G\'sungen & G\'spielt 4/2015
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INNSBRUCK – BOZEN 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong><br />
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G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong><br />
BOGNER KLASSIK<br />
G E R M A N Y
TONLEITER<br />
Fotos (3): privat<br />
Ein spannender Volksmusikherbst<br />
geht zu Ende und schön langsam<br />
macht sich allerorts die Vorfreude auf<br />
eine der wohl schönsten Zeiten im Jahreskreis<br />
breit: auf den Advent – mit all<br />
seinen besinnlichen Liedern und Weisen.<br />
Es ist aber auch eine Zeit, in der<br />
viele von uns ganz besonders gefordert<br />
und gefragt sind. Vielleicht gelingt es ja<br />
dem einen oder anderen, es dieses Jahr<br />
ein bisschen ruhiger anzugehen.<br />
Die letzten Monate im volksmusikalischen<br />
Tirol waren allerdings alles andere<br />
als ruhig und geprägt durch die vielen<br />
Veranstaltungen allerorts. Wer beispielsweise<br />
bei „Aufg’horcht in Innsbruck“,<br />
beim ORF-Singtag im Messezelt oder<br />
auch beim 5. Tiroler Volksliedwettbewerb<br />
„A Liadl lassts hearn“ mit dabei<br />
war, kann bestätigen, dass die Volksmusik<br />
in Tirol äußert lebendig ist, pulsiert<br />
und viele Menschen begeistert und beseelt.<br />
Begeistern und beseelen wollen wir euch<br />
auch mit dem bevorstehenden Tiroler<br />
Adventsingen, das heuer unter dem Motto<br />
„Es wird ein Stern aufgehen“ steht.<br />
Wir laden euch alle recht herzlich dazu<br />
ein und wünschen allen Leserinnen und<br />
Lesern unserer Vereinszeitschrift geruhsame<br />
Feiertage, einen guten Rutsch und<br />
vor allem einen angenehmen Start in das<br />
neue Jahr!<br />
Peter Margreiter<br />
Obmann Tiroler Volksmusikverein<br />
as Volk, das im Dunkel lebt,<br />
„Dsieht ein helles Licht; über denen,<br />
die im Land der Finsternis wohnen,<br />
strahlt ein Licht auf.“ (Jes 9,1) Es war<br />
unter anderem diese prophetische Bibelstelle,<br />
die Eva Bruckner und Ernst<br />
Schusser im Jahr 1996 als Inspiration<br />
für jenes Lied diente, mit dem auch<br />
das vorliegende Heft betitelt ist: „Es<br />
wird ein Stern aufgehen“. Unzählige<br />
Plakate, Zeitungstitel und Veranstaltungen<br />
verkünden seither diese Botschaft.<br />
Auch das heurige Tiroler Adventsingen<br />
muss wohl unter einem guten Stern stehen<br />
– wird es doch ebenfalls von dieser<br />
Botschaft begleitet. Grund genug, das<br />
Phänomen des Sterns von Betlehem in<br />
diesem Heft näher zu beleuchten. Vielleicht<br />
entdecken Sie aber auch in einem<br />
der hier abgedruckten Musikstücke<br />
Melodiefragmente des zitierten Liedes<br />
wieder. Das Lied hingegen, das um die<br />
Welt ging – Stille Nacht –, haben wir<br />
zwar nicht abgedruckt, aber wir haben<br />
dessen Hintergrund beleuchtet. Außerdem<br />
geben wir Einblicke in das mit dem<br />
Immateriellen Kulturerbe bedachte Anklöpfeln<br />
im Tiroler Unterland, wir halten<br />
unter anderem Rückschau auf das<br />
Brauchtum im Tiroler Adventsingen und<br />
wir erlauben uns eine Vorschau auf diese<br />
volksmusikalische Großveranstaltung<br />
im heurigen Jahr, die eine Überraschung<br />
bringen wird. Aber lesen Sie selbst darüber<br />
und über vieles mehr im Inneren<br />
des Heftes und genießen Sie die „stillste<br />
Zeit im Jahr“.<br />
Mit dem Advent beginnt im liturgischen<br />
Festkreis ein neues<br />
Kirchenjahr, das für uns Sänger und<br />
Musikanten viele schöne Lieder und<br />
Melodien bereithält. Die ausgewählten<br />
Beiträge, Lieder und Musikstücke dieser<br />
Ausgabe unseres Vereinsmagazins<br />
„G‘sungen & G‘spielt“ laden zum Vertiefen<br />
dieser besonderen Zeit durch Lesen<br />
und Musizieren ein.<br />
Das Jahr <strong>2015</strong> hat für den Tiroler Volksmusikverein<br />
und den Südtiroler Volksmusikkreis<br />
einiges an neuen Aktionen<br />
und Initiativen gebracht, die von den<br />
volksmusikbegeisterten Menschen in<br />
ganz Tirol gerne angenommen wurden.<br />
Das Wieder-selber-Singen und -Musizieren,<br />
das Leben-zum-Klingen-Bringen<br />
zieht sich durch die vielen volksmusikalischen<br />
Angebote wie ein roter<br />
Faden durch.<br />
Vor allem das Singen, das Ausprobieren<br />
und Finden der eigenen Stimme mit ihren<br />
facettenreichen Klangfarben schafft<br />
immer wieder Gemeinschaftserlebnisse,<br />
macht Freu(n)de und fördert zudem die<br />
Gesundheit. Nutzen wir die vielen Gelegenheiten<br />
zum Singen, Musizieren und<br />
Tanzen und bringen wir das Leben zum<br />
Klingen. Auch für das neue Jahr 2016<br />
möge uns allen Gemeinschaft, Freude<br />
und Gesundheit beschieden sein.<br />
Gernot Niederfriniger<br />
Obmann Südtiroler Volksmusikkreis<br />
Yvonne Kathrein<br />
Leiterin des Redaktionsteams<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong> 3
SEITENWEIS<br />
INT´RESSANTERWEIS<br />
5 DAS GEHEIMNIS DES STERNS<br />
8 HEILIGE UND DIE MUSIK<br />
10 DER MANN HINTER DEN KULISSEN<br />
11 ANKLÖPFELN IM TIROLER UNTERLAND<br />
14 STILLE NACHT AM BROADWAY<br />
16 EINE „PASTORELLE AUS GLURNS“<br />
RÜCKSICHT<br />
17 „SING MA A TIROLER LIAD“<br />
18 VOLKSMUSIK – (M)/(S)EIN LEBEN<br />
BILDLWEIS<br />
20 AUFG´HORCHT RÜCKBLENDE<br />
RÜCKSICHT<br />
22 AUFG´HORCHT IN INNSBRUCK<br />
23 A LIADL LASST´S HEARN!<br />
24 OSTTIROLER SING- UND<br />
MUSIZIE RWOCHENENDE<br />
25 RAUSCHENDER KLANG DER OSTTIRO<br />
LER HACKBRETTER<br />
26 ADVENT- UND WEIHNACHTSBRAUCH-<br />
TUM IM TIROLER ADVENTSINGEN<br />
GEBIETSWEIS<br />
28 VOLKSMUSIKLANDSCHAFT VINSCHGAU<br />
STELLT´S ENK VOR<br />
30 TIROLER TRADITIONSLABEL<br />
32 DIE STUALAUSMUSIG<br />
34 DIE GRÖDNER GEIGENMUSIG<br />
35 EVENTKULTUR<br />
KREIZWEIS<br />
36 ZWEI GEDICHTE, NOCH OHNE MELODIE<br />
STÜCKWEIS<br />
38 PASTORELLE AUS GLURNS<br />
40 ZEISLER KRIPPEN WALZER<br />
42 IHR HIRTEN, STEHET ALLE AUF<br />
43 ES WIRD EIN STERN AUFGEHEN<br />
44 NIKOLAUS LIED<br />
PROBEWEIS<br />
45 SEMINARE<br />
MÅNNSBILD<br />
48 BERUF UND BERUFUNG<br />
VORSICHT<br />
52 VERANSTALTUNGEN<br />
57 VOLKSMUSIK IN RADIO UND TV<br />
VEREINSMEIEREI<br />
62 SYSTEMPARTNER <strong>2015</strong>/2016<br />
64 BESTELLBAR<br />
SCHEIBCHENWEIS<br />
65 WEIHNACHTLICHE SAITENMUSIK,<br />
S´ZEITRADL, WEIHNACHTSMESSE<br />
66 DIE THIERSEETALER<br />
IMPRESSUM<br />
G‘sungen & G‘spielt – Mitteilungen des Tiroler Volksmusikvereins und des Südtiroler Volksmusikkreises Herausgeber: Tiroler Volksmusikverein,<br />
ZVR: 742355401, Postfach 807, Gabelsbergerstraße 1, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/39 55 66, E-Mail: tvmv@tiroler-volksmusikverein.at, www.<br />
tiroler-volksmusikverein.at Bürozeiten: MO 14:00 bis 18:00 Uhr Schriftleitung: Yvonne Kathrein, Riedbach 20, 6162 Mutters, E-Mail: yvonne.kathrein@uibk.ac.at<br />
Redaktionsteam: Kathrin Witschnig, Heinz Fechner, Joachim Stecher, Ralph Kapavik, Franz Hermeter, Lisa Thurner Beiträge<br />
aus Südtirol: Südtiroler Volksmusikkreis, Dominikanerplatz 7, 39100 Bozen, Tel.: 0039/0471/970555, Fax 980922, E-Mail: info@volksmusikkreis.<br />
org, www.volksmusikkreis.org Bürozeiten: MO bis FR 08.00 – 12.00 Uhr u. 13.00 – 15.00 Uhr Verlag: rabemedia gmbh, Hohe-Munde-Straße 61,<br />
6100 Seefeld in Tirol Grafische Gestaltung: WerkStadt, Kommunikationsagentur GmbH, Schwabstraße 4, 6170 Zirl, office@werk-stadt.info Druck:<br />
Niederösterreichisches Pressehaus, Druck und Verlagsgesellschaft.m.b.H., 3100 St-Pölten Auflage: 2.200 Stück Redaktionsschluss für das März-<br />
Heft: 16. Jänner 2016. Die Redaktion behält sich Kürzungen und das Redigieren der zugesandten Beiträge vor Titelfoto: Andre Schönherr<br />
Die mit Namen des Verfassers gekennzeichneten Artikel sind nicht unbedingt als Meinung des Herausgebers anzusehen.<br />
Tiroler Volksmusikverein: www.tiroler-volksmusikverein.at | Südtiroler Volksmusikkreis: www.volksmusikkreis.org<br />
4<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong>
INT´RESSANTERWEIS<br />
DAS GEHEIMNIS DES STERNS<br />
Weihnachten ohne den Stern von Bethlehem gibt es nicht,<br />
doch was steckt dahinter<br />
Text: Lisa Thurner<br />
Was wäre Weihnachten ohne Sterne?<br />
Unvorstellbar. Es gibt sie in<br />
allen erdenklichen Varianten: sei es als<br />
Dekoration aus Holz, Glas, Porzellan,<br />
Stoff, Karton oder Metall, die verschiedensten<br />
Keksformen – normal oder mit<br />
Kometenschweif –, der Stern über der<br />
traditionellen Weihnachtskrippe oder<br />
der Stern des Sternenträgers der Heiligen<br />
Drei Könige. In der Weihnachtsgeschichte<br />
ist die Himmelserscheinung<br />
prominent vertreten. Außerdem ist<br />
der Himmelskörper aus einigen Weihnachtsliedern<br />
und -gedichten nicht wegzudenken.<br />
Doch was verbirgt sich hinter<br />
dem Stern? Was haben Theologen und<br />
Astronomen dazu zu sagen?<br />
In so manch einer frei erzählten Weihnachtsgeschichte<br />
folgen nicht nur die<br />
Sterndeuter dem Stern nach Bethlehem,<br />
auch die Hirten auf dem Feld sehen den<br />
Himmelskörper und gehen ihm bis zum<br />
Stall nach. Bei vielen weihnachtlichen<br />
Krippenspielen ist der Stern über der<br />
Krippe zu finden. Allerdings gibt es für<br />
diese Beispiele keine Belege in der Bibel.<br />
Er ist wissenschaftlich gesehen sehr<br />
dürftig beschrieben.<br />
Der biblische Stern<br />
Als Stern von Bethlehem, auch Dreikönigsstern,<br />
Weihnachtsstern oder Stern<br />
der Weisen, wird eine Himmelserscheinung<br />
bezeichnet, die nach dem Matthäusevangelium<br />
Sterndeuter oder Weise<br />
zum Geburtsort Jesu Christi geführt hat.<br />
„Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes<br />
in Bethlehem in Judäa geboren worden<br />
war, kamen Sterndeuter aus dem Osten<br />
nach Jerusalem und fragten: Wo ist der<br />
neugeborene König der Juden? Wir haben<br />
seinen Stern aufgehen sehen und<br />
sind gekommen, um ihm zu huldigen“<br />
(Mat, 2,1-2,2). „Nach diesen Worten des<br />
Stern über Bethlehem,<br />
zeig uns den Weg, führ<br />
uns zur Krippe hin,<br />
zeig, wo sie steht.<br />
Königs machten sie sich auf den Weg.<br />
Und der Stern, den sie hatten aufgehen<br />
sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort,<br />
wo das Kind war; dort blieb er stehen.<br />
Als sie den Stern sahen, wurden sie von<br />
großer Freude erfüllt. Sie gingen in das<br />
Haus und sahen das Kind und Maria,<br />
seine Mutter (Mat, 2,9-2,11).“<br />
Der Stern wird nur bei Matthäus erwähnt.<br />
Bei ihm gibt es keine Hirten und<br />
keine singenden Engel. Jesus wurde<br />
in diesem Evangelium in einem Haus<br />
geboren, nicht in einem Stall. Dafür<br />
werden aber Herodes und der spätere<br />
Kindsmord beschrieben, der mitunter<br />
als Ursache für die Flucht nach Ägypten<br />
gilt. Der Evangelist spricht weder von<br />
Königen, noch nennt er ihre Namen,<br />
noch benutzt er die Zahl Drei, wie es die<br />
spätere Legende der Heiligen Drei Könige<br />
tut.<br />
Im Evangelium nach Lukas findet man<br />
Hirten und Engel. Lukas schildert die<br />
beschwerliche Reise nach Bethlehem<br />
wegen der von Augustus veranlassten<br />
Volkszählung, die Herbergssuche und<br />
die Geburt im Stall. Es steht geschrieben:<br />
„In jener Gegend lagerten Hirten<br />
auf freiem Feld und hielten Nachtwache<br />
bei ihrer Herde. Da trat der Engel des<br />
Herrn zu ihnen und der Glanz des Herrn<br />
umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr,<br />
der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet<br />
euch nicht, denn ich verkünde euch eine<br />
große Freude, die dem ganzen Volk zuteil<br />
werden soll: Heute ist euch in der<br />
Stadt Davids der Retter geboren; er ist<br />
der Messias, der Herr. Und das soll euch<br />
als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind<br />
finden, das, in Windeln gewickelt, in einer<br />
Krippe liegt. Und plötzlich war bei<br />
dem Engel ein großes himmlisches Heer,<br />
das Gott lobte und sprach: Verherrlicht<br />
ist Gott in der Höhe / und auf Erden ist<br />
Friede / bei den Menschen seiner Gnade.<br />
Als die Engel sie verlassen hatten und in<br />
den Himmel zurückgekehrt waren, sagten<br />
die Hirten zueinander: Kommt, wir<br />
gehen nach Bethlehem, um das Ereignis<br />
zu sehen, das uns der Herr verkünden<br />
ließ.“ (Lk 2,8-2,15).<br />
Wenn man die beiden Evangelien getrennt<br />
betrachtet, so fallen einem einige<br />
Ungereimtheiten auf. „Die Mehrheit der<br />
Wissenschaftler geht davon aus, dass<br />
vieles in der Kindheitsgeschichte des<br />
Matthäus erfunden wurde. Er könnte<br />
verschiedene Begebenheiten aus der<br />
früheren Geschichte als Vorlage verwendet<br />
haben. In den ersten zwei Kapiteln<br />
zitiert er vier Prophezeiungen jüdischer<br />
Tradition. In der frühen Kirche<br />
waren Sterndeuter problematisch. Diese<br />
‚Problematik’ der Sterndeuter gilt bei<br />
einigen Wissenschaftlern als Indiz der<br />
Echtheit: Die Christen waren keine Fans<br />
von Astrologen. Sie hätten sie nicht<br />
einfach erfunden“, erzählt Dr. Andrew<br />
Doole von der Theologischen Fakultät<br />
in Innsbruck. In der orthodoxen Kirche<br />
wird der Stern schwarz dargestellt<br />
mit einem Strahl auf Jesus Christus. Für<br />
die Zeugen Jehovas gelten Sterne und<br />
Sterndeuter nach wie vor als Werke des<br />
Satans.<br />
Eine einheitliche Weihnachtsgeschichte<br />
entstand aus der Zusammenführung und<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong> 5
INT´RESSANTERWEIS<br />
Anbetung der Heiligen Drei Könige (Giotto di Bondone, Cappella degli Scrovegni, Padua). Deutlich zu sehen ist ein<br />
kometenähnlicher Stern.<br />
vielfältigen Deutung verschiedener biblischer<br />
Textmotive. Im Christentum und<br />
darüber hinaus werden diese Geschichten<br />
zahlreich rezipiert und dargestellt.<br />
Künstlerische Darstellung<br />
Nicht nur in Geschichten, Gedichten<br />
oder Liedern wird die Geburt Jesu behandelt,<br />
auch Künstler nehmen sich<br />
dieser Thematik an, beispielsweise der<br />
italienische Maler Giotto di Bondone.<br />
Er stellte Augenblicke aus dem Leben<br />
Jesu im Freskenzyklus in der Cappella<br />
degli Scrovegni all’Arena in Padua<br />
dar. Er schuf dieses Werk von 1304 bis<br />
1306. Eine berühmte Szene ist die Anbetung<br />
der Heiligen Drei Könige, in der<br />
ein kometenähnlicher Stern am Himmel<br />
schwebt. Diesen hat er vermutlich gemalt,<br />
weil er selbst Zeuge des Halleyschen<br />
Kometen von 1301 wurde. Giotto<br />
di Bondone ist dafür verantwortlich,<br />
dass die Leute heute noch glauben, ein<br />
Stern mit Kometenschweif gehöre über<br />
die Krippe.<br />
Die Herkunft des Sterns wollte man seit<br />
jeher erklären. Die vielfältigsten Theorien<br />
sind dabei entstanden. In der Antike<br />
und im Mittelalter war die Kometentheorie<br />
sehr beliebt. Allerdings gibt es<br />
mit dem Kometen ein paar Schwierigkeiten.<br />
Die unregelmäßig am Himmel<br />
auftauchenden Kometen gelten als Unglücksboten<br />
– warum sollte ein Komet<br />
plötzlich die ‚Geburt eines Königs’ ankündigen?<br />
Der bekannteste Komet ist<br />
der Halleysche Komet, der für einen<br />
Sonnenumlauf etwa 76 Jahre benötigt.<br />
Als Stern von Bethlehem kommt er also<br />
nicht in Frage, da er 12 v. Chr. aufgetaucht<br />
ist und nicht um Christi Geburt.<br />
Um das exakte Geburtsdatum von Jesus<br />
Christus ranken sich weitere Geschichten.<br />
Wissenschaftler und Theologen sind<br />
sich uneins über Tag und Geburtsjahr.<br />
Eine genaue Deutung des Sterns von<br />
Bethlehem ist deshalb schwierig, weil<br />
es zu dieser Zeit viele himmlische Phänomene<br />
gegeben hat.<br />
Astronomische Erklärungen<br />
Ein perfekter Stern von Bethlehem hätte<br />
auch eine Supernova sein können. Darunter<br />
verstehen Astronomen einen Stern,<br />
der am Ende seiner Entwicklung durch<br />
eine gewaltige Explosion einen großen<br />
Teil seiner Masse verliert oder ganz zerstört<br />
wird. Eine Supernova leuchtet sehr<br />
viel heller als die Sterne in ihrer Umgebung.<br />
Johannes Kepler war lange Zeit<br />
überzeugt, dass es sich beim Stern von<br />
Bethlehem um solch ein Himmelsphä-<br />
6<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong>
INT´RESSANTERWEIS<br />
nomen handeln muss. Allerdings gibt es<br />
aus dieser Zeit keine Aufzeichnungen<br />
über eine Supernova.<br />
„Die heißesten Kandidaten für den Stern<br />
von Bethlehem sind Konjunktionen.<br />
Darunter versteht man ein Naheverhältnis<br />
zwischen zwei Himmelskörpern“,<br />
erklärt Walter Saurer, Professor am<br />
Innsbrucker Institut für Astro- und Teilchenphysik.<br />
Im Zeitraum zwischen 8 v.<br />
Chr. und 1 v. Chr. gab es zwei Konjunktionen,<br />
die als Stern von Bethlehem in<br />
Frage kommen würden. „Informationen<br />
bekommt man aus den Aufzeichnungen<br />
der Assyrer oder Babylonier. Diese haben<br />
den Himmel beobachtet. Die Palästinenser<br />
haben sich nicht für Sternkunde<br />
interessiert“, beschreibt Saurer weiter.<br />
Im Jahr 7 v. Chr. kam es zu einer außerordentlichen<br />
Begegnung von Jupiter<br />
und Saturn am Himmel: Die beiden Planeten<br />
kamen sich sehr nahe (Konjunktion),<br />
und das innerhalb eines Jahres sogar<br />
dreimal. Für die Sterndeuter waren<br />
die Planeten nicht nur Himmelskörper,<br />
sie hatten eine Bedeutung: So stand der<br />
Planet Jupiter, der ‚Königsstern’, für den<br />
höchsten babylonischen Gott ‚Marduk’.<br />
Saturn entsprach dem Gott ‚Kajmanu’<br />
(Kaimun), einem Wandelstern, der mit<br />
dem König Israels in Verbindung gebracht<br />
wurde. Die Planetenkonjunktion<br />
fand im Sternbild Fische statt. Dieses<br />
Sternbild stand in Babylon auch für<br />
das Land Palästina. Daraus entstand die<br />
Interpretation, dass ein neuer König in<br />
Palästina geboren werden muss. Gegen<br />
diese Theorie spricht allerdings, dass es<br />
sich dabei um zwei Planeten handelt,<br />
die zu keinem Zeitpunkt so nahe beieinander<br />
gestanden haben, dass sie wie<br />
ein einziger heller Stern leuchteten. Im<br />
Matthäusevangelium ist aber nur von einem<br />
einzigen hellen Stern die Rede.<br />
Die wahrscheinlichste Erklärung<br />
Eine andere in Frage kommende Konjunktion<br />
ist die im Jahre 3 bzw. 2 v. Chr.<br />
Dort ereigneten sich sechs Ereignisse<br />
hintereinander. Am 12. August 3 v.<br />
Chr. passierte nämlich Venus den Jupiter<br />
im Sternbild des Löwen. Bei dieser<br />
Konjunktion schienen die Planeten mit<br />
bloßem Auge betrachtet fast miteinander<br />
zu verschmelzen. So waren sie als<br />
gemeinsamer Morgenstern in der Dämmerung<br />
zu sehen. Nach diesem Treffen<br />
mit Venus führte der ‚königliche’ Planet<br />
Jupiter seine Oppositionsschleife direkt<br />
oberhalb des Königsterns Regulus aus,<br />
wobei er dreimal in enge Konjunktion<br />
mit dem Hauptstern des Löwen kam.<br />
Am 17. Juni 2 v. Chr. verschmolz die<br />
Venus erneut mit dem Planeten Jupiter.<br />
Diese Konjunktion war ebenfalls<br />
im ganzen Nahen und Mittleren Osten<br />
sichtbar, dieses Mal am Westhimmel in<br />
der Abenddämmerung, während über<br />
dem entgegengesetzten Osthorizont der<br />
Vollmond stand. Zur Zeit des geringsten<br />
Abstandes erschienen die beiden Planeten<br />
für das bloße Auge zu einem Punkt<br />
verschmolzen. Die Annäherung war<br />
zuvor über mehrere Wochen am nächtlichen<br />
Westhimmel zu verfolgen und daher<br />
gut als Wegweiser von Babylon oder<br />
Persien her geeignet. Auch die Symbolik<br />
spricht Bände: Der ‚Königsstern’<br />
Jupiter trifft auf die Fruchtbarkeitsgöttin<br />
Venus. Beide Planeten kommen mit Regulus,<br />
dem hellsten Stern im Sternbild<br />
Löwe, zusammen, dessen lateinischer<br />
Name ‚Kleiner Prinz’ bedeutet.<br />
Diese Theorie verlangt jedoch, das Todesjahr<br />
des Herodes auf einen späteren<br />
Zeitpunkt zu verlegen. Vermutlich ist<br />
Jesus auch gar nicht im Dezember geboren,<br />
sondern irgendwann im Sommer.<br />
Das Weihnachtsfest im Winter hat<br />
seine Wurzeln im römischen Fest ‚Sol<br />
invictus’, der Sonnwendfeier. „Bei der<br />
Christianisierung wurde das ‚Sol invictus’-Fest<br />
als Weihnachten übernommen“,<br />
erklärt Saurer.<br />
Der Stern in der Musik<br />
Es gibt eine ganze Reihe an Weihnachtsliedern,<br />
in denen der Stern von Bethlehem<br />
vorkommt. Josef Rheinberger<br />
(1839-1901) schrieb beispielsweise eine<br />
Weihnachtskantate mit dem Titel ‚Der<br />
Stern von Bethlehem’. Auch Alfred<br />
Böswalds Festliche Intrade ‚Stern über<br />
Bethlehem’ ist bestens für Kirchen-,<br />
Advents- oder Weihnachtskonzerte<br />
geeignet. In unserem Nachbarland<br />
Deutschland zählt Alfred Hans Zollers<br />
Lied ‚Stern über Bethlehem’ zu den<br />
beliebtesten Weihnachts- und Sternsinger-Liedern.<br />
Der Text lautet folgendermaßen:<br />
Stern über Bethlehem, zeig uns den<br />
Weg, führ uns zur Krippe hin, zeig, wo<br />
sie steht. Leuchte du uns voran, bis<br />
wird dort sind, Stern über Bethlehem,<br />
führ uns zum Kind.<br />
Stern über Bethlehem, bleibe nicht<br />
stehn. Du sollst den steilen Pfad vor<br />
uns hergehn. Führ uns zum Stall und zu<br />
Esel und Rind, Stern über Bethlehem<br />
führ uns zum Kind.<br />
Stern über Bethlehem, nun bleibst du<br />
stehn. Und läßt uns alle das Wunder<br />
hier sehn, das da geschehen, was niemand<br />
gedacht, Stern über Bethlehem,<br />
in dieser Nacht.<br />
Stern über Bethlehem, wir sind am<br />
Ziel, denn dieser arme Stall birgt doch<br />
so viel. Du hast uns hergeführt, wir<br />
danken dir. Stern über Bethlehem, wir<br />
bleiben hier.<br />
Stern über Bethlehem, kehrn wir<br />
zurück. Steht doch dein heller Schein<br />
in unsrem Blick, und was uns froh<br />
gemacht, teilen wir aus. Stern über<br />
Bethlehem, schein auch zuhaus.<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong> 7
INT´RESSANTERWEIS<br />
HEILIGE UND DIE MUSIK<br />
Zahlreiche Heilige, die in irgendeiner Art und Weise mit<br />
Musik attribuiert sind, begleiten uns nicht nur im Advent,<br />
sondern das ganze Jahr über.<br />
Text: Burgi Brida<br />
König David mit der Harfe (Miniatur aus dem Egbert-Psalter fol. 20v., 10. Jhdt.)<br />
Der Betrachter religiöser Bilder oder<br />
Statuen in Kirchen und Museen<br />
