmenskultur zu gestalten.<br />
Die Vorteile liegen auf der Hand:<br />
• weniger Kosten durch Krankheit und eingeschränkte<br />
Leistungsfähigkeit<br />
• höhere Flexibilität bei Marktveränderungen<br />
und firmeninternen Prozessen und<br />
• daraus resultierend eine entsprechend höhere<br />
Produktivität & Profitabilität<br />
Marc Kaltenhäuser leitet<br />
das Institut für Psychisches<br />
Gesundheitsmanagement in<br />
Freiburg und ist seit über 20<br />
Jahren national & international<br />
als Trainer & Coach<br />
tätig.<br />
Psychische Gesundheit als strategisches Thema<br />
für Ihren Unternehmenserfolg<br />
Stress und Burnout sind inzwischen allgegenwärtig.<br />
Jeder kennt jemanden, der von seiner Arbeit<br />
über die Maßen erschöpft oder wegen psychischer<br />
Beschwerden krankgeschrieben ist. Und jeder hat so<br />
seine Meinung, woran das liegt. Sind die Beschäftigten<br />
zu anspruchsvoll geworden? Liegt es an der<br />
Globalisierung, den neuen Medien oder der hohen<br />
Arbeitsverdichtung? Oder sind am Ende die Unternehmen<br />
schuld, so wie es kürzlich von Vertretern der<br />
großen Krankenkassen angemahnt wurde?<br />
Ganz gleich wie Sie sich hier positionieren, eines ist<br />
klar: Unternehmen leiden unter den Auswirkungen<br />
von Stress. Erhöhte Fehlzeiten, Fluktuation, Leistungseinbußen,<br />
Unzufriedenheit in der Belegschaft,<br />
mangelnde Motivation und Präsentismus wirken sich<br />
negativ auf den Unternehmenserfolg aus.<br />
Organisationsentwicklung<br />
Ist-Analyse von Unternehmen<br />
Etablieren von Unternehmenskultur<br />
Erstellung einer Gemeinwohlbilanz<br />
Entwicklung und Etablierung von Gesundheitskompetenz<br />
Organisationaler Abbau von Stress<br />
Etablieren einer neuen Unternehmenskultur<br />
Personalentwicklung<br />
Beratung und Schulung zu den Themen:<br />
Selbst- und Ressourcenmanagement (u.a. Züricher Ressourcen Modell)<br />
Psychisches Gesundheitsmanagement<br />
Age-Management<br />
Führungskultur<br />
Gesundheitsmanagement<br />
Gesundheitscoaching<br />
Wiedereingliederung nach Burnout<br />
Inhouse Sprechstunden<br />
Mediation von Teams und Gruppem<br />
Ergonomie am Arbeitsplatz<br />
Betriebliche Sozialberatung<br />
Gesundheitsförderung<br />
Biwe Fitness Gesundheitsangebote<br />
Vorträge zu den Themen:<br />
Gesundheitskompetenz im Unternehmen<br />
Stress und psychische Gesundheit<br />
Nachhaltige Mitarbeitermotivation<br />
Bedingungen für Stress<br />
und betriebliches Handeln<br />
Stress im Betrieb entsteht, wo Arbeitsprozesse unzureichend<br />
geregelt sind oder den Menschen auf Dauer<br />
übermäßig strapazieren. Konflikte im Team untergraben<br />
die konstruktive Zusammenarbeit und somit Kreativität,<br />
Innovation und Initiative. Auf mangelnde Wertschätzung<br />
und fehlende Unterstützung folgt Dienst<br />
nach Vorschrift. Unternehmen, die solche Hemmnisse<br />
guter Arbeit tolerieren, lassen einen substantiellen<br />
Verfall wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit zu.<br />
Möglichkeiten zu Handeln gibt es viele. Betriebliche<br />
Aktivitäten dürfen sich jedoch nicht auf Einzelaktionen<br />
beschränken. Der Abbau psychischer Belastungen ist<br />
im Wesentlichen eine Aufgabe zur Organisationsentwicklung,<br />
Arbeitsplatzgestaltung und Führung. Beratung,<br />
Coaching, Vorträge, Workshops oder Seminare<br />
müssen immer in ein Gesamtkonzept eingebunden<br />
sein. Ziel ist ein präventives Handeln, das Leistungseinbußen<br />
und Fehlzeiten frühzeitig verhindert und<br />
dazu beiträgt, dass Beschäftigte ihr volles Potential im<br />
Unternehmen einbringen. Mitarbeiter die sich wohlfühlen,<br />
fair behandelt werden und Wertschätzung erfahren,<br />
zahlen dies auf vielfältige Weise zurück.<br />
Gesundheitsförderung<br />
Personalentwicklung<br />
Organisationsentwicklung<br />
Gesundheitsmanagement<br />
Notwendigkeit und Nutzen<br />
Eine internationale Studie der DGUV hat den Return<br />
on Prevention mit 1 : 2,2 beziffert. Andere Quellen<br />
sind hier noch optimistischer. In einer umfassenden<br />
Studie des BMAS konnte 1/3 des wirtschaftlichen<br />
Erfolgs von Unternehmen auf eine mitarbeiterorientierte<br />
Unternehmenskultur zurückgeführt werden. Der<br />
Appell an dieser Stelle ist deutlich: Greifen Sie das<br />
Thema in Ihrem Unternehmen auf. Vermeiden Sie<br />
dabei Einzelmaßnahmen, die in ihrer Wirkung schnell<br />
verblassen. Nehmen Sie Stress und psychische Gesundheit<br />
als das, was es tatsächlich ist: Ein Thema<br />
von hoher strategischer Bedeutung für Arbeitsqualität,<br />
Leistung und Wettbewerbsfähigkeit ihres Unternehmens.<br />
Dann ist der klassische Beratungsprozess<br />
mit Analyse, Zielsetzung, Maßnahmenauswahl und<br />
-umsetzung und eine anschließende Wirksamkeitskontrolle<br />
der Königsweg. Die Beratung durch externe<br />
Experten zu Stress und psychischer Gesundheit kann<br />
Ihnen dabei eine wesentliche Hilfestellungen geben.<br />
<br />
<br />
Dr. Norbert Lenartz,<br />
Diplom-Psychologe<br />
Christiane Drägert<br />
Betriebswirtin VWA<br />
Business Coach<br />
Gesundheitscoach<br />
Standortleitung Bleibach/Freiburg<br />
Beratung Personal- und Organisationsentwicklung<br />
Akademie im Bildungswerk der<br />
Baden-Württembergischen Wirtschaft e.V<br />
Silberwaldstraße 24<br />
79261 Gutach-Bleibach<br />
Tel: 07685 9103-14<br />
Fax: 07685 9103-20<br />
Mobil: 01520-9230193<br />
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Märkte<br />
Kajo 192<br />
Quartier Unterlinden<br />
Colombi-Eck<br />
IMAGE MEDIA<br />
Die Social Media Macher<br />
Professionalität gehört beim Marketing im Netz zwingend dazu<br />
Die Branche ist jung: Social Media. Unternehmen<br />
müssen sich heute Gedanken<br />
darüber machen, wie sie mit ihren ganz<br />
eigenen Stories in Netz kommen. Mit laienhaften<br />
Bildchen kommt man da nicht so<br />
gut an. vielmehr ist Professionalität gefragt.<br />
Macher wie das Team von „Image Media“<br />
helfen in diesem Umfeld weiter.<br />
La Vive<br />
Number One<br />
STILZ<br />
netzwerk südbaden: Social Media – ein<br />
Schlagwort, das fast alle kennen, aber nur wenige<br />
einordnen können. Was macht heute Social<br />
Media so wichtig?<br />
Robin Teuffel: Jeder kennt es: Unterwegs<br />
auf dem Weg zur Arbeit in der Straßenbahn<br />
oder daheim auf der Couch – die Menschen<br />
sind immer häufiger mit ihren mobilen<br />
Geräten wie Smartphones oder Tablets<br />
im Internet unterwegs. Hierbei verbringen<br />
sie einen beträchtlichen Teil ihrer Zeit in<br />
sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram<br />
oder Whatsapp. Und genau hier ist es<br />
wichtig als Unternehmen Präsenz zu zeigen,<br />
um mit potentiellen Kunden in Kontakt zu<br />
kommen bzw. langfristige Beziehungen mit<br />
bestehenden Kunden zu pflegen. Insbesondere<br />
Facebook und Instagram bieten Unternehmenskunden<br />
die Möglichkeit Inhalte<br />
visuelle Inhalte, wie Fotos, Videos oder Animationen<br />
auf einer eigenen „Fanpage“ zu<br />
veröffentlichen und mit diesen dann durch<br />
gezielte Werbekampagnen die für sie interessante<br />
Zielgruppe zu erreichen. Robin Teuffel<br />
ist Geschäftsführer der Firma Imagemedia,<br />
die sich mit zielgerichtetem Marketing in<br />
Social Media beschäftigt. Stefan Pawellek<br />
sprach mit ihm.<br />
netzwerk südbaden: Wie spricht man möglichst<br />
effektiv seine Zielgruppe auf Social Media<br />
an?<br />
Robin Teuffel: Die Nutzer von heute sind<br />
stets mit dem Internet verbunden und wollen<br />
mit kreativen Inhalten gefüttert werden.<br />
Besonders interessant sind die visuellen Eindrücke<br />
in Form von Animationen, Bildern<br />
oder Videos. Die visuellen Eindrücke lösen<br />
Emotionen aus, die dann dazu führen, dass<br />
die Nutzer die Inhalte mit ihren Freunden<br />
18<br />
Das Image Media-Team: (v.l.n.r.) Marius Geugelin (Fotograf), Julian Hillig (Social<br />
Media Expert), Robin Teuffel (Founder and Social Media Expert)<br />
teilen – eine Weiterführung des klassischen<br />
Mund zu Mund Marketings.<br />
netzwerk südbaden: Sie bieten Photographien<br />
und Filme an: muss sich ein Kunde für eine<br />
Darstellungsart entscheiden oder ergänzen sich<br />
eher die beiden Wege?<br />
Robin Teuffel: Ja, man muss sich entscheiden,<br />
da es auf den Verarbeitungszweck ankommt.<br />
Das Eine schließt das Andere nicht<br />
aus, aber dennoch sollte im Vorhinein die<br />
Absicht der verschiedenen Produkte klar im<br />
Fokus stehen. Der Film ist so gut wie überall<br />
im Internet einzusetzen, aber durch Fotos<br />
generieren wir längerfristiges Material, da sie<br />
sich gut für das Internet Marketing eignen<br />
zusätzlich noch für das klassische Print Marketing<br />
verwendet werden können.<br />
netzwerk südbaden: Wer entwickelt bei den<br />
Filmen das Storyboard? Welche Regeln muss<br />
auch der Auftraggeber, der eventuell Laie ist,<br />
unbedingt beachten?<br />
Robin Teuffel: Das Storyboard übernehmen<br />
wir. Ohne Erfahrung ist es kompliziert, ein<br />
geeignetes Konzept, die Story, den Dreh und<br />
den Schnitt zu erstellen, da dort die Erfahrungswerte<br />
zählen. Aber natürlich fließen<br />
auch hier die individuellen Wünsche der<br />
Kunden mit ein.<br />
netzwerk südbaden<br />
netzwerk südbaden: Wie lange braucht eine<br />
Filmproduktion bei ihnen? Wie viele Mitarbeiter<br />
sind dabei beschäftigt? Was kostet eine<br />
Produktion im Schnitt?<br />
Robin Teuffel: Wir teilen die <strong>gesamt</strong>e Produktion<br />
in drei Teile auf: Konzeption, Dreh<br />
und Schnitt. Um alle drei Schritte abzuarbeiten,<br />
dauert es in der Regel zwei bis drei<br />
Wochen. Damit dieser Zeitrahmen auch<br />
eingehalten werden kann und die Qualität<br />
dabei nicht leidet, arbeiten bis zu drei Mitarbeiter<br />
an einem Projekt. Bezüglich der Kosten<br />
kommt es natürlich auf den technischen<br />
Aufwand an, ob wir eine Drohne, spezielle<br />
Tonträger oder anderweitiges Equipment<br />
benötigen. Im Schnitt kostet die Produktion<br />
eines Filmes rund 600/700 Euro.<br />
netzwerk südbaden: Wie oft sollte man seiner<br />
Zielgruppe einen neuen Film anbieten, was ist<br />
also die Halbwertzeit?<br />
Robin Teuffel: Eine direkte Halbwertszeit<br />
gibt es nicht, aber dennoch empfehlen wir<br />
alle ein bis zwei Jahre den Imagefilm zu „aktualisieren“.<br />
Es ist sehr wichtig, den Kunden<br />
immer up to date zu halten und aktuelle<br />
Einblicke in den Unternehmensalltag zu<br />
gewähren – sei es bei der Markteinführung<br />
neuer Produkte, der Einweihung neuer Produktions-<br />
oder Ladenflächen oder der Vorstellung<br />
neuer Mitarbeiter.<br />
<br />
Neues fördern.<br />
Stadtentwicklung im Nordwesten<br />
lässt Baukultur entstehen.<br />
Impulsgeber war die Stadt mit ihrer Überlegung, den alten Platz am Siegesdenkmal wiederherzustellen.<br />
Damit entstand die Vision einer Stadtentwicklung, die den Nordwesten<br />
an urbanes, großstädtisches Leben anbindet. Gemeinsam gelang es, Freiburger Baukultur<br />
zu etablieren mit Bauten wie Kajo 192, Quartier Unterlinden mit<br />
dem Solitär, dem Colombi-Eck, Teil eines von Unmüssig ausgelobten<br />
Wettbewerbs, den Kleihues+Kleihues 2010 gewonnen haben und<br />
wozu auch das noch im Genehmigungsprozess befindliche La Vive<br />
gehört. In der Verlängerung der Kajo auf der anderen Seite des geplanten<br />
Platzes wird das Number One mit dem Hotel Motel One sowie das STILZ-Ensemble,<br />
bestehend aus Vorder- und Hinterhaus, entstehen. Projekte, die Maßstäbe setzen.<br />
Wir gestalten Freiburg.<br />
0761.45 40-00<br />
www.unmuessig.de
Märkte<br />
Märkte<br />
ZIEMANN SICHERHEIT GMBH<br />
Sicherheit überall in Deutschland<br />
Als Curt Ziemann 1956 einen Sicherheitsdienst<br />
gründete, ahnte er wohl<br />
kaum, wie groß das Unternehmen einmal<br />
werden würde. Zunächst auf klassische Bewachung<br />
konzentriert, kam 1976 der erste<br />
Geldtransport hinzu. Und als 1989 Helga<br />
und Roland Hisam das Unternehmen<br />
übernahmen, begann es durchzustarten:<br />
Übernahme reihte sich an Übernahme –<br />
zuerst in Baden-Württemberg, dann im<br />
ganzen Bundesgebiet – aus einem südbadischen<br />
Familienunternehmen ist der zweitgrößte<br />
nationale Anbieter von Geld- und<br />
Wertdienstleistungen gewachsen. Mit Sitz<br />
in Schallstadt beschäftigt die ZIEMANN<br />
SICHERHEIT GMBH heute rund 2.600<br />
Mitarbeiter/Innen, das Servicegebiet reicht<br />
vom äußersten Südwesten bis nach Berlin<br />
und von München bis Lübeck. Rund 800<br />
gepanzerte Spezialfahrzeuge starten täglich<br />
von 25 Standorten, um die Versorgung eines<br />
großen Teils der Bevölkerung mit Bargeld<br />
sicherzustellen.<br />
Was das Erfolgsrezept ist? Kundennähe und<br />
einiges mehr – erzählt im Gespräch mit<br />
Stefan Pawellek Ziemann-Geschäftsführer<br />
Hans-Jörg Hisam.<br />
Hans-Jörg Hisam: Das Risiko ist überschaubar<br />
Hans-Jörg Hisam<br />
netzwerk südbaden: Wie ist die Idee entstanden,<br />
sich als Unternehmensziel „Sicherheit“<br />
auszusuchen?<br />
Hans-Jörg Hisam: Diese Frage hätte Ihnen<br />
der Gründer unseres Unternehmens, Curt<br />
Ziemann, sicherlich kompetenter beantworten<br />
können. 1956 legte er den Grundstein<br />
für unser heutiges Wirken. Es ist<br />
überliefert, dass sich sein Gedankengut zunächst<br />
zwischen der Gründung eines Beerdigungsinstituts<br />
und eines Bewachungsunternehmens<br />
bewegte. Zu unserem großen<br />
Glück gründete er einen Sicherheitsdienst<br />
und gab ihm seinen Namen. Somit fing<br />
unsere Geschichte an. Von Beginn an auf<br />
klassische Bewachung konzentriert, kam<br />
1976 der erste Geldtransport hinzu. Heute<br />
sind wir von einem Familienunternehmen<br />
zum zweitgrößten nationalen Anbieter von<br />
Geld- und Wertdienstleistungen gewachsen,<br />
in dessen Mittelpunkt stets die „Sicherheit“<br />
steht.<br />
netzwerk südbaden: Heißt „groß“ in diesem<br />
Fall auch besser ausgebildete Mitarbeiter, ein<br />
breiteres Angebot, mehr Erfahrung? Wo sind<br />
Sie überall tätig, welche Art von „Sicherheit“<br />
bieten Sie wem an?<br />
Hans-Jörg Hisam: Größe ist kein Allheilmittel<br />
und damit kein Unternehmensziel<br />
für die ZIEMANN GRUPPE. Für uns<br />
steht die Nähe zu unseren Kunden, gepaart<br />
mit unseren wichtigsten Werten: Zuverlässigkeit,<br />
nachhaltiges Wirtschaften und<br />
Vertrauen im Vordergrund. Wir legen großen<br />
Wert auf die Ausbildung unserer Mitarbeiter/Innen,<br />
um diesen Werten gerecht<br />
zu werden.<br />
Unser umfangreiches Angebot an Sicherheitsdienstleistungen<br />
ist nicht nur für Banken,<br />
Handel und Unternehmen, sondern<br />
auch für Privathaushalte und Veranstaltungsbetriebe<br />
ein Mehrwert. Wir machen<br />
Sicherheit aus einer Hand.<br />
netzwerk südbaden: Wo kommen ihre Mitarbeiter<br />
her? Wer kann sich für einen doch<br />
auch mit Gefahren verbundenen Job begeistern?<br />
Wer bildet sie wo aus? Wie ist das Verhältnis<br />
Frauen/Männer, bis zu welchem Alter<br />
kann man bei Ihnen als Sicherheitsfachmann<br />
arbeiten?<br />
Hans-Jörg Hisam: Für den Bereich Geldund<br />
Wertdienste gibt es keinen speziellen<br />
Ausbildungsberuf, unsere Mitarbeiter/<br />
Innen kommen oft als Quereinsteiger aus<br />
allen Bereichen der Wirtschaft zu uns. Ein<br />
großer Teil unseres Teams bewirbt sich auf<br />
Grund unserer Marktpositionierung aus<br />
dem Sicherheitsbereich anderer Unternehmen<br />
und bringt somit logischerweise die<br />
erforderlichen Qualifikationen und Ausbildungsscheine<br />
mit, wie zum Beispiel die<br />
Waffensachkundeprüfung oder die Unterrichtung<br />
nach § 34a Gewerbeordnung.<br />
Diese werden für die ordnungskonforme<br />
Durchführung der Tätigkeiten zwingend<br />
vorausgesetzt und von uns bzw. der IHK<br />
geprüft. Daneben bieten wir vielfältige<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten in unserer<br />
Kernkompetenz, dem Sicherheitsbereich<br />
(beispielsweise Ausbildung zur Fachkraft<br />
für Schutz und Sicherheit) und natürlich<br />
in der Verwaltung für die kaufmännischen<br />
und organisatorischen Bereiche an.<br />
Im Bereich Geld- und Wertdienste besteht<br />
naturgemäß ein gewisses Grundrisiko, aber<br />
durch die sehr umfangreich eingesetzte<br />
Sicherheitstechnik und -logistik ist das Risiko<br />
absolut überschaubar. In den letzten<br />
25 Jahren ist es bei ZIEMANN zu keinem<br />
Überfall gekommen. Die Mitarbeiter/Innen<br />
müssen dennoch stets sehr konzentriert und<br />
aufmerksam ihre Arbeit verrichten und alle<br />
Sicherheitsauflagen strikt einhalten.<br />
Bei der Geschlechterverteilung überwiegt<br />
der Anteil der männlichen Beschäftigen<br />
mit knapp 78 Prozent. Dies ist dem Umstand<br />
geschuldet, dass im Transportbereich,<br />
aufgrund der hohen körperlichen Belastungen,<br />
nur sehr wenige Frauen beschäftigt<br />
sind. Eine altersspezifische Begrenzung der<br />
Möglichkeit zur Ausübung der Tätigkeiten<br />
gibt es nicht wirklich. Hier endet, wie auch<br />
in anderen Berufen, die Tätigkeit mit dem<br />
Austritt der Mitarbeiter/Innen, weil diese<br />
einer neuen Beschäftigung nachgehen wollen<br />
oder eben mit dem Erreichen des Ren-<br />
teneintrittsalters. Erfreulich ist, dass wir<br />
bei ZIEMANN über eine durchaus hohe<br />
Mitarbeiterbindung verfügen. Alleine in<br />
diesem Jahr erreichen rund 50 Mitarbeiter/<br />
Innen eine Betriebszugehörigkeit von 20,<br />
25 bzw. 30 Jahren. 269 Mitarbeitern/innen<br />
sind bereits seit zehn Jahren bei uns.<br />
netzwerk südbaden: Was ist der Kern Ihres<br />
Geschäftes?<br />
Hans-Jörg Hisam: Der Kern unseres Geschäftes<br />
liegt im Bereich Geld- und Wertdienste<br />
und im Sicherheitsdienst. Wir<br />
transportieren Werte, Bargeld, Dokumente<br />
und Belege, übernehmen die Betreuung,<br />
die Aufstellung, das Monitoring und<br />
den technischen Service von<br />
Selbstbedienungs-Geräten<br />
zur Aus- und Einzahlung von<br />
Noten und Münzen für Banken<br />
und Handelsunternehmen.<br />
In unseren Cash-Centern<br />
bearbeiten wir die Werte<br />
unserer Kunden mit viel<br />
Fingerspitzengefühl, Muskelkraft<br />
und Know-how. Mit<br />
optimierten Abläufen, qualifizierten<br />
Fachkräften und<br />
moderner Technik garantieren<br />
wir eine transparente,<br />
lückenlose und effiziente Logistik<br />
und Bearbeitung der<br />
Kundengelder. Damit sind<br />
wir Teil der Wertschöpfungskette<br />
Bundesbank – Handel/<br />
Banken – Wertdienstleister - Gesellschaft.<br />
Mit unserem Tochterunternehmen, der<br />
ZIEMANN VALOR GMBH bieten wir<br />
ein vollumfängliches Produktportfolio<br />
rund um den Handel mit Gold, Edelmetallen<br />
und Sorten für Banken, Handelsunternehmen<br />
und natürlich auch Privatkunden<br />
an. Dies nicht nur im persönlichen<br />
Dialog, sondern auch digital über unseren<br />
Onlineshop www.my-valor.de. Unser Ziel<br />
ist es, mit all unseren Geschäftsaktivitäten<br />
ein ganzheitliches und kompetentes Serviceangebot<br />
für alle unsere Kunden anzubieten.<br />
Da ist dann sicher für jeden Kunden<br />
das Passende dabei.<br />
netzwerk südbaden: Sicherheit – Personenschutz:<br />
wer nimmt solche Dienste bei Ihnen<br />
in Anspruch? Ist die Nachfrage konstant?<br />
Hans-Jörg Hisam: Den klassischen Personenschutz<br />
bedienen wir bewusst nicht.<br />
Unsere Schwerpunkte im Bereich Sicherheitsdienste<br />
liegen in der Sicherung und<br />
Bewachung von Industrieanlagen, Gewerbebetrieben<br />
und Privathaushalten bzw.<br />
-gebäuden. Wir bieten die Aufschaltung<br />
von Überfall- und Einbruchmeldeanlagen<br />
auf unsere zertifizierte VdS Notruf- und<br />
Serviceleitstelle, Empfangsdienste und<br />
Streifen- und Revierdienste an. Auch dem<br />
Veranstaltungsdienst wird eine große Bedeutung<br />
beigemessen. Da Einbruchsdelikte<br />
in Deutschland leider gewaltig auf<br />
dem Vormarsch sind und hierbei neben<br />
Wertgegenständen auch etwas Ideelles geraubt<br />
werden kann, sehen wir es als unsere<br />
Verantwortung, unseren Kunden in ihren<br />
eigenen vier Wänden oder ihrem Unternehmen<br />
Hilfe und Unterstützung bei der<br />
Auch in der Region unterwegs. Ziemann<br />
Sicherung ihrer Werte zu geben. Unsere<br />
Experten beraten vor Ort und unterbreiten<br />
ein individuell zugeschnittenes Angebot<br />
für notwendige Präventionsmaßnahmen.<br />
Die maßgeschneiderte und individuelle<br />
Betreuung darüber hinaus ist selbstverständlich.<br />
netzwerk südbaden: Im Zusammenhang<br />
mit den Flüchtlingsunterbringungen ist immer<br />
wieder von „Security“ die Rede: sind<br />
Sie in diesem Bereich auch tätig? Stellt diese<br />
Aufgabenstellung für Ihre Branche eine nicht<br />
erwartete Einnahmequelle dar oder überwiegen<br />
die Probleme: andere Sicht der Dinge,<br />
der Sozialisation, Sprachprobleme, Mangel<br />
an ausgebildeten Kräften etc.?<br />
Hans-Jörg Hisam: Wir sind seit kurzem<br />
auch in diesem Bereich auf ausdrückliche<br />
Bitten unserer Kunden tätig und unterstützen<br />
Kreise, Städte und Kommunen<br />
bei dieser herausfordernden Aufgabe. Die<br />
Nachfrage nach diesen Dienstleistungen ist<br />
in den vergangenen Monaten merklich gestiegen,<br />
eine optimale Einsatzplanung mit<br />
ausgewählten und geschulten Mitarbeiter/<br />
Innen ist hierbei besonders wichtig.<br />
Um den von Ihnen geschilderten Problemen<br />
entgegenzuwirken bzw. diese möglichst<br />
abzufedern, werden unsere Mitarbeiter/Innen<br />
in regelmäßigen Abständen<br />
vor Ort durch unsere Einsatz- und Bereichsleiter<br />
unterstützt und begleitet. Wir<br />
arbeiten eng mit den Auftraggebern, den<br />
Hilfsdiensten und der Polizei zusammen<br />
und betreuen Einrichtungen im Großraum<br />
Freiburg, Offenburg und Mannheim. Wir<br />
führen Zutrittskontrollen durch, bieten<br />
Prävention im Brandschutz, sorgen deeskalierend<br />
für die Umsetzung<br />
der Hausordnung und<br />
sind mit der notwendigen<br />
Sensibilität und gebotenen<br />
Menschlichkeit präsent.<br />
netzwerk südbaden: Bei Sicherheitsdienst/Werttransporte<br />
denkt man als Sitz der Zentrale<br />
an eine pulsierende Metropole<br />
mit entsprechender Nachfrage<br />
nach Ihren Leistungen.<br />
Warum sind Sie gerade ins<br />
doch eher friedlich-beschauliche<br />
Schallstadt gezogen?<br />
Hans-Jörg Hisam: 1993<br />
sind wir von Gundelfingen,<br />
dem langjährigen Sitz des<br />
Unternehmens, nach Schallstadt<br />
gezogen. Diese Entscheidung haben<br />
wir nie bereut. In Schallstadt konnten wir<br />
uns stets mit der Unterstützung und dem<br />
Rückhalt der Gemeinde so entwickeln,<br />
wie es für die ZIEMANN GRUPPE notwendig<br />
war. Dafür sind wir sehr dankbar.<br />
Sicherlich haben wir nach dem Bezug der<br />
monumentalen und geschichtsträchtigen<br />
ehemaligen Reichs- und Bundesbank in<br />
Mannheim einen kurzen Augenblick darüber<br />
nachgedacht, die Hauptverwaltung zu<br />
verlagern, aber wie gesagt – nur einen sehr<br />
kurzen Augenblick.<br />
Auch 2013, nach der Übernahme der<br />
Unicorn Geld- und Wertdienstleistungen<br />
GmbH mit rund 1.200 Mitarbeitern und<br />
Hauptsitz in Hannover, hätte sich die Frage<br />
erneut stellen können. Aber: Wir sind<br />
in allen Metropolen in Deutschland vertreten,<br />
ob Berlin, Hamburg oder München,<br />
der Hauptsitz jedoch bleibt in unserer Heimat<br />
Baden und das im Jahr 2016 seit nunmehr<br />
60 Jahren. <br />
<br />
netzwerk südbaden<br />
netzwerk südbaden<br />
20 21
Märkte<br />
Märkte<br />
31. AUTOMOBIL-MESSE IN FREIBURG<br />
Neuer Besucherrekord<br />
Allen Unkenrufen zum Trotz – Autos setzen Emotionen frei<br />
Nach drei Tagen kann die Freiburg Wirtschaft<br />
Touristik und Messe GmbH &<br />
Co. KG (FWTM) auch in diesem Jahr eine<br />
positive Bilanz ziehen: die 31. AUTOMO-<br />
BIL - zusammen mit der nun 6. Tuning &<br />
Sound Convention – ist mit einem Besucherrekord<br />
zu Ende gegangen: über 24.000<br />
Autofreunde besuchten die Messehallen und<br />
informierten sich über die aktuellen Angebote<br />
der Automobilindustrie.<br />
Schon immer hat die „kleine IAA“ – wie<br />
die Freiburger AUTOMOBIL gern genannt<br />
wird - vor dem Auto Salon in Genf<br />
spannende und interessante Neuheiten präsentiert<br />
und rund um das Automobil informiert.<br />
So auch dieses Jahr. Händler und<br />
Besucher zeigten sich gleichermaßen äußerst<br />
zufrieden mit dem Freiburger Auto-Event<br />
2016. Tobias Gutgsell, Geschäftsführer des<br />
