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CROWDLENDING IN DEUTSCHLAND 1<br />

Re-Invent Retail Think Tank<br />

Studie<br />

Mittelstandskredite in Zeiten<br />

des digitalen Wandels –<br />

Crowdlending in Deutschland<br />

Ergebnisse einer Kreditnehmerumfrage auf dem<br />

Kreditmarktplatz von Funding Circle Deutschland<br />

Jun.-Prof. Dr. Erik Maier<br />

Februar 2016<br />

Die vorliegende Studie entstand in Zusammenarbeit mit Funding Circle Deutschland. Ermöglicht wurde diese Arbeit durch<br />

die Unterstützung des HHL Re-Invent Retail Think Tank und seiner Förderer, der Deutschen Postbank, der Douglas Holding,<br />

der Tom Tailor Holding und der Wiethe Group.


CROWDLENDING IN DEUTSCHLAND 2<br />

CROWDLENDING IN DEUTSCHLAND —<br />

WACHSTUM ODER STAGNATION?<br />

Die Finanzierungsform Crowdlending wird<br />

zunehmend als Alternative zum Kredit von<br />

der Hausbank wahr genommen. Unternehmen<br />

schätzen dabei vor allem die Vorteile eines<br />

Online-Marktplatzes: Prozessgeschwindigkeit,<br />

höhere Flexibilität sowie weniger Bürokratie.<br />

Crowdlending, die Vergabe von Krediten über Online-Marktplätze durch private und institutionelle Investoren, ist international<br />

bereits ein Phänomen von beachtlicher Größe. Im Jahr 2015 erreichte das vermittelte Kreditvolumen nach mehreren Jahren<br />

zweistelligen Wachstums weltweit geschätzt rund 50 Billionen USD, für 2020 sagen Branchenexperten nahezu eine Verzehnfachung<br />

des Marktvolumens auf 490 Billionen USD voraus (Morgan Stanley, 2015).<br />

Der deutsche Crowdlending-Markt ist, trotz starken Wachstums im Jahre 2015, deutlich kleiner als seine internationalen Pendants.<br />

Jedoch sind zahlreiche neue Anbieter, wie etwa Crosslend, im vergangenen Jahr in den Markt eingetreten. Auch haben die beiden<br />

Marktführer, Auxmoney im Privatkreditbereich (ca. + 100%, Auxmoney (2015), altfi DATA (2016a)) und Funding Circle in der<br />

Finanzierung von Mittelstandskrediten (ca. + 530%, altfi DATA (2016a)), im Jahr 2015 starke Zuwächse verzeichnet. Dennoch<br />

wurden bis Anfang 2016 nur 5% des europäischen Crowdlending-Volumens in Deutschland vergeben (altfi DATA, 2016c).<br />

Mehrere Faktoren sprechen für weiterhin positive Wachstumsaussichten. Einerseits zeigt der kontinentaleuropäische Markt deutlich<br />

stärkeres Wachstum als der im Vereinigten Königreich (altfi DATA, 2016b, Liberum, 2015), dem mit 85% weitaus größten<br />

Markt in Europa (altfi DATA, 2016c). Zweitens wird erwartet, dass das Volumen an vergebenen Krediten zumindest zum Teil zum<br />

britischen aufschließt (altfi DATA, 2016b).<br />

Gleichzeitig bezweifeln kritischere Stimmen ein analoges Wachstum zwischen Deutschland und dem Vereinigten Königreich. Als<br />

Hauptgrund dafür wird im Wesentlichen das deutsche, lokal verankerte dreigliedrige Bankensystem genannt, welches zu einer<br />

guten Kreditversorgung des Mittelstands in der Breite führe und mit dem mittelständische Unternehmen zufrieden seien (Deloitte,<br />

2015). Einige Bankvertreter erkennen zwar die Innovationskraft der Kreditmarktplätze an, fordern jedoch eine regulatorische<br />

Gleichstellung (Ausschuss Digitale Aganda des Deutschen Bundestages, 2015; Bankenverband, 2015), welche weiteres Wachstum<br />

der digitalen Marktplätze gefährden könnte.


CROWDLENDING IN DEUTSCHLAND 3<br />

Die Sicht des Kunden auf die neuen Digitalangebote aus dem Netz wurde in der Debatte um die Wachstumsaussichten des<br />

Crowdlendings in Deutschland bisher wenig beachtet. Welche Beweggründe haben kleine Unternehmen und Privatleute, sich über<br />

Kreditmarktplätze wie Funding Circle und Auxmoney Geld zu leihen, anstatt zu ihrer Bank zu gehen? Und welche Schlüsse können<br />

aus diesem Verhalten über die Entwicklungschancen des Crowdlendings in Deutschland abgeleitet werden?<br />

Diese Fragen beantwortet die vorliegende Studie erstmals für das Segment der Unternehmenskredite. Dazu wurde im Oktober 2015<br />

eine repräsentative Befragung der Kreditnehmer kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) durchgeführt, die über die führende<br />

deutsche Plattform Funding Circle Deutschland eine Finanzierung beantragt und/oder erhalten haben. Kernergebnisse sind:<br />

• Die Befragten schätzen Crowdlending als schneller, flexibler und einfacher ein als eine Finanzierung über die Hausbank<br />

und begründen damit ihr Interesse. Die Innovativität des Geschäftsmodells, Unterschiede in den Finanzierungskosten<br />

oder der Mangel an persönlicher Beziehung spielen dagegen eine untergeordnete Rolle.<br />

• Die Hausbank bleibt weiterhin der erste Finanzierungspartner der KMU. Allerdings wird Crowdlending von den Befragten<br />

zunehmend als Alternative wahrgenommen. Dies gilt insbesondere für Kreditnehmer, die über diese Finanzierungsform<br />

eine Projektfinanzierung erhalten haben. Neben den traditionellen Anbietern sehen sie Online-Kreditmarktplätze als<br />

zweiten Gesprächspartner.<br />

• Die Befragung deutet nicht auf eine Nutzung von Crowdlending als letztes Finanzierungsmittel bei Problemen mit der<br />

Finanzierung hin. Zwar nehmen die Nutzer von Crowdlending die Finanzierungssituation allgemein als schwierig wahr,<br />

geben dies aber nicht als Motivation für die Nutzung von Kreditmarktplätzen an.<br />

• Bisher nutzen insbesondere kleine Unternehmen (weniger als 1 Mio. Umsatz, circa 10 Mitarbeiter) Crowdlending.<br />

Zusammenfassend erscheint es, dass die Unternehmen vor allem die Merkmale am Crowdlending schätzen, die aus dem<br />

Geschäftsmodell der digitalen Peer-to-Peer-Finanzierung erwachsen (z. B. höheres Tempo, mehr Flexibilität, weniger Bürokratie).<br />

Daher könnte die neue Konkurrenz aus dem Internet insbesondere traditionellen Hausbanken, wie die Sparkassen und<br />

Volksbanken, unter Druck setzen. Diese stehen vor einer doppelter Herausforderung: Einerseits müssen sie in einem anhaltenden<br />

Niedrigzinsumfeld Profitabilität durch Restrukturierung sichern (Stichwort: Filialsterben). Andererseits könnte gerade dadurch dem<br />

Management dieser Kreditinstitute die Aufmerksamkeit dafür fehlen, auch im bestehenden Geschäftsmodell den Kundenwünschen<br />

nach Komfort, Geschwindigkeit und Transparenz zu entsprechen. Die digitalen Marktplätze setzen also etablierte Marktteilnehmer<br />

vor Herausforderungen – ein Trend, mit dem bereits der stationäre Buch- und Bekleidungshandel konfrontiert wurde.<br />

Unabhängig von der Perspektive zum Crowdlending wird 2016 ein spannendes Jahr für die Mittelstandsfinanzierung in Deutschland.<br />

Die kommenden Monate werden zeigen, ob die noch jungen Marktplätze ihr bisher starkes Wachstum fortsetzen können.


CROWDLENDING IN DEUTSCHLAND 4<br />

INHALT<br />

1. MITTELSTANDSFINANZIERUNG UND<br />

CROWDLENDING IN DEUTSCHLAND 5<br />

2. ZUSAMMENSETZUNG UND REPRÄSENTATIVITÄT<br />

DER VORLIEGENDEN STUDIE 7<br />

3. CHARAKTERISTIKA MITTELSTÄNDISCHER<br />

UNTERNEHMEN IM CROWDLENDING 9<br />

4. GESCHWINDIGKEIT, FLEXIBILITÄT UND EINFACHHEIT<br />

ALS DIFFERENZIERUNGSMERKMALE 11<br />

5. CROWDLENDING ALS LETZTER RETTUNGSANKER –<br />

EIN MYTHOS? 15<br />

6. DIE HAUSBANK ALS HAUPTPARTNER IN EINEM SICH<br />

DIVERSIFIZIERENDEN FINANZIERUNGSUMFELD 19<br />

7. SCHLUSSBETRACHTUNG 22<br />

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 23<br />

ABBILDUNGSVERZEICHNIS 24<br />

TABELLENVERZEICHNIS 24<br />

QUELLENVERZEICHNIS 25


CROWDLENDING IN DEUTSCHLAND 5<br />

1. MITTELSTANDSFINANZIERUNG UND<br />

CROWDLENDING IN DEUTSCHLAND<br />

Der deutsche Crowdlending-Markt ist in<br />

den vergangenen drei Jahren auf 660 Mio.<br />

Euro gewachsen — der B2B-Anteil wächst<br />

dabei besonders stark.<br />

Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) tragen mit 47,5% der Bruttowertschöpfung und 42,8% der Bruttoinvestitionen<br />

einen wichtigen Anteil der deutschen Wirtschaftsleistung (Statistisches Bundesamt, 2014). In ihrer Tätigkeit haben auch diese<br />