stellt sich immer wieder die Frage: Wer<br />
ist der dargestellte Heilige? Durch den<br />
Advent begleiten uns mehrere Heilige,<br />
die an ihren Attributen leicht zu erkennen<br />
sind: die Gottesmutter Maria in freudiger<br />
Erwartung, die hl. Barbara mit dem<br />
Turm, Patronin der Bergleute, der hl.<br />
Ambrosius mit dem Bienenkorb, Patron<br />
der Imker, der selige Bischof Hartmann<br />
von Brixen mit Bischofsstab, Kelch oder<br />
Lamm, die hl. Luzia, die Lichtvolle,<br />
mit Märtyrerpalme und Kerzen, die hl.<br />
Ottilia mit den Augen auf einem Teller<br />
wegen ihrer Blindgeburt, der hl. Bischof<br />
Nikolaus mit drei goldenen Kugeln, Patron<br />
der Kinder und Seeleute. Für seine<br />
Heimatpfarre Eggen/Deutschnofen hat<br />
der em. Dompropst Peter Zelger ein Nikolauslied<br />
geschaffen, nach der Melodie<br />
eines Liedes „von den Heiligen Gottes“<br />
aus Klein-Pöchlarn um 1834 (siehe Rubrik<br />
„stückweis“ in dieser Ausgabe).<br />
Bekannte Heilige: Cäcilia und David<br />
Am Cäciliensonntag Ende November<br />
wurden viele verdiente Chorleiter, Musikanten<br />
und Sängerinnen geehrt. Manche<br />
erhielten als Dankeschön für ihren<br />
langjährigen Einsatz eine Statue oder<br />
ein Bild der hl. Cäcilia. Sie ist die bekannteste<br />
unter den Heiligen, die mit<br />
Musikinstrumenten dargestellt sind. Ihr<br />
Attribut, die Orgel, geht auf ein Missverständnis<br />
der Schilderung ihrer Hochzeitsfeierlichkeiten<br />
zurück. Seit Ende<br />
des Mittelalters wird sie als Patronin der<br />
Kirchenmusik verehrt. Ihr Gedenktag ist<br />
der 22. November.<br />
In einem Volkslied heißt es: „Der Adam<br />
hat die Liab aufbracht und der Noe<br />
den Wein, der David das Zitherspielen,<br />
müaßn Tiroler gwesn sein.“ Im Alten<br />
Testament wird Folgendes erzählt: Als<br />
die Bundeslade nach Jerusalem übertragen<br />
wurde, tanzte und sang das ganze<br />
Volk vor dem Herrn und spielte auf<br />
Zithern, Harfen und Pauken, mit Rasseln<br />
und Zimbeln. König David, meist<br />
mit einer Harfe dargestellt, hat den Kult<br />
mit Gesang und Musik im Tempel angeordnet.<br />
Er ging in die Geschichte ein<br />
als Psalmendichter und Musikliebhaber;<br />
von den 150 Psalmen tragen 73 seinen<br />
Namen. Sein Name steht am 29. Dezember<br />
im Kalender.<br />
Mit singenden und musizierenden<br />
Heiligen durchs Jahr<br />
Es gibt noch andere Heilige, die in Zusammenhang<br />
mit der Musik stehen, oft<br />
mit Musikinstrumenten als Kennzeichen.<br />
Dominikus Savio, Lieblingsschüler<br />
des hl. Johannes Bosco, starb 1857 in<br />
Asti und wurde von Pius XII. 1950 zum<br />
Patron der Sängerknaben ernannt. Er<br />
gilt auch als Patron der Bubenjungschar<br />
Österreichs. Sein Festtag ist der 9. März.<br />
Der spanische Franzikanermissionar<br />
Franz von Solano hat als Apostel der<br />
8<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong>
RUBRIK<br />
Indianer in Südamerika mit seinem franziskanischen Frohsinn<br />
erfolgreich gewirkt. Er predigte auf der Straße und unterstützte<br />
seine Worte mit einem Saiteninstrument. Er wurde 1726 heiliggesprochen<br />
und wird geigespielend dargestellt. Sein Gedenktag<br />
ist der 14. Juni.<br />
Der hl. Rainer von Pisa, der nach einem lustigen Jugendleben<br />
Einsiedler wurde, wird dargestellt als Zitherspieler, manchmal,<br />
wie er mit einem Mädchen tanzt. Er lebte im 12. Jahrhundert.<br />
Sein Fest wird am 17. Juni begangen.<br />
Nach der Legende kam der hl. Arnold von Arnoldsweiler in<br />
Nordrhein-Westfalen als Zitherspieler von Griechenland an<br />
den Hof Karls des Großen. Er ist Patron der Zithermacher und<br />
Musiker und wird als Sänger und Musiker dargestellt. Seinen<br />
Gedenktag feiern wir am 18. Juni.<br />
Der hl. Papst Pius X. leitete die Kirche von 1903 bis 1914. Sein<br />
Wirken stand unter dem Wahlspruch „Alles in Christus erneuern“.<br />
Unter anderem reformierte er die Kirchenmusik und stellte<br />
den „gregorianischen Choral“ wieder her. Er wurde 1954 von<br />
Papst Pius XII. heiliggesprochen, und sein Gedenktag auf den<br />
21. August festgelegt.<br />
Nach dem hl. Papst Gregor dem Großen, einem der einflussreichsten<br />
Päpste des ersten Jahrtausends, wurde der „gregorianische<br />
Choral“ benannt, der bis in unsere Zeit den katholischen<br />
Kirchengesang prägte. Sein Fest ist am 3. September.<br />
Papst Leo der Große (10. November) wurde wegen seiner Verdienste<br />
in der Liturgie und im Kirchengesang im 5. Jahrhundert<br />
zum Patron der Musiker erwählt.<br />
Vom hl. Benediktiner Odo von Cluny, einem bedeutenden Reformabt<br />
im 9. Jahrhundert in Frankreich, heißt es: „Er wirkte<br />
als Prediger, Erzähler und Musiker.“ Er steht am 18. November<br />
im Kalender.<br />
Himmlischer Gesang<br />
Im Alten Testament wird die Liturgie des Himmels beschrieben:<br />
Beflügelte Wesen in Engelsgestalt stehen vor Gottes Thron<br />
und preisen den Allerheiligsten. Beim Propheten Jesaja heißt es<br />
(6,2): „Seraphim standen über Ihm. Sie riefen einander zu: Heilig,<br />
heilig, heilig ist der Herr der Heere.“ Dieser Gesang wurde<br />
in die Messfeier übernommen.<br />
Wenn Menschen von Freude und Glück träumen, denken sie<br />
meistens an geselliges Beisammensein bei Musik und Gesang.<br />
Es ist daher naheliegend, dass in der Bibel die Vorstellung von<br />
der Vollendung des Lebens, von Himmel und Seligkeit mit<br />
himmlischen Chören beschrieben wird. Wenn Leute friedlich<br />
singen und musizieren, scheint die Zeit stillzustehen, werden<br />
Sorgen und Ungemach vergessen, und die Augenblicke fühlen<br />
sich an wie ein Stück Himmel.<br />
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„Neues Lied und neuer Marsch“<br />
für die Tiroler Partnerschaft<br />
Florian Pedarnig komponierte anlässlich „30 Jahre Nord-,<br />
Ost-und Südtiroler Gemeindepartnerschaft (1984-2014) -<br />
100 Jahre Erster Weltkrieg (1914-2014)“ ein neues „Gesamttiroler<br />
Heimatlied“ für Männerchor und den Marsch<br />
mit Triogesang für großes Blasorchester „Tiroler Partnerschaft“.<br />
Die CD Aufnahmen wurden eingespielt von Peter Moser<br />
(Zither), Otto Ehrenstrasser (Gitarre), Männerchor Barbian,<br />
Sänger des Kirchenchores Kolsass und der Musikkapelle<br />
Fritzens (Gesamtleitung: Mathias Rauch).<br />
Die Original-Noten erhalten<br />
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Best. Nr. 567<strong>2015</strong> (Marsch)<br />
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INT´RESSANTERWEIS<br />
DER MANN HINTER DEN<br />
KULISSEN<br />
Der Innsbrucker Regisseur<br />
Norbert Mladek zeichnet<br />
heuer für den szenischen<br />
Ablauf des Tiroler Adventsingens<br />
verantwortlich. Wir<br />
haben ihn zum Interview<br />
gebeten.<br />
Text: Yvonne Kathrein | Foto: Marlene Hronek<br />
Herr Mladek, Sie sind freischaffender<br />
Regisseur und Bühnenbildner, waren u. a.<br />
in Brüssel, Paris oder London engagiert.<br />
Sie haben in mehreren Produktionen am<br />
Tiroler Landestheater Regie geführt, waren<br />
bei den Festwochen der Alten Musik<br />
tätig, haben aber daneben auch viele kleinere<br />
Produktionen gemacht. Was macht<br />
den Reiz aus, sich auch abseits des „Mainstreams“<br />
zu bewegen?<br />
Norbert Mladek: Zum einen bieten solche<br />
kleineren Produktionen die Möglichkeit,<br />
besondere Räumlichkeiten bzw. Spielorte<br />
ins Stück zu integrieren. Man hat die<br />
Möglichkeit, Stücke und ihre Darsteller<br />
in einem neuen Kontext zu zeigen. Außerdem<br />
können bewusst gewählte Spielorte<br />
eine spezielle Stimmung erzeugen, die<br />
das Stück unterstützt und welche man im<br />
großen Theater nur sehr schwer erhält.<br />
Beispielsweise haben wir mit Theater<br />
praesent im Archäologischen Museum im<br />
Innsbrucker Atrium Aristophanes „Lysistrata“<br />
gespielt. Die dort ausgestellten<br />
Gipsabgüsse sind bereits ein perfektes<br />
Stimmungs- und Bühnenbild. Zum anderen<br />
sind genau diese Spielorte aber natürlich<br />
oft auch eine Herausforderung, da meistens<br />
keine theatertechnische Ausstattung<br />
vorhanden ist und man sehr viel Improvisieren<br />
muss.<br />
YK: Wie gut, dass Sie durch Ihre Ausbildung<br />
genau wissen, wie man solchen Herausforderungen<br />
begegnet.<br />
NM: Ja, allerdings komme ich eigentlich<br />
aus dem Gesangsfach. Ich habe in Innsbruck<br />
und dann in Rom Gesang studiert.<br />
Im Rahmen dieser Ausbildung wuchs aber<br />
gleichzeitig mein Interesse an der Produktion<br />
von Musiktheater und Schauspiel.<br />
1990 bekam ich dann die Möglichkeit, am<br />
Tiroler Landestheater für einige Produktionen<br />
als Regieassistent zu arbeiten. Darauf<br />
folgte unter Dominique Mentha dann<br />
ein fixes Engagement. In dieser Zeit habe<br />
ich aber auch schon mit Amateuren als<br />
Regisseur gearbeitet, etwa mit der Theatergruppe<br />
Inzing. Nach meinem Regiedebüt<br />
in Inzing habe ich gemerkt: Das ist<br />
das, was ich eigentlich machen will. Nun<br />
arbeite ich schon mehr als 20 Jahre als<br />
freischaffender Regisseur.<br />
YK: Eine spannende, aber sicherlich auch<br />
anstrengende Aufgabe!<br />
NM: Schon, aber eine Arbeit, die mir sehr<br />
viel Freude bereitet und dadurch auch<br />
sehr viel Energie gibt. Außerdem hatte<br />
und habe ich das Glück, mit sehr vielen<br />
interessanten Menschen zu arbeiten und<br />
mit ihnen für Menschen über Menschen zu<br />
„erzählen“, eben Theater zu machen.<br />
YK: Kommen wir zum heurigen Tiroler<br />
Adventsingen. Was kann man dazu schon<br />
verraten?<br />
NM: Bislang wurde das Publikum ja<br />
durch Moderation durch den Abend begleitet.<br />
Das wird diesmal nicht der Fall<br />
sein. Das Publikum soll sich ganz auf das,<br />
was auf der Bühne passiert, einlassen<br />
können, ohne es kommentiert zu bekommen.<br />
Es wird eine Weihnachtsgeschichte<br />
miterleben. Es ist aber keine klassische<br />
Weihnachtsgeschichte. Es ist der Versuch,<br />
diese Geschichte in einer anderen Form<br />
zu erzählen, darstellerisch und musikalisch.<br />
Es geht eigentlich um die Darstellung<br />
eines Lebens, das man im Rückblick<br />
als christliches Leben erkennt, wobei ja<br />
gerade dieses Erkennen Weihnachten ist.<br />
Es wird ein Abend, an dem man die Musik<br />
und die Stimmung genießen kann, aber<br />
es wird auch ein Abend zum Nachdenken.<br />
Jeder kann für sich selbst etwas anderes<br />
mitnehmen, seine Gedanken spielen lassen<br />
und vielleicht einen Blick auf den Grund<br />
des christlichen Lebens werfen.<br />
YK: Werden die ausführenden Gruppen<br />
auch in die Inszenierung miteinbezogen?<br />
NM: Ich möchte nicht zu viel verraten, nur<br />
soviel: Es wird keine rein konzertante Sache<br />
werden. Was ich aber schon verraten<br />
kann: Sylvia Tschörner, die Präsidentin<br />
des P.E.N.-Club Tirol, hat das Stück bearbeitet<br />
und dafür sehr genau recherchiert.<br />
Wenn die Bühne also beispielsweise in<br />
Weiß erscheint, dann steht diese Farbe für<br />
den Schnee, den es zur Zeit Christi Geburt<br />
in Bethlehem tatsächlich auch geben<br />
konnte!<br />
YK: Haben Sie ähnliche Produktionen,<br />
also solche im volksmusikalischen Kontext,<br />
schon gemacht?<br />
NM: Ich habe zwar im Rahmen einer Produktion<br />
an der Musikmittelschule Thüringen<br />
in Vorarlberg mit Kindern schon<br />
ein Weihnachtsspiel in Musicalform produziert,<br />
aber speziell mit Volksmusik ist<br />
das Neuland für mich. Auf jeden Fall ist<br />
es aber eine sehr spannende Sache und<br />
vielleicht ergeben sich daraus in weiterer<br />
Zukunft auch spannende Projekte mit<br />
Volksmusik. Ich würde mich freuen.<br />
10<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong>
INT´RESSANTERWEIS<br />
ANKLÖPFELN IM TIROLER<br />
UNTERLAND<br />
IMMATERIELLES KULTURERBE DER UNESCO<br />
Jede Jahreszeit hat ihren Reiz und ihre Besonderheiten,<br />
auch deshalb, weil sich bis heute unterschiedlichstes<br />
Brauchtum in den verschiedensten Gegenden Tirols erhalten<br />
hat, so etwa das adventliche „Uuklepfin“ im Tiroler<br />
Unterland.<br />
Text: Joch Weißbacher | Fotos: privat<br />
Mir lebfrischen Hirten send all guater Ding.<br />
Mir brauchen nit viel und drum lebn mir so g‘ring.<br />
Mir schlafen’s im Frei’n, habn an Himml zu an Dach<br />
und geahn d’ Schaf a Stuck weiter, aft zottl ma eah nach.<br />
Die Kost is zum Lobn, mir lebn nit in der Noat.<br />
Mir habn Kas, mir habn Milch, mir habn Butter und Broat.<br />
Und lustig is’ gnuag, mir toan `s Faxmachen gern<br />
und wenn’s wöllts, dass ma oans singan, aft lass ma ins hearn.<br />
Und eppas Leut kinna ma gar nit vasteah.<br />
Sie geahn eichi in d’ Stadt und heraußt is’ so schea.<br />
Da greant alls, da bleaht alls und d’ Nacht leichtn d’ Stern<br />
und um oans geht der Munn (Mond) auf, braucht neamb koa Latern.<br />
Dia Stadtleit, dia gscheitn, dia lachn ins aus.<br />
Aber derantswegn machn ins mir gar nix draus.<br />
Mir send so wohl z’friedn, des wuschtn s` nit moan.<br />
Und wenn s` a glei wolltn, mir tauschatn koan.<br />
Mit diesem Lied, das ich vor mehr<br />
als 40 Jahren von meinen Onkeln<br />
bei den jährlich im Advent stattfindenden<br />
Familienfeiern gehört und gelernt<br />
habe, begannen wir, eine Gruppe von<br />
Jugendlichen, um das Jahr 1970 mit<br />
dem Anklöpfeln in Niederau in der<br />
Wildschönau. Hier im Tal war und ist<br />
das Anklöpfeln einer jener adventlichen<br />
Bräuche, die sich durch Jahrhunderte<br />
gehalten haben und bis heute gepflegt<br />
werden. Und das soeben zitierte Lied<br />
ist bis heute unser liebstes Auftrittslied<br />
geblieben – auch oder gerade weil in<br />
den vier Strophen noch keine Rede ist<br />
vom eigentlichen Grund unseres abendlichen<br />
Besuchs: der Verkündigung der<br />
frohen Botschaft, die wir in die Häuser<br />
und Familien tragen. Ausgerechnet wir,<br />
die Hirten, haben ja als Erste von dem<br />
Engel vernommen, was sich im Stall zu<br />
Betlehem ereignet hat. Erst nach und<br />
nach sprudelt die Freude über das Geschehene<br />
und Erlebte aus den Liedern<br />
und Texten und endet in der Verehrung<br />
des Jesukinds in der Krippe.<br />
In Adventstimmung kommen<br />
Waren es später die Antonisinger durch<br />
fast 30 Jahre oder heute der Männerchor<br />
Oberau – immer beginnen die Vorbereitungen,<br />
sobald die ersten Herbstnebel<br />
aufziehen: Der alte Bart wird kontrolliert,<br />
die längst bestellte Lodenhose abgeholt,<br />
zumindest ein neues Lied muss<br />
her und die Zwischentexte werden geschrieben<br />
– nicht selten inspiriert durch<br />
originelle Strophen alter Hirtenlieder.<br />
All das versetzt einen in die Stimmung,<br />
die sich ganz schnell auf die anderen<br />
Sänger überträgt, spätestens wenn wir<br />
uns bei den Anklöpfelproben mit einem<br />
„Halleluja“ begrüßen. Mit jedem<br />
Durchlauf wächst die Sicherheit in den<br />
Liedern, Texten und kurzen Szenen, vor<br />
allem aber die Vorfreude auf den ersten<br />
Auftritt: „Habt’s scho gheart, was uns<br />
der Engl verkündt hat…?“<br />
Das Anklöpfeln wird Immaterielles<br />
Kulturerbe<br />
Vom „Zimmermoaster-Seppö“ Dr. Josef<br />
Riedmann, em. Univ. Prof. für Geschichte<br />
an der Uni Innsbruck, stammt<br />
der folgende Text zur Rechtfertigung<br />
der Aufnahme des Brauches in die UN-<br />
ESCO-Liste. Der Antrag dazu wurde<br />
von den Oberauer Anklöpflern – den<br />
Antonisingern – gestellt, die Entscheidung<br />
über die Eintragung erfolgte am<br />
16. März 2011.<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong> 11
INT´RESSANTERWEIS<br />
Die Anklöpfler in ihrer ersten Besetzung<br />
„Das ‚Anklöpfeln‘ ist in verschiedenen<br />
Ausformungen vor allem im Tiroler Unterinntal<br />
und in den dazu gehörenden<br />
Seitentälern verbreitet. Für die dort lebende<br />
Bevölkerung stellt der Besuch der<br />
traditionell an den Donnerstagen im Advent<br />
in Häusern und Wohnungen auftretenden<br />
Gruppen von Sängern und Sängerinnen<br />
ein wesentliches Element des<br />
vorweihnachtlichen Brauchtums dar.<br />
Die Grundbestandteile des seit vielen<br />
Generationen überlieferten Rituals blieben<br />
bis heute weitgehend unverändert:<br />
die Verkleidung der Mitwirkenden als<br />
Hirten sowie die von ihnen gesungenen,<br />
zumeist instrumental begleiteten Lieder,<br />
deren Texte und Melodien auf eine lange<br />
Tradition zurückblicken und in denen<br />
auf das kommende weihnachtliche Geschehen<br />
Bezug genommen wird.<br />
Reduziert auf das Wesentliche<br />
Das früher offenbar als zentral empfundene<br />
Anliegen einer Spende für<br />
die ‚Anklöpfler‘ (Heischebrauch) tritt<br />
heute mehr und mehr zurück, sofern<br />
die Aktion nicht ausdrücklich zugunsten<br />
einer zumeist karitativen örtlichen<br />
Einrichtung durchgeführt wird. Andere<br />
noch vor einigen Jahrzehnten vorhandene<br />
Elemente, wie etwa die Beteiligung<br />
einer ‚Hexe‘ mit einem Besen,<br />
die auch auf nichtchristliche Wurzeln<br />
des Brauchs hindeuten, sind hingegen<br />
inzwischen fast völlig verschwunden.<br />
Heute konzentriert sich die Botschaft<br />
der „Anklöpfler“ zentral auf das religiöse<br />
Geschehen in der Weihnachtszeit,<br />
insbesondere auf die Geburt Christi in<br />
12<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong>
INT´RESSANTERWEIS<br />
Bethlehem mit der Präsenz der Hirten.<br />
Gerade in den letzten Jahrzehnten hat<br />
das ‚Anklöpfeln‘ im beschriebenen geographischen<br />
Rahmen wieder einen starken<br />
Aufschwung erlebt. Immer mehr<br />
Gruppen, die sich vornehmlich aus<br />
Chören, aber auch aus anderen Gemeinschaften<br />
zusammenfinden, pflegen diese<br />
Tradition, wobei sich durchaus auch<br />
weitere Entwicklungen abzeichnen, wie<br />
beispielsweise die Erweiterung der einzelnen<br />
Lieder zu kleinen Hirtenspielen.<br />
Die drohende Kommerzialisierung des<br />
Brauches, etwa im Rahmen des Tourismus,<br />
hält sich noch in sehr engen Grenzen<br />
– nicht zuletzt aufgrund der Tatsache,<br />
dass das ‚Anklöpfeln‘ in eine ‚stille<br />
Zeit‘ vor dem Beginn der weihnachtlichen<br />
Hochsaison fällt.<br />
Der Brauch als Identitätsstifter<br />
Der alte Brauch entspringt der immer<br />
noch stark religiös geprägten Alltagskultur<br />
der dörflichen Gemeinschaft<br />
und wirkt gleichzeitig identitätsstiftend<br />
auf einer überschaubaren Ebene<br />
des menschlichen Zusammenlebens. In<br />
diesem Sinne stellt das ‚Anklöpfeln‘<br />
ein wesentliches Element des überkommenen,<br />
aber nicht erstarrten kulturellen<br />
Erbes dar, weshalb die Eintragung dieses<br />
Brauches in die nationale Liste des<br />
immateriellen Kulturerbes der UNES-<br />
CO nach Meinung des Unterzeichneten<br />
höchst angebracht ist – als eine Anerkennung<br />
für die Menschen, die diese<br />
Tradition heute pflegen, und zugleich<br />
auch als eine Ermutigung für sie und die<br />
nächsten Generationen, dies weiterhin<br />
zu tun.“<br />
Das Immaterielle Kulturerbe<br />
Zum Immateriellen Kulturerbe zählen Praktiken, Darstellungen, Ausdrucksformen,<br />
Wissen und Fertigkeiten, die Gemeinschaften, Gruppen und gegebenenfalls<br />
Einzelpersonen als Bestandteil ihres Kulturerbes verstehen. Konkret<br />
umfasst das immaterielle Kulturerbe mündlich überlieferte Traditionen und<br />
Ausdrucksformen, darstellende Künste, das Wissen und die Praktiken in<br />
Bezug auf die Natur und das Universum, gesellschaftliche Praktiken, Rituale<br />
und Feste sowie traditionelle Handwerkstechniken.<br />
Derzeit befinden sich 86 Traditionen in dem österreichischen Verzeichnis<br />
und erstmals zwei österreichische Traditionen auf der internationalen „Repräsentativen<br />
Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit“.<br />
Aus Tirol stammen u. a.:<br />
• Bergfeuer Ehrwald<br />
• Blochziehen in Fiss<br />
• Fasnacht Imst - Schemenlaufen<br />
• Fasnacht Nassereith - Schellerlaufen<br />
• Gauderfest in Zell am Ziller<br />
• Heiliggrab-Bruderschaft Pfunds<br />
• Mullen und Matschgern in den MARTHA-Dörfern<br />
• Ötztaler Mundart<br />
• Passionsspiele Erl<br />
• Reither Nikolausspiel<br />
• Sakramentsgarden in Tirol<br />
• Sternsingen im Villgratental (Außervillgraten und Innervillgraten)<br />
• Telfer Schleicherlaufen<br />
• Transhumanz – Schafwandertriebe in den Ötztaler Alpen<br />
• Wissen um die Haselfichte als Klangholz<br />
• Anklöpfeln im Tiroler Unterland<br />
Sogar bis nach New York hat es 1995 die<br />
Wildschönauer Anklöpfler verschlagen!<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong> 13
INT´RESSANTERWEIS<br />
„STILLE NACHT“ AM BROADWAY<br />
Wie das bekannte Weihnachtslied von der Familie Rainer<br />
aus Fügen 1839 nach Amerika getragen wurde<br />
Text: Bernhard Rangger<br />
Die Ur-Rainer, ein Stich aus<br />
dem Jahr 1827 (Museum in der<br />
Widumspfiste, Fügen)<br />
Der Anlass für die Entstehung des<br />
heute in über hundert Sprachen<br />
übersetzten Liedes „Stille Nacht, heilige<br />
Nacht“ war die alte Oberndorfer Orgel<br />
in Salzburg. Sie war im Jahr 1818<br />
– ausgerechnet zu Weihnachten – unbrauchbar<br />
geworden. Ihr Spiel wollten<br />
der Pfarrer Joseph Mohr und der Lehrer<br />
Franz Gruber durch ein improvisiertes<br />
Lied ersetzen. Als dann 1819 der bekannte<br />
Zillertaler Orgelbauer Karl Mauracher<br />
aus Kapfing bei Fügen die Orgel<br />
in Oberndorf reparierte, sang man ihm<br />
das neue Weihnachtslied vor. Mauracher<br />
wäre kein sangesfreudiger Zillertaler<br />
gewesen, hätte er nicht sofort Text und<br />
Melodie des Liedes aufgeschrieben. So<br />
brachte er das Weihnachtslied als Erster<br />
von seinem Entstehungsort ins Zillertal.<br />
Die Familie Mauracher verlegte später<br />
die Orgelwerkstätte nach Salzburg. Karl<br />
Mauracher aber lebt im Gedenken der<br />
Zillertaler nicht so sehr als Orgelbauer,<br />
sondern viel mehr als Überbringer des<br />
Liedes „Stille Nacht“, dessen Schönheit<br />
er als Erster erkannte, weiter.<br />
„Stille Nacht“ für russischen Zar<br />
Im Zillertal begann damals gerade die<br />
große Zeit der Nationalsänger. Die Zillertaler,<br />
die bisher als Händler mit Handschuhen<br />
und Ölen kreuz und quer durch<br />
die deutschen und europäischen Länder<br />