BMW- und Mini-Händlers Märtin: „Wir<br />
sind sehr zufrieden – sowohl qualitativ wie<br />
quantitativ hat die Messe unsere Erwartungen<br />
übertroffen. Die Besucher waren äußerst<br />
kauffreudig!“ Diese Beobachtung machten<br />
einhellig alle Aussteller. Dieter Rüd, Citroen-<br />
und Mazda-Händler und Sprecher der<br />
Arbeitsgemeinschaft Freiburger Autohändler<br />
betonte, dass es nicht nur gute Verkäufe<br />
an den Messetagen gegeben habe, sondern<br />
auch das „Nachgeschäft“ sich sehr vielversprechend<br />
angelassen habe: „Wir werden<br />
noch einige Wochen Kundenkontakte, die<br />
wir hier knüpften, nacharbeiten!“<br />
Besuchermagnet war auch die 6. Tuning &<br />
Sound Convention, deren breites Angebot<br />
zur Individualisierung von Autos und Motorrädern<br />
mit Neugier und Staunen gelobt<br />
wurde. Das Rahmenprogramm, bei dem<br />
neben interessanten Interviews, Driftshows<br />
auch die Wahl zum Freiburger Tuning Girl<br />
am Freitagabend veranstaltet wurde, lockte<br />
zusätzliche Besucher an und wurde einhellig<br />
als „Mega!“ bezeichnet.<br />
Umrahmt wurde die drittgrößte Autoausstellung<br />
Deutschlands von Sonderausstellungen,<br />
die sich mit dem Thema Automobil<br />
unter den verschiedensten Vorzeichen<br />
beschäftigten. So zeigte „barrierefreie Mobilität“<br />
auf, wie man trotz körperlicher Einschränkungen<br />
beweglich und unabhängig<br />
bleiben kann und welche Hersteller konkret<br />
welche Hilfsmittel hierfür anbieten.<br />
Das Thema „E-Mobilität“ gehört zu jenen,<br />
die heute vor dem Hintergrund globaler<br />
Erwärmung und endlichen fossilen Brennstoffen<br />
höchste Priorität besitzen. Der VDE<br />
Südbaden e.V. hat dank seiner Experten,<br />
die sich vor Ort den Fragen des Publikums<br />
stellten, den Dialog zwischen Industrie,<br />
Entwicklern und Kunden gepflegt. Erfreulich<br />
viele Besucher haben diese Möglichkeit<br />
wahrgenommen.<br />
Dieter Rüd, seit 31 Jahren Herz, Seele und<br />
Motor der AUTOMOBIL auf der Händlerseite,<br />
stellte abschließend fest, dass 2016<br />
eine „Rekordmesse“ geworden sei, was sein<br />
Nachfolger im Amt, Tobias Gutgsell, nur<br />
bestätigen konnte: „Wir haben 2016 das<br />
Top-Jahr 2015 noch einmal übertroffen.<br />
So blieb Messechef Daniel Strowitzki nur,<br />
bei Messeschluss festzustellen: „Green<br />
City und AUTOMOBIL – das passt allen<br />
Unkenrufen zum Trotz – bestens zusammen.<br />
Die Messe Freiburg präsentiert mit<br />
der AUTOMOBIL nun schon im dritten<br />
Jahrzehnt erfolgreich die etwas andere Automobilausstellung:<br />
wir alle, die hierfür<br />
gearbeitet haben, freuen uns schon heute<br />
auf die 32. AUTOMOBIL mit 7. Tuning<br />
und Sound Convention vom 3. bis 5. März<br />
2017!“<br />
<br />
MITTAGSTISCH – VON 12 BIS 14 UHR (NUR MONTAGS)<br />
„Alte Post“ in Müllheim<br />
Auf der Homepage der Alten Post ist da zu lesen: „Gastlichkeit im Einklang<br />
mit der Natur“ und weiter „Wir verstehen uns als Teil der Region, wollen<br />
umweltschonend und ökologisch sinnvoll wirtschaften und verbinden auf<br />
sensible Weise Tradition mit visionärem Weitblick“. Hinter diesem Satz stehen<br />
die Gastgeber Uschi und Heinrich Mack mit ihrem Team. Das Haus ist somit<br />
ganz nach meinem Geschmack: baubiologisch<br />
hochwertig gestaltete Räume und ausgezeichnetes<br />
Essen in Bio-Qualität.<br />
Aber nun von vorne: Im Jahr 1745 wurde das<br />
Gebäude als Posthalterei in den ehemaligen<br />
Klostergärten von Georg A. Friedrich Heidenreich<br />
mit den Steinen des im 30 jährigen<br />
Krieg zerstörten Zisterzienserklosters Rheintal<br />
erbaut. 1746 erwarb G. Heidenreich für 75 Gulden<br />
in bar vom Burgvogt in Badenweiler das<br />
Recht zur Aufrichtung des Schildes - das Recht<br />
zum Wirten. Zu der Zeit war die Alte Post Wirtshaus<br />
und Pferdewechselstation auf dem Reiseweg von Frankfurt nach Basel.<br />
Keller und Küche wurden schon damals über die Grenzen hinweg gerühmt.<br />
Die Französische Revolution um 1789 setzte der Alten Post schwer zu. Kaiserliche<br />
Truppen und viele französische Emigranten besetzten das Haus.<br />
Die Postkutschenzeit brachte dem Haus aber auch viele zufriedene Gäste wie<br />
zum Beispiel Johann Wolfgang von Goethe auf seiner zweiten Italienreise,<br />
Hoffmann von Fallersleben und der berühmte alemannische Dichter Johann<br />
Peter Hebel. Von 1818 bis 1957 erlebte die Alte Post weniger gute Zeiten.<br />
Teilweise war das Haus geschlossen, teilweise nur noch landwirtschaftliches<br />
Anwesen, später dann wieder Gasthaus und Hotel. Bis endlich 1986 der Hotelier<br />
Heinrich Mack das inzwischen in die Jahre gekommene Anwesen kaufte.<br />
Heinrich Mack war nach seiner Ausbildung zum Koch im Sternerestaurant<br />
Falken in Freiburg und nach Abschluss einer Schweizer Hotelfachschule viele<br />
Jahre in leitenden Positionen in der Schweiz und Frankreich. Der richtige<br />
Mann für dieses historische Anwesen. Und dann ging es auch gleich zur Sache:<br />
die sukzessive und schonende Renovierung der Alten Post. Es wurde ein<br />
ganzheitliches ökologisches Konzept erarbeitet, das mit seinen Umweltleitsätzen<br />
nicht nur das Restaurant mit biologischem Lebensmittel betrifft, sondern<br />
alle Umbaumaßnahmen im Haus, sowie Energie und Abfallbeseitigung. Und<br />
bereits 1992 wurde die Alte Post dann als erstes<br />
Umwelthotel in Deutschland ausgezeichnet.<br />
Tolle Leistung. Bis heute wird das Konzept<br />
stetig überarbeitet und weiterentwickelt – die<br />
Lebensaufgabe der Macks und ihren Mitarbeitern.<br />
Es stecke jedenfalls sehr viel Leidenschaft<br />
und viele gute Ideen dahinter.<br />
Das Haus beherbergt heute gemütliche<br />
Räumlichkeiten in verschiedenen Größen zur<br />
Übernachtung, Tagungsräume bzw. Veranstaltungsräume<br />
von rund 38 bis 100 qm mit aller<br />
notwendigen Technik und ein hervorragendes<br />
Restaurant mit Speisen auf die Jahreszeiten abgestimmt. So gibt es diesen<br />
Monat zum Beispiel ein Lunchmenü mit Gutedelschaumsuppe, Wildkräutersalat,<br />
Geflügel-Croustillant, confiertes Eglifilet mit Mandelbutter, sautierter<br />
Rotkohl, Savoyarde-Kartoffeln, Valrhona-Schokolade mit Röstkaffeearomen,<br />
Zitronengras-Orangen-Granité zum Preis von komplett 25,00 Euro und das<br />
Menü ohne Dessert mit Kaffee 22,50 Euro.<br />
Dieses Jahr wird 30-jähriges gefeiert, natürlich mit den Gästen und mit besonderen<br />
Arrangements. Herzlichen Glückwunsch!<br />
<br />
Irene Matzarakis<br />
Alte Post, Posthalterweg / An der B 3, 79379 Müllheim, Tel.: 07631 – 17870,<br />
Email: info@alte-post.net, Internet: www.alte-post.net, Hotel ganzjährig geöffnet,<br />
Restaurant täglich von 12 - 22 Uhr, Betriebsferien vom 22. bis 25.<br />
Dezember 2016.<br />
netzwerk südbaden<br />
netzwerk südbaden<br />
22 23
Märkte<br />
Märkte<br />
LOGISTIK<br />
Unabhängig und innovativ<br />
Logistik ist ein komplexes Geschäft, Streck behauptet sich darin seit Jahrzehnten erfolgreich. Ein Gespräch.<br />
Mit circa 550 Mitarbeitern ist Streck einer<br />
der großen Logistiker in der Region.<br />
In den vergangenen 70 Jahren hat sich<br />
sich Steck vom Ein-Mann-Unternehmen<br />
zum mittelständischen Speditions- und<br />
Logistikdienstleister entwickelt. netzwerk<br />
südbaden hat sich mit Stefan Rehmet, 51,<br />
der seit dem 01.06.2015 neuer Geschäftsführer<br />
für den Bereich Landverkehre und<br />
Logistik in Deutschland ist, über die Entwicklungen<br />
der Branche und des Unternehmens<br />
Streck unterhalten.<br />
netzwerk südbaden: Streck Transport hat<br />
seinen Ursprung im Dreiländereck Deutschland/Frankreich/Schweiz,<br />
es wurde vor 60<br />
Jahren in Lörrach gegründet. Sie sind sowohl<br />
regional als auch weltweit tätig. Ist der Standort<br />
Südbaden immer noch erste Wahl, welche<br />
Rolle spielt er?<br />
Stefan Rehmet: Streck Transport wurde am<br />
1.8.1946 in Lörrach durch Karl Streck gegründet,<br />
demnach ist das Unternehmen am<br />
1.8.2016 schon 70 Jahre jung.<br />
1962 wurde die Niederlassung in Freiburg<br />
eröffnet, die aktuell mit ca. 550 Mitarbeitern<br />
der größte Standort der Gruppe ist.<br />
Ein Jahr später folgte die erste Auslandsniederlassung<br />
in Basel/CH. Im Laufe der Jahre<br />
hat sich daraus eine Organisation mit über<br />
1.200 Mitarbeitern an 11 Standorten in<br />
Deutschland und 8 Niederlassungen in der<br />
Schweiz entwickelt, die über leistungsstarke<br />
Kooperationsnetzwerke alle logistischen<br />
Bereiche über alle Verkehrsträger hinweg<br />
weltweit abdeckt.<br />
Die Region Südbaden wird für uns immer<br />
die 1. Wahl bleiben, da hier die Wurzeln des<br />
Unternehmens sowie ihrer Gesellschafter<br />
sind. Im Gesamtportfolio unserer Dienstleistungen<br />
sind wir in Südbaden marktführend.<br />
netzwerk südbaden: Streck ist ein inhabergeführtes,<br />
internationales Speditions- und Logistikunternehmen.<br />
Wie haben Sie es geschafft,<br />
sich Unabhängigkeit zu bewahren?<br />
Stefan Rehmet: Die Unabhängigkeit des<br />
Unternehmens ist für die Inhaber, die eine<br />
Stefan Rehmet<br />
sehr hohe Identifikation mit dem Unternehmen<br />
haben, ein hohes Gut und wird auf<br />
finanzieller Seite durch eine hohe Eigenkapitalquote,<br />
eine für die Branche ordentliche<br />
Umsatzrendite und durch sinnvolle Investitionen<br />
gewährleistet. Gewinne werden vielfach<br />
reinvestiert und die Entwicklung des<br />
Unternehmens kontinuierlich betrieben,<br />
ohne die finanziellen und personellen Ressourcen<br />
des Unternehmens zu überfordern.<br />
Auf operativer Seite ist die Unabhängigkeit<br />
durch langjährige Kooperationen in leistungsstarken<br />
Transportnetzwerken gesichert.<br />
netzwerk südbaden: Erfolgreiche Unternehmen<br />
in der Logistikbranche müssen innovativ<br />
sein, die Herausforderungen des Marktes sind<br />
in stetem Wandel. Streck zählt gar zu den Innovationsführern<br />
innerhalb der Branche, können<br />
Sie uns Innovationen nennen, die sie in<br />
letzter Zeit eingeführt haben?<br />
Stefan Rehmet: Ich würde uns nicht unbedingt<br />
als Innovationsführer bezeichnen,<br />
da wirklich echte Innovationen in unserer<br />
Branche doch eher selten und zufällig entwickelt<br />
werden. Wir sind in der Branche<br />
aber sicherlich führend in der Anwendung<br />
von Innovationen, und längerfristige Planungshorizonte<br />
erlauben uns auch Investitionen<br />
in innovative Technologien.<br />
Gleichzeitig ist das Unternehmen offen für<br />
neue Technologien und Ansätze und auch<br />
bereit, hier in Vorleistung zu treten. Wir<br />
nutzen Innovationen, wo wir sie sinnvoll<br />
für unsere operativen Prozesse erachten und<br />
wo sie uns in unserem Nachhaltigkeitsgedanken<br />
unterstützen.<br />
Das zeigt sich u.a. im Einsatz modernster<br />
Technik im Bereich der Kontraktlogistik,<br />
im Betrieb vollautomatischer Hochregalläger,<br />
wo wir teilweise an die Grenze der<br />
technischen Machbarkeit gingen, oder im<br />
hohen Automatisierungsgrad in der Abwicklung<br />
unserer Stückgutsendungen.<br />
Im Bereich der Gebäudetechnik nutzen wir<br />
u.a. tageslichtabhängige LED-Beleuchtung,<br />
Geothermie zum Kühlen und die Abwärme<br />
unserer IT-Server zum Wärmen unserer Gebäude.<br />
Ebenso haben wir im Unternehmen eine<br />
hochentwickelte Methodenkompetenz, die<br />
sich insbesondere im Prozess- und Projektmanagement<br />
wiederspiegelt.<br />
Im Bereich Luftsicherheit bieten wir unseren<br />
Kunden sowohl die Sicherheitsleistung<br />
über Röntgenkontrollen – wobei Streck die<br />
einzige Anlage in Südbaden betreibt –, als<br />
auch die Beratung und Unterstützung unserer<br />
Kunden hin zu eigenen Sicherheitskonzepten<br />
für die Luftfracht. Dies ermöglicht<br />
es uns, unseren Kunden eine wesentlich<br />
schnellere Abwicklung ihrer Luftfrachtsendungen<br />
zu bieten.<br />
Unser eigener Lkw-Fuhrpark ist auf dem<br />
neuesten technischen Stand und mit den<br />
aktuellsten Assistenzsystemen ausgestattet.<br />
netzwerk südbaden: Streck beschäftigt international<br />
mehr als 1000 Arbeitnehmer und<br />
wird am Markt als starke Arbeitgebermarke<br />
wahrgenommen. Wie wichtig sind Ihnen<br />
Themen wie Ausbildung, Sicherung von Arbeitsplätzen<br />
und Mitarbeiterförderung durch<br />
Fortbildung?<br />
Stefan Rehmet: Die Personalentwicklung<br />
und damit die Ausbildung und Qualifizierung<br />
von leistungsstarken Mitarbeitern und<br />
zukünftigen Führungskräften ist eine der<br />
tragenden Säulen des Unternehmens. Im<br />
Zuge des zunehmend spürbaren Fachkräftemangels<br />
in der Logistik rekrutieren wir<br />
unsere wachsende Mitarbeiterzahl mehrheitlich<br />
aus dem eigenen Nachwuchs.<br />
Zum 01.09.2015 haben wir alleine in der<br />
deutschen Organisation 39 neue Auszubildende<br />
in ins<strong>gesamt</strong> 8 Ausbildungsberufen<br />
eingestellt.<br />
netzwerk südbaden: Streck wurde in diesem<br />
Jahr mehrfach für seine Qualität ausgezeichnet.<br />
Welche Rolle spielt Qualitätsmanagement<br />
in Ihrem Unternehmen?<br />
Stefan Rehmet: Eine hohe Qualität unserer<br />
Prozesse und Dienstleistungen ist in unserem<br />
Sinne gleichzusetzen mit einem hohen<br />
Maß an Kundenzufriedenheit. Daher orientieren<br />
sich unsere Qualitätsziele grundsätzlich<br />
am Kundennutzen. Das Qualitätsmanagement<br />
genießt einen sehr hohen<br />
Stellenwert im Unternehmen. Durch den<br />
hohen Qualitätsanspruch haben wir nicht<br />
nur zufriedene Kunden, sondern wir sichern<br />
dadurch auch unsere Zukunft.<br />
netzwerk südbaden: Wie entwickeln sich<br />
die unterschiedlichen Geschäftsbereiche Ihres<br />
Unternehmens?<br />
Der Fuhrpark ist bei Streck immer auf dem neuesten Stand<br />
Stefan Rehmet: Grundsätzlich haben wir<br />
seit Jahren positive Entwicklungen in allen<br />
Geschäftsbereichen. Wir bewegen uns in<br />
allen Bereichen in volatilen Märkten, ob im<br />
interkontinentalen Bereich der Luft- und<br />
Seefracht, in den europäischen Landverkehren<br />
oder der Kontraktlogistik.<br />
Wir spüren sehr schnell, wie sich Märkte<br />
durch politische oder wirtschaftliche Einflüsse<br />
entwickeln. Wir haben über Jahre<br />
gelernt, mit unseren Kapazitäten sehr flexibel<br />
auf diese Volatilität und den damit<br />
veränderten Bedingungen unserer Kunden<br />
zu reagieren. Darauf können sich unsere<br />
Kunden verlassen.<br />
<br />
Seit der Gründung vor über 60 Jahren hat sich unsere Sozietät kontinuierlich weiter entwickelt und sich<br />
dabei immer auch neuen Herausforderungen und veränderten Verhältnissen gestellt. Dabei sind wir<br />
auf acht Sozietätspartner und über 40 Mitarbeiter gewachsen.<br />
Für Sie erreichbar www.Stilz-Partner.de<br />
netzwerk südbaden<br />
netzwerk südbaden<br />
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Märkte<br />
Märkte<br />
VDU UNTERNEHMERINNEN (3)<br />
Unternehmertum in die Wiege gelegt<br />
Was treibt Margot Selz um?<br />
Als Geschäftsführerin des<br />
familieneigenen Immobilienunternehmens<br />
übt sie zahllose<br />
Ämter aus, sie führt neben<br />
anderem den Aktionskreis des<br />
Walter-Eucken-Instituts an, ist<br />
unaufgeregte Trägerin der Wirtschaftsmedaille<br />
des Landes und<br />
beim Verband der Unternehmerinnen<br />
nicht nur engagiertes Mitglied<br />
seit 16 Jahren, sondern war<br />
sieben davon gleich für den Ausbau<br />
des Verbands in ganz Baden,<br />
Rheinland-Pfalz und dem Saarland<br />
zuständig. Aktuell führt sie<br />
die VdU-Wirtschaftskommission<br />
auf Bundesebene.<br />
Das alles nur, weil sie das nichtnein-Sagenkönnen<br />
so gut beherrscht,<br />
„meine große Schwäche“,<br />
wie sie das Gespräch in den<br />
Firmenräumlichkeiten einleitet?<br />
Vermutlich ist es das nicht, wird<br />
man denken, wenn man im weiteren<br />
Verlauf des Gesprächs ihre<br />
Begeisterungsfähigkeit erlebt fürs<br />
Veranstaltungsvorschau<br />
04. März UNTERNEHMEN & KULTUR<br />
EINBLICK: „Mit Gerriets kann die Show beginnen“!<br />
Seit knapp 70 Jahren ist Gerriets mit Firmensitz in Umkirch und Volgelsheim<br />
Weltmarktführer für Theater- und Bühnenbedarf.<br />
Geschäftsführer Bernd Baumeister persönlich wird dem VdU exklusiv<br />
einen spannenden Einblick in das französische Werk in Volgelsheim<br />
geben. Frei nach dem Motto: Wir machen jedes Theater mit, von der<br />
Metropolitan Opera in New York bis zur Show-Bühne auf dem Kreuzfahrer<br />
Queen Mary II.<br />
Gerriets GmbH, Volgelsheim Frankreich<br />
Margot Selz<br />
„lebenslange Lernen“ – und die<br />
Neugier auf wirtschaftliche Theorie<br />
und unternehmerische Praxis<br />
entlang ihrer Biografie kennen<br />
lernen darf.<br />
Margot Selz hat Wirtschaftswissenschaften<br />
und Politik in<br />
Freiburg studiert und ist diesem<br />
Thema viele Jahrzehnte nach<br />
dem Abschluss treu geblieben:<br />
Sie selbst sagt, dass es den Brückenbau<br />
braucht zwischen Wissenschaft,<br />
Wirtschaft und Gesellschaft<br />
und dass sie seit der<br />
Studienzeit aufgeht im Thema<br />
Ordnungspolitik, also der Frage<br />
nach den Rahmenbedingungen<br />
für Wirtschaft.<br />
Als Unternehmerin sieht sie ihre<br />
Stärken und Vorlieben darin, interessensmäßig<br />
„breit angelegt“<br />
zu sein, vor allem in der Entwicklung<br />
von Strukturen und wenn es<br />
darum geht, Prozesse in Gang zu<br />
setzen.<br />
Ihrer Tätigkeit in der Entwicklung<br />
von Immobilien-Software<br />
28. April<br />
WORKSHOP: Überzeugend auftreten – Ihre Botschaft kommt an !<br />
Exklusiver Workshop für VdU. Leopold Kern, Stimm- und Auftrittstrainer,<br />
Sänger und Schauspieler, vermittelt in seinem hoch interaktiven<br />
Training in verblüffend kurzer Zeit, wie Ihre Stimme, Ihr Inhalt und<br />
Ihre Ausstrahlung eins werden. „Je authentischer Sie auftreten, umso<br />
selbstverständlicher werden Sie Ihre Kunden bereits im ersten Eindruck<br />
für sich gewinnen“.<br />
Musiktheater im E-Werk, Freiburg<br />
09.März, 13. April<br />
Stammtisch ab 19.00 Uhr in Freiburg<br />
Interessierte Unternehmerinnen sind herzlich willkommen. Weitere Informationen<br />
unter: www.vdu.de/landesverbaende/baden<br />
Verband deutscher Unternehmerinnen e.V. Berlin www.vdu.de<br />
Der Verband deutscher Unternehmerinnen (Gründung 1954) engagiert<br />
sich für die Interessen unternehmerisch tätiger Frauen in<br />
Politik und Wirtschaft. Er ist der einzige deutsche Wirtschaftsverband,<br />
der branchenübergreifend Unternehmerinnen aus Industrie,<br />
Handel, Handwerk und Dienstleistung vertritt.<br />
Die Mitglieder des VdU beschäftigen mehr als 500.000 Menschen<br />
und erwirtschaften gemeinsam rund 85 Mrd. Euro Jahresumsatz.<br />
Der Verband ist mit 16 Landesverbänden und über 22 Regionalkreisen<br />
bundesweit fest verankert.<br />
Der Landesverband Baden reicht von Lörrach bis nach Mannheim.<br />
Den Landesverbandsvorsitz teilen sich Martina Feierling-<br />
Rombach (Baden Süd), sowie Viola C. Marguerre (Baden Nord).<br />
Martina Feierling Rombach Landesvorsitzende; Christa Porten-<br />
(„es gab einfach nichts Geeignetes für unser<br />
Büro“) verdankt sie den VdU-Eintritt:<br />
Angesichts der von Männern geprägten<br />
Programmierwelt wollte sie „wirtschaftsbezogene<br />
Frauen“ kennen lernen. Das Erweckungserlebnis<br />
fand dann beim Testbesuch<br />
auf der VdU-Jahresversammlung in Bremen<br />
statt: Eine bayrische Druckereibesitzerin<br />
las dem damaligen Kanzler Gerhard<br />
Schröder die Leviten über die degressive<br />
Abschreibung, die sie in Schwierigkeiten<br />
bei Investitionen brachte. In einer Offenheit,<br />
die den Kanzler noch eine Stunde bei<br />
den VdU-Frauen weiter diskutieren ließ,<br />
obwohl er eigentlich auf dem Weg zum<br />
nächsten Termin war.<br />
Kann es sein, dass Unternehmerinnen offener<br />
sprechen als Unternehmer? Margot<br />
Selz ist sich da nicht sicher, denn natürlich<br />
beschäftigten auch die Firmenchefinnen<br />
die gleichen Themen wie die Vorstandsherren<br />
– von Mindestlohn über Zeitarbeit bis<br />
Freihandel. Was sie dank VdU-Umfragen<br />
sicher weiß: Frauen sehen die gleichen<br />
Nöte „in einer anderen Präferenz“, ganz<br />
oben stehe bei Ihnen der Zeitverlust durch<br />
bürokratische Hindernisse. An zweiter<br />
Stelle kommt bereits die Sorge um eine<br />
qualitative Aus- und Weiterbildung der<br />
Mitarbeiter.<br />
Mit hohen Qualitätsansprüchen beschäftigt<br />
sich auch Margot Selz – in der Theorie,<br />
wenn beim Walter-Eucken-Institut<br />
das Thema Wirtschaftsethik auf dem<br />
Programm steht und die Frage, welche<br />
Wettbewerbsvorteile weniger nachhaltige<br />
Unternehmen gegenüber jenen haben,<br />
die nicht ressourcenschonend und ethisch<br />
handeln. Aber vor allem in der Praxis: Im<br />
gemeinsam mit ihrem Mann geführten<br />
Unternehmen, das Bauobjekte entwickelt,<br />
kauft, verkauft, saniert und verwaltet, habe<br />
sich längst die Erkenntnis durchgesetzt,<br />
was es braucht, wenn man zufriedene<br />
Kunden betreuen möchte: eine auf lange<br />
Zeit sichtbare Qualität des Bauens, beim<br />
Material wie bei den handwerklichen Leistungen.<br />
„Wir nehmen uns das raus“ sagt<br />
sie über ihre Haltung, die gerade im heißen<br />
Immobilienmarkt der Region Freiburg<br />
„Unternehmerinnen haben<br />
gleiche Nöte wie Männer –<br />
aber andere Präferenzen“<br />
nicht selbstverständlich ist.<br />
Größte Freude habe sie, wenn Projekte wie<br />
die in einer alten Wäscherei Singler in einem<br />
Hinterhof der Rotlaubstraße in Freiburg-Herdern<br />
entstandene Kita übergeben<br />
und glückliche Betreiber und Nutzer einziehen<br />
können. Aber auch darüber, dass<br />
ihr Mann, der die Bautätigkeit im Unternehmen<br />
verantwortet, um 2004 als erstes<br />
in Freiburg auf energetische Sanierungen<br />
gesetzt habe und auch führend bei der Errichtung<br />
eines Blockheizkraftwerkes war.<br />
Was anfangs eher „nice-to-have“ war, zahlt<br />
sich jetzt in der Zufriedenheit von Mietern<br />
Wollersheim, fital-management Freiburg (Regionalleitung); Dominika<br />
Hummelspiep-Lazar, Marketing-Design Müllheim (Marketing);<br />
Doris Desbarats, AXA Generalvertretung March (Öffentlichkeitsarbeit).<br />
Regelmäßig stattfindende Veranstaltungen von der Betriebsbesichtigung<br />
bis hin zu Fachseminaren werden von den vier Unternehmerinnen<br />
organisiert. Herausragende Veranstaltungen, wie z.B. die<br />
Jubiläumsveranstaltung 60 Jahre VDU mit Keynote Prof. Dr. Bernd<br />
Raffelhüschen oder die hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion<br />
„TTIP Chancen mit Risiken?“ mit Prof. Lars Feld, zeigen das professionelle<br />
Profil des VDU Baden-Süd und runden das Angebot für<br />
Mitglieder und Interessierte ab.<br />
Zusätzlich treffen sich die Unternehmerinnen monatlich zum VdU-<br />
Stammtisch bei dem der persönliche Kontakt und Austausch in<br />
privater Atmosphäre im Mittelpunkt steht.<br />
oder Käufern aus. Und umgekehrt: Margot<br />
Selz weiß, dass mit Kunden, die auf<br />
Nachhaltigkeit achten, die wenigsten Konflikte<br />
entstehen.<br />
Ins<strong>gesamt</strong> arbeiten 12 Angestellte für sie<br />
in Freiburg (eine Niederlassung in Florida<br />
gibt es ebenfalls), darunter fünf Frauen<br />
festangestellt im Büro. Nach einem durchaus<br />
modernen Verständnis, wonach die<br />
Leistung zu ganz unterschiedlichen Zeiten<br />
erbracht wird: „Eine hat Kinder, eine pflegt<br />
jemanden, wir regeln das flexibel“, sagt die<br />
Chefin über die hausinternen Qualitätsansprüche<br />
bei der Führung des Personals.<br />
Ihr geradliniger Weg als Unternehmerin<br />
ist übrigens nicht erst seit den Studiumstagen<br />
ausgeschildert, sondern vermutlich<br />
seit ihrer Geburt in Tuttlingen: im elterlichen<br />
Betrieb, der später in Pforzheim<br />
angesiedelt war, arbeiteten rund um eine<br />
Fahrschule, einen Taxi- und Busbetrieb 50<br />
Mitarbeiter. Ihre Vorgesetzte war Margot<br />
Selz’ Mutter, die sich gemeinsam mit dem<br />
Vater auch um Steuer und Buchhaltung<br />
kümmerte. Was die Tochter nicht nur früh<br />
an das Aufwachsen in einem Unternehmen<br />
gewöhnte („wir haben fürs Taschengeld<br />
immer etwas mitarbeiten müssen“) und<br />
an verschwimmende Grenzen zwischen<br />
Freizeit und Firma, sondern auch das<br />
Verständnis für weibliches Unternehmertum<br />
weckte. Dass Frauen erst seit 1969 in<br />
Deutschland rechtlich geschäftsfähig sind,<br />
hat Margot Selz kürzlich bei einer VdU-<br />
Tagung mitbekommen. Und den Sinn<br />