Unternehmen regelmäßig Finanzierungsbedarf. Da KMU häufig nur über geringes Eigenkapital verfügen und selten Beteiligungen<br />

ausgeben, sind Kredite ihre häufigste Finanzierungsform (Statistisches Bundesamt, 2010).<br />

Mittelständische Unternehmen finanzieren ihr Geschäft traditionell über ihre Hausbanken, zu denen häufig ein enges langjähriges<br />

Vertrauensverhältnis besteht. Im Nachgang der globalen Finanzkrise wurde der Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten aber selbst<br />

im Jahr 2010 noch als zunehmend heraufordernd gesehen (z. B. Statistisches Bundesamt, 2010), eine Problematik, die trotz niedriger<br />

Leitzinsen auch heute noch vor allem für kleinere KMU Relevanz hat (z. B. Kreditanstalt für Wiederaufbau, 2015b).<br />

Mit der zunehmenden Digitalisierung und technischem Fortschritt in der Finanzbranche (Stichwort: „Fintech“) entstehen<br />

neue Geschäftsmodelle, die alternative Finanzierungsmöglichkeiten für mittelständische Unternehmen eröffnen. Eine derartige<br />

Finanzierungsalternative ist Crowdfunding. Dabei erfolgt die Finanzierung nicht mehr durch einen einzelnen Akteur (z. B.<br />

eine Bank) oder wenige Finanziers (z. B. sogenannte „Business Angels“), sondern durch eine große Gruppe von Anlegern (die<br />

„Crowd“), die jeweils einen kleineren Teilbetrag investieren. Charakteristisch für diese Form der Finanzierung ist ihre Direktheit:<br />

Form Finanzierungsbeitrag Gegenleistung Beispielunternehmen<br />

Crowdinvesting<br />

(auch: Equity-based<br />

Crowdfunding)<br />

Investition Unternehmensanteile Seedmatch, OurCrowd<br />

Crowdfunding im engeren<br />

Sinne (auch: Reward-based<br />

Crowdfunding)<br />

Investition Sachleistung Kickstarter, Startnext<br />

Fundraising (auch: Donationbased<br />

Crowdfunding)<br />

Spende Keine, bzw. immateriell Betterplace.org<br />

Crowdlending (auch:<br />

Lending-based Crowdfunding)<br />

Kredit Zinsen Funding Circle, LendingClub<br />

Tabelle 1: Formen der Unternehmensfinanzierung über Crowdfunding


CROWDLENDING IN DEUTSCHLAND 6<br />

bündeln in traditionellen Finanzierungsformen noch Banken die Einlagen von Sparern, so investieren Konsumenten („Peers“)<br />

im Crowdfunding mit Hilfe einer Online-Plattform direkt und eigenverantwortlich in Unternehmungen (d.h. „Peer-to-Peer“ oder<br />

„Peer-to-Business“).<br />

Im Crowdfunding unterscheidet man zwischen vier Formen der Investition (siehe Tabelle 1): Erstens Crowdinvesting oder Equitybased<br />

Crowdfunding, bei dem Investoren sich an der Finanzierung eines Unternehmens beteiligen und dafür einen Anteil des<br />

Unternehmens erwerben (z. B. Finanzierung von Start-up-Ideen über Seedmatch oder OurCrowd). Zweitens das Crowdfunding<br />

im engeren Sinne (auch Reward-based Crowdfunding), bei welchem Geldgeber mit Sachleistungen, häufig mit der zu finanzierenden<br />

Innovation, kompensiert werden. Beispiele hierfür sind Kickstarter und Startnext. Drittens Fundraising (oder Donationbased<br />

Crowdfunding), wobei die Finanzierung aus altruistischen Gesichtspunkten, häufig ohne direkte Gegenleistung erfolgt<br />

(z. B. Finanzierung sozialer Projekte über Betterplace.org). Und viertens Crowdlending, bei dem Investoren einen<br />

Unternehmenskredit finanzieren und als Gegenleistung für ihr Darlehen Zinsen, aber keine Unternehmensbeteiligung erhalten.<br />

In der Mittelstandsfinanzierung stellt vor allem Crowdlending eine Alternative zur Finanzierung über die Hausbank dar, hauptsächlich,<br />

da diese die dem traditionellen Bankkredit ähnlichste Finanzierungsform ist. Außerdem würden die zu finanzierenden<br />

Aktivitäten von Mittelständlern selten Spenden anziehen. Auch sind KMU seltener bereit, Anteile an ihren Unternehmen abzugeben.<br />

So suchten 2010 nur ca. 1% aller KMU nach Beteiligungskapital im Vergleich zu 25%, die nach Krediten suchten (Statistisches<br />

Bundesamt, 2010). Als einfaches Beispiel sei hier der Bäcker genannt, der einen neuen Ofen finanzieren muss. Für dieses Projekt<br />

über die „Crowd“ Spenden zu sammeln, erscheint unrealistisch. Gleichzeitig werden wenige Bäcker bereit sein, einen Teil ihres<br />

Betriebes als Gegenleistung für eine Finanzierung des Ofens abzugeben.<br />

Eine Crowdlending-Plattform für KMU vermittelt auf einem Online-Marktplatz Kapital von einer Vielzahl von Anlegern an<br />

Unternehmen, welche sich mit einer kurzen Unternehmensbeschreibung und wesentlichen Finanzkennzahlen der letzten Jahre<br />

vorstellen. Üblicherweise wird von der Plattform mittels teilautomatisierter Prozesse eine Bewertung und anschließende Selektion<br />

der Unternehmen durchgeführt, die eine Finanzierung anfragen. Diese Kreditanalyse wird dann auf dem Marktplatz in einem<br />

Zinssatz abgebildet, welcher das Ausfallrisiko und die potenzielle Rendite beschreibt. Anleger investieren in der Regel mit vielen<br />

kleinen Beträgen und bauen sich damit ein breit diversifiziertes Portfolio auf. Die Kredite sind üblicherweise monatlich zu zahlende<br />

Annuitätendarlehen.<br />

Der deutsche Crowdlending-Markt ist in den letzten Jahren auf derzeit ca. 660 Millionen Euro stark gewachsen (Abbildung 1).<br />

Crowdlending an KMU stellt derzeit circa 17% des Marktvolumens dar, wuchs in den letzten beiden Jahren aber deutlich schneller<br />

als die Kreditvergabe an Einzelpersonen (2015: + 113% vs. + 91%; 2014: 717% vs. 73%, altfi DATA, 2016d). Marktführer in<br />

Deutschland im Bereich KMU und Partner der vorliegenden Untersuchung ist die Plattform Funding Circle Deutschland, welche seit<br />

März 2014 als erste hierzulande Kredite für KMU über Crowdlending finanziert. 2015 vermittelte das Unternehmen 44 Millionen<br />

Euro an Krediten und erreichte damit einen Marktanteil von 38% am Crowdlending an KMU in Deutschland und 7% am deutschen<br />

Crowdlending-Gesamtmarkt.<br />

700<br />

650<br />

600<br />

550<br />

500<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

2012<br />

+152%<br />

2013<br />

+98%<br />

+95%<br />

2014 2015<br />

Crowdlending an<br />

Einzelpersonen<br />

Crowdlending KMU<br />

Crowdlending Funding Circle<br />

Abbildung 1: Entwicklung des Crowdlendings in Deutschland (Millionen Euro)


CROWDLENDING IN DEUTSCHLAND 7<br />

2. ZUSAMMENSETZUNG UND REPRÄSENTATIVITÄT<br />

DER VORLIEGENDEN STUDIE<br />

Die befragten Kreditnehmer repräsentieren hinsichtlich<br />

ihres Jahresumsatzes, der Mitarbeiter anzahl sowie<br />

dem angefragtem Kreditvolumen die Grundgesamtheit<br />

der deutschen KMU.<br />

Die vorliegende Studie basiert auf einer Umfrage unter Kreditnehmern der Crowdlending-Plattform Funding Circle Deutschland und<br />

wurde im September 2015 innerhalb von zwei Wochen durchgeführt. ¹ Insgesamt nahmen 104 Unternehmen an der Umfrage teil,<br />

von denen 54 zuvor einen Kredit erhalten haben (siehe Tabelle 2). Es handelte sich um eine Online-Umfrage, zu der die Teilnehmer<br />

Anzahl der Teilnehmer: 104<br />

Umfrage<br />

davon Kredit ausgezahlt: 54<br />

davon nicht ausgezahlt: 50<br />

Finanzierungsvolumen: 3,7 Mio. ¤<br />

Anzahl der finanzierten Kredite:<br />

409<br />

Kreditdatenbank<br />

Finanzierungsvolumen: 29,7 Mio ¤<br />

Anzahl der Einzelinvestitionen: 31.535<br />

Tabelle 2: Zusammensetzung der Stichproben (Stand: November 2015)<br />

über den Newsletter des Unternehmens eingeladen wurden und dafür eine geringe Aufwandsentschädigung erhielten. Angereichert<br />

wurden die Daten um Angaben aller Kreditnehmer aus der Kreditdatenbank des Unternehmens zu diesem Zeitpunkt (n = 409).<br />

Fraglich ist, ob die hier diskutierte Stichprobe mit der Gesamtheit der Kreditnehmer auf der Plattform und der der deutschen<br />

KMU vergleichbar ist. Hierzu wurden Charakteristika der Stichprobe und der Kreditdatenbank mit der Gesamtheit der KMU in<br />

Deutschland verglichen (Abbildung 2, Statistisches Bundesamt, 2014, S. 43; Kreditanstalt für Wiederaufbau, 2015a, S. 1). Entlang<br />

der Kriterien Jahresumsatz, Mitarbeiteranzahl und Kreditvolumen ähneln die Umfrageteilnehmer sowohl den Unternehmen, deren<br />

Kredite bis November 2015 über Funding Circle Deutschland finanziert wurden, als auch den deutschen KMU allgemein. Statistisch<br />

betrachtet unterscheiden sich die Umfrageteilnehmer hinsichtlich des Jahresumsatzes (Einstichproben-t-Test: t = 1.17, p = 0.24)<br />

¹ Funding Circle Deutschland entstand am 20.10.2015 durch den Zusammenschluss von Funding Circle (UK, USA) und Zencap (Deutschland, Niederlande, Spanien). Die<br />

Umfrage wurde noch unter deutschen Kreditnehmern von Zencap durchgeführt. Zum einfacheren Verständnis wird hier<br />

der aktuelle Name „Funding Circle Deutschland“ genutzt.