gezogen waren, wurden zu Boten des<br />
Tiroler Liedes und überall ihrer schönen<br />
Stimmen wegen gefeiert. Neben den<br />
Geschwistern Strasser teilte Karl Mauracher<br />
das Lied auch den Sängern der<br />
Familie Rainer mit.<br />
Als im Winter 1822 Kaiser Franz I. von<br />
Österreich und Zar Alexander I. von<br />
Russland im alten Fügener Schloss als<br />
Gäste des Kammerherrn Graf Ludwig<br />
von Dönhoff weilten, sangen die Rainer<br />
das Weihnachtslied auch den Majestäten<br />
vor. Sie hatten sich wegen Angst<br />
und Lampenfieber hinter einem Vorhang<br />
aufgestellt, aber der Zar war von<br />
ihrem Gesang so begeistert, dass er sie<br />
hervorholte und zu einem Besuch nach<br />
Petersburg einlud. Den Zaren sahen die<br />
Rainers nicht mehr, aber nach Russland<br />
kamen sie trotzdem, deshalb liegt die<br />
Vermutung nahe, dass sie es gewesen<br />
sein dürften, die das neue Weihnachtslied<br />
dorthin brachten. Zwar konnte der<br />
Großteil der St. Petersburger den deutschen<br />
Text nicht verstehen, aber da fand<br />
man alsbald einen „Dolmetscher“, der<br />
es ins Russische übersetzte.<br />
14<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong>
INT´RESSANTERWEIS<br />
Zweite Generation der Rainer-Sänger<br />
In deutschen Landen wurde das „neue“<br />
Weihnachtslied ebenfalls verbreitet.<br />
Jedoch dürfte dies dort mehr von den<br />
Geschwistern Strasser als von den Rainern<br />
vorgetragen worden sein. Von den<br />
Rainer-Sängern wurde das Lied aber sicherlich<br />
nach England gebracht. Auch<br />
dort wurde es schon bald in die Landessprache<br />
übersetzt, was sich die „zweite“<br />
Rainer-Partie unter Ludwig Rainer 1839<br />
zunutze machte, als sie das Weihnachtslied<br />
am Weihnachtstag 1839 vor der ausgebrannten<br />
Trinity Church in New York<br />
uraufführte. Die Kirche war damals aufgrund<br />
eines Schneedrucks eingestürzt.<br />
Vor dem Hamilton Monument, direkt an<br />
der Kreuzung der heutigen Wall Street<br />
mit dem Broadway, nahmen sie Aufstellung.<br />
Ludwig Rainer war gerade einmal 18<br />
Jahre alt, als man 1839 in die Neue Welt<br />
nach Amerika aufbrach. Dort wurde das<br />
„Business“ professionell aufgezogen:<br />
Die Rainers hatten einen Tourmanager,<br />
der kleinere Räume mietete. Die Auftritte<br />
wurden über Eintrittsgelder finanziert.<br />
Vier Jahre durch die neue Welt<br />
Weitere Reisen folgten u. a. nach New<br />
Orleans, St. Louis, Pittsburg und Philadelphia.<br />
Im Mai 1843 machten sie<br />
sich auf den Heimweg. Ermutigt durch<br />
die Erfolge in Amerika, stellte Ludwig<br />
Rainer 1851 die Rainer-Gesellschaft zusammen,<br />
der zunächst fünf, später bis zu<br />
fünfzehn Sänger und Musikanten angehörten.<br />
Ihre Reisen führten nach England,<br />
wo sie vor Queen Victoria sangen,<br />
dann weiter nach Schottland und Irland.<br />
In den folgenden Jahren konzentrierten<br />
sich die Rainers auf Italien, Frankreich,<br />
Dänemark, Schweden und Norwegen.<br />
1858 kamen sie nach Russland und blieben<br />
dort zehn Jahre, lediglich unterbrochen<br />
von fünf kurzen Heimataufenthalten,<br />
um neue Mitglieder anzuwerben. Im<br />
Sommer sangen und musizierten sie in<br />
Petersburg, im Winter in Moskau. 1868<br />
kam Ludwig Rainer mit seiner Gruppe<br />
nach Österreich zurück, trat ein halbes<br />
Jahr in Wien auf und reiste dann nach<br />
Ungarn, Siebenbürgen, in die Walachei<br />
und in die Türkei. Des Wanderlebens<br />
müde eröffnete er 1870 am Achensee<br />
das Hotel Seehof, das ihm nun Heimat<br />
war. Kurze Gastspielreisen wurden noch<br />
bis 1884 unternommen, zum Beispiel<br />
1883 nach Bern. Auf der Fahrt zu einer<br />
Hochzeit nach München starb Ludwig<br />
Rainer am 15. Mai 1893 in Kreuth. Wenige<br />
Tage später wurde er in Achenkirch<br />
würdevoll bestattet.<br />
Übersetzungen in alle Kultur sprachen<br />
In dieser Zeit (um 1850) dürften auch<br />
die ersten Textveränderungen an „Stille<br />
Nacht“ vorgenommen worden sein.<br />
Es wird berichtet, dass ein begeisterter<br />
Zuhörer (Friese aus Dresden) das Lied<br />
nach Gehör mitgeschrieben und so nach<br />
Berlin gebracht habe.<br />
Es erschien in verschiedenen Liederbüchern<br />
und wurde bald auch im evangelischen<br />
Norden Deutschlands bekannt. Es<br />
ist nicht nur in alle Kultursprachen der<br />
Welt, sondern auch in eine Reihe afrikanischer<br />
und amerikanischer Eingeborenensprachen<br />
übersetzt worden.<br />
Das Lied wurde schon nach kurzer Zeit<br />
so beliebt, dass es ganzjährig gesungen<br />
werden musste und von den Rainer-Programmen<br />
nicht mehr wegzudenken war.<br />
Die Rainers haben damit den Grundstein<br />
zur Weltverbreitung eines österreichischen<br />
Kulturgutes gelegt. Im Gedenken<br />
daran legte der Heimatverein Fügen<br />
am noch bestehenden Grab von Tirols<br />
berühmtestem Nationalsänger Ludwig<br />
Rainer in Achenkirch einen Ehrenkranz<br />
nieder.<br />
Stille Nacht (Urtext)<br />
g<br />
Stille Nacht, heilige Nacht!<br />
Alles schläft, einsam wacht<br />
nur das traute, heilige Paar.<br />
Holder Knab im lockigen Haar:<br />
Schlafe in himmlischer Ruh!<br />
Schlafe in himmlischer Ruh!<br />
Stille Nacht, heilige Nacht!<br />
Gottes Sohn, o wie lacht<br />
lieb aus deinem göttlichen Mund,<br />
da uns schlägt die rettende Stund:<br />
Jesus, in deiner Geburt!<br />
Jesus, in deiner Geburt!<br />
Stille Nacht, heilige Nacht!<br />
Die der Welt Heil gebracht,<br />
Aus des Himmels goldenen Höhn<br />
Uns der Gnaden Fülle lässt sehn<br />
Jesum in Menschengestalt,<br />
Jesum in Menschengestalt.<br />
Stille Nacht, heilige Nacht!<br />
Wo sich heut alle Macht<br />
Väterliche Liebe ergoss<br />
Und als Bruder huldvoll umschloss.<br />
Jesus die Völker der Welt,<br />
Jesus die Völker der Welt.<br />
Stille Nacht, heilige Nacht!<br />
Lange schon uns bedacht,<br />
Als der Herr vom Grimme befreit<br />
In der Väter urgrauer Zeit.<br />
Aller Welt Schonung verhieß,<br />
Aller Welt Schonung verhieß.<br />
Stille Nacht, heilige Nacht!<br />
Hirten erst kundgemacht,<br />
durch der Engel Alleluja<br />
tönt es laut von Ferne und Nah:<br />
Jesu, der Retter ist da!<br />
Jesu, der Retter ist da!<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong> 15
INT´RESSANTERWEIS<br />
EINE „PASTORELLE AUS GLURNS“<br />
Wie ein handschriftliches Notenblatt für Orgel aus dem 19.<br />
Jahrhundert den Weg in das volksmusikalische Spielgut<br />
heutiger Musiziergruppen findet.<br />
Abdruck aus „Versehen“<br />
Im Anhang dieser Reprintausgabe ist<br />
ein vierseitiges Faltblatt abgedruckt,<br />
eine Orgelstimme für „2 Arien mit 4<br />
Singstimmen, dazu 2 Violinen, 2 Klarinetten,<br />
2 Hörner, Violone und Fagott,<br />
oder Orgel allein“. Neben der Angabe<br />
der Besetzung finden sich auf der Titelseite<br />
zweitaktige Incipits zu den zwei<br />
„Arien“. Die erste „Arie“ steht in D-Dur<br />
im 3/4-Takt (Satzbezeichnung „Andante“),<br />
die zweite „Arie“ in G-Dur in 6/8-<br />
Takt (Satzbezeichnung „Allegretto“).<br />
Nicht schwer zu erkennen ist, dass sich<br />
die Handschrift dieses Faltblattes deutlich<br />
vom Rest des Orgelbuches unterscheidet<br />
und dass dieses Faltblatt sehr<br />
wahrscheinlich aus „Versehen“ mit dem<br />
Orgelbuch aus Welschnofen abgedruckt<br />
wurde.<br />
Text: Gernot Niederfriniger | Foto: privat<br />
Allgemein bekannt in Forschung<br />
und Pflege der Volksmusik sind<br />
die „Pastorellen aus Welschnofen“ in<br />
Südtirol. Karl Horak erhielt 1941 in<br />
Welschnofen den Rest eines alten, handschriftlichen<br />
Orgelbuches, das zahlreiche<br />
Instrumentalstücke für Orgel und<br />
Teile eines lateinischen Messordinariums<br />
sowie Teile eines Requiems enthält.<br />
Karl Horak hat über diese Orgelhandschrift<br />
in seinem Sammelband „Instrumentale<br />
Volksmusik aus Tirol“ (Innsbruck<br />
1985) und in der „Sänger- und<br />
Musikantenzeitung“ berichtet. Musikanten<br />
wie Wolfi Scheck, Sepp Dentinger,<br />
Karl Edelmann, Volker Derschmidt,<br />
u. a. haben Melodien dieser Pastorellen<br />
bearbeitet und herausgegeben. Weiters<br />
gibt es ein Notenheft für Orgel („Pastorellen<br />
aus Welschnofen – Volksfromme<br />
Orgelmusik aus Südtirol“), das Wolfi<br />
Scheck herausgegeben hat. Zugleich mit<br />
diesem Orgelheft erschien in München<br />
1987 durch den Bezirk Oberbayern eine<br />
Der Beginn der Arie No. 2 Allegretto<br />
Reprintausgabe des WelschnofenerOrgelbuches<br />
unter dem Titel „Volksfromme<br />
Musik aus Südtirol“, Pastorellen<br />
aus Welschnofen mit einem Beitrag von<br />
Karl Horak (Quellen und Schriften zur<br />
Volksmusik. Band 3. Redaktion: Ernst<br />
und Margit Schusser).<br />
Nicht aus Welschnofen, sondern aus<br />
Glurns<br />
Tatsächlich stammt dieses Faltblatt aus<br />
der Sammeltätigkeit Karl Horaks in<br />
Glurns im Vinschgau. Karl Horak selbst<br />
verfasste bereits 1979 für die Publikation<br />
„Die süddeutsche-österreichische<br />
Orgelmusik im 17. und 18. Jahrhundert“<br />
einen Artikel mit dem Titel „Dorforganist<br />
und Dorfmusikant“ (Seite 86 - 96).<br />
In diesem Artikel ist deutlich von einer<br />
„Handschrift aus Glurns“ die Rede, zum<br />
Unterschied von anderen Notenbeispielen<br />
aus Oberolang und Welschnofen.<br />
Das Faksimile der „Arie“ Nr. 2 ist als<br />
Beispiel volksmusikalischen Musizierens<br />
im sakralen Raum abgedruckt,<br />
mit dem Hinweis, dass beide „Arien“<br />
bis zum ersten Weltkrieg bei den Rorate-Ämtern<br />
in Glurns gespielt wurden.<br />
Am Beispiel dieses Orgelfaltblattes aus<br />
Glurns zeigt sich wieder, wie wichtig<br />
und inspirierend volksmusikalische<br />
Forschung und musikwissenschaftliche<br />
Publikation von handschriftlichen<br />
Quellen für das heutige Musizieren und<br />
die regionale Volksmusikpflege ist. So<br />
diente die Orgelstimme der „Arie“ Nr.<br />
2 als Vorlage für die Bearbeitung als<br />
„Pastorelle aus Glurns“ und für das gemeinsame<br />
Musizieren in gemischter Besetzung.<br />
Anm.: Dieser Text und die Noten<br />
wurden erstmals im Buch „Musikalische<br />
Volkskultur in Südtirol (3.<br />
Teil). Auf den Spuren der Volksmusiksammler<br />
Karl und Grete Horak im<br />
Vinschgau, Ultental, Passeiertal und<br />
den angrenzenden Tälern und Höhen.<br />
Bezirk Oberbayern, München 2014“<br />
abgedruckt und veröffentlicht.<br />
16<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong>
RÜCKSICHT<br />
„SING MA A TIROLER LIAD“<br />
Die Aktion des Tiroler Volksmusikvereins hat zahlreiche<br />
Sangesfreudige in die Wildschönau gelockt.<br />
Text: Steffi Holaus | Foto: Ralph Kapavik<br />
dem Tiroler Lied zu prägen. In der Wildschönau<br />
kann dies noch gut gelingen, da<br />
viele Jugendliche in Musikkapellen und<br />
ländlichen Vereinen tätig sind.<br />
Nach einigen Telefonaten, Whats-<br />
App-Nachrichten und SMS haben wir<br />
uns im Juni mit 60 begeisterten Sängerinnen<br />
und Sängern zum gemeinsamen<br />
Singen getroffen. Wir, das waren<br />
Kathrin Witschnig, Sabrina Haas, Joch<br />
Weißbacher und ich, Steffi Holaus. Da<br />
ich eine begeisterte Sängerin bin, war<br />
für mich der Abend einfach wunderbar.<br />
Viele Chorleiter, Obleute und eine bunte<br />
Sängerschar aus vielen Teilen Tirols,<br />
ja sogar ein Sänger aus der Steiermark,<br />
fanden den Weg in die Wildschönau.<br />
Gute Noten<br />
Das gibt es zum einen bereits für das<br />
Liederheft, das 20 Tiroler Lieder beinhaltet.<br />
Eine gute Auswahl von Liedern,<br />
vom Tiroler Oberland bis Osttirol, ist im<br />
handlichen Büchlein vertreten und bildet<br />
somit einen musikalischen Fußabdruck<br />
der Tiroler Täler und Landschaften.<br />
Gute Noten gibt es auch für Kathrin,<br />
Sabrina und Joch, die gewohnt ausgezeichnet<br />
die Lieder einspielten und die<br />
Sängerinnen und Sänger wohlklingend<br />
begleiteten. Nicht nur der Volksliederchor<br />
Niederau, auch der Männerchor<br />
Oberau verlegte seine Chorprobe auf<br />
diesen Abend und so unterstützte mich<br />
Joch Weißbacher mit der Einstudierung<br />
der Lieder in seiner professionellen Art.<br />
Gute Noten für alle, die den Weg in die<br />
Wildschönau gefunden haben und durch<br />
ihr Mittun und Mitsingen den Abend zu<br />
einem schönen Erlebnis machten.<br />
Weniger gute Noten<br />
Das gibt es für das Fehlen der Jugend.<br />
Vielleicht war der angesagte Termin ungünstig<br />
oder der Zeitpunkt zu spät am<br />
Abend, dennoch werde ich fest daran arbeiten,<br />
junge Menschen zum Singen von<br />
Volksliedern zu bringen. Deshalb ist es<br />
mein Bedürfnis, in der Schule verstärkt<br />
den Begriff Heimat in Verbindung mit<br />
Fortsetzung im November<br />
Auch außerhalb der Schule fand die<br />
Aktion „Sing ma a Tiroler Liad“ eine<br />
Fortsetzung, weshalb Joch Weißbacher<br />
und ich uns mit interessierten und begeisterten<br />
Sängern am 5. November in<br />
der Antonistube im Tirolerhof in Oberau<br />
ein weiteres Mal trafen. Auch dieser<br />
Abend war ein voller Erfolg, der zum<br />
Weitermachen anspornt. Zudem stehen<br />
sowohl Joch Weißbacher als auch ich im<br />
Rahmen der Aktion „Sing ma a Tiroler<br />
Liad“ für interessierte Kleingruppen als<br />
Liedlehrer zur Verfügung.<br />
Das Singen soll wieder einen besseren<br />
Stellenwert in unserem Alltag erhalten.<br />
Wenn mit Überzeugung und Freude<br />
dieser kostbare Schatz weitervermittelt<br />
wird, bin ich überzeugt, dass unsere Jugend<br />
mit Stolz das Tiroler Liedgut aufnimmt<br />
und auch singt.<br />
Und gute Noten wollen wir doch alle …<br />
die, die lernen, und auch jene, die lehren.<br />
Auch beim bisherigen Höhepunkt der Aktion „Sing ma a Tiroler Liad“ im<br />
Oktoberfestzelt auf der Herbstmesse hat Steffi Holaus als Singlehrerin<br />
fungiert und gemeinsam mit 700 Sangesfreudigen das Zelt zum Klingen<br />
gebracht.<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong> 17
RÜCKSICHT<br />
VOLKSMUSIK – (M)/(S)EIN LEBEN<br />
Es ist das ehrenvolle Verdienst unseres Ehrenobmanns Peter<br />
Reitmeir, seine Passion auch in die Herzen derer getragen<br />
zu haben, die er gelehrt hat.<br />
Text: Roswitha Haselwanter | Foto: Ralph Kapavik<br />
Peter Reitmeir: 40 Jahre lang leitete er die Tiroler Singwoche und war unermüdlich im Dienste<br />
der Volkslied- und Volkmusikpflege tätig.<br />
enn i des Stündle no wüsst“,<br />
„W so haben wir oft und gerne gemeinsam<br />
gesungen. Ja, die Stunde weiß<br />
ich genau, als ich diese Liebschaft mit<br />
der Volksmusik eingegangen bin. Ich<br />
war 1983 eine junge, unerfahrene Chorleiterin,<br />
als mir mein Musikschullehrer<br />
Hans Kirchmair ein Singwochenheft in<br />
die Hand drückte mit der Aufforderung:<br />
„Des sing‘ mit deine Leut, wås do drein<br />
isch, des isch echte Volksmusik mit richtige,<br />
guate Volksmusiksätz‘.“<br />
Seither singe ich Woche für Woche mit<br />
mindestens 20 – 30 Menschen im Chor,<br />
in der kleinen Gruppe, bei Hoangarten<br />
oder in Seniorenheimen etc. Volkslieder,<br />
passend zu allen Lebenslagen,<br />
Stimmungen und Jahreszeiten. Bei den<br />
alljährlichen Chorreisen ins Ausland<br />
wurde uns damit immer besondere Aufmerksamkeit<br />
zuteil. Viele Menschen haben<br />
uns stets um diesen reichen Schatz<br />
an Volksgut beneidet, den wir so ganz<br />
selbstverständlich in Anspruch nehmen<br />
dürfen.<br />
Die Tiroler Singwoche ...<br />
Und damit komme ich zur Singwoche,<br />
denn unser Liedgut stammt größtenteils<br />
aus den Singwochenheften von Professor<br />
Peter Reitmeir. Säuberlich aufgeschrieben,<br />
3-stimmig gesetzt und für<br />
alle frei verwendbar sind diese Lieder<br />
überall und ohne großen Aufwand gut<br />
singbar. Viele Menschen im Alpenraum<br />
kennen sie, einer beginnt, und die anderen<br />
Stimmen finden sich ein. Wir haben<br />
sie mit Inbrunst über Seen hinüber gesungen,<br />
von Berggipfeln, beim Wandern<br />
über Wiesen, wenn Trauriges zu überwinden<br />
war, wenn es zu trösten galt, aus<br />
Dankbarkeit, bei stundenlangen Busfahrten<br />
und wir singen sie unermüdlich<br />
nach jeder Chorprobe.<br />
Die angesprochene Singwoche, das ist<br />
ein paradiesischer Ausnahmezustand,<br />
ein Ort, erfüllt von liebevollen Begegnungen,<br />
Gesten und großer Rücksichtnahme.<br />
Mit 80 – 90 Gleichgesinnten<br />
wird gesungen, getanzt und musiziert.<br />
Das ist eine Woche geprägt von Achtsamkeit,<br />
Hinhören, gemeinsamem<br />
Rhythmus, Takt und Harmonie, mit dem<br />
ehrwürdigen Herrn Direktor, der ungeniert<br />
von der Achtjährigen zum Tanz geführt<br />
wird, mit Kindern, die gemeinsam<br />
und gleichwertig mit der Frau Professor<br />
Musik machen, mit Hausfrauen neben<br />
Bäckermeistern, Lehrern, Ungeschulten<br />
neben Berufsmusikanten … Und ja, da<br />
sind noch die langen Abende und die<br />
kurzen Nächte mit viel Lachen, Witz<br />
und fröhlicher Unterhaltung.<br />
… und Peter Reitmeir!<br />
Dies alles fand 40 Jahre lang unter der<br />
unumstritten kompetenten Leitung von<br />
Professor Peter Reitmeir statt, mit der<br />
Hilfe seiner Frau Helga und diversen<br />
Fachreferenten. Was in diesen Singwochenheften<br />
bzw. in den beiden Büchern,<br />
in denen Professor Peter Reitmeir zum<br />
40-Jahr-Jubiläum sein Werk für langjährige<br />
Mitglieder zusammengefasst hat,<br />
aber in Wahrheit drinnen steckt, das sind<br />
nicht einfach nur Melodien und Texte,<br />
wenn auch von unschätzbarem Wert<br />
(963 sind darin versammelt!), das ist<br />
für viele, viele hundert Menschen wunderbare,<br />
unvergessliche Erinnerung und<br />
das ist ein Lebensinhalt – ja ein ganzes<br />
Leben, Peters Leben.<br />
Lieber Peter, wir können nur danke sagen,<br />
danke für dieses große, unermessliche<br />
Geschenk, das Du uns durch Dein<br />
Lebenswerk gemacht hast, für Deine<br />
Arbeit, für Deine Lieder, die seit vier<br />
Jahrzehnten von unzähligen Menschen<br />
mit großer Begeisterung in die Welt hinausgetragen<br />
werden.<br />
18<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong>
SÜDTIROLER<br />
VOLKSMUSIKKREIS<br />
Vereinigung zur Pflege des Volksliedes und der Volksmusik<br />
Der Südtiroler Volksmusikkreis hat sich die Pflege, Erhaltung und Verbreitung des<br />
Volksmusikgutes zum Ziel gesetzt und ist auf Ihre/Deine Unterstützung angewiesen.<br />
WIE KANN ICH MITGLIED WERDEN? EINFACH ANMELDESCHEIN AUSFÜLLEN UND EINSENDEN AN:<br />
SÜDTIROLER VOLKSMUSIKKREIS<br />
Dominikanerplatz 7, I – 39100 Bozen · Tel. 0471/970 555 · Fax: 0471/ 980 922<br />
E-Mail: info@volksmusikkreis.org · www.volksmusikkreis.org<br />
Der Mitgliedsbeitrag beträgt € 15,– pro Jahr.<br />
Gleichzeitig wird das Mitteilungsheft G´SUNGEN & G´SPIELT vier Mal im Jahr zugesandt.<br />
BEITRITTSERKLÄRUNG<br />
Vorname:<br />
geboren am:<br />
Familienname:<br />
in:<br />
Beruf:<br />
PLZ/Ort:<br />
Straße/Hausnummer:<br />
Ich (wir) spiele(n) folgende Instrumente bzw. singe(n):<br />
Datum/Unterschrift:<br />
ZUWENDUNG VON 5‰ DER EINKOMMENSSTEUER AN EHRENAMTLICHE VEREINE<br />
Auch heuer besteht wiederum die Möglichkeit, die Zuwendung von 5 Promille der Einkommenssteuer selbst<br />
zu bestimmen. Daher freut sich der Vorstand des Südtiroler Volksmusikkreises, wenn jemand bei der Steuererklärung<br />
diesen Anteil dem Verein gutschreiben lässt. Wichtig dabei ist die Angabe der Steuernummer des<br />
Vereines.<br />
Sie lautet: 94002990219<br />
Zusätzlich zur Zuweisung der 5 Promille bleibt die bisherige Regelung aufrecht, 8 Promille für religiöse Institutionen<br />
zu bestimmen. Beide Zuweisungen sind also möglich.<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong> 19
BILDLWEIS<br />
RÜCKBLENDE<br />
VON HEINZ FECHNER
BILDLWEIS
RÜCKSICHT<br />
AUFG‘HORCHT IN INNSBRUCK<br />
„Aufg’horcht in Innsbruck. Volksmusik erobert die Stadt.“<br />
Eine Drohung, die in ihrer Umsetzung nicht für Angst und<br />
Schrecken sorgte, sondern für Frohsinn und Wohlbehagen.<br />
Text: Günther Laimböck | Foto: Ralph Kapavik<br />
Freitag, 23.10.<strong>2015</strong>, 18:00 Uhr: Die<br />
ersten volksmusikalischen Invasoren<br />
und deren Sympathisanten machen sich<br />
mit der Nordkettenbahn auf den Weg zur<br />
Seegrube, die es als Erstes einzunehmen<br />
gilt. In der Bergstation angekommen,<br />
fehlen einem zunächst die Worte: Die<br />
Gegend rund um Innsbruck präsentiert<br />
sich in einer atemberaubenden herbstlichen<br />
Abendstimmung und man hat jetzt<br />
schon das Gefühl, dass dieser Abend ein<br />
ganz besonderer ist. Während man mit<br />
einem Aperitif und Gebäck auf der Veranda<br />
des Restaurants Seegrube verwöhnt<br />
wird, stimmen die Bläser der gramÅrtmusig<br />
auf die bevorstehende volksmusikalische<br />
Eroberung ein.<br />
Übernahme der Alpenlounge<br />
Inzwischen ist es ganz dunkel geworden,<br />
alle Stuben im Restaurant sind mit<br />
einem frohgemuten Publikum gefüllt<br />
Vom Rathausbalkon wurde die Übernahme musikalisch demonstriert.<br />
und pünktlich ab 20:00 Uhr blasen Franz<br />
Posch mit seiner Liabsten-Weis-Partie,<br />
die Seehof Musi, Maultasch und Tiroler<br />
Kas, die Stubaier Freitagsmusig und<br />
die gramÅrtmusig im ganzen Haus zum<br />
Angriff. Binnen weniger Minuten ist die<br />
erfolgreiche volksmusikalische Übernahme<br />
der Alpenlounge geglückt und es<br />
steht einem heiteren und unterhaltsamen<br />
Abend nichts mehr im Wege. Wie im<br />
Flug vergeht die Zeit und um nicht unfreiwillig<br />
auf der Seegrube übernachten<br />
zu müssen, eilen die letzten Invasoren<br />
um 23:30 Uhr in die Gondel, wo noch<br />
bis zur Ankunft in der Talstation musiziert<br />
wird. Ein unvergesslicher volksmusikalischer<br />
Feldzug, den man noch<br />
ausgiebig im Burenwirt in Hötting ausklingen<br />
lässt.<br />
Volksmusik hat Innsbruck erobert!<br />
Samstag, 24.10.<strong>2015</strong>, 11:00 Uhr: Bei<br />
Kaiserwetter erklingen Bläserweisen<br />
vom Stadtturm in der Innsbrucker Altstadt:<br />
Das Flügelhorntrio „Die Glögglan“<br />
aus dem Stubaital bläst zum Generalangriff.<br />
Eine Allianz bestehend aus<br />
26 vornehmlich volksmusikwettbewerb<br />
-erprobten Musik- und Gesangsgruppen<br />
aus Bayern, Salzburg, Niederösterreich,<br />
Südtirol, Steiermark und Tirol versucht<br />
