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Polizei-Journal - Polizei Mecklenburg-Vorpommern

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<strong>Polizei</strong>-<strong>Journal</strong><br />

1-2007<br />

<strong>Mecklenburg</strong><br />

<strong>Vorpommern</strong><br />

Frauen in der<br />

Landespolizei<br />

MV


Tokio Hotel in Neubrandenburg –<br />

<strong>Polizei</strong> im 13-Stunden-Einsatz<br />

Kerstin Boldt und Marco Sellke, PI Neubrandenburg<br />

Die Kids verbrachten schon die Nacht vor dem Konzert am Veranstaltungsort<br />

Anfang Dezember 2006 gab die Rockband<br />

„Tokio Hotel” in der Vier-Tore-<br />

Stadt ein Benefizkonzert. Der Veranstalter<br />

erwartete ca. 5000 Kids im Alter<br />

von 10 bis 14 Jahren. Die <strong>Polizei</strong>inspektion<br />

Neubrandenburg bereitete sich<br />

rechtzeitig auf diesen Abend vor und<br />

plante einen groß angelegten <strong>Polizei</strong>einsatz.<br />

Die Vorbereitungen umfassten u. a. die<br />

Kontaktaufnahme zum Veranstalter, zur<br />

Stadtverwaltung, zum DRK, zum THW und<br />

Die Mädels himmeln „ihren Bill” an ...<br />

zu anderen <strong>Polizei</strong>dienststellen der PD<br />

Neubrandenburg. Letztendlich waren 57<br />

Beamte an diesem Einsatz beteiligt, welche<br />

die unterschiedlichsten Aufgaben zu<br />

bewältigen hatten. So wurden die Einsatzabschnitte<br />

Voraufsicht, Aufklärung,<br />

Verkehrsmaßnahmen, Raumschutz und<br />

Reserve aufgemacht. Hinzu kam die Befehlsstelle<br />

mit der Einsatzleitung.<br />

Im Vorfeld wurde bekannt, dass es zu Störungen<br />

durch Gegner der Gruppe Tokio<br />

Hotel kommen könnte.Um die Kartenvergabe<br />

und die Veranstaltung<br />

reibungslos durchführen<br />

zu können, war es<br />

notwendig, einen ständigen<br />

Kontakt zum Veranstalter<br />

und zur Security zu<br />

halten.<br />

Die ersten, teils sehr jungen<br />

Teilnehmer,reisten bereits<br />

am Vortag am Jahnsportforum<br />

an. Diese wurden<br />

umgehend von Kollegen<br />

der Nachtschicht des<br />

PR Neubrandenburg und<br />

Hilfskräften des DRK betreut.Die<br />

Witterung machte<br />

es den Anwesenden<br />

nicht einfach, auf ihre Idole<br />

zu warten. Die Temperaturen<br />

lagen teilweise<br />

unter dem Gefrierpunkt.<br />

Am Morgen des 01. Dezember nahmen<br />

dann die ersten eingesetzten Kräfte ihre<br />

Aufgaben wahr. Es war schon ein starker<br />

Zulauf von Fans zu beobachten. Diese kamen<br />

aus allen Teilen der Bundesrepublik.<br />

Meist waren sie in Begleitung eines Elternteils.<br />

Beobachtet und „begleitet” wurden<br />

sie auch von zahlreichen Fernseh- und<br />

Rundfunkteams. Zum Abend stieg die Besucherzahl<br />

auf einige tausend Teilnehmer<br />

an.Die so genannte „heiße Phase”begann.<br />

Regulierende Verkehrsmaßnahmen wurden<br />

durchgeführt und es erschienen auch<br />

die ersten Gegner des Konzertes. Hier<br />

machte sich jetzt die gute Zusammenarbeit<br />

mit den Einsatzabschnitten Raumschutz<br />

und Aufklärung sowie dem Sicherheitspersonal<br />

bezahlt. So konnten Übergriffe<br />

und Störungen der aggressiv eingestellten<br />

Personen unterbunden werden.<br />

Fans von Tokio Hotel wurden immer wieder<br />

verbal angegriffen und es wurde immer<br />

wieder versucht, durch die vorhandenen<br />

Absperrungen zu den wartenden<br />

Fans durchzudringen.<br />

Bilanzierend war es ein gut organisierter<br />

und strukturierter Einsatz, wobei sich einige<br />

Kollegen über 13 Stunden im Einsatz<br />

befanden.<br />

... und er singt nur für sie<br />

Fotos: Floretin Vibke, Nordkurier


<strong>Polizei</strong>-<strong>Journal</strong><br />

Zeitschrift der Landespolizei<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

Herausgeber:<br />

Landespolizei <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

Redaktion: Stephan Stange (verantw.), Peter Anders,<br />

Reinhard Ackermann, Ralf Bierenbrodt, Ingolf Dinse, Ulf Erler,<br />

Axel Falkenberg, Dr. Annerose Hennig, Steffi Nietz, Dr.<br />

Holger Roll, Bernhard Roloff, Uto Sachse, Olaf Seidlitz, Arite<br />

Vetters, Andreas Wegner, Uwe Werner, Volker Werner,<br />

Klaus Wiechmann, Ute Wienecke<br />

Anschrift: Redaktion <strong>Polizei</strong>-<strong>Journal</strong>, Innenministerium<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>, Referat II 430-3<br />

Alexandrinenstraße 1, 19055 Schwerin<br />

Tel. 03 85 / 5 88 - 24 88, Fax 03 85 / 5 88 - 20 45<br />

e-mail: Stephan.Stange@im.mv-regierung.de<br />

PJ 1/2007<br />

INHALT<br />

VORWORT 1<br />

DAS THEMA 2-11<br />

Frauen in der Landespolizei<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> 2<br />

EINSATZ<br />

Nachgefragt:„Wann haben Sie<br />

12-14<br />

das letzte Mal gekifft?” 12<br />

Wasserschutzpolizei verstärkt das<br />

Maritime Sicherheitszentrum 14<br />

Tauschpartnergesuche 14<br />

MINISTERIUM AKTUELL<br />

Innenminister zu Besuch beim<br />

15<br />

<strong>Polizei</strong>-<strong>Journal</strong> 15<br />

Munitionsbergungsdienst erhält<br />

neues Spezialfahrzeug 15<br />

PANORAMA 16-19<br />

Quer durch MV<br />

PRÄVENTION 19<br />

<strong>Polizei</strong> schult Behinderte 19<br />

NACHRUFE 19<br />

SPORT<br />

Erfolgreiche <strong>Polizei</strong>sportler<br />

20<br />

durch Innenminister geehrt 20<br />

FÜR SIE GELESEN Rückseite<br />

die Regierung tut zu wenig für den Klimaschutz.<br />

Das ist das Ergebnis einer Umfrage<br />

von WELT ONLINE und den ARD-Tagesthemen.<br />

Danach verlangt die Mehrheit<br />

der Bevölkerung mehr Bereitschaft<br />

zum Energiesparen.<br />

Gehören Sie auch zu den 58 Prozent der<br />

Deutschen, die von der Politik mehr Maßnahmen<br />

zum Schutz des Klimas verlangen?<br />

Die Politik versucht, auf das Interesse<br />

der Bürger zu reagieren. Die Bundeskanzlerin<br />

hat das Thema in den Mittelpunkt<br />

ihrer Regierungserklärung zur Europapolitik<br />

gestellt. Angela Merkel sagte,<br />

dem Klimawandel könne man „nicht tatenlos<br />

zusehen”. Es sei „Zeit zu handeln”,<br />

um die Erderwärmung zu stoppen. Merkel<br />

warb für den Vorschlag der EU-Kommission,<br />

die Treibhausgasemissionen bis<br />

2020 um 20 Prozent zu reduzieren.„Wenn<br />

andere internationale Player mit dabei<br />

sind, können wir auch 30 Prozent ins Auge<br />

fassen.” Tatsächlich ist die Mehrzahl<br />

der Bevölkerung unzufrieden mit den<br />

bisherigen Anstrengungen der Regierung<br />

in Angelegenheiten des Klimaschutzes.<br />

Es wird ganz einfach erwartet,<br />

dass mehr getan wird.<br />

Jetzt wollen sich die Großen der Weltpolitik,<br />

man höre und staune, sogar die Vereinigten<br />

Staaten, in Heiligendamm u. a.<br />

IMPRESSUM<br />

Titelbild:<br />

Ralf Bierenbrodt, LPBK MV<br />

Auflage: 6.500 Exemplare<br />

Gestaltung, Satz & Layout:<br />

Cicero Werbeagentur, Rostock<br />

Druck: Landesamt für innere Verwaltung<br />

Erscheinungsweise: vierteljährlich<br />

Wir danken den Autoren für ihre Text- und Bildbeiträge.<br />

Für den Inhalt der einzelnen Beiträge zeichnen die Verfasser<br />

verantwortlich. Für unaufgefordert eingesandte<br />

Manuskripte wird keine Gewähr übernommen. Die Redaktion<br />

behält es sich vor, Leserbriefe verkürzt wiederzugeben.<br />

16. Jahrgang Nr. 1/2007<br />

Liebe<br />

Leserinnen<br />

und Leser,<br />

über Klimaschutzmaßnahmen verständigen.<br />

Immerhin.<br />

Haben Sie, verehrte Leser, eigentlich auch<br />

schon über diese Thematik nachgedacht?<br />

Seien Sie doch bitte mal ehrlich. Wann<br />

sind Sie zuletzt mit der Straßenbahn oder<br />

dem Bus gefahren? Wie lange ist es her,<br />

dass Sie mit Ihrer Familie oder den Freunden<br />

beim gemeinsamen Wochenendausflug<br />

anstelle Ihres Autos das Fahrrad benutzt<br />

haben? Ach, Ihr Fahrrad steht schon<br />

seit Monaten kaputt im Keller. Im Auto<br />

fühlen Sie sich bequemer aufgehoben, da<br />

Sie selbst den Radiosender wählen dürfen?<br />

Na gut. Das sind natürlich auch Argumente.<br />

Interessieren würde mich nur, ob Ihre Enkel<br />

oder Urenkel Ihnen in einigen Jahren<br />

auch diese Ausreden abkaufen. Aber<br />

dann sind wir wohl schon Pensionäre,<br />

oder? In diesem Sinne wünsche ich uns<br />

ein tolles Frühjahr.<br />

Ihr<br />

Stephan Stange<br />

VORWORT<br />

P.S.<br />

Die Redaktion des <strong>Polizei</strong>-<strong>Journal</strong>s<br />

ist ab sofort auch unter<br />

polizei.journal@web.de<br />

zu erreichen.<br />

1


2<br />

DAS THEMA<br />

Frauen in der Landespolizei<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

Eine Betrachtung aus Sicht eines Inspektionsleiters<br />

Thomas Dabel, PD Stralsund<br />

Als mich die Redaktion des <strong>Polizei</strong>-<strong>Journal</strong>s<br />

fragte, ob ich bereit wäre, einen Beitrag<br />

zur Thematik „Frauen in der <strong>Polizei</strong><br />

aus Sicht eines Leiters einer <strong>Polizei</strong>inspektion”<br />

zu schreiben, sagte ich gern zu. Jetzt<br />

beim Schreiben weiß ich nicht, ob das so<br />

richtig war.<br />

Wird das Thema „Frauen in der <strong>Polizei</strong>”diskutiert,<br />

hört man oft zuerst Stammtischparolen:„DIE<br />

sind den Anforderungen des<br />

Berufes nicht gewachsen!”, „SIE sind nicht<br />

so gut wie die Männer!”, „SIE werden<br />

schwanger und fallen aus!”,„SIE fallen aus,<br />

weil die Kinder krank werden!”.Da das Thema<br />

eine Vielzahl von Facetten beinhaltet,<br />

möchte ich meine Erfahrungen mit diesen<br />

Aussagen darlegen.<br />

Anteil in %<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Seit 2002 bin ich in der <strong>Polizei</strong>inspektion<br />

Stralsund. Die <strong>Polizei</strong>inspektion Stralsund<br />

verzeichnete in dieser Zeit einen Personalbestand<br />

von durchschnittlich 125 Beamten.<br />

Der Frauenanteil beträgt derzeit<br />

rund 28 Prozent. Dass <strong>Polizei</strong>beamtinnen<br />

auch Kinder bekommen, spürte die <strong>Polizei</strong>inspektion<br />

Stralsund 2003 besonders<br />

stark. Zeitweise waren sechs Beamtinnen<br />

auf Grund von Mutterschutz bzw. Erziehungsjahr<br />

nur bedingt oder nicht einsetzbar.<br />

Dies war insbesondere schmerzlich,<br />

da es Beamtinnen aus dem Schichtdienst<br />

waren. Ersatz stand nicht zur Verfügung,<br />

also mussten die Ausfälle kompensiert<br />

werden. Vorrangig wurden die Beamtinnen<br />

im Anzeigendienst im <strong>Polizei</strong>revier<br />

eingesetzt, um die Belastung für alle ge-<br />

ring zu halten. Dabei wurden die zulässigen<br />

Dienstzeiten ausgeschöpft.<br />

Schwieriger gestaltete sich im Einzelfall<br />

die Dienstaufnahme nach Beendigung<br />

des Erziehungsjahres. Die Funktionsbeschreibung<br />

lautete <strong>Polizei</strong>vollzugsbeamtin<br />

im Streifeneinzeldienst. Eine Dienstverrichtung<br />

nur im Tagesdienst lässt diese<br />

eigentlich nicht zu. Durch die Mitarbeiter-<br />

Innen wurde zuerst die Möglichkeit einer<br />

verkürzten Wochenarbeitszeit genutzt.<br />

Der Einsatz im Drei-Schicht-System war<br />

nur bedingt gegeben.Trotzdem gelang es,<br />

bei etwas gutem Willen auf beiden Seiten,<br />

Lösungen zu finden.Erstaunlich dabei war<br />

die Vielfalt der Möglichkeiten, insbesondere<br />

bei den Beamtinnen mit verkürzter<br />

Entwicklungs des Frauenanteils in derLandespolizei MV<br />

Quelle: IM MV II 420<br />

1992 1996 2001 2006 Jahr<br />

PVB h.D. PVB g.D. PVB m.D. Verw.-B Ang./Lohn. Gesamt<br />

Arbeitszeit. Die reichten von täglich verkürzter<br />

Arbeitszeit im Früh- und Spätdienst,<br />

verstärkter Dienstverrichtung an<br />

Wochenenden in langen Schichten bis hin<br />

zu vollem Einsatz im Drei-Schicht-System<br />

bei reduzierter Anzahl der Schichten.<br />

Allen Mitarbeiterinnen wurde so der Wiedereinstieg<br />

erleichtert. Sie kamen mit ihrer<br />

neuen familiären Situation zurecht, so<br />

dass eine verkürzte Wochenarbeitszeit<br />

oder besondere Regelungen für den<br />

Schichtdienst häufig nur in den ersten beiden<br />

Jahren nach dem Erziehungsjahr genutzt<br />

wurden.<br />

Die größte Leistung für mich erbrachten<br />

und erbringen die <strong>Polizei</strong>beamtinnen, bei<br />

denen der Partner auch im Schichtdienst<br />

<strong>Polizei</strong>obermeisterin Andrea Schumacher ist<br />

im PR Stralsund tätig. Sie hat einen 6-jährigen<br />

Sohn und ihr Ehemann arbeitet immer<br />

in anderen Schichten.<br />

arbeitet bzw. in der Woche auf Montage<br />

ist.<br />

Manchmal sind innerhalb der Partnerschaften<br />

sogar beide Partner im <strong>Polizei</strong>vollzugsdienst<br />

und im Schichtdienst, womöglich<br />

im gleichen <strong>Polizei</strong>revier, tätig.Ich<br />

kann mir vorstellen, dass diese Konstellation<br />

in jeder Dienststelle zu finden ist. Im<br />

Dienstgruppenmodell waren gegenläufige<br />

Schichten eine Lösung. Das bedeutete<br />

aber auch, dass beide an einem Wochenende<br />

Tag- und Nachtdienst hatten, wenn<br />

es auch gemeinsame freie Wochenenden<br />

geben sollte. Auch das flexible Schichtdienstmodell<br />

erleichtert die Planung der<br />

Wochenenddienste nicht. Insofern bedurfte<br />

es schon einer Menge Organisation<br />

und Unterstützung, um Schichtdienst und<br />

Kinderbetreuung unter einen Hut zu kriegen.<br />

Dabei kann ich auf überwiegend positive<br />

Erfahrungen zurückblicken. Dank<br />

der Einstellung der Mitarbeiterinnen, der<br />

Unterstützung durch deren Angehörige,<br />

der gemeinsamen Bemühungen, nach Lösungen<br />

zu suchen, und der Akzeptanz dieser<br />

durch alle Mitarbeiter gilt das Vorurteil<br />

„Kinderkriegen” in der <strong>Polizei</strong>inspektion<br />

Stralsund nicht.Letztendlich trägt jede <strong>Polizei</strong>beamtin<br />

selbst ein gehöriges Maß dazu<br />

bei. Je höher deren Akzeptanz auf der<br />

Dienststelle und bei den Kollegen, je offener<br />

der Umgang mit der Situation und die<br />

Bereitschaft der Kollegen, die vorhandenen<br />

Ausfälle zu akzeptieren und mit zu<br />

tragen.<br />

Diese Aussagen gelten nicht nur für das<br />

Kinderkriegen von <strong>Polizei</strong>beamtinnen,<br />

sondern auch für die Kinderbetreuung bei<br />

Krankheit. Hier sind die Auswirkungen<br />

gravierender, da der Ausfall unmittelbar<br />

und kurzfristig eine Lücke reißt. Der Ausfall<br />

hinterlässt aber umgedreht keine größeren<br />

Lücken als die Krankheit jedes anderen<br />

Mitarbeiters auch.Erfahrungen von<br />

PJ 1/2007


Anteil in %<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

permanent kranken Kindern und Betreuungsnotwendigkeiten<br />

sind mir unbekannt.<br />

Eher habe ich den Eindruck, dass<br />

einzelne Beamte in den „besten Jahren”<br />

deutlich kranker sind als Kinder im Vorschulalter.<br />

Wie steht es denn um die Leistungsfähigkeit<br />

der Frauen im <strong>Polizei</strong>beruf? Sind sie<br />

wirklich so einsetzbar wie Männer? In der<br />

<strong>Polizei</strong>inspektion Stralsund sind Frauen in<br />

allen Dienststellen und Funktionen zu finden.<br />

Sie sind im <strong>Polizei</strong>revier, im Kriminalkommissariat<br />

oder Verkehrsüberwachungsdienst<br />

tätig.Sie arbeiten als Schichtbeamtin,<br />

Schichtführerin, Ermittlungsbeamtin<br />

oder Leiterin eines Sachgebietes. In den<br />

Jahren 2003 bis 2005 war eine Kollegin als<br />

Leiterin des <strong>Polizei</strong>reviers bzw. zeitweise<br />

der <strong>Polizei</strong>inspektion tätig.Ich bin der Auffassung,<br />

dass all diese Positionen noch<br />

nicht paritätisch mit Frauen und Männern<br />

PJ 1/2007<br />

Frauenanteil bei Einstellung in die Landespolizei MV<br />

PVB g.D. PVB m.D.<br />

1998 1999 2000 2001 2002<br />

Jahrgang<br />

2003 2004 2005 2006<br />

besetzt sind, weil sie relativ spät in den <strong>Polizei</strong>beruf<br />

eingestiegen sind. Es liegt aber<br />

nicht daran, dass Frauen den Anforderun-<br />

gen intellektuell nicht gewachsen wären.<br />

Vielmehr habe ich in den letzten Jahren,<br />

auch in meiner Tätigkeit in der Einstel-<br />

<strong>Polizei</strong>kommissarin Bianca Hartig gehört mit 24 Jahren zur „jungen Generation” unserer Landespolizei.<br />

