Magazin-Donau1932-2015-2

DONAUTALK des monats
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Bürgermeister Klaus Luger:
„Ein Verein mit
Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger ist bekennender Fußballfan und
auch oft am Donauplatz anzutreffen. Der Stadtcapo nahm sich für uns
eine Stunde Zeit, um über Gott, die Welt und ASKÖ Donau Linz zu
plaudern. Bühne frei:
laus Luger – vorweg ein großes Danke
K für die Einladung in Ihr Büro. Auf Ihrem
Schreibtisch finden sich ein paar ganz spezielle
Schals... erzählen Sie doch mal!
Ich habe drei Schals als treue Begleiter auf meinem
Tisch liegen: einen von den Black Wings Linz,
unserem sehr erfolgreichen Eishockeyverein. Dann
einen vom FC Blau-Weiß Linz, das ist der Verein
meines Herzens. Und als dritten einen von
ASKÖ Donau Linz, weil der Klub ebenfalls eine
riesengroße Herzensangelegenheit von mir ist.
Was auffällt: Der LASK-Schal fehlt. Mit Verlaub:
Für einen Bürgermeister ganz schön gewagt,
wenn man den größten Verein der Stadt quasi
„ausschließt“.
Das kann man so nicht sagen, denn mit ausschließen
hat das nicht wirklich was zu tun. Mein Herz
als Fan hängt eben an anderen Klubs, dieses Recht
muss man auch einem fußballbegeisterten Bürgermeister
wie mir zugestehen. (lacht)
Gibt es zwischen Klaus Luger und ASKÖ
Donau Linz eine besondere Beziehung?
Einerseits habe ich viele Erinnerungen an den Nachwuchsbereich.
Meine Buben spielten bei Blau-Weiß
Linz und haben gegen Donau meistens verloren.
Daneben gehe ich schon seit vielen Jahren – oder
besser gesagt Jahrzehnten – auf den Sportplatz.
Der Donauplatz war da immer einer jener Orte,
an denen ich oft und sehr gerne als Zuschauer mit
dabei war. Ein ganz besonderes Highlight waren für
mich dabei jene Spiele, bei denen Kurt Baumgartner
noch als Kicker mit dabei war.
Was macht für Sie das Besondere an ASKÖ
Donau Linz aus?
Das Spezielle ist, dass der Klub ein g‘standener Verein
aus Kleinmünchen ist, der nie die Bodenhaftung
verloren hat, dass es dort einen traditionellen großen
Zusammenhalt gibt und dass hier eine sensationelle
Jugendarbeit gemacht wird. Der Klub beweist alle
Jahre wieder eindrucksvoll, dass Kinder und Jugendliche
– egal welcher Herkunft oder Religion – super
miteinander auskommen und ein gemeinsames
Team bilden. ASKÖ Donau Linz ist für mich eigentlich
kein reiner Fußballklub, sondern so etwas wie
eine große Familie.
Was können Klubs wie etwa ASKÖ
Donau Linz für das Zusammenleben und
die Gesellschaft tun?
Fußball ist ein Mannschaftssport, der beweist,
dass man nicht alleine, sondern speziell im Team
„ASKÖ DONAU LINZ
ARBEITET MIT VIEL HERZ,
DAS GELD STEHT NIE IM
VORDERGRUND“
erfolgreich ist. Der Verein arbeitet mit sehr viel
Verstand und Herz, wobei nie das Geld im Vordergrund
steht, sondern die gesellschaftliche
Verantwortung. Jungen Menschen eine Chance
geben – diesen Leitspruch verwirklicht Donau
wie kaum ein anderer Klub. Außerdem gibt der
Verein dem Stadtteil ein Umfeld: Wenn man
hierher kommt, ist man nicht alleine.
Welche Bedeutung hat der Linzer Süden – mit
Kleinmünchen – für Sie persönlich?
Der Linzer Süden ist eines der wichtigsten Stadtteile.
Hier wohnen sehr viele Menschen, darum gilt es, die
hohe Wohn- und Lebensqualität zu erhalten. Zudem
stehe ich offensiv und bewusst zu den Menschen hier.
Leider gibt es in der politischen Diskussion immer
wieder ein Schlechtmachen des Linzer Südens. Manche
politischen Mitbewerber bezeichnen das Gebiet
als ,Problemzone‘, das halte ich einfach für falsch und
ist den Menschen gegenüber ungerecht.
Haben Sie selber auch mal Fußball gespielt –
und falls ja, mit welchem Erfolg?
Ja, mit großer Begeisterung, allerdings nie bei einem
Verein. Auch heute kicke ich noch öfters mit der
einen oder anderen Spaßtruppe und Freunden.
Es gab auch schlimmere Jahre, als ich 20 Kilo mehr
wog und mein Radius am Sportplatz stark eingeschränkt
war. In Summe bin ich kein talentierter Fußballer,
aber ein begeisterter.
Hand aufs Herz: Fluchen oder schimpfen
Sie im Stadion auch mal – oder passiert das
nur im Stillen?
Da geht‘s mir so wie fast jedem anderen Sportplatzbesucher
auch: Ich schimpfe manchmal schon hinein –
und das durchaus hörbar. Es hält sich aber zum Glück
in Grenzen. (grinst schelmisch)
Wenn man jetzt die Top 3 im Linzer Fußball –
LASK, Blauweiß Linz und ASKÖ Donau Linz –
hernimmt: Was wünschen Sie den drei Teams
aus sportlicher Sicht?
LASK und Blau-Weiß Linz wünsche ich mir beide
ganz oben in der Bundesliga. Bei Letzteren
wird das eher in Etappen gehen, beim LASK hoffentlich
schon heuer. Und für Donau wünsche ich
mir derzeit die OÖ Liga. Ein Aufstieg in die Regionalliga
macht nur Sinn, wenn auch die sportliche
Perspektive vorhanden ist, in die Erste Liga
durchzumarschieren. Zudem ist die OÖ Liga um
einiges spannender. LASK und Blau-Weiß Linz
wünsche ich zusätzlich, dass sie die bei Donau mittlerweile
sprichwörtliche Bodenhaftung ebenfalls nie
mehr verlieren mögen.
Und wo sehen Sie den ASKÖ Donau Linz in
der aktuellen Saison?
Diese junge Mannschaft hat einen tollen Charakter,
das hat man trotz einiger unglücklicher Ergebnisse
gesehen. Heuer ist, so glaube ich, ein guter Mittelfeldplatz
realistisch.