dieses Austauschs wohl einmal mehr zu<br />
schätzen gewusst. <br />
<br />
netzwerk südbaden<br />
netzwerk südbaden<br />
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Märkte<br />
Baden baut!<br />
Ausmisten<br />
Vor der anstehenden Landtagswahl sind<br />
sich fast alle Parteien in einem Punkt<br />
einig: Wir haben zu viele Vorschriften.<br />
Dem Wähler wird erklärt, dass im Falle<br />
der eintretenden Regierungsverantwortung<br />
ein unmittelbarer Bürokratieabbau<br />
beginnt und ein ordentliches<br />
Aufräumen im Vorschriftendschungel<br />
angepackt wird. Trauriger Weise ist aber<br />
immer das Gegenteil der Fall. Die bestehenden<br />
Gesetze behalten ihre Gültigkeit<br />
und neue Vorschriften<br />
kommen hinzu,<br />
die Parteien wollen ja<br />
schließlich ihren politischen<br />
Fußabdruck<br />
hinterlassen.<br />
Dabei ist eine umfassende<br />
Neuordnung<br />
Klaus Wehrle<br />
von vielen Gesetzen<br />
notwendig. Außerdem bedarf es einer<br />
grundsätzlichen Klärung der schuldrechtlichen<br />
Anforderungen. Dieser Vorgang<br />
ist aber komplex und bedarf Zeit<br />
und vor allem fachlicher Kompetenz.<br />
Schlussendlich wundert man sich, dass<br />
gerade das Bauen immer teurer wird<br />
und somit anstehende Probleme, wie<br />
fehlender Wohnraum oder Ausbau der<br />
Infrastruktur kaum mehr finanziell zu<br />
bewältigen sind. Dazu kommt, dass sich<br />
die Politik resistent gegenüber fachlichem<br />
Rat zeigt. Seit Jahren fordern die<br />
Architektenkammer und der BWHT<br />
einen Abbau von kostentreibenden<br />
Vorschriften. Zeitgleich wurde auch<br />
die Wiedereinführung einer degressiven<br />
Abschreibung auf Mietwohngebäude<br />
angeregt. Viel zu spät kommt die Politik<br />
nun in die Gänge. Es gibt viele Familien<br />
in Deutschland, die seit Jahren<br />
geeigneten Wohnraum suchen. Diese<br />
sehen sich nun in Konkurrenz zu den<br />
Flüchtlingen. Diese Spannungen hätten<br />
vermieden werden können.<br />
Klaus Wehrle ist Architekt in Gutach und<br />
hat mehrfach in Fachzeitschriften publiziert.<br />
Wehrle ist Mitglied im Landesvorstand<br />
der Architektenkammer Baden-<br />
Württemberg.<br />
GANTER BRAUEREI<br />
Weiterhin auf Erfolgskurs<br />
Zufrieden: Katharina Ganter-Fraschetti und Detlef Frankenberger<br />
ei der Privatbrauerei Ganter in Freiburg<br />
Bschaut man auf ein sehr erfolgreiches<br />
Brauerjahr 2015 zurück. Das Brauerjahr,<br />
das am 30. September endete, brachte dem<br />
Freiburger Traditionsunternehmen ein Umsatzplus<br />
von 2,4 Prozent. Ins<strong>gesamt</strong> erzielte<br />
Ganter einen Umsatz von 17,7 Millionen<br />
Euro. Der Erfolg basiert auf der positiven<br />
Entwicklung in unterschiedlichen Geschäftsbereichen.<br />
So ist das wichtige Geschäftsfeld<br />
der direkt belieferten Gastronomie um 2,4<br />
Prozent gewachsen.<br />
Erfreulich für die Freiburger Brauerei war<br />
auch die Entwicklung im Lebensmitteleinzelhandel.<br />
Mit einem beeindruckenden Plus<br />
von 2,5 Prozent zeigt sich, dass die neuen,<br />
in Bügelflaschen abgefüllten Biere der Brauerei<br />
beim Kunden hervorragend ankommen.<br />
Beim Flaschenbier konnte Ganter<br />
ins<strong>gesamt</strong> sogar ein Plus von 3,6 Prozent<br />
verzeichnen. Insbesondere entwickelten sich<br />
die Spezialitäten-Biere bestens, so wuchsen<br />
beispielsweise der “Urtrunk” um 23 Prozent<br />
und das “Magisch Dunkel” um 5 Prozent.<br />
Eine echte Erfolgsgeschichte ist auch das<br />
Jubiläumsbier der Brauerei, das helle Lager.<br />
In den acht Monaten, seitdem das speziell<br />
zum Jubiläum gebraute Bier auf dem Markt<br />
ist, konnten über 15.000 Kästen abgesetzt<br />
werden. Auch beim Freiburger Pilsner (plus<br />
2,7 Prozent) und bei den alkoholfreien Bieren<br />
(plus 7 Prozent) konnte kräftig zugelegt<br />
werden. Die klare Ausrichtung als regionale<br />
Brauerei mit höchsten Qualitätsansprüchen<br />
trägt also Früchte. „Die Rückbesinnung auf<br />
die Heimat ist der richtige Weg. Regionalität<br />
spielt bei Ganter eine entscheidende Rolle:<br />
wir arbeiten nur mit besten Rohstoffen, beziehen<br />
diese aus der Heimat und haben in<br />
den vergangenen Jahren gleichzeitig in die<br />
moderne Technik der Brauerei investiert.<br />
Diese Strategie hat sich als absolut richtig herausgestellt.<br />
Mit dem Ergebnis des vergangenen<br />
Geschäftsjahres sind wir sehr zufrieden“,<br />
sagt Geschäftsführerin und Gesellschafterin<br />
Katharina Ganter-Fraschetti. “Der Name<br />
Ganter steht für Bierkompetenz und das ist<br />
gut so”, sagt Geschäftsführer Detlef Frankenberger.<br />
Dass Katharina Ganter-Fraschetti, Detlef<br />
Frankenberger und die Ganter-Gesellschafter<br />
auch weiterhin mit aller Kraft hinter ihrer<br />
Brauerei stehen, zeigt die jüngste Investition:<br />
über 2,8 Millionen Euro wurden in eine<br />
neue Abfüllanlage investiert.<br />
Wie sehr die Freiburger ihre Brauerei lieben,<br />
zeigt die Zahl des GANTER Brau-Erlebnisses:<br />
rund 15.000 Besucher haben sich im<br />
letzten Geschäftsjahr bei spannenden, spaßigen<br />
und wissenswerten Führungen über<br />
die Brauerei und die Kunst des Bierbrauens<br />
informiert.<br />
Auch auf das laufende Jahr schaut man an<br />
der Schwarzwaldstraße mit Optimismus:<br />
“Wir sind zuversichtlich, dass die sehr erfolgreiche<br />
Entwicklung unserer Brauerei auch<br />
im kommenden Jahr anhält. Schließlich ist<br />
2016 ein ganz besonderes Jahr für Biertrinker:<br />
Das Reinheitsgebot gibt es seit 500 Jahren”,<br />
sagt Katharina Ganter-Fraschetti. <br />
28<br />
netzwerk südbaden
Märkte<br />
Märkte<br />
PROJEKTENTWICKLUNG<br />
Die Achse der Zukunft<br />
An Freiburgs Bahnhofsachse tut sich was<br />
Dass an der Heinrich-von-Stephan-Straße<br />
gebaut wird, ist nichts Neues. Seit Jahren<br />
dominieren Baustellen die Szenerie an der<br />
Bahnhofsachse. Tatsächlich entwickelt sich das<br />
Gebiet zu einer Toplage, vor allem für Büroeinheiten.<br />
Eine Übersicht.<br />
Die STRABAG Real Estate GmbH (SRE)<br />
ist der dominierende Projektentwickler auf<br />
der Bahnhofsachse. Und hat der guten alten<br />
Heinrich-von-Stephan-Straße auch gleich einen<br />
neuen Namen verpasst: BUSINESSMI-<br />
LE. Die BUSINESSMILE, die die Strabag<br />
auf dem ehemaligen Postareal in Freiburg<br />
entwickelt, zählt mit ins<strong>gesamt</strong> rund 47.500<br />
m² Bruttogrundfläche zu den derzeit größten<br />
Quartiersentwicklungen der Stadt.„Wir freuen<br />
uns über den zügigen Baufortschritt, der<br />
voll im Plan liegt“, erläutert Martin Lauble,<br />
SRE-Bereichsleiter Freiburg. „Neben unserer<br />
Hauptmieterin Straumann befinden wir uns<br />
in konkreten Gesprächen mit weiteren Mietinteressenten<br />
für den ersten Bauabschnitt. Auch<br />
für die weiteren Bauabschnitte der BUSI-<br />
NESSMILE führen wir bereits Mietgespräche.“.<br />
Auch ein Pachtvertrag für ein Hotel<br />
ist bereits unterzeichnet. Damit geht auch der<br />
zweite Bauabschnitt der Quartiersentwicklung<br />
in die Realisierungsphase. Betreiber des ca.<br />
260 Betten umfassenden Hotels soll die Holiday<br />
Inn Gruppe sein.<br />
Das ehemalige Postareal, heute HEINRICH<br />
VON STEPHAN BUSINESSMILE, ist eines<br />
der bedeutendsten Erschließungsgebiete für<br />
die städtebauliche Entwicklung der Bahnhofsachse,<br />
Freiburgs neuer „Büro- und Dienstleistungsmeile“.<br />
Mit der BUSINESSMILE<br />
entsteht hier nach einem architektonischen<br />
Entwurf von Böwer Eith Murken ein neues<br />
Stadtquartier mit vielfältigen Nutzungen<br />
– von Büro-, Einzelhandels- und Dienstleistungsflächen<br />
über ein Hotel bis hin zu einer<br />
Kindertagesstätte. Durch seine Lage bietet das<br />
Quartier eine hervorragende Verkehrsanbindung<br />
an Autobahnnetz und Hauptbahnhof.<br />
Darüber hinaus befinden sich ÖPNV-Haltestellen<br />
in unmittelbarer Nähe. Im WM-<br />
Sommer erlangte das Areal Bekanntheit als<br />
STRABAG-Fanmeile, auf der zahlreiche Anhängerinnen<br />
und Anhänger der deutschen<br />
Fußballnationalmannschaft den vierten Weltmeistertitel<br />
bejubeln konnten. Die STRA-<br />
BAG Real Estate GmbH (SRE) entwickelt<br />
derzeit ein weiteres Projekt auf einem 1.123<br />
m² großen innerstädtischen Filetgrundstück<br />
in Freiburg, an der Schnewlinstraße. Nördlich<br />
der Dreisam soll ein 2.500 m² Büromietfläche<br />
umfassendes Gebäude entstehen.<br />
Das „Schnewlin12“ soll nicht zuletzt durch<br />
seine spektakuläre Architektur das Highlight<br />
entlang der Bahnhofsachse, Freiburgs neuer<br />
„Büro- und Dienstleistungsmeile“, werden.<br />
Die Baugenehmigung erwartet die SRE noch<br />
im Oktober 2016. Die Planungen des Architekturbüros<br />
Hotz + Architekten sehen einen<br />
7-geschossigen Solitär mit einer 2-geschossigen<br />
Tiefgarage vor. Ins<strong>gesamt</strong> sollen sechs<br />
Büroeinheiten mit je rund 400m² Mietfläche<br />
entstehen. Geprägt wird das Gebäude von<br />
der zur Schnewlinstraße orientierten, raumhohen<br />
und zweifach gekrümmten Glasfassade,<br />
die an einen Kristall erinnert. Neben<br />
seiner modernen Architektur zeichnet sich<br />
das „Schnewlin12“ durch eine hervorragende<br />
Verkehrslage mit Anbindung an den Autobahnzubringer<br />
und den Freiburger ÖPNV<br />
aus. Wie bei all ihren Projekten legt die SRE<br />
auch bei der Entwicklung des „Schnwelin12“<br />
besonderen Wert auf Nachhaltigkeit. Das<br />
Bürogebäude wird unter den Vorgaben der<br />
Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen<br />
(DGNB) entwickelt und soll mindestens<br />
das Gütesiegel in Silber erreichen. „Die ersten<br />
Kaufverträge sind unterschrieben“, sagt Martin<br />
Lauble. Und genau das ist das Besondere:<br />
Die Büroeinheiten werden im gewerblichen<br />
Teileigentum veräußert. Nicht weniger auffällig<br />
ist die Architektur des red one Bürohauses.<br />
Das von den Archtiekten Geis & Brantner<br />
geplante Gebäude ist ein echter Hingucker.<br />
Die Fassade betsteht aus Cortonstahl. Ähnliches<br />
kennt man allenfalls vom Weingut Abril<br />
in Bischoffingen. Die Freiburger Moser Bau-<br />
Treuhand GmbH hat sich als Investor auf die<br />
Projektentwicklung und Realisierung von solchen<br />
Immobilien spezialisiert. Nach Auskuft<br />
der Firma werden die Projekte dabei mit dem<br />
Leitgedanken angegangen, dem Städtebau,<br />
der Architektur und der Wirtschaftlichkeit<br />
Rechnung zu tragen. In Freiburg scheint das<br />
gelungen. Die Bahnhofsachse ist tatsächlich<br />
eine Achse der Zukunft.<br />
<br />
Gute Projekte …<br />
www.einrichtungskultur.com<br />
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Märkte<br />
Märkte<br />
EUROPAPARK RUST<br />
Baurecht für „Wasserpark“ erteilt<br />
Die erste Hürde für den Bau des Erlebnisbades ist genommen<br />
Der Weg für das Wasserpark-Projekt des<br />
Europa-Parks ist frei. Das Landratsamt<br />
Ortenaukreis hat die dafür beantragte Änderung<br />
des Flächennutzungsplanes der<br />
„Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft<br />
Ettenheim“ (Ettenheim, Kappel-Grafenhausen,<br />
Ringsheim, Rust und Mahlberg)<br />
genehmigt. Damit ist das grundlegende<br />
Baurecht für den geplanten Wasserpark geschaffen.<br />
Landrat Frank Scherer hat in Rust<br />
den Flächennutzungsplan an die<br />
Bürgermeister Bruno Metz, Kai-<br />
Achim Klare und Heinrich Dixa<br />
im Beisein der Europa-Park-Inhaber<br />
Roland Mack und Jürgen<br />
Mack übergeben.<br />
„Der geplante Wasserpark ist ein<br />
einmaliges und weit über die Region<br />
ausstrahlendes touristisches<br />
Großprojekt, das den Ortenaukreis<br />
als Wirtschaftsstandort<br />
weiter aufwertet und langfristig<br />
stärken wird. Ich freue mich<br />
sehr, dass wir den Flächennutzungsplan<br />
genehmigen konnten,<br />
und bedanke mich beim Europa-<br />
Park und den Bürgermeistern<br />
der Verwaltungsgemeinschaft<br />
Ettenheim für die sehr gute Abstimmung<br />
und hervorragende Zusammenarbeit.<br />
Dadurch ist es uns gelungen, trotz<br />
der erhöhten Belastung der beteiligten<br />
Kreis- und Gemeindeverwaltungen aufgrund<br />
der Zuwanderungsthematik, ohne<br />
Verzögerung den Prozess zu begleiten und<br />
noch sechs Wochen früher als geplant, die<br />
Genehmigung zu erteilen“, sagte Scherer.<br />
Dazu beigetragen habe auch die frühzeitige<br />
und positive Bürgerbeteiligung, die eine<br />
wichtige und notwendige Transparenz in<br />
das Großprojekt gebrachte habe.<br />
„Der Europa-Park hat erheblichen Anteil<br />
an der Prosperität in der südlichen Ortenau.<br />
Die Dynamik des Parks sichert der<br />
Region auf vielen Themenfeldern weit<br />
über den Tourismus Arbeitsplätze und<br />
Steuereinnahmen. Das wachsende Angebot<br />
verleiht der Raumschaft eine höhere<br />
Attraktivität. Die Verwaltungsgemeinschaft<br />
unterstützt diese Entwicklung als<br />
Infrastrukturpartner gerne“, so der Vorsitzende<br />
der Verwaltungsgemeinschaft, Ettenheims<br />
Bürgermeister Bruno Metz.<br />
Sei der Freizeitpark in Rust bei seiner<br />
Gründung vor vier Jahrzehnten von der<br />
damaligen Politik und den Verwaltungen<br />
noch mit Skepsis betrachtet worden, arbeite<br />
man heute mit dem Europa-Park erfolgreich<br />
Hand in Hand. „Der Europa-Park ist<br />
der beste Freizeitpark der Welt. Wir freuen<br />
uns sehr, sind stolz und dankbar, die größte<br />
Erweiterung seit Bestehen des Parks positiv<br />
zu begleiten“, betonte Scherer.<br />
Auf einer 33 Hektar großen Erweiterungsfläche<br />
im Südosten der Gemeinde Rust<br />
sollen in den kommenden Jahren In- und<br />
Outdoor-Aktivitäten rund um das Thema<br />
Wasser geboten werden. Es ist die größte<br />
Investition in der Geschichte des Europa-<br />
Parks. Man bewege sich im dreistelligen<br />
Millionenbereich, ohne dass staatliche<br />
Fördermittel verwendet werden, teilt das<br />
Familienunternehmen mit.<br />
„Mit dem Flächennutzungsplan, der verabschiedet<br />
wurde, konnte ein weiterer<br />
Meilenstein in der Entwicklung des Wasserparks<br />
gelegt werden. Das anvisierte Projekt<br />
wird erneut zu einer deutlichen Stärkung<br />
des Tourismusstandortes führen“,<br />
sagte Roland Mack, der sich mit seinem<br />
Bruder Jürgen Mack beim Verbandsvorsitzenden,<br />
Bürgermeister Bruno Metz, und<br />
dessen Bürgermeisterkollegen Kai-Achim<br />
Klare und Heinrich Dixa sowie Landrat<br />
Frank Scherer, den zuständigen Behörden<br />
und dem Zweckverband Tourismus-<br />
Dienstleistungen-Freizeit Ringsheim/Rust<br />
für die zielorientierte Unterstützung bei<br />
der Standortsicherung bedankte. „Die äußerst<br />
konstruktive Zusammenarbeit<br />
aller Beteiligten war beispielhaft<br />
für eine hervorragende<br />
Verwaltungskompetenz“, so Roland<br />
Mack.<br />
Das Indoorangebot des Wasserparks<br />
soll ganzjährig verfügbar<br />
sein. Die Outdoor-Attraktionen<br />
werden je nach Wetterlage von<br />
Mitte Juni bis Anfang September<br />
geöffnet. Mit Wellenbad, Lazy<br />
River, Rutschen, Surfsimulator,<br />
Wasserfall, Ruhebereich mit<br />
Strandcharakter und Wasserspielplatz<br />
biete der Wasserpark eine<br />
perfekte Ergänzung zum Europa-<br />
Park und spreche vor allem Familien<br />
an, so Mack. „Durch dieses<br />
Projekt werden mehrere hundert<br />
neue Arbeitsplätze und auch neue Einnahmequellen<br />
für die beteiligten Kommunen<br />
entstehen“, sagte der Europa-Park-Chef.<br />
Im Hinblick auf den erhöhten Arbeitskräftebedarf<br />
des Wasserparks unterstützt<br />
Landrat Scherer die Gemeinden bei ihrem<br />
Wunsch nach einer stärkeren Unterstützung<br />
vonseiten des Landes und des Bundes<br />
bei ihren Bemühungen am Wohnungsmarkt.<br />
„Wir brauchen neue Flächen und<br />
eine stärkere Förderung des sozialen Wohnungsbaus.<br />
Neben dem Wasserpark entsteht<br />
derzeit auch ein zweites Großprojekt<br />
im Kreis. Auf dem Lahrer Flugplatzareal<br />
baut der Internethändler Zalando ein Logistikzentrum<br />
und schafft rund 1000 neue<br />
Arbeitsplätze. Auch diese wichtigen Arbeitskräfte<br />
brauchen bezahlbaren Wohnraum<br />
“, so Scherer.<br />
<br />
Mit dem symbolischen Spatenstich<br />
wurde der Baubeginn der<br />
neuen Produktionsstätte der Dorfbäckerei<br />
Ritter GmbH feierlich<br />
begangen. Der Neubau umfasst<br />
eine Bäckerei mit Lager, Büros und<br />
einem Verkaufsraum mit Café und<br />
soll bereits Ende 2016 fertiggestellt<br />
werden.<br />
FREYLER Industriebau GmbH<br />
in Kenzingen übernimmt als Generalunternehmer<br />
die Projektentwicklung<br />
und die komplette<br />
Bauausführung. Durch den Neubau werden<br />
Prozessabläufe so optimiert, dass die<br />
Produktionsmenge der Bäckerei gesteigert<br />
werden kann. Besondere Herausforderungen<br />
bei der Projektplanung stellten die<br />
hohen Hygieneanforderungen der Bäckerei<br />
und die aufwendige Gebäudetechnik<br />
dar. Die Wärmerückgewinnung erfolgt<br />
aus der Abwärme der Backöfen und den<br />
Kühlzellen der Kühlräume. Somit werden<br />
VÖRSTETTEN<br />
Neubau für die Dorfbäckerei Ritter<br />
aktuelle Bestimmungen der gültigen Energieeinsparverordnung<br />
und das erneuerbare<br />
Energie-Wärmeschutz-Gesetz konsequent<br />
umgesetzt. Bei der Finanzierung konnte<br />
die staatliche Förderung über ELR-Gelder<br />
(Entwicklungsprogramm Ländlicher<br />
Raum) in Anspruch genommen werden.<br />
Die <strong>gesamt</strong>e Gebäudefläche beträgt ca.<br />
1.500 m², die Geschossfläche ca. 1.840<br />
m². Davon umfasst die Produktionshalle<br />
ca. 1.250 m², der Verkaufsbereich<br />
mit Café ca. 278 m².Mit der<br />
Dorfbäckerei Ritter zieht die erste<br />
Firma in das neue Gewerbegebiet<br />
Langacker in Vörstetten. Begonnen<br />
hatte das Projekt ursprünglich mit<br />
dem Gedanken, das bestehende<br />
Gebäude am alten Standort nur<br />
zu erweitern. Aber in der Projektentwicklung<br />
zeigte sich, dass<br />
die erforderlichen Flächen und<br />
Räumlichkeiten dort nicht zu realisieren<br />
waren. Mit dem Angebot<br />
von Bürgermeister Lars Brügner im neuen<br />
Gewerbegebiet ein geeignetes Grundstück<br />
zu erwerben wurde das Neubauvorhaben<br />
favorisiert. Der Familienbetrieb Ritter<br />
besteht seit 1887, gegründet von Joseph<br />
Ritter als Bäckerei mit Kolonialwaren und<br />
wird mittlerweile in der 4. Generation unter<br />
Mario Ritter geführt. Die 5. Generation<br />
mit seinem Sohn Norman steht schon<br />
bereit.<br />
<br />
32<br />
netzwerk südbaden
Ortsporträt<br />
GEMEINDE MARCH<br />
Tradition und Moderne<br />
Zwischen Kaiserstuhl und Freiburg blüht die March<br />
Von Dr. Stefan Pawellek<br />
In der March wird viel gebaut<br />
www.march.de<br />
gemeinde@march.de<br />
Die junge Gemeinde mit alter Tradition.<br />
Der ideale Standort für Ihre Ideen.<br />
Hier ist Wirtschaftsförderung Chefsache.<br />
Idyllisch gelegen zwischen den Ausläufern<br />
des Kaiserstuhls und des Schwarzwalds,<br />
am Lauf der Dreisam, befinden sich die<br />
vier Marchdörfer Buchheim, Holzhausen,<br />
Hugstetten und Neuershausen. Sie bilden<br />
nach dem Fusionsvertrag vom Dezember<br />
1973 die Gemeinde March mit heute gut<br />
9.000 Bürgerinnen und Bürgern. Ob denn<br />
damals die Entscheidung für die Selbstständigkeit<br />
richtig oder falsch war, wird sich<br />
nie mehr klären lassen, doch es gilt heute<br />
noch immer der Satz des Altbürgermeisters<br />
und Ehrenbürgers Josef Hügele: „Es ist nie<br />
verkehrt, wenn man sein Schicksal in die eigenen<br />
Hände nehmen kann!“ Heute bildet<br />
die Gemeinde eine Art Bindeglied zwischen<br />
Freiburg und dem Kaiserstuhl.<br />
Man kann March auch als junge Gemeinde<br />
mit alter Tradition bezeichnen, denn die<br />
ersten Siedlungsfunde stammen aus der<br />
Hallstattperiode, die beinahe unvermeidlichen<br />
Römer waren auch da, gefolgt von<br />
den Alemannen. Etwa ab dem 6./7. Jahrhundert<br />
nach Christus kann man von einer<br />
andauernden Besiedelung der March ausgehen.<br />
Erstmals urkundlich erwähnt wird<br />
Buchheim 769 und gehört damit zu den<br />
ältesten Orten im Breisgau, Neuershausen<br />
789, Holzhausen 849 und Hugstetten<br />
1291. Man kann jedoch davon ausgehen,<br />
dass die Orte noch älter sind. Bei der Gründung<br />
der Kommune brauchte man sich<br />
keinen Kunstnamen auszudenken, denn<br />
bereits 1430 überlieferte ein „Marchbrief“,<br />
dass es für die Marchdörfer Benzhausen,<br />
Buchheim, Hochdorf, Holzhausen, Hugstetten<br />
und Neuershausen feste Nutzungsrechte,<br />
Wegerechte gab, dass Weidgang und<br />
Holzversorgung geregelt wurden, ebenso<br />
fällige Strafen. „March“ war somit ein fest<br />
umschriebenes Gebiet, eine „Mark“ und<br />
hatte nichts mit Feuchtwiesen oder ähnlichem<br />
zu tun, die beispielsweise in Norddeutschland<br />
als „Marsch“ bezeichnet werden.<br />
Durch die Jahrhunderte bildeten die Marchdörfer,<br />
trotz auch immer wieder vorkommender<br />
innerer Streitigkeiten, einen festen<br />
Verbund, der erst 1766 aufgelöst wurde. Im<br />
Gegensatz zu den markgräflich-badischen<br />
Orten der Umgebung gehörte die March zu<br />
Vorderösterreich und war katholisch. Über<br />
den Reichsdeputationshauptschluss 1803<br />
und die Gründung des Großherzogtums<br />
Baden 1806 wurde die March dann Teil<br />
des Badischen Herrschaftsgebietes. Heute<br />
bildet March mit der Nachbargemeinde<br />
Umkirch den Gemeindeverwaltungsverband<br />
„March-Umkirch“ mit Sitz in March.<br />
„Natürlich gibt es im Rat zwischen den ver-<br />
34<br />
netzwerk südbaden
Ortsporträt<br />
Ortsporträt<br />
Der Bahnhof in Hugstetten<br />
March in Zahlen<br />
Höhe: 201 m ü. NN<br />
Fläche: 17,78 km²<br />
Einwohner: 9.024<br />
Rathaus: Am Felsenkeller 2,<br />
79232 March<br />
Bürgermeister: Helmut Mursa (CDU)<br />
www.march.de<br />
www.marcher-wirtschaftskreis.de<br />
www.feuerwehr-march.de<br />
www.vhsmarch.de<br />
www.boule-march.de<br />
www.tennisclub-march.de<br />
www.rfv-umkirchmarch.de<br />
www.marchwaldgeister.de<br />
schiedenen Ortschaften immer mal wieder<br />
Dissens, wird schon mal die lokale Karte<br />
gespielt. Aber ich bin sicher, dass die neue<br />
March eine gelungene Folge der Gebietsreform<br />
ist!“, argumentiert Alt-Bürgermeister<br />
Hügele. Sein junger Nachfolger Helmut<br />
Mursa, seit 2015 im Amt, ist da skeptischer:<br />
es gebe schon noch ein „ausgeprägtes<br />
Teilortdenken“, hat er feststellen müssen.<br />
Gemeindewald durchzieht das ganze Gemeindegebiet<br />
und lädt ebenso wie Dreisam,<br />
Marchhügel oder der Englische Garten, einer<br />
der schönsten in Süddeutschland und<br />
deswegen 1837 eigens von Felix Mendelssohn<br />
Bartholdy besichtigt, zum Verweilen<br />
in der Natur ein. March lässt sich gut zu<br />
Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden, historisch<br />
und kulturell interessante Schlösser<br />
oder Kirchen bieten lohnende Ausflugsziele<br />
und die gut verteilten Gaststätten Gelegenheit<br />
zur Stärkung. In den vier Marcher<br />
Ortsteilen verbinden sich reizvoll dörfliche<br />
Struktur und urbane Bauweise, Landwirtschaft<br />
und Gewerbe- und Industriegebiete<br />
wechseln miteinander ab. Mit dem öffentlichen<br />
Personennahverkehr sind Breisach<br />
oder Freiburg quasi um die Ecke und mit<br />
dem Auto ist man bereits nach wenigen Minuten<br />
auf der Autobahn A5. Verkehrstechnisch<br />
ist March ein idealer Standort: Unmittelbar<br />
an der BAB 5 gelegen, mit eigener<br />
Ausfahrt („Freiburg Nord“), mit Zugang<br />
zu den Bundesstraßen 3, 31 und 294 sowie<br />
eigenem Bahnanschluss in Hugstetten, in<br />
Reichweite der Flugplätze Basel-Mulhouse,<br />
Straßburg, Baden-Baden.<br />
Crux ist die relativ kleine Gemarkungsfläche,<br />
die große Sprünge bei der Ausweisung<br />
von Neubaugebieten nicht zulässt – weder<br />
für den Wohnungsbau noch für die Gewerbeansiedelung.<br />
Das Gebiet „Neumatten“<br />
am Hugstetter Bahnhof ist praktisch<br />
ausverkauft, trotz stolzer 380 Euro/m²: in<br />
acht Minuten per S-Bahn nach Freiburg,<br />
das war ein unschlagbares Kaufargument<br />
für Freiburg-Flüchtlinge. Im Ortsteil Neuershausen<br />
ist ein weiteres Wohnbaugebiet,<br />
„Kapellenmatten“, in Arbeit, das allerdings<br />
verstärkt Einheimischen und dort jungen<br />
Familien mit Kindern zur Verfügung stand:<br />
die Bauplätze wurden nach einem Punktesystem<br />
vergeben. Angedacht ist ein weiteres<br />
Wohngebiet zwischen Buchheim und Neuershausen.<br />
In Holzhausen soll, nahe der Autobahn,<br />
mittelfristig das Gewerbegebiet „Neufeld“<br />