Gegenwärtig ist sie im Kriminalkommissariat Stralsund tätig. Fotos: PD Stralsund<br />

Anteil in %<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

DAS THEMA<br />

lungsstelle der Landespolizei, den Eindruck<br />

gewonnen, dass das Leistungsvermögen<br />

der Frauen denen der Männern<br />

ebenbürtig ist.Teilweise ist es sogar höher.<br />

Der Einwand, dass die Unterschiede eher<br />

in der Physis liegen, ist aus meiner Sicht<br />

ebenso unberechtigt.Bester Beleg hierfür<br />

ist die Zusammensetzung der Streifenbesatzungen.<br />

Bereits als der Streifeneinzeldienst<br />

noch in Dienstgruppen verrichtet<br />

wurde, gab es Mitarbeiter, die im Gegensatz<br />

zu ihren Kolleginnen nicht erste Wahl<br />

als Streifenpartner waren. Mit Umstellung<br />

auf das flexible Schichtmodell verstärkten<br />

sich diese Beobachtungen. Einige Mitarbeiter<br />

sagten mir auch offen, dass sie<br />

„deutlich lieber mit den Kolleginnen fahren”,<br />

da diese verlässlicher in allen Einsätzen<br />

sind.<br />

Anteil von Vollzugsbeamtinnen in den Behörden<br />

PD ANK<br />

Quelle: IM MV II 420<br />

Schutzpolizei Kriminalpolizei Gesamt<br />

Quelle: IM MV II 420<br />

PD NB PD HRO PD SN PD HST BP MV LKA MV WSPD<br />

Behörde<br />

MV<br />

Letztendlich behaupte ich, dass jeder<br />

schon Situationen erlebt hat, in denen es<br />

eben nicht nur auf die physische Stärke<br />

ankommt.Es gibt genug Beispiele, die bewiesen<br />

haben, dass sich die Lage durch<br />

die Anwesenheit einer Frau entspannte.Es<br />

gibt Gespräche, die kann ein Mann besser<br />

führen, andere eine Frau – meistens die<br />

mit dem anderen Geschlecht. Und letztendlich<br />

haben die Frauen im Verkehrsüberwachungsdienst<br />

das bessere Fingerspitzengefühl,<br />

wenn es um den Filmwechsel<br />

geht.<br />

Was wollte ich Ihnen mitteilen? Es heißt<br />

Vorurteil, weil vorher über etwas geurteilt<br />

wird. Die Realität sieht meines Erachtens<br />

jedoch oft anders aus. Frauen haben im<br />

<strong>Polizei</strong>beruf ihre Berechtigung, sie werden<br />

in nahezu allen Verwendungen eingesetzt<br />

(in einigen Bundesländern sind Frauen<br />

auch im SEK zu finden). Es gibt kaum Beschränkungen.<br />

Maßgeblich ist, wie jede(r)<br />

sich mit dem Beruf identifiziert und einbringt.Dann<br />

sind alle Möglichkeiten offen.<br />

Dies trifft im Übrigen auf die Männer<br />

gleichermaßen zu.<br />

3


4<br />

DAS THEMA<br />

Der Umgang mit Drogen ist ihr Thema. Immer wieder gibt es nachdenkliche und<br />

besorgte Gesichter, wenn sie in Gesprächsrunden erzählt. Andrea Schott, Jahrgang<br />

1968, Drogenbeauftragte der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle der PD Schwerin.<br />

Seit 1987 ist sie bei der <strong>Polizei</strong>. Angefangen hat sie in der Bereitschaftspolizei.<br />

Im Zuge der Wende ist sie in ein Angestelltenverhältnis gewechselt. Sie macht Infoveranstaltungen<br />

zur Drogenproblematik für alle Altersgruppen, geht an Schulen,<br />

spricht mit Ärzten, Sozialarbeitern und Psychologen. Gleichzeitig ist Andrea<br />

Autodidakt, denn fortgebildet hat sie sich selbst.„Drogenlehrgänge” für Angestellte<br />

sind Fehlanzeige. So haben Bücher und das Internet geholfen. Andrea ist<br />

verheiratet und hat zwei Kinder. Steffi Nietz hat sie für das PJ interviewt.<br />

Andrea Schott beim „Drogenunterricht” vor<br />

einer Schulklasse in der Kriminalpolizeilichen<br />

Beratungsstelle<br />

1.Was gefällt Dir an Deiner jetzigen Tätigkeit<br />

und was nicht?<br />

Ich finde es unheimlich interessant mit<br />

den verschiedensten Personengruppen<br />

zu arbeiten.Nie wird die Arbeit langweilig<br />

oder eintönig. Eltern denken sehr oft, ihre<br />

Kinder seien Engel. Dabei hatte bereits jedes<br />

zweite Kind der 7. Klasse Berührung<br />

mit Drogen oder kennt zumindest jemanden,<br />

der Kontakt zu Drogen hat.Eltern und<br />

Pädagogen sprechen oft auch Dinge wie<br />

Diebstähle an Schulen oder Gewalt in der<br />

Familie an. Ich versuche dann zu beraten<br />

und aus meiner Erfahrung heraus Tipps zu<br />

geben.<br />

Schade finde ich, dass ich bei persönlich<br />

angesprochenen Problemen durch Schüler<br />

oder Eltern niemanden habe, bei dem<br />

man sich selbst mal aussprechen oder einen<br />

Rat holen kann. Und leider bekommt<br />

man in diesem Job nur Anerkennung unter<br />

„Gleichgesinnten”.<br />

2. Wie würdest Du Dich selbst beschreiben<br />

und wo siehst Du Deine Stärken und Schwächen?<br />

Ich habe einen sehr guten Draht zu jungen<br />

Leuten. Ich spreche ihre Sprache und<br />

kein „Beamtendeutsch”. Dies wird möglich<br />

durch meine Position als Angestellte. Ich<br />

bekomme Lob von Leuten, die mir sagen,<br />

ich hätte Pädagogin werden sollen, da ich<br />

ein gutes Einfühlungsvermögen habe.<br />

Meine Schwäche ist es wohl, manchmal zu<br />

emotional zu sein.<br />

3. Was erhoffst oder erwartest Du von Männern<br />

heute?<br />

Grübelt und lächelt … nächste Frage bitte!<br />

4. Wie gelingt es Dir, die täglichen Anforderungen<br />

von Beruf, Familie und Haushalt unter<br />

einen Hut zu bringen?<br />

Ich habe flexible Arbeitszeiten und daher<br />

gelingt es mir sehr gut, auch die nötige<br />

Zeit mit meiner Familie zu verbringen.Außerdem<br />

habe ich einen super Ehemann,<br />

der mich unterstützt und mir vieles abnimmt.<br />

5. Wie weit ist Deiner Meinung nach die<br />

Gleichberechtigung von Frauen innerhalb<br />

der <strong>Polizei</strong> Realität oder wo siehst Du konkreten<br />

Nachholbedarf?<br />

Ich werde von meinen Kollegen anerkannt,<br />

geschätzt und als gleichwertig betrachtet.<br />

Sie fragen mich<br />

um Rat und meine Meinung.<br />

Von anderen Kollegen,<br />

mit denen ich nicht<br />

täglich zu tun habe, fühle<br />

ich mich manchmal als Angestellte<br />

eine Stufe tiefer<br />

gestellt.<br />

6. Wenn Du eine Kollegin<br />

oder einen Kollegen auszeichnen<br />

könntest, für wen<br />

würdest Du Dich entscheiden<br />

und warum?<br />

Ich würde mich für Sabine<br />

Vogler entscheiden. Sie<br />

war mal meine Chefin und<br />

ich habe hohe Achtung<br />

davor, wie sie sich in jedem<br />

Aufgabenbereich, den sie bisher hatte,<br />

durchgesetzt hat. Sie ist ehrlich allen gegenüber<br />

und hat sich ihre jetzige Stellung<br />

durch harte Arbeit erkämpft.<br />

7. Mit wem würdest Du gern einen Monat<br />

lang tauschen?<br />

Mit einem Entwicklungshelfer im Ausland<br />

oder mit einem Jetpiloten ... müsste ich<br />

noch mal darüber nachdenken, aber<br />

durch die Lüfte knallen, einfach so, das wäre<br />

schon nicht schlecht.<br />

8.Was machst Du am liebsten, wenn Du frei<br />

hast und nicht an den Dienst denken musst?<br />

Ich verbringe die Zeit mit meiner Familie,<br />

die ist meine Insel.Wir sind dann viel unterwegs,<br />

weil wir sehr naturverbunden sind.<br />

„ Frauen sind glückliche<br />

Wesen: Weil sie keine Männer<br />

sind, brauchen sie keine<br />

Frauen zu heiraten. ”<br />

Madame de Stael<br />

9. Wenn Du morgen zur Innenministerin ernannt<br />

werden würdest, was würdest Du<br />

innerhalb der <strong>Polizei</strong> verändern?<br />

Smile.<br />

10. Trau Dich bitte eine Prognose abzugeben.<br />

Wo siehst Du Dich in fünf Jahren?<br />

Ich hoffe, immer noch auf diesem Posten.<br />

Ich kann mir zur Zeit nicht vorstellen, etwas<br />

anderes zu machen, ich liebe diesen<br />

Job.<br />

Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bereitet Andrea großes<br />

Vergnügen Fotos: Steffi Nietz<br />

PJ 1/2007


<strong>Polizei</strong>oberkommissarin Nicole Wienke, Jahrgang 1976, versieht ihren Dienst in<br />

der Wasserschutzpolizei-Inspektion Wismar. Im Jahre 1994 begann sie nach der<br />

Ausbildung in Waldeck ihren Dienst in der Bereitschaftspolizei MV. Seit 1996 ist sie<br />

Beamtin der Wasserschutzpolizei und gehört somit schon fast zu den „alten Hasen”.<br />

Nicole Wienke lebt mit ihrem Freund zusammen und hat eine Tochter, welche<br />

in einigen Wochen ein Jahr alt wird. Nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Studiums<br />

an der Verwaltungsfachhochschule in Güstrow ist Nicole seit 2002 als Ermittlungsbeamtin<br />

in Wismar eingesetzt. Neben der Verfahrensbearbeitung zeigt<br />

sie sich sehr engagiert im Bereich der Bootskriminalität.<br />

Sven Jäckel stellt uns die leidenschaftliche Hobbyanglerin näher vor.<br />

Nicole Wienke – auch Innendienst muss mal<br />

sein<br />

1.Was gefällt Dir an Deiner jetzigen Tätigkeit<br />

und was nicht?<br />

Als Ermittlungsbeamtin gefällt mir das<br />

selbstständige Arbeiten und die Vielfalt<br />

zwischen allgemein polizeilichen und<br />

schifffahrtsrechtlichen Sachverhalten. Als<br />

Mitglied einer Kommission unter der Federführung<br />

der See-Berufsgenossenschaft<br />

und der Mitwirkung der Wasserschutzpolizeien<br />

der fünf Küstenländer kann ich aktiv<br />

an der Erarbeitung neuer Richtlinien<br />

und der Schließung von Gesetzeslücken<br />

mitwirken.<br />

„ Der Mann hat hauptsächlich<br />

deshalb einen Kopf,<br />

damit eine Frau ihn verdrehen<br />

kann. ” Jaques Prévert<br />

2. Wie würdest Du Dich selbst beschreiben<br />

und wo siehst Du Deine Stärken und Schwächen?<br />

Ich bin ein positiv denkender Mensch mit<br />

starkem Familiensinn, der gern lacht, offen<br />

und hilfsbereit ist. Angeblich soll mein<br />

„Putzfimmel” besonders ausgeprägt sein.<br />

Ich glaube jedoch, das ist ein Gerücht ...<br />

3. Was erhoffst oder erwartest Du von Männern<br />

heute?<br />

Dass man sich ohne viele Worte oder Ansprechen<br />

halt gut ergänzt. Es sollte heutzutage<br />

immer ein Miteinander sein und<br />

kein Gegeneinander.<br />

PJ 1/2007<br />

4. Wie gelingt es Dir, die täglichen Anforderungen<br />

von Beruf, Familie und Haushalt unter<br />

„einen Hut zu bringen”?<br />

Zum einen durch die tolle Unterstützung<br />

durch meinen Freund und andererseits<br />

aber auch durch das Entgegenkommen<br />

und die Hilfe meiner Behörde.Seit kurzem<br />

kann ich die Arbeitsteilzeitregelung von<br />

09:00 bis 13:00 Uhr in Anspruch nehmen.<br />

5. Wie weit ist Deiner Meinung nach die<br />

Gleichberechtigung von Frauen innerhalb<br />

der <strong>Polizei</strong> Realität oder wo siehst Du konkreten<br />

Nachholbedarf?<br />

Durch meine Erfahrungen in verschiedenen<br />

Dienststellen des Landes sehe ich<br />

keinen Unterschied bei den Kollegen, den<br />

Vorgesetzten oder auch dem Bürger zwischen<br />

Mann und Frau. Unterschiede gab<br />

es nur bei der Einstellung beim Sporttest.<br />

2006 war der Einstellungsprozentsatz bei<br />

Frauen für den mittleren Dienst 39 % und<br />

den gehobenen Dienst 44 %. Dieser Wert<br />

ist meines Erachtens zu hoch, da nach der<br />

Ausbildung fast alle Beamtinnen dann innerhalb<br />

der Bereitschaftspolizei Dienst<br />

verrichten müssen.<br />

6. Wenn Du eine Kollegin oder einen Kollegen<br />

auszeichnen könntest, für wen würdest<br />

Du Dich entscheiden und warum?<br />

Hier muss ich leider spontan passen.Äähh,<br />

bitte nächste Frage ...<br />

7. Mit wem würdest Du gern einen Monat<br />

lang tauschen?<br />

Da ich mich schon immer sehr für Jura<br />

interessiert habe, würde ich dies gern mit<br />

einer Richterin am Landgericht tun.<br />

Während eines Angelurlaubs vor Norwegen<br />

DAS THEMA<br />

Das Streifenboot Walfisch wird festgemacht.<br />

Fotos: privat und WSPD MV<br />

8.Was machst Du am liebsten, wenn Du frei<br />

hast und nicht an den Dienst denken musst?<br />

Meine Familie ist der wichtigste Lebensmittelpunkt,<br />

besonders natürlich unsere<br />

kleine Tochter. Wenn ich später wieder<br />

mehr Zeit für mich habe, gehe ich gern angeln<br />

oder lese ein gutes Buch.<br />

„ Die Frau ist ein Fisch, der<br />

den Angler fängt. ” Mark Twain<br />

9. Wenn Du morgen zur Innenministerin ernannt<br />

werden würdest, was würdest Du<br />

innerhalb der <strong>Polizei</strong> verändern wollen?<br />

Ich würde gerne drei Sachen ändern wollen:<br />

Wir würden wieder mit Sommer- und<br />

Winterreifen fahren, denn gegenwärtig<br />

fährt die <strong>Polizei</strong> ja mit Ganzjahresreifen.<br />

Hier sehe ich eine Vorbildfunktion schon<br />

durch die neue Gesetzeslage. Weiterhin<br />

wäre ich für eine Art „Zwangsschulung”für<br />

ältere <strong>Polizei</strong>vollzugsbeamte, da auf Grund<br />

vieler neuer Gesetze oder Richtlinien gelernte<br />

alte Sachen nicht mehr aktuell sind.<br />

Und zuletzt würde ich mich um die Ausbildung<br />

kümmern. §10 der Laufbahnverordnung<br />

ist schon o.k. , da ja viele <strong>Polizei</strong>beamte<br />

kein Abitur haben. Hier gibt es aber<br />

kein Führungspraktikum und das hat mir<br />

damals sehr viel gebracht. Außerdem halte<br />

ich ein Jahr für zu kurz und wäre aus<br />

diesem Grunde für die Wiedereinführung<br />

des Studiums für Beamte des mittleren<br />

Dienstes neben dem §10 der Laufbahnverordnung.<br />

10. Trau Dich bitte eine Prognose abzugeben.<br />

Wo siehst Du Dich in fünf Jahren?<br />

Durch mein kleines Baby sehe ich erstmal<br />

keine beruflichen Veränderungen. Aber<br />

ich möchte nicht 20 Jahre Ermittlungsbeamtin<br />

sein, deshalb sehen wir mal, was es<br />

in fünf Jahren für neue Aufgabengebiete<br />

in der Wasserschutzpolizei gibt.<br />

5


6<br />

DAS THEMA<br />

<strong>Polizei</strong>obermeisterin Anke Harks, Jahrgang 1969, fing bereits mit 18 Jahren bei der<br />

<strong>Polizei</strong> an. Sie absolvierte den Dienstanfängerlehrgang in Neustrelitz, kam danach<br />

in das <strong>Polizei</strong>revier Demmin und versieht seit 1992 rund um die Uhr Schichtdienst.<br />

