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dog 6 sport Ausgabe 02/2013

Der Beginn von Canicross – Wir begleiten euch mit den ersten richtigen Trainingsschritten und zeigen euch wie wichtig Warm up / Cool down für den Sporthund ist. Wie ernähre ich Hunde, die Leistung bringen müssen, richtig und wo finden die ersten Rennen statt – Wir sagen es euch! Dazu gibt es einen Bericht über die Königsdisziplin im Zughudnesport, den Irondog und eine Geschichte der erfolgreichen Musherin Silvia Fürtwängler.

Der Beginn von Canicross – Wir begleiten euch mit den ersten richtigen Trainingsschritten und zeigen euch wie wichtig Warm up / Cool down für den Sporthund ist. Wie ernähre ich Hunde, die Leistung bringen müssen, richtig und wo finden die ersten Rennen statt – Wir sagen es euch! Dazu gibt es einen Bericht über die Königsdisziplin im Zughudnesport, den Irondog und eine Geschichte der erfolgreichen Musherin Silvia Fürtwängler.

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<strong>02</strong> | <strong>2013</strong> September-Dezember | 4,50 € Deutschland | Österreich 4,90 € | Schweiz 7,50 SFR<br />

<strong>dog</strong>&<strong>sport</strong> <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong> | <strong>2013</strong> September-Dezember<br />

<strong>dog</strong> & <strong>sport</strong><br />

Das Zughunde-Magazin<br />

IronDog<br />

Die Königsdisziplin<br />

im Zughunde<strong>sport</strong><br />

Silvia Furtwängler<br />

Yukon Quest:<br />

Niederlagen als Chance sehen!<br />

Canicross Teil1<br />

Die ersten<br />

Trainingsschritte<br />

CoachDog<br />

Perspektivwechsel<br />

mit Langzeitwirkung


Editorial<br />

Nun erscheint schon unsere zweite <strong>Ausgabe</strong> „Dog &<br />

Sport – Das Zughunde-Magazin“ und wir haben uns<br />

sehr über die viele positive Resonanz gefreut. Wir haben<br />

gemerkt, dass die Zeit reif ist für so ein besonderes Magazin.<br />

Wir knüpfen viele neue Kontakte zu Mushern,<br />

Zughundezentren und begeisterten Zughunde<strong>sport</strong>lern<br />

und alles dreht sich irgendwie nur noch um den Zughunde<strong>sport</strong><br />

in unserem Leben. Das kennt sicher jeder von<br />

euch. Ist man einmal infiziert, kommt man nicht mehr<br />

davon los.<br />

Viele neue Dinge entwickeln sich gerade im Zughunde<strong>sport</strong><br />

und wir wollen dazu beitragen, dass sich alles<br />

verbindet. Deswegen liegt ein Schwerpunkt in dieser<br />

<strong>Ausgabe</strong> darauf, euch Veranstaltungen vorzustellen,<br />

wie zum Beispiel den „Iron Dog“ in Österreich – der<br />

Königsdisziplin im Zughunde<strong>sport</strong>, der dieses Jahr zum<br />

dritten Mal stattfindet und immer mehr Anklang findet.<br />

Wer noch nicht fit genug dafür ist oder nur freizeitmäßig<br />

als Ausgleich den Zughunde<strong>sport</strong> betreibt,<br />

sollte sich dieses Ereignis trotz alledem nicht als Zuschauer<br />

entgehen lassen. Es macht Spaß, motiviert und<br />

verbindet. M an kann sich unter Gleichgesinnten austauschen<br />

und sich den ein oder anderen Tipp von erfahrenen<br />

Zughunde<strong>sport</strong>lern und Mushern einholen.<br />

Wir freuen uns euch auf einer der kommenden Veranstaltungen<br />

kennen zu lernen.<br />

Der Mensch, der Hund, die Natur…let`s GO !!!<br />

Eure Annick Busl<br />

Geschäftsführung<br />

Dog&Sport – Das Zughunde-Magazin<br />

Zughundezentrum Oberland<br />

Der Hundling - Wir lieben Hunde<br />

<strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> | 1


Inhalt<br />

Canicross 4<br />

Die ersten Trainingsschritte<br />

Interview: Silvia Furtwängler 10<br />

Yukon Quest: es ist mein Zuhause<br />

Wässern 16<br />

Wie wichtig ist es für einen Zughund?<br />

Iron Dog 18<br />

Die Königsdisziplin im Zughunde<strong>sport</strong><br />

Dog At Work 22<br />

Zugunde<strong>sport</strong><br />

Ernährung 26<br />

Futterzusammensetzung für den Sporthund<br />

Trainingsplan 28<br />

Aller Anfang ist üben<br />

22 Dog At Work<br />

46 The Flying<br />

Flokati<br />

38 Nicht nur was für Hütehunde 40 CoachDog<br />

32 Vorbeugen ist besser<br />

18 Nur die Harten kommen in den Garten<br />

4 Die ersten Trainingsschritte<br />

Warm-Up / Cool-down 32<br />

Sinnvolle Verletzungsvorbeugung<br />

Checkliste 35<br />

Ich packe in meinen Rucksack...<br />

Longieren 38<br />

Kopfarbeit nicht nur für Hütehunde<br />

CoachDog 40<br />

Der Hund als Manager-Coach<br />

Ein Briard zieht 46<br />

The Flying-Flokati<br />

Vorschau 48<br />

10 Niederlagen als Chance sehen<br />

Impressum 49<br />

2 | <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong>


CaniCross Teil 1 - Trainingsvorbereitung<br />

CaniCross Teil 1 - Trainingsvorbereitung<br />

Die ersten Trainingsschritte<br />

für Mensch und Hund<br />

Übersetzt bedeutet<br />

Canicross (Canis = Hund +<br />

Cross = Gelände) der<br />

Geländelauf mit Hund<br />

bzw. Trailrunning mit<br />

Hund. Beim Canicross arbeiten<br />

Mensch und Hund<br />

auf mehreren Ebenen zusammen.<br />

Dabei zieht der<br />

Hund seinen Partner und<br />

unterstützt kraftvoll die<br />

Laufleistung.<br />

Bild: © www.hun<strong>dog</strong>rafie.de<br />

Bevor man sich entschließt, den Geländelauf mit<br />

Hund selber auszuprobieren, gibt es einige wesentliche<br />

Dinge zu beachten. In den drei folgenden Teilen<br />

Trainingsvorbereitung, Trainingsmethodik und Wettkampf<br />

findet jeder wertvolle Informationen und Tipps,<br />

welche auch in Ausbildungsseminaren zum Thema<br />

„Geländelauf mit Hund“ vermittelt werden.<br />

Was kann ich – und was kann mein Hund?<br />

Sehr oft werde ich vom Hundebesitzer gefragt, ob<br />

sein Hund für den Canicross Sport geeignet ist. Das<br />

ist kurz und knapp beantwortet. Wenn der Hund gesund<br />

ist, kann jeder Hund rasseunabhängig mit seinem<br />

Herrchen durchs Gelände jagen. Wenn wir mit unseren<br />

Hunden arbeiten und von ihm eine Arbeitsleistung abverlangen,<br />

haben wir eine gehobene Verantwortung<br />

gegenüber unserem Partner. Um Sportunfälle, Verletzungen<br />

und Überanstrengungen zu vermeiden, muss<br />

ich mir einige vorbereitende Gedanken zu meinem Trainingspartner<br />

machen- und das vor jeder Trainingseinheit.<br />

Wir beginnen mit der Einschätzung der aktuellen Leistungsfähigkeit<br />

unserer Hunde. Dazu gehört insbesondere:<br />

• Genetische Veranlagung zum Laufen<br />

• Alter<br />

• Gesundheitszustand<br />

• Stand der trainierten Kraft und Ausdauer<br />

• Ernährung<br />

• Wasseraufnahme<br />

• Temperaturempfindlichkeit<br />

• Lauffreude und Motivationsquellen<br />

• Regenerationsfähigkeit<br />

Der Hund und seine genetische Veranlagung zum<br />

Laufen<br />

In den bekannten Entwicklungslinien der Hunderassen<br />

kann man eine grundlegende Tendenz für die bevorzugte<br />

Einsetzbarkeit der Hunde ableiten. Ohne auf<br />

die individuellen Eigenschaften und Charakter eines<br />

Hundes einzugehen, gibt es Hunderassen, welche in<br />

der Lage sind, lange Distanzen (Longdistanz) von hundert<br />

Kilometer an einem Tag über Eis und Schnee zu<br />

laufen. Diese Ultra’s laufen rhythmisch im Wolfstrab<br />

bei bis zu 18 km/h. Die körperlichen Voraussetzungen<br />

und der unbändige Wille lange Distanzen zu laufen ist<br />

diesen Hunden von Geburt an gegeben und kann in<br />

der Regel austrainiert werden.<br />

In der schnellen Mitteldistanz ist ein anderes Level von<br />

Kraft und Ausdauer erforderlich. Diese Hunde sind in<br />

der Regel etwas kleiner und arbeiten mit einem kräftigen<br />

Abdruck bei konstant hoher Geschwindigkeit. Diese<br />

Mitteldistanz-Hunde laufen ihre Trails mit einem<br />

Durchschnitt von weit mehr als 20 km/h.<br />

In der europäischen Canicross-Spitze auf den Sprintbzw.<br />

Kurzstrecken, sind heute überwiegend muskelstarke<br />

große Sprinter auf dem Treppchen vertreten.<br />

Diese Hunde sind in der Lage, den Partner kraftvoll mit<br />

hoher Geschwindigkeit über die gesamte Shortdistanz<br />

auch über die schwersten Trails zu „reißen“. Mensch<br />

und Hunde dieser Leistungsklasse erreichen schier unglaubliche<br />

Laufzeiten im Gelände. Dieser Geschwindigkeitsrausch<br />

bleibt jedoch nur wenigen Teams in Europa<br />

vorbehalten, da die hohe Geschwindigkeit Menschen<br />

schnell an ihre körperlichen Grenzen bringt.<br />

Der Breiten<strong>sport</strong>, also wir Hobbyläufer, mit unseren<br />

lauffreudigen Hunden fangen da mal ganz gemäßigt<br />

an und bewältigen nach einiger Übung auch die Distanzen<br />

zwischen 2 km und 8 km. Diese Strecken sollte<br />

jeder gesunde und trainierte Hund im mittleren Alter<br />

im Freilauf locker traben. Beim Canicross Training<br />

kommt für die Hunde eine neue, kraftraubende Aufgabe<br />

„das Ziehen des Partners“ hinzu. Und die neue<br />

Art der Fortbewegung muss erst in vielen Trainingseinheiten<br />

aufgebaut werden.<br />

Bei Trainingsbeginn verfügt der Hund noch nicht über<br />

eine ausgebildete Zugmuskulatur. Die Zugbelastung<br />

sollte den Hund niemals stark überfordern. Nicht nur<br />

dass es durch ständige Überanstrengungen zu Fehlhaltungen,<br />

schweren chronischen Muskelverletzungen<br />

und Sehnenreizungen kommen kann, viel ungünstiger<br />

ist die Konditionierung einer schmerzhaften Erfahrung,<br />

die den Hund in der Lauffreude dauerhaft hemmen<br />

kann.<br />

Das Alter<br />

Hundewelpen werden spielerisch auf den Zughunde<strong>sport</strong><br />

vorbereitet. Dazu gehören insbesondere<br />

das Bezugstraining, Gehorsamstraining, das Training<br />

der Richtungskommandos, das Training der Futter- und<br />

Wasseraufnahme und das Lösen auf Kommando. Eine<br />

Gewöhnung an das Zuggeschirr kann sich in einem Alter<br />

von 9 Monaten anschließen. Dabei wird das Geschirr<br />

behutsam und mit viel Lob angezogen.<br />

Die erste sanfte Zugbelastung soll bei jungen Hunden<br />

erst zwischen dem 12. Monat und 18. Monat erfolgen.<br />

Junge Hunde neigen dazu in der Zugarbeit ungehemmt<br />

die volle Leistung zu geben. Kommt in dieser Zeit der<br />

Ehrgeiz des Hundehalters im Training dazu, sehen wir<br />

schon einmal Junghunde zusammengebrochen auf<br />

dem Trail liegen. Deshalb gilt, den Hund immer methodisch<br />

von geringer Belastung zu mehr Belastung<br />

aufzubauen.<br />

Im Alter von 2 – 4 Jahren geht ein Canicrosshund voll<br />

ausgebildet und austrainiert an den Start. In diesem<br />

Zeitraum arbeiten wir gezielt auf die Herausforderungen<br />

der ausgesuchten Wettkämpfe hin und entwickeln<br />

individuelle Trainingspläne. Es handelt sich um die<br />

<strong>sport</strong>liche Hochsaison unserer Laufpartner.<br />

Danach nimmt die Leistungskurve schon langsam wieder<br />

ab. Für den Hundehalter heißt es jetzt erst recht<br />

verantwortungsvoll mit den verbleibenden Ressourcen<br />

des Hundes zu arbeiten. In unserem täglichen Gespanntraining<br />

haben wir einige ältere Hunde aus dem Schlittenhundeteam<br />

herausgenommen und im Canicross<br />

trainiert. Diese Hunde freuen sich über die ideale Anschlussverwendung<br />

und setzen ihre Fähigkeiten hervorragend<br />

ein.<br />

Der Gesundheitszustand<br />

Bevor ihr mit dem Hund den Zughunde<strong>sport</strong> trainiert, ist ein<br />