eröffnet werden. Derzeit stockt das<br />
Vorhaben, weil unklar ist, wie die Auseinandersetzung<br />
um den geplanten Bau einer<br />
Autobahnrastanlage auf diesem Gelände<br />
ausgehen wird. Eine Klärung dieser Problematik<br />
ist bis Sommer 2016 zu erwarten;<br />
parallel diskutiert der Gemeinderat die<br />
Anlage eines weiteren Gewerbegebietes im<br />
Ortsteil Hugstetten. Originell gelöst hat<br />
March dagegen die Problematik von Industriebrachen,<br />
die eventuell schadstoffbelastet<br />
sein können: als in Neuershausen ein<br />
altes Eternit-Firmengelände aufgrund der<br />
Bodenbelastung kaum als neues Gewerbegebiet<br />
ausgewiesen werden konnte, wandelte<br />
man das Areal in den Standort für eine<br />
Photovoltaik-Anlage um.<br />
Rund 1.500 sozialversicherungspflichtige<br />
Arbeitsplätze gibt es in March, die meist<br />
in den Bereichen Handwerk, Einzelhandel,<br />
Dienstleistung und Industrie angesiedelt<br />
sind. March gehört, trotz seiner vorteilhaften<br />
Lage, nicht zu den starken Gewerbestandorten<br />
– 1.000 Ein- gegen 3.200 Auspendler<br />
verdeutlichen dies. Die größten Betriebe<br />
sind BHB Betonstahlhandel und Biegebetrieb<br />
GmbH, Südgetränke GmbH und der<br />
Sportpark Van der Vliet & Kunz – alle in<br />
March-Hugstetten zuhause. Landwirtschaft<br />
spielt ökonomisch eine eher untergeordnete<br />
Rolle, hat mehr landschaftspflegerische Bedeutung.<br />
Es gibt sogar, was viele nicht wissen,<br />
in Neuershausen und Buchheim zwei<br />
Rebgebiete, die süffigen Spätburgunder-<br />
Rotwein hervorbringen und deren Trauben<br />
nach Gottenheim bzw. Eichstetten zur Verarbeitung<br />
gebracht werden.<br />
Ins<strong>gesamt</strong> fünf Kindergärten, die auch<br />
Ganztagsbetreuung anbieten, sowie zwei<br />
Horte an den Grundschulen in Holzhausen<br />
und Hugstetten betreuen rund 500<br />
Kinder pädagogisch; ab 2016/17 wird auch<br />
die Grundschule Neuershausen in dieses<br />
Konzept eingebunden. Drei Grundschulen<br />
und eine Werkrealschule runden das schulische<br />
Angebot ab; Realschulen im nahen<br />
Bötzingen oder in Freiburg, Gymnasien, in<br />
Freiburg und Gundelfingen, bieten weitere<br />
Möglichkeiten. Ergänzt wird das Bildungs-<br />
Das Bürgerhaus in Neuerhausen<br />
angebot durch Musikschule, Volkshochschule<br />
und Gemeindebücherei.<br />
Etwa 60 Vereine bilden in March das<br />
Rückgrat des gesellschaftlichen und sozialen<br />
Lebens. Mit dem SC March, dem SC<br />
Holzhausen und dem TSV March sind<br />
Sportvereine die größten Gruppierungen;<br />
der 1884 gegründete Männergesangsverein<br />
Neuershausen die älteste. Über 100 Jahre<br />
sind in der traditionsbewussten March verschiedene<br />
Vereine alt. Sehr erfolgreich sind<br />
die Schützen unterwegs, zu den ungewöhnlichen<br />
Vereinen dürften der örtlich Boule-<br />
Club sowie der Indianer-Club „Cheyenne“,<br />
in Hugstetten am „Roten Felsen“ beheimatet,<br />
zählen. Heimatvereine bemühen sich<br />
um die Brauchtumspflege, die „Marchwaldgeister“<br />
halten die Tradition der alemannischen<br />
Fasnet hoch.<br />
Gefeiert wird gern – zum Beispiel beim<br />
Lichterfest in Holzhausen, beim „Schierehock“<br />
in Hugstetten, beim Weihnachtsmarkt<br />
oder bei den alle zwei Jahre stattfindenden<br />
„Kulturtagen“. Rückgrat dieser<br />
Veranstaltungen sind die Vereine; neben<br />
zünftigen „Hocks“ stehen auf dem Jahresfestkalender<br />
das Scheibenschlagen (Schiebifüür)<br />
am Samstag nach Fastnacht, das<br />
Radrennen an Christi Himmelfahrt oder<br />
das Volksradfahren.<br />
Auch an March ist die Migrationsfrage<br />
nicht vorübergegangen. 50 Personen sollen<br />
am „Galgenacker“ untergebracht werden,<br />
50 weitere sind in fünf größeren Standorten<br />
in Anschlussunterbringungen angesiedelt<br />
worden. Zwei hauptamtliche Sozialarbeiter<br />
sowie ein Helferkreis mit rund 50 Mitgliedern<br />
widmen sich den Flüchtlingen und deren<br />
Integration.<br />
March, eine Gemeinde, die Lebensqualität<br />
bietet, günstig liegt, die aber auch ihre Probleme<br />
hat – zum Beispiel das sogenannte<br />
„Zentralgebiet“ zwischen Hugstetten und<br />
Buchheim, dessen möglicher Ausbau nur<br />
zögernd diskutiert wird oder der Wunsch<br />
vieler Bürger nach einem Schwimmbad,<br />
der kaum in absehbarer Zeit realisiert werden<br />
kann – zumal Bäder in leicht erreichbaren<br />
Nachbargemeinden vorhanden sind.<br />
Der Gemeindehaushalt, so Bürgermeister<br />
Mursa, ist für „einige Ausgaben noch gewappnet“<br />
und das muss er wohl auch sein:<br />
Neubaugebiet, Gewerbegebiet, Flüchtlingsunterbringung,<br />
Anschlussunterbringung<br />
und anderes – Helmut Mursa, sein Rathausteam<br />
wie der Gemeinderat stehen vor<br />
gewichtigen Aufgaben, die „zum Wohle<br />
aller hier lebenden Menschen weiter gestaltet“<br />
werden müssen. Man darf dem agilen<br />
Bürgermeister und dieser lebenswerten Gemeinde<br />
jeden Erfolg dafür wünschen. <br />
netzwerk südbaden<br />
netzwerk südbaden<br />
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Ortsporträt<br />
Ortsporträt<br />
GEMEINDE MARCH<br />
Wir wissen, was gut für uns ist<br />
Idyllisch gelegen zwischen den Ausläufern<br />
des Kaiserstuhls und des Schwarzwalds,<br />
am Lauf der Dreisam, befinden sich die vier<br />
Marchdörfer Buchheim, Holzhausen, Hugstetten<br />
und Neuershausen. Sie bilden nach<br />
dem Fusionsvertrag vom 01. Dezember<br />
1973 die Gemeinde March mit heute etwa<br />
9.000 Bürgerinnen und Bürgern.<br />
Seit einem Jahr ist er im Amt: Helmut Mursa,<br />
Bürgermeister der Gemeinde March,<br />
gelegen im Speckgürtel vor den Toren Freiburgs.<br />
Aber selbstständig und durchaus stolz<br />
darauf. Was plant der junge Bürgermeister<br />
(35 Jahre alt)? Was sind aktuelle Aufgaben,<br />
denen er sich stellen muss? Stefan Pawellek<br />
sprach mit dem Bürgermeister von March,<br />
Helmut Mursa.<br />
netzwerk südbaden: Helmut Mursa in<br />
March, Raphael Walz in Gundelfingen: findet<br />
derzeit ein Generationenwechsel in den Rathäusern<br />
statt, die Revolution der Jugend gegen<br />
die Alten?<br />
Helmut Mursa: Nein, ich denke, so kann<br />
man das nicht sehen. Mein Vorgänger Josef<br />
Hügele war auch Anfang 30, als er sein Amt<br />
übernahm. Gut, Generationenwechsel sicher,<br />
aber nichts Ungewöhnliches – was hier<br />
geschieht ist die Normalität.<br />
netzwerk südbaden: Sie stammen nicht aus<br />
der Verwaltung – ist das Vor- oder Nachteil?<br />
Helmut Mursa: Beides. Natürlich wäre mehr<br />
Verwaltungserfahrung manchmal nicht<br />
schlecht, da ich mich erst eingewöhnen<br />
musste. Aber andererseits habe ich auch eine<br />
ganze Menge Berufserfahrung gesammelt,<br />
die mir einen anderen Blick auf die Verwaltung<br />
und ihre Abläufe ermöglicht. Ich habe<br />
inzwischen zum Beispiel erkannt, warum<br />
Verwaltungsentscheidungen im Vergleich<br />
zu Entscheidungen der Wirtschaft so lange<br />
brauchen: sie müssen wasserdicht sein, sie<br />
müssen oft vom Gemeinderat behandelt<br />
werden und nicht selten sind die Bürger<br />
auch noch direkt einbezogen. Das erfordert<br />
Zeit, ist aber richtig. Um all dies zu verstehen<br />
und einzuordnen hilft es mir, dass ich<br />
von Haus aus Jurist bin.<br />
Tradition und Moderne zwischen Dreisam und Kaiserstuhl<br />
Bürgermeister Helmut Mursa<br />
netzwerk südbaden: Was sind die Grundsätze,<br />
die sie bei Ihrer Politik für March leiten?<br />
Helmut Mursa: Ich will vor allem die Menschen<br />
mitnehmen, Konsens herstellen. Und,<br />
aus eigener Erfahrung – da spielt mein Alter<br />
eine Rolle – weiß ich, was junge Familien<br />
wollen, brauchen. Da will ich dran arbeiten!<br />
netzwerk südbaden: Wie beschreiben Sie<br />
nun also Ihre Aufgabe als Bürgermeister?<br />
Helmut Mursa: Ich weiß, dass es Kollegen<br />
gibt, die das als Managementaufgabe sehen.<br />
Und es ist ja auch gar nicht mal so falsch,<br />
ja, es gibt Parallelen: man ist – zum Beispiel<br />
in der March – Chef von 200 Mitarbeitern.<br />
Und dennoch, als Bürgermeister ist man<br />
mehr als ein Manager: Moderator, Partner,<br />
Helfer.<br />
netzwerk südbaden: Als Sie antraten, hatten<br />
Sie Pläne, Vorstellungen für March. Was ist daraus<br />
geworden, ein Jahr danach?<br />
Helmut Mursa: Naja, ein Jahr ist ja nun<br />
nicht lang, das muss man auch sehen. Aber<br />
Sie haben insofern recht, als sich doch einiges<br />
anders entwickelt hat als ich es erwartete<br />
– und nicht nur ich. Grundsätzlich – wir<br />
haben es schon angesprochen – dauern Entscheidungsprozesse<br />
länger als ich das gedacht<br />
habe. Aber was wohl keiner in dieser Form<br />
erwartet hätte, das ist die Flüchtlingsthematik:<br />
die beansprucht die Arbeitszeit meiner<br />
Mitarbeiter und von mir doch ganz erheblich,<br />
in einem höheren Maße, als wir uns das<br />
je hätten vorstellen können!<br />
netzwerk südbaden: Was bedeutet die Migrationsproblematik<br />
konkret für March?<br />
Helmut Mursa: Derzeit sind 50 Flüchtlinge<br />
da, wir erwarten auf Basis des Verteilschlüssels<br />
ins<strong>gesamt</strong> für dieses Jahr weitere 90 Migranten.<br />
Unsere seit 20 Jahren bestehende<br />
Asylbewerberunterkunft mit 20 Plätzen war<br />
schnell voll, da auch Obdachlose untergebracht<br />
waren, die wir nicht einfach auf die<br />
Straße setzen konnten. Daher werden als Behelfsunterkünfte<br />
ein ehemaliges Feuerwehrgerätehaus<br />
und Container genutzt. Am Rande<br />
des Gewerbegebiets Buchheim haben wir<br />
nun einen ehemaligen Supermarkt zu einer<br />
Unterkunft umgebaut – wir brauchen, da<br />
im Gewerbegebiet, für die Eröffnung noch<br />
das OK des Landratsamtes. Die Anwohner<br />
haben nun nicht „Hurra!“ geschrien, aber<br />
wir haben informiert, was da passieren wird<br />
und werden noch einen Tag der Offenen<br />
Tür machen, damit die Bürgerinnen und<br />
Bürger sich auch vorstellen können, wie sich<br />
das Leben in der Unterkunft abspielen wird.<br />
Große Unterstützung ist bei diesem Thema<br />
unser Helferkreis. Die Mehrheit, so unsere<br />
Erfahrung, der Neuankömmlinge sind ruhige<br />
Zeitgenossen, die sich integrieren wollen;<br />
sehr hilfreich war, dass viele bei Veranstaltungen<br />
der Gemeinde geholfen haben und<br />
damit Begegnungen ermöglicht, Ängste<br />
und Vorurteile abgebaut haben. Aber, das<br />
will ich nicht verhehlen, die relativ große<br />
Zahl macht Bürger skeptisch: Bisher war die<br />
größte Einheit, zusammen, 20 Asylbewerber<br />
in einer Unterbringung im Zentralgebiet.<br />
netzwerk südbaden: Neben den „großen“<br />
Herausforderungen – welche „kleinen“ gibt es?<br />
Helmut Mursa: Nun, wir hatten bisher vor<br />
allem Afrikaner, die Französisch oder Eng-<br />
lisch konnten: da kam relativ rasch eine Verständigung<br />
zustande. Nun kommen Syrer –<br />
die sprechen nur Arabisch. Und schon sind<br />
sie – ungewollt – isoliert. Nun bieten wir,<br />
zum Beispiel mit Unterstützung der VHS,<br />
Deutschkurse an, die aber einen Obolus<br />
verlangen – wir wollen klar machen: „Leistungen<br />
kosten Geld!“ Wichtigste Herausforderung<br />
wird aber sein, diesen Menschen in<br />
naher Zukunft eine Wohnraumversorgung<br />
bieten zu können. Das wird nicht einfach<br />
werden!<br />
netzwerk südbaden: Anderes Thema:<br />
Ortszentrum – March ist eine Kunstgemeinde,<br />
Kind der Gemeindereform. Was planen Sie,<br />
um daraus eine Kommune zu formen?<br />
Helmut Mursa: Da sind leider die letzten 40<br />
Jahre nicht genutzt worden, da hätte man<br />
mehr machen können, ja müssen. In March<br />
ist noch ein starkes Ortsteildenken vorhanden<br />
und die Chance, hier etwas entgegenzuwirken<br />
hat man zum Beispiel verpasst,<br />
als man kein zentrales Rathaus zwischen<br />
Hugstetten und Buchheim baute. Meine<br />
Vorstellung ist, dennoch dort, wo jetzt Feuerwehr<br />
und Edeka sind, einen Dorfplatz zu<br />
schaffen, einen Treffpunkt, einen von drei<br />
Seiten eingefassten Raum, wo es beispielsweise<br />
Ärzte, Bank, und – ein Wunsch vieler<br />
Bürger – ein Café gibt, eine Kombination<br />
von Wohnen und Gewerbe. Aber: der Einzelhandel<br />
muss in den Ortsteilen erhalten<br />
bleiben – das funktioniert heute, ich nenne<br />
das Beispiel der Bäckereien mit den Lebensmittelangeboten,<br />
sehr gut.<br />
netzwerk südbaden: Und wie ist die ökonomische<br />
Situation?<br />
Helmut Mursa: Leider, leider ist die Wirtschaft<br />
in March nicht besonders stark. Ich<br />
würde es begrüßen, wenn der Wirtschaftskreis<br />
wieder stärker würde. Und<br />
man darf eines nicht vergessen: Wir<br />
haben hier sehr gute Handwerksbetriebe<br />
– es wäre toll, wenn die stärker<br />
zusammen verknüpft aufträten.<br />
Wir, die Gemeinde, stellen dafür<br />
gerne eine Plattform zur Verfügung!<br />
Das Bürgerhaus<br />
netzwerk südbaden: Und wie ist es<br />
mit Neubauflächen bzw. Gewerbeflächen?<br />
Helmut Mursa: March hat mit seinen<br />
gut 9.000 Einwohnern eine<br />
relativ kleine Gemarkungsfläche<br />
– große Möglichkeiten gibt es also<br />
nicht. Die Gewerbeflächen konzentrieren<br />
sich vor allem auf Hugstetten und<br />
Holzhausen, wobei wir hier Probleme mit<br />
dem hohen Grundwasserstand haben. In<br />
Holzhausen kommt noch das ungeklärte<br />
Problem der Tank- und Rastanlage hinzu.<br />
Mitte des Jahres soll sich hier etwas bewegen<br />
– bis dahin ist alles mehr oder weniger<br />
aufgehalten.<br />
netzwerk südbaden: Und Neubaugebiete?<br />
Helmut Mursa: Abgeschlossen wird gerade<br />
„Neumatten“, ein Neubaugebiet am Ortseingang<br />
von Hugstetten, direkt gegenüber<br />
vom Bahnhof – da ist alles ausgenutzt. In<br />
Neuershausen am „Kapellenweg“ bieten<br />
wir 40 Bauplätze für Doppelhäuser, Einfamilienhäuser<br />
und kleine Wohneinheiten.<br />
Die Nachfrage ist enorm, das zeigt, wie<br />
viel Bedarf vorhanden ist. Deshalb denken<br />
wir über eine Erweiterung von Buchheim<br />
entlang der Nimburger Straße Richtung<br />
Neuershausen nach. Es gibt, so ist es nicht,<br />
Die Kirche in Holzhausen<br />
durchaus noch Entwicklungsmöglichkeiten<br />
– aber, das muss man eben auch sehen, aufgrund<br />
unserer Lage haben wir starke Probleme<br />
mit den Hochwassergefahrenbereichen.<br />
Aber mit der Ausweisung von Neubaugebieten<br />
ist es ja nicht getan: Ein relativ kleiner<br />
Ort wie die March muss erst mal 1.000 oder<br />
mehr Neubürger verkraften, integrieren. In<br />
den Neumatten hatten wir recht hohe m²-<br />
Preise – und dennoch kamen Leute aus Freiburg<br />
und sagten „Wie groß darf ich bauen,<br />
wie groß ist die Wohnung?“ Für Freiburger<br />
Verhältnisse war eine Neubausiedlung direkt<br />
gegenüber dem Bahnhof, von dem aus<br />
man in acht Minuten am Hauptbahnhof<br />
Freiburg ist, ein Schnäppchen. In Neuershausen<br />
dagegen, eher ab von den ÖPNV-<br />
Strömen, sind wir billiger – und dennoch<br />
sagen vor allem einheimische Interessenten.<br />
„Hoppla, das ist nicht billig!“<br />
netzwerk südbaden: Die Gemeinde March<br />
ist ein Kind der Gemeindereform –<br />
gibt es etwas, wo Sie sagen: das wäre<br />
als Teil Freiburgs anders, vielleicht<br />
besser gelaufen?<br />
Helmut Mursa: Nein, absolut<br />
Nein. Es ist nie verkehrt, selbst<br />
entscheiden zu können. Wir hier<br />
wissen am besten, was für uns gut<br />
ist!<br />
netzwerk südbaden: Es wäre gar<br />
nichts anders, besser?<br />
Helmut Mursa: Na, vielleicht die<br />
Bus-Anbindung, der ÖPNV –<br />
obwohl ich denke, dass wir da<br />
auch ganz gut aufgestellt sind! <br />
netzwerk südbaden<br />
netzwerk südbaden<br />
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Märkte<br />
Märkte<br />
FREIBURG-TOURISMUS<br />
Noch nie so viele Übernachtungen wie im Jahr 2015<br />
Mit ins<strong>gesamt</strong> 1.448.500 Übernachtungen<br />
verzeichnete der Freiburger Reiseverkehr,<br />
also die Summe aus Hotels, Gasthöfen,<br />
Pensionen, Campingplätzen und der<br />
Jugendherberge, für das Jahr 2015 einen<br />
neuen Rekord. Gegenüber dem Vorjahr<br />
entspricht dies laut dem Statistischen Landesamt<br />
Baden-Württemberg einer Steigerung<br />
um 6,7 Prozent, deutlich mehr als der<br />
Baden-Württemberg-Durchschnitt von 3,3<br />
Prozent. Den letzten Rekord hatte Freiburg<br />
mit ins<strong>gesamt</strong> 1.404.800 Übernachtungen<br />
im Jahr 2012 vermeldet. „Der neuerliche<br />
Rekord in den Übernachtungszahlen ist Indikator<br />
für die steigende Bekanntheit und<br />
Beliebtheit Freiburgs als Kongress- und<br />
Tourismusstandort“, so FWTM-Geschäftsführer<br />
Bernd Dallmann.<br />
Gleichzeitig bleibt auch der Trend des steigenden<br />
Ausländeranteils bei Übernachtungsgästen<br />
in Freiburg ungebrochen: Die<br />
Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland<br />
nahmen um 11,2 Prozent im Vergleich<br />
zum Jahr 2014 zu. Die Top Ten Herkunftsländer<br />
der Freiburger Übernachtungsgäste<br />
führt die Schweiz mit ins<strong>gesamt</strong> 122.453<br />
Übernachtungen an, gefolgt von Frankreich<br />
mit 41.315 Übernachtungen. Auf Platz<br />
drei befindet sich mit einem Zuwachs von<br />
25,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr Spanien,<br />
wohingegen sich bei Italien, Platz vier,<br />
ein leichtes Minus von 1,3 Prozent ergibt.<br />
Es folgen die Niederlande, das Vereinigte<br />
Königreich, die USA, die arabischen Golfstaaten,<br />
Russland und China (einschließlich<br />
Hongkong). Auffällig ist neben dem<br />
Zuwachs bei Spanien auch der Anstieg an<br />
Übernachtungsgästen bei den arabischen<br />
Golfstaaten um 41 Prozent und bei China<br />
um ganze 62,8 Prozent. Bei den russischen<br />
Gästen hingegen ist ein Übernachtungsrückgang<br />
von 32,9 Prozent auszumachen.<br />
Auch bei der Bettenauslastung in der Freiburger<br />
Hotellerie lässt sich mit einem Zuwachs<br />
von 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr<br />
eine sehr positive Bilanz ziehen. Die<br />
Zimmerauslastung lag schon im Jahr 2014<br />
bei 79,6 Prozent. Freiburg gehört damit zu<br />
den Top 5 Städten in Deutschland. In der<br />
Statistik des Landesamtes Baden-Württemberg<br />
sind nur Betriebe mit mindestens<br />
zehn Betten erfasst. Kleinere Häuser sowie<br />
Privatzimmer gehen nicht in die Statistik<br />
ein. Die Zahl der Übernachtungen in diesen<br />
Einrichtungen sowie bei Verwandten,<br />
Bekannten und Freunden in Freiburg ist<br />
erfahrungsgemäß mit knapp 1,4 Millionen<br />
nochmals ebenso hoch wie die Zahl der statistisch<br />
erfassten Übernachtungen.<br />
„Seit dem ersten Februar ist die Tourismusregion<br />
Freiburg mit dem neuen Biosphärengebiet<br />
Schwarzwald um eine weitere<br />
Attraktion reicher“, freut sich FWTM-Geschäftsführer<br />
Bernd Dallmann. „Das Biosphärengebiet<br />
steht für eine nachhaltige<br />
Entwicklung der Ferienregion und stellt<br />
eine Ergänzung der Green City Freiburg<br />
dar.“ Neben Freiburg sind 28 Gemeinden<br />
in den Landkreisen Lörrach, Waldshut und<br />
Breisgau-Hochschwarzwald an dem Biosphärengebiet<br />
beteiligt. Mit einer Gebietskulisse<br />
von 63.236 Hektar stellt das Biosphärengebiet<br />
die größte geschützte Fläche<br />
in einer Ferienregion in Deutschland dar.<br />
In dem Areal soll deutlich werden, wie sich<br />
die Aktivitäten im Bereich der Wirt-schaft,<br />
der Siedlungstätigkeit und des Tourismus<br />
mit den Belangen von Natur und Landwirtschaft<br />
in Einklang bringen und nachhaltig<br />
weiterentwickeln lassen.<br />
<br />
An der falschen Stelle gespart<br />
Meine Bank. Für die Menschen in der Region.<br />
Was uns antreibt: „Der Mensch im Mittelpunkt“. Versprochen!<br />
Stefan und Julia M. haben von Privat ein Reihenhaus erworben. Verkäufer<br />
und Käufer waren sich von Anfang an sympathisch. Die Käufer<br />
freuten sich auch darüber, dass sie kein Maklerhonorar bezahlen mussten.<br />
Was sie nicht wussten: das Haus war vorab von einem erfahrenen Makler<br />
bewertet worden. Dieser hatte das Haus deutlich <strong>niedrig</strong>er eingeschätzt<br />
als den Kaufpreiswunsch des Verkäufers. Deswegen kam es auch nicht<br />
zum Auftrag. Gut für den Verkäufer, schlecht für den Käufer, denn die<br />
Preisdifferenz war deutlich. Sie hätte ein Mehrfaches der Maklercourtage<br />
betragen. Gerade in den derzeit angespannten Märkten neigen Käufer zu<br />
übereilten Entscheidungen. Oft muss man sich auch rasch entscheiden.<br />
Gut, wenn man dabei von einem seriösen Fachmann begleitet wird. Andererseits<br />
gibt es viele Eigentümer, die den Wert ihrer Immobilie überschätzen.<br />
Dann suchen sie sich einen Makler, der, um den Auftrag zu<br />
bekommen, erst einmal sagt, dass es kein Problem sei, die Immobilie<br />
zum Wunschpreis zu veräußern. Schnell vergehen viele, erfolglose Monate,<br />
weil die Käufer ja auch nicht dumm sind, und am Ende werden<br />
die Immobilien dann doch zu marktgängigen Preisen verkauft, zum Teil<br />
sogar darunter. Selbst in den heutigen Märkten werden nicht alle Preise<br />
bezahlt, das belegen die offiziellen Zahlen der Gutachterausschüsse. Der<br />
Verkauf einer Immobilie ist in den letzten Jahren durch viele neue Gesetze<br />
zunehmend komplexer geworden. Die Gefahr, Fehler zu machen hat<br />
zugenommen. So muss sich ein Verkäufer grundsätzlichen Fragen stellen.<br />
Wer stellt sicher, dass nicht dutzende neugierige Menschen durch<br />
die eigene Wohnung laufen, die dann doch nicht kaufen. Wer schützt<br />
mich vor rücksichtslosen Verhandlungspartnern? Wer stellt sicher, dass<br />
der Käufer am Schluss auch bezahlen kann? Ich möchte hier eine Lanze<br />
für die Dienstleistung des erfahrenen, seriösen und kompetenten Maklers<br />
brechen. Sich die Provision zu sparen, kann an der falschen Stelle gespart<br />
sein.<br />
Es grüßt Sie herzlich Ihr Thomas Schmidt<br />
Thomas Schmidt ist Geschäftsführer der Sparkassen-Immobilien-Gesellschaft<br />
mbH Freiburg. Die Immobilientochter<br />
der größten Sparkasse in Südbaden ist gleichzeitig auch<br />
der größte Immobilienmakler der Region. Thomas Schmidt,<br />
der die Sparkassen-Immo seit vielen Jahren leitet, gilt als<br />
profunder Kenner der Immobilienszene in Südbaden. In diesem<br />
Jahr konnte die Immobiliengesellschaft der Sparkasse<br />
ihr 40-jähriges Bestehen feiern. Thomas Schmidt ist davon<br />
überzeugt, dass sich das Bild des Maklers in den nächsten<br />
Jahren erheblich verändern werde - der Makler als Berater wird in der unübersichtlichen<br />
Immobilienszene immer wichtiger.<br />
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Märkte<br />
Märkte<br />
SPARKASSE FREIBURG-NÖRDLICHER BREISGAU<br />
Prächtiges Kreditgeschäft<br />
Das Ergebnis stimmt (noch), das Geschäft mit Krediten brummt<br />
VOLKSBANK FREIBURG<br />
Die Fusionsdynamik nimmt zu<br />
Straffung des Filialnetzes auch bei der Volksbank<br />
Die Zahlen sehen gut aus, auch bei der<br />
größten Sparkasse in Südbaden. Die<br />
Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau<br />
weist für 2015 zwar eine geringere Bilanzsumme<br />
aus als in 2014, aber die Verminderung<br />
auf 5,34 Milliarden ist allein den<br />
Rückgängen im Interbankengeschäft geschuldet.<br />
Die tatsächliche Leistungsstärke<br />
der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau<br />
drückt sich eher im „Betreuten Kundenvolumen“<br />
aus. Aufgrund der deutlichen Zuwächse<br />
im Kredit- und Einlagengeschäft hat<br />
sich dieser Faktor auf 9.9 Milliarden Euro<br />
erhöht. Überhaupt war 2015 für das Geldinstitut<br />
ein sehr erfolgreiches Jahr, so der<br />
Vorstandsvorsitzende Marcel Thimm und<br />
das angesichts nicht ganz einfacher Rahmenbedingungen.<br />
Im wichtigsten Kreditgeschäft<br />
wurden für 1,179 Milliarden Euro<br />
neue Kredite zugesagt, das ist eine Steigerung<br />
um 18,9 Prozent. Im Kreditbuch<br />
stehen jetzt ins<strong>gesamt</strong> 4,2 Milliarden Euro.<br />
Das ist das beste Ergebnis in der Geschichte<br />
der Sparkasse. Risiken bergen diese Kredite<br />
kaum, die Kunden zahlen pünktlich zurück.<br />
Die hohen Kreditzusagen belegen natürlich<br />
auch, dass die Region wirtschaftlich<br />
vor Kraft strotzt – Unternehmen nehmen<br />
schließlich in der Regel deshalb Kredite auf,<br />
weil sie auf weiteres Wachstum setzen.<br />
Neben dem Firmenkundengeschäft, das bei<br />
der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau<br />
fast zwei Drittel des Kreditvolumens ausmacht,<br />
hat auch die private Immobilienfinanzierung<br />