nun an sechs Plätzen, die Innsbrucker<br />
Innenstadt mit ihren musikalischen Beiträgen<br />
zu erobern. Auch das gelingt nach<br />
wenigen Minuten: Da sieht man – die<br />
Einkaufstaschen kurz beiseite stellend<br />
– spontan tanzende, walzerschunkelnde<br />
oder begeistert „Zugabe“ rufende<br />
Passanten. Da sieht man aber auch funkelnde<br />
Musikantenaugen, die das Bad in<br />
der ungewohnt bunten Menge genießen.<br />
Die einzigartige Atmosphäre erreicht<br />
bis zum späten Nachmittag dann ihren<br />
Höhepunkt vor der Annasäule, wo man<br />
schließlich gemeinsam vier Stücke zum<br />
Besten gibt, nachdem zuvor das Rathaus<br />
gekapert und vom Rathausbalkon<br />
verkündet wurde: „Die Volksmusik hat<br />
Innsbruck erobert!“<br />
Das Bierstindl wird eingenommen<br />
Nach dem erfolgreichen Innenstadtfeldzug<br />
macht sich nun der gesamte Tross<br />
in Richtung Wilten auf, um letztlich<br />
auch noch das Kulturgasthaus Bierstindl<br />
einzunehmen. Spätestens um 18:00 Uhr<br />
wird das gesamte Haus zum Klingen gebracht<br />
und auch diese Mission kann als<br />
erfüllt betrachtet werden. Um 20:00 Uhr<br />
findet schließlich im Theatersaal der<br />
Schlussakt mit einem Festabend moderiert<br />
von Traudi Siferlinger vom Bayerischen<br />
Rundfunk und Peter Kostner vom<br />
ORF Tirol statt, wo alle Gruppen noch<br />
einmal die Gelegenheit haben, sich zu<br />
präsentieren. Dass dieser Festabend mit<br />
seinem dreistündigen Programm fast ein<br />
wenig zu viel des Guten war, kann einem<br />
nicht die Freude über zwei wirklich<br />
unvergessliche Tage trüben.<br />
22<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong>
A LIADL<br />
LASST‘S HEARN!<br />
Am 8. November <strong>2015</strong> ging der 5. Tiroler Volksliedwettbewerb<br />
in Innsbruck über die Bühne.<br />
Sophie & Katharina aus Pfalzen/Issing<br />
Text: Yvonne Kathrein | Fotos: Ralph Kapavik<br />
Der heurige Schwerpunkt des Tiroler<br />
Volksmusikvereins und des<br />
Südtiroler Volksmusikkreises – die<br />
Pflege des Tiroler Volksliedes – erfuhr<br />
am Samstag, den 8. November <strong>2015</strong><br />
seinen Höhepunkt: 15 Gesangsgruppen<br />
aus Nord-, Ost- und Südtirol stellten sich<br />
beim 5. Tiroler Volksliedwettbewerb<br />
unter dem Motto „A Liadl lasst’s hearn!“<br />
der Herausforderung, ihre Lieder<br />
einer vierköpfigen Fachjury bestehend<br />
aus Steffi Holaus, Joch Weißbacher, Peter<br />
Reitmeir und Fara Prader zu präsentieren<br />
und den Vortrag bewerten zu lassen.<br />
Da wurden die Alm, der Sommer<br />
und der Herbst besungen, der Bua, das<br />
Madl und die Liab, da waren Gstanzln<br />
zu hören, Lustiges, Nachdenkliches und<br />
Besinnliches erklang: die ganze Palette<br />
weltlicher und geistlicher Volkslieder.<br />
Von der Vielfalt dieser Volkslieder, vor<br />
allem aber von der hohen Qualität, mit<br />
der sie präsentiert wurden, konnte man<br />
sich am Abend dann beim Festabend<br />
überzeugen, der von den fünf mit dem<br />
Prädikat „Ausgezeichnet“ bedachten<br />
Gesangsgruppen gemeinsam mit den<br />
Tiroler Tanzmusikanten bestritten und<br />
von Peter Kostner moderiert wurde. Ein<br />
unvergleichlich kurzweiliger und beseelender<br />
Nachmittag und Abend!<br />
Das Steinacher Duett aus Steinach am Brenner<br />
TEILNEHMENDE GRUPPEN:<br />
D‘Stommtischsänger aus Brandenberg<br />
Afelder Dreigesang<br />
(Wildschönau, Nordtirol)*<br />
D‘Stommtischsänger<br />
(Brandenberg, Nordtirol)*<br />
Die Flaaser Gitschn<br />
(Jenesien/Flaas, Südtirol)<br />
Dreigsang „De Rotweindler“<br />
(Kaltenbach, Nordtirol)<br />
droiStimmig<br />
(Innervillgraten, Osttirol)<br />
G’sang & G’lachter<br />
(Mieders, Nordtirol)<br />
Hausberg Zwoagsong<br />
(Walchsee, Nordtirol)<br />
Hoamatgsong<br />
(Maurach am Achensee, Nordtirol)<br />
Lechtaler Viergesang<br />
(Pfronten, Nordtirol)<br />
Sophie & Katharina<br />
(Pfalzen/Issing, Südtirol)*<br />
Steinacher Duett<br />
(Steinach am Brenner, Nordtirol)*<br />
Vokalensemble Cantilena Tyrolensia<br />
(Völs, Nordtirol)*<br />
Volderberger Baua und Lehra<br />
Zwoagsang<br />
(Volders, Nordtirol)<br />
Voter + Madl-Zwoagsong<br />
(Neustift, Nordtirol)<br />
Zupf & Ziach<br />
(Fulpmes, Nordtirol)<br />
Das Vokalensemble Cantilena Tyrolensia aus Völs<br />
*Ausgezeichnete Gruppen<br />
Der Afelder Dreigesang aus der Wildschönau
RÜCKSICHT<br />
OSTTIROLER SING- UND<br />
MUSIZIERWOCHENENDE <strong>2015</strong> –<br />
EIN VOLLER ERFOLG<br />
An Nachwuchs mangelt es nicht, wie das Gruppenfoto beweist.<br />
Von 4. bis 6. September wurde in den Räumlichkeiten der<br />
Landwirtschaftlichen Lehranstalt Lienz die echte Volksmusik<br />
gepflegt.<br />
Text: Eva Wibmer | Fotos: Michael Warscher, Erna Bodner<br />
Die Arbeitsgruppe Osttirol des Tiroler<br />
Volksmusikvereins lud auch<br />
heuer wieder zum Seminar „Osttiroler<br />
Sing- und Musizierwochenende“ ein.<br />
Mit 110 Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />
war der Kurs mehr als ausgebucht<br />
und die 13 Referenten hatten alle Hände<br />
voll zu tun, ihre Schützlinge zu betreuen.<br />
Musiziert wurde hauptsächlich in<br />
Gruppen, die extra für dieses Seminar<br />
zusammengestellt wurden. Doch auch<br />
bestehende Ensembles konnten mit Hilfe<br />
der Referentinnen und Referenten an<br />
ihren Stücken feilen und neue Literatur<br />
kennenlernen.<br />
Drei Generationen<br />
Besonders auffallend war das freundschaftliche<br />
Miteinander von drei Generationen.<br />
Die zwei jüngsten Teilnehmer/-innen<br />
waren erst sieben Jahre alt,<br />
während die vier ältesten über 70 waren.<br />
Ohne Rücksicht auf Alter oder Herkunft<br />
wurde gemeinsam musiziert, gesungen<br />
und getanzt. Neben den Sängern waren<br />
alle Instrumente von Steirischer Harmonika<br />
über Blasinstrumente bis hin<br />
zu Saiteninstrumenten vertreten. Die<br />
Teilnehmer/-innen und Referent/-innen<br />
stammten zum Großteil aus Osttirol,<br />
doch auch aus den anderen Tiroler Landesteilen<br />
und Oberkärnten. Ein besonderer<br />
Höhepunkt war der Volkstanzabend<br />
am Freitag, bei dem sich alle etwas näher<br />
kennenlernen konnten. Neben dem<br />
Gruppenunterricht wurde auch mit allen<br />
gemeinsam gesungen und musiziert.<br />
Großer Auftritt<br />
Das Ergebnis konnte am Sonntagnachmittag<br />
einer großen Zuhörerschar präsentiert<br />
werden. Nach der feierlichen<br />
Messe in der Herz-Jesu-Kirche, zelebriert<br />
von Vikar Alban Ortner, fand<br />
nämlich der Abschlusshoangascht im<br />
Speisesaal der LLA statt. Man konnte<br />
Früh übt sich …<br />
Julian und Elisa an der Harfe<br />
nur staunen, welche Vielfalt und welche<br />
Qualität an Stücken in dieser kurzen<br />
Zeit von zweieinhalb Tagen herangereift<br />
war. Als krönender Abschluss wurden<br />
zwei Stücke im Gesamtspiel zum Besten<br />
gegeben. An diesem Wochenende<br />
wurden neue Freundschaften geknüpft,<br />
neue Ideen gesponnen und es wurde bewiesen,<br />
dass die echte Volksmusik vielen<br />
Menschen, egal ob alt oder jung, am<br />
Herzen liegt und Freude bereitet.<br />
24<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong>
RÜCKSICHT<br />
RAUSCHENDER KLANG DER<br />
OSTTIROLER HACKBRETTER<br />
Alle zwei Jahre findet am letzten Sonntag im September die<br />
einzigartige Veranstaltung des Iseltaler Hackbrettlertreffens<br />
statt, heuer erstmals im Gemeindesaal in Ainet.<br />
Text: Erna Bodner | Foto: Michael Warscher<br />
Die vorangegangenen 20 Treffen<br />
wurden in vorbildlicher Weise<br />
von der „Sunnseitner Tanzmusik“ und<br />
den „Schlaitner Sängern“ abwechselnd<br />
in Oberlienz und Schlaiten organisiert.<br />
Aufgrund einer Terminkollision der<br />
Schlaitner Sänger wurde die Arbeitsgruppe<br />
Osttirol des Tiroler Volksmusikvereins<br />
gebeten, diese Veranstaltung<br />
weiterzuführen.<br />
Von Osttirol in die angrenzenden<br />
Regionen<br />
Florian Pedarnig gründete vor 40 Jahren<br />
dieses Treffen, um den Hackbrettspielern<br />
der Region die Gelegenheit zu bieten,<br />
gemeinsam zu musizieren und dem<br />
Osttiroler Hackbrett mehr Aufmerksamkeit<br />
zu widmen. Damals war dieses Instrument<br />
fast ausschließlich in Osttirol<br />
verbreitet. Florian Pedarnig ist es zu<br />
verdanken, dass das Osttiroler Hackbrett<br />
heute als ein beliebtes Begleitinstrument<br />
in den Tanzmusikgruppen weit über unsere<br />
Grenzen hinaus Verwendung findet.<br />
Ein einmaliges Klangerlebnis<br />
Beim heurigen Treffen im übervollen<br />
Aineter Gemeindesaal trafen sich Hackbrettspieler<br />
aus Ost-, Nord- und Südtirol,<br />
Kärnten und Bayern, wobei auch<br />
die erfreulich große Anzahl an jungen<br />
Musikanten auffiel. Zu den mitreißenden<br />
Volksmusikstückln der Deferegger<br />
Tanzlmusik und der Schneiderhäusl<br />
Musig aus Innsbruck und Umgebung<br />
musizierten rund 20 Hackbrettler mit<br />
großer Begeisterung und Freude auf<br />
ihren Instrumenten, sodass eine riesige<br />
Klangwolke den Saal erfüllte. Auch einige<br />
Solostücke am Hackbrett wurden<br />
zum Besten gegeben. Erfreulich war die<br />
Mitwirkung von Martha und Kurt Lukasser,<br />
die mit ihren Liedern die Veranstaltung<br />
bereicherten.<br />
Hubert Kobler, dem das Osttiroler<br />
Hackbrett sehr ans Herz gewachsen<br />
ist, informierte die Musikanten und<br />
zahlreichen Zuhörer über Geschichte,<br />
Entstehung und heitere Begebenheiten<br />
rund um dieses Instrument und deren<br />
Erbauer. Mit dem ersten gemeinsamen<br />
Stück „Dem Peter zur Ehr“ von Florian<br />
Pedarnig wurde der bereits verstorbenen<br />
Hackbrettbauer und Hackbrettspieler<br />
gedacht.<br />
Auch Mitglieder des Tiroler Volksmusikvereins<br />
und des Südtiroler Volksmusikkreises<br />
waren beim Hackbrettlertreffen<br />
aktiv dabei. So wurde diese<br />
Veranstaltung zu einem Zeichen, dass<br />
besonders die Volksmusik die Regionen<br />
unserer Heimat eng verbindet.<br />
Jung und Alt traf sich heuer wieder beim 21. Osttiroler Hackbrettlertreffen<br />
und ließ eine einzigartige Klangwolke entstehen.<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong> 25
RÜCKSICHT<br />
ADVENT- UND WEIHNACHTS-<br />
BRAUCHTUM IM TIROLER<br />
ADVENTSINGEN<br />
Das Brauchtum aus den verschiedensten Landesteilen ist<br />
integrativer Bestandteil des Tiroler Adventsingens.<br />
Text: Walter Pichler | Foto: Heinz Fechner<br />
Das Frauentragen, bei dem dieses Bild von Haus zu Haus getragen wird, ist bis heute<br />
lebendige Tradition in der Wildschönau.<br />
sowie die in das Dunkel der Vergessenheit<br />
versinkenden Formen und Inhalte<br />
in die Weihnachtsgeschichte aufzunehmen.<br />
Trotz der zum Teil grellen und lauten<br />
Formen, oder vielleicht sogar wegen<br />
dieser haben wir im Tiroler Adventsingen<br />
versucht, die viel stillere Kehrseite,<br />
die wesentlicherer Inhalt der Zeit vor<br />
der Wintersonnenwende war, erkennen<br />
zu lassen.<br />
„Sehnsucht nach dem Licht“<br />
Dazu zitiere ich aus dem Buch von<br />
Prof. Dr. Hermann Holzmann, dem unermüdlichen<br />
Sammler von mündlichem<br />
Volksgut, Erzählungen und Sagen, dem<br />
einfühlsamen Schilderer des Tiroler<br />
Volkslebens aus „Weihnacht am Tiroler<br />
Bergbauernhof“. Seine Zeugnisse sind<br />
echte Kleinode, in letzter Minute geborgen<br />
und so dem Vergessenwerden entrissen,<br />
wenn sich jemand findet, der sie<br />
weiterträgt:<br />
Durch das Tiroler Adventsingen versucht<br />
der Tiroler Volksmusikverein seit<br />
beinahe 50 Jahren, die Vorweihnachtszeit<br />
und die Vorfreude auf das Weihnachtsfest<br />
in Liedern und Instrumentalmusik<br />
in der ganz eigenständigen Art<br />
der alpenländischen, tirolischen Weise<br />
erleben zu lassen. Die musikalische Tradition<br />
und ihre heutigen Interpretationsformen<br />
durch Musizierende und Singende<br />
aus dem ganzen Land Tirol erklingen<br />
zu lassen, sind erster und unverwechselbarer<br />
Inhalt des Tiroler Adventsingens.<br />
Brauchtum im Wandel<br />
Eng verbunden mit der Musik zu dieser<br />
Zeit ist auch das tirolische Brauchtum<br />
zur Weihnachtszeit. So wie vieles andere<br />
auch hat das vorweihnachtliche und<br />
weihnachtliche Geschehen und Fühlen<br />
in den letzten Jahrzehnten einen radikalen<br />
Wandel erfahren. Brauchtum hat<br />
sich in neuen Erscheinungsformen erhalten<br />
oder ist schlichtweg in Vergessenheit<br />
geraten. Denken wir nur an die<br />
traditionellen Weihnachtsspeisen, so haben<br />
die oft ihre Einmaligkeit durch die<br />
ganzjährige Verfügbarkeit oder durch<br />
einen neuen „Zeitgeschmack“ verloren.<br />
Die sprichwörtlichen Rosinen aus<br />
dem Kuchen sind kaum mehr attraktiv.<br />
Andererseits erleben wir aber ein neues<br />
Wertschätzen der regionalen traditionellen<br />
Speisen, die sogar Eingang in die<br />
gehobene Wirtshauskultur finden. Auch<br />
das Brauchtum, angefangen vom Adventkranz<br />
bis zum Dreikönigssingen, ist<br />
diesen neuen Zeiten unterworfen, erlebt<br />
in neuen Formen ungeahnte Attraktivität<br />
oder verschwindet auch ganz aus dem<br />
Erinnern und Pflegen.<br />
Musik und Brauchtum<br />
Im Tiroler Adventsingen versuchte der<br />
Tiroler Volksmusikverein die musikalische<br />
Komponente lebendig zu halten<br />
und eine Bestandsaufnahme des alten,<br />
noch erhaltenen Brauchtums zu machen<br />
„Weihnacht war ein Fest der Stille und<br />
der Dunkelheit. In der Einsamkeit und<br />
Abgeschiedenheit der Höfe haben die<br />
Geheimnisse dieses Festes das Gemüt<br />
der Bergmenschen besonders stark beeindruckt.<br />
Aus diesem Zwang des Dunkels<br />
heraus erwuchs die Sehnsucht nach<br />
dem Licht. Was ahnen die Menschen<br />
der Gegenwart, wie dunkel das Land<br />
einst sein konnte. Das Brauchtum hat<br />
die Einsamkeit der Berghöfe beherrscht<br />
und überschattet. Heidentum und Christentum<br />
haben darin ihren Niederschlag<br />
gefunden, manchmal in wunderlicher<br />
und wundersamer Vermischung. Diese<br />
hintergründige Welt erweckt das Staunen<br />
des Menschen von heute.“<br />
Um diese Sehnsucht und dieses Staunen<br />
bemühen wir uns auch im Tiroler Adventsingen<br />
<strong>2015</strong>. Gemäß der Prophezeiung<br />
„Es wird ein Stern aufgehen“ führen<br />
die Könige, die Magier und vor allem<br />
die Musik zum Kind, zum Licht.<br />
26<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong>
RUBRIK<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong> 27
GEBIETSWEIS<br />
DIE VOLKSMUSIKLANDSCHAFT<br />
VINSCHGAU<br />
„Singen, Tånzen, Musizieren, ållm wiedr eppas Nui’s<br />
probieren …“<br />
Text: Gernot Niederfriniger | Fotos: Privat, Michael Reissner, Gernot Niederfriniger<br />
„Kapelle Federspiel“, Mals, Hotel Post, Faschingsball 1955: Johann Thanei aus Burgeis, vulgo<br />
„Matscher Hansl“ (Geige), Josef Kofler aus Göflan (Schlagzeug), Alois Federspiel aus Laatsch,<br />
vulgo „Storchn Lois“ (Harmonika), Florin Jörg aus Burgeis, vulgo „Lehrer Jörg“ (Bassgeige).<br />
Der Vinschgau ist eine einmalige<br />
und besondere Natur- und Kulturlandschaft.<br />
Vieles ist an musikalischer<br />
Überlieferung noch erhalten. Es gibt<br />
viele Bräuche rund um den Jahreswechsel<br />
wie das Neujahrssingen mit archaischen<br />
Wunschformeln und speziellen<br />
Melodien in verschiedenen Bergdörfern.<br />
Einige Fasnachtsbräuche mit Umzügen<br />
und musikalischen und tänzerischen<br />
Elementen sind noch sehr lebendig.<br />
Die Anfänge<br />
Der Untertitel dieses Beitrages, ein Zitat<br />
aus einem neu entstandenen Lied von<br />
Angelika Stecher aus Langtaufers, beschreibt<br />
sehr treffend die fruchtbare Arbeit<br />
der Volksmusikpflege im Vinschgau<br />
in den letzten 25 Jahren. Am 6. Dezember<br />
1989 wurde der „Bezirk Vinschgau<br />
des Südtiroler Volksmusikkreises“ aus<br />
der Taufe gehoben und es begannen<br />
eine ganze Reihe von Initiativen, um<br />
aktives Singen, Tanzen und Musizieren<br />
zu fördern. Unter dem ersten Bezirksausschuss<br />
mit Sebastian Kurz, Martin<br />
Moriggl, Christl Valentin, Anna Riedl<br />
und Tali Peer wurden Offene Singen<br />
und Tanzen in Glurns, Schloss Goldrain<br />
und Schlanders organisiert, die von begeisterten<br />
Musikinteressierten vor Ort<br />
sehr gerne angenommen und mitgetragen<br />
wurden. Es folgten beispielgebende<br />
geistliche Veranstaltungen wie Mariensingen<br />
und Adventsingen abwechselnd<br />
in verschiedenen Dörfern wie Tschengls,<br />
Burgeis, Stilfs und Kortsch. Die volksmusikalische<br />
Jugend, die besonders<br />
durch die engagierte Arbeit der Musiklehrer<br />
Martin Moriggl und Ernst Thoma<br />
gefördert wurde, traf sich bei den alljährlichen<br />
Hoangarten u. a. im Gasthaus<br />
Lamm der Familie Steiner in Taufers im<br />
Münstertal. Über 15 Jahre lang war dies<br />
ein besonderer Höhepunkt für geselliges<br />
Singen, Musizieren und Tanzen.<br />
Wegweisend<br />
Der legendäre Alois Federspiel (1905-<br />
1970), vulgo „Storchn Lois“ aus<br />
Laatsch, war über Jahrzehnte der herausragendste<br />
Harmonikaspieler im Vinschgau.<br />
Heute noch ist sein Musizieren<br />
bei den Menschen präsent und in guter<br />
Erinnerung. Der Südtiroler Volksmusikkreis<br />
hat zwei Hefte mit seiner Biografie<br />
und mit Noten aus seinem Spielgut<br />
herausgegeben. Die neugegründete<br />
„Storchn Musi“ mit volksmusikbegeisterten<br />
Musiklehrern spielt seine Stücke<br />
nach und fällt durch die besondere, für<br />
den „Storchn Lois“ und seine „Kapelle<br />
Federspiel“ typische Besetzung mit<br />
Schlagzeug auf.<br />
Frau Tali Peer aus Schluderns war in<br />
besonderer Weise eine Multiplikatorin<br />
für das Singen und Musizieren im Vinschgau:<br />
Als Chorleiterin von mehreren<br />
Kirchenchören und Initiatorin von Flöten-,<br />
Gitarren- und Hackbrettgruppen<br />
gründete sie 1980 den „Vinschger Chor“<br />
und war eine in ganz Tirol bekannte unermüdliche<br />
Volksliedbegeisterte.<br />
Die Möglichkeit zum Erlernen von<br />
Steirischer Harmonika, Zither, Hackbrett<br />
und Harfe an der Musikschule<br />
hat wesentlich zum Aufschwung der<br />
Volksmusik beigetragen. Noch heute<br />
dauert dieser „Boom“ an, das Interesse<br />
am Musizieren lässt nicht nach und die<br />
Wartelisten für Musikschüler werden<br />
immer länger.<br />
Fortbildungen<br />
In den 1990er Jahren wurde von Gerlinde<br />
und Hans Haid am Rimpfhof bei<br />
28<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong>
GEBIETSWEIS<br />
Allitz ein Volksmusikwochenende initiiert.<br />
Bald darauf übernahm der Bezirk<br />
Vinschgau die Organisation und<br />
Durchführung dieses Seminars und<br />
konnte in zehn Auflagen stets neue<br />
Kinder, Jugendliche und Erwachsene<br />
mit Volksmusik begeistern und zum<br />
Musizieren anregen. Das Singen in der<br />
jahrhundertealten Stube, das Tanzen<br />
auf den Dielen des urigen Stadels und<br />
das Musizieren in allen Ecken des renovierten<br />
Rimpfhofes bleiben den damaligen<br />
Teilnehmern lebhaft in Erinnerung.<br />
Dieses Volksmusikseminar wurde dann<br />
in den „Vinschger Musiziertagen“ weitergeführt,<br />
neunmal auf der Oberen<br />
Stilfser Alm und aktuell auf dem Glieshof<br />
in Matsch. Besonders für die Jugend<br />
ist es ein Wochenende voll Erleben und<br />
Begegnen und ein Stück Heimat.<br />
Viele Volksmusikseminare haben im<br />
Vinschgau begonnen oder waren lange<br />
hier zu Hause, z.B. die Südtiroler Singtage<br />
in Schlanders, die Alpenländische<br />
Sing- und Musizierwoche auf der Fürstenburg.<br />
Seit beinahe 25 Jahren kommen<br />
Holz- und Blechbläser zum „Wochenendlehrgang<br />
für Weisenbläser“ nach<br />
Schloss Goldrain und seit zehn Jahren<br />
kann man alljährlich beim „Schwegeln<br />
im Vinschgau“ in Mals das Pfeifen<br />
und Trommeln auf Schwegelpfeife und<br />
Schützentrommel lernen. Bereits ein<br />
halbes Dutzend Mal fand in Mals ein<br />
Bau- und Spielkurs für Hakenharfe und<br />
Raffele statt.<br />
Bereits zum zehnten Mal fand in Schluderns<br />
das Offene Passionssingen am<br />
Kalvarienberg mit Ernst Thoma statt, zu<br />
dem ein eigenes Notenheft mit Passionsliedern<br />
erschienen ist. Seit einiger Zeit<br />
finden im ganzen Vinschgau abwechselnd<br />
in verschiedenen Dörfern „Vinschger<br />
Hoangarte“ statt, die gemeinsam<br />
mit dem Südtiroler Volksmusikkreis,<br />
den Volkstanzgruppen der Arge Volkstanz,<br />
den Musikschulen, den Bildungsausschüssen<br />
vor Ort und engagierten<br />
Storchn Musi 2014. v. l. n. r.: Hannes Ortler (Klarinette), Viktoria Gögele (Geige), Gernot Niederfriniger<br />
(Harmonika), Michael Reissner (Schlagzeug), Michaela Schölzhorn (Kontrabass)<br />
Obervinschger Tanzlmusi 2006: v. l. n. r.: Raimund Kapeller (Tuba), Alois Dietl (Posaune),<br />
Elisabeth Trauner (Harmonika), Martin Moriggl (Klarinette), Alois Kuntner (Flügelhorn),<br />
Gernot Niederfriniger (Harfe).<br />
Einzelpersonen organisiert und gestaltet<br />
werden.<br />
Neues Liedgut<br />
Ernst Thoma aus Mals hat durch die Vertonung<br />
der „Korrnrliadr“ von Luis Stefan<br />
Stecher ein eigenes, neues Liedgut<br />
geschaffen, das für viele zum Volkslied<br />
geworden ist. Besondere Instrumente<br />
wieder zum Klingen zu bringen, das hat<br />
sich der Musiklehrer Gernot Niederfriniger<br />
zur Aufgabe gemacht. Mit Martin<br />
Moriggl musiziert er als „Obervinschger<br />
Raffelemusi“; und sie sind mit Raffele<br />
und Gitarre weit herumgekommen und<br />
haben das typische Südtiroler Instrument<br />
in schwungvoller Spielweise bekannt<br />
gemacht.<br />
Neben dem „Singen, Tånzen, Musizieren“<br />
wird im Vinschgau also auch das<br />
„ållm wiedr eppas Nui’s probieren“ sehr<br />
kreativ in die Tat umgesetzt. Für viel<br />
Schwung, Lebendigkeit und Lebensfreude<br />
ist gesorgt.<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong> 29
STELLT´S ENK VOR<br />
TIROLER<br />
TRADITIONS-<br />
LABEL<br />
Seit fast einem halben Jahrhundert zählt<br />
das Familienunternehmen Tyrolis Music<br />
in Zirl zu den führenden Produktionsfirmen<br />
im deutschsprachigen Raum.<br />
Text: Lisa Thurner | Fotos: Andreas Amplatz<br />
Sabine und Christian Rasinger in ihrem Großraumstudio, das Kapazität und Aufnahmemöglichkeit für über 100 Musiker bietet.<br />