Von 1994-2001 war sie zwischenzeitlich in der <strong>Polizei</strong>station Jarmen tätig. Gegenwärtig<br />

ist sie Streifenführerin. Anke ist verheiratet und hat eine 10-jährige Tochter<br />

und einen 16-jährigen Sohn. In der knappen Freizeit treibt sie Sport oder macht<br />

lange Spaziergänge mit dem 3-jährigen Golden Retriever-Rüden Danny. Auch einem<br />

guten Buch kann sie einiges abgewinnen. Gegenwärtig belegt Anke einen<br />

Englisch-Kurs an der Volkshochschule.<br />

Andreas Wegner hat sie für die Leser des PJ besucht.<br />

1.Was gefällt Dir an Deiner jetzigen Tätigkeit<br />

und was nicht?<br />

Mit gefällt meine abwechslungsreiche Tätigkeit<br />

und die Planbarkeit innerhalb unseres<br />

Wechselschichtsystems. So weiß ich<br />

schon zu Beginn des Jahres, ob ich z. B.<br />

kommendes Silvester Dienst habe und<br />

wenn ja, mit wem. Das ist auch der Grund,<br />

warum ich gegen das BSM war. Ich freue<br />

mich, Menschen helfen zu können und erfahre<br />

Dankbarkeit von ihnen. Negativ<br />

empfinde ich nicht selten, dass man beschimpft<br />

wird und Aggressionen von<br />

Menschen ausgeliefert ist, ohne direkt etwas<br />

dafür zu können. Oftmals nur, weil<br />

man eine <strong>Polizei</strong>uniform trägt und als<br />

„Geldeintreiber des Staates” in Form von<br />

Verwarnungsgeldern für die Zielvereinbarungen<br />

gesehen wird.Keine Rede ist mehr<br />

vom Opportunitätsprinzip, wie es einst gelehrt<br />

wurde.Des Weiteren gefällt mir nicht,<br />

dass wir im marodesten Gebäude der<br />

Stadt Demmin arbeiten müssen. Mit dem<br />

Umzug in die Sparkasse soll ja eine Lösung<br />

in Sicht sein. Die Konstruktivität dieser<br />

Möglichkeit wird sich zeigen.<br />

2. Wie würdest Du Dich selbst beschreiben<br />

und wo siehst Du Deine Stärken und Schwächen?<br />

Bei spannenden Geschichten kann Anke gut<br />

entspannen<br />

Sich selbst zu beschreiben, ist immer<br />

schwierig.Meine wesentlichen Charakterzüge<br />

sind Offenheit, Ehrlichkeit, Anstand,<br />

Kollegialität und Wissbegier.An Harmonie<br />

liegt mir viel. Ich bin nie ziellos, habe immer<br />

einen Tagesplan. Außerdem bin ich<br />

zuverlässig und bei vertraulichen Dingen<br />

verschwiegen. Zu den negativen Seiten<br />

gehört wohl, dass ich dickköpfig und stur<br />

sein kann. Manchen Dingen bringe ich<br />

auch zu viel Interesse entgegen. Das lässt<br />

mich manchmal neugierig erscheinen.<br />

3. Was erhoffst oder erwartest Du von Männern<br />

heute?<br />

Ganz allgemein erwarte ich, nicht nur von<br />

Männern, Ehrlichkeit. Insbesondere von<br />

Kollegen erwarte ich Höflichkeit, Anstand<br />

und Teamgeist.Ich hasse dumme Sprüche,<br />

Heuchelei, Ignoranz und Vorurteile.<br />

Frauen sind die Holzwolle<br />

in der Glaskiste des<br />

Lebens. Kurt Tucholsky<br />

„<br />

”<br />

4. Wie gelingt es Dir, die täglichen Anforderungen<br />

von Beruf, Familie und Haushalt unter<br />

einen Hut zu bringen?<br />

Wie schon erwähnt, mein Tag und auch<br />

die ganze Woche sind voll verplant. Organisation<br />

ist alles. Meine Kinder sind zur<br />

Selbständigkeit erzogen worden und die<br />

Familie zieht mit am selben Strang.<br />

5. Wie weit ist Deiner Meinung nach die<br />

Gleichberechtigung von Frauen innerhalb<br />

der <strong>Polizei</strong> Realität oder wo siehst Du konkreten<br />

Nachholbedarf?<br />

Ich denke, eine wirkliche Gleichberechtigung<br />

von Frauen innerhalb der <strong>Polizei</strong><br />

wird es nicht geben.Die Frau ist kräftemäßig<br />

dem Mann immer unterlegen und daran<br />

wird sich auch nichts ändern. Deshalb<br />

würde ich Frauen im Außendienst immer<br />

auf ein Minimum begrenzen. Viele Sach-<br />

POMin Anke Harks auf Streife am Ufer der<br />

Peene<br />

verhalte ohne Frauen im Außendienst<br />

würden jedoch eskalieren. Man sagt Frauen<br />

nach, dass sie sich besser in den Menschen<br />

einfühlen können.Konkreten Nachholbedarf<br />

sehe ich bei der Einbindung<br />

von Frauen in Führungspositionen.<br />

6. Wenn Du eine Kollegin oder einen Kollegen<br />

auszeichnen könntest, für wen würdest<br />

Du Dich entscheiden und warum?<br />

Da fällt mir spontan mein Streifenführer,<br />

PHM Torsten Falk, ein. Nicht nur, weil er es<br />

schon fast vier Jahre mit mir aushält, sondern<br />

weil er sich immer für die Belange<br />

der ganzen Schicht einsetzt. Er hat unseren<br />

damals schwer erkrankten Dienstgruppenleiter<br />

fast ein Jahr lang vertreten,<br />

ohne dafür materiell oder finanziell entschädigt<br />

worden zu sein. Er sorgt für ein<br />

entspanntes Klima im Team und organisiert<br />

die zahlreichen Schichtfeiern.<br />

An der frischen Luft mit Danny, einem Golden<br />

Retriever. Fotos: Andreas Wegner<br />

7. Mit wem würdest Du gern einen Monat<br />

lang tauschen?<br />

PJ 1/2007


Ich bin ich, und selbst wenn ich mit jemandem<br />

tauschen wollte, was wäre dann<br />

schon ein Monat?<br />

8.Was machst Du am liebsten, wenn Du frei<br />

hast und nicht an den Dienst denken musst?<br />

Sollte mir neben dem Dienst und der täglichen<br />

Arbeit in Familie und Haushalt noch<br />

Zeit bleiben, nehme ich gern ein Buch zur<br />

Hand. Ich lese am liebsten Schicksalsromane<br />

und alles was spannend ist. Aber<br />

keine Krimis. Außerdem gehe ich zweimal<br />

die Woche zum Sport und laufe zusätzlich<br />

Mit dieser Thematik werden wir, POK<br />

Hentschke, PD Schwerin, und POK Thierbach,<br />

PD Neubrandenburg, uns in den<br />

nächsten Wochen im Rahmen einer Diplomarbeit<br />

an der FHöVPR beschäftigen.<br />

Gegenstand dieser Arbeit wird es nicht<br />

vorrangig sein, interne Auswirkungen der<br />

Beschäftigung von <strong>Polizei</strong>vollzugsbeamtinnen<br />

in der Landespolizei aufzuzeigen.<br />

Es geht auch nicht um die längst durch Erfahrungen<br />

in der Praxis ad absurdum gestellte<br />

Frage, ob Frauen im ehemals männerdominierten<br />

Berufsfeld <strong>Polizei</strong> in der<br />

Lage sind ihren „Mann” zu stehen.<br />

Forschungen der letzten Jahre, vor allem<br />

im angloamerikanischen Raum, aber auch<br />

zunehmend bei uns in Deutschland weisen<br />

nach, dass Frauen die Organisation <strong>Polizei</strong><br />

positiv beeinflussen und gestalten.<br />

Das oftmals bessere kommunikative Verhalten<br />

bei Auseinandersetzungen, das<br />

Einbringen neuer Denkmuster und Werte<br />

in die stark hierarchisch (männlich) geprägten<br />

Strukturen sind nur Beispiele für<br />

den sich vollziehenden Wandel, der seinen<br />

Ausdruck darin findet, dass die <strong>Polizei</strong><br />

überall dort, wo Frauen in Uniform auftreten,<br />

eine nachweisbare Erhöhung der Akzeptanz<br />

bei der Bevölkerung erfährt und<br />

ihr Ansehen verbessert.Auch solche scheinbar<br />

profanen Auswirkungen wie der Rückgang<br />

der Dienstaufsichtsbeschwerden<br />

oder der Unfälle mit Dienstfahrzeugen<br />

sind nachgewiesen.<br />

PJ 1/2007<br />

mit unserem Hund.Zudem lerne ich in der<br />

Volkshochschule Englisch.Ich relaxe gern,<br />

gehe regelmäßig in die Sauna, treffe mich<br />

mit Freunden oder unternehme etwas mit<br />

der Familie. Im Winter laufen wir gern<br />

Schlittschuh, fahren Ski oder gehen in die<br />

Schwimmhalle.<br />

9. Wenn Du morgen zur Innenministerin ernannt<br />

werden würdest, was würdest Du<br />

innerhalb der <strong>Polizei</strong> verändern wollen?<br />

Ich würde für praktische und sichere Ausrüstung<br />

der Beamten sorgen, mich für ei-<br />

Betrachtet man den Frauenanteil in der<br />

Landespolizei, so lag dieser im Jahr 1992<br />

noch bei 7%.In den letzten drei Jahren betrug<br />

er bei leicht steigender Tendenz um<br />

die 14 %.Der Frauenanteil bei den Einstellungen<br />

der Jahre 2004 bis 2006 machte<br />

durchschnittlich 40 % aus. Bei Beibehaltung<br />

dieser Quote wird er, unter Berücksichtigung<br />

der bevorstehenden verstärkten<br />

Pensionierungen von vor allem männlichen<br />

Beamten, mittelfristig aber weiter<br />

und schneller steigen.<br />

„ Wenn Sie in der Politik<br />

etwas gesagt haben wollen,<br />

wenden Sie sich an einen<br />

Mann, wenn Sie etwas getan<br />

haben wollen, an eine Frau. ”<br />

Margaret Thatcher<br />

Gerade im Bereich der geschlossenen Einheiten<br />

und im operativen Dienst wird dies,<br />

und ist es zum Teil auch schon, spürbar<br />

sein. An dieser Stelle wollen wir mit unserer<br />

Diplomarbeit ansetzen und die Frage<br />

in den Mittelpunkt stellen: Ist die <strong>Polizei</strong> in<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> auch dann<br />

noch in der Lage, ihre eigentliche Aufga-<br />

DAS THEMA<br />

ne finanzielle Absicherung der Familien<br />

nach Dienstunfällen einsetzen und mehr<br />

Anreize für die Beamten in Form von Beförderungen<br />

oder anderen Belobigungen<br />

finanzieller Art schaffen.<br />

10. Trau Dich bitte eine Prognose abzugeben.<br />

Wo siehst Du Dich in fünf Jahren?<br />

Perspektivisch gesehen wird sich wohl im<br />

mittleren Dienst für mich nichts ändern.<br />

Ich hoffe, dass ich gesund bleibe und noch<br />

ein langes Leben vor mir habe.<br />

Auswirkungen des zunehmenden Frauenanteils<br />

in der Landespolizei MV auf die Erfüllung<br />

der polizeilichen Aufgaben<br />

POK Thierbach und POK Hentschke, FHöVPR MV, FB <strong>Polizei</strong><br />

be, die letztendlich darin besteht, Sicherheit<br />

zu produzieren, in allen Bereichen mit<br />

der erforderlichen Effizienz zu erfüllen?<br />

Dabei stellen wir zwei Problemfelder in<br />

den Mittelpunkt. Erstens werden wir den<br />

physischen Einsatzwert der geschlossenen<br />

Einheiten auf Grundlage von sportmedizinischen<br />

Forschungsergebnissen<br />

unter dem besonderen Umstand des erhöhten<br />

Frauenanteils bewerten. Zweitens<br />

soll eine statistische Auswertung der Ausfallzeiten<br />

von <strong>Polizei</strong>beamtInnen durch<br />

Mutterschutz und in Folge der Inanspruchnahme<br />

von Elternzeit im Kontext<br />

mit einer Befragung aller <strong>Polizei</strong>beamtInnen<br />

und AnwärterInnen durch einen Fragebogen<br />

Aufschluss darüber geben, ob<br />

perspektivisch Handlungsbedarf zum personellen<br />

Ausgleich dieser Ausfallzeiten<br />

bestehen wird.<br />

In einem durch die aktuelle Gesetzgebung<br />

implizierten Handlungsrahmen werden<br />

wir versuchen, Handlungskonzepte<br />

und Steuerungsmodelle, auch basierend<br />

auf den Erfahrungen anderer Bundesländer,<br />

herauszuarbeiten.Das Anliegen unserer<br />

Diplomarbeit wurde Vertretern des<br />

Hauptpersonalrates, der Gleichstellungsbeauftragten<br />

der Landespolizei, Frau Perl,<br />

und den Mitarbeitern des Referates II 420<br />

des Innenministeriums erläutert und mit<br />

diesen beraten.<br />

7


8<br />

DAS THEMA<br />

Fast jeder kennt ihn, den Elektronischen Vorgangs-Assistenten (EVA). Sigrun<br />

Brandt, Jahrgang 1964, sorgt sich als Angestellte des Netzwerk- und System-Managements<br />

im LPBK darum, dass die <strong>Polizei</strong>beamten diesen zu jeder Zeit nutzen<br />

können. Seit 2002 betreut und repariert sie die Datenbank und ist in einer Männerdomäne<br />

eines von zwei „Hühnern im Korb”. Seit 12 Jahren ist die 42-jährige<br />

gleichzeitig Mitglied der Prüfungskommission der IHK und Prüferin für Informatikberufe.<br />

Dort hilft sie den Jugendlichen mit Einfühlungsvermögen und fachlichem<br />

Wissen. Sigrun Brandt ist eine von drei weiblichen und 17 männlichen Mitgliedern<br />

der Prüfungskommission. Die alleinerziehende Mutter eines 16-jährigen<br />

Sohnes meistert mit Souveränität und Humor ihren Job. In ihrer Freizeit genießt<br />