CROWDLENDING IN DEUTSCHLAND 8<br />

Anzahl<br />

Jahresumsatz<br />

(Mio €)<br />

Mitarbeiter<br />

(Anzahl)<br />

Kreditvolumen<br />

(‘000 €)<br />

Unternehmensalter<br />

(Jahren)<br />

Umfrage 54 (+ 50)<br />

1,1<br />

10,9<br />

59<br />

12,6<br />

Kreditdatenbank<br />

des Unternehmens<br />

(November 2015)<br />

KMU in Deutschland<br />

( 1 Statistisches<br />

Bundesamt, 2014;<br />

2<br />

KfW, 2013)<br />

409<br />

2.1 Mio 1<br />

0,9 1 1,4<br />

7,4 1 17,1<br />

73<br />

~55 1, 2<br />

1<br />

Abbildung 2: Repräsentativität der vorliegenden Studie<br />

und des Kreditvolumens (t = 0.83, p = 0.40) nicht vom deutschen Durchschnitts-KMU. Die Teilnehmer haben aber eine etwas höhere<br />

Mitarbeiteranzahl (t = 3.53, p < 0.01). Daher kann davon ausgegangen werden, dass die Stichprobe die Gesamtheit der KMU<br />

gut, aber nicht perfekt approximiert.Die Stichprobe ähnelt auch der Zusammensetzung der Kreditnehmer aus dem Vereinigten<br />

Königreich, dem größten europäischen Markt für Crowdlending. Teilnehmer einer dortigen Studie aus dem Jahr 2013 (Pierrakis &<br />

Collins, 2013) wiesen ähnliche Charakteristika auf (Jahresumsatz ca. 1,2 Millionen Euro, 11 Angestellte, Unternehmensalter circa<br />

12 Jahre, Kreditvolumen ca. 46.000 Euro) wie die Stichprobe.


CROWDLENDING IN DEUTSCHLAND 9<br />

3. CHARAKTERISTIKA MITTELSTÄNDISCHER<br />

UNTERNEHMEN IM CROWDLENDING<br />

Der Großteil der Crowdlending-Interessierten ist in<br />

Nordrhein-Westfalen oder Süddeutschland ansässig.<br />

Jedes fünfte Gewerbe ist ein Handelsunternehmen.<br />

Im vorhergehenden Kapitel wurde bereits gezeigt, dass sich KMU im Crowdlending nur wenig von der Gesamtheit der Mittelständler<br />

unterscheiden. Von Bedeutung ist allerdings, dass am Crowdlending teilnehmende Unternehmen vom Umsatz, den Angestellten<br />

und den zu finanzierenden Kreditvolumina zu den kleineren im breiten Spektrum der KMU gehören. Sie sind nur deshalb repräsentativ<br />

für den deutschen Mittelstand, weil kleine Unternehmen die Mehrheit des deutschen Mittelstands ausmachen. Gerade<br />

diese Gruppe von Unternehmen gibt laut einer Umfrage der Kreditanstalt für Wiederaufbau aus dem Jahr 2015 an, besondere<br />

Finanzierungsschwierigkeiten auf dem Kreditmarkt zu haben, welcher sich in den letzten Jahren als Ganzes positiv entwickelte<br />

(Kreditanstalt für Wiederaufbau, 2015b). Damit unterscheidet sich diese Stichprobe auch von vorherigen Untersuchungen zu<br />

Crowdlending im Mittelstand (Deloitte, 2015), deren durchschnittlicher Teilnehmer den mittelgroßen Unternehmen zuzuordnen<br />

ist, welche laut Statistischem Bundesamt 2014 nur einen Anteil von 3% aller deutschen KMU ausmachten (2014, S. 42).<br />

Neben der Größe der Unternehmen sind auch die Unternehmensform der Kreditnehmer, ihre Herkunft und die demographischen<br />

Charakteristika der Teilnehmer von Interesse. Bei den 409 Unternehmen, die bis dato über die Kreditplattform finanziert wurden,<br />

handelt es sich zum Großteil (58%, Abbildung 3) um Gesellschaften mit begrenzter Haftung (GmbH). Die meisten Unternehmen<br />

kommen aus dem Handel (22%), gefolgt vom produzierenden Gewerbe (11%) und der Bauwirtschaft (8%, Abbildung 3). Der größte<br />

Teil der Kreditnehmer stammt aus Nordrhein-Westfalen (20,5%, Abbildung 4, Spalte 1), gefolgt von Bayern (18,3%) und Baden-<br />

Württemberg (14,2%). Der Anteil am finanzierten Volumen entspricht weitestgehend dem Anteil an der Gesamtanzahl (Spalte 2),<br />

außer in Bayern, wo das durchschnittliche Kreditvolumen relativ niedriger (Anzahl liegt +2,7% höher Volumenanteil), und Berlin,<br />

wo es höher liegt (Anzahl -1,8% niedriger als der Volumenteil). Die geographische Herkunft der Kreditnehmer entspricht in großen<br />

Teilen der Verteilung der KMU in Deutschland (Spalte 3). Berlin und Sachsen sind unter den Kreditnehmern hingegen überrepräsentiert,<br />

ihr Anteil an der Anzahl der Kreditnehmer liegt höher als ihr tatsächlicher Anteil an allen deutschen KMU (+3,1%; +2,8%).<br />

Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz sind hingegen unterrepräsentiert (-2,6%, -2,0%).<br />

Die meisten der teilnehmenden Kreditnehmer sind männlich (84%, Abbildung 5). 46% der Teilnehmer haben ein abgeschlossenes<br />

Studium oder eine Promotion. Bei 87% der Befragten handelt es sich um den Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens.<br />

GmbH<br />

58%<br />

NEK, EK<br />

11%<br />

GmbH & Co. KG<br />

9%<br />

2% AG<br />

Produzierendes<br />

Gewerbe<br />

Handel 22%<br />

11%<br />

Bau<br />

8%<br />

7%<br />

Gesundheit<br />

und Soziales<br />

7%<br />

Informations- und<br />

Kommunikationsdienste<br />

4%<br />

Logistik<br />

Finanzdienstleistungen<br />

3%<br />

und Versicherungen<br />

3% Hotel- und Gastgewerbe<br />

20%<br />

Andere<br />

34%<br />

Andere<br />

Abbildung 3: Rechtsform und Branche der Kreditnehmer (n = 409)


CROWDLENDING IN DEUTSCHLAND 10<br />

Anteil an der<br />

Gesamtanzahl (n = 409)<br />

Anteil an der<br />

Gesamtzahl relativ zum<br />

Kreditvolumenanteil<br />

Anteil an der Gesamtzahl<br />

relativ zum KMU-Anteil<br />

des Bundeslandes<br />

Nordrhein-Westfalen 20,5<br />

Bayern 18,3<br />

Baden-Württemberg<br />

14,2<br />

Niedersachsen 9,0<br />

Hessen 8,1<br />

Berlin 7,8<br />

Sachsen 7,6<br />

Brandenburg 2,7<br />

Rheinland-Pfalz 2,7<br />

Hamburg 2,4<br />

Mecklenburg-Vorpommern 2,4<br />

Thüringen 1,7<br />

Sachsen-Anhalt 1,5<br />

Schleswig-Holstein 1,0<br />

Bremen 0,0<br />

Saarland 0,0<br />

-0,4<br />

-0,5<br />

-0,3<br />

-1,8<br />

-1,1<br />

0,0<br />

-0,2<br />

-0,6<br />

0,7<br />

0,5<br />

0,2<br />

0,7<br />

0,1<br />

0,0<br />

0,0<br />

-0,1<br />

2,7<br />

0,0<br />

-2,0<br />

-0,5<br />

-0,7<br />

-0,7<br />

-2,6<br />

-0,7<br />

-1,1<br />

0,4<br />

0,6<br />

0,7<br />

0,2<br />

0,6<br />

3,1<br />

2,8<br />

Abbildung 4: Herkunft der Kreditnehmer (als Anteil an der Gesamtanzahl, Vergleich des Anteils der Gesamtzahl<br />

mit dem Anteil nach Kreditvolumen und dem KMU-Anteil des Bundeslandes an der Gesamtheit in Deutschland<br />

(Statistisches Bundesamt, 2016))<br />

Geschlecht: Höchster Bildungsabschluss: Position im Unternehmen:<br />

weiblich<br />

männlich<br />

104<br />

14%<br />

86%<br />

100%<br />

Promotion<br />

Studium<br />

Allg. Hochschulreife<br />

Real- oder<br />

Hauptschulabschluss<br />

Kein oder anderer<br />

104<br />

6%<br />

40%<br />

23%<br />

24%<br />

7%<br />

100%<br />

Gründer /<br />

Geschäftsführer<br />

Angestellter<br />

Geschäftsführer<br />

Management<br />

Andere<br />

104<br />

87%<br />

6%<br />

3%<br />

4%<br />

100%<br />

Abbildung 5: persönlicher Hintergrund der Antragsteller (n = 104)


CROWDLENDING IN DEUTSCHLAND 11<br />

4. GESCHWINDIGKEIT, FLEXIBILITÄT UND EINFACHHEIT<br />

ALS DIFFERENZIERUNGSMERKMALE<br />

Verlässlichkeit und Vertrauen wurden als<br />

wichtigstes Entscheidungskriterium genannt,<br />

Schnelligkeit und Flexibilität sind jedoch fast<br />

ebenso relevant. Die persönliche Beziehung<br />

scheint eine weniger wichtige Rolle bei der<br />

Finanzierungsentscheidung zu spielen.<br />

Betrachtet man die Gründe für ein Interesse der Kreditnehmer an Crowdlending (Abbildung 6) zeigt sich, dass die meisten<br />