Gesundheitscheck beim Tierarzt und/oder Physiotherapeuten<br />

ratsam. Nur er kann feststellen, ob das Herz-Kreislaufsystem,<br />

etwaige Fehlhaltungen oder aktuelle Krankheiten des<br />

Hundes vorliegen.<br />

Zusätzlich solltet ihr euren Hund vor jedem Training beobachten,<br />

ob es Auffälligkeiten im Verhalten des Hundes gibt. Nicht<br />

ausreichende Wasser- und Futteraufnahme, Inaktivität und<br />

eine gedrungene Ausdrucksform können zu beachtende Warnzeichen<br />

sein. Ist der Hund „gut drauf“, können wir starten.<br />

4 | <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> | 5


CaniCross Teil 1 - Trainingsvorbereitung<br />

Status Quo der trainierten Kraft und Ausdauer<br />

Es gibt viele ambitionierte Sportler, die auf den Hund<br />

gekommen sind und nun gerne zusammen mit dem<br />

Hund trainieren möchten. Oft kommt es vor, dass der<br />

Hundehalter die Leistungsfähigkeit seines Hundes<br />

ganz falsch eingeschätzt bzw. überschätzt hat.<br />

Hierbei empfehle ich dem Anfänger eine Betrachtung<br />

der bisher schon geleisteten Laufaktivitäten.<br />

Läuft der Mensch 5 km locker durch und der Hund im<br />

Freilauf locker mit, so ist das schon ein toller Trainingserfolg.<br />

Fangen wir aber mit dem Canicross an, beginnen<br />

Mensch wie Hund im Training mit wesentlich kürzeren<br />

Strecken. Ihr müsst davon ausgehen, dass euer<br />

Hund das Ziehen einer Last anfangs als sehr kraftraubend<br />

erlebt und seine Muskeln nach wenigen Minuten<br />

übersäuern und viele kleine Muskelfasern verletzt<br />

werden.<br />

Auch der Mensch kann ein toller 10 km Läufer sein,<br />

aber wehe er läuft zum ersten Mal im Widerstandstraining<br />

mit dem Hund! Wirklich viele meiner zweibeinigen<br />

Schützlinge hatten unerwartet nach dem „Ersten<br />

Mal“ so starke Muskelschmerzen, dass wir ihm am Folgetag<br />

von der Toilette hoch helfen mussten. Also entwerfen<br />

wir unseren Trainingsplan bewusst Step by<br />

Step. Wir fordern aber überfordern nicht.<br />

Die Ernährung<br />

Auch für das Essen, Trinken sowie das Lösen gibt es Hundekommandos.<br />

Warum? Im Zughunde<strong>sport</strong> kann es<br />

wichtig werden, die Hunde optimal auf einen spezifischen<br />

Wettkampf vorzubereiten. Einen kurzen und harten Sprint<br />

um 09.00 Uhr am Morgen wird ein Hund mit vollem Magen,<br />

voller Blase und vollem Darm weniger stark laufen als ein<br />

optimal vorbereiteter Hund.<br />

Wie sehen die Futtergaben aus, um mit Zugriff auf sofortund<br />

langfristig verwertbare Energie den Hund vorzubereiten?<br />

Sicher hat da jeder Hunde<strong>sport</strong>ler sein eigenes Konzept.<br />

Aber was alle Hunde üben sollten ist das Essen, Trinken<br />

und Lösen auf Kommando.<br />

Für den Hundebesitzer gilt der Grundsatz, den Hund bis 4<br />

Stunden vor einem Lauf keine Hauptmahlzeit zu geben, um<br />

die Gefahr einer Magendrehung zu mindern, sowie die Leistungsbereitschaft<br />

und die Blutversorgung des Hundes nicht<br />

zu beeinträchtigen. Täglich hart trainierende leistungsorientierte<br />

Hunde haben einen höheren Energiebedarf und benötigen<br />

ein nahrhaftes, mit Proteinen angereichertes und gut<br />

verdauliches Futter. Die aus dem Futter verfügbare Energie<br />

ist der Grundbaustein für eine hervorragende <strong>sport</strong>liche<br />

Leistung. Zusammen mit einem angepassten Fütterungstiming<br />

kann man auch große Herausforderungen meistern.<br />

Unsere Hunde im Breiten<strong>sport</strong> sind davon jedoch ausgenommen.<br />

Ihnen reicht ihr ausgewogenes Basisfutter, ein zusätzliches<br />

gesundes Leckerchen und Zuwendung zum<br />

Tagesausklang.<br />

Die Wasseraufnahme<br />

Noch wichtiger wie das Füttern der Hunde ist die<br />

Wasseraufnahme. Hat der Hund vor einem Training<br />

oder Wettkampf zu wenig getrunken, neigt er bei hoher<br />

Belastung schnell einzubrechen. Das sollten wir unbedingt<br />

vermeiden. Wenn ihr den Hund trocken füttert<br />

und einen Napf Wasser daneben stellt, kann es sein,<br />

dass er nur „schlabbert“ aber die notwendige Wassermenge<br />

nicht trinkt. Wenn ihr die Aufnahme der Wassermenge<br />

erhöhen wollt, gebt die gewünschte Menge<br />

Wasser zusammen mit dem Futter in einen Napf.<br />

Etwa 1-2 Stunden vor einem Wettkampf oder Training<br />

stellt ihr dem Hund eine geschmackvolle Hundesuppe<br />

zur Verfügung und „wässert“ den Hund. So wird der<br />

Wasserbedarf gedeckt und der Mineralienhaushalt<br />

nochmal aufgefüllt. Das Trinken aus stehenden Gewässern<br />

sollte soweit es geht vermieden werden, weil hier<br />

belastende Keime lauern.<br />

Temperaturempfindlichkeit<br />

Die Körpertemperatur eines Hundes liegt etwas höher<br />

als bei einem Menschen. Über Schweißdrüsen,<br />

welche zur Regulierungen der Körpertemperatur dienen<br />

könnte, verfügt der Hund nicht. Er reguliert die<br />

Temperatur überwiegend über die Pfoten und den<br />

Atem. Er hat es also um einiges schwerer als der<br />

Mensch, um an einem warmen Tag mit hoher Luftfeuchtigkeit<br />

oder direkter Sonneneinstrahlung über<br />

den Trail zu kommen oder überhaupt zu trainieren. Die<br />

Leistungstreue eines Hundes gepaart mit dem Ehrgeiz<br />

eines menschlichen Vollblut<strong>sport</strong>lers hat schon so manchem<br />

Hund das Leben gekostet. Ohne warnende Anzeichen<br />

kann der Hund kollabieren und zusammenbrechen.<br />

Extrem niedrige Temperaturen können ebenfalls<br />

sehr gefährlich für Hunde werden. Ein Husky kann über<br />

seine körperliche Ausstattung und energiereiche Kost<br />

viel kompensieren, doch auch bei Huskys geht bei sehr<br />

kalten Temperaturen die Erschöpfung viel schneller in<br />

die Knochen und die Reserven schwinden. Also wenn<br />

ihr startet, berücksichtigt unbedingt den Faktor Außentemperatur.<br />

Sicher ist, wirkt der Hund erschöpft,<br />

orientierungslos oder taumelt, sofort die Belastung<br />

einstellen und die Regulierung der Körpertemperatur<br />

von außen unterstützen.<br />

Regenerationsfähigkeit<br />

Wie der menschliche Sportpartner braucht der<br />

Hund einen angemessenen Wechsel von Leistung<br />

und Ruhe, Anspannung und Entspannung, Einatmen<br />

und Ausatmen. Im Idealfall nimmt sich der Hund nach<br />

einem harten Arbeitstag und vor einem anstrengenden<br />

Wettkampf 8 – 9 Stunden Ruhe und Schlaf. Nach jedem<br />

Training solltet ihr die beanspruchte Muskulatur des<br />

Hundes abstreichen und auf Verhärtungen und Verklebungen<br />

untersuchen und ggf. behandeln. Die Pfoten<br />

werden auf Risse und Verletzungen untersucht. Durch<br />

eine hohe Zugbelastung sind die Pfoten schnell verletzt.<br />

Gerade Asphaltwege, Schotter und Splitt sowie<br />

vereisten Schnee solltet ihr möglichst meiden oder dem<br />

Hund Booties anziehen. Diese Pfotenüberzieher sollte<br />

ohnehin jeder Hundeführer im Erste-Hilfe-Paket<br />

mitführen.<br />

Lauffreude und Motivationsquellen<br />

Ein ausgeruhter und gut ernährter Hund ist in der Regel<br />

aktiv, aufmerksam und spiel- bzw. leistungsbereit.<br />

Jetzt können wir ihm mit Aufgaben kommen, die<br />

er gerne aufnimmt und umsetzt.<br />

Das Spiel Canicross heißt: „Zieh deinen Partner“.<br />

Grundvoraussetzung ist, dass er die gestellte Aufgabe<br />

mit einem Kommando verbindet und versteht. Das Verstehen<br />

der Aufgabe geht nur durch wiederholendes<br />

Üben. Schritt für Schritt. Übungshilfen können am Anfang<br />

der Zugarbeit die Laufgemeinschaft mit anderen<br />

Hunden sein. Hier versteht der Hund durch Abschauen<br />

und Gruppendynamik sehr schnell, was von ihm gefordert<br />

wird. Hunde mit ausgeprägten Hüteverhalten<br />

oder Jagdtrieb lernen die Aufgabe „ziehen“ schneller<br />

durch das Nachlaufen. Dabei läuft der Hundebesitzer<br />

allein ein Stück vor seinem Hundepartner und der<br />

Hund wird durch eine beliebige zweite Person am Gurt<br />

geführt.<br />

6 | <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> Bild: © www.hun<strong>dog</strong>rafie.de<br />

Bild: © www.hun<strong>dog</strong>rafie.de<br />

<strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> | 7


CaniCross Teil 1 - Trainingsvorbereitung<br />

CaniCross Teil 1 - Trainingsvorbereitung<br />

Einige andere Hunde lernen durch das Spiel „Futter erreichen“<br />

sehr schnell. Hier legen wir ein wenig Futter<br />

zusammen mit dem Hund ab. Gehen 5-10 Meter zurück<br />

und nehmen die Startposition ein. Auf Kommando<br />

zieht der Hund seinen Partner zum Futter und wird gelobt.<br />

Die Entfernung wird dabei stetig erhöht, bis der<br />

Hund das Kommande „ziehen“ angenommen hat. Natürlich<br />

sollen die ersten Übungen leicht und mit viel<br />

Lob und Freude vermittelt werden.<br />

Was ist mit der Selbsteinschätzung des Sportlers?<br />

Der Canicross ist eine Laufform mit spezieller Lauftechnik,<br />

die ihr gezielt und effektiv trainieren<br />

müsst, um euch sicher und flüssig im Gelände bewegen<br />

zu können. Hier sind nicht nur der allgemeine Ausdauerlauf<br />

zu trainieren, sondern auch Laufintervalle, Bergläufe<br />

und Tempowechsel. Auch Krafttraining steht auf<br />

dem Trainingsprogramm. Die Stützmuskulatur der Fußgelenke,<br />

die Waden und Oberschenkel müssen wir aufbauen<br />

und ganz wichtig, die Stützmuskulatur im<br />

Rumpf/Lendenbereich muss bei den meisten Neueinsteigern<br />

erst neu definiert werden. Ein Canicrosslauf<br />

mit Hund über 5000 Meter ist in keinem Fall mit einem<br />

5000 Meter Straßenlauf zu vergleichen.<br />

Der Laufschritt wird durch den Zug des Hundes spürbar<br />

länger und die Grundgeschwindigkeit erhöht. Diese<br />

ungewohnte Art des Laufens beansprucht den Bewegungsapparat<br />

um ein Vielfaches mehr als das normale<br />

Joggen und übersäuert die Muskulatur auch bei geübten<br />

Läufern sehr schnell.<br />

Untrainiert kommt es zur schnelleren Ermüdung und<br />

das Verletzungsrisiko steigt. Ähnlich wie ein Dreispringer<br />

in der Leichtathletik trainieren wir uns nach und<br />

nach an die neue Lauftechnik heran. Gute Canicrossläufer<br />

werden von ihren starken Hunden durchs Gelände<br />

gezogen und kommen auf Durchschnittsgeschwindigkeiten<br />

von über 20 km/h im Gelände. Das entspricht<br />

der Laufleistung des Olympiasiegers im 5km Lauf ohne<br />

Hund.<br />

Mit diesem Wissen geht ihr ans Werk. Fangt behutsam<br />

mit dem Aufbautraining an. Nehmt euch mindestens<br />

2-3 Monate Zeit für das Gewöhnungstraining.<br />

Die Canicrossausrüstung<br />

Der Canicross Sport hat ein großes Entwicklungspotenzial.<br />

Das hat auch die Ausrüster motiviert, neue Produkte<br />

auf den Markt zu bringen. Mittlerweile gibt es<br />

ausgezeichnetes Trailschuhwerk und Trailrunningbekleidung<br />

im Angebot.<br />

Beim Walken und Laufen wird ein Canicrossgürtel getragen.<br />

Er sollte aus atmungsaktiven reißfestem Material<br />

bestehen. Unter dem Gurt darf sich keine Flüssigkeit<br />

sammeln können, was die Verwendung eines<br />

Neoprengürtels ausschließt. Geeignet sind Gürtel aus<br />

ultraleichten aber robusten Kunstfasen im Außenbereich<br />

und atmungsaktive Meshmaterialien zur Polsterung<br />

und Flüssigkeitsableitung. Der Gurt muss gut und<br />

sicher sitzen. Achtet besonders auf die Beinbänder<br />

bzw. Bandfeststeller. Die sollten beim Laufen also während<br />

der Zugarbeit nicht verrutschen oder sich sogar<br />

öffnen. Die Gürtelbreite muss mindestens 7 cm im Rücken<br />

betragen und den Zugdruck im unteren Lendenbereich<br />

verteilen. Die neuesten Gurtentwicklungen wie<br />

die Canicross-Pant senken den Zugpunkt noch etwas ab<br />

und ziehen so mehr das Gesäß auf Höhe der Hüftknochen<br />

nach vorne. Das unterstützt den Läufer in der<br />

Lauftechnik beim Canicross enorm. Bei breiten Beckenknochen<br />

und starken Beinen kann das jedoch unangenehm<br />

werden, da die Oberschenkel stark zusammengedrückt<br />

werden können. Wer damit keine<br />

Schwierigkeiten hat, ist mit einer schicken Gürtel-Pant<br />

gut beraten. Probiert den Gurt eurer Wahl unter vollem<br />

Zugdruck über eine längere Laufstrecke aus. Falls<br />

danach der Gurt noch angenehm sitzt und alles stimmt,<br />

sollte der Gurt der Richtige sein.<br />

Dann braucht ihr einen Paniksnap. Dieser wird am Canicrossgurt<br />

angebracht. In Gefahrensituationen könnt<br />

ihr euch von eurem Hund lösen. Der Panikhaken muss<br />

mit dem Gurt und nicht fest mit der Leine verbunden<br />

sein, da die Metallkarabiner sonst beim Lösen der gespannten<br />

Leine in den Hund schießen könnten. Die Canicrossleine<br />

ist 2 Meter lang und hat einen Rückstossdämpfer<br />

eingearbeitet. Dieser dient dazu ruckartige<br />

Bewegungen zu absorbieren um den Mensch und<br />

Hund vor Verletzungen zu schützen. Die Leine wird in<br />

das Zuggeschirr am Rutenansatz des Hundes<br />

eingehakt.<br />

Die Zughundegeschirre für den Hund gibt es in vielen<br />

Ausführungen und Qualitäten. Im Canicross Sport kommen<br />

insbesondere die sogenannten Fastergeschirre<br />

zum Einsatz. Das Fastergeschirr ist ein sehr leichtes Zuggeschirr<br />

mit höchster Bewegungsfreiheit im Rücken<br />

und den Flanken des Hundes. Der Hund wird auf Höhe<br />

der Rutenwurzel mit der Leine verbunden. Das verhindert<br />

ein störendes Schlagen der Leine auf den Rücken<br />

oder die Rute des Hundes. Die wenigen ideal am Hund<br />

gesetzten Auflagepunkte der Fastergeschirre bieten<br />

eine sehr gute Kraftübertragung und verhindern Fehlhaltungen<br />

und Verletzungen. Das Hundegeschirr sollte<br />

individuell von einem Fachmann angepasst werden.<br />

Mit dem Wissen, was vor einem Canicross Training zu<br />

beachten ist, können wir im Canicross Teil II Trainingsmethodik<br />

mit der Startposition beginnen.<br />

Bild: © www.hun<strong>dog</strong>rafie.de<br />

© Ingo Babbel<br />

canicross-outdoor<strong>sport</strong>s<br />

www.canicross-nrw.de<br />

8 | <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> | 9


Interview Furtwängler<br />

Interview Furtwängler<br />

Silvia Furtwängler<br />

Niederlagen als Chance sehen!<br />

Ich werde immer wieder<br />

gefragt welches Rennen<br />

gefällt dir am besten und<br />

spontan sage ich dann immer<br />

– das Yukon Quest.<br />

Boris Becker sagte immer<br />

das Wimbledon Stadion sei<br />

sein Wohnzimmer, genauso<br />

fühle ich beim Yukon<br />

Quest. Es ist mein Zuhause.<br />

10 | <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> | 11


Silvia Furtwängler<br />

20<strong>02</strong> flog ich nach Whitehorse und trainierte dort eine<br />

Weile. Ich hatte das große Glück mit einigen Top-Mushern<br />

trainieren zu können. Ich lernte extrem viel und<br />

bin bis heute noch dankbar darüber. Einfach war es<br />

dennoch nicht immer, alleine, kein Doghandler, von der<br />

Familie getrennt. Ich bin ein Familienmensch und speziell<br />

an Weihnachten fehlte mir die Familie. Aber da war<br />

noch Nicolas Vanier, er hatte sich auch für das Quest<br />

angemeldet und drehte gerade am Yukon den Film<br />

„Der letzte Trapper“. Irgendwie haben wir uns dort<br />

kennen gelernt. Er lud mich dann bei ihm zu Weihnachten<br />

ein. Es war ein traumhaftes Weihnachtsfest, die<br />

ganze Crew und seine Familie waren dort. So ein lustiges<br />

Weihnachtsfest hatte ich schon lange nicht mehr.<br />

Bevor es an den Start geht, müssen die Hunde durch<br />

Der Gedanke, das Quest zu fahren, war schon immer<br />

in mir, aber als ich vor vielen Jahren mit dem Schlittenhunde<strong>sport</strong><br />