sie die Natur beim wandern oder reiten.<br />

Ute Wienecke hatte die Möglichkeit, Sigrun zu interviewen.<br />

1.Was gefällt Dir an Deiner jetzigen Tätigkeit<br />

und was nicht?<br />

Meine Tätigkeit ist sehr abwechslungsreich<br />

und anspruchsvoll. Ich weiß morgens<br />

nicht, was mich alles den Tag über erwartet.<br />

Er hält immer eine Überraschung<br />

für mich bereit. Dafür kann ich aber auch<br />

oftmals mit kleinen Dingen den Kollegen<br />

helfen und ihnen damit ein wenig Freude<br />

bereiten. So habe ich für mich viele kleine<br />

Erfolge. Das gibt dann auch die Kraft, die<br />

Situationen zu meistern, in denen die<br />

Technik einfach nicht so mitspielt, wie sie<br />

soll, und viel Zeit und Arbeit verschlingt.<br />

Doch dass mir an meiner Arbeit etwas<br />

grundsätzlich nicht gefällt, kann ich nicht<br />

sagen.<br />

2. Wie würdest Du Dich selbst beschreiben<br />

und wo siehst Du Deine Stärken und Schwächen?<br />

Da fällt mir als erstes ein: lebenslustig, aufgeschlossen<br />

und immer für einen Scherz<br />

zu haben. Manchmal kann ich mich auch<br />

gut in ein Problem verbeißen und habe<br />

dann Schwierigkeiten, ein Ende zu finden.<br />

Da ist es gut, dass die Computer nicht<br />

widersprechen können.<br />

3. Was erhoffst oder erwartest Du von Männern<br />

heute?<br />

Die Freiheit auf dem<br />

Rücken der Pferde<br />

Alles und<br />

nichts. Sie sind,<br />

was sie sind,<br />

und sollen auf<br />

keinen Fall die<br />

besseren Frauen<br />

sein. Aber im<br />

Ernst: Höflichkeit,Aufmerksamkeit<br />

und<br />

Anerkennung,<br />

egal ob von einem<br />

Mann<br />

oder einer Frau,<br />

tun immer gut.<br />

4. Wie gelingt es Dir, die täglichen Anforderungen<br />

von Beruf, Familie und Haushalt unter<br />

einen Hut zu bringen?<br />

Das ist nicht allein mein Verdienst, wenn<br />

alles läuft. So werden z.B. einige Arbeiten<br />

im Haushalt oder Garten gemeinsam erledigt<br />

und nebenbei wird „geschwatzt”.Die<br />

Arbeit geht schneller und man hat hinterher<br />

um einiges mehr freie Zeit.Inzwischen<br />

ist mein Sohn groß und geht schon öfter<br />

eigene Wege.<br />

„ Die größte Klugheit einer<br />

klugen Frau besteht darin, ihre<br />

Klugheit nicht zu zeigen. ”<br />

Virginia Woolf<br />

5. Wie weit ist Deiner Meinung nach die<br />

Gleichberechtigung von Frauen innerhalb<br />

der <strong>Polizei</strong> Realität oder wo siehst Du konkreten<br />

Nachholbedarf?<br />

Dazu kann ich wenig sagen, denn die <strong>Polizei</strong><br />

selbst ist für mich noch immer weit<br />

weg.In unserem Bereich finde ich sehr viel<br />

von Gleichberechtigung. Die Probleme<br />

müssen einfach gelöst werden, und da ist<br />

es völlig egal, wer es gerade kann oder tut.<br />

Im Gegenteil: Als „Huhn im Korb”werde ich<br />

auch schon mal verwöhnt.<br />

6. Wenn Du eine Kollegin oder einen Kollegen<br />

auszeichnen könntest, für wen würdest<br />

Du Dich entscheiden und warum?<br />

Meinen Fachvorgesetzten – Udo Rohse.Er<br />

sorgt dafür, dass ich für meine Arbeit die<br />

Freiheiten habe, die ich brauche, und hält<br />

mir in angespannten Situationen den<br />

Rücken frei.<br />

7. Mit wem würdest Du gern einen Monat<br />

lang tauschen?<br />

Da fällt mir niemand ein, denn ich finde<br />

mich an meinem Platz genau richtig.<br />

Sigrun Brandt im Gespräch mit ihrem Kollegen<br />

Thomas Anton<br />

8.Was machst Du am liebsten, wenn Du frei<br />

hast und nicht an den Dienst denken musst?<br />

Bei Handarbeiten finde ich Ruhe und Entspannung.<br />

Nach Feierabend und am Wochenende<br />

lese ich gern und spiele auch<br />

mit Begeisterung mit der Eisenbahn. In<br />

meinem Garten genieße ich entsprechend<br />

der Jahreszeit die Pflanzenwelt und<br />

träume. Eine große Leidenschaft ist das<br />

Tanzen, und so nutze ich jede Gelegenheit.<br />

Ich liebe die Natur und wandere und<br />

reite gern.<br />

9. Wenn Du morgen zur Innenministerin ernannt<br />

werden würdest, was würdest Du<br />

innerhalb der <strong>Polizei</strong> verändern wollen?<br />

Um auf diese Frage zu antworten, müsste<br />

ich mehr von den Problemen der <strong>Polizei</strong><br />

wissen.<br />

10. Trau Dich bitte eine Prognose abzugeben.<br />

Wo siehst Du Dich in fünf Jahren?<br />

Nach wie vor hinter einem Computer-Bildschirm<br />

als Dienstleister der <strong>Polizei</strong>.<br />

Vor der Jugendweihefeierstunde – Sigrun<br />

mit ihrem Sohn Dirk<br />

Fotos: privat und Ute Wienecke<br />

PJ 1/2007


1.Was gefällt Dir an Deiner jetzigen Tätigkeit<br />

und was nicht?<br />

Im Landeskriminalamt MV werden zahlreiche<br />

Informationssysteme zu Auswertezwecken<br />

genutzt.Gleichzeitig ist eine umfangreiche<br />

Informationsbereitstellung für<br />

andere Dienststellen in MV und im Bundesgebiet<br />

sowie die Aufarbeitung von Brennpunkten<br />

oder Auswerteprojekten auf<br />

Grund der Personalsituation kaum möglich.Entscheidender<br />

Grund ist die bundesweite<br />

Fernschreibflut, verbunden mit zahlreichen<br />

Erkenntnisanfragen, insbesondere<br />

auf dem Gebiet der IuK-Kriminalität (z.B.<br />

Phishing). Zeitaufwändig gestaltet sich<br />

diese Arbeit insbesondere durch das Nichtvorhandensein<br />

von Schnittstellen in verschiedenen<br />

Dateien und der dezentralen<br />

Kompetenz der Auswertebereiche.<br />

2. Wie würdest Du Dich selbst beschreiben<br />

und wo siehst Du Deine Stärken und Schwächen?<br />

Ich selbst würde mich als optimistischen,<br />

selbstbewussten, toleranten, kollegialen<br />

und sportlichen Typ beschreiben.Ich kann<br />

auch geduldig anderen zuhören. Manchmal<br />

lässt mich mein sportlicher Ehrgeiz<br />

auch hin und wieder zur Übertreibung<br />

neigen.Eine Schwäche besteht in meinem<br />

differenzierten Verhalten zu Spontanität<br />

und Gutmütigkeit.<br />

3. Was erhoffst oder erwartest Du von Männern<br />

heute?<br />

Ich erwarte von den Männern unserer<br />

Zeit, dass sie ihre Chancen nutzen, auch an<br />

der Kindererziehung und -betreuung teilzunehmen.<br />

Nur so kann etwas mehr wirkliches<br />

Verständnis für die Doppelbelas-<br />

Anja und Alexander Beck beurteilen die Kriminalitätslage<br />

Fotos: privat und LKA MV<br />

PJ 1/2007<br />

Im Urlaub am Wasserfall<br />

tung der Frauen erwachsen und sich nicht<br />

nachteilig auf den beruflichen Werdegang<br />

auswirken.<br />

„ Die Weltgeschichte ist<br />

voll von Eroberern, die vor<br />

Frauen kapituliert haben. ”<br />

Isa Miranda<br />

4. Wie gelingt es Dir, die täglichen Anforderungen<br />

von Beruf, Familie und Haushalt unter<br />

einen Hut zu bringen?<br />

Bei mir speziell stellt sich das als wirkliches<br />

Problem dar. Hauptgründe sind fehlende<br />

Verwandtschaft in MV, mein Mann übt eine<br />

Außendiensttätigkeit meist außerhalb<br />

unseres Bundeslandes aus sowie die wöchentlichen<br />

Behandlungstermine für unsere<br />

Tochter im Vorschulalter. Fast alles in<br />

der Woche ist grob durchgeplant, anders<br />

ist eine Vollzeittätigkeit nicht zu schaffen.<br />

5. Wie weit ist Deiner Meinung nach die<br />

Gleichberechtigung von Frauen innerhalb<br />

der <strong>Polizei</strong> Realität oder wo siehst Du konkreten<br />

Nachholbedarf?<br />

In unserer Landespolizei stellt die Thematik<br />

der Gleichberechtigung aus meiner<br />

Sicht kein größeres Problem dar, in einigen<br />

Bereichen sehe ich aber noch Nachholbedarf.<br />

Insbesondere bei der Übernahme von Ehrenämtern<br />

könnte der Eindruck entstehen,<br />

dass Leute nur in persona gesucht<br />

werden.Zeigen diese sich dann engagiert<br />

und nehmen sie ihre Aufgaben ernst, wird<br />

der mögliche Zeitaufwand hinterfragt.Um<br />

die Gleichberechtigung entscheidend voranzutreiben,<br />

plädiere ich für Kindereinrichtungen<br />

vor Ort mit flexiblen Betreuungszeiten.<br />

6. Wenn Du eine Kollegin oder einen Kollegen<br />

auszeichnen könntest, für wen würdest<br />

Du Dich entscheiden und warum?<br />

Ich würde mich für meine Kollegin Helga<br />

Radder entscheiden. Frau Radder ist im<br />

Jahre 2005 in Altersteilzeit gegangen.<br />

Mich hat ihr fundiertes Fachwissen und<br />

die ruhige, sachliche Art beeindruckt. Sie<br />

ist vertrauensvoll und aufgeschlossen ge-<br />

DAS THEMA<br />

Kriminaloberkommissarin Anja Sufried, Jahrgang 1971 und in Leipzig aufgewachsen, hat der<br />

<strong>Polizei</strong>dienst 1991 in den Norden verschlagen. Im Mobilen Einsatzkommando unseres Landes<br />

hat sie „das Laufen” gelernt. Jetzt ist sie Sachbearbeiterin im Landeskriminalamt M-V und bearbeitet<br />

in der dortigen Abteilung 4 -Ermittlungen- Grundsatzaufgaben. Gleichzeitig wertet sie<br />

Erkenntnisse in den Deliktsbereichen der Wirtschafts-, Umwelt-, Korruptions- und IuK-Kriminalität<br />

aus. Anja und ihr Lebensgefährte wohnen seit einigen Jahren in ihrem schmucken Haus<br />

in Banzkow. Töchterchen Franziska ist die jüngste der Familie. Carol Stec hat Anja besucht.<br />

genüber Kollegen.Gleichzeitig hat sie sich<br />

nicht gescheut, ihre eigene Meinung zu<br />

vertreten.<br />

7. Mit wem würdest Du gern einen Monat<br />

lang tauschen?<br />

Ich würde mit einer Fitnesstrainerin tauschen.Spezialisieren<br />

würde ich mich dann<br />

auf Step-Aerobic und Pilates, vielleicht<br />

auch Dance.<br />

8.Was machst Du am liebsten, wenn Du frei<br />

hast und nicht an den Dienst denken musst?<br />

In meiner Freizeit treibe ich gern Sport im<br />

Ausgleich zur Büroarbeit.Aus Zeitgründen<br />

bleibt es momentan nur bei Aerobic- oder<br />

Yogakursen. Sollte die Gelegenheit günstig<br />

sein, gehe ich auch mal in Ruhe Essen,<br />

ins Theater oder Kino. Spontane Treffen<br />

mit Freunden sind auch toll. Ich würde<br />

auch gern mal wieder Fachzeitschriften<br />

oder ein Buch lesen.<br />

9. Wenn Du morgen zur Innenministerin ernannt<br />

werden würdest, was würdest Du<br />

innerhalb der <strong>Polizei</strong> verändern wollen?<br />

Eine familienfreundlichere Politik würde<br />

ich sehr begrüßen. Insbesondere befürworte<br />

ich neue Arbeitszeitmodelle.Außerdem<br />

würde ich mich dafür einsetzen, dass<br />

die gesamten und nicht gerade unbedeutenden<br />

Einnahmen aus dem Bereich der<br />

Finanzermittlungen, insbesondere aus der<br />

Vermögensabschöpfung, nur dem <strong>Polizei</strong>haushalt<br />

zur Verfügung gestellt werden.<br />

Dies wird in anderen Bundesländern seit<br />

Jahren praktiziert.<br />

„ Der ideale Mann ist der<br />

Mann, von dem alle Frauen träumen<br />

und den keine kennt. ”<br />

Anna Magnani<br />

10. Trau Dich bitte eine Prognose abzugeben.<br />

Wo siehst Du Dich in fünf Jahren?<br />

Auf Grund meines Charakters glaube ich,<br />

dass ich vielleicht in einer höherwertigen<br />

Sachbearbeitertätigkeit im Ermittlungsbereich<br />

tätig sein könnte.<br />

9


10<br />

DAS THEMA<br />

Elzbieta Horstmann, Jahrgang 1970 und in der Nähe von Danzig geboren, zog mit<br />

ihren Eltern als Zwölfjährige in die DDR. Dort konnte sie ihren Traum verwirklichen<br />

und <strong>Polizei</strong>beamtin werden. Nunmehr ist die <strong>Polizei</strong>obermeisterin und Mutter eines<br />

14-jährigen Gymnasiasten schon seit 17 Jahren im Streifendienst des Bützower<br />

<strong>Polizei</strong>reviers tätig. Ihr Ehemann ist Kundendiensttechniker in der Landwirtschaft.Wir<br />

trafen Elzbieta in den Tagen des Revierumzuges in einem Zimmer, dessen<br />

Bestimmung noch nicht so richtig erkennbar war. Möbel stapelten sich bis zur<br />

Decke und ein Bohrhammer rumorte in der darüber liegenden Etage. Aber Elzbieta,<br />

die hier alle nur „Elli” nennen, schien das nicht zu stören. Aufgeschlossen und<br />