Teilnehmer nach einer schnellen (M GI = 1,3) und flexiblen Finanzierungsmöglichkeit (M GI = 1,0) gesucht haben. Dem untergeordnet<br />

sind Gründe wie die Suche nach einer kostengünstigen Finanzierung oder die Unzufriedenheit mit der eigenen Hausbank. Im<br />

Schnitt spielten die Vermeidung eines Schufa-Eintrages oder Schwierigkeiten, eine anderweitige Finanzierung zu erhalten, für die<br />

Teilnehmer keine Rolle (M GI = -1,5 bzw. -0,1). Dies ist besonders relevant, da das Interesse an Crowdlending – zumindest was die<br />

Darstellung der Teilnehmer angeht – nicht aus einer Alternativlosigkeit erwächst (siehe analog auch Kapitel 5). Interessanterweise<br />

spielt auch das Interesse an Fintech eine untergeordnete Rolle.<br />

Warum haben Sie sich für Crowdlending interessiert? (n = 100)<br />

Bitte geben Sie an, inwiefern Sie folgenden Aussagen zustimmen (+2) oder Sie ablehnen (-2).<br />

Ich habe nach einer schnellen Finanzierungsmöglichkeit gesucht. 1,3<br />

Ich habe nach einer flexiblen Finanzierungslösung gesucht<br />

(keine dinglichen Sicherheiten, kostenlose Rückzahlung vor Fälligkeit).<br />

1,0<br />

Ich habe nach einer günstigeren Finanzierung gesucht. 0,5<br />

Ich war mit meiner Hausbank unzufrieden. 0,4<br />

Ich wollte mein Finanzierungsportfolio diversifizieren<br />

(d.h. mehrere verschiedene Formen mischen).<br />

0,1<br />

Ich hatte Schwierigkeiten, auf anderem Weg eine Finanzierung zu erhalten. -0,1<br />

Ich interessiere mich für FinTech. -0,3<br />

Ich wollte einen Schufa-Eintrag vermeiden. -1,5<br />

Ich habe mich aus einem anderen Grund für Funding Circle interessiert. -1,0<br />

Abbildung 6: Gründe für ein Interesse an Crowdlending


CROWDLENDING IN DEUTSCHLAND 12<br />

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Frage nach der Wichtigkeit bestimmter Finanzierungskriterien (Abbildung 7, Spalte 1). Zwar<br />

weisen die Kreditnehmer Kriterien wie Verlässlichkeit oder Vertrauen, welche traditionell mit einem langjährigen Verhältnis zur<br />

Hausbank verbunden werden, die größte Bedeutung zu, Merkmale wie Geschwindigkeit, Einfachheit des Prozesses und Flexibilität<br />

haben für die Teilnehmer aber eine fast ebenso hohe Wichtigkeit. Dies wird besonders im Vergleich zwischen traditionellen<br />

Banken und Crowdlending deutlich (Spalte 2). Hier zeigt sich, dass die zukünftigen Kreditnehmer die Vorteile einer Peer-to-Peer-<br />

Finanzierung vor allem bei Geschwindigkeit, Einfachheit und Flexibilität sehen – Faktoren, die den Finanzierungskomfort ausdrücken.<br />

Bei Verlässlichkeit und Vertrauen hingegen zeigt sich kein eindeutiger Vorteil für Crowdlending-Anbieter, aber auch keiner<br />

für die Hausbanken. Einen weiteren Vorteil sehen die befragten Unternehmen bei den benötigten Sicherheiten. Hier werden im<br />

Crowdlending häufig geringere Ansprüche gestellt als bei der Hausbank. Die Plattformbetreiber begründen das mit niedrigeren<br />

Kreditvolumina, welche keine Sicherheiten wie bei der Finanzierung hoher Kredite erfordern.<br />

Besonders hervorzuheben ist die Wahrnehmung der Finanzierungskosten. Einerseits stellen die Teilnehmer sowohl die Zinshöhe<br />

als auch die Gebühren als weniger wichtig dar (M W = 3,88 bzw. 3,74). Andererseits sehen die Befragten Crowdlending auch deutlich<br />

weniger im Vorteil. Dies erscheint zunächst kontraintuitiv, da die Finanzierungskosten für jedes Unternehmen hohe Relevanz haben<br />

sollten. Eine mögliche Erklärung ist die von den KMU wahrgenommene Gleichheit der Finanzierungskosten. Zwar kann eine<br />

Crowdlending-Plattform, wie etwa Funding Circle, kostengünstiger arbeiten als eine Bank (z. B., keine Filialen, weniger Beratung)<br />

und diese Ersparnis an die Kreditnehmer weitergeben; andererseits kennen Hausbanken ihre Partnerunternehmen häufig lange,<br />

was eine genauere Risikoabschätzung und letztlich einen niedrigen Zins ermöglicht, da geringere Risikoprämien berechnet werden<br />

müssen.<br />

Interessanterweise scheint die persönliche Beziehung, das einzige Kriterium, bei dem Banken im Vorteil gegenüber Crowdlending<br />

gesehen werden, eine weniger wichtige Rolle bei der Finanzierungsentscheidung zu spielen (M W = 2.89). Selbiges gilt für die<br />

Innovativität des Geschäftsmodells des Kreditanbieters: hier werden Crowdlending-Plattformen offensichtlich zwar im Vorteil gesehen<br />

(M BvsC = 1.12), diesem Merkmal wird aber in der Finanzierungsentscheidung eine geringe Wichtigkeit zugemessen (M W = 3.27).<br />

Finanzierungskriterien<br />

Verlässlichkeit<br />

Vertrauen<br />

Geschwindigkeit<br />

Einfachheit Prozess<br />

Flexibilität<br />

Rechtliche Einfachheit<br />

Sicherheiten<br />

Zinshöhe<br />

Erreichbarkeit<br />

Gebühren<br />

Innovativition<br />

Persönliche Beziehung<br />

Öffentlichkeitswirksamkeit<br />

Wichtigkeit der<br />

Finanzierungskriterien<br />

(1 = nicht wichtig, 5 = sehr wichtig)<br />

2,25<br />

2,89<br />

3,27<br />

3,89<br />

3,88<br />

3,78<br />

3,74<br />

3,94<br />

4,32<br />

4,32<br />

4,18<br />

4,55<br />

4,42<br />

-0,53<br />

Leistung der Anbieter:<br />

Bank vs. Crowdlending<br />

(-2 = Banken, +2 = Crowd im Vorteil)<br />

0,07<br />

0,22<br />

0,17<br />

0,17<br />

0,38<br />

0,45<br />

1,19<br />

1,07<br />

1,19<br />

1,12<br />

1,48<br />

1,49<br />

Abbildung 7: Kriterien bei der Anbieterauswahl und deren wahrgenommene Leistung Bank vs. Crowdlending (n = 103)


CROWDLENDING IN DEUTSCHLAND 13<br />

Analog beurteilen die Umfrageteilnehmer die Hindernisse bei der Bankfinanzierung (Abbildung 8). Wieder zeigt sich, dass<br />

vor allem der mangelnde Finanzierungskomfort (z. B. beurteilen 68% der Teilnehmer die Bürokratie bei der Bankfinanzierung<br />

als Haupthindernis) und die niedrige Geschwindigkeit (38%) als problematisch gesehen werden und zu einem Wechsel zum<br />

Crowdlending geführt haben (53% und 56%, rechte Spalte). Wie bereits oben diskutiert, gelten die erforderlichen Sicherheiten als<br />

ein Haupthindernis bei einer Finanzierung über die Bank (55%). Sie werden aber als weniger wichtig für einen Finanzierungswechsel<br />

gesehen (44%). Erneut wird eine schlechte Kredithistorie nicht als Grund für einen Wechsel genannt. Zwar kann hier angenommen<br />

werden, dass die Teilnehmer besonders an diesem Punkt ihre Finanzsituation positiver darstellen, als diese tatsächlich ist.<br />

Allerdings wird dieser Grund mit nur 18% Zustimmung sehr deutlich als unproblematisch eingestuft.<br />

Was sehen Sie als Haupthindernisse bei<br />

der externen Finanzierung bei einer Bank?<br />

(„Ja“, Prozent der Befragten, n = 54)<br />

Bürokratie<br />

68<br />

Waren diese ein Grund dafür,<br />

Crowdlending als Finanzierungsmöglichkeit<br />

in Erwägung zu ziehen?<br />

(„Ja“, Prozent der Befragten, n = 54)<br />

53<br />

Erforderliche Sicherheiten<br />

55<br />

44<br />

Dauer bis zur Auszahlung<br />

38<br />

56<br />

Erreichte Kreditlimits<br />

34<br />

20<br />

Erforderliche Dokumente<br />

33<br />

35<br />

Termine mit der Bank nötig<br />

29<br />

16<br />

Schlechte Kredithistorie<br />

18<br />

11<br />

Andere<br />

10<br />

9<br />

Abbildung 8: Hindernisse bei der Finanzierung über die Hausbank<br />

Bitte beurteilen Sie den Kreditantragsprozess. (n = 100)<br />

Bitte geben Sie an, inwiefern Sie folgenden Aussagen voll zustimmen (+2) oder Sie ablehnen (-2).<br />