wieder eine große Rolle gespielt.<br />
Für 81 Millionen Euro wurden neue Baukredite<br />
nachgefragt, 374 Millionen Euro<br />
oder knapp 28 mehr als 2014 stehen jetzt<br />
in den Büchern. Die Zahl spiegelt allerdings<br />
auch wieder, dass Wohnungsbau in und<br />
um Freiburg immer teurer wird und Baukredite<br />
deshalb höher ausfallen. Erstaunlich<br />
hoch ist die Sparfreudigkeit trotz der faktischen<br />
Nullzinsen. Die Kunden haben der<br />
Sparkasse ins<strong>gesamt</strong> 4 Milliarden Euro anvertraut,<br />
das sind 6,1 Prozent mehr als im<br />
Vorjahr.<br />
Die Sparkasse hat mit stark gestiegenen Provisionen<br />
aus Bankgeschäften die Rückgänge<br />
aus der sinkenden Zinsmarge weitgehend<br />
kompensieren können, so dass vor Steuern<br />
ein Ergebnis von 28 Millionen Euro erzielt<br />
wurde, 21 Millionen Euro bezahlt die<br />
Sparkasse Steuern, 10 Millionen allein Gewerbesteuern<br />
und in die Rücklage fließen<br />
nun 7 Millionen Euro. Das Eigenkapital ist<br />
also deutlich auf über 306 Millionen Euro<br />
gestärkt, eine Rate, die deutlich über den<br />
gesetzlichen Anforderungen liegt. Und wie<br />
geht’s weiter. Marcel Thimm hat zwar die<br />
Entwicklung der Sparkasse als „überdurchschnittlich<br />
gut“ geschildert, aber bei der Bilanzpressekonferenz<br />
auch erklärt, dass man<br />
in der Zukunft wohl „kleinere Brötchen“<br />
backen müsse. Bereits im nächsten Jahr sei<br />
bei unveränderter Marktlage ein Rückgang<br />
der Zinserträge um 10 Prozent zu erwarten,<br />
die Kompensation durch andere Einnahmen<br />
wird schwieriger. Dazu drücken die<br />
Sparkasse höhere Kosten. Insbesondere die<br />
Regulierung der Banken, auch eine Folge<br />
der jüngsten Finanzmarktkrisen. Die Regulierung<br />
ist schließlich vor allem auch mit<br />
immer mehr zu beachtenden Vorschriften<br />
verbunden und damit mit steigenden Personalkosten.<br />
Die Herausforderungen bleiben also immens.<br />
Die <strong>niedrig</strong>e Zinsmarge, die Digitalisierung<br />
und die „ausufernde Regulierung“<br />
bleiben Spitzenthema für das Institut mit<br />
seinen 1226 Mitarbeitern in derzeit noch<br />
69 Geschäftsstellen. 20 Geschäftsstellen<br />
wird die Sparkasse Freiburg-Nördlicher<br />
Breisgau in den nächsten Jahren schließen,<br />
ein Trend, der alle Regionalbanken gleichermaßen<br />
trifft. Die <strong>niedrig</strong>e Zinsmarge,<br />
so hat der stellvertretende Vorstandsvorsitzende<br />
Erich Greil erklärt, habe mit diesen<br />
Schließungen eher nichts zu tun. Die Sparkasse<br />
reagiere – wie andere Institute auch<br />
– einfach auf das veränderte Kundenverhalten.<br />
Die Digitalisierung habe das Bankgeschäft<br />
in den vergangenen Jahren dramatisch<br />
verändert, immer weniger Kunden<br />
wickelten Bankgeschäfte vor Ort in einer<br />
Filiale ab. 69 Prozent der Geschäftskunden<br />
und 41 Prozent der Privatkunden nutzten<br />
ihr Girokonto auch online, 60 Prozent<br />
aller Geschäftsvorfälle entfielen auf digitale<br />
Zugangswege. Und die Zahl der Umsteiger<br />
aufs Digitale nimmt weiterhin täglich zu.<br />
<br />
<br />
ie großen Trends verändern auch<br />
„Dunser Geschäftskonzept“ so hat Uwe<br />
Barth, Vorstandssprecher der Volksbank<br />
Freiburg, bei der Vorstellung der Bilanz<br />
2015 als Zukunftsanalyse ausgegeben. Vor<br />
allem sind es die Niedrigzinsen, die den<br />
Banken zu schaffen machen werden. Noch<br />
nicht 2015. Das zweitgrößte Freiburger<br />
Geldinstitut hat ein hervorragendes Ergebnis<br />
eingefahren, einschließlich eines deutlich<br />
gestiegenen Zinsergebnisses von 56,9<br />
Millionen Euro im Vorjahr auf 61,4 Millionen<br />
Euro 2015. Wie das zustande kommt<br />
hat Barth bei der Bilanzpressekonferenz erklärt:<br />
Die Geschäfte der Volksbank laufen<br />
einfach gut, es konnten für 560 Millionen<br />
Euro neue Kredite vergeben werden, 1.72<br />
Milliarden Euro Darlehen stehen jetzt in<br />
der Bilanz. Dem guten Kreditgeschäft stehen<br />
„unterdurchschnittliche Kreditrisiken“<br />
gegenüber – wer ein Darlehen aufnimmt,<br />
kann es in der Regel auch tilgen, es gab<br />
keinen einzigen spektakulären Ausfall. Das<br />
Betriebsergebnis der Genossenschaftsbank,<br />
die mit einer Bilanzsumme von 3 Milliarden<br />
Euro zu den größten Instituten dieser<br />
Art in Baden-Württemberg gehört, kann<br />
sich ebenfalls sehen lassen. Es beträgt 23,7<br />
Millionen Euro, 18 Millionen werden in<br />
die Stärkung des Eigenkapitals gesteckt –<br />
das liegt nun bei über 300 Millionen Euro.<br />
Dies entspricht wiederum 16,3 Prozent,<br />
die strengen Basel III-Richtlinien verlangen<br />
lediglich 8,69 Prozent Deckungskapital für<br />
ausgereichte Kredite. Die um 6,4 Prozent<br />
gestiegene Bilanzsumme ist nun auf 3 Milliarden<br />
Euro geklettert. Damit zählt die<br />
Volksbank Freiburg ganz eindeutig zu den<br />
größten genossenschaftlichen Geldinstituten<br />
in Deutschland.<br />
Die schönen Zahlen können freilich nicht<br />
darüber hinwegtäuschen, dass die Zukunft<br />
einige heftige Herausforderungen bereit<br />
hält. Bleibt der Zinstrend, und damit rechnen<br />
die Banker, wird die Zinsmarge auch<br />
bei stürmischem Geschäft irgendwann abschmelzen.<br />
Die Volksbankchefs – neben<br />
Uwe Barth sind dies Volker Spietenborg<br />
und Stephan Heimisch – müssen also auf<br />
die Kosten schauen. Uwe Barth hat denn<br />
auch angekündigt, dass bis Jahresende<br />
2016 4 Volksbank-Filialen geschlossen<br />
werden. Welche ist noch nicht klar, aber<br />
es wird ein Trend bleiben. Das Online-Geschäft<br />
wächst stürmisch, viele Bankstellen<br />
werden kaum noch frequentiert. Vorstand<br />
Stephan Heimisch: „In einigen Filialen verzeichnen<br />
wir heute nur noch drei bis fünf<br />
Vorgänge pro Stunde. Das können wir betriebswirtschaftlich<br />
kaum rechtfertigen.“<br />
Mittelfristig, so Vorstandssprecher Uwe<br />
Barth, rechne er damit, dass die Volksbank<br />
Freiburg noch 20 bis 25 Filialen unterhalte,<br />
am Jahresende werden es 31 sein, vor<br />
10 Jahren war es noch 40. Auch die Zahl<br />
der Mitarbeiter schrumpft, wenn auch nur<br />
durch natürliche Fluktuation. 518 Mitarbeiter<br />
stehen aktuell auf der Lohnliste der<br />
Volksbank. Und auch über Fusionen denkt<br />
man nach. Zwar gebe es derzeit keine Gespräche,<br />
ab er „die Fusionsdynamik nimmt<br />
zu.“<br />
Gestalt nimmt auch der geplante Neubau<br />
des Volksbank in der Bismarckallee an.<br />
Bekanntlich soll das bestehende Bankgebäude<br />
sowie das ebenfalls der Volksbank<br />
gehörende Hotel abgerissen werden – eine<br />
Sanierung wäre einfach zu teuer geworden,<br />
Nun soll dort ein modernes Verwaltungsgebäude<br />
für die Volksbank Freiburg entstehen<br />
sowie ein Hotel mit 150 Zimmern und<br />
Einzelhandelsflächen. Parallel soll auch die<br />
Aula des St. Ursula-Gymnasiums in unmittelbarer<br />
Nähe der Volksbank neu gebaut<br />
werden. Zwölf Architekturbüros sind eingeladen<br />
worden, ihre Pläne für die Neugestaltung<br />
dieses Areals direkt gegenüber<br />
dem Freiburger Hauptbahnhof abzugeben.<br />
Anfang März will die Volksbank bekanntgeben,<br />
wie dieser hochkarätig besetzte offene<br />
Architektenwettbewerb ausgegangen<br />
ist. Sicher ist jedenfalls, so sagt Uwe Barth,<br />
dass „die Bismarckallee und die Eingangssituation<br />
zu Innenstadt über die Eisenbahnstraße<br />
deutlich aufgewertet wird.“ Bis 2020<br />
soll das ehrgeizige Projekt jedenfalls realisiert<br />
werden.<br />
<br />
netzwerk südbaden<br />
netzwerk südbaden<br />
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Märkte<br />
Märkte<br />
SPARKASSE STAUFEN-BREISACH<br />
Besser gelaufen als erwartet<br />
Fast eine Milliarde Einlagen<br />
VOLKSBANK BREISGAU SÜD<br />
Neuer Standort funktioniert<br />
Gutes Ergebnis trotz Niedrigzins<br />
Die Sparkasse Staufen-Breisach meldet für<br />
2015 ein „ordentliches Ergebnis“, Die<br />
verschwindend geringe Zinsmarge drückt<br />
das Geldinstitut zwar auch, aber es „ist besser<br />
gelaufen als erwartet“, sagt Vorstandschef<br />
Herbert Lehmann. Tatsächlich ist die<br />
Bilanzsumme der Bank um 18 Millionen<br />
Euro auf 1,205 Milliarden geschrumpft.<br />
Was nicht viel sagt: das Interbankengeschäft<br />
ist weniger geworden, das wirkt sich<br />
auf die Bilanzsumme aus. Ansonsten können<br />
sich die Zahlen durchaus sehen lassen.<br />
Die Einlagen sind um 8,1 Millionen Euro<br />
auf 966 Millionen gewachsen, die Sparkasse<br />
konnte neue Kredite von rund 169 Millionen<br />
Euro vergeben, die Gesamtkreditsumme<br />
beträgt jetzt 919 Millionen Euro.<br />
Das spiegele auch die gute Wirtschaftslage<br />
der Region zwischen Markgräflerland<br />
und Kaiserstuhl wieder. Insbesondere der<br />
private Wohnungsbau habe zugelegt trotz<br />
teilweiser dramatischer Preissteigerungen.<br />
Vorstand Georg Selinger: „Immobilien<br />
waren angesichts der beschränkten Anlagealternativen<br />
stark gefragt, sowohl bei<br />
Eigennutzern wie Kapitalanlegern.“ Die<br />
Immobilienabteilung der Sparkasse Staufen-Breisach<br />
vermittelte Immobilien im<br />
Wert von 12 Millionen Euro. Spektakuläre<br />
Filialschließungen wird es heuer bei dem<br />
Institut nicht geben. Im vergangenen Jahr<br />
hat man mehrere Geschäftsstellen zusammengelegt,<br />
jetzt gibt es anstatt 23 nur noch<br />
18. 300 Mitarbeiter beschäftigt die Sparkasse<br />
Staufen-Breisach derzeit, 4 weniger<br />
als im Vorjahr. Auch die Zahl der Auszubildenden<br />
ist um 4 geschrumpft, ein Trend,<br />
der in der Branche ins<strong>gesamt</strong> festzustellen<br />
ist. Tatsächlich sei es ja so, so Sparkassenchef<br />
Lehmann, dass die Digitalisierung<br />
stürmisch voranschreite. Immer weniger<br />
Kunden frequentierten die Geschäftsstellen,<br />
deutlich mehr als die Hälfte wickeln<br />
mittlerweile alle Bankgeschäfte vom heimischen<br />
Computer aus ab. Man analysiere genau,<br />
wie die einzelnen Filialen genutzt werden,<br />
um Standortentscheidungen treffen zu<br />
können – das sei nicht neu, sondern werde<br />
schon seit vielen Jahren praktiziert. Längst<br />
ist auch die Furcht vor den ausschließlich<br />
im Netz arbeitenden sogenannten Direktbanken<br />
entschwunden. Auch die Sparkasse<br />
ist ja 24 Stunden erreichbar, die Internetfiliale<br />
ist selbstverständlich geworden.<br />
Und im Gegensatz zu den Direktbanken,<br />
so Herbert Lehmann, könne die Sparkasse<br />
ja nicht nur Leistungen im Netz bieten,<br />
sondern verfüge auch über kompetente Berater<br />
und Geschäftsstellen für die Kunden.<br />
Als Schwerpunktthema für 2016 sieht man<br />
bei der Sparkasse Staufen-Breisach die Einführung<br />
des Zahlungssystems Paydirekt.<br />
Dieses neue Online-Bezahlverfahren soll<br />
von den deutschen Banken und Sparkassen<br />
vom Frühjahr an angeboten werden – dabei<br />
steht die Sicherheit der Kundendaten<br />
im Vordergrund.<br />
Die Zufriedenheit der Banker in Staufen hat<br />
freilich Grenzen. Nicht nur die Zinsmargen<br />
drücken sie, sondern auch die wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen. Die Weltwirtschaft<br />
ist fragil, auch wenn die südbadische<br />
Region eher für ungebrochenes Wachstum<br />
steht. „Wir leben in einer gesegneten Gegend“,<br />
sagt Vorstand Selinger. Das verhindert<br />
freilich nicht, dass die Sparkasse unter<br />
den massiven Regulierungen der Geldbranche<br />
leidet, ein Ausfluss der Finanzkrise, die<br />
einst die Märkte erschütterte. Nun „trifft<br />
die Regulierung undifferenziert große und<br />
kleine Institute“, klagt Herbert Lehmann.<br />
Zunehmend empfinde man gerade bei<br />
Sparkassen und Genossenschaftsbanken die<br />
von oben verordnete Regulation als Strangulation.<br />
<br />
Für die Volksbank Breisgau-Süd war es<br />
ein Meilenstein in der Firmengeschichte.<br />
Die Genossenschaftsbank, vor 15 Jahren<br />
aus der Fusion der Volksbanken in Breisach<br />
und Heitersheim entstanden, hat im Oktober<br />
vergangenen Jahres ihre Verwaltung<br />
in den Gewerbepark Breisgau verlegt. Eine<br />
goldrichtige Entscheidung: die Bankgeschäfte<br />
florieren und Vorstandssprecher<br />
Jörg Dehler sieht bereits nach einem knappen<br />
halben Jahr am neuen Standort spürbare<br />
Synergieeffekte. Auch die Mitarbeiter<br />
seien überzeugt, dass die Zukunftsfähigkeit<br />
der Volksbank Breisgau-Süd nun besonders<br />
gut gesichert ist. Immerhin zeigt sich ganz<br />
nebenbei noch ein ganz besonderer Effekt.<br />
Die in dem Verwaltungsgebäude entstandene<br />
SB-Filiale wird so gut frequentiert,<br />
dass man sich überlegt, im Gewerbepark<br />
auch Kundenberatungen anzubieten, entsprechende<br />
Räumlichkeiten sind vorhanden.<br />
Immerhin arbeiten im Gewerbepark<br />
in den unterschiedlichen Unternehmen<br />
2000 Mitarbeiter, die ja auch potenzielle<br />
Bankkunden sind. Nicht nur die SB-Filiale<br />
im Gewerbepark spielt bei der Volksbank<br />
Breisgau-Süd eine Rolle, das Filialsystem<br />
ins<strong>gesamt</strong>. Längst sind alle Konten onlinefähig<br />
und mehr als die Hälfte der Kunden<br />
wickelt ihre Bankgeschäfte auch digital ab.<br />
In manchen Geschäftsstellen, so Vorstandschef<br />
Jörg Dehler, gebe es oft nur noch 3 bis<br />
5 „Geschäftsvorfälle“ pro Stunde – dazu<br />
gehört bereits die Abgabe eines Überweisungsvordrucks.<br />
Dehler: „Letzten Endes<br />
entscheidet der Kunde über die Öffnungszeiten<br />
und den Erhalt einer personell besetzten<br />
Filiale“. Im Klartext: Tendieren die<br />
manuellen Bankgeschäfte gegen Null, wird<br />
die Bank betriebswirtschaftliche Konsequenzen<br />
ziehen. Bei der Volksbank Breisgau-Süd<br />
sehen diese derzeit recht moderat<br />
aus. Die Bank mit ihren derzeit 18 Filialen<br />
zieht sich nicht aus der Fläche zurück, sie<br />
behält die Geschäftsräume bei und stattet<br />
sie ohne Personal aber mit Geldautomaten<br />
aus. In 2016 soll dies an zwei Standorten<br />
geschehen, im April hofft man eine Entscheidung<br />
treffen zu können.<br />
Natürlich bestimmt auch die <strong>gesamt</strong>wirtschaftliche<br />
Entwicklung das Geschäft der<br />
Volksbank Breisgau-Süd. Die <strong>niedrig</strong>e<br />
Zinsmarge gehört dazu, die aufsichtsrechtliche<br />
Regulatorik ebenfalls. Trotzdem, so<br />
sagt Jörg Dehler, war 2015 wieder ein erfolgreiches<br />
Jahr für die Regionalbank zwischen<br />
Kaiserstuhl und Markgräflerland.<br />
Tatsächlich ist es der Volksbank Breisgau-<br />
Süd gelungen, die Bilanzsumme wieder<br />
über eine Milliarde Euro auf 1,028 Milliarden<br />
zu hieven. Das liegt 4,7 Prozent über<br />
dem Vorjahr, so Vorstand Matthias Engist.<br />
Das Geschäftsvolumen, so Engist, ist auf<br />
1,09 Milliarden angewachsen, ein Plus von<br />
5,2 Prozent. Dass es der Volksbank so gut<br />
geht, hat vor allem mit einem klassischen<br />
Geschäftsfeld zu tun. Die Gesamtkundenkredite<br />
konnten um 6,1 Prozent auf 672<br />
Millionen Euro ausgeweitet werden – auch<br />
ein Beleg dafür, dass in dieser Region investiert<br />
wird, egal ob in Gewerbeunternehmen<br />
oder Wohnungen. Trotz der Niedrigzinsen<br />
konnte die Volksbank ein Ergebnis von<br />
2,85 Millionen Euro erwirtschaften und<br />
gleichzeitig das bilanzielle Eigenkapital um<br />
8 Millionen Euro auf 103 Millionen Euro<br />
steigern. Vom guten Geschäft werden auch<br />
die Kunden etwas haben: wenn die Aufsichtsgremien<br />
zustimmen, winkt den Mitgliedern<br />
der Volksbank heuer wieder eine<br />
Dividende von 6,5 Prozent. Derzeit beschäftigt<br />
die Volksbank Breisgau-Süd 230<br />
Mitarbeiter inklusive jener, die für die Reinigung<br />
der Geschäftsräume zuständig sind<br />
– in der Zeit von Outsourcing ein durchaus<br />
beachtenswertes Modell.<br />
<br />
netzwerk südbaden<br />
netzwerk südbaden<br />
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Märkte<br />
Märkte<br />
Die Volksbank Lahr blickt auf<br />
ein „erfreuliches“ Geschäftsjahr<br />
zurück. So fasste die Lahrer<br />
Führungsspitze um Reiner<br />
Richter und Peter Rottenecker<br />
im Wertehaus die Bilanz für<br />
2015 zusammen. Dabei war das<br />
vergangene Jahr ein besonderes<br />
in der Geschichhte der Lahrer<br />
Volksbank: Gefeiert werden<br />
konnte im Jahr 2015 immerhin<br />
der 150. Geburtstag der Bank.<br />
Der Wettbewerb im Bankenmarkt,<br />
die Regulatorik, der hohe<br />
Digitalisierungsgrad, die Niedrigzinsphase<br />
– all diese Themen<br />
machen natürlich auch nicht vor<br />
der Volksbank Lahr halt. Das<br />
seit Anfang 2015 amtierende<br />
Führungsduo Rottenecker und Richter bilanzierte<br />
für die Volksbank Lahr aber auch<br />
in diesem schwierigen Umfeld ein „gutes<br />
und erfreuliches Jahr“. Vielen Menschen<br />
in Deutschland sitzt das Geld seit Monaten<br />
locker, weil Sparen kaum noch belohnt<br />
wird und die gesunkenen Energiepreise die<br />
Haushalte zusätzlich entlasten. Zudem sei<br />
die Lage auf dem Arbeitsmarkt „historisch<br />
günstig“.<br />
Die Bilanzsumme der Volksbank Lahr reduzierte<br />
sich durch eine ausschließliche<br />
Konzentration auf Geschäfte mit Kunden<br />
VOLKSBANK LAHR<br />
Erfreuliches Geschäftsjahr<br />
Gutes Immobiliengeschäft in der Ortenau<br />
in der Region um vier Prozent auf 2,1 Milliarden<br />
Euro.<br />
Das betreute Kundenvolumen stieg hingegen<br />
um 0,1 Prozent auf fast 4 Milliarden<br />
Euro. Die Kunden-Einlagen hätten sich<br />
um 4,6 Prozent von knapp 1,63 Milliarden<br />
Euro auf rund 1,56 Milliarden Euro reduziert.<br />
„Durch das anhaltende politisch motivierte<br />
Niedrigzinsumfeld ist der Anreiz zum<br />
Sparen bei einer nahezu Nullverzinsung<br />
nicht mehr gegeben“, sagt Rottenecker.<br />
„Das betrachten wir sehr kritisch, sehen wir<br />
doch die Spareinlagen ins<strong>gesamt</strong> als festen<br />
Die Unmüssig-Gruppe verkauft die Immobilie<br />
am Friedrichring 1 in Freiburg<br />
für rund 28 Millionen Euro an die die Allgemeine<br />
Rentenanstalt Pensionskasse AG,<br />
eine hundertprozentige Tochtergesellschaft<br />
der Württembergische Lebensversicherung<br />
AG.<br />
Das an das Hotel Motel One vermietete<br />
Objekt „Number One” wird mit 252 Zimmern<br />
das größte Hotel Freiburgs und das<br />
erste Motel One in der Region.<br />
Die UNMÜSSIG Gruppe hat 2012 das<br />
2500 qm große Schlüsselgrundstück am<br />
Friedrichring 1 in Freiburg erworben. Die<br />
Immobilie mit dem Projektnamen „Number<br />
One” wird in zwei Gebäudeteilen errichtet<br />
und wird bis zu 10 Geschosse haben<br />
und ins<strong>gesamt</strong> über 252 Zimmer verfügen.<br />
Bestandteil einer diversifizierten<br />
Vermögensbildung.“<br />
Mit dem Kreditgeschäft können<br />
die Ortenauer überaus zufrieden<br />
sein. 2015 sind 3588 neue Kredite<br />
mit einem Volumen in Höhe<br />
von ins<strong>gesamt</strong> 386 Millionen<br />
Euro vergeben worden. Das entspricht<br />
einer Steigerung um sagenhafte<br />
30 Prozent im Vergleich<br />
zum Vorjahr.<br />
Auch das Immobiliengeschäft lief<br />
gut: 72 Objekte mit einem Gesamtvolumen<br />
von zwölf Millionen<br />
Euro sind vermittelt worden.<br />
„Die Kunden haben sich immer<br />
öfter entschieden, in Immobilien<br />
zu investieren“, sagte der Vorstandsvorsitzende.<br />
Allerdings sei<br />
das Angebot an neuen oder gebrauchen Immobilien<br />
nicht ausreichend, um die Nachfrege<br />
zu bedienen.<br />
Auch das Thema Filialschließungen war in<br />
Lahr eines. Denn das Kundenverhalten verändere<br />
sich, heute findet der weitaus größte<br />
Teil der Kundenkontakte nicht mehr in der<br />
Filiale, sondern über digitale Kanäle statt.<br />
Derzeit betreibt die Volksbank Lahr 34 Filialen.<br />
2015 hatte sie drei Filialen geschlossen.<br />
Für 2016 rechnet Rappenecker mit einem<br />
ähnlichen Ergebnis. <br />
Wachsen<br />
IMMOBILIENMARKT<br />
Unmüssig verkauft Number One Gebäude<br />
„Das Hotel ist in idealtypischer Weise auf<br />
die Zielsetzung des Freiburger Tourismus<br />
zugeschnitten. Besonders attraktiv ist seine<br />
zentrumsnahe Lage, der einmalige Blick<br />
auf den Münsterturm und den Schlossberg.”<br />
So Peter Unmüßig.<br />
Die Bauarbeiten haben im Sommer 2015<br />
bereits begonnen und werden voraussichtlich<br />
Ende 2017 abgeschlossen sein. <br />
Endress+Hauser konnte sich auch im<br />
schwierigen Umfeld des Geschäftsjahrs<br />
2015 behaupten. Der Nettoumsatz der Firmengruppe<br />
stieg um 6,6 Prozent auf über<br />
2,1 Milliarden Euro. Allerdings hinterließ<br />
der starke Schweizer Franken den vorläufigen<br />
Geschäftszahlen zufolge Spuren auf der<br />
Ergebnisseite.<br />
„Das Geschäftsjahr 2015 war geprägt von<br />
Wechselkursbewegungen“, sagt Dr. Luc<br />
Schultheiss, Chief Financial Officer der auf<br />
Mess- und Automatisierungstechnik spezialisierten<br />
Firmengruppe. Die Freigabe des<br />
Frankenkurses durchkreuzte das Budget<br />
gleich zu Jahresbeginn und belastete vor<br />
allem den Gewinn. Der Finanzchef rechnet<br />
für die Gruppe mit einem um etwa 25<br />
Prozent <strong>niedrig</strong>eren Ergebnis nach Steuern<br />
als 2014. „Wir konnten nicht an die guten<br />
Resultate der Vorjahre anschließen.“<br />
ENDRESS+HAUSER<br />
Wachstum trotz starkem Franken<br />
ist<br />
einfach.<br />
Aber auch die Schwäche des Euro hatte erheblichen<br />
Einfluss auf die konsolidierten<br />
Geschäftszahlen. „In lokalen Währungen<br />
ist der Umsatz der Firmengruppe um weniger<br />
als 1 Prozent gewachsen“, verdeutlicht<br />
Luc Schultheiss. Sowohl der wirtschaftliche<br />
Umbruch in China wie auch die <strong>niedrig</strong>en<br />
Rohstoffpreise – und hier insbesondere der<br />
Verfall der Öl- und Gaspreise – belasteten<br />
das Geschäft.<br />
Der Finanzchef ist „nicht zufrieden“ mit<br />
dem Geschäftsverlauf. Er betont aber auch:<br />
„Die Endress+Hauser Gruppe zeichnet sich<br />
weiterhin durch eine gesunde Rentabilität<br />
und finanzielle Stabilität aus.“ Das Unternehmen<br />
steigerte die Eigenkapitalquote.<br />
Erfreulich entwickelte sich die Mitarbeiterzahl:<br />
Die Firmengruppe schuf 2015 weltweit<br />
über 500 Stellen und zählte zum Jahresende<br />
12.952 Beschäftigte. Den geprüften Geschäftsbericht<br />
wird Endress+Hauser am 3.<br />
Mai 2016 in Basel vorstellen.<br />
Für das laufende Jahr schätzt Luc Schultheiss<br />
das wirtschaftliche Umfeld als „noch<br />
schwieriger“ ein. Der Finanzchef rechnet mit<br />
Umsatzwachstum im einstelligen Bereich bei<br />
etwa gleich bleibender Rentabilität. <br />
www.sparkasse-staufen-breisach.de<br />
Wachsen ist einfach.<br />
Wenn man für Investitionen einen Partner hat,<br />
der Ideen von Anfang an unterstützt.<br />
netzwerk südbaden<br />
netzwerk südbaden<br />
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Märkte<br />
Märkte<br />
ENVALUE<br />
Neue Partner<br />
„Wir sorgen dafür, dass Unternehmen Transparenz im Zahlenwerk erhalten.“<br />
Die En.Value Accounting GmbH &<br />
Co. KG, Freiburg, schließt eine Partnerschaft<br />
mit der LucaNet AG, führende<br />
Anbieterin von Business-Intelligence-Lösungen<br />
im Rechnungswesen. Als LucaNet.<br />
Certified Partner kann En.Value<br />
künftig die leistungsfähige Software<br />
bei ihren Mandanten zum<br />
Einsatz bringen. En.Value bietet<br />
damit ein Komplettpaket aus Beratung,<br />
Software und Implementierungsbegleitung<br />
in den Bereichen<br />
Konsolidierung, Analyse,<br />
Reporting, Planung und Controlling.<br />
netzwerk südbaden im Gespräch<br />
mit Ulrich Kenk von En-<br />
Value über die neue Partnerschaft.<br />
netzwerk südbaden: Die En.Value<br />
Accounting ist eine Partnerschaft<br />
mit der LucaNet AG eingegangen.<br />
Was macht die En.Value Accounting<br />
und wie kommen Sie als Freiburger Beratungsunternehmen<br />
dazu, mit einem Berliner<br />
Software Unternehmen eine Partnerschaft<br />
einzugehen?<br />
Ulrich Kenk: En.Value Accounting ist eine<br />
Tochtergesellschaft der En.Value Management<br />
– einer Management Beratung mit<br />
dem Fokus auf der Analyse, der Optimierung<br />
und Steuerung von Geschäftsprozessen<br />
in mittelständischen Unternehmen.<br />
Geschäftsführende Gesellschafter dieser<br />
Unternehmen sind Dr. Karl Kuhlmann,<br />
Karin Schopf und ich. Wir kennen uns seit<br />
Jahren aus der gemeinsamen Arbeit und<br />
wollten unsere langjährige Managementerfahrung<br />
in diesem Bereich in Beratungsprojekte<br />
einbringen.<br />
Die En.Value Accounting hat ihren Beratungsschwerpunkt<br />
auf sämtlichen kaufmännischen<br />