sympathisch stellte sie sich den Fragen von Volker Werner.<br />

1.Was gefällt Dir an Deiner jetzigen Tätigkeit<br />

und was nicht?<br />

Bereits als Kind wollte ich gern Polizistin<br />

werden, da mich Uniformen schon immer<br />

fasziniert haben. Wären meine Eltern in<br />

Polen wohnhaft geblieben, würde ich jetzt<br />

vielleicht bei der Danziger <strong>Polizei</strong> arbeiten.<br />

Die vielseitige und abwechslungsreiche<br />

Tätigkeit im Streifendienst stellt für mich<br />

eine tägliche Herausforderung dar.Mir gefällt,<br />

dass ich besonders den Personen mit<br />

Rat und Tat zur Seite stehen kann, die Hilfe<br />

benötigen. Weniger gut finde ich, dass<br />

die Institution <strong>Polizei</strong> in der Öffentlichkeit<br />

nicht mehr richtig ernst genommen wird.<br />

Der Polizist als Respektperson scheint passé<br />

zu sein.<br />

Wer ja sagt zur Familie,<br />

muß auch ja sagen zur<br />

Frau. Helmut Kohl<br />

„<br />

”<br />

2. Wie würdest Du Dich selbst beschreiben<br />

und wo siehst Du Deine Stärken und Schwächen?<br />

Oh, gar nicht so einfach ... Wer lobt sich<br />

schon gern selbst bzw. gibt Schwachstellen<br />

preis. Ich glaube jedoch, dass meine<br />

ständige Bereitschaft, Neues zu entdecken,<br />

meine Lern- und Aufnahmebereitschaft<br />

eine Stärke ist. Andererseits<br />

wünschte ich mir, hier und da schlagfertiger<br />

zu sein oder schneller reagieren zu<br />

können, wenn eine Bemerkung fällt.<br />

3. Was erhoffst oder erwartest Du von Männern<br />

heute?<br />

Ganz allgemein erwarte ich, dass wirklich<br />

alle Männer uns Frauen als ebenbürtige<br />

Persönlichkeiten respektieren.Diesbezüglich<br />

habe ich hier im Revier keinerlei Probleme,<br />

aber ich weiß, dass es durchaus Berufsgruppen<br />

gibt, in denen Gleichberechtigung<br />

keine Selbstverständlichkeit ist.<br />

4. Wie gelingt es Dir, die täglichen Anforderungen<br />

von Beruf, Familie und Haushalt unter<br />

einen Hut zu bringen?<br />

Frauen sind ja bekanntlich Organisationstalente<br />

und mit dem richtigen Partner, der<br />

noch dazu weiß, worauf es ankommt, sowie<br />

einem sehr selbstständigen Kind, ist<br />

das nicht schwierig. Selbst der Schichtdienst,<br />

in dem ich nun bereits seit 14 Jahren<br />

arbeite, ist kein Problem. Meine Familie<br />

hat sich über die Jahre darauf eingestellt<br />

und der Haushalt ist damit Gemeinschaftssache.<br />

5. Wie weit ist Deiner Meinung nach die<br />

Gleichberechtigung von Frauen innerhalb<br />

der <strong>Polizei</strong> Realität oder wo siehst Du konkreten<br />

Nachholbedarf?<br />

Da ich bisher immer nur im Bützower Revier<br />

tätig war, kann ich eigentlich auch nur<br />

für unser Revier sprechen. Wir sind hier<br />

fünf Frauen in den Dienstgruppen, die<br />

durchweg von allen männlichen Kollegen<br />

akzeptiert werden. Ich sehe also für uns in<br />

Sachen Gleichberechtigung keinen Nachholbedarf<br />

oder gar Defizite.Trotzdem wäre<br />

es nicht schlecht, wenn wir – ich meine<br />

wir Frauen – hier in Bützow „Verstärkung”<br />

bekommen könnten.<br />

6. Wenn Du eine Kollegin<br />

oder einen Kollegen<br />

auszeichnen könntest,<br />

für wen würdest Du<br />

Dich entscheiden und<br />

warum?<br />

Polizisten tragen bei<br />

ihrer Dienstdurchführung<br />

Tag für Tag große<br />

Verantwortung. Deshalb<br />

hätte meiner<br />

Meinung nach eigentlich<br />

jeder für seinen<br />

Einsatz eine Auszeichnung<br />

verdient. Somit<br />

kann ich auch keinen<br />

Einzelnen vorschlagen.<br />

Während des Umzugs im <strong>Polizei</strong>revier Bützow.<br />

Fotos: privat und PD Rostock<br />

7. Mit wem würdest Du gern einen Monat<br />

lang tauschen?<br />

Momentan bin ich mit meiner beruflichen<br />

und privaten Situation rundum zufrieden,<br />

so dass ich mit keinem tauschen möchte.<br />

Und übrigens wäre bei einem Tausch, egal<br />

mit wem, der Zeitraum von einem Monat<br />

viel zu kurz.<br />

8.Was machst Du am liebsten, wenn Du frei<br />

hast und nicht an den Dienst denken musst?<br />

An erster Stelle steht meine Familie. Bedingt<br />

durch meinen Schichtdienst genießen<br />

wir die gemeinsame Freizeit und sind<br />

dann oft und gern unterwegs.Dazu gehören<br />

meist kleinere Unternehmungen, wie<br />

Kino- oder Schwimmbadbesuche. Aber<br />

auch Radtouren, gerade im Sommer, führen<br />

uns ins Bützower Umland. „Meine<br />

Männer”sind da sehr einfallsreich und haben<br />

immer den richtigen Vorschlag.<br />

Elzbieta Horstmann vor der Streifenfahrt an einem Wintertag<br />

PJ 1/2007


Im heimischen Wohnzimmer ist es noch immer<br />

am gemütlichsten.<br />

PJ 1/2007<br />

9. Wenn Du morgen zur Innenministerin ernannt<br />

werden würdest, was würdest Du<br />

innerhalb der <strong>Polizei</strong> verändern wollen?<br />

Ich würde mich für die sofortige Anpassung<br />

der Gehälter an das Westniveau einsetzen.<br />

Nach so vielen Jahren ist es nicht<br />

mehr nachvollziehbar, warum es nicht<br />

gleichen Lohn für gleiche Arbeit gibt. Eigentlich<br />

müsste es sogar eine Nachzahlung<br />

geben, aber mir ist schon klar, dass<br />

dies eine Illusion bleiben würde. Weitere<br />

Themen wären für mich die schnellstmögliche<br />

Einführung digitaler Funktechnik<br />

und die Verbesserung der baulichen<br />

Zustände unserer Dienststellen. Mit dem<br />

neuen Bützower Revier haben wir jetzt<br />

wesentlich bessere Arbeitsbedingungen,<br />

aber das ist ja leider noch nicht überall im<br />

Land der Fall.<br />

Frauen in unserer <strong>Polizei</strong><br />

Gedanken eines <strong>Polizei</strong>seelsorgers<br />

Andreas Schorlemmer<br />

Es ist nicht gut, dass der Mensch<br />

allein sei<br />

So steht es in der Bibel. Diese Botschaft ist<br />

eindeutig. Gott schuf den Menschen zu<br />

seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er<br />

ihn; und schuf sie als Mann und Frau. Und<br />

Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid<br />

fruchtbar und mehret euch und füllet die<br />

Erde und machet sie euch untertan.<br />

Diese Botschaft hat den Frauen aber wenig<br />

genützt. Seit biblischen Zeiten standen<br />

sie, von Ausnahmen abgesehen, im<br />

Schatten der Männer, als Beiwerk der<br />

Schöpfung dem Manne untertan.<br />

Erst im vergangenen Jahrhundert gelang<br />

der Bruch mit der Fremdbestimmung des<br />

weiblichen durch das männliche Wesen.<br />

Die Frauen konnten wählen, Zigarren rauchen<br />

und Hosen tragen, sich von Männern<br />

trennen, ihren Unterhalt verdienen, Polizist<br />

oder Pilot werden. Seit der Entdeckung<br />

Amerikas hat Europa nichts überraschender<br />

verändert als die Emanzipation<br />

der Frau. Das Terrain bestand nicht<br />

mehr nur aus Küche, Kindern und Kirche,<br />

ihre Zuständigkeit erweiterte sich auch<br />

um K’s der Männer: Kommando, Kampf<br />

und Krieg.Wenngleich die Frauen mit diesen<br />

K’s anders umgehen, ist auf den ersten<br />

Blick eine Gleichstellung erreicht.Ein zweiter<br />

Blick lohnt noch immer.<br />

Staatsbürgerinnen in Uniform<br />

Eine Uniform macht alle gleich, hebt aber<br />

die Ungleichheiten zwischen Mann und<br />

Frau nicht auf. Die Uniform verleiht dem<br />

Mann beides, ein Aussehen und ein Ansehen.<br />

Der Mann soll kein Schaustück<br />

der Frau, sie kein Spielzeug<br />

für ihn werden. Wo ein<br />

Wesen nur das andere für sich<br />

und nach sich bilden will, muss<br />

dies Letztere zum toten Mittel<br />

verderben. Friedrich Ludwig Jahn<br />

„<br />

”<br />

Der Frau verleiht die Uniform aber nur das<br />

Eine, das Ansehen. Das Aussehen verwirbelt<br />

im Staub der fünfziger Jahre. Der uniforme<br />

Verschnitt des männlichen Ideals in<br />

Grün und Sand ist reformierbar.Eine neue<br />

Uniform, die beide Geschlechter in Farbe<br />

und Schnitt gleich gut aussehen lässt, gibt<br />

es bereits. Aber wir wollen nicht die äußeren<br />

Werte den inneren voranstellen.<br />

DAS THEMA<br />

10. Trau Dich bitte eine Prognose abzugeben.<br />

Wo siehst Du Dich in fünf Jahren?<br />

Wenn ich ehrlich bin, würde ich auch in<br />

fünf Jahren noch sehr gern meinen Dienst<br />

in Bützow versehen.Vielleicht ja mit einer<br />

höheren Amtsbezeichnung. Ich erwähnte<br />

ja, dass ich lernfähig bin, und so könnte ich<br />

mir auch vorstellen, noch einmal eine Ausbildung<br />

zu beginnen. Vielleicht, wenn<br />

mein Sohn seine Schule beendet hat.<br />

„ Wer behauptet, die Frauen<br />

zu kennen, ist kein Gentleman.<br />

” George Bernard Shaw<br />

Frauen in Uniform haben der Staatsmacht<br />

ein anderes Gesicht gegeben.<br />

Mit ihrer Stimme ist aus einem einstimmigen<br />

ein mehrstimmiger Chor geworden.<br />

Der bio-psycho-soziale Rhythmus der<br />

Frauen ist ein anderer als der der Männer.<br />

Auf gut deutsch, Frauen ticken anders als<br />

Männer.Es ist weder der bessere noch der<br />

einfachere oder kompliziertere Rhythmus,<br />

weder nur eine Bereicherung noch nur eine<br />

Erweiterung des männlichen Selbstverständnisses.<br />

Es ist die Aufhebung der<br />

männlichen Dominanz in einer der wichtigsten<br />

Frage unseres Zusammenlebens,<br />

der Frage der Sicherheit.<br />

Den Frauen verdanken wir, dass die <strong>Polizei</strong><br />

handlungssicherer, erfahrungssicherer,<br />

meinungssicherer und entscheidungssicherer<br />

geworden ist. Müssen wir es ihnen<br />

danken? Früher gab es den Frauentag,<br />

heute gibt es den Muttertag zum Alibi der<br />

Männer, die es nicht jeden Tag schaffen,<br />

ein kleines Lob an die Frauen zu verschenken,<br />

die für unsere Sicherheit mehr als nur<br />

eine Waffe tragen. Aber auch Männer verdienten<br />

nicht nur um der Gleichheit willen<br />

das Gleiche an Dank.<br />

Noch stimmen weder die Dienstvorschriften<br />

oder deren tatsächliche Ausführung<br />

vollkommen mit den berechtigten Bedürfnissen<br />

der Frauen überein. Das wird<br />

sich erst ändern, wenn Frauen auch in die<br />

Führungspositionen gelangen, die heute<br />

noch zuhauf von Männern besetzt sind.<br />

11


12<br />

EINSATZ<br />

Nachgefragt:„Wann haben<br />

Sie das letzte Mal gekifft?”<br />

Daniel Schmidt, <strong>Polizei</strong>revier Schwerin<br />

Drogenerkennung im Straßenverkehr –<br />

ein Thema, das so viel Potenzial besitzt<br />

und polizeilich noch so wenig genutzt<br />

wird. Im nachfolgenden Artikel wird berichtet,<br />

wie der Erfahrungsaustausch<br />

mit Hamburger Kollegen auch in<br />

Schwerin zu raschen Erfolgen führte.<br />

Ich bin Beamter des <strong>Polizei</strong>reviers Schwerin<br />

und hatte zum Jahresende 2006 das<br />

Glück, für drei Wochen in Hamburg zu arbeiten.Dabei<br />

wurde ich von drei Kollegen<br />

aus meinem Revier sowie zwei Kollegen<br />

vom VÜD Schwerin begleitet. Rückblickend<br />

war dies für uns alle ein wertvolles<br />

und erfahrungsreiches Praktikum. Bei der<br />

Hamburger Verkehrsstaffel Ost angekommen,<br />

nahmen uns die Kollegen der B-<br />

PK Wolfgang Echloff (r.) und PK Tino Gerigk führen den Pupillentest<br />

durch<br />

Schicht offen auf. Neben den technischen<br />

Verkehrsüberwachern besitzt die Schicht<br />

einen stetigen Verkehrsunfallaufnahmedienst<br />

und eben jene Kollegen, die sich<br />

auf die Drogenerkennung im Straßenverkehr<br />

spezialisiert haben.<br />

Schon die ersten Gespräche mit dem<br />

Dienstgruppenleiter und den Kollegen<br />

brachten folgende Erkenntnisse: Wer Betäubungsmittel<br />

konsumiert, macht dies<br />

meistens in einer gewissen Regelmäßigkeit.<br />

Während der Rausch bereits verflogen<br />

ist, hält die Wirkung 24-36 Stunden<br />

an. Zudem lassen sich solche Konsumenten<br />

anhand von gewissen Äußerlichkeiten<br />

erkennen. Sie weisen durch den Dauer-<br />

konsum oftmals ein unordentliches<br />

und ungepflegtes Erscheinungsbild<br />

auf. Ihre Fahrzeuge sehen oft „geflickt”<br />

aus. Auch auffällige Bart- und Haarkulturen<br />

sowie eine gesunde Kellerbräune<br />

(Blässe) können ein Hinweis<br />

sein. Die Erfahrungen der Hamburger<br />

Kollegen zeigen, dass Drogen am<br />

Steuer in jedem Alter und jeder Gesellschaftsschicht<br />

zu finden sind. Das<br />

Spektrum reicht von der kiffenden<br />

17-jährigen Rollerfahrerin bis zum<br />

koksenden 60-jährigen Bauunternehmer<br />

in seiner neuen S-Klasse.<br />

Viele Erkenntnisse, Erfahrungen und spannende<br />

Sachverhalte konnten wir aus den<br />

drei Wochen in Hamburg mitnehmen. Im<br />

Gegenzug haben wir<br />

die Hamburger Kollegen<br />

nach Schwerin<br />

eingeladen, damit sie<br />

unseren Dienstalltag<br />

kennenlernen . Außerdem<br />

waren sie gespannt,<br />

wie „kontaminiert”<br />

Autofahrer in<br />

<strong>Mecklenburg</strong> wirklich<br />

sind. Immer wieder<br />

treffen sie in Hamburg<br />

auf Konsumenten aus<br />

MV, die dort arbeiten<br />

oder leben. Diesen<br />

Wunsch wollten wir<br />

ihnen erfüllen. Dank<br />

der engagierten Kolle-<br />

gen der PI und des PR<br />

Schwerin, die die Organisationübernahmen,<br />

integrierten wir sie in die länderübergreifende<br />

Verkehrskontrolle am 16.<br />

Februar 2007. Den Schwerpunkt bildeten<br />

dabei die Kontrollen nach Alkohol und<br />

Drogen.Ich berichte von einem Fall, um zu<br />

zeigen, wie eine solche Drogenerkennung<br />

funktionieren kann:<br />

Maik R. wird mittags in einem roten VW<br />

Caddy, offensichtlich ein Firmenwagen für<br />

einen Hausmeisterservice, angehalten. Er<br />

ist uns im Gegenverkehr durch sein Äußeres<br />

aufgefallen, da er seine langen Haare<br />

offen trägt, blass und müde aussieht. Ihm<br />

wird erklärt, dass seine Kennzeichenbeleuchtung<br />

nicht richtig funktioniert. Wir<br />

verlangen die entsprechenden Papiere. In<br />

PHK Wolfram Hohmann bei der Einsatzbesprechung<br />

mit den Hamburger Kollegen PK Wolfgang<br />

Eckloff und POK Andre Bölter (v.l.n.r.)<br />

diesem Rahmen wird immer geprüft, ob<br />

die angehaltene Person bereits polizeilich<br />

in Erscheinung getreten ist und mit BTM<br />

zu tun hatte. Wir stellen fest, dass Maik R.<br />

wegen des Besitzes von BTM vor zwei Jahren<br />

sowie mehreren Diebstahlshandlungen<br />

polizeilich bekannt ist. Im Anschluss<br />

fragen wir ihn, ob er bereits mit der <strong>Polizei</strong><br />

zu tun hatte. Er gibt zwar an, dass er wegen<br />

Diebstahlshandlungen bekannt sei.<br />

Den Vorfall mit den BTM erwähnt er aber<br />

nicht. Ein weiteres Indiz in der Verdachtskette.<br />

Nun werden Maik R. die Fragen nach seiner<br />

Fahrtüchtigkeit gestellt und er entsprechend<br />

belehrt. Dabei denken die<br />

meisten Kontrollierten an Alkoholeinfluss.<br />

Maik R. fühlt sich umso sicherer, da er in<br />

den letzten Stunden keinen Alkohol getrunken<br />

hat und somit nichts befürchten<br />

braucht. Da wir aber keinen diesbezüglichen<br />

Verdacht haben, führen wir keinen<br />

freiwilligen Atemalkoholtest durch. Anschließend<br />

wird er gefragt, ob er gesundheitliche<br />

Probleme oder Allergien hat<br />

oder Medikamente eingenommen hat. Er<br />

gibt an, gesund zu sein und keine Allergien<br />

zu haben.Hier kann man auch immer<br />

gut die Frage stellen, ob er Raucher ist.<br />

Dies bejaht Maik R. Uns ist im Wagen bereits<br />

der lose Tabak zum Selberdrehen<br />

aufgefallen. Nun fragen wir ihn:„Wann haben<br />

Sie das letzte Mal gekifft oder andere<br />

Sachen probiert?” Bewusst soll das Wort<br />

„Drogen” nicht benutzt werden, da es immer<br />

etwas Böses und Verbotenes impliziert.<br />

Wenn man die BTM beim Namen<br />

nennt, ist es direkter und zeigt, dass der<br />

Kontrollbeamte sich mit der Thematik auskennt.<br />

Maik R. ist von der Frage überrascht und<br />

antwortet vor Jahren mal einen Joint ge-<br />

PJ 1/2007


aucht zu haben. Dies habe ihm aber<br />

nichts gegeben und er hätte es danach<br />

nie wieder probiert.Einmal so positioniert,<br />

wird der Kontrollierte die Wahrheit nicht<br />

ohne weiteres Zutun sagen. Umso wichtiger<br />

ist es, ihm verbal kleine Brücken zu<br />

bauen, damit er Stück für Stück doch die<br />

Wahrheit erzählt.Also fragen wir, wann genau<br />

es das letzte Mal war. Er gibt an, dass<br />

es vor zwei Jahren im Sommer war.Wir fragen<br />

weiter, ob in seinem Freundeskreis<br />

gekifft wird. Dies bejaht er. Wir erklären<br />

ihm, dass wir ja nicht von der Drogenfahndung<br />

sind. Wir wollen vielmehr nur<br />

wissen, ob er derzeit fahrtüchtig ist. Dies<br />

nimmt oftmals den Druck vom Befragten,<br />

sich schuldig zu fühlen.<br />

Wir wollen seine Pupillen testen und bitten<br />

ihn, die Augen fest zusammen zu kneifen.<br />

Dazu erklären wir, dass sich die Pupille<br />

im Dunklen weitet und bei Lichteinfall<br />

schlagartig zusammenziehen soll. Maik R.<br />

öffnet die Augen wieder. Das Tageslicht<br />

hätte ausreichen müssen, damit sich die<br />

Pupille deutlich verengt. Dies tut sie aber<br />

nur minimal und sehr verzögert. Wir konfrontieren<br />

Maik R. damit, der darauf sichtlich<br />

nervös reagiert.Wir erklären ihm, dass<br />

eine verminderte Pupillenreaktion nur<br />

durch Alkohol, Medikamente oder aber<br />

eben durch den Konsum von BTM hervorgerufen<br />

wird. Da er aber bereits die Einnahme<br />

von Alkohol und Medikamenten<br />

verneint hat, weiß er genau, dass sich der<br />

BTM-Verdacht erhärtet hat. Erneut fragen<br />

wir, wann er denn nun das letzte Mal etwas<br />

genommen hat. Und siehe da, nun<br />

gibt er reumütig an, Silvester den letzten<br />

Joint geraucht zu haben.Ein Joint vor zwei<br />

Monaten verursacht dennoch nicht diese<br />

Pupillenreaktion. Also fragen wir weiter:<br />

„Wann saßen Sie denn das letzte Mal dabei,<br />

als ihre Freunde gekifft haben?” Maik<br />

R. antwortet, dass er vor vier Tagen dabei<br />

gesessen, aber selbst nichts geraucht hat.<br />

Weiter fragen wir ihn, ob er mit ein paar<br />

kleinen Gleichgewichts- und Koordinationsübungen<br />

einverstanden wäre.<br />

Maik R. stimmt zu. Er soll die Augen<br />

schließen und den Anweisungen<br />

folgen. Gerade der Gleichgewichtssinn<br />

wird durch Betäubungsmittel<br />

stark und nachhaltig beeinflusst.<br />

Also schauen wir, ob er im<br />

Stand mit dem Oberkörper schwankt,<br />

er auf einem Bein stehen oder Mäuse-Schritte<br />

entlang einer gedachten<br />

Linie machen kann.Dies macht er natürlich<br />

alles mit geschlossenen Au-<br />

gen. Je unsicherer er diese Übungen<br />

absolviert, desto größer wird der Verdacht,<br />

dass er vor kurzem konsumiert<br />

PJ 1/2007<br />

hat. Maik R. steht zu unsicher auf einem<br />

Bein und bricht sogar die Schritt-Übung<br />

ab. Auch das Zeitgefühl wird durch Konsum<br />

beeinträchtigt. So ist das Schätzen<br />

von 30 Sekunden mit geschlossenen Augen,<br />

der so genannte „Romberg-Test”, ein<br />

weiterer guter Test.Maik R.glaubt nach 14<br />

Verkehrsüberwachung am Fliederberg<br />

durch den VÜD Schwerin mittels Laser Patrol<br />

Sekunden, dass 30 Sekunden vorbei seien.<br />

Auch die Koordination wird getestet.<br />

Das Tippen mit dem rechten und linken<br />

Zeigefinger an die Nase macht Maik R.<br />

