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Evang. Kirchengemeinde Roth - Gemeindebrief März 2016 - Mai 2016

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Vertraut den neuen Wegen<br />

Engagement in der Gemeinde<br />

Im evangelischen Gesangbuch ist das Lied<br />

„Vertraut den neuen Wegen“ unter der Nummer<br />

395 abgedruckt. Die Melodie stammt aus dem 16.<br />

Jahrhundert aus den Tälern der Böhmischen<br />

Brüdergemeinden. Der ostdeutsche Theologe<br />

Klaus Peter Hertsch hat 1989 einen neuen Text<br />

für diese eingängige Melodie geschrieben.<br />

Wenige wissen, dass Klaus Peter Hertsch den<br />

Text als Gedicht für seine Nichte zu deren<br />

Hochzeit schrieb. Dieses Gedicht wurde später<br />

zu einer Hymne des Widerstands im Prozess der<br />

ostdeutschen Wende. „Vertraut den neuen<br />

Wegen“ wurde immer wieder verlesen, gemeinsam<br />

gesprochen und gesungen. Heute erleben wir<br />

wieder eine Welt, die Menschen den Atem zu<br />

rauben droht. Die Passionszeit mit Blick auf das<br />

Ostergeschehen erinnert uns jedoch daran, dass<br />

wir bei alledem auf Gott vertrauen dürfen.<br />

Warum Christen heute neuen Wegen vertrauen,<br />

das wollten wir ein wenig genauer wissen.<br />

Joachim Klenk<br />

Anja Völkert, engagiert im<br />

Minigottesdienst-Team<br />

Mit 15 Jahren (1990) habe ich im<br />

doppelten Sinn den neuen Wegen<br />

vertraut: Zum einen empfand ich<br />

nach der Konfirmation einen<br />

Aufbruch in mir, denn nun lebte<br />

ich meinen Glauben sehr<br />

bewusst und "eigenverantwortlich",<br />

ich habe mit der Konfirmation<br />

noch einmal selbst bewusst „Ja!“ zu Gott<br />

gesagt. Zum anderen wurde der Alltag von uns<br />

allen, die wir in Ostdeutschland lebten, komplett<br />

verändert. In meinem Fall hieß das, ich konnte<br />

sicher eine weiterführende Schule besuchen und<br />

Abitur machen und kam damit meinem<br />

Traumberuf Arzt näher. Diesen Beruf zu<br />

ergreifen wäre vor der Wende für mich nur sehr<br />

schwer möglich gewesen, da die schulische<br />

Foto: Völkert<br />

Leistung nur ein Aspekt, aber eben nicht der<br />

entscheidende war, ob man Abitur machen durfte.<br />

Den neuen, zunächst unsicheren Umständen,<br />

habe ich vollends vertraut, mein Glaube hat mir<br />

Ruhe und Sicherheit in diesen unsicheren Zeiten<br />

gegeben.<br />

Larissa Kellner,<br />

Jugendmitarbeiterin<br />

Der Glaube daran, in einem<br />

Entwicklungsland Positives<br />

bewirken zu können,<br />

auch wenn es nur Kleinigkeiten<br />

sind, hat mich den<br />

großen Schritt wagen<br />

lassen, einen Freiwilligendienst<br />

in Bolivien zu leisten.<br />

Für ein Jahr einen komplett neuen Weg<br />

einschlagen, fort von allem Vertrauten. Doch vor<br />

allem mit der Unterstützung des Glaubens an<br />

Gott sowie auch mir vertrauten Personen wird<br />

dies kein allzu steiniger Weg.<br />

Foto: Kellner<br />

Nils Böcher, Neubürger in<br />

<strong>Roth</strong> und Mitglied unserer<br />

<strong>Kirchengemeinde</strong><br />

Vor vier Jahren habe ich<br />

erfahren, dass ich weiterleben<br />

werde. Ohne den<br />

Grund zu kennen, war ich<br />

vorher immer kranker geworden.<br />

So schlecht die<br />

Prognose zu Beginn war, so<br />

erleichternd war die Information,<br />

dass es weitergeht. In der Zeit dazwischen<br />

haben ich und meine Frau uns gegenseitig<br />

getragen mit dem Gefühl, dafür eigentlich viel zu<br />

schwach zu sein, aber jederzeit gemeinsam mit<br />

Gott weinen zu können über die Grenzen des<br />

weltlichen Seins.<br />

Foto: Böcher

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