Prozessen von mittelständischen<br />
Unternehmen, von der Buchhaltung<br />
über Personalbuchhaltung, Controlling,<br />
Unternehmensfinanzierung bis hin zum<br />
Berichtswesen. Mit der Partnerschaft zu<br />
LucaNet runden wir unsere Komplettdienstleistung<br />
im Bereich Konsolidierung<br />
und Planung ab. So können wir individuell<br />
Ulrich Kenk<br />
unsere Mandanten bei der Umsetzung effizienter<br />
Reportingstrukturen unterstützen<br />
und haben die Möglichkeit, zur Abbildung<br />
eine leistungsfähige Software zum Einsatz<br />
zu bringen. Und wir begleiten natürlich die<br />
Implementierung, d.h. wir setzen die entsprechenden<br />
Prozesse auf, weisen die Mitarbeiter<br />
ein und definieren gemeinsam mit<br />
den Verantwortlichen im Unternehmen,<br />
welcher Transparenzlevel an welcher Stelle<br />
im Unternehmen benötigt wird.<br />
Warum Berlin? Nun, LucaNet ist für diesen<br />
Bereich eine marktführende Software und<br />
wir kennen die Software aus eigener Praxisanwendung<br />
im Detail.<br />
netzwerk südbaden: Es geht also nicht nur<br />
um den Einsatz der Software für die Konsolidierung<br />
und Planung, sondern Sie bieten<br />
dazu spezielle Beratungsleistung an. Was<br />
macht ihr Beratungskonzept genau aus?<br />
Ulrich Kenk: Unser Ziel ist es, den mittelständischen<br />
Unternehmen mehr Transparenz<br />
über ihr Zahlenwerk zu geben. Hierzu<br />
bieten wir mit der LucaNet-Software ein<br />
sehr leistungsfähiges Werkzeug an. Die<br />
Software ist flexibel und bedienerfreundlich.<br />
Zu einer erfolgreichen Software-Einführung<br />
gehört neben der optimalen Software-<br />
Lösung auch deren passgenaue Einführung<br />
im Unternehmen. Das schnellste Auto<br />
nutzt nichts, wenn der Fahrer keine Ortskenntnisse<br />
hat und sich verfährt.<br />
Wichtig ist es also, die Anforderungen des<br />
Unternehmens aufzunehmen und gemeinsam<br />
mit den Verantwortlichen auf Augenhöhe<br />
eine individuelle und passende<br />
Lösung zu finden. Gerade hier<br />
sehen wir unsere Stärke. Wir sind<br />
keine Theoretiker, die noch nie in<br />
ihrem Leben einen Konzernabschluss<br />
oder eine Gruppenplanung<br />
selbst verantwortet haben, sondern<br />
kommen aus der Praxis. Und dieses<br />
profunde Know-how lassen wir<br />
in unsere Projekte einfließen. Wir<br />
arbeiten operativ mit. Das ist uns<br />
sehr wichtig. Wir stehen schließlich<br />
auch mit unserem Namen für<br />
den Erfolg des Projektes ein.<br />
netzwerk südbaden: Das heißt, Sie<br />
bringen Ihre langjährige Managementerfahrung<br />
in die Projekte ein. Vor welchen<br />
Anforderungen stehen denn Ihre Mandanten<br />
und was macht Ihre Erfahrung hier<br />
wirklich aus?<br />
Ulrich Kenk: Die Ansprüche an Geschwindigkeit<br />
und Qualität in Rechnungswesen<br />
und Controlling haben in den letzten Jahren<br />
enorm zugenommen und steigen weiterhin.<br />
So sind viele mittelständische Unternehmen,<br />
gerade die Hidden Champions<br />
unserer Region, durch Wachstum und Export<br />
mit ihren Produkten auf der internationalen<br />
Bühne unterwegs.<br />
Durch ein solches internationales Wachstum<br />
mit Niederlassungen und Produktionsstätten<br />
im Ausland, stehen diese Unternehmen<br />
vor der Herausforderung, eine<br />
konsolidierte Bilanz für den Unternehmensverbund<br />
zu erstellen – und das nach<br />
internationalen Standards, wie z.B. IFRS.<br />
Hinzu kommen die gestiegenen Anforderungen<br />
der Banken und Finanzierer. Während<br />
noch vor Jahren einzelne Ergebnisprojektionen<br />
oder Finanzpläne ausgereicht<br />
haben, erwarten die Finanzierungspartner<br />
heute voll integrierte Ergebnis-, Finanzund<br />
Bilanzplanungen.<br />
Auch der Zeitdruck hat zugenommen. Gerade<br />
im Umfeld des zuvor beschriebenen<br />
Wettbewerbsdrucks benötigen Entscheider<br />
aktuelle Zahlen über ihre Unternehmensverbund.<br />
Diese werden jedoch allzu oft<br />
noch handgeschnitzt und fehleranfällig<br />
durch die jeweilige Fachabteilung erstellt.<br />
Durch den Wettbewerbsdruck, in dem<br />
die Unternehmen stehen, wird dies für die<br />
Entscheidungsträger somit oft ein Ritt auf<br />
der Rasierklinge. Daneben sind auch die<br />
regulatorischen Anforderungen gestiegen.<br />
Während früher Abschlüsse oft bis zu einem<br />
Jahr nach Geschäftsjahresende erstellt<br />
werden konnten, haben heute externe Adressaten<br />
wie Banken oder der Kapitalmarkt<br />
ganz andere Anforderungen. So haben Unternehmen<br />
ihre Zahlen deutlich früher –<br />
oft innerhalb der ersten drei bis vier Monate<br />
nach Geschäftsjahresende – zu erstellen.<br />
„Fast Close“ ist somit für viele Finanzverantwortlichen<br />
keine Geheimsprache mehr.<br />
Letztlich geht es natürlich auch um eine<br />
kosteneffiziente Abwicklung des Berichts-,<br />
Planungs- und Abschlussprozesses. Unternehmen<br />
stehen vor dem Druck der zuvor<br />
geschilderten Anforderungen, haben aber<br />
oft nicht die Ergebnisse, um sich riesige<br />
Stäbe für diese Aufgaben aufzubauen. Da<br />
braucht es effiziente Prozesse und eine<br />
sinnvolle Systemunterstützung. Wer heute<br />
und in Zukunft hierfür gut gewappnet<br />
sein will, benötigt hervorragende Prozesse<br />
und Systeme im Unternehmen. Mit historisch<br />
gewachsenen IT-Lösungen lassen sich<br />
die wachsenden Anforderungen oft nicht<br />
mehr adäquat adressieren. Für die Bereiche<br />
Konsolidierung, Reporting und Planung<br />
bietet die En.Value Accounting somit eine<br />
leistungsfähige Komplett-Lösung, für deren<br />
Erfolg wir einstehen.<br />
netzwerk südbaden: Was ist also der Nutzen<br />
für die Unternehmen, Sie mit der Einführung<br />
von LucaNet zu betrauen?<br />
Ulrich Kenk: Mit der integrierten Datenbank<br />
für Konsolidierung und Planung<br />
bieten wir mit LucaNet Transparenz und<br />
Finanzmanagement aus einer Hand. LucaNet<br />
stellt mit seinen individuell kombinierbaren<br />
Modulen für Konsolidierung,<br />
Planung, Analyse und Reporting eine<br />
Unsere Region bietet eine Fülle an Chancen, Potenzialen<br />
und Möglichkeiten. Mit guten Ideen, Strategien und dem<br />
richtigen Partner lässt sich einiges bewegen. Wir sind die<br />
Bank an Ihrer Seite - und sogar mehr als eine Bank!<br />
perfekte Lösung für mittelständische Unternehmen<br />
dar. Hierbei können wir die<br />
Tochtergesellschaften an den externen<br />
Standorten an das Reportingsystem anbinden<br />
und über Schnittstellen zu den gängigsten<br />
Finanzbuchhaltungssystemen, wie<br />
SAP, Navision, Datev etc. können Daten<br />
quasi per Knopfdruck eingelesen werden.<br />
Das sorgt für Geschwindigkeit, Flexibilität<br />
und Sicherheit im Prozess.<br />
Die Software ist bei mehr als 1.500 Kunden<br />
weltweit im Einsatz. Wir selbst haben mit<br />
LucaNet Konzernabschlüsse und die Planung<br />
mit mehr als 60 Tochtergesellschaften<br />
weltweit durchgeführt und verantwortet.<br />
Um also im Bild zu bleiben: Wir bieten<br />
das Navigationssystem, installieren es und<br />
schulen den Umgang damit, sodass bei jeder<br />
Kurvenlage Gas und Bremse richtig<br />
eingesetzt und Fahrer und Auto schnell und<br />
sicher zum Ziel kommen. Transparenz über<br />
das Zahlenwerk ist für mittelständische Unternehmen<br />
sicher einer der ganz wichtigen<br />
Erfolgsfaktoren im internationalen Wettbewerb.<br />
Wir sorgen dafür, dass Unternehmen<br />
diese Transparenz erhalten.<br />
<br />
48<br />
netzwerk südbaden
Das Handwerk<br />
Märkte<br />
HANDWERK IN DER REGION STARTET FELDVERSUCH ZU E-MOBILITÄT AUF DER GETEC<br />
„Die Zukunft ist unsere Baustelle“<br />
ALKOHOLIKA<br />
Pernot-Ricard schluckt Schwarzwälder „Monkey 47“<br />
Ende Februar hat das berühmte Spirituosenunternehmen<br />
Pernot-Ricard<br />
bekannt gegeben, dass es ab sofort die<br />
Mehrheitsanteile bei der angesagten<br />
Schwarzwälder Destillerie „Monkey 47“<br />
übernommen hat, deren Gin weltweit<br />
Kultstatus in den Bars genießt. Über den<br />
Preis und die neue prozentuale Verteilung<br />
der Anteile herrscht Stillschweigen.<br />
Zu Pernot-Ricard gehören neben den<br />
namengebenden Anis-Hochprozentern<br />
unter anderem Absolut Wodka und Havana<br />
Club Rum, aber auch Scotch Whisky<br />
wie Ballantines und Glenlivet sowie das<br />
Champagner Perrier-Jouet, um nur einige<br />
wenige zu nennen. „Monkey 47“ hat<br />
es in den nicht einmal sechs Jahren seit<br />
seiner Gründung 2010 mit großer handwerklicher<br />
Qualität und einer raffinierten<br />
Rezeptur zum „vielleicht prominentesten<br />
Vertreter des neuen europäischen Gins“,<br />
so das Bartender-Magazin<br />
„Mixology“ gebracht. Bis zum<br />
erwähnten Revival der überwiegend<br />
auf Wachholder-Basis<br />
entstehenden Spirituose durch<br />
die Marke „Hendricks“ nach<br />
der Jahrtausendwende war<br />
Gin überwiegend von billigen<br />
Produkten wie „Gordon’s“ repräsentiert.<br />
Branchen-Insider vermuten,<br />
dass Pernot-Ricard mit der<br />
Übernahme vermutlich wenig<br />
an der Erfolgs-Rezeptur<br />
– „Monkey 47 wird mit heimischem<br />
Quellwasser und<br />
Preiselbeeren veredelt“ – ändern<br />
will, sondern seinem<br />
Haus eine weitere Premium-Spirituose<br />
hinzufügen möchte.<br />
Die Marke „Monkey 47“ ist bei Black<br />
Forest Distillers im zwischen<br />
Freudenstadt und Alpirsbach<br />
angesiedelten Loßburg-Betzweiler<br />
angesiedelt, gegründet<br />
wurde die Marke von Alexander<br />
Stein und Christoph Keller.<br />
Innerhalb der auch in Deutschland<br />
gewachsenen Szene von<br />
Gin-Geheimtipps (aus München<br />
stammt beispielsweise der<br />
„Duke“-Gin) verwundert es<br />
gar nicht so sehr, dass nun der<br />
„Affe“ eine große Übernahme<br />
erfahren hat: Trotz der Schwarzwälder<br />
Heimat war das Konzept<br />
von Beginn an auf Internationalität<br />
und eine traditionelle<br />
Anmutung ausgelegt, zu sehen<br />
unter anderem auf der ausschließlich englischsprachigen<br />
und mit liebevollen Skurrilitäten<br />
geschmückten Website. rr<br />
Die Zukunft der Mobilität „erfahren“: Gemeinsam mit Händlern von Nutzfahrzeugen startete Handwerkskammerpräsident Johannes Ullrich<br />
unter Beisein von Landtagspräsident Wilfried Klenk, dem Freiburger Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon und Klimapartner-Geschäftsführer<br />
Robin Grey einen Feldtest zu E-Mobilität. Foto: Handwerkskammer Freiburg<br />
Handwerkskammerpräsident<br />
Johannes<br />
Ullrich sprach im Rahmen der Eröffnung<br />
der neunten Ausgabe der Messe<br />
Gebäude.Energie.Technik GETEC von<br />
einem für die Messe und das Handwerk<br />
schwierigen Umfeld. „Wir haben einen der<br />
wärmsten Winter seit Wetteraufzeichnung<br />
und gleichzeitig einen spektakulär <strong>niedrig</strong>en<br />
Ölpreis.“ Die Folge: Von Seiten der<br />
Verbraucher gebe es aktuell keinen Run<br />
auf Produkte und Dienstleistungen rund<br />
um das Thema Energie-Effizienz. Auf der<br />
anderen Seite sei aber allen der als „Zeitenwende<br />
von Le Bourget“ in die Geschichte<br />
eingegangene Klimagipfel von Paris Ende<br />
vergangenen Jahres im Bewusstsein. Der<br />
auf dem Klimagipfel in Paris geschlossene<br />
neue völkerrechtliche Vertrag verspreche<br />
saubere Energie, eine zukunftsweisende<br />
Entwicklung für alle und eine Vorreiterrolle<br />
der Industriestaaten. Viele Weichen<br />
seien in den letzten Jahren richtig gestellt<br />
worden. Aber mit Blick auf die ehrgeizigen<br />
Ziele, die weltweit beklatscht worden seien,<br />
müsse auch in Deutschland wieder mehr<br />
Bewegung in die Energiewende kommen.<br />
Ullrich forderte eine konstruktive Diskussion<br />
über die aktuellen Anforderungskataloge<br />
im Bereich der Altbaumodernisierung.<br />
Es müsse geklärt werden, ob zu<br />
ambitionierte Ziele letztlich notwendige<br />
Maßnahmen auf baulicher Seite verhindert<br />
hätten. Maßnahmen, die es aber dringend<br />
brauche, um die ehrgeizigen nationalen<br />
und internationalen Ziele für 2020/2050<br />
zu erreichen. Die Antwort hierauf sei<br />
schwierig, aber sie müsse gefunden werden.<br />
Denn auf der anderen Seite dürfe der<br />
wachsende Druck im Bereich des sozialen<br />
Wohnungsbaus nun auch nicht dazu führen,<br />
die sinnvollen und auch notwendigen<br />
Standards zu gefährden.<br />
Kein Verständnis könne das Handwerk<br />
aber dafür aufbringen, dass Bund und Länder<br />
seit Jahren erfolglos um eine Einigung<br />
hinsichtlich der steuerlichen Anerkennung<br />
von energetischen Modernisierungen<br />
ringen. „Hier erwarten wir mehr. Hier<br />
braucht es verbindliche Beschlüsse und<br />
nicht zum x-ten Mal ein papierloses Lippenbekenntnis“,<br />
machte Ullrich deutlich.<br />
Als Zeichen, dass das Handwerk lieber<br />
anpacke als alleine auf politische Entscheidungen<br />
zu warten, wollte Ullrich den Start<br />
des Feldtests zur Nutzung von elektrisch<br />
betriebenen Nutzfahrzeugen verstanden<br />
wissen. „Die Möglichkeiten und Grenzen<br />
der Nutzung von E-Fahrzeugen sollen für<br />
unsere Unternehmer durch einwöchiges<br />
Ausprobieren im betrieblichen Alltag im<br />
wahrsten Sinne des Wortes ‚erfahrbar‘ werden“,<br />
so Ullrich. Bis einschließlich August<br />
soll der Feldtest laufen.<br />
Ein Jahr vor dem zehnjährigen Jubiläum<br />
der Messe machte Ullrich abschließend<br />
deutlich: „Wir, das Handwerk, halten fest<br />
an der Messe und an unserem Engagement<br />
für Energieeffizienz und regenerative Energien.“<br />
Er verwies dabei auf das aktuelle<br />
Motto der bundesweiten Imagekampagne<br />
des Handwerks „Die Zukunft ist unsere<br />
Baustelle“. <br />
<br />
Infos zum Feldtest: www.hwk-freiburg.de/enutzfahrzeuge<br />
Die Spezialisten vom Bau –<br />
wenn es um Außenputz, Wärmedämmung,<br />
Innenputz und Trockenbau geht.<br />
B. Sope GmbH<br />
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79227 Schallstadt<br />
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Märkte<br />
Märkte<br />
KOSTENOPTIMIERTES BAUEN<br />
Ein Drahtseilakt für die Beteiligten<br />
Die Nachhaltigkeit soll nicht auf der Strecke bleiben<br />
Es ist eines der Spitzenthemen des Jahres<br />
2016. Wie können wir in Deutschland,<br />
diesem reichen Land, ausreichend für<br />
Wohnraum sorgen. Es sind ja nicht nur die<br />
nach Hunderttausenden zählenden Flüchtlinge,<br />
die auf Dauer ja nicht in Containern<br />
untergebracht werden können. Der Druck<br />
auf den Wohnungsmarkt ist auch ansonsten<br />
enorm, insbesondere in den Ballungszentren.<br />
Thomas Schleicher, Präsident der Bauwirtschaft<br />
Baden-Württemberg, hat kürzlich<br />
erklärt, die Branche sei durchaus in der Lage,<br />
„auch die größere Nachfrage zu bewältigen“.<br />
Allerdings müsse man dann verstärkt auf<br />
standardisierte Systembauweise setzen, um<br />
in wenigen Monaten Tausende neuer Wohnungen<br />
bauen zu können. Genau das ist<br />
netzwerk südbaden: Zunächst einmal sind<br />
wir einfach neugierig. Was führt Sie eigentlich<br />
nach Gutach? Wohnungsbau wird doch in der<br />
Regel nur als Thema der Metropolen wahrgenommen.<br />
Dr. Barbara Hendricks: In Gutach war ich<br />
auf Einladung meines Bundestagskollegen<br />
Johannes Fechner. Er hat mich zu einem<br />
Fachgespräch über „Klimaschutz durch<br />
nachhaltiges Bauen“ in das Bauinfozentrum<br />
in Gutach-Bleibach eingeladen. Das Thema<br />
liegt mir sehr am Herzen, denn wenn die<br />
wegweisenden Ziele zur Reduzierung von<br />
CO2-Emmissionen erreicht werden sollen,<br />
die wir auf der Klimakonferenz in Paris<br />
beschlossen haben, dann sind ins<strong>gesamt</strong><br />
verstärkte Anstrengungen im nachhaltigen<br />
Bauen und energetischen Sanieren notwendig,<br />
die aber zugleich einen Beitrag zum bezahlbaren<br />
Wohnen leisten müssen. Und das<br />
nicht nur in Metropolen.<br />
netzwerk südbaden: Ist bezahlbarer Wohnraum<br />
tatsächlich möglich, wenn alle Regel der<br />
Nachhaltigkeit beachtet werden? Spötter sagen<br />
der Knackpunkt. Nur mit kostengünstigem<br />
Bauen ist es möglich, zu guten Ergebnissen<br />
zu kommen. Investoren für die anstehenden<br />
Projekte sind nur zu gewinnen, wenn sich<br />
das Bauen für sie auch rentiert. Dazu ist es<br />
freilich auch erforderlich, einen Drahtseilakt<br />
zu bestehen. Einerseits kostengünstig zu<br />
bauen, anderseits nachhaltig. Dafür gibt<br />
es viele Ansätze, wie den des Farben- und<br />
Dämmstoffherstellers Caparol. Das Unternehmen<br />
setzt auf Hanf als Dämmstoff,<br />
ein Produkt aus nachwachsenden Rohstoffen.<br />
Christian Breisacher, Planer und Objektberater<br />
von DAW SE$ Caparol: „ Trotz<br />
des höheren Preises (2000 bis 3000 Euro<br />
für ein Einfamilienhaus) im Vergleich zu<br />
konventionellen Dämmstoffen zahlt sich<br />
ja gerne, wir seien zum Volk der „Dichter und<br />
Dämmer geworden“. Im Ernst: Fürchten Sie<br />
nicht auch, dass die Umweltnormen letztlich<br />
potenzielle Investoren abschrecken? Schließlich<br />
müssen ja gerade im mittleren Preissegment<br />
sehr viel mehr Wohnungen gebaut werden.<br />
Dr. Barbara Hendricks: Die Beachtung von<br />
nachhaltigen Qualitäten am Bau ist nicht der<br />
Kostentreiber schlechthin am Bau. Kosten<br />
entstehen durch eine Vielzahl von Faktoren.<br />
Der Kosteneinfluss durch architektonische<br />
Planungen ist z.B. enorm. Höhere Investitionen<br />
in die Energieeffizienz von Neubauten<br />
führen anfänglich zu höheren Baukosten.<br />
Die entsprechenden Annahmen der Bundesregierung<br />
sind in der jeweiligen Verordnungsbegründung<br />
transparent dokumentiert.<br />
Es ist aber darauf hinzuweisen, dass<br />
die anfänglichen Mehrkosten mit der Zeit<br />
– auf längere Sicht – wieder „hereingespielt“<br />
werden, weil ihnen von Anfang an Einsparungen<br />
bei den Energiekosten gegenüberstehen.<br />
Diese „Rückzahlung“ unterscheidet<br />
die EnEV fundamental von Vorgaben zum<br />
Brandschutz oder zur Standsicherheit von<br />
die Dämmung mit Hanf aufgrund der hervorragenden<br />
Eigenschaften aus und leistet<br />
einen ‚Beitrag zum umweltbewussten und<br />
nachhaltigen Bauen.“ Und letzten Endes<br />
beweist das Caparol-Engagement ja auch,<br />
dass intelligente Lösungen die scheinbaren<br />
Gegensätze Kostenoptimierung und Nachhaltigkeit<br />
unter einen Hut bringen können.<br />
netzwerk südbaden hat zum Thema<br />
„Kostenoptimiertes Bauen“ gleich zwei<br />
Interviews geführt. Eines mit Bundesbauministerin<br />
Dr. Barbara Hendricks, die ihre<br />
Positionen zu diesem Thema kürzlich im<br />
BIZZ in Gutach erläuterte, ein weiteres mit<br />
dem Gutacher Architekten Klaus Wehrle,<br />
seit langem unterwegs in Sachen kostenoptimiertes<br />
Bauen. <br />
<br />
DR. BARBARA HENDRICKS<br />
Nachhaltigkeit ist kein Kostentreiber<br />
Gebäuden. Hinzu kommt, dass Anlagen der<br />
technischen Gebäudeausrüstungen schneller<br />
im Preis steigen als die Teuerungsrate.<br />
Das liegt nicht nur an den rasant gestiegenen<br />
Weltmarktpreisen für Metalle, sondern<br />
auch an neueren technischen Produkten<br />
und einer höheren Technikausstattung.<br />
netzwerk südbaden: Sie haben das Projekt<br />
„Soziale Stadt“ aufgelegt und um 150 Millionen<br />
Euro aufgestockt. Welche Ziele verfolgen<br />
Sie ganz konkret mit diesem Programm?<br />
Dr. Barbara Hendricks: Unser bewährtes<br />
Städtebauförderungsprogramm „Soziale<br />
Stadt“ ist das Leitprogramm der sozialen<br />
Integration. Im Kern geht es um sozial und<br />
wirtschaftlich benachteiligte Stadt- und<br />
Ortsteile, um sie in einem umfassenden,<br />
quartiersbezogenen Ansatz zu stabilisieren<br />
und aufzuwerten. Dazu unterstützen wir<br />
gemeinsam mit den Ländern die Kommunen<br />
bei ihren städtebaulichen Maßnahmen<br />
vor allem in den Bereichen Wohnumfeld<br />
und soziale Infrastruktur, um für gute Lebensqualität<br />
für alle Bewohnerinnen und<br />
Dr. Barbara Hendricks<br />
Bewohner der betroffenen Quartiere zu sorgen<br />
und Integration und das gesellschaftliche<br />
Miteinander zu verbessern. Wichtig ist<br />
außerdem, weitere Politikfelder, wie zum<br />
Beispiel die Beschäftigungsförderung, die<br />
Kinder- und Jugendarbeit und die Gesundheitsprävention<br />
in die Stadtteilentwicklung<br />
einzubinden. Mit der „Sozialen Stadt“ setzen<br />
wir also ein klares Zeichen für die soziale<br />
Stadtentwicklung. Wichtige Grundlagen<br />
sind auch die enge Bürgerbeteiligung, das<br />
gemeinsame integrierte Entwicklungskonzept<br />
und das Quartiersmanagement vor<br />
Ort. Dieses Jahr stellen wir für das Programm<br />
140 Millionen Euro zur Verfügung.<br />
auch jeden<br />
1. Sonntag im Monat geöffnet*<br />
von 10-16 Uhr<br />
*keine Beratung, kein Verkauf<br />
netzwerk südbaden: Das Problem der<br />
Flüchtlingsunterbringung überlagert viele<br />
andere Probleme. Für die Flüchtlinge, die in<br />
unserem Land Schutz suchen und wohnen<br />
wollen, muss es zielführende Lösungen geben.<br />
Aber eben auch für die, die sich Mieten oder<br />
gar Eigentum in Boomtowns wie dem beschaulichen<br />
Freiburg längst nicht mehr leisten<br />
können. Haben Sie eine Idee, wie allen geholfen<br />
werden kann?<br />
Dr. Barbara Hendricks: Der Bund hat in<br />
Abstimmung mit den Ländern auf den erhöhten<br />
Wohnungsbaubedarf reagiert und<br />
stellt den Kommunen bundeseigene Immobilien<br />
und Liegenschaften verbilligt für<br />
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den sozialen Wohnungsbau bereit. Zudem<br />
werden wir eine zeitlich und räumlich begrenzte<br />
Sonderabschreibung für den Mietwohnungsneubau<br />
einführen. Das Kabinett<br />
hat auf meine Initiative hin am 3. Februar<br />
2016 eine Sonderabschreibung für neue<br />
Mietwohnungen in angespannten Wohngebieten<br />
auf den Weg gebracht, die rückwirkend<br />
ab dem 01.01.2016 wirksam werden<br />
soll.<br />
Außerdem haben wir die Zuschüsse an die<br />
für den Wohnungsbau zuständigen Länder<br />
für die soziale Wohnraumförderung<br />
verdoppelt. Den Ländern stehen damit im<br />
Zeitraum 2016 bis 2019 jährlich über 1<br />
52 netzwerk südbaden<br />
netzwerk südbaden 53
Märkte<br />
Märkte<br />
Milliarde Euro für den Wohnungsbau zur<br />
Verfügung. Ich setze mich dafür ein, diese<br />
Mittel für die soziale Wohnraumförderung<br />
weiter zu erhöhen.<br />
Die dargestellten Beschlüsse von Bund und<br />
Ländern tragen entscheidend dazu bei,<br />
durch eine Intensivierung des Wohnungsneubaus<br />
die Integration von Flüchtlingen<br />
auf dem Wohnungsmarkt sowie die Wohnungsmarktsituation<br />
der angestammten<br />
Bevölkerung nachhaltig zu verbessern und<br />
Konkurrenzen um Wohnraum zu minimieren.<br />
Damit ist allen Bevölkerungsgruppen<br />
gedient.<br />
netzwerk südbaden: Die Demografie beschäftigt<br />
auch Ihr Ministerium. „Altersgerecht<br />
umbauen“ heißt das Programm, das Ihr Ministerium<br />
entwickelt hat. Was können wir uns<br />
darunter vorstellen? Wer profitiert davon?<br />
Dr. Barbara Hendricks: Unser Ziel ist es,<br />
dass ältere Menschen und Menschen mit<br />
Behinderungen möglichst lange selbstbestimmt<br />
in ihrer vertrauten Umgebung leben<br />
können. Die Ausweitung des Angebots<br />
an altersgerechten Wohnungen durch den<br />
Abbau von Barrieren ist deshalb dringend<br />
erforderlich. Die Schaffung solcher Wohnungen<br />
kommt allen Generationen zugute,<br />
insbesondere auch Familien mit Kindern.<br />
Die Bundesregierung unterstützt deshalb<br />
die altersgerechte Anpassung des Wohnungsbestands<br />
seit dem Jahr 2009 bundesweit<br />
mit dem KfW-Programm „Altersgerecht<br />
Umbauen“. Private Eigentümer und<br />
Mieter können – unabhängig von Einkommen<br />
und Alter – Zuschüsse beantragen, um<br />
Barrieren in Wohngebäuden abzubauen<br />
und bauliche Maßnahmen zur Einbruchsicherung<br />
vorzunehmen. Einbruchhemmende<br />
Maßnahmen können seit November<br />
2015 unabhängig vom altersgerechten Umbau<br />
gefördert werden. Insbesondere selbst<br />
nutzende Eigentümer, die altersbedingt<br />
keine Darlehen mehr erhalten oder keine<br />
Kredite mehr aufnehmen möchten, können<br />
von der Zuschussförderung profitieren.<br />
In der Darlehensvariante, die seit 2012 aus<br />
Eigenmitteln der KfW finanziert wird, sind<br />
zusätzlich Wohnungsunternehmen, Wohnungsgenossenschaften<br />
oder kommunale<br />
Unternehmen antragsberechtigt. Jetzt ist es<br />
wichtig, das Programm auch über das Jahr<br />
2016 hinaus zu verstetigen. Bund und KfW<br />
haben im Übrigen seit dem Jahr 2009 zusammen<br />