normal. Er spürt am Ende all dieser Tests,<br />

dass er sie nur schlecht absolviert hat.Auffällig<br />

ist ebenfalls das Zittern der geschlossenen<br />

Augenlider, auch „Lid-Tremor” genannt.<br />

Wieder bauen wir Maik R.eine Brücke und<br />

bieten ihm einen Drogenschnelltest an,<br />

der für ihn entlastend sein kann. Es ist ein<br />

Urintest der Firma Mahsan.Speichel- oder<br />

Und wieder wird ein Fahrzeugführer angehalten<br />

Fotos: Klawitter<br />

EINSATZ<br />

Schweiß-Wisch-Tests zeigen zwar auch die<br />

Wirkstoffe und deren Abbauprodukte der<br />

verschiedenen BTM an. Sie können aber<br />

nicht belegen, ob der Kontrollierte lediglich<br />

physikalischen Kontakt zu BTM hatte,<br />

z.B.die Türklinke zur Toilette in einer Disco.<br />

Urin hingegen ist ein körpereigenes Abbauprodukt.<br />

Findet man hier Wirk- und/<br />

oder Abbaustoffe, hat er definitiv etwas<br />

genommen. Die Tests sind auch sensibler<br />

geworden. Sie zeigen nur noch ein positives<br />

Ergebnis, wenn auch im Blut sehr<br />

wahrscheinlich rechtlich vorwerfbare<br />

Mengen an aktiven Wirkstoffen zu finden<br />

sind. Denn allein diese Mengen im Blut<br />

entscheiden über die Strafbarkeit.<br />

Maik R. knickt ein. Wenn er in den letzten<br />

24 Stunden etwas genommen hat, wird es<br />

dieser Urintest anzeigen. Ein letztes Mal<br />

fragen wir. Maik R. räumt ein, dass er am<br />

Vorabend mit einem Freund eine Tüte geraucht<br />

hat. Dennoch machen wir den<br />

Urintest, der nicht nur den Konsum von<br />

THC, sondern auch von Opiaten zeigt. Er<br />

räumt ein, hin und wieder zu koksen. Nun<br />

folgt die Standardprozedur. Der Wagen<br />

wird verschlossen, die Schlüssel für die<br />

nächsten 24 Stunden sichergestellt. Maik<br />

R. kommt zum Revier, wo die Blutprobe<br />

entnommen wird. Neben der Anzeige<br />

wird auch die Mitteilung an die Führerscheinstelle<br />

gefertigt.Maik R.erwartet neben<br />

der empfindlichen Strafe auch eine<br />

medizinisch-psychologische Untersuchung<br />

sowie ein Drogenscreening.Ein halbes<br />

Jahr mindestens muss Maik R. nachweisen,<br />

dass er keine Drogen mehr nimmt.<br />

Natürlich waren während dieser Kontrolle<br />

viele kleine Hinweise vorhanden, die<br />

den Verdacht erhärtet haben. Aber führt<br />

man eine Verkehrskontrolle gewissenhaft<br />

und aufmerksam durch, bekommt man<br />

am Ende einen Gesamteindruck, ob man<br />

es mit einem Konsumenten zu tun hat.<br />

Fragen Sie einfach:„Wann haben Sie das<br />

letzte Mal gekifft?” Die Konsumenten<br />

sind meistens redselig. Dann<br />

entscheidet nur der Faktor Zeit und<br />

das Gutachten der Rechtsmedizin,<br />

ob rechtlich vorwerfbare Mengen<br />

im Blut zu finden sind. Ach ja, die<br />

Hamburger Kollegen sind während<br />

der gemeinsamen Verkehrskontrolle<br />

„auch nicht zu kurz gekommen.”<br />

Sechs Sachverhalte in sechs Stunden<br />

waren ein gutes Ergebnis. Es<br />

zeigt doch erschreckend, wie viele<br />

Treffer man auf der Straße hat und<br />

wie wichtig die Sensibilisierung für<br />

dieses Thema ist.Viel Erfolg bei Ihrer<br />

nächsten Verkehrskontrolle.<br />

13


14<br />

EINSATZ<br />

<strong>Polizei</strong>beamte der Wasserschutzpolizei<br />

MV verstärken<br />

das Maritime Sicherheitszentrum<br />

Cuxhaven<br />

Sven Jäckel, WSPD MV<br />

Am 25. Oktober 1998 lief nach tagelanger<br />

Irrfahrt vor der deutschen Nordseeküste<br />

(Insel Amrum) der unter „Billigflagge”<br />

der Bahamas fahrende Holzfrachter<br />

„Pallas”auf Grund. Er verlor ca.<br />

90 Tonnen gebunkertes Öl, welches auf<br />

Grund der rauen Wetterbedingungen<br />

weitgehend ungehindert ins Meer und<br />

später in ein Vogelschutzgebiet trieb.<br />

Das Vorgehen nach der Havarie der „Pallas”wurde<br />

in der Öffentlichkeit kontrovers<br />

diskutiert und gewann starke politische<br />

Brisanz. Nach dem Unglück begannen intensive<br />

Diskussionen über die Sicherheit<br />

der Schifffahrt nicht nur in der Nordsee.<br />

Die mangelnde Koordination der Sicherheitskräfte<br />

und ein Kompetenzwirrwarr<br />

zwischen den beteiligten Behörden wurden<br />

ebenso kritisiert, wie allgemein unzureichende<br />

Sicherheitsrichtlinien, hier insbesondere<br />

für den Schiffsverkehr im sensiblen<br />

Ökosystem des Wattenmeers. Als<br />

Konsequenz aus diesem Unglück nahm<br />

2003 das Havariekommando in Cuxhaven<br />

seine Arbeit auf.<br />

Die Gewässer der Nord- und Ostsee gehören<br />

mit zu den am stärksten frequentierten<br />

Seeverkehrswegen der Welt und allein<br />

Russland plant seine Ölexporte in naher<br />

Zukunft zu verdoppeln und über die Ostsee<br />

zu transportieren.Dies bedeutet , dass<br />

die „Kadetrinne”, die Lübecker und Kieler<br />

Bucht eine immer größer werdende Bedeutung<br />

erlangen und die Gefahren von<br />

Havarien oder Unglücke mit nicht absehbare<br />

Folgen und Schäden für die Bevölkerung<br />

und die Umwelt der Anrainerstaaten<br />

zunehmen.<br />

Zur Verbesserung der Zusammenarbeit<br />

von Sicherheitsbehörden wurde deshalb<br />

im September 2005 eine Verwaltungsvereinbarung<br />

über die Errichtung eines Maritimen<br />

Sicherheitszentrums (MSZ) zwischen<br />

dem Bund und den fünf Küstenländern<br />

Bremen, Hamburg, Niedersachsen,<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> und Schleswig-Holstein<br />

unterzeichnet.<br />

Die tragenden Säulen dabei bilden:<br />

1. das Havariekommando<br />

2. der Koordinierungsverbund Küstenwache<br />

mit Bundespolizei, Fischereiaufsicht<br />

und Wasser- und Schifffahrtsverwaltung<br />

des Bundes sowie Behörden der<br />

Zollverwaltung<br />

3. der Internationale Kontaktpunkt („Point<br />

of Contact - PoC”) für den Bereich der<br />

maritimen Sicherheit und<br />

4. die Wasserschutzpolizei-Leitstelle der<br />

fünf Küstenländer.<br />

Damit sind die Zusammenführung von<br />

Melde-, Lage- und Ansprechstellen von<br />

Behörden und Organisationen des Bundes<br />

und der Küstenländer sowie der Kompetenzen<br />

und die Aufgabenwahrnehmung<br />

unter einem Dach sichergestellt.<br />

Durch das Maritime Sicherheitszentrum<br />

wird konkret<br />

• die ständige Verfügung von kompetenten<br />

Entscheidungsträgern aller beteiligten<br />

Behörden und Organisationen sowie<br />

von kompetenten Ansprechpartnern<br />

und Beratern rund um die Uhr an einer<br />

Stelle sichergestellt;<br />

• eine nationale und internationale Ansprechstelle<br />

in Sicherheitsfragen sowie<br />

eine bundesweite Kontaktstelle für Sicherheitsinformationen<br />

auf dem maritimen<br />

Sektor eingerichtet;<br />

• eine polizeiliche Ansprech- und Notrufstelle<br />

für Schifffahrt und Häfen vorgehalten;<br />

• die Zusammenarbeit sowie Information<br />

und Kommunikation zwischen den Sicherheitskräften<br />

des Bundes mit seiner<br />

Bundespolizei und den jeweiligen Länderpolizeien<br />

gestärkt.<br />

Der Kern des Maritimen Sicherheitszentrums<br />

ist das Gemeinsame Lagezentrum-<br />

See gemäß der Verwaltungsvereinbarung<br />

des Bundes und der Küstenländer vom 6.<br />

September 2005.<br />

Zum Jahreswechsel 2006 wurden durch<br />

den Inspekteur der <strong>Polizei</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

<strong>Vorpommern</strong>, Rudolf Springstein, drei Po-<br />

Der Inspekteur der <strong>Polizei</strong> Rudolf Springstein<br />

(2.v.r.) verabschiedete die <strong>Polizei</strong>beamten<br />

Ralf Wünsch (2.v.l.), Reinhard Neumann<br />

(3.v.l.) und Uwe Senke (r.) nach Cuxhaven.<br />

Mit dabei waren auch Manfred Seegert vom<br />

HPR (l.) und der Stellv. des Leiters WSPD, Ulrich<br />

Koppenhagen (3.v.r.). Foto: Stange<br />

lizeivollzugsbeamte der Wasserschutzpolizei<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> zum Maritimen<br />

Sicherheitszentrum nach Cuxhaven<br />

verabschiedet. Die <strong>Polizei</strong>hauptkommissare<br />

Ralf Wünsch (Wasserschutzpolizeidirektion),<br />

Reinhard Neumann (Wasserschutzpolizeiinspektion<br />

Rostock) und<br />

Uwe Senke (Wasserschutzpolizeiinspektion<br />

Schwerin) sind seit dem 01.01.2007<br />

für einen Zeitraum von 1 1/2 Jahren nach<br />

Cuxhaven abgeordnet. Somit verstärken<br />

unsere Beamten durch ihre Tätigkeit die<br />

gemeinsame Informations-, Kommunikations-<br />

und Vollzugsplattform.Dazu wünschte<br />

ihnen der Inspekteur viel Erfolg und gutes<br />

Gelingen.<br />

Mit dem Maritimen Sicherheitszentrum<br />

wurde eine Organisation für die maritime<br />

Sicherheit in Deutschland errichtet, die<br />

hinsichtlich vernetzter Aufgabenbandbreite,<br />

Kompetenzbündelung und Funktionalität<br />

über die im europäischen Vergleich<br />

bestehenden so genannten Küstenwachen<br />

weit hinausgeht.<br />

<strong>Polizei</strong>kommissarin aus Hamburg<br />

sucht dringend Tauschpartner<br />

aus MV<br />

Ich bin derzeit in Elternzeit, möchte aber gern<br />

sobald wie möglich wieder arbeiten. Aufgrund<br />

persönlicher Umstände wohne ich mit meinen<br />

beiden Kindern bereits in Schwerin. Bitte melden<br />

Sie sich bei Interesse über Tel. 0385 -<br />

3935308 oder e-mail: sufare@web.de<br />

<strong>Polizei</strong>kommissar aus Bremen<br />

möchte nach MV tauschen<br />

PK aus Bremen sucht aufgrund familiärer Gründe<br />

einen Tauschpartner aus <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>.<br />

Ein Wechsel von unterschiedlichen<br />

Diensträngen wäre sofort möglich.Bitte setzen<br />

Sie sich mit mir in Verbindung unter:Tel: 0172 -<br />

4269319 oder e-mail: fam.ventzke@web.de<br />

PJ 1/2007


Innenminister und Inspekteur<br />

zu Gast beim <strong>Polizei</strong>-<strong>Journal</strong><br />

Stephan Stange, Innenministerium II 430l<br />

Auf ihrer letzten Redaktionssitzung des<br />

<strong>Polizei</strong>-<strong>Journal</strong>s konnten die Redakteure<br />

und Mitarbeiter für Öffentlichkeitsarbeit<br />

der Behörden auch Innenminister Lorenz<br />

Caffier und den Inspekteur der <strong>Polizei</strong> Rudolf<br />

Springstein begrüßen.<br />

Innenminister Lorenz Caffier im Gespräch mit dem verantwortlichen<br />

Redakteur Stephan Stange (v.l.n.r. Stephan Stange, Rudolf<br />

Springstein, Lorenz Caffier und Andreas Wegner)<br />

In gelöster und vorweihnachtlicher Atmosphäre<br />

stellten sich Herr Caffier und Herr<br />

Springstein den Fragen der Teilnehmer<br />

der Veranstaltung. Dabei standen insbesondere<br />

Probleme interner und externer<br />

Öffentlichkeitsarbeit der <strong>Polizei</strong> im Mittelpunkt<br />

der Gesprächsrunde. Die Rolle der<br />

Medien und der Umgang mit ihnen in Vorbereitung<br />

des Weltwirtschaftsgipfels wur-<br />

den dabei genauso besprochen, wie z.B.<br />

die neue Situation nach der Formierung<br />

des Landtages von <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

mit fünf Fraktionen sowie die gegenwärtige<br />

Situation bei der Bewältigung<br />

vermeintlicher Krisensituationen an den<br />

Schulen unseres Landes.<br />

Herr Caffier und Herr<br />

Springstein nutzten<br />

gleichzeitig die Gelegenheit,<br />

sich einen<br />

Überblick zu verschaffen<br />

über die Themenauswahl<br />

und -bearbeitung<br />

bei der Erstellung<br />

des aktuellen <strong>Polizei</strong>-<strong>Journal</strong>s.<br />

Während der Redak-<br />

tionssitzung wurden<br />

PHK Olaf Bleeck und<br />

PK Daniel Schmidt aus<br />

der Redaktion des <strong>Polizei</strong>-<strong>Journal</strong>sverabschiedet.<br />

Olaf Bleeck war zuletzt im Bereich<br />

Direktionsbüro/Öffentlichkeitsarbeit<br />

der PD Rostock tätig. Er ist nun Revierleiter<br />

in Sanitz.Daniel Schmidt war zwei Jahre<br />

für die Infoline im Referat Öffentlichkeitsarbeit<br />

der <strong>Polizei</strong>abteilung im Innenministerium<br />

verantwortlich. Er verrichtet<br />

jetzt Dienst im <strong>Polizei</strong>revier Schwerin. Beiden<br />

Kollegen nochmals herzlichen Dank<br />

Munitionsbergungsdienst<br />

erhält neues Spezialfahrzeug<br />

Ute Wienecke, LPBK MV<br />

Der Munitionsbergungsdienst in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

erhielt zum Jahreswechsel<br />

ein neues Spezialfahrzeug der<br />

Marke Mercedes Benz, welches vorwiegend<br />

bei Soforteinsätzen zur Entschärfung<br />

von so genannten USBV (Unkonventionelle<br />

Spreng- und/oder Brandvorrichtung)<br />

eingesetzt wird. Durch Firmenvertreter<br />

der Daimler Chrysler Vertriebsgesellschaft<br />

und des Fahrzeug- und Karosseriebau<br />

Parkentin wurde in Schwerin das<br />

Kraftfahrzeug an das Landesamt für zentrale<br />

Aufgaben und Technik der <strong>Polizei</strong>,<br />

PJ 1/2007<br />

Brand- und Katastrophenschutz<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> (LPBK)<br />

übergeben.<br />

„Die Mitarbeiter des Munitionsbergungsdienstes<br />

(MBD) arbeiten oft in<br />

Lebensgefahr, damit <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

<strong>Vorpommern</strong>s Bewohner ruhig schlafen<br />

können. Für diesen hochriskanten<br />

Einsatz danke ich ihnen”, betonte<br />

Innenminister Lorenz Caffier während<br />

der Schlüsselübergabe. „Das Land<br />

nimmt seine Verantwortung im Be-<br />

MINISTERIUM AKTUELL<br />

Daniel Schmidt und Olaf Bleeck(r.)<br />

für ihr Engagement und die kollegiale Zusammenarbeit<br />

sowie persönlich alles Gute.<br />

In diesem Zusammenhang lernten die<br />

Redakteure PK Bernhard Roloff kennen.<br />

Bernhard ist von nun an als „Nachfolger”<br />

von Daniel für die Gestaltung der Infoline<br />

und der Homepage der Landespolizei verantwortlich.<br />

Gleichzeitig gehört er jetzt<br />

der Redaktion des <strong>Polizei</strong>-<strong>Journal</strong>s an.<br />

PK Bernhard Roloff, der „Neue” für die Infoline<br />

Fotos: Bierenbrodt, Stange<br />

Innenminister Lorenz Caffier (li.) dankte den Kollegen<br />

des MBD für deren Einsatzbereitschaft. Er übergab symbolisch<br />

den Schlüssel an Robert Mollitor.Mit dabei auch<br />

Dieter Baguhn, Abteilungsleiter im LPBK und dessen Direktor,<br />

Gerd Czyborra (v.r.n.li.) Fotos: LPBK MV<br />

15


16<br />

MINISTERIUM AKTUELL<br />

reich der Entschärfung und Munitionsbergung<br />

sehr ernst. Mit diesem Fahrzeug<br />

ist der Schweriner Trupp des MBD technisch<br />

auf den neuesten Stand und landesweit<br />

rund um die Uhr verfügbar.”<br />

Das Spezialfahrzeug Mercedes Benz Vario<br />

ist ein Prototyp mit Kofferaufbau und<br />

kann auf unbefestigten Wegen und im unwegsamen<br />

Gelände eingesetzt werden.Es<br />

ist u.a.mit einem Fernlenkmanipulator, einem<br />

Röntgengerät, Bombenschutzanzügen,<br />

Metallsuchgeräten, einem Flutlicht-<br />

Mehr als 60 interessierte Gäste folgten am<br />

22. Januar 2007 der Einladung des Landeskriminalamtes<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

zu einer besonderen Vortragsveranstaltung,<br />

die unter dem Thema „Falschgeld”<br />

stand. Adolf Burger, einer der wenigen<br />

noch lebenden Zeitzeugen, erzählte<br />

über seine Erlebnisse in der Geldfälscherwerkstatt<br />

Sachsenhausen.<br />

Unter dem Tarnnamen „Unternehmen<br />

Bernhard” musste Burger mit anderen<br />

Häftlingen zwischen 1942 und 1945 im<br />

Konzentrationslager Sachsenhausen ausländische<br />

Währungen, Pässe und Briefmarken<br />

fälschen.„Da wir von einem Staatsgeheimnis<br />

wussten, war uns klar, dass man<br />

uns zu gegebener Zeit einfach umbringen<br />

würde”, so Adolf Burger.<br />

Bis Mitte der 60-er Jahre hatte der heute<br />

89-Jährige geschwiegen. Erst aufgerüttelt<br />

und Richtantennenmast<br />

sowie einer Hebebühne<br />

ausgestattet.An diesem<br />

Fahrzeug, das im LPBK<br />

unter Nutzung vieler<br />

praktischer Erfahrungen<br />

und Hinweise konzipiert<br />

wurde, sind bereits<br />

mehrere Bundesländer<br />

interessiert. Die Daimler<br />

Chrysler Vertriebsgesellschaft<br />

mbH, Niederlassung<br />

Rostock liefert das<br />

Basisfahrzeug. Der<br />

Spezialaufbau und<br />

die spezifische Ausrüstung des Mercedes<br />

Vario erfolgt durch die Firma<br />

Fahrzeug- und Karosseriebau Parkentin<br />

in Parkentin/MV. Der Gesamtpreis<br />

des Fahrzeuges mit Ausstattung beträgt<br />

rund 500.000 Euro.<br />

Die Arbeit der USBV-Entschärfer beginnt<br />

beispielsweise dann, wenn an<br />

einem öffentlichen Ort ein herrenloser<br />

Koffer steht und vermutet wird,<br />

dass er möglicherweise einen Sprengsatz<br />

enthält. Der Fundort wird abgesperrt,<br />

Anwohner evakuiert, Schaulustige<br />

zurückgedrängt.Seit 2002 waren<br />

PANORAMA<br />

„Des Teufels Werkstatt” – ein<br />

Vortrag zum Thema Falschgeld<br />

Carol Stec, Landeskriminalamt MV<br />

Adolf Burger zeigt dem Publikum die gefälschten<br />

Dokumente<br />

durch ein Flugblatt begann für Burger der<br />

Kampf gegen die Auschwitzlüge. Er recherchierte<br />

in zahlreichen Archiven und<br />

verarbeitete Aussagen von weiteren Mithäftlingen<br />

in seinem reich bebilderten<br />

Tatsachenbericht „Des Teufels Werkstatt”.<br />

In einem ergreifenden Bericht brachte<br />

Adolf Burger mit Hilfe zahlreicher Fotos<br />

die Spezialisten bis jetzt 76 mal in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

im Einsatz.Die meisten<br />

der Gegenstände stellten sich als ungefährlich<br />

heraus, wie z.B. der Koffer im<br />

Kundenraum einer Sparkasse in Stralsund<br />

im November dieses Jahres.Aber es waren<br />

auch Rohrbomben oder andere gefährliche<br />

Objekte dabei.<br />

„Ich bin froh, dass keiner der Entschärfer<br />

bei seiner Tätigkeit zu Schaden gekommen<br />

ist. Das unterstreicht aber auch die hohe<br />

Qualifikation, die Besonnenheit und die<br />

lange Berufserfahrung der eingesetzten<br />

Experten”, sagte Innenminister Caffier.<br />

Der Direktor des LKA Prof. Ingmar Weitemeier<br />

dankt Adolf Burger für seinen eindrucksvollen<br />

Vortrag Fotos: LKA MV<br />

den Gästen sein dramatisches Schicksal<br />

näher. Eindringlich waren seine Schlussworte<br />

und seine Warnung vor rechtsradikalem<br />

Gedankengut: „Wir dürfen keine<br />

Neonazis in unserer Gesellschaft dulden,<br />

denn wir sind die Zukunft, und es darf<br />

nicht noch einmal zu einer solch schrecklichen<br />

Zeit wie damals kommen.”Lang anhaltender<br />

und ehrlicher Applaus war der<br />

Dank des Publikums für seinen fesselnden<br />

Vortrag.<br />

Wer Interesse hat, Näheres über die Geschichte<br />

der Geldfälscherwerkstatt zu erfahren,<br />

der hat ab März dieses Jahres die<br />

Möglichkeit dazu. Dann kommt in die<br />

deutschen Kinos der Spielfilm „Der Fälscher”,<br />

der auf Erinnerungen Adolf Burgers<br />

beruht.<br />

PJ 1/2007


Stolz dürfen sie sein – FK 5 der<br />

KPI Stralsund erhielt Auszeichnung<br />

Uwe Werner, PD Stralsund<br />

Als ich die Beamten des Fachkommissariates<br />

5 der KPI Stralsund aufsuchte,<br />

war immer noch ein bisschen Stolz zu<br />

spüren, auch wenn die Auszeichnung<br />

mit einer Urkunde der Business Software<br />

Alliance (BSA) schon einige Wochen<br />

zurücklag. Schließlich wurde das<br />

kleine FK 5 der KPI Stralsund neben der<br />

<strong>Polizei</strong>direktion Rottweil und der Kriminalpolizeiinspektion<br />