Tiroler Volksmusikgrößen wie Peter<br />
Moser, Otto Ehrenstrasser, Franz<br />
Posch, Florian Pedarnig, Peter Kostner,<br />
Peter Reitmeir oder Siegfried Singer<br />
haben in Zirl bei Tyrolis nicht nur einmal<br />
die Klinke in die Hand genommen.<br />
Namhafte volksmusikalische Gruppen<br />
wie die Tiroler Kirchtagmusig, Franz<br />
Posch & seine Innbrüggler, der Ebbser<br />
Kaiserklang, der Kärntner Viergesang,<br />
die Hippacher Musikanten, die Kitzbüheler<br />
Sänger, die Zillertaler Weisenbläser,<br />
die Innsbrucker Böhmische, die<br />
Hoameligen u. v. m. produzieren beim<br />
Tiroler Familienbetrieb. Echte Volksmusik,<br />
Blasmusik sowie kommerzielle<br />
Volks- und Schlagermusik wird im<br />
Traditionsunternehmen mittlerweile<br />
jahrzehntelang bereits in zweiter Generation<br />
auf höchstem Niveau und mit<br />
großem Erfolg produziert. „Wir wollen<br />
uns zwar nicht steif auf eine Musikrichtung<br />
festlegen, uns ist die echte<br />
Volksmusik aber besonders wichtig.<br />
Sie hat Tradition, genau wie unser Unternehmen“,<br />
sagen der Geschäftsführer<br />
Christian Rasinger und seine Frau Sabine.<br />
Schon zu Gründungszeiten war es<br />
Christians Vater Ing. Helmut Rasinger<br />
sen. ein großes Anliegen, sich nicht nur<br />
auf die erfolgsverwöhnte kommerzielle<br />
Musik zu fokussieren, sondern auch auf<br />
die sogenannten kleinen Musikgruppen<br />
mit traditioneller Musik zu konzentrieren.<br />
„Auch heute noch werden wir<br />
bei keiner dieser Gruppen aus diesem<br />
traditionellen Segment auf Klauseln,<br />
komplizierten Vertragsbindungen oder<br />
Paragraphen bestehen“, versichert der<br />
Firmenchef.<br />
Fast 50 Jahre Qualität und Tradition<br />
Die Eltern des jetzigen Unternehmenschefs<br />
Christian Rasinger, Helmut und<br />
Elsa Rasinger, gründeten 1967 als eine<br />
der ersten im Bereich Volksmusik,<br />
Blasmusik und volkstümliche Musik<br />
den Musikverlag und das Plattenlabel<br />
Tyrolis. „Mein Vater hat alles mit Herzblut<br />
hervorgebracht. Ihm war Tradition<br />
immer schon ein großes Anliegen.“<br />
erzählt Christian. Zu Beginn machte<br />
der Betrieb die größten Umsätze mit<br />
Schallplatten und Musikkassetten, die<br />
im Bereich der volkstümlichen Musik<br />
in den 1970er Jahren das dominierende<br />
Medium waren. Im Laufe der Zeit entwickelte<br />
sich der Familienbetrieb immer<br />
weiter.<br />
In der Plattenfirma kümmern sich heute<br />
rund 20 Fixangestellte sowie zehn freie<br />
Mitarbeiter um die Werbemaßnahmen,<br />
die grafische Gestaltung, den Vertrieb,<br />
die Lagerlogistik und die Aufnahme im<br />
Studio.<br />
Einzigartig ist die Konstellation mit<br />
dem direkt an den Verlag angebauten<br />
4-Sterne-Hotel Tyrolis, die es den Musikern<br />
möglich macht, Verlag, Tonstudio<br />
und Gastronomie der Familie Rasinger<br />
in einem in Anspruch zu nehmen<br />
und den Rundum-Service zu genießen.<br />
30<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong>
STELLT´S ENK VOR<br />
Alles aus einer Hand<br />
Mit der Übernahme der arrivierten Notenverlage<br />
für Blasmusik und Chorliteratur<br />
– dem Tirol Musikverlag und dem<br />
TSS Musikverlag – hat das Unternehmen<br />
mit einem eigenen Notenvertrieb<br />
inkl. Noten-Onlineshop sein Komplettangebot<br />
noch einmal erweitern können.<br />
So können die Künstler einerseits aus<br />
einem großen Repertoire – etwa aus<br />
den Segmenten Blasmusik, Tanzlmusig,<br />
Echte Volksmusik und Chormusik – von<br />
bestehenden Verlagswerken auswählen,<br />
andererseits hat Tyrolis Music durch die<br />
zwei großen Verlage auch viele namhafte<br />
Komponisten aus diesen Bereichen<br />
gewinnen können, die sehr eng mit<br />
dem Unternehmen zusammenarbeiten<br />
und vielen Interpreten eigene Stücke<br />
auf den Leib schneidern. „Angefangen<br />
bei der gemeinsamen Konzipierung<br />
ganz am Anfang einer Produktion bis<br />
hin zu den Aufnahmen und dem Mix in<br />
den Studios in Zirl oder Liechtenstein,<br />
der gemeinsamen Grafikgestaltung und<br />
dem Vertrieb des Produktes bieten wir<br />
ein einzigartiges Gesamtangebot. Eben<br />
alles aus einer Hand und alles unter einem<br />
Dach“, sind Christian und Sabine<br />
Rasinger sichtlich stolz. „Ebenfalls bieten<br />
wir in allen Sparten unsere eigenen<br />
Fachleute, die genau in ihrem Segment<br />
angesehen und rundum bekannt sind,<br />
angefangen bei den Tonmeistern wie<br />
etwa Hans Perkhofer oder Jürgen Brunner<br />
bis hin zu Aufnahmeleitern wie Peter<br />
und Wolfgang Kostner, Peter Moser<br />
oder Mathias Rauch, um nur einige zu<br />
nennen. Mathias Rauch ist überdies fix<br />
als Notenverlagsleiter im Bereich Blasmusik,<br />
Echte Volksmusik und Chormusik<br />
sowie Komposition und Arrangement<br />
angestellt.“ Darauf dürfen die<br />
Rasingers zu Recht stolz sein. Was sie<br />
aber noch unheimlich freut und worauf<br />
sie stolz sind, ist die Jubiläumsaufnahme<br />
von Peter Moser anlässlich seines<br />
80. Geburtstages, auf der er sich mit all<br />
seinen Formationen noch einmal auf<br />
CD verewigt hat. „So etwas bestätigt<br />
uns, dass wir auf dem richtigen Weg<br />
sind“, freut sich Christian.<br />
Tyrolis Music umfasst Notenverlage für Blasund<br />
Chormusik sowie diverse Musikverlage.<br />
Schritt für Schritt zur CD<br />
Eine geplante Produktion beginnt mit<br />
einem ausführlichen Gespräch. Darin<br />
wird unter anderem besprochen, ob<br />
man die Stücke, je nach geographischer<br />
Nähe, im einzigartig großen Studio 1 in<br />
Zirl, in Liechtenstein oder in einem der<br />
Partnerstudios aufnimmt, oder ob eine<br />
Aufnahme in einem Probelokal, in einer<br />
Kirche oder auch bei den Künstlern zu<br />
Hause gewünscht ist. „Wir sind mit unserem<br />
Equipment sehr flexibel“, erklärt<br />
Christian. „Speziell die Künstler der<br />
Echten Volksmusik lieben es, in ihren<br />
vertrauten vier Wänden eine Aufnahme<br />
einzuspielen. Auch große Blaskapellen<br />
bevorzugen oft ihre Aufnahmen im vertrauten<br />
Probelokal. Dafür sind wir bestens<br />
gerüstet.“<br />
Der nächste Schritt führt die Musikgruppe<br />
in die Grafikabteilung, wo das<br />
grafische Konzept ausgearbeitet wird.<br />
Die Grafiker gestalten das Layout den<br />
Wünschen der Künstler entsprechend.<br />
Es besteht selbstverständlich auch die<br />
Möglichkeit, dass die Musiker ihre eigenen<br />
grafischen Vorstellungen einbringen.<br />
Immer öfter kommt es auch<br />
vor, dass Künstler eine bereits fertiggestellte<br />
Aufnahme haben. Hier ist dann<br />
nur mehr eine entsprechende Grafik,<br />
Vervielfältigung, Vertrieb und Vermarktung<br />
gewünscht. Auch hierfür<br />
kann Tyrolis Music verschiedene Lösungen<br />
anbieten.<br />
Anschließend gelangt die CD in den<br />
Vertrieb. Der Schwerpunkt des Tyrolis-Musikverlages<br />
liegt im deutschsprachigen<br />
Raum (Österreich, Deutschland,<br />
Schweiz, Südtirol) sowie in den Beneluxländern.<br />
Der Handel wird durch eigene<br />
Vertreter abgedeckt. Parallel dazu<br />
werden die Musikstücke in den Medien<br />
platziert. Die Musik wird im Radio,<br />
Fernsehen und in den Printmedien<br />
eingesetzt. Außerdem bekommen die<br />
Außendienstmitarbeiter entsprechende<br />
Details und Muster, um die Vertriebspartner<br />
ausführlich zu informieren.<br />
Blick in die Zukunft<br />
Die Rasingers planen bis 2017 einen<br />
Neubau ihres Firmengebäudes unweit<br />
vom jetzigen Firmensitz, worin der Musikverlag<br />
mit neuen, modernen Räumlichkeiten<br />
inklusive Notenschauraum<br />
seinen Platz finden wird. Die Augen<br />
des Ehepaars Rasinger funkeln: „Wir<br />
freuen uns schon darauf, unseren Partnern<br />
und Künstlern dann ein Unternehmen<br />
für eine noch bessere und engere<br />
Zusammenarbeit bieten zu können.“<br />
Und natürlich wünschen sich Christian<br />
und Sabine Rasinger, dass sie den Familienbetrieb<br />
gesund und mit großen<br />
Zukunftsvisionen an ihre sich noch in<br />
Ausbildung befindlichen Kinder Matthias<br />
und Eva-Maria übergeben können.<br />
Ein Wunsch, dem man sich nur anschließen<br />
kann!<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong> 31
STELLT´S ENK VOR<br />
DIE STUALAUSMUSIG<br />
Manchmal muss man einfach das tun, wonach das Herz<br />
begehrt: Ungezwungenes Musizieren ohne übertriebenen<br />
Perfektionsgeist ist für fünf Zillertaler Lebenselixier, egal<br />
ob am Stammtisch, in der Kirche oder auf der Festspielbühne.<br />
Text: Gerhard Anker | Foto: Franz Brugger<br />
dem Klarinettisten und etwas Kontrabass<br />
spielenden Florian Wechselberger<br />
aus Schwendau und dem Kontrabassisten<br />
und etwas Gitarre spielenden Peter<br />
Lechner aus Mayrhofen zufriedengeben.<br />
Später stieß zufällig noch der bis<br />
dahin völlig unbekannte Franz Brugger<br />
aus Aschau mit seiner Harfe und Geige<br />
dazu. Die drei Letzteren, das sei der<br />
Vollständigkeit halber noch erwähnt,<br />
sorgen sich beruflich um die Bildung<br />
unserer Kinder an diversen Volks- und<br />
Mittelschulen, sind also Lehrer bzw.<br />
sogar Direktoren! (Und: Florian ist<br />
seit zwei Jahren zusätzlich als staatlich<br />
geprüfter Berg- und Schiführer unterwegs<br />
und hat im letzten Winter gleich<br />
den Weltmeistertitel der Bergführer im<br />
Schifahren gewonnen. Einen richtigen<br />
Weltmeister in der Gruppe: Wer hat das<br />
schon?)<br />
Drunter und drüber!<br />
Die fünf Männer der Stualausmusig: v. l. n. r. Gerhard Anker, Peter Lechner, Franz Gahleitner,<br />
Franz Brugger, Florian Wechselberger (liegend).<br />
Die Anfänge der Stualausmusig gehen<br />
in das Jahr 2001 zurück. Franz<br />
Gahleitner aus Finkenberg, ein schon<br />
damals gefragter und äußerst beliebter<br />
Ziacha-Spieler und Buschauffeur, und<br />
der bis dahin noch nie der Volksmusik<br />
zugewandte Posaunist, etwas Harfe<br />
spielende und gelernte Bildhauer Gerhard<br />
Anker aus Brandberg wollten den<br />
schon lange gehegten Wunsch, irgendwann<br />
einmal gemeinsam zu musizieren,<br />
in die Tat umsetzen, was zuerst einmal<br />
hieß, sich nach geeigneten Mitstreitern<br />
umzusehen. Dies erwies sich allerdings<br />
als äußerst schwieriges Unterfangen,<br />
und so musste man sich schließlich mit<br />
Drunter und drüber<br />
Von Anbeginn an war es uns ein Anliegen,<br />
die Volksmusik unserer Region<br />
möglichst frisch, schneidig und lebendig<br />
zu interpretieren. Wir spielten nie<br />
nach Noten, sondern jeder brachte sich<br />
nach seinem Empfinden, Können und<br />
seiner Tagesverfassung ein. Da konnte<br />
es – und kann es – unter Umständen<br />
manchmal auch „drunter und drüber“<br />
gehen. Daher rührt auch unser Gruppenname<br />
(Stualaus = alter Zillertaler<br />
Dialektausdruck, der eben diesen Zustand<br />
beschreibt).<br />
Wir spielen meist in zwei verschiedenen<br />
Besetzungsvarianten: zum einen spie-<br />
32<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong>
len wir die Stücke der typischen Zillertaler<br />
Geigenmusik-Tradition, zum<br />
anderen in einer Besetzung, in der die<br />
Bläser mehr zur Geltung kommen.<br />
Einen wesentlichen Stellenwert bei<br />
unseren Auftritten hat immer der Gesang.<br />
Vielleicht auch nicht alltäglich<br />
ist die Tatsache, dass es völlig wurst<br />
ist, wenn einer oder auch mehrere<br />
fehlen, die Stualausmusig gibt es als<br />
Alleinunterhalter, in Duo- oder Triobesetzung<br />
bis eben hin zum Quintett.<br />
Am liebsten spielen wir bei Feiern oder<br />
Festen im kleinen Rahmen. In besonderer<br />
Erinnerung sind uns aber auch<br />
Auftritte wie z. B. beim Klingenden<br />
Österreich, einem Kirchenkonzert in<br />
der Wallfahrtskirche von Meschach in<br />
Vorarlberg, beim Steirischen Geigentag,<br />
beim Baden-Württembergischen<br />
Volksmusiktag in Neuhausen, im<br />
Treibhaus Innsbruck oder heuer sogar<br />
im neuen Festspielhaus in Erl. Einzigartig<br />
waren für uns vor einigen Jahren<br />
unsere „Adventschoppen“, für die wir<br />
die Weihnachtsgeschichte vom „Seligen<br />
Bamhackl“ von Kurt Arbeiter zu<br />
einem Theaterstück verarbeiteten und<br />
dann mit großem Erfolg aufführten,<br />
wobei wir alle Schauspielrollen selbst<br />
verkörperten und auch die Musik dazu<br />
spielten.<br />
Durstige Musikanten<br />
An eine Auslandsspielerei, die uns an<br />
einem ersten Adventwochenende bis<br />
nach Marsberg in Norddeutschland<br />
führte, werden wir auch immer gerne<br />
mit Vergnügen zurückdenken – nicht,<br />
weil es etwa ein musikalischer Erfolg<br />
gewesen wäre, sondern weil uns auf<br />
der Hinreise der Durst plagte, wie es<br />
uns vorher noch nie passiert war und<br />
wie es uns hoffentlich auch in Zukunft<br />
nicht mehr passieren wird: Wir<br />
saßen schon einige Stunden im Kleinbus,<br />
den unser Freund und Gönner<br />
Hermann Grubauer, seines Zeichens<br />
Hotelier im Tuxertal, lenkte. Einer<br />
von uns entdeckte auf der hintersten<br />
Sitzbank würzige Kaminwurzen, die<br />
er als Gastgeschenk mitgenommen<br />
hatte. Da wir allesamt Hunger hatten,<br />
begann man heimlich davon zu essen.<br />
Sie schmeckten ausgezeichnet. Dass<br />
es kein Brot dazu gab und auch der<br />
Getränkevorrat schon aufgebraucht<br />
war, störte uns nicht sonderlich, da wir<br />
ohnehin der Meinung waren, bald in<br />
einer Raststätte einkehren zu können,<br />
nicht ahnend, dass wir aufgrund von<br />
heftigen Schneefällen in einen Mega-Stau<br />
geraten und für die kommenden<br />
12 km auf der Autobahn 5 Stunden<br />
brauchen würden … Der Durst<br />
und der Drang, den Kaminwurzengeschmack<br />
im Mund irgendwie wieder<br />
zu neutralisieren, war unbeschreiblich.<br />
Als wir nach vielen Stunden mitten<br />
in der Nacht eine rettende Raststätte<br />
betraten, war für uns das Gefühl,<br />
himmlisch beschenkt zu werden und<br />
dass Weihnachten vor der Tür stand,<br />
vollkommen.<br />
Rare Aufnahmen<br />
Eine im Tonstudio aufgenommene CD<br />
gibt es bis heute von uns keine, und die<br />
wird es auch in Zukunft nicht geben,<br />
da wir glauben, dass unser Spielen,<br />
das von Spontanität und Improvisation<br />
geprägt ist, dafür nicht geeignet<br />
ist. Wir sind aber froh, dass bei der<br />
Feldforschung im Zillertal durch die<br />
ehemalige Mitarbeiterin des Tiroler<br />
Volksliedwerks, unserer geschätzten<br />
Martina Natter, bei diversen Spielereien<br />
einige dokumentierte Liveaufnahmen<br />
entstanden sind.<br />
In naher Zukunft freuen wir uns schon<br />
auf den kommenden Advent. Die Gestaltung<br />
von Gottesdiensten, Engelämtern<br />
und die Pflege verschiedener<br />
Bräuche in dieser Zeit ist uns eine besondere<br />
Freude.<br />
So klingt<br />
echte<br />
Freude!<br />
Die Harmonika<br />
für besondere<br />
Ansprüche!<br />
NEU!<br />
MODELL NUSS NATURA<br />
MIT BASS-CASSOTTO<br />
HEIMISCHE NUSS<br />
IN EIGENSTRUKTUR<br />
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www.musiktirol.com<br />
telefon: 05332/73355
STELLT´S ENK VOR<br />
DIE GRÖDNER GEIGENMUSIG<br />
Trotz oder gerade wegen ihrer wechselvollen Geschichte<br />
musiziert die nunmehrige Viererformation aus dem Grödental<br />
frisch und musikantisch wie eh und je – Eigenkompositionen<br />
inklusive.<br />
Text: Viktor Canins | Foto: Hansi Alton<br />
Die Grödner Geigenmusig wurde im<br />
Jahre 1991 von mir, Viktor Canins,<br />
gegründet. Damals spielten Eveline<br />
Senoner und Franz Canins Geige und<br />
ich begleitete sie auf der Gitarre. Nach<br />
und nach vergrößerte sich die Gruppe,<br />
bis wir mit fünf Geigen (gespielt von<br />
Verena Mayr, Franz Canins, Eveline<br />
Senoner, Christian und Friedemann Ploner),<br />
Begleitgitarre und Kontrabass eine<br />
klangvolle Besetzung waren. Einer der<br />
prägendsten Auftritte in dieser Besetzung<br />
war sicher die Veranstaltung des<br />
BR „Weihnachten in Deutschland“ in<br />
der randvollen Frankenhalle in Nürnberg<br />
im Jahre 1993. Aber auch zu anderen<br />
Anlässen haben wir in dieser Besetzung<br />
gerne gespielt: zu Vorlesungen,<br />
Die Grödner Geigenmusig in ihrer nunmehrigen Besetzung:<br />
Elisabeth Kostner, Nadia Perathoner, Maria Theresia Delago<br />
und Viktor Canins.<br />
bei Eröffnungen, Ausstellungen und<br />
Versammlungen, Messfeiern, Passions-,<br />
Marien- und Adventsingen, Hoangorten<br />
und Volksmusikantentreffen und sogar<br />
bei einer Primizfeier im Jahre 1995. Aus<br />
beruflichen Gründen mussten wir uns<br />
dann 1996 leider in dieser Formation<br />
trennen.<br />
Der erste Neubeginn<br />
Doch die Lust, in einer Geigengruppe<br />
zu spielen ließ mich nicht los und<br />
so haben wir im Herbst 2008 mit zwei<br />
Geigen und einer Begleitgitarre einen<br />
Neuanfang gewagt und meinen Bruder<br />
Franz ein Jahr später wieder dazugeholt.<br />
Nadia Perathoner spielte nun die erste<br />
und Elisabeth Kostner die zweite Geige.<br />
Sehr aufregend war der Auftritt in dieser<br />
Besetzung beim Frühschoppen des ORF<br />
im Weinmuseum in Kaltern. Im selben<br />
Jahr 2009 hatten wir besonders viel zu<br />
spielen. Und auch eine CD spielten wir<br />
zusammen mit der Latzfonser Stubnmusig<br />
ein („ConCordia“). Die RAIKA<br />
Wolkenstein hat in der Adventszeit die<br />
CD „Nadel“ herausgegeben. Das Besondere<br />
daran: Diese CD bestand durchgehend<br />
aus Neukompositionen, auch Lieder<br />
in ladinischer Muttersprache haben<br />
wir dort verewigt.<br />
Ein Zugewinn und eine CD<br />
Im Mai 2011 kam Maria Theresia Delago<br />
mit der Bratsche in unsere Gruppe<br />
und so tat sich wieder eine neue Spielmöglichkeit<br />
auf. Wir durften dabei etwa<br />
die Buchvorstellung „La bella Resciesa“<br />
des Musikologen Paolo Vinati musikalisch<br />
umrahmen. Leider verließ mein<br />
Bruder Franz 2012 dann erneut die<br />
Gruppe. Dennoch reifte der Entschluss<br />
heran, gemeinsam mit der Latzfonser<br />
Stubnmusig eine neue CD mit neuen<br />
Eigenkompositionen einzuspielen. Einige<br />
Lieder sollten nicht fehlen. So stellten<br />
wir 2014 im Herbst ein gemischtes<br />
Quartett zusammen. Wir konnten viele<br />
Lieder und Weisen darauf festhalten und<br />
somit dazu beitragen, dass auch neue alpenländische<br />
Volksmusik in der Szene<br />
einen eigenen Platz haben kann.<br />
Es bleibt nur zu hoffen, dass uns die<br />
Freude am kreativen Musizieren erhalten<br />
bleibt und somit vieles Neues in<br />
dieser Richtung geschaffen wird, nicht<br />
zuletzt, um die Herzen der Zuhörer zu<br />
erreichen.<br />
Beide Tonträger sind beim Südtiroler<br />
Volksmusikkreis oder bei Viktor Canins<br />
persönlich erhältlich.<br />
Canins Viktor, Scironstrasse 43<br />
39046 – St. Ulrich in Gröden<br />
Telefon: +39 0471 797660<br />
canins.viktor@rolmail.net<br />
34<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong>
KREIZWEIS<br />
EVENTKULTUR<br />
Text: Reibeisen<br />
ing ma a Tiroler Liad“, „Aufg‘horcht in Innsbruck“,<br />
„S„Alpenländischer Volksmusikwettbewerb“ und, und,<br />
und, … Der Tiroler Volksmusikverein und vor allem die Tiroler<br />
Volksmusik machen von sich reden. Viele eingefleischte<br />
Volksmusikliebhaber beobachten jedoch diese Eventkultur,<br />
die derzeit im Verein um sich greift, mit Argusaugen. Für einige<br />
stehen sämtliche Aktionen des TVMV vollkommen im<br />
Widerspruch zum eigentlichen Kern der Volksmusik, die ja<br />
bekanntlich im kleinen Kreis, im so genannten stillen Kämmerlein,<br />
„passieren“ soll.<br />
Überbehütetes Helikopter-Kind<br />
In diesem Zusammenhang drängt sich für das Reibeisen der<br />
Vergleich mit einem überbehüteten Kind auf: Noch nie wussten<br />
Eltern so viel über Erziehung, über die körperliche und<br />
seelische Entwicklung ihrer Kinder. Und sie geben sich mit<br />
dem Nachwuchs ordentlich Mühe, tun alles für ihre Kinder.<br />
Helikopter-Eltern werden sie genannt: Eltern, die auf alles<br />
aufpassen, die wie ein Hubschrauber über den Köpfen der<br />
Kleinen kreisen. Ähnlich ist es auch in unserer Volksmusik:<br />
Hier ist das Reibeisen der Meinung, dass in den letzten<br />
Jahren zu oft der Satz genannt wurde: „Das darf man in der<br />
Volksmusik nicht“. Sehr viele Hubschrauber kreisten mit guten<br />
Absichten um das Kind Volksmusik und achteten darauf,<br />
dass es wohl ja nicht vom rechten Weg abkommt.<br />
Natürlich ist der oben getätigte Vergleich drastisch, dessen<br />
ist sich das Reibeisen auch bewusst und ist auch gleich um<br />
Abschwächung bemüht, denn ohne die Arbeit der Altvorderen<br />
des Vereins würden Sie hier nicht diese Zeilen lesen<br />
können: Es gäbe keinen Verein, keine Vereinszeitschrift und<br />
wie es ohne diese wertvolle Arbeit heute um die Volksmusik<br />
in unserem Lande bestellt wäre, mag sich das Reibeisen gar<br />
nicht vorstellen.<br />
„Außa aus die Staudn“<br />
ABER dass in den letzten Jahren etwa bei diversen Musikantenhoangarten<br />
junge Menschen im Publikum eher nicht<br />
die Regel waren, sondern einzig als musikalische Protagonisten<br />
in Erscheinung traten, da muss dem Reibeisen wohl<br />
jede und jeder, die/der solche Veranstaltungen regelmäßig<br />
besucht, sicherlich recht geben. Der Volksmusik haftet nun<br />
einmal eine gewisse Verstaubtheit an, und vor allem bei jungen<br />
Menschen ist sie in der musikalischen Beliebtheitsskala<br />
eher nicht im vorderen Drittel angesiedelt. Daher sind diese<br />
„Events“, die momentan vom Tiroler Volksmusikverein<br />
initiiert werden, wohl als eine gewisse Imagekampagne zu<br />
sehen. „Außa aus die Staudn“, wie es ein Tiroler Politiker<br />
einmal treffend formuliert hat, um zu zeigen: Volksmusik<br />
lebt, Volksmusik berührt, Volksmusik kann begeistern.<br />
Dass in dieser „Eventkultur“ der Grad hin zur Kommerzialisierung<br />
ein schmaler ist, dessen sollten sich die Verantwortlichen<br />
jedoch stets bewusst sein. Aber wie heißt es so schön:<br />
Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand<br />
kann …<br />
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Ruʦch wünt<br />
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TIROLERisch<br />
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Seit über 190 Jahren<br />
ein verlässlicher Partner<br />
für alle Tirolerinnen und Tiroler.