mehr als 195.000 Wohnungen altersgerecht<br />
saniert. Ich denke, das kann sich<br />
sehen lassen.<br />
<br />
Klaus Wehrle, Architekt aus Gutach und Inhaber der gleichnamigen Unternehmensgruppe<br />
Architektur 3 hat schon zahlreiche Bauprojekte in Südbaden realisiert. Dazu gehören<br />
große Mehrfamilienhauskomplexe ebenso wie städtebaulich anspruchsvolle Innenstadtlösungen<br />
oder der Bau von Einfamilienhäusern. Auch im Industriebau ist Wehrle aktiv. Der<br />
gebürtige Schwarzwälder gilt als konsequenter Verfechter nachhaltigen Bauens und als<br />
einer, der gerne mit dem regionalen Werkstoff „Holz“ arbeitet. Um rasch zu neuen Wohnungen<br />
zu kommen, hält er es für unabdingbar, serielle Fertigungsweisen einzusetzen.<br />
Dazu nachstehendes Interview.<br />
Klaus Wehrle<br />
KLAUS WEHRLE<br />
Billigen Wohnungsbau gibt es<br />
eigentlich nicht mehr<br />
netzwerk südbaden: Ist kostengünstiger Wohnungsbau<br />
eigentlich nur billiger Wohnungsbau?<br />
Oder ist das etwas mehr?<br />
Klaus Wehrle: Natürlich ist das viel<br />
mehr. Billigen Wohnungsbau wird man<br />
in Deutschland kaum noch antreffen. Das<br />
verbietet sich ja schon durch die Reglementierung.<br />
Es geht darum, dass man versucht,<br />
viele Effekte mit einfachen Mitteln zu erreichen.<br />
Da haben wir sehr gute Erfahrungen<br />
damit gemacht, Materialien zielgerecht<br />
einzusetzen. Guten Schallschutz bekommt<br />
man sehr gut mit massiven Baustoffen hin,<br />
wärmedämmende Eigenschaften kann man<br />
im Prinzip mit Holzbaustoffen erreichen.<br />
Insofern haben wir in den vergangenen Jahren<br />
eine Art Hybridbauweise entwickelt.<br />
Wir setzen massive Baustoffe dort ein, wo<br />
sie sinnvoll sind und Holzbaustoffe immer<br />
dort, wo sie ihre Vorteile haben. Es ist doch<br />
so, dass die Kunden heute ein hohes Maß an<br />
Schallschutz erwarten und gleichzeitig optimale<br />
wärmedämmende Eigenschaften und<br />
ein gutes Raumklima. Das kann man kostengünstig<br />
realisieren und ein hoher Qualitätsanspruch<br />
gehört auch dazu. Billigbauen<br />
ist das nicht.<br />
netzwerk südbaden: Gilt dies für alle Bauprojekte?<br />
Für Einfamilienhäuser ebenso wie<br />
für Mehrfamilienhäuser?<br />
Klaus Wehrle: Tatsächlich sind die größten<br />
Effekte im Geschosswohnungsbau zu erzielen.<br />
Es ist auch ein Zukunftsmodell, wenn<br />
es darum geht, relativ zügig die Wohnraumknappheit<br />
zu beseitigen. Nicht jeder<br />
kann sich ein Einfamilienhaus leisten. Das<br />
ist einfach bei den Grundstückskosten, die<br />
wir hier in der Gegend haben, vollkommen<br />
illusorisch. Die Tendenz geht ganz klar in<br />
dichtere Bauformen, auch außerhalb der<br />
großen Städte. Das hat ja auch mit der<br />
demografischen Entwicklung der Bevölkerung<br />
zu tun. Die Menschen werden älter,<br />
wir brauchen barrierefreie Gebäude und<br />
im Übrigen haben wir auch durch eigene<br />
Forschungen festgestellt, dass im Endeffekt<br />
die ganzen Anforderungen an den Wärmeschutz<br />
im Mehrfamilienhaus viel einfacher<br />
zu verwirklichen sind als bei Einfamilienhäusern,<br />
Reihenhäusern oder Doppelhaushälften.<br />
netzwerk südbaden: Ist die von Ihnen Hybridbau<br />
genannte Bauform denn geeignet, alle<br />
Anforderungen der heutigen Bauvorschriften<br />
zu erfüllen? Sie sprechen ja gerne davon,<br />
Deutschland sei das Land der „Dichter und<br />
Dämmer“.<br />
Klaus Wehrle: Man kann sie alle erfüllen.<br />
Relativ einfach sogar. Unser Ziel ist es natürlich<br />
auch, die Ziele des Klimagipfels in<br />
Paris in die Zukunft zu denken. Eine ganz<br />
große Rolle spielt das Baumaterial. Da hat<br />
Holz große Vorteile, ab er eben nicht nur<br />
Vorteile. Holz soll dort eingesetzt werden,<br />
wo es sinnvoll ist und das tun wir explizit<br />
bei den Hybridbauten.<br />
netzwerk südbaden: Holz ist für Sie ein<br />
Werkstoff, den Sie besonders gerne einsetzen?<br />
Klaus Wehrle: Selbstverständlich. Holz<br />
kommt aus der Region und bei sinnvollem<br />
Einsatz ergeben sich ganz klare Kostenvorteile.<br />
netzwerk südbaden: Mal ins Detail. Wie<br />
kommen weitere Kostenvorteile zustande?<br />
Klaus Wehrle: Zum Beispiel durch den<br />
Verzicht auf eine Tiefgarage. Die konstruktiven<br />
Aufwendungen für Tiefgaragen<br />
sind enorm, gerade in einer Region, die<br />
oft hohe Grundwasserstände aufweist.<br />
Wenn man eine gute Wohnlage hat, gut<br />
angebunden an den ÖPNV und man mit<br />
oberirdischen Stellplätzen arbeiten kann,<br />
macht sich das schon deutlich auf den<br />
Preis bemerkbar. Wir bauen nach wie vor<br />
kostengünstige Projekte inklusive Grundstücke<br />
immer noch um die 2000 Euro pro<br />
Quadratmeter, wie jetzt in Waldkirch. Es<br />
kommt natürlich schon auf den Grundstückspreis<br />
an. Auch in Freiburg kann man<br />
sicherlich unter die 3000 Euro kommen,<br />
wenn man scharf kalkuliert.<br />
Der springende Punkt ist natürlich, dass<br />
kostenoptimiertes Bauen nicht nur eine<br />
Phrase ist, sondern in den Details durchgesetzt<br />
werden muss. Es geht einfach darum,<br />
dass man Grundstücke effektiv nutzt.<br />
Bauland ist halt einfach nicht unbegrenzt<br />
vorhanden, gerade in solchen Regionen wie<br />
hier. Ich plädiere dafür, dass man die Obergrenzen,<br />
die das Baurecht ermöglicht auch<br />
ausnutzt. Die Baubehörden haben in vielen<br />
Bereichen Möglichkeiten, auch Ausnahmen<br />
zu genehmigen. Von diesen Möglichkeiten<br />
sollte man auch Gebrauch machen.<br />
Mehrgeschossig bauen ist eine gute Lösung<br />
Immer geschätzt: Grün vor dem Haus<br />
netzwerk südbaden: Nehmen wir mal an,<br />
Sie bekommen aktuell den Auftrag, 100 Wohnungen<br />
für Flüchtlinge zu bauen, geht sowas<br />
schnell und kostengünstig?<br />
Klaus Wehrle: Klar. Es geht wirklich und<br />
uns kommt zugute, dass wir sehr viele Erfahrungen<br />
im Industriebau haben. Gerade<br />
mit serieller Fertigung. Tatsächlich ist es nur<br />
möglich über serielle Lösungen die Sache<br />
in den Griff zu bekommen. Ich halte es für<br />
sehr wichtig, dass man städtebauliche Qualität<br />
wie im Rieselfeld oder im Vauban in<br />
Freiburg auch bei solchen möglichen Großprojekten<br />
beachtet. Das kann man hinbekommen,<br />
wenn man seriell produziert. Es<br />
ist absolut möglich, intelligente Lösungen<br />
zu finden, die gleichzeitig extrem kostengünstig<br />
sind.<br />
netzwerk südbaden: Container sind also<br />
eine dumme Lösung?<br />
Klaus Wehrle: Pauschalaussagen sind immer<br />
schwierig. Bauen ist immer eine Individuallösung.<br />
Ich kenne Konzepte von<br />
Freiburger Kollegen, die Modullösungen<br />
entwickelt haben. Die sind multifunktional<br />
nutzbar. Heute eine Wohnung für<br />
Flüchtlinge, morgen vielleicht ein Kindergarten<br />
oder eine Seniorenbegegnungsstätte.<br />
Diese Konzepte halte ich für sehr<br />
intelligent. Es gibt nie die Pauschallösung,<br />
es gibt viele Lösungen. Man muss davon<br />
wegkommen, alle Arbeitsschritte an der<br />
Baustelle zu erledigen. Das wird schon<br />
unter Kostengesichtspunkten nicht funktionieren.<br />
Das ist echte Kostenoptimierung,<br />
weil Sie bei serieller Fertigung zum Beispiel<br />
keine Witterungseinflüsse haben. Ich denke,<br />
dass man die Herausforderungen, die<br />
vor uns stehen, auch sehr kurzfristig lösen<br />
kann. Mittelständische Unternehmen leisten<br />
da gute Arbeit. <br />
<br />
netzwerk südbaden<br />
netzwerk südbaden<br />
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Märkte<br />
Märkte<br />
SPARKASSEN-IMMOBILIEN-GESELLSCHAFT FREIBURG<br />
2016 wird‘s noch teurer<br />
Thomas Schmidt und sein Team brechen die 70 Millionen Schallmauer<br />
GETEC - GEBÄUDE.ENERGIE.TECHNIK<br />
Bald gibt es einen GETEC-Award<br />
Deutliches Plus bei Ausstellern und Besuchern – Messe immer beliebter<br />
Thomas Schmidt<br />
ir haben letztes Jahr eine Schall-<br />
durchbrochen“ sagt Tho-<br />
„Wmauer<br />
mas Schmidt, Geschäftsführer der Sparkassen-Immobilien-Gesellschaft.<br />
Mit<br />
einem Objektumsatz von 71 Millionen<br />
Euro erzielte die Mannschaft von Thomas<br />
Schmidt das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte.<br />
„Mit diesem Resultat<br />
haben wir die Marktsituation geradezu<br />
konterkariert“, stellt der Geschäftsführer<br />
fest. Hauptgrund für dieses hervorragende<br />
Ergebnis sei vor allem der Vertrieb der<br />
Wohnungen auf dem Güterbahnhofareal<br />
in Freiburg-Brühl gewesen. Dort habe<br />
man sich vor Nachfrage kaum retten können.<br />
Der Vertrieb von gebrauchten Immobilien<br />
dagegen habe stagniert. Hier spüre<br />
man immer noch die Zurückhaltung der<br />
privaten Anbieter.<br />
Ins<strong>gesamt</strong> habe es am Immobilienmarkt<br />
in Freiburg keine spürbaren Veränderungen<br />
zum Vorjahr gegeben. „Das Angebot<br />
ist nach wie vor sehr knapp und eine<br />
Entspannung nicht in Sicht“, so Thomas<br />
Schmidt. Es bestehe immer noch ein großes<br />
Ungleichgewicht zwischen Angebot<br />
und Nachfrage.<br />
Im Prinzip habe sich an den Rahmenbedingungen<br />
der Vorjahre nicht viel geändert.<br />
Nach wie vor sei das Baugeld<br />
extrem günstig und habe sich auf einem<br />
Tiefstand stabilisiert. „Seit Gründung der<br />
Bundesrepublik Deutschland hat es noch<br />
nie derartig günstige Bauzinsen gegeben,<br />
auch wenn sich in den letzten Wochen<br />
die Zinsen leicht nach oben entwickelt<br />
haben“, sagt Schmidt. Und nach wie vor<br />
seien auch die Gründe für die hohe Nachfrage<br />
die gleichen wie in den Vorjahren.<br />
Zum einen gehen die Renditen bei den<br />
Geldanlagen gegen Null und zum anderen<br />
sind die Deutschen Aktienmuffel.<br />
Viele Anleger würden nach wie vor die<br />
Sachwerte bevorzugen. Zusätzlich beeinflussen<br />
die hohen Freiburger Mieten<br />
immer noch viele solvente Mieter in das<br />
Immobilieneigentum zu wechseln. Beide<br />
Gruppen würden als Zusatznachfrage<br />
wirken und die ohnehin schon hohe Immobiliennachfrage<br />
in Freiburg zusätzlich<br />
anheizen. Auf der Angebotsseite würden<br />
in großem Umfang die Bauflächen fehlen.<br />
So würde mit einem Bedarf von etwa 800<br />
bis 1.000 neuen Wohnungen jährlich in<br />
Freiburg gerechnet. Dies ließe sich aktuell<br />
nur ansatzweise abbilden, käme man doch<br />
bereits aus einem negativen Saldo. Zudem<br />
würden immer noch viele Immobilieneigentümer,<br />
die sich mit dem Gedanken<br />
tragen, ihre Immobilie zu verkaufen,<br />
dieses Vorhaben zurückstellen, weil Ihnen<br />
für den Verkaufserlös eine Anlagealternative<br />
fehle. „Die Zinssituation und<br />
die Ausweisung von Bauflächen in nennenswertem<br />
Umfang ist der springende<br />
Punkt für die weitere Marktentwicklung“,<br />
diagnostiziert der Geschäftsführer. Sollten<br />
die Zinsen spürbar steigen, würde rasch<br />
die Nachfrage seitens der Kapitalanleger<br />
und solventen Mieter einbrechen und der<br />
Nachfrageboom hätte ein Ende.<br />
Bei der derzeitigen Preisentwicklung hätten<br />
die Fachleute der Immobilien-Gesellschaft<br />
ein Abflachen der Preissteigerungsrate<br />
festgestellt. „Wir bewegen uns leicht<br />
über dem Vorjahresniveau“, so Thomas<br />
Schmidt. Die Anzahl der verkauften Immobilien<br />
in Freiburg dürften 2015 weiter<br />
in etwa dem Vorjahr entsprechen. Erstaunlich<br />
sei, dass im Segment der kleineren<br />
Mehrfamilienhäuser im ersten Halbjahr<br />
mehr als doppelt so viele Verkäufe stattgefunden<br />
haben als 2014. Bei Neubauwohnungen<br />
seien die Fallzahlen im ersten<br />
Halbjahr 2015 um etwa 25 Prozent auf<br />
116 Einheiten zurückgegangen. Allein auf<br />
dem Güterbahnhof-Areal habe die Sparkassen-Immobilien-Gesellschaft<br />
im letzten<br />
Jahr 83 Eigentumswohnungen verkauft.<br />
Inzwischen habe der Neubaupreis in Freiburg<br />
die Marke von 4.600,- €/ m² Wohnfläche<br />
im Durchschnitt erreicht.<br />
Der Immobilienmarkt in Freiburg sei<br />
von einem hohen Angebotsengpass gekennzeichnet.<br />
Ein großer Teil dieser<br />
Engpass-Situation mache das Fehlen von<br />
Baugrundstücken aus. Hier sieht Thomas<br />
Schmidt einen dringenden Handlungsbedarf,<br />
zeitnah bebaubare Flächen zur Verfügung<br />
zu stellen. Allen Beteiligten sei klar,<br />
dass ohne zusätzliche Bauflächen die Preise<br />
für Eigentum und Mieten weiter steigen<br />
würden. Dies bleibe nicht ohne Folgen.<br />
So gäbe es in Deutschland nur noch eine<br />
Stadt die ein ungünstigeres Verhältnis zwischen<br />
Kaufkraft und Immobilienpreisen<br />
habe, nämlich München.<br />
Der Markt im Nördlichen Breisgau habe<br />
im Vorjahr nicht so ausgeprägt an der<br />
Immobilienentwicklung teilgenommen<br />
wie in Freiburg. Während man in Freiburg<br />
nach wie vor von einem Boom reden<br />
könne, sei die Nachfrage im Norden der<br />
Metropole zwar auch sehr gut, aber nicht<br />
in den Dimensionen wie in Freiburg. „Im<br />
Umland fehlen die Kapitalanleger“, erklärt<br />
der Geschäftsführer den Unterschied.<br />
„Wir sind für das neue Jahr sehr optimistisch“,<br />
schildert der Geschäftsführer die<br />
Stimmungslage in seiner Firma. Man sei<br />
im Güterbahnhof Nord mit weiteren Verkaufsaufträgen<br />
gut bestückt und werde im<br />
Frühjahr ein attraktives Neubauvorhaben<br />
präsentieren können. Für 2016 gehe man<br />
von weiteren Preissteigerungen aus. <br />
Mit einem deutlichen Plus bei den<br />
Ausstellern und einer Besucherzahl<br />
von über 9.500 ging die neunte<br />
Gebäude.Energie.Technik (GE-<br />
TEC) auf dem Freiburger Messegelände<br />
zu Ende. Die Veranstalter<br />
zeigten sich mit dieser Entwicklung<br />
sehr zufrieden. Sie verzeichneten<br />
mit 215 Ausstellern, der<br />
zweithöchsten Ausstellerzahl seit<br />
Bestehen der GETEC, eine knapp<br />
30prozentige Zunahme gegenüber<br />
dem Vorjahr. „Den Anstieg bei der<br />
Ausstellerzahl hatten wir so nicht erwartet.<br />
Damit konnten wir die Delle von 2015<br />
ausgeglichen. Das zeigt: Wir sind auf dem<br />
richtigen Kurs und können für die GETEC<br />
positiv in die Zukunft schauen“, erklärte<br />
Daniel Strowitzki, Geschäftsführer der<br />
Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe<br />
GmbH & Co. KG (FWTM). Im Jahr 2017<br />
wird die GETEC ihre zehnte Auflage erleben.<br />
Das Jubiläum nehmen die Veranstalter<br />
zum Anlass, erstmals den „GETEC-Award“<br />
auszuloben.<br />
Erfreut über die Entwicklung der GETEC<br />
zeigte sich auch Markus Elsässer, Geschäftsführer<br />
Solar Promotion und Veranstalter<br />
der Messe: „Die GETEC trifft nach wie<br />
vor die Themen der politischen Agenda,<br />
wie sie zuletzt beispielsweise auf der Weltklimakonferenz<br />
in Paris diskutiert wurden.<br />
Heute sind Hauseigentümer von vielen<br />
gesetzlichen Regelungen betroffen, die<br />
vor allem energetische Aspekte betreffen.<br />
Die GETEC gibt Hilfestellung, hier einen<br />
Überblick zu bekommen beziehungsweise<br />
zu behalten.“ Der stark gesunkene Ölpreis<br />
solle niemanden leichtfertig davon ausgehen<br />
lassen, dass Anstrengungen für energieeffizientes<br />
Bauen und Wohnen nicht mehr<br />
dringend seien. „Beim Sanieren und Modernisieren<br />
sollte man langfristig denken,<br />
denn die Ölpreise werden mit Sicherheit<br />
wieder steigen“, so Elsässer.<br />
Das ebenso gut informierte wie vorbereitete<br />
Publikum nutzte die vielfältigen<br />
Angebote von Ausstellern und<br />
das Rahmenprogramm intensiv. Auf<br />
rund 9.000 Quadratmetern Brutto-<br />
Ausstellungsfläche konnten sich die<br />
Messebesucher über innovative Produkte<br />
und Dienstleistungen zum zukunftsfähigen<br />
und energieeffizienten<br />
Modernisieren, Sanieren und Bauen<br />
informierten. Das Spektrum reichte<br />
von der Gebäudehülle über Heizungs-<br />
und Anlagentechnik, erneuerbare<br />
Energien und Stromspeicherung bis<br />
zur ökologischen Haustechnik. Große Praxisnähe<br />
und ein dicht bestücktes Veranstaltungsangebot<br />
kennzeichneten das für Messebesucher<br />
kostenfreie Rahmenprogramm.<br />
Als Magnet der Messe erwies sich einmal<br />
mehr der „Marktplatz Energieberatung“.<br />
Ins<strong>gesamt</strong> verzeichneten die 40 anwesenden<br />
Energieberater über 500 Impulsberatungen.<br />
Anlässlich des 10jährigen Jubiläums 2017<br />
planen die Veranstalter für die kommende<br />
GETEC einen „GETEC-Award“ auszuloben.<br />
Damit soll der „beste energetische Neubau“<br />
und die „beste energetische Sanierung“<br />
aus der Stadt und Regio Freiburg gesucht<br />
und prämiert werden. . <br />
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Menschen | Märkte | Meinungen<br />
Märkte<br />
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Resilienz – die neue Achtsamkeit<br />
Trotz vieler Errungenschaften wie Wohlstand,<br />
geringerer körperlicher Belastung<br />
im beruflichen Alltag und vieler technischer<br />
Erleichterungen, die das Leben eigentlich<br />
komfortabler machen sollten, empfinden mehr<br />
Menschen denn je erhöhten Druck. Was viele<br />
Menschen heute von sich verlangen, ist perse<br />
nicht zu schaffen. Man will den kritischen<br />
Blicken von Nachbarn, Freunden und Kollegen<br />
standhalten und zugleich die Anforderungen<br />
von Vorgesetzten, Partnern und Kindern erfüllen.<br />
Zudem scheint in wirtschaftlich schwieriger<br />
Zeit der berufliche Leistungszuwachs<br />
immanent erforderlich. Dennoch scheinen<br />
manche Menschen hier über eine unsichtbare<br />
Kraft zu verfügen, die sie auch in schweren<br />
Zeiten aufrecht und auf Kurs hält. Resilienz<br />
heißt diese psychische Widerstandsfähigkeit<br />
– Widerstandskraft ist dabei nichts Naturgegebenes,<br />
sondern entfaltet sich mit den erlebten<br />
und bewältigten Anforderungen – ähnlich dem<br />
physischen Immunsystem. Resiliente Menschen<br />
sind in der Lage, persönliche Rückschläge<br />
besser zu verkraften oder berufliche Krisen<br />
konstruktiv zu bewältigen. Krisen, Probleme<br />
und Niederlagen sind unweigerlich Bestandteil<br />
unseres Lebens. Dieses Bewusstsein gilt<br />
es zu schärfen und gerade im Unternehmen<br />
durch eine konsequent erlebbare Fehlerkultur<br />
positiv aufrechtzuerhalten. Es sind gerade die<br />
in Krisen oder Problemsituationen erlernten<br />
Lösungstechniken, die nachhaltig dazu beitragen,<br />
dass Widrigkeiten von Ihren Mitarbeitern<br />
als überwindbar angesehen werden. Hierzu<br />
bedarf es des entsprechenden Führungsverständnisses<br />
im Unternehmen. In der heutigen<br />
Zeit ist die Art und Weise, wie wir Stress, Druck<br />
und Unwägbarkeiten begegnen, entscheidend<br />
für die Bewältigung der ständig steigenden<br />
Anforderungen. Aktuelle Gesundheitsreports<br />
der Betriebskrankenkassen belegen, dass die<br />
jährlichen Fehltage in mittelständischen Unternehmen<br />
aufgrund psychischer Leiden in den<br />
letzten Jahren besonders rasant zugenommen<br />
haben. Diese Entwicklung gilt es zu bremsen,<br />
hängt damit nämlich unmittelbar auch die<br />
nachhaltige Produktivität Ihres Unternehmens<br />
durch langfristig motivierte und leistungsfähige<br />
Mitarbeiter zusammen. Mit gezieltem<br />
Resilienztraining lässt sich die seelische und<br />
körperliche Widerstandskraft stärken und im<br />
Bedarfsfall die erlernten Lösungstechniken<br />
leichter abrufen. Verstehen Sie Resilienz gewissermaßen<br />
als Immunsystem der Seele. Ein<br />
Resilienztraining trennt nicht zwischen Beruf<br />
und Privatleben. Im Kern geht es darum, dass<br />
jeder individuell lernt, auch unter schwierigen<br />
Rahmenbedingungen auf sich selbst zu achten<br />
und somit auf lange Sicht psychisch die eigene<br />
Gesundheit proaktiv zu erhalten. Wichtig<br />
ist dabei, zu erlernen, dass Krisen zeitlich begrenzt<br />
sind und durch das eigene lösungsorientierte<br />
Handeln überwunden werden können.<br />
Dieses Vertrauen in die Selbstwirksamkeit ist<br />
die wichtigste Fähigkeit resilienter Menschen.<br />
Dahinter verbirgt sich auch, Verantwortung für<br />
das eigene Leben und Handeln zu übernehmen<br />
sowie die Fähigkeit zu erlernen, um Hilfe bitten<br />
zu können und den Blick zielgerichtet auf die<br />
Lösung des Problems zu richten. Hinterfragen<br />
Sie in Ihrem Unternehmen allgegenwärtige<br />
„Glaubensgrundsätze“ kritisch wie z.B. „Erst<br />
die Arbeit, dann das Vergnügen“. Dies verlangt<br />
ein erlebbar partizipatives, werteorientiert stabilisierendes<br />
Führungsverständnis und eine<br />
unabdingbare Unternehmenskultur, die eine<br />
nachhaltige Work-Life Balance nicht nur propagiert,<br />
sondern aktiv fördert und sicherstellt.<br />
Der erste Schritt ist daher, dass Sie selbst als<br />
Unternehmer authentisch Ihre Führungskräfte<br />
ermutigen, offen eigene Defizite zu kommunizieren,<br />
damit diese es Ihnen gleichtun in Bezug<br />
auf alle Ihre Mitarbeiter und zudem echte Gestaltungsmöglichkeiten<br />
einräumen und mehr<br />
positives Feedback geben. Viel Freude bei der<br />
Umsetzung!<br />
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Bis zu 21 von 40 Wochenstunden verbringen Führungskräfte im deutschen Mittelstand<br />
durchschnittlich in Meetings, mindestens acht Stunden davon sind nachweislich unnötig.<br />
Diese Erkenntnis schockiert hinsichtlich Lean Management- und Profitabilitätsgesichtspunkten.<br />
Zur Effizienzsteigerung empfiehlt sich ein pragmatischer Meeting Codex in der<br />
Praxis. Grundsätzlich gilt: Meetings dienen der Entscheidungsfindung. Sie müssen daher<br />
gut vorbereitet werden sowie effizient und effektiv ablaufen. Als Meeting-Owner machen<br />
Sie klar, welche Ziele Sie mit dem Treffen verfolgen und welche Vorbereitungen Sie von<br />
den Teilnehmern erwarten. Planen Sie für jedes Thema einen eigenen Tagesordnungspunkt<br />
mit Zielbeschreibung und Zeitdauer ein und benennen Sie Verantwortliche zur Vorbereitung<br />
der jeweiligen Tagesordnungspunkte. Die Teilnehmerzahl sollte so bemessen sein, dass nur<br />
für die Entscheidungen notwendige<br />
&<br />
Personen eingeplant werden. Diese Personen sollten<br />
zum Erfolg des Meetings beitragen, selbst vom Meeting profitieren, die Ziele, die Themen<br />
und die an sie gestellten Erwartungen kennen. Termine bitte stets über dasselbe Medium,<br />
z.B. Outlook, organisieren, Besprechungszimmer rechtzeitig vorab reservieren und für<br />
den Meeting-Anlass vorbereiten. Die Teilnehmer erhalten mit der Einladung alle relevanten<br />
Unterlagen und Informationen, um genügend Zeit zur Informationsverarbeitung und Vorbereitung<br />
zu gewinnen. Als Besprechungsleiter steuern Sie das Meeting, achten auf die<br />
Einhaltung der Spielregeln und eine wertschätzende, aber zielorientierte Kommunikation. Zu<br />
den wichtigsten Erfolgs-Determinanten zählen: (1) Alle Teilnehmer kennen die Zielsetzung<br />
des Meetings, sind vorbereitet und erscheinen pünktlich. Unpünktlichkeit ist respektlos und<br />
ineffektiv. (2) Sollten sich nicht alle Teilnehmer kennen, erfolgt zu Beginn des Meetings eine<br />
Vorstellungsrunde. (3) Bestimmen Sie zu Beginn einen Time-Keeper, der über die Einhaltung<br />
der geplanten Zeitrahmen wacht. Ebenso essenziell ist der Protokollführer, der neben den<br />
Die Kolumnen<br />
Entscheidungen, die für deren Umsetzung Verantwortlichen und die vereinbarten Zeiträume<br />
festhält. Es reicht ein Ergebnisprotokoll, das bereits während des Meetings geschrieben<br />
werden kann. Hilfreich ist zudem eine digitale Software-Unterstützung wie z.B. Evernote<br />
im Team, um neben dem Protokoll auch Fotos und Notizen sowie individuelle To-Do’s zur<br />
Verfügung stellen zu können. (4) Mobiltelefone liegen nicht auf dem Tisch, sondern bleiben<br />
ausgeschaltet in der Tasche – das gebieten der gegenseitige Respekt und die gemeinsame<br />
Zielorientierung. (5) Keine Überraschungsangriffe zulassen: Unterlagen, die den Beteiligten<br />
vorher nicht bekannt waren, sollten vom Meeting ausgeschlossen werden. (6) Halten Sie<br />
genannte Lösungen als Zwischenergebnisse fest. (7) Beenden Sie jedes Meeting mit der<br />
konkreten Umsetzungsplanung. Fassen Sie kurz und prägnant Aufgaben, den jeweils Verantwortlichen,<br />
den vereinbarten Zeitraum zusammen und vereinbaren Sie, falls notwendig,<br />
den Folgetermin. Meetings enden stets pünktlich, edition denn in der Regel bringen Verlängerungen<br />
nur Terminkonflikte mit sich und führen nur äußerst selten zu brauchbaren Ergebnissen. Viel<br />
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Der SC Freiburg hat die zum 30. Juni<br />