Saalfeld für seine<br />

erfolgreiche Arbeit im Kampf gegen<br />

Urheberrechtsdelikte und Softwarepiraterie<br />

ausgezeichnet.<br />

Die BSA schreibt dazu:„Alle drei Dienststellen<br />

haben in den vergangenen zwölf<br />

Monaten durch engagierte und fachkundige<br />

Arbeit ein Zeichen für den Stellenwert<br />

gesetzt, den der Kampf gegen Softwarepiraterie<br />

für Behörden und Politik<br />

einnimmt.”Auch in den vergangenen beiden<br />

Jahren hatte die BSA <strong>Polizei</strong>dienststellen<br />

in Deutschland mit einer Auszeichnung<br />

geehrt. Sie geht mit dem Angebot<br />

von Schulung und Information für die Ermittlungsarbeit<br />

einher.<br />

„Die Aktionen der <strong>Polizei</strong> gegen Urheberrechtsdelikte<br />

werden in jedem Jahr effektiver<br />

und sachkundiger”, stellt Georg<br />

Herrnleben, Director Zentral- und Osteuropa<br />

der BSA, fest.„Es gab zahlreiche <strong>Polizei</strong>dienststellen,<br />

deren Arbeit und Ergebnisse<br />

vorbildlich waren. Wir haben uns<br />

entschieden, stellvertretend die Beamten<br />

aus Rottweil und Stralsund wegen ihrer<br />

gezielten Ermittlungen und ihre Kollegen<br />

aus Saalfeld aufgrund eines besonders<br />

hohen Volumens von abgeschlossenen<br />

Fällen auszuzeichnen.”<br />

Wie klein ist nun dieses FK Wirtschaftskri-<br />

Wie jedes Jahr fand auch 2006 eine Klausurtagung<br />

des Direktors des LPBK mit<br />

seinen Führungskräften, diesmal erweitert<br />

um Funktionsträger der Projektgruppe<br />

Weltwirtschaftsgipfel G8, statt.<br />

PJ 1/2007<br />

minalität? Insgesamt versehen dort 11 Beamtinnen<br />

und Beamte ihren Dienst, davon<br />

befassen sich zwei mit dem Urheberrecht,<br />

ein dritter Beamter ist in der „Andenkphase”.<br />

Er soll sich in nächster Zukunft in diese<br />

schwierige Materie einarbeiten.<br />

Vor Jahren machte dieses spezielle Gebiet<br />

nur einen kleinen Teil der „Wikri” aus. Seit<br />

etwa fünf Jahren gibt es eine enorme Zunahme<br />

von Verstößen. Hehlerei und Produktpiraterie<br />

sind ins Internet abgewandert.<br />

Für Ganoven ist es sehr einfach geworden,<br />

viel Geld zu verdienen, und hier<br />

geht es um richtig viel Geld, nicht um Peanuts.<br />

Die Internet-Ermittler leisten im Grunde<br />

genommen KT-Arbeit auf höchstem Niveau.<br />

Die Vorgänge, die an die Staatsan-<br />

Im Regal ist nur ein sehr geringer Teil der sichergestellten<br />

Datenträger zu sehen.<br />

waltschaft abgegeben werden, tragen<br />

schon „Gutachtencharakter”, weil die komplizierten<br />

Vorgänge im Internet bis in alle<br />

Einzelheiten dokumentiert und für Laien,<br />

auch Richter und Staatsanwälte, verständlich<br />

aufbereitet werden müssen. Hier ist<br />

höchstes persönliches Engagement gefordert.<br />

Die beiden Ermittler, die sich nur<br />

Führungskräfte des LPBK tagten<br />

im November in Rostock<br />

Bärbel Czepluch, LPBK MV<br />

In Vorbereitung und im Hinblick auf die<br />

großen Herausforderungen der Absicherung<br />

des Großereignisses im Juni 2007<br />

stellte die Stabstelle Controlling das Thema<br />

„Projektmanagement” in den Mittel-<br />

PANORAMA<br />

Stolz präsentieren der KPI Leiter Peter Balschmiter<br />

(li.) und der amtierende FK Leiter<br />

Karsten Schmarsow (re.) die Urkunde.<br />

Fotos: Uwe Werner<br />

mit dem Urheberrecht befassen, heben<br />

auch hervor, dass ihre Erfolge nur durch<br />

Teamarbeit zu erreichen sind. Denn die<br />

anderen Arbeiten müssen durch ihre Wikri-Kollegen<br />

mitgemacht werden.<br />

Sehr schwierig ist die Spurensicherung bei<br />

so genannten veränderbaren Datenträgern,<br />

wie z.B. Computern. Schon das Einschalten<br />

eines beschlagnahmten PCs<br />

hinterlässt Spuren, bei denen die Rechtsanwälte<br />

der Beschuldigten natürlich einhaken<br />

können. Darum ist eine so genannte<br />

physikalische Datensicherung notwendig,<br />

die Daten werden quasi gespiegelt.<br />

Dies geht nur im Landeskriminalamt und<br />

dauert vier bis sechs Monate. Deshalb<br />

wünschen sich die Kriminalisten eine zentrale<br />

Auswertegruppe im Land, die eine<br />

schnelle Lieferung von Ergebnissen und<br />

damit Verurteilung der Beschuldigten ermöglicht.<br />

Auf meine Frage nach der technischen<br />

Ausrüstung bekam ich den Vergleich zwischen<br />

Schaufel und Bagger zu hören. Die<br />

<strong>Polizei</strong> arbeitet mit der Schaufel, die andere<br />

Seite mit dem Bagger. Auch hier ist Abhilfe<br />

nötig.Mit seiner „Schaufel”hat das FK<br />

im Jahr 2006 bisher einen finanziellen<br />

Schaden von 1,139 Millionen Euro für die<br />

Rechteinhaber verhindert und da sind die<br />

Großverfahren noch nicht eingerechnet.<br />

punkt der Tagung. Es lag also nah, unser<br />

know how im Bereich Management mit<br />

externer Unterstützung aufzufrischen.<br />

Dazu befassten wir uns mit Themen, wie:<br />

• Definitionen aus dem Bereich Management<br />

• Anwendung von Führungstechniken<br />

• Umgang mit Problemen und Risiken<br />

• Stellenwert von Teamgeist und Motivation<br />

• Brisanz einer konkreten und sicheren<br />

Planung<br />

• Aufbau eines Berichtswesens<br />

17


18<br />

PANORAMA<br />

• Managementprozess als Ganzes<br />

• Regeln einer korrekten Kommunikation.<br />

Zunächst haben wir uns dem Thema „spielerisch”<br />

genähert. Wir haben Collagen erstellt<br />

und auch den Widerspruch unserer<br />

Mimik zu der verbalen Äußerung miterlebt.<br />

So gelang es uns,schnell eine offene,freundliche<br />

und konstruktiv-kritische Atmosphäre<br />

zu schaffen. Gleichzeitig stellten wir fest,<br />

wie sehr sich unsere Probleme vom Grundsatz<br />

her ähneln. Ein Hauptproblem stellt<br />

stets die fehlende Ressource Zeit dar.<br />

Eine alte Managerweisheit besagt:„Wenn<br />

Du wenig Zeit hast, dann nimm Dir am Anfang<br />

viel davon.” Genau das ist unser An-<br />

Kuschelteddys als Trostspender<br />

bei Schweriner<br />

<strong>Polizei</strong><br />

Klaus Wiechmann, PD Schwerin<br />

Manchmal ist es doch so einfach, in Not<br />

geratenen Kindern zu helfen.Was viele<br />

tröstende Worte in schwierigen und<br />

ernsten Situationen oft nicht schaffen,<br />

erledigt jetzt bei der Schweriner <strong>Polizei</strong><br />

ein kleiner Plüschteddy.<br />

Viele unserer Polizisten kennen derartige<br />

Einsatzsituationen, wenn Kinder Opfer<br />

von Gewalt geworden sind oder plötzlich<br />

in Verkehrsunfälle, sei es als Fußgänger,<br />

Radfahrer oder Pkw-Insasse, verwickelt<br />

wurden.Hier setzt die Idee der Deutschen<br />

Teddy-Stiftung „Good Bears of the World”<br />

an, nämlich in solchen Situationen den betroffenen<br />

Kindern als Trostpflaster diesen<br />

Kuschelteddy zu überreichen.<br />

<strong>Polizei</strong>führung aus Lübeck<br />

und Ratzeburg zu Gast in<br />

Schwerin<br />

Klaus Wiechmann, PD Schwerin<br />

Erfahrungsaustausch bleibt nach wie<br />

vor die billigste Investition. Deshalb<br />

weilten vor einigen Wochen auf Einladung<br />

des Leiters der <strong>Polizei</strong>direktion<br />

Schwerin, Ulrich Tauchel, die <strong>Polizei</strong>führer<br />

Lübecks und Ratzeburgs zu einer<br />

haltspunkt.Wir„Betroffenen” befinden uns in der<br />

gigantischen Planungsund<br />

teilweise schon Umsetzungsphase<br />

eines „Riesen-Projektes”.<br />

Es liegt also<br />

auf der Hand, dass ein<br />

professionelles Management<br />

und eine realistische<br />

Planung die Voraussetzung<br />

für eine erfolgreiche<br />

Durchführung bilden.<br />

Herr Czyborra und seine Mitstreiter suchen gemeinsam nach des<br />

Mein persönliches Fazit Rätsels Lösung Foto: Uto Sachse<br />

lautet daher:<br />

Die Theorie zeigt mehr auf, als die Praxis oftmals in der Lage ist zu leisten.<br />

Dass diese Idee überaus erfolgreich<br />

ist, beweisen die<br />

bundesweit bereits mehr<br />

als 65.000 verteilten „kleinen<br />

Helfer”. Aber nicht nur<br />

bei der <strong>Polizei</strong>, sondern<br />

auch beim Rettungswesen,<br />

in Kinderkliniken und bei<br />

der Feuerwehr leisten die<br />

Teddys unentwegt ihren<br />

Dienst. Möglich wurde diese<br />

Aktion in der Schweriner Region durch<br />

die Unterstützung der Schweriner Volkszeitung<br />

und ihrer Leser. Da diese Teddys<br />

ausschließlich durch Spendenmittel finanziert<br />

werden können, rief die Zeitung<br />

Arbeitstagung in Schwerin.<br />

Hintergrund der jährlich stattfindenden<br />

Gespräche ist die Darstellung der jeweiligen<br />

polizeilichen Lage und die sich daraus<br />

ergebenden Schwerpunkte der Arbeit. Inhaltlich<br />

wurden konkrete Kriminalitäts-<br />

Bilduntertitel: Steffi Nietz und Frank Thomas bekunden, dass<br />

die kleinen Trostspender auch im Kindervernehmungszimmer<br />

der KPI Schwerin dringend benötigt werden<br />

Foto: Herbert Kewitz<br />

Ende letzten Jahres mehrfach öffentlich<br />

dazu auf. Anteilig stehen seitdem der<br />

Schweriner <strong>Polizei</strong> 68 Plüschteddys für<br />

diesen guten Zweck zur Verfügung.<br />

Ulrich Tauchel, Leiter der <strong>Polizei</strong>direktion<br />

Schwerin (li.)und seine Gäste Jürgen Anhalt<br />

aus Ratzeburg (2. v. li.) und Heiko Hüttmann<br />

aus Lübeck (2.v.re.) beim Arbeitsgespräch in<br />

der Einsatzleitstelle der <strong>Polizei</strong>direktion<br />

Schwerin Fotos: Klaus Wiechmann<br />

PJ 1/2007


schwerpunkte analysiert und Konzepte<br />

zur Bekämpfung dieser beraten. Dabei<br />

wurde sichtbar, dass insbesondere Buntmetall-,<br />

Alu- und Metallschrottdiebstähle<br />

nicht nur hierzulande ein Problemfall sind.<br />

So wurden allein in Westmecklenburg im<br />

letzten Jahr über 100 derartige Delikte angezeigt,<br />

wovon etwa die Hälfte aufgeklärt<br />

werden konnte. Auch die Nachbarn in Lübeck<br />

und Ratzeburg haben in letzter Zeit<br />

Unter tragischen Umständen verstarb am 15.01.2007 unser<br />

Mitarbeiter<br />

<strong>Polizei</strong>hauptmeister<br />

Gerrit Härle<br />

im Alter von 47 Jahren.<br />

Der Verstorbene war 24 Jahre Angehöriger der Landespolizei<br />

MV. In tiefer Trauer nehmen wir Abschied von unserem<br />

geschätzten Kollegen und engagierten Mitarbeiter.<br />

Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren<br />

und trauern mit seinen Angehörigen.<br />

Landesamt für zentrale Aufgaben und Technik der <strong>Polizei</strong>,<br />

Brand- und Katastrophenschutz MV<br />

Gerd Czyborra Thomas Ellwitz<br />

Direktor Vorsitzender des örtlichen<br />

Personalrates<br />

Recht breit gefächert ist das Präventionsangebot<br />

der <strong>Polizei</strong> im Landkreis<br />

Uecker-Randow. In Schulen, Kitas und<br />

Jugendeinrichtungen sind die Beamten<br />

häufig zu Gast. Dass die <strong>Polizei</strong> auch Behinderte<br />

schult und berät, ist indes weniger<br />

bekannt.<br />

„Warum nicht? Behinderte sind als Fußgänger,<br />

Radfahrer oder Autofahrer auch<br />

Verkehrsteilnehmer”, sagt <strong>Polizei</strong>oberkommissar<br />

Klaus Haufschild von der <strong>Polizei</strong>inspektion<br />

Pasewalk. Gemeinsam mit <strong>Polizei</strong>hauptmeister<br />

Klaus Goedke von der<br />

Bundespolizei führt er innerhalb des Projektes<br />

„Behinderte in unserer Gesellschaft”<br />

derzeit Seminare bei der Gemeinnützigen<br />

Wohn- und Werkstätten GmbH durch.<br />

PJ 1/2007<br />

diesbezüglich zunehmende Fallzahlen registriert.<br />

Auf Arbeitsebene sollen nun direktionsübergreifend<br />

Strategien entwickelt<br />

werden, um dieser Kriminalitätsform<br />

künftig komplexer begegnen zu können.<br />

Interessiert zeigten sich die Gäste aus<br />

Schleswig- Holstein auch an dem neuen<br />

Pilotprojekt der Schweriner <strong>Polizei</strong>direktion<br />

und der Integrierten Rettungsleitstelle<br />

Westmecklenburgs, welches im Sep-<br />

<strong>Polizei</strong> schult Behinderte<br />

Fred Lucius, Nordkurier<br />

Schulungen finden in<br />

Pasewalk, Strasburg, Ueckermünde<br />

und Woldegk<br />

statt. Derzeit laufe<br />

der Kurs „Verkehrsunfall,<br />

was nun?”. Ein anderes<br />

Thema beschäftigt sich<br />

mit dem Verhalten an<br />

Bahnanlagen.<br />

Etwa 12 Männer und Frauen nehmen jeweils<br />

an einer Schulung teil.„Wir hoffen,<br />

Anfang 2007 mit allen Mitarbeitern bei<br />

der GWW durch zu sein”, sagt Klaus Haufschild.Durch<br />

weitere Schulungen solle das<br />

Wissen dann aufgefrischt werden.„Es ist<br />

erstaunlich, wie gut die Behinderten Be-<br />

PANORAMA<br />

tember 2006 startete. Fortan werden Einsatzdokumentationen,<br />

Checklisten, Einsatzkräfte<br />

und andere Ressourcen zur Bewältigung<br />

von Schadensereignissen, wie<br />

Brände, Unfälle und Havarien, gemeinsam<br />

genutzt und geführt. Für die Einsatzgestaltung<br />

erlaubt das computergestützte<br />

Daten- und Informationssystem darüber<br />

hinaus beiden Leitstellen eine optische<br />

und akustische Liveschaltung.<br />

NACHRUFE<br />

Am 21. Februar 2007 verstarb plötzlich und für alle unerwartet<br />

Erster <strong>Polizei</strong>hauptkommissar<br />

Edmund Pszczolka<br />

Tief bewegt und in großer Trauer nehmen wir Abschied<br />

von einem lieben Freund und Kameraden. Unser Mitgefühl<br />

gilt in diesen Tagen insbesondere seiner Familie und<br />

den Angehörigen.<br />

Bereitschaftspolizei MV Bezirkspersonalrat<br />

Der Direktor Der Vorsitzende<br />

PRÄVENTION<br />

PHM Klaus Goedke (li.) und POK Klaus Haufschild leisten engagierte<br />

Präventionsarbeit vor Ort bei den Behinderten der GWW<br />

Foto: Nordkurier<br />

scheid wissen”, sagt der <strong>Polizei</strong>oberkommissar.Auf<br />

die Frage, was bei einem Unfall<br />

zu tun sei, werde schon einmal das Handy<br />

aus der Tasche geholt und die <strong>Polizei</strong> gerufen,<br />

verdeutlicht er und ergänzt, dass<br />

Verkehrsunfälle mit Behinderten die Ausnahme<br />

sind.„Das ist eine sehr gute Sache.<br />

19


20<br />

PRÄVENTION<br />

Selber könnten wir das nicht so anbieten”,<br />

sagt Sabine Stieg, Sozialpädagogin bei der<br />

GWW. Wichtig sei das Thema für die<br />

Wohn- und Werkstätten allemal, würden<br />

doch allein rund 40 Sonnenschein-Busse<br />

die Mitarbeiter ständig transportieren.Insgesamt<br />

hat die gemeinnützige Gesellschaft<br />

derzeit rund 480 Beschäftigte.„Einige<br />

sind selbstständig zu Fuß unterwegs,<br />

andere kommen mit dem Fahrrad. Und<br />

SPORT<br />

Erfolgreiche <strong>Polizei</strong>sportler<br />

durch Innenminister geehrt<br />

Bernd Fritsch, Innenministerium, PSa<br />

Die <strong>Polizei</strong>sportlerinnen und -sportler<br />

des Landes <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

können im Bundesvergleich mit hervorragenden<br />

Leistungen aufwarten.<br />

Die erfolgreichsten von ihnen lud<br />

Innenminister Lorenz Caffier zu einer<br />

Feierstunde in das Arsenal am Pfaffenteich<br />

ein.<br />

Zwei Beamtinnen und elf Beamte der Landespolizei<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> ehrte<br />