anfing, war es einfach nur ein Traum.<br />

Träume sagt man soll man ab und an mal leben und ich<br />

erfüllte mir diesen Traum 2001.<br />

Gut, das war eher ein Albtraum, doch man kann auch<br />

etwas daraus lernen und meine Aufgabe in Dawson<br />

war, heute so gesehen, das Beste, was mir passieren<br />

konnte. Ich habe gelernt, viel gelernt, habe die „Niederlage“<br />

als Chance gesehen, es besser machen zu wollen<br />

und auch zu können.<br />

Als ich 2001 an der Ziellinie stand und Dean Osmar mitten<br />

in der Nacht über die Ziellinie fuhr, war mir klar ich<br />

muss wieder kommen, genau das will ich erleben und<br />

fühlen und zwar mit meinem eigenen Team.<br />

Mission Yukon Quest<br />

Zurück in Deutschland, startete ich gleich die Mission<br />

Yukon Quest 2003. Es gab einige bekannte Musher,<br />

die mich anriefen: „Silvia ich habe noch ein oder zwei<br />

Hunde, die packen meinen Speed nicht“, oder sie hatten<br />

eine Macke. Ich für mein Teil dachte, ne Macke habe ich<br />

auch und was ist nicht mehr schnell?<br />

Ich sammelte regelrecht die Hunde auf, die eben für andere<br />

nicht mehr gut genug waren.<br />

Ich weiß noch genau, wie es war, das erste Mal einzuspannen.<br />

Ich bin gerade mal 10 Meter weit gekommen,<br />

da hatte ich schon die erste Beisserei: „ok Doggies, das<br />

machen wir dann noch mal“. Es ging zurück nachhause,<br />

war ja nicht weit, dann kurz warten und wieder einspannen...he<br />

super, wir sind ganze 50 Meter weit gekommen,<br />

bis die erste Beisserei losging. „Tja Jungs und Mädels, das<br />

könnt ihr gerne so weiter machen, aber glaubt mir, wir<br />

machen das so lange, bis es funktioniert.<br />

Der eine oder andere Musher hatte dies mit bekommen<br />

und ich hörte die Kommentare: „Das wird nie gut gehen,<br />

ein Haufen zusammengewürfelter Hunde. Was bildet die<br />

sich ein, warum glaubt die, das das funktioniert?“ Tja<br />

ganz einfach, weil ich an mich glaubte und ich den Hunden<br />

vertraute. So einfach war das und ist es immer noch.<br />

Nach 2 Jahren hatte ich mein Team komplett, von Beissereien<br />

keine Spur mehr. Gut, der eine oder andere hatte<br />

wirklich eine Macke, aber es wurde toleriert und es funktionierte<br />

bestens.<br />

den Vet-Check kommen. Als ich dort mit meinen Hunden<br />

ankam, schauten einige Vets etwas skeptisch. Ich<br />

hatte houndige Hunde in meinem Team. Minni, Chicco,<br />

Bix, Jeddy, alles Hunde die nicht aussahen wie die typischen<br />

Alaskan Husky. Kein unendliches Fell, eher drahtig<br />

im Körperbau.<br />

Sie beschlossen, dass sie noch mal darüber nachdenken<br />

müssten und teilten mir dann nach einem Meeting mit,<br />

dass sie es versuchen würden. Sie würden selbstverständlich<br />

mehr auf mein Team schauen als auf andere,<br />

ob dies o.k. für mich sei. Klar war das o.k.<br />

12 | <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> | 13


Silvia Furtwängler<br />

Silvia Furtwängler<br />

Es geht los<br />

Dawson<br />

Nach diesem kleinen Stop kam ich in Dawson mit 13<br />

glücklichen Hunden an.<br />

In Dawson muss man eine 36 stündige Pflichtpause einlegen.<br />

Dies ist der einzige Checkpoint, wo die Doghandler<br />

einem helfen dürfen. Hier darf man die Hunde ausspannen,<br />

sie dürfen unter einem Zelt im warmen Stroh liegen.<br />

Sie werden rundum versorgt von den Mushern, aber besonders<br />

von den Doghandlern. Diese Menschen leisten so<br />

viel, müssen die Macken und Launen der Musher ertragen,<br />

sind Seelentröster, wenn man einfach nur jemanden<br />

zum zu Hören braucht. Hier an dieser Stelle einfach mal<br />

Danke an alle Doghandler. Ohne euch wären solche Rennen<br />

nicht möglich.<br />

Am 09. Februar 2003 war es dann soweit. Ich stand<br />

an der Startlinie und war mir 100% sicher, dass ich<br />

es mit diesem „Chaoten-Team“ schaffen werde.<br />

Als zusätzliche Ausrüstung habe ich für meine Leaderin<br />

Minni noch einen Kinderschlafsack von Jack Wolfskin<br />

mitgenommen. Minni war neben Caruso einer meiner<br />

wichtigsten Hunde im Team. Mit ihr und Caruso, einem<br />

reinrassigen Siberian Husky, wusste ich, werde ich<br />

ankommen!<br />

Checkpoint Braeburn<br />

Was soll ich sagen, alles lief super. Fast alle Hunde topfit,<br />

ich musste nur einen Hund dropen. Peages. Hier<br />

genoss ich erstmals einen von den legendären Cinnamon<br />

Roll, die so groß sind, dass ich mir den Rest einpacken ließ<br />

als Trailnahrung. Gefroren schmecken die auch nicht<br />

schlecht.<br />

und darunter kann sich wieder Wasser und eine Lage Eis<br />

befinden, aber eben auch nur Wasser. Gerne fährt man da<br />

nicht durch. Ich fuhr durch und zwei meiner Hunde, Odin<br />

und Zeus, waren der Meinung: Ok ich spring nach links<br />

und du nach rechts...was dazu führte, dass die hinteren<br />

sich auch nicht einig waren und Schwups lagen wir im<br />

Wasser...bei minus 40 Grad...wunderbar. Gott sei Dank<br />

wusste ich, dass nicht weit von hier eine Trappercabin war.<br />

2001 war ich auch schon mal dort, aber unter viel schlechteren<br />

Bedingungen. So fuhr ich dort erstmal hin, versorgte<br />

die Hunde und löste das Eis von den Geschirren.<br />

Endlich konnte ich rein in die Hütte. Nur waren dann meine<br />

Nieren der Meinung, dass sie bei der Wärme anfingen<br />

richtig zu arbeiten. Blöd nur, dass meine Reißverschlüsse<br />

zugefroren waren. Gemeinsam, der Trapper und ich, versuchten<br />

wir irgendwie das Eis weg zu bekommen. In letzter<br />

Minute oder sagen wir mal so kurz vor dem ersten<br />

Tropfen gelang es mir raus zu gehen und alles seinem freien<br />

Lauf zu lassen.<br />

Das sind die kleinen Dinge beim Yukon Quest, wo man<br />

sich erstmals keine Gedanken darüber macht.<br />

Nach 36 Stunden Pause ging ich mit 11 ausgeruhten<br />

Hunden auf die 2 Teilstrecke in Richtung Ziellinie und<br />

ich fuhr nicht als letzte raus....es waren noch einige<br />

Musher hinter mir. Jetzt war mir klar, egal was passiert,<br />

ich komme an.<br />

Inzwischen hatte es sich rum gesprochen, dass ich meine<br />

Minni immer in den Schlafsack packte, ein Bild für<br />

die Götter, aber was soll`s, wenn es hilft warum nicht<br />

sagten sie...ja und es half, besonders nach dem die<br />

Temperaturen tief in den Keller gingen, minus 50 Grad.<br />

Yeddy und Balu hatte ich genau wegen diesen Temperaturen<br />

in Dawson gelassen.<br />

Endlich, nach 3 Tagen war ich am berüchtigten Eagle<br />

Summit. Früh am Morgen klomm ich den Anstieg herauf<br />

und dachte, dass ich es geschafft hätte, bis ich um<br />

die Kurve von einem Plato kam. Lang war es nicht, aber<br />

sehr steil. Sofort schoss es mir durch den Kopf: „Das<br />

schaffen wir nie.“ Und auch dies war mir eine Lehre für<br />

die Zukunft...du darfst es denken aber deine Körpersprache<br />

muss sagen...was für ein Scheiß, aber Jungs<br />

und Mädels das schaffen wir. Zu diesem Zeitpunkt ging<br />

meine negative Einstellung direkt auf die Hunde über...<br />

ok wenn der Boss schon nicht denkt, dass wir das schaffen,<br />

warum sollen wir uns dann den Hintern aufreißen.<br />

Und Schwups lagen alle Hunde.<br />

Ich rappelte mich wieder auf und besann mich auf meine<br />

Kräfte des positiven Denkens. Kayla war ja noch hinter<br />

mir. Ich wartete, bis sie kam und gemeinsam erklommen<br />

wir den Eagle Summit.<br />

Wie sagte so schön ein Reporter von BBC North: Es dauerte<br />

ein paar Stunden, dann fuhren Kyla und Silvia gemeinsam<br />

über die Ziellinie....na gut es lag noch der Rosebut<br />

Summit vor uns, der nicht minder steil ist als der<br />

Eagle, aber egal. Nach 13 Tagen, 8 Stunden und 31 Minuten<br />

überfuhr ich mit 9 Hunden tanzend die Ziellinie<br />

in Braeburn.<br />

Ich bin immer noch stolz auf mein Team, das es mir ermöglicht<br />

hat meinen Traum vom Yukon Quest zu leben.<br />

Danke Doggies, auch wenn nur noch 2, Odin und<br />

Zeus, leben weiß ich wir werden immer vereint sein,<br />

egal wo auch immer ihr jetzt seid.<br />

Mit 13 Hunden ging es weiter in Richtung Carmarks. Es lief<br />

wie am Schnürchen, das was ich trainiert habe, meine Erfahrung<br />

vom ersten Quest, dies alles führte dazu, dass ich<br />

das Gefühl hatte, als ob jede Bewegung in Fleisch und Blut<br />

übergegangen war. Ich fühlte mich pudelwohl. Weil sich<br />

das Hirn ja ab und an mal kurz auf Low-Batterie einstellt,<br />

hatte ich mir alles noch mal auf einen Block geschrieben.<br />

Welcher Fooddrop-Sack kommt zuerst und was ist in welchen.<br />

Das erleichtert einem das Arbeiten im Checkpoint.<br />

Man muss nicht mehr so viel denken, man kann einfach<br />

handeln. Es spart Energie, weil es einfach schneller geht.<br />

Die Zeit, die man sonst vertrödelt, hat man weniger für<br />

die Hunde und vor allem für sich selber.<br />

So lief es rund bis kurz vor Dawson, bis zu einem riesigen<br />

Overflow, das ist Wasser, das über der Eisfläche liegt. Wie<br />

dick die Eisfläche ist, weiß man nie, sie kann dünn sein<br />

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Wässern<br />

Wasser marsch - let‘s GO!<br />

Wasser ist wohl das wichtigste<br />

Lebensmittel für unsere<br />

Hunde. Zwar könnten<br />

Hunde mehrere Wochen<br />

ohne Futter überleben, jedoch<br />

nur wenige Tage<br />

ohne Wasser!<br />

Ein Hund mit einem Gewicht zw. 25-30 kg benötigt normal<br />

in etwa 1,2-1,5 L Wasser pro Tag. Bei großer Belastung, wie<br />

z.B. bei der Zugarbeit, steigert sich der Bedarf an Wasser um<br />

ein Vielfaches (5-6fache) der normal benötigten Menge.<br />

Die Aufnahme der benötigten Wassermenge erfolgt z.B.<br />

durch die in der Nahrung enthaltene Wassermenge (bei<br />

Frischfleisch etwa 80-90% Wasseranteil) und durch Trinkwasser.<br />

Trockenfutter hingegen enthält nur einen Wasseranteil<br />

von ca. 8% und der Hund benötigt deshalb bei Trockenfütterung<br />

die gesamte Menge Wasser, zugeführt über<br />

seinen Wassernapf. Einen Teil Wasser kann man natürlich<br />

auch dem Trockenfutter zugeben und es praktisch einweichen.<br />

Außerdem versteht sich von selbst, dass unseren<br />

Hunden frisches Wasser jederzeit zur Verfügung steht.<br />

Die Hunde besitzen keine Schweißdrüsen, außer an<br />

den Fußballen, somit verlieren sie die meiste Flüssigkeit<br />

beim Abhecheln. D.h. der größte Teil der Flüssigkeit<br />

geht somit über die Zunge verloren und die<br />

Atemfrequenz steigt enorm an. Vorteil des Abhechelns,<br />

dass Hunde dabei keine Mineralien verlieren<br />

und der Flüssigkeitshaushalt sehr schnell wieder reguliert<br />

werden kann.<br />

Daher ist es sinnvoll und auch notwendig bei Trainingsfahrten<br />

und insbesondere längeren Ausfahrten<br />

stets Wasser und einen Faltnapf mit sich zu führen,<br />

um die Hunde zu versorgen. Von Vorteil ist es natürlich,<br />

wenn man Wege nutzen kann, an denen sowieso<br />