2016 auslaufenden Verträge mit Trainer<br />
Christian Streich, den Co-Trainern Lars<br />
Voßler und Patrick Baier, Torwarttrainer<br />
Andreas Kronenberg sowie Athletiktrainer<br />
Simon Ickert verlängert. Das Trainerteam<br />
arbeitet in dieser Konstellation seit Dezember<br />
2011 zusammen und verantwortete die<br />
Mannschaft in 119 Erst- und 21 Zweitligaspielen.<br />
Über Vertragsinhalte wurde wie<br />
gewohnt Stillschweigen vereinbart.<br />
„Wir freuen uns die gemeinsame Arbeit<br />
fortsetzen zu können“, sagt Sportvorstand<br />
Jochen Saier zur Vertragsverlängerung.<br />
„Wir sind von der Arbeitsweise und der für<br />
den SC wichtigen Identifikation des Trainerstabs<br />
mit dem Standort Freiburg absolut<br />
überzeugt. Daher war für uns klar, dass wir<br />
die Zusammenarbeit in dieser Konstellation<br />
gerne fortführen wollen.“<br />
Christian Streich sagt: „Wir arbeiten täglich<br />
intensiv und mit Freude. Wir glauben, dass<br />
mit dieser jungen Mannschaft vieles möglich<br />
ist und sind als Trainerteam glücklich<br />
darüber, diese Entwicklung weiter vorantreiben<br />
zu können.“<br />
Christian Keller wird neuer Geschäftsführer<br />
des Ortenau Klinikums. Der 43-jährige<br />
Diplom-Volkswirt wurde von den<br />
Mitgliedern des Ortenauer Kreistags zum<br />
Nachfolger von Manfred Lörch gewählt,<br />
langjähriger Geschäftsführer des kreiseigenen<br />
Klinikverbunds, der zum 30. Juni 2016<br />
in den Ruhestand geht. Keller tritt seine<br />
neue Stelle am 1. Juli an.<br />
Christian Keller bringt eine langjährige<br />
Erfahrung in der Geschäftsführung von<br />
Christian Keller<br />
Christian Streich<br />
kommunalen Krankenhäusern und in der<br />
Beratung von Kliniken und Gesundheitseinrichtungen<br />
mit. Seit 2007 ist der gebürtige<br />
Schwarzwälder als Geschäftsführer der<br />
Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg und der<br />
angeschlossenen Tochterunternehmen für<br />
rund 1.000 Mitarbeiter verantwortlich.<br />
„Das Ortenau Klinikum verfügt über eine<br />
hervorragende medizinische sowie ökonomische<br />
Leistungsfähigkeit. Ich werde die<br />
neue Herausforderung mit großer Motivation<br />
angehen und will im offenen Dialog mit<br />
den neuen Kolleginnen und Kollegen des<br />
Ortenau Klinikums, der Kreisverwaltung<br />
und der Kreispolitik die erfolgreiche Arbeit<br />
meines Vorgängers fortführen“, sagte Keller<br />
in einer ersten Stellungnahme.<br />
Christian Keller wurde 1972 in Waldshut<br />
geboren. Er absolvierte ein Studium der<br />
Volkswirtschaftslehre mit dem Abschluss<br />
Diplom-Volkswirt an der Albert-Ludwigs-<br />
Universität in Freiburg. Im Anschluss war<br />
er zwölf Jahre als ein ausschließlich auf<br />
Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen<br />
spezialisierter Berater in über 150<br />
Kliniken in Deutschland und dem Ausland<br />
tätig. . Seit 2007 ist Keller Geschäftsführer<br />
der südhessischen Kreiskliniken Darmstadt-<br />
Dieburg und der angeschlossenen Tochterunternehmen.<br />
Die Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg<br />
versorgen mit rund 450<br />
stationären Betten sowie angeschlossenen<br />
Gesundheitseinrichtungen die Bevölkerung<br />
im Kreis Darmstadt-Dieburg. Unter Christian<br />
Keller konnte in den letzten Jahren<br />
sowohl der Umsatz als auch die Anzahl der<br />
stationären Betten verdoppelt werden. Der<br />
Ortenaukreis ist Träger des Ortenau Klinikums,<br />
das mit rund 5.000 Mitarbeitern<br />
an neun Klinikstandorten mit über 1.700<br />
Planbetten mehr als 75.000 Patienten im<br />
Jahr stationär versorgt. Zudem bietet das<br />
Ortenau Klinikum für 350 Bewohner ein<br />
Zuhause in einem Pflege- und Betreuungsheim.<br />
Die Bußgeldstelle der Stadt Offenburg<br />
baut ihr Online-Angebot aus: Dokumente<br />
in jpg- und pdf-Format können jetzt von<br />
den Nutzern hochgeladen werden. Bis Sommer<br />
soll es zudem möglich sein, Strafzettel<br />
übers Internet zu bezahlen.<br />
Alexander Dörle sieht in den (geplanten)<br />
Neuerungen eine „ganz große Erleichterung“<br />
– sowohl für die Stadt als auch für<br />
die Kunden. Der 48-jährige Sachbearbeiter,<br />
der in der Bußgeldstelle für die Geräte sowie<br />
die Technik und damit auch für das „Owi-<br />
21-Portal“ und die Software zuständig ist,<br />
hat die Online-Anhörung im Juni 2015<br />
eingerichtet. „Owi“ ist die Abkürzung für<br />
„Ordnungswidrigkeit“. Seit vergangenem<br />
Sommer können Strafzettel wegen Fehlverhaltens<br />
im fließenden Verkehr, also in der<br />
Regel Geschwindigkeitsüberschreitungen,<br />
über die Web-Seite der Stadt angeschaut<br />
werden. Geplant ist, auch die Parkverstöße<br />
aufzunehmen. „Den neuen Kommunikationsmedien<br />
gehört die Zukunft“, davon<br />
ist Dörle überzeugt. Bislang haben in Offenburg<br />
lediglich 1,5 Prozent der Bußgeldempfänger<br />
das Internetportal genutzt.<br />
„Das hat uns stutzig gemacht.“ Zumal in<br />
anderen Städten Baden-Württembergs der<br />
Prozentsatz bei fünf bis sechs liegt. Daraufhin<br />
wurde die Adresse vereinfacht: „Wir<br />
wollen aufholen.“ Über www.offenburg.<br />
de/owi landen die Nutzer direkt beim Rechenzentrum<br />
und können nach Eingabe des<br />
„Login“ und des Passworts (beide Informationen<br />
stehen auf dem Bußgeldbescheid)<br />
das Schreiben online einsehen. Auch wenn<br />
viele Menschen noch am Papier hängen, wie<br />
Dörle aus Erfahrung weiß: Gerade für Firmen<br />
sei es eine gute Lösung, wenn mittels<br />
Internet auf die Bescheide reagiert werden<br />
kann. Wenn künftig auch übers Internet<br />
gezahlt werden kann (per paypal, Kreditkarte<br />
oder giropay), hofft Dörle auf eine<br />
Nutzung von zehn bis 15 Prozent. Es gebe<br />
keine Fehlbuchungen mehr, weil das Aktenzeichen<br />
fehlt oder falsch ist – „das kommt<br />
häufiger vor“. Auch könne dann niemand<br />
mehr der Post die Schuld geben, dass ein<br />
Brief nicht angekommen sei.Bereits 2013<br />
Büßen im Netz<br />
hat die Bußgeldstelle damit begonnen, alle<br />
Dokumente einzuscannen – mit Ausnahme<br />
von „qualifizierten Unfällen“, für die immer<br />
noch Akten angelegt werden.<br />
Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer<br />
und Regierungsvizepräsident Klemens Ficht<br />
haben die 46-jährige Meral Gründer zur<br />
neuen Ombudsfrau für das Flüchtlingswesen<br />
im Regierungsbezirk Freiburg bestellt.<br />
Die Geschäftsführerin des Vereins für interkulturelle<br />
und soziale Arbeit „Südwind“ in<br />
Freiburg ist damit sowohl Ansprechpartnerin<br />
für Flüchtlinge als auch für Ehrenamtliche,<br />
heißt es in einer Pressemitteilung der<br />
Behörde.<br />
Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer: „Wir<br />
sind sehr froh, dass es uns gelungen ist, eine<br />
kompetente Frau mit einem überzeugenden<br />
Profil für diese anspruchsvolle Aufgabe gefunden<br />
zu haben. Meral Gründer hat von<br />
2013 bis 2015 den Migrantinnen- und Migrantenbeirat<br />
in Freiburg geleitet und durch<br />
ihre Erfahrungen beste Voraussetzungen für<br />
die Arbeit als Ombudsfrau.“<br />
Meral Gründer wurde in Izmir in der Türkei<br />
geboren und wuchs in Villingen-Schwenningen<br />
im Schwarzwald-Baar-Kreis auf. Sie<br />
studierte Soziologie, Politik und Deutsch an<br />
den Universitäten in Freiburg und Konstanz<br />
und legte einen Schwerpunkt auf Migration<br />
und Integration. Vor ihrer Arbeit beim<br />
Verein „Südwind“ hat sie einen Frauentreff<br />
in Brühl-Beurbarung geleitet. Nun ist sie<br />
ist Ansprechpartner, Mittler- und Unterstützungsstelle<br />
für Flüchtlinge und ehrenamtlich<br />
engagierte Bürger in Fragen der<br />
Unterbringung, Versorgung und Betreuung<br />
von Flüchtlingen in Baden-Württemberg<br />
während der Erstaufnahme. <br />
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60 61
Blickpunkt Mittelstand<br />
Die betriebliche Altersvorsorge in Deutschland, die als sogenannte zweite<br />
Säule zur Sicherung des Einkommens im Alter gilt, ist ein Erfolgsmodell.<br />
Sowohl Arbeitnehmer als auch Unternehmen und Staat profitieren davon.<br />
Die anhaltende Phase mit historisch <strong>niedrig</strong>en Zinsen stellt für viele Formen<br />
der betrieblichen Altersvorsorge allerdings eine erhebliche Herausforderung dar.<br />
Dies gilt insbesondere für die gerade auch in mittelständischen Unternehmen<br />
verbreitete Direktzusage, bei der das Unternehmen seinen Mitarbeitern eine fest<br />
definierte Pensionsleistung im Alter zusagt.<br />
Was ist das Problem?<br />
Die <strong>niedrig</strong>en Zinsen belasten Unternehmen, die ihren Mitarbeitern Altersvorsorgeleistungen<br />
gewähren, in zweierlei Hinsicht. Zum einen führen sie dazu, dass<br />
mit den zur Finanzierung der späteren Leistungen benötigten Vermögensanlagen<br />
immer weniger Kapitalerträge erwirtschaftet werden. Daneben müssen für die<br />
erteilten Pensionszusagen aufgrund des anhaltend <strong>niedrig</strong>en Zinsniveaus immer<br />
höhere Rückstellungen in der Bilanz gebildet werden. Dies geht zu Lasten des<br />
Jahresergebnisses und des Eigenkapitals der Unternehmen. Aufgrund der für<br />
die Bewertung von Pensionsrückstellungen bislang geltenden Vorschriften im<br />
Handelsgesetzbuch (HGB) ist die Belastung für Unternehmen gerade jetzt besonders<br />
hoch. Dies hat auch die Bundesregierung erkannt und will mit einer<br />
Gesetzesänderung Abhilfe schaffen.<br />
Die Bedeutung des § 253 HGB<br />
Seit dem Inkrafttreten des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (Bil-MoG)<br />
im Jahre 2009 sind gemäß § 253 HGB für die Ermittlung von Pensionsrückstellungen<br />
die Altersversorgungsverpflichtungen mit dem durchschnittlichen<br />
Die Wirkung der Gesetzesinitiative der Bundesregierung<br />
Auf Initiative der Bundesregierung hat der Bundestag am 18. Februar 2016 beschlossen,<br />
dass der Zeitraum, über den der Durchschnittszinssatz für die handelsrechtliche<br />
Abzinsung von Pensionsrückstellungen berechnet wird, von sieben<br />
auf zehn Jahre verlängert wird. Die erforderliche Zustimmung des Bundesrats<br />
erfolgte am 26. Februar 2016. Das Gesetz tritt einen Tag nach der Verkündigung<br />
im Bundesgesetzblatt in Kraft, was bis spätestens Ende März erwartet<br />
wird. Seine Anwendung ist für alle handelsrechtlichen Jahres- und Konzernabschlüsse<br />
für das nach dem 31. Dezember 2015 endende Geschäftsjahr verpflichtend.<br />
Allerdings kann die Neuerung auch freiwillig bereits auf Abschlüsse<br />
für Geschäftsjahre, die nach dem 31. Dezember 2014 beginnen, angewendet<br />
werden – also insbesondere auch auf Jahresabschlüsse zum 31. Dezember 2015.<br />
Die Folge: Der Rechnungszins würde zum 31. Dezember 2015 nicht mehr auf<br />
3,89% sinken, sondern lediglich auf 4,3%. Gegenüber dem Vorjahr betrüge<br />
der Rückgang somit statt rund 0,6 Prozentpunkten lediglich rund 0,2 Prozentpunkte.<br />
Während der maßgebliche Rechnungszinssatz für die Bewertung der Pensionsrückstellungen<br />
zukünftig also über einen 10-Jahres-Zeitraum berechnet wird,<br />
sind die Unternehmen aber zusätzlich verpflichtet, für jeden Abschlussstichtag<br />
die Pensionsrückstellungen auch weiterhin mit dem bisherigen 7-Jahres-Durchschnittssatz<br />
zu berechnen. Für den Unterschiedsbetrag zwischen beiden Wertansätzen<br />
gilt künftig eine Ausschüttungssperre, und es sind zusätzliche Angaben<br />
im Anhang zu machen.<br />
Die Entlastungswirkung der verabschiedeten Gesetzesänderung geht vielen<br />
Wirtschaftsverbänden nicht weit genug. Auch wird kritisiert, dass es sich lediglich<br />
um eine kurzfristige Entlastung handele, die Problematik aber grundsätzlich<br />
fortbestehe. Das Institut der Wirtschaftsprüfer schlägt vor, den Betrachtungszeitraum<br />
auf 15 Jahre zu verlängern oder alternativ statt des variablen Zinssatzes<br />
wieder einen festen Zinssatz mit einer Festschreibung auf 4,5% einzuführen.<br />
Pensionsrückstellungen in der Niedrigzinsphase:<br />
Entlastung für die Bilanz<br />
Marktzinssatz der letzten sieben Jahre abzuzinsen. In der Regel wird dabei eine<br />
angenommene Restlaufzeit der Pensionsverpflichtungen von 15 Jahren zugrunde<br />
gelegt. Die Entwicklung des zu verwendenden Kalkulationszinssatzes hat für die<br />
Bewertung eine erhebliche Bedeutung. Mit jedem Prozentpunkt, den der Zinssatz<br />
sinkt, erhöhen sich die Pensionsrückstellungen um etwa 15 bis 20 Prozent<br />
und belasten entsprechend das Ergebnis des Unternehmens.<br />
Zwischen Ende 2009 (5,25%) und 2013 (4,88%) veränderte sich der anzuwendende<br />
Zinssatz zunächst nur geringfügig um 0,37 Prozentpunkte. Aufgrund der<br />
Durchschnittsbildung schlägt die seit 2009 anhaltende Niedrigzinsphase in den<br />
letzten beiden Jahren allerdings immer stärker durch. So liegt der maßgebliche<br />
Zinssatz zum 31. Dezember 2015 bereits bei 3,89%, was allein für 2015 einen<br />
Rückgang von mehr als 0,6 Prozentpunkten bedeutet.<br />
Die Folgen des gesunkenen Rechnungszinses für die Wirtschaft<br />
Die Folgen dieser Entwicklung sind erheblich: So schätzte der Deutsche Industrie-<br />
und Handelskammertag im Juli 2015, dass allein im Mittelstand die<br />
Pensionsrückstellungen seit 2008 um mindestens 1,7 Mrd. Euro erhöht werden<br />
mussten – mit entsprechend negativen Folgen für die geplanten Investitionen.<br />
Die Forderungen der Wirtschaft an die Politik waren daher eindeutig: Zum einen<br />
sollte der Zeitraum für die Berechnung des durchschnittlichen Marktzinssatzes<br />
von derzeit sieben auf zwölf oder 15 Jahre deutlich verlängert werden. Als<br />
noch dringender wurde vielfach angesehen, den sinkenden handelsrechtlichen<br />
Rechnungszinssatz auch steuerlich anzuerkennen. Denn anders als in der Handelsbilanz<br />
liegt der für die Ermittlung der Ertragsteuern zu verwendende Rechnungszins<br />
unverändert bei 6%. Dies führt dazu, dass die aufgrund der Niedrigzinsphase<br />
zusätzlich zu bildenden Rückstellungen steuerlich ohne Auswirkung<br />
bleiben, denn die entsprechenden Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen<br />
führen nicht zu steuerlich abzugsfähigem Aufwand.<br />
Fazit<br />
Die kürzlich beschlossene Gesetzesänderung führt aufgrund des Glättungseffekts<br />
zweifelsohne zu einem langsameren Absinken des Kalkulationszinssatzes<br />
und damit zu einer Entlastung im handelsrechtlichen Jahresabschluss. Hält die<br />
derzeitige Niedrigzinsphase allerdings auch in den nächsten Jahren an, wovon<br />
die meisten Experten ausgehen, wird dieser Effekt nur von kurzer Dauer sein.<br />
Zudem erhöht die Verpflichtung, zukünftig zwei Wertansätze zu ermitteln, die<br />
Komplexität der Jahresabschlusserstellung und führt zu zusätzlichen Kosten.<br />
Noch schwerwiegender erscheint, dass der steuerliche Rechnungszinssatz unverändert<br />
bei 6% verbleibt. Somit wird auch zukünftig ein Teil der Aufwendungen<br />
für die Erhöhung der Pensionsrückstellungen in der steuerlichen Gewinnermittlung<br />
ausgeblendet, was letztlich zur Besteuerung von Scheingewinnen<br />
führt. Im Zuge der aktuellen Gesetzesänderung sollten Unternehmen in jedem<br />
Fall prüfen, ob eine vorzeitige Anwendung der neuen Regeln im Jahresabschluss<br />
zum 31. Dezember 2015 für sie vorteilhaft ist.<br />
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Fragebogen<br />
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Wie heißen Sie mit vollem Namen?<br />
Christian Breisacher<br />
Wann und wo sind Sie geboren?<br />
13. Juni 1979 in Emmendingen<br />
Wo arbeiten Sie und was ist Ihre Aufgabe?<br />
DAW SE, Planer- und Objektberater<br />
Was war Ihr Traumberuf als Kind?<br />
Zimmermann (habe ich auch gelernt)<br />
Was sind Ihre Hobbys?<br />
Wandern, Mountainbiken, Tennis, Kochen und Essen<br />
Mit welchem Essen kann man Sie begeistern?<br />
Fast mit allem<br />
Lieber selbst kochen oder kochen lassen?<br />
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Was schauen Sie sich gerne an (TV)?<br />
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Was lesen Sie am liebsten?<br />
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Was ist Ihr Lieblingsreiseziel:<br />
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Und wohin möchten Sie unbedingt noch(mal) reisen?<br />
Kanada<br />
Welche Musik hören Sie gerne?<br />
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Bei was bekommen Sie Heimatgefühle?<br />
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Was ist Ihr Lieblingsplatz in der Region?<br />
Auf einer schönen Bank mit Blick auf den Kaiserstuhl<br />
Wie sind Sie mobil?<br />
Wie es gerade passt, zu Fuß, Fahrrad, Auto oder Bahn<br />
Was verbinden Sie mit Südbaden?<br />
Nette Menschen, tolle Region<br />
Was war bisher ihr größter „Fehler“ im Berufsleben?<br />
Es allen recht machen zu wollen<br />
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Was mögen / schätzen Sie an anderen?<br />
Ehrlichkeit und Respekt<br />
Was mögen / schätzen andere an Ihnen?<br />
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„Das Wort zum Sonntag“ (Lebensmotto)?<br />
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Kultur<br />
Geschäftsbesorger<br />
Bestsellerliste<br />
Gegen Populismus<br />
Es klingt alles ein wenig kompliziert, aber<br />
es ist ein wichtiger Schritt in die richtige<br />
Richtung. Der Erschließungsträger badenova-<br />
KONZEPT, ein Gemeinschaftsunternehmen<br />
von südbadischen Sparkassen und Badenova,<br />
hat zusammen mit dem Baudezernat in Freiburg<br />
ein Modell entwickelt um in Zähringen<br />
ein neues Wohnbaugebiet namens Höhe<br />
entwickeln zu können. Wobei der Begriff<br />
„neu“ eher in die Irre führt. Bereits in den<br />
70-Jahren des vorigen Jahrhunderts war über<br />
die Nutzung des ins<strong>gesamt</strong> knapp 8 Hektar<br />
großen Plangebiets – 4,4 Hektar sind für die<br />
Bebauung vorgesehen – nachgedacht worden.<br />
Ohne Ergebnis, wie so oft. Tatsächlich ist<br />
die „Höhe“ ein höchst problematisches Gebiet.<br />
Ein Viertel der Flächen gehört der Stadt<br />
Freiburg beziehungsweise der Freiburger Stiftungsverwaltung.<br />
75 Prozent befinden sich im<br />
Eigentum von Privaten, genauer gesagt sind<br />
es 86 Grundstückseigentümer, darunter Erbengemeinschaften<br />
mit unterschiedlichen Interessen.<br />
Und damit beginnt eigentlich auch<br />
die Story, die hoffentlich zu einer Erfolgsstory<br />
im Sinne des Wohnungsbaus in Freiburg<br />
wird. Ingmar Roth, dem Geschäftsführer<br />
von badenovaKONZEPT ist es gelungen,<br />
alle Grundstückseigner in einer so genannten<br />
„Gesellschaft bürgerlichen Rechts“ (GbR)<br />
unter einen Hut zu bringen. Für Freiburgs<br />
Baubürgermeister Professor Martin Haag<br />
ein riesiger Vorteil. Nun müssen nicht mehr<br />
86 verschiedene städtebauliche Verträge geschlossen<br />
werden, sondern nur noch ein einziger<br />
mit der GbR. Das verhindert nicht nur<br />
einen immensen Bürokratieaufwand, sondern<br />
ist auch geeignet, das Projekt wirklich auf die<br />
Schiene zu bringen. Das ist auch aufwändig,<br />
aber badenovaKONZEPT als so genannter<br />
Geschäftsbesorger steht für professionelles<br />
Grundstücksmanagement. Am Ende wird die<br />
Vermarktung stehen, die Grundstückseigner<br />
sind frei, über ihre Grundstücke entsprechend<br />
zu verfügen. Freilich nur so, wie es letzten Endes<br />
alle Mitglieder der GbR verabredet haben,<br />
immer natürlich im Sinne der gemeinsamen<br />
Vereinbarung. Für badenovaKONZEPT<br />
ist das ein neues Modell, vielleicht auch für<br />
etliche andere Projekte. Und auch Freiburgs<br />
Baubürgermeister zeigt sich angetan – solche<br />
Vorhaben wie die „Höhe“ lösen zwar nicht<br />
Freiburgs Wohnungsprobleme auf einen<br />
Schlag, aber es ist zumindest mal ein realistischer<br />
Lösungsansatz. Das ist, finden wir, ganz<br />
schön viel.<br />
Jörg Hemmerich<br />
Belletristik<br />
Schorlau/Die schützende Hand<br />
1 Kiepenheuer & Witsch<br />
Bjerg/Auerhaus<br />
2 Aufbau<br />
Moyes/Ein ganz neues Leben<br />
3 Rowohlt<br />
Sachbuch<br />
Kermani/Wer ist Wir?<br />
1 Beck‘sche Verlagsbuchhandlung<br />
Kermani/Ausnahmezustand<br />
2<br />
Beck´sche Verlagsbuchhandlung<br />
Lüders/Wer den Wind sät<br />
3 Beck‘sche Verlagsbuchhandlung<br />
Biographien<br />
Lindgren/Die Menschheit hat den Verstand verloren<br />
1 Ullstein<br />
Schweighöfer/100 Jahre leben<br />
2 Hoffmann und Campe<br />
Mankell/Treibsand<br />
3 Zsolnay<br />
Regionales<br />
Freiburger Glückswichtel<br />
1 JOJO<br />
Schlemmerreise mit dem Gutscheinbuch - Freiburg<br />
2 Kuffer Marketing<br />
Elsemann/Gaumenschmaus & Rachenputzer<br />
3 Rombach<br />
Taschenbücher Belletristik<br />
Meyerhoff/Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war<br />
1 Kiepenheuer & Witsch<br />
Seethaler/Ein ganzes Leben<br />
2<br />
Goldmann<br />
Strelecky/Das Café am Rande der Welt<br />
3<br />
dtv<br />
DVDs<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Honig im Kopf<br />
Warner Home Video<br />
Verstehen Sie die Béliers?<br />
Concorde Video<br />
Das Salz der Erde<br />
Euro Video<br />
Audio-CDs<br />
Adele/25<br />
1 Indigo<br />
Carmignola/Gabetta/Lazic - Beethoven/Triple Concerto<br />
2<br />
Sony Music<br />
Mariss Jansons - Neujahrskonzert 2016<br />
3 Sony Music<br />
Hörbuch<br />
Kling/Die Känguru-Chroniken<br />
1 Hoerbuch Hamburg<br />
Kling/Das Känguru-Manifest<br />
2 Hoerbuch Hamburg<br />
Meisterwerke der Weltliteratur<br />
3 Argon<br />
Zusammengestellt von der Buchhandlung Rombach,<br />
Freiburg<br />
Alle Titel – auch online – erhältlich unter<br />
www.buchhandlung-rombach.de<br />
usländer raus“, nein, so hieß die Kam-<br />
nicht, welche die Schweizer<br />
„Apagne<br />
Volkspartei des Christoph Blocher in den vergangenen<br />
Wochen losgetreten hatte. Es ging<br />
vielmehr um Ausländer, die gegen Schweizer<br />
Gesetze verstoßen und die sollten ohne weiteres<br />
Verfahren „ausgeschafft“ (ausgewiesen)<br />
werden können – auch bei Bagatelldelikten.<br />
Die Schweiz ist bekanntlich eine direkte Demokratie,<br />
stets entscheidet das Volk, ob Gesetze<br />
dieser Art auf den Weg gebracht werden<br />
oder eben nicht. Die Schweizer Bürger haben<br />
sich nun überraschend klar gegen die SVP-<br />
Initiative ausgesprochen, ihnen ging die rigide<br />
Ausweisungspolitik einfach zu weit. 62 Prozent<br />
der Wahlberechtigten waren an die Stimmurnen<br />
gekommen, fast 60 Prozent haben sich<br />
letztlich gegen das SVP-Projekt ausgesprochen.<br />
Das ist durchaus eine kleine Sensation: erste<br />
Umfragen hatten einen klaren Sieg der SVPler<br />
nahe gelegt, die wohl auch viel Geld in ein<br />
Gelingen der Initiative gesteckt hatten. Dann<br />
drehte sich die Stimmung. Es gab Gegenwind,<br />
liberale Schweizer machten Front gegen die<br />
platte Schwarz-Weiß-Initiative und sie überzeugten<br />
die Mehrheit der Stimmbürger. Es ist<br />
eine schwere Schlappe für die rechtspopulistische<br />
SVP und deren obersten Repräsentanten,<br />
dem Milliardär Christoph Blocher, der die<br />
Partei im Wesentlichen finanziert. Die Eidgenossenschaft<br />
kann die Probleme der Welt<br />
nicht einfach ausblenden – das ist ja die wahre<br />
SVP-Botschaft – sie steckt immer wieder mittendrin.<br />
Natürlich ist ein Ausländeranteil von<br />
fast 25 Prozent ein Problem, aber die kleine<br />
Schweiz kann wirklich gar nicht ohne jene<br />
mit fremdem Pass, die ihre Qualifikation und<br />
Arbeitskraft der Schweizer Wirtschaft zur Verfügung<br />
stellen. Viele Schweizer wissen das, sie<br />
waren es auch – übrigens fast in allen Kantonen<br />
– die der SVP eine so krachende Niederlage<br />
bereitet haben. Man sollte da nicht zu viel<br />
hineingeheimnissen, die nächste „Vernehmlassung“<br />
kann wieder ein völlig anderes Ergebnis<br />
haben. Aber vielleicht haben die Schweizer,<br />
doch ein Zeichen für ganz Europa gesetzt. Ein<br />
Zeichen nämlich dafür, dass Wähler sehr wohl<br />
mündige Bürger sind und kein Stimmvieh für<br />
alle möglichen populistischen Manöver. Im<br />
Schweizer Nachbarland Baden-Württemberg<br />
sind am 13. März Landtagswahlen. Da geht’s<br />
nicht um Ausschaffung, aber darum, ob eine<br />
rechtspopulistische Partei ins Parlament einzieht.<br />
Die Wähler sind gut beraten, ihr die Rote<br />
Karte zu zeigen …<br />
hem<br />
UNSERE FIRMENKUNDENBERATUNG<br />
HAT VIELE GESICHTER<br />
Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />
Oktober 2015<br />
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