07.03.2016 Aufrufe

Gifte hin, Früchte her - Der globalisierte Lebensmittelmarkt

Egal ob zu Weihnachten, Ostern oder sonst einem festlichen Anlass - Gelegenheiten zum Schlemmen gibt es genug. Die Lebensmittel dafür kommen aus der ganzen Welt und werden - wie Ananas aus Costa Rica - oft unter menschen- und umweltschädlichen Bedingungen hergestellt. Die aktuelle presente erzählt Geschichten aus dem globalen Lebensmittelmarkt und baut eine kulinarische Brücke zwischen Mittelamerika und Europa. Titelfoto: Piña (http://flic.kr/p/8eb7v8) von Jorge Elías auf flickr.com lizensiert unter CC BY 2.0 (creativecommons.org/licenses/by/2.0)

Egal ob zu Weihnachten, Ostern oder sonst einem festlichen Anlass - Gelegenheiten zum Schlemmen gibt es genug. Die Lebensmittel dafür kommen aus der ganzen Welt und werden - wie Ananas aus Costa Rica - oft unter menschen- und umweltschädlichen Bedingungen hergestellt. Die aktuelle presente erzählt Geschichten aus dem globalen Lebensmittelmarkt und baut eine kulinarische Brücke zwischen Mittelamerika und Europa. Titelfoto: Piña (http://flic.kr/p/8eb7v8) von Jorge Elías auf flickr.com lizensiert unter CC BY 2.0 (creativecommons.org/licenses/by/2.0)

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Maik Pflaum (CIR) ist bestürzt über<br />

die Entwicklung der Bandengewalt,<br />

von der Estela Ramirez erzählt.<br />

FOTOS: MAIK PFLAUM (CIR)<br />

ben wir erkämpft, dass in Joses Fabrik ab dem noch weitere Beobachtungen, die uns beunruhigen.<br />

Ich habe dann ab Juni nicht mehr zu<br />

ersten Krankheitstag Krankengeld gezahlt<br />

wird. Das müsste laut Gesetz auch so sein, gibt Haus geschlafen, um mich, aber auch meine<br />

es aber in keiner Maquila. Jetzt haben die Besitzer<br />

Angst, dass sich das auch auf andere Fa-<br />

Und jetzt ist alles wieder ruhig?<br />

Angehörigen zu schützen.<br />

briken ausdehnt. Viele Maquila-Betreiber arbeiten<br />

mit den Banden, den Maras, zusammen. sehr vorsichtig.<br />

Ich fühle mich aktuell nicht verfolgt, bin aber<br />

Sie lassen GewerkschafterInnen durch sie ein- Ihr habt vor einigen Jahren die Näh-Kooperative<br />

ACOPIUS gegründet, Nähmasc<strong>hin</strong>en<br />

schüchtern. Und wer sich den Mara widersetzt,<br />

ist tot. Das weiß jeder. Hier werden jeden angeschafft und in Selbstverwaltung Kleidung<br />

genäht. Wie steht es um die Koopera-<br />

Tag etwa 20 Menschen gewaltsam getötet.<br />

Wurdest du auch bedroht?<br />

tive?<br />

Ja, ich wurde verfolgt und musste untertauchen.<br />

Ich wurde von einem Mann beschattet, ginnen aus der ehemaligen Hermosa-Fabrik-<br />

Den Kern von ACOPIUS bildeten zehn Kolle-<br />

der hat stark geschwitzt und hatte trotzdem gewerkschaft. Es kamen andere <strong>hin</strong>zu und<br />

eine ganz dicke Jacke an. Das macht man, um wir waren in den besten Tagen 30 Leute. Die<br />

darunter eine Waffe zu verstecken. Als ich ihn Werkstatt hatten wir bei einer Kollegin im<br />

erkennen konnte, hat er die Kappe tiefer ins Haus untergebracht. Als wir Schulkleidung für<br />

Gesicht gezogen. Und meine Mutter berichtete<br />

mir, dass in der Nähe unseres Hauses ein sieben Dollar am Tag. Wir führten ein sehr<br />

eine Gemeinde genäht haben, verdiente jeder<br />

unbekannter Typ <strong>her</strong>umlungerte. <strong>Der</strong> einzige gutes kollektives Leben: Wir haben zusammen<br />

gekocht, gegessen, alles geteilt und oft<br />

Zugang zu unserem Viertel wird aber von der<br />

Mara bewacht. Da kommt kein Unbekannter zusammen dort übernachtet. Leider ist dies<br />

rein – außer die Mara erlaubt es ihm. Es gab nun vorbei. Ins Nachbarhaus sind Bandenmit- ><br />

presente 4/2015 21

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