Wasser in Bach- oder kleinen Flussläufen fließt und<br />

man seinen Vierbeiner wässern kann.<br />

Vor dem Training<br />

Die durchschnittliche Menge an benötigtem Wasser<br />

nimmt ein gesunder Hund normalerweise intuitiv von<br />

selbst auf, anders sieht es oft bei erhöhtem Bedarf aus.<br />

Hier kann man nachhelfen, indem man den Hund vor<br />

der Trainingseinheit bereits wässert. Hierzu ist es am<br />

optimalsten, die Wassermenge (1-1,5L) min. 2-3 Stunden<br />

vor der Fahrt zu geben.<br />

Vorsicht! Nicht unmittelbar vor dem Training wässern,<br />

da ansonsten gerade bei größeren Hunden die Gefahr<br />

einer Magendrehung besteht.<br />

Da der Hund die Menge an Wasser nicht von selbst aufnehmen<br />

wird, muss man natürlich etwas nachhelfen.<br />

Man kann z.B. in das Wasser etwas Fleisch, Brühe, Öl<br />

oder andere Leckereien geben, so dass der Schützling<br />

auf vier Pfoten das Wasser gerne annehmen wird. Hier<br />

gibt es natürlich viele Meinungen und Tricks zu dem<br />

Thema, was man am besten verabreicht wird im Wasser.<br />

Nützliche Tipps kann man sich hier z.B. bei erfahrenen<br />

Mushern holen und auch wertvolle Infos über regelmäßige<br />

Wässerung. Manchmal ist es auch einfach<br />

gut zu probieren was, am besten bei seinen Hunden<br />

funktioniert und eure Hunde auch gut vertragen. Das<br />

mit Leckereien versetzte Wasser sollte gerne angenommen<br />

werden, eine Kontrolle, ob und wie das Wasser<br />

angenommen wurde, ist dabei immer sehr hilfreich.<br />

Bevor man nun mit dem gewässertem Hund ins Training<br />

geht, die gefüllte Blase auf jeden Fall entleeren<br />

lassen, da die Menge an Wasser nach dieser Zeit den<br />

Verdauungstrakt bereits passiert hat. Am besten auch<br />

zum Lösen und Aufwärmen vor dem Start noch 10 Minuten<br />

spazieren gehen und oder kurz frei laufen lassen.<br />

So gehen die Hunde entspannter an den Start und<br />

es gibt keine abrupten Zwischenstopps, weil der Hund<br />

noch sein Geschäft machen muss.<br />

15 Minuten vor dem Training kann man durchaus noch<br />

eine kleine Menge Wasser (ca.100ml) verabreichen, um<br />

den Flüssigkeitshaushalt noch etwas zu optimieren.<br />

Nach dem Training<br />

Nach der Belastung im Training werden die Hunde<br />

umgehend mit Wasser versorgt, noch bevor man<br />

sich selbst versorgt oder sein Equipment verstaut. Jetzt<br />

bietet sich auch die Gelegenheit für eine Belohnung in<br />

Form eines Snacks und natürlich Lob und Streicheleinheiten.<br />

Nicht alle Hunde nehmen nach starker körperlicher<br />

Beanspruch das Wasser freiwillig an, es gibt immer<br />

wieder Hunde die einfach nicht einsehen wollen zu<br />

trinken. Auch hier ist gut, wenn man da Wasser entsprechend<br />

„appetitanregend“ aufbereitet.<br />

2-4 Stunden nach dem Training stellt sich das größte<br />

Durstgefühl ein. Dies ist strategisch ein guter Zeitpunkt,<br />

um nochmals ausreichend Wasser zuzuführen<br />

und danach zu füttern. Klappt dies nicht mit der Wassergabe,<br />

so kann man das Wasser auch dem Futter beigeben,<br />

da der Hund bekanntlich ja lieber frisst als<br />

trinkt, ist dies meist erfolgreicher.<br />

Und im Sommer?<br />

Absolut wichtig für <strong>sport</strong>liche Aktivitäten mit den Vierbeinern<br />

ist also auf ausreichend Flüssigkeit zu achten. Folgen<br />

eines geringen Flüssigkeitshaushaltes wären Dehydrierung, im<br />

schlimmsten Fall Kreislaufkollaps. Bitte achtet gerade auch bei<br />

Temperaturen im Plusbereich auf genügend Wasser. Bei Temperaturen<br />

um die +15° C, bei nordischen Rassen zum Teil schon<br />

früher, sollten keine Trainingsfahrten mehr stattfinden. Das<br />

heißt natürlich nicht, dass man mit seinem Vierbeiner in der<br />

wärmeren Jahreszeit nicht weiter Zughunde<strong>sport</strong> trainieren<br />

kann. Nach der Saison ist bekanntlich vor der Saison. So kann<br />

man während der Sommermonate Revue passieren lassen, was<br />

nicht so geklappt hat und gezielt z.B. an Richtungskommandos<br />

beim Spazierengehen arbeiten oder Start/Stopp-Kommandos<br />

üben. Nutzt die Zeit im Sommer zu konditionellen Aufbautraining<br />

wie z.B. beim Schwimmen, freiem Laufen oder<br />

freiem Fahrradfahren, sofern dies möglich ist. Und gönnt den<br />

Schützlingen eine Pause im Sommer, dann werden eure Hunde<br />

voller Freude wieder in das Herbsttraining gehen.<br />

Viel Spaß beim Training und allzeit gute Fahrt.<br />

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Iron-Dog<br />

Es ist früh am Morgen, die Vögel sind gerade erst erwacht<br />

und begrüßen den jungen Tag.<br />

Über dem Wasser des Teiches hängen Dunstschleier, die<br />

gemächlich durch die Strahlen der noch tief stehenden<br />

Sonne wabern und die recht niedrige Temperatur des<br />

Wassers erahnen lassen. Aufgeregtes Hundegebell<br />

schallt vom nahen Campinggelände und bricht sich an<br />

der dunkelgrünen Mauer des Waldrandes. Die Gegend<br />

selbst wirkt durch ihre Vegetation und Geländebeschaffenheit<br />

fast skandinavisch.<br />

Am Ufer des Weihers erkennen die Zuschauer nun zwei<br />

Silhouetten: Ein Zweibeiner und ein Vierbeiner stehen<br />

knapp neben dem Wasser, als über Lautsprecher von<br />

zehn rückwärts gezählt wird. Es geht los, der Countdown<br />

für das erste Starterteam des diesjährigen „Iron<br />

Dog“-Wettbewerbes, einem Triathlon im Team Mensch-<br />

Hund, läutet einen Vormittag voller Action, Anstrengung<br />

und Spaß ein.<br />

Bereits zum vierten Mal geht diese Veranstaltung im<br />

September <strong>2013</strong> in Litschau, der nördlichsten Stadt Österreichs,<br />

über die Bühne. Vergleichbare Rennen sind<br />

sonst in Europa noch kaum zu finden, lediglich in<br />

Tschechien und Ungarn wurde bisher Ähnliches<br />

organisiert.<br />

Was heißt eigentlich Iron-Dog?<br />

Beim „Iron Dog“ geht es wie beim hinlänglich bekannten<br />

„Iron Man“ darum, eine bestimmte Strecke<br />

zu schwimmen, anschließend Rad zu fahren und dann<br />

eine weitere Distanz laufend zurückzulegen, was für<br />

die teilnehmenden zwei- und vierbeinigen Athleten<br />

nicht nur konditionell, sondern auch <strong>sport</strong>motorisch<br />

anspruchsvoll ist und intensiven vorbereitenden Trainingseinsatz<br />

erfordert, will man in den Medaillenrängen<br />

mitmischen.<br />

Die Streckenlängen sind so gewählt, dass die Temperaturen<br />

für die Hunde noch kein Problem werden, sie betragen<br />

sowohl beim Biken als auch beim Laufen um die<br />

vier Kilometer und werden großteils durch schattige<br />

Wälder geführt.<br />

Alle diese Einzelbewerbe werden ohne Pause hintereinander<br />

durchgeführt, was bedingt, dass auch der<br />

Wechsel vom Wasser aufs Mountainbike und abschließend<br />

in die Laufschuhe möglichst schnell und reibungslos<br />

erfolgen muss, um nicht zu viel Zeit zu verlieren.<br />

Iron Dog - die Königsdisziplin<br />

im Zughunde<strong>sport</strong>,<br />

höchster Spaßfaktor inklusive<br />

Auflage bei allen Teilbewerben ist darüber hinaus, dass<br />

Zwei- und Vierbeiner stets durch eine Leine verbunden<br />

sein müssen, was wiederum bedingt, dass das Teamwork<br />

oftmals zum entscheidenden Kriterium wird.<br />

Durch diese Verbindung kann man allerdings auch die<br />

Zugkraft des Hundes (besonders beim Radfahren und<br />

beim Laufen) ausnutzen, so er gut darauf trainiert ist.<br />

Teams aus dem Canicross/Bikejöring-Bereich oder<br />

Schlittenhunde<strong>sport</strong>ler sind hier also klar im Vorteil,<br />

weshalb unter den Startern auch stets viele bekannte<br />

Leute aus diesen Sparten sind, die eine neue Herausforderung<br />

suchen – und beim „Iron Dog“ auch finden.<br />

18 | <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> | 19


Iron-Dog<br />

Da aber so mancher <strong>sport</strong>liche Hundebesitzer mit seinem<br />

Vierbeiner zwar einerseits bereits regelmäßig Canicross<br />

und Bikejöring trainiert, andererseits aber ein<br />

wasserscheues Exemplar der Spezies Hund vor sich an<br />

der Leine hat, besteht auch die Möglichkeit, im Duathlon-Wettbewerb<br />

zu starten. Hierbei wird der Schwimmwettbewerb<br />

übergangen und gleich auf dem Bike<br />

gestartet.<br />

Der Trail<br />

Ein Fischteich und die romantischen Wälder der Gegend<br />

werden von den Organisatoren mit tatkräftiger<br />

Unterstützung vieler Einheimischer Jahr für Jahr zu<br />

einer abwechslungsreichen, herausfordernden Rennstrecke<br />

umfunktioniert, die ausnahmslos alle Teilnehmer<br />

begeistert: Felsformationen müssen mit dem<br />

Mountainbike umfahren, Wasserläufe zu Fuß durchquert,<br />

Anstiege und Gefälle gemeistert werden. So ist<br />

nicht nur die Ausdauer der Mensch-Hund-Teams gefordert,<br />

auch und besonders die reibungslose Zusammenarbeit<br />

zwischen Zwei- und Vierbeinern ermöglicht hier<br />

die schnelle Bewältigung des Rennstrecke (des so genannten<br />

„Trails“).<br />

Es finden – wie bei vielen Zughunde<strong>sport</strong>-Rennen üblich<br />

– übrigens zwei Durchgänge an jeweils aufeinanderfolgenden<br />

Tagen statt. Am Abend des ersten Tages<br />

müssen die Teams auch noch einen Nachtlauf durch die<br />

dichten Wälder meistern, den viele als einen zusätzlichen<br />

Höhepunkt dieses <strong>sport</strong>lichen Wochenendes<br />

ansehen.<br />

Schnell und rasant<br />

Der Reiz des „Iron Dog“ liegt sicher in den schnell<br />

wechselnden Anforderungen, die an die Teams gestellt<br />

werden, in der Rasanz des Rennens, in der herausfordernden<br />

Streckenführung, aber auch in der wunderbaren<br />

Umgebung, dem Miteinander der Sportler und einem<br />

Rahmenprogramm, das sich als wichtiger Beitrag<br />

zum Erfolg des „Iron Dog“ gemausert hat. So stehen<br />

bei der nächsten Veranstaltung voraussichtlich ein<br />

Workshop mit der Fourcross-Mountainbike-Weltmeisterin<br />

2010, Anita Molcik, ein Kinder-Canicross, eine<br />

Verkaufsausstellung verschiedener Hund<strong>sport</strong>equipmen-Firmen<br />

und ein gemeinsames, abendliches Lagerfeuer<br />

auf dem Programm. Dazwischen besteht ausreichend<br />

Möglichkeit, sich mit anderen Hunde<strong>sport</strong>lern<br />

auszutauschen, Tricks und Kniffe abzuschauen, die eigene<br />

Ausrüstung mit der der Kontrahenten zu vergleichen<br />

oder das Equipment sogar zu erneuern oder zu<br />

erweitern.<br />

Daneben warten von der Ruckdämpferleine über die<br />

hochqualitative Stirnlampe bis zum fabrikneuen<br />

Dogscooter höchst attraktive Sachpreise auf die teilnehmenden<br />

Teams – sicher ein weiterer (wenn auch<br />

nicht der primäre) Anreiz, sich der ultimativen Herausforderung<br />

im Bereich des Zughunde<strong>sport</strong>s zu stellen:<br />

dem „Iron Dog <strong>2013</strong>“!<br />

Iron<strong>dog</strong> <strong>2013</strong> - 21.09.<strong>2013</strong> – 22.09.<strong>2013</strong><br />