der Minister für Ihre herausragenden<br />

sportlichen Leistungen bei internationalen<br />

und nationalen Wettbewerben. „Ich<br />

begrüße es, wenn Beamte der Landespolizei<br />

auch außerhalb des Dienstes bereit<br />

sind, sportliche Höchstleistungen erbringen<br />

zu wollen,” erklärte Caffier anlässlich<br />

der Überreichung der Ehrenurkunden und<br />

Präsente.<br />

Darüber hinaus ist das Engagement der<br />

geehrten Beamtinnen und Beamten als<br />

Trainer und Vorbild für Jugendliche besonders<br />

hervorzuheben.„Die durch den<br />

Sport vermittelte hohe Sozialkompetenz<br />

unserer <strong>Polizei</strong>sportler hilft ihnen auch im<br />

alltäglichen Dienst auf der Straße und<br />

zeichnet sie dabei durch hohe Leistungsbereitschaft,<br />

Zielstrebigkeit und Disziplin<br />

aus,” lobte Innenminister Caffier.<br />

Für den notwendigen Dienstsport in der<br />

Landespolizei werden monatlich vier Stunden<br />

angesetzt, damit die Beamtinnen und<br />

Beamten ihren täglichen Dienst körperlich<br />

fit wahrnehmen können. Um so mehr ist<br />

herauszustreichen, dass sich viele Beamte<br />

der Landespolizei darüber hinaus sportlich<br />

betätigen und insoweit ihre körperliche<br />

Fitness verbessern.„Ich wünsche mir,”<br />

so Innenminister Caffier,„dass sich noch<br />

mehr Landespolizisten durch diese Ehrung<br />

motivieren lassen, sich auch über das<br />

dienstliche Maß hinaus sportlich zu betätigen<br />

und zu engagieren.”<br />

Besonders herauszustellen<br />

sind die Erfolge des <strong>Polizei</strong>hauptmeisters<br />

Steffen Benthin<br />

von der Bereitschaftspolizei<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>.<br />

Er hat an den letzten vier Europäischen<strong>Polizei</strong>meisterschaften<br />

im Fußball teilgenommen<br />

und ist dabei viermal in Folge<br />

<strong>Polizei</strong>europameister geworden. Auf<br />

Grund dieser herausragenden Leistungen<br />

wird Steffen Benthin im Rahmen der gemeinsamen<br />

Sportlerehrung der Landesregierung<br />

und des Landessportbundes (16.<br />

Juni 2007) sowie des Deutschen <strong>Polizei</strong>sportkuratoriums<br />

(19. April 2007) angemessen<br />

ausgezeichnet.<br />

„Die internationalen und nationalen Erfolge<br />

unserer <strong>Polizei</strong>sportler sind Anlass für<br />

mich, mit allen Beteiligten im Sport über<br />

die Einrichtung einer besonderen Fördergruppe<br />

für Leistungssportler innerhalb<br />

der Landespolizei zu diskutieren”, erklärte<br />

Lorenz Caffier abschließend.<br />

Durch Innenminister Lorenz Caffier wurden<br />

geehrt:<br />

<strong>Polizei</strong>oberkommissar Günter Hettig, <strong>Polizei</strong>direktion<br />

Neubrandenburg, mehrfacher<br />

Deutscher Meister Freie Pistole<br />

<strong>Polizei</strong>meister Christian Köhler, Bereitschaftspolizei<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>,<br />

Leichtathletik, Vizeeuropameister 2006<br />

über 800 m der <strong>Polizei</strong>, Topfavorit der<br />

Deutschen <strong>Polizei</strong>meisterschaft 2007 auf<br />

den Mittelstrecken 800 m und 1.500 m<br />

Kriminalhauptkommissar Harry Oberschmidt,<br />

Landeskriminalamt, Landespolizeimeister<br />

Crosslauf über 10 km und 3,5<br />

km<br />

<strong>Polizei</strong>kommissar Maik Schmidt, <strong>Polizei</strong>in-<br />

vereinzelt gibt es auch Autofahrer bei unseren<br />

Mitarbeitern”, berichtet Sozialpädagogin<br />

Sabine Stieg.<br />

Lorenz Caffier (Bildmitte) im Kreise der erfolgreichen <strong>Polizei</strong>sportlerinnen<br />

und -sportler Foto: Ralf Bierenbrodt<br />

spektion Neubrandenburg, Landespolizeimeister<br />

im Waldlauf<br />

Sandra Dost, Kriminalpolizeiinspektion<br />

Anklam, Sportschießen<br />

<strong>Polizei</strong>hauptmeister Frank Meyer, <strong>Polizei</strong>direktion<br />

Stralsund, erfolgreicher Fußballtrainer<br />

<strong>Polizei</strong>hauptkommissarin Sonja Stark, <strong>Polizei</strong>direktion<br />

Stralsund, Sportschützin<br />

Sportpistole<br />

<strong>Polizei</strong>hauptmeister Klaus-Peter Jähn, <strong>Polizei</strong>direktion<br />

Rostock,Trainer der Landesauswahl<br />

Fußball<br />

<strong>Polizei</strong>hauptkommissar Helmut Dörr, Institut<br />

für polizeiliche Aus- und Fortbildung<br />

in Güstrow, Dipl.-Sportlehrer, Fachwart für<br />

Gesundheits- und Präventionssport<br />

<strong>Polizei</strong>oberrat Helmut Haberer, Leiter der<br />

Inspektion Zentrale Dienste der PD<br />

Schwerin, Leichtathlet, Fußballer, erfolgreicher<br />

Trainer<br />

Kriminaloberkommissar Jürgen Schacht,<br />

<strong>Polizei</strong>direktion Schwerin, mehrfacher Behördenmeister<br />

im Fußball, Schiedsrichter<br />

<strong>Polizei</strong>obermeister Holger Steuteknuel,<br />

<strong>Polizei</strong>direktion Schwerin, Leichtathlet,<br />

Crosslauf / Mittelstrecke<br />

<strong>Polizei</strong>hauptkommissar Marek Gaca, Landeskriminalamt<br />

MV, Leichtathlet, mehrfacher<br />

Landesmeister<br />

PJ 1/2007


POM Jörg von Rüden und POM Bernd Friedrich<br />

beim „Zugriff” Foto: Thomas Ulrich<br />

Kein Zeitungsartikel kann wiedergeben,<br />

was da am Abend des 10. November<br />

2006 in der Rostocker Eissporthalle<br />

wirklich ablief. Nahezu 3000 Eishokkeyfans<br />

ließen absolut keine Gelegenheit<br />

aus, um bei jeder sich bietenden<br />

spannenden Spielszene zu kreischen<br />

und zu trampeln. Begeisterung pur.<br />

Grund für die Eisparty war das Spiel der legendären<br />

Hanson-Brothers aus Kanada,<br />

die gegen ein eigens für dieses Spiel rekrutiertes<br />

Team der Piranhas Allstars aus<br />

Rostock antraten.<br />

Die Älteren unter uns werden sich sicher<br />

noch an den Hollywood-Streifen „Slapshot”aus<br />

dem Jahre 1977 erinnern.Für Eishockey-Anhänger<br />

ist dieser Kultfilm schon<br />

seit Jahrzehnten ein Muss. Mit ihm wurden<br />

auch die Hanson-Brüder Jeff, Dave<br />

und Steve neben Oscar-Preisträger Paul<br />

Newman weltberühmt, und seither kommt<br />

es immer wieder vor, dass Szenen dieses<br />

Films zur Freude aller Zuschauer in allen<br />

Stadien nachgespielt werden.<br />

Egal, wo in der Welt die Hansons mit ihren<br />

wehenden Locken, Hornbrillen und meist<br />

helmlos das Eis betreten, ist auch die Poli-<br />

Eine Dienstvereinbarung<br />

geht um …, oder:<br />

Schlechte Zeiten für<br />

Zigarettenautomaten<br />

Ende letzten Jahres stockte allen Rauchern<br />

beim Lesen einer Meldung in der<br />

Tagespresse der Atem. Nichtraucher<br />

hingegen lasen entspannt und zufrieden.<br />

In der Nachricht stand, dass nach<br />

Plänen des Schweriner Gesundheitsministeriums<br />

ab Frühjahr 2007 das Rauchen<br />

in Behörden, Schulen, und Krankenhäusern<br />

verboten werden soll.<br />

Während die Landesregierung auf einer<br />

ihrer ersten Landtagssitzungen im Jahr<br />

2007 einen entsprechenden Gesetzentwurf<br />

eingebracht hat, sind die PI Rostock<br />

und der Örtliche Personalrat diesbezüglich<br />

schon einen „Zug”weiter. Mit Wirkung<br />

vom 01.12.2006 trat eine Dienstvereinbarung<br />

Nichtraucherschutz zwischen der <strong>Polizei</strong>inspektion<br />

Rostock und dem Örtlichen<br />

Personalrat in Kraft. Darin heißt es u.<br />

a., dass physische und psychische Unversehrtheit<br />

wichtige Voraussetzungen sind,<br />

um die von der <strong>Polizei</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-Vor-<br />

SPORT<br />

Eiskalter Zugriff – Kanadischer<br />

Eishockeyprofi in Rostock verhaftet<br />

Volker Werner, PD Rostock<br />

pommern wahrzunehmenden Aufgaben<br />

durch leistungsstarke und motivierte Mitarbeiter<br />

bewältigen zu können.<br />

Wie wahr, wie wahr ... Und darum sollte<br />

dieser Schritt ausdrücklich begrüßt werden.<br />

Schützt er doch alle Beschäftigten vor<br />

ungewolltem Passivrauchen, regt eine Diskussion<br />

über Sinn und Unsinn des blauen<br />

Dunstes an und vielleicht fördert er ja sogar<br />

die Bereitschaft einiger Raucher, nun<br />

endlich doch mit diesem Laster aufzuhören.<br />

Schließlich haben wir den Jahreswechsel<br />

gerade hinter uns und somit eine<br />

vorsatzträchtige Zeit!<br />

Die Vereinbarung definiert das Rauchverbot<br />

in allen Dienstgebäuden und Dienstfahrzeugen,<br />

beschreibt die Raucherzonen<br />

und regelt (Achtung Raucher, aufgemerkt!)<br />

auch bestimmte Ausnahmen. So<br />

heißt es da zum Bespiel: „... gegebenenfalls<br />

bei geselligen Gemeinschaftsveranstaltungen”.<br />

zei nicht weit. Denn im Film wird der Torwart<br />

unmittelbar auf der Eisfläche verhaftet.<br />

Natürlich durfte diese Szene auch in<br />

Rostock nicht fehlen.<br />

Zum Spielbeginn tastete sich lautstark ein<br />

T4 unter Blaulichteinsatz auf das „glatte<br />

Parkett”– die Zuschauer johlten. Als dann<br />

noch POM Jörg von Rüden und POM<br />

Bernd Friedrich den kanadischen Keeper<br />

professionell verhafteten, tobte die Menge.<br />

Ein schöner Streich und gleichzeitig Öffentlichkeitsarbeit<br />

der so ganz und gar anderen<br />

Art.<br />

AM RANDE NOTIERT<br />

Volker Werner, PD Rostock „Raucherinsel - bald Geschichte?” Foto: Volker Werner<br />

Mehr Informationen zum „Aufhören” gibt<br />

es auch unter „www.rauchfrei-am-arbeitsplatz.de”<br />

oder beim polizeiärztlichen Dienst<br />

des LBPK. Die nichtqualmende Pressestelle<br />

der <strong>Polizei</strong>direktion wünscht auf jeden<br />

Fall der Rostocker PI sowie dem Örtlichen<br />

Personalrat eine erfolgreiche Umsetzung<br />

der Vereinbarung – Zug um Zug!<br />

Übrigens, nachdem in der INFO-Line der<br />

Landespolizei <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

über die Nichtrauchervereinbarung der<br />

Rostocker <strong>Polizei</strong>inspektion berichtet wurde,<br />

erreichten den Autor Telefonanrufe<br />

mehrerer und an einer Nachnutzung äußert<br />

interessierter Dienststellenleiter.Sollte<br />

der Landespolizei da etwa eine Welle<br />

ähnlicher Vereinbarungen „ins Haus stehen”?<br />

Die oberste Dienstbehörde der <strong>Polizei</strong><br />

dürfte die zu erwartende Beamtenfitness<br />

auf jeden Fall freuen, oder raucht der<br />

Abteilungsleiter <strong>Polizei</strong> etwa immer noch?


FÜR SIE GELESEN<br />

Lehr- und<br />

Studienbriefe<br />

Kriminalistik /<br />

Kriminologie<br />

Die Beschuldigtenvernehmung<br />

von Michaela Mohr, Kriminaldirektorin,<br />

Franz Schimpel, Kriminaldirektor,<br />

Dr. Norbert Schröer, Privatdozent<br />

1.Auflage 2005, 112 Seiten<br />

Format 17 x 24 cm, Broschur<br />

12,90 EURO im Abonnement und<br />

14,90 EURO im Einzelbezug<br />

ISBN 3-8011-0540-7<br />

VERLAG DEUTSCHE POLIZEILITERTUR<br />

GMBH Buchvertrieb<br />

Forststraße 3a, 40721 Hilden<br />

Telefon (0211) 7104 - 212<br />

Telefax (0211) 7104-270<br />

E-Mail: vdp.buchvertrieb@vdpolizei.de<br />

http://www.vdpolizei.de<br />

In polizeilichen Beschuldigtenvernehmungen<br />

fällt dem Vernehmer die prekäre Aufgabe<br />

zu, einen Gesprächsrahmen zu etablieren,<br />

der es ihm ermöglicht, erfolgreich<br />

mit Unterstützung des Beschuldigten gegen<br />

den Beschuldigten zu ermitteln, und<br />

mit dem gleichzeitig die Voraussetzungen<br />

für den Beschuldigten geschaffen sein soll-<br />

ten, seine Verfahrensrechte auch tatsächlich<br />

wahrnehmen zu können. Der Studienbrief<br />

„Die Beschuldigtenvernehmung”geht<br />

von dem sich so andeutenden Kernproblem<br />

polizeilichen Vernehmens aus. Zuerst<br />

werden die Stellung der polizeilichen Beschuldigtenvernehmung<br />

im Ermittlungsund<br />

Strafverfahren und der verfahrensrechtliche<br />

Rahmen polizeilicher Beschuldigtenvernehmungen<br />

erörtert.Daran anschließend<br />

wird das Handlungsproblem,<br />

das sich für den Vernehmer aus dem ihm<br />

vorgegebenen Verfahrensrahmen ergibt,<br />

beschrieben und der Ansatz zur<br />

Bewältigung dieses Problems umrissen.Die<br />

Autoren stellen heraus, dass es<br />

dem Vernehmer in den Beschuldigtenvernehmungen<br />

zuerst immer um<br />

die Einbindung des Beschuldigten in<br />

eine kooperative Beziehung gehen<br />

muss. Die im Zentrum dieses Studienbriefes<br />

stehende These lautet<br />

dann auch: Vernehmungsarbeit ist Beziehungsarbeit.<br />

Diese These wird in ausführlichen<br />

Falldarstellungen erhärtet und abschließend<br />

dann in einem Phasenmodell<br />

systematisch ausgearbeitet.<br />

<strong>Polizei</strong>licher Schusswaffengebrauch<br />

gegen Personen<br />

Nach Bundesrecht<br />

unter Einbeziehung<br />

landesrechtlicher<br />

Regelungen<br />

von Dietlind Neuwirth<br />

2. überarbeitete und aktualisierte<br />

Auflage 2006,<br />

176 Seiten, DIN A 5, Broschur<br />

16,90 EURO, ISBN 978-3-8011-0531-0<br />

VERLAG DEUTSCHE POLIZEILITERATUR<br />

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E-Mail: vdp.buchvertrieb@vdpolizei.de<br />

http://www.vdpolizei.de<br />

Die Autorin hat sich der rechtlichen Problematik<br />

polizeilichen Schusswaffengebrauchs<br />

angenommen und stellt nach einem<br />

kurzen Abriss der historischen Ent-<br />

wicklung zunächst die Einordnung des<br />

Schusswaffengebrauchs in das System des<br />

Zwangs dar. Anschließend werden die allgemeinen<br />

Voraussetzungen für die Anwendung<br />

unmittelbaren Zwangs behandelt.<br />

Schwerpunkt der Darlegung ist die Darstellung<br />

der besonderen Vorschriften für<br />

den Gebrauch der Schusswaffe sowie die<br />

Aufarbeitung der Todesschussproblematik.<br />

Die rechtliche Problematik wird ausgehend<br />

von den bundesgesetzlichen Vorschriften<br />

unter Einbeziehung aller landesrechtlichen<br />

Regelungen besprochen.Daher eignet sich<br />

das Buch nicht nur für Bundesbeamte, sondern<br />

auch für Länderbeamte und insbesondere<br />

für alle, die sich mit den unterschiedlichen<br />

polizeilichen Schusswaffengebrauchsbestimmungenauseinandersetzen<br />

müssen.<br />

In der 2. Auflage hat die Autorin im Anhang<br />

nicht nur Prüfschemata mit ausführlichen<br />

Erläuterungen für die Beurteilung<br />

der Rechtmäßigkeit polizeilicher Zwangsmaßnahmen<br />

beigefügt, sondern auch<br />

zwei Musterklausuren zum Schusswaffengebrauch<br />

erarbeitet, die die Darstellung<br />

abrunden.

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