Der Antragsprozess war einfach.<br />

Der Prozess war jederzeit transparent.<br />

Ich hatte ausreichend Unterstützung, wenn ich sie benötigte.<br />

1,1<br />

0,9<br />

1,5<br />

Mir war während des Bewerbungsprozesses nicht klar,<br />

welche Kosten auf mich zukommen würden.<br />

Ich hatte häufig Fragen, die ich nicht selber beantwortenn konnte.<br />

Ich fühlte mich im Prozess zum Teil verloren.<br />

Die Online-Bewerbung wirkte auf mich eher abschreckend.<br />

-1,0<br />

-1,0<br />

-1,0<br />

-1,3<br />

Abbildung 9: Hohe wahrgenommene Prozesstransparenz


CROWDLENDING IN DEUTSCHLAND 14<br />

Ein wichtiges Differenzierungsmerkmal des Crowdlendings ist die Prozesstransparenz, welche von den Teilnehmern durchgehend<br />

als hoch eingestuft wurde (Abbildung 9). Die Befragten nahmen den Prozess als einfach und transparent war und lehnten negative<br />

Aussagen zur Transparenz des Bewerbungsprozesses ab (z. B. „Ich fühlte mich verloren“, „Ich hatte häufig Fragen.“).<br />

Was sehen Sie als Hauptprobleme von Crowdlending?<br />

(Prozent der Befragten, n = 104)<br />

Unberechenbarkeit der zustande gekommenen Summe<br />

58<br />

Dauer der Finanzierung auf dem Kreditmarktplatz<br />

Kontakt mit zu vielen Geldgebern aus der „Crowd“<br />

Nur online<br />

Mangelndes Vertrauen<br />

Schlechte Beratung<br />

21<br />

18<br />

17<br />

17<br />

16<br />

Bürokratie<br />

8<br />

Sonstiges<br />

13<br />

Abbildung 10: Probleme beim Crowdlending<br />

Als Hauptproblem des Crowdlendings wurde von 58% der Befragten die Unberechenbarkeit der zustande gekommenen Summe<br />

genannt (Abbildung 10). Grund ist vermutlich, dass keine Garantie auf tatsächliche Finanzierung durch die Anleger auf dem<br />

Kreditmarktplatz gegeben wird. Tatsächlich investieren über Funding Circle Deutschland inzwischen auch mehrere große institutionelle<br />

Investoren, was auf eine real relativ hohe Finanzierungsquote schließen lässt. Weitere Problemfaktoren (z. B. Dauer, Kontakt<br />

zu den Geldgebern) werden als nicht entscheidend betrachtet, da weniger als 21% der Teilnehmer diese als problematisch sehen.<br />

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Erwägung von Crowdlending durch KMU vor allem durch größeren Komfort (d.h.<br />

weniger Bürokratie, höhere Einfachheit, mehr Flexibilität), höhere Geschwindigkeit (bzw. Dauer der Finanzierung bei einer Bank)<br />

und Prozesstransparenz begründet wird. Diese Einschätzung deckt sich mit einer vorherigen Untersuchungen der University of<br />

Cambridge und Ernst & Young zu von KMU wahrgenommenen Vorteilen im Crowdlending (Wardrop et al., 2015). Merkmale,<br />

die auf eine Nutzung als Residualfinanzierung hindeuten würden (Finanzierungsschwierigkeiten, Vermeidung eines Schufa-<br />

Eintrags, schlechte Kredithistorie) wurden über mehrere Fragebatterien als weniger wichtig eingestuft. Diese Motivationsfaktoren<br />

decken sich mit denen im weiter entwickelten Markt im Vereinigten Königreich, wo als entscheidender Faktor für die Finanzierung<br />

über Crowdlending die Zeitersparnis gegenüber dem Bankkredit genannt wurde (Pierrakis & Collins, 2013, S. 35). Eine schlechte<br />

Kredithistorie wurde auch dort als am wenigsten wichtiger Grund für die Wahl von Crowdlending genannt (S. 33).


CROWDLENDING IN DEUTSCHLAND 15<br />

5. CROWDLENDING ALS LETZTER RETTUNGSANKER –<br />

EIN MYTHOS?<br />

Crowdlending-Anbieter scheinen Unternehmen<br />

an zuziehen, die nicht per se kreditunwürdig sind, jedoch<br />

aus verschiedenen Gründen bei der traditionellen<br />

Finanzierung vor Herausforderungen stehen.<br />

In den vorherigen Kapiteln wurde die Frage nach der Nutzung von Crowdlending als Residualfinanzierung bereits diskutiert. Die<br />

Teilnehmer gaben dabei an, dass Schwierigkeiten eine anderweitige Finanzierung zu bekommen, die Vermeidung eines Schufa-<br />

Eintrages (Abb. 6) oder ihre schlechte Kredithistorie (Abb. 8) eine geringe Rolle bei ihrer Entscheidung für diese alternative Form<br />

der Kapitalbeschaffung gespielt hätten.<br />

Aus einer direkten Frage nach dem empfundenen Finanzierungsdruck geht jedoch hervor, dass die Finanzierungssituation im<br />

Allgemeinen kritisch beurteilt wird. Auch zeigen sich deutliche Wahrnehmungsunterschiede zwischen Teilnehmern, die einen<br />

Kredit über die Plattform finanziert bekamen, und solchen, deren Kreditgesuch nicht auf die Plattform gestellt wurde. 66% der<br />

Kreditnehmer, die keine Finanzierung erhielten, schätzten es schwierig oder sehr schwierig ein, zu derzeitigen Marktbedingungen<br />

eine Finanzierung zu erhalten, verglichen mit nur 52% jener, deren Gesuch über die Plattform finanziert wurde (Abbildung 11).<br />

Das verdeutlicht, dass vor allem diejenigen Kreditnehmer, die auch von Funding Circle Deutschland abgelehnt wurden, besondere<br />

Finanzierungsschwierigkeiten haben.<br />

Bei Unternehmen, deren Kredit über die Plattform finanziert wurde, hält sich die Einschätzung in der Waage: Obwohl 48% die<br />

Finanzierung als „weder schwer noch leicht“ oder besser einschätzen, nimmt doch eine Mehrheit die Finanzierung als schwierig<br />

wahr. Diese Einschätzung deckt sich mit der oben bereits angesprochenen Umfrage der Kreditanstalt für Wiederaufbau (2015a),<br />

in der 23% der KMU bis eine Million Euro Umsatz die Finanzierungssituation 2015 schwieriger als im Vorjahr beurteilten. Ein<br />

vergleichbares Ergebnis brachte eine frühere Befragung des Statistischen Bundesamtes zustande, in welcher von den befragten<br />

Unternehmen 24% eine Verschlechterung der Finanzierungssituation und 28% größere Zurückhaltung bei den Banken zwischen<br />

2007 und 2010 feststellten (Statistisches Bundesamt, 2010, S. 23). Mittelgroße Unternehmen (50-249 Mitarbeiter, 10-50<br />

Millonen Euro Umsatz) scheinen hingegen weniger Probleme bei der Finanzierung über ihre Hausbanken zu haben (Deloitte, 2015;<br />

Kreditanstalt für Wiederaufbau, 2015b).


CROWDLENDING IN DEUTSCHLAND 16<br />

Ganz allgemein, finden Sie es eher schwierig oder eher leicht, unter<br />

den derzeitigen Marktbedingungen eine externe Finanzierung für Ihr<br />

Unternehmen (z.B. von einer Bank) zu erhalten?<br />

(Prozent der Befragten, n = 86)<br />

Sehr leicht zu bekommen<br />

Leicht zu bekommen<br />

Weder schwer noch leicht<br />

zu bekommen<br />

50<br />

54<br />

4% 4% 2% 100%<br />

9%<br />

26%<br />

37%<br />

Schwer zu bekommen<br />

36%<br />

28%<br />

Sehr schwer zu bekommen<br />

30%<br />

24%<br />

Keine<br />

Finanzierung<br />

erhalten<br />

Finanzierung<br />

erhalten<br />

Abbildung 11: Wahrgenommene Schwierigkeit, eine Finanzierung zu erhalten<br />

Diese Schwierigkeiten für kleinere Unternehmen könnten durch eine Zurückhaltung der Banken bei der Vergabe kleinerer<br />

Kredite erklärt werden, eventuell bedingt durch den hohen Aufwand bei relativ niedrigen Erträgen oder die Ausrichtung des<br />

Antragsprozesses auf Großkredite. Auch die Unternehmensbefragung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (2015b) zeigt diese<br />

Schwierigkeiten für kleine KMU: während nur 1-3% der mittelgroßen Unternehmen in den Kreditverhandlungen scheitern, liegt<br />

der Wert bei Unternehmen mit weniger als einer Million Euro Jahresumsatz 11 bis 30 Mal so hoch (S. 30). Auch stammen kleine<br />

Unternehmen häufiger aus Branchen, die durch mangelnde Sicherheiten (z. B. Dienstleister wie Beratungen) oder schwankende<br />

Umsätze (z. B. Gastronomie, Speditionen) auf größere Vorsicht bei Hausbanken stoßen könnten. Auch diese Beobachtung deckt<br />

sich mit der Unternehmensbefragung der KfW (2015b).<br />

Crowdlending-Plattformen scheinen daher Unternehmen anzuziehen, die zwar nicht per se kreditunwürdig sind, aber aus verschiedenen<br />

Gründen bei der Finanzierung auf traditionellem Weg vor Herausforderungen stehen. Im Gegensatz zu Hausbanken<br />

ermöglichen Kreditmarktplätze auch Unternehmen mit geringer Bonität Zugang zum Kapitalmarkt, wie aus den Krediten auf den<br />

Plattformen ersichtlich ist. Während Banken das eingegangene Risiko mit Eigenkapital hinterlegen müssen und daher eher risikoavers<br />

agieren, scheinen private und institutionelle Investoren bereit, bei angemessener Verzinsung ein höheres Risiko zu akzeptieren.<br />

Dadurch könnten mehr Unternehmen Zugang zum Kapitalmarkt erhalten, wobei kritisch zu diskutieren bleibt, ob Investoren<br />

das Zins-Risiko-Verhältnis immer richtig beurteilen können.<br />

Diese Einschätzung deckt sich bei der Wahrnehmung des Finanzierungsbedarfes: 73% aller Befragten gaben an, im Vorfeld des<br />

Kreditantrags akuten Finanzierungsbedarf gehabt zu haben (Abbildung 12) – ein relativ hoher Anteil, selbst unter Kreditinteressenten,<br />

bei denen höhere Werte logisch erscheinen. Interessanterweise haben nur 36% der Teilnehmer parallel einen Kredit bei einer<br />

Bank beantragt, was darauf hindeutet, dass ein nicht unbedeutender Teil der Befragten diese Finanzierungsform für den zu<br />

finanzierenden Kredit nicht mehr in Erwägung gezogen hat. Nicht klar ist allerdings, ob diese Abwendung von der Hausbank durch<br />

deren als schlechter wahrgenommenen Finanzierungskomfort (Flexibilität, Geschwindigkeit, Einfachheit; Abb. 7), den Wunsch<br />

nach Diversifizierung (Abb. 6), mangelndes Interesse seitens der Banken oder die von den Befragten als niedrig eingestuften<br />

Finanzierungsaussichten für einen klassischen Kredit bedingt wird.