Strecken:<br />

Triathlon:<br />

Duathlon:<br />

ca. 150m Schwimmen<br />

4km Bikejöring<br />

ca. 4km Bikejöring<br />

4km Canicross<br />

ca. 4km Canicross<br />

Anmeldung:<br />

www.<strong>dog</strong>trekking.at<br />

Dogtrekking & more „DT&M“<br />

Verein für Touren<strong>sport</strong> mit Hund(en)<br />

Josef Schleussner Strasse 9/4/10<br />

2340 Mödling<br />

Email: dt.office@<strong>dog</strong>trekking.at<br />

Tel: +436801169784<br />

20 | <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> | 21


Dog at Work<br />

Dog at Work<br />

Dog at Work –<br />

Zugunde<strong>sport</strong><br />

Die gemeinsame Bewegung<br />

kann die Teambildung von<br />

Mensch und Hund fördern.<br />

Die Aspekte Bewegung mit/<br />

für Hund und Mensch, sowie<br />

die konsequente Arbeit<br />

mit den Hunden und das<br />

Zusammenwachsen des<br />

Teams sind letztendlich die<br />

Beweggründe sowie die<br />

große Herausforderung,<br />

den Zughunde<strong>sport</strong> in all<br />

seinen Facetten zu erleben.<br />

Warum Zughunde<strong>sport</strong>?<br />

Diese Frage ist leicht beantwortet. Der Zughunde<strong>sport</strong><br />

ist Teamarbeit! So muss der Musher (Hundeführer) vor<br />

allem seinem Hund oder seinen Hunden vorne an einer<br />

Zugleine vertrauen, und die Hunde umgekehrt dem Menschen,<br />

der sie führt. Es ist die Freude am Laufen, die die<br />

Hunde vorantreibt, nur über Kommandos werden die<br />

Hunde gesteuert. Dies funktioniert durch intensive und<br />

konsequente Arbeit mit den Hunden. Bekanntlich kommt<br />

auch der Begriff „mushen“ von marschieren, dies heißt<br />

auch der Mensch muss hier beim Bikej– oder Scooterjöring<br />

zum Teil durch Mittreten oder –rollern unterstützen, beim<br />

Canicross oder Dogtrekking sogar permanent mitlaufen.<br />

Mit DOG AT WORK widmen wir uns dem Zughunde<strong>sport</strong> in<br />

seinen verschiedenen Varianten, die ohne Schnee auskommen.<br />

Unser Angebot richtet sich an alle Hundebesitzer jeglicher<br />

größeren Rassen, die eine sinnvolle Beschäftigung<br />

für Ihr Mensch/Hund-Team suchen, die Ihren Hund nicht<br />

nur körperlich, sondern auch geistig auslasten wollen.<br />

Unsere Philosophie ist es, Ihnen die theoretischen und<br />

praktischen Grundlagen des Zughunde<strong>sport</strong>s zu vermitteln<br />

und Sie individuell zu beraten. Im Vordergrund stehen<br />

dabei immer der Aufbau des Zughunde-Teams und<br />

der gesunde physische Umgang mit dem Sport. Deshalb<br />

arbeiten wir bei Gruppen ab ca. 5-6 Teams stets mit zwei<br />

Trainern. Nur so kann sichergestellt werden, dass wir individuell<br />

auf die verschiedenen Mensch-Hund-Teams eingehen<br />

können. Nach dem Kurs führen wir stets ein Abschlussgespräch<br />

mit Trainingstipps speziell für Ihr Team.<br />

Außerdem beraten wir Sie gerne über die verschiedenen<br />

Zug<strong>sport</strong>arten, um so das passende Gefährt für Sie und<br />

Ihren Hund zu finden. Selbstverständlich können Sie in<br />

unseren Kursen die verschiedenen Gefährte (Hadhi Dog<br />

Trike, ver. Scooter, Mountain Skyver, Bike u. Bollerwagen)<br />

ausgiebig testen. Sämtliches Equipment, wie Zuggeschirr,<br />

Leinen etc. wird von uns gestellt. So können Sie<br />

ohne vorherige Anschaffung für Gefährte oder Geschirre<br />

erst einmal testen und den Zughunde<strong>sport</strong> intensiv erleben<br />

und kennen lernen.<br />

Über uns<br />

Ingo<br />

Seit 7 Jahren beschäftigte ich mich nun intensiv mit dem<br />

Thema Zughunde<strong>sport</strong>. Meine Anfänge liegen im Bikejöring.<br />

Nach den ersten Kursen und Erfahrungen zu dem<br />

Thema kaufte ich rasch einen Hundewagen dazu und<br />

begann Ausflüge mit dem ungewöhnlichen Gefährt zu<br />

unternehmen. Da der Anblick eines Hundewagens nicht<br />

zum normalen Straßenbild gehört, sprachen mich damals<br />

erstaunlich viele Hundebesitzer auf den Wagen<br />

und den Zughunde<strong>sport</strong> an. So kam es, dass ich anfing<br />

mein Wissen am „Bollerwagen“ weiter zu vermitteln.<br />

Daraus entwickelte sich meine Leidenschaft für die Arbeit<br />

mit Mensch und Hund, dabei steht stets das Team-<br />

Building für mich im Vordergrund. Nachdem wir uns<br />

weitere Hunde angeschafft hatten, war klar, dass wir<br />

den Zughunde<strong>sport</strong> in seinen Off Snow Varianten ausbauen.<br />

So begannen wir vor allem zu scootern. Canicross<br />

kam später hinzu. Daraufhin begann ich dann mit<br />

der Ausbildung als Trainer in einer Kölner Zughundeschule.<br />

Dort hatte ich die Gelegenheit bei Kursen als Co-<br />

Trainer mitzuarbeiten und so unter anderem auch die<br />

Erfahrungen mit verschiedenen Teams zu sammeln.<br />

2011 war dann Dog at work – Zughunde<strong>sport</strong> geboren.<br />

Pia<br />

Schlittenhunde haben mich schon immer sehr interessiert.<br />

So beschloss ich vor ein paar Jahren, nach Lappland<br />

zu gehen, um auf einer Huskyfarm - dem Arktischen<br />

Schlittenhundezentrum - zu arbeiten. In diesem halben<br />

Jahr habe ich viel gelernt über das Leben der Schlittenhunde,<br />

angefangen von der Fütterung bis hin zum Training<br />

der Junghunde. Nahezu lautlos durch diese kalte<br />

aber wunderschöne Landschaft Lapplands auf einem<br />

Hundeschlitten zu gleiten war für mich ein wahrlich berauschendes<br />

Gefühl!<br />

So kam es, wie es kommen musste: Dort in Finnland<br />

habe ich mir einen Virus eingefangen, den ich bis heute<br />

nicht mehr loswerde, den Schlittenhundevirus.<br />

Heute begleitet mich eine Europäische Schlittenhund<br />

Hündin, mit der ich Bikejöring, Canicross und Dogscooting<br />

betreibe. Das Thema Bewegungsapparat des Hundes<br />

habe ich mir zum Beruf (und vor allem zur Berufung)<br />

gemacht, inzwischen habe ich meine Tierphysiotherapiepraxis<br />

„LAUFTIER“ in Grafing bei München.<br />

„Wen das Fieber „Zughunde<strong>sport</strong>“ gepackt<br />

hat, den lässt es nicht mehr los.“<br />

Thomas Gut (Musher)<br />

DOG AT WORK – Zughunde<strong>sport</strong><br />

Inhaber: Ingo Held<br />

Gaimersheimer Straße 33<br />

85057 Ingolstadt<br />

0170 79 20 445<br />

info@<strong>dog</strong>atwork.net<br />

www.<strong>dog</strong>atwork-zughunde<strong>sport</strong>.de<br />

Unser Angebot im Überblick:<br />

• Workshops rund um den Zughunde<strong>sport</strong><br />

• Vorträge und Workshops für Hundeschulen,<br />

Vereine und kleineren Gruppen.<br />

• Erweiterungskurse mit Ausfahrten und<br />

anschließendem Fahreraustausch<br />

• Einzeltraining<br />

• Scooter-/Bikejöring Touren<br />

• Dogtrekking Touren<br />

• Canicross Laufgruppe<br />

• Verkauf und Verleih von Equipment und<br />

Dog - Scootern<br />

• Hunde-/Bollerwagen Kurse<br />

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Ernährung<br />

Ernährung<br />

Ernährung des Sporthundes!<br />

Hierbei müssen wir aber unterscheiden zwischen<br />

Windhunden und beispielsweise Schlittenhunden.<br />

Beträgt der Energiebedarf bei einem Windhund, der<br />

bei einem Wettbewerb teilnimmt, nur um 5 % mehr<br />

gegenüber dem Normalbedarf, kann bei einem Schlittenhund<br />

der bis zu 150km/Tag bei großer Kälte bewältigen<br />

kann, dieser Energiebedarf bis zum Siebenfachen<br />

des Normalbedarfs ansteigen.<br />

Prinzipiell kann man sagen, dass eine Stunde Arbeit<br />

den Energiebedarf um ca. 10 % ansteigen lässt, damit<br />

muss ein Sporthund, der täglich bis zu 5 Stunden arbeitet,<br />

die eineinhalbfache Menge seines Normalbedarfs<br />

an Futter bekommen.<br />

Auch müssen Temperaturunterschiede berücksichtigt werden<br />

die während der Arbeit von der „neutralen“ Wärmezone (ca.<br />

20 Grad C.) des Hundes abweichen. Große Kälte, sowie Hitze<br />

erfordern ebenfalls eine höhere Versorgung mit Energie.<br />

Hunde können oft unglaubliche<br />

Leistungen vollbringen.<br />

Sie können Schmuggelware<br />

erschnüffeln,<br />

Menschen retten (Lawinenhunde,<br />

Verschüttetensuche<br />

etc.). Sie hüten Schafe, bewachen<br />

Gebäude, bestreiten<br />

Rennen oder werden<br />

jagdlich eingesetzt. Diese<br />

Hunde, deren Tagesablauf<br />

sich doch beträchtlich zu<br />

dem eines „Familienhundes“<br />

unterscheidet, benötigen<br />

auch eine ganz spezielle<br />

Zusammensetzung ihres<br />

Futters.<br />

Welche Anforderungen muss nun ein gutes Futter für<br />

Sporthunde aufweisen?<br />

1. Es sollte gerne gefressen werden<br />

2. Einen den Anforderungen angepassten Nährstoffgehalt<br />

aufweisen<br />

3. Rohstoffe hoher Qualität enthalten<br />

Vor allem sind die Art und die Herkunft der verwendeten<br />

Rohstoffe von entscheidender Bedeutung.<br />

Besonders in Bezug auf die Versorgung mit Eiweiß –<br />

hier ist die Fütterung von ROHEM Fleisch unumgänglich.<br />

Nur im rohen Fleisch ist das Eiweiß intakt, d.h. die<br />

das Eiweiß aufbauenden Aminosäurenketten sind<br />

komplett. (Durch Kochen, d.h. in dem Fertigfutter, werden<br />

diese Strukturen zerstört). Gerade beim Sporthund,<br />

der gegenüber dem Familienhund einen erhöhten<br />

Eiweißbedarf hat, sollten diese Strukturen intakt<br />

bleiben, da sonst Nieren- und Leberbelastung zu groß<br />

werden. „Zerkochte Eiweißstrukturen“ werden vom<br />

Stoffwechsel nicht erkannt und müssen somit vermehrt<br />

über Nieren und Leber ausgeschieden werden. Aminosäuren<br />

sind auch wichtig für den Muskelaufbau bzw.<br />

den Erhalt der Muskulatur.<br />

Fleisch sollte demnach im rohen Zustand gefüttert werden,<br />

wobei vor allem bei Schlittenhundebesitzern aus<br />

praktischen Gründen die Verwendung von gewolftem<br />

Trockenfleisch aufgrund des geringen Gewichts sowie<br />

des hohen Nährwertgehaltes sehr beliebt ist.<br />

Fleischquellen: Fleisch (rot oder weiß), Fisch, ganze Eier,<br />

Fleisch- oder Fischmehl (wenn die Fütterung von rohem<br />

Fleisch aus praktischen Gründen nicht möglich ist).<br />

Fette: Fette sind die Hauptenergiequellen für den Arbeitshund.<br />

Je länger die Anstrengung dauert, desto mehr<br />

sollte das Futter mit Fett angereichert sein. Der Fettgehalt<br />

sollte bei kurzzeitig belasteten Tieren ca. 20 % betragen,<br />

bei Hunden, die sich ausdauernd betätigen sogar<br />

auf 35 % erhöht werden.<br />

Fettquellen: fettes Fleisch, Speck, Schweineschmalz,<br />

Geflügelfett. Fette sind neben der Bedeutung als Hauptenergiequelle<br />

für den Sport- und Leistungshund auch<br />

Träger der Omega-6 bzw. Omega-3 Fettsäuren. Vor allem<br />

sollten Omega-3-Fettsäuren, die die durch die Anstrengung<br />

ausgelösten Entzündungserscheinungen<br />

mildern, vermehrt verabreicht werden. Omega-3 Fettsäuren<br />

sind vor allem in fettem Fisch, Krillöl sowie in<br />

Lachsöl enthalten.<br />

Der Rohfaseranteil sollte nicht mehr als 2 % der Gesamtration<br />

ausmachen. Höhere Rohfasergehalte verursachen<br />

zu schnell ein zu großes Volumen und setzen die<br />

Verwertbarkeit der Gesamtration herab. Rohfasern<br />

Dr. Ziegler‘s Naturfutterlädchen<br />

Naturavetal Österreich<br />

Glaneckerweg 6<br />

A-5400 Hallein<br />

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sind wichtig für die Verdauung. Beim Sporthund aber<br />