KREIZWEIS<br />
ZWEI GEDICHTE,<br />
NOCH OHNE MELODIE<br />
Vielleicht zum Nachdenken anregend –<br />
etwa zur textlichen Aktualisierung des adventlichen Volksliedes.<br />
Vielleicht eine Provokation.<br />
Advent, du stille Zeit<br />
Günther Laimböck<br />
g<br />
Im Oktober schon wie jedes Jahr,<br />
Fernsehen, Internet, die ganze Schar,<br />
verkünden uns: Advent, du stille Zeit,<br />
macht euch jetzt bereit.<br />
Im November dann geht’s endlich los,<br />
Top-Angebote für nur wenig Moos,<br />
herrlich: Advent, du stille Zeit,<br />
wir sind längst soweit.<br />
Weihnachtliche Weisen dröhnen überall,<br />
auf Christkindlmärkten schon mit Überschall,<br />
trichtern uns ein: Advent, du stille Zeit,<br />
Weihnachten ist nicht mehr weit.<br />
Endlich ist Advent auch im Kalender,<br />
das Geldbörserl stöhnt noch vom November,<br />
klagend: Advent, du stille Zeit,<br />
dauerst an eine Unendlichkeit.<br />
Zu Weihnacht dann das Ächzen,<br />
Nach-Ruhe-förmlich-Lechzen,<br />
Advent, du stille Zeit,<br />
bringst uns in Verlegenheit!<br />
Nussa, Biara und Ziweba<br />
Yvonne Kathrein<br />
g<br />
Nussa, Biara und Ziweba<br />
aus Marokko, China und Addis Abeba.<br />
Des Zuig kinnt heint vo iberall hea.<br />
Erscht heint? Des isch schua lång so,<br />
wenn i’s recht v’rsteah.<br />
Weil genauso wia vom Zalta 1 die Ziweba –<br />
i muaß mr’s Låcha fåscht v’rheba –<br />
kinnt o des Woart<br />
vo ganz aman åndaran Oart.<br />
Die Ziweba isch – ma globt des kaum –<br />
a Woart ausm Arabischa Raum.<br />
Ohne ‘s z‘ wissa, unteram Riehra,<br />
tia mir dia fremd Koscht in Taag 2 integriera.<br />
Und schua weart aus deara importierta Addition<br />
„alte Tiroler Tradition“.<br />
Aas 3 tat i halt geara no d’rleba,<br />
dass – gleich wia bei Nussa, Biara und Ziweba –<br />
es går nit wichtig isch, wohea ma kinnt,<br />
dass an Mensch – genauso wia beim Biarazalta –<br />
o in dr Fremdi kånn eppas galta!<br />
1 Zelten, 2 Teig, 3 eins<br />
WINTERWUNDERWELT AM FUSSE DER SERLES!<br />
Märchenhafte Winterlandschaften, tief verschneites<br />
Schneeschuhwandern, freudige Rodelpartien,<br />
pulvriges Skifahren, traumhafte Ausblicke<br />
auf die Tiroler Bergwelt:<br />
Die Serlesbahnen bieten entspannte Wintersportaktivitäten<br />
auf höchstem Niveau.<br />
NACHTRODELN: DI & FR, 19.00 bis 20.30 Uhr<br />
SERLESBAHNEN MIEDERS | STUBAITAL | Tel. +43 (0) 5225 62 776 0 | www.serlesbahnen.com<br />
WINTER-<br />
SPASS<br />
VOM ALLER-<br />
FEINSTEN<br />
FERN JEDER<br />
HEKTIK!
STÜCKWEIS<br />
Damit’s nicht immer dasselbe Lied ist:<br />
Hier gibt’s stückweise Zusammengetragenes zum Erproben –<br />
vielleicht bei einem der angekündigten Seminare?<br />
37
#<br />
STÜCKWEIS<br />
Pastorelle aus Glurns<br />
handschriftliches Notenblatt für Orgel<br />
aus Glurns, Sammlung Karl Horak<br />
eingerichtet von Gernot Niederfriniger<br />
38<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong>
STÜCKWEIS<br />
#<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong> 39
#<br />
STÜCKWEIS<br />
Zeisler Krippen Walzer<br />
Peter Kostner<br />
40<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong>
STÜCKWEIS<br />
#<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong> 41
#<br />
STÜCKWEIS<br />
Ihr Hirten, stehet alle auf<br />
Brixlegg, Tirol<br />
42<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong>
STÜCKWEIS<br />
Es wird ein Stern aufgehen<br />
Nach überlieferten Motiven neu zusammengestelltes Adventlied<br />
Satz: Peter Reitmeir<br />
#<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong> 43
#<br />
STÜCKWEIS<br />
Nikolaus Lied<br />
Melodie: aus „Geistliche Volkslieder“, Sammlung Joseph Gabler<br />
Text: Peter Zelger, Brixen | Satz: Gernot Niederfriniger<br />
44<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong>
PROBEWEIS<br />
ANMELDUNG NORDTIROL<br />
Die Anmeldeformulare für alle Seminare in<br />
Nordtirol finden Sie nun zum Ausdrucken auf<br />
der Homepage des Tiroler Volksmusikvereins:<br />
http://www.tiroler-volksmusikverein.at.<br />
Bei Bedarf können die Anmeldeformulare<br />
auch zugeschickt werden. Bitte wenden Sie<br />
sich in diesem Fall an das Vereinsbüro:<br />
E-Mail: tvmv@tiroler-volksmusikverein.at,<br />
Postadresse: Tiroler Volksmusikverein,<br />
Postfach 807, Gabelsbergerstraße 1, A-6020<br />
Innsbruck, Tel./Fax: 0043/(0)512/39 55 66.<br />
Büroöffnungszeiten: Mo, 14:00 bis 17:00 Uhr<br />
ANMELDUNG SÜDTIROL<br />
Die Anmeldeformulare für alle Seminare in<br />
Südtirol finden Sie nun zum Ausdrucken auf<br />
der Homepage des Südtiroler Volksmusikkreises:<br />
http://www.volksmusikkreis.org.<br />
Bei Bedarf können die Anmeldeformulare<br />
auch zugeschickt werden. Bitte wenden Sie<br />
sich in diesem Fall an das Vereinsbüro:<br />
E-Mail: info@volksmusikkreis.org,<br />
Postadresse: Südtiroler Volksmusikkreis,<br />
Dominikanerplatz 7, I-39100 Bozen,<br />
Tel.: 0039/0471/97 05 55, Fax 98 09 22.<br />
Büroöffnungszeiten: Mo bis Fr,<br />
08:00 bis 12:00 Uhr, 13:00 bis 15:00 Uhr.<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong> 45
PROBEWEIS<br />
WOCHENENDLEHRGANG FÜR WEISENBLÄSER<br />
Beginn:<br />
Ende:<br />
Ort:<br />
Beschreibung:<br />
Instrumente:<br />
Referenten:<br />
Seminarbeitrag:<br />
Freitag 26. Februar 2016, 20:00 Uhr<br />
Sonntag, 28. Februar 2016, mittags<br />
Bildungshaus Schloss Goldrain, Vinschgau<br />
Förderung des Weisenblasens in verschiedenen Besetzungen, betreut von erfahrenen Referenten.<br />
Das Seminar wird in Zusammenarbeit mit dem Verband Südtiroler Musikkapelle durchgeführt.<br />
Holzblasinstrumente (Flöte, Oboe, Klarinette Saxophon), Blechblasinstrumente (Flügelhorn,<br />
Trompete, Horn, Tenorhorn, Bariton, Euphonium, Posaune, Tuba)<br />
Neussl Stefan, Moriggl Peter, Psaier Martin, Walder Raimund, Wilhalm Anton Ludwig<br />
140,00 € Erwachsene<br />
120,00 € Mitglieder des SVMK<br />
85,00 € Jugendliche unter 18<br />
Anmeldeschluss: 29. Jänner 2016<br />
Infos:<br />
Südtiroler Volksmusikkreis<br />
Tel. +39 (0)471 970555<br />
www.volksmusikkreis.org, info@volksmusikkreis.org<br />
Verband Südtiroler Musikkapellen,<br />
Tel. +39 (0)471 976378<br />
www.vsm.bz.it, info@vsm.bz.it<br />
Foto: Südtiroler Volksmusikkreis<br />
SCHITOUR & VOLKSMUSIK –<br />
FRANZ-SENN-HÜTTE / STUBAITAL<br />
Musiziertage zwischen Schischwung und alpenländischen Klängen.<br />
10. – 13. März 2016<br />
Die Franz-Senn-Hütte bietet einen wunderbaren Ausgangspunkt für<br />
gemeinsame Schitouren und lädt zum Einkehrschwung in die angenehme Hüttenatmosphäre mit alpenländischer Volksmusik ein.<br />
Dort heißt es durchatmen, entspannen und beschwingt vom sportlichen Genuss des Tages durch die Melodiebögen zu „wedeln“.<br />
Foto: Franz-Senn-Hütte<br />
Beginn:<br />
Ende:<br />
Donnerstag, 10. März 2016, 14:00 Uhr<br />
Sonntag, 13. März 2016, nach dem Frühschoppen<br />
Seminarleitung: Johanna Dumfart – johanna.dumfart@hotmail.com +43 699 110 79 640<br />
Fabian Steindl – fabiansteindl@gmx.at +43 664 57 34 436<br />
Referenten:<br />
Angebot:<br />
Kosten inkl. HP:<br />
Infos:<br />
Johanna Dumfart, Markus Hochkofler, Raphael Kühberger, Fabian Steindl<br />
Steir. Harmonika, Zither, Singen, Gitarre, Begleitharfe, Hackbrett, Flöten, Blasinstrumente,<br />
Streichinstrumente, Gruppenunterricht, gemeinsame Singstunde, geführte Schitouren …<br />
280,00 € für Mitglieder des Tiroler Volksmusikvereins<br />
290,00 € für Nichtmitglieder<br />
www.johanna-dumfart.at sowie fabiansteindl@gmx.at<br />
www.tiroler-volksmusikverein.at<br />
46<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong>
PROBEWEIS<br />
WEISENBLÄSER- UND TANZLMUSIGSEMINAR<br />
Beginn:<br />
Ende:<br />
Referenten:<br />
Seminarbeitrag:<br />
Zielgruppe:<br />
Freitag, 08. April 2016, 19:30 Uhr<br />
Samstag, 09. April 2016, nach dem Abschlussabend<br />
Elmar Walter (Bayern) Tuba, Stefan Neussl (T) Flügelhorn, Robert Schwärzer (Südtirol) Flügelhorn,<br />
Peter Hausberger (T) Posaune, Roland Wildauer (T) Posaune, Roland Fiedler (T) Horn/Alphorn u. a.<br />
75,00 € für Erwachsene<br />
70,00 € Mitglieder des Tiroler Volksmusikvereines<br />
bestehende Weisenbläser- und Tanzlmusiggruppen in den verschiedensten<br />
Besetzungen, Einzelmusikanten, Holzbläser, Alphornbläser<br />
Rahmeprogramm: Referat: Die Tuba und die Volksmusik – eine erfolgreiche Symbiose?<br />
09.04.,18:00 Uhr: A Weis für’s Dorf mit allen Seminarteilnehmern<br />
09.04., 20:00 Uhr: A Tanzl a Weis mit der Seehofmusi/Bayern<br />
Anmeldung bis spätestens 15. März 2016 unter: www.tiroler-volksmusikverein.at<br />
schriftl. mit Anmeldeschein; bei Sonja Steusloff-Margreiter, Serlesweg 30, A-6142 Mieders,<br />
oder Mail: s.steuma@gmail.com,<br />
Tel. 0664 5061850 – begrenzte Teilnehmerzahl!<br />
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Musikbezirk Wipptal Stubai und der<br />
Gemeinde Mieders.<br />
WOCHENENDLEHRGANG<br />
FÜR KLEINE SINGGRUPPEN<br />
Beginn:<br />
Ende:<br />
Ort:<br />
Beschreibung:<br />
Freitag 06. Mai 2016, 17:00 Uhr<br />
Sonntag, 08. Mai 2016, mittags<br />
Pension Summererhof, Mellaun/St. Andrä bei Brixen<br />
Eingeladen sind alle kleinen Singgruppen sowie<br />
Musikantinnen/Musikanten als Liedbegleiter. Ziel ist es,<br />
neben der Stimmpflege das Singen in kleinen Gruppen<br />
zu fördern. Weltliche, geistliche und Lieder aus dem<br />
überlieferten alpenländischen Liedgut stehen auf dem Programm.<br />
Das Seminar wird in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Chorverband durchgeführt.<br />
Foto: Südtiroler Volksmusikkreis Foto: Tiroler Voklsmusikverein<br />
Referenten:<br />
Seminarbeitrag:<br />
Otto Dellago (Kursleitung), Fara Prader, Angelika Stecher, Ernst Thoma, Georg Hasler<br />
140,00 € Erwachsene<br />
130,00 € Mitglieder des SVMK<br />
85,00 € Jugendliche unter 18 Jahren<br />
Anmeldeschluss: 15. April 2016<br />
Infos:<br />
Südtiroler Volksmusikkreis, Tel.+39 (0)471 970555, www.volksmusikkreis.org, info@volksmusikkreis.org<br />
Südtiroler Chorverband, Tel. +39 (0)471/971833, www.saengerbund-bozen.it, info@scv.bz.it<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong> 47
MÅNNSBILD<br />
BERUF UND BERUFUNG<br />
Hans Knapp ist gelernter Tischler und findiger Bastler aus<br />
Leidenschaft. Kein Wunder, dass seine Werkstatt unzählige<br />
Kunstobjekte, unter anderem auch Osttiroler Hackbrettln,<br />
verlassen haben.<br />
Text: Yvonne Kathrein | Foto: Andreas Amplatz<br />
Ich betrete die Werkstatt von Hans<br />
Knapp am Weerberg, er hinter mir.<br />
Fein säuberlich hängen Feilen, Zangen,<br />
Hämmer, Schraubenzieher, Spachteln<br />
und diverse Schnitzutensilien an der<br />
Wand, Farbtuben stehen am Fensterbrett,<br />
darunter die Hobelbank, auf der<br />
man die Hobelspäne regelrecht suchen<br />
muss. Überall kleinere und größere<br />
Schubladen, die wohl Nägel, Schrauben,<br />
Dübel und sonstiges Kleinwerkzeug<br />
beinhalten. Alles so schön aufgeräumt<br />
und verschlossen, dass man eben nur<br />
erahnen kann, was sich darin befindet.<br />
Einzig der Schemel vor der Hobelbank<br />
weist „Verunreinigungen“ in Form von<br />
vielen bunten Farbklecksern auf. Und:<br />
ein wunderbarer Geruch von Holz und<br />
Farbe durchdringt den Raum. Es muss<br />
also hier doch kürzlich jemand gearbeitet<br />
haben. Nein, Hans Knapp, der<br />
gelernte Tischler, hat seinen früheren<br />
Beruf auch in der Pension nicht an den<br />
Nagel gehängt. Hier wird nach wie vor<br />
gehobelt, und hier fallen nach wie vor<br />
Späne! Ein kleiner, hölzerner, etwa zehn<br />
Zentimeter großer Weihnachtsbaum auf<br />
der Hobelbank fällt mir auf – ein Modell<br />
für einen zu bauenden größeren. Natürlich<br />
soll er auseinandernehmbar sein,<br />
Hans demonstriert die Funktionalität der<br />
Heber an seinem Hackbrett – ein eigenes<br />
Patent, wie so vieles in seiner Werkstatt.<br />
48<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong>
MÅNNSBILD<br />
wie mir Hans am Modell demonstriert.<br />
Ganz ausgeklügelt fügen sich die einzelnen<br />
Holzteilchen ineinander. Ein Tüftler<br />
ist der Hans, das erkennt man allein<br />
an diesem Modell. Und man erkennt es<br />
an allem, was sonst in seiner Werkstatt<br />
steht, liegt oder hängt.<br />
Mittlerweile hat sich Wolfgang Schafferer<br />
dazugesellt und das Osttiroler Hackbrett<br />
aufgebaut, das er mitgebracht hat.<br />
Er sollte darauf zu Hause ein bisschen<br />
spielen, denn besser wird’s ja nicht,<br />
wenn es nur herumsteht. Eigentlich ist<br />
es für Hans‘ Enkelin gedacht, aber mit<br />
ihren knapp zwei Jahren wird es doch<br />
noch etwas dauern, bis die darauf spielen<br />
kann. Allein an der Einlegearbeit,<br />
die den Rand verziert, den kunstvoll<br />
geschnitzten dunklen Rosetten der vier<br />
Schalllöcher oder der Kleistermalerei<br />
am hölzernen Koffer merkt man: Hier<br />
war ein Könner am Werk! Dieser Könner<br />
ist – wie könnte es nach einem kurzen<br />
Blick in seine Werkstatt anders sein<br />
– Hans Knapp. Dabei hat er sich dieses<br />
Wissen und Können zum Hackbrettbau<br />
selbst angeeignet, und das, obwohl er<br />
selbst gar nicht Hackbrett spielt. Ein<br />
bisschen beigebracht hat ihm das Spielen<br />
der Wolfgang im Nachhinein dann<br />
aber schon, fügt er hinzu.<br />
Aus Not und Jux<br />
Wie kommt man dann aber quasi ohne<br />
Bezug zu diesem Instrument dazu, ein<br />
solches zu bauen? „Jå“, lacht Hans,<br />
„aus a Notsituation aussa und an Jux.“<br />
Mit „Notsituation“ bezieht er sich auf<br />
eine Anfrage seines Freundes Ludwig<br />
Knapp, ob Hans kein Osttiroler Hackbrett<br />
für seine Tochter Franziska wisse,<br />
die damals, vor etwa 15 Jahren, gerne<br />
eine Tanzlmusig damit begleitet hätte.<br />
Peter Brugger, der Altmeister des Osttiroler<br />
Hackbrettbaus, war damals schon<br />
verstorben. Woher also nehmen? Wäre<br />
diese Frage nicht in geselliger Runde<br />
auf einer Geburtstagsfeier gestellt worden,<br />
Hans hätte wohl nie damit begonnen,<br />
selbst ein Hackbrett zu bauen. „Die<br />
Schnapsln håbn irgendwenn g’wirkt.<br />
A bissl weart man goschat, und nåch<br />
a Weil hun i g’såg: ‚Wås sumst’s umadum,<br />
a selles bau i enk!‘“ Das war also<br />
der „Jux“, der schließlich zum Bau eines<br />
ersten Hackbretts führen sollte. Auf ein<br />
gutes Stück Haselfichte vom Gallzeiner<br />
Sägewerk war er ja schon vorher aufmerksam<br />
geworden, das er vorsichtshalber<br />
erworben hatte, um vielleicht einmal<br />
eine Harfe daraus zu bauen. Nun sollten<br />
daraus also der Boden und die Decke<br />
des zu bauenden Hackbretts entstehen.<br />
Gut, dass der gebürtige Osttiroler Flor<br />
Pedarnig, ein versierter Musikant und<br />
leidenschaftlicher Hackbrettspieler, am<br />
Kolsassberg wohnte und Hans sich dort<br />
ein uraltes Hackbrett zur Vorlage nehmen<br />
konnte. Eine Herausforderung waren<br />
die nicht aus Holz gefertigten Teile<br />
wie Saiten oder Wirbel, aber auch die<br />
Heber, die ja essentiell bei einem Tonartwechsel<br />
sind. Hans wäre kein Tüftler,<br />
hätte er nicht auch diese Probleme gemeistert.<br />
Für Wirbel und Saiten wurde<br />
er bei einem Klavierbauer fündig, und<br />
dass die Saiten an langen Stahlnägeln<br />
befestigt werden mussten, das sagte ihm<br />
der Hausverstand. Und schließlich hatte<br />
er in der Zwischenzeit auch andere<br />
Hackbretter in seine Werkstatt hereinbekommen,<br />
um sie zu reparieren. Den ein<br />
oder anderen Fehler, der zur Reparatur<br />
der diversen Hackbretter geführt hatte,<br />
wollte er also tunlichst vermeiden. Außerdem<br />
hatte er ja auch im Volkskunstmuseum<br />
in Innsbruck bereits mit alten<br />
Instrumenten zu tun gehabt. Wie das? Er<br />
verrät mir, dass er dort 22 Jahre lang als<br />
Schnitzer und Depotverwalter angestellt<br />
war, später dann auch als Restaurator.<br />
Nun verstehe ich langsam, woher diese<br />
Kunstfertigkeit, diese Geschicklichkeit,<br />
diese Liebe zum Detail und vor allem<br />
diese Ordnung rührt. Wer einmal über<br />
40.000 Gegenstände zu verwalten hatte,<br />
für den ist Ordnung quasi das täglich<br />
Brot.<br />
Das Modell Knapp<br />
„Und dieses Hackbrett hier ist also das<br />
Ergebnis?“, komme ich wieder auf das<br />
vor uns stehende Instrument zu sprechen.<br />
Er verneint. Nein, nein, das ist sein letztes,<br />
sein wirklich letztes. Da sind mittlerweile<br />
schon ein paar Raffinessen dazugekommen.<br />
Neben Haselfichte wurde<br />
hier Birnbaum-, Ahorn- und Nussholz<br />
verarbeitet, auch Esche und Eiche. Und:<br />
auch der Tisch, auf dem das Hackbrett<br />
steht, der Koffer und die gedrechselten<br />
Schläger sind selbstverständlich<br />
Eigenproduktion. Der hölzerne Koffer<br />
schützt die empfindlichen Heber beim<br />
Transport viel besser. Auch sie sind ein<br />
Knapp’sches Patent: sie können in der<br />
Höhe, aber auch in jede andere Richtung<br />
verstellt werden, denn die Heber<br />
so einzustellen, dass dann auch die Töne<br />
links und rechts vom Steg stimmen, das<br />
ist eine Wissenschaft. Der Tisch, den<br />
hat ihm Flor Pedarnig eingeredet. Der<br />
Klang soll sich dadurch besser entfalten<br />
können. Dafür ist das Knapp-Hackbrett<br />
etwas kleiner als das ursprüngliche Osttiroler<br />
Hackbrett. Schließlich soll man<br />
es ja auch noch gut transportieren können,<br />
das viele Holz. So ist also nicht<br />
nur das Instrument selbst, sondern das<br />
„Gesamtpaket“, wie Hans es nennt, eine<br />
Besonderheit. An die hundert Stunden<br />
hat der Künstler dabei jedes Mal in ein<br />
solches Instrument gesteckt. Ich staune<br />
und höre nicht auf zu staunen.<br />
Musik, Malerei …<br />
Man möchte meinen, Hans‘ Freizeit<br />
wäre damit reichlich ausgefüllt. Aber<br />
dann beginnt er erst von seinen anderen<br />
Hobbys zu erzählen, denen er teilweise<br />
auch schon während seiner Tätigkeit<br />
im Museum nachging: 30 Jahre lang<br />
spielte er Maultrommel bei den Weer-<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong> 49
MÅNNSBILD<br />
berger Maultrommlern, mit denen er<br />
weit herumkam, sogar nach Deutschland<br />
und Frankreich. „Mir håm g’spielt,<br />
