G\'sungen & G\'spielt 4/2015
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GEBIETSWEIS<br />
Allitz ein Volksmusikwochenende initiiert.<br />
Bald darauf übernahm der Bezirk<br />
Vinschgau die Organisation und<br />
Durchführung dieses Seminars und<br />
konnte in zehn Auflagen stets neue<br />
Kinder, Jugendliche und Erwachsene<br />
mit Volksmusik begeistern und zum<br />
Musizieren anregen. Das Singen in der<br />
jahrhundertealten Stube, das Tanzen<br />
auf den Dielen des urigen Stadels und<br />
das Musizieren in allen Ecken des renovierten<br />
Rimpfhofes bleiben den damaligen<br />
Teilnehmern lebhaft in Erinnerung.<br />
Dieses Volksmusikseminar wurde dann<br />
in den „Vinschger Musiziertagen“ weitergeführt,<br />
neunmal auf der Oberen<br />
Stilfser Alm und aktuell auf dem Glieshof<br />
in Matsch. Besonders für die Jugend<br />
ist es ein Wochenende voll Erleben und<br />
Begegnen und ein Stück Heimat.<br />
Viele Volksmusikseminare haben im<br />
Vinschgau begonnen oder waren lange<br />
hier zu Hause, z.B. die Südtiroler Singtage<br />
in Schlanders, die Alpenländische<br />
Sing- und Musizierwoche auf der Fürstenburg.<br />
Seit beinahe 25 Jahren kommen<br />
Holz- und Blechbläser zum „Wochenendlehrgang<br />
für Weisenbläser“ nach<br />
Schloss Goldrain und seit zehn Jahren<br />
kann man alljährlich beim „Schwegeln<br />
im Vinschgau“ in Mals das Pfeifen<br />
und Trommeln auf Schwegelpfeife und<br />
Schützentrommel lernen. Bereits ein<br />
halbes Dutzend Mal fand in Mals ein<br />
Bau- und Spielkurs für Hakenharfe und<br />
Raffele statt.<br />
Bereits zum zehnten Mal fand in Schluderns<br />
das Offene Passionssingen am<br />
Kalvarienberg mit Ernst Thoma statt, zu<br />
dem ein eigenes Notenheft mit Passionsliedern<br />
erschienen ist. Seit einiger Zeit<br />
finden im ganzen Vinschgau abwechselnd<br />
in verschiedenen Dörfern „Vinschger<br />
Hoangarte“ statt, die gemeinsam<br />
mit dem Südtiroler Volksmusikkreis,<br />
den Volkstanzgruppen der Arge Volkstanz,<br />
den Musikschulen, den Bildungsausschüssen<br />
vor Ort und engagierten<br />
Storchn Musi 2014. v. l. n. r.: Hannes Ortler (Klarinette), Viktoria Gögele (Geige), Gernot Niederfriniger<br />
(Harmonika), Michael Reissner (Schlagzeug), Michaela Schölzhorn (Kontrabass)<br />
Obervinschger Tanzlmusi 2006: v. l. n. r.: Raimund Kapeller (Tuba), Alois Dietl (Posaune),<br />
Elisabeth Trauner (Harmonika), Martin Moriggl (Klarinette), Alois Kuntner (Flügelhorn),<br />
Gernot Niederfriniger (Harfe).<br />
Einzelpersonen organisiert und gestaltet<br />
werden.<br />
Neues Liedgut<br />
Ernst Thoma aus Mals hat durch die Vertonung<br />
der „Korrnrliadr“ von Luis Stefan<br />
Stecher ein eigenes, neues Liedgut<br />
geschaffen, das für viele zum Volkslied<br />
geworden ist. Besondere Instrumente<br />
wieder zum Klingen zu bringen, das hat<br />
sich der Musiklehrer Gernot Niederfriniger<br />
zur Aufgabe gemacht. Mit Martin<br />
Moriggl musiziert er als „Obervinschger<br />
Raffelemusi“; und sie sind mit Raffele<br />
und Gitarre weit herumgekommen und<br />
haben das typische Südtiroler Instrument<br />
in schwungvoller Spielweise bekannt<br />
gemacht.<br />
Neben dem „Singen, Tånzen, Musizieren“<br />
wird im Vinschgau also auch das<br />
„ållm wiedr eppas Nui’s probieren“ sehr<br />
kreativ in die Tat umgesetzt. Für viel<br />
Schwung, Lebendigkeit und Lebensfreude<br />
ist gesorgt.<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong> 29