sollte nicht zu viel verfüttert werden.<br />

Sport- und Leistungshunde sollten zusätzliche Vitamine<br />

des B-Komplexes (z.B. durch Bierhefe), Vitamin-C<br />

(z.B. durch Hagebuttenpulver = auch entzündungshemmend),<br />

L-Carnitin (für bessere Erholung nach der<br />

Belastung) sowie Milchsäurebakterien erhalten, um die<br />

Verdauung zu fördern.<br />

Wie erkenn ich einen gut trainiereten Sporthund?<br />

Bei einem richtig trainierten Sporthund sollten die<br />

Rippen deutlich fühlbar oder auch sichtbar und kein<br />

Fett tastbar sein. Die Hüftknochen sollten wenig hervorstehend<br />

sein und der Hund sollte eine deutlichere<br />

Taille aufzeigen. Hunde, die bei sehr kalten Temperaturen<br />

auf langen Strecken (z.B. Skandinavien, Alaska)<br />

eingesetzt werden, dürfen etwas mehr auf den Rippen<br />

haben. Solchermaßen geforderte Hunde sollten regelmäßig<br />

abgewogen werden und es sollten keine großen<br />

Gewichtsschwankungen auftreten.<br />

Auch die Fellqualität spiegelt die Gesundheit des Sportund<br />

Leistungshundes wider. Es sollte dicht anliegend<br />

und glänzend sein – ohne Schuppen, Haarausfall oder<br />

Juckreiz.<br />

Neben Ernährungszustand und Fellqualität spielt auch<br />

die Arbeitsbereitschaft der Tiere eine Rolle. Ein gesunder<br />

Hund sollte lebhaft, aufmerksam und fröhlich sein.<br />

Ist dies nicht der Fall, muss die Futterration auf eventuelle<br />

Mängel überprüft werden.<br />

Sporthunde sollten nicht mit nüchternem Magen arbeiten.<br />

Morgens (mindestens vier Stunden vor Arbeitsbeginn)<br />

erhält der Hund etwa ein Viertel seiner Gesamtration<br />

mit viel Wasser. Abends gibt es dann den Rest. Gutes,<br />

frisches Trinkwasser sollte immer zur Verfügung stehen!<br />

26 | <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> | 27


Trainingsplan<br />

Trainingsplan<br />

Die ersten Trainingsschritte<br />

beim Dogscootern<br />

Dies soll ein kleiner allgemeiner<br />

Ratgeber sein für<br />

den richtigen Einstieg in das<br />

Zughundetraining mit einem<br />

Dogscooter.<br />

Da die Mensch/Hund-Teams sehr unterschiedlich sind, empfehlen<br />

wir immer, den Zughunde<strong>sport</strong> mit einem Zughundetrainer/in<br />

oder einer Zughundeschule/Schlittenhundeverein<br />

zu beginnen. Dort bekommt ihr auch die beste Beratung für<br />

das passende Zuggeschirr für euren Hund und Ihr könnt meist<br />

verschiedene Dogscooter ausprobieren. Dazu erhaltet ihr weitere<br />

wichtige Tipps für den Zughunde<strong>sport</strong> und die Trainer<br />

können individuell auf euch und euren Hund eingehen.<br />

Damit ihr gesund und erfolgreich lange Scootern<br />

könnt.<br />

Grundvoraussetzungen für den Zughunde<strong>sport</strong><br />

1. Der Hund ist mindestens 12 Monate alt / größere<br />

Rassen ab 18 Monaten<br />

2. Der Hund sollte 18 kg aufwärts wiegen.<br />

3. Der Hund ist gesund!!! (Wir raten einen<br />

tierärztlichen Vorab-Check machen zu lassen!)<br />

4. Der Hund ist nicht zu übergewichtig (ansonsten<br />

nur mit Trainerbegleitung und Tierarzt)<br />

Damit das Training und die ersten Schritte in den<br />

Zughunde<strong>sport</strong> gut klappen solltet ihr folgende Schritte<br />

beachten (egal ob Zughunde<strong>sport</strong>-Neuling oder<br />

nach Verletzungs-/Sport-Pause):<br />

Das Trainings-Grund-Prinzip:<br />

KRAFT - AUSDAUER – GESCHWINDIGKEIT<br />

1. Kraftaufbau<br />

• Immer den Hund aufwärmen (z.B. durch eigenes Rollern<br />

und der Hund läuft frei oder an der Leine nebenher.<br />

Alternativ einen kurzen Spaziergang, damit der<br />

Hund auch sein Geschäft in Ruhe erledigen kann)<br />

und nach dem Training das gleiche, damit der Hund<br />

wieder entspannt und sich der Kreislauf wieder<br />

runterfährt.<br />

• Beginnt mit kurzen Strecken (ca. 1-2 km mit Pausen)<br />

auf weichen und geraden Untergründen, lasst den<br />

Hund dosiert immer wieder gegen die Bremse ziehen<br />

(je nach Zugmotivation des Hundes), dadurch baut er<br />

die nötige Kraft auf.<br />

• Die Trainingseinheiten sollten 2-4 x (je nach Rasse und<br />

Kondition des Hundes) pro Woche stattfinden, gönnt<br />

eurem Hund einen Tag Ruhephase dazwischen.<br />

2. Ausdauer<br />

• Nach ca. 3-4 Wochen regelmäßigem Training wird die<br />

Streckenlänge langsam gesteigert.<br />

• Der Hund fährt immer wieder leicht gegen die<br />

Bremse.<br />

• Verkürzt die Pausen zwischendurch, bzw. lasst sie<br />

ausfallen.<br />

• Lasst den Hund am Ende einen Endspurt hinlegen mit<br />

deutlich höherer Geschwindigkeit und ungebremst.<br />

Ziel: Strecken ohne Pausen zurücklegen und diese dann<br />

langsam steigern (zwei, drei, vier, fünf und mehr<br />

Kilometer).<br />

3. Geschwindigkeit<br />

• Kann der Hund in gleichmäßiger Geschwindigkeit<br />

mehrere Kilometer zurücklegen, wird immer öfter<br />

die Bremse gelöst.<br />

• Ihr werdet sehen, eure Hunde werden automatisch<br />

schneller, da sie nun die Kraft und Ausdauer haben.<br />

• Je kürzer die Strecke, desto höher darf die Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

sein<br />

• Je länger die Strecke, desto niedriger muss die Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

sein.<br />

Zur Motivation<br />

• Fahrt unterschiedliche Wege und Streckenlängen, so<br />

dass der Hund nicht immer weiß, wann es zu Ende ist.<br />

• Viele Hunde brauchen am Anfang Hilfe, d.h. dass jemand,<br />

der euren Hund gut kennt und ihn motivieren kann, vorne<br />

mit einem Fahrrad weg fährt. Wenn der Hund verstanden<br />

hat um was es geht und langsam in den Arbeitsmodus<br />

kommt, wird der „Lockvogel“ langsam abgebaut.<br />

Tipps<br />

• Baut euch an Euren Dogscooter einen Fahrradcomputer,<br />

damit Ihr immer seht, wie lange die zurückgelegte<br />

Strecke ist und wie lange ihr dafür benötigt habt.<br />

• Führt ein Trainingstagebuch, dann seid ihr erfolgreicher<br />

im Erreichen eurer Ziele.<br />

• Trainiert mit Gleichgesinnten und fahrt ab und zu in<br />

der Gruppe, übt dabei das Überholen, Vornewegfahren<br />

und Hinterherfahren im ruhigem Tempo.<br />

• Trainiert in hügeligem Gelände.<br />

• Beendet das Training, wenn der Hund auf Zug ist und<br />

ihr es wollt, d.h. ihr müsst euren Hund einschätzen<br />

können, wie viel Power er noch hat.<br />

Wichtig<br />

• Achtet auf die Temperaturen:<br />

Bei über 15° Grad darf nicht mehr gezogen werden: Gefahr<br />

der Überhitzung!!! D.h. im Sommer am besten in<br />

den frühen Morgenstunden Trainieren. Bei Temperaturen<br />

um die 0 -15° Grad, da sind die meisten Hunde am<br />

lauffreudigsten.<br />

Vorsicht bei Temperaturen um den Gefrierpunkt: Rutschgefahr<br />

für Hund und Mensch!<br />

• Achtet auf die Luftfeuchtigkeit:<br />

Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit solltet ihr das Training<br />

ausfallen lassen.<br />

• Fahrt mit einem Helm, Ellenbogen– und<br />

Knieprotektoren.<br />

28 | <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> | 29


Trainingsplan<br />

Was gar nicht geht:<br />

• Nehmt immer ein Erste-Hilfe-Set mit.<br />

• Nehmt mehrere Hundebooties (Pfotenschutzschuhe)<br />

mit.<br />

• Kontrolliert vor und nach dem Training die Pfoten<br />

und Ballen eurer Hunde.<br />

• Nehmt Wasser für den Hund mit (nur etwas Wässern<br />

in den Pausen).<br />

• Gewöhnt eurem Hund an ca. 1-1,5 Stunden vor dem<br />

Training genügend Wasser zu trinken (am besten<br />

gebt ihr etwas Leckeres für Euren Hund in das Wasser,<br />

damit er motivierter trinkt). Bietet auch nach<br />

dem Training frisches Wasser an.<br />

• Den Hund mindestens 3 Stunden vorher füttern.<br />

Achtet immer auf eure Umwelt und Mitmenschen und<br />

fahrt rücksichtsvoll!!!<br />

• Der Hund darf niemals am Halsband ziehen.<br />

• Der Hund darf nicht am Führgeschirr ziehen, er<br />

braucht ein gut passendes ZUGGESCHIRR.<br />

• Eine einfache Leine als Zugleine, ihr braucht immer<br />

eine Zugleine mit RUCKDÄMPFER.<br />

• Das Gespann (Hund und Scooter) dürfen niemals alleine<br />

gelassen werden.<br />

• Vollgas und unkontrolliert über die Felder und Wälder<br />

zu donnern. Das Gespann muss immer kontrollierbar<br />

und abbremsbar sein.<br />

• Den Hund überfordern: Achtet bitte auf die Gesundheit<br />

Eures Hundes und entwickelt keinen falschen<br />

Ehrgeiz. Weniger ist immer mehr.<br />

• Längere Strecken auf Asphalt fahren.<br />

Wir wünschen euch viel Spaß beim Zughundetraining<br />

mit Eurem Hund!<br />

Let`s go... :-)<br />

In den Trainingspausen im Sommer fördert schwimmen die Kondition.<br />

30 | <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> | 31


Warm Up -Cool Down<br />

Warm Up - Cool Down<br />

Neumodischer Unsinn oder<br />

sinnvolle Maßnahme<br />

zur Verletzungsvorbeugung?<br />

Die Stellung des Hundes in<br />

unserer Gesellschaft hat<br />

sich im Laufe der Zeit<br />

enorm gewandelt: waren<br />

Hunde früher Arbeitstiere,<br />

deren Nutzen hauptsächlich<br />

unter wirtschaftlichen<br />

Aspekten gemessen wurde,<br />

so sind unsere Hunde<br />

heute vollwertige Familienmitglieder<br />

und oftmals<br />

unsere besten Freunde.<br />

Verantwortungsbewusste Hundehalter sorgen dafür,<br />

dass ihre Hunde geistig und körperlich ausgelastet<br />

sind. Die verschiedenen Hunde<strong>sport</strong>arten, die heutzutage<br />

angeboten werden, fördern nicht nur die Bindung<br />

zu unserem Hund, sondern bereiten auch viel Freude –<br />

sofern die Beschäftigung nicht auf Kosten der Gesundheit<br />

geht.<br />

Um gesundheitlichen Problemen vorzubeugen, sollte<br />

ein sorgfältiges Warum up/ Cool down durchgeführt<br />

werden.<br />

Warum überhaupt ein Warm up - Cool down?<br />

Um den Mühen eines Warm up und anschließenden<br />

Cool downs zu umgehen argumentieren viele, dass<br />

Wölfe sich vor einer Jagd auch nicht aufwärmen. Das<br />

stimmt so nicht! Äußerst selten hoppelt ein Hase an einem<br />

schlafenden Wolfsrudel vorbei, vielmehr ist es so,<br />

dass sie in den meisten Fällen auf der Suche nach Beute<br />

einige Kilometer trabend gelaufen sind und sich währenddessen<br />

praktischerweise selbst aufgewärmt haben.<br />

Erst dann erfolgt die eigentliche Hatz.<br />

Warum ein Warm up so wichtig ist, verdeutlicht sich bei<br />

näherer Betrachtung einiger der erzielten Effekte<br />

sehr schnell.<br />

Zunächst einmal kommt es zu einer verbesserten<br />

Durchblutung der Muskulatur. Dies führt genauso zu<br />

einer besseren Versorgung mit Sauerstoff bzw. Nährstoffen<br />

wie zu einem besseren Abtran<strong>sport</strong> von<br />

Stoffwechselschlacken. Bei aufgewärmten Hunden<br />

besteht außerdem ein geringeres Risiko für Muskelfaserrisse<br />

sowie für Sehnenab- und Bänderrisse, da<br />

eine erhöhte Elastizität sowohl der Muskulatur als<br />

auch von Sehnen und Bändern erreicht wird. Ein weiterer<br />

positiver Aspekt betrifft die Gelenke im Allgemeinen,<br />

denn deren Belastbarkeit wird erhöht, da<br />

mehr Gelenkschmiere produziert wird, wodurch ein<br />

verbesserter Puffereffekt bei Belastung zustande<br />

kommt. Zudem ist es möglich die Gefahr einer Überlastung<br />

des Herz- Kreislaufsystems dadurch zu verringern,<br />

indem selbiges mithilfe eines Warm ups auf die<br />

anstehende Belastung vorbereitet wird.<br />

Ablauf eines Warm ups<br />

Ein Warm up wird in zwei Kategorien eingeteilt:<br />

das allgemeine und das spezielle Warm up. Mithilfe<br />

des allgemeinen Warm ups wird der Körper sozusagen<br />

auf Betriebstemperatur gebracht. Beim anschließenden<br />

speziellen Aufwärmen wird konkret<br />

auf die auszuübende Sportart eingegangen und der<br />

Körper auf die bevorstehenden Bewegungen vorbereitet.<br />

All diese Maßnahmen dienen dazu, die Verletzungsgefahr<br />

beim Ausüben der Sportart so gut es<br />

geht zu verringern und Sportverletzungen, vor allem<br />

aber Sportschäden zu vermeiden.<br />

Unter Sportverletzungen versteht man alle Verletzungen,<br />

die sich der Hund während des Ausübens<br />

einer Sportart zuzieht, welche jedoch unter Einbeziehung<br />

verschiedener Maßnahmen wieder komplett<br />

beseitigt werden können. Sportschäden dagegen<br />

sind für gewöhnlich irreversible Schäden, die<br />

ihren Ursprung in einer dauerhaften Fehl-, bzw.<br />

Überlastung haben.<br />

Cool down<br />

Den Hund vernünftig abzuwärmen ist jedoch mindestens<br />

genauso wichtig wie vernünftig aufzuwärmen, womit<br />

nicht gemeint ist, den Hund auf den Fließen liegend in<br />

Ruhe hecheln zu lassen. Verzichtet man auf ein Cool down,<br />

muss der Körper viel Energie aufbringen um den Ruhezustand<br />

zu erreichen. Gibt man dem Hund jedoch die Gelegenheit<br />

sich auszulaufen, beruhigt das den Kreislauf und<br />

führt außerdem zu einem raschen Abtran<strong>sport</strong> von Schlackenstoffe<br />

