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Gifte hin, Früchte her - Der globalisierte Lebensmittelmarkt

Egal ob zu Weihnachten, Ostern oder sonst einem festlichen Anlass - Gelegenheiten zum Schlemmen gibt es genug. Die Lebensmittel dafür kommen aus der ganzen Welt und werden - wie Ananas aus Costa Rica - oft unter menschen- und umweltschädlichen Bedingungen hergestellt. Die aktuelle presente erzählt Geschichten aus dem globalen Lebensmittelmarkt und baut eine kulinarische Brücke zwischen Mittelamerika und Europa. Titelfoto: Piña (http://flic.kr/p/8eb7v8) von Jorge Elías auf flickr.com lizensiert unter CC BY 2.0 (creativecommons.org/licenses/by/2.0)

Egal ob zu Weihnachten, Ostern oder sonst einem festlichen Anlass - Gelegenheiten zum Schlemmen gibt es genug. Die Lebensmittel dafür kommen aus der ganzen Welt und werden - wie Ananas aus Costa Rica - oft unter menschen- und umweltschädlichen Bedingungen hergestellt. Die aktuelle presente erzählt Geschichten aus dem globalen Lebensmittelmarkt und baut eine kulinarische Brücke zwischen Mittelamerika und Europa. Titelfoto: Piña (http://flic.kr/p/8eb7v8) von Jorge Elías auf flickr.com lizensiert unter CC BY 2.0 (creativecommons.org/licenses/by/2.0)

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Thema<br />

<strong>Gifte</strong> <strong>hin</strong>, <strong>Früchte</strong> <strong>her</strong> – <strong>Der</strong> <strong>globalisierte</strong> <strong>Lebensmittelmarkt</strong><br />

So schwächten sie die Maya, hielten sie klein,<br />

weniger intelligent und machten sie gefügig<br />

für alles was danach kam. In kürzester Zeit<br />

geriet Amarant in Vergessenheit, die Eigenschaften<br />

von Amarant sind quasi unbekannt<br />

und es gibt wenig Produktion. Einige Kleinbauern<br />

versteckten Samen und bewahrten<br />

sie auf.<br />

Bis heute ist Amarant wenig bekannt und<br />

wird trotz des hohen Nährstoffgehalts und<br />

der einfachen und kostengünstigen Zubereitung<br />

selten verwendet.<br />

Neuer „Höhenflug“ für Amarant<br />

Aber die NASA hat Amarant aufgrund seines<br />

hohen Nährstoffgehalts und seiner umfassenden<br />

Nutzung, dem kurzen Anbauzyklus<br />

und der Anspruchslosigkeit der Pflanze ausgewählt,<br />

um ihre AstronautInnen zu ernähren.<br />

Sie nennen es CELSS (Controlled Ecological<br />

Life Support System): Die Pflanzen<br />

entziehen der Luft Kohlendioxid und wandeln<br />

es in Nahrungsmittel, Wasser und Sauerstoff<br />

um. Seit 1985 nutzt die Weltraumbehörde<br />

Amarant. In diesem Jahr wurde er auch<br />

in der Raumfähre Atlantis angebaut. Das ist<br />

Dr. Rodolfo Neri Vela zu verdanken, dem ersten<br />

mexikanischen Astronauten.<br />

Unsere Vorfahren waren sehr intelligent, sie<br />

ernährten sich ausgewogen und im Gleichgewicht<br />

mit dem Boden, dem Wasser, den Bäumen,<br />

den Tiere und der Luft, ohne sie zu plündern.<br />

Sie waren <strong>her</strong>vorragend ökologisch,<br />

wussten viel und hegten eine tiefe Liebe zum<br />

Leben. Das wollten die Eroberer vernichten.<br />

Diese systemische Gewalt hat letzten Endes<br />

zu einem anderen brutalen System geführt,<br />

zu einem globalen Wirtschaftssystem, mit<br />

starker Hierarchie und Verarmung, welches<br />

auch den Niedergang verschiedenster Elemente<br />

unserer Ernährung bedeutet hat, unter<br />

anderem die des heiligen Amarants.<br />

Atole de Amaranto<br />

Ein Heißgetränk aus Guatemala<br />

ZUTATEN<br />

½ Kilo Amarant Samen<br />

¼ Kilo braunen Zucker<br />

Eine Tasse Amarant Mehl<br />

Zimtstangen<br />

2 Liter Wasser<br />

ZUBEREITUNG<br />

Ungeröstete Amarant-Samen müssen<br />

zunächst gesäubert und dann in einer Pfanne<br />

geröstet werden. Währenddessen mit einem<br />

Holzlöffel vorsichtig <strong>hin</strong> und <strong>her</strong> bewegen,<br />

damit sie nicht anbrennen oder verklumpen.<br />

Einen kleinen Teil des Amarant-Mehls in<br />

kaltem Wasser auflösen.<br />

In einem großen Topf 2 Liter Wasser zum<br />

Kochen bringen und die Amarant-Lösung,<br />

Zimtstangen, geröstete Samen und Zucker<br />

<strong>hin</strong>zugeben. Nun muss kontinuierlich<br />

gerührt werden, damit nichts anbrennt.<br />

Das Getränk 10 bis 15 Minuten kochen<br />

lassen und dann servieren.<br />

FOTO: TOMAS ANGEL MELCHOR<br />

16<br />

presente 4/2015

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