wie’s ins virkemmen isch, eigentlich<br />
gånz åndersch wia åndere Gruppn.<br />
Viele måchn’s schulisch, de spieln die<br />
Stickln so nåch, wie’s die Mollner oder<br />
die Mittenwalder oder die Saalfeldner<br />
Maultrommler g’måcht håbm. Mir<br />
håbm insere eigenen Stickln g’håbt, a<br />
selle, de nit für Maultromml g’måcht<br />
woarn sein.“<br />
Und dann führt mich Hans zurück in den<br />
Raum, an dem wir beim Hereingehen<br />
vorbeigegangen sind. Jetzt bin ich wirklich<br />
baff! Unzählige Bilder und Zeichnungen<br />
in verschiedensten Techniken<br />
hängen an den Wänden. Er ist Mitglied<br />
in einem Malclub. Im Sommer begibt<br />
man sich irgendwo in die Landschaft<br />
und bringt die Eindrücke zu Papier. Einige<br />
der Ergebnisse dieser Malrunden<br />
hat Hans aufgehängt. Die anderen sind<br />
wiederum fein säuberlich in selbst gebastelten<br />
Kartonkoffern auf Stellagen<br />
archiviert.<br />
… und Krippen<br />
Vor allem aber ist der Raum ausgefüllt<br />
mit an die zwanzig verschiedenen<br />
Krippen. In Wurzelstöcken geschnitzte<br />
Krippenmotive, andere Figuren bunt bemalt,<br />
wieder andere sind vor einer Hintergrundmalerei<br />
platziert. Hans bereitet<br />
sie gerade für die Krippenausstellung im<br />
FeuerWerk in Fügen vor. Seit 38 Jahren<br />
schon gibt er sein Wissen in Kursen<br />
an der Volkshochschule und in der Erwachsenenschule<br />
weiter, auch den Krippenverein<br />
am Weerberg hat er gegründet.<br />
In letzter Zeit hat es ihm aber die<br />
Landschaftsmalerei angetan. Als wäre<br />
das alles nicht genug, schreibt er nämlich<br />
gemeinsam mit seinem Kollegen<br />
Hansjörg Penz, einem frischgebackenen<br />
Krippenbaumeister, an einem Krippenbuch,<br />
das im Dezember 2016 im Tyrolia<br />
Verlag erscheinen wird. Sein Teil besteht<br />
darin, die Herstellung der gemalten<br />
Landschaften Schritt für Schritt zu<br />
beschreiben.<br />
Es ist einfach eine Wunderkammer, in<br />
der ich mich hier befinde. Das sage ich<br />
Hans auch. Er lacht und zeigt auf die<br />
hölzerne dreistufige Leiter, die neben<br />
mir steht. Ein Handgriff, und daraus ist<br />
ein sehr passabler Stuhl mit Rückenlehne<br />
geworden! Ich schaue ihn groß an, er<br />
lacht und ist sichtlich angetan von meinem<br />
Staunen, meint aber darauf selbstkritisch:<br />
„So an Vogl, woasch!“ Dieser<br />
Vogl hat ihm immerhin eine freizeittechnisch<br />
vollkommen ausgefüllte Pension<br />
beschert. Und daher rührt wohl auch<br />
seine jugendliche Frische!<br />
Das Vermächtnis<br />
Eines will er mir aber vor allem noch<br />
zeigen: Er öffnet eine Box, in der sich<br />
– wieder ganz ordentlich hineingeschlichtet<br />
und beschriftet – aufgerollte<br />
Saiten verbergen, gedrechselte Heber,<br />
kleine metallene Utensilien, Zettel und<br />
seltsames Spezialwerkzeug. Hans hat<br />
sich etwa einen „Saitenwickler“ gebastelt,<br />
mit dem problemlos die Ösen zum<br />
Einhängen bei den Nägeln gemacht<br />
werden können – ganz ohne Mühe und<br />
blutige Finger. In der Box steckt das gesamte<br />
Wissen, das sich Hans während<br />
der Hackbrettbau-Jahre angeeignet hat.<br />
Wenn diese Arbeit jemand übernehmen<br />
will, muss er nur die Box öffnen, da ist<br />
alles Wichtige drin, auch beschrieben<br />
hat Hans auf den Zetteln alles zu Beachtende.<br />
Er sieht mich an. Es klingt<br />
fast wie eine Aufforderung. Die kann<br />
ich aber bei aller Liebe nicht annehmen.<br />
Ich weiß ja nicht einmal, wie man ein<br />
Holzstück richtig in die Hobelbank einspannt!<br />
Eine destruktive Antwort folgt:<br />
„Jå, was nix weart: brinnen tuat’s.“ Wie<br />
recht er hat. Und wie weit man es doch<br />
– oder gerade deswegen – mit dieser Devise<br />
bringen kann!<br />
50<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong>
TRADITIONELL<br />
UND MODERN<br />
ZUGLEICH.<br />
Die TT und der Tiroler Volksmusikverein.<br />
Ein Stück Tiroler Identität im 21. Jahrhundert.<br />
www.tt.com<br />
Foto: Andreas Schönherr
VORSICHT<br />
„RIABIG UND FEIN“<br />
... ADVENTLICHE VOLKSMUSIK<br />
IM MUSEUM<br />
In Zusammenarbeit mit dem Tiroler Volksmusikverein lädt der<br />
Ötztaler Heimatverein bereits zum 3. Mal am Nachmittag des 1.<br />
Adventsonntag bei freiem Eintritt zu diesem riabigen und feinen<br />
Adventbeginn ein. In vier adventlichen Stuben und im Freigelände<br />
singen und spielen u. a.: Oberländer Soatnmusig, Kochlachmusig,<br />
Ötztaler Viergesang, Familienmusik Stecher, Ötztaler<br />
Posaunenquartett, Klarinettenquintett der MK Pfaffenhofen.<br />
Foto: Abranitz M<br />
So, 29. November <strong>2015</strong>, 14:30 – 17:00 Uhr<br />
Ötztaler Heimat- und Freilichtmuseum, Längenfeld/Lehn<br />
SÜDTIROLER ADVENTSINGEN<br />
Veranstalter: Referat Volksmusik am Bereich Deutsche und ladinische<br />
Musikschulen in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler<br />
Volksmusikkreis und Rai Südtirol<br />
Bild: Stefanie Unterberger, Peter Kiesenhofer<br />
Mitwirkende: Volksbühne Barbian, Durnholzer Viergesang,<br />
Schmid Musig, Kirchenchor Milland, Chorverein St. Sigmund,<br />
Geschwister Huber, Tassilo Musik, Villnösser Weisenbläser<br />
Ausstrahlung im Hörfunk von Rai Südtirol am 25. Dezember<br />
<strong>2015</strong> um 15:30 Uhr<br />
Sa, 12. Dezember <strong>2015</strong>, 19:00 Uhr<br />
J. Freinademetz Kirche, Milland, Eintritt frei<br />
„FROHLOCKET, IHR CHRISTEN!“<br />
MUSIKALISCHER ADVENT IN<br />
KALTENBACH <strong>2015</strong><br />
Im Musikpavillon:<br />
Naviser Vierg’sang, Zillertaler Weisenbläser<br />
Do, 17. Dezember <strong>2015</strong>, 20:30 Uhr<br />
In der Marienkapelle:<br />
Oberlienzer Kirchenmusikanten, Geschwister Kreidl, Zitherbegleitung<br />
Hans Knauer, Gerhard Anker (Texte)<br />
So, 20. Dezember <strong>2015</strong>, 18:00 Uhr<br />
eine Initiative von BGM: Klaus Gasteiger<br />
Konzept/Programm/musikal. Leitung: Stefan Neussl<br />
Foto: Markus Zimmermann<br />
52<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong>
VORSICHT<br />
STUBAIER WEIHNACHT<br />
Mitwirkende: Alpbacher Bläser, Familie Waldauf (Schwaz),<br />
Kirchensinger (Innsbruck), Stubaier Alphornbläser,<br />
und die Stubaier Freitagsmusig<br />
Texte: Kammerschauspielerin Julia Gschnitzer<br />
Foto: Julia Gschnitzer<br />
Eintritt: freiwillige Spenden<br />
Infos unter: www.stubaierfreitagsmusig.at<br />
So, 27. Dezember <strong>2015</strong>, 20:30 Uhr<br />
Pfarrkiche St. Georg, Neustift im Stubaital<br />
WEIHNACHTSSINGEN IN DER<br />
KAPUZINERKIRCHE IN BOZEN<br />
Bereits seit 2010 lädt der Bezirk Bozen zu einem Weihnachtssingen<br />
in die Kapuzinerkirche in Bozen ein. Dieses Jahr werden der<br />
Völser Männerchor, das Firmian Quartett, der Bäuerinnenchor<br />
Zwölfmalgreien, Blechklang der Musikkapelle Terlan, die Saitenmusik<br />
Afzaiten u. a. mitwirken. Verbindende Worte spricht<br />
Pater Sepp Hollweck.<br />
So, 3. Jänner 2016, 18:00 Uhr<br />
Kapuzinerkirche in Bozen<br />
Foto: Südtiroler Volksmusikkreis<br />
WEIHNACHTLICHE VOLKS-<br />
MUSIK IM GRÜNEN HAUS<br />
IN REUTTE<br />
Foto: Klaus Wankmiller<br />
Mitwirkende: Bläserensemble der Bürgermusikkapelle<br />
Reutte, Breitenwanger Sternsingerinnen, Monika Dreigesang,<br />
Trio Grenzfrei (Jungholz), Flötengruppe der LMS<br />
Reutte und das Gitarrenduo Haas.<br />
Texte und Programmgestaltung: Klaus Wankmiller.<br />
Nach dem Konzert gibt es Kiachle von der Bäckerei Ihrenberger<br />
und Glühwein vor dem Museum.<br />
Di, 5. Jänner 2016, 19:00 Uhr<br />
Museum im Grünen Haus/Reutte<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong> 53
VORSICHT<br />
ZWOA BRETTLN,<br />
A GFIARIGER SCHNEE …<br />
Foto: Bergeralm<br />
Herzliche Einladung zum Skitag des Tiroler Volksmusikvereins!<br />
SAMSTAG, 20. Februar 2016<br />
Treffpunkt:<br />
11:00 Uhr Talstation Bergeralm in Steinach am Brenner<br />
ab 13:00 Uhr Mittagessen in der Bärenfalle<br />
Die Ermäßigung gilt nur gegen Vorlage des Mitgliedsausweises des Tiroler Volksmusikvereins!<br />
Tarife ermäßigt: Halbtageskarte (ab 11:00 Uhr):<br />
Erwachsene 29,70 €<br />
Senioren 24,30 €<br />
Kinder 14,40 €<br />
Jugendliche 19,40 €<br />
Es gilt auch das Freizeitticket Tirol! Auch Rodler und Langläufer sind herzlich willkommen!<br />
Skiverleih direkt an der Talstation möglich!<br />
Die ersten 15 Teilnehmer erhalten vom TVMV die Tageskarte gratis zur Verfügung gestellt!<br />
Ab 16:30 Uhr im Gasthof Lamm in Matrei am Brenner:<br />
gemeinsamer gemütlicher Ausklang mit Gesang und Musik (bitte Instrumente mitnehmen!)<br />
Auf eine rege Teilnahme und mit einem kräftigen SKI HEIL freut sich der Tiroler Volksmusikverein!<br />
54<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong>
VORSICHT<br />
40. OBERLÄNDER SÄNGER- UND<br />
MUSIKANTENTREFFEN<br />
Foto: Ch. Hofer<br />
Der Tiroler Volksmusikverein lädt zu einer besonderen Veranstaltung<br />
nach Zirl ein. Das traditionsreiche Oberländer Sänger- und<br />
Musikantentreffen wird 40 Jahre alt! Zum Jubiläum singen und<br />
musizieren Gründer, langjährige Wegbegleiter und das aktuelle<br />
Organisationsteam.<br />
Mitwirkende: Inntaler Sänger, Stubaier Freitagsmusig, Kohlbründl<br />
Viergsang, d’Huangartler, Familienmusig Stecher, Paschberg<br />
Zwoagsang und die Alpbacher Bläser. Durch das Programm<br />
führen Nikolaus Köll und Peter Margreiter.<br />
So, 06. März, 15:30 Uhr<br />
Kultur- und Veranstaltungszentrum B4, Zirl<br />
Karten: www.b4-zirl.at · Infos: www.tiroler-volksmusikverein.at<br />
SÄNGER- UND MUSIKANTEN-<br />
HOANGART IM RAHMEN VON<br />
„35 JAHRE SÜDTIROLER<br />
VOLKSMUSIKKREIS“<br />
Mitwirkende: Singkreis Runkelstein, Kindersinggruppe der<br />
Musikschule Ritten u. a.<br />
Fr, 11. März 2016, 20:00 Uhr<br />
Schloss Maretsch/Bozen.<br />
Foto: Aro Augustin Ochsenreiter
3. Südtiroler<br />
Volksmusik<br />
Wettbewerb<br />
KLAUSEN - 9. APRIL 2016<br />
mit Abschluss-Hoangort im Parkhotel Post in Klausen um 19.30 Uhr<br />
Zuhörer sind herzlich willkommen!<br />
Die Wertungsspiele und der Abschluss-Hoangort sind öffentlich zugänglich.<br />
VERANSTALTER<br />
ANMELDUNG<br />
Innerhalb 29. Jänner 2016<br />
INFORMATIONEN<br />
www.musikschule.it/referat-volksmusik<br />
Referat Volksmusik<br />
am Bereich Deutsche und<br />
ladinische Musikschulen<br />
in Zusammenarbeit mit dem
VORSICHT<br />
VOLKSMUSIK IN RADIO UND TV<br />
WOCHENPROGRAMM<br />
MONTAG 18.05 – 19.00 UHR<br />
„A Tanzl, a Weis“: Volksmusiksendung<br />
mit Hörerwünschen und Veranstaltungshinweisen,<br />
abwechselnd gestaltet<br />
von Franz Hermeter, Roland Walcher,<br />
Heidi Rieder, Hannes Premstaller und<br />
Christine Wieser<br />
DIENSTAG 19.40 UHR<br />
Kulturjournal: Der wöchentliche Blick<br />
in die Kulturszene mit Stefan Nicolini,<br />
Redaktion: Renate Gamper<br />
20.00 Uhr: „Der Kulturabend“<br />
Redaktion: Renate Gamper, Markus<br />
Laimer und Kathrin Bragagna<br />
MITTWOCH 18.05 – 19.00 UHR<br />
„A Tanzl, a Weis“: Volksmusiksendung<br />
mit Hörerwünschen und Veranstaltungshinweisen,<br />
abwechselnd gestaltet<br />
von Hannes Premstaller, Franz Hermeter,<br />
Heidi Rieder, Roland Walcher und<br />
Christine Wieser<br />
DONNERSTAG 18.05 – 19.00 UHR<br />
„Unser Land“: Kultur & Natur in Südtirol<br />
– ein Wochenmagazin zur Landeskunde,<br />
gestaltet von Heike Tschenett<br />
(Wiederholung am Samstag um 10.05<br />
Uhr und am Sonntag um 14.00 Uhr)<br />
FREITAG 17.05 – 18.00 UHR<br />
„Alpin“: Das Berg- und Wandermagazin<br />
mit Judith Edler (alle 14 Tage)<br />
18.05 – 19.00 Uhr<br />
Blasmusik zum Feierabend,<br />
eine Sendung mit Dieter Scoz<br />
SAMSTAG 10.05 – 11.00 UHR<br />
„Unser Land“: Kultur & Natur in Südtirol<br />
– ein Wochenmagazin zur Landeskunde,<br />
gestaltet von Heike Tschenett<br />
(Whg. am Sonntag um 14.00 Uhr)<br />
11.05 – 12.00 UHR<br />
„Alpin“: Das Berg- und Wandermagazin<br />
mit Judith Edler (alle 14 Tage, Wdh.)<br />
SONNTAG 08.15 - 09.00 UHR<br />
„A Liadl und a Musig für di“ –<br />
Volksmusik am Sonntagmorgen:<br />
abwechselnd gestaltet von Luisa Jäger,<br />
Christine Rier, Franz Hermeter, Heidi<br />
Rieder, Christine Wieser und Sigrun<br />
Falkensteiner<br />
11.05 – 11.30 UHR<br />
„Blasmusik“: gestaltet von<br />
Gottfried Veit<br />
11.05 – 12.00 UHR<br />
Unterwegs mit RAI Südtirol.<br />
Volksmusik-Aufzeichnung aus Südtiroler<br />
Ortschaften von und mit Markus<br />
Laimer. Sonntags von 11.05-12.00 Uhr<br />
(Aufzeichnung und Sendung nach Vereinbarung).<br />
13.15 - 14.00 UHR<br />
„Zwa Fiedeln, a Klampfn und an schian<br />
Gsång“: eine Sendung mit Peter Altersberger<br />
14.00 – 15.00 UHR<br />
“Unser Land“: Kultur & Natur in Südtirol<br />
- Ein Wochenmagazin zur Landeskunde,<br />
gestaltet von Heike Tschenett<br />
Live-Stream für Hörer im Ausland über:<br />
www.raisuedtirol.rai.it<br />
Südtiroler Adventsingen in Milland:<br />
Ausstrahlung im Hörfunk von Rai Südtirol<br />
am 25.12.<strong>2015</strong> um 15.30 Uhr<br />
DEZEMBER <strong>2015</strong> –<br />
JÄNNER – FEBER 2016<br />
JEDEN MONTAG 18.04 – 19.00 UHR<br />
ORF Radio Tirol<br />
„Tiroler Weis“<br />
gestaltet von Hermann Pallhuber<br />
JEDEN DIENSTAG 18.04 – 19.00 UHR<br />
ORF Radio Tirol<br />
„Blasmusik/Tiroler Weis“<br />
Blasmusik und Volksmusik<br />
gestaltet von Peter Kostner<br />
JEDEN DONNERSTAG<br />
18.04 – 19.00 UHR<br />
ORF Radio Tirol<br />
„Tiroler Weis“<br />
gestaltet von Martina Moser<br />
NEU SEIT MÄRZ <strong>2015</strong>:<br />
JEDEN FREITAG 18.04 – 19.00 UHR<br />
„Dahoam in Tirol – Tiroler Lebensart<br />
zum Wochenende“<br />
19:04 – 20.00 Uhr „Kraut & Ruabn –<br />
Neue Volksmusik“ (Wdh. Sonntag 19.04<br />
Uhr)<br />
„MUSIKANTEN SPIELT’S AUF“,<br />
19.03 – 20.00 Uhr:<br />
Montag und Dienstag: Volksmusik aus<br />
unserem Archiv<br />
Mittwoch: Blasmusik aus unserem<br />
Archiv<br />
„DAS PLATZKONZERT“:<br />
NEU: feiertags von 18.00 – 19.00 Uhr<br />
gestaltet von Peter Kostner<br />
24.12.<strong>2015</strong> – 18.00 – 20:00 Uhr<br />
Mitschnitt Tiroler Adventsingen<br />
25.12.<strong>2015</strong> – 18:00 – 20:00 IN DULCI<br />
JUBILO – Lieder und Weisen zum<br />
1. Weihnachtsfeiertag<br />
MEI LIABSTE WEIS:<br />
Am 12.03.2016 in Rust<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong> 57
VORSICHT<br />
VERANSTALTUNGEN <strong>2015</strong>/2016<br />
NOVEMBER <strong>2015</strong><br />
So, 29.11., 14:00 – 17:00 Uhr: „Riabig<br />
und fein“. Heimat- und Freilichtmuseum,<br />
Längenfeld/Lehn.<br />
Mitwirkende: Oberländer Soatnmusig,<br />
Kochlachmusig, Ötztaler Viergesang,<br />
Familienmusig Stecher, Ötztaler Posaunenquartett,<br />
Klarinettenquintett der MK<br />
Pfaffenhofen.<br />
DEZEMBER <strong>2015</strong><br />
Fr, 04.12., 19:00 Uhr: 21. Namloser Adventsingen.<br />
Namlos, Pfarrkirche.<br />
Mitwirkende: Monika Dreigesang,<br />
Pfrontener Stubensänger, Lechtaler<br />
Viergesang, Pfrontener Stubenmusik,<br />
Holzbläsertrio LMS Reutte, Namloser<br />
Blechbläser, Stanzacher Volksschulkinder.<br />
Sa, 05.12., 16:00 und 19.30 Uhr: Adventkonzert.<br />
Bozen, Franziskanerkirche.<br />
Mitwirkende: Singkreis Runkelstein (Ltg.<br />
Elmar Grasser), Weisenbläser und Saitenmusik.<br />
So, 06.12., 18:00 Uhr: Adventsingen.<br />
Kufstein, Kirche St. Martin Kufstein/Zell.<br />
Mitwirkende: Bayerische u. Tiroler Stubenmusik,<br />
Oboe: Gloria Marrone, Seeleitn<br />
Dreigsang, Bläserkreis Kufstein,<br />
Unterlandler Dreigsang, Gedichte mit<br />
Kathi Kitzbichler<br />
So, 06.12., 16:30 Uhr: Adventsingen<br />
beim GLURNSER ADVENT. Glurns,<br />
Pfarrkirche.<br />
Mitwirkende: Männerquartett aus Sand<br />
in Taufers, Frauenchor Orphea/Riffian,<br />
Saitenmusik Vierklee/ Wildschönau.<br />
Info: www.glurns.eu<br />
So, 06.12., 17:00 und 19:30 Uhr: Advent<br />
unterm Schlern. Kastelruth, Pfarrkirche.<br />
Mit Liedern, Gedichten, besinnlichen<br />
Texten und szenischer Darstellung.<br />
Mitwirkende Musikgruppen: Kirchenchor<br />
Kastelruth, Hausmusik Fischnaller,<br />
Schildbergermusig, Völser Männerviergesang,<br />
Sprecher: Ludwig Dornauer.<br />
Mo, 07.12., 17.00 Uhr: Adventsingen<br />
beim GLURNSER ADVENT. Glurns,<br />
Pfarrkirche.<br />
Mitwirkende: Gruppo Corale Sassocorvaro<br />
Montefeltro / Region Marken, Ötztaler<br />
Männerviergesang, Christof Amenitsch<br />
aus Schleis (Steirische Harmonika),<br />
Sepp Dentinger aus Eppan (Zither). Info:<br />
www.glurns.eu<br />
Di, 08.12., 17.00 Uhr: Adventsingen beim<br />
GLURNSER ADVENT. Glurns, Pfarrkirche.<br />
Mitwirkende: Männerchor Mals, De<br />
Cater/Frauenviergesang aus Gröden,<br />
Spinnradl (Flöten und Harfe)/Ritten, Absamer<br />
Zitherdirndln. Info: www.glurns.eu<br />
Sa, 12.12., 19:00 Uhr: Südtiroler Adventsingen.<br />
Milland, J. Freinademetz Kirche.<br />
Mitwirkende: Volksbühne Barbian,<br />
Durnholzer Viergesang, Schmid Musig,<br />
Kirchenchor Milland, Chorverein St.<br />
Sigmund, Geschwister Huber, Tassilo<br />
Musik, Villnösser Weisenbläser, Tassilo<br />
Saitenmusik<br />
Sa, 12.12. und So, 13.12., 17:00 Uhr: Tiroler<br />
Adventsingen. Innsbruck, Congress/<br />
Saal Tirol.<br />
Mitwirkende: Der Kirchenchor Hatting,<br />
die Haller Stadtpfeifer, die Geschwister<br />
Kreidl aus dem Zillertal, die Pirchbach<br />
Soatnmusig aus Söll, der Familiengesang<br />
Bergmann aus Osttirol und die<br />
Pusterer Vielsaitigen aus Südtirol.<br />
Foto: Martin Moriggl<br />
So, 13.12., 19:00 Uhr: „Advent mit Sinn“.<br />
Brixen im Thale, Pfarrkirche.<br />
Mitwirkende: Tiroler Kirchtagmusig,<br />
Kitzbühler Sänger, Harfenduo Strasser-Ehrenstrasser,<br />
Texte: Anna Widauer<br />
So, 13.12., 19:00 Uhr: „Adventhoagascht“.<br />
Wörgl, GH Hauserwirt.<br />
Mitwirkende: Achenseer Sänger, Familienmusik<br />
Außerlechner, Ebenfelder<br />
Zwoagsang, Weisenbläser der Stadtmusikkapelle<br />
Kufstein, Anklöpflergruppe,<br />
Sprecherin: Annemarie Duregger<br />
So, 13.12., 18:00 Uhr: Pinswanger Adventsingen.<br />
Pfarrkirche St. Ulrich.<br />
Mitwirkende: Monika Dreigesang,<br />
Öscher Saitenmusik, Holzbläsertrio der<br />
Musikkapelle Pinswang, St.-Ulrich-Chor<br />
Pinswang, Gesamtleitung: Josef Pressel.<br />
So, 13.12., 17:00 Uhr: Adventsingen.<br />
Gries am Brenner, Pfarrkirche Maria<br />