aus der Muskulatur. Ein weiterer nicht zu unterschätzender<br />

Vorteil ist in dem Umstand zu sehen, dass die<br />

Hunde auf diese Weise sehr gut Stress abbauen können.<br />

Wärmetherapie, Massagen oder Dehnungsübungen<br />

sind wichtige Bestandteile eines Cool downs.<br />

© Kerstin Bubbel<br />

Hundephysiotherapeutin nach Blümchen/Woßlick<br />

Hundeosteopathin nach Gräff<br />

www.hundefit.info<br />

32 | <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> | 33


Anzeige<br />

Checkliste<br />

Was gehört ins Gepäck für<br />

eine entspannte Scooter-Tour?<br />

Wenn die ersten kurzen<br />

Trainingsfahrten gemacht<br />

sind, dann ist es Zeit für<br />

größere Trainingseinheiten<br />

oder einen Dog-Scooting<br />

Ausflug. Unsere Checkliste<br />

dient als Anhaltspunkt,<br />

dass ihr und eure Hunde<br />

die Scooterfahrt bis zum<br />

Schluß genießen könnt.<br />

Allgemeines<br />

Ausrüstung für den<br />

Schlittenhunde<strong>sport</strong>,<br />

Dogtrekking, Bikejöring und<br />

Canicross<br />

© Honza Jezdik<br />

• Roller checken (Bremsen, Reifendruck usw.)<br />

• Hundepfoten vor und nach der Fahrt kontrollieren<br />

• Hund vorher und nachher genügend Wasser<br />

anbieten<br />

• Nur bei angemessener Temperatur fahren (nicht zu<br />

heiß und nicht zu kalt)<br />

Ausrüstung für Trainingseinheiten<br />

• Zuggeschirr<br />

• Zugleine mit Ruckdämpfer<br />

• Trinkwasser und Faltnapf<br />

• Erste-Hilfe-Set<br />

• Pfotenschutzschuhe/Booties<br />

• Besondere Leckerlies<br />

• Führleine<br />

• Ersatzkarabiner<br />

• Tacho<br />

Zur eigenen Sicherheit für Trainingseinheiten und<br />

Touren<br />

• Schutzhelm<br />

• Handschuhe<br />

• Schutzbrille<br />

• Protektoren für Knie und Ellenbogen<br />

• Panic-Snap<br />

• Helm- oder Fahrradlicht<br />

Wir wünschen Euch viel Spaß beim Zughundetraining<br />

mit Eurem Hund!<br />

Leinen, Geschirre, Laufgürtel, Booties, Zugleinen,<br />

Ruckdämpfer, Hundepacktasche, StakeOut uvm.<br />

www.manmat.de<br />

www.manmat.at<br />

Weitere Ausrüstung für Touren<br />

• Mobiltelefon und GPS<br />

• Luftpumpe<br />

• Reifenflickzeug<br />

• Neonfarbene Warnweste<br />

• Etwas Geld<br />

• Multifunktionsmesser<br />

• Fahrradschloss<br />

<strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> | 35


Longieren<br />

Longieren –<br />

nicht nur für Hütehunde eine<br />

sinnvolle Beschäftigung<br />

Das Longieren mit Hunden<br />

ist keine neue Sportart. Es<br />

gibt sie schon lange und<br />

wurde ursprünglich unter<br />

anderem in der Hütearbeit<br />

eingesetzt und bei der Polizei,<br />

um Diensthunde nach<br />

Verletzungen wieder auf<br />

zu trainieren.<br />

Longieren mit Hund gewinnt immer mehr Anhänger<br />

und viele Hundeschulen bieten diese tolle Hunde<strong>sport</strong>art<br />

mittlerweile an, denn die Kommunikation<br />

wird immens gefördert, der Hund wird körperlich und<br />

geistig ausgelastet, der Mensch lernt viel über seine eigene<br />

Körpersprache kennen und es wird die Distanzarbeit<br />

geschult<br />

Doch was ist Longieren?<br />

Viele kennen das Longieren von der Arbeit mit Pferden,<br />

doch beim Hund wird die Longe (eine Leinenverbindung<br />

zwischen Mensch und Hund) sehr schnell<br />

abgebaut. Der Hund läuft ausserhalb eines Longierzirkels<br />

in einem gewissen Abstand, der langsam erhöht<br />

wird, kreisförmig um seinen Menschen herum. Immer<br />

mit Blickkontakt. Dadurch lernt der Hund auf die Körpersprache<br />

seines Menschen zu achten. Wenn der Hund<br />

verstanden hat, um was es geht, kann der Hundeführer<br />

Schwerpunkte für das Longieren legen. Man kann Hörund<br />

Sichtzeichen auf Distanz mit einbauen, oder den<br />

Hund nur über körpersprachliche Signale führen. Man<br />

kann Hindernisse, wie kleine Hürden und Tunnel, mit<br />

einbauen, die der Hund bewältigen muss, wodurch seine<br />

Konzentrationsfähigkeit gesteigert wird. Wie beim<br />

Pferd, kann ich dem Hund auch die verschiedenen<br />

Gangarten Schritt, Trab und Galopp durch subtile Veränderungen<br />

der eigenen Körpersprache nahe bringen.<br />

Dies ist gerade nach Verletzungen sehr sinnvoll, da ich<br />

den Hund gezielt wieder auftrainieren kann und er<br />

körperlich und mental gefordert wird. Wer noch mehr<br />

will, lernt an einem Doppelkreis den Hund von außen<br />

zu schicken und unter Ablenkung arbeiten zu lassen, in<br />

dem zum Beispiel ein zweiter Hund gleichzeitig am<br />

gleichen oder parallelen Longierzirkel gearbeitet wird.<br />

Der Kreativität ist in diesem Sport keine Grenze gesetzt,<br />

wodurch es immer spannend bleibt für Mensch<br />

und Hund.<br />

Fazit<br />

Den Hunde<strong>sport</strong> „Longieren“ sollte jeder mit seinem Hund<br />

ausprobieren, ob Jung oder Alt, ob Gesund oder mit<br />

Handicap und egal welche Rasse oder Mischling. Er fördert<br />

die Bindung zwischen Mensch und Hund, es macht Spaß und<br />

man kann individuell auf die Bedürfnisse des Hundes eingehen.<br />

Ein Powerpaket kann sich austoben, ein älterer Hund<br />

bleibt in Bewegung und wird gefordert. Was will man mehr?<br />

DVD „Longieren nach<br />

HundeTeamSchule ® “<br />

Anita Balser<br />

Gründerin der<br />

HundeTeamSchule ®<br />

Zusammen mit der Tine Rühl´s Gruppe „Die Lauscher“<br />

läd Anita Balser den Zuschauer ein, einen<br />

Grundlagen-Kurs zu begleiten.<br />

Vom Aufbau des Longierkreises, Haltung der Longe,<br />

Trockenübungen in Körpersprache und Einlongieren<br />

verschiedener Hunde, werden alle Elemente, die<br />

man für die ersten eigenen Longier-Schritte braucht,<br />

gut nachvollziehbar dargestellt.<br />

Mehr Infos und Bestellmöglichkeit:<br />

http://www.lehrvideo-shop.com<br />

Preis: 39,95€ (Doppel-DVD)<br />

36 | <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> | 37


Coach <strong>dog</strong>s<br />

Coach <strong>dog</strong>s<br />

Perspektivwechsel mit<br />

Langzeitwirkung<br />

Das Zusammenleben mit Hunden kann für uns Menschen<br />

eine große Bereicherung sein, vorausgesetzt<br />

wir verstehen einander. Wichtig ist hierfür vor allem,<br />

auf die Bedürfnisse des Hundes einzugehen, sein Verhalten<br />

richtig zu interpretieren und danach zu handeln.<br />

Und nicht nur das: Was für das Zusammenleben<br />

von Mensch und Hund wichtig ist, kann für das Zusammenleben<br />

von Menschen nicht verkehrt sein. Wichtig<br />

hierfür sind vor allem fünf Grundpfeiler, die Patricia die<br />

„coach<strong>dog</strong>s Basics“ nennt und die sich als Schlüsselfaktoren<br />

für eine persönliche Weiterentwicklung herausgestellt<br />

haben: eine große Portion Geduld, Gelassenheit,<br />

Souveränität sowie eine feine Wahrnehmung und<br />

Klarheit im eigenen Ausdruck. Reflektiert man sich immer<br />

wieder im Bezug auf diese fünf Basics, so arbeitet<br />

man kontinuierlich an der eigenen persönlichen Entwicklung.<br />

So stellt die Arbeit des über die Jahre gewachsenen<br />

Teams der coach<strong>dog</strong>s ® Akademie heute<br />

weit mehr dar als das klassische tiergestützte Training<br />

zu Reflexion der eigenen Körpersprache.<br />

Das Coaching<br />

Diana, die Office Managerin des Teams der CBRE<br />

Global Investors Germany GmbH und Initiatorin<br />

des 2-tägigen Teamtrainings begrüßt das coach<strong>dog</strong>s ®<br />

Team fröhlich am Schlosshotel Rettershof in Kelkheim.<br />

Sie kennt die Arbeit der coach<strong>dog</strong>s ® bereits<br />

von ihrem vorherigem Arbeitgeber. Ihr Resume: „Es<br />

ist beeindruckend, wie schnell man wichtige Erkenntnisse<br />

gewinnt und wie dies in den Alltag hineinwirkt.<br />

Der „Aha-Effekt“ durch das direkte Feedback des<br />

Hundes ist eine Initialzündung, die sich einprägt. Ich<br />

denke jeden Tag daran und kann kontinuierlich an<br />

meinem Thema arbeiten. Die Erfolge sind dann eben<br />

auch nachhaltig.“<br />

coach<strong>dog</strong>s ® - Das Erfolgskonzept<br />

im hundegestützten<br />

Training und Coaching.<br />

Das Trainerteam und die Initiatorin des coach<strong>dog</strong>s Trainings mit Co-Trainern. V.l.<br />

Birgit Förster (vorne), Patricia Fischer, Tina Sebold und Diana Cue (CBRE Global Investors Germany GmbH).<br />

38 | <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> | 39


Coach <strong>dog</strong>s<br />

Coach <strong>dog</strong>s<br />

Heute geht es darum, die Teamarbeit des 19-köpfigen<br />

Teams der CBRE zu analysieren und zu fördern. Auch<br />

die einzelnen Teammitglieder sollen sich selbst einmal<br />

reflektieren. Welche Talente bringt jeder mit und werden<br />

diese auch wirklich genutzt?<br />

Für ein 19-köpfiges Team reicht selbstverständlich eine<br />

Trainerin nicht. Patricia hat daher zwei, von ihr ausgebildete<br />

Coaches hinzugezogen. Tina Sebold, ehemalige<br />

Bankerin und seit 10 Jahren aktiv in der Verhaltensberatung<br />

von Mensch und Hund, sowie Birgit Förster, die<br />

sich nach ihrer Laufbahn im öffentlichen Dienst nun<br />

komplett dem tiergestützten Coaching widmet, komplettieren<br />

das zweibeinige Trainerteam.<br />

Elf vierbeinige Trainer stehen der größeren Teilnehmergruppe<br />

zudem zur Verfügung. Patricia selbst hat<br />

ihr vierbeiniges Team im letzen Jahr verstärkt. Aus ihrer<br />

Arbeit als Pflegestelle durften vier Pfleglinge bleiben.<br />

Die beiden Ridgebackdamen Bekima und Lisa sowie<br />

zwei ehemalige „Wurfmaschinen“ aus der Slowakei,<br />

Mopsdame Dusha und Chihuahua Marlene. Patricia´s<br />

Aragorn indes ist ein reinrassiger dänischer Broholmer,<br />

eine der ersten Nachzuchten in Deutschland. Die alte<br />

Rasse wird sehr sorgsam wieder aufgebaut. Das gelassene<br />

Gemüt gepaart mit dem Anspruch an eine sehr<br />

klare und souveräne Führung sind die perfekte Mischung<br />

für die Arbeit als coach<strong>dog</strong>. Cheny, ebenfalls<br />

ein Rhodesian Ridgeback, ist der erfahrenste Trainer<br />

der Runde. Schon als 9 Monate alter Junior durfte er<br />

die ersten coach<strong>dog</strong>s ® Trainings mitgestalten und forderte<br />

dabei so manche/n Teilnehmer/in heraus. Unadäquat<br />

laute und strenge Ansprache quittiert der Trainingsprofi<br />

bis heute mit stoischer Ignoranz. Seine Gunst<br />

will erarbeitet werden. Mit Druck und Ungeduld erreicht<br />

man gar nichts. Und Konsequenz ist nicht mit<br />

Strenge zu verwechseln – mit Lautstärke schon gar<br />

nicht.<br />

Birgits Wäller Loriot und Australian Shepherd Hündin<br />

Josy sind ebenso hervorragende Coaches wie Tinas Malinois<br />

Tonja, der Strobel, der ebenso heißt und ihr Neuzugang<br />

Dackeljunior Karlson, der gemeinsam mit Mops<br />

und Chihuahua für gute Laune sorgt.<br />

„Es ist wichtig, unterschiedliche Charaktere, Temperamente<br />

und auch Talente im Hundeteam zu haben.“ erklärt<br />

Patricia, „Bei uns ist keine Übung standardisiert.<br />

Vielmehr schauen wir, was der Kunde sehr gezielt in<br />

der jeweiligen Übungssequenz braucht. Und schauen<br />

dann, welcher Hund hier der geeignet Übungspartner<br />

ist.“<br />

Wie alles begann<br />

Die Geschichte der coach<strong>dog</strong>s ® Akademie begann<br />

vor sieben Jahren. Hunde haben Patricia zwar nicht<br />

von Kindesbeinen an begleitet, übten aber schon immer<br />

eine große Faszination auf sie aus. Eine Tierhaarallergie<br />

machte es lange Zeit allerdings unmöglich, sich<br />

Hunden zu nähern. Sechzehn Jahre arbeitete Patricia in<br />

der IT-Branche, bevor sie vor 10 Jahren den Schritt in<br />

die Selbstständigkeit als freiberufliche Kommunikationstrainerin<br />

wagte. „Der Mut für den Neuanfang stand<br />

zu Beginn meiner Entscheidung noch auf wackeligen<br />

Beinen. Aber ich packte mein neues Leben einfach an,<br />

lernte viel, machte diverse Ausbildungen im Bereich<br />

Psychologie und Kommunikation und absolvierte<br />

schließlich eine dreijährige NLP-Ausbildung (Neuro-<br />

Linguistisches Programmieren) zum NLP-Trainer. Ganz<br />

nebenbei verschwand meine Tierhaarallergie – für<br />

mich noch heute ein Wunder und ein riesiges Geschenk“,<br />

erzählt die Gründerin von coach<strong>dog</strong>s ® .<br />

.<br />

Worum es geht<br />

Im Laufe ihrer beruflichen Laufbahn in der Wirtschaft<br />

konnte Patricia viele Erkenntnisse und Eindrücke gewinnen.<br />

Dabei war es besonders ein Eindruck, der sich<br />

einprägte. „Im Wirtschaftsleben und allen damit verbundenen<br />

Aufgaben, geht die Ebene, die Menschen<br />

für nachhaltigen Erfolg am meisten brauchen, häufig<br />

unter. Es ist die persönliche Ebene, die Kommunikation,<br />

das „Menscheln“, fasst Patricia ihre Eindrücke treffend<br />

zusammen.<br />

„Genau hier helfen mir meine Hunde als Coaches dabei,<br />

Menschen die wichtigsten Fähigkeiten wieder näherzubringen.<br />

Klare Kommunikation, souveräne Führung,<br />

gegenseitiger Respekt, wertschätzendes<br />

Feedback und konstruktive Kritik“, so Patricia. „Auch<br />

wenn ich mit meinem coach<strong>dog</strong>s® Konzept zu Beginn<br />

von vielen Seiten skeptisch beäugt wurde, so hat sich<br />

meine Idee mittlerweile durchgesetzt. Was Hunde<br />

brauchen, kann für uns Menschen in vielen Lebenslagen<br />

von Nutzen sein“, meint die engagierte<br />

Hundeliebhaberin.<br />

Der Nutzen<br />

Hunde kommunizieren eindeutig über körpersprachliche<br />

Signale. Dies erwarten sie auch von ihren<br />

menschlichen Begleitern. Hundehalter sind daher aufgefordert,<br />

genau zu beobachten, direkt zu reagieren<br />

und vor allen Dingen konsequent zu handeln. Nur auf<br />

diesem Wege, gepaart mit gegenseitigem Vertrauen,<br />

lässt sich ein erfolgreiches Miteinander von Mensch<br />

und Hund verwirklichen. „In den coach<strong>dog</strong>s ® -Trainings<br />

und -Workshops werden keine Techniken vermittelt.<br />

Weitaus wichtiger sind die Erfahrung und das direkte<br />

Spiegeln des eigenen, unbewussten Verhaltens. Dazu<br />

sind unsere Hunde perfekt geeignet, weil sie uns ein<br />

ehrliches, unmittelbares und direktes Feedback geben“,<br />

erklärt Patricia den Sinn und Nutzen des Coachings<br />

mit Hunden.<br />

Im Teamtraining mit CBRE geht es los mit einer Einstiegsübung.<br />

Die einzelnen Teammitglieder sind gefordert,<br />

ihre vierbeinigen Trainer anzuweisen, ihnen zu<br />

folgen. Die Regel ist, dass Kunden sehr streng losmarschieren<br />

wollen und der Hund hat zu folgen. Sie sollen<br />

ja führen. Viel wichtiger wäre aber, zunächst einmal<br />

auf einer neutralen Ebene Kontakt aufzunehmen und<br />

zu überlegen, welche Ansprache am ehesten wirkt.<br />

Eine Beziehung soll hergestellt werden, denn warum<br />

sollte der Hund einfach so irgendjemandem folgen?<br />

Verglichen mit dem Unternehmen wäre dies in etwa so<br />

als käme morgens jemand völlig Fremdes ins Büro und<br />

legt der Sekretärin eine Aufgabe vor. Würde sie nicht<br />

zunächst auch fragen, wer denn da vor ihr steht (Kontakt<br />

aufnehmen)? Und vor allem: Warum sollte sie<br />

ohne weitere Erläuterung diese Aufgabe ausführen<br />

(Beziehung herstellen)?“, erklärt Patricia die Situation.<br />

„Genau dies ist für viele Menschen so schwierig“, so<br />

Patricia, „ sie haben verlernt, sich Zeit zu nehmen, zu<br />

analysieren, geduldig zu sein und punktuell klar zu<br />

kommunizieren, worum es geht. Die Zeit ist knapp, der<br />

Druck groß, da geht die Kultur des Miteinanders mitunter<br />

verloren.“<br />

Eine Teilnehmerin übt mit Aragorn. Sie ist erstaunt,<br />

dass er folgt, stellt aber schnell fest, dass sie Konzentration<br />

braucht, dranbleiben muss, genau erkennen muss,<br />

wann sie ihn anspricht und vor allem: wie sie ihn anspricht.<br />

Gelassene Klarheit ist gefragt. Durchsetzung,<br />

nicht Verbissenheit. Motivation, nicht Druck. Sie ist begeistert<br />

und stellt auch die Verbindung zum Alltag sofort<br />

her: „Wenn ich ruckel und zerre und selbst unge-<br />

Das Team von CBRE Global Investors Germany GmbH bei einer Übung mit coach<strong>dog</strong> Josy<br />