CROWDLENDING IN DEUTSCHLAND 17<br />

Hatte Ihr Unternehmen<br />

akuten Finanzierungsbedarf?<br />

Ja<br />

73%<br />

Haben Sie parallel auch<br />

einen Kredit bei Ihrer<br />

Bank beantragt?<br />

Ja<br />

36%<br />

Haben Sie auch andere<br />

Online-Kredite in<br />

Erwägung gezogen?<br />

Ja<br />

40%<br />

27%<br />

Nein<br />

64%<br />

Nein<br />

60%<br />

Nein<br />

Abbildung 12: Finanzierungsdruck und Nutzung alternativer Quellen (n = 104)<br />

Für die meisten der befragten Kreditnehmer scheint sich die Suche nach einem Finanzierungspartner auf die Hausbank und<br />

Crowdlending-Anbieter zu beschränken. Nur 40% der Befragten zogen weitere Online-Anbieter in Erwägung. 34% der teilnehmenden<br />

Unternehmen haben mit keinem weiteren Kreditgeber Kontakt aufgenommen und 31% mit einem weiteren (Abbildung<br />

13). Nur 35% der Kreditnehmer haben im Vorfeld mit zwei weiteren Finanzinstitutionen gesprochen. Dieser Fokus könnte ein<br />

Indikator dafür sein, dass selbst KMU, die die Finanzierung bei der Hausbank als schwierig empfinden, nicht wahllos mögliche<br />

Kreditgeber ansprechen, sondern sich auf wenige Alternativen (hier z. B. Crowdlending) fokussieren. Die Diversifizierung der<br />

Finanzierung ist jedoch deutlich ausgeprägter als bei vorherigen Untersuchungen, wo lediglich 29% der KMU angaben, bei mehr als<br />

einem Partner Finanzierung zu suchen (Statistisches Bundesamt, 2010). Crowdlending-Interessenten scheinen demnach entweder<br />

deutlich flexibler in der Wahl ihrer Finanzierung zu sein oder sich – freiwillig oder durch mangelnde Alternativen – für weitere<br />

Finanzierungsmöglichkeiten zu interessieren.<br />

Zu wie vielen weiteren möglichen Kreditgebern<br />

haben Sie bezüglich dieser Finanzierung Kontakt<br />

aufgenommen?<br />

(Prozent der Befragten, n = 86)<br />

0<br />

34%<br />

>2 12%<br />

23%<br />

2<br />

31%<br />

1<br />

Abbildung 13: Kontakt zu weiteren Finanzierungsquellen


CROWDLENDING IN DEUTSCHLAND 18<br />

Die Nutzung der Finanzmittel legt den Schluss nahe, dass Kreditnehmer im Crowdlending vor allem eine Finanzierungsalternative<br />

suchen, welche sie hauptsächlich zur Finanzierung von Betriebsmitteln (65%, Abbildung 14) oder zur Expansion (39%) nutzen.<br />

Die Tilgung bestehender Verbindlichkeiten (19%) oder Refinanzierung von Krediten (4%), welche auf eine Residualfinanzierung<br />

hindeuten würden, nehmen eine untergeordnete Stellung ein.<br />

Wofür haben Sie den Kredit verwendet? (Prozent der Kreditnehmer, n = 54)<br />

Betriebsmittel finanziert<br />

65<br />

Geschäft expandiert<br />

39<br />

Andere Verbindlichkeiten getilgt<br />

In Anlagevermögen investiert<br />

15<br />

19<br />

Mehr Mitarbeiter angestellt<br />

7<br />

Forschung betrieben<br />

Kredite refinanziert<br />

Es als Argument gegenüber anderen<br />

Kreditnehmern verwendet<br />

Andere<br />

4<br />

4<br />

2<br />

4<br />

Abbildung 14: Kreditverwendung<br />

Zusammenfassend lässt sich aus den vorliegenden Daten nicht auf eine Nutzung von Crowdlending als Rettungsanker schließen.<br />

Zwar empfindet die Mehrheit der Teilnehmer die Finanzierungssituation als herausfordernd (Abbildung 11) und steht unter akutem<br />

Finanzierungsbedarf (Abbildung 12). Nach eigenen Aussagen weisen die Teilnehmer weisen jedoch zurück, die Finanzierung über<br />

Crowdlending als aus Gründen der schlechten Kredithistorie, zur Umschuldung oder zur Vermeidung eines Schufa-Eintrages zu<br />

nutzen. Auch weist die angegebene Kreditverwendung eher auf die Nutzung von Crowdlending zur Finanzierung von Wachstum<br />

und Tagesgeschäft, denn auf eine Ankerfunktion hin (Abbildung 14). Die wahrgenommene Finanzierungsschwierigkeit könnte daher<br />

mit der Marktsituation (siehe: KfW, 2015b; Statistisches Bundesamt, 2010), oder den oben diskutierten systemischen Gründen<br />

der Mittelstandsfinanzierung über traditionelle Kanäle in Deutschland zusammenhängen.


CROWDLENDING IN DEUTSCHLAND 19<br />

6. DIE HAUSBANK ALS HAUPTPARTNER IN EINEM SICH<br />

DIVERSIFIZIERENDEN FINANZIERUNGSUMFELD<br />

Immer mehr KMU ziehen Crowdlending<br />

als Alternative zur Hausbank in Betracht.<br />

Die Folge: Das Beratungsmonopol der<br />

Banken könnte zunehmend unterwandert<br />

werden.<br />

Unter den befragten Unternehmen ist die Hausbank noch immer der erste Ansprechpartner bei Finanzierungsentscheidungen. So<br />

nimmt sie bei der Rangfolge der Partner bei Finanzierungsdiskussionen den ersten Platz ein, sowohl bei den Unternehmen, die<br />

eine Finanzierung erhalten haben (54%; Abbildung 15), als auch bei denen, deren Kredite nicht finanziert wurden (64%). Vor allem<br />

unter erfolgreich finanzierten Unternehmen scheint sich Crowdlending aber als alternativer Ansprechpartner etabliert zu haben:<br />

bei diesen nennen 39% der Befragten Crowdlending als ersten Ansprechpartner. In der Summe der ersten zwei Gesprächspartnern<br />

werden Online-Kreditmarktplätze sogar häufiger genannt als die Hausbank (78% vs. 76%). Dies deutet auf eine Nutzung als wichtigste<br />

Finanzierungsalternative hin. Andere Möglichkeiten wie etwa Online-Bankkredite oder Gespräche mit weiteren Offline-<br />

Banken, spielen für die Befragten eine geringere Rolle.<br />

In Verbindung mit der bereits festgestellten Praxis der parallelen Diskussion mit mehreren Finanzierungspartnern (Abbildung<br />

13) erscheint es wahrscheinlich, dass Unternehmen, die einmal im Crowdlending erfolgreich waren, diese Form der Finanzierung<br />

auch in Zukunft in Anspruch nehmen werden. Parallel dazu wird die Hausbank vorerst weiterhin von hoher Relevanz sein, so<br />

dass die Kreditnehmer ihre Auswahlmöglichkeiten diversifizieren. In Verbindung mit der permanenten Verfügbarkeit des<br />

In welcher Reihenfolge wenden Sie sich an die folgenden Geschäftspartner, um eine externe<br />

Finanzierung zu erhalten? (Relative Häufigkeit des genannten Rangs, Prozent)<br />

1 2 >2 Nicht genannt<br />

Ø<br />

Kreditfinanzierung Hausbank<br />

bewilligt<br />

Crowdlending-Anbieter<br />

39%<br />

54%<br />

39%<br />

22%<br />

15%<br />

13%<br />

9%<br />

9%<br />

1.6<br />

1.8<br />

Online-Bank<br />

Andere "Offline"-Bank<br />

Andere Online-Finanzierungsmodelle<br />

(Pfandleihhäuser, Factoring etc.)<br />

13%<br />

13%<br />

2%<br />

0%<br />

46%<br />

41%<br />

39%<br />

46%<br />

48%<br />

52%<br />

0%<br />

0%<br />

3.3<br />

3.3<br />

4.5<br />

Kreditfinanzierung Hausbank<br />

abgelehnt<br />

Crowdlending-Anbieter<br />

12%<br />

54%<br />

22%<br />

34%<br />

14%<br />

16%<br />

32%<br />

16%<br />

1.7<br />

3.0<br />

Online-Bank<br />

8%<br />

18%<br />

28%<br />

46%<br />

2.8<br />

Andere "Offline"-Bank 6% 14% 28%<br />

Andere Online-Finanzierungsmodelle<br />

6% 28%<br />

(Pfandleihhäuser, Factoring etc.)<br />

4%<br />

62%<br />

52%<br />

3.0<br />

3.8<br />

Abbildung 15: Reihenfolge der Gesprächspartner bei der Suche nach einer neuen Finanzierung (n = 104)