Heimsuchung.<br />
Mitwirkende: De Cater (Gröden), Plöck<br />
Manda(Brüder Gliber aus Schlaiten/Osttirol),<br />
Innsbrucker Volksmusikanten, Familienmusik<br />
Arzberger (Brandenberg),<br />
Bläser der Musikkapelle Gries,<br />
Verbindende Worte: Diakon Hermann-Josef<br />
Hittorf<br />
So, 13.12., 17:00 Uhr: Adventsingen „Iotz<br />
kimp a wundobore Zeit“. Antholz, Pfarrkirche<br />
Antholz/ Mittertal.<br />
Mitwirkende: die Schmiedmusig aus<br />
Gais, die Herbischtsinger, die „Nepomukla“,<br />
die Angel-Voices Kinderchor,der<br />
Kirchenchor Antholz und die Antholza<br />
Weisenbläser.<br />
Besinnliche Worte spricht Pfarrer Rüdiger<br />
Weinstrauch.<br />
Do, 17.12., 20:00 Uhr: Musikantenhoangart.<br />
Mils b. Hall, GH Reschenhof<br />
Do, 17.12., 20:30 Uhr: Musikal. Advent.<br />
Kaltenbach, Musikpavillon.<br />
Mitwirkende: Naviser Vierg’sang, Zillertaler<br />
Weisenbläser<br />
So, 20.12., 17:00 Uhr: Musikal. Advent.<br />
58<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong>
VORSICHT<br />
Kaltenbach, Marienkapelle.<br />
Mitwirkende: Oberlienzer Kirchenmusikanten,<br />
Geschwister Kreidl (Zitherbegleitung<br />
Hans Knauer), Gerhard Anker (Texte)<br />
Sa, 26.12., 16:00 Uhr: Weihnachtssingen<br />
und –spielen. Pertisau, Pfarrkirche.<br />
Mitwirkende: Familiendreigesang Kröll<br />
aus Mayrhofen, Brandenberger Anklöpfler,<br />
Fallbachmusig, Stoaberger Stubenund<br />
Okarinamusig, Harald Oberlechner,<br />
Sprecherin: Veronika Soier-Egner, Eintritt:<br />
Freiwillige Spenden<br />
So, 27.12.,20:30 Uhr: Stubaier Weihnacht.<br />
Neustift, Pfarrkirche St. Georg.<br />
Mitwirkende: Alpbacher Bläser, Familie<br />
Waldauf (Schwaz), Kirchensinger ( Innsbruck),<br />
Stubaier Alphornbläser, Stubaier<br />
Freitagsmusig. Eintritt: freiwillige Spenden<br />
JÄNNER 2016<br />
Foto: Kroell<br />
Foto: Südtiroler Volksmusikkreis<br />
So, 03.01., 18:00 Uhr: Weihnachtssingen.<br />
Bozen, Kapuzinerkirche.<br />
Mitwirkende: Völser Männerchor, das<br />
Firmianquartett, der Bäuerinnenchor<br />
Zwölfmalgreien, Blechklang der Musikkapelle<br />
Terlan, die Saitenmusik Afzaiten<br />
u.a. mitwirken. Verbindende Worte<br />
spricht Pater Sepp Hollweck.<br />
Di, 05.01., 19:00 Uhr: Weihnachtliche<br />
Volksmusik. Reutte, Museum im Grünen<br />
Haus.<br />
Mitwirkende: Bläserensemble der Bürgermusikkapelle<br />
Reutte, Breitenwanger<br />
Sternsingerinnen, Monika Dreigesang,<br />
Trio Grenzfrei (Jungholz), Flötengruppe<br />
der LMS Reutte und das Gitarrenduo<br />
Haas. Texte und Programmgestaltung:<br />
Klaus Wankmiller.<br />
Sa, 09.01., 20:00 Uhr: Volkstanz. Raubling,<br />
GH Huberwirt.<br />
Zum Tanz spielt die Kirnstoaner Tanzlmusi<br />
schneidig auf. Die Tanzleitung<br />
übernimmt in gewohnter Weise Sepp<br />
Gotzlirsch.<br />
Sa, 23.01., 20:00 Uhr: Konzert der Obervinschger<br />
Böhmischen. Burgeis, Vereinshaus.<br />
FEBER 2016<br />
Sa, 06.02., 20:00 Uhr: 7. Außerferner<br />
Volksmusikstammtisch. Pinswang,<br />
Gasthof Schluxen.<br />
Alle Sänger- und Musikanten sowie<br />
Freunde der echten Volksmusik sind<br />
zu einem gemütlichen Stammtisch mit<br />
traditioneller Volksmusik, Gesang und<br />
Volkstanz eingeladen.<br />
Sa, 20.02., 11:00 Uhr: Wintersporttag<br />
des TVM. Steinach am Brenner, Bergeralm.<br />
Treffpunkt Talstation Bergeralm. Ermäßigungen<br />
gegen Vorlage des Mitgliedsausweises<br />
des TVMV. Die ersten<br />
15 Teilnehmer erhalten vom TVMV die<br />
Tageskarte gratis zur Verfügung gestellt.<br />
Foto: Klaus Wankmiller<br />
MÄRZ 2016<br />
So, 06.03.,15:30 Uhr: 40. Oberländer<br />
Sänger- und Musikantentreffen, Zirl,<br />
Kultur- und Veranstaltungszentrum B4.<br />
Mitwirkende: Inntaler Sänger, Stubaier<br />
Freitagsmusig, Kohlbründl Viergsang,<br />
d’Huangartler, Familienmusik Stecher,<br />
Poaschberg Zwoagsang und die Alpbacher<br />
Bläser. Kartenreservierung unter:<br />
www.b4-zirl.at<br />
Fr, 11.03., 20:00 Uhr: Sänger- und Musikantenhoangart<br />
im Rahmen von „35<br />
Jahre Südtiroler Volksmusikkreis“ Bozen/Schloss<br />
Maretsch.<br />
Mitwirkende: Singkreis Runkelstein,<br />
Kindersinggruppe der Musikschule Ritten<br />
u. a.<br />
So, 13.03., 15:00 Uhr: Passionssingen<br />
auf Kloster Säben.<br />
Mitwirkende: ‘s Kleablattl, Gruppe Holzklang,<br />
eine Bläsergruppe, ein Kirchenchor<br />
Alle Angaben ohne Gewähr.<br />
Den aktuellen Kalender und detaillierte<br />
Informationen zu den Veranstaltungen<br />
finden Sie auf unseren<br />
Homepages:<br />
www.tiroler-volksmusikverein.at<br />
www. volksmusikkreis.org<br />
Haben auch Sie eine volksmusikalische<br />
Veranstaltung anzukündigen?<br />
Ihre Bezirksreferentinnen und -referenten<br />
nehmen das Was, Wann und<br />
Wo gerne entgegen. Die Kontaktadressen<br />
finden sich auf der Homepage<br />
des Tiroler Volksmusikvereins:<br />
www.tiroler-volksmusikverein.at<br />
Wichtig: Bilder können nur mit Informationen<br />
zum Bild (Personen, Bildrechte)<br />
abgedruckt werden!<br />
Foto: Arnold Mayr<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong> 59
VEREINSMEIEREI<br />
Ja, ich möchte:<br />
Einzelmitgliedschaft (€ 20,- pro Jahr)<br />
Familienmitgliedschaft (€ 35,- pro Jahr)<br />
Mitglied werben/Geschenksmitgliedschaft<br />
Umstieg auf Familienmitgliedschaft<br />
derzeitige Mitgliedsnummer:<br />
Vorname: Familienname:<br />
PLZ/Ort: Straße/Nr.:<br />
Beruf: Geburtsdatum:<br />
Telefon: E-Mail:<br />
Instrument/Gesang:<br />
Bei Geschenksmitgliedschaft Daten des geworbenen Mitglieds:<br />
Name:<br />
Adresse:<br />
Tel./E-Mail:<br />
Bei Familienmitgliedschaft<br />
Folgende Familienmitglieder melde ich mit an<br />
(Kinder bis 18 Jahre, Vor- und Familienname, Geb.-Datum, Instrument):<br />
Ich möchte den monatlichen Newsletter erhalten<br />
Datum/Unterschrift:<br />
senden an:<br />
Tiroler Volksmusikverein<br />
Postfach 807 · Gabelsbergerstr. 1 · 6023 Innsbruck<br />
Tel./Fax: -43 (0)512/395566<br />
Mail: tvmv@tiroler-volksmusikverein.at<br />
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Die Mitgliedschaft verlängert sich automatisch, wenn keine schriftliche Kündigung bis spätestens 6 Wochen vor Ende<br />
des jeweiligen Kalenderjahres bei uns einlangt!<br />
60<br />
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G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong> 61
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LEOPOLDSTRASSE 28, A-6020 INNSBRUCK<br />
T: +43 (0)512/57 59 32, INFO@HEUUNDSTROH.COM<br />
Heu & Stroh<br />
Leopoldstraße 28<br />
A-6020 Innsbruck<br />
Tel + 43 (0) 512 578691<br />
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10% Ermäßigung auf<br />
alle Artikel<br />
Hotel Bergkranz<br />
Egerdach 2<br />
A-6142 Mieders<br />
Tel +43 (0)5225 62520<br />
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Pro Hauptspeise 1 gratis<br />
Überraschungsdessert<br />
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Hubertus Moden<br />
Sparkassenplatz 3<br />
A-6020 Innsbruck<br />
Tel +43 (0)512 585092<br />
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reduzierte Ware)<br />
seit 1750<br />
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Hans Keller<br />
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A-6311 Wildschönau<br />
Oberau<br />
Tel +43 5339 8116<br />
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Pro Hauptspeise 1<br />
Freigetränk<br />
Trachtenschneiderei<br />
Roswitha Arzberger<br />
Hnr. 89d<br />
A-6234 Brandenberg<br />
Tel +43 (0) 53315150<br />
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Preisnachlass nach<br />
Absprache<br />
Gasthof Lamm<br />
Familie Henökl<br />
Brennerstraße 36<br />
A-6143 Matrei am Brenner<br />
Tel +43 5273 6221<br />
info@gasthoflamm.at<br />
www.gasthoflamm.at<br />
Pro Hauptspeise 1<br />
Freigetränk<br />
VEREINE<br />
Museumsverein des<br />
Bezirkes Reutte<br />
Untermarkt 25<br />
Museum im Grünen Haus<br />
A-6600 Reutte<br />
Tel +43 (0)5672 7230412<br />
www.museum-reutte.at<br />
Ermäßigter Eintritt<br />
5,- Euro<br />
Vergünstigung auf<br />
Jahrbücher –<br />
Kulturgeschichte des<br />
Ausserferns<br />
TONSTUDIOS<br />
GUTSCHEIN<br />
für einen Eintritt im Museum<br />
TIROLER BAUERNHÖFE<br />
A-6233 Kramsach, Angerberg 10<br />
für ein Mitglied des Tiroler Volksmusikvereins:<br />
Museum in der<br />
Widumspfiste<br />
Lindenweg 2<br />
A-6263 Fügen / Zillertal<br />
Mobil +43 (0)650 2448028<br />
(Obmann)<br />
www.hmv-fuegen.at<br />
Ermäßigter Eintritt<br />
Gruppen (ab 10 P.) auf<br />
Anmeldung.<br />
Tel. +43/(0)5337/62636<br />
office@museum-tb.at · www.museum-tb.at<br />
Gutschein gültig von Palmsonntag – 31. Oktober 2016<br />
Ausnahme: Kirchtag - am letzten Sonntag im September<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong><br />
63
BESTELLBAR<br />
UNSERE NOTENAUSGABEN, BÜCHER, CDS UND DVDS<br />
TIROLER NOTENSTANDL<br />
DIVERSE NOTEN<br />
CD - DVD<br />
Bestellungen bitte per E-Mail an: tvmv@tiroler-volksmusikverein.at<br />
Inhaltsverzeichnisse und Tonbeispiele auf unserer Homepage: www-tiroler-volksmusikverein.at
SCHEIBCHENWEIS<br />
Vorwort<br />
Weihnachtliche<br />
Saitenmusik<br />
Zither,<br />
Volksharfe<br />
& Gitarre<br />
Es freut mich sehr, dass nach der Herausgabe<br />
im Herbst 2009 der CD „ConCordia“ mit alpenländischer<br />
Saitenmusik eine zweite Produktion<br />
zustande gekommen ist.<br />
Vieles hat sich in den letzten Jahren geändert.<br />
Viel Neues ist dazugekommen.<br />
Lieder welche zum Teil bei verschiedenen<br />
Advent Landler · Knaffl Menuett · Hirtenländler · Bach Menuett<br />
Anlässen uraufgeführt wurden, sind hier auf<br />
Deutscher Tanz dieser Nr.1 CD · festgehalten. Menuett aus 1997 · Aufi und obi · Tafelstück<br />
Auf diesem Tonträger sind u.a. Lieder und Weisen<br />
so angeordnet, dass uns beim Anhören<br />
eine kleine Zeitreise durch´s Leben, eben<br />
durch „´s Zeitradl“ ermöglicht wird.<br />
Durch Eure Unterstützung beim Kauf dieser<br />
CD wird es uns weiterhin gelingen neue<br />
Spielstücke und Lieder zu veröffentlichen.<br />
Euch allen sei herzlich gedankt.<br />
Viktor Canins<br />
Paroles danora<br />
Cun legrëza pudon<br />
Do la prejentazion dla CD „ConCordia“ de<br />
autonn dl 2009, pudons śën cun legrëza ve<br />
fé scuté su pec sunei y cianties nueves de<br />
Gherdëina. Da ntlëuta ie la roda dl tëmp jita<br />
inant de n valgun ani. La va ntëur bel plan,<br />
n ne se ntënd belau nia y per nëus ne n’iel<br />
nia mesun la fé jì inò de reviers.<br />
La mujiga se sustën canche manacion de jì<br />
sot tla mueies y la ie nce bona de se fé rì, de<br />
se fé balé y de nes tenì dant l spiedl.<br />
Nsci pudons se cialé ite tan bën che la<br />
nes va. Cialon inant tl daunì cun crëta y<br />
fidanza. Ve sention gra per vosc sustëni,<br />
ajache cumpran l CD nuef nes dajëis la<br />
forza de fé inant; nsci possa meludies y pec<br />
nueves ruvé danter la jënt de nosta valeda y<br />
sambën nce oradecà. Ve rengrazi de cuer.<br />
s’ Zeitradl<br />
Viktor Canins<br />
Fotos: Hansi Alton<br />
Zeichnungen: Viktor Canins<br />
- Authentische Volksmusik aus dem Alpenland -<br />
WEIHNACHTLICHE<br />
SAITENMUSIK<br />
Inge Reischl & Wolfgang Schafferer<br />
(Harfe/Gitarre/Zither)<br />
Die beiden Musikanten Inge Reischl<br />
und Wolfgang Schafferer sind sicher<br />
vielen Menschen aus den unterschiedlichsten<br />
Besetzungen im Alpenraum<br />
bekannt. Aus einer zufälligen Begegnung<br />
wurde eine Idee, die jetzt hörbar<br />
vor Ihnen liegt.<br />
Diese Musik kann unseren Zuhörern<br />
dabei helfen, sich der nicht immer<br />
ruhigen Zeit vor Weihnachten zu entziehen<br />
und sich auf die eigene Befindlichkeit<br />
zu beschränken:<br />
sich im Advent mit Vergnügen an<br />
unserer vielfältigen musikalischen<br />
Kultur (Vorweihnachtszeit) zu freuen<br />
und an den ruhigen sowie den etwas<br />
lebhafteren Stücken einzustimmen<br />
auf die wohl intensivste Zeit im Jahr.<br />
Die Stückauswahl – neben Menuetten<br />
oder langsamen Landlern finden sich<br />
darauf auch ruhige Boarische, Polkas<br />
oder Märsche – lädt aber auch dazu<br />
ein, den Alltag nicht nur im Advent,<br />
sondern das ganze Jahr über auszublenden<br />
und neue Kraft zu tanken.<br />
Kontakt:<br />
Inge.Reischl@t-online.de<br />
+ 49 177 975 727<br />
Neue alpenländische Volksmusik<br />
Latzfonser Stubnmusig | Zeitradlquartett | Grödner Geigenmusig<br />
S‘ZEITRADL<br />
CD–NEUERSCHEINUNG<br />
Neue Alpenländische Volksmusik aus<br />
der Feder von Viktor Canins<br />
Mit taufrischen Stücken und Liedern<br />
präsentieren sich die Grödner Geigenmusi,<br />
das Zeitradlquartett und<br />
die Latzfonser Stubnmusig auf ihrer<br />
neuen CD „S‘Zeitradl“. Einige der<br />
Kompositionen aus der Feder des rührigen<br />
Volksmusikanten Viktor Canins<br />
tragen ladinische Titel und zwei der<br />
Lieder singt das Zeitradlquartett auf<br />
ladinisch, der Muttersprache des Autors.<br />
Die insgesamt 27 Lieder und<br />
Weisen vermitteln beim Anhören eine<br />
Zeitreise durch das Leben, eben ein<br />
„Zeitradl“. Vom festlichen Einzug bis<br />
zum letzten Gruß sind darauf feine<br />
Stubenmusig und lebendige Geigenmusig<br />
zu hören.<br />
Erhältlich bei Viktor Canins:<br />
canins.viktor@rolmail.net<br />
Tel.: 0039 0471 797660 oder direkt<br />
beim Südtiroler Volksmusikkreis<br />
Tel.: 0039 0471 970555<br />
info@volksmusikkreis.org<br />
Vorwort<br />
Es freut mich sehr, dass nach der Herausgabe<br />
im Herbst 2009 der CD „ConCordia“ mit alpenländischer<br />
Saitenmusik eine zweite Produktion<br />
zustande gekommen ist.<br />
Vieles hat sich in den letzten Jahren geändert.<br />
Viel Neues ist dazugekommen.<br />
Lieder welche zum Teil bei verschiedenen<br />
Anlässen uraufgeführt wurden, sind hier auf<br />
dieser CD festgehalten.<br />
Auf diesem Tonträger sind Lieder und Weisen<br />
so angeordnet, dass uns beim Anhören<br />
eine kleine Zeitreise durch´s Leben, eben<br />
durch „´s Zeitradl“ ermöglicht wird.<br />
Durch Eure Unterstützung beim Kauf die-<br />
ser CD wird es uns weiterhin gelingen neue<br />
Spielstücke und Lieder zu veröffentlichen.<br />
Euch allen sei herzlich gedankt.<br />
Viktor Canins<br />
Fotos: Hansi Alton<br />
Zeichnungen: Viktor Canins<br />
Paroles danora<br />
Cun legrëza pudon<br />
Do la prejentazion dla CD „ConCordia“ de<br />
autonn dl 2009, pudons śën cun legrëza ve<br />
fé scuté su pec sunei y cianties nueves de<br />
Gherdëina. Da ntlëuta ie la roda dl tëmp jita<br />
inant de n valgun ani. La va ntëur bel plan,<br />
n ne se ntënd belau nia y per nëus ne n’iel<br />
nia mesun la fé jì inò de reviers.<br />
La mujiga se sustën canche manacion de jì<br />
sot tla mueies y la ie nce bona de se fé rì, de<br />
se fé balé y de nes tenì dant l spiedl.<br />
Nsci pudons se cialé ite tan bën che la<br />
nes va. Cialon inant tl daunì cun crëta y<br />
fidanza. Ve sention gra per vosc sustëni,<br />
ajache cumpran l CD nuef nes dajëis la<br />
forza de fé inant; nsci possa meludies y pec<br />
nueves ruvé danter la jënt de nosta valeda y<br />
sambën nce oradecà. Ve rengrazi de cuer.<br />
Viktor Canins<br />
WEIHNACHTS-<br />
MESSE<br />
NACH ALTEN LIEDERN<br />
DER KIRCHENSINGER<br />
VON GEISELSBERG<br />
Wie wird es zu Weihnachten wohl<br />
geklungen haben, vor 100 oder 150<br />
Jahren in einer der vielen kleinen<br />
Landkirchen im südlichen Tirol? In<br />
einer archaisch anmutenden Mehrstimmigkeit<br />
erklingt ein fünf- bis<br />
sechsstimmiger Gesang. Nur die Texte<br />
sind aufgeschrieben, die Melodien<br />
werden auswendig gesungen. Heute<br />
wird diese einst so blühende Tradition<br />
nur noch in einigen wenigen Orten des<br />
Pustertales gepflegt.<br />
Die vorliegende CD ist ein klingendes<br />
Beispiel, wie die überlieferten<br />
Lieder dieser einzigartigen Tradition<br />
im Heute verwendet werden können.<br />
Gemeinsam mit der Notenausgabe<br />
für gemischten Chor und Instrumentalbegleitung<br />
dokumentiert sie dieses<br />
wertvolle Kulturgut, das es verdient,<br />
erhalten und wieder hörbar gemacht<br />
zu werden.<br />
CD und Notenausgabe erhältlich im:<br />
Referat s’ Zeitradl<br />
Volksmusik<br />
Bereich Deutsche und ladinische<br />
Musikschulen<br />
Musemstraße Nr. 54<br />
39100 Bozen<br />
Tel. Nr.: +39 0471 30 04 56<br />
Fax Nr.: +39 0471 30 23 22<br />
referat.volksmusik@provinz.bz.it<br />
www.musikschule.it/referatvolksmusik<br />
Neue alpenländische Volksmusik<br />
Latzfonser Stubnmusig | Zeitradlquartett | Grödner Geigenmusig<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong> 65
SCHEIBCHENWEIS<br />
DIE THIERSEE-<br />
TALER<br />
Begonnen hat alles bereits 1995. Die<br />
damaligen Gründungsmitglieder der<br />
Gruppe (Egger Adi, Thaler Michael,<br />
Kirchmair Kaidl und Klaus Gruber)<br />
konnten trotz wöchentlicher Proben<br />
und Auftritten mit der Musikkapelle<br />
einfach nicht genug von der Blasmusik<br />
bekommen. Und so tat man sich<br />
zusammen, um eben noch ein bisschen<br />
öfter gemeinsam musizieren zu können<br />
– die Thierseetaler waren geboren.<br />
Heute, 20 Jahre später, musizieren sie<br />
immer noch genau so enthusiastisch<br />
wie in ihren Anfangstagen. Kein Wunder,<br />
dass nun bereits ihre zweite CD<br />
unter dem Titel „Musikanten Elixier“<br />
erschienen ist. Dort stellen sie eigene<br />
Stücke vor, die extra für sie geschrieben<br />
wurden und größtenteils aus der<br />
Feder von Stefan Thaler stammen, der<br />
selbst auch mit den Jungen Thierseern<br />
auf der Bühne steht. Weitere Stücke<br />
wurden zudem von dem Kiefersfeldner<br />
Berufsmusiker Josef Pirchmoser<br />
geschrieben, aber auch Stücke von<br />
Hansi Hornsteiner wurden von Hans<br />
Kröll extra für die Thierseetaler arrangiert.<br />
Web: www.thierseetaler.at<br />
66
RUBRIK
Wenn’s um Kultur geht,<br />
ist nur eine Bank meine Bank.<br />
Ein gutes Zusammenspiel lebt von der Harmonie. Raiffeisen<br />
übernimmt mit seinem Engagement Verantwortung für das<br />
kulturelle Erbe und fördert dadurch auch die musikalische<br />
Entwicklung unserer Jugend. Als Partner der Volksmusik<br />
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