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Coach <strong>dog</strong>s<br />

Coach <strong>dog</strong>s<br />

duldig bin, geht die nötige Konzentration verloren. Ich<br />

verschenke Energie und dies wirkt auf mein Gegenüber<br />

nicht sehr kompetent, eher unsicher. Trete ich im Job<br />

so auf, verliere ich sicher mein Gesicht. Man zweifelt<br />

an, ob ich einer Aufgabe wirklich gewachsen bin.“ Immer<br />

wieder ist es für die coach<strong>dog</strong>s ® Trainer beeindruckend,<br />

wie effektiv vermeintlich kleine Übungen sind.<br />

Immer wieder wichtig: Die Rollenklärung!<br />

Wer der coach<strong>dog</strong>s ® Gründerin zuhört, wir immer<br />

wieder mit einem Wort konfrontiert: Rollenklärung!<br />

„Das Allerwichtigste überhaupt ist die Klärung<br />

der Rollen und die daraus resultierende Handlung.<br />

Möchte ich gerne führen, so sollte ich dies auch für<br />

mich beschließen. Ich übernehme dann aktiv die Rolle<br />

der Führenden, sitze im „Fahrersitz“. Wichtig ist auch,<br />

die selbst definierte Rolle konsequent zu leben. Sonst<br />

stehe ich mir selbst im Weg. Es ist die Standort-Analyse,<br />

die jemand braucht, der sich selbst reflektiert und weiterentwickeln<br />

möchte.“<br />

Im CBRE Training haben nun alle Probanden ihre Erfahrungen<br />

gemacht und kräftig Rollen geklärt. Zögerliches<br />

Auftreten ist einem sicheren Gang gewichen, die<br />

zunächst schwierig anmutende Aufgabe, die Hunde<br />

ohne Leine zu führen, ist einem gesunden Ehrgeiz gewichen,<br />

die eigene Rolle kompetent zu vertreten. Alle<br />

Teilnehmer/innen sind mit Feuereifer dabei, beraten<br />

sich untereinander, geben Feedback und nehmen dasselbe<br />

gerne entgegen. So manche/r möchte gerne mit<br />

unterschiedlichen Hundepersönlichkeiten arbeiten, um<br />

sich selbst auzuprobieren. Am Ende des 2. Tages steht<br />

nach einer großen Teamübung das begeisterte allgemeine<br />

Feedback: Jeder hat viel über sich selbst gelernt.<br />

Die Fähigkeit, sich selbst zu vertrauen und den eigenen<br />

Weg konsequent, aber dennoch mit offenem Geist für<br />

die Bedürfnisse anderer zu gehen, ist für jeden einzelnen<br />

aber auch das ganze Team eine Bereicherung und<br />

ein wichtiger Lernschritt in Richtung Effektivität im<br />

Team.<br />

„Aus meinen gewonnenen Erfahrungen mit Menschen<br />

und Hunden entwickelte ich das effektive Coachingkonzept,<br />

welches weit über die reinen Lerneffekte zu<br />

eigenen Körpersprache hinausgeht. Der Hund ist im<br />

Coachingprozess ein wunderbarer Helfer, der in definierten<br />

Übungseinheiten die Wahrnehmung des Kunden<br />

sensibilisiert und damit die notwendigen Veränderungsschritte<br />

aufzeigt.“<br />

In vielen praktischen Übungen ist vor allem Ausprobieren erlaubt. Für den „Aha-Effekt“ und nachhaltige Lerneffekte.<br />

@ Nadja Merl-Stephan<br />

Das aktuelle Angebot:<br />

Individuelle Trainings- und Coachingprogramme für<br />

Unternehmen und Privatpersonen<br />

(Referenzen u.a. Pierburg GmbH, L´Oréal, Tchibo,<br />

Crossgate Software GmbH, Comptrade Technologies,<br />

Deutsche Bank, Swarovski Corporation AG Schweiz....)<br />

Termine nach individueller Absprache<br />

commbonding ® Coaching<br />

Der Kunde/die Kundin wird über einen definierten<br />

Zeitraum vom commbonding® Coach begleitet, um<br />

sich persönlich weiterzuentwickeln. „Meist geht es darum,<br />

sich über ein bestimmtes Thema klar zu werden,<br />

Entscheidungen zu treffen oder neue Ziele zu erreichen.<br />

Dabei unterstützt der Coach den Kunden/die<br />

Kundin in Einzelsitzungen, bei welchen situativ auch<br />

ein Hund eingesetzt werden kann“. „commbonding®<br />

steht für verbindende Kommunikation.<br />

Coach Ausbildung zum zertifizierten commbonding®<br />

Coach<br />

Wer Interesse hat, sich zum Coach ausbilden zu lassen<br />

kann das dieses Jahr noch an folgenden Terminen<br />

(begrenzte Plätze):<br />

Ausbildungsmodul 1 | 20.09. - 29.09.<strong>2013</strong><br />

Ausbildungsmodul 2 | <strong>02</strong>.11. - 10.11.<strong>2013</strong><br />

inkl. Abschlussprüfung<br />

Ausbildung 2014: Termine im Frühjahr siehe demnächst<br />

www.coach<strong>dog</strong>s.com<br />

Ort: Raum Hamburg<br />

„Als Coach unterstützt man Menschen dabei, ihren<br />

ganz persönlichen Weg zu finden und zu gehen. Der<br />

Hund kann hierbei als zusätzliche Ressource eingesetzt<br />

werden“, erklärt Patricia ihren Ausbildungsansatz. „In<br />

der Coach Ausbildung erhält man einen klaren Leitfaden<br />

für den Coaching-Prozess als auch viele Hintergrundinformationen.<br />

Die Ausbildung ist sehr praxisbezogen<br />

und interaktiv gestaltet, damit viel Raum für<br />

Übung und Erfahrungsaustausch gegeben ist.“<br />

Perspektivwechsel auch für Hundebesitzer<br />

Auch Hundebesitzer können bei coach<strong>dog</strong>s ® viel lernen.<br />

Entgegen des üblichen Hundetrainings wird<br />

im Coaching der Mensch und sein Verhalten in den Mittelpunkt<br />

gestellt. Der Hundebesitzer analysiert zunächst<br />

sein eigenes Verhalten, vor allem seine Kommunikation<br />

und reflektiert seine Stärken und Schwächen.<br />

Es folgt eine Einschätzung der Beziehung zu seinem<br />

Hund. Der Coach beobachtet den Hundebesitzer in der<br />

Interaktion mit seinem Hund und hinterfragt die<br />

Selbstanalyse.<br />

Erarbeitet wird dann ein Übungsprogramm, welches individuell<br />

an das jeweilige Mensch-Hund-Team angepasst<br />

wird. Verändert der Hund sein Verhalten, wird<br />

wiederum analysiert, worauf dies im Bezug auf das Verhalten<br />

des Hundebesitzers zurückzuführen ist. Eine Verhaltensänderung<br />

basiert so auf direkten eigenen Erfahrungen<br />

und ist nicht die Reaktion auf externe Anleitung.<br />

Ziel ist, das Verhalten des Hundes durch die bessere<br />

Selbstreflexion des Menschen zu verändern und dadurch<br />

ein harmonisches Miteinander zu schaffen.<br />

Patricia hierzu: „Unser Anliegen ist ein besseres Verständnis<br />

für die Natur des Hundes und dadurch eine<br />

höhere Lebensqualität des Mensch-Hund-Teams. Wenn<br />

Rollen geklärt sind und klar kommuniziert wird, ist<br />

meist schon viel gewonnen. Wie wichtig dies ist für ein<br />

gelungenes Zusammenleben mit Hunden habe ich im<br />

Zusammenleben mit sechs eigenen Hunden unterschiedlichster<br />

Herkunft, durch meine eigene Zucht sowie<br />

immer wieder durch die Integration diverser Pflegehunde<br />

gelernt.“<br />

Die Coaches<br />

Die coach<strong>dog</strong>s ® Verhaltensberatung wurde von Patricia<br />

Fischer-Elfert gemeinsam mit Tina Sebold entwickelt,<br />

die ihre langjährige Erfahrung als Hundetrainerin<br />

mit einbringt.<br />

Das Angebot<br />

Für 2014 ist neben individuellen Einzelberatungen<br />

auch ein Workshopangebot für interessierte Mensch-<br />

Hund-Teams in Planung. Die Standorte hierfür sind<br />

Hamburg, Düsseldorf/Niederrhein sowie Frankfurt.<br />

München soll folgen.<br />

Coach<strong>dog</strong>s ® Akademie<br />

Inhaberin: Patricia Fischer<br />

Tannenweg 25b<br />

21224 Rosengarten<br />

Telefon 04181 . 999 13 71<br />

www.coach<strong>dog</strong>s.com<br />

info@coach<strong>dog</strong>s.com<br />

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Ein Briard zieht<br />

Ein Briard zieht<br />

Randy - The Flying Flokati<br />

Vor 5 Jahren zog ein Musketier<br />

namens Querido de l´avenue<br />

D´Artagnon, kurz Randy, vom<br />

Stamme der Berger de Brie bei<br />

mir und meinem Mann ein und<br />

hält uns seither auf Trab.<br />

Es gibt sicher Rassen, die für mich als Ersttäter geeigneter<br />

gewesen wären, aber als ich vor 20Jahren den Briard<br />

kennenlernte, war klar, dass es genau so einer mal<br />

werden wird und man wächst schließlich an seinen<br />

Aufgaben.<br />

Als Abkömmling einer alten französischen Schäferhundrasse,<br />

die als Hüte- und auch Schutzhund an den<br />

Schafherden arbeitet, besitzt Randy anders als ein reiner<br />

Hütehund eine gewisse Eigenständigkeit und Entscheidungsfreudigkeit,<br />

gepaart mit einem sensiblen Wesen<br />

mit viel Spaß, aber auch Bedarf an sinnvoller Beschäftigung.<br />

Ein Briard kann eine Herausforderung sein, da er<br />

durchaus dazu neigt, die Wünsche seines Halters auch<br />

mal in Frage zu stellen. Er ist eben kein sturer Befehlsempfänger,<br />

sondern für eigenes Handeln, wenn nötig,<br />

gezüchtet. Er ist sehr gelehrig mit einer guten Kombina-<br />

tionsgabe und daher vielseitig begabt. Man findet ihn<br />

eigentlich überall, von Agility bis zum Einsatz als<br />

Therapiehund.<br />

Neben dem Einüben von Tricks via Clicker, Suchspielen<br />

u.ä. versuchen wir uns mit viel Spaß an Fun-Agility, Treibball<br />

und Randys liebstem Hobby Longieren, da er sehr<br />

lauffreudig ist. Nachdem er allerdings eine gewisse Begeisterung<br />

fürs Jagen zeigt und es bei uns viel Wild gibt,<br />

ist er vermehrt an der Leine unterwegs, weshalb er sich<br />

auch zusätzlich mal richtig auspowern können muss. Und<br />

beim Joggen oder Radfahren ist ihm das Frauchen einfach<br />

nicht schnell genug. Als unsre Longiertrainerin Annick<br />

Busl dann anfing, Dogscooter- Workshops anzubieten,<br />

ergriffen wir die Chance zur Teilnahme.<br />

Und so fing alles an<br />

Erst einmal kamen die Trockenübungen und dann die<br />

ersten Ziehversuche am Roller mit einem „Schaf“ auf<br />

dem Fahrrad als Motivation voraus. Schnell hatte Randy<br />

den Dreh raus und wir wurden vom Spaß am Dogscootern<br />

gepackt.<br />

Er ist immer voller Begeisterung dabei, auch wenn man<br />

seinen Enthusiasmus anfangs erst mal etwas kontrolliert<br />

bremsen muss. Dabei ist es völlig egal, ob wir allein oder<br />

in Begleitung der Zughundling-Familie unterwegs sind -<br />

wobei da die Motivation natürlich nochmal grösser ist.<br />

Was immer wieder positiv auffällt ist, dass er beim<br />

Dogscootern wesentlich entspannter mit Begegnungen<br />

aller Art vom Pferd bis zum freilaufenden Hund oder den<br />

Weg kreuzendem Wild umgeht, wenn er im Arbeitsmodus<br />

Ziehen ist, als sonst im Alltag und es gibt einfach<br />

nichts schöneres als einen fliegenden Flokati mit wehenden<br />

Ohren und einem dicken Grinsen im Gesicht, der<br />

durchaus auch mal um die 35-km/h erreicht. Inzwischen<br />

konnten wir auch andere Briards, bzw. deren Besitzer<br />

mit diesem Virus infizieren.<br />

Fazit nach einem Jahr<br />

Perfekte Auslastung für einen lauffreudigen Hund, der<br />

dadurch entspannter und zufriedener ist, und eine super<br />

Motivation fürs Frauchen, Gewicht zu verlieren und<br />

zu halten, auch um den Hund zu unterstützen. Ab und<br />

an darf allerdings auch Herrchen mal fahren<br />

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