CROWDLENDING IN DEUTSCHLAND 20<br />

Welchen Anteil Ihrer derzeitigen<br />

Finanzierung haben/wollten Sie<br />

über Crowdlending decken?<br />

(Anteil der Befragten, n = 89)<br />

Über Crowdlending<br />

40%<br />

61%<br />

Andere Finanzierung<br />

Abbildung 16: Anteil Crowdlending<br />

an der Gesamtfinanzierung<br />

Crowdlending-Angebots über das Internet könnte es dazu kommen, dass es für Unternehmen zunehmend üblich wird, ein zusätzliches<br />

Angebot der Kreditmarktplätze einzuholen. Dieses Diversifizierungsverhalten könnte Hausbanken unter Druck setzen und<br />

deren bisheriges Beratungsmonopol unterwandern.<br />

Die zunehmende Bedeutung von Crowdlending zeigt sich auch beim Anteil dieser Form an der derzeitigen oder geplanten<br />

Finanzierung der Teilnehmer. Im Schnitt wurden 40% des Finanzierungsvolumens über Crowdlending gedeckt (Abbildung 16).<br />

Zwar ist die Zahl im Durchschnitt aller KMU deutlich geringer einzuschätzen, da an der Umfrage nur Unternehmen teilgenommen<br />

haben, die zumindest einen Teil ihrer Finanzierung über Crowdlending gedeckt haben oder dies vorhatten. Für diese Gruppe der<br />

KMU stellt Crowdlending allerdings eine bedeutende Finanzierungsalternative dar.<br />

Diese Suche nach anderen Optionen zur Kapitalbeschaffung unter den Umfrageteilnehmern zeigt sich auch bei der Frage nach<br />

bereits genutzten Finanzierungsinstrumenten. Zwar nutzt die Mehrheit der Befragten Kredite zur Finanzierung (Bankkredite: 72%,<br />

Gesellschaftsdarlehen: 51%, Kredite aus dem Verwandten- und Bekanntenkreis: 35%), aber 22% der Teilnehmer gebrauchen bereits<br />

Crowdlending und 11% andere Online-Kreditformen. Auch liegt der Anteil der Nutzung von Bankkrediten zur Finanzierung<br />

unter den Befragten niedriger als im Schnitt der deutschen KMU (72% vs. 95%, Statistisches Bundesamt, 2010, S. 16), analog zur<br />

bereits oben diskutierten größeren Offenheit zu Gesprächen mit mehreren möglichen Kreditgebern.<br />

Welche mittel- und langfristigen externen Finanzierungsformen nutzt Ihr<br />

Unternehmen bereits?<br />

(Prozent der Befragten, n = 104)<br />

Bankkredite<br />

72<br />

Gesellschaftsdarlehen<br />

51<br />

Kredite von Freunden, Familie und Bekannten<br />

35<br />

Online Peer-to-Peer / Crowdlending<br />

22<br />

Online-Kredite<br />

(Pfandleihhäuser, Factoring etc.)<br />

11<br />

Andere internetbasierte Finanzierung<br />

2<br />

Sonstige<br />

15<br />

Abbildung 17: bestehende Finanzierungsformen


CROWDLENDING IN DEUTSCHLAND 21<br />

Auch einer Weiterempfehlung und einem zukünftigen Gebrauch stehen die befragten Unternehmen positiv gegenüber. 78%<br />

der Unternehmen, die einen Kredit erhalten haben, würden Crowdlending über Funding Circle Deutschland Freunden,<br />

Familienmitgliedern oder Geschäftspartnern empfehlen (Abbildung 18). Diese hohen Zustimmungswerte, verbunden mit geringer<br />

Ablehnung, ergeben einen hohen Net Promoter Score von 74. ² Bei denjenigen Teilnehmern, deren Kredit nicht auf der Plattform finanziert<br />

wurde, liegen die Empfehlungswerte offensichtlich deutlich niedriger. Betrachtet man die Wiedernutzungswahrscheinlichkeit<br />

über beide Gruppen zusammen, zeigt sich auch hier ein positives Bild: 54% der Befragten halten eine erneute Nutzung von<br />

Crowdlending für sehr wahrscheinlich.<br />

Insgesamt legt das den Schluss nahe, dass immer mehr KMU Crowdlending als Alternative zur Finanzierung über die Hausbank in<br />

Betracht ziehen. Zwar bleibt die Hausbank weiterhin der erste Ansprechpartner, Unternehmen zeigen aber zunehmend Interesse<br />

an Crowdlending als zusätzliche Möglichkeit.<br />

Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie<br />

dieses Unternehmen einem Freund,<br />

Familienmitglied oder Geschäftspartner<br />

empfehlen würden?<br />

(Prozent der Befragten, n = 86)<br />

Kredit finanziert<br />

Antrag abgelehnt<br />

Wie wahrscheinlich ist es,<br />

dass Sie wieder einen Kredit<br />

bei diesem Unternehmen<br />

beantragen werden?<br />

(Prozent der Befragten, n = 86)<br />

Gesamt<br />

Sehr wahrscheinlich<br />

78<br />

27<br />

54<br />

Neutral<br />

19<br />

51<br />

32<br />

Unwahrscheinlich<br />

2<br />

16<br />

5<br />

Sehr unwahrscheinlich<br />

2<br />

6<br />

10<br />

Net Promoter Score<br />

74<br />

4<br />

Abbildung 18: Weiterempfehlung, Net Promoter Score und Wiedernutzung<br />

² Der Net Promoter Score (Reichheld, 2003) berechnet sich aus dem Anteil derjenigen, die eine Empfehlung sehr wahrscheinlich aussprechen<br />

würden, abzüglich derer, für die das unwahrscheinlich oder sehr unwahrscheinlich ist.


CROWDLENDING IN DEUTSCHLAND 22<br />

7. SCHLUSSBETRACHTUNG<br />

Crowdlending-interessierte Unternehmen suchen eine<br />

flexible, schnelle und einfache Finanzierungsalternative.<br />

Die Hausbank bleibt weiterhin erster Ansprechpartner —<br />

aber die Bedeutung von Crowdlending steigt.<br />

Aus der vorliegenden Untersuchung lassen sich Rückschlüsse über die Zusammensetzung und Motivation von KMU im deutschen<br />

Crowdlending-Markt ziehen. Unternehmen, die eine Finanzierung über „die Crowd“ suchen, unterscheiden sich in ihren wirtschaftlichen<br />

Charakteristika wenig vom deutschen Mittelstandsdurchschnitt. Mit einem Jahresumsatz von weniger als 1 Million Euro,<br />

circa 10 Mitarbeitern und einem Finanzierungsvolumen von weniger als 100.000 Euro sind sie vor allem der Gruppe der kleinen<br />

Unternehmen zuzurechnen, welche die breite Masse des deutschen Mittelstandes ausmacht.<br />

Die Mehrheit der an Crowdlending interessierten Unternehmen eint der Wunsch nach höherem Finanzierungskomfort (Flexibilität,<br />

Geschwindigkeit, Einfachheit), weiterhin schätzt sie eine hohe Prozesstransparenz. Unzufriedenheit mit der eigenen Hausbank<br />

herrscht vor allem hinsichtlich der dort wahrgenommenen Bürokratie, der Finanzierungsgeschwindigkeit und den erforderlichen<br />

Sicherheiten. Hingegen scheinen finanzielle Aspekte, wie niedrigere Zinsen oder Gebühren, für den Wechsel eine untergeordnete<br />

Rolle zu spielen.<br />

Unternehmen nutzen Peer-to-Peer-Kredite hauptsächlich zur Finanzierung ihres laufenden Geschäfts oder zur Expansion.<br />

Während Kreditmarktplätze mitunter auch Unternehmen mit niedrigerer Bonität bedienen, ist nicht zu erkennen, dass gewährte<br />

Darlehen als Rettungsanker oder Residualfinanzierung, etwa bei anderweitig verwehrten Krediten, verwendet werden. Zwar<br />

schätzt die Mehrheit der Teilnehmer das Finanzierungsumfeld als schwierig ein, die Unternehmen selbst geben dies aber nicht als<br />

Wechselgrund an.<br />

Die Hausbank bleibt für die meisten Mittelständler der erste Ansprechpartner bei der Finanzierung. Unter den Studienteilnehmern<br />

ist aber eine gestiegene Bedeutung von Crowdlending als Alternative zu erkennen: Insbesondere auf dem Marktplatz erfolgreiche<br />

Kreditnehmer sehen im Crowdlending einen fast ebenso wichtigen Ansprechpartner wie die Hausbanken, und viele Teilnehmer<br />

äußerten den Wunsch nach Streuung ihrer Finanzierung auch direkt als Motivation.<br />

Aussagen über die zukünftige Entwicklung der Branche sind durch ihre Neuheit und die Abhängigkeit vom gesamtwirtschaftlichen<br />

Finanzierungsumfeld schwierig. Auch ist der Finanzierungsanteil des Crowdlendings an der Gesamtfinanzierung der KMU noch<br />

zu gering, um exakte Voraussagen machen zu können. Drei Erkenntnisse der Umfrage legen aber ein zukünftiges Wachstum der<br />

Branche nahe:<br />

• KMU nehmen die durch das Geschäftsmodell begünstigten Charakteristika des Crowdlendings (vor allem Geschwindigkeit,<br />

Flexibilität, Einfachheit und Transparenz des Prozesses) als vorteilhaft gegenüber der traditionellen Finanzierung über die<br />

Hausbank wahr.<br />

• Vor allem kleine KMU interessieren sich für Crowdlending als Finanzierungsalternative, da sie das Finanzierungsumfeld<br />

als schwierig und die Bedingungen der Hausbanken als zu restriktiv ansehen. Die Gruppe der kleinen Unternehmen macht<br />

unter den KMU mengenmäßig den größten Teil aus.<br />

• Hat ein Unternehmen erstmalig einen Kredit erfolgreich über Kreditmarktplätze finanziert, ist eine Wiedernutzung sehr<br />

wahrscheinlich und Crowdlending-Plattformen ein fast ebenso wichtiger Ansprechpartner wie die Hausbank.<br />

Dass Crowdlending in Deutschland das Kreditvolumen von Märkten wie den USA oder Großbritannien erreicht, kann hier nicht<br />

eindeutig beantwortet werden, erscheint aber zumindest möglich. Zu erwarten ist mit hoher Wahrscheinlichkeit, dass durch das<br />

erwartete Wachstum dieser Finanzierungsalternative zusätzlicher Druck auf Banken als traditionelle Finanzierungspartner der<br />

KMU entstehen wird.


CROWDLENDING IN DEUTSCHLAND 23<br />

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS<br />

AG<br />

EK<br />

Aktiengesellschaft<br />

Eingetragener Kaufmann<br />

GmbH Gesellschaft mit begrenzter Haftung<br />

KG<br />

KMU<br />

KfW<br />

M<br />

NEK<br />

Kommanditgesellschaft<br />

Kleine und mittelständische Unternehmen<br />

Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />

Mittelwert (tiefgestellte Buchstaben geben die Variable an, z. B. M GI<br />

bezeichnet den Mittelwert des jeweiligen Grundes für ein Interesse an<br />

Crowdlending; M W den Mittelwert der Wichtigkeit; M BvsC den Mittelwert<br />

der Leistungsvorteile im Vergleich Bank gegenüber Crowdlending)<br />

Nicht eingetragener Kaufmann


CROWDLENDING IN DEUTSCHLAND 24<br />

ABBILDUNGSVERZEICHNIS<br />

Abbildung 1 (Seite 6):<br />

Abbildung 2 (Seite 8):<br />

Entwicklung des Crowdlendings in Deutschland (Millionen Euro)<br />

Repräsentativität der vorliegenden Studie<br />

Abbildung 3 (Seite 9): Rechtsform und Branche der Kreditnehmer (n = 409)<br />

Abbildung 4 (Seite 10):<br />

Herkunft der Kreditnehmer (als Anteil an der Gesamtanzahl, Vergleich des Anteils der<br />

Gesamtzahl mit dem Anteil nach Kreditvolumen und dem KMU-Anteil des Bundeslandes<br />

an der Gesamtheit in Deutschland<br />

Abbildung 5 (Seite 10): persönlicher Hintergrund der Antragsteller (n = 104)<br />

Abbildung 6 (Seite 11):<br />

Abbildung 7 (Seite 12):<br />

Abbildung 8 (Seite 13):<br />

Abbildung 9 (Seite 13):<br />

Gründe für ein Interesse an Crowdlending<br />

Kriterien bei der Anbieterauswahl und deren wahrgenommene Leistung Bank<br />

vs. Crowdlending (n = 103)<br />

Hindernisse bei der Finanzierung über die Hausbank<br />

Hohe wahrgenommene Prozesstransparenz<br />

Abbildung 10 (Seite 14): Probleme beim Crowdlending<br />

Abbildung 11 (Seite 16): Wahrgenommene Schwierigkeit, eine Finanzierung zu erhalten<br />

Abbildung 12 (Seite 17): Finanzierungsdruck und Nutzung alternativer Quellen (n = 104)<br />

Abbildung 13 (Seite 17): Kontakt zu weiteren Finanzierungsquellen<br />

Abbildung 14 (Seite 18): Kreditverwendung<br />

Abbildung 15 (Seite 19): Reihenfolge der Gesprächspartner bei der Suche nach einer neuen Finanzierung<br />

(n = 104)<br />

Abbildung 16 (Seite 20): Anteil Crowdlending an der Gesamtfinanzierung<br />

Abbildung 17 (Seite 20): bestehende Finanzierungsformen<br />

Abbildung 18 (Seite 21): Weiterempfehlung, Net Promoter Score und Wiedernutzung<br />

TABELLENVERZEICHNIS<br />

Tabelle 1 (Seite 5):<br />

Formen der Unternehmensfinanzierung über Crowdfunding<br />

Tabelle 2 (Seite 7): Zusammensetzung der Stichproben (Stand: November 2015)


CROWDLENDING IN DEUTSCHLAND 25<br />

QUELLENVERZEICHNIS<br />

altfi DATA. (2016a). 2016: A Booming P2P Market for Continental Europe?,<br />

http://www.altfi.com/article/1648_2016_a_booming_p2p_market_for_continental_europe,<br />

letzter Zugriff: 18.01.2016<br />

altfi DATA. (2016b). Growth in Continental Europe P2P Lending Continues to Gather Pace,<br />

http://www.altfi.com/article/1651_growth_in_continental_europe_continues_to_gather_pace,<br />

letzter Zugriff: 18.01.2016.<br />

altfi DATA. (2016c). Liberum AltFi Volume Index Continental Europe,<br />

http://www.altfi.com/data/indices/EURvolume, letzter Zugriff: 18.01.2016.<br />

altfi DATA. (2016d). Details of the Crowdlending Volume in Germany. Daten auf Anfrage an altfi Data<br />

(20.01.2016), die vom Autoren gern auf Anfrage geteilt werden können.<br />

Ausschuss Digitale Agenda des Deutschen Bundestages. (2015). Öffentliches Fachgespräch zum Thema<br />

Digitalisierung der Finanzwirtschaft am Mittwoch, dem 11. November 2015. Stellungnahme von Herrn Karsten<br />

Wenzlaff – Institut für Kommunikation in sozialen Medien,<br />

https://www.bundestag.de/blob/395118/194ab12a0a537936531a9b35eb91d6ec/a-drs-18-24-76-data.pdf,<br />

letzter Zugriff: 18.01.2016.<br />

Auxmoney. (2015). Crowdfunding-Meilenstein: auxmoney vermittelt 150 Mio. Euro in 30.000 Kreditprojekten,<br />

https://www.auxmoney.com/presse/crowdfunding-meilenstein-auxmoney-vermittelt-ueber-150-mioeuro-30-000-kreditprojekten/,<br />

letzter Zugriff: 18.01.2016.<br />

Bankenverband (2015). Positionspapier des Bankenverbands zur Regulierung von FinTech-Unternehmen,<br />

https://bankenverband.de/media/files/2015-05-26_FinTech_Regulierung_Positionspapier_final.pdf,<br />

letzter Zugriff: 18.01.2016.<br />

Deloitte. (2015). Crowdlending – Sturm im Wasserglas oder signifikante Bedrohung für Banken?,<br />

http://www2.deloitte.com/content/dam/Deloitte/de/Documents/financial-services/Crowdlending%20%283%29.<br />

pdf, letzter Zugriff: 18.01.2016.<br />

Kreditanstalt für Wiederaufbau. (2015a). Kredite im Mittelstand: Große Volumen prägen Nachfrage<br />

(KfW Economic Research No. 88).<br />

Kreditanstalt für Wiederaufbau. (2015b). Unternehmensbefragung 2015. Finanzierungssituation besser<br />

denn je – weiterhin strukturelle Probleme bei kleinen und jungen Unternehmen.<br />

Liberum (2015). Direct Lending: Finding value/minimising risk,<br />

http://www.liberum.com/media/69233/Liberum-LendIt-Presentation.pdf, letzter Zugriff: 18.01.2016.<br />

Morgan Stanley. (2015). Can P2P Lending Reinvent Banking?,<br />

http://www.morganstanley.com/ideas/p2p-marketplace-lending, letzter Zugriff: 18.01.2016.<br />

Pierrakis, Y., & Collins, L. (2013). Banking on Each Other: Peer-to-Peer Lending to Businesses:<br />

Evidence from Funding Circle (Nesta Study).<br />

Reichheld, F. F. (2003). The number one you need to grow. Harvard Business Review, 81(12), 46–54.<br />

Statistisches Bundesamt. (2010). Zum Zugang kleiner und mittlerer Unternehmen zu Finanzmitteln. Wiesbaden.<br />

Statistisches Bundesamt. (2014). Die wirtschaftliche Bedeutung kleiner und mittlerer Unternehmen in<br />

Deutschland (Wirtschaft und Statistik). Wiesbaden.<br />

Statistisches Bundesamt. (2016). Auszug aus dem Unternehmensregister-System (URS), Unternehmen<br />

nach Bundesländern, Wirtschaftszweigen und Beschäftigungsgrößenklassen. Wiesbaden.<br />

https://www-genesis.destatis.de/genesis/online/link/tabelleErgebnis/52111-0003, letzter Zugriff: 18.01.2016.<br />

Wardrop, R, Zhang, B., Rau, R., & Gray, M.. (2015). Moving Mainstream. The European Alternative Financing<br />

Benchmarking Report. University of Cambridge and Ernst & Young, http://www.ey.com/Publication/vwLUAssets/<br />

EY-and-university-of-cambridge/$FILE/EY-cambridge-alternative-finance-report.pdf, letzter Zugriff: 18.01.2016.


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

HHL Leipzig Graduate School of Management<br />

Re-Invent Retail Think Tank<br />

Juniorprofessur für Handels- und Multi-Channel Management<br />

Autor:<br />

Jun.-Prof. Dr. Erik Maier<br />

Juniorprofessur für Handels- und Multi-Channel Management<br />

HHL Leipzig Graduate School of Management<br />

Jahnallee 59<br />

04109 Leipzig<br />

T +49 341-9851-884<br />

erik.maier@hhl.de<br />

www.hhl.de/retail<br />

© HHL Leipzig Graduate School of Management, Leipzig (Germany), 2016<br />

The sole responsibility for the content of this study lies with the author. We encourage the use of the material for teaching or<br />

research purposes with reference to the source. The reproduction, copying and distribution of the study for non-commercial<br />

purposes is permitted on condition that the source is clearly indicated. Any commercial use of the document or parts of its content<br />

requires the written consent of the author/s. For further HHL publications see www.hhl.de/publications

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